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Der Dominantseptakkord D7

Wie der Subdominantakkord mit hinzugefgter Sexte (Subdominante mit sixte ajoute) ist auch der
Dominantdreiklang mit hinzugefgter Septime, kurz D7, ein echter Vierklang, d.h. grundstzlich
wird keiner der Dreiklangstne verdoppelt. Der D7 kommt sowohl vollstndig (1,3,5,7) als auch
unvollstndig (1,3,7 ohne die Quinte) oder verkrzt (3,5,7 ohne den Grundton) vor, wobei dann
jeweils die vierte Stimme einen der drei verbleibenden Dreiklangstne verdoppelt werden muss.

Der neu hinzugetretene Akkordton, die


kleine Septime, bildet eine Dissonanz in
Bezug auf den Grundton und die Terz. Als
solche muss sie aufgelst werden, d.h. die
Span-nung zwischen den beteiligten Tnen
fhrt dazu, dass wir die Septime (in Dur)
als einen Leittonschritt (Halbtonschritt)
abwrts empfinden. Sie wird deshalb im
allgemeinen auch immer abwrts in die Terz der Tonika gefhrt. Gleichzeitig hren wir durch die
Septime angeregt die Terz verstrkt als Leitton in die Gegenrichtung, nmlich aufwrts zum
Grundton der Tonika, was ja bereits im Leittonschritt der Tonleiter von der 7. zur 8. Stufe deutlich
wird. Terz und Septime des D7 bilden zudem das charakteristische Intervall des Tritonus (ber-
mssige Quarte bestehend aus 3 Ganztonschritten, bzw. verminderte Quinte), der einen so starken
Wiedererkennungswert besitzt, dass wir gentigt
sind, jedweden Tritonus als Bestandteil eines D7 zu
vernehmen und seine Auflsung zu erwarten.
Tritt der D7 in Grundstellung auf, dann mssen im
strengen Satz nach den Regeln der Stimmfhrung
die Septime abwrts, die Terz aufwrts aufgelst
werden. Die verbleibenden Stimmen gehen in den
nchstmglichen Akkordton der Tonika. Aufgrund
dieser Einschrnkung bleibt einer der beiden Akkorde unvollstndig(!). Um dennoch von einem
vollstndigem D7 in eine vollstndige Tonika zu gelangen, muss man Quinte oder Terz der D
(ab)springen lassen. Eine gangbare Lsung ist die Verdoppelung der Terz (nicht am Schluss der
Kadenz).
Durch den zustzlichen
Akkordton des D7 hat sich eine
neue Mglichkeit aufgetan, die 4.
Stufe der Tonleiter zu harmonisie-
ren, die ja bisher ausschliesslich
als Grundton der S oder Terz der
Sp aufgefasst werden konnte (es
sei denn, man nimmt die
Vorhaltsbildungen des T-
Akkordes, etwa T4-3 oder T-Quartsext-Vorhaltsakkord hinzu):

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