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DK 6o9.t12.220: : 609.112.2271: 020.196.82__ DEUTSCHE NORM. September 1986/August 1985) Metallogratische Prifverfahren Ermittlung der Ferrit- oder Austenit- korngr6Be von Stahl und Eisenwerkstoffen Metallographic test methods; determination of ferritic or austenitic grain size of steels and ferrous materials, Méthodes d'esaai métallographiques; détermination de la grosseur du grain ferritique ou austenitique des aciers et matérlaux ferreux Zusammenhang mit dor von der international Organization for Standardization (ISO) herausgegebonen Internationaion Norm SO 6431983 und mit der von der Europaschen Gemeinschaft fir Kohle und Stahl (EGKS) herausgegebenen EURONOAM 103-71 siahe Erlduterungen. Inhalt Seles Dieser Paplerauscruck wird bel Anderung nicht berileksichtigt ‘Aulberdem it dies eine Vervilfaigung und nur fr imertetrieblicne ‘Zwecke der SMS Schloemann-Siemag AG gostaltet Lt DIN-Merkblal 3 1. Anwendungsbereich und Zwock 7 2 Begritfe .......... 7 : 7 24° Korn 22 Komgriige 23 KomgréGen-Kennzeichnung . 8 Verfahren .. 17. Durchfihrung und Auswertung 2 2 2 2 2.1 Allgemeines .. ae 2 2 2 2 3 7A Vergleich mit der Bildroihentafel (Verfahren 1) . 72 Liniensohnitt-Verfanren (Vertahren 2) 73 Varabran nach Snr und Gat (erebran a) 74. Fldichenausziinlverfahren (Verfahren 4) ........ @ Vorgloichbarkeit der Ergebnisse der 82. Verfahrensartan 4 Bezelchnung .. . 5 Probenahme - aoe © Probenvorbehandiung und Probenvorberettung Weitere Systeme zur 6.1 Korngr8e umwanclungsfrelar Stahle . 7 Kennzeichnung dar Korngré8e 62. Korngri8e des Ferrite und von Kolonien das Perlite Hinweise zur Gefigeausbildung in Stahlen mit yla-Umwandlung -..-...0.00000... 8 lund Priifung......2sees+ec+0er 83 Koma ds hemaigon Austr Stion mit Eintlu8 von Wirnebehandungen e-Umwandiung .. a der Probe... +04. Grundlagen dar KorngrdBen- Bostimmungsverfabron = 10 sees 12 1 Anwendungsbereich und Zweck Warmebehandiung angegeben. Folgentie Workstotfe Jn dieser Norm werden mikroskopische Verfahren zur werden berUcksichUgt: Ermittlang dor Farrt-oder der AvstenitkorngrGevonStih- a) umwandiungstt len beschrieben. Ausgenommen ist die E:mittlung der) umwandlungstrele, ferrtische Stile Korngrise bainitischer und martensitischer Gefilgebe- 2) smwandiuns elec che standteile, d.h. der sogenannten Lanzetten (boim Bainit) © ere und Latten (beim Martensit). @) Stable mit yla-Unwandiung. Es werden Verfahren zum Sichtbermachen der Korngren-__DieNormbezieht sich aufdla in Abschnitt2.2angegsbenen Zan sowie Verfahren zur Messung der Dei Raumtemperatur_ Komgr8Benarton, vorhandenen KomgrdBe festgelegt. Darlibar hinaus wer- Nach Vereinbarung kann die Norm auf andere Elsenwark- den fiir die Kennzeichnung des Verhaltens der Werkstoffe _stotfe und Nichteisenmetall-Warkstoffe angewondet wer- hinsichttich der Kornbildung Bedingungen einheiticher den. ode Art dar Varntgungy auch Slazigowslso LO Genetnigong des DR DETNSNOTT Fortsetzung Selte 2 bis 12 Normenausschus Materialprifung (NMP) im DIN Deutsches Institut flr Normung @.. Normenausschus Elsen und Stahl (FES) im DIN ‘Nlloveaut der Nowan arch duh Velog GmbH Bein 80 ‘DIN 60601 Aug 1985 Prolegr. 10 ones Yrt-Ne 010 Selte 2 DIN 50601 2 Begriffe {(Sishe auch Anhang A, Tabelle A.1) 2.4 Kom Ein Korn ist ain einzelner rdumlich ausgedehnter Kristalit innerhalb eines metallischen Werkstoffs (Korhaufwerkes) mit einheitlich ausgerichtetem Gitter. KBrner mitZwillings- straifen, Unterstrukturan (Klsinwinkelkorngrenzen), Aus scheidungen oder Einschidssen werden zum elnheltlicn ausgerichteten Korn zugehérig betcachtet. Ein Korn besteht aus den Phasen Austenit oder Ferri. In Stahlen mity/a-Umwandlung kann die vorder Umwandlung vorhandene Korngrése des Austenite nur indirekt ermittelt werden (siehe Abschnitt 63). Boim Perit wird ein Bereich gleicher Lameltenausrichtung als Kolonie bezsichnet. Eine solche Kolonie kann als ein Kom betrachtat werden, wena nichts andares vereinbart wurde. Die Messung des Abstandes der Periliamelian ist nicht Gegenstand dieser Norm. Inder Schnittebene des geaitzten metallografischren Schit- tes erscheinen die einzeinen Kémer als Flachen, die sich durch ausgeprigte Korngronzen gagen die anders garich- teten Nachbarkémer abhoben, In ginom Stah\- und Eigen-Werkstoff sind Gestalt und Volu- h, SelbstbelGleichhelterscheintin Gemenge verschiedan grofar Sohnittilichan, weil 2.8. boi kugeliger Form nur einzelne Korner mittig, andere an anderer Stelle, geschnitten wer- den, 22 Komgréfe Die Korngrd8e ist ein Kennwort fir die Schnittche der in der metallogtafischen Schiiffebens geechnitianen Karner. Zur Kenazeichnung Ihrar Gr88e werden sie ainer Serie von Vergleichsbilder zugeordnet oder es wird Ihr mittierer Durchmesser, 2.8. nach dem Linianschnitt-Vertahren, Innerhalb