primo loco
Vorurteilsfreies Miteinander als Selbstverständlichkeit leben 3
Sprechstunde: Erkrankungen der Speiseröhre
Wenn das Schlucken Probleme macht… 4
Vorgestellt: HautTumorZentrum Jena
Prävention ist das A und O 6
Zu Besuch am UKJ
Feel like a medical student 8
Titel: Notfallmedizin
Noch schneller und effizienter 10
Fit sein mit Hartwig Gauder (12)
Fitness-Formel H20 11
Zu Gast am Klinikum
Von der Summer School zum CSCC 12
Patientenfürsprecherin
Für Sorgen und Probleme stets ein offenes Ohr 13
GesundheitsUni
Lebenssaft Blut 14
Veranstaltungen 16
Service 17
Diagnostik und Therapie
Via SATELIT Schlaganfalltherapie verbessern 18
Zentrum für Ambulante Medizin
Von der Spielaudiometrie bis zur Nasen-OP 19
Gesundheitsmanagement
Was kann ich für meine Gesundheit tun? 20
Kooperationsvertrag
Verbriefte Partnerschaft 21
Forschung
„Managing Self-Management“ erhält Forschungspreis der
Welthausärztevereinigung WONCA 21
Erster Schritt auf dem Weg zu neuem Grippemedikament 22
Kurzmeldungen 23
Beziehungsbarometer eichen 24
Fakultät fördert optische Untersuchungen von Membranprozessen 25
Vielseitige Nanopartikel gegen Krebs 26
Pflegedienst
Stolz auf das Erreichte 27
Absolventenverabschiedung
Ausgezeichneter Jahrgang 28
Mosaik
Empfehlungen aus der Kinderbibliothek 29
Fantasievolle Sicht der Welt 30
Rätselseite 30
Titelseite: „Christoph 70“ im Anflug auf das Universitätsklinikum Jena. Die in Schöngleina statio-
nierten Rettungsflieger wurden im letzten Jahr zu fast 1400 Einsätzen gerufen und haben dabei
zahlreiche Menschenleben gerettet Foto: Szabó
Vorurteilsfreies Miteinander
als Selbstverständlichkeit leben
Die Ermittlungen zu Verbrechen einer Davon zeugt das Engagement der Stu-
aus Jena stammenden rechtsextremis- dierenden bei der Gründung eines Me-
tischen Gruppe, ein streitbarer Fernseh- dinetz, das medizinische Hilfe für Per-
beitrag in einem Kulturmagazin und die sonen ohne legalen Aufenthaltsstatus
gewaltige Medienresonanz darauf ha- in Thüringen anbieten will.
ben am Ende des vergangenen Jahres Davon zeugt die Auszeichnung einer
das Thema Toleranz und Weltoffenheit bulgarischen Medizinstudentin, die sich
schlagartig in den Mittelpunkt des In- als Mentorin für ihre Kommilitonen ein-
teresses der Gesellschaft gerückt. gesetzt hat. Oder der Welcome-Club
Jena, eine private, nichtkommerzielle
Ein Thema, das selbstverständlich auch Initiative unter dem Dach der Friedrich-
bei uns am Universitätsklinikum – mit Schiller-Universität Jena. Der Club be-
täglich etwa 1000 Patienten, Mitarbei- treut die Familien der ausländischen
tern aus 58 Nationen und über 100 Gastwissenschaftler in den Gästehäu-
ausländischen Studierenden – eine Rol- sern der Universität.
le spielt. In kurzer Zeit unterzeichne-
ten zusammen mit dem Vorstand des Zeugnisse gegen kleingeistige Be-
Klinikums Hunderte Mitarbeiter, Pati- schränktheit, für Weltoffenheit und
enten und Besucher die Jenaer Erklä- Toleranz. Schön, aber nicht genug.
rung gegen Rechtsextremismus. „Wir wurden sehr gut aufgenommen“,
Doch wichtiger noch als ein solches beschreiben zwei Doktoranden des Uni-
Bekenntnis ist es, Weltoffenheit und klinikums, die aus Kamerun kommen,
Toleranz im Alltag zu leben, gegen jeg- ihren Start in Jena und in den Arbeits-
liche Diskriminierung und Form von gruppen. Doch einer muss auch von
Extremismus vorzugehen. einer negativen Erfahrung berichten,
Foto: Kasper
nicht bei uns im Klinikum, aber in Jena.
Wir tun das.
Davon zeugen die vielen multinationa- Es gibt viele Situationen in unserem Assistenzarzt sehr gut versorgt wird,
len Arbeitsgruppen, Kollegien und Se- Alltag, in denen wir unmittelbar oder oder wenn der junge Schulabbrecher
minargruppen, in denen ausländische mittelbar gegen Vorurteile und Intole- im Freiwilligendienst bei uns Orientie-
Studenten, Doktoranden, Wissenschaft- ranz wirken können: Wenn zum Bei- rung erhält und erfahren kann, welchen
ler und junge Ärzte bei uns lernen und spiel der erst pöbelnde Fußballfan in der Wert das Engagement für Hilfebedürf-
arbeiten. Notaufnahme von einem ausländischen tige und Schwächere hat.
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Sprechstunde: Erkrankungen der Speiseröhre
Die menschliche Speiseröhre (Ösopha- läutert der Oberarzt der Klinik für All- der Bevölkerung betrifft“, sagt Dr.
gus) ist ein Hohlorgan aus Muskeln gemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. Scheuerlein. „Dabei kommt es zum Rück-
und Schleimhaut und beim Erwach- Ursächlich kann die Erkrankung bisher fluss von Verdauungssäften aus dem
senen etwa 25 bis 30 Zentimeter lang. nicht behandelt werden. Es ist allerdings Magen in die Speiseröhre. Dieser Rück-
„Den Verschluss zum Rachen und zum möglich, die Symptome weitgehend zu fluss, Reflux, verursacht Reizungen und
Magen bilden der obere und untere beseitigen. „Die Gastroenterologen kön- Schmerzen und kann vor allem im un-
Ösophagussphinkter. Diese ‚Schließ- nen den verengten Mageneingang mit teren Teil der Speiseröhre zu Entzündun-
gen führen.“ Die Refluxerkrankung wird
bereits seit Mitte der 1950er Jahre stan-
dardisiert operiert, heute zunehmend
minimal-invasiv. Seit über zwei Jahr-
zehnten stehen mit den so genannten
Protonenpumpeninhibitoren (PPI) au-
ßerdem Medikamente zur Verfügung,
die die Säurebildung effektiv hemmen.
„Bei Patienten mit einem sehr starken
Rückfluss, die teilweise zusätzlich unter
einem refluxbedingten Asthma leiden
oder bei Patienten, die diese Medika-
mente nicht einnehmen können oder
wollen, ist in vielen Fällen die Operati-
on eine sinnvolle Therapiealternative.
