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Ulrich Warnke
Heft 1
Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks
Herausgegeben von Prof. Dr. med. Karl Hecht, Dr. med. Markus Kern,
Prof. Dr. phil. Karl Richter und Dr. med. Hans-Christoph Scheiner
Wissenschaftlicher Beirat:
Prof. Dr. rer. nat. Klaus Buchner
Prof. Dr. med. Rainer Frentzel-Beyme
Dr. rer. nat. Lebrecht von Klitzing
Prof. Dr. phil. Jochen Schmidt
Prof. Dr. jur. Erich Schöndorf
Dr. rer. nat. Ulrich Warnke
Prof. Dr. med. Guido Zimmer
Bildnachweis:
Heft 1
3. Wirkungsmechanismen der
Desorientierung und Schädigung 14
5. Zusammenfassung 40
Wissenschaftliche Literatur 41
Glossar (GL) 45
Vorwort
Der Biowissenschaftler Ulrich Warnke welt mit einer zunehmenden Dichte sere Maschinen.3 Was ursprünglich
kennt den elektromagnetischen Haus- elektromagnetischer Felder überzie- ,Strahlenschutz’ sein sollte, ist zum
halt der Natur wie nur Wenige. In der hen. Wie viel an schädigenden Wir- Schutz geschäftlicher Interessen ver-
hier vorgelegten Schrift zeigt er, wie kungen solcher Felder längst bewiesen kommen.
weise und feinfühlig die Natur elektri- ist, hat ein umfassender Forschungs-
sche und magnetische Felder für den bericht der BioInitiative Working Group, Die Verstrickung des Staates in die Ge-
Aufbau des Lebens genutzt hat. Aber eines Konsortiums renommierter inter- schäfte der Industrie, der hohe Pro-
er kann eben deshalb auch überzeu- nationaler Wissenschaftler, soeben ge- zentsatz industriefinanzierter Forschung
gend kritisieren, wie töricht und ver- zeigt (www.bioinitiative.org). Er bewer- und industriegefällige Gremien wie
antwortungslos die Gegenwart in die- tet die geltenden Grenzwerte als un- Berater haben ein fragwürdiges Sys-
sen Haushalt eingreift. taugliches Konstrukt, das niemanden tem des Umwelt- und Verbraucher-
schützt. Die Europäische Umweltagen- schutzes hervorgebracht. Zur Kenntnis
Nach den Erkenntnissen seiner Schrift tur (EUA), oberste wissenschaftliche genommen und gefördert wird nur,
sind die Verantwortlichen aus Politik, Umweltbehörde der EU, hat auf dieser was gemeinsame geschäftliche Inter-
Wirtschaft und Wissenschaft dabei, im Grundlage vor der Möglichkeit drohen- essen nicht ernstlich gefährdet. Mit
Verlauf weniger Jahrzehnte zu zerstö- der Umweltkatastrophen durch die zu- den Schutzrechten der Bürger und den
ren, was die Natur in Millionen von nehmende Dichte elektromagnetischer Leiden von Menschen wird umgegan-
Jahren aufgebaut hat. Die Spuren die- Felder gewarnt. Und der Koordinator gen, als gebe es sie nicht. Die politisch
ser Zerstörung sind der Lebenswelt un- des europäischen Reflex-Projekts, Prof. Verantwortlichen haben offenbar noch
serer Gegenwart längst eingeschrieben. Franz Adlkofer, hat die Öffentlichkeit immer nicht begriffen, dass sich ihre
Doch die Schrift zeigt, wie kurzsichtig über neue Forschungsergebnisse infor- fahrlässige Handhabung der Vorsorge-
in gesundheitlicher und wirtschaftli- miert, die eine hochgradige Gentoxizi- pflicht längst als eine der Hauptursa-
cher Hinsicht vor allem auch mit den tät der UMTS-Strahlung belegen. chen bisheriger Umweltkatastrophen
Lebensrechten künftiger Generationen und -skandale erwiesen hat.4
umgegangen wird.1 Das alles wird In die amtliche und industrieseitige
nicht im Sinne von Wahrscheinlichkei- ,Aufklärung’, mit der die Bevölkerung In Auseinandersetzung mit einer Poli-
ten, sondern auf der Grundlage nach- versorgt wird, dringt bislang kaum et- tik des Leichtsinns hat eine interdiszi-
prüfbarer Wirkungsmechanismen doku- was an solchem Risikobewusstsein ein. plinäre Gemeinschaft von Wissen-
mentiert. Das sollte auch diejenigen Der Bevölkerung wird versichert, dass schaftlern und Ärzten im Mai 2007 die
nachdenklich machen, die ihr Handeln sie durch Grenzwerte und Messungen Kompetenzinitiative zum Schutz von
regelmäßig mit dem Argument zu ihrer Einhaltung bestens geschützt Mensch, Umwelt und Demokratie ge-
rechtfertigen pflegen, dass ihnen exakt und die UMTS-Strahlung genau so be- gründet (www.kompetenzinitiative.de).
bewiesene Schädigungen nicht bekannt kömmlich sei wie die GSM-Strahlung, Mit der hier vorgelegten Schrift eröff-
seien. mehr Antennen inmitten von Wohnge- net sie eine neue wissenschaftliche Rei-
bieten grundsätzlich zu empfehlen.2 he. Die darin gebotenen Erkenntnisse
Im Begriff ,Kommunikationsfunk’ fas- Und während Ulrich Warnke die ganze verstehen sich als Korrektiv einer ver-
sen wir alle Techniken schnurloser Kom- Verletzbarkeit von Mensch und Um- harmlosenden ,Aufklärung’, die gefähr-
munikation zusammen, die in immer welt demonstriert, wird uns gesagt, det, nicht schützt. Die Reihe strebt ein
größerer Zahl Wohngebiete und Um- wir seien robuster organisiert als un- hohes fachliches Niveau der Informa-
1 Zur Schädigung der Kinder und Jugendlichen auch den von Heike-Solweig Bleuel hrsg. Sammelband Generation Handy… grenzenlos im Netz verführt,
St. Ingbert 2007.
2 So Wissenschaftler der Jacobs University Bremen-Grohn unter Leitung von Prof. Alexander Lerchl: UMTS doch nicht schädlicher als GSM, www.pc-
magazin.de, 2.7.2007, und A. Lerchl in einem Vortrag in Ritterhude lt. Zeitungsbericht des Osterholzer Kreisblatts vom 16.6.2007: „Mehr Funkmas-
ten in die Ortsmitte“. Professor Lerchl appelliert an alle Kommunen: Keine Steuergelder für weitere Mobilfunk-Studien ausgeben.
tion an, will aber auch für interessierte len. Ganz besonders aber brauchen wir
Laien lesbar bleiben. kritische Bürger, die zwischen techni-
schem Fortschritt und Konsumtorheit
Die Überordnung ökonomischer Inter- unterscheiden können: Bürger, die sich
essen über Kultur und Moral hat maß- auch als Wähler und Verbraucher dar-
geblich dazu beigetragen, Deutschland auf besinnen, dass die Demokratie
zu einem Absteigerland der Bildung zu einst als Herrschaft, nicht als Beherr-
machen. Wie der Journalist Hans Ley- schung des Volks geschaffen wurde.
endecker in seinem Buch Die große
Gier 5 eindrucksvoll belegt, hat sie Die dramatische Häufung von Schädi-
Deutschland auch eine neue Karriere gungsnachweisen fordert von den po-
auf der Stufenleiter der Korruption litisch Verantwortlichen, die Schutzbe-
beschert. Der Wirtschaftsstandort stimmungen des Grundgesetztes und
Deutschland brauche – so seine Folge- der Europäischen Menschenrechtskon-
rung – nichts so sehr wie eine „neue vention ernst zu nehmen. Eine besten-
Moral“. Dazu bedarf es aber auch an- falls halbe Wahrheit zur Richtschnur
derer Vorstellungen von Fortschritt. eines Handelns zu machen, das über
Unsere Zukunft wird sich nicht daran Millionen von Schutzbefohlenen ent-
entscheiden, ob wir per Handy fernse- scheidet, scheint uns bei dem Stand
hen können. Sie wird davon abhängen, der Erkenntnis ein gesundheits- und
ob wir die Gestaltung unserer Lebens- zukunftspolitisches Verbrechen.
welt und das Verhältnis zur Natur wie-
der mehr an menschlichen, sozialen Religiöse und ethische Kulturen be-
und ethischen Werten ausrichten. kennen sich noch immer zu dem Auf-
trag, die Schöpfung zu bewahren. Der
Alle, die über den Tag hinaus denken tatsächliche Umgang damit aber wird
und fragen, was Menschen zu Men- von der Unkultur eines neuartigen Her-
schen macht, sehen wir aufgerufen, zu renmenschentums bestimmt, das ihre
dieser Zukunft beizutragen: Politiker, Organisation rücksichtslos ausbeutet,
indem sie sich eher von Werten als von manipuliert und zerstört.
ökonomischen und wahltaktischen In-
teressen leiten lassen; Wissenschaftler Prof. Dr. Karl Hecht
und Ärzte, indem sie sich häufiger ih- Dr. med. Markus Kern
rer Verpflichtung auf das Wohl von Ge- Prof. Dr. Karl Richter
sellschaft und Menschheit erinnern; Dr. med. Hans-Christoph Scheiner
Konzerne, indem sie auch in Deutsch-
land begreifen, dass sie Profit und Mo-
ral in Einklang bringen müssen, wenn
sie längerfristig erfolgreich bleiben wol-
3 So am Ende der vom Saarländischen Ministerium für Justiz, Gesundheit und Soziales verteilten Broschüre Mobilfunk und Funkwellen: Informatio-
nen, Fakten, Antworten, Saarbrücken 2005 (Abdruck einer Broschüre des LfU Baden-Württemberg).
4 Vgl. die von der Europäischen Umweltagentur und in dt. Übers. vom Umweltbundesamt hrsg. Schrift Späte Lehren aus frühen Warnungen:
Das Vorsorgeprinzip 1896-2000, Kopenhagen und Berlin 2004.
