A N L E I T U N G FÜR D E N P A N Z E R N A H K Ä M P F E R
M/0252
. . kannst Panzer knacken!
Schneid b ra u ch st D u dazu und G eistesgegenw art, V or allem
aber siegt das überlegene K ö n n en !
D en k d ra n : Pan zer kom m en n ich t nur d o r t, w o P a k steht.
A lle Tage gesch ieht es, daß irgen dw o Panzer durchsickern.
A u ch D u kannst p lö tzlic h so ein em K a sten gegenüberstehen.
Jeder, ob b eim T ro ß , o b im vord ersten G raben , k om m t ein
mal in diese Lage. D er P a n zer fra g t dann n ich t, o b Du im
P anzerknacken a u sgeb ild et b ist und als was.
Jeder kann das — auch Du!
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Oberkommando des Heeres
Gen St d H / Der Panzeroffizier H .Q u .O K H . den 13. Mai 1944
vom 13. Mai 1944 ist zur V ertiefung der A u sbildun g in der Panzer
I. A.
v. G R U N D H E R R
PANZER
etwa 7 — 24 m
Toter Raum Mandwatten etwa 5 — 9 m
Luken----
O p tik -----
Waffen u.
Turmhals .
M G. und Sehschlitz
Luken
H EC K
Da horaus sieht er Dich
Hier droht Gefahr
Jeder Panzer
muß halten, wenn er gezielt schießen w ill. Dann
komm st aber auch D u v ie l leich ter an ihn ran. A ls o :
Wenn er’s n ich t v o n selber tu t, zw in g ihn zum H a l
ten! Dabei sieh D ir erst das G elände an! D enn jed er
Panzer ist stark v o m G elände abhän gig. Je schw erer,
desto schw erfälliger ist er auch. In b ed eck tem Ge
lände wird seine schlechte Sich t n och schlechter.
A lso: Du m u ßt ih n dorth in lock en , ih n da zum
Halten brin gen, w o D u die beste D ecku ng hast, er
aber die größten H indernisse. Sind v on N atur aus
keine da. dann m a ch ’ w elche.
JE S C H W E R E R , DESTO SCHWERFÄLLIGER!
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D aß man sie sich z u n u t z e m a c h t ,
Sind schwache Stellen angebracht.
Halt!
Im m er sachte. E rst m u ß t D u hier n och ein paar
w ich tige D in ge lernen. E in B ox er, der a u f D raht
ist, der m erk t n ich t nur, w o der Gegner schw ach D u w eiß t, er kann sich a u f nächste Entfernung
ist, er n ü tzt das auch aus und k lo tz t im m er d o r t- sch lech t wehren. A m sichersten b ist Du also im
hin, w o er eine solche Stelle en td eck t hat. M ach’ s toten R a u m . D ru m n och ein m a l: Wer läuft,
genau so ! stirbt. W en n D u keinen P anzerschreck, keine
Panzerfaust h ast, dann m u ßt D u ja ohnehin
D u w eiß t, er sieht schlecht. A lso n ich t rühren.
ganz an den K erl ran kom m en . Seine wenigen
W er lä u ft, stirbt. Ü brigens kannst D u ihm
N ahkam pföffn un gen kannst D u leich t im Auge
seine schlechte S ich t sogar n och ganz nehm en.
b ehalten.
Dazu hast D u B len d m ittel. Sch ieß außerdem m it
H an dw affen a u f S ch litze und O p tik . A u ch m it
der L e u ch tp istole. Das ist n achts besonders
w irk u n gsvoll. W en n der Panzer steh t, sind
S ch litze gar n ich t schw er zu treffen.
W E R L A U F T
,
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Mit Schneid und D einen Nahkampfwaffen
Wirst Du den stärksten Panzer schaffen.
K E N N S T DU D E I N E W A F F E N ?
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A n Nahkampfmitteln gibt es viele,
N ur ihre K enntnis füh rt zum Ziele.