Dabei ersetzt eine aus dem oberen Teil
des Magens gebildete Manschette die
Funktion des unteren Ösophagussphink-
ters und verhindert das Zurücklaufen des
Oberarzt Dr. Hubert Scheuerlein im Patientengespräch Foto: Szabó Magensaftes. Durch diese so genannte
muskeln’ verhindern, dass Luft in die einem Ballon aufdehnen oder die Sphink- Fundoplicatio wird ein Ventilmechanis-
Speiseröhre gelangt oder der saure teröffnung mit einer Botulinumtoxin- mus nachgebildet.“
Magensaft zurück in die Speiseröhre Injektion erzielen. Führt dies nicht zu Eine Besonderheit der Refluxkrankheit
bzw. den Rachen läuft. Ein komple- dauerhaftem Erfolg, können wir den ist, dass etwa jeder zehnte Betroffene
xes System, das einen koordinierten muskulären Anteil des unteren Ösopha- einen so genannten Barrett-Ösophagus
Schluckvorgang ermöglicht und so gut gussphinkters im Rahmen einer meist entwickelt. „Bei diesen Patienten wird
funktioniert, dass man – theoretisch minimal-invasiven Operation aufspalten. das Plattenepithel der Speiseröhre durch
– im Kopfstand essen kann“, sagt Dr. Aktuelle Studienanalysen haben erge- ein Zylinderepithel ersetzt. Daraus“, so
Hubert Scheuerlein. ben, dass dies sogar die effektivste Be- Oberarzt Scheuerlein, „kann sich ein
handlungsmethode ist.“ Adenokarzinom entwickeln.“ Um dies
Mitunter treten allerdings Funktionsstö- Schluckstörungen oder das Aufstoßen rechtzeitig zu erkennen, müssen die Be-
rungen oder bösartige Erkrankungen und Hochwürgen unverdauter Nahrung troffenen endoskopisch überwacht und
auf, an deren Diagnostik und Therapie können durch Wandausstülpungen der regelmäßig biopsiert werden. „Lange Zeit
am Universitätsklinikum Jena die Inter- Speiseröhre (Divertikel) hervorgerufen glaubte man, mit der Reflux-Operation
disziplinäre Endoskopie, die Gastroente- werden. Vor allem ältere Patienten sind die Entstehung des Adenokarzinoms ver-
rologie, die Allgemein-, Viszeral- und davon betroffen. Die mit Abstand häu- hindern zu können. Eine große aktuelle
Gefäßchirurgie, die Strahlentherapie so- figste Form ist das so genannte Zenker- Studie aus Skandinavien zeigt allerdings,
wie die Internistische Onkologie betei- Divertikel, das am Ösophaguseingang dass dies nicht der Fall zu sein scheint“,
ligt sind. gelegen ist und entweder mit einem betont Hubert Scheuerlein.
„Eine dieser Funktionsstörungen ist die endoskopischen Eingriff oder in einer
Achalasie. Darunter versteht man im All- offenen Operation beseitigt werden Ösophaguskarzinome werden meist
gemeinen die Unfähigkeit des unteren kann. erst spät entdeckt
Schließmuskels, sich für den Durchtritt
des Speisebreis ausreichend zu öffnen. Bei Patienten mit starkem Reflux ist Das Adenokarzinom der Speiseröhre
Es handelt sich pathophysiologisch ge- häufig eine Operation erforderlich weist zurzeit die höchste Zuwachsrate
sehen aber um eine komplexe Störung, aller bösartigen Tumoren auf. Es entsteht
bei der häufig die Beweglichkeit der Weit verbreitet ist die Refluxerkrankung, im unteren Drittel des Ösophagus im
Speiseröhre insgesamt gestört ist“, er- „eine Volkskrankheit, die fast 10 Prozent Übergang zum Magen. Betroffen sind bis
zu zehn Prozent der Patienten mit ei- ve Interventionen (z. B. Beseitigung ei- Gutartige Tumoren der Speiseröhre
nem Barrett-Ösophagus, darunter auch ner Engstelle durch Lasertherapie oder sind sehr selten. Diese so genannten
viele jüngere. Die übrigen Ösophagus- Stentverfahren) haben in den letzten Leiomyome treten in der Muskel-
karzinome, dabei handelt es sich über- Jahren an Stellenwert gewonnen. schicht auf und können ebenfalls zu
wiegend um Plattenepithelkarzinome, Tumor-Operationen des Ösophagus sind erheblichen Schluckstörungen führen.
treten auch im oberen und mittleren in aller Regel so genannte Zwei-Höh- Sie werden möglichst minimal-inva-
Drittel der Speiseröhre auf. Bei der Ent- len-Eingriffe, die vor allem ältere und siv im Sinne einer Ausschälung behan-
stehung dieser Karzinome, an denen vor vorerkrankte Patienten stark belasten, delt.
allem Menschen ab dem siebenten Le- weil dabei sowohl die Brust- als auch
bensjahrzehnt erkranken, spielt häufig die Bauchhöhle eröffnet werden muss. Varizen können lebensgefährlich sein
auch ein langjähriger Alkohol- und Ni- „Für diese Patienten ist deshalb ein mi-
kotinabusus eine wichtige Rolle. Weil nimal-invasives Vorgehen vorteilhaft, die Außerordentlich gefährlich für die Be-
Frühsymptome fehlen und die Schluck- Methode ist aber noch nicht flächen- troffenen können Ösophagusvarizen,
störung als Leitsymptom oftmals erst in deckend verbreitet. Üblicherweise wird Krampfadern der Speiseröhre, werden,
einem fortgeschrittenen Stadium auf- die Bauchhöhle in herkömmlicher Wei- die vor allem bei fortgeschrittener Le-
tritt, werden die Krebserkrankungen der se eröffnet und zur Brusthöhle ein mi- berzirrhose auftreten. Infolge der schwe-
Speiseröhre häufig sehr spät entdeckt. nimal-invasiver Zugang geschaffen. ren Lebererkrankung entsteht ein Blut-
Die Prognose ist stadienabhängig. Sind Durch das sehr viel kleinere Zugangs- hochdruck in der Pfortader, der Vene
nur die oberen Schleimhautschichten trauma werden weniger postoperative zwischen Darm und Leber. Das führt zum
betroffen und die Lymphknoten tumor- Schmerzen und Atemprobleme verur- Rückstau des Blutes und zur Ausbildung
frei (T1N0), liegt die 5-Jahres-Überle- sacht“, erklärt Dr. Scheuerlein. von Varizen in der Speiseröhre und im
bensrate bei über 90 Prozent. Ist der Muss die Speiseröhre infolge einer Magen. „Wenn diese Varizen, die sehr
Tumor bereits tief in die Schichten der Krebserkrankung entfernt werden, sind groß werden können, stark bluten, ent-
Speiseröhre eingedrungen und sind auch auch die zugehörigen Lymphknoten in steht eine lebensbedrohliche Situation.
die Lymphknoten betroffen, ist die Pro- der Brust- und Bauchhöhle zu resezie- Zumeist“, so Dr. Scheuerlein, „gelingt es,
gnose deutlich ungünstiger. ren. „Die klassische Ersatzmethode der die akute Blutung endoskopisch, bspw.
