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Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung
September 10 10
Lassen Sie sich von den individuellen Konzepten des deutschen Marktführers im institutionellen
Asset Management * überzeugen. Am besten in einem persönlichen Gespräch.
* Allianz Global Investors ist mit einem verwalteten Volumen von rund 248 Mrd. Euro Deutschlands Marktführer im
Asset Management für institutionelle Anleger. Quelle: BVI-Statistik Spezialfonds und freie Assets per 31.12.2009, „Administration gesamt“.
In der Rubrik Aktientrends lesen Sie über die Risiken durch die beginnende
Abkühlung der US-Konjunktur, aber auch über die langfristig positiven
Gewinnperspektiven speziell der exportstarken deutschen Unternehmen.
In der Rubrik Anleihen erfahren Sie, wie Privatanleger Nutzen aus den
aktuellen Verwerfungen am Markt für festverzinsliche Wertpapiere ziehen
können. Zwei Analysen der Lage bei offenen Immobilienfonds und Schiffs-
fonds sowie deren Aussichten runden das Angebot diesmal ab.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Zeit und eine Lektüre mit Gewinn.
10 2010
06 News
45 Impressum
48 Termine
Fotos: Taffi/Fotolia; Rob O‘Dea/Fotolia; BP plc
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Neuer Klimaindex
Scope Analysis startet Befragung im Zertifikatemarkt
Mit einem Stand von 164 Punkten startet Scope Analysis
ihren Geschäftsklima-Index für den deutschen Zertifika-
temarkt. Sowohl die Geschäftslage im ersten als auch die
Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2010 bezeich-
neten die Umfrageteilnehmer zu mehr als zwei Dritteln als
„gut“ bis „sehr gut“. Emittenten waren dabei u.a. aufgrund
guter Umsatzzahlen durchweg positiver gestimmt als Bera-
ter, die zwar weiterhin den Vertrauensverlust der Kunden
spüren, aber auch wegen des niedrigen Zinsniveaus einen
steigenden Zertifikateabsatz vermeldeten. So erklären
sich auch die deutlichen Unterschiede bei der Beurteilung
der weiteren Chancen des Gesamtmarktes (vgl. Grafik).
Lesetipp:
Les
s Basiswissen auf die Schnelle
Neue Nachschlagewerke zu Gold- und Metallinvestments
Dass die Deutschen nach eigener Einschätzung bei Finanz- und Wirt-
schaftsthemen große Lücken haben, zeigen zahlreiche Studien ebenso
wie die Diskussion um die Einführung eines Schulfachs „Wirtschaft“.
So wundert es nicht, dass immer neue Bücher versuchen, den Lesern
Themen rund um Finanzen, Wirtschaft, Börse und Geldanlage sowie
Politik und ihre Protagonisten näherzubringen. Der Finanzbuch Verlag
hat dafür unter anderem die „Simplified“-Buchreihe entwickelt. Ein-
steiger können sich mit den relativ schmalen Büchern auf die Schnelle
Basiswissen aneignen, aber auch als Nachschlagewerk leisten sie gute
Dienste. Jüngst erschienen sind Titel wie „Investieren in Gold“ und
„Sicher mit Anlagemetallen“. In Vorbereitung sind laut Verlag „Strategi-
sche Metalle und seltene Erden-Metalle“ und „BRIC ist die Zukunft“.
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Jetzt in Ihrer
DekaBank
Deutsche Girozentrale
Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind die
jeweiligen Verkaufsprospekte und Berichte, die Sie in Ihrer Sparkasse oder Landes-
bank erhalten. Oder von der DekaBank, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de
ä ft mit dem Alter Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich auf die
Seite der Mahner begeben. Sie warnt davor, die Kosten der
Bevölkerungsalterung in der Eurozone zu unterschätzen.
Würden diese zu gering eingestuft, werde die Tragfähig-
keit der öffentlichen Haushalte gefährdet, argumentiert
die Konsumgewohnheiten die Notenbank. Die Währungshüter befürchten, dass die
Notwendigkeit von Strukturreformen und Haushaltskon-
a von profitieren solidierungsmaßnahmen unterschätzt würde. „Angesichts
der erheblichen und weiter zunehmenden Risiken für die
Tragfähigkeit der öffentlichen Finanzen in einer Reihe von
Euro-Ländern ist es unerlässlich, dass diese hinreichend
ehrgeizige mittelfristige Haushaltsziele festlegen und einen
glaubwürdigen Konsolidierungspfad einschlagen“, schreibt
die EZB. Die Prognosen zu den Kosten der Bevölkerungsal-
terung gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie bei der
Festlegung der mittelfristigen Haushaltsziele der betref-
fenden Länder herangezogen werden. Die EZB befürchtet,
dass diese tendenziell nicht ehrgeizig genug ausfallen. Im
April 2009 wurde von der Europäischen Kommis- »
sion ein Bericht über die Bevölkerungsalterung veröffent- das Potenzial. Auf die Chancen, die die Überalterung bieten
licht. Gemäß den darin erstellten Prognosen würden die kann, weist das Statistische Bundesamt hin. Das überpro-
alterungsbedingten Staatsausgaben im Euroraum relativ portionale Wachstum der über 80-Jährigen sei nicht zuletzt
zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2060 um insgesamt 5,2 deshalb bedeutsam, „weil vor allem diese Altersgruppe Hil-
Prozentpunkte steigen. Der erwartete Anstieg geht dabei im fe- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen muss“. Damit
Wesentlichen auf steigende Rentenausgaben und in gerin- gehören Unternehmen, die in den Bereichen Pharma, Bio-
gerem Maße auf höhere Kosten für Gesundheit und Lang- tech, Medizintechnik, Altenpflege, Seniorenbedarf etc. tätig
zeitpflege zurück. Dagegen dürften sich die Ausgaben für sind, zu den potenziellen Profiteuren des demografischen
Arbeitslosenunterstützung und Bildung leicht verringern. Wandels in den Industrienationen. Vor allem Generikaher-
Zwar verdeutliche der Kommissionsbericht die Dringlichkeit stellern wie der israelischen Teva wird, da sie ihre Medika-
von Strukturreformen im Renten- und Gesundheitswesen, mente günstiger anbieten, eine große Zukunft prophezeit.
räumt die EZB ein. „Gleichwohl deutet einiges darauf hin,
dass die tatsächlichen Kosten der Bevölkerungsalterung in Junge kaufkräftige Mittelschicht in Asien
den Basisprojektionen des Berichts zu den alterungsbeding- Neben der Überalterung der Industrienationen setzen die
ten Staatsausgaben möglicherweise unterschätzt werden.“ Fonds zum Teil auch auf die großen demografischen Verän-
derungen in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Dadurch
„Ältere Menschen sind immer gesünder und leben länger. kommt mit dem Boom der Schwellenländer ein weiterer
Sie repräsentieren die am stärksten wachsende Bevölke- Megatrend der kommenden Jahrzehnte ins Spiel. Durch den
rungsgruppe“, beschreibt die Schweizer Vermögensverwal- starken Aufschwung der Emerging Markets, deren Bevölke-
tung Lombard Odier, die den „Golden Age“-Fonds anbietet, rung sehr jung ist, wird die Mittelschicht, d.h. der kaufkräf-
Unverzichtbare Produkte
Herr Schneider, wie gehen Sie das In- hohe Visibilität für die nächsten 20 bis Generika-Hersteller wie Teva sowie für
vestment-Thema Demografie an? 30 Jahre, was sehr selten ist. Unternehmen, deren Produkte unver-
Wir strukturieren das Thema um die zichtbar sind, z. B. Krebspräparate oder
Komplexe wachsende sowie schrump- Wie kann man denn von der Über- Dialyse. Neben dem Healthcare-Sektor
fende, alternde Be- alterung der Industrienationen profi- gibt es angesichts des Altersvorsorge-
völkerung. Aus den tieren? bedarfs im Finanzdienstleistungssek-
sich abzeichnenden Aus der Überalterung ergeben sich tor Potenzial. Im Freizeitsektor wer-
Entwicklungen lei- gravierende Probleme für die Sozial- den z. B. Anbieter von Kreuzfahrten
ten wir Wachstums- und Gesundheitssysteme, aber eben zunehmend interessant.
potenziale für Bran- auch Chancen. Schätzungen zufolge
chen und Unterneh- wird sich die Zahl der über 65-Jährigen Auf was setzen Sie in den Schwellen-
men ab. in den G7-Ländern bis zum Jahr 2050 ländern?
von 250 auf 400 Millionen Menschen Das Entstehen einer sehr großen
Was macht das The- erhöhen. Das ist eine stark wachsende Mittelschicht wird die Nachfrage z. B.
ma interessant? Kundschaft. nach nicht unbedingt notwendigen
Demografie bietet Konsumgütern und Finanzdienst-
Christian Schneider, eine einigermaßen Wer sind die potenziellen Nutznießer? leistungen antreiben. Außerdem
Fondsmanager bei gut abschätzbare, Starke Potenziale ergeben sich z. B. für zwingt die junge Bevölkerung, die in
Allianz Global Investors stetige und lang- den Healthcare-Bereich. Dabei muss den nächsten Jahrzehnten auf den
same Entwicklung. der Kostendruck im Gesundheits- Arbeitsmarkt drängt, die Regierun-
So kann z. B. das Arbeitskräftepoten- wesen beachtet werden. Wir vermei- gen, die Infrastruktur etwa im Be-
zial gut vorausberechnet werden. Die den Pharmazieunternehmen, die für reich Stromversorgung massiv auszu-
in 20 Jahren aktiven Arbeitskräfte sind ihre Präparate Preise verlangen, die bauen. Davon profitieren auch Unter-
schon bekannt, da sie bereits geboren nicht gehalten werden können. Gute nehmen aus den Industrienationen
wurden. Demografie bietet eine sehr Aussichten sehen wir z. B. für große wie Siemens.
tige Teil der Bevölkerung dieser Länder, in den kommenden Doch auch in den Industrieländern bedeutet die Entwick-
Jahren sehr stark ansteigen. Die Nachfrage nach höherwer- lung hin zur immer älter werdenden Bevölkerung nicht nur
tigen, nicht unbedingt lebensnotwendigen Konsumproduk- einen Boom im Pflege- und Medizinbereich. Denn nicht
ten und Dienstleistungen wird sehr stark wachsen, zumal alle Menschen, die älter werden, werden automatisch auch
die Penetrationsraten, beispielsweise bei Hypotheken, ein krank. Begünstigt durch den technischen Fortschritt, sind
im Vergleich zu den Industrieländern extrem niedriges Ni- die meisten Menschen, die nach der Arbeit in den Ruhe-
veau aufweisen. Explosives Wachstum zeigt bereits jetzt stand gehen, noch sehr fit und haben sich für ihren Lebens-
z.B. der Mobilfunk. Das enorme Potenzial verdeutlicht eine abend dementsprechend viel vorgenommen. Einer Studie
Prognose der Weltbank, nach der die Mittelschicht der der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge hat
Schwellenländer bis zum Jahr 2030 von 400 Millionen auf sich in den zurückliegenden zehn Jahren die Zahl der äl-
1,2 Milliarden Menschen anschwellen wird. Diese Gruppe teren Menschen, die ihr Geld lieber für den Konsum ausge-
werde, mit einer Kaufkraft von 4 000 bis 17 000 US-Dollar ben, als es zu sparen (und zu vererben), verdoppelt.
pro Kopf, Zugang zu Auslandsreisen haben und Automobile
und andere höherwertige Konsumgüter kaufen. Aber auch Die „Golden“ oder „Best Ager“ werden inzwischen zu einer
in anderen Bereichen wird sich deren zusätzliche Nachfrage begehrten Zielgruppe der Industrie. Denn sie haben Geld.
deutlich zeigen, etwa im Rohstoffbereich. Die zunehmende Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes in
Motorisierung wird den Erdölbedarf ansteigen lassen. Zu- den zurückliegenden Jahrzehnten haben sie sich ein an-
dem ist statistisch nachgewiesen, dass Menschen mit zuneh- sehnliches Sümmchen erspart. Derzeit stammt gut ein Drit-
mendem Einkommen auch ihre Ernährungsgewohnheiten tel des in Deutschland verkonsumierten Geldes von Men-
umstellen und etwa mehr Fleisch konsumieren. schen über 60. Bis 2050 soll der Anteil auf über 40 % »
ansteigen. Diese Woopies (well-off older people) genannten sche soll jeder dritte Käufer etwa 60 Jahre alt sein. Manche
Menschen konsumieren und genießen in vollen Zügen, aber Hersteller haben sich auf das Älterwerden eingestellt: Der
nicht reine sogenannte Seniorenprodukte. Interessant sind italienische Vespa-Hersteller Piaggio brachte bereits 2007
zum Beispiel höherwertige Lebensmittel wie teure Weine über seine Zweitmarke Gilera den Fuoco heraus – eine Art
und andere teure und hochwertige Luxusgüter. Das stützt Dreirad, das zwar laut Marketing junge Leute ansprechen
Unternehmen wie Pernod Ricard oder LVMH. Zudem ach- sollte, für das man aber dem Vernehmen nach auch ältere
tet die ältere Generation mehr auf gesunde Ernährung als Menschen im Fokus hatte.
junge Menschen, wovon die Nahrungsmittelindustrie pro-
fitieren kann, wenn sie sich denn darauf einstellt. Auch die Zertifikate-Emittenten haben sich in diesem Bereich bislang
Reiselust der älteren Generation nimmt immer weiter zu. eher zurückgehalten. Möglichkeiten, von dem Trend zu
Besonders begehrt: Wellness-Urlaube und Kreuzfahrten. profitieren, bieten jedoch strukturierte Produkte aus dem
So ist zu beobachten, dass in den vergangenen Jahren die Gesundheitsbereich, vor allem für die Generikasparte. An-
Kreuzfahrtbranche immer größere und luxuriösere Schiffe ders dagegen die Fondsbranche: Zu den Fondsanbietern,
vom Stapel laufen ließ. Eine Branche, die sehr deutlich die auf die Entwicklung Altes Europa, Junges Asien setzen,
von der Alterung profitiert, sind die Unternehmen, die mit zählt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Sie bie-
Ausstattung für Haustiere ihr Geld verdienen. Denn ältere tet mit dem „LBBW Generation 50 Plus BWI“ einen Fonds
Menschen haben gerne Haustiere und sind bereit, für ihren an, der sich auf die Überalterung in den Industrienationen
Lieblingsbegleiter eine Menge Geld auszugeben. Darauf ha- fokussiert. Mit dem „LBBW Konsum Dynamik Global BWI“
ben sich die Firmen bereits eingestellt – etwa für Hunde gibt spielt sie das Schwellenländer-Thema. Dieses Produkt in-
es nichts, was es nicht gibt. Und auch beim Kauf von Tech- vestiert nach Angaben der Bank „in global agierende Unter-
nik ist eine interessante Entwicklung zu beobachten. So gilt nehmen, die vom Entstehen einer breiten Mittelschicht und
etwa bei Motorrädern als die werberelevante Zielgruppe neuen Konsumenten in den Emerging Markets profitieren“.
die Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Das Durch- Angelegt werden die Mittel ausschließlich in europäische
schnittsalter der Motorradkäufer liegt indes bei Mitte 40. Aktien, sodass spezifische Schwellenländer-Risiken aus-
Und diese investieren am liebsten in einen Jugendtraum, geschlossen sind. Ziel ist ein Mehrertrag gegenüber dem
zum Beispiel eine Harley-Davidson. Dies führte unter an- Durchschnitt der europäischen Aktien. Größte Einzelposi-
derem dazu, dass der amerikanische Hersteller weniger als tionen sind British American Tobacco, Philips, Nestlé und
etwa Kawasaki unter Marktschwächen leidet. Ähnliches gilt Unilever. Der „LBBW Generation 50 Plus BWI“ investiert
für den Automobilsektor: Beim Sportwagenhersteller Por- neben dem Bereich Gesundheitsdienstleistungen auch in
Firmen der Sektoren Konsum und Finanzdienstleistungen, weltweite Unternehmen, die nach Einschätzung des Fonds-
die nach Einschätzung des Managements ebenfalls von der managements zumindest in gewisser Hinsicht von der
Überalterung der Industrienationen profitieren. Als größte steigenden Lebenserwartung in alternden Gesellschaften
Einzelposten wurden zuletzt LVMH, Novartis, Unilever oder den Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungen
und Sanofi-Aventis ausgewiesen. Dieser Fonds ist nicht auf in aufstrebenden Gesellschaften profitieren sollten. Fonds-
Europa beschränkt, sondern hält auch kleinere Positionen manager Christian Schneider setzt die Überalterung der In-
in den USA. dustrienationen neben Healthcare-Titeln u.a. auch mit ge-
eigneten Werten der Finanzdienstleistungsbranche um. In
LLB setzt auf hohen US-Anteil den Schwellenländern greift er neben dem Wachstum der
Einen Schwerpunkt in den USA setzt dagegen die Liechten- Mittelschichten auch das Infrastrukturthema auf. Nach sei-
steinische Landesbank (LLB) mit ihrem „LLB Aktien Fit for ner Auffassung hat die sehr junge Bevölkerung der Schwel-
Life“. Der Anteil amerikanischer Unternehmen am Vermö- lenländer nicht nur positive Seiten, sondern birgt auch
gen beträgt 46 %, mit McDonald’s als größtem Einzelposten sozialen Sprengstoff, da in den kommenden Jahrzehnten
(5 %). Investiert wird in Unternehmen, „deren Geschäfts- riesige Menschenmassen an den Arbeitsmarkt drängen
strategie auf die Verschiebung der Altersstruktur sowie auf werden. Vor diesem Hintergrund müssen die Regierungen
geänderte Freizeitnutzungen fokussiert“. Die Anlagen kon- die Infrastruktur massiv ausbauen, um das für die stark
zentrieren auf die Branchen Gesundheit, Nahrungsmittel, wachsende arbeitsfähige Bevölkerung benötigte Wachstum
Freizeit und Finanzdienstleistungen. Beim „Golden Age“- zu ermöglichen. Größte Einzelposten des Fonds sind das
Fonds vom Lombard Odier beträgt der US-Anteil nahezu u.a. im Medizintechnik-Bereich aktive US-Unternehmen
75 %. Es handelt sich um einen Healthcare-Sektor-Fonds. Danaher, der amerikanische Maschinenbauer Bucyrus, das
Dabei sucht das Fondsmanagement Unternehmen, die von kanadische Ölunternehmen Suncor, der australisch-bri-
der Bevölkerungsalterung profitieren. Größte Einzelposi- tische Bergbaukonzern BHP Billiton sowie der israelische
tionen sind Celgene, ein auf Präparate für Krebserkrankun- Generikahersteller Teva. Der Fonds kann Währungsab-
gen und Krankheiten des Immunsystems spezialisiertes sicherungen vornehmen, ohne aber auf Mindestgrößen-
US-Pharmaunternehmen, Merck (USA), der US-Pharma- ordnungen festgelegt zu sein.