5 Die große Gier. Korruption, Kartelle, Lustreisen: Warum unsere Wirtschaft eine neue Moral braucht, Berlin 2007. 4
5
Einführung
Elektromagnetische Felder
als Bedingung und
Gefährdung des Lebens
Einführung des Verfassers in die vorliegende Schrift
Die Frage nach kausalen Einwirkungen Wenn nun aber Bienen und andere In-
und der biologischen Relevanz elektri- sekten verschwinden, Vögel in ihrem Wir sind von den Vorgängen aber
scher und magnetischer Größen wird bisherigen Lebensraum nicht mehr zu nicht nur über die wirtschaftlichen
in der Regel gestellt, ohne zugleich sehen sind und Menschen an unerklär- Grundlagen betroffen. Vielmehr lässt
nach der Beziehung zur Organisation lichen Funktionsstörungen leiden, so sich nachweisen, dass sich Mecha-
des Lebens zu fragen. Doch man darf mag jedes für sich zunächst rätselhaft nismen der Beeinflussung, die an
die eine Frage nicht von der anderen erscheinen. Doch die scheinbar unver- Bienen und Vögeln nachweisbar
ablösen. Welche Rolle spielen die elek- bundenen und rätselhaften Phänomene sind, ähnlich auch am menschli-
trischen und magnetischen Felder für haben in Wahrheit einen gemeinsamen chen Organismus beobachten lassen.
die Evolution und das Leben auf der Auslöser. Eine von Menschen gemach- Eine flächendeckende unnatürliche
Erde? Welche Rolle spielen sie für die te Technologie hat mit magnetischen, Strahlung mit einer noch nie da ge-
individuelle Entwicklung und physio- elektrischen und elektromagnetischen wesenen hohen Leistungsflussdich-
logische Ausstattung des Organismus? Sendern die natürlichen elektroma- te (GL) schädigt in neuer Weise auch
Jeder, der sich mit solchen Fragen be- gnetischen Energien und Kräfte an der die menschliche Gesundheit.
schäftigt, gelangt früher oder später Erdoberfläche grundlegend verändert,
zu der Erkenntnis: Die elektrischen und die Millionen Jahre hindurch als zen- Besinnt sich die Menschheit jeden-
magnetischen Felder unseres Planeten trale Steuergrößen der biologischen falls nicht beizeiten auf die Grund-
waren nicht nur vor allem Leben be- Evolution wirksam gewesen sind. lagen ihrer Existenz, und schieben
reits existent, sondern sie haben die die politisch Verantwortlichen der
Evolution der Arten entscheidend mit Die Zerstörung der Lebensgrundlagen in Gang geratenen Entwicklung kei-
gestaltet – im Wasser, auf dem Land hat bereits viele Arten für immer aus- nen Riegel vor, sind Schädigungen
und in der erdnahen Atmosphäre. Die gelöscht. Da dieses Artensterben meist der Gesundheit wie der wirtschaft-
Lebewesen haben sich in ihrer stam- ökologische Nischen und kaum das ei- lichen Grundlagen vorhersehbar, die
mesgeschichtlichen Entwicklung dar- gene Leben betraf, hat es die meisten sich erst in der nächsten Genera-
auf eingestellt. Menschen nicht interessiert. Nun aber tion voll manifestieren werden.
bedroht die Gefährdung der Tiere in
Die biologische Erfahrung lehrt, dass neuer und unerwarteter Weise auch Warum das so ist, soll in den folgen-
das Leben den umgebenden Energie- die Existenz des Menschen. den Ausführungen erläutert wer-
pool sinnvoll zu seiner Entwicklung den. Sie wollen einerseits natür-
nutzt. Sinnvoll nicht nur deshalb, weil Tiere, die in ihrer Orientierung und Na- liche elektrische und magnetische
die aufgenommene Energie der Gewin- vigation innerhalb der Erdatmosphäre Signale aufzeigen, welche die Evo-
nung von Information dient, die wie- von den natürlichen elektrischen, ma- lution Mensch und Tier als Leitgrö-
derum die Orientierung in der Umwelt gnetischen und elektromagnetischen ßen zur Verfügung gestellt hat. Das
ermöglicht (s. Glossar; fortan GL). Sinn- Feldern abhängen, werden durch die besondere Gewicht der Untersuch-
voll auch deshalb, weil der Organismus weit stärkeren und sich ständig wan- ungen liegt jedoch auf der Frage,
so ausgebildet wurde, dass ihm gravi- delnden künstlichen Felder technisch- was passiert, wenn diese natürli-
tationsartige und elektromagnetische en Ursprungs verwirrt und finden nicht chen Leitgrößen in einem noch nie
Wechselwirkungen entscheidende Le- mehr zu ihrem Heimatort zurück. Ver- beobachteten Stil durch technisch
bensfunktionen ermöglichen. Das bio- mutlich wäre auch das den meisten erzeugte künstliche Felder unter-
logische System, das sich in gleicher Menschen egal, wenn es nicht auch drückt, verändert und verfälscht
Weise artikuliert wie die Umwelt, eine der wichtigsten Insektenarten be- werden. Denn nur dann, wenn die
macht Einheit und Korrespondenz mit träfe: die Honigbiene. Denn sie ist nun Mechanismen der Schädigungen ver-
der Umwelt auch zum Prinzip seiner einmal die unersetzbare Bedingung für standen werden, kann die Mensch-
Orientierung. den Fruchtansatz: Ohne Bienen auch heit den Schädigungen erfolgreich
keine ausreichende Obst-, Gemüse- begegnen.
und Nutzpflanzenernte.
Die folgenden Analysen versuchen
auch für interessierte Laien lesbar zu
bleiben. Das hat zuweilen Grenzen, wo
experimentelle Fundierungen oder fach-
spezifische Beschreibungen beigege-
ben werden. Der folgende Text bietet
deshalb drei Möglichkeiten der Lektü-
re. In der Gesamtheit seiner Teile ist er
für wissenschaftlich vorinformierte Le-
ser bestimmt. Er ist aber auch für inte-
ressierte Laien geschrieben und ge-
stattet eine Lektüre, die kenntlich ge-
machte Teile fachspezifischer Begrün-
dung und Argumentation überspringt.
Die farblich unterlegten Teile schließ-
lich wollen einen ersten Überblick ver-
mitteln.
6
7
Die Organisation des Lebens als Grund seiner Verletzbarkeit
1.1.2 Beispiele der Nutzung ten, Schneckentieren und Wirbeltieren: Bereich beeinflusst.
magnetischer Erdfeld-Größen - Magnetobakterien (Aquaspirillum - Zugvögel zeigen eine Art Kompass-
magnetotacticum) im Boden- mechanismus.
Eine Million bis eine Milliarde Jahre schlamm der Meere nutzen die In- - Menschen reagieren mit verschiede-
hatten die Lebewesen in ihrer stam- tensität des Erdfeldes zur Orientie- nen zentralnervösen Erscheinungen,
mesgeschichtlichen Entwicklung Zeit, rung: Magnetitkristalle (Fe3O4) in wenn sie atmosphärischen elektro-
sich den magnetischen und elektroma- ihrem Körper bilden eine Kette von magnetischen Wechselfeldern von
gnetischen Bedingungen des Lebens- ,Kompassnadeln’, welche die Bak- 10 bis 50 kHz ausgesetzt sind. Kor-
raums nicht nur anzupassen. Sie konn- terien mit Hilfe des magnetischen relationen bestehen außerdem zwi-
ten die natürlichen Magnetfeld-Grö- Moments gegen die Wärmebewe- schen der erdmagnetischen Aktivität
ßen auch als Vermittler oder Träger gung der Wassermoleküle ausrich- und schlafrelevanten Faktoren, cir-
vielfältiger Informationen nutzen: ten. (Das Erdfeld wirkt mit der cadianen Rhythmen (HECHT, 2005,
- Der geographische Ort ist durch Energie von 1,4 x 10-18 J (GL) auf 2006, 2007), dem Enzym-Umsatz
die Dichte der Feldlinien, ihre Rich- das Bakterium – einer 200fach grö- und der Hormonbildung im Zentral-
tung und zeitliche Variation be- ßeren Energie als der Wärmebewe- nervensystem, dem Vitamin-Level
stimmbar. gung bei 22°C). im Blutserum, der mittleren Haut-
- Tages- und Jahreszeiten sind durch - Fische navigieren im magnetischen temperatur, dem Dämmerungssehen
tages-, lunar- und sonnenperio- Erdfeld. Bei der Bewegung z. B. der und dem Eisengehalt im Blutserum.
dische magnetische Steuersignale Haie und Rochen im erdmagneti-
entschlüsselbar. schen Feld wirken unterschiedlich Alle Beispiele belegen das Vorhan-
- Wetterfronten und Luftmassenbe- starke induzierte elektrische Felder densein und die lebenswichtigen
wegungen senden charakteris- auf sie ein. Die Stärke der Felder ist Steuerungsfunktionen biologisch
tische elektromagnetische Signale, gekoppelt an die Schwimmrich- aktiver magnetischer und elektro-
die sog. Atmospherics oder Sferics, tung relativ zur Richtung des Ma- magnetischer Felder spezieller, d. h.
aus. Es sind dies kurze Oszillatio- gnetfeldes. Auch lokale mechani- für die biologischen Systeme jeweils
nen aus wenigen Schwingungen sche Wasserströmungen erzeugen ,geordneter’ und deshalb angepass-
(= Impulse) im Bereich zwischen richtungsabhängige elektrische ter Frequenzstruktur mit entspre-
ca. 3 kHz und 60 kHz (= Very Low Felder, die wahrgenommen werden chendem Informationsinhalt.
Frequency, VLF) mit einer Taktfolge können. Das Aufnahmeorgan für
bis über 100/sec, je nach Intensität elektrische Felder ist höchst emp-
und Art der Wetterprozesse. findlich. (Sog. Lorenzinische Am- Sie zeichnen sich u. a. aus durch:
- spezifische Flussdichten und Gradienten (,Am-
pullen, die auf Spannungsgradien- plitudenfenster’), d. h. schwächere Felder könn-
Die Biosphäre in unmittelbarer Erdbo- ten von weniger als 0.1 Mikrovolt/m en eine größere Wirkung haben als starke
dennähe hat über zwei enge Strah- ansprechen). Felder,
lungsfenster in der Atmosphäre Kon- - Kompasstermiten (Amitermes) - spezifische Impulsfrequenzen und Impulsfol-
takt mit den elektromagnetischen Fel- bauen ihre meterhohen Wohnbau- gefrequenzen (,Frequenzfenster’),
dern im Weltall. Eines dieser Fenster - spezifische Impulsformen und eine bestimmte
ten in Nord-Süd-Richtung. Bei an- Komplexität des Frequenzspektrums,
liegt im schmalen Bereich der mittel- deren Termiten und der Holzbohr- - spezifische Vektorcharakteristik relativ zum
und langwelligen UV-Strahlung sowie assel wird die Fraßaktivität von na- Körper,
im sichtbaren Lichtbereich, einschließ- türlichen magnetischen Wechsel- - Mindest-Wirkungs-Dauer von Kohärenz,
lich der nahen (kurzwelligen) Infrarot- feldern (Sferics) und dem Erdma- spezifische Cofaktoren, z. B. Licht.
Strahlung (mit durchschnittlich 1 Milli- gnetfeld gesteuert.
