DEUTSCHSPRACHIGE VERSION
VORWORT 3 WWF CHEFREDAKTEUR WWF INTERNATIONAL
Der World Wide Fund For Nature Chris Hails Avenue du Mont-Blanc
ist eine der größten und erfahren- CH-1196 Gland
EINFÜHRUNG 4 sten unabhängigen Naturschutz- REDAKTION Schweiz
Biodiversität, Funktionen von Ökosystemen, organisationen der Welt. Er wird Sarah Humphrey www.panda.org
von fast fünf Millionen Förderern Jonathan Loh
Fußabdruck des Menschen 6 unterstützt und verfügt über ein Steven Goldfinger WWF DEUTSCHLAND
weltweites Netzwerk in mehr Rebstöcker Straße 55
als 100 Ländern. Der WWF will MITWIRKENDE 60326 Frankfurt
DATENLAGE 8 WWF Deutschland
der weltweiten Naturzerstörung
Living Planet Index Global 8 Einhalt gebieten und eine Zukunft Sarah Humphrey www.wwf.de
Ashok Chapagain
Systeme und Biome 10 gestalten, in der Menschen und
Natur in Harmonie leben. Greg Bourne WWF ÖSTERREICH
Biogeografische Regionen 12 Richard Mott Ottakringer Straße 114-116
Taxa 14 Judy Oglethorpe 1160 Wien
Aimee Gonzales Österreich
Der Ökologische Fußabdruck der Nationen 16 ZOOLOGICAL SOCIETY
Martin Atkin www.wwf.at
OF LONDON
Biokapazität 18 Die 1826 gegründete Zoological
ZSL WWF SCHWEIZ
Der Wasser-Fußabdruck des Konsums 20 Society of London ist eine
Jonathan Loh Hohlstraße 110
internationale Organisation
Der Wasser-Fußabdruck der Produktion 22 Ben Collen 8010 Zürich
mit wissenschaftlichen, päda-
Louise McRae Schweiz
gogischen und Naturschutzzielen.
Tharsila T. Carranza www.wwf.ch
RICHTUNGSWECHSEL 24 Sie setzt sich für den Schutz von
Fiona A. Pamplin
Tieren und ihren Lebensräumen
Hin zu Nachhaltigkeit 24 Rajan Amin
ein. Sie betreibt die ZSL Zoos in INSTITUTE OF ZOOLOGY
Jonathan E.M. Baillie
Das Energieproblem 26 London und Whipsnade, führt Zoological Society of London
wissenschaftliche Forschungen
Bevölkerung und Verbrauch 28 GFN Regent’s Park
durch und engagiert sich aktiv Steven Goldfinger London NW1 4RY
Weltweiter Handel 30 beim Schutz von natürlichen Großbritannien
Mathis Wackernagel
Biokapazität nutzen: Ein ökosystemarer Ansatz 32 Lebensräumen in aller Welt. Meredith Stechbart www.zoo.cam.ac.uk
Sarah Rizk
GLOBAL FOOTPRINT Anders Reed GLOBAL FOOTPRINT NETWORK
DATEN UND TABELLEN 34 NETWORK Justin Kitzes 312 Clay Street, Suite 300
Das Global Footprint Network Audrey Peller Oakland, California 94607
Der Ökologische Fußabdruck, Biokapazität und
fördert durch die Bekannt- Shiva Niazi USA
Wasser-Fußabdruck 34 machung des Ökologischen Brad Ewing www.footprintnetwork.org
Living Planet Index, Ökologischer Fußabdruck, Fußabdrucks eine nachhaltige Alessandro Galli
Wirtschaftsweise. Dieses Yoshihiko Wada TWENTE WATER CENTRE
Biokapazität und Wasser-Fußabdruck im Wandel 42 Instrument dient als Maß für die University of Twente
Dan Moran
Living Planet Index: Artenzahlen 42 Nachhaltigkeit menschlicher Robert Williams 7500 AE Enschede
Aktivitäten. Mit seinen Partnern Willy De Backer Niederlande
Living Planet Index: Technische Anmerkungen 43
koordiniert das Netzwerk www.water.utwente.nl
Ökologischer Fußabdruck: Häufig gestellte Fragen 44 Forschungen und macht für TWENTE
Entscheidungsträger auf der Arjen Y. Hoekstra
ganzen Welt die ökologische Mesfin Mekonnen
Literaturnachweise und weitere Informationen 46 Begrenztheit unseres Planeten
Danksagungen 47 besser sichtbar.
VORWORT
D
er gegenwärtige Abschwung der Weltwirtschaft erin- reichten 2008 Rekordhöhen, was größtenteils aus der verstärkten deutlich zu senken. Wie sie angegangen werden kann, erklärt
nert uns nachdrücklich daran, welche Konsequenzen Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie Biokraft- das WWF Climate Solutions Model. Dieses Modell betont, dass
es hat, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Doch stoffen und in manchen Gebieten aus versiegenden Wasser- sofortige Maßnahmen unverzichtbar sind, um dem gefährlichen
die Gefahr einer wirtschaftlichen Rezession verblasst im Ver- quellen resultierte. Zum ersten Mal seit Menschengedenken war Klimawandel Einhalt zu gebieten.
gleich zu der drohenden Kreditkrise in ökologischer Hinsicht. in diesem Sommer die arktische Eiskappe von offenem Wasser
umgeben – sie verschwand buchstäblich unter dem Einfluss un- Wenn wir tätig werden, um unseren Fußabdruck – also unse-
Ob wir am Waldrand oder mitten in einer Stadt leben: Unsere seres Kohlendioxid-Fußabdrucks. ren Einfluss auf die Ressourcen unserer Erde – zu verkleinern,
Lebensgrundlage und sogar unser Leben hängt von der Ver- müssen wir auch den Umgang mit den Ökosystemen, die diese
sorgung durch die Ökosysteme der Erde ab. Der Living Planet Die ökologische Kreditkrise ist eine globale Herausforderung. Ressourcen bereitstellen, optimieren. Um Erfolge zu erzielen,
Report 2008 stellt fest, dass wir die Ressourcen für diese Ver- Im Living Planet Report 2008 erfahren wir, dass mehr als müssen wir dabei die von der Natur vorgegebenen Bedingun-
sorgung viel zu schnell aufbrauchen – schneller, als sie erneuert drei Viertel der Menschheit in Ländern leben, die ökologische gen und Maßstäbe berücksichtigen. Das bedeutet, dass in jedem
werden können. Genau wie unbedachte Ausgaben zur Rezes- Schuldner sind – der nationale Konsum übersteigt die Bioka- Bereich (wie der Landwirtschaft oder der Fischerei) Entschei-
sion führen, so führt unbedachter Konsum zur Erschöpfung des pazität ihres Landes. Die meisten von uns nutzen also für ihren dungen mit Blick auf weitreichende ökologische Konsequenzen
natürlichen Kapitals der Erde und letztendlich zur Gefährdung gegenwärtigen Lebensstil und für wirtschaftliches Wachstum gefällt werden müssen. Es heißt auch, dass wir über Eigentums-
unseres zukünftigen Wohlstands. Der Living Planet Index zeigt, das ökologische Kapital anderer Teile der Welt. und politische Grenzen hinweg Wege finden müssen, um für
dass wir allein in den letzten 35 Jahren fast ein Drittel des ökolo- das Ökosystem als Ganzes zu sorgen.
gischen Kapitals der Erde verloren haben. Die gute Nachricht ist, dass wir die ökologische Kreditkrise
umdrehen können – es ist nicht zu spät, um den Beginn einer Fast vierzig Jahre ist es her, dass die Apollo-8-Astronauten den
Doch unsere Ansprüche steigen weiter, angetrieben vom unbe- unabänderlichen ökologischen Rezession zu verhindern. Die- berühmten „Erdaufgang“ fotografiert haben und damit das erste
grenzten Wachstum der menschlichen Bevölkerung und des in- ser Bericht identifiziert die wichtigsten Gebiete, auf denen wir Bild der Erde lieferten. Während der zwei folgenden Genera-
dividuellen Konsums. Unser Fußabdruck übersteigt die Fähig- unseren Lebensstil und unsere Wirtschaftssysteme verändern tionen hat sich die Welt von einem ökologischen Guthaben zu
keit der Erde zur Regeneration nun um rund 30 Prozent. Wenn müssen, um einen Weg der Nachhaltigkeit einzuschlagen. einem ökologischen Defizit bewegt. Die menschliche Spezies
unsere Ansprüche an den Planeten weiter mit der gleichen Ge- verfügt über bemerkenswerten Einfallsreichtum und Problem-
schwindigkeit zunehmen, werden wir in den 2030er Jahren den Die Größe der Herausforderung wirkt zeitweise erdrückend, lösungsfähigkeit. Der gleiche Geist, der sie zum Mond gebracht
Gegenwert von zwei Planeten brauchen, um unseren Lebensstil weshalb wir das Konzept der „Maßnahmenpakete für Nach- hat, muss nun genutzt werden, um zukünftige Generationen vor
aufrechtzuerhalten. Der Bericht befasst sich in diesem Jahr erst- haltigkeit“ („Sustainability wedges“ ) eingeführt haben, um lähmenden ökologischen Schulden zu bewahren.
mals mit den Auswirkungen unseres Konsums auf die Was- die Überschreitung ökologischer Grenzen zu verdeutlichen, die
servorräte unserer Erde und mit unserer Verwundbarkeit durch in verschiedenen Bereichen und als Folge diverser Ursachen
Wassermangel in vielen Gebieten. auftritt. Diese Analyse ermöglicht es, die unterschiedlichen
Faktoren aufzuschlüsseln und jeweils passende Lösungen vor-
Diese Entwicklungen haben konkrete Folgen, die wir in diesem zuschlagen. Die größte Herausforderung besteht darin, 2050
Jahr den täglichen Schlagzeilen entnehmen konnten. Die glo- die vorausgesagte erhöhte Nachfrage nach Energie zu erfüllen James P. Leape
balen Preise für zahlreiche pflanzliche Agrarerzeugnisse er- und gleichzeitig den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen Generaldirektor WWF International
Wir haben nur eine Erde. Ihre Kapazität Der Living Planet Index der weltweiten ökologischer Grenzen nimmt zu. Als Folge sowohl in zeitlicher als auch geografischer
zur Versorgung der Vielfalt an Lebewesen, Biodiversität wird an den Beständen von werden Ökosysteme zerstört, und Schad- Hinsicht. Rund 50 Länder sind derzeit in
darunter der Mensch, ist groß, aber nicht 1.686 Wirbeltierarten in aller Welt gemessen stoffe sammeln sich in der Luft, an Land unterschiedlichem Maß mit Wassermangel
unbegrenzt. Wenn die Nachfrage der Men- und hat allein während der letzten 35 Jahre und im Wasser. Dies führt zu Entwaldung, konfrontiert. Aller Voraussicht nach wird die
schen nach dieser Kapazität die vorhandenen um fast 30 Prozent abgenommen (Abbil- Wassermangel, abnehmender Biodiversität, Anzahl der Menschen, denen das ganze Jahr
Möglichkeiten übersteigt, wir uns also über dung 1). Während die Abnahme in man- verstärkt den Klimawandel und stellt eine über oder zu bestimmten Jahreszeiten nicht
ökologische Grenzen hinwegsetzen, unter- chen gemäßigten Zonen ein Ende gefunden wachsende Gefahr für das Wohlergehen und ausreichend Wasser zur Verfügung steht, in
graben wir die Stabilität von Lebensräumen. hat, zeigt der gesamte Living Planet Index die Entwicklung aller Nationen dar. Folge des Klimawandels zunehmen. Dies
Letztendlich gefährdet dies das menschliche weiterhin einen Rückgang. Es erscheint Wasserknappheit gibt in vielen Ländern hat tiefgreifende Auswirkungen auf Ökosys-
Wohlergehen. immer unwahrscheinlicher, dass auch nur und Regionen zunehmend Anlass zur teme, Gesundheit, Nahrungsmittelproduk-
Der vorliegende Bericht setzt zwei das bescheidene Ziel des Übereinkommens Besorgnis. Daher beinhaltet der vorliegende tion und menschliches Wohlergehen.
sich ergänzende Kennzahlen ein, um die über die biologische Vielfalt erreicht wird: Bericht eine dritte Messgröße, den Wasser- Die Inanspruchnahme des Planeten durch
Veränderungen der weltweiten Biodiversität den Rückgang der Biodiversität bis 2010 zu Fußabdruck. Er beschreibt den Bedarf an die Menschheit hat sich in den letzten 45
und des menschlichen Konsums zu unter- verlangsamen. nationalen, regionalen und weltweiten Jahren mit dem Bevölkerungswachstum und
suchen. Der Living Planet Index spiegelt den Die Nachfrage der Menschheit nach den Wasserressourcen, den der Konsum eines steigendem individuellen Konsum mehr als
Zustand der Ökosysteme unserer Erde wider, Ressourcen des Planeten, ihr Ökologischer Produkts oder einer Dienstleistung erzeugt. verdoppelt. Im Jahr 1961 verfügten fast alle
während der Ökologische Fußabdruck den Fußabdruck, übersteigt die regenerativen Auch wenn Wasser weltweit nicht als Länder der Welt über mehr als ausreichende
Umfang und die Art der Beanspruchung Kapazitäten nun um rund 30 Prozent (Ab- knappe Ressource gilt, sind doch seine Kapazitäten, um ihren eigenen Bedarf zu
dieser Systeme durch den Menschen anzeigt. bildung 2). Diese weltweite Übertretung Verteilung und Verfügbarkeit sehr ungleich, stillen; 2005 stellte sich die Situation voll-
Abb. 1: LIVING PLANET INDEX, 1970–2005 Abb. 2: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK DER MENSCHHEIT, 1961-2005
1.8 1.8
1.6 1.6
1.4 1.4
1.2 1.2
Index (1970=1.0)
Anzahl Planeten
Biokapazität der Erde
1.0 1.0
0.8 0.8
0.6 0.6
0.4 0.4
0.2 0.2
0 0
1960 1970 1980 1990 2000 05 1960 1970 1980 1990 2000 05
EINLEITUNG
von Ressourcen anderer Nationen und durch Energiegewinnung und effizienter Nutzung Messung des weltweiten Zustands der Natur arten von 1970 bis 2005 um fast 30 Prozent
die Nutzung der Atmosphäre als Abfallhalde heutiger Technologien es uns ermöglichen fungieren als klare und deutliche Wegweiser abgenommen haben.
für Kohlendioxid und andere Treibhausgase können, den für 2050 prognostizierten für die erforderlichen Maßnahmen. Wenn
decken (Abbildung 3). Energiebedarf zu decken und gleichzeitig die Menschheit den notwendigen Willen Abb. 2: Der Ökologische Fußabdruck der
Wenn wir weitermachen wie bisher, die Kohlendioxid-Emissionen stark zu redu- aufbringt, kann sie innerhalb der Kapazitäten Menschheit. Die Inanspruchnahme der
werden wir Anfang der 2030er Jahre zwei zieren. des Planeten leben und dabei die Ökosys- Biosphäre durch den Menschen hat sich von
Planeten brauchen, um mit der menschlichen Technologietransfer und technologische teme und ihr davon abhängendes Wohlerge- 1961 bis 2005 mehr als verdoppelt.
Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen Unterstützung bei lokalen Innovationen hen sichern.
Schritt zu halten. Doch es gibt zahlreiche können Schwellenländern helfen, ihre Abb. 3: Ökologische Geber- und Schuldner-
effiziente Wege für einen Kurswechsel. Lebensbedingungen zu verbessern und dabei länder. Der Ökologische Fußabdruck von
Technologische Weiterentwicklungen ressourcenintensive Phasen der Industriali- ökologischen Schuldnern ist größer als ihre
werden weiterhin eine wichtige Rolle dabei sierung zu überspringen. Die Stärkung der eigene Biokapazität; Länder mit ökologischem
spielen, den Anforderungen des nach- Rolle von Frauen, Bildung und der Zugang Guthaben haben einen Ökologischen Fußab-
haltigen Wirtschaftens gerecht zu werden. zu freiwilligen Instrumenten der Familien- druck, der kleiner ist als ihre Biokapazität.
Doch ein großer Teil dessen, was zu tun planung können das Bevölkerungswachstum
ist, ist bereits bekannt, und viele Lösungen verlangsamen oder sogar stoppen.
stehen heute schon zur Verfügung. Der Der Ökologische Fußabdruck, der die
Abb. 3: ÖKOLOGISCHE SCHULDNER- UND Öko-Schulden: Fußabdruck relativ zur Biokapazität über 150% größer 100-150% größer 50-100% größer 0-50%größer
Daten ungenügend
GEBERLÄNDER, 1961 und 2005 Öko-Guthaben: Biokapazität relativ zum Fußabdruck 0-50%größer 50-100% größer 100-150% größer über 150% größer
1961 2005
(Grenzen
wie 2005)
Der Living Planet Index zeigt, dass Arten Tieren für die Herstellung von Nahrungsmit- der Manschen nach Nahrungsmitteln, Wasser, auf Klima und Gewässer, die Reinigung
und natürliche Ökosysteme in allen Biomen teln, Werkstoffen oder Medikamenten über Energie und Werkstoffen. Diese äußert sich von Wasser, die Bestäubung von Pflanzen
und Regionen der Welt unter Belastung ste- die Reproduktionsfähigkeit des jeweiligen konkret in der Produktion und im Konsum sowie die Eindämmung von Schädlingen
hen. Die direkte, vom Menschen verursachte Bestands hinaus ist Raubbau an den Arten. von Agrarerzeugnissen, Fleisch- und Mol- ■ kulturelle Funktionen in ästhetischer, spiri-
Bedrohung der Biodiversität wird häufig in So hat beispielsweise die Überfischung kereiprodukten, Fisch und Meeresfrüchten, tueller und pädagogischer Hinsicht sowie
fünf Bereiche eingeteilt: zahlreiche Fischbestände mit wirtschaftli- Nutzholz und Papier, Wasser, Energie sowie Erholungsfunktion
■ Verlust oder Veränderung von Lebens- cher Bedeutung vernichtet. Und der maßlose von Ressourcen für Verkehr und Flächen für
raum, besonders durch Landwirtschaft Einschlag von Nutz- und Feuerholz hat zum Städte und Infrastruktur. Mit dem Wachstum Jede dieser Funktionen wird letztlich von
■ Übernutzung einer Art, besonders durch Verlust von Wäldern und den dort beheima- der Weltbevölkerung und der Wirtschaft lebenden Organismen bereitgestellt. Es ist
Fischerei und Jagd teten Pflanzen- und Tierarten geführt. nimmt auch der Druck auf die Biodiversität jedoch nicht die Biodiversität per se, die das
■ Verschmutzung Invasive Arten, die mit oder ohne Absicht zu. Durch verbesserte Technologien und Funktionieren eines Ökosystems ermöglicht,
■ Ausbreitung invasiver Arten oder Gene von einem Teil der Welt in einen anderen die effizientere Nutzung von Ressourcen sondern die Häufigkeit von bestimmten
■ Klimawandel gebracht wurden und die sich als Konkur- könnte dieser Druck gemindert werden. Der Arten, die für die Erhaltung eines Lebens-
renten, Jäger oder Parasiten heimischer Arten Ökologische Fußabdruck ist eine komplexe raums und für die Bereitstellung dieser
Diese fünf Bedrohungen sind Folge der erwiesen haben, tragen Schuld am Rückgang Messgröße für die Inanspruchnahme von Funktionen entscheidend sind. Der lokale
menschlichen Inanspruchnahme der Biosphäre zahlreicher einheimischer Bestände. Ökosystemen und Arten durch den Verbrauch Rückgang einer entscheidenden Art hat
– also der Verarbeitung und dem Konsum Eine weitere wichtige Ursache für den von Ressourcen. Die Interaktionen zwischen negative Auswirkungen auf die Funktionen
natürlicher Ressourcen für die Herstellung Verlust von Biodiversität ist Verschmutzung, der Biodiversität, den Ursachen für den Ver- eines Ökosystems, auch wenn diese Art
von Lebensmitteln, Getränken, Energie oder gerade in Süßwasser-Ökosystemen. Die lust der Biodiversität und dem Fußabdruck der nicht weltweit bedroht ist.
