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Inhaltsverzeichnis

primo loco
Zukunft Pflege 3
Sprechstunde: Aktuelle Entwicklungen in der Herzchirurgie
Zugewinn an Lebenserwartung und –qualität 4
Vorgestellt: Institut für Rechtsmedizin
Auf Spurensuche in ganz Thüringen 6
Titel
Den Eltern mehr Sicherheit geben 8
Knuddelturnier
Für alle erneut ein riesengroßer Spaß 9
Welt-Sepsis-Tag
Lichter der Hoffnung 10
Zu Gast am UKJ
Zusammenarbeit in der Sepsisforschung und -behandlung weiter intensivieren 11
Abendvorlesung der GesundheitsUni
Medizin der kurzen Wege 12
Pflege
Zukunft Pflege: UKJ übernimmt 29 Auszubildende 14
Klinikmagazin sagt „Danke!“ 14
Uniklinikum Jena bietet berufsbegleitende Krankenpflege-Ausbildung 15
Veranstaltungen 16
Service 17
Umweltschutz am UKJ
Umweltschutz und Ressourcenschonung 18
Absolventenverabschiedung
Keine einfachen, aber schöne Zeiten 20
Begabtencamp
Kopf voller Fragen 21
Förderverein
Mehr Mitglieder und Sponsoren gewinnen 22
Diagnostik und Therapie
Bessere Versorgung von Unfallopfern 23
Stoffwechselbilder ohne Nebenwirkungen 24
Forschung
Vaskulitis-Formen haben genetische Ursachen 24
Marie-Curie-Netzwerk: Knochen und Immunsystem im Dialog 25
Blasenkrebs: Immuntherapie soll Wachstum verhindern 26
Personalia
Wenn sich das Immunsystem gegen Nerven wendet 26
Fit sein mit Hartwig Gauder
Das Herz ist der beste Personal Trainer 27
Mosaik
Dienstreisetagebuch 28
Einfach Spaß beim Malen 28
Empfehlung aus der Patientenbibliothek 29
„Lobeda Cowboys“ begeisterten Biker 30
Rätselseite 30

Titelseite: An der Universitätskinderklinik wurde Ende August eine Frühgeborenen-Sprechstun-


de eröffnet. Die kleine Luzie aus Rettwitz bei Blankenhain war die erste Patientin. Mutter Chris-
tina Schäfer und Dr. Kathrin Günther freuen sich, dass sich das Mädchen so gut entwickelt hat.
Foto: Hellmann

2 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


primo loco

Zukunft Pflege

Wie kann auch in Zukunft der Bedarf


an qualifizierten Pflegekräften gedeckt
werden? Wie können heute junge Men-
schen für den Beruf gewonnen werden?
Diese Fragen werden in den kommen-
den Jahren mit zunehmender Intensi-
tät diskutiert werden. Wichtig ist: Wir
müssen jetzt handeln. Das Universitäts-
klinikum Jena hat daher ein Pilotpro-
jekt gestartet. Erstmals in Thüringen
bietet das UKJ eine berufsbegleitende
Ausbildung zum Gesundheits- und
Krankenpfleger an.

Auf diesem Weg können Mitarbeiterin-


nen und Mitarbeiter, die bislang etwa
als Pflegeassistenten tätig waren, inner-
halb von vier Jahren die staatlich an-
erkannte Ausbildung absolvieren. Zeit-
gleich mit dem Start dieses Projekts
wurden auch die Kolleginnen und Kol-
legen vom UKJ übernommen, die im
September ihre dreijährige Ausbildung
im Pflegebereich erfolgreich abge-
schlossen haben. Personal gewinnen,
Wie kann man junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern, und wie kann man die Organisa-
qualifizieren und natürlich auch an das tion der Arbeitsabläufe weiter verbessern? Diese Fragen stellen sich auch am UKJ. Foto: Szabó
UKJ binden: Diese Bemühungen baut
das Universitätsklinikum Jena kontinu-
ierlich weiter aus. beispielsweise die medizinischen Fach- hen Arbeitsjahren zeigen den Kontrast
angestellten oder Krankenpflegehelfer auf zur Tätigkeit als Pflegedienstlei-
Ebenso wichtig ist aber auch die Orga- oder an die Abteilung Service sowie tung, bei der Organisations- und Ma-
nisation der Arbeitsabläufe. Dieses The- externe Partner des Klinikums? nagementkompetenz gefragt sind. Auf-
ma steht im Mittelpunkt des Projektes gaben wie Personalbudget, Personal-
„Qualifikationsgerechte Tätigkeitsver- Eine solche Umverteilung funktioniert entwicklung, die Optimierung von Pro-
teilung in der Krankenversorgung“. Da- nicht auf Knopfdruck, nun begann die zessen und Abläufen in den Kliniken
bei geht es darum, die Aufgaben in der Umsetzung in einer weiteren Klinik, sind dafür nur einige Stichworte. Sie
Krankenversorgung qualifikationsge- bevor das Konzept mittelfristig in al- zeigen auch, wie vielfältig das Aufga-
recht besser und fachspezifischer zu len Bereichen des Universitätsklinikums bengebiet in der Pflege ist und welche
verteilen. Am Universitätsklinikum Jena Jena umgesetzt wird. Die neuen Kolle- Berufswege sich bieten.
wird diese Neuordnung der Aufga- ginnen und Kollegen werden also auch
benverteilung nun schrittweise umge- auf Änderungen treffen. Zukunft Pflege: Für das Universitätskli-
setzt. nikum bedeutet dies, neue Wege zu
Im ersten Schritt ging es darum, solche Für die Pflege sind Veränderungen gehen und Veränderungen aktiv zu ge-
Tätigkeiten zu identifizieren, die prin- nichts Neues. Ganz im Gegenteil. Ein- stalten. Und zwar heute, denn jetzt
zipiell von einer Berufsgruppe an eine drucksvoll unterstrichen wurde dies bei haben wir die Chance, dem prognosti-
andere delegierbar erscheinen. Ganz der jüngsten Verabschiedung von drei zierten Mangel an Fachkräften entge-
konkret heißt das: Welche Aufgaben der langjährigen Pflegedienstleitungen genzuwirken.
Ärzte werden an die Pflege delegiert? unseres Klinikums. Sie hatten alle in den
Und welche Aufgaben delegiert die ex- 1960er Jahren ihre Tätigkeit begonnen. Arne-Veronika Boock
aminierte Pflege an Berufsgruppen wie Gerade die Anekdoten aus ihren frü- Pflegedirektorin

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Sprechstunde: Aktuelle Entwicklungen in der Herzchirurgie

Zugewinn an Lebenserwartung und -qualität


Moderne Herzchirurgie wird immer spezieller und individueller

Herzerkrankungen sind vor allem un-


ter älteren Menschen weit verbreitet.
Mehr als 100.000 Herzoperationen
werden jährlich in Deutschland durch-
geführt, auch am Universitätsklini-
kum Jena, wo es seit September 1999
eine Herzchirurgie gibt. „Unsere Kli-
nik bildet das gesamte Spektrum der
Erwachsenen-Herzchirurgie ab. Das
reicht von Bypass- und Herzklappen-
operationen bis zu Kunstherzimplan-
tationen, Herz- und Multiorgantrans-
plantationen“, erläutert der Direktor Prof. Torsten Doenst
der Klinik für Herz- und Thoraxchirur- leitet die Klinik für
gie, Prof. Dr. Torsten Doenst. Herz- und Thorax-
chirurgie seit Herbst
2010
Zu den Schwerpunkten der Jenaer Herz- Foto: Szabó
spezialisten gehören minimal-invasive
Herzklappenoperationen sowie die mi-
nimal-invasive Bypasschirurgie mit und hilft uns auch in der klinischen Tätig- sind zumeist schwer krank. Entsprechend
ohne Herz-Lungen-Maschine. Ebenso keit“, erläutert Prof. Doenst, der zum hoch ist die postoperative Sterblichkeit,
sehr komplexe chirurgische Eingriffe wie Führungskreis der STICH-Studie gehört. die in der Literatur mit bis zu 50 Pro-
Doppelt- und Dreifachklappenoperati- Diese weltweit größte herzchirurgische zent angegeben wird. „An unserer Kli-
onen sowie kombinierte Mehrfachklap- Studie konnte nachweisen, dass eine By- nik liegt sie unter zehn Prozent“, sagt
pen- und Mehrfachbypass-OPs. passoperation Patienten mit einer ischä- Torsten Doenst. Trikuspidalklappen wer-
„Derartige Eingriffe sind nur an hoch mischen, das heißt durch mangelhafte den fast immer repariert und nur in Aus-
spezialisierten Einrichtungen möglich“, Durchblutung verursachten Herzinsuf- nahmefällen ersetzt. In Jena erfolgt dies
sagt Prof. Doenst, dessen wissenschaft- fizienz einen Überlebensvorteil bringt. fast ausschließlich minimal-invasiv. Äu-
licher Schwerpunkt, die chronische Bei einer Rekonstruktion der Ventrikel, ßerst selten sind Erkrankungen der Pul-
Herzinsuffizienz, auch ein klinischer der Herzkammern, so die Studie, ist dies monalklappe, die ebenfalls ersetzt wer-
Schwerpunkt der Jenaer Herzchirurgie offensichtlich nicht der Fall. den kann.
ist. Die chronische Herzschwäche ist die Bei der Aortenklappenstenose, der mit
häufigste kardiovaskuläre Erkrankung Klappenersatz oder -reparatur? Abstand häufigsten Herzklappenerkran-
und Haupttodesursache in den Indus- kung, steht der Klappenersatz eindeu-
triestaaten. Allein in Deutschland leiden Von Klappenerkrankungen sind am häu- tig im Vordergrund. Dieser erfolgt seit
daran etwa 1,8 Millionen Menschen. Mit figsten die beiden Klappen des linken etwa fünf Jahren zunehmend mittels
fortschreitender Erkrankung reduziert Herzens, die Aorten- und die Mitralklap- Katheter. Eine dieser Transkatheterklap-
sich die Pumpleistung des Herzens. Dies pe, betroffen. Während die Aortenklap- pen ist die von dem Jenaer Kardiologen
führt zu Atemnot und einer Verringe- pe, deren Funktion meist durch Steno- Prof. Figulla und seinem Leitenden Ober-
rung der Leistungsfähigkeit, im fortge- sen (Verengungen) eingeschränkt wird, arzt Prof. Ferrari entwickelte „JenaVal-
schrittenen Stadium ist die Erkrankung fast immer ersetzt wird, steht bei der ve“. „Die Klappen werden von Kardiolo-
akut lebensbedrohlich. „Wir sind an ei- Mitralklappe die Reparatur im Vorder- gen und Herzchirurgen gemeinsam über
ner europäischen Forschungsinitiative grund. Mehr als 80 Prozent werden am die Leiste oder die Herzspitze implan-
beteiligt, die die molekularen Ursachen UKJ repariert, die meisten minimal-in- tiert. Der Eingriff erfolgt in einem Hyb-
der Herzinsuffizienz untersucht. Dabei vasiv. „Bei den Patienten mit isolierten rid-OP, den wir seit einigen Jahren auch
beschäftigen wir uns vor allem mit der Mitralklappenerkrankungen handelt es am Universitätsklinikum Jena haben“,
Frage, inwieweit Defekte des Energie- sich meist um jüngere Menschen, die erläutert Prof. Doenst.
stoffwechsels in den Zellen des Herzens häufig keine weiteren gesundheitlichen Deutschland ist auf diesem Gebiet füh-
für die Pumpschwäche verantwortlich Probleme haben. Durch die Operation rend, über die Hälfte aller weltweit im-
sind. Außerdem untersuchen wir, ob haben sie einen deutlichen Zugewinn an plantierten Transkatheterklappen wer-
durch Eingriffe in den Energiestoffwech- Lebenserwartung und -qualität“, erläu- den hier eingesetzt. „Etwa 6.000 Klap-
sel die Pumpleistung des Herzens wieder tert Prof. Doenst. Patienten mit Erkran- pen werden auf diese Weise jährlich im-
verbessert werden kann. All dies ist nicht kungen der Trikuspidalklappe, die al- plantiert, das ist ungefähr ein Drittel al-
nur wissenschaftlich von Interesse, es lerdings wesentlich seltener vorkommen, ler in Deutschland ersetzten Aortenklap-

4 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Sprechstunde: Aktuelle Entwicklungen in der Herzchirurgie

Das Team um Prof. Torsten Doenst während einer herzchirurgischen Operation Blutgefäße und Klappen des menschlichen Herzens
Foto: Herzchirurgie

pen. Die Zahl der circa 12.000 chirur- zeugt. Selbstverständlich müssen auch Möglichkeit der Kunstherzimplantation
gisch ersetzten Klappen ist seither al- die handwerklichen Fähigkeiten der oder einer Herztransplantation. Beides
lerdings nur leicht zurückgegangen, Operateure höchsten Standards entspre- wird am UKJ auf hohem Niveau durch-
denn Transkatheterklappen werden vor chen. Deshalb, so Prof. Doenst, werden geführt, und das gilt auch für Herz-Lun-
allem bei Hochrisikopatienten implan- auch diese kontinuierlich trainiert und gen- oder Multiorgantransplantationen.
tiert, die noch vor wenigen Jahren als weiter verbessert. „Unsere Ergebnisse sind auch hier ex-
inoperabel galten und eine sehr schlech- Ein international einzigartiges Projekt zellent“, freut sich Prof. Doenst und hebt
te Prognose hatten“, sagt Prof. Doenst. zur Verbesserung der Versorgungsqua- die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit
lität und der Patientensicherheit ist das den Allgemein-, Viszeral- und Gefäß-
Konsequente Umsetzung aktueller Deutsche Aortenklappenregister, zu des- chirurgen um Prof. Settmacher sowie
Leitlinien sen Initiatoren Prof. Figulla gehört. In den Urologen um Prof. Grimm hervor.
dieses Register werden alle Patienten „Insgesamt wurden im letzten Jahr zehn
Außerordentlich wichtig für den Erfolg aufgenommen, die chirurgisch oder mit- Herzen, sechs Lungen und ein Herz-Lun-
der Arbeit der Jenaer Herzchirurgen ist tels Katheter mit einer Aortenklappe genpaket transplantiert. Unsere Trans-
die konsequente Umsetzung der aktu- versorgt werden. Damit erhalten Kardio- plantationswarteliste hat sich in den
ellen Leitlinien. „Die Patientenversor- logen und Kardiochirurgen eine Fülle letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt
gung nach internationalen Standards wertvoller Informationen zu Operations- und die Anzahl der Transplantationen ist
und auf der Basis aktueller Daten und ergebnissen, postoperativen Verläufen, damit auch angestiegen. Wir hoffen,
Empfehlungen kommt unseren Patien- möglichen Problemen und vielem ande- dass der aktuelle Transplantationsskan-
ten unmittelbar zugute“, weiß Torsten ren. „Diese Zusammenarbeit bringt Kar- dal, der vollständig aufgeklärt werden
Doenst und erläutert dies am Beispiel ei- diologen und Herzchirurgen immer en- muss und aus dem Konsequenzen ge-
nes älteren Patienten. „Obwohl der Pa- ger zusammen“, ist Torsten Doenst über- zogen werden müssen, nicht zu einer
tient – 71 Jahre, schlank und sportlich – zeugt. „Wir haben am UKJ unsere Bud- Abnahme der Spendenbereitschaft
noch nicht an den typischen Sympto- gets für den Hybrid-OP zusammenge- führt. Denn Organspenden retten zahl-
men Luftnot oder Herzrhythmusstörun- legt. Das hat den Vorteil, dass jegliches reiche Menschenleben, und deshalb be-
gen litt, wurde bei ihm eine Mitralklap- Konkurrenzdenken ausgeschaltet ist und nötigen wir nicht weniger, sondern mehr
peninsuffizienz, eine Undichtigkeit der ausschließlich nach medizinischen Ge- Organe“, sagt Prof. Doenst.
Herzklappe zwischen dem linken Vorhof sichtspunkten entschieden wird, welche
und der linken Herzkammer, diagnosti- Technik zum Einsatz kommt. Unser Ziel Am 27. Oktober 2012 führen die Jenaer
ziert. Es stellte sich die Frage: Sollen wir ist eine Abteilung für kardiovaskuläre Herzspezialisten in den Rosensälen ih-
sofort operieren oder abwarten, bis die Medizin, ein Herzzentrum, in dem die ren jährlichen Patiententag durch. „Dort
Symptome auftreten? Da wir aus Studi- Spezialisten aus der Kardiologie und der erfährt man, was es heißt, Leben zu
en wissen, dass der Patient einen Über- Kardiochirurgie in einem gemeinsamen spenden. Ich habe vor zwei Jahren
lebensvorteil hat, wenn die Klappe Team zusammenarbeiten.“ erstmals an dieser Veranstaltung teilge-
schnellstmöglich repariert wird, haben nommen. Ein Transplanteur sieht seine
wir die Operation empfohlen, die zu die- Spendenbereitschaft muss Patienten nach dem Eingriff meist nur
sem frühen Zeitpunkt mit einem äußerst weiter zunehmen selten, weil diese oft von anderen Kol-
geringen Risiko verbunden ist. Der Ein- legen und den Kardiologen nachbetreut
griff war erfolgreich, und der Patient Ist die Pumpleistung so schlecht, dass werden. Das ist in Jena etwas anders, und
wird davon in den kommenden Jahren auch Bypass- und Herzklappenopera- dies zu erleben, ist unglaublich beein-
profitieren“, ist der Herzchirurg über- tionen nicht mehr helfen, besteht die druckend“, betont Prof. Doenst. mv

