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Zwar hatten die Trken auch nicht viel Ruhe und Frieden, schon acht Jahre darauf

emprte sich ein Scherif und wurde nur nach vielen Anstrengungen unterdrckt.
Ausserdem kam es jetzt der hufigen Seerubereien der Tripolitaner wegen zu
hufigen Conflicten mit den christlichen Mchten. Durch Vertrge geschtzt waren
nur die Englnder und Franzosen, aber auch diese mussten von Zeit zu Zeit
Expeditionen senden, um mit Gewalt die Aufrechthaltung der Vertrge zu erzwingen.
So sandte Cromwell im Jahre 1655 den Admiral Blake, um Genugthuung zu fordern; 1675
erschien Sir John Narborough 36vor Tripolis, um begangene Verrthereien der Piraten
zu zchtigen. 1683 zerstrte der franzsische Admiral Duquesne im Wasser von
Tripolis eine grosse Zahl von Piratenschiffen, und zwei Jahre spter legte sich
d'Estres vor die Stadt und bombardirte sie; erst nach Abschluss eines Vertrages
und nach Zahlung von 500,000 Fr. hob d'Estres die Belagerung auf.

Im Jahre 1714 trat endlich fr Tripolis ein wichtiges Ereigniss ein. Hammed
Caramanli, ein Araberchef, der zugleich Huptling einer Reiterabtheilung war, unter
dem trkischen Pascha, benutzte dessen Reise nach Constantinopel, um sich zu
empren und unabhngig zu machen. Durch List hatte er die trkischen Soldaten aus
der Stadt zu entfernen gewusst, und dann zu einem grossen Feste, was an Beamten und
Officieren brig blieb, eingeladen. Als die Trken sich, der Einladung folgend, zu
Hammed Caramanli begaben, wurde einer nach dem andern beim Eintreten in sein Haus
getdtet, und wer sonst von den Trken noch brig war, wurde am folgenden Tage
ermordet gefunden. Die Zahl der Eingeladenen zum Festessen betrug allein 300
Personen, welche alle erdrosselt wurden. Hammed schickte nun gleich grosse
Geschenke, das Eigenthum der ermordeten Personen, nach Constantinopel, und der
Grossherr hatte die Schwche, seine Regierung anzuerkennen und zu besttigen.

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