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KLAUS WACHTEL
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ARBEITEN ZUR
NEUTESTAMENTLICHEN TEXTFORSCHUNG
HERAUSGEGEBEN VOM
BAND 24
Wachtel, Klaus:
Der byzantinische Text der katholischen Briefe : eine Untersuchung
zur Entstehung der Koine des Neuen Testaments / Klaus Wachtel.
- Berlin ; New York : de Gruyter, 1995
(Arbeiten zur neutestamentlichen Textforschung ; Bd. 24)
Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1994
ISBN 3-11-014691-6
NF.: GT
Einleitung 3
Ergebnis 199
VIII Inhalt
Vorbemerkungen 205
Jakobusbrief 208
Erster Petrusbrief 242
Zweiter Petrusbrief 264
Erster Johannesbrief 291
Zweiter Johannesbrief 329
Dritter Johannesbrief 338
Judasbrief 343
Literaturverzeichnis 420
Indices 442
Anhänge
Anhang I: Gewichtung der Abweichungen vom Mehrheits
text in Koinehandschriften 455
Anhang II: Liste der Handschriften mit mehr als 10% Abwei
chungen vom Mehrheitstext 457
a) numerisch geordnet 457
b) geordnet in absteigender Folge nach Distanz vom Mehr
heitstext 459
Noch Euseb rechnet im Anschluß an Orígenes von den Katholischen Briefen nur
IPetr und ljoh zu den óuoXoyoúueva, den allgemein anerkannten Schriften, die
übrigen fünf dagegen zu den dvri\ey6\ieva, über deren Echtheit Zweifel
bestehen (vgl. hist. eccl. 111,25,2-3 [GCS 9Д, p. 250,20-252,1 SCHWARTZ];
VI,25,8-10 [GCS 9,2, p. 578,1-10 SCHWARTZ]).
So stellt В. M. METZGER fest: "The Catholic Epistles ... seem not to have
existed in a characteristically Western form of text." (The Text of the New
Testament, New York/Oxford 31992, S. 213, Anm. 4. Ähnlich schon HORT,
Introduction, S. 109: "In the Catholic Epistles the Western text is much
obscured by the want of the requisite documents, either Greek or Latin, and
probably also by the limited distribution of some of the books in early times".
- Dagegen erschließt W. THIELE einen "westlichen" Text der Katholischen
Briefe aus einer Reihe von Zusätzen in der altlateinischen Überlieferung, für
Einleitung 5
Wohl auch deshalb sind die Katholischen Briefe von der neute-
stamentlichen Textkritik lange eher als Nebensache behandelt wor
den. Außerdem finden sich die exegetisch interessanteren Varian
ten in anderen Schriften, vor allem natürlich in den Evangelien.
Die Quellen der Überlieferung dagegen sind für die Katholi
schen Briefe besser erschlossen als für alle anderen neutestament-
lichen Schriften. Für alle heute erreichbaren griechischen Hand
schriften der Katholischen Briefe sind die für den Vergleich des
Variationsverhaltens aufbereiteten Teststellenkollationen und de
ren quantitative Auswertungen erschienen4 und es liegt für diese
Schriften eine synoptische Edition der Papyri mit vollständigem
Majuskelapparat vor5. Die Teststellenkollationen der Handschrif
ten mit fortlaufendem Text wurden ergänzt durch eine ausführ
liche Untersuchung des Textcharakters der Lektionare mit Wo
chentagslesungen des Apostólos6. Die Beuroner Edition der Vetus
Latina begann für das NT mit den Katholischen Briefen7, die
die die Herkunft aus dem Griechischen wahrscheinlich ist; vgl. W. THIELE,
Beobachtungen zum Comma Iohanneum (ljoh 5,7f.), ZNW 50, 1959, 61-73;
DERS., Die lateinischen Texte des 1. Petrusbriefes, (Vetus Latina: Aus der
Geschichte der lateinischen Bibel 5) Freiburg 1965, bes. S. 32-34 und 104-108;
DERS., Probleme der Versio Latina in den Katholischen Briefen, in: K. ALAND
(Hg.), Die alten Übersetzungen des Neuen Testaments, die Kirchenväterzitate
und Lektionare, (ANTF 5) Berlin/New York 1972, S. 93-119, bes. Ulf.; vgl.
auch Vetus Latina 26/1, Epistulae Catholicae, hg. v. W. THIELE, Freiburg
1956-1969, S. 98*f. Nach THIELE bieten außerdem die Zusätze der bei V.
SODEN als Ibl, Icl und Ie2 bezeichneten Gruppe griechischer Handschriften
"ein Bild, das den Zusätzen der lateinischen Bibel durchaus entspricht" (1.
Petrusbrief, S. 106). Solange sich die Klassifizierung dieser Lesarten und des
nur lateinisch überlieferten Sonderguts als "westlich" lediglich auf inter
pretationsabhängige Analogien stützt, stellt sie das eben zitierte Diktum
METZGERS nicht in Frage.
Text und Textwert der griechischen Handschriften des Neuen Testaments. Bd.
I: Die Katholischen Briefe; 1,1: Das Material, 1,2: Ergänzungsliste, 1,2,1-2: Die
Auswertung, 1,3: Die Einzelhandschriften, hg. v. K. ALAND in Verb. m. A.
BENDUHN-MERTZ u. G. MINK, (ANTF 9-11) Berlin/New York 1987.
Das Neue Testament auf Papyrus. Bd. I: Die Katholischen Briefe, bearbeitet
v. W. GRUNEWALD in Verb. m. K. JUNACK, (ANTF 6) Berlin/New York 1986.
K. JUNACK, Zu den griechischen Lektionaren und ihrer Überlieferung der
Katholischen Briefe, in: K. ALAND (Hg.), Die alten Übersetzungen des Neuen
Testaments, die Kirchenväterzitate und Lektionare, (ANTF 5) Berlin/New
York 1972, S. 498-591.
Vetus Latina. Die Reste der Altlateinischen Bibel; nach Petrus Sabatier neu
gesammelt und herausgegeben von der Erzabtei Beuron. Bd. 26/1: Epistulae
Catholicae, hg. v. W. THIELE, Freiburg 1956-1969.
6 Einleitung
10 An den meisten variierten Stellen weichen nur einzelne oder einige wenige
Handschriften aus oft naheliegenden, leicht erkennbaren Gründen vom sonst
einhellig überlieferten Text ab. An diesen Stellen sind die Mehrheitslesarten
als ursprünglich zu beurteilen. Solche Mehrheitslesarten haben sich natürlich
auch in der byzantinischen Koine in großer Zahl erhalten. Sie sollten
gleichwohl nicht "byzantinisch" genannt werden, da sie ebensowenig wie
nicht variierte Textabschnitte eine bestimmte Textform charakterisieren, also
auch nicht die byzantinische.
8 Einleitung
sehe Lesarten sind also solche, die den Byzantinischen Text als
späte, ursprungsferne Textform charakterisieren.
Es ist heute allgemein üblich, den Byzantinischen Text mit von
Soden Koine (sc. koivt\ екбосп?) zu nennen11. Auch in dieser Arbeit
werden die beiden Begriffe synonym gebraucht. Entsprechend
werden die einzelnen Exemplare des Byzantinischen Textes als
Koinehandschriften, die Lesarten, die ihn von früheren Textfor
men unterscheiden, auch als Koinelesarten bezeichnet.
15 А. а. O. (Aran. 6).
Einleitung 11
Da HORT diese Theorie in der Introduction formuliert hat (vgl. ebd. S. 18),
wird im folgenden nur er als Verfasser genannt. - Die referierten Abschnitte
aus der Introduction werden in diesem Kapitel durch Anmerkung der
entsprechenden Seitenzahlen im Text bezeichnet.
Theorien der Überlieferungsgeschichte 13
HORT 163: "If it is attested by the bulk of the later Greek MSS, but not by any
of the uncials KBCDLPQRTZ (Д in St Mark) H (also 33) in the Gospels ...,
KABCDE2 [=r>bs] (also 13 61 [=33 81]) in Acts, KABC (also 13 [=33]) in the
Catholic Epistles, or KABCD2 [=06] G3 [=012] (also 17 67" [=33 424^]) in the
Pauline Epistles, and not by any Latin authority (except the latest forms of
Old Latin), the Old or Jerusalem Syriac, or either Egyptian version, and not by
any certain quotation of a Father earlier than 250, there is the strongest
possible presumption that it is distinctively Syrian, ..." - Den heute nicht
mehr üblichen Handschriftensigla und -nummem sind die Gregory-Nummern in
eckigen Klammern beigegeben (Übertragung nach GREGORY, C. R.: Die
griechischen Handschriften des Neuen Testaments, Leipzig 1908, S. 172ff.).
Theorien der Überlieferungsgeschichte 15
Als leitende Prinzipien für diese Rezension seien "a rough and
superficial kind of Intrinsic Probability"4 sowie das Streben nach
"lucidity and completeness" (134) zu erkennen. Daher sei der
"syrische" Text "smooth and attractive, but appreciably impover
ished in sense and force, more fitted for cursory perusal or recita
tion than for repeated and diligent study" (135).
Da vor der Mitte des 3. Jahrhunderts keine distinctive reading
des syrischen Textes zu finden sei (114), andererseits die Zitate des
Johannes Chrysostomos durchweg syrischen Charakter zeigen (91),
müsse die Rezension zwischen 250 und 400 erfolgt sein.
Hort vermutet in Lukian von Antiochien den Urheber der Re
zension des griechischen Textes und beruft sich auf den bekannten
Satz des Hieronymus im Brief an Damasus, der die Evangelien in
der Vulgata einleitet: "Praetermitto eos codices quos a Luciano et
Hesychio nuncupatos paucorum hominum adserit perversa
contentio". (138) Fest stehe jedenfalls, daß in allen griechischen
Handschriften, abgesehen von den primären Zeugen der drei ande
ren Textformen, das "syrische" Element kontinuierlich zunehme.
(141f.) Es habe also ein Prozeß allmählicher Annäherung an den
"syrischen" Text stattgefunden, der selbst schon im 4. Jahrhundert
vollkommen ausgeprägt und nicht mehr verändert worden sei,
wie ein Vergleich der Zitate der antiochenischen Väter5 mit dem
Text des 9. Jahrhunderts zeige. (142-144) Dies sei einerseits auf die
zunehmende räumliche Beschränkung der griechischen Christen
heit, andererseits auf die entschiedene Zentralisierung des byzanti
nischen Reiches zurückzuführen. Die im Zuge der Eroberungen
durch Barbaren und Muslime zerstörten Handschriften seien nicht
mehr ersetzt worden, während im Westen das Griechische fast
ausstarb; im byzantinischen Reich habe sich als Text der Kirche der
in Konstantinopel gültige, also der antiochenische Text des 4.
Jahrhunderts durchgesetzt, da Antiochien als "true ecclesiastical
parent of Constantinople" gelten müsse. (142f.)
"Vorsyrische" Lesarten in Minuskeln seien aus partieller
Kollation des "syrischen" Textes mit Handschriften der Art zu er
klären, die in den wenigen Minuskeln mit altem Text vollständig
kopiert wurden. (144f.)
4 Zum Begriff der "Intrinsic Probability", der Wahrscheinlichkeit, die sich aus
dem Verhältnis einer Lesart zum Kontext ergibt, vgl. HORT 20.
5 HORT nennt S. 91 ausdrücklich Chrysostomos, Theodor von Mopsuestia und
Diodor von Tarsus.
16 Thema und Fragestellung
Horts Urteil über den Wert "syrischer" Bezeugung ist, wie sich
wohl von selbst versteht, eindeutig negativ:
"Since the Syrian text is only a modified eclectic combination of earlier texts
independently attested, existing documents descended from it can attest
nothing but itself." (118)
Daher bedeute auch die Bestätigung z. В. einer "westlichen" Les
art durch "syrische" Zeugen lediglich, daß diese aus einer "westli
chen" Handschrift in den "syrischen" Text gelangte. Die Konse
quenz für die Textkonstitution lautet: "all distinctively Syrian
readings must be at once rejected" (119).
1 2 Auf S. 1840 heißt es noch: "Dieselben Codd sind [sc. in Kath] Vertreter von К ,
innerhalb dessen sich Xe und Kr genau wie dort [sc. in der Apg] abhebt."
13 LAKE 1908, 292-295.
1 4 STREETER, B. H.: The Four Gospels, a Study of Origins, London 1924, rev. 1930.
20 Thema und Fragestellung
21 GREGORY, С R.: Textkritik des Neuen Testamentes ГП, Leipzig 1909, S. 1007.
22 Ebd.
23 Ebd. S. 1005.
24 Zum Folgenden vgl. KENYON, F. G.: Handbook to the Textual Criticism of the
New Testament, London 21912 (1901), S. 324-326; DERS.: Recent Developments
in the Criticism of the Geek Bible, (The Schweich Lectures of the British
Academy 1932) London 1933, S. 65-67; DERS.: The Text of the Greek Bible: A
Student's Handbook, London 21949 (1937), S. 198f. - K. u. S. LAKE (The
Byzantine Text of the Gospels, Mémorial Lagrange, Paris 1940, S. 251-258)
schließen sich, abweichend von К. LAKES Position in seinem "The Text of the
New Testament", Oxford 61928, S. 72, der Hypothese KENYONS in der Sache
an.
25 Recent Developments, S. 65.
22 Thema und Fragestellung
29 Ebd. S. 53.
30 Vgl. dazu jetzt B. ALAND, Neutestamentliche Textforschung, eine philologi
sche, historische und theologische Aufgabe,!»: Bilanz und Perspektiven gegen
24 Thema und Fragestellung
wärtiger Auslegung des Neuen Testaments (Symposion zum 65. Geburtstag von
G. Strecker), hg. v. F. W. Horn, (BZNW 75) Berlin/New York 1995, S. 7-29.
3 1 ALAND, K./ ALAND, В.: Der Text des Neuen Testaments, Stuttgart 21989. - Im
folgenden Abschnitt beziehen sich die Seitenangaben im Text auf dieses Buch.
32 Diese Bezeichnung vermeidet das irreführende Attribut "westlich". Wahr
scheinlich ist der "westliche" Text in Syrien entstanden (vgl. ALAND, В.:
Entstehung, Charakter und Herkunft des sog. westlichen Textes - untersucht an
der Apostelgeschichte, EThL 62, 1986, 5-65, hier S. 63f.).
33 Das heißt freilich nicht, daß jener Bearbeiter den "westlichen" Text erst
geschaffen hätte. Er steht vielmehr am Ende einer Entwicklung, die, wie die
Apg-Papyri ф38-48 aus dem 3. bzw. 3./4. Jahrh. und der Text Cyprians zeigen,
wahrscheinlich schon im 2. Jahrh. begann (vgl. B. ALAND 1986, 64).
Theorien der Überlieferungsgeschichte 25
39 Vgl. ebd. S. 350; ferner ALAND, B. /WACHTEL, K.: The Greek Minuscule
Manuscripts of the New Testament, in: EHRMAN, B. D./HOLMES, M. W. (Hg.):
The Text of the New Testament in Contemporary Research: Essays on the
Status Quaestionis, (Festschrift METZGER, erscheint demnächst als SD 46).
40 Vgl. dazu auch K. ALAND: Die Konsequenzen der neueren Handschriftenfunde
für die neutestamentliche Textkritik; in: Studien zur Überlieferung des Neuen
Testaments und seines Textes, (ANTF 2) Berlin 1967, S. 180-201 (bes. 187-189).
Theorien der Überlieferungsgeschichte 27
41 Vgl. die tabellarische Übersicht bei K. u. B. ALAND, Text des NT, 169-171, in
der nur eine Auswahl der wichtigsten Handschriften der Kategorie III und V
berücksichtigt ist.
42 S. dazu unten S. 56-64.
28 Thema und Fragestellung
45 HILLS, E.: The King James Version Defended! A Christian View of the New
Testament Manuscripts. The Christian Research Press, 1956, 30 (zitiert nach
STURZ, H.A.: The Byzantine Text-Type and New Testament Textual
Criticism, Nashville, Term. 1984, 35f.).
46 The Greek New Testament according to the Majority Text, ed. by Z. C.
HODGES and A. L. FARSTAD, Nashville 1982, p. Xlsq. - In einer früheren
Veröffentlichung von HODGES (The Greek Text of the King James Version, BS
125, 1968, 339-345) wird deutlich, daß auch mithilfe des scheinbar rationalen
Mehrheitsprinzips die King James Version aus dem Jahre 1611 vor einer
Revision nach wissenschaftlichen Prinzipien bewahrt werden soll: "Thus the
Majority text, upon which the King James Version is based, has in reality the
strongest claim possible to be regarded as an authentic representation of the
original text." (S. 345).
Eine neuere Ausgabe des Mehrheitstextes (The New Testament in the Original
Greek, according to the Byzantine/Majority Textform, revised by M. A. ROBIN
SON and W. G. PIERPONT, Atlanta 1991) zeigt, daß die Auseinandersetzung
mit den Verfechtern der Ursprünglichkeit des Mehrheitstextes auch heute
noch notwendig ist. Die Herausgeber, die sich auf die "critical canons of JOHN
D. BURGON" (p. XIV) berufen, suchen gegenüber HODGES und FARSTAD ein
höheres Maß an Objektivität zu erreichen, indem sie sich bei der Texther
stellung konsequent an V. SODENS Koine-Gruppe Kx halten, Stellen mit
zahlreich bezeugten Varianten in eckige Klammern setzen und im Druck auf
jede Akzentuierung und Interpunktion (aber nicht auf die Verseinteilung des
Textus receptus) verzichten.
30 Thema und Fragestellung
47 HORT 45.
48 Ebd.
49 Ebd. 42.
Theorien der Überlieferungsgeschichte 31
63 5. 114.
64 5. 115.
65 ν^Ι. δτυκζ 115ί. ιι. 121.
66 5. 116-119.
67 Ευδ. ΗίΒΙ. αχί. ΐν,23,12 (005 9,1, 378,13-17 50Η\νΑΚΤΖ). - Οεπι εηΐ3<:ηεί<1θη(1εη
δαίζ, καΐ των Κυριακών ραδιουργήσαΐ τινε;• έττιβέΒληνται γραφών, νεΓηίΙίΙ
δτυκζ ζιιγ ςβννϋηδοΐιΐβη ΡοίηΙε, ΐηάειη 6Γ ρβΓβρηΓβδίειΊ: "δοιηβ ίικίϊνίάιιαίδ
Η3<1 ρΓββυπίθίΙ Ιο θάίί ίΗβ 'ίθΓά1γ δοπρΙαΓθδ 35 \νβΙΓ" (5. 116).
68 1τ. αάν. Ηαετ. ΐν,6,1 (50 100,2, ρ. 436-438). - Ν3<± ΐΓβηβιιβ κκτάβ ΜΙ 11,27
υπι^θίοΓπιΙ ννϊβ ίοΐβΐ: Νβιηο οο^ηονίί Ρ3ΐτβπ\ ηίβί Ρίΐΐυδ, ηβο Ρϊΐΐνιιη ηϊβϊ ΡβΙθγ,
β* αιΐ νοίυβιίί ίίΐίυβ τβνβίατβ; άβτ νβτ5 ννβηΐθ ηιιη βο ίηΙβΓρΓβΗθΓί, βίδ ΗβΙ»
ηίθίτίΒΓκΙ άεη ννβίνβη ΟοΗ νοΓ άβτ ΑηΚιιηίΙ άθ8 Ηθγγπ εΓΚβηηί, βο άαβ άβτ νοη
<ίεη ΡΓορηβίεη νβΓΚϋηάί^ε ΟοΙΙ ηί<±ιΙ <1θγ Υβίετ ΟιΗδη' δβίη Κόηηβ.
36 Thema und Fragestellung
Alle diese Belege stützen zwar das Argument, daß Editoren, die
Rechtgläubigkeit für sich beanspruchten, gegen Ende des 3. Jahr
hunderts den Text des NT wahrscheinlich nicht mehr fortgeschrie
ben haben, wie es Hort noch für möglich hielt; aber daß der
Byzantinische Text dem ursprünglichen näher komme als andere
Textformen, folgt weder daraus noch aus der Orientierung der
antiochenischen Exegese am Literalsinn. Auch in diesem Punkt ist
festzustellen, daß Sturz keinen Gebrauch von den Quellen macht,
an denen sich sein argumentum e silentio73 bewähren müßte,
nämlich an den Varianten der Überlieferung selbst. Nach seiner
These müßten die Lesarten anderer Textformen als Entstellungen
des Byzantinischen Textes zu verstehen sein.
Sturz' Arbeit macht besonders deutlich, wie wichtig es ist, bei der
Entwicklung einer Theorie der Überlieferung des NT die Quellen
selbst zu Wort kommen zu lassen. Die erste Leitfrage zu einer
textkritischen Untersuchung des Byzantinischen Textes lautet also:
- Wie verhalten sich die von der Mehrheit aller Handschriften
bezeugten Lesarten zum ursprünglichen Text?
Zur Beantwortung dieser Frage sind vor allem die Varianten der
Überlieferung zu untersuchen, und zwar nach Prinzipien, die eng
mit der Beantwortung einer weiteren Leitfrage zusammenhängen:
- Aus welchen Faktoren und Motiven sind Entstehung und Aus
breitung der Koine zu erklären?
Denn die Entwicklung von Kriterien, nach denen eine Variante
beurteilt wird, setzt notwendig eine Beschreibung des Prozesses der
handschriftlichen Überlieferung voraus, in dem und durch den
diese Variante entstand. Abgesehen von den Lesarten selbst sollen
dazu die Aussagen des Hieronymus über Rezensionen des Bibel
textes und die Äußerungen christlicher Autoren über Varianten
und Textkritik des NT untersucht werden. Dabei sind die kanon-
und überlieferungsgeschichtlichen Besonderheiten der Katholi
schen Briefe zu berücksichtigen, auf deren Text die Ergebnisse
dieser Untersuchung bezogen werden sollen.
1.2 Methode
1.2.1 Eklektizismus und induktive Methode
"There can be little question that the currently reigning method in
NT textual criticism is eclecticism." - Mit diesem Satz beginnt ein
angesehener Textkritiker seine Auseinandersetzung mit dem
radikalen Eklektizismus Kilpatricks und seines Schülers Elliott74,
die bei der Textkonstitution auf äußere Kriterien verzichten oder
sie stilkritischen und sprachgeschichtlichen Erwägungen prinzipi
ell nachordnen75. Dem radikalen stellt Fee einen "'rational' or
'reasoned' eclecticism"76 gegenüber, der bei der einzelnen Text
entscheidung das Wissen über die Provenienz der Bezeugung als
äußeres Kriterium anwende. Indem Fee diese beiden methodi-
77 ELLIOTT, Evaluation, 300. Vgl. ders., Textkritik, 39: "Es ist möglich, den
ursprünglichen Text nur nach inneren Kriterien zu rekonstruieren."
78 Freilich verfährt auch der Eklektizismus induktiv, wenn er den Sprachge
brauch eines Autors beschreibt und danach einzelne Varianten beurteilt; aber
auf dem Wege der Induktion gewonnene Aussagen über das Variationsverhal
ten von Textzeugen läßt er nicht zu.
79 The Greek New Testament Text of Today and the Textus Reeeptus. In:
KILPATRICK, Principles and Practice, 33-52.
80 Ebd. S. 50.
Methode 39
81 HORT 19.
82 Vgl. KILPATRICK, Atticism and the Text of the Greek New Testament, in:
Principles and Practice, 15-32; Style and Text in the Greek New Testament,
ebd. 53-62.
83 Dies zeigt auch ein Beleg KILPATRICKS für Attizismus, nämlich die Verurtei
lung des Triphyllios durch Spyridon für den Ersatz des Wortes KpdßßaTo?
durch сткСцттои? in Joh 5,8 nach Sozomenos, Historia Ecclesiae I,XI (PG 67,
888D-889A; vgl. KILPATRICK, Style and Text, 53); vgl. femer u. Kap. 5.1.3 zum
textkritischen Konservativismus des Orígenes.
84 HORT 31.
40 Thema und Fragestellung
85 Ebd. S. 32.
86 Ebd. S. 34; vgl. zu diesem Abschnitt ebd. S. 30-39.
Methode 41
text of the second has suffered comparatively large corruption; and next,
that the superiority of the first must be as great in the variations in which
Internal Evidence of Readings has furnished no decisive criterion as in those
which have enabled us to form a comparative appreciation of the two
texts."87
Dieser Schluß ist bei kontaminierter Überlieferung nicht
zwingend.
Das zweite Grundprinzip Horts lautet: "ALL TRUSTWORTHY
RESTORATION OF CORRUPTED TEXTS IS FOUNDED ON THE STUDY OF
THEIR HISTORY, that is, of the relations of descent or affinity which
connect the several documents."88
Im Idealfall einer nicht kontaminierten Überlieferung sind die
Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Handschriften anhand ihrer
Fehler genealogisch rekonstruierbar und können stemmatisch
dargestellt werden. In der Überlieferung vielgelesener und also
vielkopierter Texte ist aber Kontamination die Regel89. Stemmatik
im strengen Sinne ist bei solcher Überlieferung nur in den kleinen,
in sich geschlossenen Bereichen einzelner Handschriftenfamilien
möglich. Dies war auch Hort bewußt:
"In so far as mixture operates, it exactly inverts the results of the simpler
form of transmission, its effect being to produce convergence instead of
divergence. ... It follows that, whenever mixture has intervened, we have no
security that the more complex arrays of existing documents point to the
more ancient ramifications: they may just as easily be results of a wide
extension given comparatively late by favourable circumstances to readings
which previously had only a narrow distribution."90
Hort formuliert in der Introduction nirgends ausdrücklich, daß
die genealogische Methode im strengen Sinne auf die Überlie
ferung des NT nicht anwendbar ist, aber die Tatsache, daß er
keinen Versuch macht, sie stemmatisch darzustellen, spricht für
sich. Im Prinzip räumt er dennoch der Genealogical Evidence den
Vorrang vor allen anderen Kriterien ein91. Aber bei Texten, "for
which the extant documentary evidence antecedent to mixture is
too small or uncertain to be detached from the rest ... we have to
92 Ebd. S. 52. - Internal Evidence of Groups folgt aus der Charakterisierung des
Textes einer Gruppe von Handschriften aufgrund der ihnen gemeinsamen
Lesarten, wie Internal Evidence of Documents aus der Charakterisierung des
Textes einzelner Handschriften (vgl. ebd. S. 60-62).
93 Vgl. dazu oben S. 14-16.
94 Vgl. COLWELL, E. C: Genealogical Method: Its Achievements and its Limita
tions; in: Studies in Methodology in Textual Criticism of the New Testament,
(NTTS IX) Leiden 1969, S. 63-83; hier bes. 69-71.
Methode 43
95 Vgl. ALAND, K.: Die Konsequenzen der neueren Handschriftenfunde für die
neutestamentliche Textkritik; DERS.: Die Bedeutung des ф75 für den Text des
Neuen Testaments; beide Titel in: Studien zur Überlieferung des Neuen
Testaments und seines Textes, (ANTF 2) Berlin 1967, S. 180-201 u. 155-172.
96 Vgl. COLWELL, Genealogy, S. 69f. - Zu diesem Ergebnis kommt auch eine breit
angelegte Studie von W. F. WISSELINK: Assimilation as a Criterion for the
Establishment of the Text, Kampen 1989. Dadurch, daß auch andere
Textformen Mischlesarten aufweisen, wird allerdings nicht, wie WISSELINK
(S. 243) meint, in Frage gestellt, daß der Byzantinische Text ein ursprungsfer
nes Überlieferungsstadium bildet, zu dessen charakteristischen Zügen Harmo
nisierung und, im Bereich der synoptischen Evangelien, Assimilation gehören.
97 Vgl. unten Kap. 5.1.2.
44 Thema und Fragestellung
Briefe beizubringen, ist ein Ziel dieser Arbeit. Die Ergebnisse sollen
für die Anwendung der lokal-genealogischen Methode genutzt
werden.
99 Vgl. z. B. NA26, S. 5*; K. u. B. ALAND, Text des NT, S. 44 u. 285 (Regel 12).
46 Thema und Fragestellung
Konsequenzen für das weitere Vorgehen, mit Blick auf den ganzen
zurückzulegenden Weg reflektiert werden.
Als Ausgangspunkt eines solchen Unternehmens bietet sich die
lokal-genealogische Methode an. Sie bedarf aber der Weiter
entwicklung durch ein Verfahren, das Gerd Mink zuletzt in einem
Aufsatz mit dem provozierenden Titel "Eine umfassende Genea
logie der neutestamentlichen Überlieferung"100 dargestellt hat.
Ein lokales Stemma ist nach der oben zitierten Regel 8 vor allem
ein Hilfsmittel für die textkritische Urteilsbildung an der einzelnen
variablen Stelle. Es ist aber zugleich eine "Hypothese der Text
entwicklung an einer gegebenen Textstelle"101.
"Da den Lesarten Handschriften bzw. deren Textzustände zuzuordnen sind,
werden mit solchen lokalen Hypothesen über die Entwicklung der Lesarten
sehr indirekt auch Aussagen gemacht über die Geschichte der Textzustände,
die in den Handschriften repräsentiert sind. [...]
Die lokalen Stemmata implizieren durch ihre genealogische Verknüpfung
von Lesarten auch eine genealogische Verknüpfung der Textzustände, die
von den jeweils bezeugenden Handschriften geboten werden. Daher sind die
lokalen Stemmata als Strukturen im Gesamtstemma enthalten [...] Das
Gesamtstemma ist die einfachste zusammenfassende Hypothese der in den
lokalen Stemmata behaupteten genealogischen Zusammenhänge.
Umgekehrt: Das Gesamtstemma spiegelt sich in den lokalen Stemmata
bzw. in der Bezeugung ihrer Lesarten."102
Zunächst wird im Rahmen der folgenden Möglichkeiten an den
einzelnen variierten Stellen von den Relationen zwischen Lesar
ten auf Relationen zwischen Handschriften geschlossen:
Befund an einer einzelnen Stelle Folgerung für Hss.-Relation
Zwei Handschriften X und Y bezeu Die Annahme eines Geschwister
gen die gleiche Lesart. verhältnisses von X und Y wird
gestützt.
Die von Y bezeugte Lesart ist aus der Die Annahme der Priorität von X
von X bezeugten Lesart entstanden. vor Y wird gestützt.
Die von X bezeugte Lesart ist aus der Die Annahme der Priorität von Y
von Y bezeugten Lesart entstanden. vor X wird gestützt.
Eine Relation der Lesarten von X und Die Stelle trägt nicht zur Klärung
Y ist nicht gegeben oder unklar. des Verhältnisses zwischen X und
Y bei.
100 NTS 39, 1993, 481-499. Vgl. auch MINK, G.: Zur Stemmatisierung neutesta-
mentlicher Handschriften; in: Bericht der Hermann Kunst-Stiftung zur
Förderung der neutestamentlichen Textforschung für die Jahre 1979 bis 1981.
Münster 1982, S. 100-114.
101 MINK 1993, 483.
102 Ebd. 483f.
Methode 47
103 Vgl. MINK 1993, 489f. - Auf der Grundlage von 25 variierten Stellen könnte die
Summierung der Aussagen über die Relation von X und Y z. B. die Kennwerte
18/5/2/0 ergeben. In diesem Falle bezeugen X und Y an 18 von 25 Stellen die
gleiche Lesart, sind also sicher eng verwandt. Bei 7 Differenzen zwischen X
und Y bezeugt X an 5 Stellen die ursprungsnähere Lesart, Y nur an 2 Stellen.
Daraus ist zu schließen, daß X ein Vorläufer von Y sein kann, jedoch nicht Y
von X; die ursprungsnäheren Lesarten in Y entstammen wahrscheinlich einer
anderen als der X und Y gemeinsamen Quelle. (Vgl. die weiteren Beispiele
ebd.)
48 Thema und Fragestellung
Die Ergebnisse wurden für alle Majuskeln, in denen eine genügende Anzahl von
Teststellen erhalten ist, und für die wichtigsten Minuskeln summarisch in K. u.
B. ALAND, Text des NT, 117-164, im Rahmen der beschreibenden Verzeichnung
der Handschriften veröffentlicht.
Eine umfassende Dokumentation der Teststellenkollationen und ihrer Aus
wertung erfolgt in der Reihe ANTF unter dem Titel "Text und Textwert der
griechischen Handschriften des Neuen Testaments" (im folgenden TT). Bisher
erschienen Bd. I: Die Katholischen Briefe (ANTF 9-11, 1987), Bd. II: Die
Paulinischen Briefe (ANTF 16-19, 1991) und Bd. III: Die Apostelgeschichte
(ANTF 20-21, 1993). - Aufbau und Funktion dieses neuen Instruments zur Beur
teilung der Gesamtüberlieferung des NT werden beschrieben in K. u. B. ALAND,
Text des NT, 327-342.
Vgl. z. B. M. L. WEST, Textual Criticism and Editorial Technique. Stuttgart
1973, 67f.
50 Die Teststellenkollationen und ihre Auswertung
4 Als "Koinehandschrift" gilt jede Handschrift, die an über 80% der Teststellen
mit dem Mehrheitstext übereinstimmt; vgl. unten S. 55f.
Bestimmung der Koinehandschriften 55
Anders als in "Text und Textwert" (TT) gelten hier als Mehrheitstext auch die
Lesarten 1/2 und ihre Subvarianten. Sie wurden in TT als Abweichungen vom
Mehrheitstext verrechnet, um einem voreiligen Ausschluß von Handschriften
von der weiteren Untersuchung vorzubeugen (vgl. TT 1,1, p. XIV). Da im textkri
tischen Kommentar dieser Arbeit jede Teststellenlesart nach inneren und äuße
ren Kriterien gewichtet wird, besteht nicht die Gefahr, daß eine Handschrift
wegen ihrer 1/2-Lesarten unterbewertet wird. So kann hier konsequent nach
dem Prinzip verfahren werden, von einer zunächst rein quantitativen zur
qualitativen Auswertung der Teststellenkollationen fortzuschreiten. Hier und
im folgenden gelten also als "Abweichungen vom Mehrheitstext" alle
Abweichungen von den Lesarten 1, 1/2 und ihren Subvarianten (IB, 1С, ...; 1/2B,
1/2С, ...).- Die Quoten der Abweichungen vom Mehrheitstext sind für jede der
hier genannten Handschriften in Anhang II exakt angegeben.
56 Die Teststellenkollationen und ihre Auswertung
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Μίί§1ΐθάβΓ άεΓ Ρ3Γηϋϊε 2138 δεηΓ εη§ νεΓννβηάΙ δίηά, ΓεϊοΗεη άϊε
ννβΓίε άεΓ ΕΓ§3Πζυη§δϋδΙβ υηίβΓ Βεπκ:1<δϊ(:ηπ§ιιη§ άεΓ ϋϊδί3ηζ άεΓ
Ηβηάδοητΐίτεη νοπ\ ΜεητηεϊϊδϊεχΙ: 3αδ. Όά 3&εΓ <1ίβ Γηεϊδίεη Ηβηά-
δοηπίΐεη, υηά ίο1§1ΐ<:η άίε ιηεϊδϊεη Οηιρρεη, (Ιθγ Κοίηε δεηΓ νίβΐ
ηβΗεΓ δίηά, δοΐΐ ηυη εχεπφίΒΠδοη βεδοητϊεβεη ννετάεη, ννίε δίοη άϊε
νεΓ\ν3ηάίδθΗ3ίί άεΓ ΗβηάδοηπίΓεη 1505 2495 2138 1611 ΐη άεΓ
ΗαιιρίΗβΙβ15 άβΓδίεΙΙί.
Αιη Ιϊηΐςεη Κ3ηά άεΓ Ηβιιρίΐίδΐε ζυ 1505 δίεηεη §1εϊοη υηίεΓ (Ιεη
ΡΓ3§πιεηίεη 0173 υηά 023216 άίε άτβί ννεϋεΓεη Η3ηάδοηπίΙεη άεΓ
Ρβιηϊΐΐε 2138 ϊη άβι §1είοηεη Κεϊηεηίο1§ε ννίε ίη άεΓ Εγ§3π-
ζαη§δϋδΙε.
1505 ηβί 63 ζα οεβΓοείΙεηάε Τεβίδίεΐΐεη υηά δΙίτηΓηι
πώ 2495 3η 93,5% οάεΓ 58 νοη 62 ϋοεΓείη,
πΰΐ 2138 3η 87,5% οάεΓ 49 νοη 56,
πΰΐ 1611 3η 79% οάεΓ 49 νοη 62.
2495 Γιβί βίβο 3η 62, 2138 βη 56, 1611 εβεηίβΐΐβ βη 62 νοη άεη 63 ίϋΓ 1505 ζυ
&β3Γ&βίΓβηάβη Τβδίδίβΐΐεη ΤβχΙ.
2495 ηβί 58 ζυ βεβΓοεϋεηάε Τεδίδϋεΐΐεη υηά δηΊητηϊ
Γηίί 1505 3η 100% οάεΓ βΐΐεη 58 υοεΓείη,
Γηίί 2138 3η 90,2% οάεΓ 46 νοη 51,
Γηίι 1611 3η 84,2% οάεΓ 48 νοη 57.
Handschriften
\
\
\
\ \ Übereinstimmungen
Hand \ Anzahl der v nach der Hauptliste
schriften \ zu bearbei-
. tenden Test \
M = Quote stellen im Ver- \
d. Über 44 hältnis zur \
einstim \ Zahl der Test-
mungen \
\ stellen, an
mit dem v denen eine \
Mehr Übereinstimmungen Handschrift \
heitstext nach der Ч Text hat \
Ergänzungsliste \ \
\
-X_
Schriften (in der ersten Spalte) nach der Hauptliste werden in der
Spalte unter der Nummer der Ausgangshandschrift oberhalb der
Diagonalen verzeichnet. Unterhalb der Diagonalen stehen die
Übereinstimmungswerte nach der Ergänzungsliste; sie sind mit
den Quoten der Übereinstimmungen mit dem Mehrheitstext in
Beziehung zu setzen, die unter jeder Handschriftennummer mit
vorangestelltem M am linken Rand angegeben sind.
In der Familie 2138 hat die Leithandschrift selbst die niedrigste
Zahl an zu bearbeitenden Teststellen. Die niedrigste Quote an
Übereinstimmungen mit anderen Handschriften der Familie nach
der Hauptliste zu 2138 ergibt sich im Vergleich mit 2495 (86,8%).
Überschreitet also die Quote der Übereinstimmungen von zwei
Handschriften a und ß, von denen ß die geringere Zahl zu
bearbeitender Teststellen aufweist, nach der Hauptliste zu ß 86,8%,
ist dies ein erster Anhaltspunkt für die Vermutung, daß a und ß
ebensoeng verwandt sein können wie die Handschriften der
Familie 2138.
In der nebenstehenden Tabelle sind auch die Werte von 8
weiteren Handschriften der Gruppe Hk verzeichnet18. Ihre Zusam
mengehörigkeit mit den bereits behandelten Handschriften der
Gruppe drückt sich vor allem in den hohen Übereinstimmungs
quoten an den zu bearbeitenden Teststellen (oberhalb der Diago
nalen) aus. Außer bei 522 und 429 erreichen sie durchgängig über
80% und liegen nicht selten sogar über den innerhalb der Familie
2138 erreichten Werten. Die Quoten der Übereinstimmungen
zwischen den Handschriften der Gruppe nach der Ergänzungsliste
(unterhalb der Diagonalen) liegen alle deutlich über den Quoten
der Übereinstimmungen jeder einzelnen Handschrift mit dem
Mehrheitstext.
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δοηπίίεη (ϊη άεΓ εΓδίεη δρβίιε) η3οη άεΓ ΗαιιρΙΙΐβΙε ννεΓάεη ϊη άεΓ
δρβίιε υηιεΓ άβΓ ΝιίΓητηβΓ άβΓ Αιΐδ§3η§δη3ηάδοηπίΙ ούετΗαΙΒ άετ
Όία$οηαΙεη νβΓζείοηηεΙ:. ΙΙηΙετΗαΙ}) άετ ΌΐαχοηαΙεη δίεηεη άϊε
ϋΒεΓθϊηδίϊΓητηιιηβδννθΓϊθ ηβοη άεΓ Ετ$αηζιιη$5ΐί$ίε•, βίε δϊηά πιϊί
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ΒεζίεΗυη§ ζιι δειζεη, άϊε ιιηιεΓ ]εάβΓ ΗβηάδοηπίϊεηηιίΓηΓηεΓ γπϊγ
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ΖβγιΙ 3Π ζα βε3ΓβείΙεηάεη Τεδίδίεΐΐεη. Οίε ηϊεάπ§δΐε ΟιιοΙβ 3η
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Ηδηάδοηπίΐβη α υηά β, νοη άεηεη β άϊε ββπη§εΓε Ζ&τύ ζιι
1>ε3Γθεϊ1εηάεΓ Τβδΐδίεΐΐεη 3ΐιίννείδΙ, η3οΗ άεΓ Η3ΐιρι1ίδΐε ζα β 86,8%,
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εοεηδοεη§ νεην3ηάΙ δεϊη Ιςδηηεη ννίε άϊε ΗΒηάδοηπίίεη άεΓ
Ρ3ΐηί1ΐε 2138.
Ιη άεΓ ηεοεηδίεηεηάεη Ταοείΐε δίηά αυοη άϊε ννεΓίε νοη 8
ννεΪΓβΓεη ΗδηάδοητΪΓΐεη άεΓ βηαρρε Ηΐς νεΓζεϊοηηει18. Ιητε Ζιΐδ3τη-
ιηβη£εηόπ§1(6Ϊτ πιίι άεη οβΓβίϊδ 1>εΗ3ηάε1ιεη Η3ηάδοΚπίτεη άβΓ
Οηιρρε άΓϋο^ι βΐοΗ νοΓ βΐίειη ίη άεη Ηοηεη ϋϊ)εΓείηδϊΪΓηΓηιιη§δ-
ςιιοίεη 3η άεη ζιι ΒεβΛείιεηάεη Τεδίδίεΐΐεη (οβεΓηδΙο άεΓ Όϊ&ξο-
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80% ιιηά 1ίε§εη ηίοηι δείίεη βο§3Γ ϋοεΓ άεη ίηηεΓηβΙΒ άβΓ ΡβΓηϊΙίε
2138 εΓΓείοΚιεη ννεΓίεη. ϋϊε Οιιοιεη άεΓ ϋΓ>εΓβϊηδϋπιιηιιη§εη
ζννίδοηεη άεη ΗβηάδοήπΛεη άεΓ Ουρρε ηβοη άεΓ ΕΓ§3ηζυη§δ1ίδΓε
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64 Die Teststellenkollationen und ihre Auswertung
20 Z. B. erreichen die Handschriften 1448, 1852 und 1890 die hier als kriteriell
definierten Übereinstimmungsquoten mit den einbezogenen Hk-Handschriften
nicht, aber 1448 und 1852 gehören sicher zum Umfeld der Gruppe (vgl. B.