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Vorgestellt: Institut für Rechtsmedizin

Auf Spurensuche in ganz Thüringen

„Wann ist der Tod eingetreten?“ „Vor von PD Dr. Frank Peters ist die Suche
etwa 12 Stunden – plus minus eine nach so genannten „Legal Highs“, neue
Stunde. „Also heute Morgen zwischen Designerdrogen, die als Kräutermischun-
4.30 und 6.30 Uhr. Geht das nicht gen oder Badesalze im Internet legal ver-
etwas genauer?“ „Im Augenblick kauft werden. „Die Wirkung dieser Sub-
nicht. Ihr wisst doch, Genaueres kann stanzen ist häufig völlig unkontrollier-
ich erst nach der Obduktion sagen ...“ bar und kann sogar tödlich sein“, warnt
Solche oder ähnliche Dialoge zwischen Prof. Mall.
Kripo und Rechtsmedizin stehen am Die Rechtsmediziner stehen in engem
Beginn fast jedes TV-Krimis. Kontakt mit dem Landeskriminalamt, das
umgehend über neu gefundene Sub-
„Die Bestimmung des Todeszeitpunktes stanzen informiert. Hier die entspre-
ist weitaus komplizierter und keineswegs chende Spezialanalytik zu entwickeln, ist
so schnell und exakt möglich, wie das eine weitere Aufgabe der forensischen
im Fernsehen häufig dargestellt wird. Toxikologen, die außerdem Begleitstoff-
Und auch die weitere Arbeit ist nicht die analysen alkoholischer Getränke durch-
eines genialen Einzelkämpfers, sondern führen. Auf diese Weise ist nach Ord-
eines Teams von Spezialisten“, sagt die nungswidrigkeiten oder Straftaten vor
Direktorin des Instituts für Rechtsme- Mit Hilfe von UV-Licht werden Sekretspuren allem im Straßenverkehr eine Beurtei-
sichtbar gemacht Foto: Klepzig
dizin am UKJ, Prof. Dr. Gita Mall. Am lung des zeitlichen Trinkverhaltens so-
Institut mit etwa 40 Mitarbeitern sind schieht auch im Rahmen der Thüringer wie der Behauptung des „Nachtrinkens“
zahlreiche Berufe vertreten: Ärzte, Na- Ambulanz für Kinderschutz. Hinzu kom- möglich. Das therapeutische Drug-Mo-
turwissenschaftler, Apotheker, Ingenieu- men Gutachten zu Verletzungs- oder nitoring sowie die Notfalltoxikologie
re, Präparatoren sowie Medizinisch- und Todesursachen, möglichen ärztlichen sind Aufgaben der klinischen Toxiko-
Chemisch-technische Assistentinnen. Behandlungsfehlern und vieles andere“, logen. „Jährlich betrifft das etwa 2500
erläutert Prof. Mall. Patienten“, sagt Prof. Mall und verweist
650 Sektionen jährlich auf den Rufbereitschaftsdienst des In-
Viel Hand- und Detektivarbeit stituts, der 365 Tage im Jahr rund um
Die Jenaer Rechtsmediziner sind vor al- die Uhr erreichbar ist.
lem im Auftrag von Polizei und Staats- Sämtliche circa 6.000 Blutproben von
anwaltschaften tätig und führen außer- Alkoholsündern im Thüringer Straßen- Identifikation mit genetischem
dem Untersuchungen für das UKJ und verkehr oder von Straftätern werden in Fingerabdruck
andere Kliniken durch. „Als einziges öf- der Forensischen Toxikologie des Insti-
fentlich-rechtliches Institut für Rechts- tuts untersucht. Hinzu kommen etwa Vergleichende DNA-Analysen mit Hilfe
medizin versorgen wir nahezu ganz Thü- 4.000 Drogen- und Medikamentenun- des genetischen Fingerabdrucks haben
ringen. Entsprechend häufig sind wir im tersuchungen. „Auch postmortal werden die Möglichkeiten der Identifikation
Freistaat unterwegs“, betont Prof. Mall. toxikologische Screenings durchgeführt. optisch nicht mehr identifizierbarer Lei-
„Jährlich führen unsere Ärzte und Prä- Bei etwa der Hälfte aller Sektionen sind chen deutlich verbessert. Zu den Aufga-
paratoren rund 650 überwiegend ge- diese erforderlich. Dabei werden neben ben der Forensischen Genetik gehört
richtliche Sektionen durch, einschließ- Blut, Urin und Mageninhalt auch Haare auch die Analyse biologischer Tatort-
lich der dazu gehörigen histologischen sowie Organproben untersucht. Diese spuren: Blut, Speichel, Sperma, Sekret,
Untersuchungen.“ Seit einigen Jahren Analysen sind komplizierter als bei Le- Gewebe, Epithelzellen oder Haare.
werden, ergänzend zur Sektion, in Zu- benden und erfordern neben Wissen und Für das UKJ sind die Molekulargeneti-
sammenarbeit mit dem Institut für Dia- Erfahrung viel Hand- und Detektivarbeit. ker unter Leitung von Dr. Juliane Sanft
gnostische und Interventionalle Radio- Schließlich suchen wir oft nach dem beispielsweise bei Chimärismusunter-
logie mittels Computer-/Magnetreso- großen Unbekannten. Zusätzlich müs- suchungen nach Knochenmarktrans-
nanztomographie außerdem so genann- sen postmortale Veränderungen von plantation tätig. Das sind Mischspuren-
te virtuelle Autopsien durchgeführt. Wirkstoffen berücksichtigt werden. In untersuchungen im Knochenmark und
„Selbstverständlich untersuchen wir einem Forschungsprojekt wird derzeit Blut, die den Ärzten wichtige Informa-
nicht nur Leichen. Zu unserem Aufga- untersucht, inwiefern die mikrobielle tionen über den Erfolg der Transplanta-
benspektrum gehört auch die Unter- Besiedlung der Leiche hierbei eine Rolle tion geben. Erforscht werden unter an-
suchung Lebender – nach körperlichen spielt. derem neue Spurenextraktionsverfahren,
Auseinandersetzungen, Misshandlungen, Ein weiteres Spezialgebiet des Arbeits- um auch aus schwierigem Material ver-
Sexual- und anderen Delikten. Dies ge- bereichs Toxikologie unter der Leitung wertbare DNA zu gewinnen.

6 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Vorgestellt: Institut für Rechtsmedizin

MTA Andrea Uecker (Toxikologisches Labor) bei der Beschickung der Analysengeräte Insekten helfen der forensischen Entomologin Dr. Senta Nie-
Fotos: Szabó deregger, den möglichen Todeszeitpunkt zu bestimmen

Wird eine Leiche erst nach Wochen oder heit für die strafrechtliche Bewertung bereich“, sagt Prof. Mall. „Das gilt auch
Monaten gefunden, ermitteln die foren- zu erhalten, erfolgt die Todeszeitschät- für unsere Lehrverpflichtungen. Neben
sischen Entomologen des Instituts den zung in unseren Gutachten nach beiden der Mediziner- und Juristenausbildung
ungefähren Todeszeitpunkt und können Verfahren sowie einem zusätzlichen an der Friedrich-Schiller-Universität leh-
unter Umständen feststellen, ob der Plausibilitätsabgleich mit Werten aus ren wir auch an der Thüringer Fachhoch-
Fundort auch der Tatort ist. Die Insekten- einer Datenbank, die unter kontrollier- schule für öffentliche Verwaltung Mei-
experten kennen die unterschiedlichen ten Bedingungen gewonnen wurden“, ningen. Hinzu kommen Weiterbildungs-
Zeitpunkte, zu denen bestimmte Arten sagt Prof. Mall. veranstaltungen für Ärzte, Polizei- und
Leichen besiedeln und Eier ablegen. Um Nicht immer lassen sich Menschen, die Justizbeamte. In Zusammenarbeit mit
immer exaktere Ergebnisse zu erhalten, eine Ordnungswidrigkeit oder Straftat dem Thüringer Ministerium für Sozia-
führen die forensischen Entomologen begangen haben und dabei von einer les, Familie und Gesundheit führen wir
unter der Leitung von Dr. Senta Nieder- Überwachungskamera fotografiert wur- zudem eine Studie zur häuslichen Ge-
egger in der Klimakammer des Instituts den, zweifelsfrei identifizieren. Mit Hil- walt durch.“
Entwicklungsforschungen mit forensisch fe moderner anthropometrischer Ver- 2007 wurden alle forensischen Arbeits-
relevanten Fliegenarten unter variablen fahren – die Anthropometrie beschäf- bereiche des Instituts durch die Deut-
Umgebungsbedingungen durch. tigt sich mit der Ermittlung und Anwen- sche Akkreditierungsstelle akkreditiert.
dung der Maße des menschlichen Kör- „Ein solches Qualitätssiegel ist wichtig
Neues Verfahren zum postmortalen pers – werden diese Aufnahmen im Ar- und wird zunehmend von den Auftrag-
Abkühlungsverhalten beitsbereich Bildidentifikation von Se- gebern gefordert“, betont Prof. Mall.
bastian Schenkl mit Vergleichslichtbil- Mit Nachwuchsproblemen hat die
War der oder die Verdächtige überhaupt dern abgeglichen. Rechtsmedizin bisher nicht zu kämpfen.
in der Lage, dem Opfer mit dem aufge- „Dazu trägt wahrscheinlich auch die
fundenen Tatwerkzeug die Verletzung „Das Leistungsspektrum unseres Instituts häufige Präsenz im Fernsehen bei“, sagt
zuzufügen? Solche und zahlreiche wei- ist sehr breit, die Medizin ist nur ein Teil- Gita Mall. mv
tere Fragestellungen beschäftigen die
Mitarbeiter des Arbeitsbereichs Biome-
chanik, den Dr. Holger Muggenthaler lei-
tet. „Dr. Muggenthaler ist ein öffentlich
bestellter und vereidigter Sachverstän-
diger für Verletzungsmechanik und be-
gutachtet Gewalteinwirkungen bei Ver-
kehrsunfällen, Körperverletzungen und
Tötungsdelikten“, erläutert Prof. Mall.
Auf der Basis eines Computermodells
entwickelten die Biomechaniker zudem
ein neues Verfahren (Finite-Elemente-
Modell) zum postmortalen Abkühlungs-
verhalten, das eine Vielzahl von Para-
metern berücksichtigt und – verglichen
mit dem allgemein genutzten Henssge-
Verfahren – die Todeszeitschätzung ver-
bessert. „Um eine größtmögliche Sicher-

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Titel

Den Eltern mehr Sicherheit geben


Neue Frühgeborenen-Sprechstunde an der Universitätskinderklinik

„Das sind exakt Dreitausendzwanzig die individuelle Betreuung durch die


Gramm. Da hast Du aber schön zu- Ärztinnen und Schwestern, die unsere
genommen“, freut sich Kinderkran- Tochter seit ihrer Geburt kennen und
kenschwester Uta Armbrecht. Die sie bereits vier Wochen lang ausge-
kleine Luzie liegt entspannt auf der zeichnet medizinisch versorgt haben.“
Waage und macht auch beim Mes- An der Universitätskinderklinik Jena
sen gut mit. Luzie hat mächtig auf- werden jährlich circa 300 Kinder vor der
geholt und vier Tage vor dem errech- 37. Schwangerschaftswoche geboren.
neten Geburtstermin die Normalwer- Etwa jedes fünfte Frühgeborene wiegt
te eines Neugeborenen erreicht. Auch unter 1.500 Gramm, einige sogar deut-
die ärztliche Untersuchung ist ohne lich weniger als 1.000.
Befund. „Alles in Ordnung“, sagt Kin-
derärztin Dr. Kathrin Günther. Bindeglied zwischen Klinik
und Ambulanz
Geboren wurde Luzie sechs Wochen zu
früh. Ihr Geburtsgewicht betrug mit „Unsere neue Sprechstunde richtet sich
1.680 Gramm nur etwa die Hälfte ei- an alle Eltern, die die Klinik mit ihrem
nes durchschnittlichen Neugeborenen. früh geborenen Kind verlassen haben.
Damit gehört Luzie zwar nicht zu den Gerade in der ersten Zeit gibt es oft
kleinsten „Frühchen“, dennoch musste noch viele Unsicherheiten in der häus-
sie in den ersten vier Wochen auf der lichen Umgebung. Hier wollen wir be-
Frühgeborenenstation bleiben. „Hier raten und auch ein Bindeglied zwischen
Luzie hat sich in den ersten Wochen prima ent-
wurde sie von den Ärzten und Schwes- wickelt. 47,5 cm misst Kinderkrankenschwes- der Klinik und der ambulanten Betreu-
tern ausgezeichnet betreut“, lobt Mut- ter Uta Armbrecht Fotos: Hellmann ung durch den Kinderarzt sein“, erklärt
ter Christina Schäfer, die wie Vater Stef- der Direktor der Kinderklinik am UKJ,
fen sehr froh ist, dass sich ihre Tochter obwohl wir bereits eine achtjährige Prof. Dr. James F. Beck.
so gut entwickelt: „Sie trinkt gut und Tochter haben, ist die Betreuung eines Die ärztliche Leitung der Frühgebore-
ist ein sehr liebes Mädchen.“ so kleinen Kindes doch etwas Beson- nen-Sprechstunde haben Oberärztin
deres. Außerordentlich gut gefällt uns Dr. Kristin Dawczynski und Dr. Kathrin
Individuelle Betreuung durch
Ärztinnen und Schwestern

Am 11. August wurde Luzie aus der Kin-


derklinik entlassen, 16 Tage später ist
sie die erste Patientin der neu eröffne-
ten Frühgeborenen-Sprechstunde an
der Universitätskinderklinik Jena. Die
Schäfers aus Rettwitz bei Blankenhain
haben das Angebot gern angenommen:
„Die Vorstellung in der Sprechstunde
gibt uns zusätzliche Sicherheit. Denn

Die Frühgeborenen-Sprechstunde
findet in der Universitäts-Kinder-
klinik in der Kochstraße 2 statt.
Sprechzeit: montags von 8 bis 10
Uhr sowie nach Vereinbarung
Oberärztin Dr. Kristin Dawczynski, Dr. Kathrin Günther und Kinderkrankenschwester Uta Arm-
Telefon: 03641-938255 brecht (v. r.) führten am 27. August die erste Frühgeborenen-Sprechstunde durch. Erste Patientin
war die kleine Luzie, die von Mutter Christina und Vater Steffen begleitet wurde.