Lebewesen auch der gleichen Art können höchst
watt/m2), ein weiteres Fenster im Be- - Bienen werden in ihrer Orientierung unterschiedlich organisiert sein, im Kollektiv und
reich der Hochfrequenzstrahlung mit und Kommunikation durch das ma- innerhalb einer Sozietät aber gleichgeschaltet
Wellenlängen von 0,1 m bis 100 m gnetische Erdfeld und seine tages- werden (Fisch- und Vogelschwärme). Beim iso-
(mit durchschnittlich 1 Nanowatt /m2 zeitlichen Schwankungen beeinflusst. lierten Lebewesen ist die momentane Wechsel-
wirkung mit der Umgebung dagegen unüberschau-
und bis 1 Milliwatt /m2 (GL) bei Sonn- Außerdem erhalten sie Informatio- bar vielfältig. Eine inter- und intraindividuelle
eneruptionen). nen über Wettergeschehnisse durch beliebige Reproduzierbarkeit von Magneto-Ex-
die natürliche Impulsstrahlung der perimenten ist beim komplexen Organismus wie
Wirkungen des Erdfeldes, Effekte sei- Atmosphäre, d. h. die oben bereits er- auch dem Menschen nicht zu erwarten; zu un-
ner Kompensation oder auch Effekte wähnten Atmospherics bzw. Sferics. terschiedlich sind z. B. auch die jeweiligen Stoff-
wechselparameter. Keiner dieser Parameter kann
schwacher künstlicher Felder sind bei - Wale nehmen das magnetische Erd- beliebig konstant gehalten werden, wie es die
Lebewesen aller Organisationsstufen feld wahr. Reproduzierbarkeit verlangt. Ein ,Beweis’ nach
gefunden worden: bei Bakterien, ein- - Brieftauben werden bei Schwan- klassischen wissenschaftlichen Kriterien ist des-
und mehrzelligen Algen, höheren Pflan- kungen des Erdmagnetfelds noch halb Illusion.
zen, Einzellern, Plattwürmern, Insek- durch Flussdichten im Nanotesla-
1.1.3 Technischer Kommunika- leküle. Solange keine Störstrahlung külketten, die direkte Auswirkungen
tionsfunk ist nur möglich, weil von außen kommt, kann der Organis- auf die Struktur der einzelnen Mole-
er stärker sendet als die natür- mus die ihm eigenen Frequenzen für küle haben. Die Struktur der Moleküle
liche Hochfrequenz-Strahlung seine Selbstorganisation nutzen. (Konformation und Konfiguration) aber
ist entscheidend für ihre spezifische
Technischer Kommunikationsfunk – wie Der Bereich 1-1000 Gigahertz (GHz) Funktion. Schon geringe Verschiebun-
Mobilfunk, Radio, Fernsehen und Sa- strahlt innerhalb des menschlichen gen machen das Molekül unbrauchbar.
tellitenkommunikation – ist nur des- Körpers mit etwa 0,1 µW/m2, d. h. mit Teilweise brechen die Ketten infolge
halb möglich, weil die Leistungsfluss- niedrigeren Leistungsflussdichten als äußerer Energieeinwirkung sogar aus-
dichte des verwendeten technischen die durchschnittliche Sonnenstrahlung. einander.
Hochfrequenz-Spektrums diejenige der Summieren wir den gesamten Hoch-
natürlichen Strahlung weit übersteigt. frequenzbereich (HF und VHF-Bereich)
Die natürliche Strahlung an der Erd- innerhalb unseres Organismus, so kom-
oberfläche liegt im Bereich 300 MHz – men wir zu natürlichen Leistungsfluss- Biologische Systeme reagieren of-
300 GHz ungefähr bei 0,001 Mikro- dichten von ca. 10 000 µW/m2. Die fensichtlich äußerst empfindlich
watt/m2 (= 0,001 µW/m2); der heute Leistung unserer inneren elektroma- auf Mikrowellen-Felder. Belyaev et
typische technisch aufgebaute Strah- gnetischen Schwingungen, die wir als al. 1996 berichten z. B. über Reso-
lungspegel in Städten dagegen bei Wärme bezeichnen (um 3-10 µm Wel- nanzeffekte auf die Struktur der
10 000 µW/m2. Und die geltenden lenlänge), entspricht etwa derjenigen DNA bei Leistungsflussdichten von
deutschen Grenzwerte lassen für das einer Glühbirne von 100 Watt. äußerst geringen 0,000001 µW/m2
D-Netz sogar Werte bis 4,5 Millionen im Frequenzbereich 40-50 GHz.
µW/m2, für das E-Netz bis 9 Millionen Um die Eigenschwingungen unserer Dieses erstaunliche Ergebnis muss
µW/m2, für UMTS bis 9,8 Millionen funktionellen Moleküle (Enzyme und noch von anderen Arbeitsgruppen
µW/m2 zu. andere Proteine, Nukleinsäuren, Hor- reproduziert werden. Dennoch bleibt
mone und viele andere) zu verstehen, festzustellen: Den ultraschwachen,
In den Zeiten unserer Evolution waren muss deutlich gemacht werden, dass aber biologisch höchst wirksamen
wir zeitweise zwar auch starken sta- das, was wir gemeinhin als ,Chemie’ natürlichen elektromagnetischen
tischen und niederfrequenten elek- bezeichnen, in Wirklichkeit reine Phy- Feldern stehen die in Deutschland
trischen Feldern ausgesetzt (typische sik ist. Alle Bindungen und ihre Modu- zugelassenen technischen Strah-
Spannungen: Wolkenelektrizität bis lationen (Abwandlungen) zwischen lungsfelder in einem befremdlichen
10 000 V, Vulkanelektrizität bis 20 000 Atomen einerseits, Molekülen anderer- Kontrast gegenüber. Auf Empfeh-
V, Blitz 500 000 V, Sferics 10 V), und seits, beruhen auf physikalischen Phä- lung des Vereins ICNIRP (München)
immer auch statischen und niederfre- nomenen. Dabei steht neben den elek- wurden technische Strahlungsfel-
quenten Magnetfeldern (Erdfeld, Iono- trostatischen Coulombschen Kräften der bis zu Leistungsdichten von
sphärenfeld, kosmisches Feld, Blitz). (= Kräfte zwischen zwei unterschiedli- 10 000 000 µW/m2 zugelassen, die
Doch noch nie gab es auf Dauer ver- chen elektrischen Ladungen) die elek- für die Verantwortlichen noch als
gleichbar vielfältige Überlagerungen tromagnetische Kraft (z. B. van der unbedenklich gelten. Bevölkerung,
verschiedener Frequenzen aus unter- Waals-Kraft = Kraft zwischen Dipolen Tiere und Pflanzen dürfen also in
schiedlichen Quellen wie im Fall der mit unterschiedlichen Momenten und kritischen Frequenzbereichen einer
technisch erzeugten Felder. schnellen Schwingungen) im Vorder- Bestrahlung ausgesetzt werden, die
grund. DNA und alle Enzyme z. B. kön- mehr als 10 Zehnerpotenzen höher
nen ihre Aufgaben nur mit Hilfe ihrer ist als die natürlichen Felder.
1.1.4 Organismuseigene elektromagnetischen Eigenschwingun-
Strahlung konnte evolutionär gen erfüllen.
etabliert werden, weil keine
andauernd wechselnde größere Besondere Beachtung verdienen Reso- Aber nicht nur für Hochfrequenz ist
Außenstrahlung störte nanzen. Ketten-Moleküle z. B. können der Organismus empfindlich, die fol-
durch hochfrequente elektromagne- genden Beispiele zeigen, dass auch im
Die gleiche Hochfrequenzstrahlung, tische Felder zu so genannten Wring- niederfrequenten Bereich höchste Sen-
die für die Technik der Kommunikation Resonanzen angeregt werden. Proteine sibilitäten entwickelt wurden.
genutzt wird, ist in reichem Maße zeigen derartige Eigenresonanzen im
auch in unserem Körper verwirklicht. Bereich von 1 - 10 GHz, DNA im Bereich
Er benötigt sie ebenfalls für Aufgaben von 10 MHz – 10 GHz. Beide liegen al-
der Kommunikation: für die biolo- so im Bereich üblicher Mobilfunk-Fre-
gische Kommunikation durch funktio- quenzen. Wring-Frequenzbereiche (Mo-
nelle Eigenschwingungen unserer Mo- den) bewirken Verdrillungen der Mole- 10
11
Vom Verschwinden der Bienen und Vögel
Ruzicka organisierte über die Zeit- In Belgien wurde eine ähnliche Unter-
schrift Der Bienenvater (2003/9) eine länderübergreifend auftretende Bie- suchung durchgeführt. Während der
Umfrage: nensterben kann durch keine der ge- Brutzeit des Haussperlings wurde im
- Steht im Umkreis von 300 m des nannten Ursachen überzeugend er- Umkreis von mehreren Mobilfunk-Ba-
Bienenstandes eine Mobilfunkan- klärt werden. Würden die Bienen sisstationen eine Zählung durchge-
tenne? – In 20 Antworten (100%) einfach übermäßig geschwächt und führt. Sie bestätigte eine signifikante
wurde dies bejaht. krank, müssten sie auch im Stock Beziehung zwischen der elektrischen
- Ist eine höhere Aggressivität der Bie- verenden oder auch davor. Doch bei Feldstärke der Frequenzbänder 900
nen zu beobachten als vor der Inbe- dem Phänomen, das es zu erforsch- und 1800 MHz und dem Rückgang der
triebnahme der Sendeanlage? en gilt, sind keine kranken Tiere zu gezählten Tiere (EVERAERT et al. 2007).
– 37,5% bestätigen dies. finden.
- Gibt es eine größere Schwarmnei- Bereits vorher war aufgefallen, dass
gung? – 25% bestätigen. Störche, deren Nest in einem Umkreis
- Gibt es unerklärliche Völkerzusam- von 200 Metern um Basisstationen lag,
menbrüche? – 62,5% bestätigen. 2.3 Das Verschwinden erfolglos brüteten und ohne Nach-
einzelner Vogelarten wuchs blieben. In einer Entfernung von
Solche Völkerzusammenbrüche, die von 200 bis 300 Metern besserte sich der
einem ,wütenden’ Ausschwärmen der Aber nicht nur Bienen und andere In- Befund. Ab einem Abstand von 300 m
Bienen eingeleitet werden, wurden sekten verschwinden, sondern auch Vö- brüteten 96,7% der Störche erfolg-
auch in Neuseeland festgestellt (FIR- gel. Der Hausspatz z. B. ist in England reich. Die elektrische Feldstärke in ei-
STENBERG, 2007). und einigen westeuropäischen Ländern ner Entfernung von 200 Metern betrug
deutlich seltener geworden. In Valla- durchschnittlich 2.36 ± 0.82 V/m, in
dolid (Spanien) sollte eine von Oktober mehr als 300 Metern nur 0.53 ± 0.82
Auch andere Ursachen werden dis- 2002 bis Mai 2006 durchgeführte Un- V/m. Die Autoren der Studie folgern
kutiert, die das Verschwinden der tersuchung klären, ob dieser Rückgang aus ihren Beobachtungen, dass sich
Bienen erklären sollen: Monokultu- der Spatzen-Population mit der elek- die elektrischen Felder von Basissta-
ren, Pestizide, die Varroa-Milbe, tromagnetischen Strahlung von Basis- tionen schädigend auf die Fortpflan-
Wander-Imkerei, gebeiztes Saatgut, stationen des Mobilfunks zusammen- zung des Weißen Storches auswirken
zu strenge Winter, genveränderte hängt. Das Ergebnis zeigt mit hoher (BALMORI, 2005).