Werkstoffen sowie den damit verbundenen übermäßige Anreicherung mit Nährstoffen Menschheit zu verstehen, ist unumgänglich, Mit den meisten unterstützenden, reguli-
Abfällen – oder aus der Verdrängung natür- in Folge des zunehmenden Einsatzes von um den andauernden Rückgang von Ökosys- erenden und kulturellen Ökosystemfunktio-
licher Ökosysteme durch Städte und Infras- Stickstoff- und Phosphorverbindungen in temen und Tier- und Pflanzenarten zu verlang- nen wird kein Handel getrieben, sie haben
truktur (vgl. Abbildung 4). Zudem führt der Düngemitteln führt zu Eutrophierung und samen, anzuhalten und umzukehren. also keinen Marktwert. Ihr Rückgang hat
starke Güter- und Personenverkehr rund um Sauerstoffmangel. Pestizide aus der Land- und keine aufsehenerregenden Auswirkungen
den Globus zu einer Verbreitung von gebiets- Wasserwirtschaft sowie aus Industrie- und FUNKTIONEN VON ÖKOSYSTEMEN auf die lokale oder weltweite Wirtschaft.
fremden Arten und Krankheiten. Bergbauabfällen führen zudem oft zu giftigen Die Menschheit ist auf funktionierende Öko- Auf Märkten werden Entscheidungen zum
Natürliche Lebensräume gehen durch die chemischen Verschmutzungen. systeme angewiesen: Sie unterstützen oder Einsatz von Ressourcen getroffen, die die
Umwandlung in Acker- und Weideland oder Die wahrscheinlich größte Bedrohung für verbessern unsere Lebensqualität, ohne sie Vorteile einzelner Produzenten und Konsu-
Aquakulturen sowie durch industrielle oder die Biodiversität in den nächsten Jahrzehnten wäre die Erde unbewohnbar. Das Millennium menten maximieren, aber oft die Biodiver-
städtische Nutzung verloren, werden verändert ist der Klimawandel. Seine Auswirkungen Ecosystem Assessment (MA) beschreibt vier sität und die Ökosystemfunktionen unter-
oder zerteilt. Flusssysteme werden aufgestaut zeigen sich bereits in polaren ,Berg-, Küsten- Funktionen von Ökosystemen: graben, auf denen Produktion und Konsum
und für Bewässerungszwecke, Stromgewin- und marinen Ökosystemen. Die zukünftigen ■ unterstützende Funktionen wie der letztendlich beruhen. Die Bedeutung der
nung oder Flussregelung umgestaltet. Sogar Auswirkungen lassen sich auf lokaler Ebene Nährstoffkreislauf, die Bodenbildung und Biodiversität für das menschliche Wohl-
marine Lebensräume, vor allem der Meeres- schwer voraussagen, doch jedes Ökosystem die Primärproduktion ergehen lässt sich zwar nicht leicht monetär
boden, werden durch Schleppnetze, Bauar- kann auf Temperatur- und Klimaveränderun- ■ versorgende Funktionen wie die Bereit- abbilden. Sie könnte aber den Unterschied
beiten und die Gewinnung von Rohstoffen gen empfindlich reagieren. stellung von Nahrungsmitteln, Süßwasser, zwischen einem Planeten ausmachen, der die
mechanisch beschädigt. All diese Bedrohungen und Belastungen Werkstoffen und Kraftstoffen menschliche Bevölkerung ernähren kann,
Das Ernten von Pflanzen und Töten von haben ihren Ursprung haben in der Nachfrage ■ regulierende Funktionen wie der Einfluss und einem, der dazu nicht in der Lage ist.
Abb. 4: VERLUST DER BIODIVERSITÄT, EINFLUSS DES MENSCHEN UND DER ÖKOLOGISCHE FUSSABDRUCK, Ursachen und Auswirkungen
EINLEITUNG
KONSUMSEKTOREN BIODIVERSITÄT/MENSCHLICHE AKTIVITÄTEN DER BIODIVERSITÄT und GEFÄHRDUNGEN
Invasive Meeresarten
Transport
Verkehr
Handel Invasive Süßwasserarten INVASIVE ARTEN
Absichtliche oder versehentiche
Tourismus Einfuhr gebietsfremder Arten Invasive landlebende Arten, vor allem auf Inseln
Der Living Planet Index ist ein Indikator, erhalten die gleiche Gewichtung. Innerhalb 1970 und 2005 (Abbildung 5). Der Index Abb. 5: Globaler Living Planet Index.
der den Zustand der Biodiversität anzeigt. der Indizes für gemäßigte und tropische für die Tropen fiel um rund 50 Prozent, Er zeigt einen durchschnittlichen Rückgang
Er berücksichtigt Entwicklungen innerhalb Zonen werden die Entwicklungen bei land- während der Index für gemäßigte Zonen für von -28 Prozent bei 4.642 Populationen von
einer großen Anzahl von Arten in einer lebenden, Süßwasser- und marinen Arten den gleichen Zeitraum wenig Veränderung 1.686 Arten im Zeitraum von 1970 bis 2005 *.
sehr ähnlichen Weise, wie ein Börsenindex ebenfalls gleich gewichtet. aufweist (Abbildungen 6 und 7).
den Wert bestimmter Aktien misst oder ein Der tropische Index bezieht sich auf Dieser deutliche Unterschied zwischen Abb 6: Living Planet Index gemäßigter
Preisindex die Kosten eines Warenkorbs. landlebende und Süßwasserbestände in den Populationrn in gemäßigten und tro- Regionen. Der Index zeigt eine durchschnitt-
Der Living Planet Index basiert auf fast der Afrotropis, im Indopazifik und in der pischen Zonen zeigt sich bei landlebenden, liche Entwicklung von +6 Prozent zwischen
5.000 Populationen von 1.686 Arten von Neotropis sowie auf marine Bestände der Süßwasser- und marinen Arten. Daraus 1970 und 2005 bei 3.309 Beständen von
Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien Zone zwischen dem nördlichen und süd- folgt aber nicht zwangsweise, dass sich die 1.235 Arten *
und Fischen in aller Welt. Die Bestands- lichen Wendekreis. tropische Biodiversität in einem schlechte-
veränderungen jeder Art werden gemittelt Der Index für die gemäßigte Zone ren Zustand befindet als die der gemäßigten Abb 7: Living Planet Index tropischer
und im Vergleich zum Bestand von 1970 beinhaltet die Bestände von landlebenden Zonen. Würde der Index Jahrhunderte statt Regionen. Der Index zeigt eine durchschnitt-
angezeigt, dem ein Wert von 1,0 zugeord- und Süßwasserarten der paläarktischen Jahrzehnte zurückreichen, würde er wo- liche Entwicklung von -51 Prozent bei 1.333
net wird. und nearktischen Zone sowie marine Arten möglich einen vergleichbaren oder stärker- Beständen von 585 Arten im Zeitraum von
Der globale Living Planet Index setzt nördlich und südlich der Tropen (vgl. Ab- en Rückgang bei den Arten der gemäßigten 1970 bis 2005 *.
sich aus zwei Indizes zusammen – dem für bildung 8). Zonen anzeigen. In jedem Fall beweist er,
gemäßigte Zonen (einschließlich der Polar- Der globale Index zeigt einen allgemei- dass es einen starken andauernden Rück- * Manche Arten kommen in gemäßigten und tropischen Regionen
regionen) und dem für die Tropen. Beide nen Rückgang um fast 30 Prozent zwischen gang der tropischen Biodiversität gibt. vor.
Abb. 5: GLOBALER LIVING PLANET INDEX, Abb. 6: LIVING PLANET INDEX gemäßigter Regionen, Abb. 7: LIVING PLANET INDEX tropischer Regionen,
1970–2005 1970–2005 1970–2005
1.8 1.8 1.8
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
1.0 1.0 1.0
0 0 0
1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05
nördlicher Wendekreis
Ozeanien
DATENLAGE
Indomalaysia
südlicher Wendekreis
Ozeanien
Neotropis Afrotropis
Australasia
Antarktis
Die Indizes für landlebende, marine und der Holzgewinnung und der Jagd – zu den Temperatur des Oberflächenwassers. Abb. 9: Living Planet Index für landlebende
Süßwasserarten errechnen sich jeweils wichtigsten Ursachen für den Rückgang von Binnengewässer sind die Heimat zahl- Arten. Dieser Index zeigt eine durchschnitt-
als der Durchschnitt zweier Indizes, die die Populationen. reicher Arten und stellen zudem Ressourcen liche Entwicklung von -33 Prozent zwischen
Entwicklungen bei Wirbeltierbeständen der Der Index für marine Arten zeigt einen und ökologische Funktionen bereit, die für 1970 und 2005 bei 2.007 Beständen von 887
tropischen und gemäßigten Zonen einzeln durchschnittlichen Rückgang um 14 Prozent das menschliche Wohlergehen unerlässlich Arten.
messen. zwischen 1970 und 2005 (Abbildung 10). sind. Der Index für Süßwasserarten zeigt,
Der Index für landlebende Arten hat Überfischung ist die Hauptursache dafür. So dass die Bestände in Binnengewässern Abb. 10: Living Planet Index für marine
seit Mitte der 1970er Jahre stetig abgenom- gelten die meisten kommerziellen marinen zwischen 1970 und 2005 durchschnittlich um Arten. Der Index zeigt eine durchschnittliche
men (Abbildung 9) und weist eine durch- Fischgründe weltweit als überfischt. Ozeane 35 Prozent zurückgingen (Abbildung 11). Entwicklung von -14 Prozent bei 1.175 Be-
schnittliche Abnahme von 33 Prozent bei halten lebenswichtige Ressourcen und Öko- Die Flächen mit Feuchtgebieten gingen im ständen von 341 Arten über einen Zeitraum
landlebenden Wirbeltierbeständen zwischen systemfunktionen bereit, auf die jegliches 20. Jahrhundert um geschätzte 50 Prozent von 35 Jahren.
1970 und 2005 auf. Die meisten dieser Leben angewiesen ist. Dennoch machen zurück. Ursachen sind die Zerstörung von
Veränderungen ereigneten sich in den Tro- marine Schutzzonen derzeit weniger als ein Feuchtgebieten durch Überfischung, invasive Abb. 11: Living Planet Index für
pen; in gemäßigten Regionen veränderten Prozent der Meere aus. Kürzlich durchge- Arten, Verschmutzung, die Errichtung von Süßwasserarten. Der Index zeigt eine durch-
sich die Bestände im Allgemeinen wenig. führte Zählungen zeigen auf, dass der Be- Dämmen und die Umleitung von Gewässern. schnittliche Entwicklung von -35 Prozent bei
In den Tropen zählt die Kombination aus standsrückgang nicht nur Wirbeltiere betrifft. 1.463 Beständen von 458 Arten im Zeitraum
Entwaldung und sonstiger Zerstörung von Beispielsweise gibt der Rückgang der Koral- von 1970 bis 2005.
Lebensräumen – verursacht durch land- len in Folge von Bleichen und Krankheiten
wirtschaftliche Nutzung und Raubbau bei Anlass zur Sorge. Auslöser ist die steigende
Abb. 9: LIVING PLANET INDEX landlebender Arten, Abb. 10: LIVING PLANET INDEX mariner Arten, Abb. 11: LIVING PLANET INDEX von Süßwasserarten,
1970–2005 1970–2005 1970–2005
1.8 1.8 1.8
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
1.0 1.0 1.0
0 0 0
1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05
DATENLAGE
und 2005 mit einer Geschwindigkeit von fast kurzfristige menschliche Nutzung ermög- vom Menschen verursachten und natürlichen Entwicklung von -36 Prozent zwischen 1970
3,5 Millionen Hektar pro Jahr in Brasilien und licht. Dies hat jedoch negative Auswirkungen Bränden, Beweidung, Trockenperioden und und 2005 bei 703 Beständen von 309 Arten.
1,5 Millionen Hektar pro Jahr in Indonesien auf empfindliche Ökosysteme und schadet Regenfällen. So entsteht ein empfindliches
verloren. Dies schlägt sich im Index für den der Biodiversität. Geschätzte 20 Prozent der Gleichgewicht, das leicht gestört werden kann,
Tropenwald nieder, der einen Rückgang von Trockengebiete leiden derzeit unter Boden- wodurch Prozesse wie die Wüstenbildung
mehr als 60 Prozent bei den Tierbeständen degradation. beschleunigt werden können.
Abb. 12: LIVING PLANET INDEX Tropenwald, Abb. 13: LIVING PLANET INDEX Trockengebiete, Abb. 14: LIVING PLANET INDEX Graslandschaften,
1970–2005 1970–2005 1970–2005
1.8 1.8 1.8
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
1.0 1.0 1.0
0 0 0
1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05
Die Landfläche der Erde kann in biogeo- doch die Menge an verfügbaren Populationen vorhandenen Bestandsdaten stammt aus gegenüberliegende Seite).
graphische Regionen, bzw. Reiche eingeteilt ist im Vergleich zu den anderen biogeogra- Westeuropa, also dem Teil der Welt, der in Der Index für die Afrotropis zeigt einen
werden, die sich durch die unterschiedliche phischen Regionen relativ klein. Daher wirkt den vergangenen 300 Jahren am meisten durchschnittlichen Rückgang um 19 Prozent
Zusammensetzung der Tier- und Pflanzen- sich der katastrophale Rückgang einiger von menschlichen Aktivitäten betroffen war. innerhalb von 35 Jahren (Abbildung 18).
welt auszeichnen (Abbildung 8). Die amphibischer Arten wie der Goldkröte (Bufo Mehr als 50 Prozent der Fläche wurden in Die positive Tendenz dieses Index spiegelt
Entwicklungstendenz bei den Beständen jeder periglenes) aus Costa Rica, die inzwischen landwirtschaftliche Nutzflächen umgewan- womöglich Naturschutzmaßnahmen für Arten
einzelnen Region hängt von den Bedrohun- als ausgestorben gilt, stark auf die Gesamt- delt, so dass sich der Artenrückgang in vielen wie das Breitmaulnashorn (Ceratotherium
gen ab, denen ihre Biodiversität ausgesetzt tendenz aus. Fällen vor 1970 ereignet hat. Die positive simum) wider. Allerdings wurde die nörd-
war und ist. In der Neotropis kommen 40 Prozent aller Entwicklung der paläarktischen Region mag liche Unterart in den ursprünglichen Verbrei-
Zahlreiche Arten der nearktischen Zone Tier- und Pflanzenarten des Planeten vor; sie teilweise die Erfolge des Naturschutzes beim tungsgebieten ausgerottet und steht vor dem
werden ausgiebig untersucht, daher stehen ist damit die Region mit der höchsten Biodi- Schutz von Lebensräumen, bei der Verrin- Aussterben (s. gegenüberliegende Seite). Es
umfangreiche Bestands-Daten zur Verfügung. versität. Die hauptsächliche Bedrohung dieser gerung von Verschmutzung und bei anderen besteht daher weiterhin Bedarf an Natur-
Die Abundanz der Bestände weist zwischen Arten besteht im Verlust ihres Lebensraums. ökologischen Verbesserungen widerspiegeln. schutzmaßnahmen, um den Bestandsrück-
1970 bis 2005 keine allgemeine Veränderung Zum Beispiel betrug der Netto-Waldverlust Tendenzen in der ostpaläarktischen Region gang in der Afrotropis aufzuhalten.
auf (Abbildung 15). zwischen 2000 und 2005 in Südamerika rund lassen sich mit geringerer Sicherheit ein- Der Index für den Indopazifik vereint Be-
Dagegen zeigt der Index der Neotro- 4,3 Millionen Hektar jährlich. schätzen, da es weniger Daten gibt. Eine der standsdaten aus den drei biogeographischen
pis zwischen 1970 und 2004 einen starken In der paläarktischen Zone nahm die bedrohten Arten ist die Saiga-Antilope, deren Regionen Indomalaysia, Australasia und
Rückgang (Abbildung 16). Zwar enthält Abundanz zwischen 1970 und 2005 insge- Bestände durch den Jagddruck in den vergan- Ozeanien. Die Datenlage in diesen Regio-
dieser Index Daten für alle Wirbeltierklassen, samt zu (Abbildung 17). Der Großteil der gen 40 Jahren stark abgenommen haben (s. nen war unzureichend, um daraus einzelne
Abb. 15: LIVING PLANET INDEX Nearktis, Abb. 16: LIVING PLANET INDEX Neotropis, Abb. 17: LIVING PLANET INDEX Paläarktis,
1970–2005 1970–2004 1970–2005
1.8 1.8 1.8
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
1.0 1.0 1.0
0 0 0
1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05
DATENLAGE
über 1.117 Bestände von 588 Arten. und andauernden Rückgang der letzten der Erhaltung des vom Aussterben bedroh-
Abb. 19: Living Planet Index für den Indo- Jahre, die auch durch das große Angebot ten Spitzmaulnashorns (Diceros bicornis)
Abb. 16: Living Planet Index für Arten der pazifik. Er zeigt eine durchschnittliche Ent- an Saiga-Fleisch auf kasachischen Märkten wurden Fortschritte erzielt.
Neotropis. Der Index zeigt eine durchschnitt- wicklung von -35 Prozent bei 441 Beständen untermauert wird.
liche Entwicklung von -76 Prozent bei 202 von 155 Arten über einen Zeitraum von 35
Beständen von 144 Arten der Neotropis über Jahren.