ALAND, NT in syr. Überlieferung I, 87); 1890 hat den Gruppentext in Jak und
IPetr, in den übrigen Katholischen Briefen jedoch fast rein Byzantinischen
Text (vgl. die Gesamtübersicht über die Bezeugung, wo 1890 wegen des Hk-
Textes in Jak und IPetr als Hk-Handschrift geführt ist).
21 Handschriften, die an über 80% der für sie zu bearbeitenden Teststellen (und
insgesamt häufiger als mit dem Mehrheitstext) mit 02 übereinstimmen:
1735 048 01 2344 81 33 436 623
0 2 88,7% 85,7% 80% 86,8% 82,8% 84,4% 80,7% 80%
Außerdem liegen nur für 1735/048 und für 2344/33 die Übereinstimmungsquoten
über 80%.
Handschriften mit über 80% Übereinstimmungen mit 1739 nach der Hauptliste:
323 1241 2298 1881 945
1739 90,1% 82,6% 91,8% 85,7% 92,8%
Nur 323 und 1881 stimmen auch miteinander an über 80% der (für 1881) zu
bearbeitenden Teststellen überein.
66 Die Teststellenkollationen und ihre Auswertung
1845 1846
2147 2652
22 Αικη θΐηβ ΑυδθϊηβηάθΓββΙζυηβ πΰΐ άβτ νοη ΥΥ. ί. ΚΙΟΗΑΚΌ5 3. 3. Ο. (Αηπι. 18)
βηίννϊ^θΐΐβη Οηιρρϊβηιη{»8Πΐ6ΐηο(Ιθ άπα ββϊηβη ΕΓ£θΙ)ηίδδ6η; άίε ιηϋ άβη ηΐβΓ
νοΓ^θΙβ^ίβη ζ• Τ• ϋββτθίηδίΐπυηθη, ννακίβ ϊΛβτ άβη ΚΗηιτίθη άίθδθΓ υηΙθΓδΐιοηυη$;
ΗίηβυΒ^βΗβη.
23 Α&ννβκηβηά νοη αϋβ&βΓ Κβ^εΐ \νϊΓ<3 άϊβ Οηιρρβ 254 ηκηί ηβοη βίηεπι άβτ οείάθη
ΡΓββίηβηΙε 1523 υηά 1844 &6η3ηηΙ.
24 ΑΙΙβ Αη§3&βη ηβςη "ΚιΐΓΖββίββίβ ίϊδίθ <1θγ £ηβΰηίδαηβη Η3ηά8οηπίΙθη άθδ
Νβιιεη ΤβδΙβπίθηίδ", 1>β3Γ0βίίθΙ νοη Κ. ΑίΑΝΟ ίη νετίϊίηίΐιιη^ ηιϋ Μ. ΥΝΤΕίΤΕ, Β.
Κ05ΤΕΚ υ. Κ. ΐυΝΑΟΚ, (ΑΝΤΡ 1) ΒβΓϋη/Νβνν ΥοΛ 21994. - ΑΙ*ϋΓζυη8θη:
θ=Ενβη8βΗβη/ 3=Αρ$ υηά ΚβΙΗ. Βπβ£β, ρ=Ρ3ΐα1ίηίδοη6 Βπβίβ, Γ=ΟίΟ>,
+=ιηυπΗθΓΐ, Κ=Κοπ\Γη6ηΐ3ΓΗ3ηά8οητίίί, Ρ=(ΙθΓρυδ ηιΐΓ Ιβίΐννβίδθ βηίηβΐίθη;
εχβΚίβ Ι3ητβ53ηβ3ΐ)βη ννυτάθη άβη Η3ηά5οηη&βη δβΐ&δΐ εηίηοπυηβη.
Ββδώηιηιιη^ νοη Η3η<1κ±ιιτήεη£ΐ•ιιρρβη 67
1845 1846
1845 40/98 96,1%
"69,4% 25/26
1846 91,6% 26/36
"36,1% 33/36
2147 2652
61 1837 326 61
Den Kern der Gruppe 808 bilden 1718, 1359, 1563 und 218. Von
ihnen heben sich 808 und 642 als Paar ab. Diese beiden Hand
schriften sind aber deutlich enger mit den vier zuerst genannten
verwandt als 1127, die eigentlich nicht mehr der Gruppe selbst
sondern ihrem Umfeld angehört.
915 88
181 1875
996 1661
2186 1840
312 1853
312 20/98 100%
M88,8% 19/19
1853 97,9% 19/98
M89,8% 96/98
3. Όβτ Ο^άτά^θτ άθδ Βγζ3ηϋηΐ8θΗθη Τβχίβδ
1 Introduction 134f.
2 Vgl. HORT 133f. und 145.
Die Mehrheitslesarten der Teststellen 75
Lesarten die weder als ursprünglich beurteilt werden noch zum Mehrheitstext
gehören.
Die Nummern von Teststellen werden den Stellenangaben im Fettdruck voran
gestellt; die eingeklammerten Buchstaben vor den einzelnen Notierungen ver
weisen auf die Klassifizierung der typischen Mehrheitslesarten am Anfang
von Kap. 3.
Die Mehrheitslesarten der Teststellen 77
Alle diese Lesarten können sicher nicht aus dem Bestreben erklärt
werden, das Verständnis des Textes zu erleichtern oder ihn stili
stisch zu verbessern. Varianten dieser Art sind durchaus keine
Seltenheit, aber in der Regel sind sie schwach oder singular
bezeugt, da sie von Schreibern oder Korrektoren als Fehler erkannt
und nicht weiterüberliefert wurden. Im Byzantinischen Text aber
wurden sie - einmal als der verbindliche Wortlaut der Schrift
akzeptiert - im allgemeinen mit großer Treue abgeschrieben, ohne
daß man sie zu korrigieren wagte. Daraus erhellt die ganz
ungewöhnliche Beharrlichkeit im Festhalten am überlieferten
Wortlaut, die die neutestamentlichen Handschriften insbesondere
des zweiten Jahrtausends kennzeichnet.
Die Anzahl untypischer Mehrheitslesarten ist zwar gegenüber
der zuerst besprochenen Kategorie vergleichsweise klein, aber ge
wiß nicht so klein, daß sie als Ausnahmeerscheinungen vernach
lässigt werden könnten.
Freilich sind die meisten zu Koinelesarten gewordenen Fehler
nicht so auffällig wie die an den Teststellen 11, 73/74 und 95. Sie
werden normalerweise nur bei genauerer Lektüre deutlich, wie
man sie für einen durchschnittlichen Schreiber sicher nicht vor
aussetzen kann. Gemeinsam ist ihnen jedoch, daß sie nicht als
bewußte editorische Eingriffe gedeutet werden können, weil sie zu
der Tendenz, die an den typischen Mehrheitslesarten festgestellt
wurde, in Widerspruch stehen.
Die Mehrheitslesarten an den Teststellen 11, 30, 60, 73/74, 83 und
95 haben die Qualität regelrechter Bindefehler. Besonders sie, aber
auch die übrigen untypischen Mehrheitslesarten, stützen die
Annahme, daß sie einer frühen Variantenschicht entstammen, die
dem normalen Überlieferungsprozeß früh entzogen und mit ihren
Fehlern vervielfältigt wurde. Denn hätte man sie behandelt wie
beliebige Lesarten, wären die Fehler und Härten im Zuge der
Diorthosis beseitigt worden.
Die Mehrheitslesarten der Teststellen 83
Lesart (29mal a), die häufig Wortwahl oder Syntax mit dem enge
ren Kontext harmonisieren (9mal a/d) oder den Text an geläufige
Formulierungen aus anderen Schriften angleichen (llmal a/e).
Dagegen sind an den Teststellen nur 4 glättende Auslassungen (b)
zu Mehrheitslesarten geworden.
Etwa gleich häufig wie Erweiterungen des Textes sind unter den
typischen Mehrheitslesarten Form-, Wort- und Stellungsvarianten
(38% oder 26 von 69), auch sie öfter mit dem engeren Kontext har
monisierend (sechsmal c/d) und an andere Schriften angleichend
(dreimal c/e).
Insgesamt sind etwa 33% (23) der typischen Mehrheitslesarten
Angleichungen an Formulierungen im engeren Kontext (d), 26%
(18) Angleichungen an Formulierungen, die aus anderen Schriften
geläufig waren (e).
Soweit ergibt sich zunächst eine Bestätigung der Charakterisie
rung der Koine, die sich seit Hort allgemein durchgesetzt hat:
Unter den Motiven, aus denen typische Koinelesarten entstanden
und sich verbreiteten, rangiert das Streben nach Vollständigkeit
und Eindeutigkeit an erster Stelle; häufig gaben Formulierungen
im engeren Kontext oder in anderen Schriften den Anlaß zur
Veränderung bzw. zur Aufnahme der Lesart in den Text, der sich
als Koine durchsetzte.
Dagegen entspricht es nicht der Erwartung, daß die Koine auch
untypische Mehrheitslesarten enthält, also solche, die Schwierig
keiten bei der Lektüre nicht beseitigen, sondern erst hervorbringen.
Sie sind nicht sehr zahlreich, aber auch keine seltenen Ausnahme
erscheinungen: 18% (15) der vom ursprünglichen Text abweichen
den Mehrheitslesarten wurden dieser Kategorie zugeordnet. Diese
Lesarten sind zum Teil leicht erkennbare Fehler, in jedem Falle
aber Abweichungen von der Regel, daß der Byzantinische Text die
leichter verständliche, glattere Lesart überliefert. Außer der unter
schiedlichen Qualität und Ausrichtung der Mehrheitslesarten
macht es vor allem dieser Befund unwahrscheinlich, daß die
Koine auf eine nach gleichbleibenden Prinzipien durchgeführte
Rezension zurückgeht.
Wie der Vergleich mit dem Sondergut der ältesten und besten
Handschriften zeigt, unterscheidet sich der Koinetext von diesen
nicht durch die Art seiner Varianten sondern lediglich durch die
Häufigkeit bestimmter Veränderungen des Textes. Die Zahl der
verdeutlichenden, normalisierenden, harmonisierenden Lesarten
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 89
Nur einmal (Jak 2,13 îXeoç ... ÍAéosI èXeoç ... tteov) wurde eine im Sinne dieser
Untersuchung signifikante Mehrheitslesart aufgenommen, die im Apparat des
NA27 nicht notiert ist.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 91
Nutzen sein, da sie über eine besondere Form, den Text zu verän
dern, nichts aussagen können.10
Es ist also eine weitere Reduzierung des Materials geboten.
Genealogisch signifikant sind vor allem die untypischen Mehr
heitslesarten, da sie wahrscheinlich auf die handschriftliche Basis
schließen lassen, die im Zuge der Entwicklung der Koine verändert
wurde. Handschriften, die diese Lesarten, die Bindefehler der Koi
ne, gemeinsam haben, bezeugen wahrscheinlich frühe Abwei
chungen vom ursprünglichen Text, die älter sind als die Koine,
und die ihrerseits auf Verwandtschaft ihrer Zeugen schließen
lassen. Mithilfe der untypischen Mehrheitslesarten soll versucht
werden, Zeugenkonstellationen zu bestimmen, die auf ein relativ
hohes Alter des ihnen gemeinsamen Überlieferungsguts schließen
lassen. Typische Mehrheitslesarten, die von den gleichen Hand
schriften überliefert werden wie die untypischen, gehören wahr
scheinlich zu der Variantenschicht, die dem Byzantinischen Text
seine Grundform gab.
Im folgenden werden alle im NA27 für die Katholischen Briefe
zitierten Mehrheitslesarten den in Kap. 3.1. verwendeten Katego
rien zugeordnet, und zwar in möglichst knapper Form. So wird
einerseits die Häufigkeit der verschiedenen Formen von Mehr
heitslesarten dargestellt, andererseits die Auswahl der signifikan
ten Mehrheitslesarten überprüfbar gehalten.
Die variierten Stellen mit signifikanten Mehrheitslesarten wer
den in einem weiteren Arbeitsschritt kommentiert; von ihnen
und vom Befund an den Teststellen wird die weitere Untersu
chung ausgehen.
Während nun die Notwendigkeit, sich angesichts der Fülle
prinzipiell gleichartiger Lesarten auf das Wesentliche zu beschrän
ken, unmittelbar einleuchten wird, könnte man fragen, ob nicht
auch alle Mehrheitslesarten, die nach inneren und äußeren Krite
rien anderen Lesarten derselben Stelle etwa gleichwertig sind, zum
Wesentlichen gehören. Solche Lesarten werden im folgenden
Kapitel mit $ gekennzeichnet. Dieses Zeichen erscheint vor allem
an den Stellen, an denen die Zugehörigkeit eines Wortes zum
δίεηί εϊηε Ροπή νοη θ£<5? ιτιίΐ Απϋςεί 1,13; 2,5.19.23; 4,4.6.7.8; οηηε Απϋςεί:
1,1.13.20; 2,23; 3,9.
15 ϋβδ εΓδίθ νεΓ&υπι άβι ΡΓΟίβδίδ άβτ Ιαπ^βη Κοηάϊηοηβίεη Ρεποάε (V. 2-4),
άθΒδβη δυΐηείίΐ άίβ Α(1γθ8831θπ δίηά, ν/ίτά 3Π3ΐο§ ζυ καΐ ίίπητε ... καΐ τφ
πτωχφ είπητί εβεηίβΐΐδ πύΐ καΐ 3η§εδοη1οδδεη. Ι5ίε Οΐίεάεηιη^ άεδ δβίζεδ ίτίΗ
50 βεδβεΓ ΗεΓνΟΓ.
16 ϋβδ ΡυΙυΓ δίεηί ίπι ΝΤ ίπ Κοικϋποηβίεη ΚεΙβΗνδβΙζεη ηβυίίβ βηδίεΐΐβ <3εδ
ΚοιηυηΚϋνδ ιηίΐ άν, ν/ϊίχιβτχά άβτ Κοη]ιιη1ζπν οΗηε άν ίη βοΐοηεη Ρδΐΐεη ηίτ^εηάβ
βϊηηβ11ί§ υβεπΐείεΓ* ίδΐ (ν§1. ΒϋΚ 380). ϋίε ΜεηΓηεϊΙδΙεδβΓί ϊδί βίδο ηιδβ-
Ικηεηνείβε ηιίΐ άεηα Ζίεΐ ^ΓβιητηβηδοΙιβΓ Νοππβΐϊδίβηιηβ ηει-ςεδίεΐΐί ννοΓάβη,
νίβΐΐθίοηΐ νβΓ3ηΐ3β( άυπτη ϋβζίδΗδοηε Μϊδςηίοπηεη. Είηε §εννίδδθ ΗβγΙθ
εηίδίεηΐ άυκη άϊε ΚοπΛίηβίίοη άεβ Ρυίυτδ πιίΐ άειη ΡεπεΚΐ -γέ-γονεν ίπι ΗβυρΙ-
δ3(ζ, οίηνοηΐ ίυΚιπ&οηεΓ Οεϋηυεη άεδ Ρετίε^Ιδ ίη ρΓΟδρεΚίίνεη Ρεποάεη ίπι
ΝΤ βικη δοηβΐ {ξεΙεβεηΙϋΛ νοΛοητηιί (ν§1. Κόπι 14,23; ΙΙοη 2,5; ά3ζυ ΒϋΚ 344).
ϋεη ΟηβΓβΙςίεΓ είηεΓ Ιγρίδοηεη Μεητηείΐδίεδβπ ηβΐ εηεΓ <ϋε νοη 044 5ίη§υΐ3τ
&εζευ§1ε νβήβηίε ... τελέσει πταίσει ... πάντων Ινοχος έσται.
17 Αη^ΙεκΗοη^ άεΓ ννοπδίεΐΐυη^ βη V. 18 -πίστιν Ιχεις/Ιρ-γα £χω?
18 Αη§1είοηυη§ άβτ \νοΓίβίε11υη£ 3η δεΐξόν μοι ίπ\ ςίείοηεη νεΓ8?
19 ννδπΙίοΗε ννϊεάεΓηοΙαη^ άβι Ροπηυ1ίει•υη£ ί*1 V. 20.
96 Der Charakter des Byzantinischen Textes
25 Der adhortative Konjunktiv anstelle des Futurs ist das Ergebnis eines An-
gleichungsprozesses, wie eine Reihe von Handschriften (01, 02, 33 u. a.) zeigt,
in denen Konjunktiv und Futur wechseln.
26 Es ist wahrscheinlicher, daß das umfassendere та aus то entstanden ist als um
gekehrt. Die Auslassung des Artikels verbindet gekünstelt тцс aüpiov mit
dem folgenden л £ш4
27 Die Einfügung von yáp läßt mit irola einen neuen Satz beginnen und soll offenbar
das syntaktische Gefüge der Verse 13-15 klarer gliedern. Bemerkenswert daran
ist, daß der vorausgehende Anakoluth bestehen bleibt und keine Rücksicht
darauf genommen wird, daß auch der nächste Satz mit ydp angeschlossen, die
Frage also nicht beantwortet wird.
28 Konflation aus ?iretTa Kai und ïireira Sé.
29 Angleichung an die Konjunktive in V. 13.
30 Die Ursprünglichkeit der nur von 01* 03 bezeugten Lesart афиатерт^уос ist
nicht auszuschließen, da es sich bei аттеатср^це^оу um Angleichung an die
Wortwahl der LXX an entsprechenden alttestamentlichen Stellen handeln
kann (vgl. Dtn 24,14; Sir 34,22; Mal 3,5; dazu DIBELIUS 284).
3 1 Angleichung an das Präsens des übergeordneten Verbs; mit dem Präsens werden
alle Standhaften in den Lobpreis einbezogen, während der Aorist noch auf das
Vorbild der Propheten zurückschaut.
98 Der Charakter des Byzantinischen Textes
IPetr
1,1' -- -- *
1,6° — — *
1,7' а/с -- -- — 025
! l,8r -- X -III- 02. 025. 044. 33 bo; ClemAl
l,9r -- — t
1,12° -- -- t
1,16° -- -- t
! l,16r d -- -- — (025. 1739)
1,16°' -- — t
l,20f d -- — -HI/IV- ДО72). 025 latt syP
1,21 r с •■ " -III/TV- ф72 01. 04. 025. 044. 1739.
(33)
T26 1Д2Т a — -- —025 vg"8
T27 1,22' а/с -- -- -III/IV- ffi72 01*. 04. 025. 044. 33.
1739 t vg"1» sy*1 со
1,23' -- -- *
T28 1,23т a/e -- — -V- 025 1 t syP
1,24° -- -- *
! 1,24F e — — -IX- 025. 044
1,24 т с -- -- -V- 04. 025. 1739 t со
i 2,2° -- X -VII- Antioch
2,3Г с — -- -V- Ol2. 04. 025. 044. 1739 1 CyrAI
2,3F -- -- *
2,5° b/d "" " -III- 025 vg; ClemAl
(V.9)
2,6Г a " -- — 025
35 Zwar weicht die Wortstellung der fxt-Lesart (anders als in 01* 02 03 04 1241
1739 u. a.) von Jes 28,16 ab, aber es ist nicht ausgeschlossen, daß es sich um eine
Angleichung an V. 2,4 handelt; die txt-Lesart ist außerdem glatter, da XtOos
акроуинчсйо? einen Begriff bildet, den die weiteren Adjektive näher be
stimmen.
36 Vgl. V. 8, ferner 3,1.20; 4,17; ататос sonst nicht in IPetr.
37 Angleichung an den auch aus Mt 21,42 geläufigen Wortlaut von Ps 117,22 LXX
trotz schwierigerer Konstruktion.
38 Der lineare Aspekt des Präsens paßt schlecht zu dem Zeitpunkt, auf den der
Finalsatz vorausschaut; vielleicht auch rein formale Angleichung an den
Aorist des übergeordneten Verbums; vgl. auch 3,2.
3 9 Angleichung des Tempus an das vorangehende Verbum, wohl unwillkürlich, da
zwei gleichgeordnete Verben im Präsens folgen.
40 Die Variante iudjv ist mit der 1. Pers. im Prädikat des Ïva-Satzes nicht zu
vereinbaren. (Mit V. 24e wendet sich der Autor den Adressaten wieder direkt
zu; daher steht 1а9т|те (die Form ist bewußt gewählt, da sie von láOTiuei» in Jes
53,5 abweicht) nicht im Widerspruch zur vorausgehenden 1. Pers.
100 Der Charakter des Byzantinischen Textes
3,5' ?
3,6' -- -- *
3,7r d -- -- -V- 02. 04. 025. 044
3,7' -- -- *
T30 3,8r c/d — 025
T31 3,9 T с — -- -V-025 syhm8
3,10T T C42 — -- -IV/V-025 lat syP
3,11° b/d/e« "" -- -IV- 01. 042vid. 025. 044. 33. 1739
syP CO
! ЗЛУ c? -- — —
3,13Г| -- -- *
3,14D -- -- *
3,16° b — -- -V-025 syP
T32 3,1 6r a/d "~ -IV- 01. 02. 04. 025. 33 it vg1"55
syp.(h") bo;Antioch
3,16' -- -- *
! 3,18' -- -- *
3,18F -- -- ***
3,18' -- -- *
3,18° -- -- *
3,20F d "" -V- 04. 025. 044. 0285. 1739 vg™
syh; CyrAl
3,21" C45 -- -- -V- (04),-CyrAl
3,22° -- -- t
41 In einigen Hss. ist Tpixwv wohl deshalb ausgelassen, weil ¿цчт\01сг) für sich
bereits in erster Linie das Haargeflecht meint; vgl. lTim 2,9 nXeypaoiv,
ebenfalls ohne Genitivattribut.
42 Die Verse 10-12 geben Ps 33,13-17a LXX im wesentlichen genau wieder, wobei
33,13 geglättet und durchgängig die 2. durch die 3. Pers. des Imperativs ersetzt
wird. Die Einfügung von oùtoû im Byzantinischen Text ist eine indirekte
Angleichung an die LXX, in der an den entsprechenden Stellen aou steht.
43 Die Partikel fehlt in Ps 33,15, wurde aber wohl schon vom Autor des IPetr
eingefügt, um die auf Sprechen bezogene Mahnung vom Folgenden abzusetzen.
Die Auslassung von 8é folgt der asyndetischen Reihung der Mahnungen in Ps
33,14f., an der der Verfasser des IPetr nur in V. IIb festhält.
44 Zur paränetisch motivierten Ausrichtung der formelhaften Leidensaussage auf
die Adressaten vgl. den Kommentar zu Teststelle 29.
45 Die Mehrheitslesart lautet ô ámÍTxmov vbv ка\ t\\iäs o(¿£ei, läßt also das
Bezugswort unmittelbar auf das Relativpronomen folgen. Die Abweichung von
der paränetischen 2. Pers. ist auf Itazismus zurückzuführen.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 101
46 Erweiterung parallel zu 4,2; kein editorischer Eingriff, da sonst wohl auch vor
aapKÍ in V. la ¿v eingefügt worden wäre.
47 Vervollständigung der antithetischen Parallele zu V. 2 (Entsprechung zu
ßioSaai).
48 Die Mehrheitslesart folgt der Tendenz des nachklassischen Griechisch, die
Bestandteile zusammengesetzter Wörter deutlich zu isolieren (vgl. BDR 124).
Wegen dieser Tendenz ist mit größerer Wahrscheinlichkeit die zuerst von 01
und 03 bezeugte ixt-Lesart ursprünglich. Die übrigen Lesarten zerlegen das
seltene, zuerst im IPetr belegte Wort in seine bekannten Bestandteile. Seine
eigentliche Bedeutung ist unklar (vgl. BROX 218-220).
49 Die indirekte Frage bringt eine syntaktische Vereinfachung, paßt jedoch
schlecht zur Metapher des hungrigen Löwen, dem es gleichgültig sein dürfte,
wen er frißt.
102 Der Charakter des Byzantinischen Textes
2Petr
l,2r -- -- *
L3T -- -- *
W C52 - -- -III/rV-ф72 03.0209vid
T39 1,4' С -- -- -IV- 01
! 1,4' -- X -VII- 0209
-- ' -- *
1,5'
l,9r -- - +53
1,10' -- — *
T40 1,12' a/c — -- -IV- 0209 h vg™* sy sa
1,13T -- -- *
l,15r -- — »M
T41 1,17' e "" "" -IV- 01. 02. 04e. (025). 044. 0209. 33.
1739 latt sy
T42 1,18' а/с -IV- 01. 02. 043. 025. 044. 0209vid.
1739 vg
1,21х ?
T43 1,21' с -- -IV- 01. (02). 044. 33 h vg syPh
sams
a/e? + 58
2,6'
2fir -- — t
2,11' c? i
2,12" c?
2,12' c?59
T44 2,13r с -- -- -IV- Ol2. 02. 04. 33vid. 1739 latt syh
00
2,15' — -- •
2,15ri -- — *
Г45(1) 2,17' b/e -- -- -V-048vid syPh
T45(2) 2,17T a/e -V- alûva: 02. 04. 025. 33. 1739 bo™
(pm/pm)60 / alohas': —
! 2,18ri c/d -- — -V- 01*. 04. 025. 048*4 1739
! 2,18Г2 c/d — -- -IV- 025 vg1™8 со
T46 2,20' — -- t
T47 2,21' — X —
2,22 T а — — -V- Ol2. 04. 025. 044. 1739 vg™« sy
55 Das Präsens gibt der Drohung mit dem seit alters vorherbestimmten Gericht
über die falschen Propheten größeres Gewicht und entspricht dem Kontext
daher besser als das Futur, das die Mehrheitslesart aus der Prophezeiung in
den Versen lf. wieder aufgreift. Der vorangehende Satz im Präsens
verhinderte die Angleichung wohl deshalb nicht, weil er ebenfalls auf eine
futurische Aussage hinausläuft: das Gericht bereitet sich vor.
56 Trotz der Bezeugung durch 5p72 und 1739 ist es zweifelhaft, ob die
Mehrheitslesart oeipcûç ursprünglich ist, da sie als Angleichung an беардТ? in
Jud 6 erklärt werden kann und da aeipd das häufiger belegte, auch in der
Septuaginta vorkommende Wort ist. Zwar ist in Jud 6, an dem sich 2Petr 2,4
orientiert, von Höhlen der Finsternis nicht die Rede, aber es ist doch
wahrscheinlicher, daß der Autor selbst, nicht erst ein Schreiber das seltene
Wort crie lipo? eingeführt hat.
57 Vgl. V. 9.
58 Die Mehrheitslesart entstand möglicherweise unter dem Einfluß von Gen 19,29
(¿£cm¿cT£iXev tóv Лит ¿к цеоои тг)с катаатрофт)? iv тф катаатрёфси
iciipiov rdc TTÓXeis-). Auch aufgrund der Bezeugung durch ф72 03 04* 1241 1739
ist der kürzere Text vorzuziehen, obwohl eine versehentliche Auslassung von
катаатроф-rj vor icaTíicpii/ív nicht auszuschließen ist.
59 Verstärkung des Ausdrucks, wahrscheinlich bedingt durch Verschreibung von
ка(.
60 Eine große Zahl von Koinehandschriften liest elç alûvaç statt der eigent
lichen Mehrheitslesart «Iç alóSva.
104 Der Charakter des Byzantinischen Textes
ljoh
U° b/d° -- -- t sams bo
l,4r c/d64 — "* -IV/V- 02е. 04. 1739 t vg sy sams
bo
1,4F c(pm) * (pm) -V- 02. 04. 025. 33. 1739 t syh bo
l,5r -- — *
T53 1,7' a/e "~ -V-02. 33 t w z vg1"88 syh** bo;
CyrAl
! 2,4° -- X -V- 04. 025
2,6° -- -- t
T54 2,7r e — -- —
T55 2,7T a/d — -- —
T56 2,10' -- -- *
61 Der Singular verstärkt die Dringlichkeit der Warnung vor den Verführern in
den eigenen Reihen; während der Plural eher den Eindruck einer längeren Dau
er der Endzeit vermittelt, zeigt das Auftreten der ¿jiircÛKTai nach der Mehr
heitslesart, daß das Ende der Tage definitiv erreicht ist, der Tag des Gerichts
unmittelbar bevorsteht (vgl. den Kommentar zu Teststelle 93 [Jud 18], wo der
Byzantinische Text, anders als hier, die Zuspitzung des Ausdrucks vermeidet).
62 Parallelisierung mit V. 5 (тш toö 6eoû Xó-уц)).
63 Vgl. V. 2 ài\ayyéXko\iev b\û.v.
64 Angleichung an àrrayyi\h)\iev iip.Lv in den Versen 2 und 3. Das betonte ruieiç,
zumal im Zusammenhang mit i\\iüv am Ende des Verses, ist ungewöhnlich für
ein Präskript.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 105
65 Vgl. 2,24.
66 Die Mehrheitslesart schließt die (allerdings bloß grammatische) Möglich
keit aus, aÜToü auf tí? zu beziehen.
67 Vgl. 2,24^iveiTe.
68 Die Ursprünglichkeit des Perfekts ist durch die Bezeugung gesichert (01 03 04
1241), die der 1. Pers. des Personalpronomens zusätzlich durch den Kontext
(кХ^бшцеу).
69 Itazistisch bedingter Verstoß gegen die rhetorische Struktur des Abschnitts, in
dem sonst (auch im Mehrheitstext) die einschließende, an die Solidarität
zwischen Autor und Adressaten appellierende 1. Pers. PI. durchgehalten wird.
70 Die Variante ri\v &iKaicxrüvT\v gleicht an 2,29; 3,7 an.
71 Das Präsens hebt den Kontrast zwischen dem Vorbildcharakter der Selbst
hingabe Christi und der Verpflichtung zur Nachfolge in der Gegenwart
hervor.
106 Der Charakter des Byzantinischen Textes
72 Da es sich um eine allgemein gültige Aussage handelt, ist eher Präsens als
Futur zu lesen.
73 Die Person, von der man etwas empfängt, wird bei Xaixßaveii' im NT nur im ljoh
mit diró + Gen. eingeführt (vgl. 2,27, wo nach v. Soden nur 88, 917 und 1852 тара
lesen), sonst immer mit -пара + Gen. (vgl. Mk 12,2; Joh 5,34.41.44; 10,18; Apg
2,33; 3,5; 17,9; 20,24; Jak 1,7; 2Petr 1,17; 2Joh 4; Offb 2,28; Xanßdveiv iirö heißt
sonst (weg)nehmen von (vgl. Mk 12,2; 3Joh 7; Offb 6,4 v.l.).
74 Durch Lautgleichheit von e und cu entstandene Formvariante im byzantini
schen Text, die dem Kontext gleich gut genügt wie yivakrKeTe oder das übliche
yivúoKo\Lev .
75 Vgl. V. 10c lfydiTTioei'.
76 Vgl. V. 19b.
77 Angleichung an 5,3. Während Tnpeîv ras ivro\ás im ljoh geradezu eine
feste Wendung ist (vgl. 2,3f.; 3,22.24; 5,3), erscheint ttoieCv in dieser
Verbindung nur hier.
78 nazistische Entstellung der ursprünglichen Lesart, nicht unter die untypischen
Mehrheitslesarten aufgenommen, weil zwar über 200 Handschriften den
Fehler haben, aber eine deutliche Mehrheit den ursprünglichen Text liest.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 107
3Joh
4° d85 -- -- -IV- Ol. 042. 025. 044. 1739 bo
T83 5r -- X -- — 025
T84 7r a/e — -- -IV/V-025 vg
T85 8r -- X -VI- 042. 025
9' b?86
12r -- -- *
T86 12F d " -- -VI- 025 vg™ sy*1
13"1 c87 " -- — 025
T87 14' с " -- -IV- 01. 025. 044
Jud
T88 1T -- -- •
lr e?88
T89 3' -- X — 025
4r — — »89
4r' e90 — -- -IV- 01. 04. 025. 044. 0251. 33. 1739;
DidAl CyrAl
T90 4T а — -- -V- 025. 044 (vg™3) sy
T91 5°' a/d -- -- —
r с -- -- Vgmss
12° b/d91 — -- -IV- 01*. 04
85 Vgl. V. 3c.
86 Das unbestimmte ti erscheint wenig passend, da der Inhalt des Schreibens aus
dem Kontext deutlich genug hervorgeht. Umso leichter kann aber auch
Haplographie der beiden gleich klingenden kurzen Wörter unterlaufen sein.
87 Die Tempora wurden wahrscheinlich deshalb vertauscht, weil der lineare
Aspekt besser zu iroXXd paßt, während der punktuelle Aorist besser dem
Entschluß entspricht, in der gegebenen Situation nicht zu schreiben.
88 Vgl. IKor 1,2.
89 Wegen der breiten Bezeugung für den Wurzelaorist ist der nur von 03 und 04
bezeugte Aor. Pass, als Normalisierung nach dem hellenistischen
Sprachgebrauch zu beurteilen; zur Tendenz des nachklassischen Griechisch,
den Wurzelaorist durch Aor. Pass, zu ersetzen, vgl. BDR 76, Mayser 1/2, 160f.
90 Anders als für den Ersatz des Wurzelaorists durch den Aor. Pass. (vgl. die Anm.
zu 4r) sind für die Rückkehr zur Bildung des Akkusativs von x^pic nach der
konsonantischen Deklination im NT nur vereinzelte Belege zu finden (außer
Jud 4 nur Apg 24,27 [v.l. x<ipiv]; 25,9 v.l.; vgl. BDR 47,4, BAUER/ALAND s.v.
X<ipis*). Daher ist die Mehrheitslesart xúpív als Normalisierung nach dem
Sprachgebrauch des NT zu beurteilen.
91 Die Auslassung des Artikels liegt aus drei Gründen nahe, die zugleich die
Annahme seiner sekundären Einfügung unwahrscheinlich machen: aus dem
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 109
14' -- — »93
Prädikatsnomen mit Artikel (der an sich nicht unpassend auf die Widersacher
verweist, gegen die der ganze Brief gerichtet ist) wird eine umschriebene
Präsensform, die den letzten otrroi-Satz mit den beiden vorangehenden (V. 8 u.
10) parallelisiert; die Appositionen schließen sich glatter an; die Irritation
durch das Femininum атХобес, das in der ixf-Lesart dem maskulinen Artikel
als erster Nominativ folgt, wird vermieden.
92 Das Dekompositum профтугеиеч' wird wegen der Geläufigkeit des Grundwortes
тгрофт|ТТ|с im NT nur hier wie ein Kompositum augmentiert; die Lesart
eirpo<f>rJTeixjei' ist eine Normalisierung.
93 Insofern als die äyiai \ivpiaSec nicht ausdrücklich als Engel identifiziert
werden, stimmt die Mehrheitslesart mit allen bekannten direkt überlieferten
Versionen von Hen 1,9 überein (vgl. die Zusammenstellung im Kommentar zu
Teststelle 92 und bei PAULSEN 75f.). Die Einfügung von áyyi>Jb>v verdeutlicht
unter dem Einfluß von Stellen wie Mt 16,27; 25,31.
94 Die Mehrheitslesart folgt dem griechischen Text von Hen 1,9. In einigen
Handschriften, die in 15a irdirac toùç daeßeic statt uficrav tyvxAv lesen,
wird doe ßc Lac zur Milderung der durch den folgenden Relativsatz ohnehin
spürbaren Redundanz ausgelassen, in anderen zusätzlich ain&v (infolge des
Homoioteleutons?). Eine weitere Lesart vermeidet, daß das Abstraktum
daeßt ia als Agens erscheint, indem an seine Stelle das entsprechende Adjektiv
gesetzt wird.
95 Gespaltene Koinebezeugung: ainuv wahrscheinlich Angleichung an V. 15
dafßfias- aixruv.
96 Adverbiale Bestimmung vorangestellt: Parallelisierung mit dem folgenden
Partizipialausdruck?
97 Der Kontext (Schlußparänese) fordert die 2. Pers. PI. (vgl. {j^eís Ы V. 20 und
die Fortsetzung mit der 2. Pers. PI. in 22f.). Die Form der 1. Pers. PI. entstand
wahrscheinlich versehentlich wegen гцшу nach Kuplou.
по Der Charakter des Byzantinischen Textes
101 Vgl. BAUER/ALAND s. v.; BDR 51,2; für Jak vgl. (außer ¿Xeo?1 in 2,13) noch
3,17 ueo-ri) iXêovç.
102 So DIBEUUS 184.
103 V. SODEN zitiert 440 und 216 (/b2S260f) versehentlich für еХеок ... ëteoç.
104 PG 119,476D-477A: «Кспчжаихатш. Se IXeov кр1аеш?» ... Toiotrro 8è т1 jioi
бока obros 6 l\eoç бкптраттеабш., оттер етг1 тьи> ¿ОХ^вщу тоОто 8т) то
атго tûv SevSptop етгаХесфоцеро^ eXaiov. AioXiaOalfciv yàp ainobç StSuxri
та? tûv diTiTráXíüi' Xaßd?. О&тш teal tv tt¡ тгаукоаиХц) Kptaei, та? тгара
tûi/ катг\у6(мл> -f\[iûv Sai\ióviav стфорас SLa8i8páoxeii> тгареЛетш. 6 elç
toùç irXTialoi' fniûv eXeoç. - Das Bild verdankt sich offenbar dem Wortspiel
íXeov/ íXaiov.
105 Zwar gibt es mehrere Substantive, die als Maskulina nach der zweiten, als
Neutra nach der dritten Deklination flektiert werden, wie ó öx°s und ó
акото?, aber Parallelbildungen in der Deklination der Neutra auf -oç nach
den Neutra auf -ov sind sonst nicht bekannt; vgl. MAYSER I,2,36f. u. 45-50;
K./G. 1,1,514-517; SCHWYZER 1,582-584; GIGNAC 11,95-103.
116 Der Charakter des Byzantinischen Textes
Jak 3,3' 2 el 8e pm
1 I8e pm
Lesart 1 (keine echte Mehrheitslesart, da sie nur von etwa der
Hälfte der Koinehandschriften bezeugt wird) ist itazistisch. Jak ge
braucht im Sinne von siehe! (wie die übrigen Autoren der Katholi
schen Briefe) ausschließlich das gewöhnliche L8o0 (vgl. 3,4.5; 5,4.7.
9.11). Daß er (oder der Urheber der Lesart 1 in editorischer Absicht)
in drei aufeinanderfolgenden, mit siehe! eingeleiteten Beispielen
nur beim ersten Mal das im NT relativ seltene ïSe und dann l8oö
gebraucht haben sollte, ist sehr unwahrscheinlich.
Der Rauch, der für kurze Zeit sichtbar ist, ist ein Bild für das Leben,
das die Angeredeten jetzt führen; daher ist es sicher, daß die Futur
form durch eine Verwechslung von -e und -ai entstand. Die 3. Pers.
Präs. ist als Korrektur dieses offenkundigen Fehlers oder als pedan
tische Angleichung der Verbform an das Subjekt des übergeord
neten Satzes zu interpretieren.
Das mit Artikel nachgestellte Partizip bei einem artikellosen
Nomen steht hier anstelle eines Relativsatzes109. Da das attributive
Partizip ohnehin die Funktion eines Relativsatzes haben kann, ist
der Artikel überflüssig, wenn er auch beim zugehörigen Substantiv
fehlt. Daher ist es wenig wahrscheinlich, daß f) sekundär eingefügt
wurde.
109 Vgl. BDR 412,4. - Diese Mischform aus attributivem Partizip und Relativsatz
kommt im NT selten, im Jak nur hier vor.
110 Vg. BAUER/ ALAND s. v., 4cy; für Jak vgl. 5,14.
111 Vgl. z. B. Dtn 18,22; Jer 33,9.20; 34,14. - Auch in der Septuaginta steht in
vergleichbaren Kontexten in der Regel ein Präpositionalausdruck mit tv oder
¿ttC, weshalb an jeder der vier genannten Stellen auch eine Lesart mit
vorangestelltem ini überliefert ist.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 119
112 d8e\<J>ot (iou: 1,2.16(+ ауатгптоС); 2,1. 5(+ dy<nnrroC).14; 3,1.10.12; 5,12.19. Im
Byzantinischen Text fehlt (iou nur in 5,19. ¿беХфоС: 4,11; 5,7.9.10. Im
Byzantinischen Text ist nur in 5,10 ц.ои hinzugefügt.
113 WOHLENBERG 17, mit Hinweis auf Joh 1,31.33; 7,28; 8,19.55; 15,21; Gal 4,8; Mt
25,12; 26,72.
114 Vgl. dazu BROX 66.
120 Der Charakter des Byzantinischen Textes
119 Ό&β ΡθΗΙβη ο,θδ νβΓδβδ 7 άβτ ηθ&Γβίδοηεη Ρ35δυη§ ϊη βΐΐβη βθΚβηηΙβη
βπβοηίδοηθη νβΓδίοηθη ιιηά ίη ΙΡβίτ ζβΐ§1, άββ άθΐη §3ηζβη ΖίΙβΙ θίηθ
^τίεοΗίδίηβ νβτβΐοη ζιίξτνηάβ ϋθ£ί.
1 20 ΕΗβ Είηίϋ^υης νοη ώς- νοΓ χόρτος• ίβΐ (ββ§θη άβη ηε&κϋδοηβη ΤβχΙ) βικη ίη βίηθΓ
Κθίηβ νοη ίΧΧ-ΗβηάδοηπίΙβη οβίβ^ί; ν§1. ηϊβΓζυ υηά ζυ ννθίΙθΓβη Ββζυβηβη-
ηιβη 3υί νβτίβηΐβη νοη Ιβδ 40,6-8 ΐη ςτΐθοηίδΟΓιβη νβΓδίοηβη: 5βρ1υ3§ίηΐ3 XIV,
153138 (βά. Ζϊβ^ΙθΓ), ΟδΙπη^βη 31983 αά. Ιοε.
122 Der Charakter des Byzantinischen Textes
In Jes 53,5 steht zwar айтоО, aber kein Relativum. Deshalb, und
weil abweichend von Jes 53,5 die 2. Pers. des Prädikats erhalten
blieb, ist die Mehrheitslesart eher als Septuagintismus zu beur
teilen denn als genauere Wiedergabe des Zitats.
IPetr 3,13F 2 eav тои ayaßov ¿"tiXiotcu yeir|cj6e
1 LULirrrai
Das ausschließlich von späten Handschriften bezeugte Wort
Ц1ЦТ|ТГ1С ist von СлХштт^с zu deutlich unterschieden, als es bloß
versehentlich an dessen Stelle getreten sein könnte. Vielleicht
schien dem Urheber der Mehrheitslesart das offensive Moment des
Wortes СпХштг)? nicht in den Abschnitt zu passen, der eher zum
Erdulden von Ungerechtigkeit, zum Mitleiden mit Christus
auffordert als zur aktiven Durchsetzung des Guten.