einer MeBstrecke ermittelt. Je nach den vorhandenen Phasen und den Entstahungsbe- dingungen untorscheidat man 4) bei umwandiungs{reten Staion die KorngraBe dea hel Raumtemperatur vorliogenden Austenits, Fertits oder eines Mischgeflges aus belden Phasen, bel Stahlen mit yla-Umyandlung die Korngr8e des bet Raumtemparatur voriiegenden Ferris, Perlts oder eines Mischgefiiges aus beidon Gefligebestanctellen, bel Stihlen mit y/a-Umwandlung die Korngri8e des Austenits, der vor der letzten y/a-Umwandlung vorhan- den wat. Die Korngrenzen dieses ehemaligen Austenits werden mittels besonderar Verfahren sichtbar gemacht (siehe Abschnitt 63). ») 2.8 Komgréfen-Kennzeichnung 2.3.1 Die KomngréBen-Kennzahl G leltot sich von, der gezéhilten Anzahl m der auf einer Fiche von 1mm? der ‘metallografischen Schiiffebene vorhandonon Kérner ab. Definitionsgemae ist G= 1 flr m=16; die anderen indizes ‘ergeben sich aus der Gleichung (1): m=Bx20 a * Die Korngrésen-Kennzahl G wird allgemein durch Vor~ gleich mit einer achtstufigen Bildrothentafel ermittelt (Giehe Abscinitt 7:1). 2.3.2 Das Linienschnitt-Segment L, ist der Abschnitt einer das Korn durchlaufenden Meslinie (siehe Ab- ‘chnitt 72). Die Schnitiounkte dieser MeBlinie mit den Korngrenzen werden als Linienschnittpunkto bezeichnot, Wenn N, die Anzahl der Kimer oder der Korngrenzen [st dle von einer Linie der Linge L, in mm, gemessen auf der Probe, geschnitten werden, ergibt sich der Mittalwert des Linten- schnitt-Segments L, wie folgt: oy Lund, kénnen sich alsSummemehererEinzelmessungen von Anzahlen N mit MeBlinien L ergebon. Ny=JN;Ly= PL. 3. Verfahren 3.1 Allgemeines Die Korngrade wird durch mikroskoplsche Untarauchung elner Schiffiche bestimmt, die nach einer dem Untersu- ‘chungsziel angepasten metallografischen Technik vor~ boreitet wurdo, ‘Wenn in den Technischen Lieterbadingungen nichts ande- ros angagabon it oder boi der Bestollung nichts andores vorelnbart wurde, trift der Prlferhinsichtich desanzuwen denden Verfahrens eine zweckmaige Wahl 3.2 Verfahrensarten For die Ermittlung der Korngré8e kommen die folgenden vier Verfahren in Betracht: Verfahren 1 Bestimmung der KomgrdBen-Kennzahi G durch Vergleich mit don Golligebildern dor Bildroihantafel, nach Ab- schnitt 7.1. Verfahren 2 Bostimmung der Korngr88e als mittleres Linienschnittseg- ment Z, nach einam Linienscnnitt-Verfahren, nach Ab: scfit 72. Vertahran 3 Angabe der von einer MeBstrecke gaschnittenen Anzaht von Karnern (nach Snyder und Graff), nach Abschnitt 73. Vertahren 4 Zahlung der KUmmor in einem Krels und Angabe der sich aus der mittleren Kornflache ergebenden KorngréSen-Kenn- 2ahl G, nach Aeschnitt 74. Dadie Omer innerhalb einer Schififliche und auch inner- halb eines Beobachtungsfoldas im Mikroskop nicht glsich {9F06 sind (siehe ADschnitt 2.1), sind in Abschnitt 7.1 dle Zuliseigen Abweichungen oder die bei der Mittelwertbi ‘dung zuliseigen Streubreiten der Korngr®fe festgelegt. In Sohiedstillen mllssen diese Bedingungen angewandt wer- don, 4 Bezeichnung Eoispiel fr die Bezeichnung der Korngrédenbestimmung nach Verfahren 1 (V1 Priifung DIN 50601—V1 5 Probenahme ‘Soweit die Technischen Lioferbedingungen hioribernichts ‘aussagon oderbeider Bestollung nichts anderes versinbart wurde, ist die Anzahl der zu entnehmenden Proben, die Stella der Probenentnahme oder der Ort der Profung an ‘dom Erzougnis dor Wahi des Prifers dberlassen. 6 Probenvorbehandlung und Probenvorbereitung Die gegebenenfalls thermisch vorbehandelte Probe wird nach der Ublichen Verfahrenswelse geschiiffen, poliort und zur Sichtbarmachung des Gofliges entsprachand den jeweiligen Angaben in den Abschnitten G- bis 6 kontra- silt. 6.1 Korngréfe umwandiungefreier Stahle 8.1.1 Die thermische Vorbehandlung kana bei Bedart ver- einbart werden. 8.4.2. Die Komgronzen von mit Chrom lagierten umwand- lungsfraten Stahien, die bei Raumtemperatur ein austoniti- ssches, ferrtisches oder austenitisch-ferrtisches Grundge- {ge aufweisen, werden durch Atzen mit einer Mischung von Salzedure und Salpetersiure (soganannte V2A-Beize) oder eine andare geeignete Kontrastierung sichtbar gemacht. Dia Komgrenzen von austenitischan Mangan- stihlen und ferritischen Siliciumstdhlen werden durch Aten mit alkoholischer Salpetersaure sichtbar gemacht. \Notigenfalls ist das Atzvortahron zwischen dan Partnern 2u vereinbaren. 6.2 KomgréBe des Ferrits und von Kolonien des Periits in Stihlon mit p/a-Umwandlung 6.2.1. Die thermische Vorbehandlung kann bei Bedart ver- einbart werden, 6.2.2 Die Korngrenzen dos Farrite und der Kolonien des Perlits werden durch Atzen mit alkoholischer Salpeter- sAurelsung (Nital) oder mit einem andaran geeignaten ‘Atzmittel sichtbar gemacht. 6.3 KomgréBe des chemaligen Austenits in Stahten mit y/a-Umwandiung 6.31 Die thermische Vorbehandiung wird Beiracht kommenden Verfahren besckrisben. 