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Formeln • Diagramme
Anwendungsbeispiele
Otthermann Kronjäger
DM2AKM
Militärverlag
1.-20. Tausend
Vorwort ............................................. 15
5
1.3.2. Gleichungen 1. Grades mit 2 Unbekannten . . . . . . 42
1.3.2.1. Additions- und Subtraktionsmethode . . . . . . . . . . . 42
1.3.2.2. Gleichsetzungsmethode........................ 43
1.3.2.3. Einsetzungsmethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
1.3.2.4. Grafische Lösung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
1.3.3. Gleichungen 2. Grades mit 1 Unbekannten . . . . . . 45
1.3.3.1. Reinquadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
1.3.3.2. Gemischtquadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . 46
1.3.4. Beispiele zu den Gleichungen (Beispiel 1.18. bis
1.29.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.4. Ergänzende Erläuterungen zum Begriff Funktion . 53
1.5. Winkelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
1.5.1. Winkelfunktionen im rechtwinkligen Dreieck. . . . . 55
1.5.1.1. Einige Sätze im allgemeinen Dreieck . . . . . . . . . . . 56
1.5.2. Winkelfunktionen im Einheitskreis.. . . . . . . . . . . . . 56
1.5.3. Zusammenhänge zwischen Winkelfunktionen und
Winkeln..................................... 58
1.5.4. Beziehung zwischen Winkel und Bogen . . . . . . . . . 60
1.5.5. Beispiele zu den Winkelfunktionen (Beispiel 1.30.
bis 1.34.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
1.6. Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
1.6.1. Differentialquotient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
1.6.2. Maxima und Minima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
1.6.3. Einige Differentiationstegein .. . . . . . . . . . . . . . . . . 64
1.6.4. Abweichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
1.6.5. Beispiele zur Differentialrechnung (Beispiel 1.35.
bis 1.42.) .. .. . . ... ...... . . ... . ..... .. .. ..... 66
1.7. Komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
1.7.1. Imaginäre Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
1.7.1.1. Rechenregeln bei imaginären Zahlen .. . . . . . . . . . 68
1.7.2. Hinweise zu komplexen Zahlen. . . . . . . . . . . . . . . . . 69
1.7.2.1. Rechenregeln bei komplexen Zahlen . . . . . . . . . . . . 71
1.7.3. Beispiele zu imaginären und komplexen Zahlen
(Beispiel 1.43. bis 1.46.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
1.8. Tabellen und Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.1. Tafel dekadischer Logarithmen . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.2. Tafel natürllcher Logarithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.8.3. Winkelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
1.8.4. Exponential- und Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . 76
1.8.5. Funktionen von n .... . ...................... � 77
1.8.6. Griechisches Alphabet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
1.8.7. Mathematische Zeichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
Diagramm zu Abschnitt 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
2. Formeln der Elektrotechnik ..................... 80
7
3.2. Leistungsverstärker ....... ................... 1 5 4
3.2.1. NF-Leistungsverstärker ....................... 1 5 4
3.2.2. Verzerrungen ................................ 1 5 5
3.2.3. Gegenkopplung .... .......................... 1 56
3.2.3.1. Spannungs- und Stromgegenkopplung .......... 1 57
3.2.4. Beispiele zu NF-Leistungsverstärkern (Beispiel 3.6.
bis 3.8.) ... ................................. 1 58
3.2.5. Senderverstärker . ............................ 1 59
3.2.5.1. Parameter des Anodenkreises ............ .. ... . 1 59
3.2.5.2. Parameter des Gitterkreises ................... 16 3
3.2.5.3. Einige Näherungsbeziehungen der Senderendstufe 16 4
3.2.6. Beispiele zur Senderendstufe (Beispiele 3.9. bis
3.10.) ....................................... 16 4
3.2.7. Anpassungsschaltungen des Tankkreises ........ 166
3.2.7.1. Induktiv-galvanische Kopplung . ..... .......... 166
3.2.7.2. Induktive Auskopplung ....................... 167
3.2.7.3. Kapazitive Auskopplung ........ .............. 168
3.2.7.4. :n:-Glied ..................................... 168
3.2.7.5. Serienresonanzkreis .......................... 169
3.2.7.6. Ä/4-Transformator ........................... 170
3.2.8. Beispiele zur Auskopplung (Beispiel 3.1 1. bis 3.1 2.). 170
3.3. Modulation.................................. 17 1
3.3.1. Amplitudenmodulation........................ 17 1
3.3.1.1. Anoden-Schirmgittermodulation ............... 17 3
3.3.1.2. Bremsgittermodulation ....................... 17 4
3.3.2. Einseitenbandmodulation . ...... .... .... ...... 17 5
3.3.3. Frequenzmodulation ......................... 176
3.3.3.1. Schaltungen zur Frequenzmodulation ........... 177
3.3.4. Beispiele zur Modulation (Beispiel 3.1 3. bis 3.1 4.) 178
3.4. Demodulation ............. .............. .... 179
3.4.1. Demodulation amplitudenmodulierter Signale ... 179
3.4.2. Demodulation von ESB (SSB ) ..... : ........... 180
3.4.3. Demodulation von FM ....................... 181
3.5. Gitter- und Anodenbasisstufe .................. 181
3.5.1. Gitterbasisstufe ....... ....................... 181
3.5.2. Anodenbasisstufe ............................ 183
3.5.3. Beispiele zu den Stufen (Beispiel 3.1 5. bis 3.16.) .. 184
3.6. Mischung ................................... 184
3.6.1. Additive Mischung ........................... 185
3.6.2. Multiplikative Mischung ...................... 187
3.7. Schwingkreisdaten von Empfangs- und Oszillator-
kreis beim Überlagerungsempfänger ............ 187
3.7.1. Empfangskreis ............................... 188
8
3.7.2. Oszillatorkreis ... .. ............. . . ....... . .. . 189
3.7.3. Beispiel zu den Schwingkreisdaten (Beispiel 3.17.). 190
3.8. Oszillatoren ..... . ... . ... ..... . .... ..... ..... 19 1
3.8.1. Beispiel zu den Oszillatoren (Beispiel 3. 18.) ...... 194
3.9. Bandspreizung ............. . ................. 194
3.10. Temperaturkompensation von Schwingkreisen.... 195
3.10.1. Beispiele zur Kompensation (Beispie13.19.bis 3.20.) 197
3.1 1. Einige Bemerkungen zur Impulstechnik ......... 197
3.1 1.1. Allgemeine Kenngrößen . ..................... 197
3.11.2. Röhre als Impulsverstärker .. ...... ... ...... ... 198
Diagramme zu Abschnitt 3. ............................ 200
9
6.2. Arbeitspunkteinstellung beixp Transistor . ....... 24 2
6.2.1. Widerstand in der Basisleitung ...... ...... . .... 24 2
6.2.2. Spannungsteiler an der Basis des Transistors . .. . 244
6.2.3. Vorwiderstand für gleitenden Basisstrom ........ 24 5
6.2.4. Mehrere Stufen in Gleichstromkopplung ..... . .. 246
6.2.4.1. Darlington-Verstärker ........................ 247
6.3. Gegenkopplung .. ............................ 247
6.3.1. Stromgegenkopplung ......................... 248
6.3.2. Spannungsgegenkopplung .... .. ............... 249
6.3.3. Beispiele zu Abschnitt 6.2. und 6.3. (Beispiel 6.4.
bis 6.6.) .................................... 2 50
6.4. Transistor als Verstärker .. ......... .. , ... ... 2 5 1
. .
10
7. Filter, Leitungen und Anteunen . . . ....... . . . . . . . . 300
11
8. Bemerkungen zur Schaltalgebra ................. 344
12
10.1.1.1. Grenz- und Rohrwellenlänge, Phasen- und
Gruppengeschwindigkeit, Dämpfung .. .... ..... 395
10.1.2. Hohlrohrleiter mit Kreisquerschnitt . .. 397 . . . . . . . . .
10.1.3.1. Drosselkupplung . . . .
. . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . ... 398
.
Dieses Buch entstand, da immer häufiger der Wunsch des Amateurs nach Er
läuterung formelmäßiger Zusammenhänge zum Ausdruck kam. Das ist besonders
darauf zurückzuführen, daß der wissenschaftlich-technische Fortschritt auch in
der Amateurtechnik mehr und mehr zu theoretisch fundiertem Arbeiten zwingt.
In Erweiterung und Fortsetzung der vor Jahren veröffentlichten kleinbn Formel
sammlungen soll auch dieses Buch kein Lehrbuch sein, sondern vielmehr ein
Nachschlagewerk, das dem Amateurtechniker gestattet, einen großen Teil seiner
Vorhaben mit den gebotenen Formeln zu lösen. Die mehr als 900 Formeln tragen
sicher ebenso zum Verständnis des Stoffes bei wie die 130 Beispiele sowie die zahl
reichen Diagramme und Tabellen.
Gewiß wird man verschiedentlich weitergehende Erklärungen wünschen, doch
wäre das bei dem festgelegten Umfang nur durch Kürzen des gesamten Stoffes
möglich gewesen; für tieferes Eindringen in einzelne Gebiete wird daher die ein
schlägige Fachliteratur empfohlen.
Der Rahmen der Thematik ist sehr weit gespannt, und so kann der Autor nur
hoffen und wünschen, daß jeder Leser entweder für seine Amateur- oder für seine
Berufspraxis Anregung und Unterstützung findet.
Orthermann Kronjäger
15
1. Mathematische Zusammenhänge,
zusammengestellt für die Praxis des Amateurs
Der Amateur ist mehr und mehr bestrebt, die in seiner Praxis vorkommenden Auf
gaben mathematisch zu lösen. Dabei bereitet ihm das Umstellen von Formeln,
das Handhaben des Rechenstabs und das Festlegen von Kommastellen zuweilen
noch Schwierigkeiten. Der Umgang mit Winkelfunktionen und komplexen Zahlen
sollte vom Amateur ebenfalls beherrscht werden. Ähnliches trifft auf das Arbeiten
mit Logarithmen und mit der Differentialrechnung zu. Eine große Anzahl von Bei
spielen dürfte die Einarbeitung in den Stoff wesentlich erleichtern.
Bei der Berechnung von praktischen Aufgaben kommt es oft vor, daß Schwierig
keiten bei der Festlegung von Kommastellen entstehen. Durch die Potenzrechnung
lassen sich die genannten Schwierigkeiten leicht lösen. Deshalb sei zunächst hierauf
eingegangen.
l.l.t Potenzen
(1.2.)
schreiben, wenn n die Anzahl der Faktoren ist. Den in GI. (1.2:) angegebenen
Ausdruck bezeichnet man als Potenz. Darin ist a die Basis oder Grundzahl und n
der Exponent oder die Hochzahl. Der Wert der Potenz hängt von der Basis sowie
vom Exponenten ab. In Bild 1.1. ist die Abhängigkeit der Potenz von den ge
nannten Zahlen angegeben. In der Technik tritt oft eine besondere Potenz, die
sogenannte Zehnerpotenz, auf. Darin ist bekanntlich a = 10, und (s. Tabelle 1.1.)
n kann z. B. die dort ersichtlichen Werte annehmen. Beim Rechnen mit Zehner
potenzen wird besonders das Festlegen von Kommastellen erleichtert, was die
16
9
an
8
lJ.
Bild 1.1.
-8
Tabelle 1.1. Vorsätze zur Bildung von Vielfachen und Teilen von Einheiten
2 Amateurtechnik 17
Beispiele (s. S. 25) erkennen lassen. Jedoch zunächst noch einige allgemeine
Potenzen:
(1.3.)
Potenzen mit. gleicher Grundzahl multipliziert man, indem man ihre Exponenten
addiert,
Eine Potenz wird potenziert , indem man die Grundzahl mit dem Produkt der
Exponenten potenzten
(1.6.)
Eine Potenz mit negativem Exponenten hat als Kehrwert einen positiven Expo
nenten (wie aus folgender Beziehung ersichtlich):
1
- an
-
(1.7.)
a-n .
Potenzen mit gleicher Grundzahl, aber mit positiven und negativen Exponenten
haben als gemeinsamen Exponenten die Differenz der einzelnen Exponenten,
(1.8.)
18
Bei negativen Exponenten mit gleichen Grundzahlen gilt
Ferner ist
(an)-m =a-nm = _
amn_
1
(1.10.)
und
(1.11.)
Potenzen mit gleichen Grundzahlen dividiert man, indem die gemeinsame Grund
zahl mit der Differe:qz der Exponenten potenziert wird,
(1.12.)
und
am am-n'
-=
an wenn m > n.
(�f=�=· (1.13.)
Es gelten in diesem Fall die gleichen Beziehungen wie bei Potenzen mit ganzen
m u m u
a ·a =a
n v
-+-
n v (1.14.)
und
An dieser Stelle sei erwähnt, daß man Wurzeln als Potenzen mit gebrochenen
Exponenten darstellen kann;
(1.15.)
19
1.1.1.5. Binomischer Lehrsatz
Mit Hilfe des binomischen Lehrsatzes ist man in der Lage, Summen oder Diffe
renzen zu potenzieren. Durch Anwenden dieses Satzes kommt man auch beim
Kopfrechnen zu schnellen Ergebnissen. (Eine Ableitung des Satzes kann hier nicht
gebracht werden.)
Will man (a + b)" potenzieren, so gilt
(1.16.)
GI. (1.16.) mag zunächst etwas verwirrend aussehen. Deshalb sollen im folgenden
diese Zeichen erläutert werden. Das � (Summenzeichen) bedeutet: Summe aller
Summanden. Den neben dem Summenzeichen stehenden Klammerausdruck liest
man n über k, er bildet eine abgekürzte Schreibweise für
(1.17.)
Das Zeichen n! gilt als Ausdruck für Fakultät, eine verkürzte Schreibweise für
n! = 1 2 3 ... n. Es ist
· ·
(a + b)2
Ist k = 2, dann wird (�) = 1 und a2-2b2 = b\ also der 3. Summand b2• Man geht
(a + b)3
k =0' () 3
0
1a3-0b0 = a3' der 1 . Summand a3•'
k = 1,
(D =
(3 �· :)! 1 = 3 und a3-1b1 = a2b, also ist der 2. Summand 3a�b;
k = 2' () 3
2
=3 ' a3-2b2 = ab2 ' der 3 • Summand ist 3ab2•'
20
Deshalb gilt
Ersetzt man in GI. (1.16.) b durch -b, dann ist (a - b)n nach dem beschriebenen
Verfahren zu berechnen. (Für (a + b) (a - b) erhält man a2 - b2.)
1.1.1.6. Exponentialfunktion
(1.18.)
Trägt man in einem Koordinatensystem auf der Ordinate die abhängige Variable
und auf der Abszisse die Variable x auf, so ergibt sich bei verschiedenem a Bild 1.2.
Besonders auf dem Gebiet der Elektrotechnik wird oft die e-Funktion angewendet.
Man braucht in GI. (1.18.) die Grundzahl a nur durch die Zahl
e = 2,718281828459 . . . zu ersetzen. Also wird die e-Funktion
(1.19.)
Dazu noch einige weitere Bemerkungen. Die Funktion läßt sich durch eine Reihe
darstellen.
·
x x2 x3
ex 1 + . (1.20.)
TI+ 2T + 3T + ..
=
Bild 1.2.
-3 -2 -7 2 J lfx
21
Bild 1.3.
0 0.7 1,4 2,1 3,5 X
Mit den in den Nennern der Brüche stehenden Fakultäten (die bereits erklärt
wurden) ergibt sich mit x = 1 die vorhin genannte Zahl e. Für x � 0,1 ist mit
guter Näherung
Zum Errechnen von Funktionswerten für beliebiges reelles x läßt sich prinzipiell
GI. (1.20.) anwenden. Selbstverständlich hängt die Genauigkeit des Ergebnisses
von der Anzahl der Summanden der Reihe ab. Mit Logarithmen, speziellen Funk
tionstafeln und mit dem Rechenstab erhält man ebenfalls Funktionswerte von ex.
Noch etwas soll bei der e-Funktion nicht unerwähnt bleiben. Geht man nämlich
mit x = 0, 7 auf der Abszisse weiter, so ergeben sich auf der Ordinate Strecken
verhältnisse, die sich um den Faktor 2 (bei e0•7) bzw. 0,5 (bei e-0•7) unterscheiden.
Als Beispiel für die Anwendung in der Elektrotechnik sei die Halbwertzeit bei Auf�
und Entladungen von Kondensatoren genannt.
1.1.2. Wurzeln
� (1.22.)
�·
so ist a = Wurzelwert, b = Radikand, n = Wurzelexponent. Man sagt, a = n-te
Wurzel von b. Der Radikand ist eine positive Zahl.
In den Rechenoperationen, die beim Amateur vorkommen, trifft man sehr oft die
Quadratwurzel an (n = 2). Nach Vereinbarungen braucht man die 2 an der Wurzel
22
Bild 1.4.
nicht zu schreiben. Bild 1.4. läßt die Wurzelwerte in Abhängigkeit vom Radi
kanden erkennen. Man sieht, daß zu jedem b-Wert zwei a-Werte gehören, denn
sowohl ( -a)2 als auch ( +a)2 ergibt den gleichen b-Wert; d.h., die Quadratwurzel
ermöglicht keine eindeutige Aussage. Deshalb gilt allgemein: Für gerades n ist der
Wurzelwert sowohl positiv als auch negativ, für ungerades n hat der Wurzelwert
das gleiche Vorzeichen wie der Radikand.
Die genannten Rechenarten sind nur dann möglich, wenn die Wurzeln gleiche
Exponenten und gleiche Radikanden haben:
und (1.23.)
Vb-o,svE=o,syb.
(1.24.)
(1.25.)
23
Bei Wurzeln mit gleichen Wurzelexponenten dividiert man die Radikanden und
aus dem Quotienten zieht man die Wurzel;
(1.26.)
(1.27.)
m-
V Vb' n
=
m·n
Yb = v-
m
Yb ; (1.28.)
(t;!i7")m n_
rb'. = yb
m
.
Zur Ermittlung von Wurzelwerten genügt für viele Fälle die Genauigkeit des
Rechenstabs. Exaktere Ergebnisse erzielt man mit Hilfe der Logarithmen. Es ist
deshalb wenig sinnvoll, auf andere Möglichkeiten der Berechnung einzugehen.
Nachstehend einige Näherungen:
b
}'a2 ± b""" a ± 2a b < a; (1.29.)
3-- b
Ya2 + b""" a + b < a; (1.31.)
3a 2
1
-=""" 1 ±0,5b.
Y1 ±b
24
Weitere Näherungen für 1 � x � 0:
(1±x)2 :::::: 1± 2x (1±x)3::::1
:: ±3x; (1.33.)
1 1
l=fx :::::: 1=f 2x; (1.34.)
l±x:::::: (1± x) 2
1±x 1
::::l
:: ±2x ::::1
:: . (1.35.)
l=fx 1±x2
Beispie/1.1.
Lösung
Beispiel 1.2.
Lösung
0,000 002 5 = 2,5. w-s; 127,3 = 1,273. 102; 999000 = 9,99. 105;
0,0049 = 4,9. w-a
Beispiel 1.3.
(_lQ_) (�)
100
=
102
= 101-2 =
10-1 = _1_
101
. Benutze GI. (1.7.),
(1.8.), (1.12.)
25
Beispie/1.4.
Ermittle mit der in GI. (1.20.) angegebenen Reihe den Wert von e2•5 und e-0•5•
Lösung
2 '
Mit der Genauigkeit eines großen Rechenstabs ergibt sich jedoch e2•5 = 12,2.
Man muß also mindestens noch einen weiteren Summanden der Reihe zu 10,85
addieren. Aber selbst bei Addition eines weiteren Summanden wird die Genauig
keit des Rechenstabs noch nicht erreicht, denn es ist 10,85 + 0,81 11,66 =
+ 0,337 =
11,997. Das heißt, die Genauigkeit des Rechenstabs hängt von der Anzahl
der verwendeten Reihenglieder ab. Der zuerst ermittelte Wert würde z.B. einen
Fehler von mehr als 10% gegenüber einem Tabellenwert haben. Für e-0•5 erhält
man
0 54
e- o ,s = 1 -05 +
0,52
- �.2:_ + , ""' 0 6·
' 2 6 24 ' '
auch in diesem Fall ist bei der geringen Anzahl von Gliedern ein ähnlicher Fehler
zu erwarten.
Beispie/1.5.
ui . uo,s
Lösung
Man kann die Exponenten sowohl in Dezimal- als auch in gemeinen Brüchen
schreiben. Also ist
= u(o,&s+o,s) = ul,lG
Beispiel 1.6.
' 2'
}'102 1�/10
- l/10-2 =
10-1
10•
-- = =
y104' ·
26
Beispie/1.7.
Löse mit Hilfe der Näherungen folgende Wurzeln: y2505 und y 426 .
Lösung
,,- 6
r 426 = 20,5 + 4f = ±20,647.
1.2. Logarithmen
Aus den folgenden Ausführungen wird klar, welche Bedeutung Logarithmen beim
Lösen von Aufgaben in der Amateurpraxis haben. Man denke beispielsweise an
das Ermitteln von Potenzen mit gebrochenen Exponenten oder an die Lösung von
Wurzeln, dann wird die Durchführung dieser Rechenoperationen offensichtlich.
Der Rechenstab dürfte besonders im täglichen Gebrauch sehr angebracht sein.
(1.36.)
I
lg c = 0,43431n c,
(1.37.)
ln c = 2,3026 lg c .
Von den vielen noch möglichen Logarithmensystemen sei das zur Grundzahl 2
genannt. Man erhält den Logarithmus zur Grundzahl 2 durch
27
b
1,0
{i8
0,6
0,4
0,2
Bild 1.5.
0
Gemäß Festlegungen schreibt man für den dekadischen Logarithmus "lg", für
den natürlichen Logarithmus "In". Die Genauigkeit der Rechenergebnisse beim
Logarithmieren hängt von der Stellenzahl der Mantisse b ab. Zum Aufsuchen der
Mantisse gibt es Logarithmentafeln; übliche Tafeln haben zwischen 3 Stellen und
5 Stellen. Bild 1.5. zeigt die Funktion b = lg c. Je größer man dieses Diagramm
zeichnet, um so genauer werden die Ablesewerte. Mit guter Näherung ist z.B. für
die Zahl 2 die Mantisse b = 0.3. Wie man dabei sofort sieht, wird die Stellenzahl
der Mantisse nicht durch ein Komma gekennzeichnet, sondern durch einen Punkt.
Jeder Logarithmus setzt sich aus der vor dem Punkt stehenden ganzen Zahl (der
Kennziffer k) und der Mantisse hinter dem Punkt zusammen. Die Kennziffer des
dekadischen Logarithmus einer Zahl c ist um 1 kleiner als die Zahl der Ziffern
dieser Zahl.
Eine negative Kennziffer zeigt, an welcher Stelle nach dem Komma der Zahl die
Ziffern beginnen (-I � O,I; -2 � O,OI; - 3 � O,OOI usw.). Die Mantisse gibt
den Logarithmus des Numerus ohne Berücksichtigung des Stellenwerts (von c) an.
Anders gesagt: Die Mantissen der Zahlen sind gleich (z.B. 6, 3 � 0,8 ... oder
6 3 � 1,8 ... usw.).
Numerus Kennziffer
I 0
IO (I01) 1
100 (102) 2
IOOO (103) 3
0,1 oo-1) -I
0,01 oo-2) -2
o,oo1 oo-a) -3
28
Wie man leicht erkennt, ist die Kennziffer identisch dem Exponenten der Zehner
potenz.
Eine weitere kleine Interpretation: für c = 5 ergibt sich lg 5 = 0.7; ist c = 50,
so wird lg 50= 1.7; hat man c = 0,05, so ist lg 0,05 = 0.7 - 2.
- Der Logarithmus eines Produkts ist gleich der Summe der Logarithmen seiner
Faktoren;
lg (A B) · = lg A + lgB. (1.39.)
- Der Logarithmus eines Quotienten ist gleich der Differenz der Logarithmen des
Dividenden und des Divisors;
A
lg lg A -1gB. (1.40.)
B
=
- Der Logarithmus einer Potenz ist gleich dem Produkt, gebildet aus dem Ex
ponenten und dem Logarithmus der Grundzahl;
- Der Logarithmus einer Wurzel ist gleich dem Quotienten, gebildet aus dem
Logarithmus des Radikanten und dem Wurzelexponenten
n_ 1
lg Vd = Ii Jgd. (1.42.)
29
Beispiel 1.8.
Lösung
Man sucht in der linken äußeren Spalte der Logarithmentafel zum Numerus 935
die Mantisse; sie beträgt 0.97081.
Nach den Erläuterungen ist die Kennziffer k = Stellenzahl des Numerus -1, in
diesem Fall also k = 3 - 1 = 2 . Somit wird der Logarithmus von 935 ent
sprechend 2 .97081.
Beispiel 1.9.
Lösung
Nimmt man aber die Zahl 22,4, dann ist keine Interpolation erforderlich, denn die
Mantisse läßt sich sofort ablesen; man findet 0.35025. Der Numerus 2,24 liegt
unter 1 0, also ist der Logarithmus zur Zahl2,24 dann 0.35025. Vergleicht man die
sen Wert mit der vorhin ermittelten Mantisse, dann erkennt man einen geringen
Unterschied. Wählt man nun 224, so ergibt sich für die Mantisse ebenfalls 0.35025.
Das Beispiel läßt erkennen, daß man die Mantisse dort feststellen muß, wo das
die Tafel unabhängig von der Stellenzahl des Numerus noch zuläßt!
Beispiel 1.10.
30
Lösung
Die Tafel reicht nur bis zur Zahl 1000! Man kann aber den Numerus 154,2 auf
suchen! Die Mantisse dazu ist 0.18837, die Mantisse zum Numerus 154,3 � 0.18837.
Zum genauen Aufsuchen des vorgegebenen Numerus wird nun die Interpolation
notwendig. Die Differenz der Mantissen beträgt 29. Aus diesem Grund muß man
zur Mantisse 0.18808 29/10 = 2,9 mit der Zahl 5 multipliziert hinzuzählen. Damit
ergibt sich 0.18823. Die Kennziffer von 15425 ist 4, somit schließlich der Logarith
mus von 15425 � 4.18823.
Beispiel 1.11.
Lösung
Davon wäre die Mantisse 0.00087. Auch in diesem Fall müßte interpoliert werden,
wobei man wegen der letzten Ziffer des angegebenen Numerus nach oben auf
runden würde. Auf die Interpolation kann nunmehr verzichtet werden. Gemäß
der Stellenzahl des Numerus ergibt sich für k = 5. Also ist der Logarithmus von
100245 � 5.00109
Beispiel1.12.
Es sind folgende Zahlen als Potenzen von 10 darzustellen: 3100; 9526; 7,2.
Lösung
Der dekadische Logarithmus hat als Grundzahl die 10. Der Logarithmus einer
Zahl ist der Potenzexponent des entsprechenden Logarithmensystems. Da ein
gangs erwähnt, daß als Grundlage für die Lösung der aufgeführten Beispiele eine
5stellige Tafel verwendet wird, ist demnach der Logarithmus der Zahlen 3.49136;
3.97891 und 0.85733. Damit ergeben sich die Potenzen: 1oa:mas; 103.97891;
1 oo.•o733.
Beispiel1.13.
Lösung
Man sucht unabhängig von der Kennziffer in der Tafel die Mantisse auf. Danach
beträit die Zahl zur Mantisse 0.47 712 � 300. Weil k = 3 ist; hat man den Nume
rus 3000. Zur Mantisse 0.903 09 wäre die Zahl 800. Da k = -1, ergibt sich der
Numerus mit 0,8.
31
Beispiel1.14.
1lg a
lg b +
m
lg a + lg b - lg c; m lg b + n lg a; ll
Lösung
Danach ist
a� b
; b"' · an; l"! b · '}'a.
Beispiel1.15.
m�--
an · b•
lg
r ,--
br V �a"'
c"
Lösung
Beispiel1.16.
288,7
Die Logarithmen der Zahlen sind
25,923 . 8,3247
lg 288,7 = 2 .45045
lg 25,923 = 1.433 85
lg 8,3247 = 0.92037
lg 1 = 0.0
0,74839. 85,184 Jg,0,74838 = 0.87413 - I
lg 85,184 = 1.93087
Nun ist 0.0 - (0.87413 - 1 + 1 .93087) = 0.0 - 1 .805 00.
32
Man braucht einen kleinen "Rechenkniff", um die Mantisse dieser Differenz zu
ermitteln. An der Aufgabe ändert sich nichts, wenn man statt 0.00000 = 1.00000
-1 schreibt. Dann wird 1.000 00 - 1 - (0.80500 - 1) = 0.1950 0 - 2. Zur
Mantisse 0.19500 gehört der Numerus 1567. Weil k = -2 ist, erhält man als
Ergebnis der Aufgabe die Zahl 0,01567.
Beispiel 1.17.
Lösung
z * 6 8 10° 2. 4 6 8 70 1 2.
Logarithmischer M11ßsfab
Bild 1.6.
3 Amateurtechnik 33
nach logarithmischem Maßstab zu unterteilende Strecke, so sind die jeweiligen
Streckenabschnitte
Wäre S beispielsweise 100 mm, dann ergäbe sich flir die Strecke S. = 0.000 · 100
= 0, der Streckenabschnitt 2 aber S2 = 0.3 · 100 = 30 mm und für S9 = 95,5 mm.
So erhält man die Maßstäbe für eine Größenordnung, Gemäß Abschnitt 1.2.1.
ist die Mantisse unabhängig von der Stellenzahl des Numerus. Somit kann man die
nächste Größenordnung mit der gleichen Einteilung durchführen, wiedas auch beim
handelsüblichen Logarithmenpapier geschieht.
1.2.4. Rechenstab
Der Abschnitt "Logarithmen" soll nicht abgeschlossen werden, ohne den Rechen
stab zu erwähnen, bei dem man auch logarithmische Maßstäbe hat. Beim Rechen
stab werden ebenfalls die Logarithmengesetze angewendet. Infolge der vielen im
Handel erhältlichen Typen ist es jedoch nicht möglich, auf alle Einzelheiten des
Rechenstabs einzugehen. Die folgenden Ausführungen sind nur für den Leser
bestimmt, der noch keine Gelegenheit hatte, sich in der Handhabung des Rechen
stabs zu üben.
Wie aus Bild 1.7. ersichtlich, hat der Rechenstab 3 Teile: den Läufer L, den Schie
ber und das Lineal.
Läufer L
Bild 1.7.
34
Der Läufer weist einen oder mehrere senkrechte Striche auf. Er dient zur exakteren
Einstellung der Werte. Bei überschlägigen Rechnungen kann man ggf. auf ihn
verzichten. Der Schieber hat oft eine untere und eine obere Einteilung, die den
gegenüberliegenden auf dem Lineal entsprechen. Manchmal gibt es aber noch eine
reziproke Skale, die entgegengesetzt der unteren Teilung des Schiebers läuft. Der
Schieber, auch Zunge genannt, hat auf seiner Rückseite (je nach Größe und Fabri
kat) weitere Einteilungen, beispielsweise Mantissen und eine Exponentialskale. Das
Lineal kann sehr unterschiedlich ausgeführt sein; stets findet man aber die untere
Grundskaie von 1 bis 10 sowie die obere Skale mit den Quadratzahlen.
Verschiedentlich sind noch die Kubikzahlen, Sinus- und Tangensfunktionen sowie
Funktionen von e"' aufgetragen.
