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Gallen (HSG)
Finanzielle Führung
Zusammenfassung des Frühjahrsemesters 2010
Andreas Girisch
FS2010
Finanzielle Führung FS2010
Inhaltsverzeichnis
A Überblick ......................................................................................................................................... 1
B Financial Reporting .......................................................................................................................... 2
1 Einführung in die Rechnungslegung ............................................................................................ 2
2 Bestandteile der Jahresrechnung ................................................................................................ 2
2.1 Bilanz ................................................................................................................................... 3
2.2 Erfolgsrechnung ................................................................................................................... 6
2.3 Geldflussrechnung ............................................................................................................... 7
2.4 Anhang................................................................................................................................. 7
2.5 Weitere Bestandteile der Rechnungslegung ....................................................................... 7
3 Konzernrechnung – Vor- und Nachteile ...................................................................................... 8
4 Dimensionen der Berichterstattung ............................................................................................ 9
5 Getreue Darstellung – Fair Presentation ..................................................................................... 9
6 Anforderungen an die Qualität der Informationen ................................................................... 10
7 Notwendige Konventionen und Informationsaufbereitung...................................................... 10
8 Verfügbarkeit der Daten – Publizität ......................................................................................... 10
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung .............................................................................. 11
1 Einführung in die Finanzanalyse ................................................................................................ 11
2 Informationsbereinigung ........................................................................................................... 11
3 Wahl und Auswertung von Kennzahlen .................................................................................... 12
4 Unternehmensbewertung ......................................................................................................... 15
4.1 Kauf und Verkauf von Unternehmen – Vorgehen im M&A Prozess ..................................... 15
4.2 Erwartungen und Zielsetzungen bei Verkaufsaktionen ........................................................ 16
4.3 Vorbereitung einer Unternehmensbewertung ..................................................................... 16
D Kapitalmarkt und Prozesse der finanziellen Führung.................................................................... 18
1 Investor Relations ...................................................................................................................... 18
2 Ethik und Missbrauch in der Rechnungslegung ........................................................................ 18
3 Wandel der Rollen ..................................................................................................................... 18
4 Corporate Governance .............................................................................................................. 18
4.1 Spannungsfeld Investoren und Management ....................................................................... 18
4.2 Rolle der Wirtschaftsprüfer ................................................................................................... 19
4.3 Proper Market Governance – die Rolle von Analysten, Investmentbanken und Medien .... 20
4.4 Rechnungslegung als Instrument für Transparenz ................................................................ 20
4.5 Kernanforderungen guter Corporate Governance ................................................................ 20
II
Finanzielle Führung FS2010
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 Prozesse der finanziellen Führung ...................................................................................... 1
Abbildung 2 Rechnungslegung ................................................................................................................ 2
Abbildung 3 Systematische Darstellung einer Bilanz .............................................................................. 3
Abbildung 4 Kriterien für Aktivierung ..................................................................................................... 3
Abbildung 5 Kriterien für Passivierung .................................................................................................... 4
Abbildung 6 Aspekte der Bewertung ...................................................................................................... 4
Abbildung 7 Systematische Darstellung einer Erfolgsrechnung ............................................................. 6
Abbildung 8 Systematische Darstellung einer Geldflussrechnung .......................................................... 7
Abbildung 9 Konsolidierung .................................................................................................................... 8
Abbildung 10 Agency Theory des Wirtschaftsprüfers ............................................................................. 9
Abbildung 11 Kennzahlen der Liquidität ............................................................................................... 13
Abbildung 12 Kennzahlen der Rentabilität............................................................................................ 14
Abbildung 13 Kennzahlen der Sicherheit .............................................................................................. 15
Abbildung 14 Investor Relations ........................................................................................................... 18
Abbildung 15 Corporate Governance als System .................................................................................. 20
III
A Überblick
A Überblick
Unternehmen sind finanziell mit ihrer Umgebung verbunden:
Bereitstellung von Kapital, Know-how, Netzwerken
führen zu Handlungsoptionen
Absatzmöglichkeiten
Aber die Unternehmung muss effizienter als der Markt arbeiten und dies für ihre Stakeholder
transparent machen Unternehmen unterliegt Restriktionen.
Relevant für Management und Stakeholder zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage sind
Informationen, diese müssen verschiedene Kriterien erfüllen:
Form
Standard
Fokus der Information
Verlässlichkeit
Relevanz
Vergleichbarkeit
Dazu werden verschiedene Prozesse der finanziellen Führung unterschieden, die im Anschluss
genauer betrachtet werden:
Rechnungslegung / Financial Reporting
Auditing und Wirtschaftsprüfung
Management Accounting
Finanzierung, Investition und Risikomanagement
Finanzielle Analyse
Corporate Governance
Diese Prozesse verbinden die Unternehmung nach außen und nach innen und erfüllen jeweils
verschiedene Aufgaben:
Management
1
B Financial Reporting
B Financial Reporting
Financial Reporting (dt. Rechnungslegung) = periodische Berichterstattung, primäre Quelle für
Informationen über die Unternehmung.
Im Rahmen der finanziellen Führung einer Organisation stellen sich u.a. folgende Fragen:
Welche Ressourcen und Vermögenswerte stehen zur Verfügung?
Wie werden Vermögenswerte und operative Aktivitäten finanziert?
Welche Zahlungsmittel stehen kurzfristig bereit, um Verbindlichkeiten zu begleichen?
Wie hoch ist ein allfälliger Überschuss?
…
Diese Informationen braucht eine Unternehmung intern, man fasst das als Management Accounting
zusammen. Nach außen hin werden Informationsbedürfnisse im sog. Financial Accounting (oder
Rechnungslegung, Financial Reporting) befriedigt. Damit diese Informationen wahrheitsgemäß und
verlässlich sind gibt es verschiedene Standards bei der externen Rechnungslegung, z.B. Swiss GAAP
FER, IFRS, US GAAP und HGB.
Jahresbericht Jahresrechnung
(Director’s Report
Einzel- oder Konzernabschluss
/ Lagebricht)
Rechnungslegung i.e.S.
Bilanz Erfolgsrechnung
Anhang Mittelflussrechnung
2
B Financial Reporting
2.1 Bilanz
Die Bilanz zeigt:
Mittelbindung auf Aktivseite
Finanzierung durch FK und EK (Passiven)
Umlaufvermögen und andere Forderungen (aus L.u.L. und Übrige)
Beim AV: die Sach- und Finanzanlagen, sowie immaterielle Werte
Detaillierte Aufschlüsselung des EKs
Aktiven i.d.R. zu historischen Kursen. Aber allenfalls auch Bewertungen zu aktuellen Kursen
Relation eines Bilanzposten (z.B. Lageranteil, Anteil Sachanlagen, Verschuldungsgrad)
Fälligkeit
(AV)
Langfristiges Fremdkapital (LFK)
Umlaufvermögen
(UV) Eigenkapital (EK)
Investition Finanzierung
(Kapitalverwendung) (Kapitalbeschaffung)
Die Bilanz zeichnet sich durch einen Stichtagscharakter aus. Die Aktivseite ist nach steigender
Liquidität geordnet, die Passivseite nach abnehmender Fälligkeit. Die Bilanz weist i.d.R. nur wenige
Positionen aus, genaue Angaben finden sich im Anhang.
Aktiven (Assets): „Vermögenswerte oder Ressourcen über die ein Unternehmen auf Grund
vergangener Ereignisse verfügen kann, sofern der daraus resultierende Nutzen oder Geldzufluss zu
ihren Gunsten wahrscheinlich ist und dessen Wert mit hinreichender Verlässlichkeit geschätzt
werden kann.“
3
B Financial Reporting
Bewertungsgrundlagen
4
B Financial Reporting
Forderungen: Werden mit ihrem Wert abzüglich einer pauschalen Wertberichtigung (Delkredere)
ausgewiesen. Das Delkredere löst keinen Mittelabfluss aus und kann deswegen nicht passiviert
werden. Anzahlungen können auch nicht passiviert werden (außer Rückzahlung möglich).
