Sie sind auf Seite 1von 18

Software Standards und Architekturen

Ü-1 Standardisierungsaufgaben am Beispiel der Supply Chain :Welche Probleme können auftreten wenn
zwischenbetriebliche Schnittstellen von betrieblichen IS nicht standardisiert ?
􀂃 Informationen, die bereits in Datenbanken der Partnerunternehmen liegen (z.B. Lagerbestand, Absatz pro
Zeit, Bestellgrenzen), können nicht genutzt werden und müssen redundant erfasst werden.
􀂃 Partner müssen unabhängig voneinander disponieren: Kein automatisches SNP (Supply Network Planning)
oder PPS (Produktions- planung und -steuerung) möglich, was zu Produktions-, Lager- und
Transportkapazitätenüber- oder -unterlastung führen kann und aufgrund zu kleiner Losgrößen die
Rüstkosten steigen lässt
􀂃 Schnittstellen sind immer Individuallösungen und dadurch sehr teuer in Unterhalt / Erstellung

Ü-1 Prozessbegriff Definieren Sie den Geschäftsprozess und des Geschäftsprozesses

􀂃 „Ein Prozess ist die inhaltlich abgeschlossene, zeitliche und sachlogische Folge von Aktivitäten, die zur
Bearbeitung eines betriebswirtschaftlich relevanten Objektes notwendig sind.“ (Bsp.: Rechnungsprüfung)
􀂃 Definition nach Mertens (2001): „Ein Prozess entsteht aus einer Folge von einzelnen Funktionen
(Funktionsablauf) und weist einen definierten Anfangspunkt (Auslöser des Prozesses) sowie Endpunkt
(Endzustand) auf.“
􀂃 Geschäftsprozesse sind spezielle Prozesse zur Erreichung definierter Geschäftsziele mit Schnittstellen zu
Marktpartnern.

Ü-1 Serviceorientierte Architekturen

Service Provider: Anbieter eines Dienstes


Service Requestor: Nachfrager eines Dienstes
Service Repository: Dienst zum Auffinden von Services; hier registriert ein Service Provider seinen Dienst
register: Registrierung eines Dienstes
find: Suchen und Finden eines Dienstes
bind: Herstellen der Bindung zu einem Dienst
execute: Stellen der Anfrage an einen Dienst

b) Nennen Sie jeweils zwei Vor- und Nachteile einer Service-orientierten Architektur!

Vorteile:
􀂃 kleine, nur lose gekoppelte Dienste erlauben eine Neukomposition bei Prozessänderungen
􀂃 Kommunikation über eine standardisierte Middleware vereinheitlicht den Aufbau einer SOA
Nachteile
􀂃 Prinzip der Serviceerbringung evtl. leistungstechnisch supoptimal gegenüber Punkt-zu-Punkt-
Systemverbindungen
􀂃 Der Begriff einer SOA ist noch nicht gefestigt und somit nicht eindeutig, was zwingen und auch optional
dazu gehört und was nicht

Ü1 Verteilte Informationssysteme und Middleware

1) Fallbeispiel
Die neu gegründete AK PortfolioSystems GmbH mit Sitz in Hohenheim besitzt folgendes
Geschäftsmodell: Die GmbH bietet ihren Kunden die Möglichkeit ihre Depots und
Wertpapier-Orders online zu verwalten. Zusätzlich sollen den Kunden interessante (1.)
allgemeine Börseninformationen, (2.) Ad-hoc Meldungen, (3.) Charts und (4.)
Analystenmeinungen passend zu ihren Depots präsentiert werden. Die Depot- und
Wertpapierverwaltung wird von Dritten eingekauft.
Da die AK PortfolioSystems GmbH selbst keine Bank ist, möchte sie zu diesem Zweck
1
(5.) mit der First Island Bank of Nassau, Bahamas, kooperieren. Aufgabe der Bank ist es,
alle Geldflüsse (beim Kauf oder Verkauf von Wertpapieren) zu regeln und die Konten zu
verwalten. Für den Kunden ist es nicht sichtbar, dass die Bankgeschäfte über die First
Island Bank of Nassau laufen.
Da weder die AK PortfolioSystems GmbH noch die First Island Bank of Nassau Einblicke
in ihre internen Geschäftsprozesse gewähren, kommt bei der Kooperation ein verteiltes
Informationssystem zum Einsatz.