6.8.2 Zum Sichtbarmachen der Korngrenze im ehemalt gen Austenitgebiet nach definierter thermischer Vor- behandiung baw. im Herstellungszustand werden die nach- folgend beschrievenen Verfahron angewendo' @) Abschreckvertahren (Glohe Abschnitt 63.2.1), ) Aufkohlungsverfahren nach McQuald-Eha (eiehe Abschnitt 63.2.2), ©) Herstellungszustand (ohne erneute Austenitislorung) (Biehe Abschnitt 63.2.3), ) in Ausnahmefallen andere Vertahren, die basonders voreinbart werden missen (siehe Anhang A) Zubeachtenist, dad durch die unterschiedliche thermische Probenvorbahandlung die Ergebnisse der Verfahrenswei- ‘sen im Grundsatz nicht miteinander vergleichbar sind. Zu bevorzugen Ist das Abschreckvertanren. 6.3.2.1 Abschreckvertahren Dieses Verfahren kann an Proben von Stahien nach vor- ‘gegebener Weirmebehandlung zur Bildung von martansit- ‘chem oder bainitischem Gefilge (Austenitisiaren und wAbschracken") und gagebanentalls nach darauffolgen- dem Aniassen durchgefiinrt werden. Es ermégiicht eine Beurteilung der Komgrése im Austanitbereich vor der Umwandlung im gasamten Probenvolumen und wird im Gegensatz zu dem Verfahren nach Abschnitt 6.2.2 nicht von eindiffundioranden Elementen wie Kohlenstoft und Stickstoff beeintluBt. Die Probe wird vor dar Pritung wie folgt wirmebehandelt: = (850+ 10)9C 90minWasser fir Stahisorten mit einem mittieren Mascananteil von Kohlenstoff > 0,35%; — (880+ 10)°C 80min/Wasser flr Stanlsorten mit einem leren Massenanteil von Kohlenetoft <0,35% ein- schlieBtich der nicht direkt zu hértenden Einsatzstanla; = (930 10)°C 4hiWassor fir dirakt zu hirtende Eineatz- stable, Fir dlse Behandlungen dirfen schnelle Ervirmungsgeschwindig~ keiten, wie sie 2, 8. ln Saizbidern erraicht werden, nicht ange wanda werden, Gegabenanfalle ist zur Harstallung eines ciahelt= lichen Auegongezustondas der Probe elna Verbahandlung 180° ‘den in DIN 50601 Seite 3 30 nio/Luft durchoufOhran, Fir direkt 2v hittende Eingatzetinla ist in Schedsfillen de angegebene Vorbehandng der Probe vor zunehen AnscilleBend wird eine ebene Schnitifliche der Probe fir ‘die mikroskopische Untersuchung polert. Sie ist mit einer ‘gesiitigten wasrigen Ldsung yon Pikrinséure mit min- destens 0,5% Natriumalkyisulfonat odar einem anderen Entepannungemittel gieichor Wirkungswotse zu atzon. Die Atzdauer kann wenige Minuten bis mehr als eine Stunde betragen. Eine Erwérmung des Atzmittels auf zum Beispiel 80°C kann dia Aizwirkung vorbessorn und dio Atzdauor abklizan. Erforderlichentalls, zur Verstirkung des Kontra stes zwischen den Korngrenzen (Grenzen des ehamaligen Austenitkorns) und der Grundmasse, ist das Atzen und Pollsren einmal oder mehrere Male zu wiederholen. Gega~ benenfals kann die Probe auf Temperaturen von atva 800°C angelassen werden 63.2.2 Aufkohlungsverfahren nach McQuald-Ehn (bei 925°C) Boidiosor Verfahransweise, die bavorzugt fil Einsatzstihle vorgesehen ist, werden die ohemaligen Austenitkorngren- zen durch Ausscheidung von Ubereutektoidisch geldstem Koblenstott sichtbar gemacht, der sich als Carbid bai lang- samem Abjtinien nach Aufkohlungsbetrandlung mit festen Mitteln in der Randschicht der Probe an den Korngrenzen auszcheidet. Sie orlaubt nur elne Aussage Uber die Kora- {gre in der Ubereutektoidisch autgakoniten Randschicht der Probe und wird durch dia Wirkung der mit eindiffundie renden Elemente (N) beeinfluat, Die Priitbareiche der Proben mlissen frisain von Rendent- kkohiung und Oberitichenoxidation. Es at 2u beachton, dab vorangegangene Kalt- oder Warmveriormung, mecha- nische Bearbeitung oder andere Behandlungen die Korn- gréGe beeinfiussen kinnen. Fir den Ablauf der Prifungan miissan nachstehend ange~ gebene Bedingungen singehalten werden: Die Proben werden in gacignater Vertsllung in einen Ein- satzkasten geleat, der mit trockenem, ungebrauchtem Aut kohiungspulver gofullt ist und sich mit einem Deckel fest, aber nicht gasdicht, verschlieBen 1&6t. Ublioharweiee besteht das Aufkohlungspulver aus 60% Massonantell KOr- niger Holzkohle und 40% Massanantell Bariumearbonat (BaCO3). Das Volumen des Pulvers muB mindestens das 0fache des Volumens der aufzukohlenden Proben be- ‘wagen. Zur Aufkahlung werden dio Proben 6h bi (925: 10)°C gehalten. Dieses wird im allgemeinen erreicht, wenn der Einsatzkasten 8 Stundan in einem Ofen von 926°C staht. Danach wird der Kastan bis dieht untar- hai Ar, so langsam abgekiihit, da8 sich Uberoutektoidisch geldsterKohlanstoffan den Austenit-Korngrenzenals FegC. ausscheiden kann. In den moisten Fallon wird aut diesa Weise eine Schicht mit Carbidnetz von rund 1mm Dicka erzeugt. Boim weiteren Abkiihlen unterhalb der Umwand- lungstomperatur kann die Abkihlungsgeschwindigkalt beliebig schnell sain, Die aufgekohite Probe wird senkrecht zu ihrer Oberflache zersohnitten, Eines der Sticke wird fUr die mikroskopische Untersuchung geschliffan, pollert und nach einer der bel den folganden Verfahrensweisen geditzt: 8) in einer siedenden Lésung von alkalischom Natrium- pikrat folgender Zusammensetzung: Pikrinedura 2g Atznatron 259 Wasser 100mt ) mit Salpetersiure (Nital) HNO. 2 bis Smt Athanol Rest aut 100ml y Selte 4 DIN 50601 Andere Atzmittel dirfen verwendet warden, sofem sie das gloiche Ergebnis (Verstirkung des Kontrastes zwischen Carbidsaum und Grundmasse) erbringen. 