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Das arme Entlein hatte es wahrlich nicht gut.

Eines Abends, als die Sonne schn


unterging, kam ein ganzer Schwarm herrlicher groer Vgel aus dem Busche; das
Entlein hatte solche nie so schn gesehen. Sie waren ganz blendend wei, mit
langen, geschmeidigen Hlften, es waren Schwne. Sie stieen einen ganz
eigentmlichen ton aus, breiteten ihre prchtigen langen Flgel aus und flogen von
der kalten Gegend fort nach warmen Lndern, nach offenen Seen. Sie stiegen sehr
hoch, und dem hsslichen kleinen Entlein wurde sonderbar zu Mute, es drehte sich im
Wasser wie ein Rad rund herum, streckte den Hals hoch in die Luft nach ihnen aus
und stie einen so lauten und sonderbaren Schrei aus, dass es sich selbst davor
frchtete. O, es konnte die schnen, die glcklichen Vgel nicht vergessen, und so
bald es sie nicht mehr erblickte, tauchte er gerade bis auf den Grund, und als es
wieder heraufkam, war es gerade wie auer sich. Es wusste nicht, wie die Vgel
hieen, nicht, wohin sie flogen, aber doch war es ihnen gut, wie es nie Jemand
gewesen. Es beneidete sie durchaus nicht; wie konnte es ihm einfallen, sich solche
Lieblichkeit zu wnschen! Es wre schon froh gewesen, wenn die Enten es unter sich
geduldet htten, das arme hssliche Tier! Der Winter wurde immer klter; das
Entlein musste im Wasser herumschwimmen, um das vllige Zufrieren desselben zu
verhindern; aber in der Nacht wurde das Loch, worin es schwamm, kleiner und
kleiner; es fror, so dass es in der Eisdecke knackte, das Entlein musste
fortwhrend die Beine gebrauchen, damit das Wasser sich nicht schloss; zuletzt
wurde es matt, lag ganz still und fror so im Eise fest.

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