Entwerfen Sie gemäß den, in der Vorlesung vorgestellten Designaspekten und


Architekturtypen von verteilten Informationssystemen eine mögliche Architektur
des Systems der AK PortfolioSystems GmbH im Hinblick auf die geplanten fünf
Funktionen

b) Der AK PortfolioSystems GmbH soll es ermöglicht werden, bei der Bank Kunden
anzulegen, pro Kunde ein Konto zu eröffnen und im Falle einer Wertpapiertransaktion die
entsprechenden Buchungen durchzuführen. Die First Island Bank of Nassau bietet dafür
zwei Arten von Konten an (Typ A und Typ B), welche jeweils über eigene Eigenschaften
verfügen.
Definieren Sie mittels IDL die Schnittstellen der Bank.
Folgende Paradigmen stehen Ihenen zur Verfügung:
Interface Description Language
Grundregeln von IDL:
• Definitionen werden durch ein Semikolon (;) abgeschlossen
• für Definitionen, die andere Definitionen beinhalten (z.B. Module u.
Schnittstellen), werden geschweifte Klammern ({}) verwendet
• Kommentare sind sowohl im C- als auch im C++-Stil erlaubt.

// C++-Stil Kommentar
/*
2
C-Stil Kommentar
*/
• Module: Das Konstrukt module wird verwendet, um IDL-Definitionen, die
einem gemeisamen Zweck dienen, zusammen zu gruppieren, z.B. alle
Interfaces der Bank werden im Modul Bank zusammengefasst:
Modul A{
Interface Y{…}:
Interface Z{…};
};
Datentypen
• Einfache Datentypen wie: void, boolean, double, float, ...
• Komplexe Datentypen wie: enum (Typen mit vordefinierten Wertemengen),
struct (Strukturtyp mit unterschiedlichen Elementwerten), union (Werte
verschiedener Typen), string, ...
• Pseudo Objekttypen
Methoden und Parameter
Die allgemeine Syntax einer Methodendeklaration ist folgende:
[oneway] return_type MethodenName (param1_dir
param1_typ, param2_name, param2_dir param2_typ
param2_name, ...);
• param_typ gibt den Typen des Parameters an
• param_dir (Eingabe, Ausgabe oder beides) (in, out und inout)
Attribute
[readonly] attribute attribut_typ attributName;
readonly bedeutet dass der Wert durch ein externes Objekt nicht geändert
werden kann.
Vererbung
Interface A {…};
Interface B {…};

Interface C : A {
// eigene Attribute und Methoden
};
Interface D : A, B {…};
_______________________________________________________________
Module BankNassau{
Interface Bank{
void kundeAnlegen(in string name, in long kdnr);
void kundeLoeschen(in Kunde kunde);
void kontoEroeffnen(in Kunde kunde);
void kontoAufloesen(in Kunde kunde);
};
Interface Konto{
[readonly] double kontostand;
};
Interface KontoTypA : Konto{
void veraendereKontostand(in double betrag);
};
Interface KontoTypB : Konto{
[readonly] double zinssatzSoll;
[readonly] double zinssatzHaben;
void veraendereKontostand(in double betrag);
void verzinseKontostand();
};
Interface Kunde{
[readonly] string name;
[readonly] long kdnr;
};
};

