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Arbeitszimmer
Nordrhein-Westfalen

Arbeitszimmer - Erlasse des Finanzministe- 2010.45


rium NRW – Informationen 12-08-2010
Wie bereits ausführlich informiert, kann das Arbeitszimmer wieder steuerlich abgesetzt
werden. Die belegten Aufwendungen können nun bis zur Höhe von € 1.250,-- jährlich als
Werbungskosten berücksichtigt werden.
Die wichtigsten Regelungen:

1. Die Gerichte und die Verwaltungsbehörden dürfen § 4 Abs. 5 Satz 1 Nummer 6b


EStG nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts im Umfang der von
ihm festgestellten Unvereinbarkeit nicht mehr anwenden, laufende Verfahren sind
auszusetzen.
2. Für bereits veranlagte und noch offene Fälle ab Kalenderjahr 2007 setzt die vorläu-
fige Anerkennung der Aufwendungen bis zu 1.250 € jährlich einen entsprechenden
Antrag des Bürgers voraus.
3. Das Ruhen der Verfahren für Veranlagungen seit 2007 gilt weiterhin bis zur gesetz-
lichen Neuregelung, außer es wird ein Antrag auf Aussetzung der Vollziehung be-
antragt werden, der dann einen vorläufigen Abhilfebescheid zur Folge hätte.
4. Aufwendungen bis zu einem Betrag von 1.250 Euro können als Betriebsausgaben oder
Werbungskosten berücksichtigt werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings auch, dass
die betriebliche oder berufliche Nutzung des Arbeitszimmers und die Höhe der zu be-
rücksichtigenden Aufwendungen nachgewiesen oder glaubhaft gemacht werden.

Finanzministerium NRW – Presseerklärung vom 12.08.2010:

Verwaltungsregelung zur Umsetzung der Vorgaben des Bun-


desverfassungsgerichts zum häuslichen Arbeitszimmer
Düsseldorf, den 12.08.10
Die Finanzverwaltung hat heute mit einer bundeseinheitlichen Verwaltungsregelung klargestellt,
wie bis zur endgültigen Verabschiedung der geforderten Neuregelung durch den Gesetzgeber zu
verfahren ist.
Die gesetzliche Neuregelung wurde durch den Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom
06.07.2010 notwendig. Das BVerfG hatte entschieden, dass die ab 2007 eingeschränkte Abzugs-
möglichkeit von Arbeitszimmeraufwendungen in bestimmten Fällen verfassungswidrig ist. Betrof-
fen sind Bürger, denen für die betriebliche oder berufliche Tätigkeit kein anderer Arbeitsplatz als
im häuslichen Arbeitszimmer zur Verfügung steht. Die Richter des BVerfG haben der Bundesregie-
rung den Auftrag erteilt, für diesen Personenkreis rückwirkend zum 01.01.2007 die Abziehbarkeit
von Arbeitszimmerkosten neu zu regeln.
Die Finanzämter können nun in den Fällen die belegten Aufwendungen für ein häusliches Arbeits-
zimmer bis zu einem Betrag in Höhe von 1.250 € jährlich vorläufig als Betriebsausgaben oder Wer-
bungskosten berücksichtigen.
Finanzminister Norbert Walter-Borjans sagte dazu heute in Düsseldorf: „Damit haben wir eine So-
forthilfe auf den Weg gebracht, die eine erste schnelle Entlastung bringt.“

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft  Landesverband Nordrhein-Westfalen Redaktion: Lorenz


Nünningstr. 11  45141 Essen  Telefon 0201/2 94 03-01  Telefax 0201/2 94 03-51 Datum: 26.08.2010
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Für bereits veranlagte, noch offene Fälle ab Kalenderjahr 2007 setzt die vorläufige Anerkennung
der Aufwendungen bis zu 1.250 € jährlich einen entsprechenden Antrag des Bürgers voraus.
Sobald die Übergangsregelung technisch umgesetzt ist, wird die Finanzverwaltung sie so schnell
wie möglich anwenden. Als Start ist der 10.09.2010 vorgesehen.
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Das BMF-Schreiben mit weiteren Erläuterungen für die Finanzverwaltung findet sich hier:

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