Abb. 18: LIVING PLANET INDEX Afrotropis, Abb. 19: LIVING PLANET INDEX Indopazifik, 1
1970–2005 1970–2005
1.6 1.6
1.4 1.4
1.2 1.2 0
1965 2000
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
0.6 0.6
Index Afrotropis Index Indopazifik
0.4 0.4
Konfidenzintervalle Konfidenzintervalle
0.2 0.2
0
1970 2005
0 0
1970 1980 1990 2000 05 1970 1980 1990 2000 05 Nördliches Breitmaulnasnorn (Ceratotherium simum cottoni)
Zwar geben allgemeine Tendenzen über Mehr als 5.400 Säugetierarten sind Menschheit ist auf gesunde Ökosysteme
Ökosysteme hinweg einen Überblick über bekannt, 20 Prozent stehen auf der Roten und Artenbestände angewiesen, um ihre ENTWICKLUNG VON BEISPIEL-
Bestandsänderungen; allerdings zeigen sie Liste gefährdeter Arten der IUCN. Der weitere Versorgung durch die Funktionen BESTÄNDEN AUSGEWÄHLTER ARTEN
nicht den jeweiligen Einfluss, den der vom Säugetierindex hat im letzten Jahrzehnt um der Ökosysteme sicherzustellen. Die gegenüberliegende Seite zeigt Be-
Menschen verursachte Druck auf einzelne rund 20 Prozent abgenommen (Abbildung standsentwicklungen für zwölf landle-
Arten und taxonomische Gruppen hat. 21), wobei die tropischen Ökozonen die Abb. 20: Living Planet Index für Vögel. Er bende, marine und Süßwasserarten, die
Es gibt fast 10.000 Vogelarten, die höchsten Verluste aufwiesen. Übernutzung zeigt eine durchschnittliche Entwicklung von beispielhaft für die Datengrundlage des
unterschiedlichste Lebensräume bewohnen. ist eine der stärksten Bedrohungen für diese -20 Prozent bei 2.185 Beständen von 895 Living Planet Index stehen. Die gezeigten
Ihre weite Verbreitung und die umfang- Gruppe. Arten im Zeitraum von 1970 bis 2005. Arten Beispiele geben Einsicht in Bestandsent-
reichen vorhandenen Daten ermöglichten Zwar nehmen die Bestände mancher in gemäßigten und tropischen Zonen wer- wicklungen von Tieren aus verschiedenen
die Aufstellung eines verlässlichen Index. Arten stellenweise zu (s. gegenüberliegende den gleich stark gewichtet, um die größere Regionen, ohne aber notwendigerweise
Der Gesamt-Rückgang um 20 Prozent (Ab- Seite), und die Bedrohung durch den wach- Datenmenge für gemäßigte Regionen auszu- die ganze Art abzubilden.
bildung 20) verbirgt einen noch stärkeren senden Fußabdruck der Menschheit betrifft gleichen.
Rückgang um 50 Prozent bei überprüften nicht alle Arten in gleicher Weise. Doch Ein positives Zeichen ist die Stabilität oder
Beständen von tropischen und marinen das Gesamtbild zeigt einen weltweiten Abb. 21: Living Planet Index für Säugetiere. Zunahme mancher Bestände, die für Er-
Vögeln. Zu den größten Bedrohungen Rückgang der Arten. Diese Entwicklung Er zeigt eine durchschnittliche Entwicklung folge bei der Wiederverbreitung stehen,
gehören der Verlust des Lebensraums, der bedeutet nicht nur einen Verlust an Biodi- von -19 Prozent bei 1.161 Beständen von 355 so etwa im Fall der Wiedereinführung des
Einfluss gebietsfremder Arten, Übernut- versität, sondern hat auch Auswirkungen Arten im Zeitraum von 1970 bis 2005. Mauritiusfalken.
zung und Verschmutzung. auf das menschliche Wohlergehen. Die
Leider unterstreicht die Anzahl rückläu-
figer Tendenzen weiteren dringenden
Abb. 20: LIVING PLANET INDEX Vögel, Abb. 21: LIVING PLANET INDEX Säugetiere, Handlungsbedarf. Zu den häufigsten Be-
1970–2005 1970–2005 drohungen gehört die Zerstörung des Le-
1.8 1.8 bensraums, wie der Rückgang des Stelzen-
läufers zeigt. Eine weitere Bedrohung ist
1.6 1.6
die Übernutzung von Arten, entweder
1.4 1.4 direkt – durch aktuelle Jagdpraktiken wie
im Fall des Flusspferds in der demokra-
1.2 1.2
tischen Republik Kongo oder durch his-
Index (1970=1.0)
Index (1970=1.0)
Min. Populationsgröße
Kuh/Kalb-Paare
Gezählte Vögel
1970 2005 1970 2005 1970 2005
Mauritiusfalke (Falco punctatus) Südkaper (Eubalaena australis), Indischer Ozean Stelzenläufer (Himantopus himantopus), Ost-Australien
Mauritius (südliche Küste Südafrikas)
Anzahl Brutpaare
Anzahl Fische
DATENLAGE
1970 2005 1970 2005 1970 2005
Roter Brüllaffe (Alouatta seniculus) Wanderalbatross (Diomedea exulans), Südatlantik Coho Lachs (Oncorhynchus kisutch), Yukon,
Hato Masaguaral, Guarico state, Venezuela (Vogelinsel, Südgeorgien) Alaska, USA
10 800 400
Populationshäufigkeit
Anzahl Individuen
Anzahl Nester
1970 2005 1970 2005 1970 2005
Fettschwanzbeutelratte (Thylamys elegans) Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta), Südpazifik Carolina-Diamantschildkröte (Malaclemys terrapin), Kiawa-Fluss,
Las Chinchillas Nationalreservat, Auco, Chile (Wreck Island, Australien) South Carolina, USA
5 2 30,000
Anzahl Individuen (unit efforts)
Relativer Häufigkeitsindex
Anzahl Individuen
1970 2005 1970 2005 1970 2005
Grauer Baumfrosch (Hyla versicolor), Wisconsin, USA Walhai (Rhincodon typus), Indischer Ozean (Andamansee, Thailand) Flusspferd (Hippopotamus amphibius), Dem. Republik Kongo
Abb. 22: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK PRO PERSON, NACH LÄNDERN, 2005 Der Ökologische Fußabdruck misst die Wälder und Fischereigründe, die für die
10 menschliche Inanspruchnahme der Bio- von dem Land betriebene Produktion an
■ Bebautes Land sphäre bezüglich der biologisch produktiven Nahrungsmitteln, Nutzholz, für die Auf-
■ Fischgründe Land- und Seeflächen, die zur Bereitstel- nahme von Abfall aus der Energienutzung
9 ■ Wald lung der genutzten Ressourcen und zur und für seine Infrastruktur benötigt werden.
■ Weideland Entsorgung von Stoffen (darunter CO2) Da Menschen Ressourcen und von Öko-
■ Ackerland benötigt werden. Im Jahr 2005 betrug der systemen bereitgestellte Produkte aus der
8
■ Kohlendioxid-Fußabdruck globale Ökologische Fußabdruck 17,5 ganzen Welt konsumieren, gehören diese
Milliarden globale Hektar (gha) bzw. 2,7 Flächen zu ihrem Fußabdruck, unabhängig
gha pro Person (ein globaler Hektar ist ein von ihrem Standort (Abb. 22).
7 Hektar, dessen Fähigkeit zur Bereitstellung In früheren Jahren beinhaltete die Bestim-
von Ressourcen und zur Aufnahme von mung des Ökologischen Fußabdrucks eine
Reststoffen dem weltweiten Durchschnitt zusätzliche Größe, die die Stromgewinnung
6 entspricht). Auf der Angebotsseite steht dem in Atomkraftwerken widerspiegelte. Um die
Globale Hektar pro Person
0
VEREINIGTE ARAB. EMIRATE
KUWAIT
DÄNEMARK
AUSTRALIEN
NEUSEELAND
KANADA
NORWEGEN
ESTLAND
IRLAND
GRIECHENLAND
SPANIEN
URUGUAY
TSCHECHISCHE REPUBLIK.
GROSSBRITANNIEN
FINNLAND
BELGIEN
SCHWEDEN
SCHWEIZ
ÖSTERREICH
FRANKREICH
JAPAN
ISRAEL
ITALIEN
OMAN
MAZEDONIEN
SLOWENIEN
PORTUGAL
LYBIEN
DEUTSCHLAND
SINGAPUR
NIEDERLANDE
POLEN
TURKMENISTAN
WEISSRUSSLAND
RUSSLAND
SÜDKOREA
NAMIBIA
BOTSWANA
UNGARN
MONGOLEI
LETTLAND
MEXIKO
KASACHSTAN
SLOWAKEI
PARAGUAY
KROATIEN
LITAUEN
PANAMA
LIBANON
CHILE
RUMÄNIEN
VENEZUELA
BULGARIEN
TÜRKEI
UKRAINE
WELT
IRAN
SAUDI ARABIEN
ARGENTINIEN
SUDAN
MALAYSIA
BRASILIEN
COSTA RICA
MAURITIUS
ALBANIEN
ECUADOR
ASERBAIDSCHAN
THAILAND
BOLIVIEN
CHINA
16 LIVING PLANET REPORT 2008
Erstmals übertraf der menschliche Fußab- aus dem Einsatz von fossilen Brennstoffen Abb. 23: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK NACH BESTANDTEILEN, 1961-2005
druck die Gesamtbiokapazität der Erde in benötigte Biokapazität wider. 1.4
den 1980er Jahren. Diese Übernutzung hat Im Jahr 2005 wiesen die USA und China
sich seitdem verschärft (Abb. 23). Im Jahr die größten Gesamtfußabdrücke auf: Sie nutz- 1.2
2005 übertraf die menschliche Nachfrage ten je 21 Prozent der Biokapazität der Erde. Weltweite Biokapazität ■ Bebautes Land
1.0
■
Anzahl Planeten
das natürliche Angebot um 30 Prozent. Fischgründe
Der Mensch nimmt die Natur auf viel- Abb. 22: Der Ökologische Fußabdruck pro 0.8 ■ Wald
■ Weideland
fältige Weise in Anspruch. Wenn zwei oder Person und Land. Dieser Vergleich beinhaltet 0.6
■ Ackerland
mehr Güter aus derselben Fläche gewon- alle Länder mit mehr als einer Million Einwohn-
0.4 ■ Kohlendioxid-
nen werden können, wird diese Fläche nur ern, für die vollständige Daten vorliegen. Fußabdruck
einmal für den Fußabdruck gezählt. Können 0.2
diese Bedürfnisse nicht mit der gleichen Abb. 23: Der Ökologische Fußabdruck je
0
Fläche erfüllt werden, bedeutet dies, dass nach Bestandteil. Der Fußabdruck ist als An- 1960 1970 1980 1990 2000 05
DATENLAGE
der größere Verbrauch von Biokapazität für zahl an Planeten Erde dargestellt. Die Gesamt-
eines der Bedürfnisse weniger Biokapazität biokapazität zeigt sich an der grünen Linie, die
Abb. 24: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK NACH LÄNDERN, 1961-2005
für die Erfüllung der anderen lässt. stets einem Planeten Erde entspricht. Wasser-
1.4
Im Jahr 2005 bestand die schwerwie- kraft ist in den bebauten Flächen enthalten,
GESAMT WELT
gendste Inanspruchnahme durch die Feuerholz in den Waldflächen. 1.2 Großbritannien
Menschheit in ihrem CO2-Fußabdruck, der Weltweite Biokapazität Frankreich
1.0
Mexiko
Anzahl Planeten
seit 1961 um mehr als das Zehnfache wuchs. Abb. 24: Ökologischer Fußabdruck nach
0.8 Deutschland
Dieser Bestandteil des Fußabdrucks spiegelt Land. Wachstum des Fußabdrucks in den
Brasilien
die zur Aufnahme der CO2-Emissionen Ländern mit dem größten Fußabdruck 2005. 0.6 Japan
Russland
0.4
Indien
0.2 China
2005 betrug die weltweit verfügbare Biokapazität 2,1 globale Hektar pro Person
USA
0
1960 1970 1980 1990 2000 05
SÜDAFRIKA
SYRIEN
NICARAGUA
BURKINA FASO
MAURETANIEN
USBEKISTAN
KOLUMBIEN
HONDURAS
TUNESIEN
KUBA
JORDANIEN
TSCHAD
PAPUA NEUGUINEA
ÄGYPTEN
ALGERIEN
NIGER
MALI
EL SALVADOR
ZENTRALAFRIKANISCHE REP.
PERU
NORDKOREA
GUATEMALA
DOMINIKANISCHE REP.
GHANA
ARMENIEN
SOMALIA
UGANDA
SENEGAL
ÄTHIOPIEN
NIGERIA
IRAK
GABUN
GUINEA
KAMERUN
VIETNAM
MOLDAWIEN
GAMBIA
ERITREA
TANSANIA
MAROKKO
SIMBABWE
MYANMAR
KIRGISTAN
JAMAIKA
MADAGASKAR
LESOTHO
GEORGIEN
KENIA
LAOS
SRI LANKA
BENIN
BHUTAN
INDONESIEN
KAMBODSCHA
MOSAMBIK
JEMEN
ANGOLA
GUINEA-BISSAU
INDIEN
ELFENBEINKÜSTE
PHILIPPINEN
LIBERIA
BURUNDI
PAKISTAN
TOGO
RUANDA
SIERRA LEONE
SAMBIA
NEPAL
SWASILAND
TADSCHIKISTAN
BANGLADESCH
KONGO
HAITI
AFGHANISTAN
MALAWI
LIVING PLANET REPORT 2008 17
BIOKAPAZITÄT
Abb. 25: BIOKAPAZITÄT PRO PERSON NACH LÄNDERN, 2005 In unserem weltweit verflochtenen Wirt- – sind ökologische Schuldner, deren natio-
25 schaftssystem nutzen die Menschen in nale Fußabdrücke ihre eigene Biokapazität
NATIONAL VERFÜGBARE BIOKAPAZITÄT RELATIV zunehmendem Maße ökologische Ka- übersteigen. Die anderen fünf Länder sind
ZUM NATIONALEN FUSSABDRUCK pazitäten weit entfernter Orte. Wenn ökologische Geberländer.
■ Biokapazität mehr als 150% größer als der Fußabdruck China Holz aus Tansania importiert oder Abb. 25 zeigt die Biokapazität pro
■ Biokapazität 100-150% größer als der Fußabdruck Europa Rindfleisch einführt, das mit Person im Vergleich verschiedener Länder.
■ Biokapazität 50-100% größer als der Fußabdruck brasilianischem Soja produziert wurde, Außerdem wird dargestellt, ob die Bioka-
20
■ Biokapazität 0-50% größer als der Fußabdruck
dann nutzen diese Länder Biokapazität pazität eines Landes größer oder kleiner als
■ Fußabdruck 0-50% größer als die Biokapazität
außerhalb ihrer Grenzen, um die von ihrer sein Fußabdruck ist. Von den drei Ländern
■ Fußabdruck 50-100% größer als die Biokapazität
Bevölkerung konsumierten Ressourcen zu mit der höchsten Biokapazität pro Person
verfügbare Biokapazität pro Person (globale Hektar)
0
GABUN
KANADA
BOLIVIEN
AUSTRALIEN
MONGOLEI
NEUSEELAND
KONGO
FINNLAND
URUGUAY
SCHWEDEN
PARAGUAY
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK
ESTLAND
NAMIBIA
BOTSWANA
ARGENTINIEN
RUSSLAND
BRASILIEN
LETTLAND
MAURETANIEN
NORWEGEN
DÄNEMARK
PAPUA NEUGUINEA
KASACHSSTAN
IRLAND
LITAUEN
CHILE
PERU
KOLUMBIEN
MADAGASKAR
TURKMENISTAN
PANAMA
WEISSRUSSLAND
MOSAMBIK
GUINEA-BISSAU
NICARAGUA
ANGOLA
VENEZUELA
KAMERUN
FRANKREICH
GUINEA
TSCHAD
SAMBIA
ÖSTERREICH
UNGARN
SLOWAKEI
BULGARIEN
SUDAN
TSCHECHISCHE REPUBLIK
MALAYSIA
MALI
OMAN
LIBERIA
UKRAINE
LAOS
RUMÄNIEN
SÜDAFRIKA
KROATIEN
SLOWENIEN
ELFENBEINKÜSTE
ECUADOR
POLEN
WELT
ERITREA
DEUTSCHLAND
HONDURAS
COSTA RICA
NIGER
BHUTAN
GEORGIEN
18 LIVING PLANET REPORT 2008
Die Biokapazität wird durch natürliche dem Risiko einer wachsenden Abhängig- Abb. 26: BIOKAPAZITÄT UND ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK NACH REGION, 2005
Ereignisse und menschliche Aktivitäten keit von biologischen Kapazitäten anderer 10 Biokapazität
beeinflusst. Der Klimawandel beispiels- Länder ausgesetzt sind. Andersherum Nordamerika
weise kann die Biokapazität von Wäldern können Länder mit ökologischen Reserven 8 Europa Nicht-EU
1
.7
-2
und Karibik
6
.2
Wetter die Wahrscheinlichkeit für Brände lichen Wettbewerbsvorteil in einer un- 6
+2
Europa EU
6
.3
und Schädlingsbefall erhöht. Übernutzung sicheren Welt betrachten.
+2
Afrika
4
und Raubbau an natürlichen Ressourcen Mittlerer Osten
und Zentralasien
8
kann zum endgültigen Verlust bestimmter Abb. 25: Biokapazität pro Person und
.3
3
-2
.4
2 Ostasien/Pazifik
+0
4
Funktionen des Ökosystems führen, wo- Land. Dieser Vergleich beinhaltet alle Länder
.0
0
-1
.8
-0
durch sich die Wahrscheinlichkeit einer na- mit mehr als einer Million Einwohnern, für die Fußabdruck
0 Ökologisches Guthaben
tionalen Abhängigkeit von Importen erhöht vollständige Daten vorliegen.