8 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Knuddelturnier

Günther übernommen. „Unsere Sprech-


stunde findet montags zwischen 8 und
10 Uhr statt. Frau Dr. Günther oder ich
stehen in dieser Zeit für eine persönli-
che oder telefonische Beratung zur Ver-
fügung. Unterstützt werden wir von
einer Kinderkrankenschwester unserer
Nachsorgestation, die Fragen rund um
die Pflege und die Ernährung, und ganz
besonders das Stillen, beantwortet“,
erläutert die kommissarische Leiterin
der Sektion Neonatologie/Pädiatrische
Intensivtherapie.
Themen wie Ernährung, Atmungsstö-
rungen oder auch die motorische Ent-
wicklung stehen in der Zeit nach der
Versorgung in der Klinik im Mittelpunkt.
„Mit der neuen Sprechstunde wollen Foto: Vöckler
wir, ergänzend zu den bestehenden „Knuddelturnier“ für krebskranke Kinder
Angeboten, ausführlichen Raum zur
Beratung geben, informieren und Ängs- Für alle erneut ein riesengroßer Spaß
te nehmen, die nach der Zeit des Kli-
nikaufenthaltes verständlich sind. Es Der Sekundenzeiger hatte kaum die Kathrin Mohrholz. Damit jeder Gele-
liegt uns am Herzen, die Entwicklung erste Runde vollendet, da „klingelte“ genheit zum Mitspielen hatte, wurde
unserer kleinsten Patienten weiterzu- es bereits im Tor der Geschwister- in der Halbzeit kräftig durchgewech-
verfolgen.“ mannschaft. Bis zur Halbzeit hielt das selt. Ein Höhepunkt war auch in die-
Bollwerk der Patienten um Abwehr- sem Jahr das Spiel Ärzte gegen Pati-
Austausch zwischen den Eltern chef Knuddel den Angriffen stand. enten, die den „Klassiker“ erneut ge-
ist wichtig Dann drehten die Geschwister das wannen.
Spiel und gewannen mit 2:1. „Wir bemühen uns, den Kindern viel
Mit dem neuen Angebot möchten die Schon zum dritten Mal hatten Klinik- Abwechslung zu bieten, beim Spielen,
Ärzte der Universitätskinderklinik auch clown Knuddel und die „Elterninitia- beim Reiten, beim Bogenschießen und
helfen, die nötigen Untersuchungen tive für krebskranke Kinder Jena e. V.“ vielen anderen Gelegenheiten. Mit der
und Kontrolltermine in den ersten 24 zum „Knuddelturnier“ eingeladen. Kinderklinik arbeiten wir ausgezeich-
Lebensmonaten zu koordinieren. „Bei Bei bestem Fußballwetter trafen die net zusammen“, sagt Kathrin Mohr-
Bedarf besteht zudem die Möglichkeit, Teams der Patienten, der Geschwister, holz. „Ebenso mit unserem Knuddel.“
die Kleinen einem Kinderradiologen oder der Eltern und der Ärzte aufeinander. Dessen Arbeit wird auch vom Spar-
-neurologen vorzustellen, die ebenfalls „Das Interesse war noch größer als im kassen- und Giroverband Hessen-Thü-
in unserem Haus tätig sind. Ebenso eng vergangenen Jahr“, freut sich die Ge- ringen geschätzt, der 10.000 Euro
arbeiten wir mit den Kinderchirurgen, schäftsführerin der Elterninitiative, spendete. mv
den Augenärzten und anderen Kollegen
am Klinikum zusammen“, sagt Ober-
ärztin Dawczynski und verweist auf die
neu gegründete Elterngruppe, die am
4. September ihr erstes Treffen im Je-
naer Ronald McDonald Haus durchge-
führt hat und für alle interessierten
Familien offen ist: „Neben der medizi-
nischen Betreuung und Beratung ist
dieser Austausch zwischen den Eltern
außerordentlich wichtig.“

Die Frühgeborenen-Sprechstunde an
der Universitätskinderklinik des UKJ
steht auch Familien offen, deren Kin-
der nicht in Jena geboren wurden. Eine
Überweisung erfolgt durch den Kin-
derarzt. mv

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Welt-Sepsis-Tag

Lichter der Hoffnung

480 Lichter leuchteten an Abend des


13. September auf dem Jenaer Uni-
Campus. Lichter der Hoffnung, ent-
zündet anlässlich des Welt-Sepsis-
Tages „Stop Sepsis Save Lives“, der
in diesem Jahr erstmals begangen
wurde. Weltweit. Von Jena über Ber-
lin, London und New York bis Peking.

Jedes Sepsis-Überlebenslicht stand


symbolisch für zehn Thüringer, die in
diesem Jahr neu an Sepsis erkranken.
Weltweit sind es zwischen 20 und 30
Millionen Menschen, fast jeder zweite
verstirbt. Die Aktion soll den Betroffe-
nen und deren Familien Mut machen,
betonten die Redner auf dem Jenaer
Uni-Campus.
Hunderte Lichter auch vor dem Bran-
denburger Tor in Berlin. Hier warben Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter sowie die Professoren Prorektor Thorsten Heinzel, Klaus
die Jenaer Sepsisexperten und Initia- Höffken, Andreas Hochhaus und Aria Baniahmad (v. r.) entzündeten die ersten Lichter
toren des Welt-Sepsis-Tages, Prof. Kon-
rad Reinhart und Prof. Frank Martin keiten dieser akut lebensgefährlichen, sis Control and Care sowie am Zentrum
Brunkhorst, sowie der Schirmherr der aber noch immer viel zu wenig bekann- für Innovationskompetenz (ZIK) Septo-
Deutschen Sepsis-Hilfe, Hartwig Gau- ten Erkrankung geforscht wird. mics eng zusammenarbeiten. „Jena geht
der, für ihr Anliegen. „Die Sepsis“, so damit auf einem weiteren wichtigen For-
Prof. Reinhart, „muss noch stärker in Der Prodekan für Forschung an der Me- schungsfeld voran“, betonte Oberbür-
das Bewusstsein der Menschen, aber dizinischen Fakultät, Prof. Andreas germeister Dr. Albrecht Schröter.
auch der Ärzte dringen.“ Hochhaus, hob auf dem Jenaer Uni- An Info-Ständen auf dem Campus in-
Auch deshalb ist die Idee des Welt-Sep- Campus ganz besonders die interdiszi- formierten Medizinstudenten und Mit-
sis-Tages entstanden. In Jena, wo seit plinäre und interfakultäre Sepsisfor- arbeiter die Besucher über die Ursachen,
zwei Jahrzehnten sehr intensiv über Ur- schung in Jena hervor, wo Kliniker und den Stand der Forschung sowie neue
sachen und neue Behandlungsmöglich- Grundlagenforscher am Center for Sep- Möglichkeiten in Diagnostik und The-
rapie. Ebenso über die Bedeutung der
Hygiene in Kliniken und Arztpraxen.
Das tat auch Prof. Oliver Kurzai, For-
schungsgruppenleiter am ZIK Septo-
mics. In seinem Vortrag „Wenn sich das
Immunsystem gegen den eigenen Kör-
per richtet“ spannte er einen Bogen von
Hippokrates über Semmelweis und
Koch bis zu den aktuellen wissenschaft-
lichen und klinischen Bemühungen, die
Sepsis möglichst effektiv zu behandeln
und vor allem schnell zu erkennen.
Denn bei der Behandlung der Sepsis hat
der Faktor Zeit eine ganz besondere
Bedeutung: Die rechtzeitige und fach-
gerechte medizinische Versorgung ent-
scheidet über Leben und Tod. Je eher
und je gezielter diese beginnt, desto
größer ist die Chance, dem Patienten
zu helfen. „Zeit ist Leben“ – auch das
symbolisierten die Lichter, die vier Stun-
Auch junge Leute interessierten sich für das Thema „Sepsis“ Fotos: Szabó den lang brannten. mv

10 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Zu Gast am UKJ

Internationale Zusammenarbeit in der Sepsis-


forschung und -behandlung weiter intensivieren

In vielen Ländern, das zeigen Umfra-


gen, ist das Wort „Sepsis“ nur weni-
gen Menschen bekannt. „In Griechen-
land ist das anders, denn der Begriff
kommt aus dem Griechischen. Al-
lerdings bezeichnet er dort nicht nur
eine schwere Erkrankung des Körpers,
sondern auch der Gesellschaft. Ent-
sprechend häufig werden die Griechen
von klein auf mit diesem Begriff kon-
frontiert, und deshalb wissen sie auch,
was eine Sepsis ist. Wie extrem ge-
fährlich und tödlich die Krankheit ist,
ist allerdings auch vielen meiner
Landsleute nicht klar“, sagt der Inter-
nist Prof. Evangelos J. Giamarellos-
Bourboulis, der am Athener ATTIKON
Universitätsklinikum auf den Gebie-
ten der Immunologie, der Infektio- Der griechische Sepsisexperte Prof. Evangelos J. Giamarellos-Bourboulis war
logie sowie der Sepsis forscht und ein Semester am Jenaer Center for Sepsis Control and Care tätig Foto: Vöckler
lehrt.

Seit März 2012 arbeitet Prof. Giama- 3.500 Patienten aufgebaut und die Sep- dings, im kommenden Jahr erneut für
rellos-Bourboulis am Center for Sepsis sisforschung in Griechenland intensi- ein Semester in Jena arbeiten zu kön-
Control and Care (CSCC), dem 2010 ge- viert. Außerdem haben wir Leitlinien für nen. „Ich bin sehr gern hier. Die Uni-
gründeten Integrierten Forschungs- eine bestmögliche Behandlung von versität und die Stadt mit ihrer herrli-
und Behandlungszentrum Sepsis und Sepsispatienten entwickelt und an Hun- chen Umgebung und dem Paradies sind
Sepsisfolgen am Universitätsklinikum derte Ärzte in ganz Griechenland so- sehr kinder- und familienfreundlich,
Jena. „Ich bin sehr froh, dass ich die wie in der Republik Zypern verschickt. und die Menschen sind sehr nett. Das
Möglichkeit habe, hier in Jena tätig zu Wir haben die Leitlinien im April 2011 sehen auch meine Frau und mein Sohn
sein“, sagt der Sepsisexperte, der die im Rahmen einer Konferenz präsentiert, so, der hier in den Kindergarten geht
Jenaer Forschungen und Erfolge im an der auch Prof. Reinhart teilgenom- und spielerisch deutsch lernt, und ganz
Kampf gegen die weltweit am meisten men hat“, sagt Prof. Giamarellos-Bour- gewiss auch unsere jüngste Tochter, die
unterschätzte Erkrankung bestens boulis, der einer der Koordinatoren der ist allerdings erst neun Monate alt“,
kennt. „Diese Arbeit sowie verschiede- Study Group ist. Sein Aufenthalt am schmunzelt Evangelos J. Giamarellos-
ne Gespräche mit dem Direktor der Kli- Universitätsklinikum Jena soll dazu bei- Bourboulis. „Wir haben uns an den
nik für Anästhesiologie und Intensiv- tragen, eine langfristige Zusammen- Wochenenden Berlin, München, Düssel-
medizin, Prof. Konrad Reinhart, und arbeit mit dem CSCC aufzubauen so- dorf, Dresden und weitere Städte an-
dem Vorstandssprecher des CSCC, Prof. wie die Kooperation in der europäi- geschaut, ebenso Erfurt und Weimar,
Michael Bauer, haben mich sehr inspi- schen Sepsisforschung und -behand- wo wir neben zahlreichen kulturellen
riert“, betont Evangelos J. Giamarellos- lung weiter zu intensivieren. „Im Inter- Sehenswürdigkeiten auch die Russisch
Bourboulis, der in seiner Heimat an der esse der zahlreichen Patienten, die an Orthodoxe Kirche besucht haben.“
Entwicklung eines Sepsis-Netzwerkes dieser gefährlichen Erkrankung leiden
beteiligt ist, dem zahlreiche Internis- und noch immer viel zu häufig verster- Zufrieden ist Prof. Giamarellos-Bour-
tische und Pulmonologische sowie ben“, betont er. boulis auch mit der Arbeit am UKJ: „Die
Allgemeinchirurgische Kliniken und In- Bedingungen sind sehr gut. Die Arbeit
tensivstationen angehören. Freundliche Menschen, ist sehr effizient und die Zusammen-
effiziente Arbeit arbeit mit den Kolleginnen und Kolle-
Leitlinien für Sepsisbehandlung gen am Center for Sepsis Control and
Ende September kehrt der griechische Care sowie in der Klinik für Anästhe-
„Die ‚Helenic Sepsis Study Group‘ wur- Sepsisspezialist, der erstmals an einem siologie und Intensivmedizin ist aus-
de im Mai 2006 gegründet. Wir haben deutschen Universitätsklinikum arbei- gezeichnet, sowohl fachlich als auch
eine Biobank mit Proben von mehr als tet, nach Athen zurück, er hofft aller- menschlich.“ mv

www.uniklinikum-jena.de 11
Abendvorlesung der GesundheitsUni

Medizin der kurzen Wege

Wie viele Betten haben die Patien- Mittelalters oder des 18. und 19. Jahr- triebnahme des ersten Bauabschnitts im
tenzimmer im neuen Klinikum? Wer- hunderts waren zu ihrer Zeit modern. Jahr 2004 bereits begonnen hat.“
den die OP- und Notfallkapazitäten 2008 und 2009 folgten mit dem Zen-
ausreichen? Wie wird das Hygiene- Baulich-strukturelle Voraussetzungen tralen Laborgebäude und dem Palliativ-
management organisiert? Wird das schaffen medizinischen Zentrum die ersten Ge-
Fahrerlose Transportsystem auch auf bäude des zweiten Bauabschnitts. Nach
den zweiten Bauabschnitt ausge- Die medizinische Versorgung war Jahr- dessen Fertigstellung im Jahr 2018 wer-
dehnt? Der Diskussionsbedarf war hunderte lang ausschließlich Kopf- und den sich alle somatischen Kliniken und

Blick in die Zukunft. So wird das Medizinische Zentrum IV in wenigen Jahren aussehen. Abb.: Wörner und Partner

groß und Dr. Karen Treuter hatte am Handarbeit des Arztes und seiner Hel- zahlreiche Institute am Campus Lobe-
Ende der August-Abendvorlesung der fer. Heute handelt es sich um einen da befinden. „In den dortigen Zentren
GesundheitsUni „Damit unser Kran- komplexen Prozess mit vielen Beteilig- lassen sich die Synergien der einzelnen
kenhaus moderner wird!“ viele Fra- ten, der maßgeblich durch moderne Fachgebiete wesentlich effizienter nut-
gen der zahlreichen Hörerinnen und Medizin-, Informations- und Gebäude- zen und Forschung und Lehre noch bes-
Hörer zu beantworten. technik unterstützt wird. „Was häufig ser integrieren. All dies“, so Karen Treu-
fehlt, um wirklich ‚modern‘ zu sein, sind ter, „ist notwendig, um sowohl die me-
„Was ist eigentlich ein modernes Kran- die baulichen und strukturellen Voraus- dizinische Versorgung als auch die Wirt-
kenhaus?“, fragte die Leiterin des Ge- setzungen“, betont Dr. Treuter. schaftlichkeit am UKJ weiter zu verbes-
schäftsbereichs Neubau zu Beginn ihres Ein Problem, das es auch am UKJ gibt: sern.“
Vortrags. Eine Internet-Recherche brach- Altehrwürdige Häuser, die in den letz-
te mehr als eine Dreiviertelmillion Tref- ten beiden Jahrzehnten rekonstruiert UKJ ist erstmals Bauherr
fer weltweit. „Doch dabei“, so Dr. Treu- und technisch auf heutiges Niveau ge-
ter, „handelte es sich überwiegend um bracht wurden, denen aber die baulich- Mit mehr als 49.000 m² ist die Nutz-
Selbstdarstellungen von Kliniken.“ Ohne- strukturellen Voraussetzungen moder- fläche des zweiten Bauabschnitts deut-
hin ist die Bezeichnung „modernes Kran- ner Kliniken fehlen. „Deshalb“, so Ka- lich größer als die des ersten mit rund
kenhaus“ relativ, sie ist zudem orts- und ren Treuter, „führt kein Weg am weite- 37.000 m². Bis 2018 werden drei Me-
vor allem zeitabhängig. Auch die medi- ren Ausbau des Standortes Lobeda dizinische Zentren mit 731 Betten so-
zinischen Einrichtungen der Antike, des vorbei, wo die Zukunft mit der Inbe- wie acht stationäre und vier ambulan-