Die Karzinome der Speiseröhre werden Speiseröhre ist der Schlauchmagen, der mittels Gummibandligatur oder Fibrin-
heute überwiegend multimodal versorgt. etwa 25 bis 30 Zentimeter durch die klebereinspritzung, zu stoppen.“ Der
„Das Adenokarzinom wird in Abhängig- Brusthöhle nach oben geführt und im Pfortaderhochdruck kann durch die An-
keit vom Stadium zunehmend neoadju- Thorax mit dem verbliebenen Rest der lage von Bypässen oder ein Katheter-
vant therapiert, das heißt die Tumorope- Speiseröhre verbunden wird. Mit Teilen verfahren (so genannter TIPS, Transju-
ration ist in ein Vor- und gegebenenfalls des Dickdarms (so genanntes Kolon- gulärer Intrahepatischer Portosystemi-
auch Nachbehandlungskonzept mittels interponat) oder durch ein freies Dünn- scher Shunt) behandelt werden. Dabei
Chemo- oder Radiochemotherapie ein- darminterponat kann ebenfalls ein Spei- werden die Pfortader und das allgemei-
gebunden. Für Patienten mit einem Plat- seröhrenersatz geschaffen werden. Alle ne venöse System kurzgeschlossen. Al-
tenepithelkarzinom ist ab einem be- drei Rekonstruktionsmöglichkeiten“, so lerdings entfällt damit auch ein Teil der
stimmten Stadium grundsätzlich die Oberarzt Scheuerlein, „finden an unse- Entgiftungsfunktion der Leber, was zu
neoadjuvante Radiochemotherapie eta- rer Klinik Anwendung.“ Der Direktor der Bewusstseinstörungen und sogar zum
bliert. Die Patienten profitieren dann Klinik, Professor Dr. Utz Settmacher, ist Leberkoma führen kann. „Die Ursachen
häufig zusätzlich von der Operation oder auf dem Gebiet der onkologischen Spei- werden durch all diese Maßnahmen
die Befunde werden durch die Vorbe- seröhrenchirurgie einschließlich der spe- nicht beseitigt. Die einzige kausale The-
handlung überhaupt erst resektabel“, zifischen Rekonstruktionsmethoden be- rapie ist die Lebertransplantation“, be-
erläutert Dr. Scheuerlein. Auch palliati- sonders ausgewiesen. tont Dr. Scheuerlein. mv
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Vorgestellt: HautTumorZentrum Jena
Hautkrebserkrankungen gehörten
noch in der Mitte des letzten Jahr-
hunderts zu den selteneren Krebs-
erkrankungen. Seither hat sich deren
Zahl deutlich erhöht, und das hat vor
allem mit einem veränderten Freizeit-
verhalten zu tun. Die ausgedehnten,
vielfach ungeschützten Sonnenbäder
vor allem der 1960er bis 80er Jahre
und die künstliche Bräunung im So-
larium fordern ihren Tribut. „Beson-
ders die Zahl der Patienten mit Ba-
salzell- und Plattenepithelkarzino-
men, die unmittelbar auf eine chro-
nische UV-Lichtexposition zurückzu-
führen sind, hat sich vervielfacht“,
sagt Dr. Steven Goetze, Oberarzt an
der Universitäts-Hautklinik und Ko-
ordinator des HautTumorZentrums
Jena. Oberarzt Dr. Steven Goetze ist Koordinator des HautTumorZentrums Jena Foto: Hellmann
An dem 2009 zertifizierten Krebszen- metastasierten Hauttumoren in den situ) bis Clark V, wo das Melanom be-
trum werden jährlich Hunderte Patien- Tumorboards der Chirurgie, der Neuro- reits tief in das Fettgewebe eingedrun-
ten mit Hauttumoren behandelt. chirurgie und der Hals-Nasen-Ohren- gen ist. Entsprechend unterschiedlich,
„Die meisten Melanome, Basalzell- und heilkunde“, sagt Oberarzt Goetze. so Oberarzt Goetze, ist die Prognose.
Plattenepithelkarzinome sowie andere,
seltenere Hautkrebsarten werden an Tumordicke und Eindringtiefe „Sonnenterrassen“ sind
unserem HautTumorZentrum operativ sind entscheidend besonders gefährdet
entfernt und die Patienten häufig noch
jahrelang nachbetreut. Hauttumoren Die gefährlichste Hautkrebsart ist das Wesentlich häufiger als Melanompati-
können allerdings nicht nur auf der Maligne Melanom, das in verschiede- enten werden am HautTumorZentrum
Haut entstehen. Das Maligne Melanom nen Unterarten vorkommt. Die häufigs- Patienten mit „weißem Hautkrebs“ be-
bildet sich auch auf der Mund- oder ten sind das oberflächlich spreitende handelt: dem Basalzell- und dem Plat-
Nasenschleimhaut, dem Darm, dem und das noduläre (knotige) Melanom. tenepithelkarzinom sowie dessen Vor-
Magen oder dem Auge. Diese Patien- Mit bloßem Auge kaum zu erkennen, stufen, den so genannten aktinischen
ten werden nicht von uns, sondern von ist das nicht-pigmentierte amelano- Keratosen. Bei letzteren handelt es sich
den zuständigen Fachkollegen operiert. tische Melanom. Unauffindbar bleiben um raue, rötliche Stellen, die sich an
Gleiches gilt für Lungen-, Leber-, Hirn- die so genannten okkulten Melanome. den „Sonnenterrassen“ des menschli-
und andere Hautkrebsmetastasen. Nach „Wir entdecken lediglich deren Metas- chen Körpers: Stirn, Jochbein, Nase, Un-
der Operation werden die Patienten im tasen, deshalb können wir den Primär- terlippe, Ohren, Nacken und Rücken bil-
HautTumorZentrum weiter betreut“, er- tumor auch nicht bekämpfen.“ den können. Das Basalzell- ist wie das
läutert Dr. Goetze. Ausschlaggebend für die Stadieneintei- Plattenepithelkarzinom eigentlich eine
Hauptkooperationspartner der Jenaer lung von Melanomen sind die Tumor- Krebserkrankung des älteren Menschen,
Hautkrebsexperten sind die Abdomi- dicke sowie die Eindringtiefe in die weil auch dessen Entstehung in einem
nal-, die Thorax- und die Neurochirur- Hautschichten. Das geschieht für die engen Zusammenhang mit der UV-
gen, die Internistischen Onkologen so- Tumordicke nach dem Breslow-Index Strahlung steht. Allerdings gibt es auch
wie die Strahlentherapeuten. Außerdem und für die Eindringtiefe nach dem Jüngere, die ein solches Karzinom ent-
arbeiten sie mit zahlreichen weiteren Clark-Level, das die unterschiedliche wickeln. „Diese Patienten leiden an ei-
Fachrichtungen zusammen. „Die enge Hautdicke in verschiedenen Körper- ner seltenen genetischen Erkrankung,
interdisziplinäre Zusammenarbeit wi- regionen (bspw. am Rücken oder am dem Basalzellnaevussyndrom. Sie wer-
derspiegelt sich auch in der Vorstellung Augenlid) berücksichtigt. Die Spann- den ebenso wie die Patienten mit ei-
von jährlich mehr als 100 Patienten mit weite reicht von Clark I (Melanoma in nem Malignen Melanom oder einem
Plattenepithelkarzinom in der Nachsor- Hochwirksam, aber voran. Entsprechend schlecht ist dann
gesprechstunde unseres HautTumor- keine Wundermittel die Prognose der betroffenen Patienten.“
Zentrums weiter betreut. Fast 90 Pro-