Der Rechenstab berücksichtigt die Stellenzahl nicht. Aus diesem Grund ist es
zweckmäßig, wenn man sich vor dem eigentlichen Rechnen mit dem Rechenstab
mittels Zehnerpotenzen Klarheit über die Stellenzahl verschafft.
Multiplikation
Man stellt die 1 des Schiebers auf die 2,9 des Lineals der unteren Grundskaie
(Bild 1.8.). Des weiteren ist 0,29 = 2,9 · I0-1 und 33,2 = 3,32 · 101• Sodann ver
schiebt man den Läufer auf den Zahlenwert 332 der unteren Skate des Schiebers
und liest am Strich des Läufers auf der unteren Grundskaie 963 ab. Mit Berück
sichtigung der Potenzgesetze ergeben beide Zehnerpotenzen 1. Also ist das Er
gebnis der Multiplikation 9,63.
Zu dem gleichen Ergebnis wäre man auch gekommen, wenn man bei einer rezi
proken Skale auf dem Schieber die Zahl 332 mit der Zahl 29 der unteren Skale
des Lineals den Strich des Läufers zur Deckung gebracht hätte. Das Ergebnis kann
man dann (je nach Zahl) entweder bei der 10 oder 1 der Reziprokskale ablesen.
Wiederum erhält man die Zahl 963.
!
J
L
i J L
\
\
I2,87 J.oJ
3,32 I rev'prok13,32 s 7 I
9,62
! unter�s Lineal J \ "2,unteres
9 Lin. I Bild 1.8.
t!u/tiplikaflon
35
Beispiel: 156,1 · 0,85
Man stellt die 1 des Schiebers (untere Skale) auf die Zahl 1561. Dabei zeigen sich
die Grenzen der Genauigkeit beim Rechenstab. Die 1 der obigen Zahl· mußte
nämlich bereits geschätzt werden, d. h., je nach Größe des Rechenstabs wird das
Rechenergebnis beeinflußt. Doch kann der Verfasser aus eigener Praxis feststellen,
daß für die Belange des Amateurs die Rechenstabgenauigkeit ausreicht. Man
stellt also den Läufer auf den Zahlenwert 85 der Skale des Schiebers - doch leider
geht die Skale mit dem Wert 85 über die 10 der unteren Skale des Lineals hinaus.
Aus diesem Grund muß man nicht die 1 auf 1561 bringen, sondern die 10 der
unteren Skale des Schiebers. Danach stellt man den Läufer auf 85 der Skale des
Schiebers und liest an der unteren Skale des Lineals ab. Es ist die Zahl 1322. Weil
die Zehnerpotenz 10-2 ergibt, wird schließlich das Ergebnis 132,7.
Division
Man stellt die Zahl 215 der unteren Skale des Schiebers auf die Zahl 79 der unteren
Skale des Lineals. Hierbei wird zur Erleichterung des Rechenvorgangs der Läufer
auf den Zahlenwert 79 gestellt und mit 215 des Schiebers auf dem Strich des Läufers
zur Deckung gebracht. Nach dieser Einstellung muß' man nur noch den Läufer
auf die 10 des Schiebers stellen (Bild 1.9.), und an der unteren Skale des Lineals
erhält man die Zahl 272,152. Hätte man dagegen die Zahl 2 oder eine ähnliche
statt 79 gehabt, so müßte man an der 1 des Schiebers ablesen. Daraus läßt sich
allgemein feststellen: Bei den Rechenoperationen Multiplizieren und Dividieren
muß man den Schieber immer so einstellen, daß sich entweder die 1 oder die 10
innerhalb der unteren Skale des Lineals befindet.
l
l 7.9 1() I
l2,1S 2,7Z Bild 1.9.
Division
Beispiel: 2,52
Man stellt den Läufer auf die 2,5 .der unteren Skale des Lineals und liest an der
oberen Skale des Lineals ab. Es ergibt sich der Wert 625. Da 2,5 identisch ist
mit dem Skalenwert des Lineals, kann man den Wert der oberen Skale sofort
als 6,25 übernehmen.
Wie sieht es aus, wenn 2252 quadriert werden soll? Im Gegensatz zum Multipli
zieren muß man sich beim Quadrieren sofort über die Stellenzahl im klaren sein.
36
Besonders muß das beim Wurzelziehen bekannt sein, denn auf der oberen Skale
erscheint die Zahl 625 zweimal. Nun zurück zum Wert 2252• Nach den Potenz
gesetzen ist 225 = 2,25 · 102 und 2,252 ::o:: 5,08. Diesen Wert kann man auf der
oberen Skale ablesen. (102)2 ergibt sich natürlich nur durch Überlegung. Hat man
einen Rechenstab mit Kubikzahlen, so sind diese meist über den Quadratzahlen
angebracht. Man braucht in diesem Fall keine Veränderung des Läufers vor
zunehmen, wenn die Aufgabe beispielsweise 2,53 lautete. Auf der Kubikskale wäre
156 ablesbar. Jetzt muß man sich wiederum über die Stellenzahl klarwerden:
endgültiges Ergebnis 15,6.
Beispiel: yBs
Der Läufer ist auf die obere Skale des Lineals zu stellen. Sofort kann man auf der
unteren Skale des Lineals � 9,2 ablesen, was mit der richtigen Stellenzahl identisch
ist. Wie sieht es aus, wenn von Vo,85 die Wurzel zu ziehen ist.
Es ist notwendig, sich zuerst über die Stellenzahl klarzuwerden. 0,85 = 85 · 10-2•
Sowohl von 85 als auch von 10-2 kann man leicht die Wurzel ziehen; bei 85 ergab
�
sich 9,2. Von 10-z ist di Wurzel 10-1• Demnach ergibt sich yo,85 = 0,92.
Beispiel: Y345
Statt 345 läßt sich schreiben 3,45 · •
102 Der Läufer wird auf 3,45 gestellt (obere
Quadratskale), und man liest auf der unteren Skale des Lineals ab, und zwar am
Strich des Läufers 1,858. Wurzel von 102 ist 101• Demnach beträgt der wirkliche
Wurzelwert 18,58.
Ähnliche Gedanken sind natürlich auch bei den Kubikwurzeln erforderlich.
Die Funktionswerte der Winkelfunktionen, wie die der Mantissen, sind ähnlich
wie Quadratzahlen aufzusuchen.
1.3. Gleichungen
In diesem Abschnitt werden eine Anzahl von Gleichungen erläutert, die bei inter
essierenden Größen oft in der Amateurpraxis vorkommen. Dazu zählen Glei
chungen mit 1 und 2 Unbekannten, quadratische sowie gemischtquadratische
Gleichungen. Natürlich muß man ein gewisses Maß von allgemeinen Rechen
operationen beherrschen.
Man bezeichnet damit eine Beziehung, die angibt, daß 2 Größen einander gleich
sind. Unterschieden werden identische und Bestimmungsgleichungen. Bei den
ersten gilt: Die eine Seite ist nur die Umformung der anderen (z. B. a = a oder
3x + 6x = 9x). Der zweite Gleichungstyp ist dann gegeben, wenn er für einen
Wert oder für einige besondere Werte der in ihr enthaltenen Größen richtig bleibt.
Die in einer solchen Gleichung vorkonimenden Größen, denen man besondere
37
Werte geben muß, damit die beiden Seiten der Gleichung einander gleich sind,
werden Unbekannte genannt. Die beiden Seiten der Gleichung trennt man durch
das Gleichheitszeichen (=). Einteilung der Bestimmungsgleichungen erfolgt
- nach der Anzahl der Unbekannten;
In der Mathematik benutzt man die letzten Buchstaben des Alphabets zur Kenn
zeichnung von Unbekannten (x, y, z).
Enthält die Gleichung nur 1 Unbekannte, so wird sie mit x bezeichnet. Im FUNK
AMATEUR, in Formelsammlungen u.ä. Veröffentlichungen kann man natürlich
statt des "x" beispielsweise die Größen R, C, L o.ä. als Unbekannte finden. Die
bekannten Größen in der Gleichung sind Zahlen oder Buchstaben (z. B. a, b, c;
A, B, C).
Man muß nun die Unbekannte auf die eine Seite der Gleichung bringen, die be
kannten Größen.auf die andere Seite (dabei ist es üblich, x auf die linke Seite der
Gleichung, d.h.links vom Gleichheitszeichen zu schreiben).
Es folgt die Aufzählung der Lösungsmöglichkeiten von Gleichungen mit 1 Un
bekannten.
x + a=b, ( 1 .44. )
so subtrahiert man beide Seiten der Gleichung mit -a:
x+a-a=b-a
x=b-a.
x- a=b, (1.45.)
dann addiert man auf beiden Seiten der Gleichung mit a:
x-a + a=b-+ a,
x=b+a=a+b.
38
Zum gleichen Ergebnis wäre man auch gekommen, hätte man in GI. (1.44.) und
GI. (1.45.) a mit dem entsprechenden Vorzeichen auf die andere Seite der Glei
chung gebracht.
a- x =b, (1.46�)
so bringt man x mit entgegengesetztem Vorzeichen auf die andere Seite. In der
�Ieichen Weise verfährt man mit b:
Zum gleichen Ergebnis gelangt man, wenn man GI. (1.46.) auf beiden Seiten mit
-1 multipliziert (denn was auf der einen Seite des Gleichheitszeichens geschieht,
muß auch auf der anderen Seite geschehen, damit die Gleichheit auf beiden Seiten
des Gleichheitszeichens erhalten bleibt!);
-a + x = -b und x =a-b.
a·x = b, (1.47.)
so werden beide Seiten der Gleichung mit x multipliziert und anschließend durch b
dividiert;
a
x !!.... =x b ' ferner x
b= .
·
Ist man mit diesen Rechengängen vertraut, so läßt sich einiges in den besprochenen
Gleichungen vereinfachen, z.B. brauchte man in GI. (1.47.) nur die andere Seite
durch a zu dividieren, in GI. (1.48.) die andere Seite mit a zu multiplizieren sowie
in GI. (1.49.) kreuzweise zu multiplizieren.
39
Kommen in den Gleichungen keine Brüche vor und steht die Unbekannte nicht in
einer Klammer, so werden alle bekannten Glieder auf die eine Seite, die die Un
bekannte enthaltenden Glieder auf die andere Seite gebracht. Schließlich dividiert
man die gesamte Gleichung durch den Koeffizienten der Unbekannten.
daraus x (a-b) = a2 - b2
a2-b2
und x= =a+b.
a-b
5x+ 4 = 2x+ 31
Kommt die Unbekannte als Bruch vor, dann löst man die Brüche auf, indem Glied
für Glied mit dem Hauptnenner multipliziert wird. Damit ist die Gleichung auf die
bereits beschriebenen Verfahren zurückgeführt.
X X 1 1 7
3+4 = 14 x ( 3+ 4 = x12
)
· = 14;
\
14
X= ·12=24.
7
1 1 1 . 1
2 (x- 3)- 3 (2x- 5) = 5 (x + 3)- 6 (5x - 17);
bringt man 30 auf die andere Seite der Gleichung, dann kann man kürzen, und es
ist
5[3(x- 3)-2 (2x- 5)] = 6 (x + 3)-5 (5x-17);
40
nach der bereits erörterten Weise wird nun
Solchen Gleichungen sieht man es manchmal nicht sofort an, ob es sich um eine
Gleichung 1. Grades mit 1 Unbekannten handelt. Man muß also zunächst die
Wurzel auflösen, indem man auf beiden Seiten der Gleichung potenziert. Dazu ist
allerdings die Wurzel all�in auf eine Seite der Gleichung zu bringen, siehe folgendes
Beispiel:
Da die Wurzel allein auf der einen Seite der Gleichung steht, braucht man nur
be ide Seiten zu potenzieren:
Auf grafs
i chem Wege ist es möglich, die Unbekannte xzu ermitteln. Dieses Ver
fahren wendet man vielfach in der Praxis an, denn es bietet den Vorteil der An
schaulichkeit. Bringt man die gegebene Gleichung auf die Form
l ax+b=O I (1.50.)
und setzt man sie gleich y, so erhält man eine Funktionsgleichung. An anderer
Stelle wurde bereits auf den Begriff Funktion eingegangen. Auf S. 53 finden sich
weitere Erläuterungen.
Die auf die beschriebene Weise entstandene Gleichung stellt eine Gerade im kar
tesischen Koordinatensystem dar (Bild 1.10.). Der Schnittpunkt dieser Geraden
mit der x-Achse ist der Lösungswertfür xder gegebenen Gleichung. Zur Konstruk
tion der Geraden sind lediglich 2 Punkte erforderlich (z.B. x = 0 und ein anderer
Wert für x.
)
41
J
/; X
-2
-4 Bild 1.10.
Hat man eine lineare Gleichung mit 2 Unbekannten (x, y), so gibt es unendlich
viele Wertepaare dieser Unbekannten, die die Gleichung erfüllen. Um Eindeutig
keit zu erhalten, muß man so viele unabhängige Gleichungen haben, wie Un
bekannte existieren. Hat man 2 Unbekannte, so sind unbedingt 2 Gleichungen
erforderlich;
ax + by clt
(1.51.)
=
dx + ey = c2
Es gibt nur ein einziges Wertepaar der beiden Unbekannten, das beiden Gleichun
gen entspricht. Zur Ermittlung der Unbekannten kombiniert man beide Glei
chungen so, daß eine Unbekannte eliminiert wird. Dann ergibt sich eine Gleichung
mit 1 Unbekannten; und nachdem diese ermittelt ist, besteht die gleiche Lösungs
möglichkeit für die an<;lere Unbekannte. Nachstehend einige Methoden zur Lö
sung der Gleichungen mit 2 Unbekannten.
I ax + by = c I (1.52.)
zu bringen. Man betrachte nun die mit den Unbekannten verbundenen Faktoren.
Durch geeignete Multiplikation erreicht man, daß die Faktoren einer Unbekannten
42
beider Gleichungen den gleichen Wert haben. Jetzt kann man (je nach Vorzeichen
der Unbekannten) beide Gleichungen addieren oder subtrahieren, wodurch eine
Unbekannte entfällt. Sollte die Voraussetzung mit dem Vorzeichen nicht erfüllt
sein, dann lassen sich durch Multiplikation einer Gleichung mit -1 diese ge
wünschten Voraussetzungen schaffen. Hat man die Gleichung mit einer Unbe
kannten, so ergibt sich der weitere Lösungsweg gemäß Abschnitt 1.3.1. Den
erhaltenen Wert setzt man in eine der Gleichungen ein und löst nach der anderen
Unbekannten auf. Demzufolge ergeben sich die Werte beider Unbekannten. Dazu
2 Beispiele:
2x- 3y = 18 (a)
4x - 12y = 24 (b)
4x- 6y = 36
4x- 6y = 36
-4x + 12y = -24
-6y + 12y = 36 - 24 = 12
Diesen Wert setzt man in eine der Gleichungen ein; z. B. in GI. (a)
2x- 3 · 2 = 18
Es ist auch möglich, GI. (a) mit 4 zu multiplizieren und davon GI. (b) abzuziehen
Man beachte : Bei der Subtraktion - [GI. (b) abziehen von GI. (a)]- ändern sich
die Vorzeichen in der Gleichung!
1.3.2.2. G/eichsetzungsmethode
Bei dieser Lösungsmethode löst man jede Gleichung nach 1 Unbekannten auf,
wobei natürlich die Unbekannte in beiden Gleichungen die gleiche sein muß.
Danach setzt man die Gleichungen gleich, wodurch 1 Unbekannte entfällt.
Beispiel
5
2x-7y =
5
x- 9y = 21
5 + 7y 21 + 9y
- ----· •
-- =
5
2
43
Man multipliziere nun kreuzweise
Durch Einsetzen dieses Wertes in eine der gegebenen Gleichungen erhält man
5+7
x=- -=6.
2
1.3.2.3. Einsetzungsmethode
Eine der auf die Normalform gebrachten Gleichungen löst man nach 1 Unbe
kannten auf. Dieser Wert wird nun in die andere Gleichung für die gleiche Un
bekannte eingesetzt: Durch diese Maßnahme ergibt sich wiederum eine Gleichung
mit 1 Unbekannten.
Beispiel
5x+ 2y=58 ,
1x- 3y=29
58- 2y
X= I
S
(58 - 2y) - 29
7 3y= '
5
Jede der Gleichungen bildet bei der grafischen Lösungsmethode eine Gerade im
Koordinatensystem. Man nehme beispielsweise folgende Gleichungen
3x+ 4y = 12 ,
2x+ 6y = 15.
In der 1. Gleichung ist für y = 0 der x-Wert 4, für x=0 der y-Wert 3.
In der 2. Gleichung ergibt sich mit y=0 dann x = 7,5 und für x = 0 also
y=2,5.
44
lf I
Bild 1.11.
Durch Verbinden der auf diese Weise gefundenen Achsenabschnitte erhält man die
Geraden. Der Schnittpunkt beider Geraden ist die Lösung der Gleichung mit
2 Unbekannten (Bild 1.11.).
Eine solche Gleichung liegt vor als quadratische Gleichung der Form
I Ax2+Bx+C=O I· (L53.)
B C
x2+Ax +A = O.
(1.54.)
Ist in GI. (1.54.) a = 0, also das lineare Glied nicht vorhanden, so wird
(1.55.)
45
Demnach ist
(1.56.)
Bei einem Produkt mit dem Wert 0 muß einer der Faktoren 0 sein; daher ergibt
sich:
Xt =0 ; x2 = -a;
Beispiele
x2 (d-e) + (e - d) =0
Es liegt eine Form der GI. (1.55.) vor, denn es ist b =(e - d). Daraus resultiert:
d-e
x2= -- =1
d-e ·
}"6=f=X2 +X 3
Y6 + x2- x -z-
2 (}"6 + x2 + x) = 3 (}"6 + x• - x}
2 V6 + x2 - 3 Y6 + x2 = -2x - 3x
Y6 + x2 = -5x,
und schließlich x2 = !,
1
Xt.2 = ±2·
Sind in GI. (1.54.) die Faktoren a und b ungleich 0, dann handelt es sich um eine
gemischtquadratische Gleichung. Um eine solche Gleichung zu lösen, muß man
46
die betreffenden Kriterien erkennen. Dann ergeben sich für d1e Wurzeln bzw.
die Lösungen der Unbekannten in
(1.58.)
b = :2 ergibt sich die gleiche Lösung wie für x1 und x2• Hat man aber b > :2 ,
dann erhält man für x 2 konjugiert komplexe Lösungen (dazu weitere Bemerkungen
bei den komplexen Zahlen).
Grafische Lösung
Ist die Aufgabe auf die Form gemäß GI. (1.54.) gebracht, dann setzt man sie gleich
y. Älmlich der reinquadratischen Gleichung ergibt sich eine Parabel im Koor
dinatensystem, wie Bild 1.12. verdeutlicht. Ihre Lage hängt ab vom Radikanden
nach GI. (1.58.).
Komplexe Wurzeln der Gleichung lassen sich nicht auf grafischem Wege be
stimmen. Bereits bei den zuvor behandelten grafischen Lösungsverfahren konnte
man sich einer sogenannten Wertetabelle bedienen. Zur Darstellung dieser Glei
chung wird die Anfertigung einer solchen Tabelle im nachstehenden Beispiel
erläutert.
-2
Bild 1.12.
47
Beispiel
Lösung
Man bringt die Gleichung in die Form nach GI. (1.54.) und setzt sie gleich y.
x2+2x- 1=y
X y
0 -1
1 +2
-1 -2.
-0,5 -1,75
-1,5 -1,75
-2 - 1
Trägt man die Werte in das Koordinatensystem gemäß Bild 1.13. ein, dann zeigen
die Schnittpunkte mit der x-Achse die Wurzeln (.ier Gleichung (x, = 0,414;
x2 = -2,414).
Beispiel 1.18.
Man bringt die Glieder mit x auf eine Seite, die ohne x auf die andere. Es wurde
schon erwähnt, daß man meist für die Seite der Unbekannten die linke Seite wählt;
Zx
Bild 1.13.
48
Beispie/1.19.
5 6
=
x-1 x+1
Lösung
Man multipliziert kreuzweise und ordnet danach die Glieder 5 (x + 1) = 6 (x- 1),
also 5x+5 = 6x- 6 und 5x- 6x = --,-11; somit ist x = 11.
Beispiel 1.20.
m (x + ';; - r ) n ( x + � r
)
- r
·----
----
-'- '-- + ---'---
------'-
-- - = 2
nx mx
Lösung
Auf der linken Seite der Gleichung ist ein gemeinsamer Hauptnenner zu. bilden
und dann dessen Wert mit der rechten Seite der Gleichung zu multiplizieren.
Sodann werden die Klammem ausmultipliziert
x = r
Beispiel 1.21.
Vergrößert man eine Zahl um 5, hängt man an diese Summe eine 0, und subtra
hiert man davon 15, dann ergibt sich die Zahl um 40 erweitert, wenn man die an
gegebene Differenz durch 5 dividiert.
Lösung
4 Amateurtcchnik 49
Von dem genannten Wert soll man 15 abziehen; demnach heißt es
(5 + x) 10- 15 ,
(5 + x) 10- 15
= X + 40 .
5
Damit ist die Wortaufgabe in eine mathematische Form gebracht, und es ergibt
sich:
50 + 1Ox - 15 = 5x + 200
X= 35
Beispiel 1.22.
Ein Maschinengewehr beschießt 3 Ziele. Auf das 1. Ziel werden 100 Schuß mehr
abgegeben als auf das 2. Ziel. Das 3. Ziel erhält dagegen nur i der auf das 1. Ziel
abgegebenen Schüsse. Wieviel Schuß treffen jedes Ziel bei insgesamt 1000 Schuß?
Lösung
880
X= = 400
2,2
Damit erhielt das 1. Ziel 500 Schuß, das 2. Ziel400 Schuß und das 3. ZiellOO Schuß.
Beispiel 1.23.
9x- 10y = 23
6x- 5y = 22
Lösung
Man multipliziere die 2. Gleichung mit 2 und ziehe sie von der 1. Gleichung ab.
9x- 10y = 23
- 12x- 10y = 44
- 3x = -21 X= 7;
50
setzt man nun diesen Wert für x in die 1. Gleichung ein, dann ist
63- lOy=23,
damit y = 4.
Beispiel 1.24.
x a
y b
x+a a2
y+ b b2
Lösung
Es ist nun x = y : . Diesen Wert für x setzt man in die 2. Gleichung ein;
a a2
Y7J+a= 2(y+b),
fj
(b-a)
somit Y =a-b
b
b(a- b)
und y
= b-a ;
nun setzt man den y-Wert in die 1. Gleichung, um x zu ermitteln; dabei ergibt sich:
a(a-b)
x=
b-a
Beispiel 1.25.
!!__!!_=a-b
X y
b a
--+-=a+b
X y
Lösung
Zunächst sind die Brüche zu beseitigen. Danach benutzt man die Gleichsetzungs
methode, indem man beide Gleichungen nach y auflöst.
ay - bx=xy (a-b)
by + ax = xy (a+b)
51
bx ax
Aus der 1. Gleichung ist y= , y=
) · Beide Aus-
(a-ax +bx ) (b-ax-bx
drücke sind gleichzusetzen.
b a
-
(a-ax +bx) (b- ax- bx)
Beispiel 1.26.
Lösung
oder x2 - 9=0.
Beispiel 1.27.
b- 1
-- +x=bx
X
Lösung
b-1
x2 + ' =0;
1- b
multipliziert man den Bruch nun mit -1, dann sind die Voraussetzungen für
GI. (1.56.) erfüllt.
Beispiel 1.28.
x2- 5x=150
52
Lösung
Da gemäß GI. (1.54.) a und b ungleich 0 sind, handelt es sich um eine gemischt
quadratische Gleichung. Somit ist gemäß GI. (1.58.)
V4 +
25
x1 = 2,5 + 150 = 15,
V4 +
25
x
2
= 2,5 - 150 = - 10.
Beispiel 1.29.
2 1 = 5
3x + 1 + 3x- 1
-
4
Lösung
5
2(�x - 1) + (3x + 1) = 4 (9x2 - 1)
9x - 1 = - � x2 + !
45 9
x2 + 9x - 4 = 0.
T
Der Faktor bei x2 ist durch reziprokes Multiplizieren mit der Gleichung von x 2
zu entfernen
x2 + �- � = 0.
V
2 16 1 1
+
5+
x1 -
5 5'
=
25 ·
4 =
2 1/ 16 1 -
x2 - - 5+ +5 -- 1.
V
-
25 ·
4
53
Größen, deren Wert veränderlich ist, bezeichnet man entsprechend als Veränder
liche (Variable). Zu ihrer Kennzeichnung sind die letzten Buchstaben des Alpha
bets vorgesehen (x, y, z).
In der Elektrotechnik gibt es oft die Variable Zeit, mit dem Buchstaben t gekenn
zeichnet.
In den Abschnitten zuvor war meist von der Variablen x die Rede. Auf Grund ihrer
Variation ändert sich demgemäß auch eine von ihr "abhängige" Variable; diese
wurde mit y bezeichnet. In der allgemeinen Schreibweise hieße das etwa
Y =f(x).
Damit hat man die Formulierung der algebraischen Funktion für y, wenn y durch
die Operationen von Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, von Po
tenzierung und Radizierung abhängig ist. Beispiele dafür sind:
y = 2x2 + 4x - 2,
V
- x + 2
Y- x-1·
y = ax + b,
y = Y2bx + c
Die Funktionen, die in der Form von Logarithmen, als Potenzen mit veränder
lichen Exponenten oder als trigonometrische Ausdrücke vorkommen, werden als
transzendente Funktionen bezeichnet; beispielsweise folgende Funktionen:
1.5. Winkelfunktionen
Der Funkamateur wird bei der ihm zugänglichen Literatur verschiedentlich auf
Beziehungen stoßen, die mit den Winkelfunktionen zusammenhängen. Beispiels
weise trifft man auf trigonometrische Funktionen im Zusammenhang mit einigen
Modulationsarten. Aber auch bei vielen anderen Anwendungen der Elektrotechnik
kommt man ohne diese Funktionen nicht aus. Aus diesem Grund sind zusammen
fassend eine Anzahl wichtiger Beziehungen anzugeben.
54
1.5.1. Winkelfunktionen im rechtwinkligen Dreieck
Aus Bild 1.14. ist ersichtlich, daß die Seite c als Hypotenuse, die Seiteaals Gegen
kathete, die Seite b als Ankathete bezeichnet wird. Die entsprechenden Winkel
nennt man <X, ß, y. Nun ist bekanntlich nach dem Satz des Pythagoras
(1.59.)
Bild 1.14.
b =Ankathete
. a a c
SID<X= tan<X= seC<X
C b b
(1.60.)
b b c
cos <X = - cot<X = - cosec <X
c a a
Des weiteren kann man leicht aus diesen Beziehungen erkennen, daß
tan <X
sin <X 1
cos <X cot <X
sec <X
cos <X
1
cosec<X = --- . (1.61.)
sm <X
1
cos <X
= Y2 + tan2 <X
sin <X
Y1 + cot2 "'
Sinussatz
Im ebenen Dreieck verhalten sich je 2 Seiten wie die Sinus der gegenüberliegenden
·
Winkel
sin ß b
sinc.: a'
(1.64.)
Kosinussatz
Im ebenen Dreieck ist das Quadrat einer Seite gleich der Summe der Quadrate der
beiden anderen Seiten, vermindert um das doppelte Produkt aus diesen und dem
Kosinus des von ihnen eingeschlossenen Winkels.
a2 = b2 + c2 - 2 bc cos c.:
b2 = c2 + a2 - 2 ac cos ß (1.65.)
c2 = a2 + b2 - 2 ab cos y
Halbwinkelsatz
Die Winkel in einem Dreieck lassen sich auch mit den 3 Seiten auf folgende Weise
bestimmen:
c.: BC ß AC y AB
tan
2
=
s:;r
; tan2 ; ta:q-=-· (1.66.)
= sB 2 sC
Legt man gemäß Bild 1.15. ein rechtwinkliges Dreieck so in einen Kreis, daß dessen
Hypotenuse c = r dem Radius des Kreises entspricht, dann lassen sich die trigo-
Bild 1.15.
56
nornetrisehen Funktionen leicht veranschaulichen. Ist der Kreis ein Einheitskreis
(mit dem Radius 1), dann kann man den Funktionswerten Strecken zuordnen.
Aus Bild 1.15. erkennt man, daß eine Darstellung der Funktion in allen 4 Quadran
ten möglich ist. Demnach weisen die trigonometrischen Funktionen eine Periodizi
tät auf.
sin (rp + k 360°) = sin,
Beispielsweise hätte ein sin 400° den gleichen Funktionswert wie sin 40°, denn es
ist 360 + 40° = 400° (Funktionswerte s. Diagramm 1.1.) . Die sin- und cos
Werte weisen einen maximalen Wert von ±1 auf. Genauere Werte sind aus den
Tabellen für trigonometrische Funktionen ersichtlich. In Tabelle 1.2. zusammen
gefaßt, ergeben sich folgende Vorzeichen und Abhängigkeiten der Funktionen:
I + + +
steigt von fällt von steigt von fällt von
0 bis 1 1 bis 0 0 bis oo =bis 0
II +
fällt von fällt von steigt von fällt von
1 bis 0 0 bis -1 -oo bis 0 0 bis - oo
III + +
fällt von steigt von steigt von fällt von
0 bis -1 -1 bis 0 0 bis+= +=bis 0
IV +
steigt von steigt von steigt von fällt von
-1 bis 0 0 bis +I -oo bis 0 0 bis -oo
57
Tabelle 1.3. Winkelfunktionen
Das nachfolgende Verfahren zeigt, mit welchem Winkel sich der richtige Funk
tionswert berechnen läßt. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn der
Winkel mehr als 90° beträgt. Sieht man vom Vorzeichen ab, dann gilt eine Funktion
von
(
900 ± r;.O gl .
o
) .
e1ch der K ofunktion, eme
. F unk tion von
1800 ± r;.O gl .
e1ch
( )
2700 ± r;. 3600 ± (Xo .
der Funktion.'
Das Vorzeichen liest man aus Tabelle 1.3. ab. Gut lassen sich auch die Vorzeichen
mit der Funktion von 0 - 360° im kartesianischen Koordinatensystem darstellen.
So ist beispielsweise das Vorzeichen für den cos zwischen 90° bis 180° negativ.
Die Bezeichnung Kofunktion bildet die Gegenfunktion; die Kofunktion zu sin ist
also cos. Ein sin 145° hat den Funktionswert von sin 35°, weil sin (18° - 35°) und
145° = 180° - 35°.
Die nachstehend genannten Additionstheoreme stellen dar, wie sich die trigono
metrischen Funktionen von Summe und Differenz usw. der Winkel !X und ß aus
den Funktionen der Einzelwinkel zusammensetzen:
tanr�.± tanß
tan ( r;. ±ß)= (1.67.)
1 =t= tanr�.tanß
r�.+ß . r;.-ß
2
•
58
Cl.+ß 01.-ß
cos _Cl. +cosß =2 cos -- cos -- (1.69.)
2 2
. Cl.+ß . 01.-ß
COS Cl. - COSß = 2 SlU -- SID --
2 2
2 tan 01. 2
tan 201. = ----�
1 - tan2 a cot 01.- tan <X
cot2 01.- 1
cot 201. = 0,5(cot 01. - tan01.)
2 COt Cl.
=
tan (� ) sin01.
