Betriebsanleitung
Ju 87 B-2
Hauptabschnitt
10
Flugbetrieb
Juni 1940Betr. Anl.
Ju 87 BD Flugbetrieb 1000
Inhaltsverzeichnis
Arbeiten vor dem Fluge Seite
Eintubrone | LL ol
Entwicklung des Baumusters Ju87B-2 .....0..0......00.00020 01
|. Klarmachen zum Abflug
Abschleppen des Flugzeuges
Abschleppen mit Trecker ......06.eceeecceeececee sees ol
Abschleppen ohne Irecker . 01
Rollen und Verschieben .............2.2..0000005 0?
Auffiillen von Betriebsmitteln
1. Kraftstott 02
2. Schmierstof® . 02
3. Kihistof .... 03
4. AnlaBkraftstoft 03
5. Druckél 03
6. Bremsél 0S
7. Sauerstof . Aenea 06
& Elektrischer Aufsenbordanschluf “06
Au sete strat Mn mt rt nT rt CIN En EN PITT 08
Il Flugklarprifung
Priifungen vor dem Anlassen
1. Rumpfwerk 06
2. oF
3. Leitwerk 7 08
4. Steverwerk 08
§. Tragwerk 09
4 Triehwerksge 09
7. Tricbworks: 09
8. Ausristung 10
ML. Anlassen, Warmfahrenund Abbremsen
1. Anlassen
Elektrisches Aniassen ! i
Handunlussen ....... 6.5 SAS AHL : . 13
2. Warmfahren
1. Ohne Kaltstartanlage 13
IL. Mit Kufisturlunlage 14
Storungsplan 18Betr. Anl.
10 00 Flugbetrieb Ju 87 B2
Priifungen beim Warmfahren Seite
a} Fahrwerksbremsen 15
b) Landeklappen 15
¢) SturzAlughremsen 15
dj} Querruder 1s
e} Generator 16
fy Luftschraube 16
3. Abbremsen .......-. 18
Flugbetricb
Allgemeines V7
Flugeigenschaften 7
Druckél-Anlage .. 7
Gewichtsaufteilung . 7
Bekleidung .... 18
Fallschirmausrtistung 18
Einstieg i 18
Vorbereitungen des Flugzeugfiihrers zum a Abfug II NA8
Rolien zum fn ! Pe : 19
Abflug ... 20
Steigflug 20
Geschwindigkeiten des besten Steigfluges We 20
Laderumschalthéhen 21
Betriebstemperaturen und Driicke 21
Reiseflug
Flugstreckentabelle ...........- 23
Kraftstoffvorratsmessung 23
Schimiersioffvorratsmessung 23
Héhenflug .. 23
Nachtflug 24
Zielanflug 24
Sturzflug
24
Zu beachtende Punkte
Vor dem Sturzflug ist in folgender Reinenfolge zu verfahren 25
Anschliefender Steigflug 26
Betatigung der Stur7flugbremse 26
Abfangyorrichtung ; %
7
Sicherheitssteverungiis Flugbetrieb 1000
ACCT Sear ee EEE EE ERE ECL EECCA
Landung Seite
landung mit voller Bombenlast vy
Luttschraubenverstellung 27
Landestrecke 27
Ubungslandungon .....-.eeee cece ; 7
Abstellen des Motors ..... 27
Verhalten in Sonderfallen
Durchstarten 28
Ausfell der Druckd!-Anlage 2B
Motorstérung ... wih IE 29
Geschwindigkeit des best SE TE TOTS,
Leckstellen ...... 29
Notlandung 29
Failschirmausstiog .....0..0..0eecc cee ce ee, 29
Arbeiten nach dem Fluge
Kaltstartverbereitungen
1. Ohne eingebuule Mischvorrichtung 30
I. Mit eingebauter Mischvorrichtung . 3)
Ablassen der Betriebsmittel 32
Verankerung des Flugzeuges 33
Wartung des Flugzeuges
Reinigung und Anstrichptlege 33
Iriebwerksanlage 33
Luftschraube 33
lsitungen 34
Zundanloge 4
Filterreinigungen 34
Triebwerk ..... i 34
Triebwerks- und Motorwechsel 35
ische Anlago .......... : 35
Abschmieren des Flugzeuges . AT 3
Anweisung und Kurvenblatt fir Auslauf-Viskosimeter 35
Schmierpline
Fahrwerk 1
Steuverwer! IL
Trimmklappenverstellung ul
Betriebsdatentafel Iv
Ladepline
Ohne Panzerung v
VI
Mit Panzerung ..Serr. An il
Jo 7 7 Flugbetrieb 1001
pee EE EEE ACCA PIT ee
Arbeiten vor dem Fluge
Einféhrung
Auber den in nachfolgender Betriebsanleitung fur das Baumuster
1u 87 8-2 gemachten Angaben sind die von der LInspaktion fir Flug-
sicherneit und Gerdt in den INS-Merkblattern gebrachten Vorschriften
Zu beachten,
Ebenso sei an dieser Stelle auf die ,,Lehrblatter flr die technische Aus-
bildung in der Luftwaffe”, den sogenannten TS-Rlattern, hingewiesen.
Entwicklung des Baumusters Ju 87 B-2
Dus Baumuster Ju 87 B-2 ist die Weiterentwicktung des Baumusters
Ju 87 B-1. Es unterscheidet sich von diesem im wesentlichen in foigen-
den Punkten:
Motor Jumo 211 D,
AbGnderung des Fahrgestells,
Retdtigung der Kihlerkiappen mit Druckél,
Junkers VS § Luftschravbe.
1. Klarmachen zum Abflug
Abschleppen des Flugzeuges
Abschleppen mit Trecker
Spornteststellung lésen. Spornrad um 180° drehen. Langes Hanf-Ab-
schleppseil thei Drahtseil Federing zwischenschalten) am Abschlepp-
schékel befestigen.
Nicht ruckartig und immer in Richtung der Verlangerung des Rumpfes
anzienen
Abschleppschékel an den Fahrgestellhdiften zum Abschleppen des
Fiugzeuges in Flugrichtung sind nicht vorhanden.
Ein Abschleppen des Flugzeuges Ist daher nur entgegen Flugrichtung
am Abschleppschdkel des Spornrades méglich.
Spornfestlagung auf Sporn lose”
Abschleppen ohne Trecker
Zugmannschaft zieht am verléngerten Abschleppseil
An den Leitwerksteilen, den Landeklappen und an der Sturzflug-
bremse sowie an den Luftschraubenbidttern zu schieben oder zu
zienen ist verboten,1002 Flugbetrieb wad
Rollen und Verschieben
Beim Rollen und Verschieben des Flugzeuges missen sich beim Kurven
grundsatzlich beide Laufrader in gleicher Richtung bewegen. Bei der
kleinsten Kurve, die gerollt werden darf, mu der Mittelpunkt dersel-
ben unter einer Fligelspitze liegen.
Ist ein Einhalten dieser Vorschrift aus Platzmangel nicht mdglich, so
kana cusnahmsweise und unter gréfter Vorsicht um ein Luufrad ge-
dreht werden.
Auffillen von Betriebsmitteln
1. Kraftstoft
Fliegerbenzin AZ (Frontbezeichnung B 4) mit 87 Oktan.
Jeden Behalter getrennt fillen
Behdlierkupf der Tragfigelbehalter durch Oberhaut des Tragwerk-
mittelstuckes links und rechts neben Rumpfwand zuganglicii
Fassungsvermagen jedes Behalters 240 Liter.
Wéhrend des Auffillens gleichzeitig Inhaltsanzeige (fdr Fluglage ge-
eicht) an Geratetafel Mitte ablesen.
In Spornlage zeigt Inhaltscnzeigeaerdat fiir Krattstoft etwas weni-
ger an,
2. Schmierstoft
Fur Sommer- und Winterbetrieb
Aero-Shell-mittel,
Mobild! Rotring oder
Intava 100.
Benuizte Schmierstoffsorte méglichst beibehalten. Bei Schmiersiofi-
wechsel Restschmierstoff des Behdlters ablassen.
Nur ausnahmsweise darf der andere zugelassene Schmierstoff zuge-
flit werden.
Umdlungsbestimmungen aufgehoben
SchmierstoffauBenbordanschlu8 an linker RumpluuSenseite hinter
Rumptspant | durch Klappe mit Schnellverschlu® zuganglich.
Fassungsvermégen des Behditers 55 Liter, jedoch nur 47 Liter auf-
fillen (ohne Kaltstartvorbereitung, mit Kaltstartvorbereitung siehe die
Angaben auf Seite 1030, 31 und 32)
Wahrend des Fillens Inhalt mittels Peilstabes nachpriifen. Peilstab
vorher trocken wischen. Der Peilstab befindet sich an der Behalter-
verschraubung unter dem Gerdlebrell. Er ist vom Fohrerraum aus
zuganglich.Betr. Ant.