zent der dort Behandelten sind aller- Nach der vollständigen operativen Ent- Dunkle Kleidung schützt
dings Melanompatienten. Die Patienten fernung werden Maligne Melanome mit besser als helle
mit dem weniger aggressiven und nur einer Eindringtiefe von mehr als 1,5 Mil-
selten metastasierenden Basalzellkar- limetern mit einer Interferon-alpha-Im- Sonnenlicht ist für den Körper und die
zinom betreuen wir in unserer Polikli- muntherapie behandelt. Damit sollen Psyche des Menschen außerordentlich
nik oder gemeinsam mit den niederge- nach der Operation im Körper verblie- wichtig. Es ist unter anderem für die
lassenen Kollegen. Das gilt auch für sehr bene Tumorzellen bekämpft und das Ri- Bildung von Vitamin D erforderlich, das
früh erkannte Maligne Melanome im siko der Bildung von Metastasen verrin- den Kalziumhaushalt reguliert und
Stadium 1a“, erläutert der Koordinator gert werden. Ist dies bereits geschehen, maßgeblich an der Mineralisation des
des HautTumorZentrums. können die Metastasen operativ entfernt Knochens beteiligt ist. Außerdem hellt
oder mittels Strahlen- bzw. Chemothe- es unsere Stimmung spürbar auf. „Den-
Melanomentstehung hat auch rapien bekämpft werden. Eine Heilung noch sollte man die Sonne, wenn mög-
genetische Ursachen ist durch diese Therapien allerdings nur lich, an heißen Sommertagen zwischen
in sehr seltenen Fällen möglich. 11 und 15 Uhr meiden. Das gilt vor al-
Allgemein gilt eine chronische UV- Neue Studien belegen, dass der Einsatz lem für Kinder, deren Haut sehr emp-
Lichtexposition als wichtigste Ursache von Antikörpern das Überleben beim findlich ist. Ganz besonders wichtig“,
für Hautkrebserkrankungen. „Das ist metastasierten Malignen Melanom ver- so Oberarzt Goetze, „ist ein angemes-
beim ‚weißen Hautkrebs‘ zweifellos der längern kann. „Der Antikörper Ipili- sener textiler Sonnenschutz. Das be-
Fall. Beim Malignen Melanom ist das mumab ist in Deutschland bisher nur ginnt mit der Mütze, die auch die Oh-
nicht so eindeutig. Zwar spielen auch zugelassen, wenn eine Vortherapie ren schützen sollte, weshalb ein Son-
hier Sonnenbrände in der Kindheit so- nicht erfolgreich war. Sein Einsatz nenhut mit Krempe einem Basecap vor-
wie häufige Besuche in Solarien eine macht allerdings nur Sinn, wenn die zuziehen ist. Wenig bekannt ist, dass
Rolle, ganz offensichtlich gibt es aber Tumorlast nicht zu hoch ist, weil sich dunkle Kleidung besser vor einem Son-
auch andere, vor allem genetische Ur- der Tumor und die Metastasen unmit- nenbrand schützt als helle. Wichtig ist
sachen. Denn Melanome entstehen telbar nach Therapiebeginn erst einmal aber nicht nur die Farbe. Die Kleidung
auch im Körper, und da scheidet die vergrößern. Außerdem“, so Oberarzt sollte möglichst dicht gewebt sein, da
Sonne als Ursache definitiv aus. Auch Goetze, „ist die Behandlung mit erheb- weite Maschen keinen effektiven Son-
Bauarbeiter, die im Sommer häufig mit lichen Nebenwirkungen verbunden.“ nenschutz bieten. Auch diese Stoffe
freiem Oberkörper arbeiten, Menschen, Neu sind auch die so genannten BRAF- können sehr leicht sein. Kinder sollten
die in der Landwirtschaft tätig sind oder Kinase-Inhibitoren, die allerdings nur mit einem Badeanzug bekleidet ins
Sportlehrer entwickeln wesentlich häu- bei den etwa 50 Prozent der Melanom- Wasser gehen, der auch die Schultern
figer Basalzell- und Plattenepithelkar- patienten wirken, die im BRAF-Gen eine bedeckt.“ Der chemische Sonnenschutz
zinome als Maligne Melanome. Das gilt V600E-Mutation haben. „Das Medika- sollte nach dem jeweiligen Hauttyp
ebenso für die Benutzer von Solarien“, ment hat deutlich höhere Ansprech- ausgewählt werden. „Da Sonnencremes
erläutert Oberarzt Goetze, der es be- raten als die Standard-Chemotherapie in der Regel zu dünn aufgetragen wer-
grüßt, dass in Deutschland Unter-18- und kann bei stark metastasierten Tu- den, ist mindestens Sonnenschutzfaktor
Jährigen die künstliche Bräunung im moren als First-Line-Therapie eingesetzt 50 mit UVA- und UVB-Schutz zu emp-
Solarium seit einigen Jahren verboten werden. Innerhalb der ersten ein bis fehlen. Die Creme sollte wasserfest sein.
ist. Schließlich ist die Haut junger Men- zwei Wochen kommt es zu einer deut- Dennoch muss während eines Strand-
schen ganz besonders empfindlich und lichen Reduzierung der Tumorlast. Das aufenthaltes mehrfach nachgecremt
das Hautkrebsrisiko entsprechend hoch. Medikament hat allerdings auch erheb- werden, um einen guten Sonnenschutz
„Außerdem“, so Dr. Goetze, „führt die liche Nebenwirkungen, und es ist kein zu erreichen. Denn Prävention ist bei
häufige Bräunung im Solarium zu ei- Wundermittel. Entsteht eine Resistenz, der Hautkrebsprophylaxe das A und O“,
ner deutlich verfrühten Hautalterung.“ schreitet die Tumorprogression massiv sagt Dr. Steven Goetze. mv
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Zu Besuch am UKJ
Wie im richtigen Leben: Erst nach gründlichem Händewaschen durften die Erstklässler in den OP
Hochinteressant waren auch die Besuche der Neugeborenenstation und der Ultraschallabteilung
in den OP 3. Nach dem Anlegen der OP- Begeisterung und ohne Furcht vor dem ihnen auch zeigen, welche beruflichen
Haube und des Mundschutzes sowie OP-Saal oder der Technik machten sich Möglichkeiten ihnen die Medizin bie-
dem Anziehen der blauen Füßlinge die Schüler an die Arbeit. Nach etwa 40 tet“, sagte Prof. Runnebaum, der sich
folgte die Händedesinfektion, die von Minuten wurde gewechselt, sodass die wie die beiden Oberärztinnen vom In-
den Kindern mit großer Sorgfalt durch- Kinder die Möglichkeit hatten, alle Sta- teresse, von der Disziplin und von den
geführt wurde. Schließlich hatte ihnen tionen kennen zu lernen. Sprachkenntnissen der Kinder beein-
Prof. Runnebaum erst vor wenigen Mi- „Es war nicht der erste Besuch einer druckt zeigte. Gefreut haben sich auch
nuten erklärt, wie wichtig Hygiene im Schulklasse an unserer Klinik. Wir wol- die Schüler der „this“ und die sie be-
Krankenhaus und ganz besonders im len auf diese Weise die Schülerinnen gleitenden Lehrerinnen, für die dieser
Operationssaal ist. und Schüler verschiedener Klassenstu- Field trip ganz bestimmt nicht der letzte
Dann standen die Schülerinnen und fen über unsere Arbeit informieren und war. mv
Schüler erstmals in einem richtigen OP.
Prof. Runnebaum und Dr. Mothes er-
klärten die Instrumente sowie die Auf-
gaben von „surgeon, anesthesiologist
and nurse“, denn auch die OP-Sprache
war an diesem Vormittag englisch. Mit
Auflösung
„Kreuzgitter“ auf Seite 30
Waagerecht: Anlageberater (12), Bardame
(35), Kaaba (20), Cidre (32), Schiene (14),
Loest (28), Irre (7), Landesmeister (3), Ten
(21), Akteneinsicht (13), Area (33), Sumer (5),
Rustika (29), Zeste (30), Amati (23), Tonspur
(34), Drosselventil (22).
Senkrecht (spaltenweise): Albus (15), Ab-
stand (2), Crack (25), Lurch (26), Timpano
(16), Indie (11), Glace (6), Narziss (4), Mi-
nister (19), Biedermeierstil (18), Rennauto
(27), Rekelei (1), Senne (17), Swift (10), Tra-
jekt (9), Input (8), Ethik (24), Reaktor (31),
Acryl (36).
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Titel: Notfallmedizin
Der ADAC-Rettungshubschrauber
„Christoph 70“ ist einer von mehr als
70 Helikoptern, die zwischen der Nord-
see und den Alpen stationiert sind und
jeden Winkel Deutschlands erreichen.
„Unser Einsatzgebiet erstreckt sich von
Altenburg/Gera im Osten bis Schleiz/ ADAC-Stationsleiter und Pilot Ralf Plüch startet den Rettungshubschrauber „Christoph 70“. Im
Saalfeld im Süden, Naumburg im Nor- letzten Jahr absolvierten die Teams 1364 Einsätze Fotos: Vöckler
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Zu Gast am Klinikum
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GesundheitsUni
Lebenssaft Blut
Institut für Transfusionsmedizin versorgt Kliniken und Arztpraxen
mit hochwertigen Blutprodukten
Dass Blut „ein ganz besonderer Saft“ ausschließlich an der Frischbluttrans- telsystem und integriertem Leukozyten-
ist, weiß man nicht erst seit Goethe. fusion fest.“ filter für die Blutkomponenten – Eryth-
Schon im Altertum wurde mensch- rozyten (rote Blutkörperchen), Throm-
liches Blut als „Medizin“ verabreicht, Weltweit sicherstes Plasma bozyten (Blutplättchen) und Blutplasma
und im Mittelalter hofften unter – gearbeitet. „Als einzige Einrichtung in
anderem Gichtpatienten beim Baden In den 1950er Jahren entwickelten die Deutschland setzen wir dafür moderns-
der schmerzenden Glieder in Blut auf Schott-Werke in Zusammenarbeit mit te Vollblutautomaten ein, die das Blut
Linderung. „Mit vermutlich fatalen dem Universitätsklinikum Jena Stan- in nur zehn statt 90 Minuten trennen.
Folgen für die Spender. Über Hei-
lungserfolge ist hingegen nichts be-
kannt“, sagte Prof. Dr. Dagmar Barz
während der ersten Jenaer Abend-
vorlesung im Jahr 2012.
Uta Gäbler führt bei einem Blutspender die Plasmapherese durch. Die Gewinnung des Blutplasmas stellt den Beginn der Herstellung des Plasmapro-
duktes dar. rechtes Bild: Seit einem Jahr versorgt das Institut für Transfusionsmedizin das UKJ mit dem pathogenreduzierten Apheresefrischplasma.
Gerlinde Franke schweißt an den tief gefrorenen Plasmabeutel das Interceptsystem, das potentielle Krankheitserreger inaktiviert Fotos: Szabó
Eine sehr effektive Möglichkeit, patho- Das meiste Blut wird dabei nicht für die „Um diese vermeidbaren Probleme von
gene – krankmachende – Bestandteile Versorgung von Unfallopfern, sondern vorn herein auszuschließen, ist jeder
aus dem Blut der Patienten zu entfer- für die Behandlung von Krebs- und Arzt verpflichtet, vor der Transfusion
nen, ist die therapeutische Apherese. Transplantationspatienten sowie Men- einen Bed-side-Test durchzuführen –
Dabei wird beispielsweise das von den schen mit Herz-, Magen- und Darm- die letzte immunologische Verträglich-
anderen Blutbestandteilen getrennte erkrankungen benötigt. Inzwischen gibt keitsprüfung von Spender- und Emp-
Plasma extrakorporal – außerhalb des es blutsparende Methoden, die den Blut- fängerblut direkt am Patientenbett“, er-
Körpers – unter anderem von Antikör- verbrauch pro Operation bzw. Transplan- läuterte Prof. Barz. mv
pern gereinigt. Nach der „Blutwäsche“ tation deutlich gesenkt haben. „Für eine
wird es dem Patienten wieder zuge- Lebertransplantation benötigte man
führt. Die therapeutische Apherese wird früher bis zu 30 Erythrozytenkonzen-
bei Transplantationspatienten aber trate, heute sind es weniger als zehn“,
auch bei der Behandlung von kardio- erläuterte Dagmar Barz.
logischen, neurologischen und Auto- „In Deutschland werden jährlich fünf
immunerkrankungen eingesetzt. Eben- bis sechs Millionen Blutabnahmen
so bei onkologischen und hämatologi- durchgeführt. Damit auch künftig ge-
schen Patienten sowie in der Geburts- währleistet ist, dass immer ausreichend
medizin. Blutprodukte zur Verfügung stehen,
Antikörper können zu schweren post- benötigen wir ausreichend Blutspen-
operativen Blutungen, zu Funktions- der“, betonte Prof. Barz und erläuter-
einschränkungen oder Abstoßungs- te, welche Untersuchungen der Spen-
reaktionen eines Transplantats führen. der und des Blutes gesetzlich vorge-
Sie können aber auch das ungeborene schrieben sind, um die Sicherheit der
Kind schädigen, einen Abort oder eine Blutprodukte zu gewährleisten. Und das
Totgeburt auslösen. „Wir arbeiten hier zahlt sich aus: Die gefährlichsten Vi-
eng mit den behandelnden Ärzten und rusübertragungen durch Bluttransfu-
Kliniken zusammen“, sagte Prof. Barz. sionen – vor allem HIV und Hepatitis C
„Zwar können wir nicht alle Nebenwir- – sind in den letzten 20 Jahren deut-
kungen ausschließen, deren Häufigkeit lich zurückgegangen. „Das größte Rest-
ist angesichts der hohen Qualität un- risiko besteht bei der Hepatitis B, weil
serer Blutprodukte aber deutlich gesun- dieses Virus zahlreiche Subtypen auf-
ken.“ weist. Aber auch hier“, so Prof. Dagmar
Barz, „sind Fortschritte zu verzeichnen.“
Moderne Verfahren sparen Blut Komplikationen bei der Bluttransfusion Modernste Vollblutautomaten trennen das Blut
treten heute relativ selten auf und wer- in nur zehn Minuten in Plasma, Erythrozyten-
konzentrat und Buffy-coat (Schicht aus Leu-
Der Blutbedarf ist in den letzten Jahr- den überwiegend durch die Verwechs- kozyten und Thrombozyten, die beim Zentrifu-
zehnten weltweit deutlich gestiegen. lung von Blutkonserven verursacht. gieren von Vollblut entsteht) Foto: ITM
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Veranstaltungen
Informationsabende für werdende Wir forschen für Ihre Gesundheit 11. April, 18.00 Uhr
Eltern finden an jedem zweiten 10 Jahre Forschungszentrum Lobeda Möglichkeiten der Akupunktur als
Donnerstag im Monat, 19 Uhr im unterstützende Therapie während
Am Samstag, dem 5. Mai 2012,
Hörsaal und im Kreißsaal der Uni- und nach der Krebsbehandlung
findet von 10 bis 14 Uhr
versitäts-Frauenklinik in der Bach- Referentin: Dr. Birgit Lehmann
straße 18 statt. Fachärztin für Physikalische und
der Tag der offenen Tür statt.
Rehabilitative Medizin
Nächste Termine: Forschungszentrum Lobeda 9. Mai, 18.00 Uhr
12. und 26. April, 10. und 24. Mai Erlanger Allee 101 Aktuelle Erkenntnisse zur Ursa-
che von Brustkrebs
Referent: Dr. Matthias Rengsberger
Förderverein des Universitätsklinikums Jena e.V. Facharzt für Gynäkologie und
Vorsitzender: PD Dr. Michael Hartmann, Erlanger Allee 101, 07747 Jena
Geburtshilfe
Tel.: 03641/9 32 54 01, Fax: 03641/9 32 54 02, E-Mail:foerderverein@uniklinikum-jena.de
13. Juni, 18.00 Uhr
Ich/Wir möchte(n) Schutz der Weiblichkeit bei
Vereinsmitglied werden Krebserkrankung
Referent: PD Dr. Jürgen Weiss
eine Spende in Höhe von € überweisen
(Zutreffendes bitte ankreuzen)
Leiter Endokrinologie und
Reproduktionsmedizin
Name, Vorname, Titel:
11. Juli, 18.00 Uhr
Firma, Einrichtung, Verein: Zirkulierende Tumorzellen als
Anschrift: Prognosefaktor?
Referent: PD Dr. Oumar Camara
Telefon: E-Mail: Koordinator IBZ
Datum: Unterschrift: Beratungsraum des Interdisziplinä-
ren Brustzentrums, Bachstraße 18
Cafeteria
In der Cafeteria in der Magistrale des Klinikums
werden täglich drei Menüs angeboten, darunter ein
vegetarisches. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag
8.00 bis 10.30 Uhr und 11.00 bis 16.30 Uhr
(Mittagstisch von 11.00 bis 15.30 Uhr)
Samstag und Sonntag
12.00 bis 16.30 Uhr
Mittwoch bis Sonntag
17.00 bis 20.00 Uhr
Patientenbibliotheken
Die Patientenbibliothek im Klinikum Lobeda (ab April 2012 im Erdgeschoss der Magistrale in
den ehemaligen Räumen der Poststelle) hat montags bis freitags von 10 bis 13 und 14 bis 17
Uhr geöffnet, die Patientenbibliothek in der Kinderklinik montags und donnerstags von 9 bis
11 Uhr. Außerdem besteht in den Kliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, für Psychi-
atrie sowie für Strahlentherapie und Radioonkologie die Möglichkeit der Buchausleihe.
Klinikseelsorge
Möchten Sie sich von einem Seelsorger betreuen lassen, wenden Sie sich bitte an:
Evangelische Klinikseelsorge: Katholische Seelsorge:
Pfarrer Heinz Bächer, 0151 1710 1492 Pfarrer Norbert Winter
Pfarrerin Christine Alder Bächer, 0151 1710 1493 (036421) 224 36 oder 0177 451 1927
Pfarrerin Dorothee Müller, 0151 1710 1494
Blutspende
Die Möglichkeit zur Blutspende besteht am Institut für Transfusionsmedizin im ehemali-
gen Chirurgie-Gebäude in der Bachstraße 18.
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 14 bis19 Uhr und Freitag 8 bis13 Uhr
sowie jeden zweiten und letzten Samstag im Monat 9 bis13 Uhr
Wichtige Ansprechpartner
Kliniksozialdienst am UKJ Ethik-Kommission Zentrale Rufnummern
Leiter Leiterin Geschäftsstelle
Zentrale Klinikum: 9300
Tancred Lasch Dr. Ulrike Skorsetz
Tel.: (03641) 932 02 20 Tel.: (03641) 93 37 75 Empfang Lobeda: 932 08 50
0151 16 35 93 41 Pforte Bachstraße: 93 30 11
E-Mail: E-Mail:
tancred.lasch@med.uni-jena.de ulrike.skorsetz@med.uni-jena.de Öffentlichkeitsarbeit: 93 43 82
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Diagnostik und Therapie
Die Schlaganfallbehandlung in Thü- MRT-Aufnahmen des Gehirns analysie- ther und lobt die Möglichkeiten des Te-
ringen weiter verbessern wollen die ren, sie mit den Kollegen vor Ort aus- lemedizin-Netzwerkes, dessen Auf- und
Neurologischen Kliniken des Klini- werten und die korrekte Diagnose ab- Ausbau durch das Thüringer Ministe-
kums Altenburger Land, des HELIOS leiten. Denn nicht jeder Patient, der mit rium für Soziales, Familie und Gesund-
Klinikums Erfurt und des Universi-
tätsklinikums Jena. Die drei Neuro-
logischen Zentren haben sich deshalb
Ende letzten Jahres im „Schlaganfall-
Telemedizin-Netzwerk in Thüringen“
SATELIT zusammengeschlossen.
„Trifft ein Patient mit Verdacht auf ei- Verdacht auf einen Schlaganfall in eine heit unterstützt wird: „Die finanzielle
nen Schlaganfall in der Notaufnahme Notaufnahme eingewiesen wird, hat Förderung ermöglicht es uns, die erfor-
eines der beteiligten peripheren Kran- auch einen solchen. Bei etwa einem derliche Computer- und Videotechnik
kenhäuser ein, wird die Bildgebung Drittel bestätigt sich dieser Verdacht zu erneuern.“
mittels CT bzw. MRT veranlasst und nicht“, sagt Albrecht Günther. Entspre-
parallel dazu Kontakt mit dem Teleme- chend wichtig sind die gemeinsame dif- Weitere Krankenhäuser in Netzwerk
dizin-Konsiliararzt aufgenommen, der ferentialdiagnostische Analyse und die einbinden
rund um die Uhr erreichbar ist“, erläu- Meinung eines externen Schlaganfall-
tert Dr. Albrecht Günther, Oberarzt der experten. Die Telemedizin, so Oberarzt Gegenwärtig kooperieren die Jenaer
Neurologischen Intensivstation des Günther, ist eine effektive Möglichkeit Neurologen auf dem Gebiet der Tele-
Universitätsklinikums Jena, wo jährlich der Schlaganfalldiagnostik und der medizin mit der Thüringen Klinik Ru-
600 bis 700 Schlaganfallpatienten be- Festlegung der bestmöglichen Therapie dolstadt. „Wir möchten in diese Zusam-
handelt werden. Die Schlaganfallexper- innerhalb kürzester Zeit. Denn das Zeit- menarbeit weitere internistische Klini-
ten können sich dann am Bildschirm fenster für die systemische Thromboly- ken der näheren Umgebung einbinden
vom Zustand des Patienten überzeugen. se, die medikamentöse Auflösung des und zum Wohl der zahlreichen Betrof-
„Über eine Kamera haben wir die Mög- Blutgerinnsels, ist nur in den ersten fenen rund um Jena ein Schlaganfall-
lichkeit, mit ihm Kontakt aufzunehmen viereinhalb Stunden nach Beginn der netzwerk aufbauen. Der Bedarf ist vor-
und seine Sprache, seine Augenbewe- Schlaganfallsymptome offen. handen“, sagt Oberarzt Günther und
gungen sowie die motorischen Fähig- „Ist ein neurochirurgischer bzw. neu- verweist darauf, dass sich das Teleme-
keiten zu analysieren. Dieser persön- roradiologischer Eingriff erforderlich, dizin-Netzwerk neben der Konsiliar-
liche Eindruck ist für die Schlaganfall- können wir ohne größeren Zeitverlust tätigkeit auch auf dem Gebiet der Wei-
diagnostik außerordentlich wichtig. die Verlegung an das Universitätsklini- terbildung der beteiligten Mediziner
Gleichzeitig können wir die CT- bzw. kum Jena veranlassen“, betont Dr. Gün- engagiert. mv
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Gesundheitsmanagement
Verbriefte Partnerschaft
UKJ und FH intensivieren Zusammenarbeit
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Forschung
Neue Substanzen für die Medika- und so schwere Verläufe der Influenza Am mehrstufigen Testprozess sind
mentenentwicklung gegen Grippe und eine Lungenentzündung bzw. Sep- auch Bioinformatiker beteiligt
und sekundäre Bakterieninfektionen sis vermeiden helfen“, erklärt PD Dr.
sind das Forschungsziel eines jetzt am Michaela Schmidtke. Die Biologin vom Substanzen, die diese Tests bestehen,
Universitätsklinikum Jena gestarte- Institut für Virologie und Antivirale durchlaufen dann einen mehrstufigen
ten Projektes. Virologen, Bakterio-
logen und Bioinformatiker suchen
nach neuen Naturstoffen und syn-
thetischen Substanzen, die das von
Influenzaviren und auch von Bakte-
rien produzierte Enzym Neuramini-
dase hemmen. Die Forschergruppe
wird dabei vom Freistaat Thüringen
aus Mitteln des Europäischen Sozial-
fonds mit 750.000 Euro unterstützt.
zierte Ergebnisse und die Daten, die im insgesamt 750.000 Euro aus dem Euro- kament zur Verfügung stehen“, dämpft
Projekt gewonnen werden. Ihr Ziel be- päischen Sozialfonds. Das Projekt wird Dr. Schmidtke allzu frühe Hoffnungen.
steht darin, Molekülstruktur-Wirkung- von einem Firmenbeirat begleitet, dem „Aber diese könnten dann schwere Kom-
Beziehungen sowie therapeutische Ef- fünf Jenaer Biotechnologieunternehmen plikationen bei Infektionen mit resisten-
fekte der Neuraminidase-Hemmer vor- angehören. „Wenn wir neue Neuramini- ten Influenzaviren verhindern und den
herzusagen sowie die Wirkstoffsuche dase-Hemmer finden, die all unsere Tests Antibiotika-Einsatz gegen bakterielle
und -testung effektiver zu gestalten. bestehen, wird es nochmals etwa zehn Sekundärinfektionen verringern helfen.“
Das Thüringer Wirtschaftsministerium Jahre voller Forschungs- und Entwick- Bereits im Januar begann die Testung
fördert „FluProtect“ für drei Jahre mit lungsarbeit dauern, bevor sie als Medi- der ersten 80 Substanzen. vdG
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Forschung
Beziehungsbarometer eichen
Medizinpsychologen vergleichen Methoden in der Bindungsforschung
Diagnostik und hat Konsequenzen für Projektmitarbeitern in Jena und Dres- re Hundert einzelne Tests werden in den
die Therapie. „Allein schon, weil zwi- den sowie studentischen Hilfskräften, die kommenden zwei Jahren auszuwerten
schen Patient und Therapeut auch eine im Projekt ihre Master- oder Diplomar- sein. Für die richtige Bindung innerhalb
Art von Bindung entstehen muss“, er- beit anfertigen, führt sie seit Ende des der Arbeitsgruppe sorgen regelmäßige
klärt Sashi Singh. Gemeinsam mit den vergangenen Jahres Interviews. Mehre- Projekttreffen. vdG
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Forschung
Vor 100 Jahren verstarb in Mitteleu- zeichnet wurde, unterstreicht das hohe
ropa jedes vierte Kind vor der Voll- Niveau der Jenaer Kurse.
endung des ersten Lebensjahres, und Diagnostik und Therapie werden immer
noch vor 30 Jahren hatten die meis- komplexer und damit steigen auch die
ten an Krebs erkrankten Kinder oder Anforderungen an all jene, die an der
sehr kleine Frühgeborene kaum professionellen Versorgung Schwerst-
Überlebenschancen. Dass sich das kranker beteiligt sind. Mitentscheidend
grundlegend geändert hat, ist der ra- für den Behandlungserfolg ist eine qua-
santen Entwicklung der Medizin ein- litativ hochwertige Pflege, betonte der
schließlich der Intensivmedizin und Leitende Oberarzt der Intensivstation II
den dort tätigen Ärzten und Pflegen- des UKJ, PD Dr. Andreas Kortgen, und
den zu verdanken. Und das gilt für hob das ganz besondere Engagement der
die Kinderheilkunde wie für die Er- Schwestern und Pfleger hervor, die sich
wachsenenmedizin, sagte der Direk- neben der tagtäglichen beruflichen He-
tor der Universitäts-Kinderklinik rausforderung der fachlichen Weiterbil-
Jena, Prof. Dr. James F. Beck, am 28. dung stellen. Das taten auch Angelika
Februar 2012. Völkner und Ingo Kühn, die zudem mit
einem Augenzwinkern daran erinnerten,
32 Fachkrankenschwestern und -pfleger dass die Fachweiterbildung zwar über-
– 21 für Intensivpflege und Anästhesie wiegend, aber keinesfalls ausschließlich,
Angelika Völkner und Ingo Kühn leiten die Fach-
sowie 11 für Pädiatrische Intensivpflege aus Seminaren, Praktika, Klausuren, Re- weiterbildungen für Intensivpflege am UKJ
– erhielten an diesem Tag am Uniklini- feraten und Facharbeiten besteht... mv Foto: Vöckler
kum Jena die Abschlusszeugnisse. Ver-
dienter Lohn einer erfolgreichen zwei-
jährigen Fachweiterbildung, die parallel
zu den beruflichen und häufig auch fa-
miliären Verpflichtungen stattfand und
allen Beteiligten viel abverlangte.
„Sie können stolz auf das Erreichte sein“,
betonte Arne-Veronika Boock und ver-
wies darauf, dass in den letzten zwei
Jahrzehnten in Jena fast 200 Mitarbei-
ter des UKJ und etwa 90 Pflegende aus-
wärtiger Krankenhäuser auf dem Gebiet
der Intensivpflege weitergebildet wur-
den. Die Pflegedirektorin hob das En-
gagement der langjährigen Leiter der
Fachweiterbildungen, Angelika Völkner
(Pädiatrie) und Ingo Kühn, sowie der
zahlreichen Referenten, Mentoren, Fach-
ärzte, -schwestern und -pfleger hervor,
die sich um die Weiterbildung verdient
gemacht haben. Dass Angelika Völkner
und Ingo Kühn an den Rahmenricht-
linien der Intensivpflege-Fachweiterbil-
dung der Deutschen Krankenhaus Ge-
sellschaft mitarbeiten und mit Franzis-
ca Rieger erneut eine Absolventin der
Jenaer Fachweiterbildung mit dem In-
tensivpflegepreis der Deutschen Gesell-
schaft für Fachkrankenpflege ausge-
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Absolventenverabschiedung
Ausgezeichneter Jahrgang
Grund zur Freude hatten am 13. Ja- Die Approbation als Zahnarzt ist Ihre heit bei Kindern und Erwachsenen. „Die
nuar die Jenaer Zahnmediziner. Wäh- Eintrittskarte in ein neues Leben, sagte verstärkte Orientierung auf Prävention
rend der festlichen Abschlussfeier Prof. Dr. Dr. Stefan Schultze-Mosgau, und Prophylaxe hat in einem erhebli-
wurden 37 Absolventinnen und 16 der in seinem Festvortrag auf das Stu- chen Maße dazu beigetragen, dass heu-
Absolventen in den „Ernst des Lebens“ dium zurückblickte und dabei die ver- te wesentlich seltener gebohrt oder ex-
verabschiedet. Und die Bilanz konnte schiedenen Facetten von der Ausbil- trahiert werden muss. Im Gegensatz zu
sich sehen lassen: Elf Mal „sehr gut“ dung und den Studienbedingungen früheren Generationen werden deshalb
und 42 Mal „gut“, bei einem Noten- über das Studentenleben bis zur ge- zahlreiche Menschen auch im hohen
durchschnitt von 1,77. meinsamen Geselligkeit beleuchtete. Alter noch einen guten Zahnstatus ha-
Der Direktor des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Prof. Dr. Harald Küpper, gratuliert den Absolventen. Andrea Peschke, Maria Franc-
zyk, Anne-Sophie Hajduk und Kristin Kronberger umrahmten die Veranstaltung musikalisch Fotos: Vöckler
Ausgezeichnete Leistungen eines aus- Prof. Schultze-Mosgau verwies auf das ben“, sagte Prof. Stefan Schultze-Mos-
gezeichneten Jahrgangs, befand der erfolgreiche Bemühen des Lehrkörpers gau, der abschließend die enge und kol-
Geschäftsführende Direktor des Zen- und aller Mitarbeiter des ZZMK, ein Stu- legiale Zusammenarbeit mit der Lan-
trums für Zahn-, Mund- und Kieferheil- dium auf hohem Niveau zu organisie- deszahnärztekammer Thüringen her-
kunde (ZZMK) am UKJ, Prof. Dr. Harald ren und den Studierenden zusätzliche vorhob.
Küpper, der neben der Ausbildung auf Lehrangebote zu unterbreiten. Dabei
hohem Niveau auch das gute Verhält- nehmen die Schwerpunkte Prävention Auf eine mehr als 20-jährige erfolgrei-
nis zwischen Studierenden und Lehren- und Prophylaxe einen immer breiteren che zahnärztliche Selbstverwaltung in
den hervorhob: „Die Studierenden füh- Raum ein. Sehr erfreulich sei, dass an- Thüringen blickte Landeszahnärztekam-
len sich an unserer Universität, unse- nähernd 90 Prozent der Jenaer Zahn- mer-Präsident Dr. Andreas Wagner zu-
rem Zentrum und in Jena sehr wohl.“ medizinstudenten das Studium in der rück. Diese zu erhalten sei heute wich-
Regelstudienzeit beenden, ebenso der tiger denn je, betonte Dr. Wagner, der
Das bestätigte auch Zahnarzt Martin relativ geringe Anteil der Studienabbre- auf die sich häufig ändernden wirt-
Deichsel, der im Namen der Absolven- cher, betonte der Direktor der Klinik für schaftlichen und rechtlichen Rahmen-
ten für die Ausbildung am ZZMK dankte Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. bedingungen verwies, die die Arbeit der
und „auf fünfeinhalb unvergessliche Obwohl in Deutschland im letzten Jahr- Zahnärzte nicht leichter machen, und
Jahre in Jena“ zurück blickte. Begeis- zehnt die Zahl der Zahnmedizin-Absol- der sich gegen Versuche wandte, die
tert sei er nicht gewesen, als ihm von venten auf rund 1700 (2010) und die zahnärztliche Selbstverwaltung und
der Zentralstelle für Studienplatzver- zahnärztliche Versorgung von 73 auf 82 Freiberuflichkeit in Frage zu stellen.
gabe Jena als Studienort zugewiesen Zahnärzte pro 100.000 Einwohner ge- „Wir werden Sie jederzeit unterstützen,
wurde. Doch diese anfänglichen „Zahn- stiegen ist, sind die Berufsaussichten auch durch vielfältige Fort- und Wei-
schmerzen“ gaben sich schnell: „Schon nach wie vor sehr gut. Positiv entwi- terbildungsangebote“, versprach der
bald war ich von der Stadt und der At- ckelt haben sich in den letzten Jahren Kammerpräsident den jungen Kollegen.
mosphäre total begeistert.“ auch die Mundhygiene und -gesund- mv
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Mosaik
Foto: Vöckler
Who’s who?
Europa war nur ein Ziel der Forschungs- Heft 101, Ausgabe 1/2012
reisen des heute Gesuchten. Geboren
Herausgeber: Klinikumsvorstand und För-
wurde der Naturforscher, Ethnologe, derverein des Universitätsklinikums Jena
Reiseschriftsteller und Politiker 1754
nahe Danzig. Mit seinem Vater, einem Redaktion: Bachstraße 18, 07743 Jena
Pfarrer, ging er als 10-jähriger auf eine Dr. Matthias Vöckler (voecklers@aol.com)
erste Forschungsreise nach Russland. Dr. Uta von der Gönna, Öffentlichkeitsarbeit
Nach dem Umzug nach London (1766) Medizinische Fakultät
PD Dr. Michael Hartmann, Direktor der Apo-
nahm er von 1772-75, ebenfalls mit sei- Professur für Naturgeschichte in Kassel theke des Klinikums und Vorsitzender des
nem Vater, an James Cooks zweiter Welt- und später in Wilna. 1788 wurde er Fördervereins des UKJ
umsegelung teil. Er beschrieb zahlreiche Oberbibliothekar der Universität Mainz. Rita Hoenicke, Pflegedienstleiterin Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin
unbekannte Tier- und Pflanzenarten der Er bereiste unter anderem Holland, Eng-
Maria Lasch, Pflegedienstleiterin Klinik für
Südsee, sein besonderes Interesse galt land und Frankreich und gehörte nach Innere Medizin, Klinik für Herz- und Thorax-
aber der vergleichenden Länder- und der französischen Besetzung von Mainz chirurgie
Völkerkunde. Noch nicht 23-jährig, wur- im Jahr 1793 zu den Gründern der Main- Layout: Klinisches Medienzentrum
de er 1777 Mitglied der Royal Society zer Republik. Der Reichsacht verfallen,
in London. Im Jahr darauf erhielt er eine starb er 1794 in Paris. Satz: Matthias Vöckler
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