0
0
2
(+) oder Schulden (-)
33
24
55
48
90
36
56
und Zukunftschancen verbaut werden. Der
3,
Bevölkerung (Millionen)
DATENLAGE
vorausschauende Umgang mit der Bioka- Abb. 26: Biokapazität und Ökologischer
pazität ermöglicht es dagegen, Handlungs- Fußabdruck je nach Region. Die Differenz Abb. 27: TOP TEN NATIONALE BIOKAPAZITÄTEN, 2005
optionen offen zu halten und sich gegen zwischen der Biokapazität einer Region
zukünftige wirtschaftliche und ökologische (durchgehende Balken) und ihrem Fußab- 8.7%
8.5% Vereinigte Staaten von Amerika
Risiken abzusichern. druck (gepunkteter Balken) stellt eine ökolo- 10.1%
Brasilien
In unserer durch Übernutzung geprägten gische Reserve (+) oder ein Defizit (-) dar. 4.8%
Russland
Welt führt die ungleiche Verteilung von 3.4%
China
Biokapazität zu politischen und ethischen Abb. 27: Die zehn größten nationalen 11.2%
2.4% Kanada
Konflikten bei der Aufteilung der welt- Biokapazitäten. Allein zehn Länder verfü- 2.3% Indien
weiten Ressourcen. Dennoch ist klar, dass gen über 55 Prozent der Biokapazität des 2.3% Argentinien
1.8%
ökologische Schuldnerländer zunehmend Planeten Australien
Indonesien
Dem. Rep. Kongo
andere
44.5%
2005 betrug die weltweit verfügbare Biokapazität 2,1 globale Hektar pro Person
GRIECHENLAND
SWASILAND
MEXIKO
KIRGISTAN
TÜRKEI
GROSSBRITANNIEN
BURKINA FASO
SENEGAL
MYANMAR
BENIN
MAZEDONIEN
SOMALIA
IRAN
INDONESIEN
SPAIEN
GUATEMALA
MOLDAWIEN
SAUDI ARABIEN
SCHWEIZ
PORTUGAL
ITALIEN
GAMBIA
ALBANIEN
KENIA
TANSANIA
GHANA
TUNESIEN
NIEDERLANDE
BELGIEN
TOGO
LESOTHO
KUBA
ASERBAIDSCHAN
USBEKISTAN
SIERRA LEONE
LYBIEN
ÄTHIOPIEN
THAILAND
NIGERIA
UGANDA
ALGERIEN
KAMBODSCHA
CHINA
SYRIEN
ARMENIEN
VIETNAM
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
SIMBABWE
AFGHANISTAN
EL SALVADOR
SÜDKOREA
MAROKKO
MAURITIUS
BURUNDI
NORDKOREA
JAMAIKA
JAPAN
JEMEN
TADSCHIKISTAN
PHILIPPINEN
KUWAIT
RUANDA
MALAWI
LIBANON
PAKISTAN
INDIEN
ISRAEL
SRI LANKA
ÄGYPTEN
NEPAL
IRAK
JORDANIEN
HAITI
BANGLADESCH
SINGAPUR
LIVING PLANET REPORT 2008 19
DER WASSER-FUSSABDRUCK DES KONSUMS
Abb. 28: WASSER-FUSSABDRUCK KONSUM, PRO PERSON, 1997–2001 Der Wasser-Fußabdruck eines Landes Landes setzt sich aus zwei Komponenten
3.0 ist die Gesamtmenge an Wasser, die für zusammen: Der interne Wasser-Fußabdruck
Extern die Produktion der von der Bevölkerung ist die Wassermenge, die für die Produktion
Intern konsumierten Güter und Dienstleistungen und Bereitstellung der Güter und Dienstleis-
benötigt wird. Er enthält die Wassermenge, tungen eingesetzt wird, die innerhalb dieses
die aus Flüssen, Seen und wasserführenden Landes hergestellt und konsumiert werden.
2.5 Schichten (Oberflächen- und Grundwasser) Der externe Wasser-Fußabdruck ergibt sich
entnommen wird und das in Landwirtschaft, aus dem Konsum importierter Güter oder,
Industrie und Haushalten eingesetzt wird, anders ausgedrückt, aus der Wassermenge,
sowie das Regenwasser, das für die Produk- die im Exportland für die Herstellung der
tion pflanzlicher Agrarerzeugnisse benutzt Güter eingesetzt wird. Die Exporte eines
2.0 wird. Landes sind nicht im seinem Wasser-Fußab-
Der gesamte Wasser-Fußabdruck eines druck enthalten.
Tausend m3 pro Person und Jahr
1.5
1.0
0.5
0
VER. STAATEN VON AMERIKA
GRIECHENLAND
MALAYSIA
ITALIEN
SPANIEN
PORTUGAL
THAILAND
SUDAN
ZYPERN
GUYANA
LYBIEN
KANADA
MALI
PAPUA NEUGUINEA
TSCHAD
NIGERIA
SENEGAL
MALTA
FRANKREICH
RUSSLAND
SYRIEN
ELFENBEINKÜSTE
KASACHSTAN
KAMBODSCHA
BENIN
RUMÄNIEN
TURKMENISTAN
FINNLAND
KUBA
SCHWEIZ
BELIZE
IRAN
SCHWEDEN
TÜRKEI
ÖSTERREICH
OMAN
TUNESIEN
MYANMAR
TSCHECHISCHE REPUBLIK
DEUTSCHLAND
PHILIPPINEN
MAROKKO
BURKINA FASO
LIBANON
MOLDAWIEN
NORWEGEN
LAOS
MEXIKO
DÄNEMARK
GABUN
ARGENTINEN
BULGARIEN
AUSTRALIEN
ISRAEL
MAURETANIEN
LIBERIA
BRASILIEN
GAMBIA
KIRGISTAN
BARBADOS
MAURITIUS
IRAK
ISLAND
VIETNAM
INDONESIEN
UKRAINE
JORDANIEN
MADAGASKAR
20 LIVING PLANET REPORT 2008
lichen Wasser-Fußabdrucks einer Person dar, drucks kann für Länder mit internem
wobei diese Zahl im Vergleich der Länder Wassermangel eine effektive Strategie DER WASSERHANDEL
stark variiert. 27 Länder weisen einen darstellen, aber es bedeutet auch die Aus- Der Wasser-Fußabdruck (=virtueller ■ 15.500 Liter für jedes Kilogramm
externen Wasser-Fußabdruck auf, der mehr lagerung von ökologischen Auswirkun- Wassergehalt) eines Produkts ist die Rindfleisch. Fleisch, Milch, Leder und
als 50 Prozent ihres Gesamtwerts entspricht. gen. Der virtuelle Wasserhandel wird von Gesamtmenge an Süßwasser, die für die andere tierische Erzeugnisse machen
Der weltweit durchschnittliche Wasser- globalen Rohstoffmärkten und landwirt- Herstellung verwendet wird. Der weltweite 23 Prozent des weltweiten Wasserver-
Fußabdruck beträgt 1,24 Millionen Liter schaftlichen Regelungen beeinflusst, die im Druck auf Süßwasserressourcen steigt als brauchs in der Landwirtschaft aus, das
pro Person und Jahr; dies entspricht einem Allgemeinen die möglichen ökologischen, Folge der wachsenden Nachfrage nach entspricht mehr als 1.150 Litern Wasser
halben olympischen Schwimmbad. wirtschaftlichen und sozialen Kosten für die wasserintensiven Produkten. pro Person und Tag.
Wasserverbrauch in wasserreichen Ge- exportierenden Länder übersehen. Dieser
genden hat wahrscheinlich keinen negativen Handel mit virtuellem Wasser unterstreicht ■ 2.900 Liter für jedes Baumwoll-T-Shirt ■ 1.500 Liter für jedes Kilogramm Rohr-
Effekt auf die Gesellschaft oder die Umwelt, daher den Bedarf einer internationalen 3,7 Prozent des weltweiten Wasserver- zucker. Im Durchschnitt verbraucht ein
während der gleiche Verbrauch in Gegenden Kooperation beim Umgang mit Wasserres- brauchs für die Herstellung pflanzlicher Mensch 70 Gramm Zucker pro Tag,
DATENLAGE
mit bestehendem Wassermangel die Aus- sourcen. Auch weil 263 der weltweit größten Agrarprodukte wird bei der Produk- was bis zu 100 Litern Wasser entspricht.
trocknung von Flüssen und die Zerstörung Flüsse und Seen und viele Hundert Grund- tion von Baumwolle verbraucht, was Rohrzucker verursacht 3,4 Prozent des
von Ökosystemen zur Folge haben kann. wasserschichten sich über Grenzen hinweg 120 Litern Wasser pro Tag und Person weltweiten Wasserverbrauchs bei der
Die Auslagerung des Wasser-Fußab- erstrecken. entspricht. Herstellung pflanzlicher Agrarprodukte.
GHANA
SRI LANKA
TOGO
MALAWI
WEISSRUSSLAND
SAUDI ARABIEN
GROSSBRITANNIEN
FIDSCHI
WELT
SURINAM
ALBANIEN
SWASILAND
NIEDERLANDE
PAKISTAN
ECUADOR
ALGERIEN
BOLIVIEN
BAHRAIN
SÜDKOREA
JAPAN
COSTA RICA
PARAGUAY
LITAUEN
TANSANIA
KUWAIT
MOSAMBIK
RUANDA
POLEN
ÄGYPTEN
KAMERUN
QATAR
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK
BURUNDI
BHUTAN
JAMAIKA
ANGOLA
KAPVERDEN
INDIEN
DOMINIKANISCHE REPUBLIK
PANAMA
USBEKISTAN
ASERBAIDSCHAN
SIMBABWE
SÜDAFRIKA
ARMENIEN
BANGLADESCH
SIERRA LEONE
VENEZUELA
EL SALVADOR
NEPAL
HAITI
NORDKOREA
NICARAGUA
KOLUMBIEN
CHILE
GEORGIEN
UNGARN
HONDURAS
PERU
GUATEMALA
SAMBIA
KENIA
CHINA
LETTLAND
NAMIBIA
ÄTHIOPIEN
SOMALIA
AFGHANISTAN
BOTSWANA
JEMEN
LIVING PLANET REPORT 2008 21
DER WASSER-FUSSABDRUCK DER PRODUKTION
Abb. 29: WASSER-FUSSABDRUCK PRODUKTION, NACH LÄNDERN, 1997–2001 In einem Land wird Wasser für die Herstel- an im Boden vorhandenem Regenwasser,
1,800 180 lung von Gütern und Dienstleistungen das von Feldern verdunstet, die für die
Rückflüsse gebraucht, die entweder intern konsumiert Herstellung pflanzlicher Agrarprodukte
Blaues Wasser oder aber exportiert werden. Der Wasser- genutzt werden. Der blaue Wasser-Fußab-
Grünes Wasser Fußabdruck der Produktion berechnet druck entspricht der Menge an Süßwasser,
1,600 160
DRUCK AUF DIE VORKOMMEN die Wassermenge, die durch Haushalte, das entnommen, genutzt und nicht zurück-
AN BLAUEM WASSER Industrie und Landwirtschaft eines Landes geleitet wird. Dabei handelt es sich vor
Mehr als 100% (extremer Stress) verbraucht wird, unabhängig davon, wo die allem um die Verdunstung auf bewässerten
1,400 140
40 – 100% (starker Stress) Produkte letztendlich konsumiert werden. Feldern. Der graue Wasser-Fußabdruck
20 – 40% (mittlerer Stress)
Der Wasser-Fußabdruck setzt sich aus entspricht der Menge an Wasser, die
5 – 20% (geringer Stress)
drei Arten der Wassernutzung zusam- während des Produktionsprozesses ver-
Weniger als 5%
1,200 120 men, die als blauer, grüner und grauer schmutzt wird. Berechnet wird es als die
Die Skala der y-Achse der Abbildung Fußabdruck bezeichnet werden. Der grüne Menge an Wasser, die benötigt wird, um
links ist zehnfach größer als
die der Abbildung rechts Wasser-Fußabdruck entspricht der Menge Schmutzstoffe soweit zu verdünnen, dass
1,000 100 die Wasserqualität akzeptable Standards
km3 pro Jahr
erfüllt.
Der Wasser-Fußabdruck der Produktion
800 80
kann eingesetzt werden, um die Inan-
spruchnahme der Wasserressourcen eines
Landes zu untersuchen. Die Inanspruch-
nahme von blauen Wasserressourcen wird
600 60
auf jährlicher Basis als gesamter Wasser-
400 40
200 20
0 0
●
●
VIETNAM ●
IRAN ●
PHILIPPINEN ●
KANADA ●
TÜRKEI ●
FRANKREICH ●
ARGENTINIEN ●
MYANMAR ●
SUDAN ●
DEUTSCHLAND ●
AUSTRALIEN ●
UKRAINE ●
ITALIEN ●
JAPAN ●
SPANIEN ●
ÄGYPTEN ●
MALAYSIA ●
USBEKISTAN ●
ELFENBEINKÜSTE ●
KASACHSTAN ●
IRAK ●
RUMÄNIEN ●
ÄTHIOPIEN ●
SÜDAFRIKA ●
MAROKKO ●
GHANA ●
KOLUMBIEN ●
TANSANIA ●
SYRIEN ●
POLEN ●
SRI LANKA ●
MADAGASKAR ●
ECUADOR ●
AFGHANISTAN ●
MALI ●
SÜDKOREA ●
KUBA ●
PERU ●
VENEZUELA ●
ALGERIEN ●
GROSSBRITANNIEN ●
NEPAL ●
TURKMENISTAN ●
KENIA ●
KAMERUN ●
KAMBODSCHA ●
TUNESIEN ●
GRIECHENLAND ●
BULGARIEN ●
UNGARN ●
SAUDI ARABIEN ●
●
●
VER. STAATEN VON AMERIKA ●
INDONESIEN ●
BRASILIEN ●
RUSSLAND ●
PAKISTAN ●
NIGERIA ●
THAILAND ●
INDIEN
CHINA
BANGLADESCH
MEXIKO
DATENLAGE
Intern
Bewässerungs- (84%)
gibt. Um jedoch eine nachhaltige Bewirt- landwirtschaft
schaftung zu gewährleisten, muss bei der
Wasserentnahme auf die saisonale Verfüg- Grünes Wasser
barkeit und Auswirkungen auf flussabwärts WASSER IM Landwirtschaft mit
positionierte Nutzer und Ökosysteme ERDREICH Regenwasser
BURKINA FASO ●
TSCHAD ●
ASERBAIDSCHAN ●
SIMBABWE ●
CHILE ●
PORTUGAL ●
TSCHECHISCHE REPUBLIK ●
MALAWI ●
KIRGISTAN ●
GUATEMALA ●
DOMINIKANISCHE REPUBLIK ●
BENIN ●
ANGOLA ●
BOLIVIEN ●
PARAGUAY ●
WEISSRUSSLAND ●
JEMEN ●
DÄNEMARK ●
LAOS ●
NIEDERLANDE ●
MOLDAWIEN ●
SAMBIA ●
LYBIEN ●
SCHWEDEN ●
RUANDA ●
PAPUA NEUGUINEA ●
HONDURAS ●
HAITI ●
SOMALIA ●
BURUNDI ●
COSTA RICA ●
TOGO ●
FINNLAND ●
ÖSTERREICH ●
EL SALVADOR ●
NICARAGUA ●
GEORGIEN ●
SIERRA LEONE ●
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK ●
LIBERIA ●
MAURETANIEN ●
GUYANA ●
ALBANIEN ●
ARMENIEN ●
NORWEGEN ●
LITAUEN ●
SCHWEIZ ●
PANAMA ●
ISRAEL ●
LIBANON ●
JAMAIKA ●
JORDANIEN ●
SWASILAND ●
OMAN ●
FIDSCHI ●
GAMBIA ●
GABUN ●
LETTLAND ●
NAMIBIA ●
MAURITIUS ●
SURINAM ●
BHUTAN ●
BELIZE ●
ZYPERN ●
BOTSWANA ●
KUWAIT ●
KAPVERDEN ●
QATAR ●
BAHRAIN ●
BARBADOS ●
ISLAND ●
MALTA ●
MOSAMBIK
NORDKOREA
Wenn sich die ökologische Überlastung zurückgehen, wenn die gegenwärtigen Be- keine Rückkopplungseffekte, die das sich sind sich jedoch darin einig, dass eine
des System noch weiter verschärft, was wirtschaftungsmuster beibehalten werden. wandelnde Klima an einen kritischen Punkt schnellstmögliche Beendigung der Über-
bringt dann die Zukunft? Abbildung 31 zeigt die Auswirkungen bringen, keine Schäden durch Umweltver- beanspruchung dieses Risiko verringern
Unter der Annahme eines schnellen dieser Szenarien auf den Ökologischen schmutzung und keine anderen Faktoren, und die Erholung geschädigter Ökosysteme
globalen Wachstums und eines Übergangs Fußabdruck der Menschheit bis zur Mitte die einen Rückgang der Biokapazität verur- ermöglichen wird.
zu einem ausgewogenen Energiemix sagt des Jahrhunderts. Die Überschreitung der sachen könnten. Aber es gibt Hinweise Glücklicherweise kann die Menschheit
der Weltklimarat (IPCC) voraus, dass sich ökologischen Grenzen würde in den 2030er darauf, dass eine solche Annahme nicht ihren Kurs noch ändern. Anstatt weit-
der jährliche Kohlendioxidausstoß bis 2050 Jahren 100 Prozent erreichen, selbst wenn zutreffen muss; so könnte der derzeitige erzumachen wie bisher, sollten wir uns
mehr als verdoppeln wird. Zurückhaltende die jüngsten Zuwächse landwirtschaftlicher Niedergang von Bienenpopulationen einen bemühen, der Überstrapazierung der Erde
Schätzungen der Vereinten Nationen Erträge so fortgesetzt werden könnten. Dies weltweiten Rückgang von pflanzlichen spätestens bis Mitte des Jahrhunderts ein
sagen, dass die Weltbevölkerung im selben bedeutet, dass eine biologische Kapazität Agrarerzeugnissen verursachen, bei denen Ende zu setzen. Der WWF fördert diesen
Zeitraum auf neun Milliarden Menschen benötigt würde, die zweimal dem Planeten Bestäubung notwendig ist. Wandel durch seine Aktivitäten für mehr
anwachsen wird, während Prognosen der Erde entspricht. Je länger die Überstrapazierung andau- Nachhaltigkeit und für wirtschaftliche
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisa- Dieses Szenario, das auf der Beibe- ert, desto größer wird der Druck auf die Änderungen sowie dadurch, dass er den
tion der Vereinten Nationen (FAO) einen haltung der bisherigen Gewohnheiten Ökosysteme. Wissenschaftler können den Energiesektor als Hauptursache des Klima-
erhöhten Konsum an Nahrungsmitteln, Fa- beruht, ist zudem zurückhaltend, als es von kritischen Punkt nicht genau voraussagen, wandels angeht. Abbildung 32 zeigt, wie
serstoffen und Holzprodukten ankündigen. keinen weiteren unerfreulichen Überra- an dem sich der Verfall eines Ökosystems eine schnelle Abkehr von der Überbean-
Darüber hinaus wird die Fischerei bis 2050 schungen ausgeht: kein Verlust an Bioka- plötzlich beschleunigt oder die Störung auf spruchung des Systems das Ausmaß und
voraussichtlich um mehr als 90 Prozent pazität aufgrund von Süßwasserknappheit, andere Ökosysteme übergreift. Die meisten die Dauerhaftigkeit der ökologischen
Abb. 31: WEITER-WIE-BISHER-SZENARIO UND ÖKOLOGISCHE SCHULD Abb. 32: ZURÜCK ZUR NACHHALTIGKEIT
2.5 2.5
Anzahl Planeten
Anzahl Planeten
1.5 1.5
Ökologische Schuld
Biokapazitäts-
reserve
Ökologische Schuld
1.0 1.0
0.5 0.5
0 0
1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100 1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100
RICHTUNGSWECHSEL
Abb. 33: FAKTOREN DES FUSSABDRUCKS UND DER BIOKAPAZITÄT Abb. 34: MASSNAHMENPAKETE FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT
2.5
2,1 gha 2,7 gha
pro Person pro Person Ökologischer Fußabdruck
(globale Bio- (globaler Fuß- Biokapazität
kapazität 2005) abdruck 2005) 2.0
Lücke zw.