Pflanzen. Dass auch damit manche statistischer Signifikanz, dass die An-
Probleme benannt werden, bleibe zahl der Spatzen zurückgeht, wo die
unbestritten. Doch das seit zwei bis elektrischen Feldstärken der Antennen
drei Jahren ziemlich plötzlich und bestimmte erhöhte Werte erreichen.
(BALMORI, HALLBERG, 2007). 12
13
Wirkungsmechanismen der Desorientierung und Schädigung
(WARNKE, 1993). Am Zoologischen In- Seit langem bekannt ist auch die so tentialgefälles über Strecken zwischen ca. 40
stitut der Universität Frankfurt / Main genannte Wetter- oder auch Unwetter- und 100 Metern bis zum Ausgleich der elektrisch-
konnte gezeigt werden, dass sich in Fühligkeit, die sich auf kurze elektro- en Spannungsunterschiede fort. Bei genügend
hoher Ionendichte im umgebenden Luftraum
der oberen Schnabelhälfte der Taube magnetische Impulse bestimmter Fre- schließt sich der nächste Entladungsstoß unmit-
drei magnetithaltige Körper befinden, quenzstruktur mit stark abfallenden telbar an. Jede dieser unsichtbaren und ,stillen’
an denen je ein Neuron endet. Sie bil- Amplituden zurückführen lässt. Entladungen, die in unterschiedlicher Häufigkeit
den ein dreikanaliges System, aus dem und Intensität bei allen Wetterlagen auftreten,
durch Verarbeitung im Gehirn ein räum- Diese Impulse entstehen im Bereich ist der Quellort einer elektromagnetischen drei-
dimensionalen Stoß- bzw. Raumwelle, eines sog.
liches Abbild des umgebenden Ma- von Wetterfronten, wo kältere Luft- ,Electro Magnetic Pulse’ (EMP) oder ,Urimpulses’,
gnetfeldes entsteht, nach dem sich die massen aus subpolaren Breiten mit sub- wie er in seiner charakteristischen Verlaufsform
Taube beim Flug orientieren kann tropischen Warmluftmassen zusam- auch aus anderen Zusammenhängen (Nervenim-
(Quelle: TV-Sendung Planet Wissen in mengeführt werden. In den Mischungs- puls, Atombombenexplosion in der Atmosphäre
BR am 18.09.2007 um 16.15 über Brief- zonen der Warm- oder Kaltfronten bil- u.v.a.) bekannt und beschrieben ist. Diese Raum-
welle breitet sich nun mit Lichtgeschwindigkeit
tauben. Hinweis W. Sönning). den sich thermodynamisch angetrie- aus. Die Besonderheit ihrer Form zeigt sich bei
bene turbulente Strömungsmuster der der Registrierung z. B. auf dem Schirm eines Os-
Magnetit gibt es bei Vögeln auch im Luftkörper mit vertikal und horizontal zilloskops in der Steilheit der Anstiegsflanke und
Schnabelsaum. Außerdem entstehen orientierten Bewegungsrichtungen aus. im exponentiellen Abfall der Amplitude und ist
bei Lichteinfall und unter Magnetfeld- Hier liegen die wesentlichen Entste- einer sinusförmigen Halbwelle nur entfernt ähn-
lich. Ihr kann deshalb über eine Fourier-Analyse
einflüssen im Auge vermehrt bestimm- hungsgebiete der schon erwähnten na- auch keine Sinus-Schwingung mit einer bestimm-
te Freie Radikale, deren Mengen von türlichen elektromagnetischen Impuls- baren Frequenz zugeordnet werden.
den Tieren offensichtlich genau regis- strahlung der Atmosphäre, bekannt
triert werden können (WARNKE, 1995). auch als ,Wetterstrahlung’. Viele Tier- Je nach den meteorologisch und luftelektrisch
Wir kommen auf diesen Zusammen- arten, wie Insekten, Frösche, Vögel und vorgegebenen Ausbreitungsbedingungen ent-
wickeln sich ab Entfernungen von ca. 60 bis 100
hang weiter unten zurück. verschiedene Säugetiere, reagieren auf km vom Quellort aus diesen EMP’s einfache fou-
diese meteorologisch bedingte elektro- rieranalytisch beschreibbare, d. h. sinusförmige
magnetische Impulsaktivität der Atmo- Schwingungen mit Frequenzen innerhalb eines
3.4 Tiere mit Navigationssys- sphäre. Sie können sich durch den kontinuierlichen Spektrums zwischen ca. 3 kHz
tem sind extrem elektro- Empfang und die ,Frequenzanalyse’ und 60 kHz. Entsprechend ihrem Ursprung aus
einer Stoßentladung bestehen diese ,Impulse’
und magnetosensibel dieser gewissermaßen als ,Wettercode’ aus wenigen Vollschwingungen, deren Amplitu-
ausgesendeten Signale vor Wetterän- den-Auslenkungen vom anfänglichen Maximal-
Vögel mit Navigationssystemen sind derungen oder einem heraufziehenden wert rasch abfallend gegen Null gehen. Besonders
extrem wetterfühlig. Bei einem Gewit- Unwetter rechtzeitig in Sicherheit brin- regelmäßig ausgebildete Impulsformen aus dem
ter verändern sich das Magnetfeld, das gen bzw. Schlechtwettergebiete um- ,Gesamtangebot’ der atmosphärischen Impuls-
strahlung ,tragen’ in ihren sinusförmigen und
Licht und viele andere Merkmale, so fliegen (WARNKE, 2006). deshalb resonanzfähigen Schwingungen bestim-
dass die Orientierung völlig zusam- mter Frequenzen sowie in den Folgefrequenzen
menbrechen kann. Besonders sensibel der Impulse bis über 100 Hz die meteorologisch-
reagieren Vögel und andere Tiere aber en Informationen über ihre Entstehungs- und
Walter Sönning: „Diese Wettersignale oder At-
auf eine Sonnenfinsternis. Sie zeigen Ausbreitungsbedingungen wie eine Art von Chiff-
mospherics bzw. Sferics sind Indikatoren für la-
ren mit sich. Diese Impulse, die nur durch geeig-
ein unnormal verändertes Verhalten: bile Prozesse in der Troposphäre – der Wetter-
nete elektronische Selektionsverfahren dargestellt
bald Lethargie, bald Unruhe. Die For- schicht der Atmosphäre –, da sie ihren Ursprung
werden können, sind in der Fachliteratur als CD-
im Wettergeschehen haben. Sie gehen von un-
schung führt die Reaktionen auf die Sferics a.t.B. bekannt geworden (CD = Convec-
sichtbaren ,Dunkelfeldentladungen’ (Discharges)
für die Nachtzeit typischen, bei der tive Discharge, d. h. aus der atmosphärischen
zwischen elektrisch positiv und negativ aufgela-
tagsüber plötzlich eintretenden Dunkel- Konvektion oder Turbulenz ohne Leuchterschei-
denen ,Raumladungswolken’ aus, für deren Auf-
nungen entstanden; a.t.B. = according to BAU-
heit einer Sonnenfinsternis aber über- bau und ständige Erneuerung verschiedene
MER). Ihre besondere Bedeutung haben sie all-
raschend auftretenden elektromagne- Prozesse der Ionisierung, wie kosmische Strah-
erdings anfangs der 80er-Jahre im Rahmen des
lung, UV-Strahlung, natürliche Radioaktivität
tischen Lang- und Mittelwellen als Ur- industriellen Vierfarben-Kupfertiefdrucks erlangt.
oder Lenard-Effekt (= Zerspritzen oder Zerbrech-
sache zurück. Die fehlende Ionisierung Dabei wurde auch ihre sehr differenzierte Wirk-
en von elektrisch ungleich beladenen Tröpfchen
der Ionosphäre durch Licht bewirkt, samkeit für die Diffusionsfähigkeit biochemisch-
oder Eiskristallen) sorgen. Vom physikalischen
biologischer Membransysteme im Zusammen-
dass sich an der Erdoberfläche viele Standpunkt aus könnte man deshalb unsere Luft
hang mit charakteristischen Wettervorgängen
Schwingungsimpulse etwa 100-fach auch als ,Plasma’-Gas charakterisieren. Bei elek-
nachgewiesen.
stärker ausbreiten. trischen Ausgleichsprozessen zwischen unglei-
chen ,Raumladungen’, deren Größe natürlich-
Streng davon zu unterscheiden sind jedoch die
erweise vorgegeben ist, bewegt sich die Ionen-
Dieser unerwartet auftretende elektro- Signale sichtbarer Blitze, die sich aus nahezu
Front dieser elementaren Plasma- oder Gasent-
pausenlosen Abfolgen solcher EMP’s aufbauen
magnetische Impuls-Effekt könnte prin- ladungen mit Geschwindigkeiten um 200 km/s
und als Gesamtereignis mit der/den Hauptentla-
zipiell auch das Frühwarnsystem der innerhalb eines schlauchartigen Kanals von etwa
dung/en des Blitzes Impulsbreiten bis zu Zehn-
Tiere bei einem Erdbeben erklären. 40 cm Durchmesser in Richtung des größten Po-
telsekunden bei einem kontinuierlichen Spektrum
bis in den MHz-Bereich aufweisen. Damit eignen
sie sich jedoch als ein besonderes Wetter- oder
Unwettersignal auch für die Tier- und ggf. Pflan-
zenwelt, d. h. für alle Organismen, die mit einer
entsprechenden Empfangs-Sensorik ausgestat-
tet sind.
Aug.
Dez.
Feb.
April
Nov.
Nature, beschrieben.
Jan.
Jan.
Juni
Okt.
Mai
Juli
18
19
Wirkungsmechanismen der Desorientierung und Schädigung
Im Rasterelektronenmikroskop lassen
sich die Areale der Leitfähigkeitsun-
terschiede anhand des sogenannten
Probenstrombildes – hier am Bienen-
flügel – optisch wirkungsvoll abbilden.
Abb. 9: Flügel einer Biene im Rasterelektronenmikroskop. Aufgenommen wurde das elektrische Eine Besonderheit ist bei verschieden-
Strombild. Alle weißen Bereiche haben eine hohe Verschiebbarkeit für Elektronen, während die
en Insekten zu beobachten. Fliegen,
dunklen Bereiche sich hoch elektrostatisch aufladen durch mangelnde Elektronenbeweglich-
keit. Entladung ist nur sehr schwer möglich. Bienen u. a. besitzen an den Füßen
Warnke 1989, Copyright Ulrich Warnke zwischen zwei Krallen ein drüsiges
Haftläppchen (Arolium). Dieses Haft-
läppchen kann beim Laufen beliebig
ausgeklappt oder eingefaltet werden.