Ü1-WSDL – Web Services Description Language

Das Unternehmen gis4friends.com bietet registrierten Nutzern die Möglichkeit, den derzeitigen
Aufenthaltsort anderer registrierter Nutzer in Erfahrung zu bringen. Dazu stellt die gis4friends
einen Webservice zur Verfügung. Der Webservice wird vom jeweiligen Nutzer unter der Angabe
3
der eigenen Zugangsdaten (Benutzername und Passwort) aufgerufen. Dabei wird außerdem der
Name des Benutzers übergeben, nach dessen Aufenthaltsort gesucht werden soll. Der anfragende Nutzer erhält die
gewünschte Information in Form von Längen- und Breitengraden (double-Werte) zurück.
Beschreiben Sie die Schnittstellendefinition für den Web-Service von gis4friends.
<?xml version="1.0"?>
<definitions name="FriendTracker"
targetNamespace="http://gis4friends.com/friendtracker.wsdl"
xmlns:tns="http://gis4friends.com/friendtracker.wsdl"
xmlns:xsd1="http://gis4friends.com/friendtracker.xsd"
xmlns:soap="http://schemas.xmlsoap.org/wsdl/soap/"
xmlns="http://schemas.xmlsoap.org/wsdl/">
<types>
<schema
targetNamespace="http://gis4friends.com/friendtracker.xsd"
xmlns="http://www.w3.org/2000/10/XMLSchema">
<element name="LocationRequest">
<complexType>
<all>
<element name="username" type="string"/>
<element name="password" type="string"/>
<element name="req_user" type="string"/>
</all>
</complexType>
</element>
<element name="Location">
<complexType>
<all>
<element name="longitude" type="double"/>
<element name="latitude" type="double"/>
</all>
</complexType>
</element>
</schema>
</types>
<message name="GetFriendsLocationInput">
<part name="body" element="xsd1:LocationRequest"/>
</message>
<message name="GetFriendsLocationOutput">
<part name="body" element="xsd1:Location"/>
</message>
<portType name="LocationRequestPortType">
<operation name="GetFriendsLocation">
<input message="tns:GetFriendsLocationInput"/>
<output message="tns:GetFriendsLocationOutput"/>
</operation>
</portType>
<binding name="LocationRequestSoapBinding"
type="tns:LocationRequestPortType">
<soap:binding style="document"
transport="http://schemas.xmlsoap.org/soap/http"/>
<operation name="GetFriendsLocation">
<soap:operation
soapAction="http://gis4friends.com/GetFriendsLocation"/>
<input>
<soap:body use="literal"/>
</input>
<output>
<soap:body use="literal"/>
</output>
</operation>
</binding>
<service name="LocationRequestService">
<documentation>
gis4friends Location Request Service
</documentation>
4
<port name="LocationRequestPort"
binding="tns:LocationRequestSoapBinding">
<soap:address
location="http://gis4friends.com/LocationRequest"/>
</port>
</service>
</definitions>
Aufgabe 6: SOAP Interpretieren Sie die folgende SOAP-Nachrichten:
SOAP-Request:
<?xml version='1.0' encoding='UTF-8'?>
<SOAP-ENV:Envelope
xmlns:SOAP-ENV="http://schemas.xmlsoap.org/soap/envelope/"
xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance"
xmlns:xsd="http://www.w3.org/2001/XMLSchema">
<SOAP-ENV:Body>
<ns1:SensorNetwork xmlns:ns1="urn:xmethodsSensorNetwork"
SOAP-ENV:encodingStyle="http://schemas.xmlsoap.org/soap/encoding/">
<sensormode xsi:type="xsd:string">temperature</sensormode>
<sensorID xsi:type="xsd:string">98237</sensorID>
<timeframe_from xsi:type="xsd:string">
2008-01-01;00:00:00
</timeframe_from>
<timeframe_to xsi:type="xsd:string">
2008-07-07;17:24:48
</timeframe_to>
<aggregationmode xsi:type="xsd:string">
arithmetic_mean
</aggregationmode>
</ns1:SensorNetwork >
</SOAP-ENV:Body>
</SOAP-ENV:Envelope>
SOAP-Response:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?>
<SOAP-ENV:Envelope
xmlns:SOAP-ENC="http://schemas.xmlsoap.org/soap/encoding/"
SOAP-ENV:encodingStyle="http://schemas.xmlsoap.org/soap/encoding/"
xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance"
xmlns:SOAP-ENV="http://schemas.xmlsoap.org/soap/envelope/"
xmlns:xsd="http://www.w3.org/2001/XMLSchema">
<SOAP-ENV:Body>
<namesp1:SensorNetworkResponse
xmlns:namesp1="urn:xmethodsSensorNetwork">
<return xsi:type="xsd:double">22.4568</return>
</namesp1:SensorNetworkResponse>
</SOAP-ENV:Body>
</SOAP-ENV:Envelope>
Lösung:
Es werden die Messwerte des Temperatursensors mit der ID 98237 im Zeitintervall vom
01.01.2008 0:00:00 Uhr bis zum 07.07.2008 17:24:48 Uhr angefragt. Dabei sollen jedoch nicht die
Enzeldaten zurückübermittelt werden, sondern das arithmetische Mittel der Werte.
Als Ergebnis des Requests wird im Response der Wert 22.4568 als arithmetisches Mittel
zurückgegeben.
Blockworld Beschreiben Sie die in der Abbildung dargestellte Blocksworld- Umgebung in STRIPS mit Hilfe der
Prädikate On(x, y) (Objekt x steht auf Objekt y), OnTable(x) (Objekt x steht auf der Tischplatte), Clear(x) (auf Objekt x
steht kein anderes Objekt), Holding(x) (der Roboterarm hält x) und ArmEmpty (der Roboterarm ist leer).