Maßnahmenpakete und
Biokapazität Angebot und Anzahl Planeten Strategien zur
Fläche x Bioproduktivität = 1.5 Beendingung der Übernutzung
(ANGEBOT) Bedarf:
ÜBERNUTZUNG
Ökologische Schuld
1.0
Ökologischer Biokapazitäts-
Verbrauch Ressourcen- und reserve
Bevölkerung x pro Person x Abfallintensität = Fußabdruck 0.5
(BEDARF)
0
1960 1980 2000 2020 2040 2060 2080 2100
Die Energieproduktion durch die Verbren- gasen zu erreichen. tungen bis 2050 zu befriedigen und zugleich im 21. Jahrhundert zu decken. Es gibt jedoch
nung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl Das Modell umfasst drei Strategien: eine Reduktion des Kohlendioxidausstoßes drei weitere zwingende Erfordernisse, wenn
und Erdgas machte 2005 fast 45 Prozent des Steigerung der Energieeffizienz in von 60 bis 80 Prozent zu erreichen. Die die notwendigen Technologien, Systeme, In-
weltweiten Ökologischen Fußabdrucks aus. Industrie, Gebäuden und allen Arten von hochgerechnete dreifache Zunahme an Ener- frastrukturen und die Ressourcenverwertung
Erhebliche Einschnitte in der Verbrennung Verkehr; Ausbau der erneuerbarer Ener- giedienstleistungen basiert auf dem Szenario dazu ausreichen sollen, dass der weltweite
fossiler Energieträger und die damit verbun- gien, und stufenweise Reduzierung der A1B des IPCC (IPCC 2000). Ausstoß an Treibhausgasen aus dem Ener-
dene Verringerung des Kohlendioxidaus- verbleibenden Emissionen konventionel- Abbildung 36 zeigt, wie das Ergebnis giesektor innerhalb von 10 Jahren seinen
stoßes sind entscheidend, um die globale ler fossiler Brennstoffe durch die Aus- durch eine Kombination aus Energieeinspa- Wendepunkt erreicht und danach abnimmt:
Erwärmung über mehr als 2 ºC über das weitung von Kohlendioxidabscheidung rungen und der Einführung von emissions-
vorindustrielle Niveau hinaus zu vermeiden. und -speicherung. Zusätzlich wird als armen oder emissionslosen Energietechno- Führungsstärke: Die Regierungen der
Das WWF Climate Solutions Model zwischenzeitliche Maßnahme die vermehr- logien erreicht wird. Welt sind gefragt. Sie müssen klaren und
ermittelt, ob es möglich ist, den für 2050 te Verwendung von Gas vorgeschlagen. Das Climate Solutions Model veranschau- ehrgeizigen Zielen zustimmen, zusammen
hochgerechneten weltweiten Energiebedarf Diese „Gasblase“ würde von 2010 bis 2040 licht, dass es technisch möglich ist, durch an effektiven Strategien arbeiten und die
zu decken und gleichzeitig durch eine reichen (s. Kasten gegenüber). den Energiesektor verursachte, klimabe- Investitionen in die Entwicklungen des Ener-
konzertierte Umstellung auf bereits verfüg- Abbildung 35 zeigt ein repräsentatives drohende Emissionen drastisch zu senken, giesektors der kommenden Jahrzehnte so
bare und nachhaltigere Energiequellen und Szenario des Climate Solutions Model, das während gleichzeitig die Energieversorgung beeinflussen und koordinieren, dass künftige
-technologien eine deutliche Reduzierung technologische Maßnahmen darstellt, die ausgeweitet wird, um den Bedarf sowohl der Bedürfnisse auf sichere und nachhaltige
des weltweiten Ausstoßes an Treibhaus- entworfen wurden, um die Energiedienstleis- Entwicklungs- als auch der Industrieländer Weise befriedigt werden.
Abb. 35: REPRÄSENTATIVES SZENARIO DES CLIMATE SOLUTIONS MODELLS Legende zu Abb. 35 und Abb. 37
1,200 Industrielle Energieeffzienz Wasserstoff aus erneuerbaren Quellen
Effiziente Gebäude Atomkraft (nur bereits betriebene Kraftwerke)
Bereitgestellte oder eingesparte Energie (EJ pro Jahr)
0
1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Quelle Abb. 35, 36 und 37: Mallon et al. 2007
RICHTUNGSWECHSEL
rigemissionstechnologien: Bis 2050 kön- Zwei sich ergänzende Maßnahmen sind
notwendig: Entwicklung flexibler Brenn-
Abb. 36: ERGEBNIS DES WWF CLIMATE SOLUTIONS MODELLS Abb. 37: MASSAHMENPAKET ENERGIE, stoffe und Energiespeichermethoden, um
1,000 A1B endgültiger Energiebedarf Anteil bereitgestellter oder eingesparter Energie aus periodischen Energiequellen
Energieeffizienz und reduzierter Bedarf
Energie des für 2050 erwarteten Bedarfs wie Wind oder Sonne zu speichern und in
Energie bereitgestellt oder eingespart (EJ pro Jahr)
Der Ökologische Gesamtfußabdruck einer Fußabdrucks und der Bevölkerung in den völkerung seit 1961 der Hauptfaktor für die die ganze Welt bezogen um 49 Prozent. In
Nation wird durch die Größe der Bevöl- einzelnen Regionen der Welt von 1961 steigende Nachfrage nach Ressourcen und beiden Fällen ist dieser Rückgang haupt-
kerung und durch den durchschnittlichen bis 2005. Die Fläche, die für jede Region Abfallbeseitigung.Wenn die Bevölkerung sächlich eher der Tatsache geschuldet,
Ökologischen Fußabdruck der Einwohner angezeigt wird, bildet dabei den jeweiligen zunimmt, steht weniger Biokapazität für dass sich mehr Leute denselben Umfang
bestimmt. Letzterer hängt ab sowohl von lokalen Ökologischen Fußabdruck ab. jeden Einzelnen zur Verfügung, was die an Biokapazität teilen müssen, als einem
der Menge der Güter und Dienstleistun- Nationen mit unterschiedlichen Einkom- Abhängigkeit eines Staates von Bioka- Rückgang der Produktivität unserer Erde.
gen, die der durchschnittliche Bewohner mensniveaus weisen erhebliche Unter- pazität aus anderen Ländern bzw. die In den Staaten mit mittlerem Einkom-
konsumiert, als auch von den dafür schiede darin auf, wie sehr die Bevölkerung Wahrscheinlichkeit einer lokalen Über- men tragen sowohl das Wachstum der
verbrauchten Ressourcen und dem dabei und der durchschnittliche Ökologische belastung erhöht. Die Bürger von Nied- Bevölkerung als auch des Ökologischen
anfallenden Abfall. Auf die gesamte Welt Fußabdruck pro Person zur wachsenden rigeinkommensländern haben durchschnitt- Fußabdrucks zur erhöhten Inanspruch-
bezogen haben sowohl die Bevölkerung Inanspruchnahme der Biokapazität auf der lich heute einen kleineren Ökologischen nahme der Biosphäre bei. Während einige
als auch der durchschnittliche Ökologische Welt beitragen. Abbildung 40 zeigt den re- Fußabdruck als 1961. In Afrika z. B., wo Länder in der mittleren Einkommenskate-
Fußabdruck seit 1961 zugenommen. Seit lativen Beitrag dieser beiden Faktoren von sich die Bevölkerung im Laufe der vergan- gorie eine Verlangsamung des Bevöl-
ungefähr 1970 jedoch ist der weltweite 1961 bis 2005 in nach Einkommenskatego- genen 40 Jahre verdreifacht hat, ist die pro kerungswachstums erlebt haben, hat sich
Durchschnitt des Ökologischen Fußab- rien sortierten Staatengruppen. Die Länder Person verfügbare Biokapazität um mehr die Gesamtzahl der in Ländern mit mitt-
drucks pro Kopf relativ konstant, während wurden den Kategorien hohes, mittleres als 67 Prozent und der durchschnittliche lerem Einkommen lebenden Personen seit
die Bevölkerung weiterhin wächst. Ab- oder niedriges Einkommen zugeordnet. Ökologische Fußabdruck pro Person um 1961 verdoppelt. Außerdem ist der Ökolo-
bildung 38 und 39 zeigen die Veränderun- In den Niedrigeinkommensländern ist 19 Prozent zurückgegangen. Im Gegensatz gische Fußabdruck pro Kopf in diesen
gen des durchschnittlichen Ökologischen die annähernde Verdreifachung der Be- dazu fiel die Biokapazität pro Person auf Staaten in derselben Zeit um 21 Prozent
Abb. 38: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK & BEVÖLKERUNG NACH REGIONEN, 1961 Abb. 39: ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK & BEVÖLKERUNG NACH REGIONEN, 2005
10 10
4 4
2 2
0 0
0
2
7
2
0
0
33
48
24
55
36
56
90
20
39
20
14
22
62
28
3,
Bevölkerung (Millionen) Bevölkerung (Millionen)
1,
Index (1961=1.0)
2005 6.48 Milliarden 2005 6.4 gha/person
Index (1961=1.0)
zwischen 1961 und 2005 verdoppelt, industriellen Entwicklung zu überspringen.
wodurch sich der gesamte Ökologische Und da mehr als die Hälfte der Welt- 1.5 1.5
Fußabdruck mehr als vervierfacht hat. Die bevölkerung in Städten lebt, werden die
Länder mit mittlerem Einkommen weisen Infrastrukturentscheidungen in Städten Bevölkerung
1.0 Fußabdruck 1.0 1961 0.69 Milliarden
einen mäßigen Ökologischen Fußabdruck großen Einfluss auf die künftige lokale und 1961 2.3 gha/Person 2005 0.97 Milliarden
pro Person und die größte Bevölkerung der globale Inanspruchnahme der Biokapazität 2005 2.7 gha/Person Biokapazität
Biokapazität
drei Einkommensgruppen auf. Sie nahmen haben. Investitionen in ressourceneffiziente 0.5 1961 4.2 gha/Person 0.5 1961 5.3 gha/Person
2005 3.7 gha/Person
die Biosphäre im Jahr 2005 am meisten in Infrastruktur – die sich teilweise bis weit 2005 2.1 gha/Person
Anspruch: Ihr Verbrauch belief sich auf 39 ins nächste Jahrhundert ziehen werden
0 0
Prozent des gesamten Ökologischen Fußab- – werden die Anpassungsfähigkeit der 1960 1975 1990 2005 1960 1975 1990 2005
RICHTUNGSWECHSEL
drucks der Menschheit. Städte angesichts schwindender Ressourcen
Die wachsende Inanspruchnahme verbessern, den Bewohnern ein besseres
der Biosphäre seitens der Hocheinkom- Lebensumfeld garantieren und ihren Anteil Mitteleinkommensländer Niedrigeinkommensländer
mensländer kam hauptsächlich durch das an der globalen ökologischen Überbelas- 3.0 3.0
Anwachsen des Ökologischen Fußab- tung minimieren.
drucks pro Person zustande. Dieser wuchs In allen Entwicklungsländern erhalten 2.5 2.5
von 1961 bis 2005 um 76 Prozent. Der Mädchen im Schnitt erheblich weniger Bevölkerung
1961 0.89 Milliarden
Großteil davon geht auf das neunfache Bildung als Jungen. Ein hochgradig unzu- Bevölkerung 2005 2.37 Milliarden
Anwachsen des CO2-Anteils innerhalb reichendes Gesundheitswesen und feh- 2.0 1961 1.51 Milliarden 2.0
Index (1961=1.0)
Index (1961=1.0) 2005 3.10 Milliarden
ihres Fußabdrucks zurück. Obwohl die lende Familienplanung führen zu hohen
Bevölkerung in diesen Ländern langsamer Geburtenraten in vielen Niedrigeinkom- 1.5 1.5
wuchs, führte dieses schnelle Wachstum mensländern. Schnelles Bevölkerungs- Fußabdruck
des Ökologischen Fußabdrucks pro Person wachstum kann verlangsamt und seine 1961 1.3 gha/Person
1.0 Fußabdruck 1.0 2005 1.0 gha/Person
dazu, dass die Hocheinkommensländer negativen Auswirkungen auf das mensch- 1961 1.8 gha/Person
2005 mit gerade einmal 15 Prozent Anteil liche Wohl entschärft werden, indem Frauen 2005 2.2 gha/Person
Biokapazität
an der weltweiten Bevölkerung dennoch 36 bessere wirtschaftliche und Bildungs- 0.5 0.5 Biokapazität
1961 4.1 gha/Person 1961 2.4 gha/Person
Prozent des Ökologischen Fußabdrucks der chancen geboten werden und der Zugang zu 2005 2.2 gha/Person 2005 0.9 gha/Person
Menschheit ausmachten. freiwilliger Familienplanungsberatung und
0 0
Die Effizienz, mit der Ressourcen zu Angeboten für Frauen verbessert wird. 1960 1975 1990 2005 1960 1975 1990 2005
Vollzieht man den Ökologischen Fußab- Geberländer sind in wachsendem Maße zu 12 Prozent im Jahr 1961. In Ländern Fußabdrucks aller international gehandel-
druck der internationalen Handelsströme auf auswärtige Biokapazität angewiesen, mit mittlerem Einkommen belief sich 2005 ten Güter verantwortlich. Der Ökologische
nach, so lässt sich sowohl das Ausmaß um ihre Konsummuster und -vorlieben der Import-Fußabdruck auf 30 Prozent Fußabdruck der Nettoimporte der EU im
der Inanspruchnahme auswärtiger Bioka- zu ermöglichen. Ein Teil der importierten ihres gesamten Fußabdrucks, während er Jahr 2005 lag bei 199 Millionen gha (=glo-
pazität erkennen als auch das ökologischem Ressourcen wird im Importland verbraucht, 1961 4 Prozent betrug. Der Fußabdruck bale Hektar), was mehr als 18 Prozent der
Kapital lokalisieren, von dem Produkte und während andere weiterverarbeitet und mit für Importe in Niedrigeinkommensländern gesamten innereuropäischen Biokapazität
Dienstleistungen abhängen. Dies hilft, die dem Ziel wirtschaftlicher Gewinne erneut kletterte von 2 Prozent im Jahr 1961 auf 13 entspricht. Abbildung 41 und 42 zeigen
Verbindungen von lokalem Verbrauch zu exportiert werden. Kohlendioxidemissionen Prozent im Jahr 2005. den Ökologischen Fußabdruck für Importe
entfernten Bedrohungen der biologischen durch die Produktion importierter Güter Die Vereinigten Staaten hatten 2005 den und Exporte zwischen der EU und ihren
Vielfalt zu erkennen. und Dienstleistungen werden im Ökolo- größten Export-Fußabdruck aller Staaten, wichtigsten Handelspartnern.
Im Jahr 1961, für das erstmals vollstän- gischen Fußabdruck für Importe berück- gefolgt von Deutschland und China. Sie Obwohl China einen wesentlich klei-
dige Statistiken erhoben wurden, machte sichtigt. verzeichneten auch den größten Import- neren Ökologischen Fußabdruck pro Person
der Ökologische Fußabdruck aller Güter Das Ausmaß, in welchem Länder ihre Fußabdruck, mit China und Deutschland an aufweist als die EU, verbrauchen beide
und Dienstleistungen, die zwischen den Ressourcennachfrage durch Importe zweiter und dritter Stelle. mehr als das Doppelte dessen, was die
Staaten gehandelt wurden, acht Prozent decken, variiert je nach ihrem Wohl- Während in der Europäischen Union Biokapazität ihres eigenen Gebiets an Res-
des gesamten Ökologischen Fußabdrucks stand. Im Jahr 2005 lag der Ökologische weniger als 8 Prozent der Weltbevölkerung sourcen regenerieren kann. China deckt das
der Menschheit aus. Bis 2005 ist dieser Fußabdruck für Importe in Hocheinkom- leben, waren ihre Importe aus dem Rest der ökologische Defizit wie die EU teilweise
Anteil auf mehr als 40 Prozent gestiegen. mensländern bei 61 Prozent ihres gesamten Welt im Jahr 2005 für 13 Prozent und ihre durch den Import von Ressourcen aus
Sowohl ökologische Schuldner- als auch Ökologischen Fußabdrucks im Vergleich Exporte für 10 Prozent des Ökologischen anderen Ländern sowie durch CO2-Emis-
Abb. 41: FUSSABDRUCK DER IMPORTE DER EU AUS 20 LÄNDERN, 2005 Abb. 42: FUSSABDRUCK DER EXPORTE DER EU IN 20 LÄNDER, 2005
RICHTUNGSWECHSEL
Abb. 43: FUSSABDRUCK DER IMPORTE CHINAS AUS 20 LÄNDERN, 2005 a bb. 44: FUSSABDRUCK DER EXPORTE CHINAS IN 20 LÄNDER, 2005
A
Angesichts wachsender Bevölkerung, auch dadurch reduziert werden, dass das Bedarf eingesetzt werden und feste, flüssige derzeit die Ursache von ca. 20 Prozent der
ungleicher Verteilung von Biokapazität und bioproduktive Potential des Planeten klug und gasförmige Brennstoffe ersetzen. Man jährlichen CO2-Emissionen, und es wird im-
Wasserressourcen und den bereits spürbaren eingesetzt wird, um die menschlichen erwartete von diesen erneuerbaren Brenn- mer deutlicher, dass dieser Aspekt bewältigt
Auswirkungen des Klimawandels hat die Bedürfnisse bestmöglich zu befriedigen stoffen, dass sie erhebliche Kohlendioxid- werden muss, wenn ein gefährlicher Klima-
derzeitige Erhöhung der Öl- und Nahrungs- und dennoch die ökologische Leistungs- einsparungen im Vergleich zum Gebrauch wandel abgewandt werden soll.
mittelpreise einige der unausweichlichen fähigkeit nicht zu schmälern. Das aktuelle fossiler Brennstoffen erbringen würden, da Zwar kann die Nutzung der Bioproduk-
Probleme in den Blickpunkt gerückt, mit Durcheinander der Strategien zur Förderung das bei der Verbrennung freigesetzte Koh- tivität des Planeten die Versorgungslücke,
denen sich die Entscheidungsträger in den von Biokraftstoffen hat die komplexen lendioxid recycelt und von den nachwach- die sich in ökologischer Überbelastung
kommenden Jahrzehnten wahrscheinlich Beziehungen hervorgehoben, die die senden Anbaupflanzen absorbiert wird. äußert, verringern, doch birgt dies auch
befassen müssen, wenn sie versuchen, die Entscheidungsträger berücksichtigen müs- Neuere Untersuchungen haben jedoch Gefahren. Die Ausweitung der landwirt-
Lebensqualität der Menschen zu verbessern sen, wenn sie strategische oder strukturelle gezeigt, dass die Umwandlung von Tropen- schaftlichen Kulturflächen zerstört Öko-
und gleichzeitig die Kapazität der Ökosys- Veränderungen vorantreiben, die bestimmte wäldern, Torfland, Savannen oder Grasland systeme, die lebensnotwendige Funktionen
teme nicht zu überlasten. Entwicklungsmuster begünstigen. zu Biokraftstoffanbauflächen auf der Basis haben. Die Einzelposten, die die Bioka-
Während die Reduzierung des Ökolo- Biokraftstoffe wurden hinsichtlich ihrer von Nahrungsmittelpflanzen das 17- bis pazität insgesamt ausmachen, existieren
gischen Fußabdrucks der Menschheit Vielseitigkeit, Erneuerbarkeit und vermeint- 420-fache des jährlichen Kohlendioxidaus- nicht unabhängig voneinander und sind
entscheidend sein wird, um die ökolo- lichen Kohlendioxidneutralität als wertvolle stoßes verursachen kann, den man durch nicht einfach austauschbar, was bedeutet,
gische Überbelastung zu verlangsamen Energiequellen erkannt. Im Gegensatz zu den Ersatz von fossilen durch biologische dass Gewinne auf einem Gebiet eventuell
und abzubauen, kann die Lücke zwischen einigen anderen Arten erneuerbarer Ener- Kraftstoffe einzusparen hoffte. Abholzung durch Verluste anderenorts aufgewogen
dem Fußabdruck und der Biokapazität gien sind sie direkt speicherbar, können bei und Veränderung der Landnutzung sind werden.