63.2.3 Herstellungszustand Bel diesem Verfahren entfalt eine thermische Vorbehand- lung und Warmebehandlung von Proben. Es dient dazu, dle Gri8e der ehemaligen Austonitkérner am fertigen, bereits wiirmebehandelten Werkstiick, 2.8. nach dam Schweiden, zu prilfen, sofern ein martensitisches oder baintisches Goflige voriiogt. Dio Prufung erfolgt an Proben, die dem Werkstlick im fertigen Zustand entnommen werden, gege- banen‘aila durch Aufsetzmikroskop oder Gefligeabdrucke ‘am Bautell selbst Die Granzan ahemaliger AustenitkGrmer kinnen zum Bel- spiel wie folgt sichtbar gamacht werden: Nach Schleifan des Untersuchungsbereiches am Work- stilck bis Korn 400 wied zuniichat mit Diamantpaste dor Kérnungen 15ym und 7um und abschlieBend mit unver- diinnter Tonerde I! pollert. DasKorngrenzendtzmittelin der Zusammensetzung 100ml Wasser, 2,259 Pikrinséure, 1 CuCl, 3ml Natriumalkylsuifonat wird mit einem Watte- ausch aufgatragen, wobsi dor sich blidende Cu-Niader- schlag von Zelt zu Zeit mit ofner geséitigten wadrigen LLasung von NH,Cl unter Zusatz von 2KOH-Platzchen aut 100ml Lésung abgespiilt wird Nach etwa 2 bis 4min Atzdauer wird mit Methanol abge- spilt und getrocknet, Durch Anlassen kann der Kontrast verbessert werden. 7 Durchfiihrung und Auswertung 7A Vergleich mit der Bildreihentafel (Verfahren 1) Dieses Verfahren ist fr fast alle Detriablichen Zwecke aus- reichand und somit zu bevorzugen, Mindastens 20 Blickfal- der In ragellasar Anordnung oder einer in einem Rasternetz liegenden Anordnung missen der Auswertung zugrunde- Wogen. Man vergleicht das Geflge im Okuler, aut der Mattscheibe ‘oder auf oinar photographischen Aufnahme mit den Gefl- ‘gobildern der Bildrethentafel nach Bild 1. Diese Gofiigebildor im AbbildungemaBstab 100 : 1 sind mit (rémisch) I bis VIET 80 numeriert, daB thre Nummer gleich der KorngréGen-Kennzahl G (arabisch) 1 bis @ ist. Man bestimmt dasjenige Bild der Reino, dessen KorngréBe der- Jenigen des jewelligen Blickteldes am néchsten kommt. Bei Komgrésen 100:1 ange- wandet werden, Die MeBstrecko let dblicherwelee gorade (siohe Ab- schnitt 72.1), kann aber auch kraistormig sein (siehe Abschnitt 72.2). Wenn nichts andares fastgeleat wurde, ist tines der in Bild 2 dargesteliten Medgitter anzuwenden. ') Die Geffigebilder stimmen mit den Gefligebitdern der Bildtafal B aus der EURONORM 103-71 und der Inter- nationalen Norm ISO 643~1983 iiberein, Auf besondere \Vereinbarung kénnen auch die drelinBetrachtkommen- den Bildreihen nach ASTM E112-77 angewandt werden. *) Nach dem Linfenschnittverfahren wilrde der Anteil von ‘5% daa Ergobris kaum beeinflusson. Tabelle 1. Schema zur Ermittlung der KorngrdBen-Kennzahl G bei einer von 100: 1 abwelchenden VergrdBerung Vorgrb8erung des Gotgebid Nr beobachteten Bildes rach DIN 69 600 ' u 1 wv v ve {ove | ov 25:4 =3 =4 ° 1 2 3 4 50:1 = ° 1 2 3 4 5 6 00:4 1 2 3 ‘ 5 8 7 8 2001 3 4 5 6 7 3 9 10 (600: 1)*) 6 7 8 7 9 10 WwW 12 13 (1000; 1)*) 8 : 9 10 W 12, 13 14 15, *) Goruncdlete Werte der KongréBen-Kennzahl (Abweichung < Zoder < 125%, 2.B. flr Z,) Selte Sa DIN 60601 Gefiigebild Nr Il Gefiigebild NrI KoogitenKemant | —2] 0 | 2] 4] 7 | 8 bo oer Vorpitonng von | 25:1. eo:t | s00s4 Gefiigebild Nr VI Kongiterket [2] 4 [6] 6 | | cy KomgetanxKenzai beer ner Vorgtenng von | 25:4 | so-1 | 00:4 J aoost | son-+ | 1000: Vorgerng vn Bal VergrBserung 100-1 lt dle Korngrosen-Kennzahl G gleich der (ais ramische Zahl angegabenen) Nummer des Goflgebides. Bel von 100::1 abweichendan VergroBerungen ist dies nicht so. Fir diesen Fal! ist die Zuordnung von Korngréen-Kennzahi und Ver Flr die VergrS8erungon 600 :1 und 1000 : sind gerundete Werte der KorngréiBen-Kennzahl angegeban, Die Geftigabilder sind identisch mit den Geflgeblldern dor Bildtafal B aus EURONORM 103-71 und der Internationalen Norm SO 64 Bild 1. Bildreinentafel zur Bestimmung der Korngr’Be DIN 50601 Seite 5 Gefiigebild Nr Ill Gefiigebild Nr IV Korg Kennzal omg Kemah ba anor bo einer Vergeering von ‘orga von ELSA LS rs oh (3 nylon Kenai aT Kear ara el ent i cnet egrorag on 5 Veron von S8erung unter den Gefugebildern angegaben. “1983, Seite 6 DIN 59801 Das MeBsiter wird Blickfeld einmal angewendet. Es wird in rogolloser Vartellung eine ausreichende Anzai von