IPetr 3,18f 1/2 Хркттос шта£ TrepL ацяртщу f-nafkv
3 TTfpi. а\1хцтия> vrsep t\\jmv aneOavev
3B irtpi Tojv afiapTLuv штер rpiùv атгсвау«'
3C TrepL aLiapTiui* шгер ulluv aneQavev
3D irepi ар.арпиЛ' т\\шл> anebavev
3E irepi ицшу wrep aLiapTiíúv aireOavci/
Lesart 3 und ihre Abwandlungen sind eindeutig Angleichungen an
die Sterbensaussage, die auch die Variantenbildung zu 2,21 be
stimmt. Hier wie dort hält die Mehrheitslesart am ursprünglichen
Wortlaut fest, der eine ebenfalls formelhaft gewordene Weiterent
wicklung der Sterbensaussage darstellt.127
IPetr 4,5' 1/2 oi airo64i)oouCTiv Xoyoi« тш етоцхм? exofTi icpivai ¿шута? кси
VCKpOVS
3 ÍTOILIÍÚS KplVOlTl
4 6TOLLUÚ KpLfai
128 Neben XaXetv, der Verkündigung, meint SiaKoveii» den zweiten Bereich im
Gemeindeleben, in dem die Gnadengaben jedes einzelnen eingesetzt werden
sollen, sei es in einem Amt oder karitativer Tätigkeit; vgl. BROX 207f.
126 Der Charakter des Byzantinischen Textes
129 Für alle drei Nomina nennen LSJ einige späte Belegstellen; вецеАХьхп? kommt
auch 2 Esra 3,llf. vor.
Die Mehrheitslesarten zwischen den Teststellen 127
verstehen: ... indem ihr das in der Welt durch Lust bewirkte
Verderben flieht. Alle Lesarten außer 2 und 1 glätten diese schwer
fällige Formulierung.
In den beiden ältesten Zeugen für doppeltes ¿v + Dat. (02 und 03)
steht im ersten Präpositionalausdruck der Artikel, und dies erleich
tert die Unterscheidung der Bedeutungsebenen, während die Aus
lassung des Artikels im Byzantinischen Text das Verständnis
weiter erschwert. Wahrscheinlich folgt die Mehrheitslesart der
Tendenz, den Artikel bei koo\ioç in Wendungen und nach
Präpositionen nicht zu setzen130, ohne daß der Kontext beachtet
wurde.
2Petr 2Д8Г1 Г2 2 toiç oXtviog amxtevyoiTqg
1 otra)? атгофмуотас
Lesart 2 erschien wahrscheinlich sowohl wegen des Tempus als
auch wegen des ohnehin seltenen Adverbs оХСуы? schwierig. Nach
dieser Lesart sind vor allem diejenigen durch falsche Propheten
gefährdet, die den im Irrtum Lebenden, d. h. dem Heidentum131
wenig, also mit knapper Not132 entfliehen. In V. 20 werden die
gleichen Personen mit einem Partizipialausdruck im Aorist be
zeichnet (аттофиуоутес та uiáauoTa той коац.ои). Die Angleichung
des Tempus an V. 20 liegt umso näher, als der Aorist zweifellos
auch in V. 18 besser paßt, da auch die Gefährdeten zunächst dem
Heidentum entflohen sind, indem sie Christen wurden133.
Das häufige Adverb ONTOZ ist sehr wahrscheinlich durch eine
typische Majuskelkorruptel an die Stelle von OAITQZ getreten134.
Ein eventueller Vergleich der Mehrheitslesart mit der aus inneren
und äußeren Gründen sicher usprünglichen Lesart oXl-yco? dürfte
kaum zu einer Änderung des einmal in den Text geratenen ôi/tcos
geführt haben, da es die Warnung verschärft: auch die wirklich
dem Heidentum Entflohenen, also alle Adressaten135, sind danach
gefährdet, auf die falschen Propheten hereinzufallen.
136 Vgl. BDR 107,1; 380,1b. - Vgl. auch 3,22. Dort wird der Relativsatz zwar mit
8 tdv eingeleitet, aber die Wahl des stärker verallgemeinernden ö ti läßt
sich aus dem Wunsch erklären, die unbedingte Priorität des dyaiTSv iv ?pyq>
Kai dXr|9cta zu betonen, wie es ja auch dem Kontext (3,14-18) entspricht.
137 Ähnlich STRECKER, der das erste öti in V. 20 mit "daß wenn" übersetzt,
während er öti2 "die Funktion einer inhaltlich gleichbedeutenden,
explikativen Wiederaufnahme des öti1" zuweist: "und wir werden vor ihm
unser Herz besänftigen: daß, wenn uns das Herz verurteilt, Gott größer ist als
unser Herz und alles erkennt" (S. 193; vgl. zu dieser Position auch KLAUCK
215f). SCHNACKENBURG (201f.) und BROWN (459f.) verstehen öti2 kausal,
aber diese Interpretation hat den Nachteil, daß nach ihr TTeiaouev trotz eines
folgenden öti-Satzes absolut gebraucht sein müßte. BULTMANNS Konjekturen,
hinter aÙToû in V. 19 sei oii ausgefallen (vgl. ThWNT VI, 3), oder vor öti2 in V.
20 sei otSauev zu ergänzen (Kommentar, S. 62), sind nicht notwendig. Der
überlieferte Text zwingt nicht zur Annahme einer so tiefgehenden
Textverderbnis.
138 Ps.-Oecumenius bemerkt zur Stelle: «"EV toíití^ yiviíxnco\iev.» Ev tívi; !•>
тф цт"| Хоуц) àyaTrâi/, dAX' Ipyq ка1 dXr|8ela. (PG 119,657А).
130 Der Charakter des Byzantinischen Textes
sich ein durchaus typischer Grund für die Entstehung der Lesart
angeben läßt, nämlich eine Angleichung der Formulierung an die
im ljoh häufiger vorkommende Wendung èv тоотц> yiv(íxjKo\iev
8ti139.
139 Vgl. 2,3.5; 3,24; 4,13; 5,2; mit öOev statt iv тойт<# 2,18; mit yivuScnceTe 4,2. -
Auch SCHNACKENBURG 201, Anm. 3 führt die Mehrheitslesart auf eine
Angleichung an die gängige Formulierung zurück, betrachtet den Unterschied
gegenüber dem Futur jedoch als bedeutungslos.
140 Bei TTipetv mit Reflexivpronomen steht im NT sonst regelmäßig ein Attribut
oder eine adverbiale Bestimmung (vgl. 2Kor 11,9; lTim 5,22; Jak 1,27; Jud 21).
Zusammenfassung 131
3.3 Zusammenfassung
unleserlich 35*; 1,21 eivai 18. 35c] om. 35*; 3,6 еуе1Т)ОГ|те 18. 35e] eycwr\-
9г|те 35*; 4,7 тас ттроосъха? 18. 35е] от. та? 35*; 5,10 катар-паси vuas-
18.35е] от.цш? 35*.
5 Vgl. V. SODEN, 1,2, 763.
6 In der ersten Zeile der rechten Spalte wird zunächst die Teststelle, dann die
Lesart an der Teststelle genannt; *=Lesart der ersten Hand, c=Korrektur.
Das Endstadium der Koineüberlieferung 139
Kr-Text korrigiert, aber die sechs weiteren, nur mit dieser Lesart
vom Variantenprofil der 18 abweichenden Handschriften zeigen,
daß die Lesart als häufiger vorkommende Subvariante des Kr-
Textes gelten muß (vgl. die Handschriften 1482, 1508 und 2255).
An Teststelle 70 weichen 219 Handschriften mit Lesart 3 von der
Mehrheitslesart ab, die auch von Kr bezeugt wird und sich
eindeutig besser in den Kontext einfügt. Lesart 3 ist eine itazistische
Entstellung der Mehrheitslesart; daß keine der hier erfaßten IC-
Handschriften die itazistische Lesart bietet, belegt beispielhaft ihren
hohen orthographischen Standard.
An Teststelle 86 bezeugt Kr die tautologisch anmutende Lesart 3,
oï8ci|iev öti f) р.артир1а biiûv àkt)(tf\s ècrnv; allerdings ist zu beden
ken, daß eine solche Aussage aus der Feder eines Apostels im
byzantinischen Mittelalter sicher keinen Anstoß erregte.
9 V. SODEN, 1Д S. 1875.
10 Ebd.
11 K. JUNACK, Zu den griechischen Lektionaren und ihrer Überlieferung der
Katholischen Briefe, in: K. ALAND (Hg.): Die alten Übersetzungen des Neuen
Testaments, die Kirchenväterzitate und Lektionare, (ANTF 5) Berlin /New
York 1972, S. 498-591.
12 Von insgesamt 129 Lektionaren mit Wochentagslesungen des Apostólos, die
1972 bekannt waren, konnten für Jak 99, für 2Petr nur 98 ausgewertet werden
(vgl. JUNACK, S. 543).
ϋ35 Εηά5ί3«ϋυιη άβτ Κοίηθυββι•Ηθίοηιη£ 143
13 ΕΜ.3. 569.
14 ν^Ι. βΜ. 5. 542-553, ηϊετ &Θ8. 550.
15 ΕΜ.5.551.
16 ΕΜ. 5. 553.
17 ν^Ι. εϊ>ά. 5. 553-569 υ. 576-591.
18 Α11βΓ(ϋη§8 ίδΐ άαταλίί Ηϊηζυννεϊδθη, άαβ ΙΙΙΝΑΟΚ ηυΓ <ϋβ Αρο5ΐο1θ8ΐθΚ(ίοη3Γβ
ιηϊΐ ννοΛεηΐΒ^δΙθδυηβεη ιαηΐθτδΐιοτιΐ ΙιβΙ. νοη ϊΗηεη δίηά αι. 250 ίβΚΐίοηβΓθ ππΐ
άβη 53ΐη8ΐ35-5οηηΐ3§-ίθ3ΐιη§θη ζιι ιιη(6Γ5θΚθί<1θη, <1ϊβ ίιη Μβηοΐοβ θίηίβε
Ρεδίρετί1<ορεη βυδ άεη ΚβΐΗοϋδοΓίεη Βπείεη ΙιίεΙεη (}&!(. 5,10-20; ΙΡεΙτ 5,6-14;
2ΡεΙτ 1,10-19; ΙΙοη 1,1-7; 4,12-19; ν^Ι. ΙΙΙΝΑΟΚ 520-523). δίε βεΒεη 3ΐ?εΓ η&ά\
είηετ σίδΓΐβΓ υηνεΓδίίεηΐΗοΗΙεη εΓβΙεη υηίεΓδυοΙιυη^ ά\ιτά\ νν. ΚΙΟΗΤΕΚ ίιη
144 Die Spätform des Byzantinischen Textes
Junacks nicht zu, nach der uns die Lektionare "die Wegmarken für
die Textgeschichte in der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends"19 geben.
Denn in noch stärkerem Maße als die Koinehandschriften bezeu
gen die Lektionare den vollständig ausgeprägten Byzantinischen
Text. Quellen für die Entwicklungsgeschichte der Koine können
nur Textzeugen sein, die sich von ihr noch unterscheiden.
21 Es kommt nicht selten vor, daß Handschriften, die etwa im gleichen Maße mit
der Koine übereinstimmen, deutlich häufiger voneinander als vom Mehr
heitstext abweichen. Z. B. zeigt die Minuskel 2243 in 19, die 1297 in 18 von je
weils 97 Teststellen der Katholischen Briefen Abweichungen vom Mehrheits
text, denen 26 Abweichungen der beiden Handschriften voneinander gegen
überstehen.
Ursprüngliche Lesarten und älteres Sondergut 147
25 In der ersten Zeile stehen die Lesarten (zuerst die Teststellen-, dann die
Lesartennummer), in der linken und mittleren Spalte die Handschriften. Sie
weichen je nach vorangestelltem Buchstaben an 10-20% (d) oder nur bis zu 10%
(e) der Teststellen vom Mehrheitstext ab.
Ursprüngliche Lesarten und älteres Sondergut 149
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150 Die Spätform des Byzantinischen Textes
der Normalisierung des Textes und der Häufung der für den
kirchlichen Gebrauch bevorzugten Handschriften ausbreitete.
26 S. 455f.
27 Die Tabelle ist ein Auszug aus der Gesamtübersicht über die Bezeugung der
Teststellenlesarten in Anhang III. Hier wurden nur die Teststellen und Koine
handschriften berücksichtigt, die signifikante ältere Lesarten bieten. Die
erste Zeile der Tabelle gibt die Teststellen, die erste Spalte die Handschriften
(mit dem Jahrhundert ihrer Entstehung) an. Die signifikanten älteren Lesarten
wurden durch Kursiv- und Fettdruck hervorgehoben.
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?! §58
152 Die Spätform des Byzantinischen Textes
4.3 Zusammenfassung
Í::
Exkurs: Zur eliminatio codicum für eine Ausgabe der
i¡: Katholischen Briefe30
!C:
'*• Obwohl wir es nicht mit einer geschlossenen Überlieferung zu tun
j; haben, ist auf die reinen Koinehandschriften das Dictum von Paul
*; Maas anwendbar:
"Es wird nun einleuchten, daß ein Zeuge wertlos ist (d. h. als Z e u g e wert
los), wenn er ausschließlich von einer erhaltenen oder einer ohne seine Hilfe
rekonstruierbaren Vorlage abhängt. Gelingt es, hinsichtlich eines Zeugen, dies
nachzuweisen, so muß der Zeuge ausgeschaltet werden (eüminatio
codicum descriptorum)."31
Zwar ist es nicht möglich, die einigen hundert Koinehand
schriften auf einen eindeutig rekonstruierbaren Hyparchetypen,
geschweige denn Kodex für Kodex auf bestimmte Vorlagehand-
ϋϊε ΡΓοίϋε Μείηοά η3ΐ ά3δ Ζϊεΐ, "Ιο ίϊηά §Γουρδ ο£ Μ55 ίη3ΐ 3Γε
οίοδε εηου§η ίη ΙεχΙ δο Ιη3ΐ 3η εηιϊτε §κ>υρ οβη οε ΓερΓεβεηΙεά \>γ &
ίενν οί ϊίδ ΓηεηιοεΓδ ϊη 3η 3ρρ3Γ3ίυδ οππευδ"34. ΡϋΓ άίε Κΐ3δδϊ-
βζϊεπιηβ άεΓ ίυ^3δ-Η3ηάδοΗπίΙεη εΓΒΛεΐίεΙεη ννΐδδε υηά ΜοΚεγ-
ηοΐάδ είη ΤεδΓδΙεΙΙεηδγδίειη, ά3δ άίε §εηε3ΐο§ίδοη δϊβηϊίϊΙοηΓεη
ν3Γί3ΐΐοηδεΐηηεϊΙεη νοη 550 Ηβηάδοηπίΐεη ίη άΓεΐ Κβρίΐεΐη άεδ
ί.υ^3δεν3η§εϋυπΐδ υπ\£3β135. Αΐδ §εηε3ΐο§ίδοη 5ί§ηίπΙοηί §ϋΙ είηε
ν3ΓΪ3ΐίοηδεϊηηεϊι, ννεηη δίε εΐηε %το\νρ τεαάίηχ είηεΓ οε1ς3ηηίεη
Οπαρρε νοη Ηβηάδοηπίΐεη εηίηΜίΙ36. Ώ3δ ΤεδΙδΙεΙΙεηδγδίεηι 3υδ
άεη δο ΒεδϊίΓηΓηιεη ν3Π3ΐϊοηδεϊηηεΐΙεη άϊεηΐ ά3ηη 3ΐδ "βπά ογ
δΟΓεεη οη ννηϊοη Ιηε ρΓοίϋεδ οί ΐΗε ϊηάϊνΐάυβί Μ55 3Γε ρΓΟ-
32 Ιςη ββζίεηε γπϊογ» ίπ\ ίοΐ^βηάβη βυί ίηΓβ ββδοηΙίθβθηοΙε ΡοπτιυΙίβΓυηβ άυΓοη
ννΐ55Ε, Ρ.: Τηβ ΡΓοίίΙθ ΜβίΓίοά! £ογ Οβδδίίγίηβ βη<1 ΕνβΙυβΗηρ Μβηυβοπρί
Ενϊάβηοβ. (δΐυάίθδ αηά ϋοουιτίθηΐδ 44) ΟΓαηά Κβρϊάβ/ΜίοΚίββη, 1982.
33 ν^Ι. (13211 ΙΟΝΤΡ-ίΙί Ι, ρ. VI υηά (ΖΟΙΛΥΕΙΧ, Ε. 0/5ΡΑΚΚ5, 1. Α./ννΐ55Ε, Ρ./
ΜΟΚΕΥΝΟίϋβ, Ρ. Κ.: Τηβ Ιηίβι-ηβηοηίΐΐ (Γ,π'Λ Νβ\ν Τββίβιηβηί Ργο)θ€1: Α
5ΐ3ίυδ ΚβροΓί, ΙΒί 87, 1968, 187-197. - Ζιιιη νβΛβΙΙηϊδ άβΓ ΕΓ^βΙιηίδδΘ <1θγ
υηΙβΓδίιοΙιιιηβθη ννΐ55Ε5 υη<1 ΜΟΚΕΥΝ01.05 ζυΓ ίβΙδβοΗΙίοΗ νοιη ΐσΝΤΡ
^βίτοίίθηβη ΑυδννβΜ νςΐ. άίβ Κβζβηδίοη νοη Β. ΑίΑΝϋ ίη ,ΙΤηδ 42, 1991, 207-
209.
34 ννΐ55Ε41.
35 ν^Ι. θΜ. ρ. V υηά 42.
36 Υβΐ. β&ά. 38ί.
156 Die Spätform des Byzantinischen Textes
37 Ebd. 36.
38 Vgl. ebd. 37.
39 Ebd. 41.
40 Vgl. H. V. SODEN, Die Schriften des Neuen Testaments 1,2, 713.
41 Vgl. WISSE, Profile Method, 94-99
Exkurs: Zur eliminatio codicum 157
'Kmix' MSS, and lowering the Standards would endanger the group's
distinctiveness."42
Die "distinctiveness" von Kx ist jedoch ohnehin fragwürdig, da
es sich bei den sog. Kx-Gruppenlesarten um Varianten mit sehr
zahlreicher Bezeugung handelt. An solchen Stellen spaltet sich die
Koine-Bezeugung. Es werden Varianten sichtbar, die von einer
großen Minderheit von Koine-Handschriften bezeugt werden und
daher selbst der Koine angehören43.
Auch wird die methodische Unscharfe, die sich aus der Kolla
tion gegen den TR ergibt, bei Kx besonders deutlich. Es ist unsinnig,
bei Abweichungen des TR von der Koine die Koinelesarten als
Gruppenlesarten zu werten44. Diese Lesarten sind an der Über
einstimmung von Kx mit der seit v. Soden bekannten Koine-
Rezension Kr zu erkennen. Interessanter sind die verbleibenden
"Gruppenlesarten" von Kx, bei denen die Abweichung von Kr ge
spaltene Koinebezeugung anzeigt; aber auch sie sind keine Grup
penlesarten von Kx sondern von Kr, der größten eigentlichen
Gruppe innerhalb der Koine45. Die Kx-Lesarten sind in Wahrheit
unspezifische Mehrheitslesarten. Handschriften, die sich nur da
durch von der Gesamtüberlieferung abheben, daß sie regelmäßig
mit der Mehrheit aller Textzeugen übereinstimmen, mag man
immerhin als Gruppe bezeichnen; auch ist der Text dieser Hand
schriften, der Mehrheitstext eben, sehr wichtig, wenn man mit
Wisse jene "lines of textual tradition which fed into the tenth and
eleventh centuries"46 erforschen will; aber zweifellos wird man
dabei von den Lesarten ausgehen müssen, die vom Text der Mehr
heit aller Handschriften abweichen.
Sucht man mithilfe der Teststellenkollationen oder auch der
Profile Method nach Gruppen eng zusammenhängender Hand
42 Ebd. 43.
43 An solchen Stellen verzeichnet der Apparat des Nestle/Aland pm (=per-
multi).
44 Dies gilt für 10 der 19 von WISSE (Profile Method, 95 u. 122-133) postulierten
Gruppenlesarten von Kx; Lk 1,34; Lk 10,23.57; Lk 20,4.13.19.35.55.62.65. Mit
Ausnahme von Lk 20,19 stimmt an all diesen Stellen der TR mit der Hand
schrift 1 überein; sie kommen also vielleicht als Indikatoren für die Verwen
dung dieser Handschrift durch Erasmus in Frage.
45 Vgl. VOSS, D. O.: Is von Soden's Kr a Distinct Type of Text? JBL 57, 1938, 311-
318.
46 Profile Method, 5.
158 Die Spätform des Byzantinischen Textes
von der Art, wie sie schon in frühen Papyri begegnen. Die Lesarten
des Byzantinischen Textes erinnern nicht selten an die "freie"
Überlieferungsform früher Papyri. Oft ist die Mehrheitslesart die
leichtere, glattere, eingängigere Lesart, die auch ohne Vorlage
mehrfach entstanden sein kann. Nur in relativ wenigen Fällen ist
Zufall ausgeschlossen. Manchmal wurde eine Wahl zwischen
mehreren bekannten Lesarten getroffen, wie auch und gerade die
"Stimmenthaltungen", die Mischlesarten, zeigen. Gewiß hat es
auch Rezensionsarbeit am Neuen Testament gegeben, die die
Koine-Entwicklung in verschiedenen Bereichen und nach ver
schiedenen Prinzipien formte und beschleunigte; aber die schwie
rigen oder offensichtlich falschen Lesarten zeigen, daß die byzanti
nischen Textkritiker des Neuen Testaments zu großen Respekt vor
der Überlieferung hatten, als daß sie ohne handschriftliche Grund
lage in den Text einzugreifen gewagt hätten. Die große Sorgfalt in
der Bewahrung der einmal kanonisierten Form steht in starkem
„% Kontrast zu den manchmal gewaltsamen Eingriffen in den
¡J ursprünglichen Wortlaut.
1; In diesem Kapitel werden zunächst die historischen Voraus
setzungen der These, daß die Koine der Katholischen Briefe das
Ergebnis einer langen Entwicklung ist, unter drei Aspekten geklärt:
4 - Die kanongeschichtliche Sonderstellung der Katholischen Briefe
zeigt, daß die Überlieferung dieser Schriften ihre eigene Ge
schichte hat; was für die Evangelien gilt, muß nicht auch für die
Katholischen Briefe gelten. Während die Koine der Evangelien
schon früh weitgehend ihre endgültige Form gefunden hat, ist
dies für die Katholischen Briefe auch aus kanongeschichtlichen
; Gründen nicht zu erwarten.
- Es ist mit einiger Sicherheit auszuschließen, daß Lukian für die
frühe Koine-Form der Katholischen Briefe verantwortlich sein
könnte.
- Die editorische Bearbeitung eines Textes in der Antike kann mit
dem Terminus Diorthosis bezeichnet werden. Zeugnisse aus der
Antike und dem byzantinischen Mittelalter zeigen, daß Diortho
sis die Entwicklung der Koine wahrscheinlich beschleunigt hat.
Nachdem die historischen Voraussetzungen geklärt sind, wen
det sich die Untersuchung wieder den primären Quellen zu, den
Textzeugen der Katholischen Briefe. Im abschließenden Kapitel
sollen Entwicklungsphasen der Koineüberlieferung aufgrund des
ΗίδίοπδΛβ νοΓ3ΐΐ58βίζυη§θη 161
2Petr, 2Joh und 3Joh zitiert und erwähnt er nicht4. Für Clemens
von Alexandrien weist Stählins "Citatenregister" nur für IPetr,
ljoh, 2Joh und Jud sichere Belege aus5.
Im frühesten, aber wohl privaten Verzeichnis der kanonischen
Schriften des Neuen Testaments, dem wahrscheinlich um 200 ver
faßten Kanon Muratori6, fehlt auch IPetr, während zwei, vielleicht
auch alle drei Johannesbriefe und der Judasbrief aufgenommen
wurden7. Eusebius von Caesarea (wie schon Orígenes) zählt mit
den Evangelien, der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen nur
IPetr und ljoh unter die оцоХоуойцеуа, die allgemein anerkannten
t- Schriften, und unterscheidet von ihnen die übrigen Katholischen
С
l;j 4 Vgl. H. ROENSCH, Das Neue Testament Tertullian's, Leipzig 1871, S. 544-563
'«? und 571f. Nach ROENSCH haben 2Petr, 3Joh und Jak "in der Zeit und Kirche
!*î Tertullians völlig gefehlt" (S.572). - Im Register der Tertullian-Belege in VL
•»; 26/1, p. 495f. stehen zwar eine Reihe von Jak-Stellen, aber sie bieten "nichts,
' *» was als sicheres Zitat in Anspruch genommen werden könnte" (ebd. p. 58*).
;., 5 Vgl. Clemens Alexandrinus ed. O. STÄHLIN, Bd. IV,1, Register, (GCS) Berlin
»J 21980, S. 25f.; vgl. M. MEES, Die Zitate aus dem Neuen Testament bei Clemens
1; von Alexandrien, Rom 1970, S. 175-186.
¡¡ 6 Zur Datierung und allgemeinen Charakterisierung dieser Quelle vgl. CAM
'S PENHAUSEN, Bibel, S. 282-286; W. SCHNEEMELCHER, Art. Bibel Ш, TRE VI,
;ï S. 41.
7 In den Zeilen 68f. des Fragments heißt es: "epístola sane iude et superscrictio |
iohannis duas in catholica habenrur" isicj; weiter oben (Z. 26-31) hatte der
Autor mit folgenden Worten die 1. Pers. PI. in ljoh 1,1-4 als Pluralis modestiae
'» gedeutet: "quid ergo | mirum si iohannes tarn constan ter | sincula etiâ in
epistulis suis proferam | dicens in semeipsu quae uidimus oculis | nostris et
auribus audivimus et manus nostrae palpaverunt haec scripsimus uobis" fsicj
(zit. n. Th. ZAHN, Geschichte des Neutestamentlichen Kanons II, Leipzig
¡j 1890, S. 8 u. 6; der Text des ganzen Fragments mit kritischem Apparat,
'S Kommentar und Rückübersetzung ins Griechische ebd. S. 1-143). ZAHN
korrigiert duas (Z. 69) zu duae und deutet superscrictio (Z. 68) sicher zutreffend
,î als Entstellung einer Form des Part. Pass, von superscribere durch Dittographie
der ersten Silbe von iohannis (vgl. ebd. S. 88). Gegen die paläographisch
naheliegende Zurückführung der falschen Form auf superscripti (des oben
genannten), die CAMPENHAUSEN (S. 286) für wahrscheinlich hält, wendet
ZAHN ein, es sei kaum anzunehmen, daß so auf den allgemein unter diesem
Namen bekannten Johannes zurückverwiesen werde (vgl. S. 89f.). Er korrigiert
zu superscriptae iohannis duae (die beiden mit dem Namen des Johannes über-
schriebenen Briefe, griech.: al ¿inyeypamievai '¡udvvov ovo, sc. етатоХаО
und sieht durch diese Fomulierung den ersten, unzweifelhaft von dem Evange
listen stammenden Johannesbrief von zwei weiteren unterschieden, deren
johanneische Herkunft umstritten war; der Autor des Verzeichnisses selbst
erkenne gleichwohl alle drei unter dem Namen des Johannes überlieferten
Briefe als apostolisch an, wie der Plural in epistulis suis in Z. 28 zeige (vgl. S.
91-93).
ΗίΒΙοπβοίΐθ νοΓ3ΐΐ8δβίζυη{*εη 163
ν^Ι. Εαδ. ΗίεΙ. βοά. 111,25,1-3 (250,20-252,1 δΟΗΥνΑΚΤΖ); ζιιγ ΕίηΙθϋυη^ άεβ
Οτίβθηβδ Ευβ. ΗίβΙ. κά. νΐ,25,8-10 (578,1-10 δΟΗννΑΚΤΖ).
ν^Ι. δΟΗΝΕΕΜΕίΟΗΕΚ 44ί. - ϋβδ ΟθΟΓβΙυπι σβίβδΐβηυπι (βά. Ε. V. ΓΧ)Β-
50ΗΟΤΖ, [Τυ 38,4] ίβϊρζίβ 1912) ιιηίβΓδοΗθίάθΙ ϋ^Γί^βηβ ίπι δίηηε οΙθγ
ΙηίθΓρΓβίΒΗοη <1β8 Κβηοη ΜυΓβΙοπ άυκίι ΖηΗη (ν^Ι. ο. Αηπι. 7) ζννίδοίιβη
ΙοΗαηηίβ αροΒίοϋ ερίβΐυΐα ιιηα ηηά αΙΙεηαΒ ΙοΗαηηίΒ ρτβΒίη/Ιεή ερίΒίνΙαι άιιαε
(V. Ε>ΟΒ50ΗϋΤΖ 5. 28).
164 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
21 PG 56,317.
Î22 Vgl. BAUER, Apostólos, S. 65.
23 Vgl. HORT S. 91; V. SODEN 1,1460-1469; ferner G. D. FEE, The Text of John and
'S Mark in the Writings of Chrysostom, NTS 26, 1980, 525-547.
24 LIETZMANN 1914, 327.
к 25 Über die Quellen, die sich auf die Arbeit Lukians am griechischen Text des AT
beziehen, vgl. H. DÖRRIE, Zur Geschichte der Septuaginta im Jahrhundert
Konstantins, ZNW 39, 1940, 57-110. Diese Studie kommt hinsichtlich der "fast
legendarischen Rezensionen" (S. 106) zu folgendem Ergebnis:
"Nach dieser Umschau scheint alles, was man bisher zur Geschichte der LXX
und ihrer Rezensionen gesammelt hatte, zu nichts zerronnen zu sein. Was
Lagarde als seine Aufgabe ansah, nämlich 'die drei . . . amtlichen Rezensionen
der Septuaginta herzustellen' hat sich als undurchführbar erwiesen." (S. 106)
Diese Feststellung wurde zuletzt von J. D. WEVERS, dem Herausgeber des
Pentateuch in der Göttinger LXX-Ausgabe, bestätigt, nach dessen Untersu
chungen die Überlieferung des Pentateuch keine sicheren Belege für die
Existenz einer lukianischen Rezension bietet (vgl. seine Studie "Theodoret's
Quaest and the Byzantine Text", Henoch 13, 1991, 29-64). Dagegen halten S.
Ηϊδίοηδοηβ νοΓ3υ58θΙζυη§6η 167
49 Ebd. p. 2,14f.
50 Ep. 80,3,2 (p. 105 HILBERG II).
51 Ep. 71,5,1-2 (p. 5sq. HILBERG II)
Historische Voraussetzungen 175
52 Der griechische Text des Abschnitts lautet: ri\v uèv ouv èv toîç ¿¡турафсис
rrjç ттаХашс 8ia9^KT)S' 8ia<J>cüvtav 6eoö SiSóvtos' eüpo\iev IdaaaOai,
кр1ТТ|р1ф xPr\CJá\levoí Т£й? Xoiiraîç ¿icSóaeaiv tûv yàp d(X<f>ißaXXo(i^vcov
■пара toîç 'EßSouTiKOi/Ta Sid Tf|V tûv dvTiypd<J>(i)v 8ia<JHi>viav tt|V tcptcnv
TTOLT|aánevoi ànô tûv Xoiitûv éicBócreüiv то auv^Sov ¿tcetvaiç ¿<t>uXd£a|j.ev,
ical Tivà \itv ußeXCaauev <ûs> èv tû 'EßpcÜKU цт| Keí\xeva (où тоХцт\-
ааитес aÙTà irdvrri irepieXcîv), Tivà Se цет' dcrreptaicov -npoaeW\Ka\iev,
Iva SfjXov -¡5 ÖTt цт| K(l\icva irapd Tots' 'Eß6op.fjKovTa ¿к tûv Xoittûv
¿kSóoeíov аицфшушс tû 'EßpaiKU ттроаебт^кацеу, ка1 ó \ièv ßouXofievo?
тгро<а>т)тси aiiTd, ф S¿ irpodcóirm то toioOtov В ßouXeTai (nepl трс
ттарабохл? aiiTÛv fl uf)) ттснхцлг). (388, 7-30 KLOSTERMANN) - Die Xoiiral
éicSóoeis meinen andere griechische Übersetzungen des hebräischen Textes,
wie aus Eus. hist. eccl. VI,16,1 (552,26-554,17 KLOSTERMANN) hervorgeht;
dort heißt es, Orígenes habe außer den bekannten ¿kBooéls1 der LXX, des
Aquila, Symmachus und Theodotion noch weitere Übersetzungen aufgespürt.
Die in der antiken Homer- und Platon-Philologie üblichen Funktionen von
Obelos und Asteriskos werden also im Prinzip beibehalten. Dort bezeichnet
der Obelos für unecht erklärte Stellen, der Asteriskos versus iterati bzw. die
Übereinstimmung mit auch in anderen Werken Piatons dargelegten Lehren
(vgl. H. DÖRRIE/M. BALTES/F. MANN, Der Piatonismus in der Antike IL 92-
96 u. 350-353). Orígenes paßt also ein traditionelles Verfahren seinen
besonderen Bedürfnissen an.
176 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
ννΐε άϊε 3ΐδ ιίΓδρπϊηβΙίοη 1>ευΓτεϊ11εη. ΗϊεΓ ννίΓίςϊ δϊοΗ είη ηεπηε-
ηευϋδοηεδ ΡΓΪηζΐρ 3ΐΐδ, άβδ ίη δβίηβΓ Βεάειιηιη§ Κιγ άΐε Εηίδίεηυη^
άεΓ Κοίηθ άεδ Νευεη ΤεδΙβιηεηΙδ §3Γ ηίοηί ϋβεΓδοΜίζΙ ννεΓάεη
Ιςβηη, ηϋιηΐίοη άϊε Ζυπίο1<ίϋ1ΐΓΐιη§ άβΓ Ιάπτηΐίοη νεΓϋΓείΙείεη Τεχι-
§6δΐ3ΐί άβΓ Βίοεί 3αί άϊε ^οΗΐκΗε οίκονομία. ΟίβδβΓ Βε§π£ί ίτΐίί ίϋη-
δΐοηΐΐίοη άεΓ 5ερίυ3§ϊηΐ3 Βεί Οπ§εηεδ 3η άϊε δίεΐΐε άεΓ νεΓΪ>3ΐ-
ίηδρΪΓβίϊοη, ννΐε δϊε ΒεΓεΐΙδ ίηι ΑπδΙεβδοπεί 3η§εάευ1:εΙ υηά άβηη
νοη Ρηϊΐο νο11δΓ3ηάΐ§ 3υδ§εοϋάεί ννπά.56
Β. ΝεαδοηΜίετ Η31 3η εΐηεΓ Κείηε νοη Βείβρΐείεη §εζεί§ΐ, ά&β
Οπ§εηεδ νϊεΐίβοη βείβδί άοΓΐ ηβοη άίεδεηι Ρπηζϊρ νβτί'άίχτί, ννο εΓ
γραφικά αμαρτήματα ει^εηηΐ.
Ζαιη Βείδρίεΐ ννείδΐ Οπ§εηεδ ίηι ΚοητπιεηΙβΓ ζιι Ρδ 2,12Β57 (ί,ΧΧ:
και άττολεΐσθε έξ όδοΟ δικαίας•) άΆΤΆ\ιί Ηίη, ά&β ά&& Αά]ε1<1:ίν δικαίας•
ννεάεΓ ίη άεη ϋΒη^εη ϋοεΓβείζυηςεη ηοοη ίηι ηεοΓ3ίδοηεη Τεχί
εϊηε ΕηίδρΓεοηυη§ ηβ&ε. ΗϊεΓ ΙββΙ εΓ οίίεη, ο& ε§ βίοη αηι εϊηεη
Ρεηΐετ ηβηάεΐΐ οάεΓ οΒ ά3δ Αά]ε1<ΓΪν νοη άεη 5ίεοζΐ§ κατ' οίκονομίαν
εϊηςείϋβΓ ννιΐΓάε.
Ιη Ιετ. Ηοτη. 14,358 δίεΐΐΐ Οπ§εηεδ ίεδϊ, άαβ ϊη ]βι 15,10 άϊε ίεδ3Γΐ
άεΓ σιείδίεη ίΧΧ-ΗβηάδοηπΓϊεη, ούκ ωφέλησα, ουδέ ωφέλησε μοι
ουδείς-, άεπ\ ηεοΓΜϊδοηεη Τεχί ('η-χΰΓΚ'τι ♦ΓΓΛηΛ: χάι ΗαΒε ηίοΗΐ νετ-
ΗεΗεη ηηά τηαη ΗαΙ τηπ πϊοΗΙβ χεΚεΗεη) ηϊοηΐ εηίδρποηΓ. ϋϊε ποΗ-
Ιί§ε ϋοεΓδεΙζιιη§ ίίηάε δίοη ηιατ έν τοις• άκριβεστάτοις• (δε. αντίγρα
φου) πύι ούκ ώφείλησα, ουδέ ώφείλησέ μοι ουδείς, ϋΐε ηβοη Ιατοηΐί-
οηεΓ ϋοεΓίίείεηιης §3η§ί§ε ίεδ3Γΐ ούκ ωφέλησα... οεάϋτίε 3θεΓ εβεηδο
άεΓ Αυδ1ε§υη§ ννΐε άΐε ηπίτ άεπι ηε1?Γ3ίδοηεη Τεχί ϋοεΓεΐηδΙΪΓη-
Γηεηάε. Αυί άΐε βίεΐοηε δίεΐΐε ΙίΟΓητηί Οπ§εηεδ ίη Ιετ. Ηοτη. 15,559
ηοοηηΐ3ΐδ ζυΓϋοΙς. ΗϊεΓ ίύητί εΓ άίε ΜεηΓηεϊΙδ1εδ3Γΐ αυκάΓϋοκΙκ-η
αχιί εϊη γραφικόν αμάρτημα ζαταοίς, Κ&ΐΐ 3ϋεΓ βΙεκηννοΜ ά3Γ3η ίεδϊ,
άββ σεΐάε ίε53Γΐεη §1εΐοΚοεΓεοΓΐΓΪ§1 δείεη60.
Εϊηε ίεχίΙίπΙϊδοΚε ΒειηεΓΐαιη§ ίηι ΜβΗηΜυδΙςοΓηη-ιεηίΒΓ61 ζαπι
Ζϊί3ί νοη 53οη 9,9 ϊη Μί 21,5 Ιςόηηίε §εΓ3α!εζιι 3ΐδ ΑιιίίθΓάεηιη§
§εα!ειΐΓεΙ ννεΓάεη, εϊηε ΜϊδοΚ1εδ3Γί ΗεΓζιΐδΙεΙΙεη. Οπ§εηεδ ννεϊδί
ά3Γ3υί Κίη, άαβ εδ ηβοη άετ ίΧΧ Κείβε, άεΓ Μεδδϊβδ ννεΓάε $αη/1-
56 ν^Ι. Ερ. ΑΗδί. αά ΡΗίΙοπαί. 12,307 (50 89, ρ. 232,11-14); ΡΗϋο άΐ νϋ. Μοβ.
2,37 (ρ. 173,25-31 03ΗΝ). Ό&ζα ΝΕυδΟΗΑΡΕΚ 112ί.
57 Ιη Ρ5. 2,12 (ΡΟ 12,1116€-1117Α); ν§1. ΝΕυδΟΗΑΡΕΚ 111ί.
58 005 6, ρ. 107,23-109,15; ν§1. ΝΕυδΟΗΑΡΕΚ 104ί.
59 <Χ3 6, ρ. 129,9-14.
60 Ρ. 129,13ί.: καΐτοιγε ίκατέρως Ιστι διηγήσασθαι τόν τόπον.
61 ΜαΙΙη. ζοτητη. 16,16 (ρ. 531,5-24 ΚίΟΒΤΕΚΜΑΝΝ); ν^Ι. ΝΕυδΟΗΑΡΕΚ 119.
178 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
63 Ε. νΟΝ ΟΕΚ ΟΟΙ.ΤΖ, Εΐηβ ΙθχΛτϊΗδΟΓίθ ΑΛθίΙ (1β8 ζβΗηΙβη ββζνν. δθΟΓίδΙβη Ιβίν-
ΓΐυηάεΓίβ, 1ΐ6Γ3ΐΐ5£ε£βΙ)€η ηβοΗ είηβιτι Κοάβχ άεβ ΑΰιοδΚΙοβίβΓβ \Λν/χα, (ΤΙΙ
ΧνΐΙ,4; η.Ρ. Π,4) ίθίρζίβ 1899, 5. 10. - Είηβ νοΙυχοΙΙβΗοη άβτ ΗβηάδοΚηΛ νοη
Κ. ίΑΚΕ, ]. ΌΈ. ΖννΑΑΝ υηά Μ. 5. ΕΝ5ΙΛΝ ιηίί ζυδβπυηβηίβδββηάβΓ ΒββίΙΐΓβΛιιηβ
ννυτάβ νβΓόίίβηΙΙκΓιΙ ϊη Κ. ίΑΚΕ/5. ΝΕίν, 5ίχ ΟοΙΙβΗοηδ οί Νβνν ΤεβΙβιτιεπΙ
ΜβηυδοπρΙδ, (ΗΤϊιδ 17) €βπΑ>ήάξβ/Μα83. 1932, 5. 141-219.
64 ΤβχΙ 1>« νΟΝ ΟΕΚ ΟΟΙ,ΤΖ 7ί., ίΑΚΕ/ΝΕνν 199. Ζιιπϊ Ροΐββηάβη ν^Ι. νΟΝ ΟΕΚ
αΟίΤΖ 8-13; ίΑΚΕ/ΝΕνν 143-145.
65 ν^Ι. άΐβ ίί8ΐβ ά& 8θ ββΚβηηζθκΗηβΙθη δίβΐΐβη 1>βί νΟΝ ΟΕΚ ΟΟΙ,ΤΖ 100-108.
66 ννβτιτδΟΓίβίηΙίοΓΐ νν3Γ άβτ Κότα ϊη άεΓ νοΗβςβ βςΚΙεςΗΐ 6Γΐΐ3ΐίβη. Όατα\ι( ννβΐβΐ
βϊη δοΓίοϋοη ζιι Κόπτι 9,11 Γόη: καΐ τό έμόν τό παλαιό^ οΟΓωί1 ίΐχεν άλλα
ίίσθέν Αμυδρά τίνα Ιχνη του ξΐσΟέντος ρητοΰ ίφ«ρ€ν; ν§1. άαζχι νΟΝ ϋΕΚ
(]ΟΙ.ΤΖ9ιιη(3 58.