„Ökosysteme gehorchen nicht den Regeln von privatem Eigentum. Was ein Landwirt tut Der ökosystemare Ansatz wird von dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt
– Einzäunung seines Landes, Bewässerung von Anbaupflanzen, Einführung neuer Anbau- als eine Strategie zur integrierten Bewirtschaftung der Ressourcen von Land und Wasser
pflanzen, Jagen und Fischen, Abholzung, Grundwasserentnahme oder der Umgang mit definiert, die die Erhaltung der Ressourcen und die nachhaltige Nutzung auf angemessene
Tierseuchen – hat weit über seinen Hof hinaus Konsequenzen. Was Ökonomen als „Exter- Weise fördert.
nalitäten“ oder „externe Effekte“ bezeichnen, macht das grundlegende Wesen von Ökosyste- Der Ökosystem-Ansatz berücksichtigt die Verbindungen zwischen intakten und belastbaren
men aus. Aus diesen Gründen erfordert vernünftiges Umweltmanagement Spielregeln – einen Ökosystemen, der Erhaltung biologischer Vielfalt und menschlichem Wohlergehen. Er legt
ökosystemaren Ansatz –, die weit über den Privatbesitz hinausreichen. Regierungen müssen eine Reihe von 12 Prinzipien der Entscheidungsfindung und des Handelns dar, die die
gefahrlose Praktiken zur Nahrungsmittelherstellung, zum Energieverbrauch, zur Wasser- ökologische, ökonomische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit einbeziehen.
nutzung und zu Veränderungen in der Flächennutzung festlegen. Private Unternehmen müssen Er kann auf jeder Ebene (lokal oder global) angewandt werden und umfasst Initiativen
sich mit den Regierungen zusammentun, Ressourcen in nachhaltigem Tempo und unter Ver- zu groß angelegter Raumordnung, wie integrierte Flußbeckenbewirtschaftung, bis zu
wendung umweltfreundlicher Technologien zu nutzen.“ nachhaltiger Rohstoffbewirtschaftung auf der Ebene einzelner landwirtschaftlicher Betriebe.
Jeffrey D. Sachs, Director, The Earth Institute
www.earth.columbia.edu www.cbd.int/ecosystem/principles.shtml
RICHTUNGSWECHSEL
Ökosystem-basierte Meeresfischerei Runder Tisch für nachhaltiges Palmöl
Ökosystem-basiertes Management ist ein integrierter Ansatz, der die Komplexität der Der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) wurde begründet, um den Anbau und die
Dynamik von Ökosystemen, die sozialen und ökonomischen Bedürfnisse menschlicher Nutzung von nachhaltigem Palmöl durch die Zusammenarbeit innerhalb der Wertschöpfungs-
Gemeinschaften und die Erhaltung verschiedenartiger, funktionierender und intakter kette und durch einen offenen Dialog zwischen den beteiligten Akteuren voranzubringen. Der
Ökosysteme einbezieht. RSPO fördert Projekte, die die Produktion und die Nutzung von nachhaltigem Palmöl unter-
Ökosystem-basiertes Management der Meeresfischerei berücksichtigt die ökologischen stützen, und befasst sich u. a. mit folgenden Aspekten:
Bedingungen, die sich auf Fischbestände und ihre Produktivität auswirken können, sowie ■ Einführung besserer Bewirtschaftungspraktiken auf bestehenden Plantagen
den Einfluss, den der Fischfang auf das marine Ökosystem haben kann. ■ Verbesserung der Raumplanungsprozesse bei der Entwicklung neuer Palmölplantagen
Der Verhaltenskodex für verantwortungsvolle Fischerei der FAO von 1995 beinhaltet ■ Verantwortungsvolle Investitionen in Ölpalmen – Verbesserung der Entscheidungsfind-
viele der Prinzipien des Ökosystem-basierten Managements. Jedoch hat der freiwillige ungsinstrumente bei Banken und Investoren
Kodex noch nicht zu einem ausreichend großen Wandel im Fischereisektor geführt, um zu ■ Schaffung von Verbindungen zwischen der Palmölplantage und dem Verbraucher
garantieren, dass Fischressourcen auf lange Sicht nachhaltig genutzt werden.
www.panda.org/about_wwf/what_we_do/marine/our_solutions/index.cfm www.panda.org/about_wwf/what_we_do/forests/our_solutions/index.cfm
Ökologischer Fußabdruck1 2005 (globale Hektar pro Person) Wasser-Fußabdruck des Konsums 1997-2001
Total
Bevölkerung2 Ökologischer Fisch- Bebautes Gesamt Intern Extern6
Land/Region (Millionen) Fußabdruck Kohlendioxid3 Ackerland Weideland Wald4 gründe Land 5 m3/Person/a m3/Person/a m3/Person/a
WELT 6,476 2.7 1.41 0.64 0.26 0.23 0.09 0.07 1,243 1,043 199
Total
Bevölkerung2 Ökologischer Fisch- Bebautes Gesamt Intern Extern6
Land/Region (Millionen) Fußabdruck Kohlendioxid3 Ackerland Weideland Wald4 gründe Land 5 m3/Person/a m3/Person/a m3/Person/a
Südafrika 47.4 2.1 1.03 0.44 0.23 0.27 0.04 0.07 931 728 203
Sudan 36.2 2.4 0.26 0.59 1.34 0.19 0.00 0.05 2,214 2,196 18
Swasiland 1.0 0.7 0.00 0.19 0.45 0.00 0.00 0.08 1,225 1,009 217
Tansania 38.3 1.1 0.09 0.34 0.42 0.21 0.03 0.06 1,127 1,097 30
Togo 6.1 0.8 0.00 0.41 0.04 0.30 0.02 0.04 1,277 1,203 75
Tunesien 10.1 1.8 0.57 0.78 0.10 0.18 0.09 0.05 1,597 1,328 269
Uganda 28.8 1.4 0.03 0.62 0.15 0.46 0.06 0.06 – – –
Sambia 11.7 0.8 0.14 0.14 0.19 0.24 0.01 0.05 754 729 25
Simbabwe 13.0 1.1 0.21 0.26 0.37 0.24 0.00 0.03 952 942 10
OSTASIEN UND PAZIFIK 3,562.0 1.6 0.78 0.49 0.08 0.13 0.07 0.06 – – –
Australien 20.2 7.8 1.98 1.93 2.82 0.94 0.08 0.06 1,393 1,141 252
Bangladesch 141.8 0.6 0.13 0.33 0.00 0.07 0.01 0.04 896 865 31
Bhutan 2.2 1.0 0.00 0.12 0.12 0.67 0.00 0.09 1,044 920 124
Kambodscha 14.1 0.9 0.14 0.44 0.08 0.21 0.04 0.04 1,766 1,720 45
China 1,323.3 2.1 1.13 0.56 0.15 0.12 0.07 0.07 702 657 46
Fidschi 0.8 – – – – – – – 1,245 1,187 58
Indien 1,103.4 0.9 0.33 0.40 0.01 0.10 0.01 0.04 980 964 16
Indonesien 222.8 0.9 0.09 0.50 0.00 0.12 0.16 0.08 1,317 1,182 135
Japan* 128.1 4.9 3.68 0.58 0.04 0.24 0.28 0.08 1,153 409 743
Nordkorea 22.5 1.6 0.94 0.43 0.00 0.12 0.02 0.06 845 752 93
Südkorea 47.8 3.7 2.47 0.66 0.04 0.19 0.31 0.06 1,179 449 730
Laos 5.9 1.1 0.00 0.48 0.14 0.33 0.01 0.10 1,465 1,425 39
MITTLERER OSTEN
1.3 0.61 0.29 0.16 0.14 -1.0 – – – – – UND ZENTRALASIEN
0.7 0.44 0.22 0.01 0.00 0.3 31.16 7.97 8.68 14.50 35.67 Afghanistan
0.8 0.44 0.21 0.07 0.02 -0.6 3.37 0.43 0.78 2.16 27.92 Armenien
1.0 0.59 0.25 0.09 0.02 -1.1 16.97 0.08 4.66 12.24 55.82 Aserbaidschan
– – – – – – 0.29 0.00 0.04 0.24 247.15 Bahrain
1.8 0.37 0.40 0.89 0.05 0.7 6.02 2.44 0.75 2.84 5.66 Georgien
1.4 0.55 0.10 0.36 0.31 -1.3 133.25 60.48 21.28 51.49 52.92 Iran
0.3 0.21 0.03 0.00 0.01 -1.1 56.21 13.46 11.03 31.72 56.68 Irak
0.4 0.26 0.01 0.03 0.02 -4.4 2.93 1.05 0.78 1.10 112.28 Israel
0.3 0.14 0.03 0.00 0.00 -1.4 2.23 1.22 0.30 0.71 114.94 Jordanien
4.3 1.45 2.49 0.22 0.07 0.9 56.22 21.38 11.41 23.43 31.79 Kasachstan
0.5 0.04 0.01 0.00 0.33 -8.4 0.43 0.00 0.07 0.36 2148.57 Kuwait
1.7 0.61 0.75 0.13 0.06 0.6 13.78 3.72 2.84 7.23 48.89 Kirgistan
0.4 0.31 0.03 0.02 0.01 -2.7 2.82 1.40 0.39 1.03 32.29 Libanon
2.6 0.15 0.13 0.00 2.14 -2.1 1.59 0.26 0.61 0.71 134.63 Oman
– – – – – – 0.29 0.00 0.12 0.17 546.23 Quatar
1.3 0.63 0.18 0.00 0.24 -1.4 21.44 4.21 6.63 10.59 717.81 Saudi Arabien
0.8 0.64 0.13 0.01 0.00 -1.2 40.81 20.96 8.52 11.33 75.62 Syrien
0.6 0.31 0.16 0.01 0.02 -0.1 – – – – – Tadschikistan
1.7 0.98 0.23 0.31 0.05 -1.1 119.53 82.86 10.99 25.67 15.99 Türkei
3.7 1.18 2.22 0.00 0.15 -0.2 25.64 1.05 8.41 16.17 99.46 Turkmenistan
1.1 0.13 0.00 0.00 0.94 -8.4 – – – – – Ver. Arabische Emirate*
1.0 0.63 0.25 0.03 0.03 -0.8 61.62 3.42 21.75 36.45 115.44 Usbekistan
0.6 0.13 0.12 0.00 0.29 -0.3 10.79 4.27 2.50 4.03 159.21 Jemen
Total
Bevölkerung2 Ökologischer Fisch- Bebautes Gesamt Intern Extern6
Land/Region (Millionen) Fußabdruck Kohlendioxid3 Ackerland Weideland Wald4 gründe Land 5 m3/Person/a m3/Person/a m3/Person/a
Malaysia 25.3 2.4 1.07 0.55 0.04 0.44 0.23 0.09 2,344 1,691 653
Mongolei 2.6 3.5 1.22 0.21 1.91 0.12 0.00 0.03 – – –
Myanmar 50.5 1.1 0.06 0.62 0.05 0.26 0.05 0.06 1,591 1,568 23
Nepal 27.1 0.8 0.03 0.40 0.12 0.17 0.00 0.04 849 819 30
Neuseeland 4.0 7.7 2.22 0.73 1.90 0.99 1.70 0.17 – – –
Pakistan 157.9 0.8 0.30 0.39 0.01 0.07 0.02 0.05 1,218 1,153 65
Papua Neuguinea 5.9 1.7 0.00 0.24 0.01 0.26 1.06 0.13 2,005 1,005 1,000
Philippinen 83.1 0.9 0.07 0.42 0.01 0.08 0.25 0.04 1,543 1,378 164
Singapur 4.3 4.2 3.19 0.56 0.08 0.25 0.07 0.01 – – –
Sri Lanka 20.7 1.0 0.37 0.37 0.01 0.13 0.11 0.04 1,292 1,207 85
Thailand 64.2 2.1 0.89 0.64 0.01 0.16 0.37 0.06 2,223 2,037 185
Vietnam 84.2 1.3 0.46 0.56 0.00 0.15 0.03 0.07 1,324 1,284 40
LATEINAMERIKA
UND KARIBIK 553.2 2.4 0.65 0.57 0.72 0.32 0.10 0.08 – – –
Argentinien 38.7 2.5 0.63 0.53 0.81 0.18 0.20 0.11 1,404 1,313 91
Barbados 0.3 – – – – – – – 1,355 607 748
Belize 0.3 – – – – – – – 1,646 1,491 154
Bolivien 9.2 2.1 0.38 0.44 1.09 0.13 0.00 0.08 1,206 1,119 88
Brasilien 186.4 2.4 0.04 0.61 1.11 0.49 0.02 0.08 1,381 1,276 106
Chile 16.3 3.0 0.56 0.52 0.41 0.77 0.60 0.13 803 486 317
Kolumbien 45.6 1.8 0.46 0.41 0.71 0.09 0.03 0.09 812 686 126
Costa Rica 4.3 2.3 0.86 0.39 0.27 0.59 0.05 0.11 1,150 913 237
Kuba 11.3 1.8 0.82 0.67 0.10 0.11 0.02 0.05 1,712 1,542 170
Dominikanische Rep. 8.9 1.5 0.54 0.46 0.33 0.08 0.02 0.05 980 924 56
Ecuador* 13.2 2.2 0.62 0.44 0.43 0.21 0.44 0.06 1,218 1,129 89
El Salvador 6.9 1.6 0.61 0.41 0.19 0.30 0.07 0.04 870 660 210
Guatemala 12.6 1.5 0.43 0.36 0.18 0.46 0.01 0.06 762 649 112
Guyana 0.8 – – – – – – – 2,113 1,967 147
Haiti 8.5 0.5 0.06 0.31 0.04 0.09 0.00 0.03 848 840 8
Honduras 7.2 1.8 0.53 0.36 0.28 0.49 0.04 0.08 778 695 82
Jamaika 2.7 1.1 0.22 0.51 0.10 0.18 0.03 0.05 1,016 693 324
Mexiko 107.0 3.4 1.92 0.77 0.31 0.23 0.07 0.08 1,441 1,007 433
Nicaragua 5.5 2.0 0.41 0.40 0.71 0.35 0.10 0.07 819 706 113
Panama 3.2 3.2 0.97 0.36 0.63 0.17 1.00 0.06 979 745 234
Paraguay 6.2 3.2 0.25 0.78 1.41 0.69 0.01 0.08 1,132 1,105 27
Peru 28.0 1.6 0.22 0.51 0.31 0.14 0.29 0.10 777 599 178
Surinam 0.4 – – – – – – – 1,234 1,165 69
Trinidad und Tobago 1.3 2.1 1.13 0.41 0.13 0.24 0.22 0.00 1,039 565 473
Uruguay 3.5 5.5 0.23 0.28 4.04 0.56 0.25 0.11 – – –
Venezuela 26.7 2.8 1.30 0.37 0.81 0.10 0.16 0.07 883 651 232
EUROPA (EU) 487.3 4.7 2.58 1.17 0.19 0.48 0.10 0.17 – – –
Österreich 8.2 5.0 3.07 1.02 0.26 0.39 0.03 0.21 1,607 594 1,013
Belgien8* 10.4 5.1 2.51 1.44 0.18 0.60 0.03 0.38 1,802 353 1,449
LATINAMERIKA
4.8 0.79 1.15 2.46 0.32 2.4 – – – – – UND KARIBIK
8.1 2.49 3.08 0.58 1.87 5.7 114.72 85.90 3.44 25.38 3.54 Argentinien
– – – – – – 0.22 0.14 0.01 0.07 102.87 Barbados
– – – – – – 0.80 0.69 0.00 0.11 0.59 Belize
15.7 0.65 3.05 11.86 0.06 13.6 12.20 10.86 0.26 1.07 0.21 Bolivien
7.3 0.90 1.15 4.96 0.18 4.9 308.55 250.12 6.18 52.25 0.71 Brasilien
4.1 0.63 0.97 1.60 0.80 1.1 15.16 3.25 1.59 10.31 1.29 Chile
3.9 0.26 1.89 1.61 0.04 2.1 41.88 31.25 1.23 9.40 0.50 Kolumbien
1.8 0.50 0.67 0.45 0.11 -0.4 7.29 4.68 0.35 2.25 2.32 Costa Rica
1.1 0.63 0.09 0.15 0.14 -0.7 29.25 21.05 1.41 6.79 21.50 Kuba
0.8 0.31 0.33 0.09 0.02 -0.7 12.71 9.45 0.55 2.70 15.48 Dominikanische Rep.