{Clear(A), Clear(D), On(A, B), On(B, C), OnTable(C), OnTable(D)}.

5
Definieren Sie die notwendigen Aktionen um den in der Abbildung aufgezeigten Zielzustand zu erreichen und geben
Sie eine Abfolge der durchzuführenden Aktionen an. Definieren Sie ebenso den Zielzustand mit Hilfe der eingeführten
Prädikate.

Abstellen eines im Roboterarm befindlichen Blocks auf einen anderen


Block
Stack(x, y)
PRE {Clear(y), Holding(x)}
DELETE {Clear(y), Holding(x)}
ADD {ArmEmpty, On(x, y)}
Aufnehmen eines Blocks vom Tisch
Pickup(x)
PRE {ArmEmpty, OnTable(x), Clear(x)}
DELETE {ArmEmpty, OnTable(x)}
ADD {Holding(x)}

Zielzustand: {Clear(C), Clear(B), On(B, A), On(A, D), OnTable(C),OnTable(D)}.


Abfolge der Aktionen: Pickup(A), Stack(A, D), Pickup(B), Stack(B, A)
Räumliche Analyse Suchen Sie mit Hilfe einer Pseudo-SQL-Anfrage und den gezeigten räumlichen nalysefunktionen
die Läger die sich im Umkreis von einem Kunden A in einer Distanz von höchstens 50 km befinden.

Pseudo-SQL-Anfrage:
select geom2, name from
(select geometry as geom1 from Kunde where name=„A“) as x
inner join
(select geometry, name as geom2 from Lager) as y
on
Distance(x.geom1, y.geom2) <= 50 km
Dijkstra Algorithm Gehen Sie die einzelnen Schritte des Dijkstra-Algorithmus für folgenden Graphen durch und
bestimmen Sie die d-Werte (Startknoten: 0)

6
Definitionen :
Methode :Methodologie :Methodik :Vorgehensweise :
Deduktion :Induktion :Abduktion :
Modell :Modellierung :
Beschreibung :Analyse : Erklärung/Prognose:Gestaltung
Verifizierung : Falsifizierung: Validierung : Test : Beweis :Objektivität-Nachvollziehbarkeit
Wissenschaft : Cargo Cult Wissenschaft : Wissenschaftstheorie
Forschung
Rigour : Relevance
Erkenntnis
Empirie
Forschungsparadigmen und Methoden der WI
Daten: Information : Wissen
Technologie: Technik

LE1 Standardisierung
Standardisierungsvorteile:
􀂃 Effizienter Austausch von Waren und Dienstleistungen
􀂃 Anzahl der möglichen Marktteilnehmer steigt
Ziele der Standardisierung:
􀂃 Anforderungen an Güter und Dienstleistungen vereinheitlichen
􀂃 Austauschbarkeit von Güter und Dienstleistungen
􀂃 Kompatibilität von Güter und Dienstleistungen