12 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Abendvorlesung der GesundheitsUni

te Operationssäle errichtet. Von den


Baukosten in Höhe von 298 Millionen
Euro übernimmt der Freistaat 213 Mil-
lionen, 85 Millionen Euro wird das Kli-
nikum, das erstmals Bauherr ist, selbst
aufbringen.
Kernstück der ersten Bauphase, die bis
2016 fertig gestellt sein wird, sind die
Medizinischen Zentren II und IV mit
22.000 bzw. 9.000 m² Nutzfläche und
369 bzw. 196 Betten. Hinzu kommen
ein neues Institutsgebäude sowie die
Erweiterung des Dienstleistungszen-
trums, eine Baumaßnahme, die bereits
begonnen hat. Bis 2016 wird außerdem
ein Parkhaus mit mindestens 1.300
Stellplätzen errichtet. „Bevor die zwei-
te Bauphase beginnen kann, muss das
1980 in Dienst gestellte Gebäude der
Klinik für Innere Medizin weichen, weil
hier das neue Medizinische Zentrum III
mit 4.400 m² und 66 Betten entstehen
Keine Angst vor moderner Technik: Kindgerecht gestaltet wird der Eingangs-
wird“, erläutert die Leiterin des Ge- bereich im künftigen Mutter-Kind-Zentrum Abb.: Wörner und Partner
schäftsbereichs Neubau. Außerdem
werden der Systemfertigbau, in dem
sich heute unter anderem die Stamm-
zelltransplantation befindet, zu einem 2. Obergeschoss neue und bestehende öffentlichen Raum soll es dort nicht
Forschungs- und das Ärztehaus zu ei- OPs zu einem gemeinsamen OP-Zen- mehr geben“, betont Dr. Karen Treuter.
nem Verwaltungsgebäude umgebaut. trum verschmelzen, verbindet im Un- Verändern werden sich auch die Pati-
tergeschoss das Fahrerlose Transport- entenzimmer. „Das Konzept des ersten
Enge und effektive Zusammenarbeit system die beiden so unterschiedlich Bauabschnitts mit zwei Zweibettzim-
der verschiedenen Bereiche konzipierten Bauteile. „Am Ende“, so Dr. mern und einem dazwischen liegenden
Treuter, „wird daraus ein einheitliches Aufenthaltsbereich benötigt zu viel Flä-
Anders als beim ersten Bauabschnitt Klinikum entstehen.“ che und verlängert die Wege. Auf den
wird sich die Baumasse auf einem re- neuen Stationen mit 41 Betten ist es
lativ kleinen Baufeld konzentrieren. Trennung zwischen internen deshalb wirtschaftlich nicht umsetzbar.
„Nicht, weil wir keinen Platz hätten, und öffentlichen Wegen Im zweiten Bauabschnitt wird es ne-
sondern weil kompaktes Bauen ein ben einigen Einzelzimmern vor allem
wesentliches Merkmal unseres moder- Neu in den Medizinischen Kliniken II Zwei- und auch Dreibettzimmer ge-
nen Klinikums ist. Medizin der kurzen bis IV ist die so genannte Infrastruk- ben“, erläutert Dr. Treuter. In einem
Wege ist das Stichwort, und hier un- turspange, in der sich neben Technik- Dreibettzimmer jedem Patienten etwas
terscheidet sich der zweite vom ersten flächen die Aufzüge und Treppen be- Privatsphäre zu garantieren, ist nicht
Bauabschnitt mit seiner langen Magis- finden. Von diesen gelangt man in die einfach. Durch eine spezielle Raumauf-
trale und knüpft dennoch funktional internen und öffentlichen Flure, die im teilung wird dies dennoch gewährleis-
unmittelbar an diesen an“, sagt Dr. Ka- zweiten Bauabschnitt getrennt sein tet sein.
ren Treuter. Die bauliche Trennung von werden. Auf dem öffentlichen Flur be-
Bettenhäusern auf der einen sowie Un- wegen sich vor allem die Besucher so- Moderne Medizin ist stark von Technik
tersuchungs- und Behandlungsberei- wie gehfähige Patienten in Alltagsklei- geprägt, und manche Patienten fühlen
chen auf der anderen Seite der Magis- dung. Hier hat man stets einen Blick sich dieser geradezu ausgeliefert. „Wir
trale wird es im zweiten Bauabschnitt nach außen, was die Orientierung im Ge- wollen auch mit den Mitteln der Ar-
nicht mehr geben. „Schließlich lebt bäude erleichtert. Davon getrennt ver- chitektur versuchen, dem Medizinbe-
moderne Medizin davon, dass die ver- läuft auf der anderen Seite der Infra- trieb das Beängstigende zu nehmen“,
schiedenen Bereiche möglichst eng und strukturspange der interne Flur, der vor sagt Karen Treuter und verweist exem-
effektiv zusammenarbeiten. Außerdem allem dem Personal und den Patienten plarisch auf den kindgerecht gestalte-
müssen die Patienten zur Untersuchung vorbehalten ist. „Die Trennung zwischen ten Eingangsbereich des künftigen
oder Behandlung nun nicht mehr so internen und öffentlichen Wegen und Mutter-Kind-Zentrums: „Auch solche
weit durch das Klinikum gefahren wer- Bereichen ist ein Grundprinzip des zwei- Elemente sind Kennzeichen eines mo-
den“, betont Karen Treuter. Während im ten Bauabschnitts. Das Patientenbett im dernen Krankenhauses.“ mv

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Pflege

Zukunft Pflege: UKJ übernimmt 29 Auszubildende


Zahlreiche Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung direkt im Beruf


durchstarten: Am 3. September traten
29 neue Mitarbeiterinnen und Mitar-
beiter im Pflegebereich ihren Dienst am
Universitätsklinikum Jena an. Damit
übernimmt das Thüringer Klinikum alle
Interessenten nach ihrer erfolgreichen
Ausbildung in den verschiedenen Be-
rufsbildern: 20 Gesundheits- und Kran-
kenpfleger, drei Medizinische Fach-
angestellte und sechs Gesundheits- und
Krankenpflegehelfer.

Neben der pflegerischen Fachkompe-


tenz sei, so UKJ-Praxisanleiterin Corin-
na Eulenstein, „auch das Feingefühl für
die Sorgen, Probleme und Ängste der
Durchstarten am UKJ: Ende August erhielten die Auszubildenden ihre Zeug-
Patienten wichtig“. Als einen immer nisse. Nun treten sie ihren Dienst am Uniklinikum Jena an. Foto: UKJ
größer werdenden Bestandteil der Ar-
beit sieht sie dabei gerade den Umgang
mit älteren Patienten und deren Ange- rufsausbildung zum examinierten Ge- „Die Chancen auf eine langfristige Tä-
hörigen. „Beim Start in das Berufsleben sundheits- und Krankenpfleger bieten tigkeit am einzigen Universitätsklini-
können die Absolventen auf die Unter- sich zahlreiche Weiterbildungs- und kum im Freistaat sind groß“, erklärt
stützung und Erfahrung der Kollegin- Qualifizierungsmöglichkeiten, wie z. B. Arne-Veronika Boock, Pflegedirektorin
nen und Kollegen zurückgreifen“, so die Fachweiterbildung für Anästhesie des UKJ, mit Blick auf den steigenden
Eulenstein. Mit dem Abschluss der Be- und Intensivtherapie oder Onkologie. Bedarf an Fachkräften. pk

KLINIKMAGAZIN sagt: „Danke!“


Als Ende 1994 die Redaktion des KLI- nen und Kollegen des Pflegedienstes
NIKMAGAZINs zum ersten Mal tagte, ebenso kenntnisreich wie persönlich
war Maria Lasch bereits dabei. Damals zum 40-jährigen Dienstjubiläum gra-
schon seit rund zweieinhalb Jahrzehn- tuliert oder deren langjähriges Enga-
ten am Universitätsklinikum Jena tätig, gement anlässlich der Verabschiedung
kannte sie sich im Pflegedienst und in den Ruhestand gewürdigt. Darüber
dessen Entwicklung am UKJ bestens hinaus hat sie zahlreiche Türen geöff-
aus. Als Pflegedienstleitung der Klini- net und für Beiträge im KLINIKMAGA-
ken für Innere Medizin sowie für Herz- ZIN Gespräche mit Ärzten, Pflegenden
und Thoraxchirurgie sorgte sie gemein- und Auszubildenden „ihrer“ Kliniken or-
sam mit Rita Hoenicke dafür, dass ganisiert.
Pflegethemen im KM nicht zu kurz ka-
men. Wir möchten uns für die fast 18-jähri-
ge Zusammenarbeit recht herzlich be-
Maria Lasch hat auch selbst zur Feder danken und wünschen Ihnen, liebe Frau
gegriffen und über den Berufsinfo- Lasch, für Ihren neuen Lebensabschnitt
Markt, den Tag der Krankenpflege und alles Gute.
Am 10. August wurde Maria Lasch von ihren andere Aspekte der Pflege am Klinikum
Kollegen verabschiedet Foto: Hornberger berichtet. Sie hat zahlreichen Kollegin- Redaktion KLINIKMAGAZIN

14 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Pflege

Mitarbeiter werden zu Fachkräften qualifiziert


Erstmals in Thüringen: Uniklinikum Jena bietet
berufsbegleitende Krankenpflege-Ausbildung

Pilotprojekt für Thüringen: Das Univer- rektion des UKJ entwickelt und mit gro- an das UKJ zu binden“, so Pflegedirek-
sitätsklinikum Jena bietet jetzt erstmals ßer Unterstützung des Geschäftsberei- torin Boock.
im Freistaat eine berufsbegleitende ches Personalmanagement organisiert. „Die Lehrinhalte sind identisch mit de-
Ausbildung zum Gesundheits- und Sechs Männer und elf Frauen beginnen nen der dreijährigen Ausbildung zum
Krankenpfleger an. 17 Mitarbeiterinnen nun mit der vierjährigen Ausbildung. Gesundheits- und Krankenpfleger. Dies
und Mitarbeiter des UKJ, die bislang Das Altersspektrum reicht von 19 bis war die nötige Voraussetzung für die
etwa als Pflegeassistenten, Pflegehel- 45 Jahren. „Die große Chance liegt da- Genehmigung zur Durchführung der

17 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter des UKJ haben
ihre berufsbegleitende
Ausbildung zum Gesund-
heits- und Krankenpfleger
begonnen. Zum Start gab
es Zuckertüten von Praxis-
anleiterin Corinna Eulen-
stein (ganz links) und Me-
dizinpädagogin Susanne
Engelke (ganz rechts).
Foto: Szabó

fer oder im Patiententransport am Thü- rin, dass es die Möglichkeit zu einem staatlich anerkannten Ausbildung
ringer Uniklinikum tätig waren, können beruflichen Neustart in einem zu- durch das Thüringer Landesverwal-
so innerhalb von vier Jahren begleitend kunftssicheren Arbeitsfeld ist“, sagt tungsamt. Auf Grund der beruflichen
zu ihrer bisherigen Tätigkeit diese Aus- Boock. Auf einen anderen Vorteil, weist Tätigkeit besteht natürlich nicht die
bildung absolvieren. Zwei Tage in der Susanne Engelke, Medizinpädagogin Möglichkeit für längere Blockveranstal-
Woche werden sie dafür vom UKJ für am UKJ, hin, die das Projekt koordiniert: tungen an der Schule. Daher erstreckt
den schulischen Unterricht freigestellt. „Das UKJ als Arbeitgeber kennt die Mit- sich die Ausbildung auf vier Jahre, der
arbeiterinnen und Mitarbeiter und um- Abschluss und die damit verbundenen
„Von diesem Projekt profitieren die Kol- gekehrt. Viele Prozesse sind bekannt. Karrierechancen sind jedoch identisch“,
leginnen und Kollegen, da sie damit ei- Das erleichtert natürlich den Start. erläutert Corinna Eulenstein, Praxis-
nen qualifizierten Berufsabschluss er- Denn für die Kolleginnen und Kollegen anleiterin am UKJ. Der Theorieunter-
reichen. Das Universitätsklinikum Jena ist es eine Herausforderung, die Arbeit, richt erfolgt an der Staatlichen Berufs-
kann in Ergänzung zu den bisherigen die Ausbildung und die familiären An- bildenden Schule für Gesundheit und
Ausbildungswegen so durch die Quali- forderungen unter einen Hut zu be- Soziales in Jena.
fizierung der Mitarbeiter dem wachsen- kommen. Sie befinden sich natürlich in Das Projekt ist das erste dieser Art in
den Bedarf an Pflegekräften entgegen- anderen Lebenssituationen als bei- Thüringen und soll einen Beitrag leis-
kommen. Beide Seiten können so ge- spielsweise direkt nach dem Schulab- ten, um Fachkräfte im klinischen Pfle-
winnen“, sagte Arne-Veronika Boock, schluss.“ Das UKJ garantiert bei erfolg- gebereich zu gewinnen. Nach Abschluss
Pflegedirektorin des UKJ in Jena beim reichem Abschluss eine Übernahme als der ersten Ausbildungsrunde erfolgt
offiziellen Startschuss für die Ausbil- Gesundheits- und Krankenpfleger. „Un- eine Evaluation. „Bei einem Erfolg wird
dung am 3. September. Das Ausbil- ser Ziel ist es, die Kollegen und Kolle- es sicher eine Fortführung geben“, ist
dungsmodell wurde von der Pflegedi- ginnen zu qualifizieren und natürlich Boock überzeugt. dre

www.uniklinikum-jena.de 15
Veranstaltungen

Informationsabende
Mitarbeiterfest des UKJ Gesundheitstag 2012
für werdende Eltern

Informationsabende für werdende Das UKJ-Mitarbeiterfest findet „UNIBALANCE - Ressourcen erken-


Eltern finden an jedem zweiten nen. Ressourcen nutzen“, lautet das
Donnerstag im Monat 19 Uhr im am 6. Oktober 2012 Thema des 3. Gesundheitstages.
Hörsaal und im Kreißsaal der Die gemeinsame Veranstaltung von
Universitäts-Frauenklinik in der in der POM-Arena statt. Friedrich-Schiller-Universität und
Bachstraße 18 statt. Thema: „Rock’n Roll“ Universitätsklinikum Jena findet am
Nächste Termine: 17. November 2012 auf dem Ernst-
11. und 25. Oktober, 8. und 22. Alle Mitarbeiterinnen und Mitar- Abbe-Campus in der Carl-Zeiß-Stra-
November beiter sind herzlich eingeladen. ße 3 statt.

Eröffnet wird der Gesundheitstag mit


einer interaktiven Aufführung des
Galli Theaters Weimar, und die Debat-
tiergesellschaft Jena stellt die Frage:
„Immer online - Fluch oder Segen?“
Vorträge von Experten der FSU und
des UKJ, Workshops sowie Sport-
und Aktivangebote (u. a. Lachyoga
und Jonglage) runden das Angebot
des 3. Gesundheitstages ab, der durch
die Robert-Enke-Stiftung unterstützt
wird. Auch in diesem Jahr besteht die
Möglichkeit, Blut zu spenden.
Alle Beschäftigten und Studierenden
sowie die Bürger Jenas sind herzlich
eingeladen.
www.gesundheitstag.uni-jena.de.

16 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Service

Cafeteria
In der Cafeteria in der Magistrale des Klinikums werden täg-
lich drei Menüs angeboten, darunter ein vegetarisches.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
8.00 bis 10.30 Uhr und 11.00 bis 16.30 Uhr
(Mittagstisch von 11.00 bis 15.30 Uhr)
Samstag und Sonntag 12.00 bis 16.30 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 17.00 bis 20.00 Uhr

Patientenfürsprecher
Patientenfürsprecher stehen den Patienten bei Beschwerden und Problemen zur Seite
Christine Börner Brigitte Weinsheimer (Klinik für Psychiatrie)
Sprechzeit jeden Mittwoch in einer ungeraden Sprechzeit an jedem 1. und 3. Donnerstag im
Woche, 13.30-15.00 Uhr (Mitarbeiterservice Monat, 16-17 Uhr (Büro vor Station 5)
in der Magistrale), Tel.: 0170/4589890 Tel.: (03641) 935654

Grüne Damen und Herren


„Grüne Damen und Herren“ sind ehrenamtlich im Krankenhaus tätig. Sie nehmen sich Zeit
zum Zuhören, Plaudern, Spielen, Vorlesen und erledigen kleine Besorgungen. Wenn Sie eine
solche Unterstützung wünschen, sprechen Sie bitte die Pflegenden und Ärzte Ihrer Station
an.

Patientenbibliotheken
Die Patientenbibliothek im Klinikum Lobeda (im Erdgeschoss der Magistrale in den ehemaligen
Räumen der Poststelle) hat montags bis freitags von 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr geöffnet,
die Patientenbibliothek in der Kinderklinik montags und donnerstags von 9 bis 11 Uhr. Außer-
dem besteht in den Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, für Psychiatrie sowie für
Strahlentherapie und Radioonkologie die Möglichkeit der Buchausleihe.