' =
- cos01. -l/r=cos;· _ 1
(1.75.)
2 l+cosC<.- sin01. - l+cosC<.
sin 01.
=
1 - cos <X
59
1.5.4. Beziehung zwischen Winkel und Bogen
�ereits Bild 1.15. zeigte eine Strecke, gleichgesetzt mit einem Funktionswert; z.B.
kann man y = sin x setzen.
Zur Vervollständigung dieses Abschnitts seien deshalb die Umkehrfunktionen der
Winkelfunktion genannt:
1° = 60' = 3600".
Die Tabellen der trigonometrischen Funktionen unterteilen in 10'; 20' ... oder in
Dezimalstellen 0,1; 0,2 ...
Eine Umrechnung ist etwa wie folgt möglich: (10/60). Minuten = Dezimalstelle
(z.B. 45° 15' = 45,25°).
Ein Neugrad lg ist der 100. Teil des rechten Winkels. Somit erhält man
60
1.5.5. Beispiele zu den Winkelfunktionen.
Beispiel 1.30.
In einem rechtwinkligen Dreieck ist die Seite a =10 cm, die Seite c = 30 cm.
Wie groß sind die Winkel im Dreieck?
Lösung
Beispie/1.31.
Lösung
Die Angabe von 30% Steigung besagt, daß mit 100 m aufwärts führender Straße
eine Höhe von 30 m überwunden wird. Auf das rechtwinklige Dreieck übertragen,
entspricht der Strecke von 100 m die der Hypotenuse, der Höhe aber die der
Gegenkathete. Deshalb ist tan tX = 1�g =0,3, der Winkel tX = 16,7°.
Beispie/1.32.
Lösung
cos tX
= 2•25 t.� - 1
=0,875 also tX
=
29°,
1 + 4 -2•25
cos ß = =0 '688 und ß =47°.
2·2
Beispie/1.33.
Lösung
Ein Umlauf im Einheitskreis beträgt 360°. 600° sind c4lher weniger als2 Umläufe.
Der zu betrachtende Winkel ist 600 - 360 =240°. Nach Abschnitt 1.52
. . ent
spricht ein sin240° =sin 60°. Der Winkel240° liegt aber im 111. Quadranten; der
Funktionswert wird daher negativ. Daraus folgt sin 240° = -0,66 "'600°.
61
Beispiel 1.34.
Im Gradmaß beträgt ein Winkel 75° 29'. Wie wird dieser Winkel im Bogenmaß
angegeben?
Lösung
1.6. Differentialrechnung
1.6.1. Differentialquotient
Bild 1.16. zeigt den Kurvenzug einer stetigen Funktionf(x) in einem Koordinaten
system mit der x-und y-Achse. Die Sekante, die die Punkte P0 und P1 schneidet,
bildet mit der x-Achse den Winkel "'· Durch Rechenoperationen soll deutlich
werden, welche Eigenschaften die Funktion f(x) im Punkt P0 entsprechend dem
Abszissenwert x0 hat. Die in Bild 1.16. fixierten Verhältnisse genügen für zahlreiche
Aufgaben, wie sie die Amateurtechnik stellt. Infolge der endlichen Differenzen
ergibt sich die Formulierung des Differenzenquotienten
Ay Yt - Y_!!_
tan "' (1.78.)
=
=
Ax x1- Xo
als Anstieg der Sekante hinsichtlich der x-Achse. Das Zeichen vor y bzw. x ist der
griechische Buchstabe Delta (b.); man liest also den Differenzenquotienten "Delta y
1.16. Bild
Xo
62
Bild 1.17.
durch Delta x". Es läßt sich leicht vorstellen, daß man den Abstand y1 - Yo bzw.
x1 - x0 immer geringer macht, um Änderungen der Kurve zwischen diesen Diffe
renzen auszuschließen; schließlich erhält man den Grenzwert
als Differentialquotienten.
Demnach ist f'(x) die abgeleitete Funktion von f(x). Man schreibt auch statt
GI. (1.79.) y' oder y, wenn man als Variable die Zeit t hat. Auf Grund der genann
ten Grenzwertbildung geht die Sekante in eine Tangente über, die die Richtung
einer Linie in dem betreffenden Punkte (P0) angibt. Man kann danach mit dem
Differentialquotienten die Richtungsänderung an den gewünschten Stellen einer
Kurve ermitteln. Des weiteren erkennt man an ihrem höchsten und tiefsten Punkte,
ob die Kurve konvex oder konkav gegen die Koordinatenachse ist.
Gemäß Bild 1.17. kann man feststellen: Hat der Differentialquotient ein positives
Vorzeichen, dann steigt die Kurve mit wachsendem x auf der x-Achse, bei nega
tivem Vorzeichen dagegen fällt die Kurve.
Zunächst sei darauf hingewiesen, daß es außer der Ableitung 1. Ordnungf'(x) = y'
weitere Ableitungen höherer Ordnung gibt;
�� =f"(x) =
y",
d3y.
-- =/"'(x) = y'"
dx3
usw.
63
Bild 1.18.
Xa
An Hand von Bild 1.18. sei ein Extremwert betrachtet. Hat f(x) an der Stelle x0
ein Maximum oder Minimum, so müssen die Funktionswerte in der Umgebung
von x0 kleiner oder größer als x0 sein. Die Funktion f(x) hat an der Stelle Xo ein
Maximum, wenn die 2. Ableitung f"(x0) < 0, ein Minimum, wenn f"(x0) > 0 ist.
Zur weiteren Definition dieser Extremwerte setzt man f'(x0) = 0 und bringt den
aus dieser Nullsetzung gewonnenen x0-Wert in die 2. Ableitung. Die obigen Kri
terien entscheiden über Maxima oder Minima. Istf"(x0) = 0, dann liegt ein Wende
punkt vor (Näheres dazu s. in entsprechender Fachliteratur).
- Die Ableitung einer Potenz mit reellem Exponenten n liegt vor, wenn
'
y = xn, dann y = nx n-l . (1.80.)
'
- Hat man die Funktion y = ax, so wird y = (l •
- Ist die Ableitung einer Summe gleich der Summe der Ableitungen
y = u + v,
( z. B. u
'
= �� ) ·
y = u· v;
' ' '
entsprechend wird y = uv + vu . (1.83.)
64
- Zum leichteren Auffinden der Ableitung komplizierterer Funktionen ver
wendet man die KettenregeL
dy du
y' = 0
(1.85o)
du dx •
Beispiel
Lösung
0 0 dy . du o o o
Man setzt u =-ax und y = eu. Dam1t Ist = e"' = -a . Som1t Wird mit
du dx
GI. (1.85.) y' = -ae-ax.
Zur Vervollständigung einige weitere Ableitungen:
1
y = tanx Y' = y = arcsin x y' = ---=
==-
cos 2x V1- x2
1
Y = arccosx y' =- y- arctan x Y' =
-
---
(1.860)
V1- x2 1 - X2
1 '1
y = lnx y' = - y = 0l0gX Y' =
X xlna
Die Ta ylor-Reihe wendet man besonders in der Elektronik beim Vergleich der
Kennlinien an. Deshalb sei sie abschließend noch genannt. Sind Funktionf(x) des
Punktes x0 und Ableitungen von f(x) bekannt, dann ist mit der sehr kleinen Zu
nahme x
°
2
� -�! �! f"'(xo) +
3
f(x o + x) =f(xo) + f'(xo) + f"(xo) + • o o (1.87.)
Bei der Kennlinie einer Röhre ist f(x0) der Ruhegleichstrom im Arbeitspunkt,
f'(x0) die Steilheit s, f"(x0) die Krümmung T .
1.6.4. Abweichungen
In der Praxis treten stets mehr oder weniger große Abweichungen vom Sollwert
auf ( zoB. durch Meßfehler ).
Bei der Erklärung zum Differentialquotienten wurde bereits von einer Differenz
5 Amateurtechnik 65
gesprochen; diese Bezeichnung flir Abweichung gilt auch. Es bedeuten
y !:lx
!:l bzw. -die bezogene (relative) Abweichung,
y X
y !:lx
100 !:l bzw. 100 -die prozentuale Abweichung.
y X
(x ± !:lx)n � (
xn 1 ± n �) x
, (1.88.)
(1.89.)
Beispie/1.35.
Lösung
Da u = u(x) und v = v(x), ergibt sich ähnlich der Ableitung einer Summe nach
Abschnitt 1.6.3.
y' =
u'- v'.
Beispiel 1.36.
Lösung
Zunächst differenziert man die Summanden getrennt, die Ableitung einer Kon
stanten ist 0. Somit ergibt sich
Beispiel 1.37.
66
Lösung
'
.
Gemäß der Produktregel nach 1.6.3. ist
y' = cos2 x.
Beispiel 1.38.
Gegeben ist die Funktion f(x) = y = Y�2 + 1. Wie groß wird die 1. Ableitung?
Lösung
Man wendet die Kettenregel aus 1.6.3. an und setzt u = x2 + 1. Somit ist y V� =
1 . . dy u 1 du x
oder y = u . Dannt Wird T ; dx 2x; desh alb I. st y' = y + .
T du T xz
= =
-
1
Beispiel 1.39.
a
Von der Funktion y soll die Ableitung gebildet werd
Xn
=
Lösung
U = a u' = 0 und V = xn v
'
= nxn-I;
eingesetzt wird
xn 0 - na x"-1 an
y'
·
---x"'zn,..--- xn+l .
=
= -
Beispiel 1.40.
Lösung
Nach 1.6.2. bildet man zunächst die 1. und 2. Ableitung von der Funktion
y' = 3x2 + 2x - 3, y" = 6x + 2; setzt man nun die 1. Ableitung = 0, so ergibt
sich eine gemischtquadratische Gleichung
Diese x-Werte, in die 2. Ableitung eingesetzt, ergeben mit x1 y1" = 6,33 wegen des
positiven Vorzeichens ein Minimum, mit x2 y " -6,31 wegen des negativen
2
=
67
Setzt man x1,2 in die ursprüngliche Funktion ein, so erhält man die entsprechenden
y-Werte
Y1 = 0,725, Y::. = 4,47.
Beispiel1.41.
Lösung
Als Variable tritt in diesem Fall tauf. Differenziert man einzeln, dann ergibt sich
yy' = ,
2at . Y2' = � ·
Beispiel1.42.
Lösung
Es ist nicht möglich, eine gerade Wurzel aus einer negativen Zahl zu ziehen. Bei
spielsweise erkennt man am Radikanden -2, daß sowohl -1,4142 als auch
+1,4142 immer +2 ergeben. Eine derartige nicht mögliche Zahl (eine gerade
Wurzel aus einer negativen Zahl) heißt imaginäre Zahl. Die Einheit dieser ima
ginären Zahl ist V-1 = i. Um Verwechslungen mit dem Augenblickswert i des
Wechselstroms zu vermeiden, hat man in der Elektrotechnik statt i den Buch-
1.7.
1.1. Rechenregeln bei imaginären Zahlen
6S
Für Potenzen von j gilt:
Die Potenz einer imaginären Zahl ist bei geradem Exponenten eine reelle Zahl,
dagegen bei ungeraden Exponenten eine imaginäre Zahl;
jO =
1 jl =
j j2 =
-1 j3 =
-j j4 =
1
.
J-
1
=
1
--;- =
. (. 1
-J es 1st-.-- =
j4
--;- =
"
J3 =
·)
-J (1.90.)
J J J .
j-2 =
-1 j-3 =
j j-4 =
1.
Das Produkt von imaginären Zahlen ergibt bei einer geraden Zahl von Faktoren
eine reelle Zahl, bei einer ungeraden Zahl der imaginären Faktoren aber wieder
eine imaginäre Zahl;
(1.91.)
Die Summe oder Differenz aus 2 imaginären Zahlen ergibt wieder eine imaginäre
Zahl
Y-a ± Y-b = j (Ya ± Yb). (1.93.)
Stellt man in der Gaußsehen Zahlenebene eine Zahl a + jb dar, dann geschieht das
entsprechend Bild 1.19.
Man erkennt, daß die x-Achse die reelle Achse, die y-Achse dagegen die imaginäre
Achse ist. Eine in dieser Weise angegebene Zahl heißt komplexe Zahl. Wie man
Bild 1.19.
69
so·
+j
b•Rslnf!
Bild 1.20.
erkennt, setzt sie sich aus der reellen Zahl a (auch reelle Komponente genannt) und
der imaginären Zahl jb (der imaginären Komponente) zusammen.
Demnach ist in Bild 1.19. a= 4 und jb= j2. Die komplexe Zahl ( die allge
=
I m= a +jb I· (1.94.)
Aus a= R cosp, b= R sinp erhält man den Betrag von m, der sich wie folgt
berechnen läßt:
70
An der Exponentialschreibweise erkennt man, daß beim Rechnen mit komplexen
Zahlen größere Übersichtlichkeit vorhanden wäre. GI. (1.94.) und GI. (1.95.) könnte
man dann auch wie folgt schreiben:
Die e-Funktion stellt den Winkelfaktor dar. Nach dem bisher Erörterten kann man
eine komplexe Zahl folgendermaßen schreiben:
Der Phasenwinkel rp entspricht dem Winkel der komplexen Zahl lR gegen die
reelle Achse.
Winkelfaktor
el o = e0 = 1
.n
270°= e 2
2
360°= 2:n: = 3n:n: el2n = cos 2:n: +jsin2:n: = 1 = el2n".
ho
tan fPo = (1.104.)
ro
-·
71
Man kann auch schreiben
Damit ist
Die Summe zweier konjugiert-komplexer Zahlen ergibt stets eine reelle Zahl
(1.106.)
Aus der Differenz zweier konjugiert-komplexer Zahlen resultiert stets eine ima
ginäre Zahl
(1.107.)
ffit ffiz
· = (r1 ± jbt) (r2 ± jbz)
= (r1r2 - btb2) ± j (rthz+ r2b1) (1.108.)
-
- R J R� e j(<p,+rp,)
und dessen
(1.111.)
Tz+ jb2
=
=
�� (cos (cp1 - 'P2)+ j sin ('Pr -
cpz)) (1.114.)
= � ej(<p,-rp,i (1.115.)
R2
I�I = Rq = ,2
2
! b22f(rtr2+ b1b2)2 + (rrbz - rzbr)2, (1.116.)
72
dessen Phasenwinkel
r1 + jb1 (rl + jb1) (r2 =t= jb2) r1r2 ± b1b2 + j (b1r2 =t= r1b2)
r2 ± jb2 (r2 ± jb2) (r2 =t= jb2) r2 + b2
2 2
= =
(r ± jb) = (r2 - b ) ±
2 2 2jrb
(r ± jb)3 = (r3 - 3rb ) ± j (3r b - b3)
2 2
(1.118.)
.,, n
ro n = Rn (cos nq; ± J sm nq;) = R ne ± j q> (1.119.)
• .
Yr ± jb = yvr� +
r
±j vv�- r
(1.120.)
Man kann auch allgemein schreiben
1 1
ffin
=
R-;,
-
( �±
cos j sin �) · (1.121.)
Das Logarithmieren geschieht am besten mit der Exponentialform.
Beispiel 1.43.
2j- 2 + 3 J'f.
Beispiel 1.44.
Beispie/1.45.
Lösung
Man setzt JIT = r + jb. Durch Auflösen der Wurzel auf der linken Seite der
Gleichung wird j = r2 - b2 + 2jrb.
Vergleicht man nun Real- und Imaginärteil auf beiden Seiten der Gleichung, so
ist r2- b2 = 0 (da es auf der linken Seite keinen Realteil gibt). Ferner wird 1 = 2rb
Setzt man diesen Wert in die quadrierte obere Gleichung ein, so ergibt sich
JIT=± :2 o + j).
Beispiel 1.46.
1 + 2j 2- 6 + j(4 + 3) -4 + 7j .
= = -0,308 + J 0,538.
2- 3j 4 + 9 13
0,538
tan fP = _ = -1,75.
0,308
In den Tafeln für trigonometrische Funktionen findet man fP = -60°. Der Betrag
der komplexen Zahl ist R = }10,3082 +- 0,5382 = 0,62. In Exponentialform ge
schrieben, wird der Quotient � 0,62e-i600•
74
1.8. Tabellen und Hinweise
75
1.8.3. Winkelfunktionen
0 0 0 0 1 1 0 00
X e
x
e
-x
sinx coshx tanhx
76
Es ist sinh x = 0,5 (ex - e-"')
cosh x = 0,5 (e"' + e-x)
e"'- e-z
tanhx=
e:r +e "'
e"' = sinh x + cosh x e-z = cos x - sin x
cos2h x - sin2h x = 1
Alpha A a Ny N jl
Beta B ß Xi E ;
Gamma r y Omikron 0 0
Delta L1 15 Pi [] :n;
Epsilon E B Rho p e
Zeta z c Sigma }; a,r;
Eta H 1J Tau T 7:
77
1.8.7. Mathematische Zeichen
0 Grad oo unendlich
Diagramm zu Abschnitt 1
Der Funktionswert des Winkels 30° ist für die Sinusfunktion entsprechend 0,5.
Zur weiteren Handhabung kann man die Strecken auf der x-Achse mit den gewünschten
Winkeln wie die Funktionswerte auf der y-Achse unterteilen.
78
Literatur zu Abschnitt 1
2.1. Gleichstromkreis
I U= R
/· I· (2.1 )
.
u u
]=-· R=y. (2.2.)
R'
U- Spannung in Volt (V), I- Strom in Ampere (A), R- Widerstand in Ohm (!2).
1 V ist die elektrische Spannung zwischen 2 Punkten eines homogenen und gleich
mäßig temperierten metallischen Leiters, in dem bei einem zeitlich unveränderten
Strom der Stärke 1 A zwischen den beiden Punkten eine Leistung von 1 W umgesetzt
wird.
Sehr oft muß man mit kleineren - oder größeren- Spannungen als 1 V umgehen.
Nachstehend sind deshalb Teile und Vielfache von 1 V aufgeführt:
80
1 A ist die Stärke eines zeitlich unveränderten elektrischen Stromes durch 2 gerad
/inie, parallele, unendlich lange Leiter der relativen Permeabilität 1 und von ver
nachlässigbarem Querschnitt, die einen Abstand von 1 m haben und zwischen denen
die durch den 5trom elektrodynamisch hervorgerufene Kraft im leeren Raum je
Meter Länge der Doppelleitung 2 · 10-7 mkgjs• beträgt.
1 nA = 1 Nanoampere = I0-9 A
1 11-A = 1 Mikroampere = I0-6 A
1 mA = 1 Milliampere = I0-3 A
1 kA = 1 Kiloampere = 103 A
1 D. ist der elektrische Widerstand zwischen 2 Punkten eines homogenen und gleich
mäßig temperierten metallischen Leiters, durch den bei der Spannung 1 V zwischen
den beiden Punkten ein zeitlich unveränderter Strom der Stärke 1 A fließt.
Durch die in den Definitionen angegebene zeitliche Konstanz des Stromes wird
darauf hingewiesen, daß es sich um Gleichstromgrößen handelt. Bei den Erläute
rungen zum Wechselstromkreis erkennt man aber, in welchem Maß sich z.B.
der Widerstand eines Drahtes bei fließendem Wechselstrom mit steigender Fre
quenz erhöht.
In der Praxis wird man kaum mit der Definition des Widerstands operieren. Um
Vergleiche anzustellen, bedient man sich der Größe des spezifischen Widerstands
oder des spezifischen Leitwerts. Dazu wählt man die Länge eines Leiters von 1 m
und einem Querschnitt von 1 mm2• Aus den spezifischen Größen lassen sich all
gemeine Beziehungen ableiten, die es gestatten, Ohmwert, Länge oder Querschnitt
von Leitern zu ermitteln.
(2.3.)
oder aber
R 0 . 1
1=
·
q t2.4.)
' q=�R.
--
6 Amateurtechnik 81
Die Gleichungen lassen erkennen, daß
1
(2.5.)
(! ="
ist. e hat die Dimension n · mm2/m, "� m/0 · mm2• WiderstandRund Leitwert G
sind reziprok zueinander
1
R=-· (2.6.)
G
Dimension des Leitwerts ist Siemens (S). Danach beträgt ein S = 1/0 · I0-3
S = 1 mS usw. In Tabelle 2.1. sind e, "und der Temperaturkoeffizient einiger den
Funkamateur interessierenden Materialien angegeben.
Tabelle 2.1. Spezifischer Widerstand f!, spezifische Leitfähigkeit " und Temperaturkoef
fizient "'
Bei der Berechnung von Leitungswiderständen darf man die Rückleitung nicht
vergessen! Durch den Einfluß der Temperatur kann sich der Widerstandswert einer
Leitung, einer Wicklung oder anderer Widerstandsgebilde verändern.
R -Ro .
lll = -=-� (2.8.)
R o !:..{} '
·
« in 1/'C.
82
Widerstände kann man vielfältig kombinieren. Bei der Reihenschaltung werden
die Widerstände - wie der Name sagt - hintereinander geschaltet; der Gesamt
widerstand ergibt sich mit
(2.9.)
1 1 1 1 1
--
Rp
=-+-+-+ ··· +
� � �
�
(2.10.)
1
oder Gges = -
Rges
=G1 +G2 +Ga + ... +Gn. (2.11.)
(2.12.)
I W= U·I·t I; (2.13.)
W in Ws (Wattsekunden), wenn U in V, I in A.
3600 Ws = 1 Wh (Wattstunde). Von Interesse dürfte die Kilowattstunde sein
(elektrischer Zähler). 1 kWh = 36· 105 Ws. Bemerkenswert sind noch einige Um
rechnungen von elektrischer in mechanische Arbeit
Dividiert man GI. (2.13.) durch t, so ergibt sich die elektrische Leistung (s. Dia
gramm 2.1.)
I P= U·I=I2·R= !f I; (2.14.)
P in W, U in V. I in A, R in 0.
83
Durch Umformung erhält man
U= p =rP·R,
y
,,
; � V�
= =
.
( 2.15.)
I= E (2.16.)
Ri +Ra
Die Spannung U gemäß Bild 2.1. bezeichnet man als Klemmenspannung. Für die
Spannung E hat man die Bezeichnung Urspannung geprägt.
Es ist
U= E-I· Ri =I· Ra. (2.17.)
- Kurzschluß (Ra = 0)
Ra.
Bild 2.1.
84
Diesen Betriebszustand kann man beispielsweise zur Bestimmung von R; (Innen
widerstand des Generators) verwenden.
- Leerlauf (Ra = oo )
I = Imin� 0 .
h E E·h
I= U=-z• P=- -· (2.20.)
2 ' 4
Bei Anpassung wird die maximale Leistung abgegeben. Jedoch mißt man je nach
Technik diesem Betriebsfall unterschiedliche Bedeutung bei. Diagramm 2.2. zeigt
die in Abhängigkeit von Ra/R; auf /k und U1 bezogenen Änderungen.
2.1.2.1. Spannungsteiler
Widerstand Ra ist aufteilbar, d. h., in der Praxis kann er aus in Reihe geschalteten
oder parallelgeschalteten Widerständen gemäß Bild 2.2. bestehen.
Durch Unterteilung in 2 Widerstände nach Bild 2.3. erhält man den sogenannten
Spannungsteiler, der große Bedeutung in der Elektronik hat. Nach der Spannungs
teilerregel sind die Spannungsabfälle proportional den Widerständen
�. (2.21.)
�
u
ist (2.22.)
u;
oder (2.23.)
und (2.24.)
85
2.1.2.2. Stromteiler
I t-=�=� I· (2.25.)
Bild 2.4.
Die durch 2.1.2.1. und 2.1.2.2. gewonnenen Erkenntnisse lassen sich in der Meß
bereichserweiterung von Instrumenten verwerten. Bild 2.5. deutet die Möglich
keiten an. Danach ist der erforderliche Vorwiderstand beim Spannungsmesser
Rv- R in
_ ( Umess t) (2.27.)
U; n - ·
Man bezeichnet n als Vervie/fachungsfaktor des Meßbereichs, Rin ist der Innen
widerstand des Instruments. Und es läßt sich leicht einsehen, daß sich der Wert
von n mit der Höhe der Spannung ändert. Ebenso liegen die Verhältnisse bei der
86
Bild 2.5.
Strommessung, wo man mit 1/l;n = n den Webenwiderstand oder Shunt wie folgt
berechnen kann:
Rne � (2.29.)
n -1
= ·
(2.30.)
Ist R geeicht, dann kann man durch Ablesen an der Skale sofort von R den R;n
angeben.
Ein einfaches Ohmmeter läßt sich auch mittels Spannungsmessung realisieren. An
Stelle von R nimmt man den unbekannten Widerstand Rx. Sind Klemmenspan
nung U, Spannungsabfall über dem Instrument und Innenwiderstand des Instru
ments bekannt, dann wird
Durch vorherige Eichung eines variablen Widerstands R (z. B. gemäß Bild 2.6.)
kann man die unterschiedlichen Ausschläge am Instrument eichen und dann
R gegen Rx austauschen. Allerdings ist die Höhe der Betriebsspannung U zu
kontrollieren!
Bild 2.6.
1!7
2.1.2.4. Zweipoltheorie
In der Praxis können vielfach vermaschte Stromkreise auftreten, bei denen man
zur Feststellung der interessierenden Größen einige Erfahrungen benötigt. Bei
solchen Berechnungen kann es möglich sein, daß man durch Ermittlung einer
Größe schnell vorankommt. Zuweilen stellt sich die Aufgabe auch so, daß ledig
lich der Wert einer Größe wissenswert ist. In diesem Fall hilft entscheidend die
Zweipoltheorie. Sie erfordert natürlich ebenfalls Grundkenntnisse (s. die Teil
abschnitte zuvor).
Gemäß Bild 2.7. soll z.B. der Strom lx bestimmt werden, und zwar mit Hilfe der
Zweipoltheorie. An Hand einiger Merksätze sei die Verfahrensweise erläutert.
- Es ist der Stromkreis an der Stelle zu unterbrechen, von der man den Strom bzw.
Spannungsabfall wissen will. Zur Erleichterung dieses Vorhabens zeichnet man
am besten die gegebene Verzweigung um, wie es z.B. in Bild 2.8. geschehen ist.
Dabei kann die Trennstelle durch Buchstaben bezeichnet werden (A, B).
- Jetzt ist der Widerstand zu bestimmen, der an den Klemmen A, B vorhanden sein
würde, wenn man an der bezeichneten Stelle in die Schaltung sieht (Bild 2.9.).
Alle im Stromkreis vorhandenen Urspannungsquellen sind bei der Ermittlung
des Ersatzinnenwiderstands R0 vorübergehend kurzzuschließen.
- Nunmehr ist die an den Klemmen A und B wirkende Spannung festzustellen. Zu
diesem Zweck muß man die Kurzschlüsse an den Urspannungsquellen wieder
aufheben. Die Spannung U0 wird durch Anwendung der Kirchho.ffschen Gesetze
bestimmt. Zu bedenken ist, daß an den Stellen A und B kein Stro� fließt. Er
leichtert wird die Ermittlung von U0, wenn in diesen Zweigen Widerstände
liegen, die man bekanntlich dann als nicht vorhanden ansehen kann.
R3 R3
A
R7 R5 R4-
E B
[ Bild 2.7.
RZ
Bild 2.8.
R2
(Aj 8 .
Bild 2.9.
gg
- Jetzt sind Wert der Ersatzspannungsquelle U0 und ihr Innenwiderstand R0 be
kannt (Bild 2.9.). Der gesuchte Strom lx läßt sich nun leicht errechnen, indem die
Klemmen A, B mit dem Widerstand des Zweiges x überbrückt werden (R5). Es
ist natürlich möglich, ohne diesen Widerstand auszukommen; dann wird A, B
kurzgeschlossen. Der Strom beträgt
(2.32.)
(2.33.)
Bild 2.10.
Beispiel 2.1.
Ein Generator speist einen Widerstand von 55 n. Der durch den Widerstand
fließende Strom wurde mit 4 A ermittelt. Wie groß sind Klemmenspannung und
Leistungsverbrauch?
89
Lösung
U = 4A · 55 n = 220 V,
P = 220V · 4A = 880 W.
Beispiel 2.2.
Ein Voltmeter mit einem Widerstand von 50 kn (Rin + Rv) wird an eine Batterie
zur Spannungsmessung angeschlossen. Welcher Strom fließt durch das Meßwerk,
wenn es eine Spannung von 4V anzeigt?
Lösung
4V
, 0,8 10-' A = 80 (LA.
5 . 10
= ·
Beispiel 2.3.
Lösung
10V
Ri = = 5 n.
2A
Beispiel 2.4.
Bei einem Vollausschlag eines Drehspulinstruments fließt ein Strom von 1 mA.
Der Widerstand des Meßwerks beträgt 300 n. Man will mit diesem Instrument
aber Ströme von 10 A messen. Welcher Parallelwiderstand ist erforderlich, und
welche Leistung wird in ihm verbraucht?
Lösung
Aus GI. (2.29.) läßt sich Rne ermitteln, wenn n bekannt ist. In der Aufgabenstellung
.
1St n -� . t
10' Al SO lS
10_3
- •
- -
300
Rne = 3 . 10-2 n
104- 1
= ·
90
R7
RZ lf3
Beispiel 2.5.
An einem Widerstand von 1 M n liegt eine Spannung von 2 V. Man teile den
Widerstand so auf, daß 0,1 V an dem Teilwiderstand abfällt (Bild 2.11.).
Lösung
R2 =
R
l ;; R2 = 1�� = 50 kn.
Beispiel 2.6.
Es ist eine Schaltung nach Bild 2.12. gegeben. Durch einen Strommesser soll der
Strom im Zweig von Ra ermittelt werden. Je nach Höhe von Ra wird man - auf
Grund der Eigenschaften des Instruments - den Strom mehr oder weniger genau
messen. Es taucht dann leicht die Bemerkung von "Theorie und Praxis" auf.
Durch die Zweipoltheorie kann man sich nun jedoch darüber orientieren, welche
Eigenschaften der Strommesser haben muß, damit der Meßfehler einen gewissen
Wert nicht übersteigt.
Lösung
Nach Abschnitt 2.9.4. wird zunächst der Zweig unterbrochen, an dem der Strom
gemessen werden soll, um R0 und U0 festzustellen.
Gemäß Bild 2.13. ergibt sich für
(R; + R1)R2.
R0 = (R; +R111 R2) + Ra= +Ra
·
R; + R1 + R2 .
R1 R3
RZ
Bild 2.13. Bild 2.14.
L-----�----�8
91
Da über R3 jetzt kein Strom fließt, ergibt sich für die zwischen A und B liegende
·
Uo R2
.
E = Ri + R1 + R2
Es wird eine Stromänderung eintreten, wenn man ihn in Reihe mit R0 legt; der
Strom ist dann 0,019 A. Also liegt eine Änderung um etwa 3% vor. Man muß
demnach in der Praxis stets den Fehler berücksichtigen, der durch Anschluß eines
Instruments entstehen kann.
Beispiel 2.7.
Lösung
Mit Bild 2.16. wird deutlich, daß man durch Auftrennen der Verbindungsstelle
Strom lx ermitteln kann. Man benutzt wieder die Zweipoltheorie, um R0 und
U0 zu berechnen.
.
Mit
11 12
lx = 2 A. Ein Strom, den die Batterie mit der höheren Spannung liefert und
keinen Nutzen bringt. Man soll deshalb nur dann Batterien zusarnmenschalten,
wenn sie völlig gleiche Eigenschaften-aufweisen .
_r-A
..E1.fl
�E2
.