Wichtige Gremien:
􀂃 ISO (International Organization for Standardization)
􀂃 DIN (Deutsches Institut für Normung e. V.)
􀂃 IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers)
1)Sie sollen erklären können, in welchen Gebieten betriebliche Standardisierung stattfindet
􀂃 Standardisierung in Supply Netzwerken
􀂃 Standardisierung von Unternehmensstrukturen
􀂃 Standardisierung von Betrieblichen Anwendungssystemen
2)Sie sollen Beispiele geben können, an welchen Stellen Standardisierung kritischer Erfolgsfaktor ist
3) Sie sollen das Referenzmodell der Informationsverarbeitung wiedergeben und erarbeiten können
4) Sie sollen den Ansatz der Enterprise Architecture erklären können
5) Sie sollen Beispiele Betrieblicher Anwendungssysteme und deren Einsatzmöglichkeiten erarbeiten können
Standardisierungsaufgaben am Beispiel einer generischen Supply Chain Bsp .
--Zwischenbetriebliche Schnittstellen 􀂃 Informationen, die bereits in Datenbanken der Partnerunternehmen
liegen (z.B. Lagerbestand, Absatz pro Zeit, Bestellgrenzen), können nicht genutzt werden und müssen redundant
erfasst werden.
􀂃 Partner müssen unabhängig voneinander disponieren
􀂃 Kein automatisches SNP (Supply Network Planning) oder PPS (Produktionsplanung und -steuerung) möglich, was
zu Produktions-, Lager- und Transportkapazitätenüber- oder -unterlastung führen kann und aufgrund zu kleiner
Losgrößen die Rüstkosten steigen lässt
􀂃 Schnittstellen sind oft Individuallösungen und entsprechend sehr teuer in Erstellung und Unterhaltung
-- Innerbetriebliche Schnittstellen der Supply Chain nicht standardisiert
􀂃 Informationen sind abgekapselt in verschiedenen innerbetrieblichen Informationssystemen
vorhanden. Folge: 􀂃 Kein Zugriff von anderen Systemen (redundante Datenhaltung erforderlich)
􀂃 Redundante Datenhaltung, dadurch Informationssuche erschwert (und wenn

7
gefunden: Ist diese die aktuellste Information?)
􀂃 Für Informationen zu einem Thema, z.B. Kundenbeziehung, müssen unterschiedliche
Systeme befragt werden: Bestellsystem, Auslieferungssystem,
Reklamationsdatenbank, usw.
􀂃 Schnittstellen sind oft Individuallösungen und entsprechend sehr teuer in Erstellung und Unterhaltung
Betriebliche Informationssysteme
„Informationssysteme sind soziotechnische Systeme, die aus Teilsystemen für Bereitstellung von Information und
(technischer) Kommunikation bestehen.“ (Krcmar 2000) Ein betriebliches Informationsystem (IS) stellt den
betrieblichen Funktionen Daten effizient zur Verfügung.

Neue Anforderungen an BI :
􀂃 Virtualisierung : Zunehmend werden Produkte in virtuellen Unternehmen geplant, die sich für
ein Vorhaben zusammenschließen
􀂃 Dezentralisierung / Zentralisierung : Trends zur Verlagerung von Systemen in die Zentrale oder in die
Außenstellen fordern zunehmend vernetzte und interoperable Systeme
􀂃 Outsourcing / Insourcing Zunehmende Vernetzung im Zuge des Sourcing nötig
􀂃 Kürzer werdende Produktlebenszyklen : Schnellere Abfolge erfordert geringere „Rüstzeiten“ und mehr Flexibilität
􀂃 Erschließung computerbasierter Geschäftsfelder (z.B. E-Commerce) : Einbindung von neuen Vertriebswegen
(z.B. E-Commerce) „on-the-fly“ mit bestehenden Betrieblichen Informationssystemen

Referenzmodell der Ingegrierten Informationssverarbeitung :


Bei Referenzmodellen handelt es sich um Informationsmodelle, welche in anderen Anwendungskontexten
Verwendung finden sollen, als den in der Konstruktion zugrunde liegenden.“ (Becker et al. 2004)
􀂃 Immaterielles Abbild der zu verarbeitenden Informationen 􀂃 Besitzt für Informationssystem- und
Organisationsgestalter Empfehlungscharakter 􀂃 Kann als Bezugspunkt für unternehmensspezifische
Informationsmodelle dienen
􀂃 Grundlagen und Aufbau des Referenzmodells von Industriebetrieben
1. Verarbeitungslogische Datentypisierung 2. Funktionsmodellierung
3. Prozessmodellierung 4. Modelldarstellung (Definitionlarini cikar bunlarin !!)

8
Kategorisierung der Daten nach ihrer Art in ...
􀂃 Stammdaten
􀂃 Datenbestände, die nur in Ausnahmefällen verändert werden, wie z. B. Kunden, Stücklisten,
􀂃 Arbeitspläne, Material, Betriebsmittel, Kostenstellen, Personal.
􀂃 Betriebswirtschaftliche Daten
􀂃 Technische Daten (insbesondere Geometrische und physikalische Eigenschaften)
􀂃 Bewegungsdaten
􀂃 Vormerkdaten (offene Posten): Daten, die nur „vorübergehend“
benötigt werden. Nach definiertem Zeitpunkt oder Vorgang werden diese gelöscht.
􀂃 Transferdaten: Daten, die von einem Programm generiert oder bearbeitet werden. Nach dem Übertragungszeitpunkt
werden sie unterschieden nach transaktionsabhängigen und periodischen Daten.
􀂃 Archivdaten: Vergangenheitswerte, insbesondere Zeitreihen und historische Aktionen