180 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
!;
5.2 Entwicklungsphasen der Koine
%«
"' 5.2.1 Voraussetzungen
Folgende Annahmen über die Textgeschichte des Neuen Testa
ments sind wahrscheinlicher als die ihnen entgegengesetzten:
- Nach der endgültigen Feststellung des neutestamentlichen Ka
nons ist mit der Erfindung neuer Lesarten nicht mehr zu rech
nen. Varianten, die den zugrundeliegenden Text ohne hand-
67 Vgl. die Liste der Stellen bei VON DER GOLTZ 109-113.
68 Vgl. VON DER GOLTZ 35-90, LAKE/NEW 194-219.
Entwicklungsphasen der Koine 181
Das heißt nicht, daß diese Lesarten vor dem 9. Jahrhundert noch
nicht existierten. Sie sind ja alle auch in den späten, der Koine
schon sehr nahekommenden Handschriften der Kategorien c) und
d) überliefert, die an verschiedenen Stellen und in unterschiedli
chem Maße älteres Überlieferungsgut bewahrt haben. Eine Edition
des 9. Jahrhunderts für den kirchlichen Gebrauch, für die auch nur
fünf Handschriften dieser Art verglichen wurden, hatte gute Aus
sicht, eine weitgehend reine Form der Koine zu werden, wenn je
weils die von der Mehrzahl dieser Handschriften bezeugte Lesart
in den zu vervielfältigenden Text aufgenommen wurde. Selbst
wenn zufällig die 33 unter den fünf Handschriften gewesen wäre,
hätte man sich vielleicht über deren merkwürdige Lesarten ge
wundert, aber sicher für den zeitgemäßen, aus dem Gottesdienst
bekannten Text der Mehrheit entschieden.
Eine untypische Mehrheitslesart stammt wahrscheinlich aus der
Zeit vor dem 9. Jahrhundert, wenn sie auch von einer früheren
Handschrift, einer Version oder einem früheren Kirchenschrift
steller bezeugt wird. Diese Zeugen geben Auskunft über das Ent
wicklungsstadium, das die zur Koine tendierende Varianten
schicht zu ihrer Zeit erreicht hatte. Koinelesarten, die nur in
Handschriften aus der Zeit seit dem 9. Jahrhundert bezeugt sind,
sind wahrscheinlich entweder späte Fehler oder Lesarten, die erst
seit dieser Zeit Verbreitung fanden. Natürlich ist auch für diese
spät bezeugten Koinelesarten nicht auszuschließen, daß sie als
Lesarten älter sind; es ist jedoch nicht notwendig, anzunehmen,
daß sie der Koine als Textform schon vor der Zeit angehörten, in
der sie zuerst bezeugt sind. Insbesondere gilt dies für die typischen
Mehrheitslesarten, die ihren Überlieferungsvorteil als Lesarten ja
auch vorher schon hatten; hätten sie lange vor dem 9. Jahrhundert
in einem weitverbreiteten Text gestanden, wären sie wahrschein
lich auch in dem einen oder anderen früheren Zeugen überliefert.
Die Grundlage des folgenden Versuchs, eine frühe, eine mittlere
und eine späte Entwicklungsphase der zur Koine tendierenden
Variantenschicht zu unterscheiden, ist vor allem die in Kap. 3.2.1
für die Auswertung vorbereitete Bezeugung der typischen und
untypischen Mehrheitslesarten im Apparat des Nestle/Aland. Die
dort gebotene Auswahl der variierten Stellen und frühen Text
zeugen ist für die Zwecke dieser Untersuchung ausreichend. Denn
der Nestle/Aland läßt, wie ein Vergleich mit der Ausgabe v.
Sodens oder auch mit einer Ausgabe des Mehrheitstextes
186 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
5.2.2 Die frühen Zeugen für den Text der Katholischen Briefe
Die wichtigsten Zeugen für die Bestimmung von sekundären
Lesarten, die zu einer frühen, zur Koine tendierenden Varianten
schicht gehört haben können, sind die ältesten griechischen Hand
schriften, in denen einzelne Katholische Briefe oder das ganze
Corpus vollständig erhalten sind: ?>72 (III/IV, nur l/2Petr u. Jud), Ol
(IV), 02 (V), 03 (IV), 04 (V, mit Lücken, 2Joh fehlt ganz).
Frühe Zeugen für den griechischen Text sind ferner die Über
setzungen ins Koptische, Lateinische und Syrische.70
Die koptische Überlieferung weist mit den frühen sahidischen
Handschriften sicher über das 4. Jahrhundert hinaus. Die bohairi-
sche Überlieferung (bo) setzt erst im 9. Jahrhundert ein. Sie kann
nicht als Zeuge für die Existenz einer Mehrheitslesart in einem
früheren Stadium der Koine-Entwicklung gelten.71 Daher wurden
für die Auswertung der koptischen Bezeugung nur die Stellen
herangezogen, an denen die Mehrheitslesart von der sahidischen
Überlieferung bezeugt wird, sei es daß sie darin mit der bohai-
rischen übereinstimmt (Notierung: со) oder sich von ihr trennt
(Notierung: sa/bo).
In der lateinischen Überlieferung gibt die Vulgata (vg) ein festes
Datum. Sie ist eine Revision der altlateinischen Überlieferung mit
dem erklärten Ziel, deren Divergenzen durch Rückgriff auf die
Graeca Veritas zu bereinigen. Die Vulgata der Katholischen Briefe
ist durch Zitate spätestens für die Wende des 4. zum 5. Jahrhundert
nachgewiesen. Da sie entsprechend ihrer Intention auf den griechi
70 Die Angaben zu den Versionen beruhen, wenn nicht anders angemerkt, auf K. u.
B. ALAND, Text des NT, 191-211.
71 Vgl. G. MINK, Die koptischen Versionen des Neuen Testaments, in: K. ALAND
(Hg.), Die alten Übersetzungen des Neuen Testaments, die Kirchenväterzitate
und Lektionare, (ANTF 5) Berlin/New York 1972, S. 160- 299, hier 181-187.
ΕηΙλνϊοΙςΙιιη^ΒρΚΒδβη άεΓ Κοίηε 187
βοηεη Νοπηβΐίεχϊ ϊΙιγθγ Ζείί ΓεΙαίΓπεΓΐ, ίδΐ δΐβ ίϊΪΓ άΐεδε υηιεΓδυ-
οηυη§ ΒθδοηάθΓβ ννκηΐίς.
Όϊβ ϊπη Νβδ11β/Αΐ3ηά νεΓζεΐοηηείεη βεάηιο^Ιεη Αιΐδ§3ϋεη (ν^1:
ΟειηεηΗηΒ, ν§8: 3ΐχϊίη3, νξ™™: ννοΓάδννοΓϊη/ννηϊϊε, ν§δ1: 5ΐιιΙΙ§3Γ-
ίϊβηδΐδ) νναΓάβη Ηιθγ ηίοηί ΒεΓαοΙίδίοηΙί^Ι:, άβ ίηΓε ϋβεΓείηδΙήτι-
τηοη^εη πϋί άεπι ΒγζβηΗηίβοηεη Τεχϊ άυπ:η βεΙαιηάΜΓε Αη§1εΐ-
οηυη§ ζυδίβηοίε §ε^οπ\ιηεη δϊηά. Αη άεη δϊεΐΐεη, 3η άεηεη ΝΑ27
εϊηε άίεδεΓ Εάίίίοηεη 3η§ϊΒί, ποηίεϊ δϊοη άϊε Νοϋεπιη§ ίη Κ3ρ.
3.2.1 άβηεΓ ηβοη άεΓ ίείΐζεΐΐε άεδ ΤεχΚγρδ V (=νυ1§3ΐ3) ίη VI. 26/1.
Ιη εϊηϊ§εη ννεηί§εη Ρβΐΐεη \ν3Γεη 3υοη ϋοεΓείηδϊίπυηαη§εη άεΓ
3ΐ1ΐ3ΐείηΐδοΗεη ϋΒεΓίϊείεηιης (ίηι Νεδίΐε/Αίβηά: ΐί) οάετ είηζεΙηεΓ
ίΚΓετ Ζευ§εη («η Νεδίΐε/ Αίβηά: Μειηε Ιβίείηίδοηε ΒυοΚδΙβοεη)
πιίΐ ΜεήΓηείίδ1εδ3Γίεη ζα νεΓζεΐοηηεη.
ϋ3δ ίταηεδίε δγπδοηε Ζευςηϊδ ηιτ άϊε §κ>βεη Κ3ίηο1ΐδοηεη Βπε£ε
ίδί άίβ Ρεδοηίίί3 (βγΡ), άϊε δείϊ άεΓ ΜϊίΙε άεδ 5. ΙβητηιιηάεΓδ νοΓϋε^ί.
νοη άεΓ Ρηϊ1οχεηΐ3η3 (δγΡη) ηίη§ε§εη, άεΓ εΓδίεη Γηοηορηγδϊΐΐ-
δοηεη ΒίΙ)ε1ϋοεΓδεί:ζυη§, άϊε άεΓ (ϋηοΓερϊδ)<;οριΐδ Ρο\γ\ζΆΐρ ϊπη Αιι£-
ίτΆξ άεδ Ρηϊίοχεηοδ νοη Μ3&ου§ ύη |3ητε 508 ίετίίβδίεΐΐίε, δϊηά ηιπ-
σΐίε Μείηεη Κ3ΰιο1ϊδοηεη Βπείε υηά άϊε Αρο^βίγρδε εΓηβΙΙεη.
Είη δεΚΓ ννίοηΗ§εΓ Τεχίζειι^ε ίύτ ά&8 ΕηΓννίο1ς1υη§δδΐ3άϊιιπι άεΓ
Κοίηε ήη 6. ΙβηΓηυηάεΓΐ ίδί, ννϊε ζυ ζεί§εη βείη ννΪΓά, άϊε δο§ε-
ηβηηίε ΗβΓίάεηδίδ (δγΗ). 5ίε ννιπ-άε ίηι |3ηΓε 616 άιίΓοη Τηοηΐ3δ
νοη Η3Γςε1 νοίΐεηάεΐ. ΝβοΗ ΐηΓεη Κοίορηοηεη72 ΓενΐάίεΓίε εΓ άϊε
ΡΚί1οχεηΪ3η3 3ΐιί άεΓ 0ηαηάΐ3§ε "βίαίειτ" §πεοηίδ<:ηεΓ Ηβηάδοηπί-
ιεη. Όϊβ Νειιί3δδαη§ βτξ&\3 ίη άεη Εν3η§εϋεη, άεη Ρβυΐΐηίδοηεη
Βπείεη αηά άεΓ ΑροδίεΙςεδοΗίοητε είηεη ϋσεΓννίεςεηά ογζβηϋηϊ-
δοηεη ΤεχΙ; ηιΐΓ άϊε ϋβεΓδείζαη§ άεΓ Κβιηοΐϊδοηεη Βπείε οεννβηΓΐ
εϊηε §ΓθβεΓε Αηζβηΐ νοη ίεδβΓίεη, άϊε νοη άεΓ Κοϊηε άεδ 9. ]ά\\τ-
ηιιηάεΓίδ 3θ\νεϊοΚεη73. Ώίεδε Αο\νείεηυη§ ίηι Τεχ1τη3Γ3ΐς1:εΓ ίδϊ
ιιτηδο 3αί£3ΐϋ§εΓ, 3ΐδ ΤηοπίΒδ ίη άεη Κ3ϊΗο1ΐδοηεη ΒΓίείεη άεΓδεΙ-
\>βη ΗβηάδοηΓΪίί ίο1§ίε, άϊε εΓ ϊηι ννεδεηιϋοΗεη 3υοΗ ίϋΓ άϊε Ρβαΐϊ-
ηϊδοηεη Βπείε υηά άίβ ΑροδίεΙςεδοηϊοΚίε ζυςηιηάε 1ε§ίε.74
72 ν§1. άβζυ Ο. ΖυΝΤΖ, ϋϊβ δυ&ίκπρΗοηεη άβτ 5γτ3 Ηβτείβηδίβ, ΖϋΜΟ 101 (Ν. Ρ.
26), 1951, 174-1%.
73 ν§1. Κ. υ. Β. ΑΙΑΝϋ, Τβχί (Ιθδ ΝΤ, 204; Β. ΑίΑΝϋ, ΝΤ ίη δγτ. ίΛβΓίίθίβηιη^ Ι,
42. Όαξβξβη ννβΪ9ΐ ΖυΝΤΖ άβΓ ΗβΓίϋβηδίδ ίη8§653ηι( ", §γοΙ) ββδρΓοοΗβη,
ΐ^ζΜΐϋηίδοηβη' ΟΚβΓβΚΐβΓ" ζυ (δοβδοπρΗοηβη, 181); 5θ βοΗοη Κ. ίΑΚΕ, Τηε
ΤθχΙ οί Ιηβ Νβνν Τθ5ΐ3ΐτιεηί, ίοηάοη 1928, 5. 42.
74 ϋίβδ ίοΐ^ί άατα\ΐ5, άα& νήβ ίύτ άϊε Κβΐηοΐίδοηβη βιιοΗ ίϋΓ άιβ ΡΒυΙίηίδοηβη
Βπβίβ βη^β νθΓννβπίΙΙδΟΓίβίί νοη 1505, 1611 ιιηά 2495 Γηίί άβτ ςπθοηίδοηεη
ΥοΓίββε άβΓ ΗατΚΙεηδίδ ίεβίζυβίεΐΐεη ίδϊ; άϊε νοη ΤΗοπιβδ ϋΧτ άϊε Ρβυΐϊηίδοηθη
188 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
Für die Deutung dieses Befundes ist es wichtig, sich die histori
schen Umstände der Arbeit des Thomas zu vergegenwärtigen. Sie
zeigen, wie die Textgestalt der Harklensis selbst, daß er den syri
schen Text des Neuen Testaments nach dem zu seiner Zeit ver
bindlichen griechischen, und das heißt byzantinischen Wortlaut
revidieren wollte.75
Thomas war als monophysitischer Bischof von Mabbug noch
unter Maurikios, also vor dem Jahre 602, seines Amtes enthoben
worden. Die Revision der Philoxeniana entstand im Exil in einem
der koptischen Klöster im Enaton, einem Gebiet "am neunten
Meilenstein" bei Alexandrien. Zugleich arbeitete Thomas mit Pau
los von Telia an einer syrischen Übersetzung des Alten Testaments
aus dem Griechischen nach den besten hexaplarischen Hand
schriften. Aus der Subscriptio einer Handschrift dieser sog. Syro-
Hexapla ist bekannt, daß die Übersetzung des Alten Testaments
von Athanasios I., dem monophysitischen Patriarchen von Antio-
chien, veranlaßt war. Es kann keinen Zweifel geben, daß der
Patriarch auch hinter der zur gleichen Zeit und am gleichen Ort
!;;. durchgeführten Revision des syrischen Neuen Testaments stand.
'•-1 Der Hauptgrund für das Projekt einer Neufassung der ganzen
;;Л; syrischen Bibel ist gewiß in den Vorwürfen der orthodoxen Pole-
J"' mik zu sehen, die Monophysiten hätten die Texte, mit denen sie
ihre christologische Position begründeten, systematisch gefälscht76.
Darüber hinaus steht die Revisionsarbeit wahrscheinlich mit den
t^! Bemühungen des Athanasios in Zusammenhang, mit der ortho-
;:• doxen Kirche zu einem Ausgleich zu kommen. Als 'Synkellos' des
Patriarchen hatte Thomas auch auf diplomatischer Ebene maßgeb
Briefe und die Apg herangezogene weitere Handschrift diente also wohl nur
der Kontrolle des griechischen Textes, der der Revision in erster Linie zugrunde
liegt. Vgl. B. ALAND/A. JUCKEL, Das Neue Testament in syrischer Überlie
ferung, Bd. П: Die Paulinischen Briefe, Teil 1: Römer- und 1. Korintherbrief,
Berlin/New York 1991, S. 24.
75 Zur folgenden Darstellung des historischen Hintergrunds der Entstehung der
Harklensis vgl. G. ZUNTZ, The Ancestry of the Harklean New Testament,
London 1945, S. 7-12; A. BAUMSTARK, Geschichte der syrischen Literatur,
Bonn 1922 (ND Berlin 1968), S. 185-190.
76 Z. B. polemisiert Anastasius Sinaita zu Beginn des 7. Jahrhunderts, es sei
bekannt, daß in Alexandrien ein Monophysit namens Severianus 14 Kalli
graphen beschäftigt habe, deren einzige Aufgabe es gewesen sei, die dogma
tischen Schriften der Väter zu manipulieren {Viae dux, CChr.SG 8, X,2,7,176-
190. UTHEMANN).
Entwicklungsphasen der Koine 189
kommt aber nicht das gleiche Gewicht zu wie den frühen Text
handschriften und Versionen.
Wenn man die Zitate der Kirchenväter als Belege für die frühe
Verbreitung von Koinelesarten heranziehen will, hat man sich
zwei grundlegende Probleme dieses Materials zu vergegen
wärtigen. Zum einen sind viele der Mehrheitslesarten derart, daß
sie als naheliegende Glättungen und Verbesserungen des Textes
auch dem jeweiligen Kirchenvater unwillkürlich und in Abwei
chung von seiner handschriftlichen Vorlage in die Feder geflossen
sein können. Ein zitierender Autor ist natürlich weit eher geneigt,
den zitierten Text nach seinen eigenen Bedürfnissen umzu
formen, bzw. den Erfordernissen des Kontextes seiner Schrift
anzupassen, zumal wenn es sich um Kleinigkeiten wie die
Einfügung einer satzverbindenden Partikel handelt. Vor allem
aber ist darauf hinzuweisen, daß in der Zeit, aus der nahezu alle
Handschriften der Väter stammen, schon die byzantinische
Textform der allgemein verbreitete und bekannte Bibeltext war
und daher leicht in die Handschriften der Väterwerke eindringen
konnte. Daher ist damit zu rechnen, daß der neutestamentliche
Text der Kirchenväterhandschriften oft nicht der des jeweiligen
Kirchenvaters ist, sondern der seiner Tradenten. Bei der Unter
suchung des frühen Textes kann man dieses Problem methodisch
umgehen, indem man eine Lesart, die nach der handschriftlichen
Überlieferung alt ist, einer Mehrheitslesart vorzieht, also die
Koinelesarten in den Kirchenväterhandschriften als problematisch
ausschließt. Hier sind aber gerade die Koinelesarten Gegenstand
der Untersuchung. Es ist daher geboten, immer die Art und die
Qualität einer in einer Kirchenväterschrift bezeugten Mehrheits
lesart, zum anderen die Qualität der handschriftlichen Überliefe
rung des Vätertextes an der betreffenden Einzelstelle selbst zu
berücksichtigen. Eine weitere Absicherung läßt sich noch durch
Mehrfachzitate derselben Bibelstelle erzielen.
Daher werden die Kirchenväterzitate hier nur zur Bestätigung
eines auch aus frühen Handschriften und Versionen hervorge
henden Befundes herangezogen.
79 Z. B. Jak 2,15T; 2,18T; IPetr 5,11 T; es ist übrigens bezeichnend, daß Mehrheits
lesarten, in denen syh und vg übereinstimmen, immer auch von mindestens einer
frühen Handschrift bezeugt werden.
192 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
£72/03: 2Petrl,3'
£72/04: lPetr(2,25r)
:::| £72 /01/04: IPetr (1,21г);12£
!E;. ф72 /01/02/04: 2Petr2J£°
I., 01: Jak 2,3'; 5,10'; IPetr 2,7F; (2,24 T); 4,3T; 5,11'; 5ЛТ; 5ЛТ;
*-! 2Petr (1,40; (ЗД6Т); ljoh 4J3.T; (5,2r); 5,6'; 2Joh 3_F; 3Joh (4°);
;-., (w)
v
01/02: Jak 2,3'; 2Ж; IPetr 3,11°; 5JJJ; 2Petr UZ'; (1Д8'); 1,21';
(2,22F); (3,10T); 3,11'; ljoh (2,19'); 221T; (4,10r); 5,11'
01/04: 2Petr 2,18" ; 2xZr; ljoh 3,1 r; 3,5T; (3,19'); Jud (4" ); (12°)
01/02/03: Jud(16r)
02: ]& (2,2Τ); (2,15τ); 2*18_τ; &3_Γ; (3,4'); 1Δ2 τ; 4,14τ; 5ΖΤ;
5,10°ι; ΙΡείτ 1,8Γ; 2,7Γ; 2,12ρ; 4Α'; 2Ρβίτ 2χ1ϋΓ; ΙΙοη (2,27");
4,20Γ
02/04: }<&. 2Α5.Τ; (2,26τ); (3,4ΤΓ); (3,50; ΙΡείΓ (3,7Γ); 2ΡειΓ 2.13Γ:
\}οΥχ Μρ
Die Harklensis hat mit allen vier großen Handschriften aus dem
4. /5. Jahrhundert in wechselnden Verbindungen Mehrheitsles
arten gemeinsam. Eine besondere Affinität zu einer dieser Hand
schriften ist nicht festzustellen. Insgesamt bezeugt syh 27 typische
Mehrheitslesarten, die auch in mindestens einer der Handschrif
ten 01, 02, 03 und 04 überliefert sind. Sie gehörten mit einiger
Sicherheit zu einer Variantenschicht des 4./5. Jahrhunderts, die
den Grundbestand der Koinelesarten ausmacht. Zu dieser Schicht
zählen auch 9 Mehrheitslesarten, die nicht von den ältesten grie
chischen Handschriften, sondern von früheren Versionen oder
Kirchenvätern und auch von syh bezeugt sind: Jak 1,19' (syP); 3,9r
(sa); 3,12T' (CyrAl); 5,5T (CyrAl); 2Petr 1,12' (sa); ljoh 3,13T (syP); 2Joh
9r (syP); 12' (syP); Jud 4T (syP).
ΕηΙ\νκυυη§5ρ1ΐ33βη άβτ Κοΐηβ 195
85 ϋίθδ ξί\{ αΐΐείη ίϋΓ 30 άεΓ 85 δίεΐίθη, 3η (Ιεηεη άΐβ 3ΐ(β8(βη ΗβτκΙδαΓίΓΐίίβη
ΜβΚΓΓίείΙδΙεδβΓίβη Γ>εζευβεη.
86 ν^Ι. άαχα Β. ΑΙ.ΑΝΟ, ΝΤ ΐη βντ. ίΛ^Γΐίείεηιη^ Ι, δ. 116-123.
196 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
Im Ergebnis läßt sich also die Entwicklung der Koine anhand der
Bezeugung typischer und untypischer Mehrheitslesarten in eine
frühe, eine mittlere und eine späte Phase gliedern.
In der frühen Phase (ca. 3./4. Jh.) beginnen sich Lesarten aus
zubreiten, die schwierige Stellen glätten, normalisieren und har
monisieren. Sie haben gegenüber den ursprünglichen Lesarten
einen Überlieferungsvorteil, der gerade durch die Diorthosis, die
die Veränderung des Textes eigentlich verhindern soll, verstärkt
wird. Eine Schicht solcher Lesarten ist bereits in den ältesten
Handschriften, Versionen und Kirchenväterzitaten nachzuweisen.
Die mittlere Phase (ca. 5./6. Jh.) läßt sich mithilfe der Harklensis
bestimmen. Dieser syrischen Übersetzung wird bewußt eine
Textform des 6. Jahrhunderts zugrunde gelegt, die in der griechisch
sprechenden Kirche allgemein verbreitet und akzeptiert ist. Les
arten, die der Koine im 9. Jahrhundert angehören, aber weder von
der Harklensis noch von früheren Textzeugen überliefert werden,
sind wahrscheinlich für das 6. Jahrhundert noch nicht der zur
Koine tendierenden Variantenschicht zuzuordnen.
In der späten Phase der Koine-Entwicklung, die im 9. Jahrhun
dert erreicht ist, kommt ein jahrhundertelanger Prozeß des Aus
gleichs zwischen verschiedenen Textformen ans Ziel. Der Byzanti
nische Text ist vollständig ausgeprägt. Erst die untypischen Lesar
ten des Byzantinischen Textes lassen erkennen, daß er aus der Ver
198 Entstehung und Ausbreitung des Byzantinischen Textes
ζευ§εη. ϋίβδβ ίβδβΓίβη ννυΓάεη 30εΓ εηιννεάεΓ 3ΐδ Βε1ε§ε Κϊγ (Ιϊθ 1_Ιγ-
δρΓυη^δηδηε άεΓ Κοίηε ηεΓ3η§εζο§εη οάεΓ 3υί άεη Είηίΐυβ είηεΓ
ββΓείΙδ ϊιη 4. ΙβηΓηυηάεΓΤ νοΙΙδΙΜηάίς 3υδ§ερΓ3§ίεη Κεζεηδίοη ζυ-
Γϋο1ί§είυηΓί οάεΓ 30βΓ 3ΐδ νεΓείηζεΙΙε ΙπΪΜυίθΓ ϊη δοηδί §υίεη
Η3ηάδοητίίΐεη ββίΓβοΗίβΙ. \νεηη πιβη ά3§ε§εη άίε Κοίηβ 3ΐδ είηε
νβπβηΙεηδοηϊοΚί &ε§Γείπ, άίε ίπ\ ίβυίβ άεΓ ]Ά)χτ\\\ιι\άβτΙβ ΟΓθϊΙβΓ
\νίΓά υηά εΓδί άυπ:η άίε Υνεοηδε1\νίΓΐ<υη§ νοη ΙάΓοΗΙίοηειη Οε-
&Γ3ΐκ±ι υηά ΟίοΓίηοδίδ άϊε νεΓ&ίηάΙίοηε ΤεχΙίοπη ρτ'άξϊ, ^3ηη π\3η
άίε Κοίηε1βδ3Γΐεη ίη βΐίεη Τεχίζευ§εη βϊηεΓ ίΓϋηεη Ρη3δε άίεβεβ
ΡΓΟΖβδδβδ ζυοΓάηεη. Εδ βίεΐΐί δίοη ΗεΓβαδ, ά&β άίε ]υη§δίε υηά υΓ-
δρπαηβδίεΓηδίε ΤεχΙίοπη εοεηβοννεηί§ βυδ είηεΓ Κεζεηδίοη άεβ 4.
ΙβΗΓηαηάεΓίδ ζυ εΓΐάΜΓεη ϊδΐ \νϊε άίε ίτείΐίοη §βηζ βηάεΓδ ςεβΓίεΙβ,
άίΓε1<1 3υί άεη υΓδρπίηςΙϊοηεη Τεχτ ζυΓυο1ς§εηεηάε ΤΓδάίιίοηδ-
Ιίηίε, άίε άεΓ (Ζοάεχ ν~3Γίθ3ηυδ ίη ΒεδοηάεΓδ τεϊηεΓ Ρογπτ τερΓΜ-
δβηΙίεΓΐ2.
5ο εηνείδΐ δίοη βυοη 3αδ άεΓ ΡβΓδρε^ίϊνε άβτ Εηί\νίο1άυη§ άεδ
Βγζβηιίηίδοηεη ΤεχΙεβ, άαβ ά3δ ΓΓβάίϋοηεΙΙε ΚοηζερΙ, ηβοη άεηι
Κεζεηδίοηεη άίε ϋοεΓίίείεΓυηβδςεδοηίοηΙε άεδ Νευεη ΤβδΙβιηεηϋδ
§ερΓ3§1 ηββεη, 3ΐδ ηίοηί ηιεΗΓ ίτββίΜηίβ. ΖννβΓ ϊδΐ πιίΐ είηεΓ Κείηε
νοη εάίίοπδοηεη Βε3Γΐ>είΓυη§εη άβδ ΤεχΙβδ ίη |εάεΓ Εροοηε άεΓ
ΤεχίςεδοηίοΗϊε ζυ τεοηηεη. Βείδρίείε ά3ίϋΓ δίηά άίε Ηβιΐάεηδίδ, άίε
νίεΙζβΗΙ ΚΙείηεΓεΓ εη§; νεηνβηάίεΓ ΟΓυρρεη υηά δοηΐίεβίίοη ΚΓ,
είηε ιηίΐ ξτό&ϊβτ 8θΓ§ί3ΐΙ νεΓνίεΙίΜΐπςίε ΕάίΙίοη άεβ 12. ^ηΓηυη-
άειΐδ. ΑΒεΓ δίε 311ε δίεηεη ίπι υΒεΓβΓείίεηάεη Ζυδ3Γηηιεηη3η£
είηεδ ΡΓΟζεδδεδ, άεΓ ζννβηξδΙΜυιΐς άεη ίη άίεβεΓ ΑΓ&είΙ §εδοηί1-
άεΓίεη νεΗβυί η3ητη, βίδ εΓ ίπι εηά§ϋ11ί§εη Αυδ§1είοη άεΓ ΐ_ΙηΙεΓ-
δοΗίεάε ζννίδοηεη άεη νεΓδοηίεάεηεη Τεχιίοπηεη ίη άεΓ βγζβηΐίηί-
δοηεη Κοίηε ίυηΓίε.
ϋίεβεδ ΕΓ^εοηίδ ηβΐ ίϋΓ άίε §εδ3ΐηΙε ΙεχΙΙςπΗδοηε ΑΛείί Κοηβε-
α,υεηζεη. ϋεηη άβδ νεΓΟΓείίεΙε ΚοηζερΙ άεΓ Τεχιιγρεη δίβηί ίη βη-
ξβτη Ζυδ3π\ΓηεηΚ3η§ πιίΐ άεΓ Κεζεηδίοηδηγροίηεδε, 3υοΗ ννεηη
δίε ηίοηΐ ίιηιηεΓ βυδάπϊοΐάίοη πήΐ ίητ νεΓίαιυρίΙ ννΪΓά. ϋίβδε ΑΛείΙ
ζβίβΐ, άββ άίε ΖυθΓάηυη§ είηεΓ ΗβηάδοΗΓΪίί ζυ είηεπι ΤεχΙιγρ ηίοΗΐ
«.-;;
lis
•■' '■-" «я ,.
•; "«¡i
'Si
νοΐ"βθπΐθΐ•1αιη§θη
1 ν§1. <ΐ3ζιι (Λβη 5. 49-54, ννο 3υοΗ πτεΰκχϋδοίτβ ΡΓβ^βη θΓόΓΐβΓ* ν/βκίθη.
Aufbau, Abkürzungen und Sigla
Die Lesarten mit ánooKÍaoiía als Nomen regens (1/2B - 10)7 sind
sämtlich Varianten der Mehrheitslesart. Dies gilt nicht für die
Lesarten 11-1 1С, von denen nur HB sprachlich korrekt ist, und für
die erweiterten Mischlesarten 12 und 12B.
8 Nach LSJ (s. v. Tpoirrj) nennt schon Hesiod die Solstitien t|eXl<xo Tpoiral; auch
die Äquinoktien können Tpoirat genannt werden, so daß der Plural die Anfänge
der Jahreszeiten bezeichnet; тротгг) ohne nähere Bestimmung heißt meist
Wintersonnenwende, femer (auch bei anderen Gestirnen) Wendepunkt.
9 Vgl. DIBELIUS 131.
10 Suidae Lexicon (ed. ADLER) IV, Nr. 1051; auf den zitierten Abschnitt folgt als
weitere Bedeutungsmöglichkeit: ..., ка1 оцо1шр.а фштааСас. Vgl. auch das
Lexikon des Hesych (ed. SCHMIDT), Nr. 1495, in dem die beiden in der Suda
angegebenen Bedeutungen kombiniert erscheinen: тротггр аткхткСааца: áXXoiti-
<7£(úff ка1 фаутао{.ас óuolioua. Die erste Interpretation des Ausdrucks in der
Suda entspricht dem Oecumenius-Kommentar zur Stelle (PG 119,464D): Tô 8è,
Tpoirf|ç аттоак[ааца, dwl тоО, oOSè |¿¿XPl irnovolas rivbs imoßokf\ (MIGNE:
... hoc est, ne suspicio quidem aut quippiam suspicionis umbram attingens). Die
weiteren mithülfe des TLG gefundenen Belege für die Wendung тротг^г diro-
aKÍacrjia beziehen sich alle direkt oder indirekt auf Jak 1,17. Da die Bedeu
tung фаутааСа? оцЫшца zu dieser Stelle m. E. nicht paßt, ist sie vermutlich
aus einem anderen, unbekannten Kontext abgeleitet.
212 Textkritischer Kommentar
Wechsel bzw. (auch nur) den Schatten einer Veränderung gibt, die
wir an den Gestirnen wahrnehmen.11
Offenkundige Schreibfehler sind die Lesarten 1/2B, 4, 6 und 9.
LA 1/2B entstand durch Auslassung zweier Buchstaben ohne
erkennbaren Grund, wie sie jedem hin und wieder unterläuft. -
LA 4 ist aus einer häufig vorkommenden Ligatur von -ay- zu
erklären, bei der das a zu einem kleinen Kreis reduziert wird, der
mit dem oberen Ansatz des y verschmilzt12 und leicht mit einem о
verwechselt werden kann; hinzu kommt Einfachschreibung eines
Doppelkonsonanten. - Die Lesarten 6, wohl eine Form von Ditto-
graphie (TTPOTPO-), und 9 sind Flüchtigkeitsfehler, die durch die
Geläufigkeit des jeweils entstandenen Wortes begünstigt und aus
dem gleichen Grunde wohl auch gelegentlich kopiert wurden13. -
Bei LA 3 könnte man an eine Verstärkung des Ausdrucks denken:
der Vater der Himmelslichter, bei dem es kein Sichzurückziehen
oder, im Rahmen des Bildes, keinen Untergang gibt; wahrscheinli
cher aber ist, daß der Schreiber ein in seiner Vorlage verwendetes
Kürzel für ттар(а)-, ein тт mit darübergesetztem а14, als атг- las. - Die
Lesarten 5, 7 und 10 dagegen scheinen auf bewußte Eingriffe zu
rückzugehen. In LA 5 ersetzt der Schreiber der Handschrift 1070
ттараХХаул. durch das seltene Synonym ттараХХаур-а und erzielt so
ein Homoioteleuton (ттараХХауца/атгоакСаст^а); oder es handelt sich
in Wirklichkeit um eine unbewußte Angleichung der beiden En
dungen. Nach dem Teststellenbefund neigt die 1070 sonst nicht zu
solchen stilistischen "Verbesserungen". LA 10, ттараХЛауг| n троттос
л аттосткюа^а, ist am ehesten als Korrektur der Lesart 9, ттараЛХауп.
л тротго? аттоспаао-ца, zu erklären. Zwei Handschriften ganz unter
schiedlicher Qualität (1241 und 1759) bezeugen die Lesart 9, und
auch zu der Handschrift mit Lesart 10 (680) hat keine von beiden
1 1 Die Lesart gibt also als solche keine Veranlassung zu einem Verbesserungs
versuch; vgl. dagegen DIBELIUS (132f.), der иара\Хау?| (fj) тротгЦс fl diroaia-
астцато? konjiziert. - MUßNER (92) versteht unter тротп^ die tägliche "Wende"
der Sonne im Zenit, aber seine LXX-Belege stimmen nicht: unter den "Erzeugnis
sen der Wenden der Sonne" (Dtn 33,14: yei/VjuaTa t|Xíou Tpouûv) sind eher die
Gaben der vier Jahreszeiten zu verstehen, und auch mit den Veränderungen der
Wenden (Sap 7,18: троишь dXXayal) ist in Entsprechung zum Kontext die
Abfolge der Sonnenwenden gemeint.
12 Vgl. GARDTHAUSEN, V.: Griechische Paläographie Bd.II, 21913, Taf. 6 u. 8
"ауа", Taf. 7 "ayy".
1 3 Zwei der drei Zeugen der LA 6 (62 und 1850) sind relativ eng verwandt.
14 Vgl. GARDTHAUSEN П, 350.
Jakobusbrief 213
menden Glosse20. Lesart 12B tilgt das tautologische r| тротгп und ist
Subvariante zu 12.
Die Lesart 1/2 wird auch von der Mehrzahl der stärker von der
Koine abweichenden Minuskeln bezeugt. Auch dies weist darauf
hin, daß es sich bei den Lesarten 11/ HC um Sonderfehler handelt,
die die "ältesten und besten" Handschriften hier von dem Überlie
ferungsstrang trennen, dem sie eigentlich angehören. Die Lesarten
HB und 12/12B zeigen, daß Lesart 11 weiterwirkte.
Lesart 12 ist eine Bindelesart der Gruppe 876, von der nur 2243
(als koinenächste Handschrift der Gruppe) mit Lesart 1/2 abweicht.
Die Zeugen der Lesart IIB andererseits gehören alle zur Gruppe
Hk, deren übrige Mitglieder außer 2138 hier die Mehrheitslesart
bezeugen21.
22 Zwar kommt in etwa gleichem Abstand auch ¿pyd£eo-6ai nochmals vor 0ak
2,9), aber mit dem Objekt duap-rtav, also einem Begriff aus dem entgegenge
setzten Wortfeld; eine Parallelisierung mit diesem Ausdruck ist daher wenig
wahrscheinlich.
23 Entsprechend wurde in den drei anderen Zeugen für diese Lesart (zu den in TT
genannten ist 2492* nachzutragen, 2494c unter LA 1) das fehlende où später
ergänzt.
216 Textkritischer Kommentar
Die Lesarten 1/2 und 3 genügen dem Kontext gleich gut. Lesart 4
verstößt gegen die Aussageabsicht der Verse 1,22-25, da sie natür
lich nicht davor warnen wollen, das Wort überhaupt zu hören,
sondern davor, es beim Hören bewenden zu lassen. Lesart 5 ver
dirbt die Antithese тго1Т]та1/акроата1. Der in Lesart 6 zusätzlich ein
geführte Gegensatz von Хоуо? und vo^oç ist im Kontext nicht
motiviert.
Die Singulärlesarten náXXov (5) und vó\íov (6) sind aus der
optischen Ähnlichkeit mit \l6vov zu erklären. Die Auslassung von
\l6vov nach [ii] (4) wird durch gleiche Anfangsbuchstaben begünstigt.
Mögliche Motive für die Änderung 3 > 1/2: Hiatvermeidung,
Alliteration, Klärung des Bezugs von \i6vov (nicht zu ттараХоуС£о-
H.evoi); für die Änderung 1/2 > 3: Angleichung an 2,24.
Die Handschriften, die die Lesarten 4-6 bezeugen, sind sonst
zuverlässige Exemplare der Koine, so daß auch von dieser Seite die
Wahrscheinlichkeit bestätigt wird, daß hier bloße Subvarianten der
Mehrheitslesart vorliegen. Da die Teststellenkollationen zwischen
den Zeugen der Lesart 4 keine engeren Beziehungen erkennen
lassen, ist wohl auch die Auslassung mehreren Schreibern unab
hängig unterlaufen.
Lesart 3, übrigens ein Bindeglied zwischen 03, 1852 und der
Gruppe Hk, ist zwar nicht die schwierigere, aber sicher die weniger
glatte Lesart. Die Mehrheitslesart weist keinen Hiat auf und
empfiehlt sich außerdem durch Alliteration, während umgekehrt
unter der Voraussetzung der Ursprünglichkeit der Lesart 1/2 als
Motiv für die Umstellung von [lóvov nur Angleichung an 2,24 in
Frage kommt.
a) 2 (=3) eicei т| кабои 02. 044. 33. 81. 206. 218. 429. 522. 614. 630. 9%. 1292.
1359. 1448. 1505. 1611. 1661. 1718. 1890. 2138. 2200. 2412.2495
I (=8, 9, 9В) eicei т| кабои wôe rell.
IF eicei т) кабои ш 464*
IG ека кабои ы8е 1115*
4 екб1 Kai кабои 04*
5 (=6) л кабои ека 03. 945. 1175. 1241. 1243. 1739. 1852. 2298. 2492
7 ек€1 Kai кабои ш8е 04С2. 582. 1702
10 шбе л кабои €К€1 365
II ека 1563
24 Ein к, dessen unterer Schrägstrich von einem weiteren Strich gekreuzt bzw. in
einem Bogen nach links unten fortgeführt wird (häufig z. B. in ip66, vgl. die
Abbildung bei E. G. TURNER, Greek Manuscripts of the Ancient World (Bulletin
Suppl. 46). London 21987, Nr. 63, Zeile 7 und 17 a. E.). Auch ein gängiges
Minuskelkürzel für Kat sieht einem т\ sehr ähnlich (vgl. GARDTHAUSEN II,
Taf. 5, Pal. Soc. 65.66 a.
220 Textkritischer Kommentar
fehlem 1C-E und H fügen sich die übrigen Lesarten gleich gut in
den Kontext.
Die singulären oder nur von wenigen, nicht enger verwandten
Handschriften26 bezeugten Auslassungen einzelner Buchstaben,
Silben oder kurzer Wörter der Lesarten 1C-E und H sind ohne
weiteres als Entstellungen des Byzantinischen Textes zu erkennen.
Der Ersatz von ínró durch ¿Tri oder ттара beugt dem Mißverständnis
vor, der Arme könnte sogar unter den Schemel verbannt werden.
Lesart 9B ist möglicherweise eine interpretierende Mischlesart oder
eine in den Text geratene Glosse: ob úttó oder етг1 то úttottóSiov -
der Arme soll zu Füßen des Sprechenden sitzen.
26 Die nächsten Verwandten der vier Zeugen der Lesart ID bezeugen alle LA 1.
Jakobusbrief 223
Außer der Lesart 2D, nach der auch die in der Welt Reichen zu den
Erwählten gehören können, genügen alle Varianten dem Kontext.
Der Dativ der Beziehung ist im NT zwar keine Seltenheit30, aber
zur Kennzeichnung des Verhältnisses von Personen oder ihrer
Eigenschaften zur Welt wird er nur hier verwendet. Die etwas
hochgestochen wirkende Formulierung ist durch den in solchen
Zusammenhängen üblichen Genitiv31 oder einen Präpositional-
ausdruck ersetzt worden. Die Erweiterung der Mehrheitslesart
durch das Demonstrativpronomen (LA 3) ist durch die Geläufig
keit der so entstehenden Wendung bedingt.
Lesart 2 wird ausschließlich von Handschriften mit über 40%
Abweichungen vom Mehrheitstext bezeugt. 2B ist Gruppenlesart
der Koinehandschriften 76. 1743. 2746, die aber keine engere
Beziehung zu 808 haben.
5 о Оео? ecrriv IB Oeoç eiç €0711» 2В îlç £0x11» Оео? 4 eis веос ecrrii'
44 Die Handschriften 43. 330. 451. sind nach dem bis heute gültigen System
akzentuiert; da sie übereinstimmend t<3 haben, steht fest, daß tatsächlich ein
Dativ gemeint ist. Gegen die Möglichkeit, daß er nach Auffassung der Schrei
ber als Instrumentalis zur Apodosis gehörte, spricht die Interpunktion: in allen
drei Handschriften werden Kommata durch Hochpunkte abgetrennt; in der 330
steht ein Hochpunkt nach аитои?, in 43 и. 451 nach t|u.tv. Die Schreiber geben тш
also tatsächlich finalen Sinn. Dieses Verständnis wurde möglicherweise durch
den seltenen direktiv-finalen Dativ (vgl. SCHWYZER II,139f.) oder den
Instrumentalis mit finaler Konnotation (vgl. MAYSER 11,2,147) begünstigt, ist
aber sonst nicht belegt.