Ju 87 B2 Flugbetrieb 1003
ee EA EAE eC
Nach Motorwechsel Vorlaufleitung am Motor ldsen und, sobald
Schmierstoff blasenfrei ausfieBt, wieder anschlieRen.
Bei Kalte Motor mittels Warmluft aufheizen. Warmen Schmierstoft
(wenn ohne Kalistartvorbereitung) auffillen.
3. Kihlstoff
Als Kihlstoff nur reines und mdglichst weiches Wasser verwenden
1,5 v.H. Raumteile Schutz! 39 (Fl 44400) beimengea
Im Winter KGhlstoff mit 0 Voilumen-Teilen Glykol (rot gefarbt) als
Getrierschutzmitte! unter Beibehaltung der Beimengung von 1,5v.H.
Schutzdl 39.
Beachte INS-Merkblatter 1/125 und 1/126 vom 5.1. 1939.
KihlstoffeinguBstutzen an linker Motorscite vorn, durch Klappe mit
Schnellverschlu® zugdng}ich.
Fassungsvermdgen der Kiihlanlage des Motors etwa 78 liter, auffiillen
bis zum Uberlauf,
Auffillen durch engmaschiges Sieb in Spornlage des Flugzeuges.
langsam fillen, gleichzeitig Luftschrauba mit Peitsche durchdrehen
Durchdrehen von Hand, nur wenn Brandhahn zu (Schnelistopp zu)
und Ziindung ausgeschaltet (Stellung 0).
Nach dem Auffiillen etwas warten, da haufig noch Luftblasen auf-
treten. In diesem Falle entsprechende Menge nachfilllen.
Achtung! Kuhlstoff nicht zu hastig auttillen, da sonst Tauschung tber
die Hdhe des Kihlstoffspiegels maglich ist.
4, AnlaBkraftstoft
Fir Sommer und Winter:
95v.H. Kraftstoff ohne Bleizusatz [Kraftstoff fir Heereskraftwagen),
Sv.H. Schmierstoff.
Behdlter fir AnlaSkrattstoft hinter dem Brandschoit auf der Steverungs-
bricke. Durch rechta obere Klappe am Rumpf zugainglich
Etwa 0,8 Liler auffillen.
5. Druckél
Nur Teves Druckél blau" vorwonden.
Der Druckélbehilter sitzt hinter dem Motor am Brandschoit oben.
Fassungsvermdgen etwa 2,4 Liter,
Auffillmenge etwa 2,25 Liter.1004 Flugbetrieb ae
ONAL TUIC USO TUCO
AuBenbordanschluB an Steverungsbriicke links hinter dem Brandschott.
I. Neufillen der Anlage:
Kann in Flug- oder Sporniage des Flugzeuges vorgenommen werden:
Vor dem Fiillen mu die Anlage grundsdtzlich durchgespilt werden
a) Fillen mit Druckdl-Priifgerat
DruckolbenGiter vollitllen. WGhrend des Fuliens der Leitungen und
Gerdte Uber den Aufenbordanschlu§ Druckélbehdlter mehrmals nach-
fallen.
Mit dem Druckdl-Prifgerat sind Gber den AuSenbordanschlu® die ver-
schiedenen Siromkreise in rachstehender Reihenfalge zu fillen
1, Leerlauf mit Handpumpenkreis,
2. Landeklappen und Héhentlosse,
3. Sturzfiugbremse mit Abfengvorrichtung und Sicherheitsstouerung,
4. Kuhlerklappen.
Zu 13. sind die Schalthebe! in die entsprachenden Stellungen zu
legen. Zu 4. sind, nachdem der entsprechende Selbstschalter an der
Schalttafe! eingedrickt ist, d'e beiden Druckknépfe an der Gerdielafel
links oben nachelnander 2: bedienen
Absperrvontil in Druckélleit
sein (Bedignkriup! neben D
ng {sowelt noch vorhanden} mu gedfinet
Olbehalier ist niedergedrick
Die Entliftungsschreuben
der Handpumpe sind wi
wenn das Ol blasenfrei aus
s@milichen Betdtigungszylindern und an
ad des Avffillens gedfinet, sie werden,
, geschiossen.
Samtliche Aniagon dann mit dem Prifgeraét etwa 10mal betétigen,
elwa noch eingeschlossene Luft dber den Druckélbehélrer ent-
weicht.
Entliftungsschrauben nochmals kurz Offnen und feststellen, ob Ol
b) Fillen mit Handpumpe der Notbetatigung (nur anwenden, wenn
kein Druckél-Profgerat vorhanden).
Fillen mit Hcndpumpe @hniich wie vorstehend unter |a) boschrieben.
Mit Hendpumpe Druckdl in die Anlage pumpen, gleichzeitig Schalt
hebel bzw. Druckknépfe beidtigen und Entldfturgsschrauben dfinen.
Zum SchluS Druckolbehélter auffullen.Retr. Ani.
Je 87 B2 Flugbetrieb 1005
H. Nachfiillen der Anlage
Olstand des Druckdlbehdlters bis 2,25 Liter Inhalt auffillen
6. Bremsél
Nur Rote EC-Rremsflissigkeit” verwenden.
im Notfall Mischung von gieichen Teilen Alkohol und Rizinusél.
FillanschluB® (Schlauchkupplung]) am Bremsschild.
a) Neufillen der Anlage
2 Mann erforderlich: Am Laufrad und im Fohrerraum
Schlauchkupplung am Bremsschild Iésen und an den beiden Entlif-
tunasschrauben Izuerst sen!) je einen Uberlavfschlauch anschlieen
und in ein UberlaufgefaS fahren
Fillgerdt on Kupplungshé!fte zum Auffillen der Bremezylindor on
schlichen und g0 lange auffillea, bis das Bremsd! blasenfrei a: jen
Enilifiungsschrauben austritt. Entliftungsschrauben am Bremsschild
schliefien.
Es ist darauf zu achten, dafs kein Bremsdl auf die Bremsbelage tropft;
Bremswirkung wird dadurch stark herabgesetzt.
Fillgerat dann an Kupplungshalfte des Bremsschlauches anschlisfen,
Varschlifischraube an FuBpumpe im Fuhrerraum Sfinen und so lange
Ol cindriicken, bis es an der Ofinung steht. VerschluBschraube schlie-
Ben, Schiuuchkupplung verbinden
Zweile Fahrgestellhalfie ebenso fallen.
Fubspitzenbremse imelimuls beldligen und nochmals entliften. Sie
mussen hart anfassen und durfen nicht bis zum Anschlag durch-
zutreten sein,
Bleibt die Bremswirkung schlecht, Bremsbelag und Bremstrommel mit
benzingetranktem Lappen auswischen
b) Nachfiillen der Anlage
Fillschraube an jeder Fufipumpe ldsen und nur Rote Original EC-
Bremsflissigkeit”, falls erforderlich, nachfillen:
Wenn der Flissigkeitsspiegel nicht mehr sichtbar ist, mu® die Brems-
aniage neu gefdllt werden.1006 Flugbetrieb i eis
7. Saverstoff
Aufenbordangchlu8 an Rumpfauenscite rechts zwischen Spant § und
6 durch Klappe mit SchnellverschluS zuganglich
Fillanschlu® mit Prifdruckmesser des Vorratszylinders an den Anfien-
bordanschlu& anschlicion.
Die 2 Flaschenfernventile hinter dem Atemgerat des Flugzeugfthrers
und des Fliegerschitzen affnen
Durch Ofinen des Ventiles am Vorratszylinder Aniage auffullen. Mog-
licherweise Umfillpumpe zwischenschalien.
Auffdlien auf 150 ard.
Druckmesser an heiden Atemgerdten
Flaschenfernventile schliefen.
Weiteres Gber Héhenatmer siehe L.Dv. 291.
8. Elektrischer AuSenbordanschlu®
Rumpfaufenseite rechts zwischen Spant 5 und 6 durch Kiappe mit
Schnellverschlu® zuganglich [siche auch 7. Savorstoffanschlus).
Fir Anlassen ist ein zweiter AuSenbordanschlu8 an der linken Seite
des Motorvorhaues vorhanden
9. Ausriistung (elektrische Aniage}
Ferntrennschalter an Schaltiafe! muB cingeschaltet sein.
Achtung!
Vor dem AnschlieBen ode: Abklenmen eines voll aufgeladenes Samm-
lers ist der Ferntrennschalter auszuschalten, sonst Zerknallgefahr durch
Offnunasfunken.