Klinikseelsorge
Möchten Sie sich von einem Seelsorger betreuen lassen, wenden Sie sich bitte an:
Evangelische Klinikseelsorge: Katholische Klinikseelsorge:
Pfarrer Heinz Bächer, Tel. 0151 1710 1492 Pfarrer Michael Ipolt
Pfarrerin Christine Alder Bächer, Tel. 0151 1710 1493 Tel. 0171 3281 158
Pfarrerin Dorothee Müller, Tel. 0151 1710 1494

Blutspende
Die Möglichkeit zur Blutspende besteht am Institut für Transfusionsmedizin im ehemaligen
Chirurgie-Gebäude in der Bachstraße 18.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 14 bis19 Uhr und Freitag 8 bis13 Uhr
sowie jeden zweiten und letzten Samstag im Monat 9 bis13 Uhr

Kliniksozialdienst am UKJ Ethik-Kommission Zentrale Rufnummern


Leiter Leiterin Geschäftsstelle Zentrale Klinikum: 9300
Tancred Lasch Dr. Ulrike Skorsetz
Empfang Lobeda: 932 08 50
Tel.: (03641) 932 02 20 Tel.: (03641) 93 37 75
0151 16 35 93 41 Pforte Bachstraße: 93 30 11
tancred.lasch@med.uni-jena.de ulrike.skorsetz@med.uni-jena.de Öffentlichkeitsarbeit: 93 43 82

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Umweltschutz am UKJ

Umweltschutz und Ressourcenschonung


UKJ-Umweltschutztag findet am 9. Oktober statt

In einem Betrieb mit fast 5.000 Be- 1.500 MWh Energie einsparen. Das ent-
schäftigten sind Energieverbrauch, spricht einer Reduzierung von ca. 40
Ressourcenschonung und Umwelt- Tonnen CO2-Emissionen. „Ganz beson-
schutz außerordentlich wichtige The- ders beeindruckend sind diese Einspa-
men. Deshalb wurde am Universitäts- rungen beim Metallrecycling. Der Ener-
klinikum Jena bereits in den 1990er gieverbrauch reduziert sich bei Alumi-
Jahren ein Wertstoffmanagement nium um etwa 85, bei Kupfer um rund
etabliert. „Das System, das unter mei- 60 und bei Stahl um circa 70 Prozent.
nen Vorgängern Dr. Brox und Dr. Die getrennte Erfassung von 40 Ton-
Schubert in den letzten beiden Jahr- nen Metallschrott und etwa 33 Tonnen
zehnten auf- und bis heute ausge- entsorgter elektrischer und elektroni-
baut wurde, funktioniert sehr gut“, scher Geräte am UKJ entspricht damit
sagt Marc Hoffmann, der seit 2010 einer Umweltentlastung von circa 180
Betriebsbeauftragter für Abfall, Um- Tonnen CO2-Emissionen“, erläutert der
weltschutz und Gefahrgut ist und den Umweltschutzbeauftragte des UKJ und
UKJ-Umweltschutztag am 9. Okto- betont neben dem Umwelt- einen wei-
Marc Hoffmann ist Betriebsbeauftragter für Ab-
ber organisiert. fall, Umweltschutz und Gefahrgut am UKJ teren wichtigen Aspekt: „Mit den daraus
Foto: Büchel erzielten Erlösen reduzieren wir auch
„Wir wollen unsere Mitarbeiter über unsere Entsorgungskosten.“
aktuelle Fragen im Umgang mit Ener- Recycling zugeführt werden. „Es ist
gie informieren und sie gleichzeitig wichtig, beim Einkauf neuer Geräte „Projektgruppe Energie“ gegründet
motivieren, das hohe Niveau der Wert- nicht nur auf den Preis, sondern auch
stofferfassung beizubehalten, um die auf den Energieverbrauch und die Um- Intensiv Gedanken über einen mög-
Wertstoffe auch künftig konsequent weltbilanz zu schauen“, erläutert Marc lichst effizienten Umgang mit Energie
den Recyclingsystemen zuzuführen.“ Hoffmann. macht sich die im Frühjahr 2012 am UKJ
Neben Papier, Kunststoffen, Glas und Beachten sollte man außerdem die ele- gegründete „Projektgruppe Energie“,
Metallen gehören dazu auch Akkus, mentaren Regeln des Energiesparens: der Marc Hoffmann und Dr. Christian
Batterien und Druckerpatronen, die Nach Dienstschluss das Licht ausschal- Graudenz (Abteilungsleiter Bau und Ge-
zahlreiche wertvolle Bestandteile ent- ten und Elektrogeräte nicht die gesamte bäudetechnik) vorstehen: „Auf diese
halten. Dies gilt auch für veraltete oder Nacht im Standby stehen lassen. „In der
defekte technische Geräte, die am Kli- kühleren Jahreszeit kann man durch in-
nikum ebenfalls gesammelt und einem telligentes Lüften Heizkosten sparen.
Angesichts unseres Gesamtenergiever-
brauchs und weiter steigender Energie-
preise ergibt sich hier ein beachtliches
Auflösung
Einsparpotenzial“, ist Marc Hoffmann
überzeugt. „Auch aus Siedlungsabfäl- Kreuzworträtsel auf Seite 30
len streben wir eine weitere Steigerung
der Wertstofferfassung an.“

Erhebliche Einsparung
an CO2-Emissionen

2011 fielen am UKJ insgesamt 2.827


Tonnen Abfall an. Durch eine konse-
quente Wertstofferfassung konnten
unter anderem 40 Tonnen Metallschrott
sowie 270 Tonnen Papier, Pappe und
Kartonage dem Recycling zugeführt
werden. Mit der Nutzung von 270 Ton-
Akkus und Batterien werden auch am UKJ in nen Recyclingpapier lassen sich gegen-
speziellen Behältern gesammelt. Nicht fachge-
recht entsorgt, gefährden sie die Umwelt. über Frischfaserpapier neben dem Roh- „Premieren“ auf Seite 31
Foto: Riese stoff Holz etwa 7.600 m3 Wasser und 1a, 2a, 3b, 4c, 5b, 6b, 7a, 8a, 9c, 10c

18 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Umweltschutz am UKJ

UKJ-Umweltschutztag
am 9. Oktober
Der Umweltschutztag „Versionen und
Visionen“ findet ab 9.30 Uhr im Hör-
saal 2 und in der Magistrale des Kli-
nikums Lobeda statt.
Die Veranstaltung, zu der Mitarbeiter,
Patienten, Studenten und Besucher
des UKJ eingeladen sind, informiert
über einen effizienteren Umgang mit
Energie sowie Möglichkeiten zur Stei-
gerung der Wertstofferfassung.
Die Vorträge interner und externer Ex-
perten widmen sich unter anderem
folgenden Themen:
• Klimawandel und Energiewende
• aktiver Umweltschutz am UKJ
Steffen Riechmann (l.) und Dieter Serzisko bei der Abfallentsorgung Foto: Riese • Optimierung der Energienutzung
• Nachhaltigkeit in deutschen Klini-
ken – Klinergie 2020
• Energieeffizienz und nachhaltiges
Wirtschaften: Neubau am UKJ
Zwischen 12.30 und 14.00 Uhr finden
Weise bündeln wir die innerbetrieb- lem aber möchten wir mit den Mitar-
Aktionen von UKJ-Mitarbeitern statt.
lichen Kompetenzen und bereiten die beitern, Patienten, Studierenden und
Bildung eines betrieblichen Energiema- Besuchern über Fragen des Umwelt- Im Hörsaal der Kinderklinik spielt
nagements vor. Dieses soll bei Sicher- schutzes und der Ressourcenschonung ab 16.30 Uhr das Clown Ensemble
stellung der Patientenversorgung und ins Gespräch kommen“, betont der Ab- FauXpas rund um das Thema „Ener-
aller Forschungsaktivitäten am UKJ hel- fall-, Umweltschutz- und Gefahrgut- gie“ Theater für Kinder.
fen, Umweltbelastungen zu vermin- beauftragte des Klinikums. mv
dern sowie den Energieverbrauch und
die spezifischen Energiekosten zu sen-
ken.“ Marc Hoffmann verweist in die-
sem Zusammenhang auch auf das am
1. Juni 2012 in Kraft getretene Kreis-
laufwirtschaftsgesetz, das neben der
Schonung der natürlichen Ressourcen
fordert, möglichst viele Wertstoffe
durch stoffliches oder energetisches
Recycling in den Kreislauf zurückzufüh-
ren und Abfälle jeglicher Art umwelt-
verträglich zu bewirtschaften.

Seit 2005 kein signifikanter Anstieg


der Abfallmenge

„Wir sind auf dem Gebiet des Umwelt-


schutzes am Universitätsklinikum Jena
in den letzten Jahren ein weiteres Stück
vorangekommen. Trotz steigender Fall-
zahlen ambulanter Konsultationen und
Behandlungen sowie der Zunahme der
Planbettenanzahl hat es seit dem Jahr
2005 keinen signifikanten Anstieg der
Abfallmenge gegeben“, freut sich Marc
Hoffmann. „All dies wollen wir am 9. Ok-
tober an Info-Ständen und im Rahmen
von Präsentationen darstellen. Vor al-

www.uniklinikum-jena.de 19
Absolventenverabschiedung

Keine einfachen, aber schöne Zeiten


Als Albert Schweitzer vor 100 Jahren des Medizinstudiums – engagiert ha- Rheumatologe. Goethe war davon über-
sein medizinisches Examen bestand, ben. zeugt, im Leben nie so viel gelernt zu
war er bereits Mitte 30, promovier- Ohne Fleiß, Intelligenz, Verstand, logi- haben, wie aus seinen Krankheiten. „Ge-
ter Philosoph und habilitierter Theo- sches Denken und Einfühlungsvermögen ben wir unseren Patienten überhaupt
loge, außerdem Organist und Orgel- ist ein Medizinstudium nicht zu bewäl- noch die Chance, aus der Krankheit zu
bauer. Schweitzer, so Prof. Dr. Klaus tigen, betonte Festredner Prof. Dr. Gert lernen, über Bedingungen nachzuden-
Dicke, hatte zahlreiche herausragen- Hein, der als Arzt und Hochschullehrer ken, die diese verursacht haben und über
de Fähigkeiten und war das, was man mehr als drei Jahrzehnte an der Ausbil- notwendige Veränderungen, die einen
heute „Multitasking-Genie“ nennt. dung junger Ärztinnen und Ärzte betei- Rückfall oder neue Störungen verhin-
Seine einzigartige Lebensleistung ligt war. Prof. Hein zeigte sich ganz dern könnten? Vielleicht benötigen wir
zeigt aber auch, welche ungeheuren besonders beeindruckt, „mit welch gro- wieder etwas mehr ‚Lebensphilosophie‘
Kräfte die Begeisterung für die ver- ßem Interesse die Studenten immer dann im Medizinstudium“, sagte Prof. Hein
schiedensten Probleme und Fragestel- bei der Sache waren, wenn sie es mit und verwies auf das vor 150 Jahren in
lungen freisetzen kann. Das ist auch realen Patienten und deren Schicksalen Preußen abgeschaffte „Philosophicum“
heute noch so, und es wäre schade, zu tun hatten, und zwar nicht nur hin- für Medizinstudenten, das unter ande-
wenn dies in der beruflichen Alltags- sichtlich der organischen Krankheits- rem Fragen der Humanität, der Ethik und
routine verloren ginge, betonte der symptome, sondern auch der psychi- der Philosophie beinhaltete. Auf Wunsch
Rektor der Friedrich-Schiller-Univer- schen und sozialen Belange.“ Umso mehr der Medizinstudierenden hat die Univer-
sität Jena während der feierlichen bedauerte der ehemalige Leiter des sität Würzburg entsprechende Angebo-
Verabschiedung der jungen Ärztinnen Funktionsbereichs Rheumatologie und te als Wahlveranstaltung wieder einge-
und Ärzte am 6. Juli 2012. Osteologie der Klinik für Innere Medi- führt. „Eine bemerkenswerte Aktivität“,
zin III, dass der Arzt heute immer öfter findet Gert Hein.
In deren Namen dankten Christin Clajus als Leistungsanbieter und der Patient als Solides fachliches Wissen und Können,
und Benjamin Ilse allen, die ihr Wissen, Kunde angesehen wird, „einhergehend Empathie und Aufrichtigkeit sowie das
ihr Können und ihre Begeisterung für mit einem zunehmenden Verlust an ehrliche Bedürfnis, wirklich helfen zu
den Arztberuf an die Studierenden wei- menschlicher Zuwendung. Das kann und wollen, sind die wichtigsten Vorausset-
tergegeben oder sich um die Organisa- darf nicht der künftige Weg sein“. zungen für eine gute und erfolgreiche
tion des Studiums verdient gemacht Für Friedrich Schiller war der Mensch ärztliche Tätigkeit. „Sie haben einen tol-
haben. „nicht Seele und Körper“, sondern „die len Beruf gewählt. Auf Sie kommen zwar
„Ein Medizinstudium erfolgreich zu ab- innigste Mischung dieser beiden Sub- nicht gerade einfache, aber schöne Zei-
solvieren, ist eine großartige Leistung stanzen“, und Platon sah den großen ten zu“, freute sich Prof. Hein mit den
und Ihr ganz persönlicher Erfolg“, sag- Fehler bei der Behandlung von Krank- neuen Kolleginnen und Kollegen.
te Prof. Dr. Klaus Benndorf. Der Dekan heiten darin, „dass es Ärzte für den Kör- Auf deren gute berufliche Aussichten
der Medizinischen Fakultät hob ganz per und Ärzte für die Seele gibt, wo doch im Freistaat verwies der Präsident der
besonders den Einsatz der Medizin- beides nicht getrennt werden kann“. Landesärztekammer, Dr. Mathias Wes-
studierenden hervor, die sich zusätzlich „Bei aller notwendigen Spezialisierung: ser, der die jungen Ärzte aufrief, in der
in der Fachschaft oder in der Fakultät Ist daran nicht immer noch ein Quänt- Ärztlichen Selbstverwaltung aktiv mit-
– beispielsweise im Rahmen der Reform chen Bedenkenswertes?“, fragte der zuarbeiten. mv

Foto: Szabó

20 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Begabtencamp

Kopf voller Fragen


50 Schülerinnen und Schüler nahmen am jun.iversity-Camp teil

Marvin ist 15 und Schüler am Spe-


zialgymnasium für Sprachen in
Schnepfenthal. Doch er interessiert
sich auch für die Medizin. An seiner
Schule baute er einen Jugendsani-
tätsdienst auf, und in den Sommer-
ferien hat er bereits zum dritten Mal
am jun.iversity-Begabtencamp teil-
genommen. Nach Herzinfarkt und
Schlaganfall war in diesem Jahr die
Lungenembolie sein Thema. In Jena
geht Susann zur Schule. Die 13-Jäh-
rige ist vielseitig interessiert und be-
schäftigte sich mit Fragen des Au-
tismus. Linus kommt aus Berlin. Im
letzten Jahr hat er sich umfassend
über die Anwendung von Lasern in
der Augenheilkunde informiert, in
diesem Jahr über verschiedene As-
pekte der Gehirnaktivität.