Im gefalteten Zustand des Aroliums
laufen die Tiere auf den Krallen; sie
sind dabei gegenüber der Umwelt elek-
trisch isoliert und können sich statisch
stark aufladen. Berührt das aufgeklap-
pte Haftläppchen aber die Lauffläche,
so nimmt das Insekt schlagartig das
elektrische Potential der Lauffläche an.
Dies geschieht bei Bienen kurz vor dem
Start von einer Blüte, wobei bestimm-
te Teile des Tieres entladen werden
oder umgeladen werden, zum Teil so-
gar mit Polaritätswechsel. Da Blüten
normalerweise elektrisch sozusagen
auf Erdpotential liegen, wird das Insekt
über den ,Aroliumschalter’ gewisser-
maßen nach Norm gepolt. Allerdings
unterscheiden sich am Stock ankom-
mende Bienen durch die Höhe der Auf-
ladungen, die sie im Flug erhalten
Abb. 10: Jede am Stock landende Biene bringt eine bestimmte elektrische Ladung mit (Kreis
haben und die nicht so schnell abflie- mit Kreuz) und verändert dann ihr Ladungsmuster im Einflugloch aufgrund der volkseigenen
ßen können (WARNKE, 1977). elektrischen Summenladung. Jede abfliegende Biene entzieht dem Stock elektrische Ladung
(Kreis). Warnke 1989, Copyright Ulrich Warnke
Abb. 11: Eine Biene im elektrischen Feld; oben als Konstruktion, unten im Modellversuch. Man
sieht, wie an verschiedenen Oberflächenstrukturen die Feldstärke erhöht ist.
Warnke 1989, Copyright Ulrich Warnke
20
21
Wirkungsmechanismen der Desorientierung und Schädigung
Abb. 12: Biene während des Fluges im elektrischen Feld. Die Antennen Abb 14: Oszillogramm des elektrischen Wechselfeldes von Bienen (oben)
sind besonders starken Feldstärken ausgesetzt. und Tauben (unten) im Windkanal. Warnke 1989, Copyright Ullrich Warnke
Warnke 1986, Copyright Ulrich Warnke
Tiere haben zur Erhöhung dieser Feldstärken diverse Hilfsstrukturen
wie aufrechte Spitzen auf den Insektenflügeln ausgebildet, aber beson-
ders die Antennen der Insekten kann man als elektrische Feld-Fokussierer
messen, wobei höhere Coulombsche Kräfte entwickelt werden.
Abb. 16: Von Diagnose-Funk geschätzte Feldstärke in den vier mit und Abb. 18: Gewichts- und Flächenentwicklung der Waben von bestrahlten
vier ohne DECT-Telefonen bestückten Bienenstöcken der Universität und ,unbestrahlten’ Bienen.
Koblenz-Landau. Die Bienenstöcke waren nicht elektro-magnetisch ab- Harst et al. 2006
geschirmt, wodurch auch die Kontroll-Völker gering bestrahlt wurden.
Diagnosefunk, http://www.diagnose-funk.ch/impressum.php
Abb. 17: oben links und rechts: Rückkehrzeiten der Bienen unbestrahlt; Abb. 19: Signifikanter Unterschied im Heimkehrverhalten von bestrahl-
unten: Rückkehrzeiten und fehlende Rückkehr unter Bestrahlung. Von den ten und ,unbestrahlten’ Bienen. Je höher der Index, desto höher die An-
Bienen aus ,unbestrahlten’ Stöcken kehrten insgesamt 40% zurück, bei zahl der zurückgekehrten Bienen und / oder desto kürzer die Rückkehrzeit.
den bestrahlten waren es lediglich 7%. Harst et al. 2006
Harst et al. 2006
Zwei von der NASA finanzierte frühere
Studien einer dortigen Arbeitsgruppe
konnten weder eine erhöhte Sterblich-
keit der Bienen unter Hochfrequenz-
einfluss (2,45 GHz, CW) noch die Ein-
bußen ihres Orientierungsvermögens
finden (WESTERDAHL et al. 1981a/b).
der Kommunikation mit weit kompli- Die Frage, wie Bienen diese Magnet-
zierteren Mechanismen gekoppelt sind. Diese Magnetfelder erreichen die feldschwankungen wahrnehmen, ist in
Außer dem Stand der Sonne können Erdoberfläche und haben analog zu einer Reihe von Studien untersucht
Bienen auch die Polarisation des Lich- den beschriebenen Effekten der Son- worden (GOULD et al. 1978, 1980,
tes identifizieren. Und für den Fall star- nenstrahlung einen entsprechen- GOULD 1986, FRIER et al. 1996, HSU
ker Bewölkung werden die Positionen den typischen Tagesgang. Sie sind et al. 1994, KALMIJN et al. 1978,
von feststehenden Landmarken gelernt als charakteristische tageszeitliche KIRSCHVINK 1992, KIRSCHVINK et al.
(DYER, 1981). Magnetfeldschwankungen auf das 1981, 1991, 1997, WALKER et al. 1985,
weitgehend gleichmäßige Erdma- 1989 a/b/c, COLLETT et al. 1994).
gnetfeld aufgepfropft. Genau diese
Schwankungen können von den Bie-
Doch die Navigation zu den Tracht- nen gemessen werden. Und mit die-
quellen und zurück zur Beute be- sen Messungen errechnen sie Son- Zusammenfassend sei festgehalten
dient sich weiterer komplexer phy- nenhöhe und Tageszeit. (HSU et al. 2007): Der Wabenbau
sikalischer Größen: Es sind genau und das Heimfindvermögen der Bie-
jene Größen, die seit Millionen von nen ändern sich, wenn zusätzlich
Jahren auf der Erdoberfläche exi- zum Erdmagnetfeld auch andere
stieren – womit wir wieder zum In den Experimenten zur Navigation Magnetfelder auf die Bienen ein-
Thema zurückkehren. Wie weiß die und Orientierung fällt diese Magnet- wirken. Frei fliegende Bienen er-
Biene, wie hoch die Sonne gerade feld-Komponente bei der Umsetzung kennen noch äußerst geringe
am Himmel steht? des Schwänzeltanzes als sogenannte Schwankungen der Magnetintensi-
‚Missweisung’ auf. Der Ausdruck ‚Miss- tät in einem Bereich von 26 nT. Sie
weisung’ entstand, als man zwar eine können auf magnetische Anoma-
Abweichung der Tanzrichtung vom lien trainiert werden – jedoch nur,
Sie braucht diese Information, um die oben beschriebenen Prinzip feststellte, wenn die Veränderungen längere
Tageszeit zu erkennen. Und sie braucht aber die Magnetfeld-Einbeziehung Zeit stabil bleiben.
die Information über die Tageszeit, da noch nicht erkannt hatte. Seit einigen
sich viele Blüten nur zu bestimmten Jahrzehnten weiß man nun: Zugrunde
Tageszeiten öffnen und weil die Navi- liegt die Berücksichtigung der Ma-
gation über den Sonnenstand codiert gnetfeldschwankung, mit der sich der
Viele Versuche bewiesen, dass eine Ansammlung
wird. Richtungswinkel des Schwänzeltanzes
von Biomagnetit-Teilchen (Fe3O4) als Rezeptor
verändert (KIRSCHVINK, 1981). Die der Magnetfeldstrahlung dient. Diese Eisen-Gra-
Die Antwort auf diese Frage macht ‚Rest-Missweisung’ des Tanzes ver- nula sind in einem Band im Hinterteil (Abdomen)
deutlich, wie fein ausgeklügelt die Na- schwindet, wenn das gesamte Ma- der Biene angeordnet. Sie sind nur etwa 0,5 µm
tur die natürlich vorhandenen Ener- gnetfeld auf 0-4% kompensiert wird. im Durchmesser und befinden sich in besonderen
Zellen, den Trophocyten. Magnetit wirkt als Ver-
gien und Kräfte dem Organismus zur
stärker der magnetischen Schwankungen. Wenn
Verfügung stellt. Je höher die Sonne 30 % der Intensität der horizontalen Erdfeld-
steht, desto mehr heizt sich die Atmo- komponente moduliert werden, ändert sich die
sphäre auf. Je mehr sich die Atmosphä- Die höchste Empfindlichkeit der Aktivität der Neurone im Ganglion des Abdomens
re aufheizt, desto größer werden die Bienen für erdmagnetische Schwan- (SCHIFF, 1991).
Molekülgeschwindigkeiten der Luft. Je kungen liegt bei 26 nT. Bereits hier
Neben superparamagnetischem Magnetit wurde
schneller die Moleküle, desto heftiger soll betont werden, dass das Sys- auch FeOOH im Abdomen gefunden. In stachel-
die Zusammenstöße untereinander. Je tem im natürlich gegebenen physi- losen Bienen ist magnetisches Material auch in
stärker die Stoßkräfte, desto mehr Vo- kalischen Bereich besonders em- Antennen, Kopf und Klauen nachgewiesen wor-
lumen braucht das molekulare Luftge- pfindlich ist. Eine Verstärkung des den.
füge, desto größer werden die Turbu- Magnetfeldes in einem Biologie-fer-
lenzen, die sich auch als Wirbel aus- nen Ausmaß hat eine stärkere Streu-
bilden. Diese Wirbel betreffen schließ- ung der Richtungsweisung zur Folge.
lich auch die Ionosphäre. Die dort nun Wird das Feld auf die 10-fache Stär-
vermehrt bewegten Ionen erzeugen ge- ke des Erdmagnetfeldes gebracht,
waltige elektrische Ströme. Die gerich- so zieht das Bienenvolk als Schwarm
teten elektrischen Massen-Ströme wie- aus seiner Behausung aus.
derum erzeugen starke Magnetfelder.
Die Eisen-Granula sind in kleinen Vesikeln einge-
schlossen, die von einem Zellenskelett berührt
werden. Als Zellenskelett fungieren, wie bei hö-
heren Organismen auch, mikroskopisch kleine Fi-
lamente (Mikrotubuli). Außer Eisen befindet sich
auch etwas Phosphor und Calcium im Vesikel. Die
Dichte der Eisen-Granula beträgt 1,25g/cm3, die
des Magnetit Fe3O4 5,24g/cm3.