Sammler
Einschalien des Netzes, Uberprifen der Sammlerspannung durch kurz-
zeitiges Einschalten von Scheinwerfor und Disenhoizung. Die Span-
nung darf hierbei nicht unter 24 Volt gehen
I. Flugklarprifung
Prifungen vor dem Anlassen
1, Rumpfwerk
Fihrer- und Schitzendach miissen sich einwandfrei Affnen und schlie-
Ben lassen,Betr.Anl. J
ie Flugbetrieb 1007
Dus vordere und hintere Dach kann nach Zurdckdricken eines an der
linken Seite innen und aufen befindlichen Hebels zurickgeschoben
werden; das hintere Dach kann auferdem von innen mittels eines
ther dem Trommelsack angeordneten Hebels gedffnet werden
Bei richtig aufgesetztem Dach muf) immer sowohl im Fdhrer- cls
im Schitzenraum jeweils links und rechts das Schild ,,Gesichert” s
bar sein,
Die Fihrerraum-Sichtscheiben und die Scheibe des Bodensichfensters
sind zu reinigen. Beachte Reinigungsvorschrift for Plexiglas
ch
2. Fahrwerk
laufréder und Spornrad
Zustand der Bereifung (Kennmarke: roter Strich) und Aufblasedruck
prifen
Laufrad belastet 2,3
Spornrad belastet 2.6a
An heien Sommertagen Laufrader im Freien aufpumpen. Anschlie-
Bend mehrmals prifen, ob durch die Erwarmung der héchstzuldssige
Aufblasedruck von 2,6 atl fur Laufrader und 2,9 atl flr das Spornrad
nicht berschritten ist.
Federbeine
Fahrgestell und Sporn haben KPZ-Federbeine. Flugzeug aufbocken
Aufbockstellen an der Radgabe! unter der Achse oder Aufbockpunkte
im Tragwerkmittelstick benutzen.
Nachprifung nur bei Grunddbe
fOr Kronprinz-Federbeine”.
Eine Wartung derselben ist nicht notwendig
holungen nach ,Betriebsanweisung
Bremsanlage
Die Bremstrommeln dirten an den Bremsbelagen nicht schieiten (0,2
bis 0.3mm Luft}.
Bei laufendem Motor, n = 1600U/min, muf? das Fluyzeug mir ge
tretenen Bremsen gehalten werden kénnen.
Prifung der Bremsen (falls erforderlich] wie folg! ausfthren
Mit Hand ein Rad in Umdrehung versetzen, dann Bordwart den dazu-
gehérigen Bremsfubhebel im Fihrerraum betatigen, so da Bremse
lungsam anfabl, bis Slillsiand des Rades.
Darauf achten, dab beide Bremsen gleichzeitig anfassen.1008 Flugbetrieb idee
Das abgebremste Rad darf sich von Hand nicht mehr drehen lassen.
Bei schlechter Bremswirkung priife man, ob:
nicht zuviel Leerweg zwischen Breimstrommel und Bremsbacken vor-
handen ist (0,2 bis 0,3 mm Luft),
durch undichte leitungen und Bremszylinder die Anlage Ol verloren
hat oder beim Botdtigon verliort,
noch tuft in der Leitung vorhanden, was durch weiches Nachgeben
der Fuftritte festgestellt wird.
Nachstellen wie folgt:
Obere und untere Verstellspindel durch die mil Federdeckel ver-
schlossene Offnung im Bremsschild mittels Dornes so weit nachstellen,
bis zwischen Trommel und Bremsbacken Abstand von 0,2 bis 0.3mm
vorhanden ist
Nachfiillen der Anlage
Von Zeit zu Zell VerschluBsch:
Flissigkeitsspiegel profen.
(Weiteres siehe auch Blatt 100s.)
ube der TuBpumpe abnehmen und
3. Leitwerk
Feststellvorrichtung abneh
Ruder sowie Trimmklappenverstellung auf leichte Betétigung prifen
Ebenfalls Ruder und Flossen auf Risse, gute Lagerung und auf sichoro
Befestiguig uachsehen.
en
4, Steverwerk
Steverorgane voll ausschlagen. Die Ausschidige miissen sinngemai
und die Betétigung leicht, aber ohne Spiel scin. Anschlag nur an don
Begrenzungsanschlagen.
Schalthebel fir Landeklappe-Héhenflosse nach den Stellungen ,Reise-
Steigen”, Start” und ,landen” legen, gleichzeitig mit Druckdl-Priif-
gerdt Uber AuBcnbordanschlu§ oder Handpumpe Anlage in Betriob
setzen. In jeder Stellung Sleverung auf FreigGngigkeit und die Sioh-
stangen auf Drehspiel prifen. Landeklappe und Hohenflosse wieder
einfahren.
Sturzflug Bremsklappen mit Prifgerét ausfahren, Verriegelung prifon,
ferner ob Abfangvorrichtung, d. h. die beiden Trimmklappen im rech-
ten Héhenruder, nach oben angestellt sind. Bei der Prifung darauf
achten, da erst nach Anstellen der Sturzflugbremsklappen die Strebe
der Sicherhe'tssteuierung ausfahrt. Bramsklappen wieder einfahrenBetr. Ani. n
i 7 Ha Flugbetrieb 1009
Die Druckmesser der Druckdl-Anlage [an der linken Rumpfseitenwand)
missen in Leerlaufstellung 0 até und beim Fahren der Klappen fol-
gende Dricke anzeigen
Sturzflugbremse: Unterer Druckmesser fiir Bremsklappen etwa 30 ati
bzw. bis zur Anstellung der Sicherheitssteverung
elwa 5020 ati
Oberer Druckmesser fir Bremsklappen etwa 30 ati
bzw. bis zur Anstellung der Abfangvarrichtung etwe
50 é0 atv
landeklappen: Oberer Druckmesser fir landeklappen etwa 60 bis
70 ati
Unterer Druckmesser fir Hdhenflosse etwa 60 bis
70 atid
Kihlerkloppen: Unterer Druckmesser etwa 90-20 atfi
Am Ende jedes Betdtiqungsvorganges Druckanstieg auf 8U—-YU atl.
Durch Klappendfinung prifen, ob alle Steverungsbolzen versplintet,
Gegenmuttern angezogen und die Druckél-Leitungen dicht sind.
lm Rumpfende prifen: Steuerungshebel. Seilzige, SteverunasstoS-
stangen, Trimmwellen.
5. Tragwerk
Festen Sitz sGmillicher Kluppen und Deckel sowie aller am Tragfigel
angedauten Teile prifen.
Schubklappenschrauben Afters nachziehen
6. Triebwerksgeriist
Samtliche Uberwurfmuttern der Kugelverschruubuigen an den Motor-
anschlufpunkten am Rumpf sowie die Muttern der Bolzen missen fest
engezogen und gesichert sein.
7. Triebwerksanlage
Nach erfolgtem Auffillen der Betriebsmittel (siche Blatt 1002 bis 100s
die Dichtheit samflicher Leitungen und Leitungsanschlisse nachprifen.
Behélterkopfverschliisse beider Rehdlter priifen, da bei lockerem Ver-
schlu8 davernder Abftu® von Kraftstoff!
Triebwerksgesténge | ansehen sowie Drosselhebel bis Anschlag von
Vollgas- und leerlaufstelliing schalten
Schaltméglichkeit der FBH-Arnalur (Gerdlebreit links unten) und Wir-
kung der Kraftstoffhandpumpe (Gerdtebrett rechts unten) feststellen.
Muttern der AbgasstrahIdisen nachziehen und sichern.WI Betr. Ani.
1010 Flugbetrieb Ju 87 B2
laderschuligriff (Gerdtebrett links oben) in beide Stellungen bringen.
Bei Ziindkerzenwechsel beachten, dafi die Kerzen nicht gleichzeitig,
sondern nacheinander ausgetauscht werden, um Verwechslung der
Kabel zu vermeiden.
Beachte dabei
1, ob sich beim Ausbau das Kabelende richtig gelést hat. Gummiring
und Kontaktstift mit SteatithGlse missen am Kabelende sein. Zer-
storie Steatithilse durch neue ersetzen.
Ist der Guminiring gequotlen und mil Kontuktstift und Steatithilse
im Kerzenschaft geblieben, dann neven Gummiring mit richtiger
Kabellange zusammenbauen. Gummiring muf richtig in Muffe sitzen.
2. daf sich die Uberwurfmutter nicht verkantet.
a} Bei schtefer Kante der Muffe kann sich die Uberwurfmutter
schrag klemmen.
b) Trotz des curickyeselzien Gewindes am Kerzenschaf! kann
Uberwurfmutter schrag angesetzt werden und klemmt, verur-
sacht durch seitlichen Zug am Kabel oder wenn durch ge-
lockertas Kahel Gummiring aus der Muffe gekommen
we
dali die Kabel nicht verwechselt sind.
