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INSTITUTIONEN

Europäische Kommission
• Vorschläge für Beschlüsse
• Gesetzesvorschläge an Ministerrat & Europäisches Parlament
• Durchführung der Beschlüsse
• eine Art europäische „Regierung“
• vertritt Interessen der Eu als Gemeinschaft gegenüber den
Nationalstaaten
• ihr Präsident wird von Regierungschefs der Mitgliedländer (dem
„Europäischen Rat“) vorgeschlagen & stellt Gremium der „Kommissare“
zusammen
• ist an die Zustimmung des Europäischen Parlaments gebunden
• jedes Land ein Kommissar (27 insgesamt)

Europäisches Parlament (EP)


• kriegt Gesetzesvorschläge von Europäischer Kommission
• wird von den Bürgern aller Mitgliedsländer gewählt
• ist an der Beschlussfassung der EU-Gesetze (Richtlinien &
Verordnungen) wesentlich beteiligt (nicht alleine Beschlüsse fassen /
Gesetze erlassen, nicht in allen Bereichen mitentscheiden)
• hat insgesamt 785 Abgeordnete (je Land nach Größe zwischen 99
[Deutschland] & 5 [Malta])

Ministerrat
• besteht aus Außenministern & Fachministern der Mitgliedsstaaten
• sehr wichtig: Rat der Wirtschafts- & Finanzminister
• wie EP an Beschlussfassung der EU-Gesetze (Richtlinien &
Verordnungen) wesentlich beteiligt (in manchen Bereichen entscheiden
sie mehr oder weniger alleine)
• hier prallen Interessen einzelner Nationalstaaten am spürbarsten
aufeinander  Kompromisse müssen gefunden werden / meistens
qualifizierte Mehrheit 72,3%, von 345 müssen 232 einstimmig sein / in
manchen Bereichen muss vollständige Einstimmung vorliegen

Europäischer Rat
• Staats- & Regierungschefs mit Präsidenten der Europäischen
Kommission kommen zusammen
• wichtigstes Gremium der EU, gehört aber nicht zum
Entscheidungsorgan
• mit den EU-Präsidenten (diese nur beratend tätig) legen Staatschefs
Leitlinien der EU-Politik für Ministerrat fest, beschäftigen sich mit
Problemen, über die sich die Minister nicht einigen können & stimmen
darüber ab
Europäischer Gerichtshof
• EuGH
• 27 Richter/innen + 8 Generalanwälte werden von Regierungen der
Mitgliedsstaaten auf 6 Jahre ernannt
• Gerichtshof nimmt in der EU Stellung ein, die in Deutschland den
obersten Bundesgerichten (Bundesverfassungsgericht,
Bundesgerichtshof, Bundesverwaltungsgericht) vergleichbar ist
• entscheidet nach europäischem Recht auf der Grundlage des EU-
Vertrages
• bei Rechtsstreitigkeiten kann Gerichtshof direkt von Bürger/innen
angerufen werden

Europäischer Rechnungshof
• kontrolliert Ausgaben der EU

Ausschuss der Regionen


• beratene Sachen

Wirtschafts- & Sozialausschuss


• beraten

BINNENMARKT
• gemeinsamer Wirtschaftsraum, in dem freier & unbeschränkter Verkehr
von Waren, Personen, Kapital, Dienstleistungen gewährleistet ist
• zwischen Mitgliedsstaaten keine Zölle oder andere Handelshemmnisse
mehr; Außenhandel mit Drittstaaten unterliegt gemeinsamen Außenzoll

1. europäischer Binnenmarkt („Gemeinsamer Markt“) besteht seit 1.