T 11, oß
92
2.2. Wechselstromkreis
Wechselströme sind für den Funkamateur von großer Bedeutung. Die Interessen
gebiete unterscheiden sich durch die Frequenzen. Bei den folgenden Erläuterungen
beziehen sich die erforderlichen Definitionen jeweils auf sinusförmige Wechsel
ströme. In der Praxis muß man oft mit verzerrten Kurvenformen des Wechsel
stroms umgehen; darauf wird zunächst nicht eingegangen.
Aus Bild 2.17. ist der ideale Verlauf eines Wechselstroms ersichtlich. Den gleichen
Verlauf kann es auch bei der Wechselspannung geben. Mit T bezeichnet man die
Periodendauer, also den vollen Verlauf einer Sinuswelle von 360° bzw. im Bogen
maß entsprechend 2:n:. Man erkennt, die I. Halbwelle ist nach 180° f; n beendet.
Die Höchstwerte (Amplituden) liegen bei 90° f; :n:/2 bzw. 270° f; 3:n:/2. Es wird
deutlich, daß der Strom im Verlauf einer Periodendauer seine Polarität ändert, er
ist nämlich von 0 bis 180° positiv, von 180° bis 360° dagegen negativ. Der reziproke
·
I /=
� I; (2.35 . )
Tin s.
Für die Anzahl der Sinusschwingungen je Sekunde gilt die Bezeichnung Hertz (Hz).
Beispielsweise hat der Netzwechselstrom 50 Hz. Wird die Frequenz/mit 2:n: multi
pliziert, so ergibt sich die Kreisfrequenz
co = 2 · n ·/; (2.36.)
'1
co in s- .
Die Kreisfrequenz hat in der gesamten Wechselstromtechnik große Bedeutung.
Die bereits erörterten Höchstwerte (Bild 2.17.) bezeichnet man auch als Imax
bzw.Umax; andererseits bezeichnet man sie auch als Spitzenwerte i bzw. u. Des
weiteren läßt das Bild noch den Wert Ieff(U"If) erkennen ; dieser Wert bezieht sich
auf den Gleichstrom. Dem Effektivwert des Wechselstroms ist ein gleichgroßer
Gleichstromwert identisch. Beispielsweise verursacht ein Effektivwert von 2 A die
Bild 2.17.
93
gleiche Wärmewirkung wie ein Gleichstrom von 2 A. Die Zusammenhänge zwischen
Maximal- und Effektivwert ergeben sich aus
1 lmax (2.37.)
eff =
}'2 ,
Umax
Ueff =
J'f" · (2.38.)
P8 U I, (2.39.)
- Scheinleistung - = = ·
(2.40.)
Man erhält
Mit dem Betrag des Scheinwiderstands lassen sich auch die Werte der anderen
Widerstände ermitteln
R. = VR;, + Rt.
Schließlich ergibt sich
Bild 2.18.
94
Bild 2.19.
J}j
ketteten Strom lv und dem Phasenstrom lp = 1�73 ergibt sich bei gleicher Last für
Pw es in VA, wenn U in V, I in A.
g
2.2.2. Wechselstromwiderstände
Aus GI. (2.37.) geht hervor, daß es im Wechselstromkreis Widerstände gibt, die
sich vom ohmseben Widerstand des Gleichstromkreises unterscheiden; dazu nach
folgend Näheres.
2.2.2.1. Wirkwiderstand
Wie bereits erläutert, befinden sich bei einem rein ohmseben Widerstand im
Wechselstromkreis Spannung und Strom in Phase. Demnach beträgt der Phasen
winkel 0°. Für solche Widerstände gilt im Wechselstromkreis nach wie vor das
Ohmsehe Gesetz. Es gibt z. B. Schichtwiderstände, die selbst bei Frequenzen bis
ins UKW-Gebiet ihren rein ohmseben Charakter behalten. Natürlich muß man
Zuleitungsinduktivitäten (wie Schaltkapazitäten) ausklammern. Aber andere
Widerstände verändern mit steigender Frequenz ihren Gleichstromwiderstand,
weil sich der sogenannte Skin-Effekt (Hautwirkung) bemerkbar macht; es nimmt
nicht mehr der gesamte Leit«quersc hnitt am Stromfluß teil. Die Eindringtiefe �
95
ist das Maß dafür, wo im Leiterinnern gegenüber der Leiteroberfläche nur noch
36% der Stromdichte auftritt. Allgemein beträgt
I I;
0,5
= (2.45.)
!5
11· f.1,. u
.
Rwi =
r
2
·
1
1t u (
· 2
r
Y:n · f• u • f.1, + 0,25 ) ; (2.46.)
dabei ist der Wurzelausdruck wesentlich > 1 für die interessierenden Frequenz
gebiete. In der obigeri Beziehung gilt R in Q, wenn r in mm, u in Sm/mm2,/in Hz
und f1. = Permeabilität ""' 1 (mit der Dimension Hs/cm) eingesetzt werden.
Oberhalb 10 kHz ergibt sich für Kupferdrähte folgendes Verhältnis zwischen
Wirkwiderstand und Widerstand bei Gleichstrom
(2.47.)
2.2.2.2. Kondensator
I �I; C= (2.48.)
C in F, Q in As, U in V.
In der Praxis benutzt man wesentlich kleinere Einheiten für die Kapazität:
96
(Eine möglicherweise in älteren VeröffentliChungen noch vorkommende, heute
nicht mehr verwendete Einheit kleiner Kapazitäten war cm, und zwar 1 cm
= 1,11 pF).
Ausgehend davon, daß der grundsätzliche Aufbau eines Kondensators bekannt ist,
soll die zwischen den Platten des Kondensators auftretende Feldstärke E be
handelt werden;
E=-C!_.' (2.49.)
a
C· U2
= (2 .50.)
p --z;;-;
P in kp, C in F, U in V.
Die im Kondensator gespeicherte Energie ist
C· -2
Wc = -- U ; (2.51.)
2
Wc in Ws, C in F, U in V (1 Ws = 10,2 kpm).
Die Kapazität eines ebenen Zweiplattenkondensators ist unter der Bedingung eines
homogenen Feldes zwischen den Platten
C =
e •
a
F = 0'0 886 er.
a
F I; (2.52.)
Material er Material Er
Keramik . Hol.z .
7 Amateurtechnik 97
Hat man nun n Platten eines Kondensators, so beträgt dessen Kapazität
C = (n Er •
F;
1) 0,0886 (2.54.)
a
-
· F
C=---0,0886
.:____ ___
(2.55.)
�+�+ .. · +an
tri Er2 rn
C in pF.
Die Kapazität eines Koaxialkabels beträgt (Bild 2.20.)
c = 0,242 . le.
(2.56.)
D
lg
d
� 0,12 Er •I
C (2.57.)
lg .!{_
r
0,241 e l.
r
� • •
C- (2.58.)
2d
-
'
lg
D
98
Aus geradem Draht parallel einer leitenden Fläche ergibt sich
0,241 er l
C= ,
· •
' (2.59.)
4h
lg
D
Cmax- , (2.60.)
·-
d
C in pF.
Kapazität beim Drehwinkel o:
C = (Cmax - Cmin) �
:n;
+ Cmin; (2.61.)
Cges = Cl + C2 + · · · + Cn (2.62.)
_1 _1 1 + .. +-!.._
_= +- . (2.63.)
Cges C1 C2 Cn
C1· Cz
C (2.64.)
_
ges- cl + c2
Betrachtet man Bild 2.23., das die Möglichkeit der Auf- und Entladung eines
Kondensators zeigt, so erkennt man, daß sowohl während der Zeit der Auf
ladung als auch der Entladung ein veränderlicher Strom fließt. Erfolgt die Auf-
C1
C1 CZ
-63-
---II 11--_,
�
Cges Bild 2.22.
99
Bild 2.23.
Iadung mit Gleichspannung, dann ist der Strom im Augenblick des Anlegens der
Spannung hoch, um nach erfolgter Aufladung zu verschwinden;
t
. E -C·Rv •
lauf= e ' (2.65.)
yV
iaur in A, wenn E in V, R in n, C in F, t in s.
Dabei erfolgt eine Aufladung auf
(2.66.)
Uin V.
Die Größe CRv ist die Dimension einer Zeit (As/V · V/A = a); sie erhielt die
Bezeichnung Zeitkonstante •· Die Zeitkonstante gibt an, wie schnell eine Auf
bzw. Entladung vor sich geht.
(2.67.)
• in s, wenn C in F, R in n.
Diagramm 2.5. zeigt die Zeitkonstanten für einige Werte von Rund C. Legt man
den Schalter gemäß Bild 2.23. auf Entladung um, dann erfolgt diese über Rv.
. E
lent = e (2.68.)
y
� ,
V
Uc =E·e � (2.69.)
i in A, u in V.
Nach der Halbwertzeit tH ""' 0, 7 • hat die Spannung bzw. der Strom den halben
Maximalwert erreicht. Wie bereits erläutert, fließt während der Auf- und Ent
ladung ein veränderlicher Strom
(2.70.)
Die Gleichung besagt, daß bei ständig sich ändernder Spannung am Kondensator
ein dauernder Strom fließen muß. Das ist auch tatsächlich der Fall, wenn statt
100
Gleichspannung eine Wechselspannung anliegt. Bild 2.24. zeigt die Anordnung
eines Differenzierglieds; dessen Zeitkonstante beträgt
0,159 .
r = R. C � ' (2.71.)
. f
0,159
r =R· C -::Y - (2.72.)
I
Der durch einen Kondensator fließende Wechselstrom hängt ab von der Größe
der Kapazität, der anliegenden Spannung und der Höhe der Betriebsfrequenz.
Hätte der Kondensator keinerlei Verluste (in der Praxis nicht möglich!), dann
bildete er einen Blindwiderstand: Der Kondensator reduziert nämlich den Wechsel
strom, ohne daß Arbeit geleistet wird. Der Betrag dieses Blindwiderstands (auch
kapazitiver Widerstand genannt) ist
(2.73.)
(2.74.)
R in n, C in F, I in Hz, t5 - VerlustwinkeL
101
Kennt man einen Widerstand, so läßt sich der andere ohne weiteres feststellen;
denn es ist
1
R (2.75.)
p = Rs (wC)• ,
1
Rs = R (wC)2 (2.76.)
p
Parallelschaltung von 2 Kondensatoren mit unterschiedlichem Verlustwinkel
ergibt einen resultierenden Wert von
(2.77.)
Glimmerkondensator dc = 2 · 10-4
Papierkondensator dc = 2 · 10-2
Keramikkondensator dc = 1 • 10-3•
Q=_!__· (2.78.)
dc
Schaltet man einen Kondensator mit einem Widerstand in Reihe, dann wirkt sich
beispielsweise der Verlustwiderstand R8 des Kondensators nicht aus, wenn der
mit dem Kondensator in Reihe befindliche Widerstand R einen wesentlich höheren
Wert hat als R•. Der Betrag der Reihenschaltung ist
l tanq>=-
wC·R I·
- 1
(2.80.)
Ähnliches, wie bei der Reihenschaltung erörtert, läßt sich bei der Parallelschaltung
von Kapazität und Widerstand feststellen. Im Prinzip gilt ftir die Betrachtung
ebenfalls Bild 2.25. Der Betrag des Widerstands einer solchen Parallelschaltung
ergibt sich mit
Rpa = R (2.81.)
Y1 + (RwC)2
102
c c c c c c
Bild 2.26.
�
Bild 2.27.
��
-- �._��--�
Der durch den Kondensator fließende Strom eilt der Spannung um den Phasen
winkel qJ voraus. Diese Tatsache nutzt man in vielen Schaltungen der Elektro
technik bzw. Elektronik aus. Als Beispiel sei eine 3- und 4gliedrige Phasenschieher
kette zur Erzeugung von Wechselspannungen mit Röhrenoszillatoren genannt
(Bild 2.27.).
/in Hz, C in F, R in 0.
In vielen Anordnungen der HF-Technik, beim Experimentieren usw. benötigt
man den kapazitiven Spannungsteiler. Um ein richtiges Teilungsverhältnis zu er
halten, dürfen die den Kapazitäten parallelliegenden ohmseben Widerstände nur
hochohmig gegenüber den Blindwiderständen der Kondensatoren sein (Bild 2.29.)
(2.86.)
103
r�
�
Bild2.29. Bild2.30.
(2.87.)
Rsch - parallel dem Schwingkreis, Rau - Widerstand an C2• Weiter ist dabei zu
beachten, daß
u vC = c1c2
= .Cl= C
Uc V, -1' C1 + Cz
--
·(2.88.)
2.2.2.3. Spule
(2.89.)
L in Henry.
I
Rm =/.t-_q ; (2.90.)
104
Die absolute Permeabilität ist keine Konstante, sondern hängt von dem verwen
deten magnetischen Material ab. Für magnetische Materialien gibt man di,e rela
tive Permeabilität f-'.,.1 an. Es ist deshalb mit der Permeabilität des V akuums !J.o
H H
11·o = 1 256 . w-s """ 0 4. n. to-s (2.91.)
r
-
' cm ' cm
und damit
[J.=!J.o•!J.rcl• (2.92.)
In der Technik benutzt man den reziproken Wert des magnetischen Widerstands
Rm, der die Bezeichnung ArWert hat.
(2.93.)
L. I2
Wma = -- (2.94.)
2
Wma in Ws, D in H, I in A.
Die Kraft, mit der eine ferromagnetische Fläche zum Nichtferromagnetikum
gezogen wird, ist
(2.95.)
j5 in Gauß, u in Oe.
Vs
Es ist 1 Gauß = 1 G = w-• = w-� (Tesla).
cm J
Trägt man in Abhängigkeit von u die Induktion auf, so erhält man die Magneti
sierungskurve (Hysteresekurve) nach Bild 2.31. Nichtmagnetische Stoffe haben
eine Gerade als Magnetisierungskurve (z. B. Luft). Gemäß Bild 2.31. nennt man
105
H
Bild 2.31.
2
L = 2 • I· In ( ;) • to-a; (2.97.)
L in fLH, I - Länge des Leiters in cm, h - Höhe über der Fläche in cm, r - Radius
des Leiters, In - natürlicher Logarithmus.
Als Induktivität des Koaxialkabels (Bild 2.20.) ergibt sich
L = 2 · l· In ( �) to-a; (2.98.)
2
L = 4 · l· In ( f) l0-3; (2.99.)
w2
L = 4 . TC • r
II. • F -- I0-3•' (2.100.)
[
Bild 2.32.
106
Bild 2.33.
L in [l.H, c- Höhe in cm, b- Breite in cm, 1- Länge in cm, k- Faktor (Bild 2.34.).
Die Induktivität einer einlagigen Zylinderspule (Bild 2.34.) ergibt sich mit
w2D2
L ; (2.102.)
= 100 · I+ 45D
L = w2 • A�o w =
V! ;
(2.103.)
L in [l.H, A1 in [l.H.
E_:--1
· 1
/(
7,0
0,8
r. • • .r
0,2
Bild 2.34.
0
107
An Stelle des AI-Werts findet man wahrscheinlich noch den Kernfaktor
(2.104.)
Kennt man von einem HF-Eisenkern den Kernfaktor bzw. ArWert nicht, so
wickelt man die Spule mit 100 Wdg. und mißt die Induktivität in tLH (Dia
gramm 2.7.). Mit nachstehender Formel läßt sich dann K berechnen
(2.105.)
1 1 1 1
--+-+ ··· +-· (2.107.)
Lges - L1 Lz Ln '
-
(2.108.)
(2.109.)
Parallelschaltung dagegen
2
L1 Lz- M
L
•
(2.110.)
p = L1 + L2 ± 2 M ;
M - Gegeninduktivität.
Das Pluszeichen gilt für gleichgerichtete magnetische Felder, das Minuszeichen
entsprechend für entgegengesetzte magnetische Felder. Für M ergibt sich
L1
-E3
L1 L2
�
� Bild2.35. Bild2.36.
Lges L2
108
r-----,
Bild 2.37.
f
E
Bild 2.38.
Mit k bezeichnet man den Kopplungsfaktor, der stets < 1 ist. Die Bestimmung von
k ist nach Bild 2.37. möglich.
L'-L"
M= ,
4
(2.113.)
L' -L"
k = - .
4 YL1 · Lz
Schließt man eine Induktivität nach Bild 2.38. in einen Gleichstromkreis, so ver
leiht diese dem Strom bestimmte Trägheitseigenschl!ften. Es treten ähnliche Ver
hältnisse auf wie beim Kondensator. Ist der Innenwiderstand der Stromquelle
wesentlich geringer als RL, dann muß mit RL gerechnet werden (Einschaltvorgang).
ie = :i: (1 - e
-
I�) ; (2.114.)
i in A, E in V, t in s, •L in s.
Die Zeitkonstante, als äquivalente Größe des Kondensators, ist
EI]; (2.115.)
•L in s, L in H, R in 0.
Öffnet man Schalter S und schließt Schalter K beim Ausschaltvorgang im gleichen
Augenblick, so ist
(2.116.)
109
Die induzierte Spannung in einer Spule ist
di
Bind=- Ldt· (2.117.)
Bei einer idealen Spule treten keine Verluste auf. Legt man an eine solche Spule
eine Wechselspannung, so ist der durch die Spule fließende Wechselstrom von
ihrem induktiven Widerstand abhängig. Da keine Verluste auftreten, verursacht
der fließende Strom keine Erwärmung, oder, anders gesagt, die Spule hat einen
Blindwiderstand. Er wird berechnet mit
(2.118.)
RL in n, /in Hz, L in H.
Der Widerstand ist also proportional der Frequenz und der Induktivität. Mit
steigender Frequenz wird auch RL steigen. In der Praxis allerdings kann gerade
eine Spule nicht als verlustfrei angesehen werden; wobei eine solche Feststellung
nur im Zusammenhang niit der betreffenden Schaltung getroffen werden darf.
Der Verlustwiderstand der Spule liegt - gedacht -parallel (hochohmig) oder in
Reihe zur Spule (niederohmig). Bild 2.39. zeigt die Möglichkeiten für dasAuftreten
des Verlustwiderstands. Allgemein ist dieser Verlustwiderstand größer als bei
Kondensatoren. Er setzt sich vor allem zusammen aus dem Einfluß des Skin
Effekts und den magnetischen Eigenschaften des HF-Eisens.
Der Verlustwinkel der Spule beträgt
(2.119.)
110
'·!)
Rp
RV
L
1,0
fu � Bild 2.40.
f,
••
(2.120.)
(2.121.)
QL läßt sich mit den Mitteln des Amateurs relativ leicht bestimmen. Bild 2.40. zeigt
die entsprechende Meßschaltung. Danach schaltet man die zu ·untersuchende
Spule mit einem Luftdrehkondensator zu einem Parallelschwingkreis zusammen
und koppelt sowohl den HF-Generator als auch das Röhrenvoltmeter schwach an
den Kreis an. Durch Varüeren der Generatorfrequenz werden, ausgehend von der
Resonanzfrequenz (Erklärung später) des Meßkreises, die Frequenzen (die den
0, 707fachen Maximalwert am Röhrenvoltmeter ergeben) registriert. Die Differenz
dieser beiden Frequenzen ergibtfo - Iu = b =Bandbreite. Diese Differenz ist ein
direktes Maß für die Güte der Spule, denn es gilt
(2.122.)
Auch bei fester Generatorfrequenz läßt sich durch den geeichten Drehkonden
sator mit der Kapazitätsänderung QL ermitteln;
2Cres
QL (2.123 .)
= •
!::.C
.
1
Cei
=
w2L ; (2.124.)
C in F, f in Hz, L in H.
111
•jl�L
-'lwL
•••
Bild 2.41.
R R
Schaltet man eine Induktivität mit einem ohmseben Widerstand in Reihe, dann
ergibt sich (wenn der Verlustwiderstand der Spule vernachlässigt werden darf) für
den Betrag des Scheinwiderstands:
(2.125.)
tanrp =-r;
wL (2.126.)
R in 0, f in Hz, L in H.
Bei Parallelschaltung von Widerstand und Spule erhält man den Betrag des
Scheinwiderstands
Rsch _
Rva ·
wL (2.127.)
-
YR�a + (wLi
sowie den Phasenwinkel
R
rp = - � ·
tanm (2.128.)
wL'
Rin Q, /in Hz, L in H.
Bei einer idealen Induktivität eilt der Strom der Spannung um 90° nach. Infolge
des Verlustwiderstands oder eines zusätzlichen Widerstands beträgt die Phasen
verschiebung weniger als 90°.
112
Der zu verwendende Eisenkern muß einen Eisenquerschnitt von
1,1Lb108
QFe (2.130.)
_
0,4 w2
-
(QFe in cm2, L in H)
aufweisen.
Setzt man eine Stromdichte von 2,5 A/mm2 für den Draht voraus, so ergibt sich
für seinen Durchmesser
d =0,1Yl. (2.131.)
Tabellenwerte für Transformatorkerre und Kupferlackdrähte sind der ein
schlägigen Literatur zu entnehmen.
Bild 2.42. zeigt die Schaltung eines idealen Transformators. Er hat keine Verluste,
die Streuung ist 0, demnach wird keine Wirkleistung verbraucht, Verluste durch
Wirbelströme und Hysterese gibt es nicht, die Induktivitäten sind sehr groß. Aus
diesem Grund könnte man sagen:
-Die Leistungen werden ohne Verluste übertragen (P1 =P2);
- die Spannungen werden entsprechend dem Übersetzungsverhältnis übertragen
Up =ü· Us;
w u""2R2· =
�
Da aber in der Praxis die idealen Voraussetzungen für den Transformator nicht
vorkommen, weichen die wirklichen Verhältnisse (je nach Aufgabe des Transfor
mators) von den genannten Merksätzen ab.
Sekundärwindungszahl s
=42� (2.135.)
-W
Q Fe
Drahtdurchmesser -d =0,70 (2.136.)
8 Amateurtechnik
R�rn��1m�
t[j w1
Bild 2.42.
113
Näherungsformeln für Ausgangstransformatoren o.ä.
Eisenquerschnitt (2.137.)
=
207Ra.
Primärinduktivität L ' (2.139.)
fu
0
(2.140.)
103P .
Anodenwechselstrom
I
a =
V Ra ' (2.142.)
Sekundärstrom
hin mA.
h
=
V :L; (2.144.)
Beisptel 2.8.
Ein Widerstand von 100 n soll aus Konstantandraht mit einem Querschnitt von
1 mm2 hergestellt werden. Wieviel m Draht benötigt man?
Lösung
Nach Tabelle 2.1. (s. S. 82) ergibt sich die spezifische Leitfähigkeit für Kon
stantan von 2 m/Umm2• Mit " = 1/e und GI. (2.4.) ist die Länge
I = R · "· q = 100 2 1
· · =200m.
114
Beispiel 2.9.
Lösung
Beispiel 2.10.
Ein Kondensator von 8 11-F wird auf eine Spannung von 500V aufgeladen. Der
Innenwiderstand eines Spannungsmessers, der parallel dem Kondensator liegt,
sei wesentlich hochohmiger als der Verlustwiderstand des Kondensators. Entfernt
man nun die Gleichspannung vom aufgeladenen Kondensator, so entlädt dieser
sich. Nach 50s wird eine Spannung von 250V erreicht. Wie groß ist der Verlust
widerstand des Kondensators?
Lösung
Da die Spannung am Kondensator nach 50s auf den halben Maximalwert ge
sunken ist, ergibt sich für die Halbwertzeit TH = 50s. Gemäß GI. (2. 67. ) wird die
Zeitkonstante •
=
g�' = 71,5s und R =
8
:!�-6 � 9 MQ.
Beispiel 2.11.
Durch ein Versehen hat ein Plattenkondensator von der Fläche F = 10cm2 zu
sätzlich einen Luftspalt von 0,01 cm bekommen. Ein Dielektrikum von er = 4
von 0,1cm Dicke füllt sonst den ganzen Raum aus. Wie groß ist die Kapazität
mit dem zusätzlichen Luftspalt, und welche Größe hat sie ohne Luftspalt?
Lösung
8 6
Mit GI. (2.55.) ist C = �� !���
0
0
. 4
= 25 pF.
0 0886 4 10
Ohne zusätzlichen Spalt wird gemäß GI. (2.52.) C • 35,4 pF.
01
,
= · · =
Beispiel 2.12.
2 Spulen befinden sich in einem Schalenkern und sollen in Verbindung mit einer
Schwingkreiskapazität als Antenneneingangskreis dienen. Die lnduktivitäten
115
betragen L1 = 100 fl,H, L2 = 6 [LH. Durch Verkopplung der Spulen konnte
Lmax = 130 fl,H und Lmin = 110 (.I.H ermittelt werden. Welcher Kopplungsfaktor
liegt vor?
Lösung
k 130 - 110
0' 204 .
=
4l'1oo . 6
Beispiel 2.13.
Es soll eine Induktivität von L 200 fl,H mit einem Schalenkern, dessen A 1
=
= 36,5 · 10-3 fl,H beträgt, realisiert werden. Wieviel Windungen benötigt man
dazu?
Lösung
V
200
w = 74 Wdg.
36,5 . 10 3
=
Beispiel 2.14.
Welche Kapazität bildet ein Schaltdraht von 10 cm Länge, der in einem Abstand
von 0,5cm vom Chassis verläuft? Der Drahtdurchmesser beträgt D = 0,5 mm.
Lösung
0,24 · er 1 0,24 1 · 10
C
• ·
= 1,5pF
4· 0,5
=
4·h
log log
/) 5. 10-2
Beispiel 2.15.
Wie groß ist der Verlustwiderstand eines Papierkondensators als gedachter Parallel
oder Serienwiderstand, wenn sein Verlustfaktor den Wert dc = 10-2 hat, die Kapa
zität 5nF beträgt und die Frequenz 1 kHz ist?
Lösung
1
R 3•18 MO.
=
p 10 2 • 6,28 · 103· 5. 10 9 =
10-2
Rs = 319 n.
= 6,28. 103. 5. 10 9
116
Beispiel 2.16.
Eine HF-Spannung von 20 V ist so aufzuteilen, daß sich mit einem kapazitiven
Teiler eine Spannung von 0,5 V abnehmen läßt. Das Teilungsverhältnis ist offen-
bar �� = 40. Die resultierende Kapazität des Spannungsteilers habe 50 pF. Wie
Lösung
c2 = 40 . 50 = 2000 pF.
Beispiel 2.17.
Eine Induktivität von 20 [J.H habe bei einer Frequenz von 3 MHz eine Güte von
120. Berechne den Reihen- und Parallelverlustwiderstand.
Lösung
Da QL =
dL , wird mit GI. (2.119.)
Rs
6,28 . 3 . 106 • 2 . w-s
3,14 n,
=
-� ----T20
" =
Beispiel 2.18.
Welchen Wert hat der Scheinwiderstand einer Reihenschaltung von einer Kapazi
tät mit 1 fl.F und einem Wirkwiderstand R 100 n, wenn die Betriebsfrequenz =
1kHz beträgt? Berechne ferner Wirk-, Schein- und Blindleistung bei einer an
liegenden Spannung von 100 V.
Lösung
. GI . (2 . 79)
MIt ·
. ISt Rre1 . V �
� 1002 + ( 0 159
•
103. 10-6
)2 = 188 n.
100
1 = = 0,532 A.
188
117
'Demzufolge hat man nach GI. (2.39.)
�= �1 + � + 0 0 0 + !Rn
Das Ergebnis der Addition ergibt wieder einen komplexen Widerstand �· = r'
± jb'. Eine Reihenschaltung aus Wirk- und Blindwiderstand kann man in eine
äquivalente Parallelschaltung umrechnen, d. h., an den Klemmen des komplexen
Reihen- oder Parallelwiderstands fällt die gleiche Spannung ab. Bild 2.43. verdeut
licht die Beziehungen; es gelten folgende Gleichungen:
g jp
r + jb = 2 - p2 (2.148.)
g +
·
Durch Vergleich von Real- und Imaginärteil auf beiden Seiten von GI. (2.148.)
wird
g P
r= - p2 b=- - _, (2.149.)
g2 + g2 + p2
__
r b
g= Y2 + b2 ' P=- 2 + 2 (2.150.)
r b •
Bild 2.43.
118
2.3. Schwingkreise und einige Anwendungen
2.3.1. Reihenschwingkreis
d
Rs = d· COres L = - -; (2.152.)
rures C
-
R in !1,/in Hz, L in H, C in F.
Mit d = dL + dc sind die gesamten Verlustfaktoren des Kreises vereinigt. Sehr
oft ist aber mit guter Näherung d = dL. Für den Scheinwiderstand des Reihen
schwingkreises erhält man
(2.153.)
Bild 2.44.
g Resonanzüberhöhung
=
119
Bild 2.45.
Bild 2.45. zeigt die Abhängigkeit des Phasenwink(!ls von der Frequenz. Deshalb
ist bei
1
wL wC� die Frequenz/� fres und cp ""' +90°;
1
wL < wC die Frequenz/<fres und cp""' -90°;
1
wL = wC die Frequenz I= lres und 'P.""' 0°;
1
wL wC R
- --- = 8 die Frequenz f = ± 7/res und cp ""' ±45°.
(2.155.)
f in Hz, L
in H, C
in F.
Eine auf die Hochfrequenztechnik zugeschnittene Gleichung ist
159,2
hcs (2.156.)
VL C ;
= •
/in MHz, L
in [LH, C in pF.
In Verbindung mit GI. (2.153.) ergibt sich für den Strom im Resonanzkreis
Uges
(wL wC )2
I = - ===""'== c=;===:: (2.157.)
- 1
VR sz + -
Nimmt man in Abhängigkeit der Frequenz den fließenden Strom in einem Dia
gramm auf, so ergibt sich eine Resonanzkurve, wie Bild 2.46. sie zeigt. Wie man
sieht, hat der Strom sein Maximum bei der Frequenzfr••. An den Stellen der Kurve
wo die Ströme den 0, 707fachen Maximalwert des Stromes haben, ist die sogenannte
120
]
Bild 2.46.
f
2.3.2. Parallelschwingkreis
(2.158.)
schaltung mit
(2.159.)
R in n, f in Hz, L in H, C in F.
Bild 2.47.
121
Der Phasenwinkel ist in diesem Fall
tan tp = -Rp wC ( -; ) L
• (2.160.)
Ic =h = Q·l. (2.162.)
Infolge der entgegengesetzten Vorzeichen bei den Blindwiderständen heben sich die
Spannungsabfälle auf, so daß bei Resonanz die höchste Spannung an Rp abfällt.
Diesen Effekt benutzt man vorwiegend in der Sender- und Empfängertechnik.
Eine oft verwendete Formel für den Resonanzwiderstand des Parallelschwing
kreises ist (Verlustwiderstand der Spule als Reihenwiderstand)
(2.163.)
R in !1, L in F, C in F.
Weil die Höhe des Resonanzwiderstands von der Kreisgüte Q abhängt, kann man
auch schreiben /
Rres = WresL Q = • _Q
_ = Q
WresC
V L
C • (2.164.)
Ändert man bei der Resonanzfrequenz die Kapazität C, bis der 0,7fache Wert der
Maximalspannung am Kreis sich einstellt (z. B. mit dem Röhrenvoltmeter gemes
sen), dann läßt sich auch der Resonanzwiderstand ermitteln, denn
1
Rres = ; (2.165.)
tl.Cwres
122
Wird von einem Schwingkreis eine größere Bandbreite verlangt, als sie der Ver
lustwiderstand des Kreises zuläßt, so kann man beispielsweise den Kreis durch
einen zusätzlichen Widerstand bedämpfen. Die Größe dieses Widerstands, der
parallel wirkt, ist
L
R'
P
= (2.167.)