Beim Ansetzen der Kabel Nummernschild genau prifen
Die finke Zah! bedeutet den Zinder, die rechte die Kerze und ist
deshalb mafgebend.
Klappen und Deckel der Trishwerksverkleidung auf festen Sitz nach
prifon.
8. Ausriistung
Elektrische Anlage
Sammler-Prifung
Einschalten des Netzes, Uberprifen der Sammlerspannung durch kurz-
zeltiges Einschalten von Scheinwerfer und DUsenheizung. Die Span-
nung darf hierbei nicht unter 24 Volt gehen.
Hédhenatmeranlage
Inhalt prifen (150 ati).
Die 2 Flaschenfernventile sind zu 6ffnen
Druck der Anlage an den Druckmessern der Atemgerdte ablesen.Flugbetrieb 100
Undichte Stellen nur mit Seifenwasser absuchen
Flaschenfernventile schlieBen.
leuchtmunition ru!, wei und grin in abwerfbarem Behdlter an rech-
ter Bordwand.
Leuchtpistole in Halterung vor Gerdtetulel links oben muf festge-
klemmt sein (Sturzflug!).
Sanitatspack on linker Rumpfseite zwischen Spant 6 und 9 eingebau!
Verschlu® mit Stoffbespannung muf In Ordnung sein.
iL Anlassen, Warmfahren und Abbremsen
1. Anlassen
Schalthebel fir Sturzflugbremse auf Stellung ,,0".
Schalthebel fur Landeklappen-Hdhenflosse aut Stellung ,,0".
Kraftstoff- und Schmierstoffvorrat nachprifen:
Auffdllmengen siehe Blatt 1002 bis 1006.
Vor dem Anlassen ist wegen der Gefahr, dafs das Flugzeug beim Ab-
breinsen uf den Kopf geht, das Rumpfende mit 50kg Ballast zu be-
schweren oder der Sporn zu verankern.
Elektrisches Anlassen
Zur Beachtung! Wenn die Motoranlage mit varverdinntem Schmier-
stoff (Kalistartanlage) betrieben wird, darf erst angelassen werden,
wenn anschlieBend abgefogen wird.
Flugzeuge, die bei —5° C und tieferen Temperaturen im Freien stehen,
diirfen ohne Kaltstartanlage bzw. ohne vorheriges Aufwarmen nicht
angelassen werden.
1. AuBenbordwagon am AufenbordanschluB fir Anlassen fan linker
Motorseile) cnschlieBen. Selbstschalter ,,Generator” und_,,Fern-
trennschalter” an Schalitafel einschalten
Der Selbstschalter ,AuBenbordanschlu8” fir den 2. AuBenbord-
anschlufs zwischen Spant § und 6 ist dagegen nicht einzuschalten.
Der Strom zum Anlassen mu} immer Gber den AuBenbordanschlus
hinter dem Motor bezogen werden
Wenn keine Aufenbordstromquelle zur Verfigung steht, ist es in
Notfallen nicht méglich, mit dem Saminler anzulassen.
2. Hebel fir Verstelluftschraube |linke Rumpfseitenwand) auf Start”
stellen.1012 Flugbetrieb aed
3. Luftschraube Tmal mit Peitsche boi abgeschalteter Zindung durch-
drehen.
(Gleichmathige Verteilung des Schmierstoftes im Motor.) Bei nied-
rigen Aufentemperaturen [unter —15°C) Einspritzpumpe mittels
WarmlufigerGtes handwarm anw&rmen.
Bei grofier K<e, auch wenn verdinnter Schmierstoff vorhanden,
erst Motor durch Drehen an der Luftschraube, méclichst unter Ver-
wendiung der Peitsche, losbrechen; wahrend des Durchdrehens
mit Sum-Einspritzpumpe mehrere Male AnlaBkrafistof cinspritzen
(Erleichterung des Anspringens)
Vorsicht! Durchdrehen des Motors von Hand nur bei geschlosse-
nem Brandhahn und ausgeschalteter Zindung. Der Motor arbei-
tet nach dem Einspritzverfahren. Beim Durchdrehen mit offenem
Brandhahn gelangt zwangslauflg Kraftsto in den Verbrennungs-
raum und wascht den Schmierfilm ab. Auferdem besteht bei hei-
fem Motor Anspringgefahr, deshalb Handdurchdrehen in diesem
Fall verboten.
4. Bediengriff fir Stufenlederschaltung gezogen in Stellung ,Boden-
lader”,
5. Brandhahn (Cerdtebreit links unten) in oberste Stellung ,l tr
Behdlter und Handpumpe” bringen.
o
Elektrische Kraftstoffzusatzpumpen (Behdlterpumpen) kurzzeltig
profen durch Eindricken das Selbstschaiters ,,Tankpumpen” an
Schalttofel.
Kraftstoffdruck bei stchonden Motoren 0,75 ati.
7. Kraftstoffhandpumpe (Ger&tcbrett rechts unten) bet&tigen und
en, ob Druckunzeige.
Die Handpumpe darf nur bedient werden, wenn Brandhahnhebel
in oberster Stellung oder in Stellung ,r Behdlter I und Hond-
pumpe”
2
Der Selbstschalter ,,Sporfluganlage” an rechter Schalttafel mu6
eingeschaltet sein. Dieser Selbstschalter dient nur zur Abstcherung
der Anlage, Betdtigung der Arm-Reich-Schaltung selbsttatig durch
luftschraubenverstellhebel
(Gilt nur fOr Motoren mit Arm Reich-Cerat.)
9. Zindschalter auf M1 1 M2 schalten.
10. Drosselhebel auf Loorlaufstellung bzw. ganz wenig cingoschobenBetr. Ani.
Ju 87 B-2 Flugbetrieb 1013
i]. Mit Sum-Einspritzpumpe (Gerdtetafel rechis) erst Leitung fillen,
dann hei fihlbarem Widerstand mit 6 bis 8 Pumpenhiiben ein-
spritzen, wahrend der Anlasser aufgezogen wird. Boi niodrigon
Aufentemperaturen und kaltem Motor 10 bis 12 Pumpenhibe
einspritzen.
Betriebswarmen Motor nicht einspritzen.
12, Anlafsschaligriff (Gerdiebrett links unten) etwa 10 Sekunden
driicken (bei kaliem Wetter héchstens 20 Sekunden}, bis Anlasser
avigezogen.
13. AnlaBschaltgriff ziehen, ois Motor ansprinat.
Nach dem Anspringen Schaltgriff sofort loslassen.
Pumpen mit dem Drosselhebel ist zwecklos.
Ist der Motor nicht angesprungen, Anlasser erst ganz zur Ruhe
kommen lassen, Dauer etwa 1—2 Minuten, hevor neuer Aniaf-
vorsuch unternommen wil
Handanlassen
1. Lufischraube vor 1. Inbe:riebsetzung bei abgeschalteter Zéindung
und geschlossenem Brandhahn bei kaltem Weiter Imal durch-
drehen.
2. Punkt 2—11 von Abschnit ,,Elektrisches Anlassen” durchfthren.
3. Handkurbel zum Aufziehen des Schwungkraftanlassers in vorge
sehene Offnung tinks vor dem Brandschott einstecken.
Vor dem Aufziehen von Hand mUssen die Bursten des Anlossers
abgehoben werden. Handgriff neben Kupplungsgriff bei der Auf-
ziehwelle.
4. Schwungkraftanlasser mittels Handkurbel aufziehen, bis nach Ge-
fiinl bzw. Gehér keine grdfsere Reschleunigung mehr ervielt wer
don kann.
Anlafischaligriff (Gerdtebrett) ziehen.
Im Notfall Kupplungsgrif neben Handkurbel ziehen, bei aleich-
zeitigem Ziehen des Aniafschaltgriffes (Gerdtebrett)
Nach dem Einkuppein Birslen des Anlussers wieder auflegen.
Bei abgehobenen Birsten steht der Bediengriff so weit hervor, dat
die Triehwerksverkleidung erst nach dem Auflegen der Birsten
geschlossen werden kann.
2. Warmfahren
I. Ohne Kaltstartanlage [vor dem ersten Werkstatiflug bzw. nach
Trieébwerkswechsel).. Betr. Ani.
1014 Flugbetrieb ielales.
—
Kalten Motor nach dem Anspringen so lange mit Drehzahl von etwa
600 U/min laufen lassen, bis Schmierstoff-Druckanzeige beginnt.
Erfolgt nach 15 Sekunden keine Schmierstof-Druckanzeige, so muB
der Motor sofort abgestellt werden.
Drehzehl auf 1000—1200 U/min erhéhen.
Bei der Drehzahlsteigerung Schmierstoffdruck nicht Gber 7 ati anstei-
gen lassen
Drehzahlgehiet unter 1000 Li/min meiden.