Der 15-Jährige gehört zu den Schülern,


die an allen jun.iversity-Camps teilge-
nommen und bereits zum fünften Mal Hoch konzentriert: Unter fachkundiger Anleitung trainierten die Schülerinnen und Schüler im
zwei Wochen ihrer Sommerferien der SkillsLab des UKJ Fotos: Möbius
Wissenschaft „geopfert“ haben. „Zum
vierten Mal war das Universitätsklini-
kum Jena mit von der Partie“, freut sich
Christina Möbius, deren Stiftung und betont die Leiterin des Begabtencamps, Tag“, so Christina Möbius, „gehörte ne-
Verein „Faszination Begabung“ das das in jedem Jahr auch interessante kul- ben der abschließenden Präsentation
Camp veranstalten. turelle und Freizeitangebote bereithält. der Ergebnisse in der Fachhochschule
Jena zu den Highlights unseres Camps.“
Begeisterung und Forscherdrang Im SkillsLab Erste-Hilfe- Ebenso der Besuch im SkillsLab des UKJ,
Techniken trainiert der vom Team um Dr. Katrin Pahlke und
50 Schülerinnen und Schüler im Alter Dr. Johannes Winning ausgezeichnet
von 10 bis 17 Jahren haben daran teil- Nach einer Woche der methodischen vorbereitet wurde und den Schülern die
genommen, etwa ein Viertel interessier- Vorbereitung und der wissenschaftli- Möglichkeit bot, ihr Wissen und Kön-
te sich ganz besonders für Medizin oder chen Recherche gehen die Schülerinnen nen auf dem Gebiet der Ersten Hilfe zu
medizinische Psychologie. Kinder und und Schüler am Wissenschafts- und erweiterten und wichtige alltagsrele-
Jugendliche, deren Interessen weit über Wirtschaftstag mit einem Kopf voller vante Techniken praktisch zu üben.
das hinausgehen, was in der Schule ge- Fragen in die beteiligten Jenaer Unter-
leistet werden kann, und die sich mit nehmen und wissenschaftlichen Ein- „Die Schüler waren über das, was die
Antworten wie „Das behandeln wir spä- richtungen, darunter mehrere Kliniken moderne Medizin zu leisten vermag,
ter“ oder „Das ist doch viel zu speziell“ und Institute des Universitätsklinikums. begeistert, und viele fühlten sich in ih-
nicht zufrieden geben. „Hier treffen sie Experten, die sich teil- rem Vorhaben bestätigt, später einmal
„Genau diese Probleme und Fragestel- weise seit Jahrzehnten mit den Proble- Medizin zu studieren“, weiß Christina
lungen können sie in den zwei Wochen men beschäftigen, die die jungen Leu- Möbius, die sich im Namen ihres Teams
unseres Camps bearbeiten, ohne Leis- te interessieren, die zahlreiche Fragen und der Teilnehmer des uni.versity-
tungsdruck aber mit großer Begeiste- beantworten, aber auch neue stellen“, Camps für die großartige Betreuung
rung und Forscherdrang. Was die jun- sagt Christina Möbius. Und auch die bedankt und die Zusammenarbeit mit
gen Leute in dieser Zeit freiwillig leis- Wissenschaftler freuen sich über die dem UKJ auch künftig fortsetzen möch-
ten, verdient absolute Hochachtung“, hoch motivierten jungen Leute. „Dieser te. mv

www.uniklinikum-jena.de 21
Förderverein

Mehr Mitglieder und Sponsoren gewinnen


Dr. Dr. Michael Kiehntopf will die interne und externe Arbeit des
Fördervereins weiter intensivieren

„Die Bemühungen unseres Vereins wir mit Hartwig Gauder und dem Team
sind vor allem auf notwendige Vor- der GesundheitsUni die thematischen
haben gerichtet, für die die erforder- Schwerpunkte der Abendvorlesungen
lichen Mittel nicht oder nicht hinrei- im kommenden Jahr. Außerordentlich
chend zur Verfügung stehen“, beton- wichtig für die interne und externe Kom-
te der Initiator und erste Vorsitzende munikation unserer Aktivitäten ist das
des UKJ-Fördervereins, Prof. Dr. Her- Klinikmagazin. Auch diese Zusammen-
bert Bach, in dessen Gründungsjahr arbeit werden wir weiter intensivieren“,
1994. Daran hat sich bis heute nichts betont Dr. Kiehntopf, der seit Septem-
geändert. Nach wie vor unterstützt ber 2012 Mitglied im KM-Redaktions-
der Verein das Universitätsklinikum team ist.
Jena bei der Erfüllung seiner wissen-
schaftlichen, medizinischen, sozialen Über die umfangreichen Aktivitäten des
und kulturellen Aufgaben. Fördervereins des Universitätsklinikums
Jena informiert dessen Homepage, die
Dr. Dr. Michael Kiehntopf ist seit
Seit Mai 2012 hat der Förderverein mit Mai 2012 Vorsitzender des UKJ- im Internet unter: www.uniklinikum-
Dr. Dr. Michael Kiehntopf einen neuen Fördervereins Foto: Szabó jena.de/Foerderverein.html zu finden
Vorsitzenden. „Ich bin seit vielen Jah- ist. mv
ren Vereinsmitglied. Mein Vorgänger im Veranstaltungen wie die Jenaer Abend-
Amt des Vereinsvorsitzenden, Prof. Dr. vorlesung, das UKJ-Forum oder die
Hartmann, fragte mich, ob ich mir vor-
stellen könnte, den Vorsitz zu überneh-
Alumni- und Emerititreffen. Gustav-Bucky-Preis
men. Da ich die Arbeit des Förderver- „Diese erfolgreiche Grundausrichtung für Alexander Gussew
eins für außerordentlich wichtig halte, des Vereins bleibt selbstverständlich er-
habe ich zugesagt. Auf der Mitglieder- halten. Wir werden die Dinge, die sich Dr.-Ing. Alexander Gussew wurde mit
versammlung im Mai wurde ich zum bewährt haben, fortführen. Ich würde dem erstmals vergebenen Gustav-Bu-
neuen Vorsitzenden gewählt“, sagt der aber gern das Volumen der Förderung cky-Preis der Berliner Röntgengesell-
Biochemiker und Mediziner, der seit ausbauen. Doch dafür benötigen wir die schaft - Röntgenvereinigung zu Ber-
1997 am Universitätsklinikum Jena tä- entsprechende finanzielle Unterstüt- lin und Brandenburg e.V. ausgezeich-
tig ist und seit Ende 2009 kommissa- zung durch Spenden und Sponsoring. net. Mit diesem Nachwuchspreis wür-
risch das Institut für Klinische Chemie Konkret werden wir all dies in unserer digt die Vereinigung die 2011 abge-
und Laboratoriumsdiagnostik leitet. nächsten Vorstandssitzung im Herbst schlossene Dissertation von Alexan-
besprechen“, erläutert der neue Ver- der Gussew, die in der Medical Phy-
Der Förderverein des UKJ engagiert sich einsvorsitzende. Intensivieren möchte sics Group von Professor Jürgen R.
in verschiedenen Bereichen. Ein Schwer- er auch die Suche nach weiteren Spon- Reichenbach am UKJ entstand. Darin
punkt ist die Förderung der Wissenschaft soren von Promotionsstipendien: „Wir entwickelte er eine neue Methode
und der studentischen Ausbildung. Dazu, wollen dafür noch mehr Jenaer und zum in vivo Nachweis schmerzindu-
so Dr. Kiehntopf, gehören die Verlei- regionale Unternehmen gewinnen. Das zierter metabolischer Veränderungen
hung von Förderstipendien an Promo- hilft den Studierenden und den Unter- im menschlichen Gehirn mit Hilfe der
1
tionsstudenten sowie des Janus-Corna- nehmen, wo Geförderte auch eine be- H-MR-Spektroskopie. Seine Erkennt-
rius-Lehrpreises der Fachschaft Me- rufliche Perspektive finden könnten.“ nisse ermöglichen eine Verbesserung
dizin, die Unterstützung des Schüler- Michael Kiehntopf möchte außerdem der bildgebenden Diagnostik bei
labors und die Förderung der klinischen die Mitgliederwerbung verstärken und chronischen Schmerzen.
Forschung. Darüber hinaus engagiert noch mehr Kolleginnen und Kollegen Mit dem Preis, der jetzt jährlich ver-
sich der Verein bei der Ausstattung und für eine aktive Mitarbeit im Förderver- geben wird in Erinnerung an Gustav
künstlerischen Ausgestaltung des Kli- ein gewinnen. Bucky und seine radiologischen Kol-
nikums, der kulturellen Patientenbe- Sehr erfolgreich entwickelt haben sich legen, die zwischen 1933 und 1945
treuung sowie der Förderung des The- die GesundheitsUni und die Abendvor- aus ihrer Tätigkeit verbannt oder zur
rapiehundes in den Kliniken für Psychi- lesung, die vom Förderverein von An- Emigration gezwungen wurden, wur-
atrie und für Kinder- und Jugendpsy- fang an unterstützt wurden und sehr de auch Florian F. Schmitzberger von
chiatrie. Schließlich unterstützt er me- wichtig für die Außendarstellung des der Charité Berlin ausgezeichnet.
dizinische, kulturelle und sportliche Klinikums sind. „Gegenwärtig planen

22 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Diagnostik und Therapie

Bessere Versorgung von Unfallopfern


Auszeichnung für das TraumaNetzwerk Thüringen

Nach einem Unfall kommt es auf jede allen Beteiligten, das Leben der Pati- furt und Meiningen eines von drei
Minute und ein perfektes Zusam- entinnen und Patienten zu retten.“ überregionalen Traumazentren im Thü-
menspiel aller an der Versorgung Be- Die Anforderungen der Deutschen Ge- ringer Traumanetzwerk. Diese Kliniken
teiligten an: Die bestmögliche Ver- sellschaft für Unfallchirurgie an ein verfügen unter anderem auch über die
sorgung von schwerverletzten Unfall- Traumanetzwerk sind hoch und exakt erforderliche Neurochirurgie. Jährlich
opfern ist daher das Ziel des Trauma- festgelegt: „Es muss sichergestellt sein, kommen ca. 200 schwerstverletzte Pa-
Netzwerkes Thüringen. Hierzu haben dass jederzeit eine Versorgung von tienten per Hubschrauber oder Ret-
sich insgesamt 26 Kliniken zusam- Schwerverletzten auf höchstem Niveau tungswagen an das Uniklinikum Jena,
mengeschlossen - mit Erfolg: Nach ei- gewährleistet ist. Neben den organisa- viele davon mit einem Polytrauma, das
nem aufwändigen Prüfungsprozess torischen Abläufen und den bestehen- bedeutet: Die Patienten haben mehre-
verlieh am 20. Juli die Deutsche Ge- den Strukturen wurde daher auch die re gleichzeitig erlittene Verletzungen in
sellschaft für Unfallchirurgie (DGU) apparative Ausstattung der Kliniken verschiedenen Körperregionen.

Qualitätszertifikate der
Deutschen Gesellschaft für
Unfallchirurgie erhielten 26
Kliniken, die sich zum Trau-
maNetzwerk Thüringen zu-
sammengeschlossen haben.
Damit, so Gesundheitsmini-
sterin Heike Taubert (Bild-
mitte), wird die Versorgung
von Unfallopfern nachhaltig
verbessert. Foto: Hofmann

in Jena das Qualitätszertifikat der überprüft“, erklärt Prof. Dr. Dr. Gunther Alle Kliniken des Traumanetzwerks ha-
Fachgesellschaft an das Netzwerk Hofmann, Direktor der Klinik für Un- ben sich unter anderem verpflichtet, am
und die teilnehmenden Kliniken. In fall-, Hand- und Wiederherstellungs- so genannten Traumaregister der Deut-
den Netzwerk-Kliniken des Freistaa- chirurgie am Universitätsklinikum Jena schen Gesellschaft für Unfallchirurgie
tes werden jährlich über 600 schwer- und zugleich Sprecher des TraumaNetz- teilzunehmen. In diesem Register wer-
verletzte Unfallopfer versorgt. werks Thüringen. Wichtig sei zudem die den die Daten aller schwerverletzten
Kommunikation der Kliniken unterein- Patienten vom Unfallort bis zur Klinik-
Für Thüringens Gesundheitsministerin ander, um sicherzustellen, dass Patien- entlassung standardisiert erfasst und
Heike Taubert belegt die Auszeichnung ten ohne Verzögerung bei Bedarf zur für Forschung und Qualitätssicherung
des Traumanetzwerkes erneut „die hohe weiteren Behandlung in eine andere genutzt.
Versorgungsqualität“. Sie betonte bei der Klinik verlegt werden können. Zu den
Übergabe der Zertifikate in den Jenaer Mitgliedern des Netzwerkes zählen Überreicht wurden die Zertifikate von
Rosensälen: „Die Gründung und die Krankenhäuser der Basisversorgung, Prof. Dr. Bertil Bouillon, Mitglied des
Qualitätskontrolle des Traumanetzwerks Kliniken der Schwerpunktversorgung, Arbeitskreises Umsetzung Weissbuch/
und seiner Kliniken verbessert die Ver- die als „Regionales Traumazentrum“ Traumanetzwerk (AKUT) der Deutschen
sorgung von Unfallopfern nachhaltig. gelten, und so genannte „Überregionale Gesellschaft für Unfallchirurgie, einem
Die effiziente und schnelle medizinische Traumazentren“, Kliniken der Maximal- der Initiatoren der Einführung von
Versorgung schwer verletzter Patientin- versorgung. Traumanetzwerken in Deutschland.
nen und Patienten ist eines der vorran- Auch er ist überzeugt: „Das bestehen-
gigsten Ziele der modernen Medizin. Uniklinikum Jena ist „Überregionales de Netz der Zusammenarbeit in Thü-
Gerade in diesem Bereich ist die enge Traumazentrum“ ringen wird durch diese Kooperations-
Kooperation von Kliniken, Rettungs- form noch enger geknüpft, wovon vor
diensten und Leitstellen enorm wichtig. Die Unfallchirurgen des Uniklinikums allem die Patienten dauerhaft profitie-
Die Zusammenarbeit im Netzwerk hilft Jena stellen neben den Kliniken in Er- ren werden.“ dre

www.uniklinikum-jena.de 23
Diagnostik und Therapie/Forschung

Stoffwechselbilder ohne Nebenwirkungen

Die neue Gamma-Kamera „Symbia S“


wurde vor wenigen Wochen an der Kli-
nik für Nuklearmedizin in Betrieb ge-
nommen. „Das Gerät liefert hochwertige
Aufnahmen – Szintigramme – des Stoff-
wechsels einzelner Organe oder des ge-
samten Körpers“, erläutert Klinikdirektor
Dr. Martin Freesmeyer.
Bei der Szintigrafie werden keine Kon-
trastmittel wie im CT oder MRT einge-
setzt, sondern geringe Mengen schwach
radioaktiver Stoffwechselmarker ver-
abreicht, die sich in dem Organ oder Ge-
webe, das untersucht werden soll, an-
reichern. „Die Substanzmengen sind ex-
trem klein, sie bewegen im Nano- bis MTRA Kathrin Sältzer bei der Durchführung einer Szintigraphie Foto: Szabó
Pico-Gramm-Bereich“, sagt Dr. Frees-
meyer und betont, dass die verwende-
ten Radiopharmaka deswegen auch kei- Nach der Gabe der radioaktiven Sub- gefäße sowie der Nierenfunktion, und
ne Nebenwirkungen verursachen. „Sie stanzen wird die schwach ionisierende hier vor allem des Harnabflusses, einge-
lösen weder Allergien noch andere Un- Strahlung von der Gamma-Kamera auf- setzt“, betont Martin Freesmeyer. Ebenso
verträglichkeiten aus. Das ist auch des- genommen und in Stoffwechselbilder bei Tumorerkrankungen, ganz besonders
halb sehr wichtig, weil zahlreiche ältere umgewandelt. „Besonders häufig wird beim Mamma- und Prostatakarzinom
Patienten mit Vorerkrankungen zu uns die Szintigrafie bei Untersuchungen des sowie beim Neuroblastom, einer der
kommen, die mitunter keine Kontrast- Stoffwechsels der Schilddrüse, des Ske- häufigsten Krebserkrankungen im Kin-
mittel vertragen.“ letts, der Durchblutung der Herzkranz- desalter. mv

Vaskulitis-Formen haben genetische Ursache


UKJ-Rheumatologen an internationaler Groß-Studie beteiligt
Etwa 4.000 Menschen erkranken jähr- nisse einer genomweiten Assoziations- samkeiten in den Symptomen und Ge-
lich in Deutschland an einer Vaskuli- studie. webeveränderungen aufweisen.“
tis, bei der sich Antikörper gegen spe- „In einem Vergleich des genetischen Das Studienergebnis macht auch deut-
zielle weiße Blutkörperchen, die Gra- Hintergrundes von 2.900 Patienten mit lich, dass die klinische Erforschung so
nulozyten, wenden. Diese Autoim- einer Vaskulitis und 5.900 gesunden seltener Erkrankungen wie der Klein-
munreaktion bewirkt einen chroni- Probanden konnten erstmals signifikan- gefäßvaskulitiden nur in großen Koo-
schen Entzündungsprozess an den te Unterschiede nachgewiesen werden“, perationen erfolgreich ist. Die Jenaer
kleinsten Gefäßen, eine so genannte so Dr. Thomas Neumann, Oberarzt der Rheumatologen sind seit Jahren in das
ANCA-assoziierte Vaskulitis, die oft in Klinik für Innere Medizin III am UKJ und europäische Vaskulitisforschungsnetz-
einer fulminanten strukturellen Zer- einer der Koautoren. Darüber hinaus werk „EUVAS“ eingebunden. „Ich freue
störung lebenswichtiger Organe wie fanden die Wissenschaftler heraus, dass mich natürlich sehr, dass unsere Klinik
Lunge oder Niere mündet. es auch innerhalb der Gruppe der Pati- zu dieser wichtigen Studie beitragen
enten Unterschiede gibt, die möglicher- konnte“, sagte Professor Dr. Gunter
Einem internationalen Konsortium von weise den Krankheitsverlauf bestim- Wolf, Direktor der Klinik für Innere Me-
25 Studienzentren mit Beteiligung Je- men. „Das Ergebnis hat große Relevanz dizin III. Mit ihren Funktionsabteilun-
naer Rheumatologen ist gelungen he- für die klinische Praxis“, ergänzt der gen für Nephrologie und Rheumatolo-
rauszufinden, welche genetischen Ver- Rheumatologe, „es unterstreicht die gie verfügt die Klinik über große Er-
änderungen bei Patienten mit einer Notwendigkeit, zukünftig einzelne Er- fahrungen in der Behandlung von Pa-
ANCA-assoziierten Vaskulitis vorlie- krankungen dieser Gruppe hinsichtlich tienten mit einer Vaskulitis. Zahlreiche
gen. Im „New England Journal of Me- der Therapiekonzepte noch individuel- Patienten werden hier langfristig in ei-
dicine“ publizierten sie jetzt die Ergeb- ler zu betrachten, obwohl sie Gemein- ner Spezialsprechstunde betreut. vdG