C(Rz- �);
2.3.2.1. Empfängereingangskreis
.. w2 Ug L
u =-=--=---· (2.168.)
W1 Uant M
(2.170.)
Zur Ermittlung des Kopplungsfaktors auf meßtechnischem Wege geht man ge
mäß Bild 2.49. wie folgt vor:
-fBei geöffnetem Schalter der Antennenspule S wird die Resonanzfrequenz durch
Maximalausschlag am Röhrenvoltmeter (/)gemessen;
Bild 2.48.
123
Bild 2.49.
(2.171.)
1
R' (2.172.)
P
=
(R8 + R,.) w2C:nt
(2.173.)
(!.174.)
statt.
Wenn die Antennenlänge gleich ').J4, dann besteht Resonanz des Antennen
kreises. An w1 beträgt der Widerstand
kreis,
Lv = Ü2Lant, (2.177.)
und die bereits erwähnte Bedämpfung!
124
Bild 2.50.
Zur kapazitiven Ankopplung (Bild 2.50.) ist folgendes zu sagen. Es besteht auch
die Möglichkeit, die Antennenenergie am Fußpunkt des Eingangskreises ein
zukoppeln. Jedoch ist diese Einkopplungsart bei den Funkamateuren sehr be
liebt, weil, wie Bild 2.50. zeigt, durch Variation von Ck eine Dosierung (also Laut
stärkeänderung) erfolgen kann. Aus der nachstehenden Beziehung wird aber klar,
daß infolge einer Änderung von C" die sich dem Eingangskreis parallelschaltende
Kapazität eine Verstimmung des Kreises bewirkt. Deshalb muß man die Ab
stimmung des Kreises variabel gestalten oder nur eine Kapazitätsänderung zu
lassen, die nicht spürbar wird. Für die dem Kreis sich parallelschaltende Kapazität
gilt
(2.178.)
1
R ; (2.179.)
n =
(Rs + Rv)2 Ck2
R in n, F in Hz, C in F.
C" ist bei einfachen Empfängern zwischen 5 pF und 50 pF variabel, wobei die
Empfangsfrequenz natürlich mit zu berücksichtigen ist.
Beispiel 2.19.
Ein Reihenschwingkreis besteht aus einer Induktivität L 10 [J.H mit einer Güte
=
von 100 und aus einer Kapazität C 100 pF mit einem Verlustfaktor dc
= 10-a. =
Lösung
125
Man erkennt: Da die Differenz der beiden Blindwiderstände gering ist, liegt die
Betriebsfrequenz in großer Nähe der Resonanzfrequenz. Deshalb kann man für
den Verlustwiderstand der Spule schreiben
314
RL = roL = 3''14 [.! .
100
=
1 .
Re= roC- dc • = 0,319 il.
Der Winkel zwischen Strom und Spannung ist mit GI. (2.154.)
5
tan rp = - -1,44 und rp -55,2°.
3'46
= =
Danach ist der' Kreis kapazitiv, die Spannung eilt dem Strom nach. Für die Span
nung am Kondensator wird
1
Uc = I roC = 1,64 · 3,19 = 523 V .
Demnach ist die Spannung a m Kondensator etwa 52mal höher als die angelegte
Spannung am Kreis. Für die Resonanzfrequenz ergibt sich
159•2
fres = = 5 '031 MHz.
YlO 100•
Beispiel 2.20.
126
Lösung
Rres = Qkr
V� � V� ; =
d =
w-2 + o,5. 10-2 = 1,5. w-2•
Somit beträgt
100 1 / w-2
Rres = 7 = 21,1 kO.
TI'
, V w-
Beispiel 2.21.
Ein Parallelschwingkreis soll bei lres = 30 MHz eine Bandbreite von 200 kHz
erhalten. Die verwendete Spule hat eine Induktivität von 1 !J.H und einen Verlust
widerstand von 1 n. Die Schwingkreiskapazität ist zu ermitteln, damit Resonanz
eintritt (Verluste im Kondensator werden vernachlässigt), und der eventuell dem
Kreis parallelzuschaUende Widerstand, damit· die geforderte Bandbreite realisiert
wird.
Lösung
Aus GI. (2.119.) erhält man den Verlustfaktor des Kreises, denn entsprechend der
Aufgabenstellung gibt es im Kondensator keine Verluste. Es ist deshalb
1
d=
189'
b = 3
0 Hz
1 9
r:
= 159 kHz.
Daraus wird deutlich, daß die Bandbreite zu gering ist und daß man einen zusätz
lichen Widerstand dem Kreis parallelschalteQ. muß, um die geforderte Bandbreite
zu erhalten. Für b =200 kHz ergibt sich rL = 1,26 Q [Umstellung von GI. (2.119.)].
Es ist nun noch GI. (2.167.) auszuwerten, indem man alle bekannten Werte ein-
setzt;
w-e
R ' = 136,4 kO.
p -2!f,2 . 10-12. (1,26 - 1,0) =
Diesen Wert schaltet man dem Kreis parallel, und damit ist die Bandbreite von
200 kHz realisiert.
127
2.4. Einige physikalische Zusammenhänge und Konstanten
F= m ·a; (2.180.)
Die Wichte (früher spezifisches Gewicht) eines Stoffes ist das Gewicht eines Vo
lumens von 1 cm3 dieses Stoffes. Allgemein gilt
G
'Y= -·' (2.181.)
V
G
m= -
· (2.182.)
a
b
'
Die mechanische Arbeit ist als physikalische Größe das Produkt aus der Kraft F
und dem unter der Einwirkung dieser Kraft zurückgelegten Weg 1.
W=F·l; (2.183.)
128"
Tabelle 2.3. Dichte von Materialien
Holz 0···1,2
Kork 0,24···0,35 0,2
Kupfer 8,7 8,92 Aceton bei 18°C 0,80
Leder 0,86···1,02 Äther bei 18°C 0,717
Messing 8,5···8,8 8,2···8,7 . Benzin bei 15°C 0,68···0,74
Bezieht man die Arbeit W auf die Zeit t, dann erhält man die Leistung P, also ist
w ·
P=- (2.184.)
t '
Potentielle Energie
Wpot = G · h; (2.185.)
Kinetische Energie
m· v2
wkin= - -; (2.186.)
2
9 Amateurtechnik 129
Gleichförmige Bewegung
I= V. t; (2.187.)
I in m, v in m/s, t in s.
Ungleichförmige Bewegung
a t2
I = --, =a
·
v · t; (2.188.)
2
Harmonische Bewegung
Kreisförmige Bewegung
v = w · r; (2.190.)
Tangentialbeschleunigung
(2.191.)
Zentrifugalkraft
mv2
Fzen =- (2.192.)
r
R
Boltzmann Konstante k = k- 1,380· 10-23 Ws· grd-1
T
Lochschmidtsche Zahl L - 6,024 · 1023 mol-1
130
Elementarladung e - 1,602 · 10-19 C
Diagramme zu Abschnitt 2
X)<
Liegt an einem Widerstand von 100 kfl eine Spannung von 100 V, dann fließt durch ihn
ein Strom von 1 mA. Es wird also eine Leistung von 100 mW verbraucht. Der Schnitt
punkt der Geraden und das Lot auf die Achsen geben die Werte an.
131
r-Leerlauf
0 1 2 3 4
Für ein Verhältnis R8/Ri = 4 wird U/U1 = 0,8 und 1/Jk = 0,2. Deshalb ist die abfal
lende Leistung P = UL • /k = 0,16.
...,.)..o-
'
��
v�j...o
�
II'
111
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f- -
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1 L.---:�
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�
--:;;;;. [;'
v- ....c,...
.,. .
E/' I
"
II
IjA
Beispiel: Bei einer vorgesehenen Stromdichte von 2 A/mm2 muß bei einem Stromfluß
von 100 mA der Draht einen Durchmesser von 0,27 nun haben.
132
75 7
I
I IJ
� 1/ II
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70
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V / �.. :;;- y
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.. _.,./ � y S illI:!!.,....
......
I
� �,...�o- -� H" �
[ : II
t/Hz
Beispiel: Gegenüber dem Widerstand R= eines Kupferdrahts mit dem Radius von 0,25 mm
hat derselbe Draht bei der Frequenz 3,5 MHz eine Zunahme des Widerstands um den
Faktor 3,6, bei 30 MHz dagegen um den Faktor 10,3.
133
Abszisse: Widerstand in kil oder Mil. Ordinate links: Zeit in s; die eingeklammerten
Werte beziehen sich auf die eingeklammerten C-Werte. Die mit Stern versehenen Werte
gelten für die nichteingeklammerten C-Werte und die Widerstände in Mil. Ordinatenwerte
10-2 bis IO-t rechts geltim für Zeitkonstanten von lnduktivitäten. Beispiel: Ein Wider
stand von 1 kil und eine Kapazität von 10 000 pF ergeben eine Zeitkonstante von 10 (LS.
Hat man dagegen eine Induktivität von 1 H, so ergibt sich mit 1 kil eine Zeitkon
stante von 1 ms.
,
JO
K
20
t---r--.t-- I
�
.......
.......
10 ......
......
......
5
---....__ - ----
__
- - -- - - -1- - -�
"
I'\
L �
0j,
""
D·w2·xjcm--
\
1 70 - 2
-
10 7 l
7f
Diagramm 2.6. Zylinderspule
Beispiel: Zur Ermittlung des Formfaktors K muß man bei einer Wicklungslänge von
10 cm und einem Spulendurchmesser von 5 cm 1/D = 10/5 = 2 auf der Abszisse mit dem
Kurvenzug ein Lot fällen und dann zum Schnitt bringen. Es ist K = 4,2, mit der aus dem
Diagramm ersichtlichen Beziehung wird dann L = 5 · 100 · 4,2 = 2100 cm = 2,1 (LH.
134
w ""
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�L..... f-' V ,;""",.,.r-
70 JJH
. , l,
111��
70JJH•1mH
3 *-
10 s•700mH
[1H) {lOH) L
Die A1-Werte müssen bekannt sein. Ist das nicht der Fall, so kann man sich einen
Überblick verschaffen, indem . man durch bekannte Windungszahlen und L-Messung
Rm = 1/A1 bestimmt und diese Werte dann auf die als Parameter angegebenen Werte
im Diagramm überträgt.
Beispiel: A1 = 70 · 10- 3 (.LH, eine Spule von 100 (.LH soll hergestellt werden. Es ergeben
sich 38 Wdg. Hat man dagegen A1 = 400 · 10-3 floH und möchte 1 H realisieren, so sind
die eingeklammerten Werte an den Achsen zu verwenden; damit ist w = 1600.
705
96 1.--
81f . . _...
!...--"
78
't 66 V i
J2. 60
�
.:_,lf8 I/... i
38 / I.
I
i
Diagramm 2.8. Typenleistung
135
Wp
7 1/
/ l.-1' /1/
..... 1/ // / 1.-1'
10z
� Ir"-""'�; vV/�-Gv
17 7 .m'< /
// / I"_Al/
V // /.V1/
1/ V
II
'
/'_h'-l
V
V vv.���� 10 700
Ii 1000
Für Windungszahlen auf der Sekundärseite ist der erhaltene Wert mit 1,12 zu multipli
zieren. Beispiel: Für eine Primärspannung von 220 V benötigt man bei einem Eisenkern
E 60 930 Wdg. Für die gleiche Spannung wären also auf der Sekundärseite 1043 Wdg.
notwendig.
NjW
II
/��
/•1/ /
V/ II'
/1/ V 1/
<,.,''�� /V !I
V v ��
10° 1--- --1-- -
/1/ 7
I/�.���� ��o/
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1/ / I
/1/ V 1/ / I
// /[7 / i
�/y 1/ ....��
[7l/7
Ir/VI/ 70
i r;o 700
c
Diagramm 2.10. Verlustleistung einer Drossel
136
Der durch eine Eisenkerndrossel fließende Gleichstrom erwärmt diese. Es ist eine Über
temperatur von 65°C zugelassen. Beispiel: Eine Eisenkerndrossel soll sich nicht mehr
als auf <K>°C Übertemperatur erwärmen. An der Drossel fällt eine Leistung von 1 W ab.
Ermittle den erforderlichen Eisenkern. Nach dem Diagramm ergibt der Schnittpunkt
beider gegebenen Werte den Punkt kleiner des Kernes Fe-E 38. Wenn man also einen
solchen Kern verwendet, sind alle Bedingungen gut erfüllt.
0 20 4-0 180
I
Z/Q cjf{ Ljn,:: I\
250 700 7000
\
200 80 800
I
c � 11
/ Diagramm 2.12.
\
/
\
750 60 600 Kennwerte der Koaxialleitung
--- - II ,.
, /
Beispiel: Für einen Quotienten D/d = 10
0
-- --
-r ist der Wellenwiderstand Z etwa 138 0
d.l:�
'
(Wert kann man im Diagramm nur ab
schätzen). Die Kapazität ist 25 pF/m, die
50 20 200
r---
:7.� - ...... -�! Induktivität 460 nH/m. Rechnet man
jV +�� V L/C
...
Z� = 136 n, so erhält man nahe
0 0 0
7
V I
10 0/d
l 700 zu das gleiche Ergebnis.
137
ffOO
l/Q
V
500
IJ
/
400 I
1-- - -- - /
300
V
V I
i
I
200
l/
I
!
I
[
Wellenwiderstand der Doppelleitung
D 70 700
Beispiel: Ein Verhältnis D/d = 10 bewirkt
den Wellenwiderstand Z = 360 n.
R/.fl
Diagramm 2.14.
138
Diagramm 2.15.
Beispiele:
139
-Bestimme den Blindwiderstand einer Spule von 1 [l.H bei 13,5 MHz. Diagramm 2.15.
wird in diesem Fall zweckmäßig sofort mitverwendet. Seine Abszisse ist logarithmisch
unterteilt. Die lnduktivitätswerte liegen rechtwinklig· zu den Kapazitäten. Man sieht,
"1" in der Mitte läßt sich nicht zum Schnitt mit der Frequenz bringen. Aus diesem
Grund kommt nur die obere "1"-Linie in BetraCht. Auf der Ordinate kann man 8,7
ablesen.
Es ist nun in Diagramm 2.14. das entsprechende Quadrat aufzusuchen. Dabei müssen
die Markierungslinien beider Quadrate von Diagramm 2.14. und Diagramm 2.15. über
einstimmen. Also liegt der Blindwiderstand zwischen 10 D und 100 D. In Verbindung
mit 8,7 ist demnach RL::::::; 87 D.
- Ermittle den Blindwiderstand einer Kapazität von 10 pF bei 220 MHz. Nach Dia
gramm 2.14. wird er etwas unter 100 DJiegen. Aus Diagramm 2.15. ist der Abszissen
wert 2,2 nur mit "1" (10) zum Schnitt zu bringen. Der zugehörige Ordinatenwert
beträgt 7.
Deshalb ist Re � 70 D.
-Welche Resonanzfrequenz ergibt sich mit einem Kondensator von 75 pF und einer
Induktivität von 50 [l.H?
Nach Diagramm 2.14. wird die Frequenz zwischen 1 MHz bis 10 MHz liegen. Mit
Diagramm 2.15. erhält man den Schnittpunkt von 5 und 7,5 als Lot auf der Abszisse
mit 2,6 (logarithmische Teilung).
Danach beträgt die Resonanzfrequenz 2,6 MHz.
Literatur zu Abschnitt 2
Padelt, E./Laporte, H.: Einheiten und Größenarten der Naturwissenschaften, VEB Fach
buchverlag, Leipzig 1964
140
10�
I
,
1
,' 1/
I �r:"j
dB/� 'V No
I ,
f------ -- ------- �-
tZ
- ---·- - �,
c-----
- -------- ----- / ��'S-
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I I
/ 7
II �- /
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101
vi l/;/ i
,
. ,, "./
// L'l I I I
_1/.� ! : !
oll"
10 0
10 20 30 lfO dB 50
1 2 3 lf Np 5
Diagramm 2.16. Dezibel- Neper
Beispiel: Ein Spannungsverhältnis von 100 ergibt 40 dB oder 4,6 Np; ein gleiches
Leistungsverhältnis dagegen 20 dB und 2,3 Np.
3. Verwendung von Elektronenröhren
Obgleich bei einer Reihe von Anwendungen der Transistor die Elektronenröhre
verdrängt hat, behauptet sich die Röhre gegenwärtig noch auf einigen Gebieten.
Aus diesem Grund dürfte auch heute eine konzentrierte Zusammenfassung ent
sprechender Formeln den Funkamateur interessieren. Des weiteren kann er zahl
reiche Beziehungen auch in der Transistortechnik verwenden. Weitere Erläute
rungen (wie Ableitungen zur entsprechenden Problematik) sind der Fachliteratur
zu entnehmen.
(3.1.)
Bild 3.1.
142
groß sein, daß möglichst keine Spannungsteilung mit ihm und dem kapazitiven
Widerstand des Kopplungskondensators Ck1 stattfindet. Zuweilen kann man den
höchsten Wert von Rg aus den Kenndaten der Röhre ablesen. Zur weiteren Er
klärung wird hier und an anderer Stelle davon ausgegangen, daß die über Ck1
zugeführte Wechselspannung ug ilg sin wt eine Frequenz hat (in der Praxis
=
können das durchaus mehrere Frequenzen sein, deren Kurvenform oft bizarre
Gebilde ergibt). Es entsteht dabei eine Überlagerung mit der Gittergleichspannung
Ug. Der Momentanwert der Gitterspannung ist
(3.3.)
Ia- Anodengleichstrom.
Den Anodengleichstrom stellt man mittels Ug ein (Arbeitspunkt). Außerdem sind
an dieser Einstellung die Anodengleichspannung Ua und bei Mehrgitterröhren ihre
Spannungen beteiligt. Der Anodenwechselstrom ia = Ia sin wt entsteht durch die
der Gittervorspannung überlagerte Wechselspannung. In Verbindung mit der
Speisespannung Us, der über den Außenwiderstand Ra zugeführten Anoden
spannung Ua wird die momentane Anodenspannung
(3.4.)
(3.5.)
abfällt. Aus dem negativen Vorzeichen erkennt man, daß Gitter- und Anoden
wechselspannung um 180° phasenverschoben sind. Mit den Kenndaten der Röhre
ergibt sich der Anodenwechselstrom
(3.6.)
Der Quotient neben ug heißt dynamische Steilheit oder Arbeitssteilheit; für sie gilt
S
S' ; (3.7.)
= 1 + SDRa
S' ist kleiner als die statische Steilheit S. Infolge des hohen Innenwiderstands bei
Pentoden vereinfacht sich GI. (3.6.) in
(3.8.)
Ua kann man über einen Kondensator ck2 der nächsten Stufe zuführen.
143
Bild 3.2.
Das Verhältnis - u8/ Ug bezeichnet man als Verstärkung. Sie kann bei komplexem
Außenwiderstand ebenfalls komplex werden. Für den Betrag der Verstärkung gilt
V = :: = S'Ra =
(1
�Ra) • (3.9.)
R;
I v�S·Ra I· (3.10. )
Bei einer Vielzahl von Verstärkerstufen, die in Kaskade geschaltet sind, gilt
(3.11.)
Bild 3.2. zeigt Glie Verstärkung als Funktion von Ra/R;. Wie man sieht, strebt v
1
Vmax = = p,. (3.12.)
D
Bild 3.3. verdeutlicht die Ersatzschaltbilder für die Verstärkerröhre. Danach ergibt
sich für die Leerlaufspannung
u
UL __[_, (3.13.)
D
=-
Bild 3.3.
144
Der Kurzschlußstrom ist
iK = S · llg· (3.14.)
Zeichnet man in das Kennlinienfeld der Röhre (nach Bild 3.4. z. Z. das einer Pen
tode) die Widerstandsgerade ein, dann lassen sich sämtliche interessierenden
Ströme und Spannungen ablesen. Die Gerade berührt auf der Abszisse Un, auf der
Ordinate Ia = Un/Ra. Außerdem schneidet sie den Arbeitspunkt. Ändert sich
R,, so ändert sich der Winkel y. Für ihn gilt
cot y = �: ; (3.15.)
3.1.2. Breitbandverstärker
I
I
I
.l. c.
T"
I
Rgz1
I
I
J.. Bild 3.5.
10 Amateurtechnik 145
7,0
1
Vmot
Bild 3.6.
Hat man ein Frequenzband bis etwa 20 kHz zu übertragen, dann wählt man für
Ra bei Trioden 5 · Ri, bei Pentoden etwa 0,2Ri. Die Höhe von Ra beeinflußt den
Frequenzbereich, d. h., mit der Verstärkung eines breiteren Frequenzbereichs
sinkt Ra (damit auch v). Also besteht die Forderung nach immer steileren Röhren
als Breitbandverstärker. Ra und Ck führte zu der Bezeichnung RC- Verstärker.
Trägt man in Abhängigkeit der Frequenz die Verstärkung auf, dann ergibt sich
Bild 3. 6. Es läßt sich erkennen, daß v über einen größeren Frequenzbereich kon
stant bleibt und erst bei 0,707vmnx abfällt. Damit sind die untere und die obere
Grenzfrequenz definiert. Sie dienen als Anhaltspunkte bei der Dimensionierung
derartiger Verstärker Uu bzw. /0). Es tritt auch eine Beeinflussung des Phasengangs
auf.
Die Kondensatoren Ck, CKa• C5;, Cg2 sowie die Widerstände Ra, Rvor. RKa. Rg2
Ck
160 . YP (3.16.)
�
rR'
Ju g1
4,73 1Q-l
CKa "'=' . 't(l
r + S'Rka)2 - 11
, ; (3.17.)
r . Rka
Ju
Cka in (LF, f in Hz, R in kQ.
S' geht für Ra � Ri in die statische Steilheit S über. Widerstand Rv or muß im
Hinblick auf /u folgenden Wert haben:
> 0 ,159
Rvo r (3.18.)
/u Csi
·
R in n, I in Hz, C in F.
Des weiteren gilt
Rvor =
R Ka'Ra·S; (3.19.)
Rvor in kQ, R in kQ, S in mA/V.
146
1?0'7 RiiZ
I
Ca :y:
I I
I "T" Rg :t:c�+CA
lk:n .J.
. ! .
I I
.J.. .J... Bild 3.7.
Mit Ug2 und Jg2 ist auch Rg2 bekannt. In Verbindung mit C2 gilt dann C2Rf!l = 1/J.."
woraus sich C2 feststellen läßt.
Zur Übertragung von fo muß man die Kapazität c. berücksichtigen, weil sie dem
Außenwiderstand parallel liegt. Nach Bild 3.7. hat man mit folgenden Kapazitäten
zu rechnen:
(3.20.)
(3.21.)
V
1- ypz8 ;
foTr � 0,159 (3.22.)
R; · c. · YP .
r
JoPe -
_ 0,159 V1- V]i2 (3.23.)
s
Ra· Cs yP
I
.!. "
" T" "
s
I
.L Bild 3.8.
147
Rä1 CK LJt HöZ
I I
qz=t= Ra. C2...zc7:y:
I I
·"'· ·"· Bild 3.9.
Mit Rücksicht auf c. wird Ramit steigender Frequenz verringert, wobei natürlich
noch Verstärkung erzielt werden muß. Eine teilweise Kompensation von c. erreicht
man gemäß Anordnung Bild 3.8. Mit Berücksichtigung der gleichmäßigen Ver
stärkung bis fo, bei der f!fo = 0,707 ist, ergibt sich
I" 0,159
(3.24.)
=
'
JO YLDCs
I in Hz, L in H, C in F;
= 0,159
Ra (3.25.)
foCs '
Ra in n, C in F, /in Hz;
0,25
LD
=
(3.26.)
fo2Cs '
L in H, C in F, /in Hz.
Eine noch bessere Kompensation erreicht man mit einem n-Glied (Bild 3.9.). Dabei
ist die Induktivität
_,8•10-2Ra.
L:rr- ' (3.27.)
fo
L in H, /in Hz, C in F.
Für den Außenwiderstand erhält man
(3.28.)
R in Q, C in F,/in Hz.
C1 bildet die Ausgangskapazität von Rö 1, des weiteren rechnet man C1 die halbe
Schaltkapazität hinzu. In C2 vereinigen sich Ce, Ce' sowie die andere Hälfte der
Schaltkapazität Die Güte der Spule soll > 20 sein.
lnfolge der Übertragung eines relativ schmalen Frequenzbands erreicht man mit
Selektivverstärkern eine sehr hohe Verstärkung. In der Schaltung Bild 3.10. be
findet sich im Anodenkreis der Röhre der auf die Betriebsfrequenz abgestimmte
Schwingkreis. Er läßt sich sowohl mit einer veränderlichen Induktivität als auch
Kapazität auf die gewünschte Frequenz abstimmen (Grund- oder Oberwellen).
148
c
Bild 3.10.
L Q
Rres = wL Qg"" = g �
C •r =
(3.29.)
•
wC
(Rinn, C in F, Lin H,/in Hz) gegeben ist. Beispielsweise kann man den Ein
fluß des R; der Röhre reduzieren, 'indem man den Kreis anzapft oder Röhren mit
hohen R; benutzt (Pentode). Die Verstärkung beträgt
(3.30.)
!l. L
il' =2 w r '
. (3.31.)
L in H, f in Hz, r in il.
In dieser Beziehung ist r wieder der Verlustwiderstand der Spule und !l.w die Band
breite des Kreises. Für sie läßt sich auch 2!l.f = lres/Q schreiben. Die Kreisgüte q
kann manjedoch nur dann einsetzen, wenn keine anderen Parallelwiderstände zum
Kreis parallel liegen. Bei Verwendung von HF-Pentoden vereinfacht sich GI. (3.30.)
in
SRr s
e =-
---=====
V :::>:: (3.32.)
fl + f!'Z
Variiert man Q', dann ergibt sich eineResonanzkurve(Bild 3.11.). Ist z.B. il' = ±1
so erhält man die obere und die untere Grenzfrequenz und somit die Bandbreite
26.f = fo - fu. Sind mehrere Stufen als Geradeausverstärker hintereinander-
149
0,707
L....
--- --'-- .1..---'- - --�� Bild 3.11.
-1 0 !l'
geschaltet, dann muß man die Güte der Kreise entsprechend auslegen, um be
stimmte Bandbreiteforderungen zu realisieren;
(3.33.)
1 ,1
-
- C1
kc:::::: k rC1C2 :::::: C'; · (3.34.)
C
Bild 3.12.
+Uea
150
L
Bild 3.13.
ck ck.
kc::::: --- :::::- (3.35.)
YC1C2 Ct
Voraussetzen muß man, daß die Kreise gleiche Eigenschaften aufweisen und daß
Pentoden verwendet werden. Die Kopplungskondensatoren haben stark unter
schiedliche Werte. Bei induktiver Kopplung hat man
M M
k; 'ILI . L2
(3.36.)
T; ;
=
=
M - Gegeninduktivität.
Das relative Kopplungsmaß x = kQ läßt erkennen, welchen Verlauf die Durchlaß
kurve des Filters hat. Einige charakteristische Werte läßt Bild 3.14. erkennen. Ist
x < 1, sagt man, es liegt unterkritische Kopplung vor; x = 1 bedeutet kritische
Kopplung, x > 1 überkritische Kopplung. Man hat folgende Verstärkung:
sl Rres
I ugi, Röi I z
(3.37.)
•
+
•
V
= Ugi, Rö2 = f(l + X2 - !}'2)2 4Q'2
S in mA/V, R in k!l.
151
Man erhält z. B. f"tir x = 1 und Lochmittenfrequenz (.0' = 0) eine Verstärkung
= 0,5S1Rres. Demnach ist
v halb so groß wie bei einer Stufe mit Einzelkreis. Mit
x > 1 treten Höckerfrequenzen auf. Sie liegen bei
n� = Y2 .Ofi. (3.39.)
Infolge x > 1 ergibt sich eine Einsattelung der Durchlaßkurve (Bild 3.14.). Bezeich
net man den Grad der Einsattelung mit w in Neper, so läßt sich bei vorgegebenem w
das Kopplungsmaß ermitteln;
X= ew + Yelw- 1. (3.40.)
Beispiel 3.1.
Bei einem 2stufigen NP-Verstärker ist bei Iu 100Hz ein v/Vmax 0,707 zu
= =
gelassen . Die Gitterableitwiderstände sind 0,8 M.O. Welchen Wert müssen die
Kopplungskondensatoren haben?
Lösung
Nach GI. (3.16.) ist
160
C = 1/0,707 ::::: 3 nF .
k 1oo · o,s Y1 - (0,707)
&ispiel 3.2.
Es ist der Wert des Außenwiderstands Ra zu bestimmen. Die Kapazität c. = 20 pF
beeinflußt den Frequenzgang des Verstärkers. Man möchte bis 1,5 MHz über
tragen und dort einen Abfall von 0,707 zulassen, wobei eine Pentode als Röhre
·
verwendet wird:
Lösung
Es ist GI. (3.23.) nach Ra aufzulösen;
1,59 . 10-l Y1 - o, 5
R ::::: ' ::::: 3•5 k.O.
a 2 • 10 11 0,7 •1,5 ·10
•
Beispiel 3.3.
In einem Breitbandverstärker müssen Frequenzen bis 5,5 MHz verstärkt werden.
Die Kapazitäten sind mit C1 = 10 pF und C2 = 20 pF gegeben. Es soll ein n-Glied
verwendet werden; Ra und die Induktivität sind zu ermitteln.
152
Lösung
0,159
Ra = 10 u 5 5. 106 964 n.
3
=
,
•
8. 9,65
Ltr: 6 1 ,40 �-tH.
5,5. 10
= =
Beispiel 3.4.
Lösung
Nach GI. (3.30.) ergibt sich die Verstärkung einer Triode, nach GI. (3.32.) mit
guter Näherung die einer Pentode. Demnach wird das Verhältnis beider Stufen
Die Verstärkung der Pentode ist etwa um Rres/R; höher als die der Triode.
Beispiel 3.5.
weiteren sind die Steilheit der Röhre S = 5 mA/V und Rr� = 20 k!l bekannt.
Lösung
Infolge dieser größeren Verstärkung muß bei !l' = 0 eine geringe Einsattelung
vorhanden sein.
153
3.2. Leistungsverstärker
3.2.1. NF-Leistungsverstärker
Bild 3.15. zeigt den Stromlaufplan einer NF-Endstufe. Der Transformator paßt den
Lastwiderstand RB an den Außenwiderstand der Röhre an. Obgleich man optimale
Leistungsabgabe bei Ri = Ra hat, ist dieses Kriterium nicht allein ausschlaggebend,
weil besonders bei Lautsprecherlast die Verzerrungen berücksichtigt werden
müssen. BeiPentoden hat man deshalb Ra:::::: 0,15Ri. InBild 3.16. sind dieGrenzen
des Betriebs ftir eine Pentode angegeben; und zwar zunächst die maximale Anoden
verlustleistung (Hyperbel mit QJ; ferner die Gittervorspannung von -1 V, da
kein Gitterstrom fließen darf, der eine zusätzliche Verformung derGitterspannungs
amplitude bewirken würde. Schließlich hat man Durchgriffsverzerrungen durch
zu hohen Außenwiderstand. Arbeitspunkt A muß immer innerhalb des schraf-
r
'
n
Ral I
LJ
I
L-
Bild 3.15.