Woher kommt das magnetische Mineral? Das Abb. 22: Erdmagnetfeldschwankungen: Empfindlichkeit der Messung jeweils um den Faktor
meiste Eisen stammt aus Pollen (ca. 0,16 µg/mg) 1000 erhöht. Man erkennt Tagesrhythmen und Mikropulsationen, die von Bienen und anderen
(BOYAIN-GOITIA et al. 2003). Appliziert man an Organismen zur Orientierung im Raum und der Zeit verwertet werden.
die Biene nun ein zusätzliches Magnetfeld, dann Warnke 1978
In den folgenden Ausführungen wird Tieren eine typische Ordnung ein: Der trische Feldbrücken gebunden. Dage-
unsere bereits vor mehr als 25 Jahren zweite Vogel fliegt seitlich versetzt gen sind die entgegengesetzt polari-
veröffentlichte Theorie biologisch sinn- hinter dem ersten. Die elektrischen sierten Konterladungen, also die aus
voller Formationsbildung dargestellt. Kräfteverhältnisse im Luftraum erge- dem ehemaligen Gleichgewicht freige-
Sie beschreibt ein Funktionssystem der ben sich konform den experimentell gebenen Ladungen, für Verschiebun-
Natur, das gegenüber meteorologi- ermittelten und in Abb. 27 modellmä- gen frei. Sie erzeugen ein wirksames
schen Störparametern weitgehend un- ßig dargestellten elektrischen Kräften. neues Feld, das messbar ist. Der be-
anfällig ist. Wohl aber können elektri- Schnabelregion, Schwanzteil und Flü- trachtete hintere Vogel hat dabei nicht
sche und magnetische Fremdfelder die gelspitzen sind Orte höchster Feld- nur Influenzladungen vom vorderen
Formation komplett zunichte machen, stärke. Der betrachtete (hintere) Vogel Tier erhalten, sondern indirekt – d. h.
indem sie die elektrischen Eigenfelder empfängt mit der Schnabel-Kopf-Re- über das Körperende des ersten Vogels
des biologischen Systems überlagern. gion eine influenzierte wechselnde La- – auch von ihm selbst ausgehende.
dungsmenge vom Flügel des voraus
Das System, dem unser Interesse gilt, fliegenden Tieres, wobei sich ein er- Die Feldstärke nimmt ungefähr mit
weist jedem Tier eine Position zu, be- höhtes Kraftfeld ausbildet. Gleichzei- dem Quadrat der Entfernung vom er-
rücksichtigt aber zugleich alle fliegen- tig influenziert der hintere Vogel über zeugenden Ladungskomplex ab. Die
den Formationsmitglieder. Es konnte seinen Flügelschlag aber auch Ladun- Größe der angreifenden Kräfte ist also
auch durch die Analyse in der Natur gen in die Schwanzregion bzw. in die eine Funktion der Abstände. Jeder Vo-
gefilmter Formationen gefunden wer- nach hinten an den Körper angelegten gel ist mit jedem anderen über elektri-
den. Sehen wir uns einige Sachverhal- Extremitäten des vorderen Vogels. sche Felder bestimmter Stärke und
te genauer an. Auch zwischen diesen Körperteilen be- Richtung verbunden. Diese Felder sind
steht also ein Kraftfeld. Die jeweils in- für jede Vogelart berechenbar, woraus
Vogelarten, die in Formation fliegen, fluenzierten Ladungen sind – wie im die typische Formation bestimmt wer-
halten meist bereits im Flug von zwei Modell sichtbar gemacht – durch elek- den kann. 30
31
Wirkungsmechanismen der Desorientierung und Schädigung
Es fällt auf, dass besonders langhalsige Die Übereinstimmung der elektrischen Kraftrich-
Vögel einen Flug in Formationen an- beeinflussen nach unseren Beobach- tung mit der Kopf-Kopf-Linie weist jedem Vogel
streben. Ihr langer Hals hat dabei den tungen und Berechnungen die bio- innerhalb eines Verbandes eine vorgeschriebene
Position zu, die mathematisch exakt formulier-
Vorteil, dass in der Kopfregion gelege- physikalischen Verhältnisse die art- bar und kalkulierbar ist. Alle Ergebnisse von den
ne Detektoren – wie die höchst emp- typische V-Formation des Schwarm- bisher 22 untersuchten Formationen verifizieren
findlichen Mechanorezeptoren –, die fluges. Computerberechnungen der die Theorie. Aus den vorliegenden Daten kann ge-
auch auf die Kräfte von elektrischen Flugordnung gestatten die Voraus- schlossen werden, dass die elektrischen Größen
Feldern ansprechen, Signale weitge- sage natürlicher Formationsflüge. der Vögel eine wichtige biologische Bedeutung
in der Informationsübertragung haben (WARNKE,
hend losgelöst von Störungen des ei- Umgekehrt stimmen deren Bildauf- 1978, 1984, 1986, 1989).
genen Körpers im Flug empfangen zeichnungen gut mit den Compu-
können. Beobachtungen zum Flugver- tersimulationen überein.
halten zeigen, dass die Kopfregion alle
Bewegungen des übrigen Körpers kom- Die Beobachtungen zeigen ein ein-
pensatorisch ausbalanciert, also kei- zigartiges Informations- und Orien- 3.12 Magnetit und Freie Radi-
nerlei Eigenschwingungen vollführt. tierungssystem der Tierwelt. Aber kale als Magnet-Kompass
sie machen auch verständlich, wa-
rum es durch Störgrößen technisch Künstliche oszillierende Magnetfelder
erzeugter elektrischer und magne- unterbrechen für ziehende Vögel die
Elektromagnetische Felder spielen tischer Felder zunichte gemacht Möglichkeit sich zu orientieren. Unter-
also auch beim Formationsflug der wird. sucht wurde entweder die Wirkung
Vögel eine entscheidende Rolle. Sie eines elektromagnetischen Frequenz-
dienen als Orientierungs- und Na- bands von 0,1–10 MHz oder die einer
vigationshilfe und bestimmen die einzelnen Frequenz von 7 MHz, beides
Position des Einzeltieres im Schwarm. zusätzlich senkrecht zum Erdmagnet-
In einem Vogelschwarm wäre die Messung der
Abhängig vor allem von Flügelbrei- magnetischen Erdfeldgrößen und seiner perio- feld ausgerichtet. Bei diesen Versu-
te, Spannweite und Körperlänge dischen Schwankungen durch die Individuen chen zeigte sich erneut, dass nicht nur
nicht störfrei möglich. Der Grund dafür sind die Magnetit für Orientierung und Navi-
gation verantwortlich ist, sondern
auch andere Mechanismen eine wich- Aus den Ergebnissen von Untersu- 5. Die magnetischen Induktions-
tige Rolle spielen, wie die Freien Radi- chungen anderer Arbeitsgruppen levels in heutiger technisch ver-
kale. Denn die im Versuch verwendeten und aus eigenen Versuchen sind fälschter Umgebung liegen ge-
Frequenzen entsprechen einem ener- folgende Erkenntnisse abzuleiten: wöhnlich zwischen 1 nT und
getischen Singulett-Triplett-Übergang 170 000 nT im niederfrequenten
bei Freien Radikalen. Ihre gezielte Be- 1. Die Chitinhülle von Bienen und Bereich und zwischen einigen
einflussung können die Tiere offen- die Federn von Vögeln haben nT und einigen 1000 nT im
sichtlich zur Orientierung verwenden Halbleiterfunktionen und zei- hochfrequenten Bereich. Diese
(RITZ et al 2004). gen Piezo- und Pyroelektrizität. Werte liegen in der Regel also
Diese Körperanhänge verwan- über dem Schwellenwert der
Insgesamt ergibt sich folgendes Bild: deln Puls-modulierte Hochfre- Sensibilität der Bienen für ma-
Die Magnetit-Kristalle, die man im quenz in mechanische akus- gnetische Feldschwankungen.
Schnabel der Tiere gefunden hat, zei- tische Schwingungsfrequenz.
gen die Intensität des Magnetfeldes Die dielektrische Empfänglich- 6. In Honigbienen ist das NO-Sys-
an. Dem Haushalt der Freien Radikale keit für elektromagnetische tem innerhalb der Antennen
aber verdanken die Tiere ergänzende Strahlung im Mikrowellenbe- an Geruchsprozessen und Lern-
Informationen über die Richtung der reich ist eine ihrer wichtigen vorgängen beteiligt. Störungen
Orientierung. Mit diesen beiden Infor- Funktionen. der NO-Produktion durch ma-
mationen können sie in jedem Augen- gnetische Felder und elektro-
blick ihres Fluges wissen, wo sie sich 2. Die Anwesenheit von Magnetit- magnetische Schwingungen sind
innerhalb ihrer biologischen Magnet- Partikeln im Nanobereich wur- bisher nur für Säugetiere be-
feldkarte gerade befinden (WILTSCHKO de bei Bienen im Abdomen wiesen. Es wird aber erwartet,
et al. 2005). nachgewiesen und bei Vögeln dass die Störmechanismen bei
im Kopfbereich. Infolge ferro- Insekten genauso verlaufen. In
Gibt man ziehenden Vögeln einen stär- magnetischer Resonanz ist Ma- diesem Fall wären das Geruchs-
keren magnetischen Impuls, so verän- gnetit ein exzellenter Empfän- empfinden und die Lernvorgän-
dern sie ihre Zugrichtung. Mit künst- ger von Mikrowellenstrahlung ge bei der Orientierung der Bie-
lichen Feldern, die das Erdmagnetfeld im Frequenzbereich 0,5 bis 10,0 nen stark beeinträchtigt.
überlagern, kann man sie sogar in die GHz. Gepulste Mikrowellen-
genau entgegengesetzte Richtung energie wird dabei umgewan- Berücksichtigt man jedenfalls alle
schicken. Magnetische Impulse über- delt in akustische Vibrationen wissenschaftlich gesicherten Fak-
mitteln die Information der Zugrich- (Magneto-akustischer Effekt). ten, so weiß man, wie und warum
tung; falsch gesetzte Impulse verfäl- die Techniken des Kommunikations-
schen auch die Zugrichtung (WILTSCH- 3. Es wurde festgestellt, dass frei funks mit der ganzen Dichte sich
KO et al. 2006). fliegende Bienen in der Lage überlagernder elektrischer, magne-
sind, noch magnetostatische tischer und elektromagnetischer
Fluktuationen und extrem nie- Felder Orientierung und Navigation
Zusammenfassung derfrequent schwingende Ma- vieler Vögel und Insekten stören
Bienen und andere Insekten, eben- gnetfelder mit äußerst schwa- – allen voran bei den Bienen.
so Vögel, nutzen das magnetische chen Induktionen ab 26 nT ge-
Erdfeld und elektromagnetische gen den Hintergrund des erdma-
Hochfrequenzenergie wie das Licht. gnetischen Feldes von etwa
Mit Hilfe der Freien Radikale sowie 30 000-50 000 nT wahrzuneh-
gleichzeitig reagierender Magnetit- men.