24 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Forschung

Marie-Curie-Netzwerk: Knochen Diese Unterschiede wollen die Wissen-


schaftler auf der molekularen Ebene
kartieren und die Gene oder regulato-
und Immunsystem im Dialog rischen Elemente identifizieren, deren
veränderte Aktivität die Unterschiede
EU fördert in Jena koordiniertes Nachwuchs- verursacht. „Die bisher verfügbaren
Therapien sind praktisch ausschließlich
programm in der Osteoimmunologie auf die Beeinflussung der Entzün-
dungszellen gerichtet. Unser Ziel sind
neue therapeutische Angriffspunkte zur
Beeinflussung der Bindegewebszellen“,

Im jetzt gestarteten europaweiten


Marie-Curie-Netzwerk „Osteoimmu-
ne“ werden 14 Nachwuchswissen-
schaftler das Zusammenspiel von Kno-
chen und Immunsystem untersuchen.
Neben ihren Forschungsprojekten auf
dem relativ jungen Gebiet der Osteo-
immunologie, in denen sie Krank-
heitsmechanismen, bspw. der rheu-
matoiden Arthritis oder von Morbus
Bechterew aufklären wollen, steht die
interdisziplinäre Ausbildung im Vor-
dergrund. Das am Universitätsklini-
kum Jena koordinierte Projekt vereint
acht universitäre Institute und Klini-
ken sowie drei Biotechnologie-Firmen
aus sieben europäischen Ländern und
wird vier Jahre lang von der EU mit Der Jenaer Immunologe Prof. Thomas Kamradt, hier mit Aufnahmen zur nicht-
insgesamt 3,2 Millionen Euro unter- invasiven Bewertung von Gelenkentzündungsprozessen im Tiermodell, koordi-
niert das Marie-Curie-Netzwerk OSTEOIMMUNE, in dem das Zusammenspiel von
stützt. Knochen und Immunsystem untersucht wird Foto: Szabó

Auf etwa ein Prozent wird der Anteil


an der Weltbevölkerung geschätzt, der randennetzwerkes, das der Jenaer Im- so Kamradt. Die Forschungsprojekte der
an rheumatoider Arthritis, kurz Rheu- munologe koordiniert. anderen Partner untersuchen bspw. die
ma, leidet. Ursache dieser äußerst genetische Regulation des Knochen-
schmerzhaften, chronisch und in Schü- Neue therapeutische Angriffspunkte abbaus, Signalprozesse von Entzündung
ben verlaufenden Gelenkentzündung, und Knochenabbau bei Arthritis und die
die Knorpel und Knochensubstanz Im Herbst und Anfang des nächsten Modulation des Knochenumbaus bei
schädigt, ist eine Autoimmunreaktion. Jahres werden zwei Doktoranden ihre Morbus Bechterew.
Die aktuell verfügbaren Therapien kön- Arbeit in Jena beginnen. Sie werden un-
nen den Krankheitsverlauf mildern. Sie tersuchen, welche Rolle Bindegewebs- Nachwuchsforscher für die
erfordern allerdings lebenslange An- zellen im Gelenk bei der Entstehung Osteoimmunologie
wendung, haben teilweise erhebliche und beim Abklingen der Arthritis spie-
Nebenwirkungen, sind teuer und eine len und ob sich diese Spieler im Krank- Ein wichtiger Aspekt des Netzwerkes ist
Heilung ist noch nicht möglich. „Das heitsgeschehen beeinflussen lassen. die interdisziplinäre Ausbildung. Deswe-
Zusammenspiel von Immunsystem mit „Bei Mäusen können wir den Verlauf der gen wird jeder Doktorand mehrfach zu
Knochen und Knorpelzellen gehorcht Arthritis entscheidend beeinflussen, Gast in Partnerlaboren sein, sowohl bei
aber nicht einer einspurigen Befehls- indem wir schon vor der Erkrankung die den akademischen als auch den Indus-
kette, sondern ist ein Dialog“, so Prof. Lymphozyten vermindern, die die Im- triepartnern. Neben der Einbindung in
Thomas Kamradt. Als Beispiel nennt der munreaktion regulieren“, beschreibt Graduiertenprogramme an den Heimat-
Direktor des Instituts für Immunologie Thomas Kamradt ein früheres Ergebnis. universitäten organisiert das Netzwerk
am Universitätsklinikum Jena das Kno- „Die Bindegewebszellen der Gelenkhaut drei Frühlingsschulen, in denen fachli-
chenmark, in dem die weißen Blutkör- unterscheiden sich stark, je nachdem, che Aspekte und Arbeitstechniken, aber
perchen gebildet werden und wohin ob die Entzündung akut, abklingend auch administrative Fertigkeiten vermit-
sich die Immun-Gedächtniszellen nach oder chronisch verläuft. Wir haben erste telt werden. „In unserem Netzwerk wer-
einem Entzündungsschub zurückzie- Anhaltspunkte dafür, dass sie ihrerseits den wir die Nachwuchsforscher begeis-
hen. Dieser Dialog zwischen Immunsys- die Zellen des Immunsystems beeinflus- tern und sie befähigen, das junge Ge-
tem und Knochen ist der Forschungs- sen. Dies könnte ganz neue therapeu- biet der Osteoimmunologie voranzu-
gegenstand des europaweiten Dokto- tische Möglichkeiten eröffnen.“ bringen“, so Professor Kamradt. vdG

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Personalia/Forschung

Wenn sich das Immunsystem gegen Nerven wendet


Der Neurologe Professor Christian Geis erforscht am Uniklinikum
Jena neuroimmunologische Erkrankungen

Gleich in der ersten Woche die Ver- Nicht nur methodisch passt Professor
antwortung für eine eigene Station, Geis bestens ins Forschungsprofil des
ein Laborumzug auf Hochtouren und Jenaer Uniklinikums. Am Forschungs-
der Kalender voller Termine für Koo- und Behandlungszentrum für Sepsis
perationsgespräche – mit großem und Sepsisfolgen CSCC etabliert er eine
Tempo startet Christian Geis seine Tä- neue Arbeitsgruppe, die die neurologi-
tigkeit am Universitätsklinikum Jena. schen Komplikationen bei Sepsis unter-
Der 35-jährige habilitierte Mediziner sucht: „Über die Mechanismen dieser
hat hier seit August eine Professur für oft schweren Komplikationen, die zu
Neurologie inne. neurologischen Spätschäden führen
können, ist noch wenig bekannt.“
Christian Geis stammt aus Würzburg, In der Klinik möchte Professor Geis das
wo er Medizin studierte und anschlie- gesamte Spektrum der Neurologie ab-
ßend am Universitätsklinikum seine decken, Schwerpunkt sind aber auch
Facharztausbildung zum Neurologen hier die neuroimmunologischen Erkran-
absolvierte. Parallel dazu baute er eine Prof. Christian Geis Foto: Szabó kungen und die neurologische Akut-
eigene Arbeitsgruppe auf, deren wis- medizin. „Das Nervensystem ist so kom-
senschaftlichen Schwerpunkte in der plex und unverstanden, bereits kleins-
Untersuchung von Autoimmunerkran- der Neurologe, „zum Beispiel bei der te Veränderungen auf Zellebene kön-
kungen des Nervensystems liegen und Neuromyelitis optica, einer Unterform nen den gesamten Organismus beein-
die in Würzburg an einem Sonderfor- der multiplen Sklerose.“ Dabei setzt er flussen“, begründet der Neurologie-
schungsbereich beteiligt war. „Wir ver- modernste Mess- und Bildgebungsver- Professor seine Faszination für das Fach,
suchen grundlegende zelluläre Prozes- fahren ein, wie Patch clamp-Analysen die er auch an die Studierenden wei-
se dieser Krankheiten zu verstehen“, so und hochauflösende Mikroskopie. tergeben will. vdG

Blasenkrebs: Immuntherapie soll Wachstum verhindern


Jenaer Klinik für Urologie ist führendes deutsches Studienzentrum
Mit 860.000 Euro fördert die Deutsche von den oberflächlichen Schichten der Schutz gegen die Tuberkulose einge-
Krebshilfe eine Studie zur Therapie des Blase in die Blasenwand vordringt. Denn setzt. Bei der BCG-Therapie erfolgt der
oberflächlichen Harnblasenkrebs. Auf in diesem Stadium ist eine Therapie Zugang über einen Katheter in die Bla-
deutscher Seite wird die Studie durch deutlich schwerer. Prof. Grimm: „Die Be- se. Dort löst der Stoff eine lokale Im-
die Klinik für Urologie des Universitäts- troffenen verlieren dann ihre Blase. Da- munreaktion aus, die den Übergang des
klinikums Jena geleitet. Prof. Dr. Marc- her setzt die Therapie direkt dann an, Tumors verhindern soll. Grimm: „Grob
Oliver Grimm, Direktor der Klinik für wenn das Karzinom noch auf die Ober- vereinfacht kann man sagen, dass ab-
Urologie: „Das oberflächliche Harnbla- fläche begrenzt ist. Bleibt es an der Ober- geschwächte Bakterien das Krebs-
senkarzinom liegt auf Rang fünf der fläche, kann die Blase erhalten werden.“ wachstum verhindern sollen. Dabei
häufigsten Krebsarten in Deutschland. Die Studie ist auf über fünf Jahre ange- kann es zu allerdings zu Symptomen
Jährlich erkranken in Deutschland rund legt, europaweit sollen 1.000 Patienten einer Blasenentzündung kommen, zum
16.000 Personen daran.“ daran teilnehmen, allein in Deutschland Beispiel häufigem Harndrang oder
400. Die Jenaer Klinik ist das deutsche schmerzhafter Blasenentleerung. Da-
Die Studie soll die Immuntherapie mit Studienzentrum, in dem die Ergebnisse her steht nun die Frage im Vorder-
dem Therapeutikum BCG („Bacillus- aus über 30 teilnehmenden Kliniken im grund, wie diese Therapie optimiert
Calmette-Guerin“) optimieren. Ein Ziel gesamten Bundesgebiet zusammenlau- und mögliche Nebenwirkungen ver-
dieser Therapieform ist es zu verhin- fen werden. mindert werden können, etwa indem
dern, dass der Tumor nach der opera- BCG wurde bereits Anfang des 20. Jahr- man die Häufigkeit der Anwendungen
tiven Entfernung erneut auftritt und hunderts entwickelt und ursprünglich als reduziert.“ dre

26 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Fit sein mit Hartwig Gauder

Das Herz ist der beste Personal Trainer

„Unser Körper und unsere Gesundheit ven Laufbahn niemals 140.000 Kilome- wählen. Aber auch mit Haus- und Gar-
sind unser wertvollstes Kapital, und ter zurücklegen können“, weiß der frü- tenarbeit, regelmäßigem Spazierenge-
deshalb müssen wir beide äußerst here Weltklasse-Geher. hen oder der Bewältigung alltäglicher
sorgsam behandeln“, sagte Hartwig Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad kann
Gauder während der Abendvorlesung man sein Herzkreislaufsystem trainieren
„Trainieren für jedermann – aber rich- und seine Fitness verbessern.
tig“ am 25. Juli. „Überprüfen und ge-
gebenenfalls umstellen sollten wir Sport ist nur so gesund, wie man ihn
unsere Ernährung und Lebensweise, betreibt. Auch Pausen gehören dazu, und
deren Spiegelbild Volkskrankheiten Erholung ist ebenso wichtig wie Belas-
wie Bluthochdruck, Übergewicht, tung. Beides muss gut aufeinander ab-
Herzkreislaufprobleme oder Diabetes gestimmt sein, um Überlastungen zu
sind. Nutzen sollten wir die vielfälti- vermeiden. „Kündigt sich eine Erkältung
gen Möglichkeiten der Prävention, zu an, ist zwingend eine Trainingspause ein-
denen auch der Sport gehört. Alles zulegen. Nehmen Sie die Warnsignale
zusammen“, so Gauder, „verringert Ihres Körpers ernst“, betont Hartwig
das Risiko für Herzkreislauf- und viele Gauder. Vor Überlastung schützt neben
weitere Erkrankungen.“ der richtigen Dosierung die subjektive
oder objektive Trainingsüberwachung,
Wer mit dem Sporttreiben beginnt, sollte sagt Ralf Janke vom „Laufladen Jena“
sich allerdings nicht blindlings in das und empfiehlt Freizeitsportlern, sich
Vergnügen stürzen. „Am Beginn steht Sportlich aktiv – wie hier beim Jenaer Firmen- den Grundsatz „Laufen ohne Schnau-
immer eine Überprüfung des Gesund- lauf – sind zahlreiche MitarbeiterInnen des UKJ fen“ zu Eigen zu machen: „Laufen soll-
Foto: Szabó
heitszustandes, denn eine Überschät- te man in einem Tempo, bei dem man
zung der eigenen physischen Möglich- Nicht vordergründig unter modischen sich mit dem Trainingspartner noch
keiten kann gefährlich sein“, gibt Hart- Gesichtspunkten zu wählen, ist das problemlos unterhalten kann.“ Neben
wig Gauder zu bedenken. Das richtige sportliche Outfit. Das gilt für die Sport- der Atemfrequenz sind das Schwitzen
Maß finden sollte man bei der Trainings- schuhe ebenso wie für die Kleidung. und die Hautfärbung wichtige Indika-
intensität. „Hören Sie auf Ihren Körper, Generell sollte man funktionelle Sport- toren der Bewegungsintensität und des
beginnen Sie langsam und steigern Sie kleidung tragen und diese bestmöglich Erschöpfungszustandes. Objektive Aus-
diese nach und nach“, rät der Olympia- auf die klimatischen Bedingungen ab- sagen erhält man über die Messung der
sieger. stimmen. Bei Sonne und hohen Tempe- Herzfrequenz, der Sauerstoffsättigung
„Um Fehlbelastungen zu vermeiden und raturen ist ein Sonnenschutz Pflicht und und des Laktatwertes.
den Trainingseffekt seiner Sportart op- der Trainingsumfang gegebenenfalls zu Für Freizeitsportler bietet sich vor allem
timal zu nutzen, kann ein Einsteigerkurs reduzieren. Letzteres gilt auch, wenn es die Herzfrequenzmessung an. „Das Mess-
helfen. Das ist gilt nicht nur für Golf- besonders kalt oder „ungemütlich“ ist. gerät sollte aber unbedingt EKG-genau
oder Tennisanfänger, sondern auch für Unbedingt achten sollte man beim Trai- arbeiten, denn wenn es 10, 20 oder sogar
Läufer, Walker und andere. Wer beim nieren auf ausreichend Flüssigkeit. Dabei 30 Schläge von der tatsächlichen Herz-
Nordic Walking die Stöcke nicht richtig lautet die Faustregel, alle 15 bis 20 Mi- frequenz abweicht, ist es nutzlos und
einzusetzen versteht, schleppt lediglich nuten etwa 150 Milliliter zu trinken, kann sogar schaden. Am genauesten ist
200 Gramm mehr Ballast mit sich her- auch wenn man keinen Durst hat. Denn die Messung mit einem Brustgurt“, er-
um, einen zusätzlichen Trainingseffekt ist dies der Fall, ist es bereits zu spät. klärt Ralf Janke und empfiehlt Hobby-
bringt das nicht. Das gilt auch für das Richtiges Essen ist ebenfalls ein wichti- sportlern, mit höchstens 70 bis 80 Pro-
Laufen, wo das korrekte Abrollen der ger Baustein für den Erfolg. Deshalb soll- zent der maximalen Intensität zu trai-
Füße sehr wichtig ist, um mögliche Schä- ten auch Freizeitsportler auf eine koh- nieren. Ermitteln kann man den richti-
den zu vermeiden.“ lehydrat- und ballaststoffreiche Kost gen Trainingspuls mit der „Altersformel“,
Bewegung und Sport sind ebenso wich- achten. Zu vermeiden sind vor dem die die maximale Herzfrequenz bei Män-
tig für die Balance im Leben, für Ent- Sporttreiben schwere Mahlzeiten. „Dann nern (220 minus Lebensalter) und Frau-
spannung und Ausgleich. Das funktio- ist die Banane der Bratwurst vorzuzie- en (226 minus Lebensalter) festlegt.
niert aber nur, wenn das Sporttreiben hen“, sagt Gauder und empfiehlt, min- „Allerdings gibt es individuelle Unter-
Freude macht und nicht zur lästigen destens zweimal pro Woche zu trainie- schiede, deshalb kann auch hier eine
Pflichtübung wird. „Darin unterscheiden ren, insgesamt etwa zwei bis zweiein- kardiologische Untersuchung sinnvoll
sich Freizeit- nicht von Leistungssport- halb Stunden. sein“, sagt Janke und rät: „Achten Sie
lern. Wäre mir der Sport eine Last ge- Wer etwas aktiv für seine Gesundheit tun stets auf Ihr Herz, denn das ist der beste
wesen, hätte ich während meiner akti- will, kann unter zahlreichen Sportarten Personal Trainer.“ mv

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Mosaik

Dienstreisetagebuch
UKJ-Weiterbildungskurs besuchte Hamburger Kliniken

Im Rahmen unserer Weiterbildung für


Intensivpflege und Anästhesie 2010-
2012 führte die abschließende Dienst-
reise am 6. Juni 2012 nach Hamburg.