So lange warmfahren, bis folgende Werte erreicht:
Kthisioff-Austrittstemperatur 40—50° C
Schmierstoff-Einirittstemperatur 20—25° C
Schmierstofdruck 4—6 ar,
Dann mit héheren Drehzahien weiter warmfahren, bis
KGnlstoff-Austriitstemperatur von 60-709 C
Schmierstoff-Eintritistemperuiur von — 30—40° C
erreicht
Kuhlstofftemperatur beobachten. Regelung durch Retdtigung der
Kihlerklappen (Druckkndpfe am Gerdtebrett links oben).
I. Mit Kaltstartanlage
V.H.-Gehalt des Kraftstoffes im Schmierstoff mit Auslauf-Viskasimeter
von Zeit 2u Zeit nachprifen
Wenn die Motoranlage mit verdiinntem Schmierstoff (Kaltstartanlage)
betriebon wird, ist langes Warmfahren fir den Motor schddlict
Die kirzesten Abflugzeiten, d.h. vom Augenblick des Anspringens bis
zum Abbreinsen, betragen eiwa:
bei 0°C 1,5 Minuten
bei 10°C 25 Minuten
bei —20°C 3.5 Minuten
Diese Abfiugzeiten kannen etwas tiberschritten werden, ohne da® der
Motor Schaden leidef.
Kalten Motor nach dem Anspringen so lange mit Drehzahl von. etwa
600 Usmin laufen lassen, bis Schmierstoff-Diuckunzeige beginnt.Bete Aal,
Ju 87 B.2 Flugbetrieb 1015
Deere TTT ee eee rere ela
Erfolgt nach 18 Sekunden keine Schiiersiof-Druckanzeige, so mu8
der Motor sofort abgestell: werden.
Wena Schmiersiofidiuck den hdchstzulassigen Wert von 7 att erreicht,
mit Drosselhebe! Drehzahl so hoch einstellen, dali dieser hdchstzulds-
sige Schmierstofidruck gehalten, nicht aber dberschrittea wird
dann kurz
Ist aut diese Weise Héchstdrehzahl und Ladedruck err’
abbremsen, anschlieflend abfiegen
Die Kihlstofftemperaturen sind beim Kaltstart mittais Schmierstofiver-
dinnung nicht zu beachten.
Die Schmierstoff-Eintrittstemperaturen sollen maglichst nicht Gber 30°C
liagen.
Kihlerklappen so iange als méglich fast oder ganz geschlossen hal-
ten, bis Kiihlstofftemperatur beim Abflug etwa 40°C oder mehr er
reicht hat.
Stérungsplan
Bei Stérungen gibt der Stérungsplan fr den Jumo 211 B+D Motor im
Motorhandbuch Aufschluts Gber Stérunasursache. Stérungsmerkmale
und Storungsbehebung.
Priifungen beim Warmfahren {mit und ohne Kaltstartanlage, bei erste-
rem jedoch Zeiten auf Blatt 1014 beachten).
a) Fahrwerksbremsen
Das Flugzeug mufs het n = 1400 Usmin mit den Bremsen gehalton wor-
den kénnen,
b) Landeklappen
Dic Landeklappen sind mehrmals auszufahren
c) Sturzflugbremsen
Nebel longsam auf ,,Bremsen” legen. Austahren beider Bremsen an
roten Staben aut Tragftigeln beobachten. Die Verriageliing zeigt sich
in Druckanstieg an. Bei 7weifeln Verriegelung durch Drucken und
Ziehen an den Bremsklappen (2. Mann unter Tragfligel) prifen.
Uber die beim Betatigen der Lundeklappen und Sturzflugbremsen auf-
tretenden Dricke siehe Blatt 1009.
Prifen, ob ,,Blaues Ate Ol” in den Vorratsbehilter nachzufiillen ist
d) Querruder
Das Querruder muB bei cusgefohrenen Landeklappen voll géngig
sein,i Betr. Anl.
1016 Flugbetrieb by 7 82
e) Generator
Generator abschalten (Selostschalter an Schalttafel), Sammiler mittels
Ferntrennschalter einschalten. Selbstschalter fir Scheinwerfer als Be-
lastung einschalten. (Amperemeter zeigt ,,Entladen”.) Generator ein-
schalten. Hierbei mufS Amperemeter aut ,,laden” zeigen {Orehzah!
das Motors etwa 1400 U/min)
#) Luftschraube
Die Luftschraubenverstellung isi bei laufendem Motor ebenfalls met-
mals zu betatigen.
3. Abbremsen
Vor dem Abbremsen nochmals prifen, ob das Rumpiende mit S0kg
Gewicht belastet ist.
Nur kurzzeitig abbremsen! (Selbstschalter fir Sparflug eingeschalret.)
Kthlerklappen auf.
Landeklappen in Reise-Stellung (0°), Héhenruder voll anziehen.
Luftschraube in Stellung ,,Sta
Gas geben, bis:
Matordrahzohl nmin = 9200 Us/min
Ladedruck p = 1,35 0,03 ata
Kerzenprofung bei 0,90—1,00 ata Ladedruck durchfihren: Zindschal-
ter auf M2, dann auf MI oder umgekehrt.
Der Drehzahlabfall darf bei eingeschaltetem Selbstschaiter fur Spar-
flug betragen:
beim Schalten auf rechten Magneten (M1) bis zu 50 U/min,
beim Schalten auf linken Magneten (M 2) bis zu 100 U/min
Der Motor darf beim Umschalien auf M1 oder M2 nicht schitteln.
Nach dem Abbremsen Motor nicht im Leerlauf fahren (Verrufen!),
Dreh7oh! 1000—1200 U/min
Der Motor ist abzustellen, wenn Abflug nicht sofort erfolgen kann
(Kaltstartanlage).betr Ant i
jew B2 Flugbetric 1017
Flugbetrieb
Allgemeines
Dig Beiriebsduieniafel befindet sich an der linken Bordwond
Die zuldssigen Betriehswerte der Motoren sind auf den Anzeigegera-
ten durch rote Striche baw. durch Leuchtmasse gokennzeichn
Bedienungsschilder an den Bet&tigungsorganen sind varhanden
Flugeigenschaften
Das Flugzcug ist fir Gruppe HS mit 4500 kg und H3 iil 5000 kg zu-
gelassen. Es isi um alle Achsen gut stabil und bedingt blindflug-
tauglich,
Dic Wirkung aller Ruder und Kréfte ist gut aufeinander abgestimm!
und far jeden Falt, auch fur den Kunstflug, voll ausreichand.
Beim Uberziehen mit Vollgas bei Vy — 130km/h {Landeklappen in
wReise"-Sicllung) setzt ein allmahliches, nicht ruckactiges Abkippen
nach vorn ein. Nach dem Abkippen ist das Flugzeug sofort wieder
steverfahig. Eine Drehung um die Hochachse tindet dabei nicht statt.
Neiaung zum Trudeln ist nicht vorhanden. Trudeln kann nur erzwun-
gen werden, es ist jedoch grundsdtzlich bei Flugzeugen dieser Ge-
wichtsklasse verboten.
Beim Uberziehen im leerlauf bei V, = 110km/h (Landeklappen auf
_lande"-Stellung) tritt eine geringe Langsneigungsanderung nach vorn
auf. Das Flugzoug kehrt sofort wieder in seine normale Fluglage zu
rick, Die Gefuhr des Abkippens beim Landen besteht nicht.
Abreifen der Stramung bei Uberziehen mit Voligas oder im Leer-
lauf nur in der Mitte.
DruckdI-Anlage
Die Druckol-Aniage wird durch 2 Druckdlieitungen | und Il betrieben.
Es ist dadurch méglich, 2 Anlagen, z.B. Kihlerklappen und Sturzflug-
bremsen oder Landeklappen, gleichzeitig zu betdtigen.
Grundsétzlich soll aber immer nur ein Gerat nach dem andern be-
dient werden, d. h. Kihlerklappen nur betdtigen, wenn Schalthebel fir
Sturzflugbremse oder Landeklappe-Hdhenflosse in Stellung ,,Aus”.
Nach jeder Betatigung ist der Schalthebe! auf die ,,0’-Steliung, d.h.
leerlaufstellung. zuriickzulegen.
Gewichtsaufteilung
Vor dem Einstieg hat sich der Flugzeugféhrer von der richtigen Ge-
wichtsverteilung an Hand des Ladeplanes zu Gberzeugen. (Die Samm-il Betr. Ani.
1018 Flugbetrieb i a7 a2
ler missen in jedem Falle eingebaut sein, bei tin-Mann-Flug entspre-
chender Ballast im Rumpfende.)