Bild 3.16.
154
fierten Feldes liegen. Symmetrische Aussteuerung ist erforderlich. Die mit F ge
kennzeichnete Dreieckfläche entspricht der abgegebenen Wechselstromleistung
(P,_, = 1/4 · F). Arbeitspunkt A wird durch -Ug1, Ua und bei Mehrpolröhren
von ihren Elektrodenspannungen beeinflußt. Beim A-Verstärker ist der Stromfluß
winkel 180° (Näheres s. Sendervcrstärker), d.h., es fließt Strom über die Halb
periode der anliegenden Wechselspannung. Aus diesem Grund wird auch P _ = Qa.
Die Anodenverlustleistung ist in den Kenndaten angegeben. In Verbindung mit
dem bereits an anderer Stelle genannten Wirkungsgrad gilt auch in diesem Fall
P-
'YJ p
=----·
__
(3.41.)
Es lassen sich Werte bis 40% realisieren. Setzt man voraus, daß für die Über
tragungsfrcquenzen Ra reell ist, dann erhält man mit z = Ra/Ri folgende Abhän
gigkeit für die von der Röhre abgegebene Wechselstrornleistung:
(3.42.)
a:s.
P-Tr- 87) ,
_
(3.43.)
P_ in mW.
Bei Pentoden setzt man z = 0,15 und erhält
u:s.
P-Pe
-2
= 5,7 ·
10 (3.44.)
-y) ,
P_ in mW.
Die Gitterwechselspannung für beide Röhrentypen wäre
S
·
(3.45.)
3.2.2. Verzerrungen
155
bzw. der Spannungen sämtlicher Oberwellen zum Effektivwert des Gesamtstroms
oder der Gesamtspannung
(3.46.)
u
Kv ::::: 12,5 • U.g ; (3.47.)
st
Kv in%.
Infolge des kleinen Durchgriffs bei Pentoden gilt für
(3.48.)
und Formfaktor
,; Effektivwert I
(3.50.)
=
Sowohl I wie I erhält man bei beliebiger Kurvenform durch Integration. Im Fall
der Sinusschwingung ist I = 1,414; deshalb werden a = 1,414 und ,; = 1,11, da
gegen bei reiner Rechteckschwingung a = 1 und ,; = 1.
Abschließend sei noch auf den Klirrkoeffizienten hingewiesen.
In .
kn= (3.51.)
'
'
f/12 +/22 +···+ In�+ ln2+1
n - n-te Oberwelle.
3.2.3. Gegenkopplung
156
Bild 3.17.
Nach Bild 3.17. führt man bei der Spannungsgegenkopplung über den Widerstand
Rk einen Teil der Anodenwechselspannung auf das Gitter zurück. Der Konden
sator Cg riegelt die Anodengleichspannung vom Gitter ab. Ihn kann man aller
dings so dimensionieren, daß eine frequenzabhängige Gegenkopplung eintritt.
Der Gegenkopplungsgrad ist
Rg
g (3.52.)
Rg +Rk
=
Über den Kondensator Ck wirkt sich je nach Größe des Kondensators der Außen
widerstand der Vorröhre auf g aus. Die Verstärkung verringert sich, so daß
V
V = (3.53.)
g Tl- vg
ist. Der Innenwiderstand ändert sich in
Ri
R· g -
--· (3.54.)
' - 1 + ug
Durch eine Änderung von Schaltung Bild 3.17. in Schaltung Bild 3.18. ergibt sich
die Stromgegenkopplung. Dabei e�gibt sich der Gegenkopplungsfaktor mit
' RKa
g (3.55.)
=
� ·
v' ---
v .
= (3.56.)
g 1 + g'v
157
Bild 3.18.
S!.= S (3.58.)
b 1 + SRKa
Beispiel 3.6.
Lösung
Nach GI. (3.45.) ist
Man erkennt den Vorteil des Betriebs mit einer Pentode; es läßt sich gegebenen
falls 1 Stufe einsparen.
Beispiel 3. 7.
Eine Pentode habe eine Schirmgitterspannung von 250 V, der Durchgriff des
Schirmgitters betrage 4 %. Es soll festgestellt werden, welcher Klirrfaktor sich
ergibt, wenn Ug1 = - 5 V und fig = 3,5 V ist.
158
Lösung
Ust = 4 · 2,5 - 5 = 5 V.
K = 12,5 · /
3
; = 8,75%.
Beispiel 3.8.
Lösung
V V- 25 -•
g =--g= -- =2·10. .
V Vg 50
• 25 •
2
= g. Rg_ = 2. 10
R" =204 k O .
0 1- g 0,98
3.2.5. Senderverstärker
Infolge der gitterseitigen Aussteuerung bis in das Gitterstromgebiet ist der Anoden
wechselstrom verzerrt (Bild 3.18.). Der Anodengleichstrom beträgt
159
Die Amplitude der Grundwelle des Anodenwechselstroms wird
Die Anteile sind Funktionen des Stromflußwinkels (Diagramm 3.3.). Dieser wird
allgemein als das Verhältnis der halben Zeit des Stromflusses zur gesamten Pe
riodendauer bezeichnet. Beträgt diese also 360°, so hat man im
-- A-Betrieb 180° = e
für den StromflußwinkeL Der Anodenstromflußwinkel ist größer als der Gitter
stromflußwinkel, weil bereits bei negativen Gittervorspannungen ein Anoden
strom fließt. Mit der Grenzlinie (Bild 3.19.) kann man den Leistungsinnenwider
stand R1L bestimmen (vielfach ist er auch in den Kenndaten der Röhren enthalten).
Es gilt
(3.62.)
R in n, U in V, I in A.
Setzt man maximale Aussteuerung voraus, dann läßt sich die kleinste Restspannung
angeben mit
(3.63.)
__ ..... ---
--
..... -
"....
/
I
---1!
I
I
Bild 3.19.
u
160
Mit ua bezeichnet man den Maximalwert der Anodenwechselspannung. Kennt
man R;L, Ra und ft (0), dann errechnet man
(3.64.)
' R;L
R (3.65.)
i = Jl0).
Da R;L vorhanden, kann die Betriebsspannung nicht voll ausgenutzt werden. Die
Spannungsausnutzung gibt einen Überblick:
(3.66.)
(3.67.)
i in A, U in V, R in Q,
Die von der Röhre abgegebene Wechselstromleistung isf
I
U}R,.
P� = ; (3.68.)
2(R" + R;')2
P in W, U in V,
_ R in Q.
Das Verhältnis
(3.69.)
Deshalb muß im Betrieb stets Qa ::::::; Q,11n"x sein. Nachstehend ist der für eine
Senderstufe vorhandene theoretische Wirkungsgr�d angegeben:
Ra 1
. Jl0) h.
.
(3.71.)
'YJ = Ra+ R;' 21J!(0) = -f J.
Die Abhängigkeit des Wirkungsgrads läßt sich aus Diagramm 3.4. ablesen. Der
Katodenspitzenstrom ist eine wichtige Größe der Senclertechnik. Er darf nicht
überschritten werden, da sich dies ungünstig auf die Lebensdauer der Röhre
auswirkt.
11 Amateurtechnik 161
Bild 3.20.
l.asp =
1 ( )
V
2 2 8PR·L (3.72.)
Ua ± Ua -
ZRiL
j;(e)
i in A, U in V, R in Q.
Bild 3.20. zeigt das Ersatzschaltbild der Senderendstufe. Der Außenwiderstand Ra
setzt sich wie folgt zusammen:
RvRo
R
_
(3.73.)
a- Rv + R0
Rv stellt den
R0 ist der in den Anodenkreis transformierte Lastwiderstand, R8 •
Resonanzwiderstand des Anodenkreises dar (ohne Last). Die von der Röhre
abgegebene Leistung teilt sich auf; ein Teil verbleibt im Kreise und wird an Rv
verbraucht. Ist die im Tankkreis verbleibende Leistung pP _, so muß
Ra
RV = (3.74.)
p
haben. Rv läßt sich meßtechnisch und rechnerisch feststellen, wie bereits erläutert.
Leerlaufgüte und Betriebsgüte sind durch folgende Beziehung verbunden:
QB.
Q= p (3.75.)
V= !L = RawC. (3.77.)
Wählt man V ""' 8, dann ergibt sich für die Amplitude der 1. Oberwelle
Ua h(@)
0,666 (3.78.)
•
U2n "'=' •
V h{@) •
162
Um Rückwirkungen auf die Vorstufen, besonders aber auf die Oszillatorfrequenz,
zu vermeiden, vervielfacht man die Gitterwechselspannungsfrequenz im Anoden
kreis. Üblich sind Verdopplung und Verdreifachung. Die Oberwellenamplitude
hat bei den Stromflußwinkeln
� (3.79.)
�
ein Maximum. Die Anodenwechselspannung ist dann
u in V, S in mA/V, R in kil.
(3.82.)
sein.
Mit der Schirmgitterspannung Ug2, dem Schirmgitterdurchgriff D2 und dem cos
des Stromflußwinkels werden
u D2Ug2 + Ugk.
g
=
(3.84.)
1-cose •
Uin V.
Infolge des Gitterstroms wird eine Steuerleistung benötigt.
(3.85.)
163
Die Gitterverlustleistung ist mit guter Näherung
P in W, U in V, I in A.
0,405 U�
Ra= p
(3.88.)
Ua
Ia 0•606 . (3.89.)
Ra + 2;üRiL .
=
Beispiel 3.9.
iasp = 0,5 A, RiL = 200 Q, p = 0,1 sowie der Blindwiderstand der Induktivität
mit 250 n.
Lösung
Nach dem Diagramm für die Funktionen des Stromflußwinkels ist
164
Mit GI. (3.65.) wrrd
600-98
Ra= ,tn 2930 n.
O
=
·
(3500)
=
Sollen die Verluste nicht mehr als 10% betragen, dann muß
2930
Rv = (),1- = 29,3 kU
Qa =54- 43.
43
'YJA = - 0,9 = 0,718,
54
Beispiel 3.10.
Wie groß ist die Amplitude der 1. Oberwelle am Tankkreis einer Senderendstufe,
wenn fia = 400 V, V= 10 und 0 60° bekannt sind. Welche Oberwellen
=
Lösung
Zunächst sind die Funktionen aus Diagramm 3.4. zu ermitteln. Für 0 = 60° ist
J;_(B) = 0,391, fz(B) = 0,275.'
165
Für 90° ergibt sich.t;.(0) = 0,5,.fz(0) = 0,212. In Verbindung mit GI. (3.78.) wird
'
Man erkennt, daß infolge der größeren Verzerrungen bei kleinerem Stromfluß
winkel die Oberwellenspannung steigt.
(3.91.)
Zur induktiv-galvanischen Kopplung siehe Bild 3.21. Die Tankkreisspule hat An
zapfungen je nach Höhe des Lastwiderstands, der allerdings völlig ohmseben
Charakter haben muß. Demnach muß der Antennenkreis abgestimmt sein. Ist
der Kopplungsfaktor k = 1, so gilt die Transformation
(3.92.)
mit ü w1/w2. Sind relativ große Unterschiede von RB zu erwarten, dann ist eine
=
1 Ran p - RB
C (3.93.)
___
=
roRanp 'V RB
Bild.J.2l.
166
Bild 3.22.
VRanp -RB
L
Ranp - RB RB
(3.94.)
=
C in F, L in H, f in Hz, R in 0.
Ist RB > Ranp• so ergibt sich für
_R
V
I RB -::-_Ranp
C= __
(3.95.)
w anp Ranp
und für
1
L Rano(RB-Ranp). (3.96.)
(l)
=-
U=-
.. 1 yr; -·
(3.97.)
k L
2
Die Transformation des Lastwiderstands in R0 ist
R0
=
� [RB + ro2�2 (1 _ k2)2); (3.98.)
RB
R in !l, L in H,Jin Hz, k liegt zwischen 0,5-0,8.
Bild 3.23.
167
Zur Feststellung von L2 geht man von einem vorgegebenen Kopplungsfaktor aus;
(3.99.)
L in H, R in Q, /g in Hz; sie ist die Frequenz der oberen Bandgrenze. Für L1 ergibt
sich
(3.100.)
L in H.
Cs =
5
. 05/, .
:
l/• g
lQ-l
" RB
, Ck = C5(ii- 1); (3.101.)
3.2.7.4. n-Glied
Das n-Glied, auch Collins-Filter genannt, hat bei KW- wie bei UKW-Amateuren
außerordentliche Popularität. Es wird häufig als Tankkreis und Abstimmkreis für
KW-Antennen (hauptsächlich stromgekoppelt) verwendet. Bild 3.25. zeigt die
Anordnung des Filters. Der Blindwiderstand der Induktivität muß folgenden
Wert haben:
Anode
:g;1· ih�
Bild 3.24.
+Uea
Bild 3.25.
168
und für
1 59 . 10
ck = , 2 (3.105 )
.
(t + b)
/·XL
3.2.7.5. Serienresonanzkreis
Bei transistorisierten Endstufen ist RL � R8, d.h., zur Anpassung an die End
stufe ist eine Abwärtstransformation erforderlich. Bild 3.26. zeigt die Anordnung.
Wie bereits in Kapitel 2. zur Umrechnung von Serien- und Parallelschaltung äqui
valenter Schaltungen beschrieben, besteht der Grundgedanke darin, den An
passungswiderstand der Antenne R8 in den Lastwiderstand der Transistorstufe zu
transformieren. Die zu C2 äquivalente Kapazität Cx habe den Blindwiderstand
Xcx· Daraus läßt sich C" ermitteln; denn es ist
1
c =--· (3.106.)
x wX cx
1
c2 = -- · (3.107.)
wXcz
(3.108.)
1
Xc1 = XLt - Xcx und c�= - ; (3.109.)
W xCl
X in D, R in D, C in F, L in H, f in Hz.
Die Drossel Dr ist so auszulegen, daß Ausgangs- und Schaltkapazität des Tran
sistors kompensiert werden.
Bild 3.26.
169
3.2.7.6. Ä./4-Transformator
Obgleich an anderer Stelle (bei den Leitungsproblemen) auf Möglichkeiten von
Leitungslängen zur Anpassung, Abstimmung usw. eingegangen wird, sei in diesem
Kapitel der A/4-Transformator erwähnt. Mit einer bestimmten Leitungslänge
kann man R8 in R0 transformieren; demnach ist Anpassung nur für eine be
stimmte Frequenz möglich. Darin besteht auch der Grund, warum diese einfache
Transformation gewisse Einschränkungen bei der Anwendung bedingt. Wegen der
erforderlichen Leitungslänge verwendet man diesen Transformator vornehmlich
in den UHF-Bändern. Da die Betriebsfrequenz bekannt ist, kann man die Be
triebswellenlänge leicht errechnen. Ein Viertel der Wellenlänge (elektrische Längele�)
muß in Verbindung mit dem Dielektrikum der Leitung er die erforderliche mecha
nische Länge
I =
,�':!_
rer
(3.110.)
ergeben. Für diese Leitungslänge ist nun noch ein bestimmter Wellenwiderstand Z
notwendig, und zwar mit dem Wert
Beispiel 3.11.
In einer induktiven Auskopplung betrage k 0,7. Es ist bei der oberen Band
=
frequenz von
3,85 MHz der Lastwiderstand von 40 n anzupassen. Welchen Wert
muß die Kopplungsspule � haben?
Lösung
Durch Einsetzen der Werte in GI. (3.99.) wird
5·4·10-l
� 1•02 11-H.
3,85 105 0,51
=
= · •
Beispiel 3.12.
Der Tankkreis einer Senderendstufe ist in Variometerabstimmung ausgeführt.
Zur Anpassung des Lastwiderstands RB = 20 n in R0 = 4 kO soll eine kapazitive
Auskopplung dienen. Welchen Wert müssen die Kondensatoren haben, wenn die
Frequenz der unteren Bandgrenze 7 MHz beträgt?
170
Lösung
ü = v: 4
= 14.14.
3.3. Modulation
3.3.1. Amplitudenmodulation
Zur Übertragung der niederfrequenten Signale auf drahtlosem Wege benötigt man
eine Trägerschwingung. Die Signale müssen die Trägerschwingung in gewünschter
Weise beeinflussen. So etwas wird prinzipiell mit Modulation bezeichnet. In der
Funkamateurtechnik wird die Amplitudenmodulation als älteste Art verwendet.
Im folgenden wird zur besseren Erklärung nur mit einer Signalfrequenz gearbeitet.
Im praktischen Betrieb kann man natürlich an Stelle dieser einen Frequenz mit
einem ganzen Spektrum rechnen. Die Zeitfunktion der amplitudenmodulierten ·
m
A 2cos (wh- w0) t als untere Seitenfrequenz, usw.
Die Amplitude A kann entweder der Strom ih oder die Spannung üh sein. Mißt man
z. B. den Antennenstrom, dann wird man ih zugrunde legen. Der Faktor m ist als
Modulationsgrad definiert;
(3.113.)
171
Bild 3.27.
(3.114.)
m
(3.115.)
• • •
los = Zus = lh • 2 •
Allein sie sind maßgebend für die Auswertung der Information, d. h., ihre Größe
dient als Maßstab bei der Erfüllung bestimmter Forderungen. Zur Übertragung
der amplitudenmodulierten Schwingung müssen die Schwingkreise im Empfangs
zug mindestens die Bandbreite 2/,, haben. 2 charakteristische Modulationsschal
tungen sind nachstehend angegeben.
Bild 3.28.
172
C7·C2""-5000p
Bild 3.29.
3.3.1.1. Anoden-Schirmgittermodulation
(3.116.)
belastet. R5 = Ua/Ia ist der Widerstand, mit dem die Stromversorgung belastet
wird. In ähnlicher Weise bildet Rg2 den gesamten Lastwiderstand des Schirm
gitters. Die vom Modulationsverstärker aufzubringende Wechselstromleistung ist
(3.117.)
(3.118.)
(3.119.)
173
Durch den Modulationsvorgang findet eine zusätzliche Belastung der Senderöhre
statt. Die zulässige Anodenverlustleistung darf trotz des Modulationsvorganges
nicht überschritten werden. Man setzt deshalb die Anodenspannung herab. Die
anodenseitig von der Röhre aufgenommene Gleichstromleistung wird
I
2
Qamax
P' (3.120.)
'---
<eS - (1 - -
_
fJs) (2 m2)
+
'
•
3.3.1.2. Bremsgittermodulation
ü =Vm_Ugs; (3.121.)
Uan
Bild 3.30.
174
3.3.2. Einseitenbandmodulation
Aus GI. (3.119.) ist ersichtlich, daß sich für ein Seitenband 25% der Trägerleistung
ausnutzen lassen. Auf dieser Erkenntnis arbeitet die Einseitenbandq:10dulation
(ESB bzw. SSB). Sieht man von den Eigenschaften der Röhre ab (Kennlinie),
dann ergibt sich an der Antenne ein Leistungsgewinn um den Faktor 4 (6 dB). Da
sich auf der Empfangsseite die Bandbreite um den Faktor 2 verringert, müßte sich
optimal ein Gewinn um 3 dB realisieren lassen. Das bedeutet zusammen eine Zu
nahme der S-Stufen am Empfangsort von etwa 2 oder eine Reichweitenzunahme
von etwa 4. Die aufzubringende Modulationsleistung ist sehr gering. Infolge der
begrenzten Eigenschaften des Tankkreises - nur die gewünschte Frequenz aus
zusieben- muß man als Verstärkerstufe eine Linearendstufe vorsehen. Der Ama
teur sollte diese Verhältnisse jedoch nicht überbewerten. Ähnliches läßt sich auch
von der Unterdrückung des Trägers und des nichtgewünschten Seitenbands sagen.
PEP ist die HF-Leistung bei Eintonmodulation, die sich ergibt, wenn dabei die
zulässigen Verzerrungen nicht überschritten werden. Sie entspricht demnach nahe
zu der Oberstrichleistung der Linearendstufe. Der Wirkungsgrad ist
PoPEP
'IJPEP (3.123.)
=
PiPEP •
Er ist geringer als der im C-Betrieb. Ein Richtwert stellt 65% dar. Infolge der
sinusförmigen Hochfrequenz an RL kann man den Effektivwert mit y2 multi
plizieren und erhält die Spitzenleistung 2PEP, d. h. 3dB höher als PEP.
Bei Sprachmodulation dürfen die großen Amplituden nur bis PEP aussteuern.
Durch den Dynamikumfang von 14,5 dB ist die mittlere HF-Leistung
PoPEP
-PHF""' ' (3 . 124 .)
28
Um die Möglichkeiten der SSB voll auszunutzen, muß der Dynamikumfang der
Modulation eingeschränkt werden; das hat eine höhere PHFzur Folge. Dafür gibt
es viele Schaltungen (Clippen, Kompression).
Mit dem Balance-Modulator kann man den Träger bei idealen Verhältnissen
unterdrücken. An seinem Ausgang hat man deshalb das Doppelseitenband (DSB)
(3.12,5.)
Es läßt sich mit dieser Modulation eine S-Stufe gewinnen. Jedoch ergeben sich
sehr hohe Forderungen beim Sender- und Empfängeroszillator. Bild 3.31. zeigt
l
Bild 3.31.
175
Bm
ESB
Bild 3.32.
Bm
den Stromlaufplan eines Balance-Modulators. In echter SSB folgt nun das Filter
zur Abtrennung des Dichtgewünschten Seitenbands usw. Bei der Phasenmethode
benötigt man 2 Balance-Modulatoren, wie Bild 3.32. zeigt. Auf weitere detaillierte
Beschreibungen muß verzichtet werden (s. FUNKAMATEUR, Heft 70, Seite 287/
288).
3.3.3. Frequenzmodulation
(3.126.)
176
Mit Ajwird der Frequenzhub bezeichnet, der Wert der Frequenzabweichung des
Trägers beim Modulationsvorgang. Die empfangsseitig benötigte Bandbreite
beträgt
I B = 2 /n (1 +
• 11') I· (3.127.)
Der Modulationsgrad m hat bei FM nur dann Bedeutung, wenn beim Modulations
vorgang eine unbeabsichtigte AM hervorgerufen wird. Die Phasenmodulation
unterscheidet sich von der FM dadurch, daß die Nullphasenlage der Träger
schwingung beeinflußt wird.
Phasenhub und Modulationsindex sind gleich (Aq; = r(). Die Veränderung der
Trägerphase findet in einer der Oszillatorstufe folgenden Stufe statt. Nachstehend
die Zeitfunktion beider Modulationsarten:
I
- =
Rvor"" 70kQ
Rpot"'" 1kQ
Bild3.33.
Bild3.34.
C' =CRS
!Jf. 0,5fo ·C·R·!JS
Co
12 Amateurtechnik 177
Die auf den Kreis wirkende Kapazität ist
, 25 · 103Sl
CTr .., (3.129.)
fr.2
o CTr
ÄSA
6.f= fo (3.130.)
•
SA
Beispiel 3.13.
Lösung
PMo=
50 . 0,81
2
-
- 20 w •
Beispiel 3.14.
178
Lösung
40
fn + 1) 10kHz .
(1
=
2
=
3.4. Demodulation
Ein Funkamateur ohne Erfahrung wird sich zuerst einen O�V-1 bauen. Dabei
verwendet man zur Demodulation das sogenannte Audion, wie Bild 3.35. es zeigt.
Die Gitter-Katoden-Strecke bildet eine Diodenstrecke. Für die sogenannte
Audionkombination hat sich eine Zeitkonstante von I0-4 s bewährt. Allerdings ist
ihr Wert nicht sehr kritisch. Man darf das C nicht so groß wählen, weil sonst eine
Aufladung auf die Spitzenspannung geschieht und dadurch ein "Tröpfeln" ein
tritt. Das Audion wird oft (in Verbindung mit der rückgekoppelten Spannung vom
Anodenkreis der Röhre auf den Gitterkreis) zur Entdämpfung benutzt (Bild 3.35.).
Für hohe Eingangsspannungen sollte man entweder die Antennenspannung redu
zieren oder z. B. Anodengleichrichtung verwenden. In diesem Fall geschieht die
Gleichrichtung durch ein stark vorgespanntes Gitter, was eine größere Krümmung
der Anodenstromkennlinie zur Folge hat. Der Schwingkreis erfährt keine Be
dämpfung. Amateure haben die Anodengleichrichtung nur wenig benutzt. Im Über
lagerungsempfänger verwendet man zur Demodulation der modulierten HF (ZF)
die Diodengleichrichtung; Bild 3.36. zeigt ihre beiden Varianten. Besondere
Vorteile bietet kein..e der beiden Schaltungen. Bei der Parallelschaltung wird der
Gleichstromweg über dem Riebtwiderstand R immer geschlossen; bei der Serien
schaltung dagegen geschieht das über die angeschlossene Schwingkreisinduktivität.
Bild 3.35.
179
riini�Nf
70n 200k
up"'
c � R
Bild 3.36.
n7aäk �NF
Eine solche'Möglichkeit ist aber nicht immer garantiert (beispielsweise wenn man
die Diodengleichrichtung als Voltmeter verwendet). Bei der Parallelschaltung
erfolgt eine größere Bedämpfung des angeschlossenen Kreises, und zwar R_/3
gegenüber R_/2 bei der Serienschaltung. Den Widerstand R_ wählt man zwischen
200 kD. und 500 kD.. Allerdings stellt das .noch höhere Anforderungen an die
Größe des Widerstands Rn. Er beträgt etwa 1 MD. mit dem vorgeschalteten Wider
stand R1n von 100 k.Q. Das Ankopplungs-C oder Serien-e wird allgemein mit
100 pF ausgelegt.
Der Blindwiderstand von Cn muß bei der niedrigsten Signalfrequenz einen kleinen
Wert gegenüber Rn haben (z. B. 10 nF).
Bei der Demodulation von Einseitenband (ESB)-Signalen hat sich in der Amateur
technik der Produktdetektor durchgesetzt (s. dazu Bild 3.37.). In dieser Anordnung
liegt additive Mischung vor. Das Verhältnis von ZF-Spannung zur zugeführten
BFO-Spannung ist relativ kritisch. Bekanntlich sind Transistoren empfindlich
gegen Übersteuerungen, was sich sofort in den zunehmenden Verzerrungen zeigt.
Auf jeden Fall muß eine HF-Handlautstärkeregelung vorhanden sein. Ferner wird
die ZF über eine geringe Kapazität angekoppelt. Es empfiehlt sich, eine Kollektor
stufe an den ZF-Verstärker anzuschließen, damit keine Bandbreitenerhöhung
durch den Anschluß des Produktdetektors erfolgt. Als Richtwert für die ZF-
Nf
Bild 3.37.
Spannung ist 10mV anzusehen. Die BFO-Spannung kann dann etwa 0,1 V be
tragen. Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften der Transistoren ist einiges
Experimentieren erforderlich. Die Frequenz des BFO muß sehr stabil sein. Es
dürfen keine merkbaren Frequenzänderungen während eines QSOs hörbar sein.
Bereits10Hz Abweichung können der Anfang von nichtvertretbaren Verzerrungen
sein!
In den meisten modernen FM-Empfängern verwendet man den Ratio- oder Ver
hältnisdetektor. Einfache Empfänger, die FM-Signale demodulieren, arbeiten mit
Flankendemodulation, d. h., sie stimmen nicht auf Bandmitte ab, sondern auf die
Flanke des Schwingkreises. Das kann natürlich leicht Verzerrungen hervorrufen.
Außerdem werden die genannten Vorteile der FM nicht ausgenutzt. Wie Bild 3.38.
zeigt, findet beim Ratiodetektor ein Ausgleich von Amplitudenschwankungen
statt, d. h., der Detektor übernimmt einen Teil der Begrenzerstufe, so daß even
tuell durch ihn Einsparungen möglich sind. Der Spitzenabstand der Umwandler
kennlinie beträgt beim kommerziellen Hör-FM 240kHz, ist also größer als die
ZF-Bandbreite von 180kHz.
3k
:Jj I
1\...._----rl�lt--NF
I.500p Bild 3.38.
3.5.1. Gitterbasisstufe
Re=
1
S
(. 1 +
R
;
R
) ; (3.131.)
R in kfl, S in mA/V.
181
Rö
Bild 3.39.
(3.132.)
(1 + p) Ra
V= Ri +Ra •
(3.133.)
(3.134.)
(3.135.)
2 ·I
(3.136.)
T = -
V-;
• in s, 1 in cm, v in cm/s.
Die Strecke 1 ist der Abstand zwischen Gitter und Katode, v die Geschwindigkeit
der Elektronen
V"'=' 6 lO?t'Ua;
• (3.137.)
v in cm/s, U in V.
182
Nun ergibt sich die infolge Re1 erforderliche Leistung mit
Pe�= �· u
(3.138.)
Die Steuerleistung, die man bei der Senderstufe aufbringen muß, beträgt
(3.139.)
(3.141.)
(
1JGB = 1JaB 1 + �:) ; (3.143.)
3.5.2. Anodenbasisstufe
(3.144.)
(3.145.)
(3.146.)
R in kO, S in mA/V.
183
Bild 3.40.
Beispiel 3.15.
Eine G B-Stufe soll als Senderverstärker verwendet werden. Wie groß wird die
gesamte Steuerleistung im Verhältnis zu der von der Röhre abgegebenen Wechsel
stromleistung, wenn uf{/u" = 0,05 ist? Der Einfluß des elektronischen Eingangs
widerstands soll unberücksichtigt bleiben. Welche Wechselstromleistung erhält
man, wenn P _ = 10 W sein soll (es wird angenommen, daß P.1 = 0,1 P_)?
Lösung
P-cn 1,05
7
� '""" 0,1 + 0,05
=
.
Beispiel 3.16.
Bei einer AB-Stufe sollen RiAB sowie die Verstärkung berechnet werden. Gegeben
sind RKa = 1 kO, S = 2 mA/V.
Lösung
2 . 103. to-3
V AB 0,67.
1 + 2
= =
103
RiAs = 2 = soo n.
3.6. Mischung
Legt man an ein Bauelement mit nichtlinearer Kennlinie (Röhre, Transistor, Diode)
2 Wechselspannungen unterschiedlicher Frequenz an dessen Eingang, so ergeben
sich am Ausgang des Bauelements zusätzliche Frequenzen. Befindet sich im Aus-
184
gang ein auf eine gewünschte Frequenz abgestimmter Schwingkreis, dann ist
damit die Absicht der Mischung erreicht. Es gibt die additive und die multip/ikative
Mischung.
Bild 3.41. zeigt eine Mischstufe, bestückt mit 1 Pentode. Bei hohen Frequenzen
(2-m-Band) wählt man besser eine Triodenmischstufe (wegen der günstigeren
Rauscheigenschaften). An das Gitter der Röhre werden 2 Wechselspannungen
unterschiedlicher Frequenz gelegt
(3.147.)
(3.149.)
fZF =
fo - fe oder fzF =
fe - fo· (3.150.)
S izF .
c
= (3.151.)
Uo '
izF - Anodenwechselstrom (Zwischenfrequenz), u0- Oszillatorspannung.
Bild 3.41.
185
L2
Die Mischsteilheit ist zwar manchmal in den Kenndaten der Röhren angegeben,
doch sollte man wissen, daß sie etwa 0,25S (der Steiiheit im Arbeitspunkt) beträgt.