Jakobusbrief 231
47 Vgl. dagegen HAUCK 203, nach dessen Interpretation "in dem кХаиаате noch
einmal eine Steigerung liegt". - Aufgrund der gleichen Deutung übersetzt
WINDISCH (S. 28) "heult".
48 Vgl. Mk 16,10; Lk 6,25; femer Offb 18,15.19, wo passender (a minore ad maius)
die Form von кХаСеи/ voransteht.
234 Textkritischer Kommentar
49 Nach den Ausgaben und den Vollkollationen zu Jak hat der Byzantinische Text
Konj. ohne dV, aber viele Handschriften verschiedener Provenienz lesen Konj.
+dV; der Optativ kommt sowohl mit als auch ohne dV nur sporadisch vor und
dürfte auf nazistische Verschreibung der Konjunktivform zurückgehen.
Bei 2u>s in der Bedeutung bis steht klassisch regelmäßig, im NT oft àv mit dem
Konj., wenn das Satzgefüge wie hier ein allgemein gültiges Geschehen aussagt
(vgl. BDR 383,2; 455,3). Iterativer Opt. ohne àv kann ein attizistischer Verbes
serungsversuch sein (vgl. MAYSER 11,1,289 Anm. 2), obwohl klassisch im über
geordneten Satz ein Nebentempus stehen müßte (vgl. K./G. П,2, 450; die ebd.
451 Anm. 6 genannten Ausnahmen stammen alle aus Homer). Potentialer Opt.
mit áv wäre zwar grammatisch möglich (vgl. ebd. 452f.), aber hier unsinnig.
50 BDR 35i: "тгро'Сц.ос ... (Anschluß an тгро) scheint die richtige Schreibweise zu
sein (so LXX), während тгршХцос wahrscheinlich später durch Vermischung mit
тгронкос (Ggs. kvnepívóc) entstanden ist"; vgl. auch BAUER/ALAND s. v. тгрос-
\ioç. - Als weitere Ursache für vorlagenunabhängige Abweichungen in der
Schreibweise kommt gleiche Quantität von о und u> hinzu.
236 Textkritischer Kommentar
51 Dtn 11,14 ка1 Súaei tóv berbv тт) yfj aov ка& &pav irpóiuoc ка1 b¡>i\iov;
Hos6,3 ка1 ijfei (sc. 6 корю?) ¿us ЬетЬс T|uîv тгрбцюс ка1 офцхос ifj уд;
Joel 2,23 ßpf Çf i v\iïv beràv npói\iov ral 6t¡n.\iov;
Sach 10,1 а1т€1<тв€ verbv ттара Kuplou каб'шрау iTpóiuoi' ка1 бфцюр;
Jer 5,24 фоРт)всЗ|Л£1/ ... tôv 8i8óira f||iîw íieTÓv npoiuov ка1 ôipiuov ката
Kaipóv.
52 Vgl. BDR 241,5; zu dem ganzen Absatz Dibelius 289f.
53 Vgl. DIBELIUS 290.
Jakobusbrief 237
56 Wenn der Imperativ gemeint ist, handelt es sich wohl um eine Parallelisierung
mit I80Í» am Anfang des Verses.
57 Vgl. 1,12 und 2,5; dazu oben S. 209f. zu Teststelle 2.
240 Textkritischer Kommentar
58 DIBELIUS304.
59 An dieser Teststelle sind in TT folgende Kollationsfehler zu berichtigen: Die
Handschriften 02, 1067, 1735 und 2541 haben Lesart 2B. Die Lesart 2C ist ganz
zu streichen. Lesart 2 hat also nur 26, Lesart 2B 6 Zeugen.
Jakobusbrief 241
wird, die des zur Umkehr bewegten Sünders60 oder seine eigene61.
Die erstgenannte Interpretation entspricht dem Kontext allerdings
weit besser, da sich die Verse 19f. eindeutig auf die Todesgefahr für
die Seele des Sünders beziehen62.
Diesen Bezug unterstreichen die Lesarten mit сштои, da sie das
Personalpronomen aus dem vorangehenden Ausdruck (¿к ir\avT\ç
Ó80O сштоО) wieder aufgreifen. Die Parallele, die vor allem bei
Lesart 3 durch die merkwürdige Individualisierung des Todes
hervortritt, schließt zugleich die Möglichkeit aus, das Pronomen
als Reflexivum zu verstehen63.
Die längere und gegen ein Mißverständnis besser geschützte
Variante ist hier also nicht die Mehrheitslesart. Mit der bewußten
Auslassung eines Wortes, das das Verständnis erleichtert, ist im
Byzantinischen Text nicht zu rechnen. Also ist die Mehrheitslesart
entweder ursprünglich oder sie entstand durch versehentliche
Auslassung des Personalpronomens.
Unter der Voraussetzung, daß Lesart 1 ursprünglich ist, ist die
Einfügung von сштоО als Verdeutlichung zu erklären. Für sekun
däre Erweiterung dieser Lesart spricht auch die wechselnde Stel
lung des Personalpronomens. Allerdings bezeugen die ältesten
und besten Handschriften die Lesarten 2 (vor allem Ol und 1739),
2B (vor allem 02) und 3 (vor allem 03, $p74 und vier Handschriften
der Gruppe Hk). Daher ist es wahrscheinlicher, daß Lesart 1 durch
versehentliche Auslassung entstand, und zwar aus Lesart 3 (Aus
lassung von ATTOT nach 9ANAT0Y). In diesem Falle wäre wahr
scheinlich die schwierige Lesart 3 als ursprünglich zu betrachten,
mithin die formal exakte Parallelisierung mit dem vorangehenden
Präpositionalausdruck auf den Autor selbst zurückzuführen, und
Lesart 2 als Glättung zu erklären.
Wenn man von der Ursprünglichkeit der Lesart 2 ausgeht, wird
man als Motiv für die Umstellung des Personalpronomens in
Lesart 3 Parallelisierung mit V. 20a annehmen. Auch in diesem
Falle geht die Mehrheitslesart wahrscheinlich auf Lesart 3 zurück.
60 So z. B. DIBELIUS 307.
61 So z. B. HAUCK 240.
62 Dies gilt unabhängig davon, ob der Autor bei der Formulierung irXfieos' ацарп-
wi/ auch die Sünden des Bekehrenden meint (so z. B. DIBELIUS 307f. und MUß
NER 233).
63 So auch HAUCK 240; anders DIBELIUS 307.
242 Textkritischer Kommentar
Erster Petrusbrief
Die Junktur (лтакот<| тт\с âktffciaç ist singular und bezeichnet unter
dem Einfluß des alttestamentlichen riQR-Begriffs, ähnlich wie Gal
5,7 Ittj] d\T|8eíqi тге(0еава1, den Gehorsam gegenüber der rechten
Lehre, dem wahren Glauben.66 Die Wendung gehört als Präposi-
tionalausdruck zur ersten von zwei locker parallelisierten Partizi-
pialkonstruktionen, die den Satzkern, eine Mahnung zu brüder
licher Liebe, umschließen:
1.22 та? фиха? Цшу fiyviKÓTes'
kv rf\ ímaicofj тг)? a^noelas1
el? ф1\а8еХф1а1' dvuirÓKpiTov
ек [кабара?] кар&а? àXkf^ovs аусттрате ktrrevûs
1.23 àvayeyewrpévoi
oîk ек arropa? фвартгр àXXà афвартои
8ià Xóyou Сшито? 6eoû ка1 \iévovroç.
68 Die im TLG auf CD-Rom gefundenen, nicht sehr zahlreichen Belege für ¿к
карбСа? in der genannten Bedeutung stammen alle aus christlichen Autoren,
die den Ausdruck ihrerseits aus dem Neuen Testament übernommen haben dürf
ten. Vgl. z. B. Basilius, Ep. 22,3,20 (COURTONNE): ¿к кар8(а? dfcîvai;
Joannes Dam., Vita Barlaam (p. 184,14f. WOODWARD/MATTINGLY): (iiaeîv
...ек KapSlas-; Photius, Comm. in Matth., Frg. 86,14f. (REUSS): áyan^abuxev
¿к карбСас.; Constantinus VTI Porphyr., De cerimoniis (I, p. 54,18f. VOGT):
SuouTToOjiei/ ¿к KapSta?.
Erster Petrusbrief 245
69 Wohl in Anlehnung an diese Stelle fügt 02 singular in Rom 6,17 кавара? vor
карбСа? ein. - Die Wendung ¿к каварас кар&Ча; kommt im NT außerdem
noch 2 Tim 2,22 vor.
70 METZGER 618 vermutet als Ursache der LA 3 "confusion with the following
dXXi^Xouç". Aber ¿ХХт^Хоиу ist variantenlos überliefert, so daß eher an eine
bewußte Erweiterung des Textes zu denken ist; Hebr 10,22 ist die einzige Stelle
im NT, an der die Junktur dXT)9ivfisr кар&ас vorkommt.
246 Textkritischer Kommentar
ten gemahnt wird, bei denen es nicht um Leben und Tod geht. Der
weitere Kontext weist in die gleiche Richtung, denn die aus dem
Vorbild des leidenden Christus geschöpfte Hoffnung, durch das
Ausharren der Gläubigen in gegenwärtigem Leiden zum endgül
tigen Heil in Gott zu gelangen, ist das Leitmotiv des ganzen
Briefes73.
Hinsichtlich der Personalpronomina entsprechen dem Kontext
am besten die Lesarten 2, 2B und 6, in denen beide in der 2. Pers.
stehen, weil sowohl der vorangehende Hauptsatz (V. 21a) als auch
der folgende Finalsatz (V. 21c) an die 2. Pers. PI. gerichtet sind74.
Ein Wechsel von der 1. zur 2. Pers. der beiden Personalpro
nomina (1, 5/5C, 6C, 6E) und ebenso ein Wechsel von der 1. Pers.
beider Personalpronomina (IB, 5B, 6D) zur 2. Pers. des Prädikats im
folgenden Finalsatz unterscheidet wenig passend zwischen denen,
für die Christus starb, und denen, für die sein Vorbild gilt, - als
habe er zwar für alle gelitten, aber damit insbesondere den Adres
saten des IPetr ein Beispiel gegeben. Der gleiche unangemessene
Kontrast besteht bei den Lesarten 4 und 7, in denen das zweite
Personalpronomen fehlt.
Vollends durcheinandergeraten sind die Bezüge in den Lesarten
3 und 6B, wo das erste Personalpronomen in der 2., das zweite in
der 1. Pers. steht.
Unter der Voraussetzung, daß Lesart 2 die ursprüngliche ist, sind
die meisten übrigen Lesarten aus dem direkten oder indirekten
Einfluß der Sterbensaussage zu erklären, die zum ältesten Bestand
der christlichen Bekenntnisformeln gehört75; als Grundform kann
Rom 5,8 gelten: Xpicrroç Оттер fip.ûv direöavev76. Daneben wurde in
späterer Zeit, wohl in Abwandlung der Sterbensaussage in
ähnlichen Zusammenhängen, auch -rrdaxeiv ímép formelhaft
gebraucht77.
82 Vgl. den vorangehenden Abschnitt 2,13-3,7 und 5,5; dazu BROX 152f.
250 Textkritischer Kommentar
unbeholfen, als daß man sie dem stilistisch versierten Autor des
IPetr84 zutrauen möchte.
Mit der Einfügung von et боте? sollte möglicherweise einer Ab
trennung des Finalsatzes vom Ön-Satz vorgebeugt werden, da man
sonst den Ön-Satz auf das vorangehende Kolon, den iva-Satz auf
die geforderte Verhaltensweise insgesamt beziehen könnte. Mit
elSÓTe? ist die Korrespondenz el? тоОто ... Iva gesichert.
Lesart 2B zeigt einen eleganten Weg, mithilfe einer vielleicht
aus 4,6 entlehnten Formulierung, die Korrespondenz elç тоОто ...
Iva eindeutig zu machen.
Die Lesarten 1B-D sind am ehesten damit zu erklären, daß in
den zugrundeliegenden Exemplaren dem am Rand oder inter
linear nachgetragenen Partizip sein Platz nicht eindeutig bestimmt
war, so daß es in den Abschriften "wanderte".
Die Lesarten 3-5 sind Schreiberversehen, Lesart 3 begünstigt
durch die Geläufigkeit des entstehenden Wortes, LA 4 durch
кХпроиоц^сгпте im Ïva-Satz85. Lesart 4 ist wohl deshalb öfter kopiert
worden, weil sie auch wegen des Paronomasie-Effekts keinen
Anstoß erregt.
Nur 4 von 28 Handschriften, die an mehr als 50% der Teststellen
vom Mehrheitstext abweichen, haben Lesart 1. Alle griechischen
Zeugen der Gruppe Hk außer 1505 und 2495 bezeugen Lesart 1.
Die Lesarten 2 und 1/lB genügen dem Kontext gleich gut. Aller
dings kann катаХаХеХу auch einfach synonym mit XaXeîv oder in der
Bedeutung ansprechen gebraucht, außerdem die Form катаХаХеТстбе
von einem unaufmerksamen Rezipienten als Medium mißver
standen werden.
Die Mehrheitslesart beugt allen Mißverständnissen vor, indem
sie den breiteren und eingängigeren Ausdruck aus 2,12 wiederholt.
Der Modus erscheint in der einen Hälfte der Bezeugung gegen die
klassische Regel86 an den Konjunktiv des übergeordneten Satzes
assimiliert.
Alle Lesarten außer der kürzeren, schwierigeren, am besten
bezeugten und daher sicher ursprünglichen Lesart 2 sind auf die
Lesarten 1/lB zurückzuführen. Schlichte Schreibfehler sind die
Lesarten IE, ID (bezeugt u. a. von 996, deren Schwesterhandschrift
1661 zu LA IG korrigiert), II, 1H, die Auslassungen 687 und 7, und
wohl auch die nicht mit dem Kontext zu vereinbarende 1. Pers. in
den Lesarten 4 und 4B.
An den itazistischen Lesarten IF und 1С ist lediglich bemer
kenswert, daß so wenige Schreiber diesen Fehler machten; sie
zeigen, daß itazistische Lesarten in Koinehandschriften häufiger
der Vorlage entstammen, als gemeinhin angenommen.
Für den Ersatz des Kompositums durch das Simplex mit nach
gestellter Präposition in Lesart 3 und die Synonymenvertauschung
in Lesart 5 sind keine Motive zu erkennen.
Etwa die Hälfte aller Handschriften, die an mehr als 40% der
Teststellen vom Mehrheitstext abweichen, bezeugen Lesart 2
(darunter 9Ù72, 03, 1739), die übrigen 1 oder IB (darunter 01, 02, 04).
Die Entstehung beider Formen der Mehrheitslesart ist also überlie
ferungsgeschichtlich recht früh anzusetzen. Alle Handschriften der
Edition Kr bezeugen Lesart IB, also die grammatisch korrekte
Form. Die Subvarianten der Mehrheitslesart sind auch durch ihre
Bezeugung als solche gekennzeichnet.
Lesart 2 ist eine Bindelesart der Gruppen Hk88 und 876. Ein
Mitglied der letztgenannten, die Koinehandschrift 2243, wurde von
einer Subvariante der Mehrheitslesart (6) nach Lesart 2 korrigiert:
ein Beleg für Korrekturen nach älteren Textformen noch im 12.
Jahrh.
Keine der beiden Hauptlesarten 2 und 1/1B kann versehentlich
aus der anderen entstanden sein.
Hier wird das Leitmotiv des Briefes, die aus dem Vorbild des
leidenden Christus geschöpfte Hoffnung90, unter den Aspekt der
Nachfolge auch in der Einsicht gestellt, daß Leiden am Leibe die
Abkehr von der Sünde bedeutet: "Leiden ist das Ende der Sünde,
weil Christus gelitten hat, und wenn in seiner Nachfolge gelitten
wird."91 Ebendieser Begründungszusammenhang ist nach Lesart
2/2B in 4,1 nicht, wohl aber nach allen übrigen Lesarten durch die
präpositionale Wendung explizit ausgedrückt. Der weitere Kontext
läßt freilich keinen Zweifel daran, daß die Passion Christi Leiden
für uns ist92. Der prägnante Ausdruck der Lesart 2 bildet eine
genaue Parallele zu iraocíiv aapKÍ in V. lb, die die Entsprechung
von Vorbild und Nachfolge abbildet.
Abgesehen von den Lesarten 4 u. 5, in denen die Parallelität des
Ausdrucks durch andere Wortwahl ganz aufgegeben ist, und der
unsinnigen Lesart IF, genügen die Lesarten mit und ohne Präpo-
sitionalausdruck dem Kontext etwa gleich gut93. Auch aus der
Verwendung von èv folgt kein Bedeutungsunterschied gegenüber
dem einfachen Dativ ааркС.
Unter der Voraussetzung, daß Lesart 2 die ursprüngliche ist, sind
die meisten übrigen aus dem Einfluß der formelhaften Leidens
aussage94 zu erklären. Dagegen ist die Annahme, der Präposi-
tionalausdruck sei trotz der Leidensaussage ausgefallen oder zur
Parallelisierung mit V. IB bewußt ausgelassen worden95, unwahr
scheinlich. Dafür spricht auch, daß der Präpositionalausdruck
"wandert" (IE, 3, 3B), also wahrscheinlich öfter nachträglich inter
linear oder marginal hinzugefügt und in der nächsten Abschrift
falsch zugeordnet wurde.
Der Ersatz der 1. durch die 2. Pers. des Personalpronomens in
den Subvarianten IB, ID, 3B und 3C ist auf Itazismus, Angleichung
an das Subjekt iiuet? oder Parallelisierung mit 2,21 zurückzuführen.
Die Einfügung von èv in den Lesarten 1С, ID, 2B und 3C dient der
Parallelisierung des Ausdrucks mit V. 2b, vielfach wohl auch mit
der Mehrheitslesart èv aapxí in V. Ib.
An der Bezeugung der Lesarten 2 und 2B ist bemerkenswert, daß
hier Repräsentanten der ältesten und besten Textformen mit sonst
reinen Koinehandschriften zusammentreffen: Lesart 2 wird außer
von SP72, 03, 04, 044, 0285, 322, 323, 1243, 1739, 1881 und 2718 auch
von den an über 90% der Teststellen mit dem Mehrheitstext
übereinstimmenden Handschriften 1646, 1720 und 1880 bezeugt,
die Lesart 2B nur von 8 Koinehandschriften, von denen 7 der
letztgenannten Kategorie angehören.
Drei Erklärungen sind zu erwägen: a) Die Koinehandschriften
haben hier ausnahmsweise eine alte Lesart bewahrt, b) In den
93 Anders als in 2,21 ergibt sich hier aus dem Wechsel der Person des Pronomens
von der präpositionalen Wendung zur folgenden Anrede in den Lesarten 1, 1С,
IE und 3 kein Anstoß, da die Kola, zu denen die Pronomina gehören, syntak
tisch nicht abhängig voneinander sind, also nicht zwei Aspekte einer Hand
lung ausdrücken. Daß Christus für uns, d. h. für alle litt, kann als allgemeine
Begründung für die folgende Aufforderung an die Adressaten verstanden
werden, ohne daß diese wie beim Personenwechsel der Pronomina in 2,21 zu
stark abgesondert würden.
94 Vgl. oben S. 247f. (zu Teststelle 29). - Die ursprüngliche Lesart des Codex
Sinaiticus geht, wie auch in 2,21 und 3,18, sogar auf die der Leidensaussage
zugrunde liegende Sterbensformel zurück.
95 So V. SODEN im Apparat zur Stelle.
Erster Petrusbrief 255
96 Quelle: Kollation d. Verf. im INTF. - Bei den übrigen Handschriften mit èv vor
ааркС ' (LA 1С: 398 464 636 914 1240 1886 2502; LA ID: 496 2696) ist das
Variationsverhalten weniger einheitlich: aapKÍ2 ohne èv lesen 398 2502 496,
mit iv 464 636 914 1240 1886 2696; hier ist also deutlicher, daß die Mehr
heitslesart zugrunde liegt.
256 Textkritischer Kommentar
98 WINDISCH 77: "Die ungeschickte Verbindung то rfc Sófr^ ка1 то тоВ 9ео0
тшеица scheint nicht ursprünglicher Text zu sein"; BROX 215, Anm. 679 (eben
falls ohne Begründung): "Der überlieferte Text ist ... sicher nicht korrekt."
99 Vgl. BDR 269,6.
100 Vgl. K./G. П.1, 621f.
101 Vgl. K./G. П.1, 621 und 277.
102 Vgl. K./G. II.l, 617: "6 Tw 'A9r\vaitüv 8f)uos oder о St\\loç ó tûv 'AöriiraLiüi',
das athenische Volk im Gegensatz zu einem anderen Volke. Der Nachdruck
liegt dann auf dem Genetive."
103 Vgl. LAUSBERG §322.
104 SELWYN sieht in то Tfjs боСтр einen elliptischen Ausdruck (wie то тfjs•
aCpiov [Jak 4,14], die für morgen zu erwartenden Verhältnisse) mit der Bedeu
tung "the presence or reflection of the glory, i. e. the Shekinah" (S. 222); die
Umschreibung solle die Wiederholung der Formulierung aus V. 13 (iv dirora-
XÍNfei тис 8оСти airroö [sc. то0 XpioroûD vermeiden. Aber die Abtrennung
eines elliptischen Ausdrucks von einem unmittelbar folgenden Nomen, das den
258 Textkritischer Kommentar
gleichen Artikel und dasselbe Prädikat hat und ebenfalls durch ein Genitiv
attribut bestimmt wird, ist eine mit dem Sprachfluß kaum zu vereinbarende
Konstruktion.
105 BROX215.
106 Vgl. oben Anm. 104.
Erster Petrusbrief 259
107 In ebendiesem Sinne sagt Paulus nach Apg 20,28 den irpeo-ßirrepoi. aus Ephesos:
v\iâç то irveOjia то Äyiov ?6ето етаколои? Trouaive ii> tí\v екк\т\о1ал> той
веоО. - Vgl. auch Tit 1,7, wo ¿trtaicoiro? synonym mit TrpeaßtfTepos' (1,5)
gebraucht wird.
108 So BAUER/ ALAND s. v.; vgl. BROX 230: "tut diese Aufgabe'.
260 Textkritischer Kommentar
109 BROX230.
110 Allerdings ist der Einwand NAUCKS (1957, 200f.) gegen ¿тпакоттоО^тес, es
störe ebenso wie ката 9eóv in V. 2b die "Gleichförmigkeit" und den "Rhyth
mus" der Verse 2 u. 3, nicht überzeugend. Das Partizip erhält vielleicht durch
seine Stellung zwischen dem Satz, dem es sich anschließt, und dessen drei
gliedriger antithetischer Entfaltung mehr Gewicht als ihm nach seiner in
haltlichen Bedeutung zukommt, aber dadurch ist die Isokolie der folgenden
Satzglieder nicht beeinträchtigt.
111 NAUCK 1957, 202; vgl. die Belege aus der altkirchlichen Literatur ebd. 201f.
112 Aus diesem Grunde beurteilt BROX das Partizip als "wahrscheinlich nicht
ursprünglich" (S. 230); NAUCK, der die Verse 2-3 als Zitat eines Traditions
stücks interpretiert, läßt offen, ob schon der Autor des IPetr oder erst ein
Interpolator das Wort eingefügt habe (S. 201).
113 Zur Entwicklung des Monepiskopats vgl. G. TRÖGER, Art. Bischof, TRE 6, 654-
659.
114 Vgl. LAMPE s. v.
Erster Petrusbrief 261
115 LSJ (bestätigt durch HATCH/REDPATH und DENIS) verweisen lediglich auf
Sm. Ps. 65,7, wo es anstelle der LXX-Übersetzung emßXETrouati' von den Augen
Gottes gebraucht wird.
116 Vgl. LAMPE s. v.
117 BROX' Bemerkung, in "den patristischen Zitaten" (S. 230) fehle ¿ttictko-
iroOvTes, ist irreführend, da laut GNT4 nur Didymus und (in einem von drei
Zitaten) Hieronymus die Stelle ohne das Partizip zitieren.
118 Nach der Mahnung an die Presbyter in den Versen 1-4 bezeichnet das gleiche
Wort in V. 5 kaum die im eigentlichen Wortsinn Älteren, wie SELWYN (S. 233)
meint.
262 Textkritischer Kommentar
Die ganze Doxologie lautet nach dem Byzantinischen Text: airrw f| Sofa ка1 то
крато? el? тоЬс altiva? tûv aíún'Uív, à\ii\v. Die Kurzform, а{ггф (то) кратос el?
toîç alava?, á\rf\v, bezeugen von den griechischen Textzeugen nur Sp72 und 03.
Zweiter Petrusbrief
Teststelle 39/2Petr 1,4
2 8i' usv та Т1цю Kai цеуюта riiuv еттаууеХцата SeStupryrai (30)
2B тциа цеуюта тщи» еттаууеХцата 8еошрт|та1 (1)
2С Т1цш Kai цеуюта еттаууеХцата t\\uv SeSuprrrai (2)
2D Т1цш Kai цеуюта v\u.v еттаууеХцата бебшртрш (2)
1 Tijiia тдш» Kai цеуюта еттаууеХцата бебыртттчи (383) T h
IB тциа v\iiv Kai цеуюта еттаууеХцата 8е8и)рт|та1 (16)
1С пцш rpiv Kai цеуюта еттаууеХцата цш> бебшртутш (2)
ID тгцш ищу Kai цеуюта еттаууеХцата v\íiv 8е8шрт|та1 (1)
IE Ti|iia тщют/ Kai цеуюта еттаууеХцата бебшртггш (7)
IF тфш v\lîûv Kai цеуюта еттаууеХцата 6е8шрт|та1 (1)
IG тгцш t\\iiv Kai цеуюта еттаууеХца Se&oprrrai (1)
3 пцш Kai цеуюта еттаууеХцата бебшртутчи (3)
4 Т1цю ТЩ11' Kai цеуюта ei/таЛцата беошргрш (1)
4В Т1цю иц1У Kai цеу1ата ектаЛцата 8€бшрт|та1 (1)
5 цеуюта Kai тгцш тщи/ еттаууеХцата бе&ортутш (34) S
5В цеуюта Kai тциа ции/ еттаууеХцата t\\uv SeSupirrai (2)
6 цеуюта тщн» Kai Т1цю еттаууеХцата SeSupriTai (5)
6В цеуюта Kai Т1цю ищу еттаууеХцата бебшртгтт (5)
6С цеу1ата Kai Т1цш ицыу еттаууеХцата бебшртггш (2)
7 цеуюта Kai Т1ЦШ еттаууеХцата Бебшртутш vyxv (2)
7В цеу1стта ищу Kai Т1цш еттаууеХцата SeSoprrrai (1)
8 цеуюта пци» еттаууеХцата бебшртугси (2)
9 iraiTa Kai цеуюта еттаууеХцата SeSupirrai (1)
Die meisten Varianten betreffen die Stellung der Adjektive und des Personal
pronomens. Unabhängig davon sind die Wortvarianten ¿утаХцата (4, 4B)
und тгагта (9, unsinnig), der Schreibfehler етгаууеХиа (IG, Form von Haplo-
graphie) sowie die Auslassungen des Personalpronomens (3, 9), von icaí (2B)
und ка1 тИцш (8)121 zu behandeln. - Neben dem Positiv тгцш ist цеуюта als
Elativ zu verstehen, da der Kontext weder eine klimaktische noch eine
antiklimaktische Stellung motiviert; deshalb macht es inhaltlich auch keinen
Unterschied, ob тСща oder цеуитта voransteht.
121 Wegen Verwandtschaft der Zeugen dieser Lesart mit solchen der Lesarten 5
und 5B ist auszuschließen, daß eine der Lesarten mit т1цш als erstem Attribut
zugrundeliegt.
Zweiter Petrusbrief 265
Tifiia Titwüi'.
Tiuia три/
\xeyiora Tpxv
Kai - Attribut 2 - етгсгууе Ацата SeSupirrai
\ieywra v\iiv
Tiuia v\iiv
Tiuia v\iíúu
ID ^uuii/' uuiv
ПЛ 2, (2B)
2D Tiuia uuii»
III
2С Tiuia ^ иеуюта ^щ,, 8е8шрлта1
та ^ tai етаууеХцата
7 v иеуюта *"^ ^^ Tiuia ^^ ^~-- бебшртрщ v\llv
266 Textkritischer Kommentar
Das Personalpronomen steht (I) nach dem ersten Attribut, (II) nach
dem zweiten Attribut, (III) unmittelbar vor oder nach dem Ver-
bum; es kann außerdem nach dem ersten oder zweiten Attribut
stehen und zusätzlich unmittelbar vor dem Verbum wiederholt
werden (1.2 und II.2). Ferner variieren die Person und der Kasus
des Pronomens.
In den meisten Lesarten ist das Personalpronomen im Dativ (der
Genitiv ergibt kaum einen akzeptablen Sinn), in lockerer Parallele
zu den Versen 2 und 3, durch Hyperbaton vom Verbum getrennt.
So ergibt sich die Möglichkeit, es als sog. Dativ des Standpunktes
auf die Attribute zu ¿ ттауу^ Хцата oder auf eines von ihnen zu
beziehen122. Jedoch ist damit zu rechnen, daß der Dativ zugleich
(diTo koivoO) als indirektes Objekt zu 8е8шрт|та1 verstanden wurde,
was auch fiuîv...Se8a)pT|uévr|S' in V. 3 nahelegt.
Unter dieser Voraussetzung ist zu klären, ob das Personal
pronomen der 1. oder der 2. Pers. dem Kontext besser gerecht wird.
Die 1. Pers. erscheint zunächst deshalb weniger passend, weil sie
den Verfasser in eine Position zwischen die Adressaten und Gott
stellt: ...durch die er uns die ... Verheißungen geschenkt hat, damit
ihr durch diese Gemeinschaft mit der göttlichen Natur erlangt. Es
ist aber ebendieser Gegensatz, den der Autor wenig später noch
mals betont, nachdem er seine apostolische Autorität damit legiti
miert hat, daß er Augenzeuge der Verklärung Jesu war (1,16-18). In
V. 19 heißt es dann: ка1 ¿xouev ßeßaiOTepov toi/ ттрофтупкоу Xóyov,
ш каАшс tToitÎTe ттросехоитес. Sowohl hier als auch in V. 4 rechnet
sich der Autor durch Verwendung der 1. Pers. PI. zu einer Gruppe
von Männern, die im Gegensatz zu den феи8о818асткаХо1 (2,1), deren
Bekämpfung das Hauptziel des ganzen Briefes ist, mit apostolischer
Autorität lehren123. Die rechte Auslegung bedarf dieser Autorität:
1,20 . . . тгаста тгрофптеСа урафл? IStaç ¿тХитеыс où ytveTai.124
\
1 Ti|xia тцш» Kai цеуюта
2 (>2B/D) тцхш Kai аеуюта t\\liv еиауубХцата 8e&jjpr|Tai
еттаууеА^ата 8€&dpr|Tai (>1B/C/D/E/F/G, 3, 4, 4В, 9)
128 Auch GRUNDMANN (S. 70) und BAUCKHAM (S. 179) beurteilen Lesart 5 (mit
V. SODEN) als ursprünglich. SPITTA (S. 42) betrachtet zwar ebenfalls diese
Lesart als die ursprungsnächste, konjiziert aber ein zusätzliches v\iiv vor
8е8шрг|та1 (S. 47).
270 Textkritischer Kommentar
Ein Vergleich der Verse 17f. mit der Darstellung der Verklärung
Jesu in den synoptischen Evangelien (Mt 17,1-9 par) zeigt deutlich,
daß der Autor nicht direkt aus dieser Tradition zitiert. Der Rela
tivsatz in V. 17 schließt nicht, wie in Mt 17,5, mit ¿v <S sondern mit
el? öv an und fügt èyu hinzu, die Stimme Gottes erklingt nicht, wie
in Mk 9,7 par, aus einer Wolke, sondern ¿£ oùpavoû, der Ort des
Geschehens ist nicht ein öpoc йфлХос (Mk 9,2/Mt 17,1) oder einfach
то бро? (Lk 9,28), sondern то ä-yiov öpo?.134 Wenn daher zwei der
ältesten und besten Textzeugen, ф72 und 03, in einer Lesart überein
stimmen, die ebenfalls von der synoptischen Tradition abweicht,
während alle übrigen Handschriften genau den Evangelientext
bieten oder geringfügig variieren135, folgt mit einiger Sicherheit,
daß diese Lesart ursprünglich ist. Möglicherweise geht 2Petr 1,17
mit Lesart 2 direkt auf die semitische Quelle zurück, die auch der
synoptischen Tradition zugrunde liegt.136
Im Byzantinischen Text hat sich also der an Mt 17,5 par ange
glichene Wortlaut durchgesetzt, zumal er auch auch aus Mt 3,17
geläufig ist. Dabei ist zu beachten, daß die Angleichung nur bei der
auffälligsten Abweichung von der synoptischen Überlieferung
erfolgt, also wahrscheinlich ein Zufallsprodukt ist und nicht etwa
ein editorisches Prinzip erkennen läßt.
Die Lesarten IB und 3 variieren Lesart 1 durch Auslassung eines
kurzen Wortes.
Lesart 4 ist möglicherweise eine unvollständig ausgeführte Kor
rektur der Lesart 2 nach dem Byzantinischen Text137. Da das zweite
obrôç éoTiv aber mit dem folgenden Relativsatz verbunden werden
kann, kann es sich auch um eine Mischlesart oder eine unabhän
gige Angleichung an Mt 17,5 handeln. Gleiches gilt für Lesart 4B, in
der zusätzlich 6 ауаттто? цои durch Homoioteleuton ausgefallen
ist; 4B muß also nicht unbedingt von Lesart 4 abhängen.
Die unsinnige Lesart 5 ist offenbar durch Verwechslung der
Nomen-sacrum-Kürzungen für víóc und 'It|ao0 entstanden; die
Wiederholung des \lov nach а-уатг^тос kann, muß aber nicht ein
Überbleibsel der Lesart 2 sein.
140 Mit XaXeiv: Joh 7,17f.; 14,10; 16,13; mit iroKtv: Joh 5,19.30; 8,28; mit Ерхеовси:
Joh 7,28; 8,42. Vgl. auch Lkl2,57; Joh 11,51; 18,34.
141 Vgl. J. JEREMÍAS, Art. AiSpuiTroç, ávQpúmvoc, ThWNT I, 365.
142 Vgl. HATCH/REDPATH s. v. Лрбршттос. - Der Ausdruck kommt besonders
häufig in 3 u. 4 Reg vor, wo der Prophet an 47 von 49 Stellen als ¿Мрашос тоО
веоО bezeichnet wird. Soweit ich sehe fehlt der Artikel vor веоО nur in 4Reg
1,10.12 und lReg2,27.
143 Mit dieser Möglichkeit rechnet schon SPITTA 118.
144 Anders SPITTA ebd.
145 ф72, 03, 1739 und Verwandte, die meisten Mitglieder der Gruppe Hk; nur ein
Zeuge (2492) stimmt an mehr als 70% der Teststellen mit dem Mehrheitstext
überein.
Zweiter Petrusbrief 275
146 Die Konstruktion entspricht d8i.K6îi> mit doppeltem Akk. (vgl. Apg 25,10; Gal
4,12; außerdem LSJ s. v. II). Bei Umwandlung ins Passiv bleibt der Akk. d.
Sache, während der Akk. d. Person in den Nominativ übergeht (vgl. K./G.
II.l, 326, Aran. 7; BDR 159,2). - P. W. SKEHAN (A Note on 2 Peter 2,13, Bib 41,
I960, 69-71) empfindet diese Konstruktion als "awkward" und schlägt vor,
dSiKovuevoi mit dem vorangehenden (f>8apr¡aovT<u zu verbinden. Damit
erscheint es aber schon als Unrecht, daß die Gottlosen vernichtet werden, -
was SKEHANS Übersetzung ("But these ... will suffer the harm of being
corrupted", S. 70) verschleiert.
147 Vgl. dazu PAULSEN 91.
276 Τβχ&ηΙίβοΗθΓ ΚοπυηβηΐβΓ
ιηεη, άζβ άετ Είηςπίί βοΗοη ΐη βϊηβπι ίηϋιβη δίβάίαιη άβτ ϋβειίϊθ-
ίεηιη§δ§θ8θΚϊο1ιΙθ νοΓ^βηοιηιηεη ννυιχίθ.
I νεφΐλαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετηρηται (303)
1Β νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ζόφος του σκότους εις αιωι>α τετηρηται
(1)
VI νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις τον αιώνα
τετηρηται (11)
ΙΟ νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα;
τετηρηται (117)
ΙΕ νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομενοι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα τετηρηται
(1)
1Ρ και νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετηρηται (7)
ΙΟ και νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα;
τετηρηται (1)
1Η νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα;
τηρήσει (1)
II νεφελαι υπο του λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετηρηται (2)
1] και νεφελε απο λελαμπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετυρειται (1)
3 και ομιχλαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους ει; αιώνα
τετηρηται (30) 5 ([είς αΙώνα])
3Β και ομιχλαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις τον αιώνα
τετηρηται (1)
30 και ομιχλαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα;
τετηρηται (9)
3Ό και ομίχλη υπο λαιλαπος ελαυνομενη οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετηρηται (5)
3Ε και υπο λαιλαπος- ομιχλαι ελαυνομενοι οις ο ζόφος του σκότους εις αιώνα
τετηρηται (2)
4 και ομιχλαι νεφελαι υπο λαιλαπος ελαυνομεναι οις ο ζόφος του σκότους• εις•
αιώνα τετηρηται (1)
4B ve феXai Kai ofiixXai итго XaiXairo? eXavvo|iei/cu oiç о Софос тон акотои? cl?
ашиас T€TT|pT|Tai (1)
4С иефеКси Kai oßixXai итго ХсиХатгос eXauvouevai oiç о Софос тои акотои? ei?
aitüva тетт|рт|та1 (3)
4D ve феХаи Kai OfiixXai итго XaiXatros1 e\avvo\ievoi oiç о Софос тои акотои? eis
altiva T€TT|pT|Tai (1)
5 иефеХаь vno XaiXairos cXawouevai oiç о Софо? тои сткотоиу тетт|рт|та1 (2)
6 Kai ouLxXai итго XaiXairoy eXauvop.ci'ai oiç о у^офос тои акотои? et? aiaiwa
тетт|ртгтси (1)
7 ve феХси итго ХсиХатго? aaXevouevai oiç о Софо? тои акотои? eis aitova
T€TT|pT|Tai (1)
8 уефеХси итго XaiXairo; eXawouevai ois о Софос tov охотой? us atcova toi/
areXevTqroy тетт|рт|та1 (1)
9 ff фе\а1 итго ХсиХатгос pimCofievai oiç о Софос тои акотои? eis aibiva
тетт|рт|та1 (1)
Nach Lesart 2 der Teststelle 45 tritt das gewählte, vor allem bei
Dichtern vorkommende оцСхХач (Dunstschwaden, Nebel) an die
Stelle der ve<J>éX<n in Jud 12, wobei das Bild der regenlosen Wolken
durch das der wasserlosen Quellen überboten wird. Auch итго Xal-
Хатго? èXaw6\i€vai intensiviert den Ausdruck der Vorlage. Darauf
folgt direkt der Relativsatz, der in Jud 13 auf асттере? тгХакптач
bezogen ist und dort auf das in lHen mehrfach vorkommende
Motiv der in einen Abgrund geworfenen irrenden Sterne an
149 Zur heute allgemein anerkannten literarischen Abhängigkeit des 2Petr vom
Jud vgl. v. a. GRUNDMANN 102-107 und T. FORNBERC, An Early Church in a
Pluralistic Society, (CB.NT 9) Lund 1977, S. 33-59.
278 Textkritischer Kommentar
150 Vgl. lHen 18,13-16; 21,1-6; 88,1; 90,21-24; dazu FORNBERG, Early Curen, 55f.
151 Wie hier verzichtet der Autor des 2Petr auch sonst auf das im Jud verwendete
pseudepigraphische Material; wahrscheinlich konnte er die für die
Adressaten des Jud anzunehmende Vertrautheit mit diesen Traditionen nicht
voraussetzen (vgl. FORNBERG, Early Curch, 50-58).
152 Vgl. hierzu und zum Folgenden die Graphik auf der folgenden Seite.
1 53 Zur Verwechslung von T| und e (ai) vgl. GIGNAC 1Д42-249.
154 Die Verwendung des Plurals bewirkt keine Bedeutungsänderung und soll ledig
lich "den eigentlichen Begriff der Ewigkeit besser zum Ausdruck bringen" (H.
SASSE, Art. allai», ThWNT 1,199).
155 Vgl. GIGNAC 1, 120/125Í.
Zweiter Petrusbrief 279
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280 Textkritischer Kommentar
156 Der Vulgatatext lautet: et nebulae turbinibus exagitatae quibus caligo tene-
brarum resérvala est; 629 hat also auf der Grundlage der Mehrheitslesart oder
einer ihrer Subvarianten lediglich die Zeitbestimmung ausgelassen und damit
die auffälligste Abweichung des griechischen vom lateinischen Text besei
tigt. - Zur Abhängigkeit des griechischen vom lateinischen Text der 629 vgl.
unten S. 315f. und 322.
Zweiter Petrusbrief 281
Lesart 3 unterscheidet sich nur dadurch von Lesart 2, daß hier auch
eis alûva aus Jud 13 übernommen wurde. Wegen des Alters der
Handschriften ^72, Ol und 03 ist mit größerer Wahrscheinlichkeit
Lesart 2 ursprünglich. Die bis auf drei Ausnahmen koineferne
Bezeugung der Lesart 3 (hervorzuheben sind 02, 04 und 1739) läßt
darauf schließen, daß sie in einem frühen Stadium der Überl
ieferung entstand.
Die Subvarianten der Lesart 3 haben Entsprechungen bei denen
der Lesarten 2 und 1. 3B normalisiert den Ausdruck wie 1С157. 3C
entspricht ID, wobei aufgrund der bis auf wenige Ausnahmen
reinen Koinebezeugung für ID eher an eine Abhängigkeit dieser
Lesart von 3C zu denken ist als umgekehrt. 3D entspricht 2C; die
Bezeugung der Lesart 2C durch zwei Handschriften der Gruppe Hk
(1505, 2495), der Lesart 3D durch eine Handschrift aus dem koine-
ferneren Umfeld dieser Gruppe (1852) macht eine genealogische
Beziehung zwischen den beiden Lesarten wahrscheinlich. 3E ent
spricht 2D, aber hier ist aufgrund der Bezeugung eher mit unab
hängiger Entstehung zu rechnen158. Der einzige Zeuge der Lesart 6
schließlich gehört der Gruppe 1067 an, deren übrige Mitglieder
Lesart 3 (1067 und 436) oder 3C (2541) bezeugen; hier wurde also auf
der Grundlage der Lesart 3 £офо? durch das seltenere, im NT nur
noch Hebr 12,18 vorkommende Synonym yvo<f>oç ersetzt.