Einzelhändler CVS und Novartis. Bei der auf Euro lauten-
den Anteilklasse wird das Währungsrisiko zu mindestens Auch die Abieter geschlossener Fonds bzw. Beteiligungsver-
80 % abgesichert. mittler haben erkannt, wohin die Reise geht. Unter anderem
bieten spezialisierte Agenturen Beteiligungen an Pflege- und
Beide Demografie-Themen in einem Produkt bietet der Altenimmobilien an – ein langfristig sehr lohnendes Invest-
„Allianz RCM Demographic Trends“. Der Fonds konzen- ment. Und wer weiß denn, ob man dort nicht irgendwann in
triert sich nach Angaben von Allianz Global Investors auf seinen eigenen Altersruhesitz investiert hat?
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Mit Blick auf die kommenden Monate gilt vielen Investoren Kapi- Zu Beginn einer Trendwende bei den Indikatoren sei es
talerhalt als oberstes Ziel. Schließlich ist das Zinsniveau weiterhin naturgemäß schwer abzuschätzen, wann die Konsolidie-
extrem niedrig, und für riskantere Anlageklassen trüben sich die rung der Wirtschaft beendet sein werde, meint Steffen
Perspektiven durch die bevorstehende konjunkturelle Abküh- Neumann, Investmentstratege der LBBW. „Dies schafft zu-
lung ein. Die meisten Marktanalysten glauben aber nicht an eine nächst Unsicherheit und öffnet Double-Dip-Ängsten eine
scharfe Abkühlung der Wirtschaft – sie hoffen darauf, dass stei- Hintertür.“ Selbst wenn Analysten in großer Mehrheit da-
gende Dividenden und eine wachsende Anzahl von Übernahmen von ausgehen, dass das erneute Abgleiten in die Rezession
und Fusionen die Attraktivität von Aktien wieder vergrößern. nicht zu erwarten ist, da sich beispielsweise in Deutschland
recht klassische Erholungsmuster bei Konsum und Investi-
Von Thorsten Kramer tionen zeigen: Auszuschließen ist es selbstverständlich nicht.
Schließlich hatte noch zu Beginn des Jahres auch kaum je-
Die Unternehmen aus Deutschland, aber auch aus anderen mand darauf gesetzt, dass die globale Konjunktur mit den
europäischen Ländern können noch so glänzende Quar- sich nun abzeichnenden Raten wachsen wird. Für Carsten
talsberichte veröffentlichen: Für eine weitere, nachhaltige Klude, Chefvolkswirt und Anlagestratege bei der Privatbank
Belebung an den Aktienmärkten reichen diese Daten nicht M.M. Warburg, steht daher fest: „Erst wenn sich im Laufe der
aus. Dies liegt daran, dass sich Anleger längst für eine wei- kommenden Monate die Erkenntnis durchsetzt, dass es sich
tere positiv verlaufende Berichtssaison positioniert hatten. bei der Trendwende bei den Frühindikatoren nur um eine
So kletterte beispielsweise der deutsche Leitindex Dax seit normale zyklische Konjunkturabschwächung handelt und
seinem Tief im Mai bei erhöhter Volatilität bereits um rund nicht um den Beginn einer neuen Rezession, werden die
13 %, ehe die Berichtssaison in Deutschland Anfang August Aktienmärkte aus der Seitwärtsbewegung nach oben aus-
richtig Fahrt aufnahm. Zudem trüben sich die Aussichten brechen.“ Er selbst rechnet damit für das Schlussquartal.
an den Börsen durch rückläufige Konjunkturindikatoren
ein. Abkühlung in China als zusätzliches Risiko
Voraussetzung dafür ist, dass bis dahin aus Asien, das sich
Mit Sorge blicken Marktteilnehmer zurzeit besonders über zurzeit als Lokomotive vor die globale Konjunktur setzt,
den Großen Teich: In den Vereinigten Staaten hat der viel weiterhin unliebsame Neuigkeiten ausbleiben – speziell
beachtete Einkaufsmanagerindex des Institute for Sup- aus China. Dort soll das Auslaufen der staatlichen Konjunk-
ply Management (ISM) für die Industrie offenbar seinen turhilfsprogramme im Volumen von 450 Mrd. Euro dazu
Zenit überschritten, was in der Historie zumeist eine anhal- führen, dass die Wirtschaft 2010 nicht mehr zweistellig
tende Seitwärtsbewegung an den Börsen signalisierte, wie wächst. Trifft die Prognose von 9,5 % zu, die kürzlich das
Andrew Garthwaite, Anlagestratege bei Credit Suisse, be- staatliche chinesische Informationszentrum formulierte,
tont. Hinzu kommen negative Signale vom dortigen Häu- würde das Wachstum immerhin dem Durchschnitt auf
sermarkt sowie vom privaten Konsum, der die mit Abstand Sicht der vergangenen 30 Jahre entsprechen und damit
wichtigste Säule der weltgrößten Volkswirtschaft ist: Er den Aktienmärkten auch in Europa sicherlich Unterstüt-
Foto: Dennis Donohue/Fotolia
steht für rund 70 % des nationalen Bruttoinlandsprodukts. zung bieten. Die exportstarken Konzerne, allen voran die
Deshalb steht für die große Mehrheit der Volkswirte ebenso deutschen, profitierten in den zurückliegenden Monaten in
wie für die Akteure an den Aktienmärkten fest, dass nun erster Linie von Bestellungen aus Fernost. Und so zeigten
die Dynamik der Konjunktur leiden wird. Autohersteller wie BMW und Daimler ebenso wie »
Maschinen- und Anlagenbauer im abgelaufenen Viertel- dem Gesamtmarkt aus der prognostizierten Seitwärtsbe-
jahr oftmals ungeahnt hohe Wachstumsraten. wegung befreien können, verbinden Anleger derweil mit
einer Belebung der Übernahmeaktivitäten. Blieb es an dem
In Europa dürfte sich die bevorstehende Abkühlung der Markt sechs Monate lang sehr ruhig, sprang das Geschäft in
Konjunktur etwas später als in den USA einstellen, denn bis der zweiten Juli-Hälfte endlich etwas an; so stimmte etwa
zuletzt gab es auf dem Alten Kontinent noch recht robuste der britische Autozulieferer Tomkins dem Einstieg eines
Wirtschaftsindikatoren. Aber als sicher gilt: Sie wird kom- kanadischen Konsortiums zu. Aus Sicht von Credit Suisse
men. In diesem Umfeld, das lehrt die Erfahrung aus der signalisiert dies eine nun steigende Anzahl von Übernah-
Historie, wird der Trend bei den Anpassungen der Gewinn- men und Fusionen. Dabei stünden die Sektoren Pharma,
prognosen kippen: Es werde im zweiten Halbjahr weniger Technologie, Telekommunikation und Einzelhandel beson-
positive Gewinnüberraschungen geben, sagt Mislav Matej- ders im Fokus. Nutznießer einer Belebung dieses Geschäfts
ka, Aktienstratege für Europa bei J.P. Morgan Cazenove. wären in jedem Fall aber auch die Großbanken, deren
Dies verlange eine Neuausrichtung der Anlageportfolios Aktien sich bereits in den zurückliegenden Wochen stärker
mit Umschichtungen zuungunsten der Unternehmen mit als der Gesamtmarkt entwickelt haben.
einem hohen Beta, dem Faktor, der die Volatilität eines
Investments im Vergleich zu einem Index misst. Für europäische und somit natürlich auch deutsche Finanz-
werte hellen sich die Perspektiven allerdings auch schon
Damit rücken automatisch Unternehmen aus defensiveren kurzfristig auf. Eine Analyse von J.P. Morgan Cazenove zeigt,
Sektoren in den Fokus, deren Wachstum weniger stark von dass die Entwicklung von Bankaktien eng mit der konjunk-
der Konjunktur abhängig ist – und die häufig sehr konti- turellen Entwicklung korreliert. Weil sich die wirtschaft-
nuierlich und vergleichsweise hohe Dividenden an ihre An- lichen Perspektiven in den Vereinigten Staaten eintrüben,
teilseigner ausschütten. Die positive Gewinnentwicklung war bereits zu beobachten, dass Europas Bankaktien zu ei-
signalisiert in jedem Fall, dass diejenigen Analysten Recht ner Outperformance ansetzen. Dazu trägt nicht zuletzt bei,
behalten dürften, die nach einigen schwächeren Jahren dass Anleger den Titeln aus dem Sektor ohnehin wieder mit
nun wieder mit steigenden Dividenden rechnen. Allerdings höherem Interesse begegnen, nachdem die Schuldenkrise
müssen Anleger für sich die Frage beantworten, ob dies ihren allergrößten Schrecken verloren hat, der Stresstest zu-
tatsächlich auf alle Branchen zutreffen wird, wenn sich in meist positiv ausfiel und sich bei der befürchteten scharfen
den nächsten Monaten die wirtschaftlichen Perspektiven Regulierung des Baseler Ausschusses nun doch Kompromiss-
eintrüben. linien andeuten, die den großen Instituten nicht so enge Fes-
seln anlegen.
Eine Gefahr für die Dividenden
Eine Analyse von Standard & Poor’s Indices zeigt, dass die Es soll aber auch nicht verschwiegen werden, dass es am
Dividendenrendite in Europa zwischen Anfang 2009 und Markt natürlich nach wie vor optimistisch eingestellte
Mitte 2010 um 53 % eingebrochen ist. Zugleich stellt der Adressen gibt. Das sind kleine Adressen wie die Hamburger
Indexanbieter fest, dass das Maß, das die Fähigkeit der Un- Privatbank M.M. Warburg, für die Chefvolkswirt Klude die
ternehmen zur Zahlung der Dividenden aus dem laufenden Prognose formuliert, dass die Gewinne der Dax-Konzerne
Gewinn ermittelt, lediglich um 14,9 % gewachsen ist. S & P 2012 das Rekordniveau von 2007 übertreffen dürften. Da
Indices leitet daraus die Mahnung ab, dass die Ausschüt- sei für den Dax ein Anstieg in Richtung seiner früheren Re-
tungen unter Druck geraten könnten, wenn die konjunktu- kordstände jenseits von 8 000 Zählern denkbar. Zu den Opti-
rellen Probleme in Europa wachsen. In diesem Zusammen- misten zählen aber auch große Häuser wie die Investment-
hang sollten Anleger neben der Gewinnentwicklung eines bank Morgan Stanley. Graham Secker, der neue leitende
Unternehmens sowie dem Ausblick des Managements nicht Aktienstratege für Europa, zählt unter anderem die attrak-
zuletzt prüfen, wie hoch die Ausschüttungsquote eines tive Bewertung und die Skepsis vieler Investoren zur Begrün-
Unternehmens ist. Bei relativ geringen Quoten dürfte die dung seiner Prognose auf. Er ist ebenfalls davon überzeugt,
Wahrscheinlichkeit größer sein, dass die Anleger die avi- dass der Trend der Unternehmensgewinne nach oben zeigt.
sierte Dividende tatsächlich auch bekommen. Die Ängste vor einer konjunkturellen Abkühlung seien über-
zogen. Die US-Analysten von Morgan Stanley gehen davon
Angesichts einer recht maßvollen Bewertung, die Large aus, dass die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr um 3 % zu-
Caps nach Überzeugung von Ad van Tiggelen, Investment- legen wird. Daher rechnet die Bank damit, dass sich der US-
stratege bei ING Investment Management, wieder stärker Arbeitsmarkt schon bald erholt. Weil dieses Szenario nach
in den Fokus rücken wird, gelten die Aktienindizes auf den jüngsten schwächeren Daten nicht viele auf der Rechnung
der Unterseite in jedem Falls als recht gut abgesichert. Die haben, könnte dies die Bären vertreiben – und das Interesse
Hoffnung, dass sich zumindest einige Branchen schon vor an risikobehafteten Investments schnell erhöhen.
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Quelle: DSW & Focus Money, »Deutschlands Beste« Test 2010, Anlagekategorie Europa Aktienfonds, 1. Platz im 10-Jahres-Bereich, Lipper Fund Awards 2010, Sieger im 10-Jahres-
Bereich der Vergleichsgruppe »Equity Eurozone« 01. 01. 09 – 31.12. 09.