2.1 0.39 0.50 0.99 0.19 -0.1 32.61 15.61 2.65 14.35 3.93 Ecuador*
0.7 0.31 0.17 0.09 0.11 -0.9 6.84 5.65 0.18 1.01 4.73 El Salvador
– – – – – – 13.64 11.68 0.40 1.55 1.76 Guyana
1.3 0.37 0.49 0.32 0.05 -0.2 3.52 1.89 0.56 1.07 0.68 Guatemala
0.3 0.16 0.04 0.01 0.02 -0.3 7.63 6.64 0.19 0.80 7.02 Haiti
1.9 0.49 0.40 0.65 0.25 0.1 7.78 6.95 0.17 0.66 0.86 Honduras
0.6 0.23 0.08 0.27 0.00 -0.5 2.29 1.88 0.05 0.36 4.32 Jamaika
1.7 0.70 0.37 0.36 0.16 -1.7 153.04 75.03 18.71 59.31 17.06 Mexiko
3.3 0.82 0.89 0.95 0.55 1.2 6.30 5.01 0.29 1.00 0.66 Nicaragua
3.5 0.38 1.02 1.34 0.69 0.3 2.96 2.19 0.05 0.73 0.52 Panama
9.7 1.55 3.18 4.84 0.06 6.5 12.09 11.63 0.12 0.34 0.14 Paraguay
4.0 0.42 1.26 1.98 0.26 2.5 28.90 9.32 5.09 14.50 1.02 Peru
Total
Bevölkerung2 Ökologischer Fisch- Bebautes Gesamt Intern Extern6
Land/Region (Millionen) Fußabdruck Kohlendioxid3 Ackerland Weideland Wald4 gründe Land 5 m3/Person/a m3/Person/a m3/Person/a
Bulgarien 7.7 2.7 1.30 0.83 0.14 0.25 0.01 0.18 1,395 1,220 175
Zypern 0.8 – – – – – – – 2,208 775 1,433
Tschechische Rep. 10.2 5.3 3.33 1.12 -0.02 0.69 0.01 0.20 1,572 1,114 458
Dänemark 5.4 8.0 3.53 2.49 0.01 1.00 0.67 0.34 1,440 569 871
Estland 1.3 6.4 2.79 0.84 0.14 2.37 0.08 0.18 – – –
Finnland* 5.2 5.2 1.68 1.24 0.06 1.96 0.15 0.16 1,727 1,026 701
Frankreich 60.5 4.9 2.52 1.28 0.32 0.39 0.17 0.25 1,875 1,176 699
Deutschland* 82.7 4.2 2.31 1.21 0.09 0.36 0.04 0.21 1,545 728 816
Griechenland 11.1 5.9 3.63 1.48 0.33 0.27 0.06 0.09 2,389 1,555 834
Ungarn 10.1 3.5 1.49 1.48 0.00 0.38 0.01 0.20 789 662 128
Irland* 4.1 6.3 4.03 0.65 0.50 0.46 0.38 0.24 – – –
Italien 58.1 4.8 2.77 1.19 0.22 0.43 0.06 0.10 2,332 1,142 1,190
Lettland 2.3 3.5 0.51 0.84 0.11 1.77 0.16 0.10 684 391 293
Litauen 3.4 3.2 0.95 1.00 0.13 0.81 0.14 0.17 1,128 701 427
Malta 0.4 – – – – – – – 1,916 257 1,659
Niederlande 16.3 4.0 2.29 1.22 -0.03 0.36 0.00 0.18 1,223 220 1,003
Poled 38.5 4.0 2.06 1.10 0.16 0.52 0.04 0.08 1,103 785 317
Portugal 10.5 4.4 2.58 0.93 0.40 0.20 0.30 0.04 2,264 1,050 1,214
Rumänien 21.7 2.9 1.13 1.20 0.05 0.31 0.02 0.17 1,734 1,541 193
Slowakei 5.4 3.3 1.52 0.96 0.03 0.58 0.01 0.19 – – –
Slowenien 2.0 4.5 2.68 0.87 0.29 0.50 0.01 0.11 – – –
Spanien 43.1 5.7 3.41 1.30 0.33 0.35 0.31 0.04 2,325 1,494 831
Schweden 9.0 5.1 0.95 0.95 0.31 2.59 0.10 0.20 1,621 759 861
Großbritannien 59.9 5.3 3.51 0.87 0.21 0.46 0.08 0.20 1,245 369 876
EUROPA (NICHT-EU) 239.6 3.5 2.00 0.94 0.04 0.29 0.17 0.07 – – –
Albanien 3.1 2.2 1.11 0.74 0.21 0.06 0.01 0.10 1,228 880 348
Weißrussland 9.8 3.9 1.93 1.34 0.17 0.27 0.03 0.10 1,271 899 372
Bosnien und Herzegowina 3.9 2.9 1.47 0.82 0.18 0.35 0.01 0.09 – – –
Kroatien 4.6 3.2 1.67 0.92 0.02 0.45 0.03 0.12 – – –
Island 0.3 – – – – – – – 1,327 509 818
Mazedonien 2.0 4.6 3.21 0.82 0.24 0.22 0.01 0.10 – – –
Moldawien 4.2 1.2 0.29 0.79 0.04 0.04 0.01 0.06 1,474 1,437 37
Norwegen 4.6 6.9 1.55 0.78 0.44 0.63 3.35 0.17 1,467 576 891
Russische Föderation 143.2 3.7 2.24 0.92 0.03 0.34 0.15 0.06 1,858 1,569 289
Serbien und Montenegro 10.5 2.6 1.37 0.98 0.00 0.23 0.01 0.03 – – –
Schweiz** 7.3 5.0 3.73 0.66 0.18 0.27 0.03 0.14 1,682 346 1,336
Ukraine 46.5 2.7 1.46 1.00 0.00 0.12 0.04 0.08 1,316 1,256 60
ANMERKUNGEN ZU DEN TABELLEN 1-3 Die Länder wurden den Kategorien hohes, mittleres oder niedriges Slowenien, Spanien, Südkorea, USA, Vereinigte Arabische Emirate.
Die Weltbevölkerung umfasst auch Einwohner von Ländern, die nicht in der Einkommen zugeordnet. Diese Zuordnung basiert auf den
Tabelle aufgeführt sind. Die Tabellen enthalten Daten zum Ökologischen Einkommensschwellenwerten der Weltbank, die unter Verwendung des Pro- Mitteleinkommensländer: Ägypten, Albanien, Algerien, Angola, Argentinien,
Fußabdruck aller Länder mit einer Bevölkerung über 1 Million. Kopf-BNE (Atlas-Methode) berechnet wurden. Armenien, Aserbaidschan, Bolivien, Bosnien Herzegowina, Botswana,
Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Costa Rica, Dominikanische Republik,
EU 27: Die 27 Mitglieder der EU werden durchgehend als eine Region Hocheinkommensländer: Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Ecuador, El Salvador, Estland, Gabun, Georgien, Guatemala, Honduras,
dargestellt, auch wenn die Beitrittsdaten unterschiedlich sind. Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Hongkong, Irland, Indonesien, Iran, Irak, Jamaika, Jordanien, Kamerun, Kasachstan, Kolumbien,
Israel, Italien, Japan, Kanada, Kuwait, Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Kongo, Kroatien, Kuba, Lettland, Lesotho, Libanon, Libyen, Litauen,
Österreich, Portugal, Saudi Arabien, Schweden, Schweiz, Singapur, Malaysia, Marokko, Mazedonien (ehemalige Jugoslawische Republik),
Mauritius, Mexiko, Namibia, Nicaragua, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Eritrea, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Haiti, Indien, Jemen, Äthiopien, Bangladesch, Benin, Bosnien Herzegowina, Burundi, El Salvador,
Polen, Republik Moldawien, Republik Südafrika, Rumänien, Russische Kambodscha, Kenia, Kirgisistan, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mauretanien, Eritrea, Gambia, Georgien, Haiti, Iran, Irak, Jamaika, Jordanien, Kirgisistan,
Föderation, Serbien und Montenegro, Slowakei, Sri Lanka, Swasiland, Syrien, Mongolei, Mosambik, Myanmar, Nepal, Niger, Pakistan, Papua-Neuguinea, Kuwait, Lesotho, Libanon, Libyen, Mali, Mauretanien, Mauritius, Mongolei,
Thailand, Trinidad und Tobago, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Ruanda, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Somalia, Sudan, Tadschikistan, Namibia, Oman, Republik Südafrika, Ruanda, Senegal, Serbien Montenegro,
Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Venezuela und Weißrussland. Togo, Tschad, Uganda, Usbekistan, Vereinigte Republik Tansania, Vietnam, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Sudan, Swasiland, Syrien, Thailand, Tschad.
Zentralafrikanische Republik und Zimbabwe.
Niedrigeinkommensländer: Afghanistan, Äthiopien, Bangladesch, Benin, 1. Für weitere Daten siehe The Ecological Footprint Atlas, 2008, Global
Burkina Faso, Burundi, Demokratische Republik Kongo, Demokratische Für die folgenden Länder wurden die Daten der IPCC durch Daten der FAO Footprint Network (2008) (www.footprintnetwork.org/atlas); 2. FAOSTAT,
Volksrepublik Korea, Demokratische Volksrepublik Laos, Elfenbeinküste, für die Berechnung der Biokapazität der Wälder ergänzt: Ägypten, Algerien, 2006; 3. Der CO2-Fußabdruck zum Verbrauch eines Landes umfasst die
LIVING PLANET INDEX: weltweit – – 1.00 1.12 1.11 1.06 1.00 0.91 0.78 0.72
Gemäßigt – – 1.00 1.08 1.14 1.15 1.16 1.18 1.10 1.06
Tropisch – – 1.00 1.17 1.09 0.98 0.86 0.70 0.55 0.49
Terrestrisch – – 1.00 1.04 1.00 0.93 0.88 0.82 0.74 0.67
Marin – – 1.00 1.06 1.11 1.07 1.11 1.05 0.92 0.86
Süßwasser – – 1.00 1.29 1.24 1.19 1.01 0.88 0.70 0.65
Tropenwälder – – 1.00 0.98 0.87 0.78 0.66 0.60 0.55 0.38
Graslandschaften – – 1.00 1.02 0.98 0.90 0.84 0.78 0.64 0.64
Trockenland – – 1.00 1.09 0.97 0.88 0.78 0.73 0.57 0.56
Nearktisch – – 1.00 1.00 1.03 1.05 1.04 1.05 1.03 1.03
Neotropisch – – 1.00 1.14 1.09 0.82 0.60 0.41 0.26 0.24*
Paläarktisch – – 1.00 1.16 1.23 1.18 1.33 1.37 1.35 1.30
Afrotropisch – – 1.00 1.08 0.96 0.95 0.87 0.75 0.70 0.81
Indo-Pazifisch – – 1.00 1.13 1.09 1.04 0.97 0.90 0.81 0.65
Vögel – – 1.00 1.15 1.13 0.98 0.94 0.88 0.83 0.80
Säugetiere – – 1.00 0.95 1.06 1.07 1.07 1.04 0.93 0.81
ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK (Mrd. gha): Gesamt 7.0 8.2 10.0 11.2 12.5 13.0 14.5 14.9 16.0 17.5
Ackerland 3.40 3.47 3.57 3.63 3.69 3.75 3.81 4.06 4.08 4.13
Weideland 1.21 1.27 1.31 1.39 1.41 1.36 1.48 1.66 1.64 1.69
Wald 1.09 1.16 1.25 1.27 1.40 1.49 1.60 1.40 1.45 1.52
Fischgründe 0.25 0.29 0.35 0.37 0.38 0.40 0.45 0.52 0.53 0.56
Kohlendioxid 0.83 1.74 3.23 4.22 5.29 5.61 6.83 6.86 7.85 9.11
Bebautes Land 0.20 0.21 0.24 0.27 0.29 0.31 0.34 0.39 0.41 0.44
BIOKAPAZITÄT: Gesamt 13.0 13.0 13.0 13.1 13.1 13.2 13.4 13.4 13.4 13.4
Tabelle 3: DER LIVING PLANET INDEX: ARTENZAHLEN INNERHALB DER WIRBELTIERKLASSEN, 2005
direkten Kohlendioxid-Emissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe Fußabdruck enthält das Brennholz; 5. Bebautes Land enthält Gebiete, der Biokapazität beziehen sich nur auf Belgien; Angaben zum Wasser-
sowie indirekte Emissionen für im Ausland hergestellte Produkte. Der auf denen für Wasserkraftnutzung Stauungen vorgenommen wurden; Fußabdruck beziehen sich auf Belgien und Luxemburg. * Regierungsbericht
weltweite CO2-Fußabdruck umfasst auch verbrauchsbedingte Emissionen, 6. Rückflüsse aus der Landwirtschaft gehen aufgrund begrenzter Daten zu den National Footprint Accounts teilweise vorhanden oder in Arbeit.
die nicht einzelnen Ländern zuzuordnen sind, wie z. B. das Abfackeln von nicht in den externen Wasser-Fußabdruck ein; 7. Die Biokapazität schließt ** Regierungsbericht zum National Footprint Account fertig gestellt. 0,0 =
Gas oder Öl, Bindemittelproduktion und Tropenwaldbrände; 4. Der Wald- bebautes Land mit ein; 8. Angaben zum Ökologischen Fußabdruck und weniger als 0,05. Summen gehen aufgrund von Rundungen eventuell nicht auf.
Globaler Living Planet Index für 1970 auf 1 gesetzt wurde. Konfidenzintervalle jedem System das gleiche Gewicht gegeben wurde, zukam. Die Daten aus Indomalaysia, Australasia und
Die Bestandsdaten der Arten, die zur Index- für alle LPI-Graphen geben den Verlässlichkeitsgrad z. B. wurden für jedes System ein tropischer und Ozeanien waren unzureichend, um daraus Indizes
Berechnung verwendet werden, stammen aus des Index an: je enger die Grenzen, desto höher ein gemäßigter Index errechnet und anschließend für diese Ökozonen zu berechnen. Deshalb wurden
verschiedenen Quellen, die in wissenschaftlichen die Verlässlichkeit. Der globale LPI und der LPI für beide zusammengeführt, um den Systemindex zu sie zur übergreifenden Ökozone Indopazifik zusam-
Zeitschriften, NGO-Berichten oder im Internet gemäßigte und tropische Klimazonen wurden zu der bilden. Der Grasland-, der Tropenwald- und der mengefasst. Der Index für die Neotropis wurde nur
veröffentlicht sind. Bei allen Daten, die zur Erstellung Indexhierarchie, die in Abbildung 45 zu sehen ist, Trockengebiet-Index wurden als Index der in diesen bis 2004 berechnet, da nach diesem Jahr keine
des Index herangezogen werden, handelt es sich en- zusammengefügt. Gemäßigte und tropische Zonen Biomen zu findenden Beständen berechnet. Arten Daten mehr zur Verfügung standen.
tweder um Zeitreihen zu Bestandsgröße und -dichte, für Land-, Meer-, und Süßwassersysteme sind in aus tropischen und gemäßigten Zonen wurden im
zur Abundanz oder zu einer Stellvertretergröße Abbildung 8 (Seite 7) zu sehen. Grasland-Index gleich gewichtet; beim Tropen- Graphen der einzelnen Arten
für die Abundanz. Der mit Daten dokumentierte wald- und beim Trockengebiet-Index wurde keine Sie zeigen die Entwicklungsrichtungen der Zeitreihe
Zeitraum umfasst den Zeitraum von 1960 bis 2005. System- und Biomindizes Gewichtung vorgenommen. eines einzelnen Bestands, um die Eigenschaften der
Jährliche Datenpunkte wurden unter Nutzung allge- Jede Art ist als landlebende, marine oder Daten zu veranschaulichen, auf deren Grundlage die
meiner additiver Modellierung (Zeitreihen mit sechs Süßwasserart klassifiziert, je nachdem von welchem Regionenindizes Indizes berechnet wurden.
oder mehr Datenpunkten) oder unter Annahme einer System ihr Überleben und ihre Fortpflanzung am Jede Artenpopulation wurde einer biogeografischen
konstanten jährlichen Änderungsrate (Zeitreihen mit stärksten abhängen. Populationen in Tropenwald- Ökozone zugewiesen. Ökozonen sind geografische Abb 45: Indexhierarchie innerhalb des LPI. Jeder
weniger als sechs Datenpunkten) interpoliert. Außer- und Graslandbiomen sowie Trockengebieten wurden Regionen, deren Arten eine relativ unterschiedliche Population kommt innerhalb jeder Art das gleiche
dem wurde die durchschnittliche Änderungsrate für ebenfalls aufgenommen. Biome beruhen auf der evolutionäre Entwicklung durchlaufen haben. Jede Gewicht zu; jeder Art kommt innerhalb der Land-,
jedes Jahr über alle Arten hinweg berechnet. Die Vegetation eines Lebensraums oder dem potentiellen landlebende und Süßwasserart im LPI-Datenbestand Süßwasser- oder Meeresindizes das gleiche Ge-
durchschnittlichen jährlichen Änderungsraten für Vegetationstyp. Die Indizes für Land-, Süßwasser- wurde je nach geografischer Lokalisierung einer wicht zu; den Indizes für gemäßigte und tropische
aufeinander folgende Jahre wurden in Reihen zu und Meersysteme wurden zusammengeführt, wobei Ökozone zugeordnet. Es wurden Ökozonen-Indizes Zonen kommt innerhalb des globalen und der
einem Index zusammengefasst, wobei der Indexwert Arten aus gemäßigten und tropischen Zonen in errechnet, wobei jeder Art das gleiche Gewicht Systemebenenindizes das gleiche Gewicht zu.
Tabelle 4: TRENDS BEI DEN LIVING PLANET INDIZES ZWISCHEN 1970 UND 2005, Abb. 45: HIERARCHIE DER INDIZES INNERHALB DES LIVING PLANET INDEX
MIT 95-PROZENT-KONFIDENZINTERVALLEN
Anzahl Veränderung (%) 95%-Konfidenzintervall Globaler
Arten 1970-2005* unteres oberes LPI Land-
Weltweit Weltweit 1,686 -28 -37 -17 LPI Meeres-
Gemäßigt
Gemäßigt 1,235 6 -4 17 LPI Süßwasser-
Tropisch 585 -51 -62 -35 Gemäßigt LPI
System und Biom Terrestrisch 887 -33 -43 -22 landlebend Gemäßigt
Marin 341 -14 -31 8 Tropisch marin Gemäßigt
Süßwasser 458 -35 -52 -10 Tropisch Süßwasser
Wie wird der Ökologische Fußabdruck berechnet? tionen und Produkten werden laufend durch eine weltweite tion eines Autos, das in Japan hergestellt, aber in Indien dass in der Kohlendioxidbindung durch die Biomasse der
Der Ökologische Fußabdruck misst den Umfang von Initiative für die Standardisierung des Ökologischen Fußab- verkauft und eingesetzt wird, eher zu Indiens als zu Japans Schlüssel zur Überwindung des weltweiten Klimawandels
biologisch produktivem Land- und Wassergebiet, das drucks vereinheitlicht. Für weitere Informationen zu den Konsum-Fußabdruck beitragen. liegt. Eher im Gegenteil: Es zeigt, dass die Biosphäre nicht
benötigt wird, um die Ressourcen zu produzieren, die ein Standards des Ökologischen Fußabdrucks siehe www. Nationale Konsum-Fußabdrücke können verzerrt werden, über genügend Kapazität verfügt, mit dem derzeitigen
Individuum, die Bevölkerung oder eine Aktivität angesichts footprintstandards.org. wenn die verbrauchten Ressourcen und der entstandene Niveau der CO2-Emissionen zurechtzukommen. Im Laufe
der vorherrschenden Technologien und Ressourcenbe- Abfall bei der Herstellung von Exportprodukten nicht der Alterung von Wäldern läuft ihre CO2-Bindungsrate
wirtschaftung verbrauchen, und den Abfall zu absorbieren, Was geht in die Berechnung des Ökologischen für jedes Land vollständig dokumentiert sind. Dies kann gegen Null. Wenn diese Wälder beschädigt oder abgeholzt
der gleichzeitig entsteht. Dieses Gebiet wird in globalen Fußabdrucks ein und was nicht? Um eine übertriebene die Fußabdrücke von Ländern mit im Verhältnis zu ihrer werden, werden sie zu Netto-Emittenten von CO2.