V on den W a ffen , die u rsp rü nglich n ich t für das Panzerknacken ge
da ch t sind, die aber im m er w ieder E rfolg h atten , merke Dir vor
allem die T-Mine und die geb a llte 3 -Kilo-Ladung. T-Minen und
Ladun gen über 5 kg du rch schlagen m ittlere Panzerplatten (z. B.
T u rm d eck el), auch wenn sie n ich t ein geklem m t „v e rd ä m m t“ sind.
Sie heben Türm e ab und haben im Innern starke W irkung durch
Sch alldru ck und E rschütterung.
A chtung !
Das w irksam ste Blendmittel ist der Blendkörper. Er wirkt, sobald
G ra u k o p fz ü n d e r ohne V e rz ö g e ru n g ! das Glas zerspringt. Er b len d et n ich t nur, sondern m acht auch das
A tm en im K a m p fra u m u n m öglich . D er Q ualm h ält sich einige Mi
nuten. D ie Nebelhandgranate w irk t nach 4 1/ 4 Sekunden. Ihr Qualm
h ält sich eb en fa lls etw a 2 1/ 2 M inuten.
DER Z W E C K H E I L I G T DIE M I T T E L !
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Selbst in der äußersten Erregung
Bewahre klare Überlegung.
So, nun kennst D u die K arten. D eine und seine. J etz t k om m t’ i da ra u f an, w er besser spielt. Er ist
vor dem K o p f dick er, also m u ßt D u im K o p f h eller sein. Männer stehen gegen M aterial. D eshalb:
ERST WÄGEN!
Was für ein T y p ist der, den ich knacken w ill?
für Sch w ächen hat er und
für besondere T ü ck en ?
A ls o w a s für W affen m u ß ich a n w en d en ?
m u ß ich dabei ü berlegen ?
Wo steh t er?
ist das G elände für ihn
ist es für m ich gü n stig?
schw ierig ?
E R S T W Ä G E N , D A N N W A G E N !
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Was hilft des Knackers ganzes K önnen,
Wenn seine Kameraden pennen.
DANN WAGEN!
Die dritte Forderung ist: wie eine Fussballmannschaft Zusammenarbeiten.
Im groß en m uß der Panzer v on der b egleiten d en In fan terie sch on getrenn t sein. A ber
einzelne aufgesessene oder m itlau fen de Schützen kön nt Ihr m it M G ., M P. und K a ra
biner le ich t v o m Panzer herunterjagen u nd v on ih m trenn en, vern ich ten oder in
D ecku ng zw ingen, kurz, E u ch v o m L eibe halten
W IE E IN E F U S S B A L L M A N N S C H A F T Z U S A M M E N A R B E IT E N !
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Nur mit dem Nötigsten bepackt.
Der kluge M a n n den Panzer knackt.
Zum Rankommen
an den Panzer laß alles w eg, was D u n ich t b ra u ch st:
Gasm aske, B ro tb e u te l, Spaten. V ergiß aber nicht,
immer eine sch u ßb ereite P istole in der T asch e oder
im S tiefelsch a ft zu haben.
Oft m u ßt D u den G egner erst zum Langsam fahren
oder zum H alten bringen. A m besten m achst Du das
mit B len dk örp ern. D ie m u ßt D u aber rich tig a u f den
Kasten d rau fk riegen , sonst sind sie nutzlos. Das W erfen von Z w illingsh andgranaten (2 N b. Hgr. lose
verbunden) über das G eschü tzrohr w ill gelern t sein. W er im V erlegen v on M inen au sgeb ild et ist, kann
einen Panzer auch d a m it a ufh alten. A b er die M inen unter den Panzer zu w erfen oder zu schieben,
das laß sein. D u verbrennst D ir dabei nur die Finger. D u kom m st näm lich nicht mehr in Deckung.
Beim A n halten ü b erlege: W o steht er für m ich am gü nstigsten ?
Wenn B len dk örp er a u f dem Panzer selbst platzen , w ird m eist die Besatzung gleich ausbooten. D ann sofort
schießen. Das A ussteigen ist der günstigste M om ent. So fä llt D ir der K a h n unversehrt in die H an d, und
Beutepanzer sind mehr w ert als Trüm m erh aufen. A b er kannst D u ihn n ich t sofort w egh olen, dann z e r
s t ö r e ih n r e s t l o s , sonst h o lt ihn sich der Feind.