Sc hängt ab von der Oszillatorspannung. Geht man nun davon aus, daß bei Röhren
oszillatoren die Wechselspannung am Schwingkreis in der Größenordnung von
5 bis 10 V liegt, so wird man je nach Frequenz mit einer Allkopplungskapazität
von 0 bis maximal 10 pF an das Steuergitter der Mischröhre als äquivalenter
Spannungsangabe auskommen. Natürlich ist der gegenseitige Abstand von Os
zillator und Mischröhre nicht bedeutungslos. Durch Multiplikation von Sc mit
dem wirksamen Außenwiderstand der Mischröhre läßt sich die Verstärkung der
Mischstufe ermitteln.
Um Störstrahlung des Oszillators vom Ankopplungspunkt auf den Antennenein
gang zu vermeiden, wähle man eine Vorstufe. Die Mischung kann auch in der
Katode vorgenommen werden.
Von den zahlreichen unterschiedlichen Schaltungsvariationen sei noch die einer
selbstschwingenden Mischstufe mit einem Transistor beschrieben (Bild 3.42.). Zur
Erzeugung der Oszillatorfrequenz wird in diesem Fall der Transistor in Basis
schaltung angewendet, und zwar über die Ankopplungsspule L2 und C2•
Am Emitter liegt etwa 0,25 V der Oszillatorspannung. Schließlich ist in Bild 3.43.
die Diodeneintaktmischung angegeben. Da sie keine Verstärkung (etwa 0,5- bis
0, 7fach) bringt, wendet man sie heutzutage vornehmlich nur noch im dm- und im
ero-Bereich an. Die Oszillatorspannung liegt bei 1 V.
Bild 3.43.
186
3.6.1. Multiplikative Mischun&
Durch Zuführung der Spannungen ue und U0 an getrennte Gitter kann man den
Anodenstrom multiplikativ beeinflussen. Es treten die gleichen Effekte im Anoden
kreis auf wie bei der additiven Mischung. Durch Trennung der zugeführten Fre
quenzen entsteht eine gute Entkopplung. Man kann den Mischvorgang bei Pen
toden zwischen G 1 und G 3 oder zwischen G 1 und G2 vornehmen. Allerdings ist
die Mischverstärkung geringer. Im Überlagerungsempfänger hat sich die Verbund
röhre Hexode-Triode bis 30 MHz sehr bewährt (Bild 3.44.). Man wählt die Oszilla
toramplitude mit einer effektiven Spannung von etwa 10 V, dann liegt die Misch
steilheit nur wenig"'unter der maximalen. Sie bleibt aber nahezu bei Spannungs
änderungen konstant. Im Kurzwellenbereich sollte man das Regelgitter G 1 der
Hexode nicht regeln, da Rückwirkungen auf die Oszillatorfrequenz möglich�sind.
Bild 3.44. dient zur Verdeutlichung; es wird vorausgesetzt, daß sich die Kreise nicht
gegenseitig beeinflussen. Die Vorselektion (Empfangskreise) muß ausreichend
sein, damit möglichst keine Spiegelfrequenz auftritt. Die Spiegelfrequenz beträgt
Es ist also mit den in GI. (3. 150.) angegebenen Spiegelfrequenzen möglich, bei
nichtausreichender Selektion der Empfangskreise (infolge der Mischvorgänge)
Dichtgewünschte Frequenzen wiederzugeben, was sich zumindest in Pfeiftönen
bemerkbar macht. GI. (3. 148.) wird am besten mit dem sogenannten Dreipunkt
3 Punkten stimmt der Empfangsbereich genau mit dieser
abgleich erfüllt, d. h., an
Beziehung überein. An den anderen Stellen treten Abweichungen -..on 10-a auf.
. A
Bild 3.44.
+Uea
187
Da die Drehkondensatoren für Empfangs- und Oszillatorkreis gleiche Kapazität
und gleichen Plattenschnitt haben, wird der Dreipunktabgleich mit Serien- und
Parallel-e im Oszillatorkreis durchgeführt. Die Serienkapazität kann an unter
schiedlichen Stellen angeordnet sein.
3.7.1. Empfangskreis
Es sind
q =fob/fu·
Damit wird
(u- q2)
Ca= C min 2 ; (3.153.)
q - 1
Cin pF.
Da die Schaltkapazitäten in ihrer absoluten Größe nicht bekannt sind, muß zum
Ausgleich zusätzlich ein Trimmer eingesetzt werden;
c. setzt sich zusammen aus Cmin und der zusätzlichen Kapazität Cp;
(3.157.)
2
0 10-(' -'--
---,2,-'-',53_ · _1_
Le 2
....:. _
- 1�
q _____ _: ) (3.158.)
(Cmax - Cm;n)
=
/ob •
188
3.7 2. . Oszillatorkreis
/in MHz.
Definiert man die Frequenzverhältnisse an den Ab gleichpunkten zu q1 = fobfh,
q2 =
fob/13 , qa = fobfh und b = Ca/Cmiru dann erhält man die zu diesen Frequen
zen gehörenden Kapazitätswerte
Cl =
Cmin (qt2 (1 + b) - b),
C2 = Cmin (q22 (1 + b) - b), (3.160.)
C3 =
Cmin (q32 (1 + b) - b);
C in pF.
Setzt man
- fosz
/ost h + fzt'
und
Cs = C3 (
q'
q�2 (d- I) (e- I)
-- (d - q2
'
21 e) - (e- q232 )
_
1 ) .
' (3.161.)
q
C in pF.
Nun kann man die Kapazität Cp, die der Induktivität parallel liegt, berechnen.
Cp - c.
_
( (e- q§2) a- q'e . ) (3.162.)
(e + a) (I + a) '
C in pF.
Cp teilt man nach Möglichkeit auf, damit gegebenenfalls unterschiedliche Schalt
kapazitäten ausgeglichen werden können. Für die Induktivität des Oszillators gilt
25. 103
(3.163.)
Uz + fzr)2 ( c��c. + Cp )
L0• in tJ.H, C in pF, f in MHz.
189
3.7.3. Beispiel zu den Schwingkreisdaten
Beispiel 3.17.
Lösung
9 85 •
•
=
'
41 3 {J.H •
•C
•
= 19'5 0,35
1,35 3,72 ·1,58 ·
. = 720 pF .
(4,72 - 3,41)- (2,58- 1,35)
'
0 32
190
Mit a = 37 ergibt sich nach Gl. (3.160.)
(2,58- 1,35) 37- 0,35 2,58
Cp 30 5 pF .
• =
720
=
(2,58 + 37) 38
'
25. 103
Los= = 38 [LH.
8,42 (47 + 30,5)
3.8. Oszillatoren
(3.164.)
Zum Anstoß der Schwingungen muß die komplexe Gleichung > 1 sein. Eine
Begrenzung auf den Wert 1 ergibt sich durch die Eigenschaften der Röhre. Infolge
der nichtlinearen Kennlinie der Röhre nimmt mit steigender Amplitude die Steil
heit ab, was einem Verstärkungsrückgang entspricht.
Nachstehende Gleichung verdeutlicht, welchen Wert st' haben muß;
1
st' = D . (3.165.)
+ S. Ra
Bild 3.45. zeigt die allgemeine Dreipunktschaltung; in ihr sind alle Widerstände
komplex, ffi1 und ffi3 haben gleiche Vorzeichen, ffi2 und ffi3 dagegen unterschiedliche.
Ferner gilt, daß der Betrag von Jffi2· > ffi3J sein muß. Es ist
(3.166.)
191
+/lila
Bei der kapazitiven Dreipunktschaltung (Bild 3.46.) sind ffi1 und ffi3 Kapazitäten,
ffi2 ist die Schwingkreisinduktivität Beträgt. die Kreisgüte mindestens 100, dann
schwingt der Oszillator auf die über L und C sich einstellende Schwingkreis
frequenz.
Die Schwingkreiskapazität ergibt sich mit
cl. c2
C0 C Tr + C Dr + (3.167.)
Cl + c2 .
=
25. 103
; (3.168.)
Lo f2Co
=
Durch den C2 Gitterstrom findet bei der schwingenden Röhre bekanntlich eine
Arbeitspunktverschiebung statt, die eine andere Steilheit zur Folge hat; diese ist
geringer als die in den Kenndaten angegebene. In vielen Fällen kann man mit
S A ""' 0,4 mA/V rechnen. Setzt man als Oszillatorröhre eine Pentode ein, dann
ergibt sich mit guter Näherung
1
(3.170.)
\Si'\""' SAQ. 0,159
----'-'-=c=-''--- - 1
/C1
Q- Leerlaufkreisgüte, C in [LF, S in mA/V, f'in MHz.
Bild 3.47. zeigt die induktive Dreipunktschaltung. Danach sind jetzt die Wider
stände ffi1 und ffi3 Induktivitäten; � dagegen bildet die Schwingkreiskapazität.
192
Der Rückkopplungsfaktor ist
\�\"'='�·
L
(3,171.)
I
Die resultierende Schwingkreiskapazität besteht aus den addierten Cnr + C.rr und
dem Betrag aus der Röhrenkapazitätsreihenschaltung an den Enden der Schwing
kreisinduktivität Die Schaltkapazität vermindert sich, weil sie nicht unmittelbar
an Lo wirksam wird. Auf Grund dieser Eigenschaften läßt sich die Schaltung sogar
noch im Dezi-Gebiet anwenden. Die Schwingkreisinduktivität beträgt
+Uaa +Uea
Bild 3.47.
13 Amateurtechnik 193
3.8.1. Beispiel zu den O&zillatoren
Beispiel 3.18.
Lösung
1
1�1 ""'0•06·
=
04·
' 100· 0159
'
-1
7 . 35 . 10 �
50
c2 8 33 pF.
0' 06
= =
3.9. Bandspreizung
u- q2
Ca Cmin 2 (3.173)
.
q -
- -1
- ·
=
(3.174.)
betragen.
c;
194
Für das Übersetzungsverhältnis gilt ü = wjw1• GI. (3.172.) läßt sich - sind die
Kapazitäten bekannt - nach ü auflösen!
Eine Bandspreizung wird auch durch Reihenschaltung von Cnr und c. (Bild 3.50.)
möglich. Dabei beträgt
C5 = Cm1·0
U (q2
- �) (3.175.)
(u- q2
Kreis Bestandteil einer Oszillatorschaltung ist, de1;1n trotz sorgfältigsten Auf baus
würde sich auch die Oszillatorfrequenz ändern. Ein Maß für solche Fehler ergibt
sich aus der nachstehenden Beziehung:
(3.176.)
Dividiert man diese Beziehung durch die Temperatur, so erhält man den Tempe
raturkoeffizienten.
In der Praxis sind dann diese Koeffizienten mit dem Temperaturintervall zu multi
plizieren. und der Fehler ist bekannt. Für den Temperaturkoeffizienten ergibt sich
demnach
!:lf !1C I1L
TKr; coc TKc; L oc TKL. (3.177.)
foC = =
=
Werkstoff Farbe
195
Die angegebenen Werte beziehen sich auf Kondensatoren mit eingeengtem TK.
Unterhalb von 15 pF sind die Abweichungen vom Mittelwert höher. Durch die
Einengung der TK-Werte ist die Kompensation erleichtert. Trotzdem wird es noch
Unterschiede zwischen den TKr in der Theorie und dem in der Praxis geben.
Wiederholungsmessungen sind angebracht, wenn man die TK-Werte vom Dreh
kondensator, von den Schaltkapazitäten, dem Röhren-C und der Induktivität
nicht kennt.
Es sollten Kondensatoren mit unterschiedlichem TK in die Schaltung eingebaut
werden, um die Kompensation zu erreichen. Der gemeinsame TK einer Parallel
schaltung von 2 Kondensatoren ist
(3.178.)
(3.179.)
bei Serienschaltung
C1 TKcp- TKce
= (3.182.)
C2 TKc1- TKcp
C1 TKc. - TKc1
= (3.183.)
Ce TKee - TKc,.
196
3.10.1. Beispiele zur Kompensation
Beispiel 3.19.
Lösung
Man ermittelt zunächst mit GI. (3.182.) das Verhältnis der Kondensatoren
c2 33 +50 ' ·
Da der TKL positiv ist, muß der TKc das entgegengesetzte Vorzeichen haben.
Für die Parallelschaltung von Kondensatoren gilt C C1 + C2• Setzt man =
C1 =
Somit sind
Beispiel 3.20.
Lösung
TKc1 = ( -10 +
1
�
8
(-10- 33) -10-6/°C ) =
44 · 10-6jOC.
Bild 3.51. zeigt eine Impulsfolge in idealisierter Darstellung. Danach sind A die
Impulsamplitude, t; die Impulsdauer, T die Periodendauer und ihr reziproker Wert
die Impulsfolgefrequenz.
197
Bild 3.51. Bild 3.52.
T
undv (3.184.)
ti
=
das Tastverhältnis.
In der Praxis steht man dagegen meist vor der Aufgabe, den Rechteckimpuls zu
verwirklichen, hin und wieder auch einen Dreieck- oder cos2-lmpuls. Doch all
gemein geht man vom Rechteckimpuls aus. Aus diesem Grund ist es gut, sich auch
mit der mehr oder weniger großen Abweichung vom Rechteck durch den Trapez- ·
-die Vorderflanke mit der Anstiegzeit ta (sie liegt zwischen 10 bis 90% der
Amplitude);
- die Rückflanke und ihre Abfallzeit tah (sie liegt zwischen 90 bis 10% der Ampli
tude).
Auf Abweichungen von A und ti wird nicht eingegangen. Man kann beispielsweise
aus der Anstiegzeit Rückschlüsse auf die wirkende Kapazität am Außenwiderstand
der Röhre ziehen; es ist
ta = 2,2R · C. (3.185.)
tages =
ta Yn
Den Dachabfall kann man durch eine Variation des Katoden- und Schirmgitter
kondensators beeinflussen; ferner besteht dafür noch eine Möglichkeit durch
Gitterkombination.
Der Amateur wird sich - wenn er in die Impulstechnik eindringen will - mit Impuls
modulation beschäftigen. Unterlagen für übliche Röhren enthalten keine Angaben
über den Impulsbetrieb. Trotzdem ist es möglich, bei Einhaltung einiger Bedin
gungen Impulsbetrieb durchzuführen. Grundsätzlich muß klar sein, daß die für
198
Bild 3.53.
(3.186.)
Infolge des Gitterstroms muß der Generator, der die Impulse liefert, auf einen
Lastwiderstand
u�i
Rg=--.-"- (3.187.)
lgi
(3.188.)
Ua = 0,5Ua; (3.189.)
Ua - Batteriespannung.
Die Anodenverlustleistung darf nicht überschritten werden. Deshalb ist die ab
gegebene Leistung
Q · .
Po<y (3.190.)
199
Wird ein t1 bis zu 10 !J.S eingehalten, dann k ann man für diese Zeit den 20fachen
Katodenstrom entnehmen. Bei diesem iamax wird
Das für Amateure zugelassene NF-Band bis 3400Hz erlaubt eine lmpulsfolge
frequenz von 7 bis 9 kHz. Die Bandbreite auf. der Empfangsseite liegt je nach t1
zwischen 1 MHz bis 100 kHz.
Diagramme zu Abschnitt 3.
1�'��,�--
Cef! (fu)
Parameter: S
Rg·�BMSJ
1--
fl
8 ' '
7 '
6 '!I.. "
5 '\ 1'-
1{.
I 1'\ 1'\s-z
I s-1'"" ,...
I
3
�
I
I )\!'-.
2
��
I
I
I'
a i
2 z a +- 3
f'u/Hz
Unter der Voraussetzung eines Gitterableitwiderstands von 0,8 Mi1 und s Verstärker
stufen ergibt sich beim Verstärkungsabfall von 0,707 bei der Frequenz fu die in Dia
gramm 3.1. ersichtliche Abhängigkeit.
Beispiel: Es ist eine untere Grenzfrequenz von 30 Hz zu übertragen. Wie groß muß man
den Kopplungskondensator wählen? Bei einem 2stufigen Verstärker (s = 2) wird
ck = lOnF..
200
f'... !'\. t.,. Rr;(RaJ i-
" l'rmmeMr: C11
1 ''r--. s-1 ra1o7
"'
"
" I"-
""
Cs·50��1'\.' /Js•25pF
r- ·-
'
"'
I! '\
I ""-.. "
I
1 il !"\ "",I\
JIT102 2 3 4 567B910a 2 3 4 5$78910" 2 8 45G
Ha/0
Beim Abfall 0,707 bei der oberen Grenzfrequenz fo eines !stufigen Breitbandverstärkers
ist als Parameter die schädliche Kapazität vorgesehen.
Beispiel: Bei einer schädlichen Kapazität von 50 pF und einem Ra = 3,2 kD kann man
noch 1 MHz als obere Grenzfrequenz übertragen.
.....-"(
'\. \ Diagramm 3.3. Selektivver
i\.r\. stärker mit Bandfilterkopp
I \\ \ lung
\2 q
7
I
I ql\I'\ Als Parameter ist das Kopp
lungsmaß x vorgesehen.
Beispiel: Hat man eine kriti
sche Kopplung x = 1 und
\ ist die normierte Verstim
1\ \ mung 0' = 1, so erhält
I \ man dort einen Verstär
ll
1\\1\
kungsabfall von 0,9 gegen
2 Ii über der maximalen Ver
• JO" .ß' stärkung.
201
Parameter' k. k=T
0,2
760 780
(3/0
�0 7J=f{6)
T/
0,8 ----�..._Parameter' Ra/H;L
0,6
0,4-
0,2
0 20 110
202
r;.,c,fpF - -�
3
"·
§
lj
3
�
I , c.
2
I
Cs
['\. --�
10�2 I
f--
6
5
lj
-
3
2
� '
7
I
I ["\
70
70-' z 3 4 56 8 70° 2 ;} 4 56 8 101 2 3 4 56 8 102 z J 4 (j
f/MHz
Die Werte lassen sich mit guter Näherung ermitteln, wenn man voraussetzt, daß für
C5 und Ck Drehkondensatoren verwendet werden. Des weiteren gilt ein Lastwiderstand
von 40 Q als Mittelwert. Der Längswiderstand der Induktivität beträgt außerdem
etwa 200!.1.
Beispiel: Welche Werte muß man einstellen können, damit durch c. und Ck Anpassung
für den Sender des Amateurs erreicht wird? Die Betriebsfrequenz beträgt 3,6 MHz.
Der Schnittpunkt der Geraden zur Frequenz mit C9 und Ck ergibt C5 = 200 pF und
ck = 1100 pF.
Diagramm 3. 7. Modulationsgrad
Befindet sich im Antennenkreis eines am
plitudenmodulierten Senders ein Antennen
strommesser, so läßt sich ·auf Grund der
Zunahme des Antennenstroms beim Modu
lationsvorgang der Modulationsgrad ermit
teln. Eine Eichung könnte man mit sinus
förmigen Spannungen unterschiedlicher
Amplitude durchführen.
Beispiel: Das Verhältnis des Antennen·
stroms im modulierten Zustand Imo zum
unmodulierten Zustand ltr beträgt 1,1.
Welchem Modulationsgrad entspricht
dieses Verhältnis? Man erhält auf der
Ordinate m = 0,65 oder 65%.
203
1,0
m
�8
0,6
O,l
Mittels des Oszillografen kann man m bestimmen. Dazu sind die erforderlichen Maße
des Schirmbilds angegeben.
�ispiel: Ist G/K = 10, so ergibt sich etwa m = 80%.
204
r:,
10° Ci
: k� f{Rres}
I
Parameter' SA
10° r-- - - +-- · - -'-' -- - r- 11-t(%;)
11-f (ü)
\ \
\
\ I � X \. ' I I
' : k-/t/ \ 70 -3
�4·70-� ���;-�
\ I / 1\
'1- k.:=·- 1/ '\
•
r----- ü
- .- ��
r--- --- -- 1-- - 1--"1'.. 1\ 1'\.
r---
[, \
I�
[/ I� I ' !\. 1'\
I
/
'\.,r'-..
zl//
I r-..
0
;
70
0
70 1
l 70, ,
--ü -101
ü
205
10; ,---------�------�--- -,---r:;;;� -
!!Mt 8
IJ•;n•f(nkTQ) � Rauschspannung
.,..7�!----1-
+----1
7
pV 6 Parameter: Bandbreite --"'./�-+-
___
--+
++--+-+-+--H
1-+++-i
Rein 60/J
1---�--r--- t•�
5
A-----
•
4
3 v \f\\1;;,. +--- FC---+-+-++-H -+-+--+-l-H---H
-7"'-);
v
-- - - �--- �-
yv ,I
;-1 -- -+r--1-l--- -1-
_ --1----1-1-+H
2�
�
-
I_ ! I I ·;i 1
!
j ,lAllt
p• ',:...
!
I
109or--__ ___ I
8
'7
X _:.;; L
41------1---1-_j
a!------1---+-��-+-t+�-
Einer nkT0 von 10 würde an einem Widerstand von 60 n bei einer Bandbreite von
100kHz eine Rauschspannung von 0,5 fLV entsprechen.
dB .----�-�Tl-�f
I dB�f(nkT")_I V�
l-1-
1 �
I/
/
/
1-- V
2 },
71 2 3 4 5 6 7 8 9 701 2 3 4 5 G 788102
nkTo
206
8•1(/4;)
BandbmYe 3 kllz
R·601J ...-�
�
2
/
�
1 'r--- - - --
-� - - - -- - - f-
-- - --
6
1- S-Siufen f-
s
5
" �
/ I
.2 / I
I
I
I -
"/10 2 3 4 56 78910 7 2 J 4 58 78910° 2 3 4 56
Eingangsspannung n
i ,uV
Die Angabe des Rapports bei den Funkverbindungen geschieht durch die Feldstärke in
S-Stufen. Bei einer Bandbreite von 3 kHz und einem Eingangswiderstand des Empfängers
von 60 n ergeben sich die angegebenen S-Stufen, wenn die entsprechende Eingangsspan
nung vorhanden ist.
Beispiel: Eine Eingangsspannung von 1 [LV entspricht S 7.
Literatur zu Abschnitt 3.
207
4. Verwendung von Dioden
Nach Bild 4.1. ist die Kennlinie einer Diode bzw. des Trockengleichrichte�s an
gegeben. Daneben erkennt man das Symbol einer Diode. Mit K wird die Katode,
mit A die Anode b�zeichnet. Man erkennt, daß die Durchlaßkennlinie von Si
Dioden wesentlich steiler verläuft als die des Selengleichrichters. Der Innenwider
stand muß also wesentlich niederohmiger sein als der bei Selengleichrichtern. Der
Sperrwiderstand von Si-Dioden liegt ebenfalls wesentlich höher als der von Se
Gleichrichtern. Man kann sagen, daß im Sperrgebiet bei Ge- und Si-Dioden ähn-
Bild 4.1.
208
liehe Verhältnisse vorliegen wie bei Gleichrichterröhren (dort treten keine Sperr
verluste auf). Die Gesamtverluste der HL-Dioden setzen sich aus den DurchlaB
verlusten Pvd und den Sperrverlusten Pvsp zusammen;
(4.1.)
Gemäß Bild 4.1. bezeichnet man den Teil der Kennlinie oberhalb D als Durchlaß
gebiet, d. h., durch geringe Spannungserhöhung wird der Strom in Durchlaß
richtung wesentlich höher. Die Verlängerung der Durchlaßkennlinie auf die x-Achse
schneidet die sogenannte Schleusenspannung ab. Diese beträgt bei Si � 0,7 V,
bei Ge � 0,5 V und bei Se � 0,6 V. Im Gegensatz zum Durchlaßgebiet, wo die
Spannung Ud geringe Werte zum Stromfluß bedarf, muß im Sperrgebiet die
Spannung u.P wesentlich höher sein, wenn ein Strom fließen soll. Über einen
größeren Spannungsbereich findet praktisch keine Zunahme des Sperrstroms statt.
Das über dieses Gebiet hinausgehende Durchbruchgebiet läßt erkennen, daß ge
ringe Spannungszunahme große Stromzunahme im Sperrgebiet bewirkt. Die
Sperrspannungen von Si- und Ge-Dioden sind unterschiedlich. Um höhere
Wechselspannungen gleichzurichten, muß man mehrere Gleichrichter hinter
einander schalten. Infolge unterschiedlicher Widerstände der Dioden sind die
Spannungsabfälle nicht gleich, was eine Überlastung bewirken kann. Sieht man
von einer Zwangssymmetrierung ab, so darf man daher die Sperrspannung der
Dioden nur zu 70% ausnutzen.
Bild 4.2. zeigt eil}ige Möglichkeiten der Gewinnung von Gleichstromleistung aus
Wechselstrom. Um die tatsächlichen Werte zu erhalten, muß man eine Reihe von
wichtigen Größen vorab ermitteln; spezielle Diagramme erleichtern diese Rechen
arbeit wesentlich. Die erläuterten Beziehungen basieren auf den Verfahren mit
Röhrengleichrichteru, lassen sich jedoch - ausgenommen eventuelle Sperr
verluste - auf HL-Dioden übertragen. Zunächst ist der Innenwiderstand der
Stromquelle festzustellen;
(4.2.)
Bild 4.2.
14 Amateurtechnik 209
Rn - Widerstand der Diode, R1• - Widerstand der Sekundärwicklung, Rru - even
tuell erforderlicher Zusatzwiderstand, um die Dioden vor dem Einschaltstromstoß
des Ladekondensators zu schützen.
Eine wichtige Größe bildet in diesem Zusammenhang der Stromflußwinkel, den
man aus dem Verhältnis R;118 und Lastwiderstand RL ermitteln kann;
R·
-R:
i -= 0,319 (tan 0 - 0) (4.3.)
Aus Diagramm 4.1. läßt sich bei dem bekannten Verhältnis 0 ablesen.
Zur Vollständigkeit sei der sogenannte Symmetriewinkel IX erwähnt, den man
vielfach mit 0 ansetzen kann;
I in A, wenn u in V, R in n.
Für die Gleichspannung ergibt sich
Das Verhältnis beider Spannungen in Abhängigkeit von e liest man aus Dia
gramm 4.3. ab.
Mit Diagramm 4.4a. und der folgenden Beziehung läßt sich die auftretende
Brummspannung ermitteln:
Kennt man ubr sowie den erforderlichen Gleichstrom, dann errechnet man mit der
nachstehenden Faustformel die Größe der Ladekapazität:
0,5
c
�-
P·- LU_ ·
f ---'-R-Tf;;;
·
c- o,5 . I .
oder - (4.8.)
P ·/·Uhr'
(Einweggleichrichtung) (Doppelweuleichrichtung)
210
Der Gesamtwiderstand der Sekundärwicklung beträgt in ausreichender Näherung
O,lRL_
Rse- . (4.9.)
__
yu_L
Tabelle 4.1. gibt Daten für den Einsatz von Leistungsdioden an.
RL c RL c RL c c
Beispiel 4.1.
Lösung
Zunächst ist nach GI. (4.9.) der Widerstand der Sekundärwicklung festzustellen;
0 1 . 103
Rsel< = 4_'
___ · =56 0.
y100 0,1
·
211
Nun ergibt sich gemäß GI. (4.3.) der Stromflußwinkel e = 45°. Da ubr vorgegeben
ist, wird mit GI. (4.7.) der Unsymmetriewinkel
tan cx = 0,1.
100
u= = l30 V
0,766 1·
werden.
Schließlich errechnet sich die notwendige Kapazität zu
0 25
C • 5 . to-s F =r 50 fl.F .
50. 103• 0,1
= -
4.2. Thyristoren
Thyristoren sind steuerbare Gleichrichter. Man setzt sie vornehmlich in der Strom
richtertechnik ein; aber auch für Stromversorgungseinrichtungen aller Art ver
wendet man sie in zunehmendem Maß. Dem Amateur bieten Thyristoren gute
Möglichkeiten für tiie Stromversorgung von mobilen Stationen (ist allerdings nur
sinnvoll, wenn die aufzubringende Leistung > 100 W). Es sei nicht verschwiegen,
daß ein Thyristor nicht gerade wenig kostet; bedenkt man jedoch, daß ein Um
former für größere Leistungen auch nicht billig sein würde, dann ist der Einsatz
von Thyristoren zu überlegen.
Bild 4.3. zeigt das Symbol des Thyristors, seinen Aufbau (Si-Basis), Kennlinien
sowie die Möglichkeit der Steuerung durch Impulse am Gate (G}.
Mit steigender Spannung UAK nimmt der Strom IF nur langsam zu, um schließlich
bei der Nullkippspannung auf die Höhe der Werte der Durchlaßkennlinie plötzlich
anzusteigen. Dieser Umkehrpunkt hängt vom Steuerstrom ab und liegt mit stei
gendem Strom näher an der Durchlaßkennlinie. Der Strom IF wird durch den
Lastwiderstand RL begrenzt. Befindet sich der Thyristor im gezündeten Zustand,
so bewegt sich also der Strom durch den Thyristor auf der Durchlaßkennlinie.
Selbst bei Wegbleiben der Steuerleistung hört der Stromfluß durch den Thyristor
nicht auf, es sei denn, seine Anodenspannung sinkt unter 0 V. Je nach Last beträgt
die Dauer der Steuerimpulse 2 bis 100 fl.S (ohrnsche oder komplexe Last). Jedoch.
erst nach Rekombination der Ladungsträger ist der Thyristor wieder für einen
neuen Schaltvorgang bereit; man hat also eine entsprechende Freiwerdezeit zu
beachten (z. B. 20 fl.S). Diese Zeit schränkt die Einsatzbedingungen des Thyristors
ein.
212
i Ourchlaßkennlinill
I?L
_
_
-�K�;===���t=��==��
Sperrkennlinie
'n
Bild 4.3.
Bild 4.4.
213
R3
Bild 4.5.
Für den Steuergenerator der Zündung ergibt sich, die Mindestforderung in der
Leerlaufsteuerspannung 2UGT und den Kurzschlußsteuerstrom 2/cT vorzusehen.
Die Grenzstromkennlinie gibt in Abhängigkeit von der Belastungsdauer den
höchstzulässigen Durchlaßstrom an.
Man benutzt bei Thyristoren meist die sogenannte Horizontalsteuerung. Der
exakte Einsatz der Zündung erfordert einen Zündimpuls mit steiler Vorderflanke.
Mit dieser Steuerung kann man die Phase zur anliegenden Wechselspannung
zwischen 0° bis 180° ändern, was eine Dosierung der abgegebenen Gleichstrom
leistung ermöglicht.
Bild 4.5. zeigt eine Impulsformerstufe, die eine aus einer Phasenbrücke kommende
Wechselspannung in differenzierte Impulse umformt. An diese Stufe schließt sich
noch eine Leistungsstufe für die Aus'Steuerung des Gates an. Prinzipiell kann man
mit Wechselspannungen üblicher Kurvenform den Thyristor ansteuern (wie in
der Schaltung gemäß Bild 4.6.). Über dem Thyristor befindet sich eine RC-Kombi
nation, die Spannungsspitzen beim Umschaltvorgang wesentlich herabsetzt. Die
Werte dieser Kombination richten sich nach den Betriebsbedingungen; orien
tierende Werte sind 2 !LF und 15 !1. Der Nachweis der Betriebsbereitschaft eines
Thyristors mit amateurmäßigen Mitteln (z. B. Durchgangsprüf er) ist nicht zu
empfehlen. Um das Sperr- und Durchlaßverhalten zu überprüfen, sollte man viel
mehr entsprechende Gleichspannungen anlegen und eine Strombegrenzung mittels
Widerstands vornehmen.
R C
Bild 4.6.
214
4.3. Z-Dioden
oberhalb Uz ein starkes Ansteigen des Sperrstroms feststellen. Die einzelnen Typen
der Z-Dioden haben entsprechend unterschiedliche Durchbruchspannungen.