Konglomerate bewerkstelligen sie
Orientierung und Navigation. Tech- 4. Magnetische Feldimpulse mit
nisch erzeugte elektromagnetische Wiederholungsfrequenzen im
Schwingungen im MHz-Bereich und Bereich 250/sec, die parallel zu
magnetische Impulse im Niederfre- den Feldlinien des Erdmagnet-
quenzbereich stören die von der feldes ausgerichtet sind, erzeu-
Evolution erfundenen natürlichen gen bei den Orientierungstän-
Mechanismen der Orientierung und zen der Bienen eindeutige
Navigation nachhaltig. ‚Missweisungen’ von bis zu +10°.
32
33
Menschen erleiden Funktionsstörungen
Beim Menschen sind keine eigenen Fragen wir zunächst, wie der direkte Von der Beantwortung dieser vier Fra-
Sinnesorgane vorhanden, über die elek- Einfluss der über die Erdoberfläche gen hängt ab, ob subjektiv beschrie-
trische oder magnetische Energien fast lückenlos für Kommunikations- bene Krankheitssymptome einem kol-
wahrgenommen werden. Dennoch um- techniken verbreiteten Hochfrequenz- lektiven Noceboeffekt zuzuschreiben
geben diese Energien den Menschen als energie auf den Menschen verläuft, oder die Verantwortlichen gefordert
ein dichtes Netz elektromagnetischer um dann zu prüfen, ob es die subjektiv- sind Konsequenzen zu ziehen.
Schwingungen und strahlender Felder. individuell immer wieder behaupteten
Schädigungen der Gesundheit tatsäch-
Wir erkannten das Problem bereits in lich geben kann. 4.1 Zur Frage der Trend-
den 70er Jahren im Zusammenhang ermittlung
unserer Bienenversuche und gaben Dabei sind folgende Schritte zu leisten:
ihm im Laborjargon die Bezeichnung Gibt es wissenschaftliche Literatur, die
‚Elektrosmog’. Sie hat sich eingebür- 1. Trendermittlung: Gibt es wissen- epidemiologisch erhobene Daten zu
gert, auch über die Medien. schaftliche Literatur, die epidemio- Funktionsstörungen und Krankheits-
logisch erhobene Daten zu Funkti- symptomen des Organismus kausal mit
Dass auch der Mensch, ohne dafür ein onsstörungen und Krankheitssym- der Einwirkung elektromagnetischer
explizites Sinnesorgan zu haben, die in ptomen eines Menschenkollektivs Felder im Mobil- und Kommunikations-
Frage stehenden Energien in Kräfte kausal mit der Einwirkung elektro- funk-Bereich korrelieren kann?
und Information verwandeln kann, magnetischer Felder im Mobil-
steht inzwischen fest. Die Frage ist und Kommunikationsfunk-Bereich Die Antwort wird an dieser Stelle nicht
bisher jedoch immer gewesen: Wie korrelieren kann? mehr detailliert ausgeführt, da sie be-
macht er das? Und inwieweit können reits mehrfach an anderer Stelle gege-
ihn die Felder auch schädigen? ben wurde (WARNKE, 2005).
Ausgangssituation zum Wirkungsmechanismus der Schädigung
Zusammenfassend sei hier nur fest-
gehalten: Es gibt eine differenzierte
wissenschaftliche Literatur, die epi-
demiologisch erhobene Daten zu
Funktionsstörungen und Krankheits-
symptomen des menschlichen Or-
ganismus kausal mit einer Einwir-
kung elektromagnetischer Felder im
Mobil- und Kommunikationsfunk-
Bereich korreliert. Ein einwand-
freies Trend-Ergebnis liegt also vor.
Neuere Ergebnisse zur Erzeugung oxidativen/ höhte oxidative Spezies-Level gegenüber der Kon- Schwache Magnetfelder (1Hz, 100µT) modulieren
nitrosativen Stresses durch Mobilfunkfrequenzen trolle (LANTOW et al. 2006). die NO-Wirkung.
Menschliche Blutzellen erhalten im Einfluss des Elektromagnetische Hochfrequenz und magne- KAVALIERS et al. 1998
Mobilfunks im Stand-by-Modus erhöhte Freie tische Niederfrequenz erzeugen Stresssymptome Das Magnetfeld 60 Hz, 141 µT hat Einfluss auf
Radikalmengen mit der Folge von Lipid-Peroxi- in Lymphozyten, die zwar ähnlich dem Hitze- NO und NO-Synthase Wirkeffekte.
dation (MOUSTAFA et al. 2001). schock, aber nicht mit ihm identisch sind
SEAMAN et al. 1999 und SEAMAN et al. 2002
(BELYAEV et al. 2005).
Bei Kaninchen und Zellen anderer Herkunft ist Unter der Voraussetzung, dass ausreichend Nitrit
die Aktivität des Enzyms SOD, das Freie Radikale Der Einfluss einer 890-915 MHz-Mobilfunk- im Körper vorhanden ist, rapide Steigerung der
neutralisiert, im Einfluss des Mobilfunks erhöht strahlung (mit 217/sec Impulsrate, 2-W-Leis- NO-Produktion im Einfluss von Radiofrequenz-
(IRMAK et al. 2002, STOPCZYK et al. 2002). tungsmaximum, SAR 0,95 W/kg) wurde bei Pulsen (SAR von 0,106W/kg).
Meerschweinchen getestet. Dabei waren 11h
Im Rattengehirn sind im Einfluss der Mobilfunk- ENGSTRÖM et al. 2000
45min Stand-by-Schaltung und 15 min Sprech-
strahlung die schädigenden oxidativen Prozesse NO partizipiert an der Pathophysiologie des oxi-
modus eingestellt. Als Wirk-Indikator galt der
einschließlich NO erhöht und können durch Zu- dativen Stresses, einschließlich der Beteiligung
Gehalt von Malonaldialdehyd (MDA), Glutathion
gabe von Antioxidanzien (Ginko biloba) gemil- an Parkinson und Alzheimer-Erkrankung durch
(GSH), Retinol (Vitamin A), Vitamin D3, Vitamin E
dert werden (ILHAN et al. 2004). elektromagnetische Impulse.
und Katalase-Enzym-Aktivität (CAT) im Gehirn-
Im Hautgewebe von Ratten ist im Einfluss der gewebe und im Blut. Im Gehirn-Gewebe stieg der YOSHIKAWA et al 2000
Mobilfunkstrahlung die schädigende oxidative MDA-Level an; GSH-Level und CAT-Aktivität san- NO wird in einem niederfrequenten elektroma-
Aktivität erhöht, was durch Zugabe des Hormons ken ab. Im Blut stiegen die Level von MDA, von gnetischen Feld verstärkt generiert.
Melatonin gebessert werden kann (AYATA et al. den Vitaminen A, E, D3, und die CAT-Aktivität
stieg an. Gleichzeitig sank auch hier der GSH-Le- PAREDI u.a. 2001
2004).
vel. Daraus folgern die Autoren, dass Mobilfunk NO wird auch durch elektromagnetische Strah-
Akute Exposition gegenüber unmodulierter elek- im Gehirngewebe der Versuchstiere oxidativen lung, die vom Handy ausgeht, verstärkt ausge-
tromagnetischer 930 MHz-Strahlung in vitro er- Stress produziert (MERAL et al. 2007). schüttet.
höht den oxidativen Stress-Level in Ratten-
Eine weitere Arbeit bestätigt diese Ergebnisse DINIZ et al. 2002
Lymphozyten, die mit Eisen-Ionen behandelt
auch bezüglich der Niere (TOHUMOGLU et al. Die verstärkte Zellproliferation im Einfluss pul-
wurden (ZMYSLONY et al. 2004).
2007). sierender elektromagnetischer Felder wird durch
Nierengewebe von Ratten zeigen einen erhöhten NO vermittelt.
Level Freier Radikale im Einfluss der Mobilfunk- Wichtig in diesem Geschehen ist die Stimulie-
rung des freien Radikals Stickstoffmonoxid NO KIM et al. 2002
strahlung. Die schädigenden Effekte können
durch elektrische, magnetische und elektroma- Die neuronale NO-Synthase-Expression wird
durch verschiedene Antioxidanzien gebessert
gnetische Felder, die seit langem beobachtet durch pulsierende elektromagnetische Felder
werden (OZGUNER et al. 2005). Die zerstöre-
wird. Im Folgenden eine chronologische Aufstel- verstärkt.
rische Wirkung kann durch Zugabe von Melato-
nin-Hormon neutralisiert werden (OKTEM et al. lung: LAI and SINGH 2004
2005). Produktion von Stickstoffmonoxid (NO) wird Hemmer der NO-Synthase (7-Nitroindazol) blo-
im Organismus durch magnetische Felder und ckiert Effekte schwacher Magnet-Wechselfelder
Herzgewebe zeigt im Einfluss von Mobilfunk-
elektromagnetische Strahlung angeregt. (60 Hz, 10 µT).
strahlung eine erhöhte Aktivität Freier Radikale.
Sie kann durch Antioxidanzien verringert werden Ein chronologischer Literaturbericht ILHAN et al. 2004
(OZGUNER et al. 2005). WARNKE 1979, 1980, 1984, 1993, 1994 Frequenzen des Mobilfunks (900 MHz) induzie-
Schwache pulsierende Magnetfelder erzeugen ren erhöhte Aktivität von NO-Level, erhöhtes
Augen zeigen während der Exposition zu Mobil-
einen Soforteffekt und stimulieren NO-Aus- Malondialdehyd, erhöhte Xanthin-Oxidase, er-
funkstrahlung eine erhöhte Aktivität Freier Ra-
schüttung beim Menschen. niedrigte Superoxid-Dismutase und Glutathion-
dikale, die durch Zugabe von Antioxidanzien und
Peroxidase, und zerstören damit das Gehirn von
Melatonin-Hormon gebessert werden kann MIURA et al. 1993 Ratten. Antioxidantien (Ginkgo biloba) wirken
(OZGUNER et al. 2006). NO stieg mit dem Einschalten eines schwachen entgegen.
Melatonin kann im Hippocampus, aber nicht im Feldes mit hochfrequenten Radiofrequenzen an;
gemessen direkt im Gehirn. YARIKTAS et al 2005
Cortex von Ratten eine durch 900 MHz-Mobil-
Der NO-Level in der Nasenschleimhaut steigt im
funkstrahlung induzierte Lipid Peroxidation ein- LAI AND SINGH 1996 Einfluss der Mobilfunkstrahlung (900 MHz) an.
schränken (KOYLU et al. 2006). DNA-Zerstörung durch elektromagnetischen Ein-
fluss; später (2004) auf die NO-Stimulierung zu- AKDAG et al. 2007
Im Einfluss der Mobilfunkstrahlung von Basis-
rückgeführt. Eine lang anhaltende Wirkung (2 Std. täglich für
stationen (SAR 11.3 mW/kg) steigt der oxidative
10 Monate) eines niederfrequent gepulsten Ma-
Stresslevel; gleichzeitig sinkt die Enzymaktivität BAWIN et al. 1996 gnetfeldes auf Ratten reduziert die NO-Produk-
zur Neutralisierung (YUREKLI et al. 2006). Magnetische Felder (1 oder 60 Hz, 5.6, 56, 560 tion unter die Normwerte.