Blickfeldern ausgemessen (slehe Apschnitt 71). Mitdiesem mittelnden Verfahren ist die Kennzeichnung von Mischkorn nicht méglich. ej der Ermitiiung der Korngréde nach einem Linienschrit Verfahren wird nach dem Zahlen der Anzahl von Linien- schnittpunkten autdererforderichen Anzahl von Beobach- tungsieidem der Mittelwert der Anzahl der Linienschnitt- punks je MeBstreckencinhelt errechnot: = Ne_IN, 1 MT TE a hia Fr den Mittelwert der Linge der erfaften Linienschni Tape “ ca Tan Fr dle Anwendung eines der Linienschnit-Verfahron im Falle von ungleichachsiem Korn siehe Abschnit 72.1, 724 Linjenschnitt-Verfaben tunter Verwendung von Geraden Wenn nicht anders vereinbar, sett sich die gosamte MeB~ sirecke aus dan vier geraden Teilstrecken nach Bild 2 Zisammen, die eine Gesamtlinge von 500mm haben. SSeS SSeS SSeS eee Soe e eee ee ES EE! Mae der drei Kreise (gerundete Werte): Umtang Durchmesser Ly = 260mm 80mm [22 167mm 63mm [a= _83mm 26mm T= 500mm Linge der diagonalen Strecken Jowell LLéinge dar senkrechten und der waage- rechten Strecke (joweils Lg = gesamte ausgewertete Linge der Me8strecken L, Ls= 150mm (Gesamtlinge 300mm) Lg = 100mm (Gesamtlinge 200mm) L= 500mm Die angegebenen lLngen sind unter Berlicksichtigung der VergréSerung Im Mikrockop in wahre Liingen Z. baw. L auf der Probe umzurecnnen. Bild 2. MeBgitter fur das Linlonschnitt-Verfahren (Identisch mit ISO 643-1963 und ASTM E 112-77) Diese Anordnung tihrt zuetner Vertingerung des Einflusses: der Korn-Anieotropio. Dio senkrechten und die waagerech~ tenStreckenkGnnen jedoch auch getrenntbenutzt werden, lum dia Korngri6e In zwei zueinander rechtwinkligan Rich- tungen 2u bestimmen. Beisolchen Mascungen wird dia ain der belden Linen in dle Richtung der hauptsachlichen Kornstreckung gelegt Mindestens 50 Linlenschnittpunkte mit der gesamten Mes- Stracke pro Blickfeld sollen der Auswertung zugrunde liegen. Die folgenden Regeln sind zu beachten: = wenn die MeBlinie im Innern eines Kornes endet, wird das Segment fir dieses Kom als Ya gozaint. Zahlung der Linienschnittpunkt = wenn das Ende der MeSlinie gerade eine Korngrenze ‘rreicht, wird nur %4 Sehnitt gezahlt, = wenn die Linie eins Tangente zu einer Korngrenze bil- ot, wied ein Schnitt gezaintt, = wenn der Schnittounkt mit einem Tripelpunkt (Ver~ bbindung von drei Kérnern) zusammentfalt, werden 1% Schnitte gozihlt, = wenn bei Kémern unregelmésiger Form die Linis die Gronza dossolban Korns in 2wei verschiedenen Punk- ten schneidet, werden 2 Schritte gazihlt 72.2 Kreisschnittvertahren Je nach Verainbarung besteht die MeGstrecke entwoder ausallen drefin Bild 2dargesteliten konzentrischen Kreisen ‘oder nur aus dem grdBten Kreis mit 250mm Umfang, Die Gesamtiinge der drei Kreisumfange betrdgt 600mm. Die Vergriserung wird so gewahit, da8 man mindestens 50 Linienechnittounkte beim Auflegen des MeBagittars mit der Gesamtldinge auf das Biickfeld ert. \Wird nur der gr88te Kreis ~ mit einem Umfang von 250mm — angewandt, muB die Vergraserung die Zahlung von min- destone 25 Schnittan armBglichen. Das Kreisschnittvertahren aignet sich nicht 2ur Messung der Korn-Anisotropio und tondiert zur Bestimmung leicht erhdhter Langen der erfa8ten Segmente und fotglich zu leicht verringerten Anzahien der Linienschnittounkte. Um dese Tondonz auszugleichon, werdon die auf ainen Tripe'- unkt fallenden Schnittpunkte jewells als 2 geziinit, im Gegensatz zum Linienschnittverfahren unter Verwendung ‘yon Geraden, bei dem sle als 1% gozahit werden. 7.3 Verfahren nach Snyder und Graff (Wertahren 3) Dieses Verfahren) ist eine speziele Anwendung des Linlen- ‘schnitt-Verfairens unter Verwondung von Geraden auf die Bestimmung dor Austenitkorngr58e von Schnellarbeits- atdhlen und Stahlen mit besonders feinom Kornin gehéirte- tomund angelaesenam Zustand, bel der eine Vergrd8orung yon 100 1 nicht ausreicht. Die Probe wird entweder in dem bereits vorliegenden Watmebehandlungszustand (gehar- {et und angelassen) oder nach besondere zu vereinbaren- 5) RW, Snyder und H.F. Graff; Study of grain size in hardened high speed steel. Metal Progr.38 (1928), April Heft, Saite $77 bis 360 DIN 50601 Seite 7 lor thermischer Vorbekandlung in der ublichen Weise Gotchiffen und pollert und dann mit einem Atzrittl, im Fegolfall bestohend aus einer L@sung von bis zu 0% Volu- ‘enantell Solzedure und bis 2u 3% Volumenantol Salpe- torsdure in Methylaikohol, twa 2bis 1Omin goat. Je nach dem Hartungs- baw. Anlazustand ist das Grund- Gofige des Stables danach hol bia mattdunkal gtirbt Mit- unter kann ein emeutes Polleren und Atzen erforderlich ain ‘Am Okular das Mikroskops auf einor Mattscheibe oder aut ‘iner photographischen Auinahme wird be\einerVergrOBe~ rung 1000 : 1 jo eine Zithlung der von flint Mefstrecken von Je 125mm Langs geschnittenen AnzahiKomer an cegellos