􀂃 Eine Funktion wird definiert als „ … eine Tätigkeit, die auf die
Zustands- oder Lageveränderung eines Objektes ohne Raum- und
Zeitbezug abzielt.“ (nach Mertens 2001, S. 22)
􀂃 Eine Funktionsbezeichnung besteht aus zwei Komponenten
􀂃 Einem Verb („Verrichtung“)
􀂃 Einem Substantiv („Objekt“) auf das sich dieses Verb bezieht
􀂃 Bsp.: Bestellgrenze ermitteln, Produkt einlagern, …
􀂃 Für ein „ideales“ Funktionsmodell gelten folgende Grundsätze:
􀂃 Prinzip der einheitlichen Dekomposition
􀂃 Prinzip der Vollständigkeit
􀂃 Merkmale aus der Modellierungstheorie nach Mertens (1992):
􀂃 Abbildungsmerkmale (Reichweite des Modells und behandelte
Teilbereiche)
􀂃 Verkürzungsmerkmale (Integrationsgegenstand, Referenzmodell,
Abbildungshilfen)
􀂃 Pragmatische Merkmale (Ziele und Nutzung)

9
Enterprise Architecture : 􀂃 Verteilte Unternehmensstrukturen und Supply Chains rund um die Welt (Supply
Networks) werden zunehmend komplexer 􀂃 Unternehmen selbst sind ein gestaltetes Produkt und durchlaufen einen
Lebenszyklus, denn sie müssen
􀂃 erfunden,
􀂃 entworfen,
􀂃 gebaut,
􀂃 betrieben,
􀂃 umgestaltet sowie
􀂃 stillgelegt werden.
􀂃 Lösung: Beschreibung eines Unternehmens mit Hilfe einer Enterprise Architecture

􀂃 Enterprise Architecture (EA) ist die Anwendung von Methoden zur Beschreibung der derzeitigen oder künftigen
Struktur der Unternehmung in Form von Prozessen, Informationssystemen, personellen und organisatorischen
Einheiten sowie Technologien, so dass diese an den Unternehmenszielen und -strategien ausgerichtet werden
können.
􀂃 Obwohl häufig rein mit der Informationstechnologie in Verbindung gebracht, bezieht sich EA auf eine ganzheitliche
Geschäftsoptimierung mit folgenden Bausteinen
􀂃 Geschäftsarchitektur
􀂃 Anwendungsarchitektur
􀂃 Datenarchitektur
􀂃 Technologiearchitektur
􀂃 EA sind heute Stand der Technik bei allen bedeutenden Unternehmenssoftwareanbietern und
Unternehmensberatungen

10
Das sollten Sie jetzt können:
􀂃 Standardisierungsaufgaben entlang der Supply Chain erklären
􀂃 Art und Einsatz Betrieblicher Informationssysteme wiedergeben
􀂃 das Referenzmodell der Integrierten Informationsverarbeitung darlegen
􀂃 die Grundkonzepte der Enterprise Architecture aufführen und erklären
LE2 Verteilte Systeme
Unternehmen sind heute gefordert, die IT-Landschaft auf immer schneller wechselnde Anforderungen der
Geschäftsprozesse einzustellen 􀂃 Vereinheitlichung von heterogenen IT-Landschaften derart, dass neue
Systeme leicht integriert und auszumusternde Systeme leicht ersetzt werden können
􀂃 Dynamische Integration unterschiedlicher Handelspartner oder Unternehmenseinheiten auf Prozessebene
(Stichwort: Virtuelles Unternehmen)
􀂃 „Plug-and-Play“-Gestaltung von Geschäftsprozessen
6) Designaspekte und Architekturtypen von verteilten Informationssystemen wiedergeben können
7) Das Konzept der Serviceorientierten Architektur mit dessen Elementen kennen und wiedergeben können
B2B Integration
􀂃 Wirtschaftliche Abläufe zwischen Unternehmen müssen durch IT unterstützt werden
􀂃 Stetige Veränderungen (z. B. im Bereich der Warenbeschaffung)
􀂃 Flexibilität im Bezug auf Kundenwünsche und Produktvielfalt , d. h. Individualisierung der Lieferkette bzgl.
verschiedener Dimensionen
􀂃 Zeitliche Dimension: kurzfristige Reaktion auf Kundenbestellung und Marktentwicklung
􀂃 Ökonomische Dimension: preisorientierte Auswahl der Zulieferfirmen
􀂃 Räumliche Dimension: Standorte des Unternehmens bzw. der Zulieferfirmen
􀂃 Zwischenbetriebliche Kommunikation von Mensch zu Mensch bedeutet Zeitaufwand und Kosten
Negativ BSP für B2B und Einschränkungen herkömlicher B2B Integration