Finanzanlagen: Hier sind langfristige Anlagen (> 12 Monate) auszuweisen. Da die langfristige Anlage
im Vordergrund steht, werden Gewinne erst bei Realisation ausgewiesen. Marktwert findet sich
jedoch i.d.R. im Anhang. Fällt der Kurs ist eine Wertberichtigung notwendig.
Beteiligungen: Hier ist eine Unterscheidung je nach Grad der Beteiligung notwendig.
> 50%: Konsolidierung, Aktiven, Verbindlichkeiten, Ertrag und Aufwand werden zu den
entsprechenden Positionen der Muttergesellschaft addiert (außer konzerninterne
Verpflichtungen und Leistungen).
20-50%: Bewertung zum anteiligen Wert des Eigenkapitals der Unternehmung, sog.
Kapitalanteilsmethode oder Equity method.
< 20%: Wie bei Anlagevermögen zu Anschaffungskosten und allenfalls notwendiger
Wertberichtigungen.
Equity Method: Tochtergesellschaft wird gekauft und als Beteiligung auf der Aktivseite
ausgewiesen (Aktivtausch). Gewinne der Tochtergesellschaft werden anteilig mit der Beteiligung
erhöht und erhöhen auch das Eigenkapital. Bsp: MG hat 30% von TG, TG erwirtschaftet Gewinn
von 9; „Beteiligung an TG“ und „Eigenkapital“ werden je um 0,3x9=2,7 erhöht. Problem: Es
entsteht der Eindruck der Verfügungsgewalt über den Gewinn der TG (s. auch S. 137 ff.).
Immaterielle Werte: Bilanzierung problematisch, bei Entwicklungen unter Umständen möglich. Bei
Forschung nicht möglich. Erworbene Patente oder Konzessionen müssen abgeschrieben werden.
Goodwill: Differenz zwischen Preis der Akquisition einer Unternehmung und dem damit
erworbenem Eigenkapital. Der Goodwill ist abzuschreiben. In einigen Ländern kann der Goodwill
direkt mit dem EK verrechnet werden (EK sinkt um Goodwill), das führt in den Folgejahren zu
höheren Eigenkapitalrenditen (da EK kleiner und keine Abschreibungen).
Rückstellungen: Verpflichtungen aus einem vergangenem Ereignis aus dem ein Mittelabfluss
wahrscheinlich ist, außerdem Fremdkapital, das momentan noch zur Verfügung steht. Wird
gebildet für Restrukturierungen, Prozesse und Personalversorgungspflichten.
Nicht bilanzierungsfähige Verpflichtungen: Sind für künftige Entwicklung wichtig, dürfen aber nicht
bilanziert werden, z.B. Absicherungen gegen Risiken, Garantien, Bürgschaften, Verpflichtungen
5
B Financial Reporting
durch noch nicht ausgelöste aber geplante Investitionen, Verpflichtungen aus Leasinggeschäften,
und Verpflichtungen, die nicht eindeutig geschätzt werden können.
Eigenkapital: Einzelheiten im Anhang. Über Nennwert eingezahlte Summen (Agio) der Aktionäre
fließen in Kapitalreserve, Gewinne in die Gewinnreserve, Neubewertungen von Aktien und
Verbindlichkeiten führen zu Neubewertungsreserven. Währungsschwankungen bei
Tochtergesellschaften zu Währungsdifferenzen (Translation Reserve).
2.2 Erfolgsrechnung
Die Erfolgsrechnung erfüllt folgende Funktionen:
Accrual Principle: Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen, um „richtigen“
Periodengewinn zu ermitteln.