Menschliche immunrelevante Monozyten-Zellen µT) hatten keinen Effekt, wenn das Enzym NO-
Synthase pharmakologisch gehemmt wurde. Auf Für den niederfrequenten Bereich ist schon seit
zeigen im Einfluss der Mobilfunkstrahlung
der anderen Seite konnte der Effekt forciert wer- vielen Jahrzehnten bekannt, dass schwache ma-
(2W/kg) erhöhte Level reaktiver oxidativer Spe-
den, wenn NO an Hämoglobin gebunden wurde. gnetische Felder die Freien Radikal-Level erhö-
zies (ROS) (LANTOW et al. 2006).
hen. Auf die Zitierung weiterer Literatur kann
Das Mobilfunksignal (GSM-DTX 2W/kg) erzeugt ADEY 1997 hier deshalb verzichtet werden.
in immunrelevanten Zellen des Menschen er- NO ist ein normaler Regulator der EEG-Rhyth-
men und im pathologischen Fall der Epilepsie.
4.2.2 Primärmechanismus ge- dung von Proteinen durch verstärkte Genexpres- treten. Damit sind die Funktionen flexibel einge-
funden: Elektronenübertra- sion forciert und schließlich auch Zellvermeh- stellt. Diese Aufgabenteilung verschwindet aber
rung auf Kosten der Zelldifferenzierung unter- im Einfluss eines äußeren Magnetfeldes und
gende Enzyme sind magneto-
stützt. Gefahr droht bei Überstimulation. Es ist elektromagnetischen Feldes: NO und ROS rea-
sensibel wie bei einer Droge oder einem Medikament: In gieren jetzt miteinander. Dadurch wird ihr spezi-
der richtigen Dosis kann die Substanz unterstüt- fisches Wirkpotential zerstört und toxische
Die Stimulierung von Freien Radikalen zend hilfreich sein; in der Überdosis wird sie aber Substanzen wie Peroxinitrit (ONOO-) entstehen
– einschließlich NO – durch physika- zum Gift. Genau das passiert bei andauernder (MÜNZEL et al. 1999). Dieses Peroxinitrit reagiert
Exposition zu magnetischen und elektromagne- wiederum mit Wasserstoffen zu weiterem Was-
lische Felder und Strahlung ist also
tischen Feldern. serstoff-Peroxid.
wissenschaftlich verlässlich gesichert.
Doch kritisch betrachtet beweist das Die Einzelheiten sehen wie folgt aus: Fakt ist,
noch keine Schädigungen, solange der dass das Enzym NADH-Oxidase auch das Freie
primäre Wirkungsmechanismus unbe- Radikal Superoxid Anion (O2-°) herstellt. Super-
kannt ist. oxid Anion wirkt schädigend u. a. auf den NO- Weil dieser Mechanismus so bedeu-
Haushalt. NO kann inaktiviert werden und an-
schließend entarten, was diverse vitale Parame-
tend ist, wollen wir ihn in einem Satz
Wir haben deshalb seit langem nach ter beeinträchtigt (WARNHOLTZ et al. 1999). zusammenfassen: Die schwere patho-
einem Verbindungsglied gesucht, das logische Entgleisung kommt dadurch
die schädigende Wirkung erklärt. Und Neu ist die Erkenntnis, dass NADH-Oxidase durch zustande, dass die durch Magnetfeld-
wir haben es in einer der jüngsten Stu- Stimulierung des Enzyms eNOS auch die Bildung und Strahlungseinfluss zusätzlich ent-
von NO forciert (SUZUKI et al. 2006, RACASAN et
dien gefunden: Das Enzym NADH-Oxi- al. 2005). Diese Stimulation von eNOS ist dann
standenen reaktiven Sauerstoff-Spe-
dase zeigt eine hohe – und durchaus eine weitere Quelle von vermehrter Superoxid zies (ROS), wie Superoxid-Radikal und
reproduzierbare – Sensibilität für ma- Anion-Radikal-Bildung (SEINOSUKE et al. 2004). Wasserstoff-Peroxid, sich mit dem ver-
gnetische und elektromagnetische Fel- Damit ist die Aufzählung dieses fatalen Kreis- stärkt produzierten NO zu dem äußerst
der von Mobiltelefonen (FRIEDMAN et laufs einer Überstimulation noch nicht beendet, giftigen Peroxinitrit verbinden, dieses
denn das NADH-Oxidase-System stimuliert auch
al. 2007). die Bildung von toxischem Wasserstoff-Peroxid
wiederum mit Wasserstoffen zu wei-
(H2O2), das ebenfalls die NO-Produktion um bis terem Wasserstoff-Peroxid reagiert.
zu 100 % steigert (LI et al. 2002). Diese beiden Weiter unten sind die Folgen des pa-
zusätzlichen NO-Stimulierungen erklären die thologischen Prozesses dargestellt.
Von anderen Oxidasen wie Cytochrom-Oxidase oben beschriebene erhöhte NO-Produktion unter
war diese Sensibilität schon länger bekannt Einfluss magnetischer Felder und elektromagne-
(BLANK et al. 1998, 2001a/b). Die NADH-Oxidase tischer Strahlung – auch durch Mobilfunk.
glaubte man lange nur in bestimmten Zellen wie
Phagozyten zu finden. Immerhin wusste man seit Nun aber entsteht ein Teufelskreis. Denn Über- Viele notwendige Stoffe, die der Kör-
geraumer Zeit, dass sie für Gravitation empfind- stimulation des Enzyms eNOS, das letztlich für per für sein Funktionieren braucht,
lich ist (NASA, 2006). Inzwischen wurden in ver- die vermehrte NO-Produktion verantwortlich werden unbrauchbar gemacht.
schiedenen Geweben jedoch Homologe von zeichnet, erzeugt auch selbst vermehrt Superoxid
NADH-Oxidase entdeckt, die man unter dem Be- Anion-Radikale (SEINOSUKE et al. 2004). Aller-
griff NOX-Familie zusammenfasst (NOX1, NOX3, dings gibt es für die NO-Produktion, die als Radi-
NOX4, NOX5, DUOX1 und DUOX2). kal-Überdosierung gefährlich werden kann, eine
durch die Natur schlau eingefädelte Gegenregu- Wird die Wirkkaskade unterbrochen,
Die NOX-Familie ist auch für einen großen Be- lation: Das vermehrt stimulierte Wasserstoff- stellen sich die normalen und gesun-
reich pathologischer Prozesse verantwortlich, Peroxid, dass ja die NO-Produktion steigert,
insbesondere für Neurodegeneration und Herz- bewirkt eine Inaktivierung von eNOS-Kofaktoren,
den Effekte des NO wieder ein (HOR-
erkrankungen (BEDARD et al. 2007). wobei schließlich die NO-Produktion durch Ein- NIG et al. 2001).
fluss auf den Membran-Rezeptor verhindert wird
Diese Oxidase-Enzyme sind magnetisch sensibel (JAMES et al. 2001). Auch eine derartige Ernied- Noch in anderer Hinsicht ist die NADH-
auf Grund ihrer Fähigkeit, Elektronen durch Plas- rigung des NO wurde in lang einwirkenden stär- Oxidase bedeutsam. Sie wird auch im
mamembranen zu schleusen. Wenn Elektronen keren Magnetfeldern bereits gefunden (AKDAG et
bewegt werden, fließt einerseits ein elektrischer al. 2007). Wenn nun auch NO reguliert erscheint,
Zellkern gefunden und kann dort – in
Strom, der wiederum selbst ein Magnetfeld auf- bleiben dennoch die schädlichen ROS-Wirkun- Abhängigkeit vom Redox-System – die
baut, andererseits werden bei Beschleunigung gen erhalten. Genexpression steuern, aber auch Ge-
und Abbremsen von Elektronenbeweglichkeiten ne schädigen (MASUKA, 2006).
elektromagnetische Hochfrequenz-Schwingun- Die wirklich pathologischen Erscheinungen ent-
gen aufgenommen bzw. abgegeben. All diese stehen danach. Man muss dazu wissen, dass so-
Vorgänge machen empfindlich für externe Felder. wohl NO als auch ROS, wozu ja Superoxid Anion
gehört, wichtige Modulatoren des Gefäßtonus
Der Elektronentransfer schließlich bewirkt, dass und Architekten der adhäsiven Interaktionen von Halten wir zur Frage eines schlüssi-
auch Superoxidradikale und andere reaktive Leukozyten, Plättchen und Endothelium sind. Al- gen Wirkmechanismus also zusam-
Sauerstoffspezies (ROS) produziert werden. Dies lerdings haben die beiden Moleküle NO and Su- menfassend fest: Die vorliegende
hat weit reichende Folgen in vollkommen unter- peroxid Anion einen entgegengesetzten Effekt:
schiedlichen Bereichen, denn Radikale und ROS Normal wirkt NO günstig bei ungestörtem Le-
wissenschaftliche Literatur belegt
sind sehr aggressiv. So wird die Vernichtung von benszyklus; ROS dagegen bereitet das System auf auf breiter Grundlage Störungen
Viren und Bakterien vorangetrieben, die Neubil- Sonderregulierungen vor, wenn Störungen ein-
36
37
Menschen erleiden Funktionsstörungen
5. Zusammenfassung
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Informationen zur Schriftenreihe Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks der Kompetenz-
initiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie unter www.broschuerenreihe.de
Kompetenzinitiative
zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie
Techniker und umweltengagierter Or- Unsere Bankverbindung: Folgerungen und Forderungen aus ärztlicher Sicht
Dr. med. Wolf Bergmann
ganisationen. Sie ist interdisziplinär, Raiffeisenbank Kempten Dr. med. Horst Eger
Die Prognose ist um so beunruhigender, als sie sich nicht Hypothesen und Wahrscheinlichkeiten, sondern der
Herausarbeitung nachprüfbarer und reproduzierbarer Wirkungsmechanismen verdankt. Wir sehen die poli-
tisch Verantwortlichen durch den Vorsorgeauftrag des Grundgesetzes verpflichtet, daraus die notwendigen
Konsequenzen zu ziehen. Wer sich noch immer auf die häufigste und bequemste aller Strategien der Ver-
harmlosung zurückzieht, dass ihm ernstzunehmende Risiken nicht bekannt sind, gibt damit nur zu erkennen,
dass ihm kurzsichtige ökonomische Interessen wichtiger sind als die Zukunft von Generationen.
Prof. Dr. K. Hecht, Dr. med. M. Kern, Prof. Dr. K. Richter, Dr. med. H.-Chr. Scheiner