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Hohe Unsicherheit sorgt für hohe Volatilität
Die Krise an den internationalen Finanzmärkten ist immer noch will, eine Absicherungsprämie bezahlen, den sogenannten
nicht ausgestanden. Am deutlichsten zeigen sich die Verwerfun- CDS-Spread. Die gegenwärtig auf den Kapitalmärkten zu
gen am Markt für festverzinsliche Wertpapiere. Von der dort herr- beobachtenden Verwerfungen haben dazu geführt, dass
schenden ungewöhnlichen Struktur können nun auch Privatan- für den CDS weniger bezahlt werden muss als gleichzeitig
leger profitieren. Dies war bislang nur institutionellen Investoren an Rendite über die Unternehmensanleihe erwirtschaftet
möglich. werden kann. Die Differenz zwischen dem Ertrag aus der
Anleihe und den Kosten für die Absicherung via CDS stellt
Von Kai Johannsen demzufolge einen Ertrag dar, und genau dieser wird als
negative Basis bezeichnet. Ein Beispiel: Eine Anleihe zahlt
Zunächst war es „nur“ eine Subprime-Krise, die die Märkte einen Spread von 300 Basispunkten (BP). Der CDS-Spread
durcheinanderwirbelte. Sie führte letzten Endes zur Ban- liegt aber nur bei 50 Basispunkten. Die Differenz zwischen
kenkrise. Die Konjunktur stürzte weltweit in die Rezession. Anleihe-Spread und CDS-Spread beträgt 250 BP. Diese 250
Derzeit hält die Welt eine Staatsschuldenkrise in Atem. BP sind die negative Basis. Über den gleichzeitigen Erwerb
Mittlerweile dauern die krisenbedingten Verwerfungen der Anleihe und eines CDS mit gleicher Laufzeit kann ein
auf den internationalen Kapitalmärkten über drei Jahre nachhaltiger Ertrag erzielt werden, ohne ein Kreditrisiko
an. Diese Verwerfungen haben an den Finanzmärkten zu im Sinne des Schuldnerausfalls einzugehen. Diese Konstel-
nachhaltigen Veränderungen der Preisrelationen zwischen lation ist seit geraumer Zeit auf den Märkten zu beobachten
verschiedenen Asset-Klassen geführt. Ein rasches Ende ist und wird vor allem von institutionellen Anlegern recht er-
derzeit nicht absehbar. Am besten lassen sich die Verände- folgreich ausgenutzt. Teilweise wurden in manchen Markt-
rungen an den Fixed-Income-Märkten ablesen. Das Stich- situationen negative Basen von bis zu 1 000 BP registriert.
wort ist: negative Basis. Und von dieser negativen Basis, die
bei diversen Fixed-Income-Assets wie Unternehmens- und Besonders im Banken-Eigenhandel beliebt
Staatsanleihen, Asset Backed Securities (ABS), handelba- Negative-Basis-Trades waren in den Jahren vor der Krise
ren Krediten, strukturierten Anleihen oder Wandelanlei- insbesondere bei den Banken im Eigenhandel oder in Port-
hen auftritt, können Anleger profitieren. folios, die speziell für institutionelle Investoren aufgelegt
wurden, sehr beliebt. Marktakteure schätzen, dass ein ho-
Ertrag ist höher als die Kosten der Absicherung hes zweistelliges Milliardenvolumen dieser Trades auf den
Was ist eine negative Basis? Bei einer Unternehmensan- Bankbüchern lag. Denn diese Positionen waren nicht nur
leihe beispielsweise erhält der Anleger das Kreditrisiko in sehr rentabel, sondern auch aus Risiko- und Eigenkapital-
Form von regelmäßigen Zinszahlungen, die über denen sicht äußerst effizient. Im Herbst 2008 erreichte die Ban-
von „risikolosen“ Staatsanleihen liegen, vergütet. Gegen kenkrise mit der Lehman-Pleite ihren Höhepunkt. Es kam
dieses Kreditrisiko – d. h. der Schuldner in Form des Un- zu einem sehr starken Anstieg der Liquiditätsprämien im
ternehmens könnte pleitegehen und damit nicht mehr das Markt. Bonds zeigten eine Underperformance gegenüber
Nominal zurückzahlen – kann man sich absichern. Dafür den CDS, d. h. der Bond-Spread stieg stärker an als der
werden Credit Default Swaps (CDS) eingesetzt, die nichts CDS-Spread. Es entstanden somit hohe Mark-to-Market-
weiter als eine am Kapitalmarkt gehandelte Versicherung Verluste auf den Büchern der Banken. Die Positionen muss-
gegen einen Ausfall des Schuldners sind. Dafür muss der- ten dann abgebaut werden, um Liquidität freizusetzen. Das
jenige, der sich gegen diesen Zahlungsausfall versichern ist der Grund, warum Anfang 2009 die Basen systematisch
Liquiditätsprämie zurückgegangen
Die Liquiditätsflut der Zentralbanken hat diese Situation
geändert: Die Liquiditätsprämie ist seitdem stark zurück-
gegangen. Darum ist diese systematische Komponente der
negativen Basis mittlerweile aus den Märkten verschwun-
den. „Aber die Marktverwerfungen sind nach wie vor vor-
handen. Denn die Auswirkungen der Krise sind strukturel-
ler Natur. Und auch ohne Liquiditätsprämien handeln sehr
viele spezifische Anleihen und andere Fixed-Income-Pro-
dukte mit einer extrem negativen Basis“, sagt Jochen Felsen-
heimer, der bei Assenagon Credit-Fonds managt, die sich auf
das Ausnutzen von Negative-Basis-Situationen konzentrie-
ren. Felsenheimer verweist in diesem Zusammenhang auf Credit-Fonds-Manager. Dieser Ansatz, der auch von ande-
ein Beispiel. „Banken werden in den nächsten Jahren weiter- ren institutionellen Investoren verfolgt werde, sei deshalb
hin dazu gezwungen sein, den Schrumpfungsprozess ihrer auch eher ein Basis-Picking und nicht mehr das systema-
Bilanzen fortzusetzen. Deshalb ist davon auszugehen, dass tische Abgreifen von Liquiditätsprämien. Es gebe deshalb
die Banken als Asset-Verkäufer auf den Märkten auftreten auch weniger „Pakete“; bei einem sogenannten Paket wer-
werden. Assets, die zum Verkauf stehen werden, sind ABS, den Bond und CDS mit demselben Kontrahenten gehan-
handelbare Kredite, Unternehmensanleihen oder vor dem delt. Diese Negative-Basis-Positionen ließen sich effizienter
Hintergrund der aktuellen Krise auch Staatsanleihen von aufbauen, wenn Bond und CDS jeweils über verschiedene
Ländern mit niedriger Kreditqualität. Hier werden wir im- Kontrahenten gehandelt würden. Aktuelle Opportunitäten
mer wieder Negative-Basis-Positionen finden“, sagt Felsen- finden sich im Markt derzeit bei Anleihen von Namen aus
heimer. Hinzu komme eine weitere Entwicklung, die diese der zweiten oder dritten Reihe oder bei Nicht-Benchmark-
Tendenz unterstütze. „Banken werden aufgrund strengerer Bonds (z. B. Unternehmensanleihen mit einem Volumen
Eigenkapitalvorschriften Risikoaktiva auf den Handels- von weniger als 500 Mill. Euro) von bekannteren Emitten-
büchern abbauen müssen. Auch hier kommen dann ABS tennamen. Negative-Basis-Positionen ließen sich derzeit
oder andere Produkte zum verstärkten Verkauf“, so der vor allem im US-Markt und weniger in Europa realisieren.
„Zusätzlich ergeben sich immer in Stresssituationen an den
Märkten Opportunitäten für Negative-Basis-Positionen.
Denn in diesen Stresssituationen treten Zwangsverkäufer
an den Märkten auf, sogenannte Forced Seller. In diesen
turbulenten Marktsituationen kommt es immer wieder
zu heftigen Verschiebungen der Preiskonstellationen zwi-
schen Bonds und CDS“, so Felsenheimer.
Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds sowie geplant waren, bereits nach wenigen Wochen zu realisie-
der EU bewirkten aber nur zum Teil eine Beruhigung der ren. Ursprüngliche Ertragserwartungen wurden oftmals
Märkte. Trotz der deutlich stabileren Kurse ist nach wie noch übertroffen, heißt es im Markt.
vor eine hohe Unsicherheit zu erkennen, die durch eine er-
höhte Volatilität zum Ausdruck kommt“, sagt Felsenhei- Auch bei den Assenagon-Credit-Fonds wurden derartige
mer. Negative Basis als Indikator für nicht effiziente Märkte Situationen genutzt. Der erste Fonds wurde bereits im
ist insbesondere in Phasen einer großen Investoren-Verun- April 2009 aufgelegt, ist aber für Neuerwerber nicht mehr
sicherung zu beobachten. Auch verfügbar, da das Performance-
während der Ereignisse um Grie- Potenzial nicht zu Lasten beste-
chenland trat dieses Phänomen „Die Basis entwickelt hender Investoren verwässert
an den Märkten auf. So stiegen die werden soll. Viele Banken haben
Risikoaufschläge (Spreads) grie- sich zu einer eigenen ebenfalls derartige Produkte im
chischer Anleihen teilweise deut-
lich über den CDS-Spread an, in
Asset-Klasse, und die Angebot, die auf eine Ausnutzung
der negativen Basis zielten. Aber
der Spitze auf bis zu 360 BP. Basis kann aktiv hier ist es vor allem die institutio-
nelle Kundschaft, die angespro-
Nach dem Start des Ankaufpro- gehandelt werden“ chen wird. Seit Anfang dieses
gramms für Staatsanleihen seitens Jochen Felsenheimer Jahres können auch wieder Pri-
der EZB stieg der Preis griechischer Credit-Fonds-Manager bei Assenagon vatanleger von den rentablen
Staatsanleihen getrieben durch Negative-Basis-Positionen profi-
die künstliche Nachfrage seitens tieren. Denn Assenagon hat im
der Zentralbanken sehr stark an. Da dieser Schritt jedoch Januar einen weiteren Credit-Fonds dieser Anlagerich-
keine direkte Auswirkung auf die Ausfallwahrscheinlich- tung aufgelegt, der Privatinvestoren zugänglich ist. Dem
keit Griechenlands hatte, zeigte der CDS-Markt eine deut- sogenannten Assenagon-Credit-Basis-II-Fonds steht laut
lich geringere Reaktion. Die Basis dieser Bond-CDS-Pakete Felsenheimer ein sehr breites, international gefasstes
drehte in den positiven Bereich. Investoren, die Negative- Investmentuniversum offen, das unter anderem Unterneh-
Basis-Pakete erworben hatten, konnten ihre Positionen, die mensanleihen, Wandelanleihen, handelbare Kredite, ABS
nun in den positiven Bereich gedreht waren, veräußern. und strukturierte Anleihen umfasst. Das Ziel besteht da-
Dadurch gelang es, Renditepotenziale, die auf einige Jahre rin, eine Rendite von Drei-Monats-Euribor zuzüglich 350
BP zu erwirtschaften, und zwar nach Kosten und unabhän-
gig von der allgemeinen Marktentwicklung.
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Seit Monaten stehen die offenen Immobi- „Politik plant neue Vorschriften“
lienfonds unter Beschuss. Rücknahmeaus- auf S. 24).
setzungen, Abwertungen und zuletzt ein
missglückter Entwurf zur Regulierung der Die Anlage in Immobilien gehört
Branche aus dem Finanzministerium – so auch für Privatanleger zu einer stim-
manch einer wollte da schon das Toten- migen Aufteilung des Vermögens
glöckchen läuten hören. Doch für einen und nicht jeder hat das Geld, selbst
Abgesang gibt es keinen Grund. Die Bran- direkt Wohneigentum zu erwerben.
che wird sich wandeln und für Anleger mit Nicht zu vergessen, dass dies unter
einem langfristigen Investmenthorizont Gesichtspunkten der Diversifikation
auch künftig eine interessante Möglich- auch nicht gerade die sinnvollste
keit zur Diversifikation des Risikos bieten. Alternative ist, legt man sich doch
mit dem Kauf einer Immobilie ein
Von Julia Roebke beachtliches Einzelrisiko „ins Port-
folio“. Bleibt der Kauf von Aktien
„Der offene Immobilienfonds ist von Immobiliengesellschaften, der
grundsätzlich auch weiterhin eine Erwerb von Anteilen geschlossener
sinnvolle Form der Geldanlage für Fonds oder die besagten offenen
Privatanleger“, sagt Sonja Knorr, Immobilienfonds. Gerade Letztere
Analystin bei der Ratingagentur erfreuen sich bei den Anlegern seit
Scope. Wurden die Produkte doch Jahren großer Beliebtheit. Nach
vor etwas mehr als 50 Jahren ex- Statistiken des Fondsverbandes BVI
tra dafür ins Leben gerufen, auch summiert sich die Zahl der Deut-
Anlegern mit kleinem Vermögen schen, die sich für einen offenen Im-
die Möglichkeit zu bieten, Anteile mobilienfonds entschieden haben,
an Immobilienvermögen zu erwer- inzwischen auf rund 3 Millionen.
ben. Diesem Urteil schließt sich
auch Christian Völxen, Spezialist Jeder fünfte Investmentfondsbe-
für offene Immobilienfonds bei der sitzer hat inzwischen einen offenen
Ratingagentur Feri, an: „Ich halte Immobilienfonds im Portfolio, so
die Anlageklasse generell uneinge- eine Umfrage der GfK. Die Summe
schränkt für sinnvoll.“ Doch beide des in dieser Kategorie in 45 Fonds
Experten raten Privatanlegern in verwalteten Vermögens beträgt
der derzeitigen Situation zum Ab- 88 Mrd. Euro. Zum Vergleich: In
warten. Einen Einstieg halten sie Aktienfonds werden rund 200 Mrd.
erst wieder für opportun, wenn sich Euro verwaltet, in Rentenfonds
der Nebel um die neuen Vorschläge 155 Mrd. Euro und in Mischfonds in-
zur Regulierung gelichtet hat (siehe zwischen etwa 110 Mrd. Euro. In Sa-
chen Wertentwicklung schneiden die sie mit dem Geld der Sparer meist
Fonds auf lange Sicht nicht schlecht große Gewerbeimmobilien kaufen
ab (siehe Grafik auf S. 25). Rechnet und diese sich in Krisenzeiten nicht
man – wie dies der Fondsverband über Nacht wieder zu einem vernünf-
BVI getan hat – zum Stichtag 30. tigen Preis losschlagen lassen. Einige
Juni zehn Jahre zurück, so kommen Fonds konnten dem Liquiditätsbe-
die Immobilienfonds im Schnitt auf dürfnis ihrer Anleger nicht gerecht
4 % pro Jahr. Nicht gerade üppig, werden, innerhalb von vier Tagen
mag jetzt mancher Anleger einwer- mussten zwölf Fonds die Rücknahme
fen, und natürlich bringen Immobi- von Anteilscheinen aussetzen. Seit-
lienfonds weniger als zum Beispiel dem zieht sich ein munteres Schlie-
Aktienfonds mit dem Fokus Osteu- ßen und Öffnen der verschiedenen
ropa, die im gleichen Zeitraum jähr- Fonds durch die Branche, was wiede-
lich mehr als 10 % zulegen konnten. rum viele Anleger verunsichert.
Doch eines sollte der Investor immer
im Blick haben: Es kommt nicht nur Prominentes Beispiel P2 Value
auf Rendite, sondern vielmehr auch Hinzu kommt, dass die Finanzkrise
auf das Risiko an, das man mit der auch Spuren auf dem Immobilien-
Geldanlage eingeht. Und das Risiko, markt hinterlassen hat, was wiede-
gemessen an der Volatilität, also der rum bei einigen Produkten zu einer
Schwankungen der Renditen, ist bei Abwertung des Immobilienvermö-
den offenen Immobilienfonds gene- gens geführt hat. Prominentestes
rell gering. Nach Berechnungen des Beispiel ist dafür der Morgan Stan-
BVI liegt die jährliche Volatilität im ley Fonds „P2 Value“, der inzwi-
Durchschnitt bei unter 1 % und da- schen mehrfach den Wert einiger
mit noch unter der von Rentenfonds, Objekte den neuen Marktgegeben-
die trotzdem auf Zehn-Jahres-Sicht heiten anpassen musste. Für die
eine niedrigere Rendite ausweisen. Anleger dieses Fonds bedeutet dies
Bei Aktienfonds hingegen liegt die auf Jahressicht ein saftiges Minus
jährliche Volatilität zwischen 15 und von 24 % (Stichtag 30. Juni.). Auf
20 %, dementsprechend hoch ist einen Schlag wurde dabei vergan-
auch das Risiko, mit der Anlage einen genes Jahr zum Beispiel der Anteil
Verlust zu erleiden. „Sie werden mit von knapp 60 %, den der Fonds an
einem offenen Immobilienfonds nie dem Frankfurter Hochhaus Trianon
die Spitzenrendite einer opportunis- hält, um fast 13 % oder 45 Mill. Euro
tischen Immobilienanlage erreichen, weniger wert. Hintergrund war eine
aber auch sehr wahrscheinlich nie Neubewertung, die die Gesellschaft
deren hohe mögliche Verlustrisiken veranlasst hatte, da sich die Markt-
in Kauf nehmen müssen“, bringt es bedingungen verschlechtert hatten.
der Feri-Experte auf den Punkt.
