Soll mit HASE-SEPP die Setzungsmulde einer schlaffen Lastfläche ermittelt werden, treten Probleme an
den Rändern und den Ecken der Lastfläche auf, da HASE im Ausdruck der Verschiebungen die
Verschiebung des „Lastmittelpunktes“ des Elementnetzes ermittelt.
Für jeden Knoten wird der Mittelpunkt der zugehörigen Lastfläche ermittelt. Die Lastfläche ergibt sich aus
den Abmessungen der angrenzenden QUAD-Elemente. Für ein Gebiet mit 2*3 Elemente ergeben sich
folgende Lastflächen mit deren Mittelpunkten:
Lastmittelpunkt
Eckknoten Lastmittelpunkt
Randknoten
Lastmittelpunkt
Innenknoten
Für die Setzungsberechnung und für die Halbraumsteifigkeitsermittlung müssen nun diese Lastflächen
und Lastmittelpunkte verwendet werden. Würde man die jeweilige Lastfläche eines Knotens in den
Knoten selbst legen, würde ein einzelnes QUAD-Element quasi auf vier separaten Lastflächen stehen:
Es ist ersichtlich, dass eine Setzungsberechnung mit der links gezeigten Lastmittelpunktsannahme
kleinere Setzungen ermittelt als die korrekte mit den Lastmittelpunkten in den Mittelpunkten der
Lastfläche.
In HASE-SEPP ergeben sich daher bei schlaffer Lastfläche die Setzungen nicht für Eckknoten sondern
für die Lastmittelpunkte. Diese liegen um ein Viertel der Randelementbreite nach innen versetzt!
Bei starrer oder baupraktisch steifer Lastfläche ergeben sich damit korrekte Verformungen.
Bei schlaffer Lastfläche können Eck- und Randknoten die starke Krümmung der Setzungsmulde am Rand
nicht mit einem QUAD-Element erfassen. Eine Verfeinerung am Rand schafft hier Abhilfe.
SOFiSTiK Setzungsberechnung Vergleich nach Steinbrenner 18.1.2007 S. 2
Vergleichsberechnung:
empfohlener
Randstreifen
sM
sA’1
sA
Bei groben Netzen wird die Definition eines schmaleren Randstreifens empfohlen. Die fünf Elemente im
obigen Bild wären etwas grob um eine genauere Aussage über die Setzungen im Eckpunkt zu erhalten.
Bei schlaffer Lastfläche werden mit Randstreifen dann gute Rand- und Ecksetzungen erhalten.
Bei Berechnungen mit realen Bodenplattensteifigkeiten können mit einem schmaleren Randstreifen auch
die stark ansteigenden Bodenpressungen am Rand besser erfasst und ausgegeben werden.
Die HASE-Ergebnisse stimmen hier sehr gut mit den Ergebnissen nach Steinbrenner überein.
Bei Vergleichsberechnungen der Beispiele Grundbautaschenbuch 3.Auflage Teil 2 6.1.1 und 6.1.2
liegen die HASE Ergebnisse allerdings 50-80 % über den nach DIN 4019 ermittelten Werten (Ergebnisse
von 1982).