11
Designaspekte von verteilten Informationssystemen

􀂃 Designschichten auf kozeptueller Ebene -> Aufteilung nach Funktionalitäten


􀂃 Auf der Ebene der Architektur -> Einteilung nach Stufen (engl. tier), abhängig von der Einteilung der Entitäten.􀂃 Es
existieren vier Typen von Informationssystemen:
􀂃 1-Tier-Architektur
􀂃 2-Tier-Architektur
􀂃 3-Tier-Architektur
􀂃 N-Tier-Architektur

12
􀂃 Grundidee einer serviceorientierte Architektur (Service Oriented Architecture, SOA)
􀂃 „Eine serviceorientierte Architektur (SOA) ist eine Unternehmensarchitektur, deren zentrales Konstruktionsprinzip
Services (Dienste) sind. Dienste sind klar gegeneinander abgegrenzte und aus betriebswirtschaftlicher Sicht sinnvolle
Funktionen“ [St07]
􀂃 Realisierung von Geschäftsprozessen als einen Aneinanderreihung von Service-Aufrufen (Service Composition)
􀂃 SOA umfasst zwei Konzepte
􀂃 Erarbeitung einer flexiblen IT-Infrastruktur als Unterstützung für Geschäftsprozesse, die schnell auf ändernde
Anforderungen reagierenkann (Managementkonzept)
􀂃 Bereitstellung fachlicher Dienste und Funktionalitäten in Form von Services (Systemarchitekturkonzept)

Ein Service (Dienst)


􀂃 wird von einem Service Requestor / Consumer nachgefragt
􀂃 wird von einem Service Provider angeboten
􀂃 bietet eine Kommunikation mittels Service Request und Service
Response
􀂃 wird in Service Registries (plattformunabhängig) registriert, um aufgefunden werden zu können
􀂃 ist technisch mit anderen Services nur lose gekoppelt, jedoch können Services zur Erbringung ihrer Leistung andere
Services nutzen (fachliche Kopplung)
􀂃 ist eine feste, definierte Leistungen zur Verwendung innerhalb größerer Verarbeitungsabläufe

Kommunikation in einer SOA

13
Vorteile von SOA
Eine serviceorientierte Architektur
􀂃 ist anpassungsfähig und flexibel
􀂃 enthält wiederverwendbare Bausteine
􀂃 bietet Kostenvorteile
􀂃 ermöglicht die Kapselung von Daten
􀂃 unterstützt die Integration einer heterogenen Umgebung
􀂃 ist eine plattformunabhängige Lösung
􀂃 verwendet häufig Web Services auf Basis von Standards (z.B.SOAP, WSDL und UDDI)
Probleme und Herausforderungen
􀂃 Derzeit keine etablierte Methodik zur fachlichen Modellierung der Anwendungslandschaften vorhanden
􀂃 SOA erfordert eine stark vorausschauende Vorgehensweise bei der IT-Organisation und in den Fachbereichen des
Unternehmens, um eine SOA ganzheitlich standardisiert aufzubauen
􀂃 Prinzip der Serviceerbringung unter Umständen leistungstechnisch suboptimal gegenüber Punkt-zu-Punkt-
Systemverbindungen
􀂃 Abgrenzung und Begriffswelt der SOA noch nicht gefestigt
8) Designaspekte und Architekturtypen verteilter Informationssysteme wiedergeben können.
9) Das Konzept der Serviceorientierten Architektur mit dessen Elementen kennen, beschreiben und erläutern
können
LE3 Verteilte Informationssysteme Middleware :
10) Konzept von Middleware in verteilten Informationssystemen wiedergeben können.
11) Die vier aufgeführten Typen von Middleware (RPC-basierte Systeme, TP monitors, Object Brokers,
Nachrichtenbasierte Middleware) mit deren Elementen kennen und wiedergeben können.
Middleware bezeichnet anwendungsunabhängige Technologien,
die Dienstleistungen zur Vermittlung zwischen Anwendungen
anbieten, so dass die Komplexität der zugrundeliegenden
Applikationen und Infrastruktur verborgen wird.“ [Ru01]
􀂃 Middleware als Dienstleister die Softwarekomponenten die
Kommunikation untereinander ermöglicht
􀂃 Organisiert den Transport komplexer Daten (keine Low-Level-
Kommunikation)
􀂃 Vermittelt Funktionsaufrufe zwischen den Komponenten
􀂃 Stellt Transaktionssicherheit her