Man müsse sich von der Vorstellung
Trotz allem hat sich auch bei den verabschieden, dass die Wertent-
offenen Immobilienfonds in der Fi- wicklung der offenen Immobilien-
nanzkrise gezeigt, dass nicht alles fonds nur eine Richtung kenne,
Gold ist, was glänzt: Die Lehman- heißt es dazu in der Branche. Ins-
Pleite im Oktober 2008 und die in der gesamt kristallisiert sich vielmehr
Folge ausgesprochene Kanzlerinnen- über die letzten Monate eine Zwei-
Foto: Thomas Wolf/Wikimedia Commons
Garantie für Spareinlagen brachte die teilung der Branche heraus. Einige
Investmentfondsbranche in Bedräng- Fondsgesellschaften kommen recht
nis. Viele Anleger gaben ihre Anteile gut mit der schwierigen Marktsitu-
an die Fondsgesellschaften zurück. ation zurecht, andere krebsen vor
Gerade den offenen Immobilienfonds sich hin. Für Anleger ist es deshalb
wurde dabei zum Verhängnis, dass von besonderer Bedeutung »
Seit Herbst 2008 haben immer mal wieder Gesetz Anfang Mai dieses Jahres wiederum die
diverse offene Immobilienfonds Liquiditätspro- Anleger verschreckt, da er unter anderem einen
bleme. Wollen viele Anleger in kurzer Zeit an ihr 10-Prozentigen Abschlag auf die von Sach-
Geld, können die Fonds diese nicht bedienen, verständigen ermittelten Verkehrswerte des
sie müssen die Rücknahme aussetzen. Das Immobilienvermögens vorsah. Dies wurde in
heißt jedoch nicht, dass damit das angelegte der Branche auch unter dem Stichwort „Enteig-
Geld verloren ist. Vielmehr dient diese Maßnah- nung“ heiß diskutiert. Inzwischen haben sich
me dem Schutz der Anleger, da andernfalls der die Wogen aber geglättet. Dem Vernehmen
Fonds Objekte schnell und wohl zu einem sehr nach ist der Abschlag vom Tisch. Allerdings
niedrigen Preis verkaufen müsste. Die Fonds soll es künftig wohl eine Mindesthaltefrist von
können die Rücknahme laut Gesetz bis zu zwei zwei Jahren und danach bis zum vierten Jahr
Jahre aussetzen und in dieser Zeit durch ge- gestaffelte Abschläge geben, sollten Anleger
ordnete Verkäufe und eventuell Mittelzuflüsse die Anteile verkaufen wollen. Davon unbe-
wieder genügend Liquidität sammeln, um wie- rührt sollen jedoch monatlich 5 000 Euro ohne
der zu öffnen. Was jedoch passiert, sollten diese Abschlag zurückgenommen werden können.
zwei Jahre nicht ausreichen, ist bis jetzt nicht Damit wäre der Großteil der Privatanleger aus
abschließend geklärt. Auch deshalb, weil es bis dem Schneider, da sie im Schnitt zwischen
jetzt in der Geschichte der offenen Immobilien- 10 000 und 20 000 Euro anlegen. Die Regelung,
fonds noch keinen solchen Fall gab. Allerdings die noch im Kabinett abgestimmt werden
kommen wohl Ende Oktober drei Fonds an muss, würde insbesondere Großanleger treffen.
diese Grenze heran (siehe Tabelle). Diese, dazu zählen Dachfonds, Pensionskassen,
Als Reaktion auf die Schließungswelle hat aber auch Versicherer, hatten durch den schnel-
Finanzminister Wolfgang Schäuble beschlos- len Abzug von viel Geld erst die Lage bei den
sen, die Vorschriften für die Branche neu zu Fonds so richtig brenzlig werden lassen.
fassen. Allerdings hat der Entwurf für das Julia Roebke
Fonds Zeitpunkt der Wiederaufnahme Zeitpunkt der Wiederaufnahme Zeitpunkt der Wiederaufnahme
1. Rücknahme- der Anteilschein- 2. Rücknahme- der Anteilschein- 3. Rücknahme- der Anteilschein-
aussetzung rücknahme * aussetzung rücknahme * aussetzung rücknahme *
Axa Immoselect 29.10.2008 28.08.2009 17.11.2009 (17.11.2010) - -
Axa Immosolutions 26.05.2010 (26.08.2010) - - - -
CS Euroreal 29.10.2008 30.06.2009 18.05.2010 (18.05.2011) - -
Degi Europa 31.10.2008 (30.10.2010) - - - -
Degi Global Business 11.11.2009 (11.11.2010) - - - -
Degi International 31.10.2008 30.01.2009 16.11.2009 (16.11.2010) - -
KanAm Grundinvest 19.01.2006 31.03.2006 28.10.2008 08.07.2009 06.05.2010 (06.05.2011)
KanAm US-Grundinvest 17.01.2006 13.04.2006 27.10.2008 (27.10.2010) - -
Morgan Stanley P2 Value 30.10.2008 (30.10.2010) - - - -
SEB ImmoInvest 29.10.2008 29.05.2009 06.05.2010 (06.05.2011) - -
TMW Immobilien Weltfonds 29.10.2008 11.12.2009 08.02.2010 (08.02.2011) - -
* in Klammern = geplant
Stand: 13.8.2010
Quelle: Scope, Veröffentlichung der Kapitalanlagegesellschaften
zu wissen, wie sie die Spreu vom Weizen trennen können. je Fonds aber kaum pratikabel sein dürfte. Im Vergleich dazu
Einfachstes Kriterium: „Bei Produkten, die schon mehrfach recht einfach ermitteln lässt sich die Vermietungssituation
geschlossen waren, sollte man als Anleger schon ganz ge- der Objekte – auch diese muss im Jahresbericht ausgewiesen
nau hinschauen“, so Scope-Analystin Sonja Knorr. Doch werden. „Ideal ist dabei normalerweise eine möglichst gleich-
dann wird es schon schwieriger. Eine gewisse Sicherheit mäßige Verteilung der Auslaufzeiten von Mietverträgen“, er-
bietet ein Fonds, hinter dem eine Bank mit einem starken läutert Völxen. Da aber Krisen in der Realwirtschaft meist mit
Vertriebsnetz steht. Darunter fallen zum Beispiel die Union ein bis zwei Jahren Verzögerung auf den Gewerbeimmobi-
Investment mit den Genossenschaftsbanken, die Deka mit lienmärkten ankommen, tendiert der Analyst im Moment
den Sparkassen oder Commerzreal mit der Commerzbank eher in Richtung langfristige Verträge. Grundsätzlich lohnt
als Mutter und Rreef, die zur Deutschen Bank gehört. Da- auch ein Blick auf die Finanzierungsstrukturen. Der Gesetzge-
mit hat man auch gleich die Schwergewichte der Branche ber hat hier eine Grenze von 50 % gezogen. „Eine hohe Finan-
aufgezählt. „Die Bankennähe sollte jedoch nicht das aus- zierungsquote ist in der Regel ein Indiz dafür, dass ein Fonds
schlaggebende Kriterium sein“, so Feri-Experte Völxen. Bei einen limitierten Liquiditätsspielraum hat, erklärt Völxen.
der Beurteilung von offenen Immobilienfonds bezieht er Einen Wert um die 30 bis 35 % hält er für eine grundsätzlich
unter anderem auch die mittel- und langfristige wirtschaft- solide Quote. Ähnliches gilt auch für die Liquiditätssituation
liche Entwicklung von Standorten der Fondsobjekte und im Fonds. Zu viel Liquidität ist schlecht, da die Zinsen derzeit
deren Qualität mit ein. Hinsichtlich des Standorts könne niedrig sind, zu wenig ist ebenso unvorteilhaft, da die Reak-
man zyklische Immobilienmarktrisiken dadurch vermei- tionsgeschwindigkeit bei sich bietenden Kaufgelegenheiten
den, dass Konzentrationen gemieden werden – zum Beispiel eingeschränkt ist und die Rückgabewünsche der Anleger
keine 60 % des Immobilienvermögens in Buenos Aires. möglichst immer bedient werden sollten.
Solche Fragen lassen sich auch für Privatanleger mit einem „Größe bedeutet in der derzeitigen Marktsituation Stabi-
Blick in den Jahresbericht des Fonds recht einfach klä- lität“, meint Scope-Expertin Knorr. Sie geht zudem davon
ren. Schwieriger wird es da schon bei der Beurteilung der aus, dass sich die Branche schon recht schnell verändern
Qualität der einzelnen Objekte. Aber auch zum Beispiel wird. Neben den geplanten Zusammenlegungen von Fonds,
das Alter der Objekte findet sich für interessierte Leser in wie zum Beispiel den beiden Produkten der Commerzbank,
den Jahresberichten. Wichtig für Völxen ist zudem das je- erwartet sie auch, dass der ein oder andere Anbieter ver-
weilige Umfeld des Objekts, er nennt es den sogenannten schwinden wird oder sich im Angebot auf institutionelle
„Mikrostandort“. Da hilft nur hinfahren und anschauen – Anleger beschränkt. Für die Anleger einmal mehr ein Grund,
was für den Privatanleger bei der großen Zahl von Objekten die Entwicklung am Markt zu beobachten.
Schiffsfonds haben
Vertrauen verspielt
Nur Containerschifffahrt zieht leicht an
Fitch Ratings: Marktausgleich erst in einigen Jahren
Die Untergangsstimmung in der Schifffahrt scheint langsam ab- seln konzilianter in Richtung Umschuldung zeigen mussten,
zuebben: Seit der dänische Weltmarktführer Mærsk Line Anfang weil an den Märkten durch Zwangsverkäufe eben nichts zu
Juli den Ausblick für das Geschäftsjahr 2010 deutlich hochsetzte, holen war. Die Märkte waren einfach zu schwach. Weil das
nimmt der Optimismus branchenweit vorsichtig zu. Doch dafür so war, ging auch die Rechnung vieler Schiffsfondsanbieter
könnte es verfrüht sein. nicht auf, die mit Opportunitätsfonds auf billige Schnäpp-
chenkäufe setzten.
Von Gottfried Mehner
Erst langsam werden wieder Preise für Gebrauchtschiffe
Über 90 % des Welthandels laufen über die Meere. Und gestellt. Wie in anderen Branchen auch werden wegen
wenn der Welthandel chinagetrieben läuft, geht es auch steigender Liquiditätsanforderungen im Aufschwung
mit der Schifffahrt aufwärts. Frachtraten und Charter- noch einige Reeder SOS funken. Die Welle der Zwangs-
raten tendieren zumindest in der Containerschifffahrt nach verkäufe kommt erst noch. Bis zu einem wirklichen
oben. Im Bulker- und Tankerbereich geht es dagegen noch Marktausgleich wird es nach Fitch Ratings noch „einige
ziemlich zitterig zu. Auch im maritimen Bereich stellt sich Jahre“ dauern. Bislang sei der Aufschwung „langsam und
natürlich die zentrale Frage, wie nachhaltig und belastbar fragil“. Aktuell haben die Reeder Probleme, ihre Hochsai-
die Entwicklung eigentlich ist. Bei einem konjunkturellen sonzuschläge durchzusetzen. Denn zu wirklich auskömm-
Double Dip ginge es ganz schnell wieder ins nächste Wel- lichen Margen, die auch einen geregelten Schuldendienst
lental. Aber bislang geht der Internationale Währungsfonds ermöglichen, reicht es beim gegenwärtigen Ratenniveau
(IWF)von einem realen Wachstum des Welt-Bruttoinlands- noch nicht. Die Finanzierungsmodalitäten haben sich
produkts von 4,2 % aus. China soll in diesem und auch im nach dem jüngsten Marktkollaps grundlegend verändert.
nächstem Jahr um 10 % wachsen. Die schiffsfinanzierenden Banken stehen für Vorfinanzie-
rungen der Fondsinitiatoren nicht mehr zur Verfügung.
Zur Schifffahrt gehören untrennbar Ebbe und Flut. Der Ein Zurück zu den Vorkrisenverhältnissen wird es deshalb
Marktkollaps 2008 hat aber viele Anleger nachhaltig ver- nicht geben.
unsichert. Viele hatten vergessen, dass die Beteiligung an
einem Einschiffsmodell (KG-Modell) immer eine unter- „Blind Pools“ werden kommen
nehmerische Beteiligung mit entsprechenden Verlustrisi- Die absehbare Folge werden „Blind Pools“ sein, bei denen
ken darstellt. Die Hoffnung, dass die Banken wissen, was die Fondsinitiatoren das Geld im Vorwege einsammeln und
sie finanzierten, erwies sich als trügerisch. Der Schock sitzt erst dann in Schiffe investieren. Dazu bedarf es aber eines
vielen Anlegern noch in den Gliedern. Viele standen vor neuen Vertrauens, das in der Krise gründlich und nachhal-
der Alternative, Geld nachzuschießen oder massive Wert- tig verspielt wurde. In diesem Umfeld dürfte die Stunde
verluste zu realisieren. der Qualitätsanbieter schlagen, die die wahnwitzigen
Marktübertreibungen nicht mitgemacht haben. Ein mut-
Eine wirkliche Alternative gab es aber gar nicht, denn am machendes Indiz ist, dass die aktuelle positive Entwicklung
Markt waren Second-Hand-Schiffe aufgrund der wahn- kaum vorhergesehen wurde. Weder die Reeder noch die
witzigen Überkapazitäten schlichtweg nicht unterzubrin- Analysten haben eine so frühe Marktverbesserung kom-
gen. Das hatte für die Reeder den zeitgewinnenden Effekt, men sehen. Das gibt dem Auftrieb Authentizität, wenn-
dass Banken sich trotz massenhaft gerissener Kreditklau- gleich auch in dieser Branche ein Heer von Gesundbetern
Die Containerschifffahrt
kommt wieder etwas in
Gang, doch im Fracht-
bereich sieht es weiter-
hin eher mau aus.
Foto: Christian Jakimowitsch/Fotolia
und Zweckoptimisten unterwegs ist. Was hat die schnelle Wer kann, konzentriert sich auf andere Assetklassen. Das
Wende herbeigeführt? Eine Vielzahl von Faktoren. So stieß sind in der Regel Immobilien- und erneuerbare Energie-
eine wachsende Transportnachfrage auf ein durch in der fonds. Im April sorgte für Aufsehen, dass sich die börsen-
Spitze bis zu 550 aufliegende Containerfrachter spürbar notierte Lloyd Fonds gegenüber ihren vorfinanzierenden
reduziertes Angebot. Durch das „Super Slow Steaming“ Banken von allen Platzierungsgarantien freikaufte. Dieser
wurde das Angebot zusätzlich reduziert. Die großen Ree- Schritt illustriert mehr als alles die künftig eingeschränk-
dereien lassen ihre Containerfrachter inzwischen nur noch ten Aussichten bei den Schiffsfonds.
mit 12 bis 17 Knoten über die Weltenmeere schippern. Ein
Rückfall auf Geschwindigkeiten des 19. Jahrhunderts. Frü- Fondsvolumen um ein Viertel reduziert
her durchpflügten die Frachter die sieben Weltmeere mit Nach Feri Euro Rating kamen im ersten Halbjahr über alle
25 bis 26 Knoten. Aber das Langsamfahren absorbierte die Assetklassen insgesamt 104 neue geschlossene Fonds mit
überreichlich vorhandenen Kapazitäten weiter und wirkte einem prospektierten Eigenkapital von 2,3 Mrd. Euro in
sich darüber hinaus in geringeren Schiffsbetriebskosten den Vertrieb. Das ist ein um ein Viertel reduziertes Volu-
(Bunkerkosten) aus. men. Dabei mussten Schiffsfonds ein Minus von 70 %
hinnehmen. Nur noch 14 neue Beteiligungsangebote mit
Stornierungen sorgen für Entspannung einem prospektierten Eigenkapital von 221,7 Mill. Euro
Auch die Kreditklemme wirkte positiv, denn ein Großteil wurden aufgelegt. Im ersten Quartal sah es noch ganz mau
der in der Boomphase bestellten Neubauten scheiterte an aus. Hier waren lediglich drei neue Fonds mit einem pros-
Finanzierungsschwierigkeiten. Auch das nahm der Bestell- pektierten Eigenkapital von 79,7 Mill. Euro aufgelegt und
orgie aus der Boomphase etwas an Brisanz, auch wenn die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
chinesischen Großbanken verstärkt in die Bresche spran- (BaFin) durchgewunken worden.
gen, um die Beschäftigung auf den Werften im Reich der
Mitte zu sichern. Statt 50 % der in Fahrt befindlichen Kapa- In der Regel laufen Beteiligungen an geschlossenen Fonds
zitäten drückten schließlich nur rund 35 % durch Neu- zwischen sieben und zwölf Jahren. Wer an der Asset-
bauten zusätzlich in den Markt. Für eine Marktentlastung klasse Schiff Gefallen findet, kann sich natürlich auch an
sorgten zusätzlich stornierte oder verschobene Neubaube- börsennotierten Gesellschaften wie etwa der HCI Ham-
stellungen und Verschrottungen, die im Zuge hoher Stahl- monia Shipping beteiligen. Dann ist ein Ausstieg jeder-
preise wieder attraktiver wurden. zeit möglich. Oder er engagiert sich bei AP Mœller-Mærsk
oder NOL. Das Angebot wird sich in Kürze erweitern, denn
Die Märkte vergessen schnell, aber noch haben die rund auch Hapag-Lloyd hat Interesse an einem Relisting. Auch
80 deutschen Initiatoren von Schiffsfonds einen schweren ein Indiz für eine Marktverbesserung, denn solche Pläne
Stand. Die Zahl der Anbieter ging um knapp 40 % zurück, wären illusorisch, wenn nicht ein Aufwärtstrend erwartet
wobei vor allem die Steuersparspezialisten ausschieden. würde.