Bei Lesart 4 läßt die Stellung von ve<f>éXcu darauf schließen, daß es
sich um eine in den Text geratene Glosse oder eine unvollständig
ausgeführte Korrektur handelt; da außerdem der einzige Zeuge, 88,
ein Paar mit der Handschrift 915 (Lesart 3) bildet, steht fest, daß
Lesart 4 von 3 abhängt. Mit Lesart 4D schert allein die Handschrift
459 aus dem Verband der Gruppe 1838 aus, deren drei übrige
Mitglieder Lesart 4C bezeugen; 4D ist also fehlerhafte Wiedergabe
von 4C. Sowohl 4 als auch 4C sind wahrscheinlich voneinander
unabhängig durch Kontamination aus 3 und 1 entstanden. Auch
4B ist wohl Subvariante zu 4C (-aç statt -a159).
157 Einziger Zeuge ist 94, ein Mitglied der Gruppe 453, die sonst einhellig Lesart 3
bezeugt.
158 33 und 2344 (3E) sind zwar recht eng miteinander, aber nur entfernt mit 1175
(2D) verwandt.
1 59 Vgl dazu Anm. 154.
282 Textkritischer Kommentar
160 S. 216.
Zweiter Petrusbrief 283
aufgrund der Bezeugung eher 1/2 als 4 die Ausgangslesart: von den
39 Zeugen für 4B sind 35 Koinehandschriften, und einer der
koineferneren Zeugen (94) gehört der Gruppe 453 an, die sonst
geschlossen bei Lesart 1/2 steht. Nur für 1127 ist wahrscheinlich,
daß in ihr f|Lu3v nach Lesart 4 umgestellt wurde, die von allen übri
gen Mitgliedern der Gruppe 808 bezeugt wird, der 1127 angehört.
Die unsinnige Lesart 4C ist für 1241 wegen der recht engen
Verwandtschaft dieser Handschrift mit 1739 und 323 auf Lesart 4
zurückzuführen, während in der Koinehandschrift 1902 eher 4B
zugrunde liegt.
Die Auslassungen 5 und 5B wurden dadurch begünstigt, daß
оштцрос, Kupíou und '1т)сто0 Xpicrroö als nomina sacra geschrieben
wurden (gebräuchlichste Formen: apç, ~kv, Tu xy). Daher scheint
Lesart 5 auf 1/2 oder 4 zurückzugehen. 5B läßt sich für 459 und 1842
mit einiger Sicherheit auf 4B zurückführen, da sie der Gruppe 1838
angehören, deren beide anderen Mitglieder die letztgenannte
Lesart bezeugen. Für die koineferneren Zeugen von 5B kommt
eher 4 als Ausgangslesart in Betracht.
1 катакатреты (456) T
1В катаксгпаоутси (16)
1С кстаетси (1)
ID KOTiaoircu. (1)
IE катапаетш. (1)
3 еир£&паета1 Auoufva (1)
4 афшчовт^аоутси (1)
Der Leser erwartet hier in Entsprechung zu 3,7 die Aussage, daß die
Erde mit den Himmeln im Weltbrand vernichtet wird. Alle
Lesarten der Teststelle außer 2 und 2B erfüllen diese Erwartung,
deren Berechtigung auch durch den Gen. abs. am Anfang von V.
11, toútü)v ... iravrav \vo\ievuiv, bestätigt wird.
Die hervorragend bezeugte Lesart 2164 kommt dem ursprüngli
chen Text sicher am nächsten, da aus ihrer Schwierigkeit die übri
gen Lesarten abgeleitet werden können. Diese Schwierigkeit aller
dings ist bis heute nicht überwunden165.
Eine wörtliche Übersetzung166 überläßt es lediglich dem Rezipi-
enten, die Bedeutungsübertragung selbst zu vollziehen167. Die For
mulierung ácjmXoi ка1 ацыцлто1 aïrrû eûpeôfivai in V. 14 legt nahe,
das Passiv von eùplcnceiv auch in V. 10 als prägnanten Ausdruck im
Sinne von sich zeigen, offenbar werden (sc. im Gericht)168 und yfj
als metonymische Bezeichnung ihrer Bewohner, also im Sinne
164 Zu den Zeugen zählen 01, 03, 1739 und Verwandte, indirekt auch ip72 (Lesart
3).
165 So schon HORT 280: " ... it is the most original of recorded readings, the parent
of the rest, and yet itself corrupt".
166 BAUCKHAM 301: "...and the earth and the works in it will be found";
PAULSEN 158: "...an dem ...die Erde und die Taten auf ihr gefunden werden".
167 Dies ist auch gegen den Vorschlag LENHARDS (Noch einmal zu 2Petr 3 lOd,
ZNW 69, 1978, 136) einzuwenden, nach dem das Passiv von eiiploneiv in
Entsprechung zu Dtn 17,2; 18,10; 22,22; 24,7; IChr 29,17; Jer 50,20 mit "sich
finden " zu übersetzen sei.
168 In diese Richtung weist auch eine Darstellung des apokalyptischen
Geschehens 2Clem 16,3: yivuoKere Sé, öti Ерхетек т16т| i] i]\iépa тт)?
крСаешс ¿>s KXlßai^oc Kaióuívos, ка1 так^<то!/та1 Tiveç tûv oupavûv ка1
rtâaa ■(] yf\ ¿yç noXißoc ¿тт1 iropl nycóuevos1, ка1 тбте фш^оетш. та крйфю
ка1 <f>avepà Ipya tûv анОратгш'. - Vgl. BAUCKHAM 320f.
286 Textkritischer Kommentar
169 Vgl. H. LENHARD, Ein Beitrag zur Übersetzung von П Ptr 3 lOd, ZNW 52, 1961,
128f. - Zum Singular des Prädikats bei mehreren zu einem Ganzen
zusammengefaßten Subjekten vgl. K./G. П.1, 79f.; BDR 135, Aran. 2 (mit Verw.
auf Jak 1,17). - BAUCKHAM lehnt es ausdrücklich ab, yfl hier im Sinne von
"humanity" zu verstehen, da "the physical earth as the scene of human
history, the earth as the dwelling-place of humanity" (320, Hervorhebung im
Original) gemeint sei; aber es ist doch klar, daß nicht der Schauplatz der
menschlichen Geschichte, nicht die Wohnstätte der Menschheit "gefunden
wird", sondern die Menschheit selbst.
170 Vgl. LENHARD 1961, 129.
171 Aus dem gleichen Grunde ist es keine befriedigende Lösung, den letzten
Gliedsatz mit KELLY (S. 364f.) als rhetorische Frage zu interpretieren.
172 Einen Überblick bietet BAUCKHAM 31 7f.
173 Die gleiche Wirkung hat die Einfügung einer Negation vor dem Verbum im
Sahidischen.
Zweiter Petrusbrief 287
174 Das Part. Präs. hat hier (wie wohl auch 2,9 коХа^оа^оис) futurischen Sinn,
den die Vulgata mit einem Gerundivum wiedergibt {omnia dissolvenda sint):
daß die materielle Welt zum Untergang bestimmt ist, gilt schon in der
Gegenwart. Zur Stelle vgl. WOHLENBERG 263 und BAUCKHAM 323; zu
futurischem Part. Präs. allgemein BDR 339,2 (mit dem Hinweis in Anm. 7, daß
die Zeitlosigkeit des semitischen Partizips solchen Gebrauch erleichterte)
und MAYSER II,l,170f., femer K./G. П.2, 86.
175 Das Fragewort яотатгобс ist hier ähnlich gebraucht wie Mk 13,1; ljoh 3,1; vgl.
WOHLENBERG 263f.
Zweiter Petrusbrief 289
handschrift; hier wurde also sehr wahrscheinlich das obv der Lesart
1 (nach -biv) ausgelassen.176 Dagegen sind nur vier der zehn Zeugen
der Lesart 4B reine Koinehandschriften. Alle zehn Handschriften
haben Lesart 1 oder eine ihrer Subvarianten an Teststelle 49, so daß
der Schluß naheliegt, das oîiv der Mehrheitslesart sei hier gelegent
lich durch Sé ersetzt worden. Zwar ist für eine solche Veränderung
kein Motiv zu erkennen, aber möglicherweise liegt eine Auslas
sung von obv (wie in LA 4) zugrunde. Daher ist es zumindest für
die koineferneren Handschriften wahrscheinlicher, daß Sé an die
Stelle von oütco? gesetzt wurde (also direkt auf Lesart 2 zurückgeht),
um V. 11 glatter an die Mehrheitslesart am Ende von V. 10 anzu
schließen.
Die Form ttcívtü)? in 2B ist wahrscheinlich durch versehentliche
Wiederholung der Endung von оитыс entstanden. Die Einfügung
von 8é vor oüto)? in den Lesarten 3 und 3B vermeidet die Asyndese.
Vielleicht handelt es sich um eine Mischlesart aus 2 und 4B. Dies
gilt auch für Lesart 3C, der in dem zugrunde liegenden Überliefe
rungsstrang offenbar eine durch Homoioteleuton bedingte Auslas
sung von ка1 уп ... eüpe9f|creTai (V. 10)177 vorausging; wahrscheinlich
wurde das in der Vorlage am Rand stehende Kolon an der falschen
Stelle eingefügt.
Zu den Zeugen der Lesart 5 gehören drei Handschriften der
Gruppe Hk (206, 429, 522) deren neun koinefernere Mitglieder
Lesart 2 haben. Damit ist für diese Handschriften die auch für die
übrigen Zeugen naheliegende Annahme gesichert, daß Lesart 5 aus
2 entstand (Auslassung von -rravTCüv vor Xuo^évwv). Die beiden koi-
nenächsten Handschriften der Gruppe Hk (1490 u. 1831) bezeugen
Lesart 5B. Es ist also wahrscheinlich, daß innerhalb der Gruppe Hk
die Lesarten in der Folge 2 > 5 > 5B entstanden, 5B also lediglich
Lesart 5 durch Einfügung eines Satzanschlusses glättet. Einfluß des
Byzantinischen Textes liegt wohl nicht vor, da sonst auch ttcívtcov
übernommen worden wäre. Zwar ist es auch denkbar, daß 5B
durch versehentliche Auslassung von -navrtuv aus der Singulär
1 76 Natürlich ist auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß das Adverb der Lesart
2, besonders wenn es ohne s geschrieben wurde, nach tovtíúv (vielleicht am
Zeilenende in der Form тоитш") gelegentlich ausgefallen ist. Aber da es sich
bei dem einzigen Zeugen der Lesart 4 um eine Koinehandschrift handelt, ist
eher anzunehmen, daß LA 1 zugrunde liegt.
177 Diese Auslassung wird von 14 Handschriften (und der Vulgata) bezeugt; vgl.
oben S. 285, Lesart VI der Teststelle 49.
290 Textkritischer Kommentar
Erster Johannesbrief
Es kommt im NT selten vor, daß Jesus als ulôç toû 0eoö und nicht
zugleich auch als Хрюто? bezeichnet wird. Von den acht Belegen
finden sich, einschließlich ljoh 1,7, drei im ljoh178; allerdings
stehen in derselben Schrift auch dreimal Gottessohn- und
Christustitel nebeneinander179.
Da in den neutestamentlichen Briefen Хрштос geradezu wie ein
Bestandteil des Namens Jesu gebraucht wird, besteht ein starkes
Normalisierungsgefälle zugunsten der Mehrheitslesart. Das Epi
theton kann ohne weiteres mehrfach, auch unbewußt, ergänzt
178 Vgl. Mk 5,7 par; Apg 9,20 (Byz + Хрю-róv); lThess 1,10; Hebr 4,14; ljoh 4,15 (03
+ XpioTÓs); 5Д
179 1,1; 3,23; 5,20.
292 Textkritischer Kommentar
worden sein, und ein Schreiber, der es in einer Vorlage hatte, wird
es in aller Regel einer Lesart ohne ХрштоО vorgezogen haben.180
Natürlich ist es denkbar, daß ХрштоО (als Nomen sacrum xlpJü)
neben 'I naoO (i(t|)u) ausgefallen ist, was im Falle der einzigen Koine-
handschrift bei Lesart 2 wohl tatsächlich geschehen ist, aber sonst
bezeugen ausschließlich koineferne Handschriften unterschiedli
cher Provenienz diese Lesart181. Daher besteht an der Ursprüng
lichkeit der Lesart ohne ХрштоО kein Zweifel.
Wie 2B ist wohl auch Lesart 7 wegen der Verwandtschaft des
einzigen Zeugen 1243* mit 1739 und der Herstellung der Lesart 2
durch den Korrektor Subvariante von 2. Die übrigen Varianten
enthalten alle das für die Mehrheitslesart charakteristische ХрштоО,
wobei 4, 5 und 6 auch durch ihre Bezeugung als Abwandlungen
der Lesart 1 ausgewiesen sind. Lesart 8 unterscheidet sich nur da
durch von der Mehrlesart, daß das Pronomen сштоо durch das
eigentliche Nomen 9eo0 (aufgrund eines Hörfehlers?) ersetzt wur
de, geht also wahrscheinlich auch auf Lesart 1 zurück. Lesart 3 (Bin
delesart der Gruppe 61) setzt ebenfalls die Mehrheitslesart voraus,
obwohl die Umstellung möglicherweise aus einer Lesart wie 7
entstand.
Der Autor gebraucht die Anrede а8е\фо( nur einmal (3,13), áyarrr\roí
dagegen fünfmal (3,2.21; 4,1.7.11). Daher könnte es sich bei Lesart 2
um eine Anpassung an den im ljoh überwiegenden Sprachbrauch
handeln. Da aber in der byzantinischen Liturgie die Perikopenle-
sungen aus dem Apostólos alle mit абеХфоС beginnen, ist es
wahrscheinlicher, daß mit Lesart 1 ein Lektionsanfang in den Text
180 EHRMAN, Orthodox Corruption 153, sieht in der Mehrheitslesart eine gegen
die gnostische Trennungschristologie gerichtete Tendenz. Sie kann aber wegen
des eindeutigen Attributs тои viou аитои sicher nicht als Ursache der
Variante gelten.
181 Hervorzuheben sind 01, 03, 04, 1739 und Verwandte sowie der Kern der Gruppe
Hk.
Erster Johannesbrief 293
Das Liebesgebot, das Jesus selbst nach Joh 13,34 als èvroXf) Kaivf\
bezeichnet, wird in ljoh 2,7f. zugleich тгаХаш und kcuWj genannt. V.
7 identifiziert es zunächst als ¿iroXf| тгаХска mit dem Хоуо?, den
die Adressaten gehört haben, d. h. mit dem ihnen verkündigten
Evangelium. Der Autor betont damit die Verankerung dessen, was
er zu sagen hat, in der apostolischen Tradition und grenzt sich von
denen ab, die "Neues", von dieser Tradition Abweichendes lehren,
also von den dvTÍxpiCTToi, gegen die er sich dann in 2,18-27 direkt
wendet.183 Neu ist das Gebot als etwas, was wahr ist in ihm und in
euch, weil die Finsternis vergeht und das wahre Licht schon
scheint (V. 8b), d. h. als "eschatologische Wirklichkeit"184, die mit
Christus begonnen hat.
185 Vgl. Did. Alex, epist. can. zu ljoh 2,7, p. 45-47 Zoepfl, wo auch der
entsprechende Katenenkommentar (CRAMER 112,9-18) abgedruckt ist;
außerdem Ps.-Oec. 633B-D; dazu auch KLAUCK 122.
Erster Johannesbrief 295
191 So die heute allgemein vertretene Auffassung, vgl. STRECKER 115; KLAUCK
132. Der Autor des ljoh hat eine Vorliebe für die Anrede der Adressaten als
Tiicvta, die er außer in 2,12 noch sechsmal verwendet (2,1.28; 3,7.18; 4,4; 5,21);
das Wort kommt im NT sonst nur noch zweimal vor: Joh 13,33 spricht Jesus die
Jünger so an, Gal 4,19 Paulus seine Adressaten. Im gleichen Sinne begegnet
TTaiSta ljoh 2,18 und wiederum als Anrede der Jünger durch Jesus Joh 21 Д
Zur distributio und weiteren rhetorischen Figuren im vorliegenden Abschnitt
vgl. D. F. WATSON, 1 John 2.12-14 as Distributio, Conduplicatio, and
Expolitio: A Rhetorical Understanding, JSNT 35, 1989, 97-110; H.-J. KLAUCK,
Zur rhetorischen Analyse der Johannesbriefe, ZNW 81, 1990, 205-224, hier
214-216.
192 Nur der altlateinische Texttyp T hat in V. 14 dreimal das Präsens scribo.
Erster Johannesbrief 297
193 Wie WATSON (а. О. 104) feststellt, ist es wenig wahrscheinlich, daß sich der
Aorist hier anders als in 2,21.26; 5,13 auf einen früheren Brief des gleichen
Autors bezieht. Aber auch wenn tatsächlich 2/3Joh im Hintergrund stehen
sollten (mit dieser Möglichkeit rechnet von der communis opinio abweichend
STRECKER 113f.) läßt sich die Aussage der Verse 2,12-14 mit KLAUCK 133
treffend so wiedergeben: "Hiermit gebe ich es euch schriftlich, daß ihr
Erlöste seid."
194 So auch METZGER 640.
1 95 So ohne Begründung STRECKER 113 Anm. 5.
298 Textkritischer Kommentar
Nach Lesart 2 steht das Verbum am Ende der Protasis, während die
Apodosis mit dem Verbum beginnt; damit ergibt sich eine
Analogie mit der Wortstellung im vorangehenden Satz (eCfjXGav
aXX' oÜK Tjaav) und es entsteht eine Reihe von Einzelaussagen in
der Folge
Präpositionalausdruck / Verbum / Verbum / Präpositionalausdruck
Präpositionalausdruck / Verbum / Verbum / Präpositionalausdruck.
Die Wortstellung nach Lesart 1 stört diese kunstvolle chiastische
Struktur. Ebendies käme zwar auch als Motiv für eine sekundäre
Veränderung von Lesart 1 zu 2 in Frage, aber angesichts der Fülle
von Mehrheitslesarten, die auf das Prinzip "Gleiches durch Glei
ches" zurückgeführt werden können, ist es wahrscheinlicher, daß
Lesart 1 aus 2 durch versehentliche Wiederholung der Wortstel
lung des vorangehenden Kolons entstand.
Lesart IB gibt 1 itazistisch wieder, ein Wechsel zur 2. Pers. stände
im Widerspruch zum Kontext.
Die koineferneren Handschriften verteilen sich zu etwa gleichen
Teilen auf die Lesarten 1 und 2, wobei für Lesart 1 besonders die
Handschriften Ol, 02, 33, 1739 und Verwandte ins Gewicht fallen;
Lesart 2 wird von keiner einzigen Koinehandschrift bezeugt, wohl
aber von 03, 04 und der gesamten Gruppe Hk.
Lesart 2 betont, daß alle Getauften ein Wissen haben, das nicht
mehr überboten oder durch elitäre Zirkel in Frage gestellt werden
kann. Da die Formen von eiS^vai im NT sonst nicht absolut
gebraucht werden, besteht ein Normalisierungsgefälle zugunsten
der Lesart 1.
Dennoch sind Zweifel an der Ursprünglichkeit der Lesart 2
durchaus berechtigt. Ihre gewichtigsten Zeugen sind 01, 03196 und
044, aber ihnen stehen 02, 04, 33, 1739 und Verwandte sowie die
gesamte Gruppe Hk auf Seiten der Mehrheitslesart gegenüber. Das
Bei Lesart 2 stellt die asyndetische Anreihung eine Härte dar197, die
in Lesart 4 durch Einfügung von ка(. beseitigt, in Lesart 3 durch ver
sehentliche Auslassung des Kai vor tôv тгатера verstärkt wird.
Lesart 5 verwandelt den antithetischen in einen synthetischen
parallelismus metnbrorum. Sie wird nur vom Korrektor der 424
bezeugt und dürfte deshalb auf einen alten Textzeugen zurück
gehen, ist aber ohne weiteres als Subvariante der Lesart 2 zu
erkennen.
Keinesfalls ist in der Asyndese ein Motiv für die Auslassung der
ganzen zweiten Vershälfte im Byzantinischen Text zu sehen; auch
inhaltlich kann diese keinen Anstoß erregt haben, da sie in einem
antithetischen parallelismus metnbrorum die negative Aussage
198 Der pointierte Ausdruck тгат^ра lxeív am Ende der ersten Vershälfte, der
sonst nur noch 2Joh 9 und (mit lAóv als Objekt) ljoh 5,12 vorkommt, ist, soweit
ich sehe, variantenlos überliefert; vgl. dazu KLAUCK 163.
199 An mehr als 40% der Teststellen 81, 629, 945, 1175, 1241, an 30-40% 6 und 1845,
an 20-30% alle fünf Handschriften der Gruppe 876, das Paar 915/88, außerdem
93, 431, 642 als einzige Handschrift der Gruppe 808, 665, 1890, 2492.
200 Von insgesamt 39 Koinehandschriften haben 6 Lesart 2 als Korrektur, 2 als
ursprünglichen, zu Lesart 1 korrigierten Text.
201 Vgl. K./G 11,2,274; weitere Belege aus NT und Septuaginta bei BAUER/
ALAND s. v. káv I.ld.
Erster Johannesbrief 301
202 Anders EHRMAN, Orthodox Corruption 233, der es als eigentliche Ursache der
Variante betrachtet, daß ein kondizionales Verständnis des ¿dv-Satzes
ausgeschlossen werden soll.
203 Vgl. jedoch ljoh 4,17 Iva TrappTiaLav f x^M-f v tv то гцк= pq. tî\s кр1аеыс.
302 Textkritischer Kommentar
Die nächstliegende Erklärung für die Entstehung der Lesart 1 ist das
Homoioteleuton K\t]Q¿i\íev/ea\jiév. Der Überlieferungsvorteil der
Mehrheitslesart ist aber sicher auch durch den harten Wechsel
zum folgenden Satz (ка1 èo[iév) bedingt, der, zumal in scriptio conti
nua, zunächst als fehlerhafte Fortführung des tva-Satzes wirkt. Ein
Redaktor hätte eher den Modus des im Byzantinischen Text feh
Erster Johannesbrief 303
durch Jesus Christus (vgl. 4,7-10), und indem wir einander als
Kinder Gottes lieben, lieben wir Gott (vgl. 5,2). Das Aufgehen der
Bruderliebe in der umfassenden Liebe Gottes wird in 4,7 durch den
Übergang von dyairûuev d\Xt|Xouç zu absolutem ó dyatrûv ausge
drückt. Diese Form wird in 4,8 wieder aufgegriffen, gefolgt von der
Identifizierung Gottes mit der Liebe.
Für die Beurteilung der Teststelle 64 folgt daraus, daß absoluter
Gebrauch von dyaiTâv dem Autor trotz seines ausführlichen, der
Eindeutigkeit verpflichteten Stils nicht fremd ist und hier nach
Lesart 2 der in Kap. 4 ausgeführte Gedanke bereits angedeutet sein
kann. Damit schwindet die Wahrscheinlichkeit, daß wegen Laut
gleichheit der Endungen -uv und -ov das Objekt in einem frühen
Stadium der Überlieferung ausgefallen sein könnte. Lesart 1 fügt in
Parallele zu V. 15a (тго? ó (iictûv tóv dSeXcfxV airroö) das Objekt ein.
Lesart 1С macht die Parallele perfekt.
Die Bezeugung der Lesart 2, die fast ausschließlich aus Hand
schriften besteht, die nur an wenigen Teststellen mit der Koine
übereinstimmen, bestätigt diesen Schluß.
Die Lesarten 1 und 1С sind möglicherweise unabhängig vonein
ander entstanden, da die am engsten verwandten Handschriften in
der Regel gruppenweise entweder die eine oder die andere bezeu
gen und beide auch in koinefernen Handschriften überliefert sind.
Bei Lesart 1 sind 04, 044 und 81, bei Lesart 1С die Gruppe Hk
hervorzuheben.
Auch die nur in einer Koinehandschrift erhaltene Lesart 3 geht
möglicherweise auf einen Text zurück, in dem das Objekt fehlte.
Die Lesarten 3 und 4 mit der 2. statt der 1. Pers. PI. des Personal
pronomens müssen schon aufgrund des Kontextes der Verse 11-16,
in denen es immer um das Verhältnis Gottes und seiner Liebe zu
uns geht, als itazistische Entstellungen der entsprechenden Lesar
ten mit t\\tiv gelten.
Man könnte vermuten, daß Lesart 2 aus 1 hergestellt wurde, um
die Wortstellung an den vorangehenden Satz anzugleichen; aber
dem steht die Qualität der Bezeugung der Lesart 2 entgegen, die mit
einer Ausnahme (69) aus koinefernen Handschriften unterschied
licher Provenienz besteht. So wird man Lesart 2 als ursprünglich
betrachten.
Die Umstellungen der adverbialen Bestimmung in den Lesarten
2C und 1 (>4) sollen wahrscheinlich vermeiden, daß die Vollen
dung der Liebe Gottes als von uns abhängig erscheint209. Nach die
sen Lesarten kann man ¿cttív als Vollverb, тетеХечыцею! als Prädi
katsnomen verstehen: seine Liebe ist in uns als vollendete, bzw.als
vollendete in uns.
In Lesart 5 ist die adverbiale Bestimmung ausgefallen. Die Nähe
des einzigen Zeuge 1241 zu 1739 läßt auf Lesart 2 als Ausgangslesart
schließen, aber paläographisch liegt 2C näher, da der fehlende Text
abschnitt mit den gleichen drei Buchstaben beginnt, mit denen das
in 2C vorangehende Wort endet; auch daß f|uîv mit dem gleichen
Laut endet wie ¿ctív, wird die Auslassung begünstigt haben, wie
die singular von einer Koinehandschrift bezeugte Lesart 6 zeigt. In
Lesart 7 schließlich wurde Lesart 2 nach 2,5 oder 4,17 erweitert.
209 Bei der ganz ähnlichen Formulierimg in 2,5 (¿v тоитф т) ауатгп той 9ео0
тетеХеСштск) kann dieses Problem nicht entstehen, weil dort тоО 6eo0 als
genitivus obiectivus zu interpretieren ist; diese Möglichkeit scheidet für
аитоО in 4,12 wegen der eindeutigen Aussage von 4,10 aus; vgl. dazu KLAUCK
254, STRECKER 238f.
Erster Johannesbrief 309
Der Autor hat eine deutliche Vorliebe für die Verwendung der 1.
Pers. PL, selbst nach ausdrücklicher Anrede der Adressaten211.
Wenn er in ausgesprochen paränetischen Passagen gelegentlich die
2. Pers. PI. verwendet, kehrt er meist bald wieder zur Wir-Form
zurück212. Der lange Abschnitt über die Identität von Gottes- und
Bruderliebe, der mit 4,7 beginnt und den die Verse 5,1-4 abschlie
ßen, indem auch der Glaube an Jesus Christus in den Zusammen
hang der Liebe gestellt wird, ist in der Wir-Form gehalten. Für
einen plötzlichen Wechsel zur 2. Pers. PI. am Ende von 5,4 ist kein
Motiv zu erkennen, so daß es sich bei Lesart 3 nur um eine
itazistische Entstellung handeln kann.
Wer sie als lectio difficilior verteidigen will, muß nicht nur
einen Grund für den Wechsel der Person sondern auch für die
überlegene Qualität der Bezeugung der Mehrheitslesart finden.
210 Die Auslassung des Artikels vor irta-ric in der Handschrift 2653 (Lesart 4) ist
ohne Bedeutung für die Form des Personalpronomens. Daher wird die
Handschrift hier zu den Zeugen der Lesart 1/2 gezählt.
211 Vgl. 3,2.21; 4,7.11
212 Vgl. 2,lf.l2-19.28; 3,13f.; 4,4ff.; 5,13-15.
310 Textkritischer Kommentar
Nach V. 5,4 ist Bedingung und Essenz des Sieges über die Welt
unser Glaube, dessen zentralen Inhalt 5,1 angibt: öti Чт^стоО? ècmv
6 XpiCTTOs1. Diesen Satz greift V. 5 in geringfügig abgewandelter For
mulierung wieder auf: Wer sei Sieger über die Welt, wenn nicht
der, der glaube, öti ЧлаоО? èonv 6 lAoç toö 9eoD?
V. 6a entfaltet diesen Glaubenssatz in einer partizipialen Prädi
kation, die eine nach der Mehrheit der Handschriften zweigliedrige
präpositionale Wendung umfaßt:
oîn-oç èanv 6 èX9ùi> Si' йоато? ка1 а'щато?, 'I поток; Хрютб?;
V. 6Ь grenzt die so gefaßte christologische Position von einer
falschen, wahrscheinlich der gegnerischen Position ab:
ouïe èv tû ü&m ^oi>oi> аХА' èv тш iiScm. teal èv213 тф а1цатг;
213 Die Mehrheit der Handschriften wiederholt die Präposition an dieser Stelle
nicht.
Erster Johannesbrief 311
214 Vgl. KLAUCK 299. Im Hintergrund steht Dtn 19,15: Otoc ¿uuevei иартис elç
(lapTupfjaai ката ávOptímov ...• ¿тт1 атоцато? Súo ^артиршу teal ¿тг1
сттоиятос триЗу \1артЬры1> егтав^а-етш. irâv prjua. (Vgl. Dtn 17,6; im NT Joh
8,17f.; Mt 18,16; 2Kor 13,1; lTim 5,19; Hebr 10,28.) Von daher ist auch zu
erklären, daß in lloh 5,7 das Maskulinum und nicht das Neutrum verwendet
wird.
215 Diese Deutung von V. 6a wird häufig mit einer sakramentalen Interpretation
von V. 6b kombiniert, z. B. von WESTCOTT (181-183) und STRECKER (272-276),
nach denen der Wechsel von Sid zu èv den Übergang zur sakramentalen Bedeu
tungsebene signalisiert. Dagegen bezweifelt KLAUCK (297) wohl zu Recht,
daß Blut einfach als Metapher für die Eucharistie gelten könne, zumal der
Gedanke an die Sakramente im christologisch orientierten Kontext der Verse
5f. keineswegs nahe liege. So ist es sehr wahrscheinlich, daß die Präposi
tionen 8id und èv hier wie Hebr 9,12/9,25 synonym gebraucht werden (vgl.
BROWN 574). BROWN (577f.) sieht einen direkten Bezug zum Hervortreten von
Blut und Wasser als Zeichen des Todes Jesu nach Joh 19,34; da außer in ljoh 5,6
nur dort diese beiden Elemente verbunden werden, sei Si' ббатос ка1 сЛ^атос
oder èv тф CSaTi Kai èv тц> сицап eine Umschreibung für den Tod Jesu,
während für die Gegner tv тф MScm lediglich die Taufe im Jordan meine.
Aber eine solche Engführung der Interpretation scheitert schon daran, daß der
anaphorische Artikel in der Umschreibung der gegnerischen Position in 6b [èv
тф CSaTL \ióvov) auf das gleiche Wasser verweist, das zuerst in der präposi-
tionalen Wendung in 6a genannt war. Gegen WENGST (208) sollte man aber
eine Beziehung zwischen ljoh 5,6 und Joh 19,34 auch nicht von vornherein
ausschließen. Unter der Voraussetzung, daß der Autor des ljoh das Johannes
evangelium kannte, wie man heute im allgemeinen annimmt (vgl. für diese
Position KLAUCK 46f. u. 296; für die literarische Eigenständigkeit des ljoh
gegenüber dem Evangelium STRECKER 49-53), dürfte ljoh 5,6 sowohl auf Joh
19,34 als auch auf Joh 132-34 (das Zeugnis des Johannes des Täufers) anspielen
(vgl. KLAUCK 297).
312 Textkritischer Kommentar
Ereignisse also, die ihn als Sohn Gottes erweisen, der für uns ge
storben ist216.
Die partizipiale Prädikation 6 èXQuv verweist auf die häufige
Bezeichnung des Messias als ó ерхоце^о?217 oder, nach Ps 117,26,
als ó èpxo\i€voç èv àv6\ian Kupíou218. Wie häufig in solchen
Kontexten bedeutet ¿pxecröai hier in die Erscheinung treten,
auftreten219. Die Wendungen 6V DSaToç ка1 сДцато? oder èv vSclti
ral aíjian zur Kennzeichnung der Messianität Jesu sind allerdings
singular und dürften auf einen bestimmten, für uns nicht mehr
klar faßbaren christologischen Konflikt in der johanneischen
Gemeinde zielen. Wahrscheinlich war für diejenigen, die glaubten,
der Messias sei nur im Wasser gekommen, die Taufe im Jordan
mit der Herabkunft des Geistes das Ereignis, das die Messianität
Jesu offenbarte. Demgegenüber betont der Autor, daß sie sich auch
und gerade in seinem Tode zeigte. Die Christologie der Gegner
hatte also eine adoptianische oder doketische Tendenz, auch wenn
offen bleiben muß, ob sie schon einen regelrechte Trennungs-
christologie im Sinne des Kerinth vertraten220.
Die wichtigste Abweichung von der Mehrheitslesart der Test
stelle 71 ist die Einfügung von ка! т/еицато? (in den Lesarten 5
und 7 vor, in den Lesarten 4/4B und 6 nach кш си^атос). Daß es
sich tatsächlich um eine sekundäre Erweiterung der Lesart 1/2
handelt, ist schon aufgrund der rhetorischen Struktur der Verse 6-8
sehr wahrscheinlich. Denn in 6b wird - worauf auch die Artikel
hinweisen - die in 6a in der Wasser/ Blut-Metapher ausgedrückte
Position des Autors wiederholt und betont einer Position gegen
übergestellt, nach der Jesus Christus nur im Wasser gekommen
ist221. Hätte der Autor in 6a auch ка1 тгуеъцато? geschrieben, wäre
216 Zu atua als Chiffre für den Sühnetod Christi vgl. 1,7; ferner 2,2 und 4,10
(1Хяацос irepl túv ацартшу тщыг).
217 Vgl. Mt 11,3; Lk 7,19f.; Hebr 10,37 (Hab 2,3).
218 Vgl. Mt 21,9; 233; Mk 11,9; Lk 13,35; 19,38; Joh 12,13.
219 Vgl. Bauer/Aland s. v. 1.а.ц. - Der Aorist kennzeichnet die Einmaligkeit des
Christusereignisses.
220 Vgl. KLAUCK 36f.; 295.
221 Fast die gesamte griechische Bezeugung liest in V. 6b èv тф uScrn ка1 (èv)
тф aïua-ri oder auch èv та) aïuaTi ка1 èv тф Сбап. In den Apparaten
Tischendorfs, v. Sodens und des NA26 sind nur die folgenden Abweichungen von
diesen Lesarten von V. 6b verzeichnet:
ev Tw и6ат1 Kai ev тш nveuuan 02. 309;
ev тш сацот. Kai ev тш irveuuaTi 424е. 452;
Erster Johannesbrief 313
3 απο ουρανού πατήρ λόγος και πνεύμα αγιον και οι τρεις εις το εν
εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες απο227 της γης το πνεύμα το
ύδωρ και το αίμα 629
4 εν τω ονρανω πατήρ λόγος και πνεύμα αγιον και ούτοι οι τρεις εν
εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη πνεύμα ύδωρ και αίμα
61
5 εν τω ουρανω πατήρ λόγος και πνεύμα αγιον και οι τρεις εν εισιν και
τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη το πνεύμα και το ύδωρ και το
αίμα και οι τρεις εις το εν εισιν 636X1
6 εν τω ουρανω πατήρ λόγος και πνεύμα αγιον και ούτοι οι τρεις εν
εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη πνεύμα ύδωρ και αίμα
και οι τρεις εις το εν εισιν 918
6Β εν τω ουρανω πατήρ λόγος και πνεύμα αγιον και ούτοι οι τρεις εν
εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη το πνεύμα και το ύδωρ
και το αίμα και «χ τρεις εις το εν εισιν 4291*
60 εν τω ουρανω ο πατήρ ο λόγος και το αγιον πνεύμα και ούτοι οι τρεις
εν εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη το πνεύμα και το
ύδωρ και το αίμα και οι τρεις εις το εν εισιν 221ί. 2318. 2473
6Ό εν τω ουρανω ο πατήρ και ο λόγος και το αγιον πνεύμα και ούτοι οι
τρεις εν εισιν και τρεις εισιν οι μαρτυρουντες εν τη γη το πνεύμα και
το ύδωρ και το αίμα και οι τρεις εις το εν εισιν 881*
Αιΐδ άΓβϊ Οιϋηάεη ΒθδίβΗί ηευίε Είηί§1<είΙ ά&ήΆ>ετ, ά&β ά&8 Οοτηιηα
}οΗαηηειιτη (ίιτι ίο1§εηάεη (_7) ίη άεη 1*εδ3Γίεη 3-6ϋ 3ΐΐδ άβΓ
ΙβΙείηίδοηεη ϋΒεΓΐίείεΓοη§ ίη είηί§ε ^πεοηίδοηε Ηβηάδοηπίίεη
§ε1αη§ίε228: ϋίε εΓδίε Η^ηάδοητίίί, άίε εδ ίη §πεαηίδ(.ηεΓ δρΓβοηε ίπ\
£θΓΐΐ3ΐιίεηάεη ΤεχΙ άεδ 1]οΚ εηΐηαΐΐ, ίδΐ άίε Βί1ίη§οε 629 3ΐΐδ άεπι
14./ 15. Jahrhundert, in der der griechische Text nach dem lateini
schen, einer späten Version der Vulgata, redigiert wurde229; kein
einziger griechischer Autor zitiert es im Rahmen der trinitarischen
Auseinandersetzungen des 3./4. Jahrhunderts230; es ist in keiner
anderen frühen Version belegt.
Das dogmatische Motiv für die Interpolation geht aus einer
Randglosse zur Stelle im Codex Cavensis (C, 9. Jahrh.) hervor:
audiat hoc arrius et ceteri231.
Thiele rekonstruiert drei altlateinische Hauptformen der Verse
7f. (K, C, T), die, bezeichnenderweise im Gegensatz zur Vulgata (V),
alle das CJ enthalten232:
К (7) quia tres testimonium perhibent (8) spiritus et aqua et
sanguis et isti tres in unum sunt [ ] pater et filius et
spiritus sanctus et tres unum sunt
С (7) quoniam tres sunt qui testimonium dicunt in terra (8)
spiritus aqua et sanguis et hi(i) tres unum sunt in Christo
Iesu et tres sunt qui testimonium dicunt in caelo pater
verbum et spiritus et hid) tres unum sunt
T (7) quia tres sunt qui testificantur in terra (8) spiritus et aqua
et sanguis et tres sunt qui testificantur in caelo pater et filius
et spiritus sanctus et hi(i) tres unum sunt
V (7) quia tres sunt qui testimonium dant spiritus et aqua et
sanguis (8) et tres unum sunt.
Die Rekonstruktion der Form К beruht auf einer Anspielung
Cyprians, die allerdings in der Regel als Deutung von Geist, Wasser
und Blut auf die Trinität interpretiert wird233. Der erste unstrittige
229 Vgl. GREGORY, Textkritik, 277f. (dort noch unter der alten Nummer 162); A.
BLUDAU, Das Comma Johanneum bei den Griechen, BZ 13, 1915, 28-30.
230 Vor allem wegen dieses Befundes hat W. THIELES Vermutung, das Comma
Johanneum könne, wie "westliche" Zusätze in den Evangelien und der
Apostelgeschichte, griechischen Ursprungs und bereits sehr frühzeitig aus der
griechischen Überlieferung getilgt worden sein (vgl. seine "Beobachtungen
zum Comma Iohanneum", ZNW 50, 1959, 61-73, hier 72f.), in der neueren
Literatur keine Zustimmung gefunden.
231 Zitiert nach VL 26/1, S. 21*.
232 Vgl. VL 26/1 ad loc.
233 De unitate 6 (CCSL 2, 254,155-157): dielt dominus: ego et pater unum sumus [Job.
10,30]. et iterum de parre et filio et spiritu saneto scriptum est: et tres unum
sunt. - Vgl. dazu THIELE, Beobachtungen, 68-70. Dem Hauptargument für die
opinio communis, daß Cyprian die zweite Person der Trinität nicht verbum
sondern filius nenne, begegnet THIELE mit dem Hinweis auf die recht breite
anderweitige Bezeugung von filius.
Erster Johannesbrief 317
234 Tractatus 1,4 (6,5-9 CSEL 18, zit. nach VL 26/1 ad loo): tria sunt qui testimo
nium dicunt in terra, aqua caro et sanguis, et haec tria in unum sunt; et tria sunt
qui testimonium dicunt in caelo, pater verbum et spiritus, et haec tria unum
sunt in Christo Iesu.
235 Vgl. VL 26/1, S. 81 »f.; ferner T. AYUSO MARAZUELA, Nuevo estudio sobre el
"Comma Ioanneum", Bib 29, 1948, 56-64.
236 VL 26/1, S. 84».
237 Akzentuierung wie im Original.
238 Vgl. die griechisch-lateinische Ausgabe des Nestle-Aland (Stuttgart 21991)
ad loo
318 Textkritischer Kommentar
Verse 7f. in genau dieser Form sonst nicht belegt sind, wurde
offenbar der Text der Vorlage nach dieser Ausgabe verändert.
Lesart 6B wurde wie Lesart 5 durch spätere Hinzufügung des CJ
in der Lesart der Erasmus-Ausgabe bzw. der 61 (einschließlich
outol) am Rand hergestellt (fol. 177т.). Die 429, eine Handschrift des
14./15. Jahrhunderts, hat im laufenden Text Lesart 1/2B und weicht
darin mit 206, 522, 1490 und 1831 von der Lesart der Gruppe Hk
(1/2) ab, zu der alle diese Handschriften gehören. Die Randlesart
wird, wie zwei weitere im ljoh, mit "Haec desiderantur" einge
leitet243. Die Herkunft des CJ aus der Erasmus-Ausgabe wird durch
eine Reihe von lateinischen Interlinearglossen nach dem latei
nischen Text ebendieser Ausgabe gesichert, von denen einige mit
der Anmerkung "Eras." versehen sind244.