Der Ladeplan befindet sich in der Schementasche und in der Kurz-
betriebsanleitung
Bekleidung
Flugzeugfihrer und Schitze tragen Heizbekleidung und Fliegerhau-
ben mit Mikrofon fur die EiV-Anlage.
Fallschirmausristung
Flugzeugfthrer und Schitze: Sitzfallschirm.
Einstieg
De: Cinslieg hal bei slehendem Motor zu erfolgen.
Ofinen der beiden Schiebed&cher von cuen durch Drehen eines
Hondgriffes an linker Seite, gleichzeitig Schiebedach zurickdricken.
SchlieBen des vorderen Daches durch Schieben in Endstellung. Schild
Gesichert” mufs on beiden Seiten erscheinen
SchliefBen des hinteren Daches durch Hebei unter der Ikaria-Latette.
Vorbereitungen des Flugzeugfihrers zum Abflug
Dor Flugzougfihrer prift beim Betroton dos Flugzouges nach, ob an
der Schulitufel an der Bordwund folgende Setbsischalier einge-
driickt sind:
Ferntrennschalter
Geneialor
Anlafizindung
Mefigerdte
Kthlerklappenverstellung
Sparflugantage (nur bei Motoren mit Arm-Reich-Gerdt}
Kantrollanlage
Fernkompa®
Tonkpumpen
Alle dbrigen Selbstschalter werden im Bedarfsfalle eingeschaltet.
Wenn Héhenflug beabsichtigt, ferner prifen, ob die beiden Flaschen-
fernventile im [Ghrer- und Schbtzenraum gedfinet sind.
Fiihrersitz und SeitensteverfuBhehel sind vor dem Flug entsprechend
der KérpergréBe des Flugzeugfdhrors einzustellen. FuBhebel links und
rechts immer in die gleichen Lécher einrasten.Betr. Ani. T
ware 2 Flugbetrieb 1019
Alle Ruderausschiage missen freigangig und sinngema der Betati-
gung sein
Fein-Grobhéhenmesser auf Héhe des Abflugplatzes iber NN cinstol
len qfe.
Variometerknopf nach links drehen auf .V“
Trimmanzeigen (linke Bordwand] auf Mittelmarken.
‘Schalthebel fir Landeklappe und Hédhenflosse auf Steliung ,,0".
Schalthébel flr Sturzflugbremse aut Stellung ,,0”.
Hebel fir Luftschraubenverstellung auf Stellung ,,Start”.
Hebel flr Spornfeststellung auf .,Sporn lose”
Belifiungsdise an der Geréretafel einstellen. Zusdtzliche Beliftung
kann nach Bedarf durch Bedienknopf im Fihrerraum links unten ein-
gestellt werden.
Brandhahnhebel in obersie Stellung ,|+1 Behdlter und Hand-
pumpe”.
Bediengriff fir Stufenladerschaltung (Geratebrett oben links) gezogen
in Stellung ,Bodertuder”.
Hebel fir Schmierstoffkihler-Klappen in Stellung Auf.
Zindschalter in Stellung ,M1 + M2".
Kratistoffvorrat nachprifen (Wahlschalter und Anzeigegerat an Ge-
rétebrett unten Mitte)
Schmiersiofvorrat mittels Peilsiabes feststellen
Auffillmengen siehe Blatt 1002 bis 10ca.
Das Anlussen erfuly! wie une: Teil Blutt 101 bis 1013 ungeyeben.
Bei strenger Kalte beachie das im Teil Blatt 1015 dber
Warmfaohren mit Kaltstartanlage
Gesagte.
Verzogert sich der Abflug, dann Motor wieder wieder abstellen.
Rollen zum Abflug
Hebel fir Spornfeststeliung auf ,,Sporn lose”.
Kihlerklappen ganz ofinen (linken Druckknopf an Geréiebrett links
oben dricken, Stellungsanzeige am Gerditebrett rechts oben beachten,
Bedienhebel fir Schmierstofkuhler-Kiappen in Stellung ,,Auf”).
Schalthebel fir Landeklappe-Héhenflosse nach Stellung Stari”. Wenn
enisprechendes Signallaémpchen aufleuchtet, Schalthebel wieder zu-
rick nach Stellung ,,0”.Bote. Ant.
1020 Flugbetrieb jigs
es
Wenn das Flugzeug mit Kaltstart vorbercitet und Schmierstoff-Eintritts-
temperatur beim Rollen Gber 30°C unsteig:, Abfug mdglichst ab-
brechen, bis Temperatur wieder absinki.
Bremsen schonen, Bremsvorgang zeitweilig unterbrechen (Frhitzung)
Drchon auf einem Rade ist verboten.
Abflug
Durch kurzes Geradeausrollen Spornrad in Mittelstellung bringen
Hebel fur Spornfeststellung auf ,,Sporn fest”.
Stauvrohrbeheizung bei groBer Luftfeuchtigkeit. und Temperaturan
unter 0° C einschalten (Selbstscha!ter an Schalttafel).
Die Kraftsiof-Zusatzférderpumpen (Selbsischalter ,,Tankpumpen) sind
einzuschalten.
Landeklappen in Startstellung
Hohenruder muS ohne grofen Widerstand bis zum Anschlag durch-
ziehbar sein
luftschraube in Startstellung.
Fliegerschitze sitzt in Flugrichtung. Die Brustlchne ist z
Zigig Gas geben, Drosselhebe! bis zum Anschlag ,,Auf”
| min Leistung n = 2300 U/min max
p= 135ata.
Abhcbegeschwindigkeit bei voller Zuladung:
Va = 11Skm/h
Die Abflugstrecke betrgt mi: vollem Fluggewicht bei Windstille und
bis 7 einer Hdhe von 20m 500m
Unmittelbar nach dem Abflug Leistungsdrosselhebel yon ,,Auf" zurick-
nehmen.
30 min Leistung (Steig- und Kempfleistung)
n = 2300 + 40 U/min
p = 1,1Sata.
Steigflug
Landeklappen ers! in ausreichender [lohe auf Reise und Steigen”
einfahren, da das Flugzeug durch die Lastigkeitsanderung etwas an
Hohe verliert.
Wenn die 2 Signallampen aufgeleuchtet haben, Schalthebel zurtick
auf ,,Aus”-Stellung.
bonutzen.
Geschwindigkeit des besten Steigens
Vq = 215km/h am Boden.
Nach jeweils 1 km Hdhe wird Vo min 10km/h geringer, so day in 7 km
Hdhe Vz = 145km/h erreicht wird,Betr. Ani.
Gaia Flugbetrieb 107
Luftschraube bleibt auf Stellung “Start - Steigen”.
Motordrehzahl darf n = 2300 + 40 Usmin nicht tbersteigen
Laderumschalthéhen
laderumschaltung erfolgt bet Flugzeugen mit Jumo 211 D/1 Motor
selbsttatig bei Stellung ,Automatik”
im Stoigflug von BL auf HL bei 2.5km Hdhe
iim SturzNug von HL auf BL bei 2,2 km Hdhe.
Die Zuricksetzung der Umschalthahe von friiher 35km nach jetzt
2.5km ist dadurch bedingt, des nach dem Sturzflug, besonders in
Héhen unter 3,5km, zum schnellen Durchfiegen der feindlichen Ab-
wehrzone die kurzzeitige Entnahme der Startleistung erforderlich ist,
die jedoch in diesen Hohen mit Bodenlader nicht mehr erreicht wer-
den kénnte.
Es ist aber grundsdlzlich zu beachten:
a) Im Normal-Steigflug taderumschalthdhe erst bei 3,5km, daher
beim Abflug Stellung .Bodeniader”, um bei 25km Hahe selbst-
tétige Umschaltung zu verhindern. Bei 3,5km Héhe von Hand von
Bl nach Automatik (éhentader) baw. nach Reichweitentubelle um-
schalten, (Bei Fldgen im Verband gemeinsame Umschaltung nach
Befehl.)
Sturzflug mit Stollung ,,Avtomatik”. Die Umschaltung auf BL im
Sturzfug und auf HL im anschlieBenden Steigfug erfolgt selbst-
tatig.
In Hdhen unter 3,5km mit HL zu fliegen ist verboten, so lange kein
zwingender Crund vorliegt, die Startleistung zu benutzen.