Zeigt Ertragskraft einer Unternehmung
Zusammenstellung erfolgswirksamer Zu- und Abgänge von Geld, Gütern und Leistungen
Ausweis des unternehmerischen Erfolgs
Umsatzkostenverfahren Gesamtkostenverfahren
Umsatz Umsatz
- COGS ± Bestandsveränderungen
= Bruttogewinn - operativen Aufwand nach Kostenarten (ohne
Finanzaufwand, Steuern und außerordentliche
- Betriebsaufwand
Aufwendungen)
= EBIT
- Finanzergebnis
- Ertragssteuern
= ordentliches Ergebnis
± außerordentliches Ergebnis
= Jahresüberschuss
- Minderheitenanteile
= Konzernergebnis
Abbildung 7 Systematische Darstellung einer Erfolgsrechnung
6
B Financial Reporting
2.3 Geldflussrechnung
Die Geldflussrechnung zeigt ausgehend vom Anfangsbestand der flüssigen Mittel deren
Veränderungen gegliedert nach:
Geschäftstätigkeit
Investitionstätigkeit
Finanzierungstätigkeit
Geldflussrechnung
Gewinn (= Konzernergebnis)
+ Cash unwirksame Aufwendungen (z.B. Abschreibungen) normales Geschäft
- Cash unwirksame Erträge (z.B. Auflösung v. Rückstellungen)
± Working-Capital-Änderungen
= Betrieblicher Cashflow
± Cashflow aus Investitionstätigkeit Investition / Desinvestition
= Freier Cashflow
Finanzierung
± Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
= Veränderungen im Bestand der flüssigen Mittel
Abbildung 8 Systematische Darstellung einer Geldflussrechnung
Für die Beurteilung eines Unternehmens ist der Saldo aus {…} entscheidend:
Geldfluss auf operativer Tätigkeit (sollte positiv sein)
Geldfluss aus Investitionstätigkeit (meistens negativ)
Zahlungen für Refinanzierungen (Zinsen und Dividenden)
Ist der Saldo positiv können Verbindlichkeiten beglichen werden, EK zurückgezahlt werden oder
Finanzanlagen getätigt werden (Dividenden gehen bereits vorher beim Cashflow aus
Finanzierungstätigkeit weg). Ist der Saldo negativ muss entweder Geld beschafft werden (Kredite,
Kapitalerhöhungen) oder es sinken nur die flüssigen Mittel.
2.4 Anhang
Verschiedene Informationen können weder in Bilanz, noch Erfolsrechnung oder Geldflussrechnung
dargestellt werden, und finden sich deshalb im Anhang. Der Anhang umfasst daher:
Die verwendeten Grundsätze bei der Rechnungslegung, dabei wichtig Bewertungs- und
Konsolidierungsgrundsätze. Oft werden bekannte Regelwerke verwendet (z.B. IFRS).
Erläuterungen zu einzelnen Bestandteilen der Rechnungslegung, z.B. Anlagespiegel,
Aufgliederung des Finanzergebnisses oder der flüssigen Mittel.
Weitere Angaben zu nicht bilanzierungsfähigen Sachverhalten (z.B. Hypotheken,
Bürgschaften), zu Währungsrisiken und zu Ereignissen nach dem Bilanzstichtag.
Daneben gibt es noch einen Jahresbericht (Director’s Report) und einen Revisionsbericht.
7
B Financial Reporting
Revisionsbericht:
Notwendig wegen Principle-Agent-Problematik
Ziel: Fair and true Presentation der Unternehmung, allenfalls sind Einschränkungen des
Revisionsberichts notwendig, wenn dies nicht immer gewährleistet werden kann.
Strenge Auflagen für Wirtschaftsprüfer (bzgl. Qualifikation und Neutralität)
Externe Prüfer können durch interne Prüfer entlastet und unterstützt werden (so kann
Stichprobenartig geprüft werden)
EK 20
Abbildung 9 Konsolidierung
Eine solche Konsolidierung hat großen Einfluss auf das Eigenkapital einer Unternehmung. Die MG hat
einen Eigenkapitalanteil von 20%, die TG von 33%. Würde man fälschlicherweise eine Summenbilanz
bilden käme man auf 25%, tatsächlich sind es bei konsolidierter Bilanz aber nur 14%.
Genauso wird bei internen Geschäften vorgegangen. Z.B. wird, wenn die MG für 20 etwas an die TG
verkauft und damit einen Gewinn von 2 erzielt, das Konzernergebnis um den Umsatz von 20 und den
Gewinn in Höhe von 2 korrigiert (Bsp. s. S. 161).
