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„Auf dem Boden Berlins existierten 1990 zwei eigenständige Städte.

Als am 13.8.1961 die Berliner Mauer errichtet wurde, fingen Ost- und Westberlin an, sich
durch die Trennung unterschiedlich zu entwickeln. Damit wurden beide Teile der Stadt zu
eigenständigen Städten. Westberlin war eingeschlossen von der DDR und die Bürger
mussten daher hauptsächlich für sich selbst sorgen. Die Mauer hat die städtische
Entwicklung Berlins stark beeinflusst und hat sowohl räumliche als auch bauliche Folgen
hinterlassen. Obwohl der Mauerfall über 26 Jahre her ist, sieht man immer noch die
Auswirkungen, die diese Zeit auf die Stadt hatte anhand der Stadtstruktur, die in dieser Zeit
entstand. In den Jahren nach dem Krieg herrschte in beiden Stadthälften starker
Wohnungsmangel, da die meisten Gebäude zerstört worden waren und die Aufbauarbeiten
nicht schnell genug voran gingen. Sowohl Ost- als auch Westberlin entwickelten
Bauprojekte, die praktisch und modern waren und möglichst viel neuen Platz zum Wohnen
schaffte. Da Ostberlin nun das politische Zentrum der DDR war, wurde die hierarchische
Struktur der bereits existierenden Stadt hervorgehoben, um zu verdeutlichen, das es das
Machtzentrum war. Die Stalinstraße, die von Osten zum zerstörten Zentrum führte, wurde
wieder aufgebaut und gestaltet. Der westliche Stadtteil fing daraufhin an, mit dem
Hansaviertel ein eigenes modernes, architektonisches Stadtviertel zu bauen. Stalinallee und
Hansaviertel zeigten deutlich die Systemkonkurrenz zwischen Osten und Westen, was
Städtebau- und Wohnungspolitik betraf. Deshalb wurde in beiden Stadthälften auch ein
neues Stadtzentrum gebaut, in Westberlin war dies die City-West. Auch wirtschaftlich
entwickelten sich der Osten und Westen Berlins vollkommen unabhängig voneinander.
Nach dem Mauerbau hatten die Bürger beider Stadthälften gelernt, ohne einander
auszukommen. Osten und Westen hatten beide eine voll funktionsfähige Stadt, mit allen
Bereichen, die man einer Stadtstruktur zuordnen würde. Es gäbe jeweils den City-Bereich,
Wohnviertel, Industrieviertel, öffentliche Verkehrsmittel, sogar einen Flughafen in beiden
Teilen Berlins. Es gab in Bildungseinrichtungen, öffentliche Gebäude und Bahnhöfe.
Dadurch war kein Stadtteil vom anderen abhängig. Auch in den Köpfen der Menschen war
die Stadt noch immer in zwei Teile geteilt, was bis heute teilweise noch so ist. Noch immer
wird zwischen Ost- und Westberlin unterschieden, obwohl die Trennung fast drei
Jahrzehnte her ist. Die Westberliner identifizierten sich damals mit Westberlin und die
Ostberliner mit Ostberlin. Jedoch wäre es schwierig für beide Stadtteile gewesen, noch
länger geteilt zu bleiben, da dies viele negative Effekte hatte. Natürlich hatten sich
Westberlin und Ostberlin zu zwei eigenständigen, verschiedenen Städten entwickelt, da auf
Dauer Probleme entstehen, wie zum Beispiel, dass Westberlin nicht wachsen kann,
wirtschaftlich gesehen ein schlechter Standort war und die Bevölkerungszahlen immer
wieder zurückgingen. Deshalb war es definitiv das beste für beide Stadtteile, sich zu
vereinigen.
Ich stimme aber der These voll und ganz zu, da beide Teile der Stadt sich in der Zeit der
Trennung unabhängig voneinander entwickelt haben und dadurch ihren eigenen Charakter
und Unabhängigkeit entwickelt haben, die sich von der jeweils anderen Hälfte stark
unterschieden.

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