Steht der W agen schon , dann ist der springende P u n kt die U n terstützun g. D ie Leu te im Panzer dürfen
gar n ich t dazu k om m en , a u f D ich zu achten. D u aber n ütze jed en G rasbüschel aus. B len de den G egner,
sobald es geht. D ann spring ihn an! Es geht u m a lles! N ur du rch Sch neid rettest D u D ein L eben und das
Deiner K am erad en. W en n einer w eich w ird , h alt ihn fest. Er w ird D ir nachher dafür dan kbar sein.
L I E B E R S C H W E I S S A L S B L U T !
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Was man von fe r n besorgen kann.
Dazu pirscht man sich nicht erst an.
Panzerfaust und
Panzerschreck
Das Knacken
Da h e iß t ' s; D u oder er!
L aß nie zu Unvorsichtigkeiten
D ich dureh Begeisterung verleiten!
W ie das auf den bisherigen Seiten steh t, so is t’ s m eistens. In der V erteid igu n g aber ist o ft Z e it, die
Panzernahbekäm pfung vorzu b ereiten . D azu geh ört erst ein m a l, daß Du in D ein em A b s ch n itt je d e n Stein
und jeden Busch k ennst. V erstärkt w ird das G elände du rch Sperren und G räben. Je nach der Z e it, die
Ihr habt, erst Scheinsperren anlegen, dann behelfsm äßige und sch ließ lich feste. A ls Scheinsperren ge
nügen oft Schilder „V o r s ic h t , M in en !“ oder ein A u f
kratzen der Erde, als o b M inen drunter verleg t wären,
D EN K T Z E I T I G D R A N : SC H AFFT EUCH W A S R A N !
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10 GEBOTE
für den Gebrauch der Panzernahkampfmittel
1 . Gebot 6. Gebot Hafthohlladung
Ob Panzerfaust, ob P an zersch reck, N im m nur den G elb k op fzü n d er her.
G ru n dsä tzlich h e iß t’ s: geh ’ h inten w e g ! Sonst kriegst die D ecku n g D u n ich t mehr.
D U M M H E I T I S T G E F Ä H R L I C H !
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Parole heißt h ier: K a m p f dem Schema!
M ehr als bei jedem andren Thema.
J E D E R Z E I T K A M P F B E R E I T !
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.. .w en n ganze Kerle
gegenM assen stehen.
D ieA n erkenn un g da
für ist das Panzer'
n ah kam p fabzeichen
und w en n 's geht —
vierzehn Tage S a n -’
derurlaub.
N och w ich tiger aber
is t dag Bew ußtsein:
D u hast etw as gesch afft, w ora u f Du
H ast einen P anter D u zerzaust. stolz sein darfst, und stellst Dich
D u demnächst wohl in Urlaub braust. dam it in die R eih e der Tapfersten.
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Panzerknacker! K o nnt' einst der Panzer Dich erschüttern.
So m uß er heut vor D ir erzittern.
D u siehst, die Zeiten ändern sich,
H eut knackst D u ihn, drum kann er D ich !
G efährlicher als der Panzer selbst ist der S ch reck, den er
erzeugt. Sch ieß ein paarm al m it den neuen W affen , dann
m erkst D u : D er Panzer ist den Schreck n ich t w ert. Im
G egen teil, w ir haben den S pieß um gedreht. Jeder, der
die W affen beherrscht, w ird zum Schrecken für den
Panzer. W ir stellen Männer gegen M aterial. Den
K a m p f nehm en w ir a u f, den K a m p f Männer gegen
Panzer. W ir zeigen, daß w ir ihn erfolgreich führen.
Und v o n T ag zu T ag w ird er n och w irksam er, n och b e
d roh lich er für den F ein d : Mehr W a ffen , bessere W affen
und m it je d e m gekn ackten Pan zer größere E rfahru n g !