Hektar ausgedrückt, d.h. Hektareinheiten mit auf die Darstellung der menschlichen Inanspruchnahme der Natur Gesamtwirtschaft großen Handelsströmen erheblich beein- Kohlendioxidemissionen aus anderen Quellen als der
gesamte Welt bezogener durchschnittlicher biologischer zu vermeiden, enthält der Ökologische Fußabdruck nur flussen, aber hat keine Auswirkungen auf den gesamten Verbrennung fossiler Brennstoffe werden heute in die
Produktivität. Die Fußabdruckberechnungen nutzen jene Aspekte des Ressourcenverbrauchs und der Abfall- weltweiten Fußabdruck. National Footprint Accounts einbezogen. Dazu gehören
Produktionsfaktoren, um nationale Unterschiede in der produktion, für die die Erde über regenerative Kapazitäten flüchtige Emissionen durch das Abfackeln von Gas bei der
biologischen Produktivität zu berücksichtigen (z. B. Tonnen verfügt und für die Daten existieren, mit denen diese Wie bezieht der Ökologische Fußabdruck die Nutzung Öl- oder Erdgasproduktion, freigesetztes Kohlendioxid bei
an Weizen pro Hektar in Großbritannien und pro Hektar Inanspruchnahme in Form von produktiver Bodenfläche fossiler Brennstoffe ein? Fossile Brennstoffe wie Kohle, chemischen Reaktionen in der Bindemittelproduktion und
in Argentinien) und Äquivalenzfaktoren, um Unterschiede ausgedrückt werden kann. Z. B. wird die Freisetzung von Öl oder Erdgas werden aus der Erdkruste gefördert und Emissionen aus Tropenwaldbränden. Außerdem wird das
in der weltweit durchschnittlichen Produktivität zwischen giftigen Stoffen nicht in den Footprint Accounts berück- sind in ökologisch relevanten Zeitspannen nicht erneuer- bei der Extraktion und Raffinierung von fossilen Brenn-
unterschiedlichen Landtypen zu berücksichtigen (z. B. sichtigt. Ebenso außen vor bleibt Süßwasserentnahme, bar. Wenn sie verbrannt werden, wird Kohlendioxid (CO2) stoffen emittierte Kohlendioxid dem Land zugeschlagen, in
globaler Durchschnitt für Wald und für Ackerbaufläche). wohingegen die Energie, die beim Pumpen oder der freigesetzt. Um den CO2-Gehalt in der Atmosphäre nicht dem die fossilen Brennstoffe verbraucht werden.
Fußabdruck- und Biokapazitätswerte für die einzelnen Aufbereitung des Wassers anfällt, berücksichtigt wird. weiter steigen zu lassen, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Staaten werden jährlich vom Global Footprint Network be- Die Footprint Accounts stellen Momentaufnahmen der in technologische Bindung dieser Emissionen durch den Warum ist Kernenergie keine separate Komponente
rechnet. Die Zusammenarbeit mit nationalen Regierungen der Vergangenheit liegenden Ressourcennachfrage und Menschen, oder natürliche Bindung. Natürliche Bindung des Ökologischen Fußabdrucks mehr? Kernenergie
wird angestrebt und dient der Verbesserung der Daten -verfügbarkeit dar. Sie sagen keine künftigen Entwick- tritt auf, wenn die Ökosysteme CO2 absorbieren und es wurde seit 2000 im Living Planet Report als separate
und der Methodik für die National Footprint Accounts. Bis lungen voraus. Folglich gibt der Fußabdruck für künftige in weiterhin bestehender Biomasse, wie z. B. Bäumen, Fußabdruckkomponente behandelt. Da es schwierig ist,
jetzt hat die Schweiz einen Bericht fertig gestellt, und Bel- Verluste durch die derzeitige Schädigung des Ökosystems lagern. Derzeit werden vernachlässigbare Mengen von das Ausmaß der Beanspruchung der Biosphäre durch die
gien, Ecuador, Finnland, Deutschland, Irland, Japan und keine Prognose ab, aber bei Fortbestehen der Schädigung CO2 durch menschliche Verfahren gebunden. Nukleartechnik zu berechnen, wurde angenommen, dass
die Vereinigten Arabischen Emirate haben ihre Accounts wird sich diese in den folgenden Berechnungen als Verlust Der Kohlendioxid-Fußabdruck wird berechnet, indem eine Einheit atomar hergestellter Elektrizität den gleichen
teilweise geprüft oder sind dabei. Die kontinuierliche meth- an Biokapazität bemerkbar machen. geschätzt wird, wie viel natürliche Bindung angesichts Fußabdruck hat wie eine Elektrizitätseinheit, die mit der
odische Fortentwicklung der National Footprint Accounts Footprint Accounts geben auch nicht die Intensität an, mit fehlender menschlicher Maßnahmen aufgebracht werden weltweiten durchschnittlichen Mischung fossiler Brenn-
wird von einem offiziellen Bewertungskomitee überwacht. der ein biologisch produktives Gebiet genutzt wird. Als müsste. Nach Abzug der CO2-Menge, die von den stoffe produziert wurde.
Eine detaillierte Veröffentlichung zu den Methoden sowie biophysikalische Maßgröße bewerten sie auch nicht die Ozeanen absorbiert wird, erfassen die Footprint Accounts Nach ausführlichen Diskussionen und Beratungen hat das
Exemplare von Musterberechnungsblättern sind auf www. unumgängliche soziale und ökonomische Dimension der das Gebiet, das gemäß der durchschnittlichen Bindungs- Komitee für die National Footprint Accounts des Global
footprintnetwork.org erhältlich. Nachhaltigkeit. rate der weltweiten Wälder nötig ist, um das verbleibende Footprint Network empfohlen, die nukleare Komponente
Fußabdruck-Analysen können auf jeder Ebene durchge- Kohlendioxid zu absorbieren und zu speichern. aus den National Footprint Accounts herauszunehmen,
führt werden. Es wird zunehmend die Wichtigkeit erkannt, Wie wird der internationale Handel berücksichtigt? Im Jahr 2005 konnte 1 globaler Hektar die Menge an CO2 um deren wissenschaftliche Stimmigkeit zu erhöhen. Diese
innerstaatliche Fußabdruck-Berechnungen zu standardi- Die National Footprint Accounts erfassen den Nettover- aufnehmen, die bei der Verbrennung von ungefähr 1.450 Änderung wurde in der Ausgabe der National Footprint
sieren, um die Vergleichbarkeit zwischen Studien und brauch jedes Landes, indem seine Importe zu seiner Litern Benzin freigesetzt wurde. Accounts von 2008 umgesetzt.
im Längsschnitt zu erhöhen. Methoden und Ansätze zur Produktion hinzugerechnet und seine Exporte abgezogen Auch wenn der Fußabdruck der Kohlendioxidemissionen Das Komitee für die National Footprint Accounts kam
Berechnung des Fußabdrucks von Gemeinden, Organisa- werden. Das bedeutet, dass die Ressourcen zur Produk- auf diese Weise berechnet wird, so impliziert dies nicht, zu dem Schluss, dass der Ansatz zur Berechnung des
LIVING PLANET INDEX Human Well-being: Biodiversity Synthesis. World Resources Institute for Environment and Sustainability, Joint Research Chapagain, A.K., Orr, S., 2008. The Impact of the UK’s Food
Birdlife, 2004. State of the World’s Birds 2004: Indicators for Institute, Washington, DC. Centre, European Commission, nd. Global Land Cover and Fibre Consumption on Global Water Resources. WWF-
our Changing World. Birdlife International, Cambridge, UK. Milner-Gulland, E.J., Kholodova, M.V., Bekenov, 2000. IES, Italy. http://ies.jrc.ec.europa.eu/our-activities/global- UK, Godalming, UK. www.wwf.org.uk/waterfootprint.
Burrowes, P.A., Joglar, R.L., Green, D.E., 2004. Potential A., Bukreeva, O.M., Grachev, Iu. A., Amgalan, L., support/global-land-cover-2000.html. FAO, 2003. AQUASTAT 2003. ftp://ftp.fao.org/agl/aglw/
causes for amphibian declines in Puerto Rico. Herpetologica Lushchekina, A.A., 2001. Dramatic declines in saiga antelope IPCC, 2001. Climate Change 2001: The Scientific Basis. aquastat/aquastat2003.xls.
60(2): 141-154. populations. Oryx 35(4): 340-345. Cambridge University Press, Cambridge, UK. FAOSTAT, 2006. FAO Statistical Databases. http://faostat.fao.
Chape, S., Harrison, J., Spalding, M., Lysenko, I., 2005. Safina, C., Klinger, D.H., 2008. Collapse of bluefin tuna in IPCC, 2006. 2006 IPCC Guidelines for National Greenhouse org/default.jsp.
Measuring the extent and effectiveness of protected areas the Western Atlantic. Conservation Biology 22(2): 243-246. Gas Inventories. Prepared by the National Greenhouse Gas Hoekstra, A.Y., Chapagain, A.K., 2008. Globalization of
as an indicator for meeting global biodiversity targets. Philos. UNEP-WCMC, 2008. www.unep-wcmc.org/habitats/index.htm Inventories Programme, Eggleston, H.S., Buendia, L., Miwa, Water: Sharing the Planet’s Freshwater Resources. Blackwell
Trans. R. Soc. Lond. B 360: 443-455. (accessed 06/03/08). K., Ngara, T., Tanabe, K. (eds). IGES, Japan. www.ipcc-nggip. Publishing, Oxford, UK.
Collen, B., Loh, J., McRae, L., Holbrook, S., Amin, R., Wilson, D.E., Reeder, D.A.M. (eds), 2005. Mammal Species iges.or.jp/public/2006gl/index.html. ITC, 2006. PC-TAS version 2000-2004 in HS or SITC,
Baillie, J.E.M., in press. Monitoring change in vertebrate of the World: A Taxonomic and Geographic Reference (3rd Marland, G., Boden, T.A., Andres, R.J., 2007. Global, CD-ROM. International Trade Centre, Geneva.
abundance: the Living Planet Index. Conservation Biology. ed). Johns Hopkins University Press, Baltimore, MD, USA. regional, and national fossil fuel CO2 emissions. In Trends:
Crump, M.L., Hensley, F.R., Clark, K.L., 1992. Apparent A Compendium of Data on Global Change. Carbon Dioxide RICHTUNGSWECHSEL
decline of the golden toad: underground or extinct? Copeia ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK Information Analysis Center, Oak Ridge National Laboratory, FAO, 2002. World Agriculture: Towards 2015/2030. Summary
2: 413-420. BP, 2007. Statistical Review of World Energy June 2007. http:// US Department of Energy, Oak Ridge, TN, USA. http://cdiac. Report. FAO, Rome. www.fao.org/documents/pub_ dett.
de Merode, E.I., Bila, J. Telo, Panziama, G., 2005. An Aerial www.bp.com. ornl.gov/trends/emis/meth_reg.htm. asp?pub_ id=67338&lang=en.
Reconnaissance of Garamba National Park with a Focus on Bull, G., Mabee, W., Scharpenberg, R., 1998. Global Fibre Pauly, D., 1996. One hundred million tonnes of fish, and FAO, 2006. World Agriculture: Towards 2030/2050. FAO,
Northern White Rhinoceros. www.rhinos-irf.org/news/african/ Supply Model. Forestry Sector Outlook Studies. FAO, Rome. fisheries research. Fisheries Research 25: 25-38. Rome. www.fao.org/docrep/009/a0607e/a0607e00.htm.
garamba/Garambasurveyreport25.8.05.pdf. www.fao.org/docrep/006/x0105e/x0105e00.htm. Rees, W., 2008. Ecological Footprint of tomatoes grown in FAO, nd. The FAO Code of Conduct for Responsible Fisheries.
FAO, 2006. Global Forest Resources Assessment 2005: European Topic Centre on Land Use and Spatial British Columbia. Pers. comm. www.fao.org/fishery/topic/14661/en.
Progress Towards Sustainable Forest Management. FAO, Information, 2000. Corine Land Cover 2000. EIONET, Sea Around Us, 2008. A global database on marine fisheries Fargione, J., Hill, J., Tilman, D., Polasky, S., Hawthorne, P.,
Rome. Barcelona. http://terrestrial.eionet.europa.eu/CLC2000. and ecosystems. Fisheries Centre, University of British 2008. Land clearing and the biofuel carbon debt. Science
Halpern, B.S., Selkoe, K.A., Micheli, F., Kappel, C.V., 2007. FAO, 2000. Forest resources of Europe, CIS, North America, Columbia, Vancouver, Canada. www.seaaroundus.org. 319: 1235-1238.
Evaluating and ranking the vulnerability of global marine Australia, Japan and New Zealand. In: Global Forest UN Comtrade, 2008. United Nations Commodity Trade Grieve, C., Short, K., 2007. Implementation of Ecosystem-
ecosystems to anthropogenic threats. Conservation Biology Resources Assessment, 2000. FAO, Rome. www.unece.org/ Statistics Database. UN, New York. http://comtrade.un.org. Based Management in Marine Capture Fisheries. WWF,
21(5): 1301-1315. trade/timber/fra/welcome.htm. World Bank, 2008. Country Classification. Data and Statistics Gland, Switzerland.
Halpern, B.S., Walbridge, S., Selkoe, K.A., Kappel, C.V., FAO, 2005. European Forest Sector Outlook Study. FAO, Division. World Bank, Washington, DC. http://go.worldbank. IPCC, 2000. Special Report on Emissions Scenarios. A Special
Micheli, F., D’Agrosa, C., Bruno, J.F., Casey, K.S., Ebert, Rome. www.unece.org/trade/timber/efsos/welcome.htm. org/K2CKM78CC0. Report of Working Group III of the IPCC. Nakicenovic, N.,
C., Fox, H.E., Fujita, R., Heinemann, D., Lenihan, H.S., FAO/IIASA, 2000. Global Agro-Ecological Zones. FAO, Rome. World Bank, 2008. Rising Food Prices Threaten Poverty Swart, R. (eds). Cambridge University Press, Cambridge, UK.
Madin, E.M., Perry, M.T., Selig, E.R., Spalding, M., www.fao.org/ag/agl/agll/gaez/index.htm. Reduction. News and Broadcast, 9 April 2008. World Bank, www.grida.no/climate/ipcc/emission.
Steneck, R., Watson, R., 2008. A global map of human FAOSTAT, 2008. FishSTAT database. FAO, Rome. www.fao. Washington, DC. http://go.worldbank.org/SQGNRO8TI0. Mallon, K., Bourne, G., Mott, R., 2007. Climate Solutions:
impact on marine ecosystems. Science 319(5865): 948-952. org/fishery. WRI, 2007. EarthTrends: Environmental Information. World WWF’s Vision for 2050. WWF, Gland, Switzerland. www.
International Rhino Foundation, 2006. Northern White Rhino. FAOSTAT, 2008. ProdSTAT, TradeSTAT, ResourceSTAT, Resources Institute, Washington, DC. http://earthtrends. wri. panda.org/about_wwf/what_we_do/climate_change/
www.rhinos-irf.org (accessed 12/09/2006). PopSTAT, ForestSTAT databases. FAO, Rome. http://faostat. org. solutions/energy_solutions/index.cfm.
IUCN, 2008. 2007 IUCN Red List of Threatened Species. www. fao.org. Zaks, D.P.M., Ramankutty, N., Barford, C.C., Foley, J.A., Pacala, S., Socolow, R., 2004. Stabilization wedges: solving
iucnredlist.org (downloaded 28/07/2008). Fox, D., 2007. Don’t count on the trees. New Scientist 2627: 2007. From Miami to Madison: Investigating the relationship the climate problem for the next 50 years with current
IUCN, 2008. Rhinos on the Rise in Africa but Northern White 42-46. www.science.org.au/nova/newscientist/ 108ns_002. between climate and terrestrial net primary production. technologies. Science 305: 968-972.
Nears Extinction. http://cms.iucn.org/news_events/index. htm. Glob. Biogeochem. Cycles 21, GB3004, doi:3010.1029/ Sachs, J.D., 2008. Ecosystems don’t follow the rules of private
cfm?uNewsID=1146 (accessed 25/07/08). Froese, R., Pauly, D. (eds), 2008. FishBase. www.fishbase.org 2006GB002705. property. International Herald Tribune, 16 June.
Laurance, W.F., Cochrane, M.A., Bergen, S., Fearnside, (version 06/2008). United Nations Population Division, 2006. World Population
P.M., Delamonica, P., Barber, C., D’Angelo, S., Global Footprint Network, 2008. The Ecological Footprint WASSER-FUSSABDRUCK Prospects: The 2006 Revision. Population Database. http://
Fernandes, T., 2001. The future of the Brazilian Amazon. Atlas 2008. www.footprintnetwork.org/atlas. Allen, R.G., Pereira, L.S., Raes, D., Smith, M., 1998. Crop esa.un.org/unpp/index.asp?panel=2.
Science 291(5503): 438-439. Haberl, H., Erb, K.H., Krausmann, F., Gaube, V., Bondeau, Evapotranspiration: Guidelines for Computing Crop Water Worm, B., Barbier, E.B., Beaumont, N., Duffy, J.E.,
Loh, J., Green, R.E., Ricketts, T., Lamoreaux, J., Jenkins, A., Plutzar, C., Gingrich, S., Lucht, W., Fischer-Kowalski, Requirements. FAO Irrigation and Drainage Paper 56. FAO, Folke, C., Halpern, B.S., Jackson, J.B.C., Lotze, H.K.,
M., Kapos, V., Randers, J., 2005. The Living Planet Index: M., 2007. Quantifying and mapping the human appropriation Rome. Micheli, F., Palumbi, S.R., Sala, E., Selkoe, K.A.,
using species population time series to track trends in of net primary production in earth’s terrestrial ecosystems. Chapagain, A.K., Hoekstra, A.Y., 2004. Water Footprints of Stachowicz, J.J., Watson, R., 2006. Impacts of biodiversity
biodiversity. Philos. Trans. R. Soc. Lond. B 360: 289-295. Proc. Natl. Acad. Sci. USA 104(31): 12942-12947. www. Nations. Value of Water Research Report Series 16. UNESCO- loss on ocean ecosystem services. Science 314(5800):
Millennium Ecosystem Assessment, 2005. Ecosytems and pnas.org/content/104/31/12942/suppl/DC1. IHE, Delft, the Netherlands. 787-799.