2. Der Factoringvertrag
Das Factoring ist gesetzlich nicht geregelt. Jedoch ergibt sich aus dem Grund-
satz der Vertrags- und Gestaltungsfreiheit des 311 Abs. 1 BGB die grundstz-
liche Zulssigkeit dieses Vertragstypes. Kern des in aller Regel vom Factor vor-
gelegten Mustervertrages ist die Verpflichtung des Factoringnehmers, alle in
seinem Geschftsbetrieb entstandenen und knftig noch entstehenden Forderun-
gen dem Factor anzubieten (Globalzession = Abtretung aller bestehenden und
zuknftigen Forderungen). Der Factor lt sich i.d.R. gleichzeitig das Recht ein-
rumen, unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. bei mangelnder Bonitt des
Abnehmers) oder auch ohne besonderen Grund vom Erwerb von Einzelforde-
rungen Abstand nehmen zu knnen.
Rechtlich gesehen ist der Factoringvertrag i.d.R. ein gemischter Vertrag. Ist das
Debitorenmanagement (z.B. Buchhaltung, Forderungseinzug) vereinbart, enthlt
er Elemente der Geschftsbesorgung i.S.d. 675 ff BGB. Ob es sich beim ei-
gentlichen Kerngeschft um einen Forderungskauf oder um ein Darlehen han-
delt, hngt von der rechtlichen Ausgestaltung der Vertragsbeziehung im Einzel-
fall ab: