RANDSCHICHTBEHANDLUNG
Rolf Zenker,
Anja Buchwalder
Dieses Buch wurde von den Autoren im Auftrag der
pro-beam AG & Co. KGaA erarbeitet.
©2010 Alle Rechte für das Gesamtwerk bei pro-beam AG & Co. KGaA
©Abbildungen:
Abb. 87 SLV Halle
Abb. 44; 46; 90 Stahlzentrum Freiberg
Abb. 63a; 64; 66a, b; 70a; 71a; 72a; pro-beam AG & Co. KGaA
73a; 80; 81a; 88a, b
Abb. 1; 10; 11; 12; 20; 23; 32; 35; 37; IWT, TU Bergakademie Freiberg
39; 41-43; 45; 50-52; 54-60; 67;
75; 78; 79; 83; 84; 86; 88c, d, e
alle übrigen Abbildungen Zenker-Consult
Printed in Germany
2
Inhalt
1 EINFÜHRUNG ................................................................................................ 4
2 VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN .............................................. 6
2.1 Wirkprinzip...................................................................................................... 6
2.2 Verfahrensübersicht ....................................................................................... 8
2.3 Technologie .................................................................................................. 12
2.4 Strahlführungstechnik ................................................................................... 15
2.5 Werkstofftechnologie .................................................................................... 22
2.6 Bauteilspezifik .............................................................................................. 23
2.7 Prozesstechnik ............................................................................................. 27
3 RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN ............................................................... 29
3.1 Festphasenprozesse .................................................................................... 29
3.1.1 EB-Härten..................................................................................................... 29
3.1.2 EB-Glühen .................................................................................................... 35
3.2 Flüssigphasenprozesse ................................................................................ 36
3.2.1 EB-Umschmelzen ......................................................................................... 36
3.2.2 EB-Umschmelzlegieren/-dispergieren .......................................................... 40
3.2.3 EB-Auftragen ................................................................................................ 48
3.3 Kombinierte EB-Randschichttechnologien .................................................... 49
3.3.1 Kombination mit thermochemischen Behandlungen ..................................... 50
3.3.2 Kombination mit Hartstoffbeschichtungen (PVD, CVD)................................. 51
3.4 Sonderverfahren ........................................................................................... 53
4 ANWENDUNG .............................................................................................. 55
4.1 Anwendungsrichtlinien und Einsatzkriterien.................................................. 55
4.2 Anwendungsbeispiele ................................................................................... 58
4.2.1 Festphasenprozesse .................................................................................... 58
4.2.2 Flüssigphasenprozesse ................................................................................ 72
5 POTENZIALE ............................................................................................... 80
6 ANLAGEN .................................................................................................... 83
3
EINFÜHRUNG
1 Einführung
Der Elektronenstrahl (EB – Electron Beam) hat sich
trotz Konkurrenz mit anderen Randschichttechnolo-
gien, insbesondere der Laserstrahlbehandlung, in
den letzten 20 Jahren in vielen Bereichen der me-
tallverarbeitenden Industrie durch zahlreiche indus-
trielle Anwendungen einen festen Platz erobert.
Basierend auf der nahezu trägheitslosen Form- und
Ablenkbarkeit des Elektronenstrahls wurden Tech-
EB-Technologien niken entwickelt, die es gestatten, die Energieüber-
maßgeschneidert tragung innerhalb eines Ablenkfeldes nahezu belie-
und beanspru- big an die Bauteilkontur anzupassen bzw. definierte
chungsgerecht lokale Temperatur-Zeit-Regime zu realisieren. Da-
mit sind die Bedingungen für eine maßgeschnei-
derte, beanspruchungsgerechte Behandlungstech-
nologie erfüllt.
EB-Randschichttechnologien werden vor allem für
den Verschleißschutz eingesetzt und zeichnen sich
durch ihre ausgezeichnete Produktivität, den hohen
Wirkungsgrad, ihre große Flexibilität und die tech-
nologische Vielfalt sowie durch die exzellente Re-
produzierbarkeit der Behandlungsergebnisse aus.
Mittlerweile gewinnen aber auch EB-behandelte
Randschichten zum Schutz gegen Korrosion an
Bedeutung. Selbst zur gezielten Beeinflussung des
Eigenspannungszustandes (Erzeugung von Druck-
eigenspannungen im oberflächennahen Bereich)
wird z. B. das EB-Härten genutzt.
EB-Randschichttechnologien sind Vakuumprozes-
se. Das in der Vergangenheit als Nachteil für EB-
Verfahren angesehene Vakuum ist eher als Vorzug
Vakuum als zu werten, weil durch die inerte Atmosphäre einer-
Vorteil seits schädliche Nebenwirkungen verhindert wer-
den (Oxidation, Entkohlung, Wasserstoffversprö-
dung u. a.) und andererseits positive Auswirkungen
auf den Prozess zu verzeichnen sind (Porenredu-
zierung, Verdampfen von Verunreinigungen u. a.).
Durch geschickte Anlagenkonzepte sind die Evaku-
ierungszeiten nicht mehr prozessbestimmend, son-
dern sie werden zu Nebenzeiten.
4
EINFÜHRUNG
5
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
2 Verfahrenstechnische
Grundlagen
2.1 Wirkprinzip
Treffen stark beschleunigte Elektronen, die sich mit
einer Geschwindigkeit von bis zu 2/3 der Lichtge-
schwindigkeit bewegen, auf Material, so wird deren
kinetische Energie in einer dünnen Absorptions-
schicht (einige μm) umgewandelt (Abb. 2).
Abb. 2
Wechselwirkung
zwischen EB
und Material
6
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
a) b)
7
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
a) b) c)
2.2 Verfahrensübersicht
Die thermischen EB-Technologien werden in die
Verfahrensgruppen Fügen, Abtragen und Rand-
schichtbehandlung unterteilt (Abb. 5).
Bei der EB-Randschichtbehandlung werden in Ab-
hängigkeit von der gewählten Behandlungstempe-
ratur (TB) im Vergleich zur Schmelztemperatur (TS)
des Grundwerkstoffes die technologischen Varian-
ten Festphasenprozesse (TB < TS) und Flüssigpha-
senprozesse (TB > TS) unterschieden (Abb. 5).
Das bekannteste und am meisten verbreitete Ver-
fahren ist das EB-Randschichthärten.
8
VERFAH
HRENSTECHNISCHE GRUN
NDLAGEN
EB-Härten (EBH)
Der Werkstoff wird
w bis in eine bestimm
mte Tiefe
(0,1...2 mm) auf eine Temperatur (dicht) unterhalb
des Schmelzpunkktes erwärmt und nach kurzer Hal-
nige Sekunden) durch Selbstab-
tedauer (0,1...ein
schreckung abge ekühlt, so dass eine marte
ensitische
Umwandlung ablä äuft.
assen (EBG)
EB-Glühen/-Anla
Der Werkstoff wird bis in eine bestimmte Tiefe auf
eine Temperatur erwärmt, bei der die gew
wünschten
Werkstoffverände
erungen (Rekristallisatio
ons- und Abb. 6
Ausscheidungsvoorgänge) herbeigeführt weerden.
Festphasenp
prozesse
EBH, EBG
9
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
EB-Umschmelzen (EBU)
Der Werkstoff wird mittels Elektronenstrahl bis in
eine bestimmte Tiefe (0,1...3,0 (10) mm) auf Tem-
peraturen oberhalb der Schmelztemperatur (Ts) er-
wärmt und erstarrt rasch nach Beendigung der EB-
Einwirkung durch Selbstabkühlung (Abb. 7a), wobei
sich Struktur- und Gefügeaufbau ändern, nicht aber
die chemische Zusammensetzung.
a)
EB-Umschmelzlegieren (EBUL)
Die Randschicht eines Werkstoffes und ein Zusatz-
stoff, der vorher aufgebracht oder während des Pro-
zesses zugegeben wird, werden bis in eine be-
stimmte Tiefe (0,1...3,0 (10) mm) mittels EB auf ei-
ne Temperatur oberhalb Ts von Grund- und Zusatz-
stoff erwärmt (Abb. 7b). Beim nachfolgenden Er-
starren durch Selbstabschreckung bildet sich durch
b)
Ablauf bestimmter metallurgischer Prozesse eine
Schicht mit veränderter chemischer Zusammenset-
zung und Struktur-/Gefügeausbildung.
EB-Umschmelzdispergieren (EBUD)
Die Randschicht eines Werkstoffes und ein Zusatz-
stoff werden mittels EB bis in eine bestimmte Tiefe
(0,1...3,0 (10) mm) auf eine Temperatur oberhalb Ts
des Grundwerkstoffes erwärmt und die nicht ge-
schmolzenen Partikel des Zusatzstoffes in der auf-
c) geschmolzenen Schicht eingelagert (Abb. 7c). Bei
der anschließenden Erstarrung durch Selbstab-
schrecken wird dieser Zustand „eingefroren“.
10
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
EB-Auftragen/-Beschichten/-Cladding (EBA)
Ein vorher aufgebrachter oder während des Prozes-
ses eingebrachter Zusatzstoff wird durch Einwirken
des Elektronenstrahls auf eine Temperatur ober-
halb Ts des Zusatzstoffes und des Grundwerkstof-
fes erwärmt, wobei der Zusatzstoff teilweise oder
vollständig, der Grundwerkstoff nur bis in eine ge-
ringe Tiefe (0,05...0,25 mm) in den flüssigen Zu-
stand überführt wird (Abb. 7d). Im Ergebnis der
nachfolgenden raschen Erstarrung bildet sich eine d)
auf dem Grundwerkstoff festhaftende Schicht mit
anderer chemischer Zusammensetzung und Struk-
tur- bzw. Gefügeausbildung als der Grundwerkstoff.
Kombinationsbehandlungen
Neben diesen „Ein-Prozess-Technologien“ gibt es
einige kombinierte Technologien (Abb. 8), wie z. B.
- EBH + thermochemische Behandlung (TCB)
- EBH + Hartstoffbeschichtung (HSB)
- EBU + EBH
- EBU + Hartstoffbeschichtung (HSB)
oder Verfahrenskombinationen unter Einbeziehung
von EB-Prozessen, die nicht zur Gruppe der Rand-
e)
schichttechnologien gehören, wie z. B. im Falle des
EB-Gravierhärtens (EB-Gravieren + EBH). Abb. 8
11
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
2.3 Technologie
EB-Randschichttechnologien sind durch die folgen-
den vorteilhaften Merkmale gekennzeichnet:
- hohe Produktivität (kurze Behandlungszyklen,
reduzierter Fertigungsaufwand, Einsparung von
Prozessstufen)
- geringer Energieverbrauch
- hochgradige Automatisierbarkeit
- Flexibilität (Realisierung mehrerer Fertigungs-
verfahren in einer Anlage, wie z. B. Schweißen,
Randschichtbehandlung, Gravieren)
- hohe Anpassungsfähigkeit an wechselnde
EB-Technologien technologische Aufgaben (Fertigungsverfahren,
hochproduktiv, Teilesortimente)
multivalent und - Eingliederung in Fertigungssysteme bzw. -pro-
flexibel einsetzbar zessabläufe
- verbesserte Qualität der Erzeugnisse (bessere
Gebrauchseigenschaften, höhere Lebensdau-
er)
- große Fertigungssicherheit (sehr genau repro-
duzierbare Behandlungsresultate)
- verbesserte Arbeitsbedingungen
- keine Umweltbelastung
12
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Behandlungs- Oberflächen-
muster zustand
verfahrens- bauteil-
Einstrahlwinkel spezifische spezifische Bauteilvolumen
Aspekte Aspekte
Überlappungs- Form- und Lage-
effekte abweichungen
Eigenschafts-
gradient
werkstoff-
Umwandlungs- spezifische Makrofehler
tiefe Aspekte (Risse, Poren)
Aufmischungs- Schicht-
grad anbindung
13
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
14
VERFAH
HRENSTECHNISCHE GRUN
NDLAGEN
2.4 Strahlfführungstechnik
k
Die Prozesse de er EB-Randschichtbehan ndlung er-
fordern im Gegen nsatz z. B. zum EB-Schw weißen ei-
ne größere Oberrflächenbereiche erfassen nde Ener-
gieübertragung. Eine wesentliche Vorau ussetzung
für die effektive Nutzung von EB-Rands schichtbe-
handlungstechno ologien ist die Anwendu ung einer Hochfrequuente
hochfrequenten 2D-2 bzw. 3D-Strahlablennkung, die programmierte
es gestattet, mit Ablenkfrequenzen bis zu u 100 kHz Strahlablen
nkung
nahezu jedes be eliebige laterale Muster innerhalb
eines definierten Energieübertragungsfelde es (im op-
timalen Arbeitsab bstand: 200 mm x 200 mm) einzu-
stellen.
Parame
eter EB-Rands schicht- Tab. 2
behand dlung
Beschleunigungssp pannung 60...120 (150) kV Typische Stra
rahlpara-
Strahlleistung 1...1
15 (20) kW meter für die
Strahldurchmesserr 0,3
3...0,5 mm EB-Randschichtbe-
(Fokus, Abb. 10)
handlung
genutzte Leistungsflussdichte 103…105 (1
107) W/cm²
Größe des En
nergieübertra- …2·104 mm²
gungsfeldes
max. Strahlablenkfrrequenz 100 kHz
Arbeitsabstand (EBB-Austritt bis 100...500…
…1500 mm
Bauteil)
15
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Abb. 11
Energieübertragungs-
muster a)
a) Graustufenfelder
b) Graustufenbild
(8 Bit)
b)
16
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Energieübertragungsfeld
Beim EB-Härten oder -Glühen wird das Energie-
übertragungsfeld in der Regel so programmiert,
dass eine möglichst rasche Erwärmung erfolgt, die
Temperatur an der Oberfläche lokal kurze Zeit kon-
stant gehalten und anschließend die erwärmte Zo-
ne durch Eigenabschreckung rasch abgekühlt wird.
Abb. 12a zeigt ein typisches Beispiel für ein Ener-
gieübertragungsfeld, das sich relativ zum Bauteil
bewegt (CI-Technik). Die höchste Energiedichte de-
finiert die Front des Feldes. Die dazu gehörigen
Temperatur-Zeit-Verläufe in unterschiedlichen Ab-
ständen von der Oberfläche zeigt Abb. 12b.
Diese Art der Energieübertragung bezeichnet man
als oberflächenisotherm, weil die Oberflächentem-
peratur im Einwirkbereich des Feldes konstant
bleibt. Abb. 12
Dieses vor allem beim EBH zur Anwendung kom-
a) Energieübertra-
mende Energieübertragungsfeld muss in seiner
gungsfeld
Länge (Anzahl der Linien) und deren Dichte (Ab- b) Temperatur-Zeit-
stand der Linien) innerhalb des Feldes aufgrund der
Verläufe (variable
unterschiedlichen Wärmeleitfähigkeiten bzgl. des zu
Abstände von der
behandelnden Werkstoffes optimiert werden. Oberfläche)
a) b)
17
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Flashtechnik
Abb. 13 zeigt das Prinzip der oberflächenisother-
Abb. 13
men Energieübertragung für den Fall der Flash-
Flashtechnik Technik. Die an die Bauteilkontur zur Erzielung ei-
a) Flash-Ring, Bauteil ner konstanten Behandlungstiefe über die Stegbrei-
b) Strahlstrom (IS)- te angepasste Energieübertragungsfunktion in
und Temperatur-Zeit- Form eines Rings (Abb. 13a) wird während der Ein-
Verlauf im Bauteil für wirkungsdauer (z. B. 2 s) in seiner Intensität redu-
verschiedene Oberflä- ziert (z. B. Verringerung des Strahlstroms) und die
chenabstände Oberflächentemperatur bleibt konstant (Abb. 13b).
a) b)
18
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Mehrspot-Technik
Für EB-Flüssigphasenprozesse (Umschmelzen, Le-
gieren und Dispergieren) kommen andere Energie- Abb. 14
übertragungsprinzipien in Form von Mehrspot- EB-Mehrspot-
Techniken zur Anwendung (Abb. 14). Techniken
19
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
b)
c) a)
Mehrprozess-Technologie
Im Gegensatz zur Mehrspot-Technik, bei der in je-
dem Spot der gleiche Prozess abläuft, finden bei
der Mehrprozess-Technologie in jedem Strahlein-
wirkbereich unterschiedliche Prozesse statt.
Die bisher industriell genutzten Varianten beschrän-
ken sich auf Festphasenprozesse, wie:
- EB-Härten + EB-Anlassen (Abb. 16a)
- EB-Vorwärmen + EB-Härten (Abb. 16b)
20
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
a) b)
21
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
22
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
2.6 Bauteilspezifik
Die EB-Randschichtbehandlung ist ein technologi-
scher Prozess, bei dem – wie bei anderen Verfah-
ren mehr oder weniger auch – die Merkmale des Bauteilmerkmale
Bauteils (Größe, Volumen, Masse, Geometrie,
Oberflächenkontur, Wandstärke) mit denen des
Verfahrens (lokal begrenzter Einwirkbereich, Ein-
strahlbedingungen) in Einklang gebracht werden Abb. 18
müssen (vgl. auch Kap. 2.3, Abb. 8).
EB-Randschichtbe-
Verfahrensbedingt ergeben sich hieraus gewisse handlung von Boh-
Einsatzbeschränkungen. Kann der EB die zu be- rungen ohne Zusatz-
handelnde Fläche nicht „sehen“ und kann dieses maßnahme
Defizit auch nicht durch eine Bauteilkippung oder
Strahlknickung ausgeglichen werden, ist das Bau-
teil (oder die EB-Behandlung) ungeeignet. Innen-
konturen (Bohrungen, Durchbrüche) mit einem
Durchmesser/Tiefen-Verhältnis ≥ 1 lassen sich mit
Schrägeinstrahlung bis 45° bei Festphasenprozes-
sen noch gut behandeln (Abb. 18).
Geringe Volumina bzw. Wandstärken begrenzen
die Behandelbarkeit von Bauteilen vor allem für das
EBH (es gilt Wanddicke:Umwandlungstiefe ≈ 10:1).
Große Wanddickenunterschiede schränken ebenso
wie scharfe Kanten, Hinterschneidungen und Boh-
rungen die Ausschöpfung des vollen Energieange-
bots ein, denn es besteht bei Festphasenprozessen
23
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
Bauteilkonturen
a)
b)
Abb. 19
Eignung von Bauteil-
geometrien für das
EB-Härten
a) gut geeignet
b) bedingt geeignet
c) nicht geeignet c)
24
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
25
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
20
tEBH 1 > tEBH 2 EBH 1
15 EBH 2
10
5
[µm]
0
-5
0 2 4 6 8 10 12 14 16 mm
m18
a)
150
tEBU 1 < tEBU 2 EBU 1
100 EBU 2
50
0
[µm]
-50
-100
0 2 4 6 8 10 12 14 16 mm
m18
b)
26
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
2.7 Prozesstechnik
Für die technische Umsetzung der EB-Randschicht-
technologien werden höchste Anforderungen an die
Hardware und Software gestellt.
Das Grundprinzip der schnellen programmierten
Strahlablenkung ist im Abschnitt 2.4 erläutert. In
„Elektronenstrahlschweißen“, Die Bibliothek der
Technik Band 221 wird deren technische Umset-
zung beschrieben.
Moderne Anlagenkonzepte sorgen dafür, dass die
hohe Prozessgeschwindigkeit (kurze thermische Kurze Taktzeiten
Zyklen) in der Serienfertigung produktiv durch kurze
Taktzeiten umgesetzt wird.
Sind Strahlerzeugersysteme mit der entsprechen-
den Hardware und Software für eine schnelle
Strahlablenkung ausgerüstet, können für die Rand-
schichtbehandlung die gleichen Anlagen genutzt
werden wie für das EB-Schweißen und es bestehen
an die Anlagentechnik auch vergleichbare Anforde- Abb. 21
rungen (vgl. „Elektronenstrahlschweißen“, Die Bibli- Online-Prozesskon-
othek der Technik, Band 221, S. 20 ff) trolle
27
VERFAHRENSTECHNISCHE GRUNDLAGEN
28
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
3 Randschichttechnologien
3.1 Festphasenprozesse
Das Prinzip der EB-Festphasenprozesse ist in
Abb. 24 schematisch dargestellt.
Die Menge an absorbierter Elektronenenergie ist
gerade so groß, dass die Schmelztemperatur nicht
überschritten aber das Material bis in eine geeigne-
te Tiefe auf Temperaturen oberhalb der oberen
Umwandlungstemperatur (ToU) erwärmt und voll-
ständig umgewandelt wird.
In einem bestimmten Abstand von der Oberfläche
wird nur noch die untere Umwandlungstemperatur
(TuU) erreicht. In dieser Zone erfolgt eine unvoll-
ständige Umwandlung. Abb. 24
Die Wärmeleitung bewirkt eine thermische Beein- Prinzip der EB-
flussung des Materials bis zum Ende der Wärme- Festphasenprozesse
einflusszone. (schematisch)
3.1.1 EB-Härten
Das EBH ist an Stähle und Gusseisen mit Kohlen-
stoffgehalten ≥ 0,25 % gebunden. Diese Anforde-
rung entspricht der für das konventionelle Härten.
In Tab. 3 ist eine Auswahl von Eisenwerkstoffen an-
gegeben, für die gesicherte industrielle Erfahrungen
für das EBH vorliegen.
Beim Volumenhärten bzw. anderen thermischen
Randschichthärteverfahren (Flammen-, Induktions-
härten) ist die Wahl des Abschreckmediums von
29
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Werkstoffgruppe Werkstoffauswahl
Vergütungsstähle C30, C35, C45, C60, 30CrMoV9, 36CrNiMo4,
37MnSi5, 38MnSi4, 40Mn4, 41Cr4, 42CrMo4,
50CrV4
unlegierte Werkzeugstähle C70W1, C80W2, C125W
Kaltarbeitsstähle 40CrMnMo7, 50NiCr13, 51CrV4, 62SiMnCr4, 75Cr1,
80CrV2, 90MnCrV8, 100MnCrW4, X50CrMoW9-1-1,
X155CrVMo12-1, X165CrMoV12, X210Cr12,
X210CrW12, X220CrVMo12-2
Warmarbeitsstähle 55NiCrMoV6, 59CrV4, 65MnCrMo4, X38CrMoV5-1,
X40CrMoV5-1, X42Cr13
Wälzlagerstähle 100Cr6, 100CrMn6
Federstähle Ck67, 55Si7, 58CrV4, 67SiCr5
rost- und säurebest. Stähle X35CrMo17; X39Cr13, X46Cr13, X90CrMoV18
thermochemisch 14NiCr18 aufgekohlt, 16MnCr5 aufgekohlt, C15 auf-
„behandelte“ Stähle gekohlt, 31CrMoV9 nitriert, 34CrAl6 nitriert,
Gusseisen (perlitisch) EN-GJL-250, EN-GJL-300, EN-GJS-500,
EN-GJS-600, EN-GJS-700,
1,6
1,4
EBH-Tiefe [mm]
1,2
Abb. 25 1,0
Maximal erreichbare 0,8 C45
0,6 75Cr1
EBH-Tiefe in 100MnCrW4
Abhängigkeit von der 0,4 X210Cr12
Materialdicke 0,2
3 5 8 10 12 20 50 80
1 2 3 4 5 6 7 8
Materialdicke [mm]
30
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
1,0 Abb. 26
Maximal erreichbare
EBH-Tiefe [mm]
0,9
EBH-Tiefe in Abhän-
0,8 gigkeit vom EB-Ein-
strahlwinkel
0,7
ohne Anpassung
0,6 mit Feldanpassung
mit Bauteilkippung
0,5
0 10 20 30 40 50 60
Einstrahlwinkel α [°]
1,8
max. Umwandlungstiefe
1,6
1,4
1,2
[mm]
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
C100W1
X210Cr12
GJL-250
GJS-600
C35
40CrV4
C45
55Cr1
90MnCrV8
31
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Abb. 28 1000
Oberfächenhärte 800
Härte [HV0,3]
Abb. 29 25
Ritzenergiedichte (wR) 20
nach dem EBH im
wR [J/mm³]
15
Vergleich zur konven-
tionellen Wärmebe- 10
handlung
5
N bzw. W
0
V bzw. H+A
EBH 30CrMoV9 90MnCrV8 X210Cr12 GJL250
32
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
2000
104
Verschleißfläche [mm²]
4500
Wälzfestigkeit [MPa]
1000
103
3500
3000
20CrMo4
100Cr6
100Cr6
15CrNi6
C55
C45
10
0
2
33
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Abb. 31 1400
210Cr12 (H+A+EBH)
Härte-Tiefen-Verläufe 1200 C100 (G+EBH)
GJS-600 (P+EBH)
verschiedener Eisen- Härte [HV0,05] 50CrV4 (H+A+EBH)
1000
werkstoffe nach dem
EBH 800
600
400
200
0
0 0,4 0,8 1,2 1,6 2 2,4
Abstand von der Oberfläche [mm]
20 µm
a) b)
34
200 µm
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
3.1.2 EB-Glühen
Das EB-Glühen (EBG) ist ein Verfahren, das als
Rekristallisationsglühen für ganz spezielle Anwen- Rekristallisa-
dungsfälle genutzt wird, wie z. B. für die Erzeugung tionsglühen
von sehr feinkörnigen Randschichtbereichen bei Al-
und Mg-Werkstoffen zum lokalen Schutz gegen
Korrosion (und Verschleiß).
Eine in größerem Umfang angewandte Glühtechno-
logie dient der lokalen Verbesserung des Umform-
verhaltens. Dazu wird das Material (austenitischer
Stahl) kurzzeitig auf Temperaturen oberhalb 0,4·Ts
erwärmt und durch nachfolgendes rasches Abküh-
len ein feines, duktiles Rekristallisationsgefüge er-
zeugt (Abb. 33a). Der exakt definierte Energieein-
trag ist zwingend notwendig, da sonst sehr rasch
auch Kornvergröberung einsetzt.
Durch das EBG wird die Härte auf ≈ 60% der Aus-
gangshärte (AZ) verringert (Abb. 33b).
350
Abb. 33
300
Härte [HV0,1]
250 a) Rekristallisations-
200 gefüge
150 b) Härte vor (AZ) und
nach dem EB-Glühen
100
(EBG)
50
0
20 µm AZ EBG
a) b)
35
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
3.2 Flüssigphasenprozesse
Bei Flüssigphasenprozessen kommt es nach Ab-
sorption der kinetischen Energie der Elektronen im
oberflächennahen Bereich des Grundwerkstoffs
(einige µm) (EBU) bzw. des Zusatzstoffs (EBUL,
EBUDL) und anschließendem Energietransport
durch Wärmeleitung zum Aufschmelzen der Grund-
werkstoffrandschicht (0,05…> 8 mm) sowie der de-
ponierten Zusatzstoffe (vollständig oder teilweise).
Gleichzeitig findet neben dem Wärme- auch ein
Stofftransport (Badbewegung) bis in eine Tiefe, in
der TS(GW) überschritten wird, statt (Abb. 34). Da vor
allem bei NE-Werkstoffen meist gilt TS(ZW) > TS(GW),
bildet sich zusätzlich eine schmale Übergangszone
(ÜZ) aus, die nur aus umgeschmolzenem Grund-
werkstoff besteht. Daran schließt sich die Wärme-
einflusszone (WEZ) an, in der das Material im fes-
Abb. 34 ten Zustand verbleibt. Bei Werkstoffen, die einen
Prinzip der EB- Phasenübergang aufweisen, kommt es hier zu
Flüssigphasenpro- Nichtgleichgewichtsumwandlungen (z. B. bei Fe-Le-
zesse (schematisch) gierungen zur Martensitbildung).
3.2.1 EB-Umschmelzen
Die wesentlichste Auswirkung des EB-Umschmel-
zens (EBU) ist die wegen der hohen Erwärmungs-
Kornfeinung und Abkühlgeschwindigkeiten bei gleichzeitig ex-
trem kurzen Haltedauern (max. einige Sekunden)
eintretende Kornfeinung. Zusätzlich zur Kornfei-
nung wirken sich Umwandlungsvorgänge beim
schnellen Abkühlen auf das EBU-Ergebnis aus, wie
z. B. Ledeburitbildung bei Gusseisenwerkstoffen.
36
RANDSCHICHTTECHNO
OLOGIEN
NE-Werkstoffe
Messgröße für die Bewertung der erreichten
e
Kornfeinung ist z. B. bei Al-Werksto offen der Abb. 35
Dendritenarmabsstand (DAS). Im Vergleich zu kon- Einfluss des EBU auf
ventionell erzeuggten Al-Gusslegierungen wird der Al-Gussgefüg ge (Sand-
DAS von 40…60 µm (Sandguss) bzw. > 25…35 µm guss)
(Kokillenguss) duurch das EBU in der Raandschicht a) DAS in Abbhängig-
auf > 1…10 µm fürf EBU-Tiefen zwischen 1…8 mm keit von der EBU-Tiefe
E
reduziert (Abb. 35
5). b) EBU-Schiccht
60
50
40
30
50 µm
20
≈ 20 µm
7
DAS [µm]
6
5
4
3
2
1
0
0 1 2 3 4 5 6
100 µm
EBU-Tiefe [mm]
a) b)
Der DAS ist abhä ängig von den EB-Param metern und
der verwendeten n Strahlführungstechnik. Je mehr
Energie lokal in den Werkstoff eingetrage en wurde,
d. h. je größer dasd EBU-Volumen bzw. die Um-
wandlungstiefe ist, desto größer wird der d DAS, Verringeru
ung des
bleibt aber stets um einen Faktor 5…10 niedriger Dendritena
arm-
als im konventionellen Gusszustand (A Abb. 35a). abstandes
Das führt zu eine er Verbesserung des Widerstands
gegen bestimmte e Arten von Korrosion (z. B.
B bei Mg-
Werkstoffen), aber auch zu einer Härtestteigerung.
Mehr als eine Ve erdopplung der Härte wurrde jedoch
nicht erreicht. In einigen Fällen (z. B. aus
sgehärtete
Al-Legierungen) führt
f das EBU zum Härtev verlust.
Das EB-Umschm melzverdichten hat für mehr
m oder
weniger poröse Werkstoffe
W (z. B. Al-Guss-- oder Sin-
terwerkstoffe) bzzw. Schichten (z. B. th hermische
Spritzschichten) Bedeutung
B erlangt.
Durch den kurze
en thermischen Zyklus Erwärmen-
E
37
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
38
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Abb. 38
800
700 Härte-Tiefen-Verläufe
nach dem EBU ver-
Härte [HV0,1]
600
500 schiedener Gussei-
400 sensorten ohne und
300 mit Vorwärmung
Vorwärmung
200 ohne mit
EN-GJL-250
100
EN-GJS-600
0
0 0,5 1 1,5 2
Abstand von der Oberfläche [mm]
39
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
3.2.2 EB-Umschm
melzlegieren/-dispe
er-
gieren
EB-Umschmelzlegiere en (EBUL) und -Dispergiieren
(EBUD) sind durch die Beteiligung von Zusatz zstof-
a) fen am Randschichttumschmelzprozess gek kenn-
zeichnet (vgl. Kap. 2.2).
2 Im Zusammenhang g mit
dem EB-Dispergieren werden als Zusatzstoffe e ne-
ben den unlöslichen Hartstoffpartikeln, wie z. B.
WC, VC, CrB, AlN, TiC,T Cr3C2, Al2O3 u. a. meist
m
auch lösliche Kompo onenten (Tab. 4) zugege eben,
woraus eine kombinierte Technologie, das EB-
b)
Umschmelzdispersionslegieren (EBUDL) resultiert.
Insbesondere bei relativ weichen Grundwerksto offen
werden durch das zu usätzliche Legieren die z. T.
el bei Beanspruchung nicht zu
äußerst harten Partike
stark in die Schichtmatrix eingedrückt.
Diese Verfahrensgrupppen bieten wegen ihrer gro-
c)
ßen Variationsbreite bzgl. der Deponierverfa ahren
(Abb. 39) und Zusatz zstoffe sowohl für NE-Basis-
werkstoffe (Hauptentw
wicklungsrichtung) als auc
ch für
ausgewählte Fe-Werk kstoffe hervorragende Po oten-
ziale zur Verbesserung
g der Randschichteigensc chaf-
500 µm ten.
d) Die Auswahl der Zusatzstoffe erfolgt ausgeh hend
Abb. 39
von einer umfassend den Beanspruchungsana alyse
(Reibung, Verschleiß, Korrosion, statische und d dy-
Deponierverfahren für namische Belastung, thermische Stabilität u. a.) a in
Zusatzstoffe erster Linie nach dem geforderten Eigenschafts spro-
a) Paste fil. Für eine erfolgreic
che Umsetzung spielen aller- a
b) Spritzschicht dings auch weitere Aspekte
A bzgl. der Grundw werk-
c) Sintereinlage stoff-Zusatzstoff-Komb bination, wie die thermo ophy-
d) Fülldraht sikalischen Eigenscha aften (Wärmeleitung, the ermi-
scher Ausdehnungsko oeffizient, Viskosität u. a.)), die
schmelzmetallurgische e Kompatibilität, d. h. Mög- M
lichkeit der Phasenbildung, Schmelzpunktu unter-
schiede u. a. eine wichhtige Rolle.
Die Zusatzstoffe könn
nen in Form von reinen Ele-
menten sowie metalliischen und nichtmetallischen
Verbindungen bzw. deren Mischung zugege eben
werden. Eine Auswahll ist in Tab. 4 angegeben.
40
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Zusatzstoff Grundwerkstoff-Basis
Tab. 4
Basis Zusätze Fe- Al- Mg- Ti-
Al- Mo x Auswahl an Zusatz-
Ti x stoffen für das EBUL
Si x x unterschiedlicher
Zr x
Basiswerkstoffe
Ni- Cr-B-Si, Cr-Al x
Al x
Cr, Cr-Fe x x
Fe- Al, Al-Cr x
Cr-C-V-W, +B x
Cu- Ni, Ni-Cr x x
Co- Cr-Fe-Ni-Mo, +W x
Mo- x
Ti- Al x x
a) b)
41
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
NE-Werkstoffe
Der Einsatz von NE-Werkstoffen wird dem ständig
steigenden Bedarf an Leichtbaukonzepten gerecht.
Im Bereich lokal hochbeanspruchter Bauteilberei-
che, wie z. B. Motorkomponenten sind, meist zu-
sätzliche Maßnahmen für den Verschleiß- und/oder
Korrosionsschutz erforderlich. Weil die meisten NE-
Werkstoffe im Gegensatz zu Fe-Werkstoffen im fes-
ten Zustand keine oder keine relevanten Umwand-
lungsintervalle aufweisen, sind für NE-Werkstoffe
lediglich Flüssigphasen-Technologien, insbesonde-
Abb. 41 re mit Zusatzstoff wirksam nutzbar.
Erreichbare Härtewer- Abb. 41 zeigt für ausgewählte Leichtbaumaterialien
te nach dem EBUL und verschiedene Zusatzstoffe die erreichbaren
von Nichteisenwerk- Schichthärtewerte, wobei die angegebenen Berei-
stoffen che für das Kriterium rissfreie Schichten gelten.
800
Grundwerkstoff
700 EBUL (Al-Bas.)
600 EBUL (Cu-Bas.)
Härte [HV0,1]
EBUL (Ni-Bas.)
500 EBUL (Co-Bas.)
400
300
200
100
0
AlZnMgCu1,5 AlSi10Mg AlSi25Ni7 AZ91 TiAl6V4
Al-Werkstoffe Mg-Werkstoff Ti-Werkstoff
42
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
EBUL-Härte [HV0,1]
Gefügeanteil [%]
Härte
a) 23 mA b) 27 mA c) 30 mA
43
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
0,0
a)
0,0
b)
0,14 1,4
4
Reibungskoeffizient f
AZ EBUL
Verschleißvol. [mm³]
0,12 Wv 1,2
2
0,10 f 1,0
0
Abb. 44 0,08 0,8
8
0,06 0,6
6
Verschleißvolumen
0,04 0,4
4
und Reibungskoeffi-
0,02 0,2
2
zient vor (AZ) und
0,00 0,0
0
nach dem EBUL
(AlSi12 + NiAl20) 0 50 100 150 200 250 300
Versc
chleißweg [m]
44
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
45
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
3000
Härte [HV0,1]
Abb. 45
EBUDL-Schicht 2000
(AlSi10Mg + Ni2WSC)
1000
a) EBUDL-Schicht mit
Härteeindrücken 0
b) Härte-Tiefen- 0 1 2 3
Verlauf Abstand [mm]
a) b)
46
RANDSCHICHTTECHNO
OLOGIEN
Fe-Werkstoffe
Auch bei Fe-Werrkstoffen lassen sich beim
m EBUL al-
nderung der Mengenanteile an Zu-
lein durch die Än
satzstoffen erheebliche Eigenschaftsuntterschiede
Abb. 47
einstellen.
Härte und Abbrasions-
es am Beispiel des Stahls
Abb. 47 zeigt die s C45 mit
energiedichte
e (wa)
B4C/Fe als Zusa atzstoff. Bemerkenswert sind
s auch
von EBUL-Scchichten
die deutlich bessseren Härte- und Abra asionsver-
im Vergleich zu APS-
schleißwerte derr EBUL-Schichten gegen nüber den
Schichten (S
Stahl C45
APS-Schichten bei gleichen Zusammense etzungen.
mit B4C)
25 2500
Abrasionsenergiedichte
wa Härte
20 2000
Härte [HV0,3]
wa [J/mm³]
15 1500
10 1000
5 500
0 0
APS EB1 EB2 APS EB1 EB2 E APS EB1 EB2
85 Voll.-% B4C 70 Vol.-% B4C 50 Vol.-% B4C
Abb. 48
Randschichteen (C45
mit B4C/Fe + B4C)
a) vor dem EBUL
E
a) b) b) nach dem EBUL
47
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
3.2.3 EB-Auftrage
en
Das EB-Auftragen ka ann sowohl für Fe- als auch
NE-Werkstoffe angew wendet werden. Die Wahll des
Auftragswerkstoffs ric
chtet sich natürlich zunä
ächst
nach den Beanspru uchungsbedingungen, häufig
handelt es sich um stark abrasiven (Werkze euge,
Geräte u. a.) oder kavitativen
k Verschleiß (z.
( B.
Kraftwerksturbinen).
Im Gegensatz zu alle en anderen bisher erörte erten
Randschichtbehandlun ngstechnologien wird bei die-
Feste schmelzme- ser Variante der Grund
dwerkstoff nur insofern inn den
tallurgische Prozess einbezogen, dass
d durch das Aufschme elzen
Schichtanbindung einer möglichst dünneen Zone eine bessere metal-
m
lurgische Anbindung der Schicht und damit eine
Verbesserung der Hafftfestigkeit gewährleistet wird.
w
Abb. 49b zeigt, dass sich ebenso wie bei and deren
Auftragsschweißverfah hren geschlossene, riss- und
porenfreie Schichten herstellen
h lassen, die eine
e fes-
te schmelzmetallurgissche Anbindung zum Grrund-
werkstoff haben (Abb.. 49c). Das Ergebnis des Auf-
tragens (Cladding) hänngt im Bereich der Anbind dung
zum Grundwerkstoff mit
m den in Kap. 3.2.2 gen nann-
ten Einflussgrößen zuum EBUL und im Bereich h der
Auftragsschicht vom
m Überlappungsgrad der
Abb. 49 Schmelzraupen (Abb. 49a) bei senkrechter Au uftra-
EB-Auftragsschicht gung sowie von der Anzahl
A der Lagen bei horrizon-
(Stahl / NiCrBSi) taler Auftragung u. a. ab. Das EBA wird bevorzugt
a) Auftragsraupen als Einstufenprozess mit Drahtzuführung (Le egie-
b) Querschliff rungsdrähte, ummante elte Pulverdrähte) ausgefführt.
c) Übergang Schicht- Es kommen im Prinzip p alle für das Auftragsschhwei-
Grundwerkstoff ßen verfügbaren Drähte infrage.
5 µm
50 5 µm
500
a) b) c)
48
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
VERSCHLEISSSCHUTZSCHICHT (VSS)
TCB PVD / CVD
ELEKTRONENSTRAHLHÄRTEN (EBH)
49
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
Thermochemische Behandlung
EBH nach C/CN EBH vor N/NC EBH nach N/NC EBH nach B
TB >> TAc3/Ac1
Elektronenstrahlhärten (EBH)
Randschichthärten
50
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
1400
C/CN EBH EBH
1200 CH B N
Härte [HV0,3]
51
RANDSCHICHTTECHNOLOGIEN
52
RANDSCHICHTTECHNO
OLOGIEN
TiCN TiC
CN+EBH1
1000 25
800 20
15
600 10 (Ti,Al)N (2)
400 5 (Ti,Al)N (1)
0 CrN/Cr2N (1)
200 Ti(C,N)
0
A B C EBH1 < EBH2 < EBH3
Energie
eeintrag
a) b)
Abb. 57
Pulvermetallu urgisch
erzeugter Scchnellar-
beitsstahl
a) nach dem konven-
tionellen Härrten
b) nach dem
a) b) EBU/EBH
53
RANDSCHICHTTECHN
NOLOGIEN
Abb. 58 EB-Umschmelzlegierren/Plasmanitrieren
EBUL + Plasmanitrie- Dünne, harte Verschleißschutzschichten, wie z. B.
ren (PN) von Al-Guss- schichten sind für relativ wei-
Nitrier- und Hartstoffs
und Knetlegierungen che Substratwerkstofffe, wie z. B. Al-Legierun ngen
a) AlN-Schicht nur nutzbar, wenn es gelingt, eine Abstützung g der
b) EBUL-Schicht harten Schicht durch h eine Erhöhung der Rand-R
c) Verschleißvolumen schichthärte des Gru undwerkstoffs zu realisie eren.
d) Verschleißspuren Eine geeignete Methode stellt insbesondere das
EBUL dar.
Zum EBUL kamen Fe-Basis-Zusatzstoffe
F zurr An-
wendung, um sowoh hl harte als auch thermmisch
stabile Gefügebestand
dteile in der EBUL-Schich
ht zu
3 µm
erzeugen (Abb. 58b). Letzteres ist notwendigg, da
a) das nachfolgende Plaasmanitrieren bei Tempeeratu-
ren von 450…470 °C stattfindet. Dabei werdenn auf
der EBUL-Schicht 3……6 µm dicke AlN-Schichteen er-
zeugt (Abb. 58a).
Vergleichende Versch hleißtests ergaben, dass s im
en Al-Legierungen die AlN-
Fall der nur nitrierte
Schicht einbricht und
d ein starker Verschleiß ß der
weichen Al-Matrix eintritt (Verschleißvolumen:
> 0,4 mm³, Abb. 58c). Dagegen ist für die Varriante
EBUL + Plasmanitriereen das Verschleißvolumen mit
< 0,1 mm³ um den Faktor
F 4 geringer (Abb. 58c).
5
Diesen Sachverhalt widerspiegeln
w die Versch
hleiß-
spuren ebenfalls deutlich (Abb. 58d).
0,5 PN
Verschleißvolumen [mm³]
Al-4
4046
0,4 Al-5
5083
0,3
0,2
EBUL
E
0,1 +
+PN
0,0
54
ANWENDUNG
4 Anwendung
4.1 Anwendungsrichtlinien und
Einsatzkriterien
Für die EB-Randschichtbehandlung sind wesentlich
weniger Fertigungsdokumente verfügbar als für das
EB-Schweißen. Einige Richtlinien für das EB-
Schweißen sind allerdings für die EB-Randschicht-
behandlung gleichermaßen gültig bzw. liefern im
übertragenen Sinne wichtige Hinweise für die
Durchführung dieser Technologien.
Die für die Laserbearbeitung geltenden Unterlagen
sind zumindest teilweise auf die EB-Behandlung
übertragbar. Des Weiteren gelten insbesondere für
die Festphasenprozesse (EB-Härten, -Glühen, -An-
lassen) die betreffenden allgemeinen Wärmebe-
handlungsnormen.
Tab. 5
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Normen
und Richtlinien für die EB-Randschichtbehandlung Normen und
liefert Tab. 5. Richtlinien
55
ANWENDUNG
56
ANWENDUNG
Abb. 61
Wärmebehandlungs-
angaben auf Zeich-
nungen
a) Bauteil (schema-
tisch)
b) Detail-Darstellung
(Schnitt)
57
ANWENDUNG
4.2 Anwendungsbeispiele
4.2.1 Festphasenprozesse
EB-Härten von Serien-Bauteilen
Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass
das EB-Härten in technisch-technologischer Hin-
sicht und bzgl. der Wirtschaftlichkeit durchaus mit
anderen Wärmebehandlungs- und Randschicht-
Tab. 6 technologien konkurrieren kann. Daraus ergibt sich
eine große Palette von Anwendungsbeispielen, die
Anwendungsbeispiele
exemplarisch in Tab. 6 nach geometrischen Ge-
für das EBH
sichtspunkten geordnet, zusammengefasst sind.
58
ANWENDUNG
Abb. 63
Bauteile
a) Ringe
b) Kurvenscheiben
a) b)
59
ANWENDUNG
Abb. 64
Spannvorrichtung
a) Bauteil
b) Abdeckschablone
a) b)
60
ANW
WENDUNG
Abb. 66
Bauteile nachh dem
EBH
a) Kolbenstange
b) Regelteil
c) Pleuel
a) b)
d) Nockenwe elle
c) d)
61
ANWENDUNG
a) b)
62
ANW
WENDUNG
a) c) e)
b) d) f)
63
ANWENDUNG
a) c)
1600 2
200
Temperatur
Strahlstrom [mA]
Temperatur [°C]
1200 Strahlstrom 1
150
Strahlpositio-
800 nierung 1
100
400 5
50
0 0
0 0,5 1 1,5 2 2,5
Zeit [s]
b) d)
64
ANW
WENDUNG
a)
c) b)
65
ANWENDUNG
b)
c) a)
66
ANWENDUNG
b)
a)
67
ANWENDUNG
Abb. 75
EBH eines Tripoden-
topfes
a) Bauteil mit EBH-
Bahnen
b) EBH-Querschliff
a) b)
68
ANW
WENDUNG
gefaltetes Im
mplantat
a) c)
69
ANWENDUNG
Abb. 78 PS ~ 2/3 VS
GW
a) b)
70
ANWENDUNG
a) b) c)
71
ANWENDUNG
4.2.2 Flüssigphas
senprozesse
Die Zahl der Anwendungsfälle von EB-Flüssig gpha-
senprozessen, insbeso ondere derer, die Zusatzsstoffe
in den Prozess einbeeziehen, hat zum gegenw wärti-
gen Zeitpunkt bei weittem nicht die Applikations
sbrei-
te wie Festphasenproozesse erreicht. Das liegt vor
Fortschritte bei allem daran, dass no och nicht genügend vera allge-
EB-Flüssigpha- meinerungsfähiges Kn now-how verfügbar ist. Den-
sen-Applikationen noch kann auf erste erfolgreiche Anwendungsbei-
spiele verwiesen werden.
Gegenüber dem Stan nd der Erstauflage diesess Bu-
ches vom Jahr 2003 ist ein spürbarer Fortschrritt zu
verzeichnen (siehe Foolgeabschnitte). Durch zahlrei-
che Entwicklungs- un nd Vorserienarbeiten rücken
weitere Applikationen in greifbare Nähe.
2 µm
20
a) b) c)
72
ANWENDUNG
73
ANWENDUNG
c)
74
ANW
WENDUNG
Abb. 82
EBUL einer Kolben-
K
ringnut (Al-Ko
Kolbenle-
gierung + AlNNi-Zusatz)
a) Kolben EBBUL-Zone
(schematisch h)
b) EBUL-Zon ne mit ein-
a) b) gelegtem Kolbenring
75
ANWENDUNG
c)
d)
a) b) c) d)
76
ANW
WENDUNG
(Ventilsitz und Le
eichtbauventil) das EBUL mit rotati-
onssymmetrische er Strahlführung (zirkula
are Mehr-
spot-Technik, Ab bb. 85) als zielführend. Dabei ist
das Bauteil unter dem Strahlaustritt zentrrisch fest-
stehend positioniert und die erforderlichee rotatori-
sche Bewegung der d Energieübertragungss spots wird
über die Strah hlsteuerung realisiert (v
vgl. auch
Abb. 14). Die Anzahl der Spots (Bäder) riichtet sich
nach dem Durchmesser der beanspruchte en Kontur
sowie den techn nologischen (und wirtschhaftlichen)
Erfordernissen.
Die Zusatzstoffdeeponierung erfolgt beim EBUL
E von
Ventilen bzw. Ve entilsitzen nicht wie bei einer ver-
gleichbaren Lase erstrahl-Technologie mitttels Draht Abb. 86
oder Pulver, weil in diesem Falle jeweils nur
n mit ei- EBUL von krreisförmi-
nem Bad (Einbad d-Technik) gearbeitet werrden kann gen Bahnen auf
und somit die Wiirtschaftlichkeit des Prozeesses von Leichtbauven ntil
vornherein begre enzt ist. Der gegenwärtiige Stand (oben); auf Zylinder-
Z
der Technik beim m EBUL ist die Verwendung von kopf-Flammd deck
Sinterringen, die in eine Nut eingelegt (Abb.
( 85a) (unten)
und dann zusam mmen mit dem Grundwerk kstoff um- a) Bauteile und
u Zu-
schmelzlegiert weerden (Abb. 85b, c). Die Ventilsitze
V satzstoffring
müssen nach dem m EBUL mechanisch nac chbearbei- b) Bauteile nach dem
tet werden. Technisch-technologische Herrausforde- EBUL
rungen sind die geometrischen
g Verhältnis
sse im be- c) EBUL-Sch hichten
anspruchten Bere eich der Komponenten (z.. B. gerin- (Querschnitt))
a) b) c)
77
ANWENDUNG
Abb. 87
Stempel mit EBA-
Schicht
a) Bauteil
b) Querschliff
a) b)
78
ANW
WENDUNG
a) b)
d)
c) e)
79
POTENZIALE
5 Potenziale
Elektronenstrahl-Randschichttechnologien haben -
abgesehen von einfach durchführbaren Einzelan-
wendungen (z. B. mit defokussiertem oder oszillie-
rendem Strahl) - erst mit der Entwicklung der hoch-
frequenten programmierten Strahlablenkung (High-
Speed-Scan-Technik) in den Jahren 1985/86 in-
dustrielle Bedeutung erlangt.
Wer keine Die ständig steigenden Anforderungen der Industrie
an Prozesse und Produkte und die rasche wissen-
neuen Wege schaftlich-technische Entwicklung waren und sind
Motivation und Herausforderung für Wissenschaft-
beschreitet, ler und Ingenieure, auf dem Gebiet der EB-Techno-
logien neue Wege zu beschreiten, um mit aktuell
kann nicht zu
verfügbaren und ständig weiterentwickelten Strahl-
neuen Zielen führungstechniken bis dato nicht denkbare innovati-
ve Lösungen zu kreieren.
gelangen. Die Vorzüge des EB beruhen vor allem auf seiner
nahezu trägheitslosen Form- und Ablenkbarkeit.
Der Fakt, dass Verlustelektronen intelligent zur Pro-
zessoptimierung und Qualitätssicherung einsetzbar
sind, ist ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieser
Energiequelle. Der Elektronenstrahl kann
- sich selbst beobachten und unter Kontrolle halten
(Online-Prozesskontrolle)
- an mehreren Orten gleichzeitig arbeiten
(Mehrspot-/Mehrfeld-/Mehrbad-Technik)
- mehrere Prozesse gleichzeitig ausführen
(Mehrprozess-Technologien)
und das alles mit hoher Effizienz.
Im Falle von Festphasenprozessen ist die Entwick-
lung so weit vorangeschritten, dass mehrstufige
Kombinationstechnologien bereits erfolgreich in-
dustriell genutzt werden (vgl. Kap. 4.2.1). Für Mehr-
prozess-Technologien liegt erforderliches Know-
how (vgl. Kap. 2.4) für die Applikation vor.
Neue Anwendungsfelder werden für die Kombinati-
on von EB-Festphasenprozessen mit anderen EB-
Technologien gesehen, wie z. B. das EB-Gravier-
80
POT
TENZIALE
Abb. 89
EB-Gravierhä ärten
a) zweistufig
b) einstufig
c) Profilquersschnitt
d) Ausschnittt aus c)
a) b)
c) d)
81
POTENZIALE
Spritzschicht
(Zusatzstoff)
v EBUL-Schicht 500 µm
82
ANLAGEN
6 Anlagen
Symbolverzeichnis
APS … atmosphärisches Plasmaspritzen
AZ … Ausgangszustand
B … Borieren
C … Carburieren
CN … Nitrocarburieren
CVD … Chemical Vapour Deposition
DAS … Dendritenarmabstand
DS … Diffusionsschicht (Teil der Nitrierschicht)
E … Energie im Energieübertragungsfeld
EB … Elektronenstrahl
EBA … Elektronenstrahl-Auftragen
EBG … Elektronenstrahl-Glühen
EBH … Elektronenstrahl-Härten
EBU … Elektronenstrahl-Umschmelzen
EBUD … Elektronenstrahl-Umschmelzdispergieren
EBUDL … Elektronenstrahl-Umschmelzdispersionslegieren
eF … Flächenenergie
GH … Grenzhärte
GW ... Grundwerkstoff
H+A … Härten und Anlassen
HSB … Hartstoffbeschichtung
IS … Strahlstrom
Lc … Kritische Last ermittelt im Ritztest mit steigender Last
N … Nitrieren
N … Normalglühen
Nht … Nitrierhärtetiefe
P … Perlitisieren
PVD … Physivcal Vapour Deposition
SHD … Einhärtungstiefe nach dem EBH
Sht … Schmelzhärtetiefe nach dem EBU
Sh … Schmelztiefe nach dem EBUL, EBUD
t … Zeit
T … Temperatur
TA … Anlasstemperatur
TB … Beschichtungstemperatur
ToU … obere Umwandlungstemperatur
TS … Schmelztemperatur
TuU … untere Umwandlungstemperatur
v … Vorschubgeschwindigkeit
VS … Verbindungsschicht (Teil der Nitrierschicht)
W … Weichglühen
WB … Wärmebehandlung
WEZ … Wärmeeinflusszone
wR … Ritzenergiedichte
ZW ... Zusatzwerkstoff
83
ANLAGEN
84
ANLAGEN
[22] Zenker, R.; Krug, P.; Buchwalder, A.; Dickmann, T.; Frenkler, N.; Thiemer, S.:
Elektronenstrahlschweißen und -profilieren von sprühkompaktierten Zylinderlauf-
buchsen aus Al-Si-Werkstoffen. In: VDI-Berichte 1906, S. 259-274
[23] Zenker, R.: Elektronenstrahl-Mehrspot-Technik - Neue Möglichkeiten und Per-
spektiven für die Randschichtbehandlung, In: Stahl (2007), 2, S. 26-28
[24] Zenker, R.; Sacher, G.; Buchwalder, A.; Liebich, J.; Reiter, A.; Häßler, R.: Hybrid
technology hard coating – electron beam surface hardening. In: Surface and
Coatings Technology, 202(2007), S. 804-808
[25] Zenker, R.: Surface Treatment using Electron Beam Technologies – Develop-
ments, Results and Current State of Application on an Industrial Scale: In: Jour-
nal of the Japan Society for Heat Treatment 49(2009), S. 137-140
[26] Sacher, G.; Zenker, R.; Frenkler, N.; Kimme, T.: Kombinierte Randschichtwär-
mebehandlung – PVD-Hartstoffbeschichtung in Verbindung mit dem Elektronen-
strahl- oder Laserstrahlhärten. In: HTM 64(2009) 1, S. 20-27
[27] Sacher, G.; Zenker, R.; Spies, H.-J.: Duplex Treatment of Tools and Compo-
nents: Previous or Subsequent Electron Beam Hardening of Thermochemically-
Treated and PVD Hard-Coated Steels for Tools and Components. In: Materials
and Manufacturing Processes 24(2009), S. 800-805
[28] Zenker, R.; Buchwalder, A.; Klemm, M.: Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der
thermischen Elektronenstrahl-Randschichtbehandlung von Aluminium-Legie-
rungen. In: HTM 64(2009), 4, S. 208-214
[29] Dalke, A.; Buchwalder, A.; Zenker, R.; Biermann, H.: Duplex surface layer treat-
ment of Al alloy: electron beam alloying and plasma nitriding. In: International
Heat Treatment & Surface Engineering 3(2009), 4, S. 147-152
[30] Franke, R.; Haase, I.; Klemm, M.; Zenker, R.: Friction and Wear Behaviour of
Electron Beam Surface Treated Aluminium Alloys AlSi10Mg(Cu) and AlSi35
(DISPAL S 220). In: Wear 269 (2010)11-12, 2010, S. 921-929
Danksagung
Autoren und Herausgeber danken ganz besonders den Mitarbeitern des EB-Teams
am IWT der TU Bergakademie Freiberg – Dipl.-Ing. G. Grumbt, Dipl.-Ing. K. Rüthrich,
Dipl.-Ing. M. Klemm, Dipl.-Ing. M. Mangler, Dipl.-Ing. A. Jung, Dipl.-Ing. A. Dalke,
Dipl.-Ing. J. Gleißner – die Ergebnisse aus ihren wissenschaftlichen Arbeiten zur Ver-
fügung gestellt haben und damit dazu beitragen, im vorliegenden Buch den aktuellsten
Entwicklungsstand zu präsentieren. Ein großes Dankeschön gilt auch den Entwick-
lungsingenieuren von pro-beam, insbesondere in Chemnitz/Neukirchen, die unter der
früheren Leitung des Autors Prof. Dr.-Ing. habil. R. Zenker maßgeblich an der Erarbei-
tung einiger Ergebnisse beteiligt waren, sowie Herrn Dr.-Ing. Th. Krüssel (pro-beam
technologies) für die Bereitstellung von Ergebnissen zum EB-Auftragen. Herrn Prof.
Dr.-Ing. habil. H.-J. Spies sei herzlich dafür gedankt, dass der EB am IWT „Fuß fas-
sen“ und in einer über 20-jährigen intensiven, freundschaftlichen Zusammenarbeit,
insbesondere auf dem Gebiet der Kombinationsbehandlungen zahlreiche Beiträge
zum wissenschaftlichen Fortschritt entstanden. Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. R. Franke
und Frau Dr.-Ing. I. Haase der IMA GmbH Dresden verbindet ebenso wie Herrn Prof.
Dr.-Ing. P. Krug der FH Köln eine langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit
den Autoren, aus der ebenfalls Resultate ihren Eingang in die Monographie gefunden
haben. Nicht zu vergessen sei auch ein Dankeschön an die Mitarbeiter des IWT der
TU Bergakademie Freiberg unter Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. H. Biermann
für die Ausführungen vielfältiger analytischer Untersuchungen sowie die für die Reali-
sierung von Forschungsprojekten unerlässlichen Arbeiten. Schließlich sei Frau H.
Hoffmann für die vielen unterstützenden Feinarbeiten am Manuskript gedankt.
85
ANLAGEN
86
ANLAGEN
87
ANLAGEN
Zenker Consult
Johann-Sebastian-B
Bach-Str. 12
09648 Mittweida
Tel. +49 (0)3727
7 / 61 35 81
Fax +49 (0)3727
7 / 61 35 73
E-mail contact@zeenker-consult.de
Prof. Dr.-Ing. habil. Rolf Zenker war und ist auf
a verschiedenen Teilgeb bie-
ten der Werkstofftecchnik tätig und hat sich inn den letzten 25 Jahren be-
b
sonders auf die Entwicklung und industrielle e Anwendung zunächst von v
Laser- und Plasma--, dann vor allem von Ele ektronenstrahl-Technologien
konzentriert. Diese Arbeiten haben maßgeblich dazu beigetragen, da ass
der im vorliegende en Buch zusammengefas sste Entwicklungs- und An-A
wendungsstand derr EB-Randschichttechnolo ogien erreicht wurde und so
präsentiert werden kann. Der Autor unterstützt und begleitet als Bera ater
Entwicklungsprojektte und den Technologiettransfer. Durch seine Le ehr-
und Forschungstättigkeit auf den Gebiete en Randschichttechnik und u
Strahltechnologien an der TU Bergakademie e Freiberg und durch seine
Mitarbeit in verschieedenen nationalen und in nternationalen Gremien wirkt
w
Prof. Zenker sowo ohl fachlich als auch sttrategisch an der Nutzb bar-
machung des Inno ovationspotenzials moderrner Werkstofftechnologien,
insbesondere von Elektronenstrahlverfahren
E aktiv mit. Zahlreiche Verröf-
fentlichungen, Vortrräge und Patente dokume entieren sein Know-how.
Dr.-Ing. Anja Buch hwalder
TU Bergakademie Freiberg
F
Institut für Werkstoff
fftechnik
Gustav-Zeuner-Str. 5
09599 Freiberg
Tel. +49 3731 39-3543
Fax +49 3731 39-13543
E-mail anja.buchw walder@ww.tu-freiberg.de
Dr.-Ing. Anja Buchw walder ist seit mehr als 10
0 Jahren auf dem Gebiet der
d
EB-Technologien tä ätig und seit 2007 verantwwortlich für den Laborbere
eich
EB-Technik und -Te echnologien am IWT der TU Bergakademie Freibe erg.
Neben ihren Forschungsaktivitäten, insbeso ondere auf dem Gebiet der d
thermischen und th hermochemischen Rands schichttechnik ist sie in der
d
studentischen Ausb bildung mit der Vorlesun ng „Wärmebehandlung und u
Randschichttechnikk“ betraut sowie in vers schiedenen Seminaren und u
Praktika tätig. Die Autorin
A kann auf zahlreichee Publikationen verweisenn.
88
ANLAGEN
89