Vereiten odornach einem Rastornetz angeorcnatan stol- ten dea Schifes durchgetuhrt Dio finf Modstrackon Kén- nen in ihrer Anordnung auch dam Meher tir das Linlon- Schrittvartahren nach Bild 2 entsprecher. Dor aus den nt Einzelmessungen erhaltenearithmetische Mittelwert dar Anzahl geschnittenor Karner dict die *Snyder-Graft-Kornaahi als Versucheargebnis aus. 74 FlichenauszihWvertahren (Verfahren 4) Es witd dle Anzahl der kOmor innerhalb des Kreises im Oku- ler, aufder Mattschelbe des Mikroskops oder auf elner pho- tographischen Auinahme im allgemeinen bei der Vergrite~ rung 100 :1 gezahit (siehe Anhang A, Abschritt A.1.1). Die ‘Anzahl der vor Krois geachnittonen Kémer wird dabei hal- biart. Aus dem erhaltenen Nennwert wird nach Tabelle A2 dia Korngréfen-Kannzahl G ermittelt, wobel der Nennwert innerhalb der angegebenen Grenzwerte liegen mud. 8 Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Verfahren 1 bis 4 Die Tabelle A.2im Anhang A gibt~ als Anhalt ~ eine Gegon- ‘Uborstellung der aus dem Flichenauszahivarfahren (Ver- {fahren 4) abgelelteten Kennwerte mit den beim Vergloichs- bildvertahren (Verfahren 1) und beim Linionschnitiverfah- ren (Verfahren 2) erhaltenen Keanwarten, und zwar tir gleichachsiges Kon. Fir ungleichachsiges Korn sind solche grundetitzichen Varglaiche nicht maglich. 9 Priifbericht Im Priferient sind unter Hinwols auf diese Nerm anzuga- ben: 4) Stahlaorte und Schmelzenkennzeichnung b) Werkstoffaustand, gegebenenfalls dle angewandte thermieche Vorbehandlung und sine Gefligebeschrei- ‘bung ©) Korngréfonart nach Abschnitt 22 4d) Angewandtos Verfahren nach den Abschnitten 6 und 7, bel Abweichung vom Regelfall Angabe der VergréBo- rung im Mikroskop ) Kennwert der ermittelten KorngréBe 1) Gogebonenfalls Abweichungen von dieser Norm. Seite @ DIN 50601 Anhang A ‘Tabelle At enthalt eine Zusammenstollung der angewendeten Formelzeichen und ihre Bedeutung. A. Grundlagen der Korngréfen-Bestimmungsvertahren Im folgenden sind das Fldchenausziihiverfahren (4) sowie dio theoratisch-rechnerlschen Grundlagen der Verfahren 1 und 2 zur Ermitilung der KorngrS8e dargastellt. AAA Fiichonauszihiverfahren Noben einer Anwendung in manchen Einzalfalin ist das Fichenausziihiverfahren als Grundiage des Vergleichsvertahrons mit Bildreihen auch von theoretischem Interessa. Im nachstehenden werden seine Durchflhrung und mathematischen Grundlagen beschrieben. Die Vergriborung des zu untersuchenden Bildes sollte so sein, da8 mehr als SOK@marin einem Kroisvon 79,8mmDurchmes- ser (Flicheninhalt 5000 mm?) auf der Mattachelbe des Mikroskops oder aut einer photographischan Autnahme gezihlt wer- den kénnen. Die Vergrterung betriigtim Regelfall 100 : 1. acer Fall entspricht einer wahren GréGe der beobachtetan Probenfiache von 0.5mm? (Bild A.1), Bild At. Belsplol fir Flichenauszahivertahron (identisch mit entsprechendem Bild in ISO 643 ~ 1863 und EURONORM 103-71) DIN 50601 Seite 9 Tabelle A. Formelzeichen und thre Bedeutung Formal on Bedeutung Formel oder Wert g ‘VergrbBerung des mikroskopischen Bildes Im Regetfall 1001 D Durchmosser dos Kroises, der auf der Mattecheibe | 79,8~ 80 in mm des Mikroskops oder einer photographischen Aut nahme das Beabachtungsfeld der Fliche der Probe bo- srenzt A Fiche dos Kraaos, der auf der Mattscheibe des Mikro- | (D\" 7 skopes oder einer photographischen Auinahme das | A= {>} *=50001in mm Beobachtungsfeld auf der Flache der Probe begrenct he ‘Anzahl der volistincigan Korner innerhalb des Krelses, ‘mit dam Durchmesser D, gemessen bei der VergrbAe- sung 246) ‘Anzahl dar vom Krois mit dem Durchmesser D ge- schaittenen Kérner, gemessen bel der VergréBerung & Gesamtanzahl der aut dem vom Kreis mit dom Durch a messer D umrissenen Beobachtungsfeld nach Abschnitt | "=" +p ‘AA bol der VergrS8erung g festgesteitan Kémner 00 ‘Gesamtanzahl dor auf dom vor» Kreis mit dem Durch- a¢00) messerD urvissanen Beobachtungsfeld nach Abschnitt | 00 #4100) ‘Ati bel dor VorgrBerung 100% festgestelion Kérmer ™ ‘Anaahl Kémerje mam? Oberfliche der Probe 7 1 a amt (orgra8erung 8) 1 m= 2mq9i0 — mm (vergriBerung 1001) 5 tog m ° Komgrd8on-Kennzahl (m=8-2°) 2 Teg? tog m GIASTM) | KomgrdBen-Kennzahl nach ASTM E 11277 Gustm= op mitierer,quadratischer* Korndurchmesser 1 a mittlore .quadratische" Komfliche 2 =Linmn? L wahre Linge der MeBstrecke auf der Probe Lo Lange der gesamten Medstrecke Ly=EL in mm N ‘Anzaht dor Linienschnittpunkte oder Sogmento auf der Metetrecke Lin No Gosamtzahi dor Linienschnitipunkte oder -segmenta | No=S.N aut der gesamten MeBstrecke Ly Xe rrittlere Anzahl dor Linienschnitipunkte oder -segmente | No _ EN. 1 auf der Madstrecke Ly BE am mittlere Lange der Segmente aut der MeBstracke L., Seite 10 DIN 50601 Man bestimmt die Anzahl m, der Kémor, die vollstindig im Kreis liegen, sowie