Januar 1933, ist mit mehr als 459 Mio. Konsumenten & Wirtschaftsleitung
von 10,8 Bio. € (EU-25, 2005) größter einheitlicher Markt der Welt. Bereits
1957 hat man sich bei der Gründung der Europäischen
Wirtschaftsgemeinschaft (EWK) ein zukünftiges Europa als einen großen
Markt & einheitlichen Wirtschaftraum vorgestellt. Konkret vereinbart & bis
1968 auch verwirklicht wurde Zollunion. Aber Abschaffung der Binnenzölle
≠ Ende der Beschränkungen. Zum Schutz vor ausländischer Konkurrenz
diente jetzt Vielzahl unterschiedlicher technischer Normen,
Lebensmittelvorschriften, Sicherheits- & Verbraucherschutzbestimmungen,
die es in jedem Mitgliedstaat gab. Dadurch waren z.B. Produkte nicht
überall in Gemeinschaft zugelassen oder mussten für Export (in andere
Mitgliedstaaten) kostenaufwendig angepasst werden. Außerdem
verhinderten bürokratische Grenzkontrollen & unterschiedliche Steuersätze
fairen Wettbewerb. Deswegen beschlossen Mitgliedsstaaten 1985,
Binnenmarkt bis 31.12.1992 schrittweise zu vollenden, d.h., Raum ohne
Binnengrenzen zu schaffen, in dem freier Verkehr von Waren Personen,
Dienstleistungen & Kapital gewährleistet ist.
2. Strittig, ob Binnenmarkt nur funktioniert, wenn man statt nationaler
Produktnormen & Steuersätze europaweit einheitliche Bestimmungen
durchsetzt (Harmonisierung). Europäische Gerichtshof (EuGH) hat im
Rechtsstreit über Import eines französischen Johannisbeerlikörs nach
Deutschland Grundsatzurteil gefällt & sich für das Prinzip der
gegenseitigen Anerkennung ausgesprochen (Cassis-de-Dijon-Urteil): „Ein
Erzeugnis darf grundsätzlich ungehindert verkauft werden, wenn es in
einem Mitgliedsstaat rechtmäßig hergestellt & in den Verkehr gebracht
worden ist. Importierte Erzeugnisse dürfen verkauft werden, auch wenn das
Einfuhrland strengere oder andere Anforderungen an das Erzeugnis stellt.
Inländische Erzeuger bleiben an die nationale Gesetzgebung gebunden.“
3. Verbrauchs- & Mehrwertsteuern nicht harmonisiert (vereinheitlicht),
obwohl dies mehr Chancengleichheit für Unternehmer aus diversen
Mitgliedsstaaten bedeutet hätte (Steuerharmonisierung). 282
Gerichtsvorhaben zur Vollendung des Binnenmarktes wurden weitgehend
bis zum Stichtag am 31.12.1992 ungesetzt; Beeinträchtigungen &
verbleibende Hemmnisse gibt es dennoch im Bereich der Freizügigkeit von
Personen (z.B. bei Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen &
Arbeitserlaubnissen) & auf dem Dienstleitungssektor. Da sich Binnenmarkt
nachhaltig auf viele andere Politikfelder auswirkt (u.a. Verkehr,
Telekommunikation, Energie, Berufsbildung), bleibt „Vollendung“ des
Binnenmarktes Daueraufgabe der EU.

GRUNDFREIHEITEN DES BINNENMARKTS

• Freier Personenverkehr: Arbeitskräfte der Mitgliedsländer,


Studierende & Personen im Ruhestand haben in der EU ein
weitgehendes Aufenthaltsrecht zur Berufsausübung oder auch zur
Stellensuche. Unternehmen haben generelles Niederlassungsrecht in
allen EU-Staaten [Das Wahlrecht beschränkt sich auf Kommunal- &
Euro-Wahlen]
• Freier Warenverkehr: Zölle & mengenmäßige Einfuhrbeschränkungen
sind innerhalb der EU untersagt. Ausnahmen: Im- & Exporte können aus
Gründen z.B. öffentliche Sicherheit oder Gesundheitsschutz beschränkt
werden.
• Freier Dienstleitungsverkehr: Dienstleistungsunternehmen ist es
erlaubt, grenzüberschreitend tätig zu werden. Richtlinien regeln
gegenseitige Anerkennung von Berufsabschlüssen.
• Freier Kapitalverkehr: EU-Bürger & –Unternehmen dürfen
unbeschränkt Kredite im europäischen Ausland aufnehmen oder Geld in
andere EU-Ländern investieren. Dabei sind aber natürlich nationale
Vorschriften etwa im Steuerrecht zu berücksichtigen: Deutsche dürfen
so viel Geld im Luxemburg anlegen, wie sie wollen, müssen aber dort
erzielten Zinsen & Dividenden in dt. Steuererklärung angeben.

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