Lesart 6C folgt dem Wortlaut des späteren Textus receptus, der
durch Einfügung der Artikel und die Stellung äyiov тп>еща vom
Text des Erasmus abweicht245. In dieser Form steht das CJ in drei
Handschriften: am Rand der 221 aus dem 10. Jahrhundert und im
laufenden Text der Handschriften 2318 und 2473 aus dem 18. und
17. Jahrhundert. In die 221 wurde die Lesart wohl erst in der
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingetragen, da ein Katalog der
Bibliotheca Bodleiana aus dem Jahre 1854 zu dieser Handschrift
(Bodl. Canon. Gr. 110) vermerkt: "Desideratur Johannis epistulae 1.
243 Zu 2,22f. (fol. 176v.) wird der im laufenden Text offenbar durch Augensprung
(6 dpvouuevoç) fehlende Abschnitt ка1 ток ттатера ко1 töv A6v. tt&ç mit
dieser Bemerkung eingefügt, am Ende von 4,16 (fol. 178v.) ка1 6 Oeoç èv
afrrû. Im laufenden Text fehlt das letzte Kolon von 4,16, das im Normaltext
mit (lévei endet (also vom Schreiber der 429 wegen Augensprungs uevei/tiem
ausgelassen wurde); auch Erasmus läßt im letzten Kolon (mit einigen
griechischen Handschriften und der Vulgata) \ievei aus.
244 Z. B. zu ljoh 2,18 (fol. 176v.) yeyóvaaiv: coeperunt esse Eras, (sonst in den
Vulgata-Editionen des 16. Jahrhunderts: adsunt, facti sunt oder sunt); zu ljoh
4,18 (fol. 178v.) KÓKaoiv. cruciatum Eras, (sonst: poenam); zu 2Petr 1,15 (fol.
170r.) цета Tf|i> t\ii\v ifoSov: post exitutn mevm Eras, (sonst: post obitum
meum).
245 Als "späterer Textus receptus" wird hier die Edition H KAINH Д1Л6НКН der
Clarendon Press, Oxford 1873, bezeichnet, ein Nachdruck der Erstausgabe von
1828, die über die Ausgabe von MILL (1707) auf die Stephanus-Ausgabe von
1550 zurückgeht (vgl. IGNTP-Lukas I, p. VIsq.); die Oxford-Ausgabe von 1873
wurde in 8 Faszikeln nachgedruckt durch die University of Chicago Press (o.
J.). - Abweichend von diesem späteren Textus receptus hat Erasmus auch in der
4. und 5. Auflage seiner Ausgabe für ljoh 5,7 die Wortfolge iTveöua ¿tyiov und
in 5,8 die Formulierung nveOuxi, ка1 íiSup, xal atua (ohne Artikel)
beibehalten.
320 Textkritischer Kommentar
I (>1Β/0/Ο/Ρ/Ο/Η, 10) τοι? πιστευουσιν ει$ το όνομα του υιού του θεού
ινα είδητε οτι £ωην αιωνιον έχετε (362+58)
ΙΕ ... ινα είδητε ζωην αιωνιον έχετε (4)
Ιη άεΓ ίίδΐθ άβΓ ΐΛββτΙβη ννυτάθ θίηβ ΚβΟιβ νοη Μοβ ρΐιοηβΐΐδοΐι οβάίηςίβη Α&ννβΐ-
οΗυη§βη αηά οίίθηΐζΐιηάίζθη δοΗΓβϊοίβΗΙθΓη ηιϊί άεη ϋοβΓββΟΓάηβΙβη νβπβηΐβη
ζιΐ33ΐηιηθη§θί3βΐ:
322 Textkritischer Kommentar
Die Form i8r|Te in den Lesarten 1B/C, 3B, 4B, 5C/G und 15B, die im Kontext
sinnlose späte Plusquamperfektform T|6eiTe (1H) und die morphologisch falsche
Bildung iSeiTe (13B) sind als itazistische Schreibungen von elSfJTi zu werten. Zwar
wäre tSnTe (Konj. Ao. von elSivai) im Kontext möglich, aber die überwiegend aus
Koinehandschriften bestehende Bezeugung läßt nicht den Schluß zu, daß die Form
elS-пте, die von der erdrückenden Mehrheit der Handschriften einschließlich der
ältesten und besten bezeugt wird, ihrerseits itazistisch sein könnte. Stichproben
haben außerdem ergeben, daß die fraglichen Handschriften in der Regel LSfjTe
akzentuieren. Die gelegentlich begegnende Schreibung С8т)те, so in den
Handschriften 1241 und 1877, ist also wohl als Korrektur von ISfJTe zu beurteilen.
Die 1. Pers. des Personalpronomens in den Lesarten IG und 8B ist unsinnig und
ebenfalls durch Itazismus entstanden. Da außerdem nur eine singulare Umstellung
(uuii> еурафа, Teststelle 15B) die ersten beiden Wörter der Teststelle betrifft,
schien es zugunsten der Übersichtlichkeit gerechtfertigt, sie in der Liste der
Lesarten nicht zu berücksichtigen.
Bei der Form exnT£ m den Lesarten IC/D, 5B/G und 12 dürfte es sich um eine in
erster Linie phonetisch bedingte249 Angleichung des Modus an den übergeordneten
Satz handeln.
Als bloße Schreibfehler mit unsinnigem Ergebnis müssen ferner das Fut.
morevoovoiv, die Verwechslung von uloö und веоо (5D) und das Eindringen der
ersten drei Wörter von V. 14 vor denïva-Satz (10) gelten.
Lesart 14 ist keine Variante des griechischen Textes. Wie auch sonst richtet
sich der griechische Text der Bilingue 629 nach dem lateinischen250, in dem die
Wörter et(er)na(m) q(ui) creditis fehlen, dann aber am unteren Rand nachgetragen
wurden (fol. 106r). Entsprechend läßt der griechische Schreiber aluviw ol
татебснтес im laufenden Text aus, kennzeichnet die Lücke mit einem Kreuz und
schreibt das Fehlende neben die lateinische Korrektur unter die griechische
Kolumne. Also ist Lesart 14 zu streichen und 629 (ohne C) bei Lesart 3 zu
verzeichnen.
Art und Bezeugung der Varianten des tva-Satzes an der Teststelle 74 erweisen
Lesart 1 als dessen ursprüngliche Form. Die Indikativform der Lesarten 1B/C ist
aus der Verwechslung т|>е252 zu erklären, die hier durch die Nähe der gleichen
Endung von ехете irn vorausgehenden ÖTi-Satz begünstigt wird. Die zusätzliche
Auslassung des Artikels vor веои in 1С ist ein ebenso naheliegendes Versehen wie
die Auslassung von тоО uloö in 4; auch das Fehlen des in der Vorlage
wahrscheinlich abgekürzten каС bedarf kaum einer Erklärung. Das Pronomen in
Lesart 5 vermeidet die Wiederholung des vollen Titels, u.ovoyevoös in Lesart 3 ist
ein erbaulicher Zusatz (vgl. Joh 3,18). Der relativ breit bezeugte Aorist in Lesart
ID (in IE falsch wiedergegeben) ist, vielleicht unter dem im folgenden zu
diskutierenden Einfluß von Joh 20,31, wohl dadurch zustandegekommen, daß man
elSfjTe für eine Aoristform hielt und den zweiten an den ersten Ïva-Satz angleichen
wollte.
251 Zu den drei Zeugen, die an Teststelle 73 Lesart 11, an Teststelle 74 Lesart 2
haben, vgl. unten zu Lesart 11. - Nur 1448* hat an Teststelle 73 Lesart 1, an
Teststelle 74 Lesart 2. Der Korrektor stellt auch an Teststelle 74 Lesart 2 her.
Sehr wahrscheinlich ließ die erste Hand den zweiten Finalsatz wegen der
gleichlautenden Wendung am Ende der Partizipialkonstruktion aus.
252 Vgl. Gignac П, 242-244.
324 Textkritischer Kommentar
253 Vgl. KLAUCK 318, der 5,13 als eigentlichen Schlußvers, die Verse 14-21 als
"einen Nachtrag oder ein Postskript, möglicherweise von späterer, zweiter
Hand" betrachtet. BULTMANN bezeichnet schon V. 13 als "Postskriptum" (S.
87) und schreibt die Verse 14-21 "einer späteren Redaktion" (S. 11) zu.
Dagegen hat V. 13 nach STRECKER "nicht eine das Schreiben abschließende,
sondern eine den Schlußabschnitt einleitende Funktion" (S. 294). Jedenfalls
aber weist V. 13 auf das ganze Schreiben zurück.
254 Einige gewichtige Zeugen (ф66"0 01*. 03. 038. 0250. 892s) haben татеитугс;
deshalb steht das Aorist-cr im Nestle in eckigen Klammem. - Nach Сыт^ lesen
viele Handschriften (darunter 01, 04 und 044) aiaviov.
255 Vgl. hierzu und zum Folgenden die Graphik auf S. 327.
256 Vgl. z. B. 2,12-14. 20-28.
Erster Johannesbrief 325
259 Dazu mußte nur \va und die entsprechende finite Form von maTeútiv an die
Stelle des Partizips gesetzt werden. Die Annahme eines Rückgriffs auf Joh
20,31 ist wenig wahrscheinlich, da die beiden Finalsätze dort ganz anders
formuliert sind.
260 An den Teststellen 29 und 63 bezeugen 2495 und 1505 verschiedene Subvari
anten der gleichen übergeordneten Lesart.
261 Lesart 5 ist allerdings auch die Lesart des Textus receptus, so daß zwei hand
schriftliche Reproduktionen desselben zu den Zeugen zählen (5: 2473, 5C: 2318;
vgl. dazu oben S. 319f. zum Q).
Erster Johannesbrief 327
328 Textkritischer Kommentar
262 Ein weiterer Zeuge der Lesart 2 ist neben 03 die 1852 aus dem koineferneren
Umfeld der Gruppe Hk.
Zweiter Johannesbrief 329
Bezeugung des Schlusses des ljoh ohne á\i^v durch die überwie
gende Mehrzahl der am stärksten von der Koine abweichenden
Handschriften bestätigt, daß der Gebrauch von à[L-f\v zum Abschluß
einer Schrift eine relativ späte, dem Neuen Testament selbst noch
nicht eigene Erscheinung ist.
Zweiter Johannesbrief
Teststelle 76/2Joh 3
2 кои trapa tnoou урютои тои uiou тои тгатрог (31)
2В XPICTT0U u)oov (6)
1 кирюи 1Г|стои xPlaT0U (457)
IB кирши iT|aou (1)
3 XPLCTT0U 0)
Teststelle 77/2Joh 5
2 ovx ш? eiroXrii' ка\.ут\у уоафшр aoi (46)
aXka v¡v eixouev aw' орхл?
2В Kaivr|v урафш aoi (18)
2С Kaiur|v ... урафшк aoi (1)
(aber Kain)i> vor citoX^)264
2D Kai vw урафшу aoi (1)
1 урафц>1> aoi контр/ (361) HSVMBN
IB урафш aoi KaiiT|v (62)
3 урафшр aoi kcit|i/ (2)
3B урафш aoi Ktvx\v (2)
3C урафшр aoi Kai vw (2)
3D урафш aoi Kai vw (1)
4 урафан/ aoi контц/ (2)
5 урафш mit|1/ (1)
6 урафшу aoi (1)
Kontext und Bezeugimg erweisen die Lesarten 3-3D und 5 als phonetisch, 4 als op
tisch bedingte Entstellungen der Lesarten 1 oder IB. Sie werden bis auf 3C nur von
Koinehandschriften bezeugt; die koinefemere 1838 (LA 3C) gehört zu einer Gruppe,
deren übrige Handschriften die Lesarten 1 (1842) oder IB (459) bezeugen (104:
Lücke). Entsprechend gibt Lesart 2D Lesart 2 falsch wieder. Diese Zuweisung wird
dadurch bestätigt, daß der einzige Zeuge von 2D (2652) mit 2147 (Lesart 2) ein Paar
bildet. Lesart 6 ist nur in einer Handschrift der Gruppe 453 überliefert; hier liegt
wahrscheinlich Lesart 2 zugrunde, die von den übrigen Handschriften dieser
Gruppe außer 918 (LA 2B) bezeugt wird.
Die eigentlichen Varianten betreffen die Form von урафеи/ und die
Stellung von Kaiv-f\v. Die finite Verbform würde die Bitte (5a ¿ршто
oe, icupla) ihres Inhalts (5d iva àyairû^iev аХАт^Хоис) berauben. Diese
inhaltliche Schwäche wird durch die Qualität der Bezeugung kei
neswegs ausgeglichen: die Mehrheit der Handschriften einschließ
lich der ältesten und besten stimmt unabhängig von der Stellung
von Kaivfjv in der Form урафшу überein. Die finite Form entstand
also durch versehentliche Auslassung des -v265.
264 2805 stellt zwar каитц/ um (wahrscheinlich eine falsch plazierte Korrektur),
fügt aber nach урафшу aoi nicht, wie in TT 1,1,179 angegeben, ou 9eou ein
(Kollationsfehler; vgl. fol. 674 der Handschrift).
265 Schon in den Papyri wurde -v am Zeilenende häufig durch einen kurzen
waagerechten Strich über dem letzten ausgeschriebenen Buchstaben ersetzt,
der leicht übersehen werden konnte.
Zweiter Johannesbrief 331
Teststelle 78/2Joh 8
2 iva цт| аттоХесгпте а £1руаааце9а/-оааве аХХа \xwQov 1тХт|рт) атгоХсфт|те (86)
2В атто\г|а9е...аттоХсфтгге (1)
2С аттоХеат|а9е...аттоХсфт|те (1)
2D аттоХеаета1...атгоХарт|Т€ (1)
2Е атгоХесгг|та1....сигоХаЗете (1)
2F airoXeaeTai...cnToXaßeTai (1)
2G а1гоХ-пте...атгоХсфт|те (3)
2Н аттоХЕ<тт|те...а1гаХа(кте (2)
1 атгоХеашце1'...а1гоХавх1)це1' (379)
1В aTroXeao}iei'...aiToXaßo|iev (26)
1С am>Xeaa(iev...airoXaßi4i£i' (1)
3 airoXe<jTyre...Xaßirrc (1)
4 aTToXfaü)(iev...airoXaßTiT£ (1)
266 Nur die koinenäheren Handschriften der Gruppe bezeugen Lesart 1 (206, 429,
1490, 1831) bzw. IB (522).
332 Textkritischer Kommentar
5 atioXea!iXTiv...aTioXaßtünei' (1)
6 атгоХеслуге...aTToXaß(ü(iev (1)
267 Für diese Angaben wurde 2Joh 8 in sämtlichen Handschriften mit den Lesarten
2-6 nachträglich vom Verfasser kollationiert. Auf eine entsprechende Über
prüfung der Handschriften mit den Lesarten 1-1C der Teststelle konnte ver
zichtet werden, da bisher kein Zeuge für eine Lesart mit der 1. Pers. in den bei
den Finalsätzen und der 2. Pers. im Relativsatz bekannt ist; wenn sie tatsäch
lich irgendwo vorkommen sollte, dürfte es sich um eine (wenig sinnvolle) Sub
variante des Byzantinischen Textes handeln.
268 Der im GNT4 bei der dreifachen 2. Pers. notierte sahidische Zeuge ist die
Pierpont-Morgan-Handschrift M.572 (vgl. Die Katholischen Briefe in der
koptischen (sahidischen) Version, bearbeitet von K. SCHÜSSLER, Die Katho
lischen Briefe in der koptischen (sahidischen) Version, (CSCO 528/29 Scr.
copt. 45/46) Louvain 1991; hier die Übersetzung in torn. 46, p. 18).
269 Nach GNT4 bezeugt auch die älteste erhaltene georgische Version den Text
des Vaticanus; vgl. dagegen jedoch J. MOLITOR, Die altgeorgische Version der
Katholischen Briefe ins Lateinische übertragen, OrChr 50, 1966, 43.
Zweiter Johannesbrief 333
bedingt ist. Gleiches gilt für атгоХесгпабе in 2C270. 2D-F und 2H sind
phonetisch bedingte Entstellungen von Lesart 2. Lesart 2G ist wahr
scheinlich durch die Auslassung von -€a- entstanden und dann in
der Gruppe 61 weiterüberliefert worden, weil man die Form als 2.
Pers. PI. Fut. akzeptierte (-XfJTe statt -ХеТте). In der 326 wurde der
Fehler bemerkt und Lesart 2 hergestellt, auf die 2G auch zurück
geht. Lesart 3 ist Subvariante von 2, die Lesarten 4 (mit der 2. Pers.
im Relativsatz) und 6 (mit der 1. Pers. im Relativsatz) sind Kon-
flationen aus 2 und 1, wahrscheinlich entstanden aus unvoll
ständig ausgeführten Korrekturen. In Lesart 5 (mit der 1. Pers. im
Relativsatz) erhielt die erste Verbform versehentlich die Endung
der 3. Pers.).
Die Schwächen und Vorzüge der drei Hauptvarianten werden
deutlich, wenn man sie im Zusammenhang der rhetorischen
Struktur des ganzen Briefes sieht. Bis V. 6a kommt die 2. Pers. nur
im Singular vor. Nachdem der Autor die Adressatengemeinde im
Präskript als die auserwählte Herrin und ihre Kinder angesprochen
hat (V. 1), geht er mit einer captatio benevolentiae in V. 4 zum
Hauptteil über (еорпка ек tûv reww aov ттерчгатоОутас ¿v dXn-
8etç). Dieser beginnt in V. 5 mit einer Bitte, die in der 2. Pers. Sg. an
die Herrin gerichtet ist (ерштш cíe, Kupía). Der Gegenstand der Bitte
wird mit dem Inhalt des von Anfang an gültigen Gebots gleich
gesetzt: Iva àyatTûjiev аХХт^Хои?. Wie hier folgen der Anrede auch
im Präskript und in V. 4 Aussagen, in denen mittels der 1. Pers. PI.
die Gemeinsamkeit in Wahrheit, Hoffnung und Lebenswandel
betont wird. In V. 6 dann geht der Autor zur 2. Pers. PI. und damit
zur direkten Anrede und Mahnung der Adressaten über. Im ersten
Satz von V. 6 gebraucht er noch, sich selbst und alle Gläubigen
einschließend, die 1. Pers. PI.; im zweiten Teil desselben Verses
erinnert er an das Gebot, wie ihr es gehört habt von Anfang an,
und bleibt dann nach Lesart 2 mit elpyáoaoQe im Relativsatz bis
zum Schluß bei der 2. Pers. PI. Erst am Ende von V. 12 kehrt er
noch einmal zur verbindlicheren 1. Pers. PI. zurück und schließt
dann den Brief, indem er sich mit einem Gruß an die Herrin in der
2. Pers. Sg. auf die Anrede am Anfang zurückbezieht.
Die vom Gros der koinefernen Handschriften bezeugte Lesart 2
mit elpyáacKjGe fügt sich also formal glatt in die rhetorische Struktur
270 Die Form ist zugleich ein Beispiel für die Tendenz zum Ersatz des
thematischen durch den sigmatischen Aorists in der Koine; vgl. dazu Gignac
11,290-296.
334 Textkritischer Kommentar
ein. Auch inhaltlich ist nichts an ihr auszusetzen, wenn man die 2.
Pers. im Relativsatz nicht so versteht, als beruhte das, was die
Adressaten verlieren oder wofür sie vollen Lohn erhalten können,
allein auf ihrer eigenen Leistung.271
Wenn dagegen Lesart 2 mit der 1. Pers. PI. im Relativsatz kombi
niert wird, wie in den vier oben zitierten Handschriften, ergeben
sich wenig wahrscheinliche Folgerungen. Freilich ist es denkbar,
daß die Adressaten vor dem Verlust dessen gewarnt werden sollen,
was sie gemeinsam mit dem Autor (und allen Rechtgläubigen)
erreicht haben; aber der harte Wechsel von der 2. zur 1. und wie
derum zur 2. Person signalisiert keineswegs Gemeinsamkeit, son
dern eine scharfe Trennung zwischen den Adressaten und dem
Autor oder einer Gruppe, zu der sich der Autor rechnet272. Die For
mulierung legt außerdem den Gedanken nahe, daß die Adressaten
das, was andere, was wir geschaffen haben, zunichte machen könn
ten. Daraus ergibt sich die wenig sinnvolle Konsequenz, daß sie
auch vollen Lohn nur für etwas erhielten, was andere geschaffen
haben. Die Lesart des Vaticanus schließt allerdings das nach Lesart
271 Möglicherweise spielt die Formulierung in 2Joh 8 auf Joh 6,27-29 an, wo Jesus
den Jungem sagt
27 ipydÇeofe urj Tfji/ ßpoiaiv тЛу diToXXuu¿iT|i> dXXd tí\v ßpuaLV rf[v
\iévovoav elç Çuihv aiúviov, f\v o ulàç тоО àvQfxànoxi v\iiv Siúací ... 28
el-nov obv irpo? avrbv т1 тгошц£у Iva èp-yaCiiueOa та ípya тоО 9eoö; 29
aiT£Kpt9r| [6] 'Iriaoûç ка1 íIttív airrcüc- toutó tcmv то ïpyov тоО веоО, ïi*i
тпате(5т|те e[s Bv áirioreitev étceivos1.
Hier ist eindeutig das, was die Jünger sich erarbeiten (¿р-уоСеавси) können,
nicht ihr eigenes Verdienst sondern Geschenk Gottes; gleichwohl fordert der
Imperativ auch ein bestimmtes Verhalten, nämlich die Abkehr vom Streben
nach vergänglicher Speise und den Glauben an Jesus Christus. Ebensowenig wie
in Joh 6,27 wäre die 2. Pers. PI. im Relativsatz in 2Joh 8 im Sinne einer eigenen
Leistung der Adressaten zu verstehen; hier wie dort wird der Mensch dazu
aufgefordert, "sich in seiner Freiheit entschieden einzulassen auf die
Bewegung der Liebe Gottes" und am Christusglauben festzuhalten, der durch
die Verführer (V. 7) in Frage gestellt wird. (Vgl. dazu KLAUCK 59.)
272 Vgl. KLAUCK 58. Nach BULTMANN 108 würde sich der Verfasser nach der
Lesart des Vaticanus "als der Missionar der angeredeten Gemeinde bezeugen";
die Lesart sei vor allem deshalb abzulehnen, weil in diesem Fall die Anrede
der Adressaten als seine Kinder zu erwarten wäre. Vgl. ferner
SCHNACKENBURG 314, der mit Hinweis auf dasselbe Bild bei Paulus (IKor
3,8.14; 15,10; Gal 4,11; Phil 2,16) vermutet, daß mit der Lesart des Vaticanus
der Verfasser "als Missionar der Gemeinde ... herausgestellt werden sollte". -
Anders STRECKER 344, der trotz des harten Wechsels der Personen in
elpyaadueSa "ein 'ekklesiales Wir" sieht; ebenso BROWN 671: "we Johannine
Christians".
Zweiter Johannesbrief 335
273 Entsprechend bezeichnet A. V. HARNACK die dreifache 2. Pers. PI. als die
"sachlich ... schwierigere Lesart, weil es ungewöhnlicher ist, vom ip-ydCeaoai
einer Gemeinde zu sprechen als vom ipyáCeofku. eines Apostels" (Das "Wir" in
den Johanneischen Schriften, SPAW.PH 1923, 97 [=Kleine Schriften zur Alten
Kirche II, Leipzig 1980, 627]). - Aufgrund dieses Arguments läßt KLAUCK (S.
56-58) die Frage offen, ob die 1. oder 2. Pers. im Relativsatz vorzuziehen ist.
274 So METZGER 653.
336 Textkritischer Kommentar
275 Abweichend von TT nennt NA27 zutreffend auch 02, 33, 81 und 323 als Zeugen
für yap yeveoQai (Lesart 2B der Teststelle 81). Offenbar ist für TT die Partikel
nicht immer mitkollationiert worden. Daher werden die Lesarten 2B und 1С
hier nicht berücksichtigt und ihre Zeugen als Zeugen für die Lesarten 2 und 1
behandelt.
Zweiter Johannesbrief 337
IB fX9eii> \u (1)
Teststelle 82/2Joh 13
2 аоиа£ет<и ае та тею>а ттр аоеХфт)? аои ттр екХекттр. SINE ADD. (44)
1 ADD. а\щ> (446)
3 ADD. хаР1? цета аои (1)
ЗВ ADD. ti хор1? цета аои (1)
4 ADD. т| хаР1? цета аои a\ir\v (9)
276 Zu yiv£o6ai ттрб? vgl. IKor 2,3; Joh 10,35; Apg 10,13; 13,32.
277 Zur Abhängigkeit des griechischen vom lateinischen Text der 629 vgl. oben S.
315f. und 322.
278 Den gleichen Wortlaut wie Lesart 4 der Teststelle hat, vielleicht zufällig,
der Byzantinische Text in lTim 6,21.
Dritter Johannesbrief
Teststelle 83/3Joh 5
2 ei? tous абеХфои? Kai tovto Ыуохк (38)
2B tovto Kai Çevovç (1)
2C таита Çevous (1)
2D таита Çei/otç (1)
1 eis tous {d'où? (448)
3 tous Çevovç (9)
4 TOT6 £evous (1)
Die Verse 5f. loben den Adressaten Gaius dafür, daß er Glaubens
brüder aufgenommen hat. Nach Lesart 2 der Teststelle verdient er
besonderes Lob, weil er dies tat, obwohl er sie nicht persönlich
kannte.
Nach Lesart 1 hätte er Angehörige zweier Gruppen, Glaubens
brüder und Fremde, aufgenommen. Diese Lesart wird dem Kontext
nicht gerecht, weil in den folgenden Versen nur von Brüdern die
Rede ist, die es aufzunehmen gilt, weil sie um des Namens willen
ausgezogen sind und von Heiden nichts nehmen (V. 7); wer sie
aufnimmt, wird Mitarbeiter der Wahrheit werden (V. 8). Hier geht
es also nicht darum, beliebige Fremde gastlich aufzunehmen, son
dern Glaubensbrüder, die als Missionare unterwegs sind.
Ein inhaltlicher oder sprachlicher Vorzug der Mehrheitslesart ist
nicht festzustellen. Wahrscheinlich ist sie durch versehentliche
Wiederholung der Präposition und des Artikels entstanden. Älte
ster Zeuge der Lesart 1 ist die geschlossene Gruppe Hk.
Eine versehentliche Entstehung von Lesart 2 aus 1 ist unwahr
scheinlich; die Koinehandschriften mit Lesart 2 bewahren ein
Element des alten Textes.
Die Lesarten 2B-D sind eindeutig Subvarianten von 2. Die Wie
derholung von ка( nach тоОто in der Singulärlesart 2B ergibt kei
nen sinnvollen Text. Auch 2C und 2D sind nur von je einer
Handschrift bezeugte Schreibfehler279.
279 Die beiden Zeugen sind eng miteinander verwandt. Daß nicht таита gemeint
ist, zeigen die Akzente: таита 88, таита 915. - Da die Buchstabenkombination
va häufig so zusammengezogen wird, daß sich das с ohne Zwischenraum mit
Dritter Johannesbrief 339
Lesart 4 wird nur von 1067 bezeugt, die mit 436, 2541 (Lesart 2)
und 1409 (Lesart 2B) eine Gruppe bildet. Hier ist also 2 die Aus
gangslesart.
Lesart 3 wird von vier Handschriften der Gruppe 808 (die übri
gen bei Lesart 1), drei Handschriften der Gruppe 1297 (1270 bei Les
art 1), der reinen Koinehandschrift 1891 und der mit 1739 (Lesart 2)
verwandten 81 bezeugt. Es ist also wahrscheinlich, daß für 81 Lesart
2, für die übrigen Zeugen Lesart 1 zugrundeliegt.
Teststelle 84/3Joh 7
2 \iT\8ev ba\ißavovres airo тш eSi/nctúv (60)
1 eQvtav (440)
Teststelle 85/3Joh 8
2 od>eiAonfv uTroXauBaveiv тои? тоюитоис (38)
1 (mo\a\ißaviiv (458)
3 Xanßai'f iv (3)
4 airoka\ißavo[uv (1)
dem rechten Strich des и verbindet, bedarf die Entstehung des Dativs in 915
keiner weiteren Erklärung.
340 Textkritischer Kommentar
Teststelle 86/3Joh 12
2 \iapTVfX)v\iev Kai oiSag otl t| jiapTupia щим> актргт/д eoriv (76)
1 oi8aT€ (309)
3 oiSa\iev (117)
4 ot6a (2)
5 OM. Kai oiS.
283 Vgl. Mk 7,33, diToXaßonei'os aÙTÔv атто тоО бхХои; weitere Belege bei BAUER/
ALAND s. v. 3.
342 Textkritischer Kommentar
Lesart 3 wirkt tautologisch, ist aber, wie die große Zahl von
Zeugen zeigt, vielfach nicht als offenkundig fehlerhaft gesehen
worden. Vielleicht verstand man die Lesart als Verweis auf das
Vertrauensverhältnis zwischen Autor und Adressat; der Satz
würde dann besagen: wir wissen, daß wir einander die Wahrheit
bezeugen.
Der Schluß des Johannesevangeliums, auf den der Autor von
3Joh wahrscheinlich anspielt284, mag die Verbreitung der Lesart 3
begünstigt haben285, aber mit der Annahme einer bewußten
Angleichung von 3Joh 12 an Joh 21,24286 istfpöv in 3Joh 12 kaum
zu vereinbaren, denn in Joh 21,24 unterscheidet sich der Autor des
Verses unmißverständlich von dem Apostel Johannes, dessen
Zeugnis er als wahr bezeichnet. Daher dürfte Lesart 3 eher durch
eine unbewußte Angleichung der Personalendung an das vorange
hende цартироицеу entstanden sein.
Die Bezeugung durch die ältesten und besten Handschriften läßt
kaum Zweifel an der Ursprünglichkeit der Lesart 2. Lesart 1 muß
nicht, oder jedenfalls nicht in jedem Falle, direkt auf Lesart 2
zurückgehen. Es liegt mindestens ebenso nahe, die Mehrheitslesart
als Korrektur der als tautologisch beurteilten Lesart 3 zu erklären.
Allerdings wird Lesart 3 fast ausschließlich von Handschriften
bezeugt, die an weniger als 10% der Teststellen vom Mehrheitstext
abweichen, unter anderem von Kr. Ausnahmen sind 431, 629287,
1292 und 1890. Eine Beziehung zwischen diesen Handschriften und
den Entscheidungen der Editoren von Kr gegen den Mehrheitstext
ist jedoch zumindest an den Teststellen der Katholischen Briefe
nicht festzustellen. Immerhin zeigen die koineferneren Zeugen
der Lesart 3, daß sie wahrscheinlich auch in älteren Textformen
vorkam.
1292 ist eine Handschrift der Gruppe Hk. Auch Lesart 2 wird von
Hk-Handschriften (614 und 2412) bezeugt; die übrigen Handschrif
ten der Gruppe, also vor allem ihr "Kern", haben Lesart 1. Die Stel
le ist daher möglicherweise für den Einfluß der Gruppe Hk auf die
Textentwicklung bedeutsam.
Lesart 4 ist vielleicht das Ergebnis unvollständig ausgeführter
Korrekturen in den Vorlagen der beiden Koinehandschriften, die
sie bezeugen. Lesart 5 in der nach dem Koinetext supplementierten
206 scheint auf Lesart 3 zurückzugehen, da die gleiche Endung wie
in цартироОцеу die sinnentstellende Auslassung erklären würde.
Teststelle 87/3Joh 14
2 f \m£cj Se еивеы? ае iSeiv (24)
1 i8eiv ae (472) S
3 L8€IK (1)
Judasbrief
Teststelle 88/Jud 1
1/2 абеХфо? б€ Iaiojßou toi? ev 8ем патрс тууспгпцеьчнс ... кХтугслс (460)
3 tolç ev iron-pi 9e<o (1)
4 tolç ev веа) Kai wrrpi (3)
5 тем.? ev вбы (1)
7 toiç ev веш тгатраан» (1)
8 toiç eOveoiv ev веш тгатр1 (25)
9 toi? eOveoiv iraTpi (1)
10 тем.? ev xpiorw ffcrrpi (1)
Die Lesarten 3, 4 und 5 sind Abwandlungen der Lesart 1/2, die den
Sinn des Verses nicht berühren. Die Lesart 7 beschränkt den Adres
satenkreis auf die Älteren der Gemeinde288, was mit dem Gegen
stand des Briefes, der Aufforderung, Maßnahmen gegen Irrlehrer
Teststelle 89/Jud 3
2 урафеи' v\iiv irepi тт)? копту: т)\шу ашттцрик (55)
2В TTfs KOLvy/s аыттцчаг ц\хш/ (3)
2С тгр контр цшу аштпршс (14)
1 T!\s кон/гр аштпрк!? (416)
Teststelle 90/Jud 4
2 Tov \iovov SeaTTomv Kai Kupioy Щ1и>\> iTpouv xPLaj0V (64)
2В беаттоттц' Kupiov (2)
1 SfaTToTTiv Oeov Kai Kupiov (391)
IB SecnroTTiv t\\uúv Oeov Kai Kupiov [ОМ. тцдоу POST Kupioi/] (1)
1С 8eairoTT|i> Kai tkov Kai кирюу (13)
ID 8еотготт|1> Ikov t\\iim> Kai Kvpiov (1)
3 Oeov Kai 8еотготг|У rov Kupiov (3)
4 Об oi- Kai Kupiov (3)
293 Vgl. K. H. RENGSTORF, ThWNT II, 47f.; PAULSEN 56; BAUCKHAM 39f.;
SCHELKLE 152; WOHLENBERG 286f.
294 Vgl. BAUER/ALAND s. v.; zur frühchristlichen Liturgie KNOPF 218f., der
besonders auf I Clem 59,4; 60,3; 61,lf. und Did 10,3 hinweist).
295 So interpretieren die Mehrheitslesart PAULSEN 56, BAUCKHAM 39,
SCHELKLE 152, implizit WOHLENBERG 287, Anm. 24.
296 PG 119,707D-708A. - Der zitierte Text bezieht sich zwar in erster Linie auf
das Lemma тгаракаХыу €Trayu>vlíea9ai (V. 3), aber bei den Formulierungen,
die, auf die Logos-Christologie zurückgreifend, die Einheit von кйрюс,
бесптотцс und веас hervorheben, ist eindeutig V. 4 im Blick.
297 Vgl. BDR 254.
298 Zur Bezeichnung Jesu Christi als вео? im NT (z. B. Rom 9,5; Hebr 8f.; Apg 20,28
3Jt; Joh 1,1.18; 10,30; 20,28; ljoh 5,20) und der übrigen frühen christlichen
Literatur vgl. E. STAUFFER, ThWNT Ш, 105-107.
348 Textkritischer Kommentar
299 So in Tit 2,13: ri\v ...i.m.$ávt\.a.v тцс Softs' too цеуаХои 6íoü ка1 аситпрос
lyiûv '1т|о-о0 XpioToO; ähnlich 2Petr 1,1: iv SiKaiooúwj тоО 8eoû f\\i&v ка1
aiüTfjpoc '1т|ао0 ХрютоО. Vgl. dazu А. Т. ROBERTSON, The Greek Article and
the Deity of Christ, Expositor 21, 1921, 182-188, der sich entschieden für die
Befolgung der grammatischen Regel auch an diesen Stellen ausspricht; ebenso
MOULTON m, S. 181.
]νάΑ5\>ήεί 349
Τβ8ΐ8ΐβ11β 91/]\ιά 5
2 υπομνησαι δε υμα; Βουλομαι
ειδοτα; [υμα;] -πάντα οτι [ο] κύριο; άπαξ λαον ... σωσας (16)
301 Vgl. M. BLACK, Critical and Exegetical Notes on Three New Testament Texts:
Hebrews XI,11, Jude 5, James 1,27, in: Apophoreta (FS E. HAENCHEN), Berlin
1964, S. 39-45, hier 44.
Judasbrief 351
302 Vgl. Hebr 9,27f.: 27 ка1 каб' öaov dirÓKíiToi toîs dveptATTOi? diraÇ
ànoBavelv, цетск 8è тоОто Kptai?, 28 оотюс ка1 6 XpiaTÓs tfiraf
ттроае1>ехве1с el? то iroXAûv áveveyKelv ацартЧа?, ¿к eemépov хшр1?
à\iapTlaç офв^аетск toîç airrbv direicSexouei'oi.s' el? ашт|р1<н>. - Vgl. dazu
auch A. WIKGREN, Some Problems in Jude 5. In: Studies in the History (FS К.
W. CLARK [StD 29]). Salt Lake City 1967, S.147f.
303 Damit spielt Jud (wie IKor 10,5 und Hebr 3,17-19) auf Num 14 an.
304 Dies reflektiert LA 10B (itazistische Schreibweise von 1801тас).
305 WIKGREN, der a. O. S. 147 ebenfalls annimmt, die Umstellung von аттаС in den
ÖTi-Satz hinein könne als '"improvement"' gedeutet werden, veranschlagt
das Gewicht der Bezeugung für dira£ im ÖTi-Satz zu niedrig, wenn er die
352 Textkritischer Kommentar
griechischen Handschriften der Gruppe Hk und vor allem 1739 (mit 323) unter
"a few minuscules" zusammenfaßt.
306 Vgl. P. BONNARD, Die anamnesis, eine grundlegende Struktur des Urchristen
tums, ZdZ 25, 1971, 81-88. - In den neutestamentlichen Briefen zeigt sich diese
Grundstruktur z. B. IKor 15,lff., wo Paulus eine detaillierte "Erinnerung" in
Form eines Zitats aus seiner eigenen Verkündigung der theologischen Wider
legung einer Irrlehre zugrundelegt. Eher beiläufig wie in Jud 5 wird die Figur
2Petr l,12f. verwendet, während es in ljoh 2,20f. ein zentrales Argument gegen
die Irrlehrer ist, daß die Adressaten die Wahrheit bereits kennen.
Judasbrief 353
307 Denkbar ist auch eine rein formale Angleichung an 8ti, weil dessen Bezug auf
frrrouvfjaai nicht gesehen wurde.
308 Nach GWYNN (S. 78) lesen die besseren Handschriften der Philoxeniana, wie
im GNT4 verzeichnet, navra, die meisten Abschriften der texttragenden
Handschrift S irávras.
309 So ohne nähere Begründung S. KUBO, Sp72 and the Codex Vaticanus (StD 27).
Salt Lake City 1965, S. 141; auch HORT (Notes 106) hält die Ursprünglichkeit
von ттаутас für möglich.
310 Natürlich trifft es zu, daß "C would easily be lost before О" (HORT ebd.);
aber eine durch die Endung von ílSÓTa? begünstigte Form von Dittographie des
О erklärt die Herkunft des überflüssigen С paläographisch nicht weniger
plausibel.
354 Textkritischer Kommentar
Weder (6) KUpioç noch (6) 6eó? ist als Subjekt des öti-Satzes pro
blematisch. Schwierig sind dagegen die Lesarten mit (ó) 'Irio-oO? (3,
ЗВ, 5, 6, 9, 10, 10В), Kúpio? 'Ino-ouç (8C) und Geoç Хркттб? (12, 13).
Die Lesarten mit ЧлстоОс sind vor dem Hintergrund der schon bei
Paulus (IKor 10,4.9) nachzuweisenden Logos-Christologie311 bzw.
aufgrund der verbreiteten typologischen Identifizierung von Jo
shua und Jesus Christus312 zwar verständlich, aber der unver
mittelte Rekurs auf diese Denkfigur läuft auf eine im Kontext nicht
angelegte, unnötige Komplizierung der Argumentationsstruktur
hinaus.
Zwar stellt Osburn zutreffend fest: "there is no substantial
reason, why Jude could not have understood ЧлстоО? as subject of
T6Tf(pT|Kev as well"313; aber daraus folgt noch nicht, daß er es auch
schrieb. Zunächst stünde die Benennung Jesu mit seinem bloßen
Namen in auffälligem Kontrast zur regelmäßigen Verwendung
der vollen Formel ó KUpioç fpuv Ч^аоО? Xpicnró? (in den Versen 4.
17. 21. 25; nur in der Anrede in V. 1 nennt Judas den Herrn 'Itictoö?
Хрштос); vor allem aber würde mit 'Inaoûç als Subjekt des Handelns
Gottes am Volk Israel und an den abgefallenen Engeln (V. 6) in
unkonventioneller und daher Aufmerksamkeit weckender Form
die Einheit von Vater und Sohn thematisiert, ohne daß der Text, z.
B. im Zusammenhang mit den Versen 9 und 14, weiter darauf
eingeht.314
Unter der Voraussetzung, daß das ambivalente Subjekt (ó)
KUpioç ursprünglich ist, lassen sich die übrigen Varianten auf das
Bestreben zurückführen, diese Ambivalenz zu beseitigen. Die
Lesarten mit '1т|ао0? könnten auf eine Klärung im Sinne der Logos-
Christologie zielen, die Lesarten mit Geo? (4, 8, 11) schließen diese
Deutung aus. Die singulare Papyruslesart 9eö? Xpicrróc (12) dage
gen vereinigt betont beide Bedeutungsaspekte von (ó) KÚpio?315.
Dagegen urteilt Hort: "ЧлстоО? can only be a blunder"; er hält für
wahrscheinlich, "that the original text had only ó, and that ОТ I О
was read as OTlTÜ and perhaps as OTlKÜ"316. Bei dieser für V. 5
einleuchtenden Lösung müßte man aber annehmen, daß ó ... aucas
auch Subjekt von V. 6 sein soll, und in den Zusammenhang der
Bestrafung der abgefallenen Engel paßt diese Umschreibung des
Gottesnamens wohl kaum.
Eine paläographisch bedingte Verwechslung von OTlTÜ mit
OTlFvÜ liegt allerdings nahe; aber aufgrund des Kontextes ist die
Entstehung vonTC aus KU wahrscheinlicher.
314 Zu Recht beurteilt daher die Mehrheit des Herausgeberkomitee des GNT3 und
des NA26 die Lesart 'I^ooOs1 als "difficult to the point of impossibility"
(METZGER 657); METZGER selbst votiert allerdings ebd. mit WIKGREN (a. O.
148f.)fürlTiCTOöc.
315 S. KU ВО (a. О. 86) sieht durch diese Lesart "a tendency toward Patri-
passianism" in ф72 bestätigt, aber vom Leiden Christi ist hier nicht die Rede;
festzustellen ist nur, daß die Ambivalenz von KÚpioc in ф72 durch die bereits
im NT klar genug ausgesprochene Identifizierung von Gott und Christus (z. B.
Joh 1,1; 20,28; ljoh 5,20; vgl. dazu E. STAUFFER, Art. Geo? II.7, ThWNT III,
105-107) beseitigt wird. - Mit EHRMAN, Orthodox Corruption 85f., ist dagegen
eine anti-adoptianische Tendenz der Papyruslesart nicht von der Hand zu
weisen, zumal ф72 auch sonst zur ausdrücklichen Identifizierung von Gott und
Christus neigt (vgl. 2Petr 1,2 die Auslassung von каС2 und IPetr 5,1 BeoO
■na&rpÁTUtv).