die Anzsh! der Karner mtg die von det Keeislinie geschnitten werden, ‘Anmerkung: Man kann die Auszhlung auch aut einer durch ‘ein Quadrat von 747mm Seltentinge begrenz- ten Fliche vornahmen (Flicheninhalt ebenfalls 000mm). Flir die Gesamtanzahl der Kémer gilt flr die Zéihlung bel einer VergrdBorung g gay) + an Int A die ausgewertate Fiche, 30 ist die Anzahl der Kémer fe mm? Scniititlacne 1 ian (a2) Bol einer VergrbBerung 100 : 1 und Wahi des oben angege~ benen Krelsas ist A= 50COmm und die Gesamtzahl der KBmner mop. Damit ist 1 m= 2- M09 in 3) moa 0 as) Der mittiere .quadratische" Korndurchmesser in mm in natUrlicher GréBe betrigt nm (aay Die mittlere .quadratische" Kornflliche In mm? in nar- licher Grbge betragt 1 as inmm (as) m Jedem Wert der Korngrétien-Kennzaht G entspricht ein Nennwert van m, Die nach den Glaichungen (A.2) odar(A.2) berechneten Werte von m werden einem ganzzabligen ‘Wertvon Ginnernalb der in Tabelle A ZangegabanenGren- zen zugeordnet. AA.2 Komgrdfen-Kennzahl G bei Anwendung der Bildreihentafel Die Korngrisen-Kennzahl G Ist definiert durch die Glel- hung: m=8x28 (As) Diese Gleichung kann goschrieben werden: log m Tog Flir VorgréBerungon g dos boobachteten Bildes, die von 100: 1 abweichen, berechnot man dle Korngrdgen-kenn- zahl G aus der Gefligebiid-Nummer M des dem baobachta- ton Bild am nlichsten kommenden Bildes der Gefligebild- relhe und dem Verhaltn's der VergrOterungen wie folgt: an i= & G=M + 6.64 loa (AB) A2 Weitere Systeme zur Kennzeichnung der KorngréBe AuBerdenindleserNorm beschriabenen Verfahren 2urErmitt- lung der Korngri6e gibtes das Verfahren nachASTME 12-77. Es ist wegen sainer weiten Verbreitung nachfolgand kurz beschrisben. Bel dem Varfahren nach ASTM E 112-77 wird die KorngréBe durch die Zahl G, die sogenannte ASTM-Korngrésen-Kenn~ Zahl, nachfolgend G(ASTM) genannt, angegeben. Diese Zshi entspricht folgenden Dafinitionen: a) nach dem Linienschnittvertahren (neue Grunddefin- tion): Die Korngrésen-Kennzahl G(ASTM)=0 entspricht inem mittlaren Linienschnittsagment von 32,0mm Linge bei einer Vergr8arung von 100 : 1. ie folgendo Gleichung kennzeichnat dio Zusammen- hange mit dem mittieren Linionschnitt-Segment L, inmm (MaBangabe ale wahra Lange auf der Probe) GIASTM) = 10 — 6 64109 (100. T,) (Ag) ») nach dom Flichenausziihiverfahran: GemaB Definition ist die Komgrifen-Kennzahl G(ASTM)=1 boi einer Anzahi von 15,500 Kérnamn jo ‘mm? Schliffiche. Folgende Gleichung gilt fr dan Zusammenhang zwischen KorngréBen-Kennzahl G(ASTM) und Anzahl KGrnerje mm? Sonifffiache: fog m Gast =—2"" _ 296 (ato) Tog 2 Eine numorische Beziehung zwischon den KorngriBen- Kennzahlen G und G(ASTM) bei regeimaBigen Gefllgen ergibt sich aus dem Vergleich der Gleichungan (A.10) und ary G(ASTM) —G=005 any Der Zahlenwert unterscheidet sich demnach nur um den ‘geringen Batrag von 6%.Da nach Abschnitt 71 dieKorngré~ Sen-Kennzahi als ganze Zahl angogeben wird, ist in den ‘meisten Fallen dieser Unterschied zu vernachldssigen. A.3_ Hinweise zur Gefligeausbildung und Priifung Das Korn von Metailen hat die Form eines unregelmaBigen Poyyeders, doch 1st sich die Messung seiner mittleran Gre in sinfacher Weise durchtilhren. Wie berelts aus- ‘gesagt, werden mit Korn Jono Formen bezeichnet, die sich ‘beim Zerschneiden von Proben als Umrisse der Schnittfia- ‘chen der Polyeder ergaben. Man dart jedoch nicht Uber- sehen, daB unter solchen Bedingungen keine genaue Bestimmung der mittleren KorngréBe eines Stahls maglich iat. Selost wenn das Geflige des Stahles aus gleichen Poly ‘edemn bestinde, kénnten die aut einem bellebigen ebonen Schnitt beobachteten Polygonfidchen alle Werte zwischen Null und einem Hachstwert haben (die Haufigkeitsvert Jung jener Flécheninhalte léét sich errechnen, wenn man die Grundform des Polyeders kennt). Be! Stahlen, bel denen Periltinseln von Ferrit- oder Carbid- sumen in einem zusammenhiingenden Netz umgebsn sind, giltim Linienschnitt-Verfahren die Mitle des an den Korngren- zen ausgeschiedenen Geflgebastandiells als Korngrenze ‘dos chomaligen Austenits (sishe Abschnitt 2.2¢). it jedoch das Netz nichtdeutlich ausgepraigt,soist das MeBverfahren besonders 2u vereinbaren. Beibestimmten Stahlen kannnacheinereinfachen Wérme- ‘behandiung (Gldhen oder Normalglihen, Harten, Vergiten usw) der Umri8 des ehemaligen Austenitkorns nach der ‘yla-Umwandlung bei mikroskopischer Prifung In folgen- den Formen auftreten: Netzwerk aus vorautektoidischem Ferrit, das Perlitkérner einschlieBt; Netzwerk aus sehr fein- streifigem Perit, das Martensitkorner elnschlieBt, usw. Die- es kann vorstarkt werden 2,8, durch Ausscheidungen an ‘den Korngrenzen wihrend des Abkiihlens oder Verfahren das Abkilhlens mit zwischenzeitlichem Halten, Das Auste- nitkorn kann auch durch thermisches Atzon im Vakuum