Die Tendenz an den internationalen Aktienmärkten ist derzeit Die Konstruktion ist einfach zu verstehen. Die klassischen
unklar. Es ist weder ein fester Aufwärts- noch ein fester Abwärts- Aktienanleihen sind mit einem bestimmten Nennwert
trend zu identifizieren, für Anleger also eine schwierige Zeit. Um ausgestattet und beziehen sich in der Regel auf eine oder
in der Seitwärtsbewegung Geld zu verdienen, bieten sich Aktien- mehrere Aktien. Beim Start der Produkte entspricht die
oder Indexanleihen an. Höhe des Nennwerts einer festgelegten Zahl der zugrunde
liegenden Aktien mit einem zum Startzeitpunkt gültigen
Von Armin Schmitz Kurs. Dieses Kursniveau wird dann als Basispreis festge-
halten. Darüber hinaus bietet der Emittent einen Zins-
Ein Schritt vor, zwei zurück. Die Aktienmärkte werden der- kupon, der deutlich über dem vergleichbarer Anleihen
zeit von guten Unternehmenszahlen in die eine und von liegt. Bei Fälligkeit des Produkts wird der Kupon dem An-
schlechten Konjunkturzahlen in die andere Richtung gezerrt. leger garantiert ausgezahlt. In welcher Form der Nennwert
Geld im Anleihemarkt zu parken, macht wegen des niedrigen zurückgezahlt wird, entscheidet sich durch den Kurs des
Zinsniveaus wenig Sinn. Die Rendite der zehnjährigen Bun- Basiswerts. Notiert dieser auf oder über dem Basiswert,
desanleihe rutschte zuletzt deutlich unter 2,5 %, zweijäh- erfolgt die vollständige Rückzahlung des Nennwerts in
rige Bundesanleihen boten Magerrenditen von zuletzt bar. Liegt die Notierung darunter, ist es in der Regel die
0,66 %. Eine Möglichkeit, diese Phasen zu überbrücken, Lieferung der festgelegten Anzahl von Aktien pro Anleihe,
bieten Aktienanleihen oder Indexanleihen, die in anderen die dann im Wert gesunken sind. Erst wenn der Anleger
Staaten auch Reverse Convertible Bonds oder Equity Linked die Anteile verkauft, fällt auch ein Verlust an. Gegen einen
Bonds genannten werden. Ist der Basiswert eine Aktie, auf moderaten Kursrückgang schützen beispielsweise Protect-
die sich die Anleihe bezieht, liegt eine Aktienanleihe vor. Ist Aktienanleihen, die mit Teilschutzmechanismen ausge-
die Entwicklung des Produkts abhängig von der Entwick- stattet sind. Die Produktpalette ist mittlerweile sehr groß.
lung eines Index, wird es Indexanleihe genannt. So bieten die Banken die Anleihen auf Aktien, In- »
Steuerliche Benachteiligung aufgehoben
Dabei handelt es sich um Produkte, mit denen Anleger Ausgewählte Aktien- und Indexanleihen
überdurchschnittlich hohe Renditen bei überschaubarem
Aktienmarktrisiko bekommen können. Aufgrund ihrer Basiswert Emittent ISIN Kupon (%)
hohen Kupons spielen sie ihre Stärke gerade in Seitwärts- ETF Euro Stoxx 50 Lyxor DE000SG1R1M6 8,00
märkten wie in der aktuellen Phase aus. Durch die Einfüh- Euro Stoxx 50 UBS DE000UB2RAA2 EZB-Leit-
rung der Abgeltungsteuer sind diese Produkte zu neuer zins + 3
Beliebtheit gelangt. Da als Finanzinnovation eingestuft, Dax HSBC Trinkaus DE000TB7XFJ2 7,00
mussten die Erträge seinerzeit noch nach dem persönlichen
Klöckner & Co Commerzbank DE000CM1X342 20,00
Grenzsteuersatz versteuert werden, was zu einer deutli-
chen Benachteiligung gegenüber anderen Produktgattun- Siemens Vontobel DE000VT0QJ93 13,00
gen führte. Die neue Regelung führt hier wie bei den Voll- Deutsche Bank Deutsche Bank DE000DB5JgG7 10,00
kaskoprodukten zu einer Reduzierung der Steuerschuld Eon Sal. Oppenheim DE000SL1H0E7 10,25
auf 25 % zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchen- Quelle: Eigene Recherche
steuer.
dizes, börsengehandelte Indexfonds und Rohstoffe an. An sollte sich also die Bonität des Emittenten vor dem Kauf an-
der Protect Pro Aktienanleihe auf Siemens von Vontobel schauen und während der Laufzeit überprüfen.
(DE000VT0QJ93) wird die Konstruktion verständlich.
Diese Aktienanleihe bietet bis zum Fälligkeitstag, dem Wie bereits erwähnt, gibt es mittlerweile eine breite Pro-
16. Juni 2012, einen sicheren Kupon von 13 % auf den duktpalette. Bei den sogenannten Indexanleihen wird nach
Nennwert von 1 000 Euro. Das ergibt eine Rendite von einer Barriereverletzung der reduzierte Nennwert in bar
7,1 % pro Jahr. Vontobel zahlt dem Anleger also am Ende ausgezahlt. Vor wenigen Wochen hat die Société Générale
einen Betrag von 130 Euro aus. Damit die Bank auch den einige Protect-Anleihen auf börsengehandelte Indexfonds
Nennwert von 1 000 Euro am Laufzeitende zurückzahlt, (Exchange Traded Funds, ETF) der Tochter Lyxor aufge-
darf Siemens nicht unter die Barriere von 62 % bis 72 % legt. Damit verbindet die Bank das Beste aus zwei Welten:
des Basispreises (endgültiger Schwellenwert wird beim Zertifikate und Indexfonds.
Start festgelegt) fallen. Das entspricht einem Risiko-Puffer
von maximal 28 % zum aktuellen Kurs von 78,07 Euro. Die ETF-Anleihe beispielsweise auf den Lyxor ETF Euro
Liegt der Siemens-Kurs am Fälligkeitstag, dem 15. Juni Stoxx 50 (DE000SG1R1M6) bietet bis zum Fälligkeitstag,
2012, auf oder unter der Barriere, wird Vontobel den Rest- dem 12. Juli 2011, einen sicheren Kupon von 8 % des Nenn-
nennwert in Form von Siemens-Aktien tilgen. Der Anleger werts von 100 Euro. Die Barriere liegt bei 18 Euro, zudem
macht erst einen Verlust, wenn durch den Verlust der Sie- ist das Papier mit einem Basispreis von 25,5 Euro ausge-
mens-Aktie auch der Kupon aufgezehrt wird. stattet. Der Kupon entspricht einem Auszahlungsbetrag
von 8 Euro. Der Indexfonds sollte nicht unter die Barriere
Volles Aktienmarktrisiko fallen, damit die Société Générale den Nennwert von 100
Die Aktienanleihe hat natürlich auch Risiken. Dem über- Euro am Laufzeitende zurückzahlt. Der Sicherheitspuffer
durchschnittlichen Kupon steht das fast volle Aktien- beträgt 36 % zum Basispreis. Steht der Indexfonds bei Fäl-
marktrisiko gegenüber. Dieses ist jedoch gegenüber dem ligkeit auf oder unter der Barriere, liefert der Emittent statt
Direktinvestment durch den Zinsertrag abgefedert. Auf des Nominalwerts 3,92 Lyxor-ETF. Dem Anleger werden
der anderen Seite besteht bei einem sehr starken Kursan- drei Indexfonds in das Depot eingebucht. Der Übersatz von
stieg der Siemens-Aktie die Gefahr, dass dem Anleger diese 0,92 ETF wird durch einen Barausgleich getilgt. Der Kupon
Kursgewinne entgehen, die er bei einem Direktinvestment von 8 % wird auf jeden Fall bezahlt. Der Anleger macht erst
gehabt hätte. Wie auch bei anderen Zertifikaten unterliegt einen Verlust, wenn der Kursverlust des Indexfonds nicht
die Aktienanleihe einem Emittentenrisiko. Der Anleger durch die Kuponhöhe ausgeglichen wird.
Vor gut zehn Jahren haben die an der Börse handelbaren passiven Beim ETF trägt der Anleger vor allem das Marktrisiko – der
Anlageprodukte ihren Siegeszug angetreten. Investoren schätzen Aktienindex muss sich ja nicht so entwickeln wie erhofft
neben der börsentäglichen Handelbarkeit die Einfachheit und oder geschätzt. Hinzu kommt bei den ETF auch der soge-
Transparenz der Produkte sowie die Möglichkeit, Zugang zu selte- nannte Tracking Error, also Ungenauigkeiten in der Nach-
nen oder exotischen Asssetklassen zu erhalten. bildung des Index, die zum Vor- oder Nachteil des Anlegers
geraten können. Weil es meist Begrenzungen in der Zahl
Von Georg Blaha der Aktien gibt, die Emittenten von ETF für Anleger erwer-
ben können, ist es oft nicht möglich, die Gewichtung inner-
Mittlerweile hat die zunächst kleine Familie der börsenge- halb des Index ganz genau nachzubilden. Verschiedenen
handelten Passivprodukte oder Exchange Traded Products Studien zufolge liegt die Abweichung bei gängigen Invest-
(ETP) einigen Nachwuchs erhalten. Am längsten bekannt ments zwischen 1 und 2 %, bei etwas exotischeren Anlagen
sind die börsennotierten Fonds auf Aktienindizes, die Ex- können es auch 7 bis 12 % sein.
change Traded Funds (ETF). Dazu gibt es mittlerweile Pro-
dukte zu Währungen oder Anleihen. Flankiert werden sie Emittentenrisiko ausgeschlossen
von Anlagen auf Rohstoff-Indizes, den Exchange Traded Hingegen ist das in ETF investierte Vermögen so sicher wie
Commodities (ETC), die als Sonderform der ETF zu sehen bei konventionellen Investmentfonds, ein Risiko durch Aus-
sind. Bei diesen hat vor allem Gold seit Beginn der Finanz- fall der emittierenden Bank oder Gesellschaft besteht nicht.
krise stark an Beliebtheit gewonnen. Und schließlich gibt es
neben den Fonds als vergleichsweise neues Passivprodukt
seit Ende 2009 in Europa die börsengehandelten unbesi-
cherten Schuldverschreibungen auf Indizes, die Exchange
Traded Notes (ETN). Insgesamt weist der europäische ETP-
Markt ein Volumen von 218 Mrd. Dollar auf. 35 Anbieter
haben dabei 281 Produkte am Start. Dabei sank das in ETP
investierte Vermögen seit Jahresbeginn um 3,9 %: zum ers-
ten Mal seit längerem ein Rückgang.
ETF zählen bei den Emittenten zum Sondervermögen, das terlegung von Gold als Pfand bei der ausgebenden Bank für
heißt, dass es als Anlagekapital vom restlichen Vermögen viele Anleger als besonders sicher. Recherchen der Börsen-
der Gesellschaft getrennt ist und im Krisen- oder gar Plei- Zeitung haben allerdings ergeben, dass eine Auslieferung
tefall vor dem Zugriff der Firma selbst oder ihrer Gläubiger des Gold-Pfandes im Krisenfall nicht garantiert ist, vor
geschützt ist. Einige ETF arbeiten swapbasiert, das heißt allem, wenn der Lagerungsort im Ausland liegt, z. B. in der
sie beruhen auf Tauschgeschäften, in denen eine Partei auf Schweiz (vgl. BZ vom 7. Juli).
einen Korb von Aktien setzt und eine andere auf die Ent-
wicklung des Index. Hier besteht ein Risiko durch Ausfall Von der Buchstabenkombination verwandt mit ETF, aber
der Gegenpartei. Allerdings bleibt dieses überschaubar, doch ganz anders sind ETN, Exchange Traded Notes oder
dürfen nach gesetzlichen Vorgaben doch höchstens 10 % unbesicherte Schuldverschreibungen, die einen Index nach-
eines ETF für Swaps verwendet werden. bilden. Beliebt sind hier Aktienindizes aus Emerging Mar-
kets, wie die MSCI-Gruppe oder der osteuropäische CECE,
Eine Sonderform der ETF, die sich zunehmender Beliebt- aber auch Währungspaare oder Volatilitätsindizes, die die
heit bei Investoren erfreut, stellen die ETC dar. Die Ex- Schwankungsanfälligkeit beispielsweise des Euro Stoxx 50
change Traded Commodities setzen auf Rohstoffe oder abbilden. Als Schuldverschreibung besitzt eine ETN kein
deren Indizes. Wie bei ETF trägt der Anleger auch hier vor Anlagevermögen in den abgebildeten Indizes. Eine Auszah-
allem das Marktrisiko, d. h. das Risiko von Indexkursen, die lung für den Investor erfolgt erst am Ende der Laufzeit, an
sich anders als die eigene Positionierung entwickeln. Ein dem er das investierte Vermögen mit dem Gewinn (oder
Kontrahentenrisiko dagegen, d. h. das Risiko eines Anlage- Verlust) aus der Wertentwicklung des Index erhält.
verlustes durch die Pleite des Emittenten, ist zu vernach-
lässigen. Allerdings setzen viele ETC auf Terminkontrakte Eine andere Möglichkeit, mit ETN Geld zu verdienen, be-
oder Futures auf Rohstoffe. Hier besteht für den Investor steht darin, auf den Wertzuwachs des Papiers selbst zu
das Risiko von hohen Rollkosten, wenn das ETC-Investment setzen und bei steigendem Preis weiterzuverkaufen. Peri-
von Monat zu Monat oder Periode zu Periode auf die neue odische Zinszahlungen von der emittierenden Bank an den
Laufzeit übertragen wird. Diese Kosten können den Ertrag Anleger dagegen fließen bei ETC nicht. Die Handelbarkeit
auch bei steigenden Rohstoffpreisen schmälern. der ETN garantiert wie bei den ETF eine große Variations-
möglichkeit für die Strategien der Anleger. Als Vorteile
Physische Hinterlegung der ETN gelten die Möglichkeit zu Diversifikation und der
Bei Gold-ETC, die Anfang des Jahrtausends als erste pas- Zugang zu ansonsten schwer erreichbaren Assetklassen,
sive Rohstoffprodukte auf den Markt kamen, kommt noch etwa den Emerging Markets. Außerdem schätzen Anleger
ein anderer Aspekt hinzu. Die seit Ausbruch der Finanz- die hohe Index-Genauigkeit der ETN: Da keine Wertpapie-
krise gefragten Produkte wirken durch die physische Hin- re tatsächlich hinterlegt sind, kann der zugrunde liegende
Index für die ETN genau nachgebildet werden.
Die Nachfrage nach Öl wird aufgrund der stark wachsenden gangs des Öltankers Exxon Valdez gekämpft. Dabei mutet
Schwellenländer in den kommenden Jahren deutlich zunehmen. die Menge Rohöl, die aus dem gesunkenen Schiff im Jahr
Gleichzeitig werden aber die Kosten der Förderung aufgrund der 1989 ausgetreten ist (Schätzungen belaufen sich auf einen
schwer zugänglichen Vorkommen steigen. Auch der Untergang Wert zwischen 257 000 und 750 000 Barrel), geradezu ge-
der BP-Ölplattform Deepwater Horizon und dessen Folgen ändern ring an, wenn man sich die Dimensionen der Ölpest im Golf
nichts daran, dass der Tiefsee-Förderung die Zukunft gehört. von Mexiko vor Augen führt. Die Bevölkerung ist geschockt
und die Politik reagiert – getrieben, wie es scheint. Nun sind
Von Frank Bremser Forderungen nach mehr Kontrolle und mehr Sicherheit auf
den Ölplattformen zugegebenermaßen ein richtiger Weg,
Die Aufregung ist immer noch groß. Der Untergang der angesichts der Versäumnisse, die sich der britische Konzern
Förderplattform Deepwater Horizon hat den Menschen vor hat zuschulden kommen lassen. Doch es wäre vermutlich
Augen geführt, welche Folgen der ungebremste Hunger der vermessen zu behaupten, dass BP ein einziges schwarzes
Wirtschaft nach Öl haben kann. Der Ölkonzern BP, der die Schaf in dem Sektor ist. Ein anderer Weg ist derzeit das
Bohrung im Golf von Mexiko verantwortet, hat nun erste Verhängen von Moratorien für weitere Tiefseebohrungen.
Zahlen bekannt gegeben, wie viel ihn die Folgen der Ölpest Vorerst werden nicht nur in den USA viele neue Projekte in
– der schlimmsten, die man im Zeitalter des schwarzen Gol- ihren Genehmigungsverfahren ausgebremst. Doch es ist sehr
des bislang erlebt hat – kosten wird. Von 6,1 Mrd. Dollar ist wahrscheinlich, dass dies nur eine kurze Pause sein wird, die
die Rede. Doch ob die Summe reichen wird, um wirklich alle vor allem eins ist: publikumswirksam.