8
B Financial Reporting
In Abhängigkeit der Branche dominieren in der Bilanz unterschiedliche Postionen, z.B. Marken im
Lebensmittelhandel, Vorräte im Detailhandel, Sachanlagen bei Industrieunternehmen. Auch der
Eigenkapitalanteil ist je nach Branche unterschiedlich. Auch die Erfolgsrechnung wird unterschiedlich
gegliedert, Banken etwa differenzieren zwischen Kreditgeschäft, Kommissionsgeschäft und
Handelsbereich. Zusätzlich sind bei Banken Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Fälligkeiten
besonders wichtig.
Für Bsp. der Bilanzen und Erfolgsrechnungen in verschiedenen Branchen s. Buch S. 163-175.
1)
Management Kapitalgeber
(Agent) (Principal)
9
B Financial Reporting
10
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
2 Informationsbereinigung
Schritte zur Aufbereitung der Daten der Rechnungslegung:
Bereinigung der Gliederung
--> Reklassierung von rechtlich kurzem, wirtschaftlich aber langfristigem FK; Wertberichtigungen
direkt zuordnen; Gewinnverwendung verbuchen; geplante Dividenden als ausgeschüttet
betrachten; Bruttoprinzip beachten (Verrechnungen nur bei Delkredere und Anzahlungen).
11
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Betrachtung des operativen Geschäfts möglich, und man erkennt den nichtbetrieblichen Anteil
an Bilanz und Ertrag.
Interpretation Drückt aus wie viel Prozent der kurzfristigen Verbindlichkeiten durch flüssige
Mittel gedeckt sind. Nur beschränkte Aussagekräftigkeit. Richtwert: > 20%
12
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Interpretation Bezug zwischen Geldfluss und Verschuldung. Gibt an wie viel Prozent der
kurzfristigen Verbindlichkeiten durch den operativen Cash Flow gedeckt sind.
Interpretation Gibt an wie lang ab Fakturierung bis zum Zahlungseingang gewartet werden
muss. Delkredere zu beachten, sowie Unterschiedliche Zahlungsdauern in
verschiedenen Ländern.
Interpretation Gibt an wie lange es dauert bis der Lagerbestand einmal umgesetzt wird. Eine
Erhöhung ist ein Hinweis auf Absatzschwierigkeiten.
Interpretation Gibt Rendite auf das gesamte Kapital, unabhängig der Herkunft, an. Kann als
Kriterium für Investitionsalternativen von Investoren genutzt werden, zu hoher
Wert aber auch nicht gut.
13
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Interpretation Misst die Effizienz mit der die operativen Vermögensgegenstände eingesetzt
werden.
Interpretation Zeigt Verhältnis von Umsatz und Gewinn an. Umsatzsteigerungen sind immer
auf ihre Auswirkungen auf den Gewinn zu überprüfen. Wert je nach Branche
stark schwankend.
Bezeichnung EBIT
Berechnung
Bezeichnung EBITDA
Berechnung
Interpretation Ähnlich wie RoS und EBIT. Neutralisiert bezüglich Einfluss von
Finanzierungsverhältnis und Steuerflüssen.
Abbildung 12 Kennzahlen der Rentabilität
14
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Interpretation Relation von FK und EK. Analyse setzt Kenntnis der optimalen Kapitalstruktur
der Unternehmung voraus, da sowohl zu hohe als auch zu niedrige Werte
negativ (Abhängigkeit von FK-Gebern; Rendite durch Leverage-Effekt).
Bezeichnung Anlagendeckungsgrad I
Berechnung
Interpretation Gibt an wie viel Prozent des Anlagevermögens mit Eigenkapital gedeckt sind.
Bezeichnung Anlagendeckungsgrad II
Berechnung
4 Unternehmensbewertung
Due Diligence umfasst nicht nur „Financial“ und „Legal“ Due Diligence, sondern auch „Technical“ und
„Legal & Tax“ Due Diligence.
15
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Break-up Value bei Konzernen mit verschiedenen Sparten, und Bewertung der nicht
betrieblich genutzten Vermögenswerte.
Beurteilung der Bezüge des Eigentümers, allenfalls Anpassung an marktgerechte
Konditionen.
Zukünftige Erträge: Die erwarteten Erträge innerhalb des Planungshorizontes gehen diskontiert in
den Unternehmenswert ein, außerdem die diskontierte sog. ewige Rente (durchschnittlich
nachhaltig erzielbare Rendite). Umstrukturierungskosten senken den Wert und werden ebenfalls
diskontiert.