14
Funktionsweise :
Interface wird mit IDL definiert (IDL bietet abstrakte Präsentation von Prozeduren mit ihren Input- und
Outputparametern) 􀂃 Interfacecompiler erzeugt aus der IDL Stubs:
􀂃 Client Stub ist ein Platzhalter oder Proxy für die Prozeduren, die auf dem Server implementiert werden. Hier
werden alle für die Ausführung der Prozedur benötigten Mechanismen implementiert.
􀂃 Server Stub ähnelt dem Client Stub, mit dem Unterschied, dass die Prozedur hier ausgeführt wird. Server Stub
enthält Code fürs Empfangen von Aufrufen vom Client Stub.
􀂃 Code templates. IDL Compiler generiert automatisch für die Ausführung der Prozedur benötigten Hilfsdateien (in C
z. B. *.h Dateien).

TPT Monitors
Transaction Processing Monitors (TP monitors) beschränkte sich Anfangs auf die Unterstützung von Großrechnern bei
der effizienten Verarbeitung vieler gleichzeitiger Zugriffe (ursprünglich 1-Tier Architektur dann 3-Tier Architektur)
􀂃 Stellt als erster den Transaktionskontext für verteiltes Rechnen zur Verfügung
􀂃 CICS (Customer Information and Control System) von IBM ist die bekannteste Implementierung
􀂃 2 Klassen TP monitors:
􀂃 TP-lite System ist ein 2-tier System, das ein RPC Interface der
Datenbank zur Verfügung stellt.
􀂃 TP-heavy System ist ein 3-tier System, das ein großes Packet
an Funktionalitäten zur Verfügung stellt.
Struktur :
TP-Monitore bieten Werkzeuge zur Entwicklung, Verwaltung, Steuerung und Pflege verteilter, transaktionsbasierter
Informationssysteme. Je nach TP monitor kann der Funktionsumfang
enorm variieren.
􀂃 Sie lassen sich in die folgenden vier Gruppen zusammenfassen:
􀂃 Transaktionsunterstützung: Werkzeuge die RPC und TRPC (Transactional RPC) unterstützen z. B. IDL,
Tranksaktionsmanager, Namensdienste, Sicherheit, Stub Compiler, Protokolldienste
􀂃 Leistungsoptimierung: Funktionalitäten zur Verbesserung der Systemleistung z. B. Threadverwaltung,
Lastenausgleich
􀂃 Laufzeitumgebung: Oft benötigte Dienste wie Transaktionsdienste und Sicherheitsdienste
􀂃 Programmspezifische Unterstützung: Funktionalitäten die sich auf bestimmte Betriebssysteme oder Programme
beziehen z.B. spezielle Kommunikationsprotokolle
Architektur

15
Architektur 2

16
Nachrichtenbasierte Middleware:
Client und Service Provider kommunizieren über einen Austausch von Nachrichten
􀂃 Nachrichtenaustausch über ein fest definiertes Objekt oder via Nachrichten im XML-Format (meistens Wertepaar
<Name, Wert>)
􀂃 Nutzt das Konzept von Message-Queues
􀂃 Eigenschaften von Nachrichtenbasierter Middleware:
􀂃 Asynchron
􀂃 Verbindungslos
􀂃 Anwendungsunabhänig

17
10) Konzept von Middleware in verteilten Informationssystemen wiedergeben können.
11) Die vier aufgeführten Typen von Middleware (RPC-basierte Systeme, TP monitors, Object Brokers,
Nachrichtenbasierte Middleware) mit deren Elementen kennen und wiedergeben können.

18

Das könnte Ihnen auch gefallen