Folgen für Mensch und Natur zu beseitigen, die das Auslau-
fen von 4,9 Mill. Barrel (1 Barrel=158 Liter) hatte, ist frag- Alternative Förderstätten dringend gesucht
lich. In Alaska wird immer noch mit den Folgen des Unter- Denn eines muss jedem bewusst sein: In der erdölabhängi-
gen Gesellschaft, in der wir leben, führt kein Weg an Tief-
seebohrungen vorbei. Die meisten bekannten Förderquel-
len auf dem Land sind schon lange in Betrieb und sie sind
wie das gesamte Erdöl endlich. Alternative Förderstätten
werden dringend gesucht. Es ist deshalb auch nicht über-
raschend, dass die größten Funde der jüngsten Vergangen-
heit in den Regionen gemacht wurden, an die sich bisher
kaum jemand herantraute. Und das ist an aller vorderster
Front die Tiefsee. Angesichts steigender Ölpreise werden
auch die immens hohen Förderkosten für diese Art der
Erdölgewinnung bald eingespielt. Ein anderes Beispiel für
eine teure Förderung, die sich bei hohen Preisen lohnt, ist
die Verarbeitung der ölhaltigen Sande im Norden Kana-
das. Der klumpige Ölsand, dessen Ölgehalt oft unter 10 %
Foto: sculpies/Fotolia
bei werden zwischen 3 und 6 Barrel Wasser sind, um das Erdöl zumindest teilweise zu
verbraucht. Zurück bleiben verseuchtes Was- substituieren, wird noch viel Zeit vergehen.
ser mit krebserregenden Kohlenwasserstoffen
und Schwermetallen sowie sonstiger Giftmüll. Die etablierten Industriestaaten verbrauchen
Dem Ölsandboom verdankt das dünn besie- derzeit gewaltige Mengen zur Energiegewin-
delte Kanada bereits Platz 8 auf der Weltrang- nung, für chemische Anwendung oder als
liste der Umweltsünder. Die Freude über die Treibstoff für Flugzeuge und Automobile.
Ölvorkommen ist also getrübt. Und auch ande- Gleichzeitig sind Staaten wie China und
re Pläne der Rohstoffindustrie sorgen bei Um- Indien immer noch in einem gewaltigen Auf-
weltschützern vor allem für eines: große Be- holprozess – auch was den Ölkonsum pro
stürzung. Schon lange kämpfen – nicht nur die Kopf angeht. Ein kleines Beispiel veranschau-
Erdölkonzerne – um Schürfrechte in Gebieten licht, wo die Reise hingehen kann: Im ver-
wie Alaska oder der Antarktis. gangenen Jahr sorgte in Indien mit dem Tata
Nano das Auto für jedermann für Furore. Was
Dies ist die Kehrseite der Medaille. Und auch es jedoch bedeutet, wenn nur ein Drittel der
die größten Optimisten müssen sich eines 1,2 Milliarden Inder ein Auto fährt, kann sich
eingestehen: Solange es die Menschheit nicht jeder leicht vorstellen.
schafft, Erdöl als Treibstoff der Weltwirtschaft
zu substituieren, wird es Tiefseebohrun- Allein dieses kleine Gedankenspiel verdeut-
gen, Bohrungen in landschaftlich kritischen licht, was die Zukunft bringen wird. Und dabei
Regionen und eben auch schwere Unglücke ist der Aspekt der Endlichkeit der Ölquellen
geben. Und diese Förderformen haben neben noch nicht bedacht. Dies lässt dementspre-
dem Umweltaspekt einen für den Verbraucher chend nur einen wirklichen Schluss zu: Der
noch direkter spürbaren Effekt: Sie sind teuer Ölpreis wird steigen, und es ist nur eine Frage
und nur bei hohen Ölpreisen rentabel bzw. der Zeit, bis die Preise für die Referenzsorten
werden dementsprechend dafür sorgen, dass Brent und Western Texas Intermediate (WTI)
der Ölpreis ansteigen wird. Bis alternative die 100-Dollar und dann auch die 200-Dollar-
Energiequellen ausreichend weit entwickelt Marke reißen werden. »
Derzeit handelt der WTI-Ölpreis bei knapp 80 Dollar je Bar- Investments direkt in den Rohstoffmarkt, zum Beispiel
rel. Damit ist der Preis aktuell etwas zurückgegangen, trotz über Zertifikate oder seit kurzem auch über passive Index-
eigentlich unterstützender Nachrichten. So hat die Interna- produkte, nämlich Exchange Traded Commodities (ETC)
tionale Energieagentur ihre Prognosen für die weltweite Öl- für Öl. Wer lieber den Weg über den Aktienmarkt gehen
nachfrage in diesem und im nächsten Jahr leicht nach oben will, für den gibt es einige interessante Firmen, die mit
revidiert und erwartet Nachfrageanstiege um 1,8 Mill. bzw. Rohstoffen und Öl ihr Geld verdienen. Im Fokus der An-
1,3 Mill. Barrel pro Tag. Ebenso hat die US-Energiebehörde leger ist dabei derzeit natürlich vor allem BP. Die Aktie ist
EIA die Prognose nach oben angepasst. Sie erwartet einen in den Wochen nach dem Untergang der Förderplattform
Nachfrageanstieg um 1,6 Mill. Barrel pro Tag im Jahr 2010 und infolge des schlechten Krisenmanagements geradezu
und um 1,5 Mill. Barrel pro Tag im Jahr 2011. China trägt in den Keller geprügelt worden. Ein Verlust an Marktkapi-
dabei mehr als ein Drittel zum jeweiligen Nachfrageanstieg talisierung von mehr als 40 Mrd. Dollar stand zeitweise zu
bei. Unterstützt wird diese Einschätzung durch die Progno- Buche. Die Zukunft des Unternehmens ist unklar, gleich-
se des Verbandes der chinesischen Petroleum- und Chemie- wohl ist BP für Investoren interessant. Sollte der Konzern
industrie, wonach die augenscheinliche Ölnachfrage in zerschlagen oder aufgekauft werden, sind interessante
China in diesem Jahr um 11 % steigen soll. Der Nachfragean- Übernahmerenditen in Blickweite. Sollte der Konzern
stieg wird zumindest in diesem Jahr durch eine Ausweitung sich wieder aufrappeln, steht einem deutlichen Kursan-
der Ölproduktion kompensiert. Die Produktion des Ölforder- stieg infolge des derzeitig niedrigen Kursniveaus wenig im
kartells Opec soll 2010 um 1 Mill. Barrel pro Tag steigen, die Wege. Man sollte nämlich nicht vergessen, dass das, was
Produktion außerhalb der Opec um 720 000 Barrel pro Tag. bislang für BP als Kosten und Strafen im Raum steht, das
Im nächsten Jahr könnte es dagegen nach Einschätzung der Unternehmen in seinen besten Jahren in weniger als sechs
Analysten der Commerzbank zu einer Einengung des Mark- Monaten als Reingewinn erzielt hat.
tes kommen, da bei den Nicht-Opec-Ländern von der EIA
ein Produktionsrückgang um 160 000 Barrel pro Tag erwar- Einen Blick wert sind auch die Ölsandkonzerne in Kana-
tet wird. Der Bedarf an Opec-Öl liege somit knapp 600 000 da, die bei einem hohen Ölpreis ebenfalls gut und rentabel
Barrel pro Tag höher als der von der EIA für 2011 unterstellte arbeiten können. Zu erwähnen sind in diesem Zusammen-
Anstieg der Opec-Produktion um 1,2 Mill. Barrel pro Tag, so hang etwa Suncore Energy oder Canadian Oil Sands Trust.
die Analysten der Commerzbank. Damit dürfte es im kom- Auf einen Korb von acht Ölsandunternehmen bietet etwa
menden Jahr zum bereits lange erwarteten Abbau der nach Vontobel ein Partizipationszertifikat an. Eine weitere Bran-
wie vor hohen Rohöllagerbestände kommen. che, die auf absehbare Zeit profitieren könnte, sind die Zu-
lieferunternehmen für den Ölbereich, etwa Schlumberger.
Von dem zu erwartenden Preisanstieg können Anleger Oder vielleicht auch Transocean – der Betreiber der Deep-
auf vielfältige Art und Weise profitieren. Zum einen über water Horizon.
www.universal-investment.de
DE0005552004 Deutsche Post 12,98 14,70 10,98 13,82 10,48 10,56 0,60 29.04.10 4,62 Transp.&Log.
DE0005557508 Deutsche Telekom 10,11 10,64 8,51 12,96 13,30 12,96 0,78 04.05.10 7,72 Telecomm.
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ES0178430E18 Telefónica 17,17 19,85 14,67 10,04 9,70 9,28 0,65 08.11.10 Telecomm.
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CH0012005267 Novartis 52,35 60,40 47,86 13,84 10,29 9,50 2,10 02.03.10 4,01 Healthcare
US3682872078 OAO GAZPROM 20,70 27,81 18,06 0,30 10.05.10 Oil & Gas
US68389X1054 Oracle 22,99 26,63 20,10 12,18 0,05 12.07.10 Technology
US7134481081 PepsiCo 64,72 67,61 55,78 17,85 15,92 14,32 0,48 01.09.10 Food&Bev.
BRPETRACNPR6 Petroleo Brasileiro 0 39,00 25,81 7,56 7,96 7,20 0,20 02.08.10 Oil & Gas
US7170811035 Pfizer 15,92 20,36 14,00 8,01 7,35 7,14 0,18 04.08.10 Healthcare
US7181721090 Philip Morris Int. 52,13 53,24 42,97 183,93 161,33 145,45 0,58 22.06.10 Pers&House.
US7427181091 Procter & Gamble 59,70 64,58 52,52 14,79 15,41 0,48 21.07.10 Pers&House.
CH0012032048 Roche 139,70 187,40 134,00 12,53 10,68 9,77 6,00 04.03.10 4,29 Healthcare
GB00B03MLX29 Royal Dutch Shell 1729,19 2068,50 1610,00 14,37 8,99 7,18 0,32 04.08.10 Oil & Gas
KR7005930003 Samsung Electronics 784000 875000 701000 4,13 2,71 2,69 5000 29.06.10 Technology
FR0000120578 Sanofi Aventis 44,97 58,90 44,01 6,94 6,74 6,75 2,40 20.05.10 Healthcare
AN8068571086 Schlumberger 56,24 73,99 51,67 20,50 20,41 15,06 0,21 28.05.10 Oil & Gas
DE0007236101 Siemens 73,38 79,65 56,55 27,97 12,14 11,30 1,60 27.01.10 2,18 Industrial
ES0178430E18 Telefónica 17,17 19,85 14,67 10,04 9,70 9,28 0,65 08.11.10 Telecomm.
FR0000120271 Total 37,77 46,74 35,66 10,83 8,06 7,21 1,14 12.11.10 3,02 Oil & Gas
JP3633400001 Toyota Motor 3030,00 4235,00 2971,00 19,17 25,00 29.03.10 Automobiles
US92343V1044 Verizon Comm. 29,31 31,90 24,77 12,33 13,33 12,95 0,48 07.07.10 Telecomm.
GB00B16GWD56 Vodafone 150,19 155,50 126,50 9,68 0,06 02.06.10 Telecomm.
US9311421039 Wal-Mart Stores 50,19 56,27 47,77 12,76 0,30 08.12.10 Retail
Investment-Anteile – 20.8.2010
ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-
anlage Feri rung 20.08. 19.08. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis
Aktien
Aktien Deutschland
DE0009771964 LBBW Exportstrategie Deutschland - (C) AD EUR 40,16 41,23 25,50 -22,37 14,92 9,04 41,83
GB0008192063 Baring German Growth Acc EUR - (B) AD EUR 19.08. 4,22 17,81 -15,23 29,49 6,73 4,431
LU0341018926 DekaLux-Deutschland F T - (C) AD EUR 19.08. 93,03 17,27 - - 5,73 97,92
LU0046920988 DKO-Lux-Aktien Deutschland - (D) AD EUR 94,51 96,44 15,93 -39,67 -5,43 2,63 97,35
LU0129457957 JPM Germany Equity B Acc EUR M4 (B) AD EUR 19.08. 7,69 14,78 - - 4,91 7,69
LU0129458179 JPM Germany Equity C Acc EUR M4 (B) AD EUR 19.08. 8,41 14,73 - - 4,99 8,41
LU0087798301 UBAM Dr Ehrhardt German Equity A Cap - (D) AD EUR 19.08. 1035,20 14,72 -16,25 15,27 3,86 1035,20
LU0210532791 JPM Germany Equity A Acc EUR M1 (B) AD EUR 19.08. 13,66 13,83 -22,56 22,18 4,35 14,34
LU0117905850 JF Germany Equity A Dist EUR M1 (B) AD EUR 19.08. 18,37 13,81 -22,56 22,26 4,38 19,29
DE0008484650 LBBW Aktien Deutschland - (C) AD EUR 19.08. 110,93 13,57 -19,80 20,22 2,91 116,48
LU0117860493 JPM Germany Equity D Acc EUR - (B) AD EUR 19.08. 2,49 12,67 -24,77 16,36 3,75 2,61
DE0008475062 Allianz RCM Vermoegensbildung Deutschland -A- EUR - (B) AD EUR 91,36 93,79 12,52 -25,89 21,37 2,59 95,93
IE0004457085 Mediolanum Challenge Germany Equity L - A - (D) AE EUR 4,088 4,147 11,91 -21,95 14,67 3,08 4,292
DE0008479288 Deutschland-INVEST - (E) AD EUR 55,14 57,11 11,89 -25,52 10,26 1,85 57,90
DE0008480732 Frankfurter-Sparinvest Deka - (C) AD EUR 75,88 77,99 11,65 -31,34 12,78 0,97 79,67
DE0008475161 Allianz RCM Wachstum Deutschland - A - EUR - (D) AD EUR 68,69 70,20 11,36 -22,72 15,55 1,57 72,12
DE0008471012 cominvest Fondak - P - EUR - (D) AD EUR 92,48 94,95 11,04 -27,33 11,52 1,52 97,10
DE000DK2D7T7 DekaFonds TF - (B) AD EUR 155,89 160,14 11,02 - - 1,52 155,89
DE0008475005 Concentra - A - EUR - (C) AD EUR 52,18 53,51 11,01 -17,93 22,17 0,71 54,79
DE0008478058 FT Frankfurt-Effekten-Fonds - (D) AD EUR 139,23 142,94 10,95 -19,98 19,34 1,46 146,19
Aktien Euroland
DE0009789842 Allianz RCM Wachstum Euroland - A - EUR - (B,ur) AE EUR 51,94 53,20 17,14 -13,52 14,17 4,74 54,54
IE00B0DD2329 MSMM Eurozone Aggressive Equity B - (C) AE EUR 19.08. 952,13 8,66 -32,27 - 1,01 952,13
LU0129440391 JPM Euroland Equity C Acc EUR M4 (D) AE EUR 19.08. 11,90 6,54 -36,57 -8,46 -1,90 11,90
DE0002635281 iShares DJ EURO STOXX Select Dividend 30 (DE) - (C) AE EUR 19.08. 16,41 5,15 -41,66 -6,52 -0,69 16,91
DE0009780411 LBBW Dividenden Strategie Euroland R - (B) AE EUR 19.08. 30,83 5,08 -32,12 1,16 -3,29 32,37
DE0008481904 Allianz RCM Euroaktien - A - EUR - (D) AE EUR 34,66 35,52 4,50 -36,69 -13,47 -4,86 36,39
DE0009779611 First Private Euro Aktien STAUFER A - (D) AE EUR 19.08. 44,56 4,45 -36,28 -11,58 -3,53 46,79
LU0087045034 BNP Paribas L1 Equity Euro C C - (C) AE EUR 19.08. 211,68 4,33 -30,94 -4,67 -4,58 222,264
LU0213072977 Standard Life IG SICAV Eurozone Equities Z M4 (D) AE EUR 10,55 10,78 4,04 -34,19 - -4,09 10,55
FR0007085501 Lyxor ETF MSCI EMU - (B) AE EUR 18.08. 35,0299 3,99 -27,25 - -2,78 35,0299
DE0008471228 NUERNBERGER cominvest A - (B) AD EUR 69,73 71,48 3,85 -34,35 -4,62 -4,12 73,22
LU0122726424 Delta Lloyd L Equity Euro B Cap - (D) AE EUR 19.08. 158,46 3,85 - - -3,79 158,46
LU0097655574 Deka-EuroStocks CF - (D) AE EUR 19.08. 28,32 3,81 -35,38 -12,27 -2,18 29,38
DE0009757914 Invest Euroland - (C) AE EUR 19.08. 37,01 3,66 -30,26 -4,66 -4,24 38,12
DE0009757740 UniEuroAktien - (C) AE EUR 19.08. 43,95 3,51 -30,26 -4,93 -4,37 46,15
LU0102715769 Credit Suisse Systematic Alpha (Lux) Eq Eurozone - (D) AE EUR 19.08. 85,19 2,77 -34,93 -10,98 -4,55 89,71
LU0085870433 UBS (Lux) Eq Fd - Euro Co Opportunity (EUR) P-acc - (E) AE EUR 19.08. 52,16 2,74 -37,04 -18,55 -5,15 54,77
IE0008248803 Vanguard Eurozone Stock Index Inst EUR M4 (B) AE EUR 19.08. 107,646 2,40 -32,11 - -4,35 107,646
LU0145456207 GEN INV Euro Equities Opportunity D CAP - (D) AE EUR 19.08. 114,861 2,29 -31,66 - -3,95 114,861
IE0031091642 Amundi ETF S&P Euro M2 (A) AE EUR 19.08. 136,99 2,07 -31,54 -1,42 -4,95 136,99
Aktien Europa
DE0008481821 Allianz RCM Wachstum Europa - A - EUR - (A,ur) AE EUR 55,06 56,39 25,45 -3,27 29,52 11,50 57,81
LU0125946151 MFS Meridian Funds European Core Equity A1 EUR - (A) AE EUR 19.08. 16,50 23,23 -13,52 17,86 12,09 16,50
LU0129443577 JPM Europe Strategic Growth C Acc EUR M4 (B) AE EUR 19.08. 11,66 21,97 -28,25 4,29 12,22 11,66
LU0043005569 Threadneedle (Lux)-Pan European Equities W M1 (B) AE EUR 19.08. 27,01 19,51 -6,12 19,73 10,43 28,36
IE0032904116 JOHCM European Select Values Retail EUR - (A) AE EUR 1,085 1,117 18,97 -36,21 -7,13 5,85 1,085