Methoden zur Wertermittlung: Es gibt verschiedene Methoden zu Ermittlung des Wertes einer
Unternehmung. Allen Methoden gemein ist, dass sie auf gute und verlässliche Daten (z.B.
Planungsdaten, Diskontierungszins) angewiesen sind.
1-n: Perioden innerhalb des Planungshorizonts; n+: gesamter Zeitraum nach Planungshorizont
16
C Finanzanalyse und Unternehmensbewertung
Economic Value Added (EVA): Kapitalsierung von Gewinnen und Cash Flows, die über den
Erwartungswert hinausgehen.
17
D Kapitalmarkt und Prozesse der finanziellen Führung
1 Investor Relations
Unternehmen pflegen ihr Image am Markt und für Kapitalgeber, dazu benutzen sie bspw. Medien-
und Analystenkonferenzen, Präsentationen vor Investoren, Roadshows, usw. Im Einzelfall ist
besonders darauf zu achten, dass keine Insiderinformationen in speziellen Veranstaltungen
weitergeben werden.
Senkung der
Kapitalbeschaffung
Kapitalkosten
Steigerung des
Investor Relations Marktteilnehmer
Absatzes
Aufbau der
Unternehmensimage
Corporate Identity
4 Corporate Governance
Wichtig ist die Frage um Macht- und Kontrollorganismen. Diese stellt sich besonders bei großen
Unternehmen. Teilweise aber auch bei KMUs mit einem Hauptaktionär und Minderheitenaktionären,
wo es dann im Aktienrecht im Rahmen des Minderheitenschutzes geregelt wird. Insbesondere bei
großen Firmen stellt sich jedoch auch die Frage nach der Rolle des Managements und der Rolle
externer Gruppen.
18
D Kapitalmarkt und Prozesse der finanziellen Führung
Unabhängigkeit: WPs müssen unabhängig sein, sie dürfen nicht über die Gesetzeskonformität und
Qualität ihrer eigenen Arbeit entscheiden, sie dürfen keine Aktien von Kunden halten,
Verantwortlichkeiten müssen regelmäßig wechseln und eine Abhängigkeit von Großmandaten
muss verringert werden.
Aufsichtsbehörden: Erleichtern die Arbeit von Wirtschaftsprüfern, da sie eine zusätzliche Kontrolle
des Managements durchführen.
19
D Kapitalmarkt und Prozesse der finanziellen Führung
4.3 Proper Market Governance – die Rolle von Analysten, Investmentbanken und
Medien
Inzwischen fordert man eine Vergleichbarkeit der Rechnungslegung von Unternehmen
verschiedenster Branchen. Außerdem existieren Pflichten zur Ad-Hoc-Publizität, diese kann aber
auch missbraucht werden, um kurzfristig Kurse zu steigern. Front-Running seitens Analysten und IBs
muss ebenfalls vermieden werden, auch die Rolle der Medien bei der Beeinflussung von Kursen muss
kritisch hinterfragt werden.
Eine gute Corporate Governance und Regeln für alle Marktteilnehmer können hier helfen.
Kontroll-
Wahl und Abberufung Wahl und Abberufung
instrument
des Verwaltungsrates der Revisionsstelle
Shareholder
Oberleitung
Effiziente Organisation der Aufsicht über die operative Führung durch Verwaltungsrat
Vermeiden von Funktionskumulation
Reduktion der Gremien auf eine handlungsfähige Personenzahl
Schaffung von Anschlüssen für die Bereiche Revision (Audit Committee) und Entlohnung des
oberen Managements (Nomination und Remuneration Committee)
Offenlegung von Vergütung, Optionen, usw. von Management und VR
Stärkung der WP durch effiziente Aufsichtsmechanismen der Börsen samt
Sanktionsmöglichkeiten gegenüber verantwortlichen Personen
Vorgabe qualitativ hoch stehender Standards für die Rechnungslegung (insb. Informationen,
die nicht direkt aus Bilanz oder GuV ersichtlich sind).
20