316 Notes 106. - Im Text haben WESTCOTT/HORT кирюс, als gleichwertig
bezeugte Lesart am Rand ЧтцгоОс.
Judasbrief 357
Unter dieser Voraussetzung ist aus den Lesarten mit Чт^стоос auch
ein Argument dafür abzuleiten, daß KÚpio? ursprünglich nicht den
Artikel bei sich hatte; andernfalls wäre 6 Частой? zu erwarten.
Diesen Überlegungen entspricht das folgende Lesartenstemma:
12 (кос XP10"1-0?
=13
3 i/naous
=5, 6, 9, 10, 10B
1
3B 0 LTIOOUS'
1 о Kupioç
=1C/D/F-K/M, 2, 7, 8D (>1L)
Teststelle 92/Jud 15
2 eXeyCai ттааау iíivyt\v irepi irairuv twv epycov aoeßeia? аитан' (3)
1 Trairas tods' aaeßeis аитан/ (392)
3 тгаута? tous aacßeis (78) THSVMBN
4 -navrw tow aaeßcis ахгтш (1)
4B Ttav tous aaeߣis avrnúv (1)
358 Textkritischer Kommentar
Damit steht fest, daß ein genaues Zitat aus I Hen im Griechischen
an der zu untersuchenden Stelle ttoctov старка lauten müßte. Daß
der Autor (oder der Urheber der Lesart 2) фихт)1' an die Stelle von
старка setzt, ist wohl nicht vor dem Hintergrund eines paulinischen
CTápC/<JjuxT|-Dualismus zu verstehen; wahrscheinlich ist тгаста фих^
hier (wie in I Hen 1,9 тгаста стар£) metonymisch im Sinne von
Teststelle 93/Jud 18
eXeyov v\liv [oti] етт' еауатои [roui ypovou eaoirai ертгаистш
2 етт' еахатои xpowu (7) H
2 В ew' еахатои тои xPovov (26)
I ev еахатш xp°i'f> (382)
IB ev еахатш тш xP°v(a W
325 Der Ausdruck èir" еахатои tûv fuiepäv kommt auch in der Septuaginta
häufig vor.
Judasbrief 361
Für eine Veränderung der Lesart 2B in Lesart 2 ist als Motiv das
Bestreben zu erkennen, den jüngsten Tag klarer vom letzten
Zeitalter zu unterscheiden326.
Lesart 1 ist als Normalisierung des Ausdrucks der Lesart 2 zu
verstehen: èirt + Gen. wird durch ¿v + Dat. ersetzt, vielleicht unter
dem Einfluß der häufigen Bezeichnung der Endzeit mit èv tq
èax<ÎTT| fiuépqt im Johannesevangelium327 bzw. sonst mit èv tcû?
естхатш.? rmipcu?328.
Die Lesarten 7, 8, 8B, 11, 13, 14 und 15 geben sich durch sprach
liche Form und Bezeugung als Abwandlungen der Mehrheitslesart
zu erkennen. Dies gilt auch für vier der übrigen Lesarten (IB, 6, 9,
12), deren Text nicht sinnvoll ist. Die Lesarten 6 und 7B (wahr
scheinlich eher auf Lesart 5 zurückzuführen) zeigen, daß тт und v
gelegentlich verwechselt wurden, Lesart 9 ist wahrscheinlich eine
nicht vollständig durchgeführte Korrektur des gleichen Fehlers.
Ähnlich bewahrt Lesart 12 das bei Lesart 11 durch Synonymen-
vertauschung in den Text geratene качрш neben хрбщ.
Lesart 3 bietet die gleiche Formulierung wie die unumstrittene
Textlesart bei IPetr 1,20; Paralleleinfluß ist zumindest für dieje
nigen Handschriften wahrscheinlich, die an beiden Stellen den
gleichen Wortlaut haben (wie 81, 322, 323, 1241, 1739). Lesart 4 ist
nur zu verstehen, wenn man etwa f|uep<3v zu естх^тшу ergänzt. Bei
Lesart 5, der einzigen überwiegend von Koinehandschriften be
zeugten Variante mit ¿тт' + Genitiv, ist Paralleleinfluß von der
Mehrheitslesart bei IPetr 1,20 zu vermuten.
Teststelle 94/Jud 23
22 Kai ovç \iev еХеате Sicucpivop.evous'
2 23 oug 8e аси£ете ек irupog артгсиГоуте? ou? Se еХеате ev (froßa)
(25)
2 В ovç Se оыСете ек uupoç артгаСоитес ovç Se eXeeire ev фо()ш (9)
2C ovç Se ошСете ек iwpoç aptraCeres ovç Se еХсате ev <(>oßto (1)
2D ovç Se аш£ет£ ек -nvpoç apixaCovreç ovSe еХеате ev фо§ш (1)
Kreises stehen oder sich aus ihm zu lösen drohen (V. 22f). Die
Weisung ist in zwei- und dreigliedrigen Formen überliefert, die
nicht ohne die Varianten des ersten Gliedsatzes (V. 22) beurteilt
werden können. Es ist aber zweckmäßig, zunächst die Varian
tenfülle von Teststelle 94 auf ein Spektrum von Grundformen zu
reduzieren.
Die Lesarten 2B, 2C, 2D, 8 und auch 3 können auf Lesart 2 zu
rückgeführt werden. 2B ist wahrscheinlich attizistische Verbesse
rung von ¿Хеате, 2C und 2D sind offenkundig Entstellungen der
Lesart 2 durch Schreiberversehen. Die nur von der Minuskel 61
bezeugte Lesart 8 enthält die gleiche fehlerhafte Verneinung wie
2D, von der sich Lesart 8 nur dadurch unterscheidet, daß nach obôé
Platz für das in der Vorlage wahrscheinlich unleserliche Verbum
gelassen wurde; der Schreiber wollte es offenbar später ergänzen.
Der einzige Zeuge der Lesart 2D, 326*, ist eng mit 61 verwandt. Der
Korrektor der 326 stellt Lesart 2 her, die auch von 1837, der dritten
Handschrift der Gruppe 61, bezeugt wird.
Die nur vom Codex Vaticanus bezeugte Lesart 3, die nach Hort
dem ursprünglichen Text am nächsten kommt329, ist wahrschein
lich durch Auslassung von ОТСДЕ aus Lesart 2 entstanden. Die
vorangehende Endung -MENOTC dürfte das Versehen begünstigt
haben, obwohl es sich nicht um einen typischen Fall von Haplo-
graphie handelt.
Lesart 1 bietet die dominierende zweigliedrige Form der Wei
sung, die in den Lesarten lB/D/E/F/G/H/L/M/O/P/R geringfügig vari
iert, in 1C/I/K/N fehlerhaft wiedergegeben wird. Lesart 18 zeigt eine
nicht mehr klar zu identifizierende Fortschreibung der Mehrheits
lesart. Lesart 5 entstellt Lesart 4, die wahrscheinlich auf 2 zurück
geht (е\еате>е\еухете). Lesart 6 kann durch Umstellung von èv
<j>oßo) nach Lesart 1 oder durch Auslassung von obç 8è еХеате nach
Lesart 2 entstanden sein. 6B jedenfalls geht direkt auf 6 zurück, und
ebenso Lesart 9. Der einzige Zeuge der Lesart 9 gehört zur Gruppe
Hk, die sich an dieser Teststelle zwar auf verschiedene Lesarten
329 Vgl. Notes 106f. Gegen diese Singulärlesart des Vaticanus wendet HORT
selbst ein, daß nach ihr das erste oOç einen Relativsatz einleiten müßte, - was
schon wegen des \iiv, das unbedingt Korrespondenz mit dem zweiten о&с Sé
signalisiert, sehr unwahrscheinlich ist (vgl. dazu auch MAYOR p. cxc und
SPITTA 378). HORT führt die Lesart des Vaticanus auf einen "primitive error"
(Notes 107) zurück; offenbar hindert ihn nur die Hochschätzung des Vaticanus
daran, den Fehler bei dessen Schreiber zu suchen.
364 Textkritischer Kommentar
330 Die Angaben beruhen auf Kollationen des Verfassers, soweit sie nicht den
Apparaten des NA27, GNT4 oder NTP I zu entnehmen sind. Handschriften, die
an weniger als 10% der Teststellen vom Mehrheitstext abweichen, sind durch
Fettdruck hervorgehoben.
Alle zu den Lesarten 1-1 R genannten Handschriften (mit Ausnahme von 1845,
1893 und 2186), die an mehr als 10% der Teststellen vom Mehrheitstext abwei
chen, lesen éXeeîxe oiaicpivojievoi in V. 22; so ist der Schluß gerechtfertigt,
daß dies mit wenigen Ausnahmen auch für die hier unter BYZ zusammenge
faßten weiteren Koinehandschriften gilt, die an weniger als 10% der
Teststellen vom Mehrheitstext abweichen.
Ιικίαδβπθί 365
> 1£: 996. 1367. 1501. 1609. 1661. 2243. 271 88. 2774 (+32 «βίΙθΓθ Κήδδ.) //
]£: 1829 //ΠΙ: 1066 //ΙΕ: 43 // 1£: 631. 2675* //]£.: 469. 2716 // 1ϋ:
51. 223// 11: 1 384 // 1Κ: 914. 1022 // ϋ: 1646 // 1Μ.: 2704 // 1Ν.:
1610δ//1£:1311 // 1£: 1405 // 1£: 1767 //1& 1744
für die Zweifelnden gedacht sein. So liegt die Annahme nahe, daß
¿Хеате in V. 22 durch èXéyx^re ersetzt wurde, um die irritierende
Wiederholung von èXeâre zu vermeiden. Aus dem gleichen Motiv
ist Lesart 4a zu erklären, die sich von Lesart 2a nur durch èkéyx^re
im dritten Gliedsatz unterscheidet.
Lesart 16 unterscheidet nur zwischen zwei Gruppen: denen, die
nach Lesart 2 aus dem Feuer gerettet werden sollen, stehen die
Sicucpivóiievoi gegenüber, die hier diejenigen sind, mit denen jeder
Kontakt gefährlich werden kann. Diese Lesart hat außer ф72 die
folgenden Zeugen:
Clemens Alexandrinus335: rai obç \ièv ек тгъро? ápnáCeте, Sicucpivo-
^évou? 8è èXecrre;
den altlateinische Texttyp S336: et quosdam de igne rapite dubiis
autem miseremini in timoré odíenles ...;
Hieronymus337: et alios quidem de igne rapite, alios [v. /.: aliorum
I aliis] vero qui iudicantur miseremini [v. /.: + in timoré];
die Philoxeniana338: rai oiç \ièv ек irupôç аотта£ете, 8iaKpivop.évoi^
ôè еХеате, цгстоштес ...;
die sahidische Version339: And some, dragging them out of the fire,
having mercy on those who are judged in fear, hating the garment
which is defiled from the flesh.
340 BIRDSALL, J. N.: The Text of Jude in ф72, JThS 14, 1963, 394-399 (hier 397-399);
OSBURN, С D. The Text of Jude 22-23, ZNW 63, 1972, 139-144.
341 Im übrigen mag es zwar zutreffen, daß Verben auf -füi seit dem 1. Jahrh. n. Chr.
öfters wie Verben auf -аш flektiert werden, während die umgekehrte Tendenz
erst seit dem 3. Jahrh. zu beobachten ist; aber daraus folgt nicht, wie
BIRDSALL meint, daß ¿XceÎTe ursprünglich ist, denn für die klassisch korrekte
Schreibweise bedarf es natürlich keines Metaplasmus. Die Schreibweise
¿ХЕате in den "alexandrinischen" Handschriften К und В spricht klar für die
Ursprünglichkeit dieser Form.
Ζυ ΤβδΙδΙθΠε 9
νομενοι
•πυρός αρπάζοντες
Judasbrief 369
342 Die von C* (04*) bezeugte Lesart wird auf S. 140 richtig wiedergegeben,
während auf S. 141 das zweite oCç fehlt. Dabei handelt es sich nicht um einen
Druckfehler, denn auf S. 143 wird das zweite oös in der Lesart von A (02,
Lesart 2b der Teststelle) erklärt als "perhaps ... derived from С by the
duplication of oCs, most likely due to dittography".
343 Zur Unnahbarkeit der Argumentationen BIRDSALLS und OSBURNS vgl. auch
S. KUBO, Jude 22-3: Two-division Form or Three? In: New Testament Textual
Criticism (FS В. M. METZGER). Oxford 1981, S. 239-253. In diesem Aufsatz
erklärt KUBO die Papyruslesart damit, daß "the first and third clauses have
been combined with бкисри'оцеуоис shifting to the third clause and making
the first clause no longer necessary" (S. 245). KUBO revidiert damit die 1965 in
seiner Arbeit "ф72 and the Codex Vaticanus" (S. 89-92) vertretene Auffassung,
die Papyruslesart biete abgesehen von einem nach Simcpivouévou? ausgefalle
nen oüs den ursprünglichen Text. In dem neueren Aufsatz bezeichnet er zu
nächst den NA26-Text als ursprünglich (S. 251), betrachtet dann aber doch mit
Birdsall die Nebenform ¿Хеате als sekundär (S. 253).
370 Textkritischer Kommentar
Die Lesart la wird nur von 1845c bezeugt. 1845* hat Lesart 6a und
ist eng verwandt mit 1846, einem der drei Zeugen für Lesart 4a.
Entweder wurde also in dem Überlieferungsstrang, dem 1845 und
1846 angehören, oBç 8è eXe-yxeTe von 1846 hinzugefügt oder von
1845 ausgelassen. Es spricht eher für die zweite Möglichkeit, daß
der fragliche kurze Abschnitt gleich beginnt und endet wie ob? 8e
Teststelle 95/Jud 24
2 тш Se 8wa\ievb¡ фиХд£<и v\ia<; атгтсиатои? Kai o-nyjai ... a\Lu>\iovç
(108)351
1 фиХа^си airroiç атпчиатоис (313)
IB аитоис фиХа£си airraioTou? (2)
1С фъХаСси атттаютоис аитоис (4)
ID фиХаСси аитоис атгтсиатыс (3)
348 Der lateinische Text ist eine ebenfalls singulare Variante des Vulgatatextes
(vgl. VL 26/1 ad loc., wo die 629 [=Ottob. Gr. 298] allerdings nicht berück
sichtigt ist): 22 et hos quidem arguite iudicatos 23 illos vero saluate de fine
(vg: igne) rapientes aliis autem miseremini in timoré dei (vg ohne dei).
349 Zur Abhängigkeit des griechischen vom lateinischen Text der 629 vgl. auch
oben S.315f. und 322.
350 Der Korrektor dehnt die vier letzten Buchstaben von èXeeîre über eine
radierte Stelle, in der 9 Buchstaben mit normalem Abstand Platz hätten. Dies
spricht aber nicht gegen die Annahme, daß er èXéyxne (in ursprünglichem
¿Хеате hätte er nur das а ersetzen müssen) getilgt hat, da in der griechischen
Kolumne dieser Handschrift häufig Wörter gedehnt oder gestaucht werden,
um den griechischen mit dem lateinischen Text auf einer Linie unterzubringen.
351 04 hat Lesart 11 (Kollationsfehler in TT, vgl. NTP I ad loc.
374 Textkritischer Kommentar
Lesart 1 ergibt keinen sinnvollen Text, weil ciütoú? auf die außer
halb oder am Rande der Gemeinde Stehenden zu beziehen ist, die
ja nach den Versen 22f. schon gestrauchelt und zum Teil nach
menschlichem Ermessen nicht mehr zu retten sind. Die Mehr
heitslesart und ihre Subvarianten (1-1D, 9, HB, HD) stehen ein
deutig im Widerspruch zum Kontext. Zur Entstehung dieses regel
rechten Bindefehlers mag die optische Ähnlichkeit von AYTOYC
mit den letzten sieben Buchstaben in A1TTAICTOYC beigetragen
haben353. Die Bezeugung besteht fast ausschließlich aus Koine-
handschriften, wobei 025 die bemerkenswerteste Ausnahme bildet.
Erstaunlich ist auch, daß in der Handschrift 996 die Lesart 1 aus 2
durch Korrektur hergestellt wurde.
Lesart 2 fügt sich glatt in den Kontext ein. Unter ihren Zeugen
sind auch viele Koinehandschriften, was wohl darauf zurück
zuführen ist, daß v\ias als Konjektur zur Beseitigung des Fehlers
im Byzantinischen Text naheliegt.
Die Lesarten 3 und 4 ergeben ebensoguten Sinn wie 2, kommen
aber wegen ihrer schwachen Bezeugung nicht als ursprünglich in
Frage. Lesart 5 ist Mischlesart aus 1 und 2. Nach den Lesarten 6 und
7 erscheint es eher als Leistung der Gläubigen, wenn sie nicht
straucheln, so daß die Macht Gottes sie nur als solche schützt und
dann im Angesicht seiner Herrlichkeit als untadelig erweist. In den
Lesarten 8 und 9 steht anstelle von a-malarovc ein Synonym zu
аилоцоис, ohne daß der Sinn gegenüber den Lesarten 3 bzw. 1 verän
dert wird.
352 Statt 1739T ist zu dieser Lesart 1739 zu notieren; eine Randlesart (nach TT
Lesart 2B v\xaç фиХа£а1 а-пташтоис) existiert an dieser Stelle nicht.
353 Diese Vermutung wird durch Lesart 7 indirekt bestätigt, die von drei reinen
Koinehandschriften bezeugt wird, also sehr wahrscheinlich durch Auslassung
von airrobç infolge des Homoioteleutons entstanden ist.
Judasbrief 375
Lesart 10 mit ф72 als einzigem Zeugen bietet den ersten Teil der
Doxologie in erheblich anderer Gestalt als die gesamte übrige
griechische Überlieferung: zu stärken die Unbefleckten, Untade
ligen, Geheiligten im Angesicht seiner Herrlichkeit. In der Wahl
des Verbums crrnpiCcn wirkt sich vermutlich Rom 16,25 aus, ааттС-
Xovs unterstreicht, vielleicht in Anlehnung an 2Petr 3,14, den Ge
gensatz zu den Befleckten in V. 23. Die Papyruslesart gibt der Doxo
logie eine kürzere, durch Asyndese emphatisch wirkende Form.
Die Kürze allerdings ist wohl durch ein Schreiberversehen zustan
degekommen. Der altlateinische Text S überliefert V. 24a, abgese
hen von einer singulären Erweiterung am Anfang, entsprechend
der Lesart 2, V. 24b entsprechend der Papyruslesart, wobei aller
dings auch das Ende des Verses singular erweitert wird: ei autem
exhíbete vos qui potest custodire vos sine delicto et confirmare in
honorem suum inlibatos inmaculatos castificatos in exultatione
ante conspectum eius354. So liegt die Vermutung nahe, daß die
Vorlage des ф72 das Textstück фи\а£си b\iâç атгтаСатоис teat noch
enthielt und erst der Schreiber dieser Handschrift es wegen Augen
sprungs (фиХа(ш. /отпроси.) ausließ.
Die Lesarten 11-12 verbinden auch sonst belegte Lesarten mit
dem zusätzlichen, sonst nur in der Papyruslesart vorkommenden
weiteren Attribut асттНХоис. Die Bezeugung durch 04355, die Gruppe
Hk und 1739 mit ihren nächsten Verwandten erweisen die Erwei
terung als alt. Daß die kürzere Lesart die ursprüngliche ist, er
scheint durch das in dieser Hinsicht einhellige Zeugnis der Koine
und vieler koineferner Handschriften (unter ihnen 01, 02 und 03)
gesichert.
Teststelle 96/Jud 25
2 \xovia 9бш aurrnpi r\\iw (36)
2В uoucú беи ao)TT)pi v\it¿v (1)
2C (joi'üj 8eu Kai аштт|р1 трхм> (2)
Teststelle 97/Jud 25
2 8ta Itktou Хрютои тон tcwiiou rauav (102)
2В Sia 1т)аои Хрютои тои Kvpiov цхш (1)
2C 8ia той Itjoou Хрютои тои кирюи т\\им> (1)
3 8ia 1т)аои Хрютои t\\uùv (1)
4 Itioov Хрютои (1)
1 ОМ. (377)
5 (STATT 8ia ... акдоо?:) аитш Sofa кратос tiut| Sia 1т|аои Хрютои тои
кирюи тц1шу. аитш Sofa Kai uíyaXoawri (1)
356 Vgl. dazu G. DELLING, MONOZ 9E0Z. In: DERS. Studien zum Neuen Testament
und zum Judentum. Göttingen 1970, 391-400.
357 Auch 1175 (Lesart 5) und 522 (Lesart 6) sind im Jud Koinehandschriften.
Judasbrief 377
Teststelle 98/Jud 25
2 8о£а цеуаХа>аш/т| кратос kol е£оиоча ттро тгагто? тон ami/o? кси vw Kai (64)
2 В ттро тгсигос aitüvoc (40)
1 ОМ. (380)
3 (STATT 8ia ... auavoç:) аитш бо£а кратос tiut| Sia Itjcou Xpiorou тон
кирюи т\\1ья>. ахггш Sofa Kai p-eyaXooui^i (1)
362 Zur Verknüpfung von Aussagen über die Heilsmittlerschaft Christi und über
seine Präexistenz vgl. z. B. Joh 17,24 und Kol 1,13-20.
Judasbrief 379
Abkürzungen:
ex lat. aus dem Lateinischen (nur bei der lat.-griech. Handschrift
629)
К Lesart wird ausschließlich von Koinehandschriften bezeugt
und geht auf die Mehrheitslesart zurück
! К Lesart wird ausschließlich von Koinehandschriften bezeugt
und geht auf eine ältere Lesart zurück
LA Lesart
sg singular
Tst Teststelle
u. unsinnig
ursp ursprünglich
< entstanden aus
> wird zu
Zusammenfassung 381
2
3 Glättung (Kontext) <2
1/2
1/2В 2 Buchstaben < 1/2 (eg)
ausgelassen (u.)
К 3 irap- < airaXXayn <l/2(sg)
К 4 irapaXXayr) < TrapaXoyri <l/2(sg)
К 5 Stilist. Verbesserung <l/2(sg)
К 6 Dittographie (u.) <l/2
7 Stilist. Verbesserung <l/2
9 тротп)с < троп-ос (u.) <l/2
10 Korrektur <9(sg)
11 Korrektur von HC (sc. <11C?
trapaXXayri f|)?
IIB Korrektur <11
om. "ou&i' р. owe ей.? (u.) < *ou6ei' +
HC LA HC? (sg)
Mischlesart + Glosse im < 1/2 u. IIB
12
Text (+ Glosse)
3 Auslassung < 1
5 4 Auslassung <l/2
К
К 5 Verwechslung < 1/2 (8g)
цаХХоу/р.сл'СН'
К 6 Verwechslung < 1/2 (8g)
fouou/uovov
6 1 vorzeitiger Übergang mißlungener Versuch, <2
zur übergeordneten den Satz klarer zu
Aussage? gliedern?
к IB Isochronie? Verbesserung von LA1? <1
3 Vermeidung der <2
syntakt. Unterordnung
7 1 Zufügung: Angleichung <2
an den Briefstil
IB Itazismus <1
2
К 3 Falsch plazierte Umstellung: <1
Korrektur? Hiatvermeidung?
к зв Itazismus <3
3 Paronomasie <loder2
1 4 1 stilistische Glättung <2
2 X
К 1С Dittographie <1
2 X
2 X? versehentliche <3?
Umstellung?
3 X? versehentliche <2?
Umstellung?
4 ex lat. (629) <2(sg)
5 versehentliche <2(sg)
Umstellung
к 6 Synonymenverwechslung < 1 (sg)
7 Auslassung <1
2 X
2 X
1 9 1/2 X
21 4С Itazismus <4(sg)
К
4D Form von Dittographie < 4 (sg)
(tóv nach -ttów)?
22 1 Glättung < 2 (oder
IB)
24 1 stilistische <2
Verbesserung (Variatio)
2
К 3 iiepi- statt пара- (u.) <1
27 1 Normalisierung, <2
Betonung der Reinheit
christlicher Liebe
(unter dem Einfluß von
lTim 1,5)
2 X
2 X
ЗВ Mischlesart <lu.2
1 К ЗС Mischlesart <lu.2
(sg)
! К 4 Konjektur? < 3C (sg)
5 Auslassung < 2? (sg)
390 Textkritischer Kommentar
IB Itazismus <1
1С Angleichung an 4,1b <1
(Byz)/4,2b
К ID Itazismus Angleichung an 4,1b <1/1C
(Byz)/4,2b
IE falsch plazierte <2/l
Ergänzung nach Byz
К IF u. < IB?
2 X
34 1С falsch plazierte
К Korrektur nach IB 2/(l?),lB
2
35 1/2 x? rai Swaueiüc vor Kai <4?
то ausgelassen?
3 то vor той ausgelassen <l/2
36
Auslassung eines < 1
unpassenden Ausdrucks
(¿TfLOKOTTeîv als
Funktion von
ттрео-ßiJTepoi)
К ш statt о < 1 (sg)
к о statt с < 1
Zusammenfassung 393
38 2
2B Haplographie < 2 (sg)
2D Itazismus <2
4 Mischlesart <2/5
5 verdeutlichende <1
Zufügung
5В Mischlesart <l/5
47 7 Auslassung von
em/vTToaTp€ifKU (u.)
48 1 Erweiterung nach
lThess 5,2
2 X (sekundäre Entstehung
aus LA 1: èv wktI vor tv
Í ausgefallen?)
49 1 sprachliche und <2
inhaltliche Glättung
IB yfj als Subjekt neben <1
Ipya ausdrücklich vom
vorangehenden
Gliedsatz abgetrennt
К 1С Form von Haplographie < 1 (sg)
2 X?
50 4В Glättung <loder2
5 Auslassung durch Horn. <2
5В Glättung: Asyndeton <5
vermieden
6 Mischlesart? < 2/1? (sg)
unabhängige Glättung?
! К 6В Mischlesart <2/l
2 X
56 1/2 X
59 1 X? grammatische <2?
Normalisierung?
К IB Intensivierung d. <1
Ausdrucks
К 1С Form von Dittographie? < 1 (sg)
2 x? Wdh. der Form -names < 1?
vom Ende des
vorangehenden Verses?
К 3 fehlerhafte Korrektur ?(sg)
(aus V. 21 о16ате
aírn^v)
60 1 Auslassung wegen Horn. <2
2 X auch: Konjektur auch: < 1
3 Auslassung von rat <2
4 asyndetische Reihung <2
vermieden
5 synthetischer statt <2(sg)
eines antithetischen
parallelismus
membrorum
61 1 Normalisierung <2
2 X
К 3 Umstellung <1
Zusammenfassung 403
2 X
65 1/2 X
1В Normalisierung <2
66 2 X
68 èorlv ausgelassen,
К wahrscheinlich vor
oder nach ¿v iyûv
Erweiterung nach 2,5 <2
oder 4,17
2
70 1/2
3 Itazismus <l/2
71 1/2
К 1/2B Präposition wiederholt <l/2
72 1/2
1/2B Kai1 ausgelassen <l/2
2+2 X
2В + 2 Normalisierung <2+2(sg)
(Wortstellung)
3+2 Glättung (syntakt. <2+2
Gliederung)
ЗВ+2 Itazismus <3+2(sg)
75 Normalisierung: <2
Abschluß des Briefes
mit i\i-f\v
2
2B Umstellung XV iu <2
3 Ku tu vor xu ausgelassen < 1 (sg)
3 ai >6 <1
6 < 2 (sg)
2
410 Textkritischer Kommentar
82 1 Normalisierung: <2
Abschluß des Briefes
mit duT¡v
2 X
84 1 Normalisierung <2
2 X
2 X
92 1 Verdeutlichung <3
2 X
93 Normalisierung: tv + <2
Dat. statt етт1 + Gen. zur
Bezeichnung eines
Zeitraums
IB Dittographie oder < 1 oder 2B
unabhängige Norma
lisierung wie in LA 1
2 х? Haplographie? pedantische Korrektur? < 2B?
2B х? Dittographie? <2?
2B Attizismus <2
2C -¿етес statt -Соттес (u.) < 2 (sg)
2D ouSe statt ouç Se (u.) < 2 (sg)
3 ouç 5e ausgelassen (Form < 2 (sg)
von Haplographie)
4a ¿Хеухете statt ¿Хеате2: <2a
Dopplung von об? (Sí)
¿Хеате/ -«Хте
vermieden
4b Konflation <4a/lc
5 ¿Хеу(х)ете (u.) <4(sg)
6a Dopplung von otç (Sé) <2a
¿Хеате /-erre vermieden
6b o&s Sé ¿Хевте <2b?
ausgelassen
Zusammenfassung 417
Personalpronomen)
11 pleonastische Erweite < 2 (/10?)
rung; Mischlesart?
1 К IIB wie 11 <1/11
! К ПС Itazismus? wie 11 <3/ll?
! К HD Kai ausgelassen: <1/11
unvollständig
ausgeführte Korrektur?
! К 12 u^d? umgestellt: <2/ll
fehlerhaft ausgeführte
Korrektur?
96 1 erbauliche Erweiterung <2
nach Rom 16,27; lTim
1,17
К IB Umstellung: falsch <1
plazierte Korrektur?
2
2B Itazismus <2(sg)
2C Kat eingefügt <2
Zusammenfassung 419
2В Itazismus <2(sg)
5 verstärkende <2(sg)
Paraphrase
Bei Titeln, die im Text abgekürzt verzeichnet sind, wird die Abkür
zung der bibliographischen Angabe vorangestellt. - Für die Abkür
zungen von Zeitschriften, Serien und Quellenwerke gilt das Inter
nationale Abkürzungsverzeichnis für Theologie und Grenzgebiete
von S. SCHWERTNER, Berlin 1974 (ergänzter Neudruck 1976).*
Apostolische Väter
Die Apostolischen Väter I, Der Hirt des Hermas, hg. v. M.
WHITTAKER, (GCS) Berlin 1956.
Schriften des Urchristentums, Erster Teil: Die Apostolischen
Väter [1. Klemensbrief, Ignatius-Briefe, Polykarp-Briefe, Qua
dratus-Fragment], eingeleitet, herausgegeben, übertragen u.
erläutert v. J. A. FISCHER, Darmstadt 1966. Zweiter Teil: Di-
dache (Apostellehre), Barnabasbrief, Zweiter Klemensbrief,
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Indices
Griechische Handschriften
365:55 210 219 243 246 808: 55 69 221 224 268 280 283 300f 329
367: 149 336 339 354 365 372
378: 55 233 348 365 372 876: 55 70 1 14 210 214 253 300 344 364
385:149 365 372 915: 55 69 222 281 300 338t 365
398: 55 221 229 237 255 364 918: 55 315 318 330 365 372
400:55 364 928: 139
429: 55 62-4 219 221 228280 289 315 319 945: 55 65 219 221 253 300 314 365
331 364 370 996: 55 71 147 149 151 210 215 218f 237
431:55 300 342 364 252 268 365 374
436: 55 66 281 339 341 364 999:55151 221 365
442:55 208 221238 365 1040: 141
451 : 149 229f 235 246 253 255 1066: 55 71 151 295 352 365
453: 55 67 233f 275 281 283 306 318 330 1067: 55 66 240 281 306 339 341 354 364
354 365 1 127: 55 69 221 280 283 336 365
456: 55 151 364 1175:55219 221 281 300 303 364 376
459: 55 68 281 283 330 365 1241: 52 55 65 84-7 99 103 105 121 210
464 (jetzt 252): 55 151 219 255 336 364 212 219 283 300 308f 314 322 361 364
467: 55 70 151 217 271 293 365 1243: 55 219 238 254 268 292 313 365
468:55 151 233 364 379
522: 55 62-4 219 221 228 280 289 319 331 1248: 139
364 370 376 1249: 139
604:139 1270:55 70149 339 364
605:141 364 372 1292: 55 63 151 219 221 253 280 309 342
607: 141f 158 365
608:149 221 233 253 255 1297: 55 70 146 151 339 354 364
614: 55f 62-4 210 219 221 280 306 309 1359 (früher 2327): 55 69 21 9f 246 280
342 365
615: 149 233 243 246 253 255 1367: 55 151 365
617: 55 151 364 1390:55149151 364
621:55 221365 1409:55 66 339 341364
622: 141 1448:5565219221243 280 323 364
623: 55 364 1482: 138-40
629: 55 1 14 222 231 233 263 280 300 315 1 490: 55 62 280 289 309 31 9 331 364 370
31 7 322 337 342 365 373 377 1501:55149151246 365
630: 55 63f 219 221 228 253 280 303 313 1505: 55f 58-61 63 187 210 219 221 246
365 251 280f 303 326 329 365
631:55 231365 1508: 139f
632:141 1509:55149151210 365
636:231246 255315 318 1523:55 66 68 364
638:141 1524: 55 68 213 280 299 364
639: 149 365 372 1563: 55 69 219-21 246 280 365
642: 55 69 221 280 300 365 1595:55 70151 354 364
643: 55 151 1598:55 70151 364
664:139 1599: 149
665: 55 233f 300 336 364 1609: 55 151 365
676: 55 151 364 1611: 55f 58-63 187 219 221 271 280 365
699: 141 370
720: 55 233f 306 354 1617: 139
757: 139 1618: 139
801:139 1626: 149
1637: 139
1656:1381221
444 Indices
1661:55 71 147 149151 210 215 2181237 1881:55 65 254 344 364
252 268 365 1890:55 65 210 219 221 300 342 364
1668: 141 1892: 139
1678:55 67 233 365 1893:55 149 364 373
1718:55 69 219-21 246 280 365 1895: 144f 287
1726: 139 1904:55
1729:55149151365 2080:55151364
1730: 141 2085: 149
1733: 139 2138: 55-65 210 214 219 221 246 280
1735:55 65 240 246 364 2147:5567 330348 365
1737: 139 2180:55 364
1739: 52 55 65 84-7 94-108 121 178 180 2186: 55 71 151 233 364 373
210 215 219 221 241 252 254 268 274 2191:141 149
281 283-5 292 298 308 313f 325 331
336 339 344 3511 355 361 364 374f 2197:5567 233 268 365
1740: 139 2200: 55 63f 21 9 221 228 253 280 365
1744:149 314 365 2218: 139
1748: 139 2221: 139
1751:55149151213 246 365 2242:55149151246 366
1754: 139 2243: 55 70 146 214 253 365
1758:55 2255: 139f
1763: 139 2261: 139
1765:55 70 210 364 2298: 55 65 21 9 233 256 364
1799:62 253 2318: 315 319f 326
1827:55 151 364 2344: 55 65 233 281 364
1831: 55 62 64 233 280 289 309 314 319 2352: 139
331 364 370 2374:55213 221246 364
1832:55 70 210 364 2412: 55 62-4 210 219 221 280 306 309
1836:55 151 332 364 328 342 365 370
1837: 55 68 222 341 354 363f 2423: 141f 158
1838: 55 68 234 246 268 281 283 299 330 2464:55
344 365 372 2466: 139
1839:149 364 2473: 315 3191326
1840:55 71 151 233 364 2484: 141
1842:55 68 268 283 330 2492: 55 215 219 246 268 274 300 332
1844: 55 66 68 295 299 364 364
1845: 55 67 246 300 306 364f 371f 2494:55 70 210215 364
1846:55 67 306 365 371 2495: 55f 58-63 187 210 219 221 246 251
280f 303 326 329 365
1848:55 70151 271
2523:55151 221f290 364
1850: 55 151 210 212 243 246 364
2541: 55 66 240 281 306 339 341 354 364
1852: 52 55 65 77 84-7 106 121 213 216
219 221f 243f 280f 313 328 344 365 2544:55149151222 365
370» 2625: 141
1853:55 72151 2626: 139
1854:149 2331253 255 319 2652: 55 67 330 348 365
1855: 139 2674: 55 364
1859: 141 2704:139 365
1862: 144f 158 2718:55 246 254 365
1874:55 233f364 2774: 55 151 365
1875 (früher 1898): 55 71 149 151 213 364 2805:55221268 330 364
376 2818: s. 36
1877: 149 233(246 322
Bibelstellen 445
Bibelstellen
Abkürzungen (in Hss.) 236 262 295 267 305f 322f 328f 335 342 344 353 371
373
Aland, Barbara 8f 24-7 44f 56-9 165 - von Textformen 20 187
Aland, Kurt 8 24-7 44f 49 56 134 202 Anlehnung 78f 85 234 238 244f 31 4
Alexandrien 13 18 24 188f Anspielung 277f 31 1 316 342
Alexandrinischer Text 4 12-4 16 20 Antiochien, antiochenisch 15 18 20 25
22-6 31 32-5 84 201 368 28 32 35 36 164 166-8 188 344
alexandrinische Philologie 74 169-71 Apostelgeschichte 13f 18f 162 179 187f
256 369 191 290 316 328 337
Angleichung, Assimilation 18 43 73f
Aristarch 169Í
78f 81 83 85f 88 95-7 99f 103f 106 1 15
118 121 124 126f 128 130f 138 194 Asteriskos (asterisieren) 175f 180 195
208 212f 215f 218 223 226f 231 233 Asyndese, Asyndeton, asyndetisch 77
252 254 263f 272 274 278 280 301 303 86 96 1 00 262f 278 280 289 299 375
450 Indices
Septuaginta 18 22 85 97 99f 103 115 Thomas von Harqel 57 163 187-91 195
118 121-4 166-8 175-7 209 236 274 Transcriptional Probability 39t 45
Soden, Hermann v. 5 8-10 16-22 28f 45 Trivialisierung 80 1 74
121 136-8 142 156f 159 166 185 202
206 209 231 254 Überlieferungsvorteil 74 174 178 182
Sonderlesarten, -gut 5 18 23 25 27 50 184t 197199 256 302
56 60 76 84 88 90 92 133 142 146f 158 Verdeutlichung, verdeutlichen 10 18
195 214 231 346 73f 77-81 85 87f 107 109 126 132f 199
Stil, stilistisch 18f 24 33f 37 39 77 80 241 359
82 199 212 218» 223 228-30 234 238- Vereinfachung, vereinfachen 78 85
40 246 251 257 260 273 275 286 294 101 200 258
297 300 304 309 317 350t Vervollständigung 78 85 101 145 209
Streeter 19-21 Vorlage 19 24 30 50f 56f 64 128 143f
SynonymenVerwechslung 231 252 361 154f 160 174 179 181-4 187 190 208
374 21 3 21 5 231 236 239f 250 252 255 262
Synoptiker, synoptisch 18 43 78 176 275 277 284 289t 292 295 303 314
318-20 323 326 329 336 343 348 352
244 259 271t 313
363 375
Tenazität 27 134 181 256
Westcott 3 8 10 12 16t 28 31
Texttypen 6 16 18 22-4 26 143 159 187 "westlicher" Text 4t 12-4 16 22-4 31-3
201210 317 367 35 56 316
Textus receptus 3 7 28f 38 43 156 319f Zenodot 171 176
326
Anhänge
Anhang I:
Gewichtung der Abweichungen vom Mehrheitstext in
Koinehandschriften
1 2 25 2
2 IB, 2 3,4 26 IB, 1С 2
3 1/2B-10 28 IB, 1С 2
4 IB, 3 2 29 IB, 4, 5, 5B, 6E 2,6-
6D,7
5 4-6 3
30 2, 3, 3B,
6 IB 2
3C,4
7 IB, 3, 3B 2
31 1С, IE, 3, 4, 5 2, 2B
8 1C-H, 7, 9B, 2,8
32 alle übrigen 2
10
9 IB 2 33 1B-D, IF 3, 3B 2, 2B
10 IB, 3 2B 34 1B,1C 2
11 2 35 3, 3B 4,4C,5,
5B
12 IB, 5, 6 2,4
36 3,4
14 2
37 1C-E
15 IB, 1С, 3
38 1B,4 1С, IE IF
16 1B,6,7,8 3
39 1B/E-G,3,4, IC/D, 5,7
17 2 4B 2,6,7B
18 IB 40 6 4
19 3-9 41 4 5
20 4 2 43 4,6,7
21 1B-G 2B-C 4,4C 45 lC/E/1,7,8,9 1D/H/ 3, 3C, 3D,
22 1B-C, 4 3 2,2C J 4B
23 2,2C,3 46 alle übrigen
24 3 47 3B, 7 2 4, 5, 5B, 6
456 Anhang I
48 2 76 IB, 3
49 1B-E 77 1B,3, 2
3B/C/D,4,5
50 IB, 4 4B 2, ЗВ, 5B,
6B 78 1B/C 2,2D/F/
H, 3, 4, 6
51 2,3,4
80 3,4 2
52 3,4,5 2
81 (IB) 2
53 IB, 2, 4, 5, 6
82 2,4
54 4 5 2,3
83 3 2
55 3,4,5 2
84 2
56 alle übrigen
85 3,4 2
57 3
86 3,4 2
58 IB
87 2
59 1B/C, 2
88 3, 5, 7, 10
60 2,3
89 2, 2B,
61 3,4
2C,5
62 1B/C, 3 2
90 1B/C/D,3 2,2B,4
63 IB, 4, 6 2,3
91 1D/F/K IG/H, 2
(a-c)
64 1B/C, 3 7
65 1/2B,3,3B 91 «f 1B/L 3,4
a) numerisch geordnet
ANDREAS LÜDER
Historie und Dogmatik
Ein Beitrag zur Genese und Entfaltung von Johann Salomo Semlers Verständnis des Alten Testaments
1995. X, 259 pages. ISBN 3-11-014627-7 (Volume 233)
MARKUS WITTE
Philologische Notizen zu Hiob 21 —27
1995. X, 202 pages. ISBN 3-11-014568-8 (Volume 234)
PIERRE AUFFRET
Merveilles à nos yeux
Etude structurelle de vingt psaumes dont celui de 1 Ch 16,8 — 36
1995. Approx. 360 pages. ISBN 3-11-014666-5 (Volume 235)
CLAIRE R. MATHEWS
Defending Zion
Edom's Desolation and Jacob's Restoration (Isaiah 34—35) in Context
1995. Approx. 250 pages. ISBN 3-11-014665-7 (Volume 236)
ARMIN SCHMITT
Wende des Lebens
Untersuchungen zu einem Situations-Motiv der Bibel
1995. Approx. 320 pages. ISBN 3-11-014757-2 (Volume 237)
HEINZ-DIETER NEEF
Ephraim
Studien zur Geschichte des Stammes Ephraim von der Landnahme bis zur frühen Königszeit
1995. Approx. 370 pages. ISBN 3-11-014756-4 (Volume 238)
JOEL WEINBERG
Der Chronist in seiner Mitwelt
1995. Approx. 370 pages. ISBN 3-11-014675-4 (Volume 239)
Walter de Gruyter W
DE
Berlin • New York
G
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