LU0093943974 Carnegie Fund - European Equity 1A - (C) AE EUR 15,47 15,64 18,36 -29,52 - 6,69 15,47
GB00B01HLH36 Threadneedle Pan European Accelerando C1 EUR - (A) AE EUR 1,4905 1,5319 17,29 -19,83 12,93 8,99 1,4905
IE0000663926 Federated Unit Trust Europa-Aktien LVM - (C) AE EUR 19.08. 14,17 16,53 -24,47 -4,06 3,81 14,92
LU0045842449 UBAM Lingohr European Union Equity Value A - (E) AE EUR 19.08. 239,73 16,13 -27,89 -14,42 6,33 239,73
LU0085167236 UniDynamicFonds: Europa A - A,ur AE EUR 19.08. 48,51 15,48 -16,28 16,64 5,36 50,45
DE0005320097 LINGOHR-EUROPA-SYSTEMATIC-LBB-INVEST - (B) AE EUR 42,77 43,91 15,41 -25,97 9,82 5,40 44,91
LU0191819951 UNI-GLOBAL Minimum Variance Europe - (A) AE EUR 19.08. 1631,26 15,37 -14,18 20,12 6,85 1631,26
LU0375761581 BNP Paribas L1 Equity Europe Growth C C - (B,ur) AE EUR 19.08. 27,07 14,85 - - 4,16 28,4235
IE00B0XJXQ01 Comgest Growth Europe Dis M1 (B) AE EUR 19.08. 10,01 14,53 -12,53 - 6,04 10,01
DE0009786186 Deka-EuropaSelect - (C) AE EUR 33,30 34,01 14,43 -25,93 -1,52 4,72 34,55
DE0006372485 cominvest Best-in-One Europe I - P -EUR - (B) GI EUR 26,68 26,60 14,41 -25,07 -0,96 6,59 28,01
DE0009757468 MEAG EuroKapital - (B) AD EUR 58,94 58,89 14,33 -20,64 2,92 5,55 61,89
LU0234679412 Goldman Sachs Euro Concentrated Eq Pf Base Acc - (C) AE EUR 19.08. 9,27 14,16 -29,51 - 6,19 9,27
LU0125727601 AXA WF Framlington Europe Opportunities AC - (C) AE EUR 38,49 38,93 13,88 -29,52 -2,75 7,39 40,60
LU0083307867 JPM Europe Select Equity C Acc EUR M4 (B) AE EUR 19.08. 73,78 13,61 -25,71 - 3,90 73,78
DE0008478181 FT EuropaDynamik P - (B) AE EUR 158,94 162,72 13,47 -26,05 13,36 3,74 166,89
AT0000711577 3 Banken European Top-Mix - (C) AE EUR 8,98 9,00 12,80 -28,00 -5,37 6,52 9,34
LU0173001487 Best Europe Concept OP - (C) AE EUR 125,39 125,18 12,72 -29,73 -6,72 4,44 131,66
LU0094541447 Aberdeen Global - European Equity A2 Acc - (C) AE EUR 30,47 31,45 12,64 -32,94 -9,80 3,11 30,47
DE0002635299 iShares DJ STOXX Select Dividend 30 (DE) - (D) AE EUR 19.08. 14,45 12,47 -45,39 -20,34 2,27 14,89
DE0005326763 UniSelection: Europa I - (B) AE EUR 19.08. 38,11 12,44 -19,56 0,06 4,67 39,25
LU0234678521 Goldman Sachs Europe Portfolio Base Acc EUR - (C) AE EUR 19.08. 9,43 12,40 -28,40 - 5,36 9,43
LU0129441100 JPM Europe Equity C Acc EUR M4 (D) AE EUR 19.08. 11,46 12,35 -33,64 -9,19 3,90 11,46
LU0129440714 JPM Europe Equity B Acc EUR M4 (D) AE EUR 19.08. 11,18 12,02 -34,31 -10,99 3,71 11,18
LU0006391097 UBS (Lux) Eq Fd - Europn Opportunity (EUR) P-acc - (C) AE EUR 19.08. 439,41 11,98 -27,00 -3,01 1,52 461,38
LU0210072939 JPM Europe Dynamic Small Cap A Acc EUR M1 (B) AE EUR 19.08. 15,10 18,62 -36,45 - 10,22 15,86
LU0198839143 UBS (Lux) Eq S - Small Caps Europe (EUR) P-acc - (C) AER EUR 19.08. 150,87 18,13 -30,90 6,12 6,77 158,41
LU0048365026 Credit Suisse Equity (Lux) Small&Mid Cap Europe B - (C) AEB EUR 19.08. 1223,03 17,89 -21,51 0,70 10,35 1284,18
IE0000434369 Wanger European Smaller Companies M1 (A) GE EUR 19.08. 39,14 17,26 -26,64 21,70 5,81 39,14
DE0005933998 iShares DJ STOXX Mid 200 (DE) - (B) AE EUR 19.08. 25,08 16,39 -22,42 13,93 8,20 25,84
DE000A0D8QZ7 iShares DJ STOXX Small 200 (DE) - (B) AE EUR 19.08. 15,75 16,26 -22,60 16,78 6,95 16,23
LU0199057307 SQUAD CAPITAL - Squad Value - (A) GI EUR 201,54 201,96 16,23 2,29 46,26 9,32 211,62
IE0030354744 Pinebridge Global Funds - Europe Small Cos Y1 M4 (E) AE EUR 19.08. 431,083 16,17 -41,72 -11,87 7,91 431,083
LU0130732364 Pictet-Small Cap Europe-P EUR - (B) AE EUR 488,95 490,72 15,93 -26,33 6,92 7,97 513,397
IE0004308122 MSMM European Small Cap B M3 (D) AE EUR 19.08. 1381,30 15,93 -34,81 -12,61 7,39 1381,30
Aktien Welt
LU0168343191 JPM Global Focus C Acc EUR M4 (A) AI EUR 19.08. 11,53 27,54 -6,18 - 11,94 11,53
LU0106280919 Sauren Fonds-Select SICAV - Global Opportunities - (B) AI EUR 21,76 21,72 26,88 0,93 31,48 12,69 22,85
LU0210534227 JPM Global Focus A Acc EUR M1 (A) AI EUR 19.08. 14,69 26,42 -8,70 28,52 11,20 15,42
LU0168341575 JPM Global Focus A Dist EUR M1 (A) AI EUR 19.08. 19,83 26,40 -8,69 28,56 11,28 20,82
LU0168343274 JPM Global Focus D Acc EUR - (A) AI EUR 19.08. 18,93 25,20 -11,38 22,29 10,51 19,88
GB00B60T5L45 Neptune Global Equity B Acc EUR M3 (B) AI EUR 1,379 1,388 24,46 - - 10,50 1,379
LU0208289198 Warburg Value Fund - Anteilklasse A - (A) GI EUR 175,64 177,27 24,31 6,36 54,87 16,71 184,42
GB0030932783 M&G Global Basics C Euro Acc M3 (B) AI EUR 23,1777 23,6719 23,56 -6,94 36,97 10,75 23,1777
LU0302544571 Abrias - World Equity Value B (EUR) M4 (C,ur) AI EUR 61,98 61,83 23,54 - - 15,35 65,079
GB0030932676 M&G Global Basics A Euro Acc - (B) AI EUR 21,39 21,8467 22,37 -9,67 30,52 10,05 21,39
DE0009799064 WachstumGlobal-INVEST - (B) AE EUR 17,74 17,89 20,84 -20,54 1,07 7,71 18,63
LU0089558679 UniDynamicFonds: Global A - (B) AI EUR 19.08. 27,20 20,49 -14,38 8,51 8,50 28,29
LU0129338272 Credit Suisse Equity (Lux) Global Value B - (B) AI EUR 19.08. 6,74 20,36 -4,80 16,01 13,47 7,08
IE0034046981 RIC II World Equity C - (B) AI EUR 19.08. 12,11 19,43 -16,43 2,63 7,74 12,11
LU0112269492 CondorTrends-Universal - (B) GI EUR 19.08. 37,52 19,30 -21,03 11,14 7,97 39,40
AT0000A08LD9 C-QUADRAT ARTS Best Momentum EUR V - (A) AI EUR 19.08. 183,99 18,95 - - 9,97 183,99
DE0007013625 MultiManager Fonds 5 - (C) GI EUR 42,48 42,38 18,92 -15,12 1,29 9,29 44,60
DE0009757864 SUEDWESTBANK-InterShare-UNION - (B) GE EUR 19.08. 32,31 18,82 -15,97 1,98 6,05 33,28
GB0030938251 M&G Global Growth C Euro Acc M3 (A) AI EUR 14,8498 15,0689 18,11 -7,04 24,34 7,73 14,8498
LU0122113094 SEB Fd 1 - SEB Global Chance / Risk Fund C EUR - (C) AI EUR 0,6436 0,649 18,07 -24,35 -1,50 7,66 0,6757
DE0009797753 Deutsche Postbank Global Player - C AE EUR 22,42 22,74 18,01 -17,89 -10,01 8,36 23,32
LU0137266473 IFM AktienfondsSelect - (B) AI EUR 19.08. 56,07 17,74 -15,56 9,47 6,56 57,75
DE0005314223 BBBank Chance Union - (B) GI EUR 19.08. 23,97 17,73 -19,96 4,57 6,06 24,57
LU0094560744 MFS Meridian Funds Global Equity A1 EUR - (B) AI EUR 19.08. 12,96 17,71 -11,48 7,64 6,32 12,96
FR0000284689 Comgest Monde - (A) AI EUR 19.08. 797,79 17,57 -7,53 12,98 7,72 797,79
AT0000689294 World Wide Index Fonds - (B) GI EUR 93,70 94,30 17,48 -19,57 - 8,15 98,40
LU0199073924 A & V Global Value Stocks Minimum Variance C II M3 (B) GI EUR 78,66 79,39 17,25 - - 6,13 82,59
DE0009786996 cominvest GreatSelection 100 - (B,ur) AI EUR 17,11 17,11 17,11 -15,05 5,86 8,63 17,97
GB0030938145 M&G Global Growth A Euro Acc - (A) AI EUR 13,8938 14,0992 16,96 -9,47 19,35 7,04 13,8938
NL0000289817 Rolinco - (D) AI EUR 18,40 18,64 16,83 -27,27 -13,78 5,08 18,40
Renten
Renten EURO
IE00B0113L34 MSMM Euro Fixed Income MZ - (E) RE EUR 19.08. 10,37 13,99 8,85 7,45 9,32 10,37
AT0000799861 KEPLER Vorsorge Rentenfonds A - (C) - EUR 87,36 87,30 11,81 21,50 18,85 9,64 89,54
LU0202995337 Allianz Rendite Extra - P - EUR M3 (C) RE EUR 60,74 60,55 11,67 29,33 25,73 10,26 60,74
AT0000855812 Volksbank-Muendel-Rent A - (B) - EUR 777,00 776,00 10,34 24,20 23,44 9,13 796,50
AT0000858915 RT VORSORGE RENTENFONDS A - (B) - EUR 63,13 63,09 10,11 24,69 24,98 8,90 64,71
LU0042998178 Threadneedle (Lux)-Euro Active Bonds W - (C,ur) RE EUR 19.08. 48,90 9,20 21,67 20,09 7,78 51,35
DE0008471079 cominvest Adirenta - P - EUR - (C,ur) RD EUR 13,36 13,33 9,20 24,96 22,34 8,25 13,76
LU0227128450 AXA WF Euro 5-7 I C M3 (A) RE EUR 124,84 124,74 8,88 24,44 - 6,55 124,84
LU0141248459 Swisscanto (LU) Bond Invest EUR A - (C) - EUR 19.08. 68,73 8,87 20,90 19,11 8,40 72,17
LU0213074247 Standard Life IG SICAV Euro Government Bond Z M4 (D) RE EUR 12,95 12,89 8,37 25,00 - 7,92 12,95
AT0000615364 3BG-Mid - (B) RI EUR 109,31 109,24 8,36 14,98 - 6,75 112,04
LU0083354190 WestRendit M1 (B) RD EUR 19.08. 58,18 7,96 19,37 18,83 6,75 59,93
AT0000986344 3 Banken Europa Bond-Mix - (A) RE EUR 8,27 8,26 7,77 20,20 20,69 6,71 8,48
AT0000671896 Pioneer Funds Austria - Euro Government Bond VA - (B) RE EUR 13,19 13,17 7,76 20,24 19,47 6,29 13,65
DE0006289465 iShares eb.rexx* Government Germany (DE) - (A) RD EUR 19.08. 139,26 7,50 23,23 23,34 6,34 143,48
DE0005321061 Monega Euro-Bond - (C) RI EUR 58,12 58,01 7,47 22,63 20,54 7,13 59,86
DE0008488016 MK RENTAK - (B,ur) RD EUR 254,27 253,50 7,15 21,88 21,06 6,45 262,13
DE0008480666 Koeln-Rentenfonds Deka - (C) RD EUR 28,97 28,85 7,13 20,16 18,34 5,81 30,02
LU0006406671 Performa Fund HNW Internatl Fixed Income (Euro) - (C) RI EUR 19.08. 13,53 7,04 22,11 17,55 4,97 13,53
LU0088035521 Delta Lloyd L Bond Euro B Cap - (D) RA EUR 19.08. 488,13 6,99 - - 6,91 488,13
LU0100840163 Julius Baer BF Euro-EUR C M3 (E) RE EUR 19.08. 343,58 10,36 6,95 6,11 7,87 343,58
GB0002773769 Threadneedle European Bond C1 EUR Gross - (B) RE EUR 1,3517 1,3462 10,35 26,68 22,57 9,18 1,4228
LU0011194601 DekaLux-Bond A - (B) RI EUR 19.08. 62,28 9,21 15,41 14,98 8,98 64,15
DE0008485699 OP Extra Portfolio - (B) RE EUR 52,71 52,73 8,42 10,56 14,34 5,82 54,29
DE0009750240 UniEuropaRenta -net- - (C) RE EUR 19.08. 50,02 8,21 18,16 14,33 7,99 50,02
DE000A0HF467 MEAG EuroRent I M4 (D) RD EUR 32,31 32,31 7,38 14,68 - 6,02 32,31
DE000DK091G0 Deka-EuropaBond CF - (B) RE EUR 106,17 109,71 7,35 - - 6,83 109,36
DE0008477878 CS Rent Zukunft - (D) RI EUR 19.08. 42,51 7,12 14,06 12,16 5,30 43,80
LU0055869092 Ras Lux Bond Europe - (D) RE EUR 59,70 59,61 6,71 13,48 - 6,80 59,70
DE0005314272 MVB Union Renten Plus - (B) RE EUR 19.08. 57,80 6,56 14,73 14,42 5,32 58,96
LU0011193629 cominvest Adilux - (D) RI EUR 45,80 45,50 18,62 32,96 23,29 17,87 47,17
DE0008484502 W&W Internationaler Rentenfonds - (C) RI EUR 19.08. 46,74 18,50 27,90 21,65 15,90 48,42
LU0303495120 Pictet-World Government Bonds-P EUR - (D) RI EUR 135,12 134,89 17,96 - - 17,00 139,173
LU0115016643 CIF Global Bond B EUR - (D) RI EUR 14,40 14,25 17,94 25,65 16,98 16,04 14,40
LU0052419792 WinFund International Bond Portfolio T - (D) RI EUR 19.08. 395,76 17,30 28,29 18,40 16,85 415,55
IE0000663470 Federated Unit Trust Inter-Renten LVM - (C) RI EUR 19.08. 28,39 16,59 32,91 25,07 15,31 29,27
DE0005321459 HANSAinternational I M3 (B) RI EUR 20,16 20,12 16,46 27,11 - 14,91 20,16
DE0008474560 DekaRent-International CF - (C) RI EUR 18,38 18,33 16,04 30,96 24,63 14,15 18,93
DE0008491028 UniRenta - (D) RI EUR 19.08. 19,73 15,18 25,20 17,37 14,44 20,32
GB0002771839 Threadneedle Global Bond C1 EUR Gross - (B) RI EUR 1,3133 1,3008 15,04 31,37 23,56 15,85 1,3824
rendite
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Hickhack um
Hybridanleihen
Neue Eigenkapitalregelungen beschäftigen Kreditwirtschaft
Coco-Bonds als Refinanzierungsalternative
Infolge der Finanzkrise rückt die Regulierung der Märkte immer einige Emittenten haben sich einen Ruck gegeben: Binnen
mehr in den öffentlichen Fokus. Besonders im Blick steht dabei weniger Tage zeigten sich mit Credit Suisse, HSBC und Uni-
die Reform der Eigenkapitalregeln durch den Baseler Ausschuss credit – drei allerdings sehr gut kapitalisierte und mit einem
für Bankenaufsicht. Je nachdem, wie streng sie ausfällt, könnten entsprechendem Vertrauensvorschuss ausgestattete Ban-
Finanzinstitute bald vor neuen Herausforderungen bei der Refi- ken – bereit, im größeren Stil Hybridbonds zu begeben, die
nanzierung über Anleihen stehen. im Markt auf beste Resonanz stießen. Dies wohlgemerkt,
obgleich es im Dialog zwischen Regulatoren, Investoren
Von Norbert Hellmann und Ratingagenturen noch keinen endgültigen Konsens
darüber gibt, wie die Kapitaldecke der Zukunft gestaltet
In Basel bewegt sich etwas. Bankemittenten horchen auf. sein wird und welche Merkmale Kapitalinstrumente haben
Mit Argusaugen verfolgt die von Kapitalbeschaffungssor- müssen, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
gen geplagte Kreditwirtschaft die Frage der Anerkennung
hybrider Anleiheformen bei der künftigen Berechnung des Überwiegend aus harten Bestandteilen
alles entscheidenden Kernkapitals. Der gegenwärtig an der Das neue Kernkapital (Tier 1) soll künftig überwiegend
Reform globaler Eigenkapitalvorschriften bastelnde Base- aus harten Bestandteilen, nämlich Aktien (oder sonstigen
ler Ausschuss für Bankenaufsicht steht vor einer Neudefini- Anteilscheinen, hinter denen eingezahltes und dauerhaft
tion und Härtung des Kapitalbegriffs. Die in den Boomjah- verfügbares Kapital steht) sowie einbehaltenen Gewinnen
ren von Banken so fleißig genutzten Nachranganleihen und zusammengesetzt sein. Noch weiß man nicht, in welchem
andere sogenannte Hybridbonds könnten dabei ins Abseits Verhältnis auch hybride Kapitalinstrumente beigemischt
geraten. Wenn sie aufgrund strengerer Vorschriften nicht werden dürfen, entscheidend aber soll sein, dass sie an einer
mehr oder nur noch sehr beschränkt zur Auffüllung des laufenden Abdeckung von Verlusten im Weiterführungsfall
regulatorischen Eigenkapitals zählen sollten, müssen Ban- (Going Concern) partizipieren. Dies war bei den zum Tier 1
ken ihre Refinanzierungsstrategien anpassen. zählenden Nachranganleihen zwar im Prinzip schon bisher
der Fall, tatsächlich aber fanden Banken Wege, den Anle-
Pragmatischere Linie bei Regulierung gern auch in Verlustjahren die Titel zu bedienen. Mit den Er-
Ende Juli hat der dem Baseler Ausschuss vorstehende Gou- fahrungen aus der Finanzkrise, die den Einsatz von Steuer-
verneursrat einige selektive Vorfestlegungen zu den eigent- geldern erforderte, ist es zur Forderung nach einer Las-
lich erst im November zu beschließenden Regeln getroffen, tenverteilung, die Bondhalter stärker in Anspruch nimmt,
die am Markt haben aufhorchen lassen. Dabei scheint es, gekommen. Kuponzahlungen, die zwar der langfristigen
als hätten die Regulatoren unter dem Eindruck der Euro- Investorenpflege dienen, aber nicht im wirtschaftlichen
land-Krise und der Angst um Refinanzierungsprobleme Interesse der Bank sind, werden also unterbunden.