sichtbar gemacht werden. In solchan Féllen muB In den technischen Lieferbedingungen die betreffende Veriah- rensweise besonders vereinbart werden. DIN 60601 Seite 11 zevoaz | sizese eacres] at ert 0000000 | o100'0 vases § zeroes azsevot sizese | gosaei vrizoz| ob 888 exooocc'a =| pioc%o were. gizeee gz 428 g0s961 | — pocas. worst} st gas zeoo0000 | oz00'o aizese 803961 pptzaz yoERs zster gesso ve oor szoaoed'0 | ezoo'o soseet yoE86 zzo4st zsi6r aisha ealze er 882 ‘stooce% =| cov od ester ges susve ‘sac veer a o0z osooce' | ssoo'a zsLer suse, sexze Bezzl pelo. zee th uh tgo0000 | szogo susve eezzt peso! caty z08 960% o oot zetoog'n | o1to'a eezzt lo zee woe gest ero 6 Fou. vezoo0' | esioo vrie z08 g607 gest 892 Po0F 8 0s voce’ | izzc'0 zoe | gest ‘aboz 892 vee zig Z vse seoco' | zieco geet 892 yor vee zen 992 8 ose 61000 | zo 892 vee zis Zeb 96 a s zu oss00' | seo ree Zeb 98% 86 sy v9 ¥ sz sezooo | tee00 zet 66 a ay ve ze & vee 8100 sev'0 96 ey 79 ve a aL z see zis0'0 uO ar ve ze a 8 ® t er sz90'0 oszo ¥2 a au 9 ° y ° sae szv'0 sso za 8 8 8 sh a I= dezz sz'0 08'0 9 5 st sro b z zes't 30 200 8 st z so zo oo ES aire L bo} ost szo r aco sav'o so - : z riPL | so 180 oso $81'0 2600 sz'0 o- y z | a0 310 svo 600 er0'0 sz00'0 o 8 eeez | sero z600 szv'o roo 820'0 szie0'0 i at | ze ep0'0 sz00'0 iq 2800 ww au ry sia seqn o °T 2 “y euemzuerp, ‘MemuueN squsiuBeg cmuues | syoguusoy | 28800 Wwezwuey, weir | eyosntupenbs | -Younp suanzuai9 omuuoN, gultig'9 ef s9urey: 49p jyezuy -uBgQsBUI0y ‘sep 86079 prio “034 exon suena vanELEA lpn wanyeyran| zuaxyepon, PPUNIE ", WUE 2f Jetugy Lop He YEZUY Sgg/Swioy Jep BunmuAseg nz eHOMUUEN —Zy eI/eqeL, Selte 12 DIN 50601 AA EinfluB von Warmebehandlungen der Probo Esist zu borlicksichtigen, da8 jede Warmebehandlung, auch Aurkohlung und Umformung einer Probe aus Stahi,mitoder ohne Umwandlung, das Geflige und damit die KorngréBe durch Umwandlung, Rekristalisation oder Kornwachstum verandert bzw, beein‘luat, so daB sie nicht mehr dem Ausgangszustand bzw. Lieferzustand entspricht. Eine Warmebehandlung von Proben, unter festgelegten Behandlungsbedingungen erlaubt jedoch eine Voraussage, wie der Werkstoff bal vergleichbaren Warma- behandiungen sich verhalten wird (siehe auch Abschnitte 6.3.2.1 und 63.2.2). Zitierte Normen und andere Unterlagen DIN 50.600 Priifung metalischer Werkstotfe; Metallographische Gefligebilder; Abblidungsmafstibe und Formate Iso 649-1988 E: Steels — Miorographic determination of the ferritic or austenitic grain size“) D; Stile ~ Mikroskopische Bestimmung der Farrit- oder AustenitkorngréBe EURONORM 103-71 Mikroskopische Ermittlung der Ferrit- oder AustenitkorngréBe von St&hlen 4) ASTME 112-77 _E: Standard methods for estimating the average grain sizo of metals®) 1D: Ganormte Verfahren zur Abschitzung der durchschnittlichen Korngrd6e von Metallen Snyder, RW. und H. F, Graff Study of grain size in hardened high speed steel. Metal Progr. 33 (1998), Api Heft, Selta 377 bis 380 Weitere Normen DIN 17014 Tell 1 Wérmebehandiung von Eisenverkstotten; Fachbogritfe und -ausdriicke DIN 17014 Tell Wérmebehandlung von Eisenwerkstotfen; Kurzangabe von Wirmabehandlungen Erlduterungen Diese Norm wurda vom GemeinschattsausschuB NMP 131/FES Motallografische Priifungen” des Normenausschusses Mate- ‘alpriitung (NMP) und des Normenausschusses Elsen und Stahl (FES) in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Eisen- hittonteute (VDEn) aufgesteltt. Sie istan die Stelle des Stahl-Eisen-Prijfblattes 1610-81 ,Mikroskopische Priitung von St&hlen auf KorngréiBe mit Bildreihon” getreten. Von der international Organization for Standardization (ISO) wurde die internationale Norm ISO 643-1983, E: Steels — Micrographie determination of the ferritic or austenitic grain size*) : Stihle ~ Mikroskopische Bestimmung der Ferrt- oder AustenitkorngriS0 herausgegeben. Die Europaische Gemeinschatt fr Kohle und Stahl (EGKS) verdffentichte die EURONORM 103-71 .Mikroskopische Ermitt- lung der Ferrit- oder Austenitkorngrafe von Stéihien’, Ausgabe November 19714), DIN 50601 benutzt die internationalen Arbeltsergebnisse der ISO 643-1983 und EURONOAM 103-71 zur einhaitlichen Enmittlung der Korngréife und erginz! die Bedingungen einer notwandigen Vorbehandtung zur Ermittiung der Korngri8e des Austenits von Sthlen mit y/a-Umwandlung vor der letzten y/a-Umwandlung. Hier liegt ain wesontliches Anwendungsgabiet fr z,B. direkt zu hartende Feinkorn-Einsatzstéhle durch Ermittiung der KorngrdBe nach dem Abschreckverfahren. Internationale Patentklassifikation 210 1/00 GOIN 21/29 *) Zu beziehen beim Beuth Verlag GmbH, BurgorafenstraBe 4-10, 1000 Berlin 30 ®) Zu beziehen bei der Auslandsnormenstelle des DIN, BurggrafenstraBe 4-10, 1000 Berlin 20

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