Source: Zeitschrift fr auslndisches und internationales Privatrecht, 10. Jahrg. (1936), p. 1027
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Accessed: 05-11-2015 23:18 UTC
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Literatur. 1027
Art. 32, von Maridakis als Referent abgefa?t, unterwirft den ganzen Nachla? dem
Heimatrecht des Erblassers, leider aber mit einer Einschr?nkung zugunsten der
Theorie der N?herberechtigung. Art. 5 Abs. 2 des Gesetzes von 1856 wurde
unter dem Einflu? des franz?sischen internationalen Privatrechts abgefa?t, das
w?hrend der ersten H?lfte des 19. Jahrhunderts die griechische international
privatrechtliche Rechtsprechung stark beeinflu?t hatte (vgl. V a 11 i d a s, Das
griechische Privatrecht w?hrend der ersten H?lfte des 19. Jahrhunderts [1935,
griech.] S. 41 f.)Die Auslegung von Maridakis nimmt auf diese Vorgeschichte des
Art. 5 Abs. 2 keine R?cksicht und f?hrt zu einer internationalprivatrechtlichen
Norm, der eine allgemeine Grundlage fehlt und die nur aus Gr?nden nicht recht
verstandener ??ffentlicher Ordnung" zu rechtfertigen w?re, zu einer Kollisions
norm, die von keinem internationalen Privatrecht angenommen worden ist.
Balis ist der Meinung (S. 678), da? der Erblasser selbst, durch letztwillige
Verf?gung, das Erbstatut bestimmen kann. Diese Ansicht ist nicht richtig. Das
Erbstatut wird vom Art. 5 Abs. 2 bestimmt, und ist allgemein f?r Mobilien die
lex patriae des Erblassers im Zeitpunkt seines Todes und f?r Immobilien die
lex rei sitae. Der Erblasser ist hier nicht autonom. Die Parteiautonomie wird
ausdr?cklich nur auf dem Gebiete des Obligationenrechts zugelassen (Art. 6
Abs. 1 des Gesetzes von 1856). Eine Testamentsklausel ?ber das auf die Erb
schaft anzuwendende Recht kann nach griechischem internationalen Privatrecht
nur als materiellrechtliche Verweisung wirken, das Testament aber bleibt den
zwingenden Normen des Erbstatuts unterworfen.
Die Wiedergabe des von Balis als Referent abgefa?ten erbrechtlichen Teils
des Entwurfs eines griechischen Zivilgesetzbuches beschlie?t das Werk, dessen
klarer Stil, beste Systematik und vor allem scharfsinnige Behandlung des
Stoffes es zu einer wissenschaftlichen Leistung machen.
Dr. Peter V a 11 i d a s, ehem. Gastassistent am Institut.
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