von Banken beschlossen, bei den Baseler Reformen einen
Gang herunterzuschalten. Insbesondere bei den Kapitalde- Durch die Finanzkrise sind die Hybridbonds als reibungs-
finitionen zeichnet sich eine pragmatischere Linie ab, mehr lose Finanzierungsschiene, mit der das Beste beider Wel-
Spielraum bei der Anerkennung von Kernkapital zu lassen. ten von Anleihe- und Aktiencharakter für Emittenten und
Anleger genutzt werden kann, entlarvt worden. Zu einer
Obwohl es sich nur um einen Zwischenstand in Basel han- Zeit, als Pleitewellen oder stützende staatliche Eingriffe
delt, ist ein Ruck durch die Märkte gegangen. Und auch im Bankensektor noch zum Reich der Phantasie gehörten,
konnten die Kreditinstitute ihre Nachrangtitel mit recht züglich der Auslöser für einen Umtausch. Die vom Umfang
mageren Zinsaufschlägen ausstaffieren. Die Anleger konzen- her große Coco-Emisson der Lloyds Banking stellt allerdings
trierten sich auf den Charakter eines festen Auszahlungsver- einen Sonderfall dar und kann nicht als Wegbereiter für
sprechens mit vermeintlich festem Kündigungstermin. Die eine Verbreitung gesehen werden. Schließlich standen die
Regulatoren waren zufrieden, dass es sich rechtlich gese- zeichnungsbereiten Bondholder bei Lloyds bereits mit dem
hen dennoch um dauerhaft zur Verfügung stehende Gelder Rücken zur Wand, weil ihre Anleihen hohe Wertabschläge
mit der einer Aktie vergleichbarer Risikoübernahmefunk- aufwiesen und Lloyds durch Auflagen der EU-Kommission
tion handelte, die man guten Gewissens zum Kernkapital mit einem zweijährigen Moratorium für Kuponzahlungen
zählen darf. Die Emittenten wiederum erfreuten sich einer auf ihre Anleihen belegt worden war.
Kapitalaufnahme zu Fremdverschuldungskosten, die zudem
noch steuerliche Abzugsfähigkeit genießt. Was über Jahre Interessant werden Coco-Bonds für Banken aber dann, wenn
hinweg als eine Art Win-Win-Win-Situation gelten durfte, sie seitens der Baseler Regulatoren zur härtesten Kapitalgat-
stellt sich nun wesentlich unübersichtlicher dar. tung gerechnet werden und ihre Ausgabe Banken relativ ge-
sehen zu einer Kapitalerhöhung billiger kommt. Die Voraus-
Letztes Aufbäumen einer Assetklasse setzungen stehen dafür nicht schlecht, allerdings dürften die
Vielleicht war die kürzliche Miniwelle von Hybridbonds Regulatoren darauf achten, dass Coco-Bonds nicht zu einer
nur das letzte Aufbäumen einer vom Aussterben bedroh- dominierenden Kapitalform wachsen, sondern eher bei der
ten Assetklasse. Branchenbeobachter sind sich allerdings Erfüllung der von Basel angedachten zusätzlichen Kapital-
sicher, dass die vom Markt und von den Regulatoren ge- puffer zum Einsatz kommen. Bislang ist es bei einigen we-
forderte Festigung der Kapitaldecke von Banken einen nigen Testballons geblieben. Seitens der niederländischen
Mittelbedarf nach sich zieht, der mit klassischen Dividen- Rabobank, ein von der Bonität her über alle Zweifel erha-
dentiteln nicht bewältigt werden kann und der Unterstüt- benes Institut, wurde eine neue Variante eines Coco-Bonds
zung durch den Bondmarkt bedarf. Auf der Suche nach ge- platziert, der als eine Mischung aus vorrangiger Anleihe und
eigneten Hybridformen stößt man auf eine neuartige Form Katastrophenbond daherkommt.
von Zwangswandelanleihen, die als Contingent Capital
Notes oder griffiger Coco-Bonds bezeichnet werden. Möglicher Weg für Landesbanken
Sinkt die harte Kapitalquote der Bank unter 7 %, reduziert
Im Wesentlichen handelt es sich um Bonds, die bei Errei- sich der Nennwert der Titel auf ein Viertel und die Anleger
chen einer bestimmten Schwelle („trigger point“), die an werden bar ausbezahlt. Die übrigen drei Viertel verwandeln
einer Kapitalquote festgemacht wird, automatisch in Aktien sich auf der Passivseite der Bilanz von Fremd- in Eigenka-
gewandelt werden. Bekannt gemacht wurde das Instru- pital und stärken die Kapitaldecke, ohne dass es zu einer
ment durch die teilverstaatlichte britische Lloyds Banking Aktienemission kommen würde. Eine solche Konstruk-
Group, als sie im Zuge einer Restrukturierung eine gewal- tion, von Rabobank als Senior Contingent Notes bezeichnet,
tige Kapitalerhöhung mit einer Umtauschanleihe flankier- könnte auch von nicht börsennotierten Banken – in Deutsch-
te, bei der Anleger umlaufende Lloyds-Bonds zunächst in land etwa Landesbanken – ein Weg sein, um via Bondmarkt
Coco-Bonds tauschten. Diese könnte Lloyds in Aktienkapital zu einer Stärkung der Kapitaldecke beizutragen.
umwandeln, wenn die eng gefasste und damit nur aktien-
bezogene Kernkapitalquote Core Tier I unter eine Schwelle Einige offene Fragen stehen der Begebung weiterer Coco-
von 5 % rutschen würde. Das wäre dann eine Möglichkeit, Bonds derzeit aber noch entgegen. Zum einen wartet man
gerade dann die Kapitalquote zu erhöhen, wenn der Zugang auf die im Herbst in vollständiger Fassung vorgelegten
zum Kapitalmarkt erschwert oder sonstige Refinanzierungs- Baseler Eigenkapitalregeln, anhand derer sich der zukünf-
bedingungen besonders teuer wären. tige Kapitalbedarf von Banken besser abschätzen lässt und
die Spielregeln bei der Anerkennung von Zwangswandel-
Da die Wandlung von Coco-Bonds keine Kapitalverwässe- anleihen in Kernkapital bekannt sind. Zum anderen stellt
rung für die Aktionäre bedeutet und keine neue Verschul- die bisherige Zurückhaltung der Ratingagenturen, solche
dung darstellt, gilt sie als eine kursschonende Form der Instrumente mit Bonitätsnoten zu versehen, ein Hindernis
Mittelbeschaffung. Auch gelten Cocos als relativ transpa- dar. Die Ratingagenturen haben nämlich Schwierigkeiten,
rent, betont die Ratingagentur S & P, weil die Situationen, mit ihrer Systematik den besonderen Charakter der Coco-
in denen Contingent Capital in Eigenkapital umgewandelt Bonds zu erfassen. Die wohl alles entscheidende Frage aber
wird, für Anleger klar erkennbar sind. Andererseits taugen ist, wie Investoren das Risiko einschätzen, in einem mög-
sie nicht für eine rasche Verlustabsorption, beispielsweise licherweise ungünstigen Zeitpunkt, da niemand außer dem
wenn sich die Kreditqualität von Banken rapide verschlech- Staat bereit wäre, einer Bank Eigenkapital zu geben, mit ins
tert, und bedürfen wohl auch einer Vereinheitlichung be- Anteilseignerboot genommen zu werden.
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Vor dem
Börsen-Herbst
Von Claus Döring
S
chön, dass Sie wieder zurück sind aus den als im Rest des Jahres. Und da sich die
dem Urlaub. Dann kann es ja an der europäischen Aktienmärkte und insbeson-
Börse endlich aufwärts gehen. Die „Die stolzen Ge- dere der deutsche äußerst selten vom US-
Urlaubszeit, das haben Langzeituntersuchun- Markt abkoppeln können, gilt diese Bör-
gen zu den Aktienmärkten schon vor Jahren winnzahlen und senregel folglich auch hierzulande. Wer in
gezeigt, ist in aller Regel keine Phase über- weiser Voraussicht Ende April diesen Spruch
durchschnittlicher Kursperformance. So auch
ansehnlichen beherzigte, konnte sich am 26. April auf
in diesem Sommer. Der Dax schwankte seit Dividenden- dem Dax-Jahreshoch von 6 332 Punkten
unserer letzten Ausgabe von „rendite“, also verabschieden und sich einige Tage später,
im Juni, Juli und August, in einer Art Schau- renditen dieses als der Index für deutsche Blue Chips am 7.
kelbörse zwischen 5 700 und 6 300 Punkten. Mai bis auf 5 716 Punkte nach unten rausch-
Beinahe im Wochenrhythmus ging es runter Sommers sind te, bestätigt fühlen. Am 25. Mai war der
und wieder hoch. Dax mit 5 670 Punkten sogar wieder auf das
heute wie die schwache Februar-Niveau gefallen.
Das überrascht niemanden, der sich mal einge- Postkarte aus
hender mit den saisonalen Schwankungen am Jenseits des Phänomens saisonaler Schwan-
Aktienmarkt beschäftigt hat. Die Monate der dem Urlaub: kungen, deren Gründe so wenig zwingend
Sommerferien – in der nördlichen Hemisphäre erscheinen wie die Erklärungen für den em-
die Monate Juli, August und September – eine schöne pirisch belegbaren „schwachen“ Montag und
zeichnen sich durch niedrigere Börsenum- „starken“ Freitag an den Aktienmärkten,
sätze, geringere Volatilität und größere Erinnerung an dürfte mit dem meteorologischen Herbst
Spreads zwischen An- und Verkaufskursen sonnige Tage.“ auch an den Aktienmärkten eine Abkühlung
aus. Dieser empirisch abgesicherte Effekt ist bevorstehen. Denn die dunklen Wolken am
umso größer, je weiter ein Land vom Äquator amerikanischen Konjunkturhimmel, die auf
entfernt liegt. Das jedenfalls haben Forscher kräftige Herbststürme schließen lassen, wer-
der Princeton-Universität und der Columbia- den auch das Börsenklima in Europa beein-
Universität im Jahr 2005 herausgefunden, flussen. Zwar haben die deutschen Blue Chips
nachdem sie die Daten von 51 verschiedenen im August beeindruckende Quartalszahlen
Aktienmärkten ab dem Jahr 1962 ausgewertet präsentiert. Und Aktien werfen in Deutsch-
haben. Ihre These, dass man in den Sommer- land noch recht ansehnliche Dividendenren-
monaten an der Börse geringere Gewinne er- diten ab, zur Jahresmitte noch durchschnitt-
zielt als im Rest des Jahres, weil viele verreisen lich 3,4 %. Doch die stolzen Gewinnzahlen
und im Urlaub nicht an Aktiengeschäfte den- und ansehnlichen Dividendenrenditen dieses
ken, ist von den Daten knapp bestätigt worden. Sommers sind heute wie die Postkarte aus
dem Urlaub: eine schöne Erinnerung an son-
Allerdings gibt es noch weitere, mitunter nige Tage. Aber schwache Marktphasen bie-
bekanntere und signifikantere saisonale Ein- ten bekanntlich gute Einstiegsmöglichkeiten.
flüsse. Einer spiegelt sich in der alten Bör- Und spätestens im Januar kommen dann die
sianer-Weisheit „Sell in May and go away“ Anhänger der Theorie saisonaler Schwan-
wider. Dahinter steht die Erfahrung, dass kungen wieder zu ihrem Recht: Der erste
die amerikanischen Aktienmärkte von Mai Monat des Jahres zeichnet sich seit Jahrzehn-
bis Oktober tendenziell schlechter abschnei- ten durch relative Stärke aus.
Bank ist nicht gleich Bank. Und Gewinnmaximierung ist nicht zwangsläufig die einzige Richtschnur des Handelns. Die Tradition
unseres Hauses gründet sich vielmehr auf Unabhängigkeit, persönliche Beratung und unternehmerisches Denken. Überzeugen
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