Bei Umschaltung von Hand ist es nicht notwendig, vorher zu drosse!n
Nach dem Umschalten Motor neu auf Reiseleistung abstimmen.
b]
Kihlstoft-Austrittstemperaturen
Sie sollen nicht unter 60°C sinken, im Mittel bei Reiseflug zwischen
70—80° C liegen und folgende Héchstwerte nicht dbersteigen
in 0-3000m Hohe 95°C in 6000 m Hdhe 85°C
in 4000 m Hdhe 90° C in 8000 m H&he 80° C
Regelung durch Kthlerklappen
Achtung! Wenn das Uherdruckventil der Kihianlage Dampf abblast
(Wasser spritzt an der rechten Scite der Sichtscheibel, dann Kihler
klcppen ganz Offnen und Motor drosseln, bis die Kihlstofftemperatur
herunte Anschlieffend Motor wieder normal einsetzen, aber
stGndig Kthlstofftemperatur prifen. Wird diese wieder zu hoch, Flua
abbrechen, weil KihlstofiverlustBetr. Ant,
1022 Flugbetrieb Ju 87 B-2
Blast das Ventil bereits bei Temperaturen ab, die unter den fdr die
betreffenden Hohen zulassigen Werte liegen, dann mufi dasselbe
bberholt werden.
Vorgang nach der Landung dem 1. Wart melden
Bei Versagen der elektrisch-druckdlbetatigten Kihlerkiappenverstel-
lung kénnen die Kihlerkiappen von Hand mittels Bedienknopfes (Not-
zug) am Gerdtebrett rechts unten gedfinet werden.
Nach Betatigung des Notzuges rastet die Kupplung fir die Kihler-"
klappen wieder selbsttatig ein, sofern die Druckélanlage in Ord-
nung ist.
Schmierstofftemperaturen
Eintritt:
Anzeigegerat auf Gerdtebreit.
lemperaturen nicht unter 30°C und nicht Uber 90°C, im Reiseflug
zwischen 70—80° C
Regelung durch Schalthebel am Gerdtebrett rechts unten.
Bei Uberschreiten der héchstzulassigen Temperaturen fir Kohlstoft
oder Schmierstaff ist Matarleistiing 711 drosseln
Austritt: max 959 C.
Schmierstoffdruck
zwischen 4—6 at. Anzeige soll nicht schwanken
In Hdhen Uber 7km kann der Druck auf 3,$atU sinken.
Kraftstoffdruck
1,0—1,5 ati
Krofistoffdiuck Jur nicht unter 0,0 utd sinken.
Bei Abfall des Druckes unter 0,8 ati elektrische Kraftstoff-Forderpum-
pen einschalten.
Sonst dic cloktrischon, Férderpumpen nur bei Abflug und Londung
{Durchsturlen) und beim Flug in gréRerer Héhe, wenn Motorleistung
abfallt (Kraftstoffimangel durch ungenugende Forderung der Motor-
pumpel, einschalten,
Reiseflug
Schalthebel far Luftschraubenverstellung cuf Stellung ,Sturz-Reise”
Motordretizalil n = 2100 U/min
Ladedruck p = 1,10 ata.
Wirkliche Geschwindigkeit
am Boden Vw ~ WO kmsh
in Skm liGhe Vw — ~ 350 km/h.Betr. Ani.
Ju 87 B-2 Flugbetrieb 1023
Alles weitere ber:
Geschwindigkeiten
Ginstigste Flughéhen
Drehzahlen und Ladedricke
Flugstrecken und Flugzeiten sowie
Kraftstoffverbrauche (siehe auch Betriebsdatentafel)
ist der Flugstreckentabelle Ju 87B-2, cufgestelit von der Erprobungs-
stelle Rechlin, zu entnehmen
Boi Strockenfligon Gber &km Hédhe darf bei Motoren mit ,,mechani-
scher Uberfeliung” der Drosselhebe! nicht davernd auf Endanschlag
wAuf” stehen, da hierbei Uberfettung eingeschaltet. Starke Minderung
der Flugstrecke, ohne wesentlichen Gewinn an Mehrleistung.
In diesem Falle Drosselhebel von Endanschlag so weit zuriicknehmen,
bis Ladedruck eben abzufalien beginnt (Zeigerbreite).
Schmierstoffverbrauch bei n = 2100U/min und 1,l0ata, etwa 10,6
Liter/h.
Kraftstoftvorratsmessung
Anzeigo olektrisch. Durch Schatten auf linkon oder rechton Behalter
Inhalt prifen.
Auf gleichmafige Entleerung der Behéilter ist zu achten.
Die kestwarnanzeige ertolgt durch elektrische Schauzeichen fir jeden
Behélter getrenni. Beim Aufleuchten sind je Behdlter mindestens nach
30 Liter vorhanden.
Da keine Kreuzschaltung vorhanden, ertolgt bei Austall einer Kratt-
stoffleitung die Entnahme nur aus einem Behdlter. Die beiden Bel
ter haben keine Verbindungsieltung, damit bei Beschédigung durch
Beschufs nicht beide Behdlter leer laufen.
Handpumpe nur betatigen, wenn Behdlterschaltung ..| + r Behdlter”
loberste Stellung) oder auf ,,r Behalter Il” geschaltet, da nur in der
rechten FBH-Armatur eine Handpumpe (Membranpumpe) einge-
baut ist.
Bei Ausfall der gesamten Kraftstoffarderung |&t sich Nothetrieh mit
der Handpumpe aufrechterhalten.
Schmierstoffvorratsmessung wahrend des Hluges nicht mdglich.
Héhenflug
Ab 4000m Héhe Héhenatmeranlage benutzen. Flaschenternventile
(neben den Lungen) offnen.1024 Flugbetrieb habs
Begonnene Saverstoffatmung in Héhe Uber 4000m nicht mehr unter-
brechen, auch nicht fiir Augenblicke
Savorstofidruck prifen. Bei Druck von 150 ati
3 Eninahmestunden,
Beachten, dafs der Zusatzluft-Drosselhebel Héhen zwischen 4 bis
6km und 4 his 10km entsprechend eingestellt werden muf
Uber 6000 m Héhe nur noch reine Saverstoffatmung.
Bei Einfrieren der Maske sofort unter 4000m Hdhe heruntergehen
t der Vorret fir
Wenn Druck von 20 ati fiir Saverstofflaschen erreicht, ebenfalls unter
4000m Héhe gehen.
Nach Gebrauch Flaschenfernventile schlieBen.
Weiteres Gber Héhenatmungsgerate siehe L.Dv. 291.
Nachtflug
Kenniichter,
GerGtebeleuchtung,
Scheinwerfer jnur bei Abflug und Landung) durch Dricken der Selbst-
schalter an Schalttafe! an rechter Bordwand einschalten.
leuchtung durch Verdunkler-
Regelung der Hlelligkeiten der Geral
widersrand am Gerdtebrett links.
Regelung der Helligkeit der Visiergerdt-Beleuchiung durch eigenen
Drehknopt am Revi
Zielanfieg
Die Abdeckblende des Bodenfensters ist zu Offnen.
Handariff vor dem Steverkrdppel links ziehen und nach links gegen
Uhrzeigersinn drehen
Sichtscheiben-Spolunlage efnschullen (Bedienknopl rectis von Revi
dricken).
Sturzflug
Zu beachteande Punkte:
1. Es darf nicht dber 90° gestUrzt werden. Der Ansatz zum Sturzflug
ist so zu machen, da zum Zielhalten waGhrend des Sturzes dus
Flugzeug unter keinen Umstaénden dber die 90°-Lage gedrickt wird
B. der Fall des Rickenwindes}. In diesem Fall flacher ansetzen.
2. Die Siurzhdhe is! belie
. Nicht ohne ausgefahrene Sturzflugbremsen stirzen.
Das Ausfahren der Sturzflugbremsen im Sturz ist verboten.
Die Sturzfluggeschwindigkeit wird bei einem Fluggewichl von
4300kg im 90%-Sturz durch die Bremsen auf etwa 540km/h be-
fon}Betr. Anl.
Ju 87 Flugbetrieb 1025
grenzt. Diese Endsturzgeschwindigkeit wird nach etwa 1500 m durch-
gestirzter Héhe orreicht.
Hochstzulassige Sturzfuggeschwindigkeit der Ju 87 B-2: 600 km/h
#
Durch Driicken des B-Knopfes am Knippeigriff wird tam Ende des
Signals des Kontakthohenmessers) das Abfangen eingeleitet [kiei-
ner Ruck] und der FUhre- damit aufgefordert, weiter zu ziehen —
aber hachstans bis zum Sicherheitsanschlag tim Notfall dberdrisck-
bar). Des Abfangon mit Knippol am Sicherheitsanschlag entspricht
dein hOchsizuléssigen tusivielfachen von 6g und bedingt einen Ab-
fangradius von 450m, Daraus ergibt sich unter Zuschlag eines klei-
nen Sicherheitsfaktors die niedrigste Auslésehdhe fir Ubungsfige
von 650m
Weiteren Aufschluf Gber riedrigste Abwurfhéhen und zuldssige
Abfangradien bei der jeweils verwendeten Munition siche L.Dv. fur
Ju 87 B Abwurfwafte
Berdtigung cer Trimmung wahrend des Sturzes und Abfangens ist
verboten.