Am nächsten Morgen fuhren wir zum


Universitätsklinikum Hamburg-Eppen-
dorf (UKE), wo wir einen Einblick in
Struktur und Arbeit der Klinik für An-
ästhesie und Intensivtherapie gewinnen
wollten. Unsere Vorstellungen wurden
erfüllt. Man führte uns in kleinen Grup-
pen über die Intensivstationen mit 120
Betten und den Zentral-OP mit 16 Sä-
len. Als Höhepunkt des ersten Dienst-
reisetages empfanden viele Kursteil-
nehmer die Bernhard-Nocht-Klinik für Zwei Hamburger Kliniken besuchten die Teilnehmer der Weiterbildung für Intensivpflege und An-
Tropenmedizin. Ein Bauabschnitt des ästhesie Foto: privat
UKE, der einem Hochsicherheitstrakt,
ja eher einer Geisterstadt ähnelt. Hier fahrzeug der Feuerwehr Hamburg sta- ten können. Aus Gründen der Men-
werden schwerstkranke, hoch infektiö- tioniert, die eng miteinander kooperie- schenwürde fand die Besichtigung des
se Patienten (infiziert mit „exotischen“ ren. Den Fokus setzten wir hier auf ei- Verbrennungszentrums außerhalb der
Parasiten, Bakterien und Viren) intensiv- nen Besuch des Zentrums für Quer- Station statt. Diese stellt sechs Inten-
medizinisch versorgt und von der Au- schnittgelähmte und für Verbrennungs- sivbetten für Verbrennungsopfer im
ßenwelt abgeschirmt, um die Zivilisation opfer. Am BUKH werden jährlich etwa Norden Deutschlands rund um die Uhr
vor einer Epidemie zu schützen. 700 Querschnittgelähmte behandelt, zur Verfügung. Der im Anschluss ge-
Am zweiten Tag besuchten wir das Be- 45 Prozent sind Tetraplegiker, teilweise plante Besuch des Rettungshubschrau-
rufsgenossenschaftliche Unfallkranken- mit Atemlähmung. Oft sind es junge bers konnte nicht erfolgen, da sich
haus Hamburg (BUKH), ein Krankenhaus Menschen, deren Krankenhausaufent- „Christoph Hansa“ im Einsatz befand.
der medizinischen Akutversorgung. Für halt sich über Monate bis ein Jahr zieht. Nach zwei stressigen aber kulturell und
die notfallmedizinische Versorgung sind Respekt ist den Pflegenden zu zollen, medizinisch imposanten Tagen in Ham-
am BUKH der Rettungshubschrauber die ihre Arbeit über solch einen langen burg endete unsere Dienstreise.
„Christoph Hansa“ sowie ein Noteinsatz- Zeitraum an einem Patienten verrich- Stephanie Pauer

Kunst in der Magistrale


„Einfach Spaß beim Malen“
„Unsere Schüler sind zwischen 3 und 86. jährlich rund 800 Schüler von
Sie malen, zeichnen, töpfern, fotogra- über 40 Dozenten unterrich-
fieren oder widmen sich der Bildhaue- tet. „Sehr wichtig ist uns die
rei.“ Dr. Dana Fürnberg, Leiterin der Wei- frühkindliche Förderung. Wir
marer Mal- und Zeichenschule, freut haben aber auch zahlreiche
sich, dass die Ausstellung, die anlässlich ältere Schüler, die nach dem
des 40. Jahrestages des Neubeginns der Ende der Berufstätigkeit ihre
Schule an verschiedenen Thüringer Or- künstlerischen Fähigkeiten
ten Station macht, auch in der Magis- entdecken“, so Dana Fürnberg Krofydel – Mischtechnik, Helene Hauburg, 6 Jahre
trale des Klinikums zu sehen ist. während der Vernissage, die
1776 als „Fürstliche freie Zeichenschu- Andreas Böhmer mit virtuoser Gitarren- druck von der Freude und vom Engage-
le“ gegründet, wurde sie von namhaf- musik begleitete. ment, das der 11-jährige Jonas auf den
ten Künstlern geprägt. 1930 aufgelöst, Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt Punkt bringt: „Hier gibt es keine Vor-
erfolgte im Jahr 1972 die Neugründung. der Arbeiten und porträtiert einige der schriften, sondern einfach nur Spaß
In Kursen und Workshops werden heute Künstler, und sie vermittelt einen Ein- beim Malen.“ mv

28 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Mosaik

Empfehlung aus der Patientenbibliothek

Karl Foerster schrieb in seinem Buch dem Charakter der Pflanzen, wie man gehen. Besonders amüsant zu lesen ist
„Blauer Schatz der Gärten“: „Ein Roman- einen Teich anlegt oder Schnecken los sein endloser, vergeblicher Kampf ge-
schriftsteller kann seine Bücher unver- wird. Man findet nicht nur hilfreiche gen den lachenden Giersch.
ändert drucken lassen, die Küsse blei- Etwas aufgesetzt wirkt dagegen eine
ben dieselben. Unsere Gartenbücher je- lange Liste von Persönlichkeiten aus
doch haben immer wieder ganze neue Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissen-
und andere Blumen ans Herz zu neh- schaft, die er in das Thema einbezieht.
men.“ Erich Honeckers Versuche zur Lenkung
des kleingärtnerischen Schaffens in der
Es gibt schon Tausende Gartenbücher, DDR, Erika Krauses „Du und Dein Gar-
dennoch ist es schön, dass immer auch ten“, Reinhard Meys „Gartenmörder-
noch neue erscheinen, wie kürzlich von lied“, Michelle Obamas „Weißer-Haus-
Jakob Augstein „Die Tage des Gärtners. Gemüsegarten“ oder ein Song der
Vom Glück, im Freien zu sein“. Beatles sind nur einige Beispiele.
Besonders hervorheben möchte ich die
Gerade heute, in unserer hektischen di- liebevollen Illustrationen von Nils Hoff.
gitalen Zeit, wird auf allen Ebenen die Sie verleihen dem Buch eine besonde-
Liebe zum Garten wieder entdeckt, als re Stimmung.
einem Ort der Langsamkeit, in dem die Ich denke, es ist ein Lesevergnügen für
Welt noch in Ordnung ist. alle, die vom Garten träumen oder ihn
Der Frage, wie dieser Zustand zu errei- schon haben.
chen ist, geht der Verfasser auf seine
eigenwillige, originelle, teilweise auf- Aber auch für „Gartenmuffel“ gibt es
müpfige und freche Art nach. Dabei genügend Lektüre in unserer Patienten-
reißt er sehr viele Themen an, ohne sie Informationen zum Büschepflanzen, bibliothek, wo Sie in unserer Leseecke
jedoch tiefgründig zu hinterfragen. Zwiebelnsetzen und Blumengießen, ausgiebig in einem reichhaltigen An-
Dennoch lohnt es sich, das Buch zu le- sondern auch sehr interessante Ab- gebot „schnuppern“ können.
sen, weil es philosophische und kultur- schweifungen zu allerlei Fragen, die ei-
geschichtliche Gedanken kurzweilig nem beim Unkrautjäten durch den Kopf Gudrun Türk
und unterhaltsam mit Planung und Pra-
xis verbindet.
Schön beobachtet hat Augstein den
Moment, in dem ein Mensch zum Gärt-
ner wird. Das ist der, wenn sein Blick
auf ein Stück Land fällt und er be-
schließt: So kann das aber nicht blei-
ben! Was folgt, ist eine Frage des Cha-
rakters, denn Garten ist keine natürli-
che Fügung, sondern bedeutet Arbeit,
Alleinsein, In-sich-gehen und ein ste-
tiges Ringen um Ordnung. „Eine Idylle
auf 200 Quadratmetern ist nur auf Kos-
ten der Natur herstellbar und nur im
Kampf gegen sie. Das ist die Wahrheit“
(S.11). Augstein betrachtet Gartenarbeit
als das Glück des unmittelbaren Erfolgs
oder Scheiterns. Garten light oder ir-
gend etwas dazwischen gibt es für ihn
nicht.
Er erzählt vom Glück des Frühlings, den
Sorgen des Sommers, dem Schmerz des
Herbstes und der Not des Winters.
Mit Sachverstand und Liebe zum De-
tail spricht er von der Schönheit und

www.uniklinikum-jena.de 29
Mosaik

„Lobeda Cowboys“ begeisterten Biker


Vom 17. bis 19. August 2012 fand das
11. nationale Jahrestreffen des Vulcan
800/900 (www.vulcan-800.de) Inter-
net-Forums statt. Freunde und Besit-
zer der Motorradmarken Kawasaki, VN
800 bzw. VN 900 aus Deutschland und
Finnland trafen sich diesmal in Berns-
hausen in der Rhön zu einem gemein-
samen Wochenende.
Bei tropischen Temperaturen wurde den
Bikern am Samstagabend noch zusätz-
lich eingeheizt. Die „Lobeda Cowboys“,
bestehend aus Mitgliedern des Unikli-
nikums Jena, begeisterten mit Hits von
AC/DC, Steppenwolf, Grönemeyer und
anderen. Bis spät in die Nacht wurde
gefeiert, und am Ende waren sich die
Biker einig: „Wenn die genauso gut
operieren wie sie Musik machen, legen
wir uns gern in dieses Klinikum.“
Die „Lobeda Cowboys“, bestehend aus Mitgliedern des Uniklinikums Jena, begeisterten beim Biker-
Michael Hauptstock treffen in Bernshausen Foto: privat

30 Klinikmagazin Ausgabe 4/2012


Rätselseite

4. In welchem Land fand 1930 die erste 8. In welchem Luftschiff überflogen


Fußball-Weltmeisterschaft statt? Luftfahrtpioniere und Polarforscher
Premieren a England im Mai 1926 zum ersten Mal den
b Italien Nordpol?
c Uruguay a Norge
1. In welchem Jahr umrundeten die nie- 5. Wo sprang Sepp Bradl 1936 als ers- b Italia
derländischen Seefahrer Schouten ter Skispringer über 100 Meter weit? c Hindenburg
und Le Maire als Erste Kap Hoorn? a Oslo 9. Wie hieß die Sonde, die 1971 erstmals
a 1616 b Planica auf dem Mars landete?
b 1735 c Garmisch-Partenkirchen a Mariner 8
c 1788 6. Welcher Sprinter lief die 100 Meter b Viking
2. Welcher Bergsteiger bezwang als Ers- erstmals in handgestoppten 10,0 Se- c Mars 3
ter alle 14 Achttausender? kunden? 10. Welcher dieser Bundesstaaten ge-
a Reinhold Messner a Jesse Owens hörte nicht zu den 13 Erstunterzeich-
b Edmund Hillary b Armin Hary nern der amerikanischen Unabhän-
c Hermann Buhl c Walerij Borsow gigkeitserklärung von 1776?
3. Was gelang Jean-François Champol- 7. In welchem Jahr erreichte die erste a Delaware
lion im Jahr 1822? Dampflok mehr als 100 km/h? b Georgia
a Bau des ersten Dampfschiffes a 1835 c Alabama
b Entzifferung der Hieroglyphen b 1871
c Erstbesteigung des Mount Blanc c 1901 (Auflösung S. 18 unten)

Who’s who?
Als Anfang Juni 1783 in Annonay, süd- Heft 104, Ausgabe 4/2012
lich von Lyon, der erste Heißluftballon Herausgeber: Klinikumsvorstand und För-
der Brüder Joseph-Michel und Jac- derverein des Universitätsklinikums Jena
ques-Étienne Montgolfier aufstieg, war
kein Ballonfahrer an Bord. Ebenso wie Redaktion: Bachstraße 18, 07743 Jena
spätere erste Missionen in das Weltall Dr. Matthias Vöckler (voecklers@aol.com)
war auch die erste Ballonfahrt unbe- Stefan Dreising, Leiter Stabsstelle Unter-
mannt. nehmenskommunikation
Ein knappes halbes Jahr später, am 21. dazu hatten jedoch drei andere Ballon- Dr. Uta von der Gönna, Referentin Öffent-
November, starteten in Paris unter den fahrer geebnet, die auf Erlass und im lichkeitsarbeit der Medizinischen Fakultät
Lutz Fischer, Vorstandsassistent
staunenden Augen König Ludwigs XVI. Beisein des Königs sowie einer riesigen Rita Hoenicke, Pflegedienstleiterin Klinik für
und Königin Marie Antoinettes Jean- Zuschauermenge bereits am 19. Sep- Kinder- und Jugendmedizin
Francois Pilâtre de Rozier und der Mar- tember gestartet und etwa zwölf Mi- Dr. Dr. Michael Kiehntopf, Vorsitzender des
quis Francois d’Arlandes zu einer etwa nuten in der Luft waren. Die drei Pio- Fördervereins des UKJ
25-minütigen Luftfahrt. Trotz einiger niere der Luftfahrt, deren exakte Le-
Layout: Klinisches Medienzentrum
Turbulenzen waren die Fahrt und die bensdaten niemand kennt, sind die in
Landung ein voller Erfolg. Den Weg unserem heutigen Rätsel Gesuchten. Satz: Matthias Vöckler

Druck: Druckhaus Gera GmbH


Ihre Lösung schicken Sie an die In Heft 103 suchten wir: Redaktionsschluss: 19. September 2012
Redaktion KLINIKMAGAZIN James Connolly Dieses Heft wurde überwiegend aus Mitteln
Bachstraße 18 des Fördervereins und Werbeeinnahmen fi-
07743 Jena Dorit Schiecke aus Jena nanziert und auf umweltfreundlichem Pa-
pier gedruckt.
oder an: voecklers@aol.com (Büchergutschein zu 40 €)
Birgit Hoffmann Redaktionsschluss nächste Ausgabe:
Unter den Einsendern mit der richtigen Ende Oktober 2012
Sabrina Kubatta
Lösung verlosen wir unter Ausschluss des
und Christopher Unruh Die Beiträge geben Meinungen der Autoren
Rechtsweges einen Büchergutschein im
(Büchergutschein zu je 10 €) wieder und müssen nicht mit der Ansicht der
Wert von 40 € und drei Büchergutscheine Redaktion übereinstimmen. Die Veröffentli-
im Wert von je 10 €, die von der Jenaer wurden als Gewinner gezogen. chung unverlangt eingesandter Manuskrip-
Universitätsbuchhandlung Thalia ge- te liegt im Ermessen der Redaktion.
sponsert werden. Herzlichen Glückwunsch!

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