Bahrkorrekluren durch Quer- oder Seitenruder im Sturz sind festig-
keitsmafig unbedenklich, so lange sie nicht grob ertolgen
aw
é
7. Das Abfangen sowie die Lendung mit voller Bombentust is) un-
bedenklich
8 Nach dem Abfangen mu die Bremse wieder cingofahren und die
Kihlerklappen geéfinet werden.
Vor dem Sturzflug ist in folgender Reihenfolge zu verfahren:
', Landeklappen auf ,,Reise” und Schaithebel
in ,0"-Stellung Cotfallt bei Ubergang
vom Reiseflug in den
2. Hohenrudertrimmung cul Reise”
3. Seitenrudertrimmung auf Reise”. Sturzfua
4. Luftschraube auf Reise”
§. Selbstschalter fir ,Kontckthhenmesser” an Schalttafel einschalten.
6. Kontakthéhenmesser auf Abwurfhéhe einstellen.
/. Ladergetriebe bleibt auf ,,Automatik”.
8. Gas wegnehmen.
9. Kuhlerkiappen schlietien.
10. Sturzflugbremse anstellen.
Mit dem Anstellen der Sturzflugbremse neigt das Flugzeug dazu,
durch das selbsitatige, gleichzeitige Anstellen der Abfangvorrichtung"| Betr. Anl.
102% Flugbetrieb W087 B2
von selbst in den Sturzflug tiberzugehen. Es ist trotzdem mdglich, nach
in Horizontalfiuglage weiterzufliegen.
Zur Vermeidung der Unterkihlung des Motors beim Sturz aus sehr
grofier Hohe ist mit etwas Gas zu stirzen.
Die Neigungslinien (Winkelskala} an der rechten vorderen Seiten-
scheibo dor FUhrorraumibordachung fir die Sturzwinkel von 30—90°
dienen zur Profung des Slurzfugwinkels gegen den Horizont.
Achtung!
Nicht stirzen, wenn Bremse nicht ausfahrt.
Wenn das Flugzeug nicht cbfangt, ist Abfangen von Hand unter
Uberwindung groBér Ruderkr&fte [Sicherheitssteveruag von 30 kg)
baw. unter Zuhifenahme der Hohenrudertrimmung mégiich.
AnschlieBender Steigfug
Sturzflugbremsen einfahren
Luftschraube uf ,Start-Steigen”.
Gus geben, bis Ladedruck = 1,15 ata
Bei feindlicher Abwehreinwirkung kann n = 2300U/min und 135 ata
ladedeice geflagen werden
Kahlerklappen Sffnen.
Betétigung der Sturzfugbremse
Die Sturzflugbremse wird durch Stellen des Schalthebels auf ,Brem-
sen” hetétigt, wohei gleichzeitig die Sicherheitssteverung und die
Abfangvorrichtung angosicllt werden
Am Austreten der in jedem Fuge! betindlichen roten Anzeigebolzen
erkennt man. wenn die Bremse in Bremsstellung ausgefahren ist An-
schlieBend erfolgt selbsitatig die Betdtigung der Sicherhelrsstevecung
und das Anstellen der Abfangvorrichtung.
In gleicher Weise ertolgt das Einziehen der Bremsen durch Schalten
des Hebels auf ,Einziehen”. Sohald die Bremse eingezogen ist und
die Anzeigebolzen in den Tragfigel zurdckgotroton sind, wird an-
schlieBend selbsttatig die Sichecheitssteverung wieder abgeschullet.
Etwa eine halbe Minute {nicht langer als eine Minute], nachdem die
Anzeigestitte in die Tragflige! zurickgetreten sind, ist der Schalthebe!
in die ..0"-Stellung zurdckzuschalten, um die Druckdl-Anlage zu ent-
lasten und die Landeklappenverstellung freizugebon
Abfangvorrichtung
Zweck der Abfangvorrichtung ist, die Hohenrudertrimmklappen, die
beim Ausfahren der Sturzflugbremsen angestellt werden, nach demBete A Flugbetrieb 102
Ausldsen der Bombe wieder in ihre Normalstellung zurtickzufiihren,
um dadurch das Abfangen aus dem Sturzflug cinzuleiten.
Sicherheitssteverung
Beim Sturzflug mit angestelter Sturzflugbremse wird gleichzeitig ein
Anschlag mittels Druckdles verstellt, der nur ein Ziehen des Stever-
knippels bis etwa 5° von der Normalstellung aus zuldt, so da also
das Hdhennuder nur einen geringén Ausschiag nach oben hat
Dadurch wird vermieden, def beim Abfangen aus dem Sturzflug un-
zulassig kleine Abfangradien entstehen, d.h. das hochstzulassige
(sichere) Lastvielfache n = 6 wird nicht Gberschritten, wodurch blei-
bende Formverdinderungen des Flugzeuges vermieden werden
Notfalls kann der Knijppel tberzogen werden, wobei dieser einen
Ausschlag bis zu etwa 13° von der Normalstellung aus zulaft.
Bei eingefahrener Sturzflugbremse ist die Sicherheitssteverung (wie
auch die Abfangvorrichtung) wieder abgeschaltet,
Landung
Auf Dreipunktlandung achten, sonst Beschédigung des Radspornes
Landung mit voller Bombenlast
landung mit voller Bombenlast ist gestattet, jedoch méglichst zu ver-
meiden. Wenn im Notfall mit cusgefahrener Sturzflugbremse bzw.
eingeschalteter Sicherheitssteverung gelandet werden muf, so ist dies
unbedenklich; es ist jedoch die Sicherheitssteverung (80kg) beim
Durchziehen des Knippels mit zu Oberwinden
Luftschraubenverstellung
Luftschraube auf Stellung ,,Start” bringen.
Landestrecke
landestrecke bei voll angesteliter Landeklappe, Fluagewicht von
4300 kg und Windstille; bei Anschwehegeschwindigkeit Vq = 150 km/h:
Vom Aufsetzen bis Stillstand 200 m mit Bremsen.
Ausrollen méglichst ohne Bremsen.
Nach dem Ausrallan Spornfeststellung auf Sporn lose”.
Landeklappen auf Stellung ,Reise und Steigen” einfahron.
Obungslandungen
Bel Ubungslandungen und hdufiger Beratigung der Bremsen Pausen
von mehreren Minuten einhalten zur Kihlung der Laufradbremsen.
Abstellen des Motors
Kihlerklappen ganz éffnen1028 Flugbetrieb
Motor mit ctwa 1400 U/min so lange laufen lassen (mindeslens jedoch
2 Min.J, bis Kihlstoff-Austrittstemperatur mdglichst unter 60° C. Gleich-
zeitig je | Min. auf MI bzw. M2 schalten.
luftschraube auf Stellung Reise” bringen.
Drosselhebel auf etwa 1400 L/min stehnen lassen.
Brandhahn schlieBen (gleichzeitig wird Schnelladstellvorrichtung cn
Motorcinspriizpumpe betdtigt).
Zindung ausschalten
Schlégt oder lauft der Motor zurick, Drosselhebel auf Voligas. Nie
mals Ziindung nochmals einschalten.
Bevor der Motor steht, Kihierklappen schlieSen und, wenn Motor
steht, Netzausscholter (Gertetafel links unten) dricken
Verhalten in Sonderfallen
Durchstarten
Beim Durchstarten besteht keine Gefahr, wenn die Landeklappen in
Landestellung helassen werden, da sie durch die Landeklappensiche-
rung solbsttatig be Coschwindigkeit zuriick
gehen. Auf keinen Fall dirfen sie wahrend des Durdistartens ganz
eingefahren werden. Dies darf erst in ausreichender Hohe erfolgen.
Weitere Bet&tigung wie bei normalem Abflug
Ausfall der Druckdl-Anlage
Bei Versagen der Motorpumpe kdnnen mit der Handpumpe rechts
hinter dem Fihrersitz samtiiche Anlagen bei entsprechander Schaltung
der Schalthebel gefahren werden.
Betatigungszeiten etwa das Drei- bis Vierfache der Zeiten bei Be-
tatigung mit Motorpumpe:
Sturzflugbrenise:
ausfchren | ohne Sicherhe'ts- 1520 Sekunden
einfahren f steverung 15—20 Sekunden
landekldppe und Héhenflosse:
von Reise” auf ,,Start” 24—32 Sekunden
Reise” auf Landen” 30—40 Sekunden
von ,,Start” auf ,,Reise” 36—48 Sckunden
Start” auf Landen” 9-12 Sekunden
von ,landen” auf ,,Reise” 39—49 Sekunden
wlanden” avf ,Start” 6— 9 Sokunden