Der Amateur möchte nun wissen, wie er diese Dioden am besten einsetzen kann.
Wie Bild 4.8. erkennen läßt, benutzt man eine solche Diode als stabilisierendes Glied
oder als Bezugsspannungsquelle für Regelschaltungen (Referenzdiode). Mit der
höchsten und niedrigsten Eingangsspannung (Umax• Umin) sowie mit dem maxi
malen und minimalen Laststrom (hmax, hmin) in Verbindung mit der Zener
spannung Uz und dem Zenerwiderstand rz ergibt sich für den Vorwiderstand
(4.11.)
},
Uzi
Uz2
-·
Us U73 uo
p
0
( / ·r
-...
-...
.......
.......
',
"
� \
\
Pv\\
0
\ [z (isp}
Bild4.7. Bild4.8.
215
Der Gesamtstrom I soll der Bedingung
(4.13.)
G =1 + ..!i_. (4.14.)
rz
Die Z-Diode kann in ihrer Wirkung mit einem Siebkondensator der Kapazität
1
C =-- (4.15.)
rz
Uz
S=G·u· (4.16.)
Um die Stabilisierung zu erhöhen, kann man mit 2 Strecken (wie Bild 4.9. zeigt)
eine Erhöhung der Stabilisierung bewirken; denn es ist Sge =SI. s2 und Gge
= G,· G2.
Beispiel 4.2.
Lösung
21 6
R= • - 9 . 103 630 Q
20
=
haben.
216
Die an ihm abfallende Leistung ergibt sich mit GI. (4.12.);
G = 1 + 6{� = 38 .
Schließlich wird
9
S= 38· 24 = 14.
4.4. Tunneldioden
(4.17.)
(4.18.)
ist.
Bild 4.10.
217
Bild 4.11.
Bekanntlich ergibt sich auf Grund des negativen Widerstands der Diode eine
Entdämpfung des Kreises; sie erfolgt durch Arbeitspunkteinstellung des Poten
tiometers. Soll die Diode ::1ls Oszillator arbeiten, dann gilt zur Selbsterregung
L
R (4.19.)
.< CR diff ;
-
R in n, L in H, C in F.
Der Widerstand R. setzt sich zusammen aus dem ohmseben Widerstand der Spule
und Widerstand R2• Um stabile Schwingverhältnisse zu erreichen, muß der Wider
stand der Stromquelle kleiner sein als der Betrag von Rdiff (z. B. Rdif f = 150 n,
Rz = 100 !1).
4.5. Kapazitätsdioden
2 5. I0-2
Rp""' j zr cz ; (4.20.)
d d
Bild 4.12.
218
L
Bild 4.13.
·
Es ist einzusehen, daß mit steigender Frequenz die Verhältnisse hinsichtlich Be
dämpfung schwieriger werden. Aus diesem Grund darf man die Sperrspannung
nicht zu klein werden lassen, da sonst auf Grund der relativ großen Kapazität
eine völlige Bedämpfung des Kreises eintritt. Bild 4.13. zeigt das Prinzipschaltbild
einer Diodenabstimmung. Man kann die Dioden auch gegeneinander geschaltet
anordnen und erhält damit eine größere lineare Variation.
In der Literatur wird die sogenannte Diffusionsspannung Udiff für Kapazitäts
dioden mit 0,5 V angegeben. Ist nun bei der Sperrspannung U1 die Kapazität
vorhanden, dann beträgt die Kapazität C2 bei der Spannung U�K
(4.21.)
U in Betrag eintragen.
Beispiel 4.3.
Die Diode OA 910 habe einen Serienwiderstand r. 1,5 n. Bei der Sperrspannung
10 V betrage Cd
=
Lösung
3
. 10 + 1
C2 = 15 1'/22·3+1 = 22 pF.
3500 n.
2 5 . 10-2
Rp
=
I
2,1 . 018 1,5 . 2,25-
=
Bei 22 pF erhält man 1600 n. Daraus ergibt sich, daß wahrscheinlich U2 gar
nicht mehr benutzt werden kann, denn eine Oszillatorschaltung würde beispiels
weise dann aufhören zu schwingen.
219
4.6. Fotodioden, Schaltdioden
Diagramme zu Abschnitt 4.
fJ/"
80 r- --
tf-f(�)
60
gilt fiir [inweggleichrichhinf! IUid Spannunf!Sver-
dopp/ung hei Doppelwog ist der Wert"""? /....�-"'
..
e n !!3d_!'!!! n L
B zr ·
"!
.Ei!.,lli.z.!{- t!f
!f' 'j!i re
20
rru. !..-""
� I
I
I
Hl-111
0to-• z 8 * 56 8 10-2 2 8 * 5s B
I
10-' 2 J * 5s a 70° z 8
f!ie
R,
RL ist der Lastwiderstand der Gleichrichter. Man muß das Verhältnis Riges/RL mit 0,5
multiplizieren und diesen Wert zur Ermittlung von 0 verwenden.
Beispiel: Ein Verhältnis Riges/RL = 6,5 · 10-� ergibt bei der Einweggleichrichtung einen
Stromflußwinkel von 45°.
220
t- tanrz•f(8)
Param ter: � �
z 1- X • Blindwiderstand der Ladekapazitlit
---=für Ooppelunggleichrichtung
--=Einweg, Verdoppelung der Spannung
70°
s
�
8
7
s
- 1
' -
r----
s
4 ''r....
3 -�
- ..
},
j',
2
. ....
., \
'
I \ \
-1
-"'::":=--
::- 1 Q2
�
--
\
70
s
8
7
6 --� 0. 2
-t- ..r-,
s
* l .... ,
I
3 "',
\
2 J \
I
--,=+-r- 20
I -
60 80
'
700
8/
Die Funktion tan a:, die bei der Berechnung benötigt wird, kann man bei Kenntnis des
Stromflußwinkels und dem Verhältnis X/R; ermitteln.
Beispiel: Ein Winkel von 30° ergibt bei der Doppelweggleichung und X/R; = 0,2 ein
tan a: = 0,12; bei der Einweggleichrichtung aber 0,06.
221
1,U r-�
�--,---,----r---,-,
J/:
{j Parameter: tano:
#,6�--�--����� �-- f{B) r----f---f
u 70 20 JO 40 so öO 70 80 a;·
Beispiel: Ein Stromflußwinkel von 50° und ein tan .x = 0,25 wird eine Gleichspannung
0,62 u ermöglichen.
r · ------·
_L
-
/
'!k-f(eJ
IL I
.;/
u.
Parameter: tan ct I
et Unsymmetriewinke/
r--r-
•
i . / /
!
/
V / I
v/
f---t- 1
2
V
�
10-1
9
i i/ V/
8 lo/ 7
6 /../ / 7 /
7 ./
/ ./ \J\J'o 7 J
5 I · '? -+-- / 7/ 1
� �
i----
/ /
-- �
I<:;,�/
/ �� j ./
/V
V/
2
2
'---7/
./i ....//
.. j i
10 20 30 50 80 70 80
8/'
Beispiel: tan .x = 0,05 und e 20° zeigen, daß die Brummspannung etwa 0,0165 der
Gleichspannun& sein wird. Man sagt, sie ist 1,65 % der Gleichspannun&.
=
222
•
1.1.','1.� /
/
r. [./�t��'
_,
�-- - ,/- - / �-- - - --
+;�ll
�� l�'('\§�·[ .I
I /
t7
/ ,".11.
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3 f--- ·'" V ,.�II
"' ';f I /
/
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"
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-0�:l� \�/
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1031/
9
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'>� 1-\ ·"�,\)'�-;
s
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9
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67 ,'7 17 / 1/ �.'I;/
/
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I 7
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'> 6
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1/ 1/ 'I
>' � \!
•'\
5
4
/7
Y:,"<' �-
I..I
4
[7 !7 1/ � Parameter : Us,
I
3
V I/
p·7, tinweg
I 1/l
/ 3
/ V p- 2, Zweiweg
2 1/' l// Es gi/tauch: 2
J7V
[7
V�
Uar a5
7['"' pfCR,
- - I I I II III
2 3 * 56789101 2 3 * 5678910° 2 3 4 5 6 78910 7t
I/A
Beispiel: Der Laststrom von 0,1 A und UBr = 10 V mit p = 1 setzt ein C = 100 !LF
voraus, wenn aber p = 2, so genügt ein C = 50 !LF. Hat man dagegen I= 0,3 A, so
ist mit UBr = 1 V, für p = 1 ein Ladekondensator von 3000 !LF und beip = 2 ein solcher
von 1500 !LF erforderlich.
223
Literatur zu Abschnitt 4.
Kretzer, K.: Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, Band VIII, Verlag für
Radio-Foto-Kinotechnik GMBH, Berlin-Borsigwalde
Taeger, W.: Halbleiterdioden, PT-Sammlung der Funk-Technik 1960, Verlag für Radio
Foto-Kinotechnik GMBH, Berlin-Borsigwalde
224
5. Thermistoren und Varistoren
5.1. Thermistoren
Die Abhängigkeit des Thermistorwiderstands von der Temperatur ist aus Bild 5.1.
ersichtlich. Die Funktion dazu lautet:
(5.1.)
15 Amateurtechnik 225
Bild 5.1.
(5.2.)
Im folgenden ein Auszug aus dem Typenschlüssel, nach dem man Thermistoren
bestellen kann:
TNA - Anlaßwiderstände,
TNI - Indirekt geheizte Widerstände,
TNM - Meßwiderstände,
TNF - Temperaturfühler.
dr ßr
r• -{} "" {} (5.3.)
� d{} - ß{} ;
(5.4.)
226
In diesem Fall sind demnach 2 Widerstände in Reihe geschaltet. Verwendet man
an Stelle eines Thermistors 1 Widerstand, so ist der dazugehörige b-Wert 0. Es
ergibt sich ein größerer Gesamtwiderstand mit kleinerem b-Wert. Im Fall der
Parallelschaltung ist
(5.5.)
Bild 5.2. zeigt den Widerstandsverlauf als Funktion der Temperatur. Der positive
TK läßt sich deutlich erkennen. Bemerkenswert ist der steile Anstieg des Wider
standswertes in einem relativ kleinen TemperaturintervalL R20 stellt den Wider
standswert bei 20°C dar, tJ ist die Temperatur, bei der sich der Widerstand um
das 1,5- bis 5fache des Wertes von R20 erhöht hat. Schließlich wird die höchst
zulässige Temperaturbelastung mit tJM bezeichnet. Den Anstiegsfaktor definiert
man mit lA; denn das ist der Faktor des Widerstandsanstiegs zwischen R20 und
dem Widerstand bei tJM. Dieser Faktor liegt in der Größenordnung 103• Mit
steigender zulässiger Betriebsspannung verläuft die Abhängigkeit flacher. Auf
Grund seiner Charakteristik eignet er sich z. B. zum Einleiten von Schaltvor
gängen.
5.2. Varistoren
227
Die Abhängigkeit des Widerstands ist
(5.6.)
C und ß - Konstanten für den entsprechenden Typ (Angaben nach VEB Keramische
Werke Hermsdorf):
Zwischen Strom und Spannung ist folgende Abhängigkeit vorhanden:
U= C·Iß. (5.7.)
(5.8.)
Die Meßwerte sind demnach hier einzusetzen. ß liegt zwischen 0,18 bis 0,3. Die
Verlustleistung in einem SV-Widerstand ist
(5.10.)
Liegt ein Varistor in Reihe mit einem ohmseben Widerstand, dann ergibt sich
(5.12.)
I in A.
Liegt nur ein ohmscher Widerstand dem Varistor parallel, so ergibt sich
(5.13.)
Beispiel 5.1.
Ein Thermistor hat bei l00°C einen Widerstand von 1 kil, dagegen bei 200"C
einen Widerstand von 300 n. Wie groß ist seine Energiekonstante?
228
Lösung
1,2. 102
Damit ist b = --cc-'---c:- = 2400°K.
1 1
3,73 - 4,73
Literatur zu Abschnitt 5.
Kretzer, K.: Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, Band 111 und IV, Verlag
für Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
229
6. Transistoren
Während der vergangenen Jahre hat auch in der Amateurtechnik der Transistor
immer mehr die Elektronenröhre verdrängt. Darum ist es erforderlich, daß sich
auch der Amateur mit den notwendigen mathematischen Grundlagen der Tran
sistortechnik vertraut macht.
Dabei kommt es im wesentlichen darauf an, mit entsprechenden Formeln Dimen
sionierungsfragen zu lösen. Darüber hinaus ist es wichtig, zu wissen, wie sich die
jeweiligen Transistortypen einsetzen lassen.
Die in der Fachliteratur gebräuchlichen Bezeichnungen für die Kenngrößen des
Transistors werden auch hier benutzt.
Bild 6.1. zeigt das Schaltsymbol des Ge-Transistors mit seinen Gleichstrom- und
Gleichspannungsrichtungen. Rechts im Bild ist das Schaltsymbol des Si-Tran-
Bild 6.1.
PNP NPN
Ge Si
230
sistors wiedergegeben. Die Richtungen der Gleichgrößen sind auf Grund von
Festlegungen entstanden. Für die Ströme gilt
j JE + ls + Ic = 0 \. (6.1.)
Bezieht man sich auf h, so müssen danach Is und Ic negative Vorzeichen haben.
In Bild 6.2. sind die Grundschaltungen des Transistors dargestellt. Sie lassen sich
für beide Transistorarten anwenden. In diese Schaltungen sind der Generatorwider
stand und der Lastwiderstand mit eingezeichnet. Dazu später weitere Ausfüh
rungen. Die Basisschaltung läßt sich in höheren Frequenzgebieten gegenüber den
Grenzfrequenzen des Transistors einsetzen. Die Emitterschaltung gestattet (Bild
6.2.) höchste Leistungsverstärkung.
Die rechts im Bild erkennbare Kollektorschaltung dient hauptsächlich zur Trans
formation von Widerständen. In diesem Zusammenhang sei auf die Kollektor
restströme hingewiesen. Die Kollektorströme ermittelt man, indem mit einem
Meßinstrument im Stromkreis des Kollektors der vorhandene Strom festgestellt
wird, wenn die entsprechende Elektrode nicht angeschlossen ist. Diese Elektrode
kennzeichnet man durch eine 0 im Index.
Der Strommesser muß mehrere Bereiche aufweisen, beginnend bei 10 !LA. Si
Transistoren haben gegenüber Ge-Transistoren einen sehr geringen Reststrom.
6.1.2. Vierpolparameter
Bild 6.2.
231
f;"E Krz
y.S/+6�:
Bild 6.3.
U1 = hu i1 + h12i 2,
(6.2.)
i2 = h21 i1 + h22U2,
Weil die Elemente in ihrem Betrag je nach der betrachteten Grundschaltung unter
schiedlich sind, bezeichnet man diese mit den kleinen Buchstaben e, b oder c
(z.B. h11e). Für die obengenannten Elemente gilt:
h12 = .!!!.
u2
= g
Spannun srückwirkung (i1 = 0), (6.3.)
h22 = �
u
= Ausgangsleitwert (i1 = 0);
2
h11 in n, h22 in s.
232
Bild 6.4.
hinzuweisen. Der griechische Buchstabe ß gibt eine endliche Differenz an. Man
findet also für die Elemente
1�
�. LtUaE
_
Ltla '
h2te
=
L1Ic
L1Ia '
h12e
=
L1UaE
L1UcE,
h22e =
L1Ic
� I · (6.4.)
Die Elemente der h-Matrix wendet man hauptsächlich bei Berechnungen weit
unterhalb der Grenzfrequenz an. Das Element h.1 hat in der Transistortechnik eine
große Bedeutung, d. h., es charakterisiert die Eigenschaften des Transistors sehr
gut. Ist beispielsweise h21e bekannt, dann besteht die Möglichkeit, den Stromver
stärkungsfaktor der anderen Grundschaltungen mit folgenden Umrechnungen
anzugeben:
-
h21e
(6.5.)
_
h 2 1b - 1 + h 21e •
Der Index "b" weist auf die Basisschaltung hin. In der Kollektorschaltung erhält
man
�lc � - (1 +
h21e) • (6.6.)
Sehr oft wird in der Literatur statt h21e = ß und h21b = cx gesetzt. Danach wäre
(6.7.)
233
Gelangt man in Basisschaltung mit der Betriebsfrequenz in die Nähe der Grenz
frequenz, s� kann man mit folgender Abhängigkeit von IX rechnen:
(68
. .)
(6.9.)
Entsprechend Bild 6.5. kann man erkennen, daß die vorhin angegebenen Kennwerte
keine Konstanten sind. Der Wert 1 bezieht sich auf die Angaben des Herstellers .
Betrachtet man weiter Bild 6.3., dann ist der Eingangswiderstand
h11 + !:!..hRL
r1 ; (6.10 .)
1 + h22RL
=
r1 in n, R in n, h22 in S .
Man sieht, geht RL-+ 0, dann ergibt sich h11•
Ferner wird bestätigt, daß die Kennwerte des Transistors mit von der äußeren
Schaltung abhängen. Der Ausgangswiderstand des Transistors ist
h11 + Rg .
r 2- (6. 11.)
_
r2 in n, R in n, h22 in S.
234
Für Rg __,. oo ist r2 = 1/h22• Der sogenannte Generatorwiderstand Rg kann der
Innenwiderstand eines NP-Generators (z. B .. Mikrofon) oder die gesamte Ausgangs
schaltung einer Transistorstufe sein, die vor der betrachteten Stufe liegt. Der oft
anzutreffende Basisspannungsteiler wird allgemein mit zum Eingangswiderstand
des Transistors gerechnet. RL ist der Lastwiderstand des Transistors, d.h. der
Widerstand, an den der Transistor se�ne Ausgangsleistung abgibt. RL stellt im
einfachsten Fall den Widerstand dar, den man vom Kollektor zur Batteriespannung
gelegt hat. Befindet sich im Kollektorkreis die Primärseite eines Transformators,
so wird RB im Quadrat des Übersetzungsverhältnisses von der Sekundärseite als
RL transformiert. Die Stromverstärkung ergibt sich zu
(6.12.)
(6.13.)
Das negative Vorzeichen hat auf den Betrag der Spannungsver�tärkung keinen
Einfluß. Die Leistungsverstärkung ist
(6.14.)
Vp in w, R in n, h in n bzw. s.
Optimale Leistungsabgabe wird erzielt, wenn RL = r2 ist, also
(6.15.)
Damit ist
(6.16.)
Ähnlich verhält es sich mit dem Eingangswiderstand des Transistors zum Gene
ratorwiderstand;
_
Rgop-
v !:.hh11
(6.17.)
h22 •
235
6.1.2.1. Umrechnungen der h-Parameter für die 3 Grundschaltungen
- h 2!b h22b
h21e"'='- -,- h22e "'=' '
h 2lb h 2lb
-
hlle
hllb""' '
h 21e
-
-h 21c h22e
h2lb""'_ h22b""' ---
h21C h21e
__
hllb h22b
hllc hlle ' h12c ""=' 1 h22c h 22e "'=' �
h21b h�lb
= = - = -
h22b
h22c h22e ---
h21 b
=
Der Index am Element r bezieht sich nicht auf eine der 3 Grundschaltungen.
236
6.1.2.4. Vierpolparameter für HF- Verstärker
(6.18.)
Bild 6.6. zeigt die Ersatzschaltung des Transistors für Hochfrequenz. Dort ist
ebenfalls der Transistor als Symbol mit den komplexen Leitwerten angegeben.
Csch stellt die Schaltkapazität dar, die sicher im Aufbau der Schaltung begründet
ist. Die Elemente der Leitwertmatrix sind:
(6.19.)
Man sieht, daß dieElemente komplex sind. Der Blindanteil hat kapazitiven Charakter.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf Ge-Transistoren. Der Widerstand rbb
hat einen Wert von etwa 100 n. Mit dem Eingangsleitwert tritt mit steigender
Bild 6.6.
237
Frequenz eine immer größere Spannungsteilung ein. Das aktive Element ist der
Stromgenerator gmube. Für die Steilheit ergibt sich mit guter Näherung
gmUbe in rnA/V, JE in mA .
Tabelle 6.1. läßt erkennen, welche Kennwerte bei den Grundschaltungen vor
handen sein können.
rl 0,5 bis 2k!l 0,92 bis 0,2 k.Q 10 bis 103 k.Q
r2 10 bis 100 k!l 100 bis 200 k.Q 0,05 bis 5 kO.
Vj 15 bis 150 <1 15 bis 200
Vu etwa 150 etwa 600 etwa 1
Vp etwa 5000 etwa 500 15 bis 150
fg fa,fi. fa
Die in den Kennblättern angegebenen Daten der Transistoren beziehen sich auf
eine Umgebungstemperatur von 25°C. Ge-Transistoren sind bis 75°C Kristall
temperatur und Si-Transistoren bis l50°C betriebsfähig. Bei Veränderung der
Umgebungstemperaturen ändern sich auch die Daten des Transistors. Um diesen
Einfluß möglichst kleinzuhalten, muß man verschiedene Schaltungsvarianten
238
anwenden. Mit je 10°C Temperaturäitderung nimmt der Kollektorreststrom bei
Ge-Transistoren um das Doppelte zu bzw. ab. Dementsprechend erhöht sich bei
Si-Transistoren der Reststrom um das 3fache. Allerdings ist der Reststrom in
diesem Fall utn mehrere Größenordnungen geringer. Diese Temperaturdrift läßt
sich z.B. durch einen Basisspannungsteiler beseitigen. GI. (6.2l.)·läßt erkennen,
welche relative Kollektorstromänderung bei Änderung der Umgebungstemperatur
-&eintreten kann;
(6.21.)
I I
p Dj - Dumg (6.22.)
C max
=
Infolge des Abfalls von Pc im Transistor erwärmt sich der Kristall. Die Wärme
widerstände leiten nun je nach .ihren Eigenschaften die vorhandene Wärme ab.
Je geringer K ist, um so besser wird die Wärme abgeleitet. Gemäß GI. (6.23.)
setzt sich K wie folgt zusammen:
K1- Innerer Wärmewiderstand vom Transistor zum Gehäuse. Sein Wert wird
allgemein in den Kenndaten angegeben.
(6.24.)
"w •
cm
�� , K2 in °C/mW, F- Kühlblechfläche in cm�.
1 5
239
ctw wird als Wärmeaustauschkonstante bezeichnet; sie hängt vom Aufstellungsort
und von der Ausführung der Kühlfläche ab. Mit der Temperaturdifferenz {}i - {}umg
= fiT erhält man für die Kühlfläche
(6.25.)
(6.26.)
240
Dieses ist allgemein
Psi
A= + (6.29.)
(Ptr Pge)
Darin soll Psi die am Eingang des Transistors vorhandene Signalleistung sein. In
Verbindung mit dem Generatorwiderstand Rge• der zu übertragenden Bandbreite
11!, der mittleren Rauschzahl des Transistors und dem gewünschten Signal/Rausch
Verhältnis A ergibt sich am Transistor die kleinstmögliche Signalspannung
(6.30.)
Setzt man nun T = 300°K, das Leistungsverhältnis 6,5 (Fm) und die Bandbreite
für Amateurbelange (300 Hz bis 3400 Hz), so wird
us in V, Rge in Q, A - Verhältniszahl.
Beispiel 6.1.
Lösung
-25
h21b + = -0,961 .
1 25
=
-0,961
. Pi = + -0•78·
1 2,3. 10 5104
=
Beispiel 6.2.
16 Amateurtechnik 241
Lösung
Mit GI. (6.14.) kann man vp bestimmen. Es .ist allerdings zunächst ßh nach
GI. (6.3.) festzustellen, Da die Kennwerte bekannt sind,
wird 4he = 1,5 · 8 • 10-2 - 10-2 = 0,11.
. 4. 102• 5 . 1
Dann 1st Vp 700 oder 28 dB .
(1,5 + O,S5) 1,4
= =
Beispiel 6.3.
Ein HF-Generator hat einen Innenwiderstand von 200 Q. Es ist die kleinstmög
liche Signalspannung am Eingang des Transistors anzugeben, wenn das Signal/
·
Lösung
Man benutzt die auf die Amateurverhältnisse zugeschnittene GI. (6.31.). Durch
Einsetzen der gegebenen Werte wird
Bild 6.7. zeigt eine Transistorstufe mit Vorwiderstand R1; die gestrichelt gezeich
neten Widerstände weisen auf weitere Schaltungsmöglichkeiten hin. Die Schaltung
mit einem Widerstand in der Basisleitung und fehlendem Emitterwiderstand RE
242
Bild 6.7.
;
des Widerstands ist
I R1 =
UBa h UBE
I (6.32.)
R in 0, U in V, i in A.
Wenn man voraussetzen kann, daß UBE < UBa(UBE < 0,05UBa) ist, und für das
Gleichstromverhältnis lcflB = ß* setzt, dann ergibt sich
(6.33.)
Trifft schließlich der Fall zu, daß UcE < UBa ist, dann gilt mit Näherung
(6.34.)
Stellt sich nun nicht der gewünschte Kollektorstrom ein, ist er niedriger, so kann
man den ReWert mit 0,8 multiplizieren und diesen Wert zunächst einsetzen. Dar
aus lassen sich dann weitere Maßnahmen für den praktischen Betrieb ableiten
(z.B. ß* entspricht nicht den erwarteten Werten). Aus Gründen der Stabilität legt
man in die Emitterzuleitung einen Widerstand RE. Dadurch werden thermische
Rückkopplungen vermindert oder beseitigt. Widerstand RE wirkt dann auch als
Gegenkopplung, wenn er nicht durch einen Kondensator überbrückt ist.
Sein Wert liegt etwa bei
. UBa
R �Ol (6.35.)
E� ' T '
R in Q, U in V, I in A.
In diesem Fall wird R1
(6.36.)
243
Im folgenden sollen noch kurz die Näherungen zur Ermittlung von interessierenden
Größen beschrieben werden. Bekanntlich hängen die Angaben kleiner, größer,
wesentlich kleiner usw. von dem Urteilsvermögen der einschätzenden Person ab.
Solche Angaben sind im Zusammenhang mit dem durch die Vereinfachung vor
handenen Fehler zu sehen. Das heißt, durch solche Einschränkungen nimmt man
bewUßt einen Fehler in Kauf (der sich jedoch im Ergebnis nicht entscheidend aus
zuwirken braucht), erleichtert sich aber dadurch wesentlich die Berechnung.
Das eben Gesagte trifft für die obengenannte Gleichung zu. Ist wieder UBE <:: uB.;
REIB <:: UBa• so ergibt sich mit GI. (6.35.)
B a ß*
Rl :::::: 0,9 u . (6.37.)
' lc
Ein Vergleich mit GI. (6.33.) zeigt, daß in dieser Schaltung R1 etwas geringere
Werte annehmen kann.
Legt man nun in der Schaltung entsprechend Bild 6. 7. den Widerstand R2 von der
Basis zum Gegenpol des Kollektors (wobei zunächst RE fehlt), so bildet R�> R2
den Basisspannungsteiler. Den Basisspannungsteiler wendet man zur Einstellung
des Arbeitspunktes am meisten an. Wechselstrommäßig schalten sich R1 und R2
parallel, so daß der vorherige Ausgang eines Transistors bzw. eines Generators
mehr als nur durch R1 belastet wird. Je niederohmiger R2 gegen den Eingangs
widerstand des Transistors bzw. je größer der Querstrom gegenüber /8 durch R2
ist, um so weniger Einfluß haben Temperaturänderung und Exemplarstreuung
auf die Ausgangswerte der Schaltung. Wählt man also R2 =
kRei (k sehr oft 2 bis 5),
so wird
(6.38.)
Mit der bereits genannten Annahme hinsichtlich der Spannungen und den Rela
tionen zum Eingangswiderstand kann man schreiben
UBa k ß*
R1 (6.39.)
""' T (1 + k)
·
Weil Rei in der Größenordnung von 1 kO liegt, wählt man zuerst R2 und erhält
sodann k. Damit läßt sich nun R1 berechnen. Auch in dieser Schaltung kann man
den Emitterwiderstand RE anbringen, wobei GI. (6.35.) berücksichtigt werden
sollte. Mit R2 = kRei und k von 5 bis 15 ist der Widerstand R1
244
Mit den Annahmen wird, wenn sicher JB <{ Ie gilt usw.,
R1
_ R2(UBa - leRE)
- UBE + IcRE + IBR2
.
(6 41 .)
(6.43.)
R in Q, U in V, I in A.
Da p•:;} 1, UBE <{ UeE. IB <{ le, kann man auch für
setzen bzw. errechnen. Legt man nun wieder einen Widerstand RE in die Emitter
leitung, so wird die Kollektor-Emitterspannung geringer, und Re vergrößert sich.
Deshalb ist mit guter Näherung R1::::: UeEilcß*. Es besteht auch die Möglichkeit,
bei dem gleitenden Basisstrom mit dem Basisspannungsteiler zu arbeiten. Dabei
wählt man RE, wie bereits beschrieben, ebenso verfährt man mit k.
Wenn man dann noch Re/R2 <{ 1 setzen kann, so ist
R2(10UeE - UBa)
R1 ::::: (6 45)
•
UBa + lO/BR2
· ·
Bild6.8.
245
Bild 6.9.
Bild 6.9. zeigt eine Kollektorstufe mit anschließender Emitterstufe. Mit einer
solchen Anordnung lassen sich einerseits der Eingangswiderstand einer Verstärker
stufe erhöhen und andererseits über eine direkte Kopplung eine entsprechende
Verstärkung erzielen. Zur Einstellung des Arbeitspunktes kann man bei der
1. Stufe, wie bereits beschrieben, verfahren. RE1 muß größer sein als RE2, damit
UBe2 den gewünschten Kollektorstrom Ic2 bewirkt. Infolge des niederohmigen
RE1 ist für T 1 ein kleines k vorhanden, wodurch sich eine große Stabilität ergibt.
Man kann weitere Transistoren in dieser Kopplungsart zusammenschalten. Eine
oft angewendete Schaltung einer galvanischen Kopplung zwischen dem Kollektor
der Vorstufe und der Basis des Transistors der darauf folgenden Stufe zeigt
Bild 6.10 a. Mit dieser Schaltung kann bis zur Frequenz 0 verstärkt werden. Prin
zipiell läßt sich R1 von Stufe 1, wie bereits beschrieben, ermitteln. Für RE2 gilt,
daß er hochohmiger als REr sein muß. Diese Schaltung erreicht nicht die Stabilität
der Schaltung nach Bild 6.9.
Bild 6.10a.
246
6.2.4.1. Darlington-Verstärker
hue""'hu! + hu!1h12!h21!
hue""' h12!h12!I
z.
''2le h21eIh2leli
-
._..
- h22eII + h22eIh12eIIh2leli
h22 e-
Solange man h22! h11!1 gegen 1 vernachlässigen kann, ergibt sich mit einiger Nähe-
rung:
huc ""'hu! - hu�Ih12!h21�
I
h12c ""' h12!h12!
h21c ""=' h21!h21!I
h22c � h22cII - h22cIh 12cIIh21cli
Um z. B. Spannungs- und Leistungsverstärkung zu errechnen, braucht man nur
die obigen Vierpolparameter in die Beziehungen des Abschnitts 6.1.2. (auch
6.4.2.) einzusetzen.
Bild 6.10b.
6.3. Gegenkopplung
247
Dabei wird gegenphasig zur Eingangsgröße eine bestimmte Ausgangsgröße zum
Eingang zurückgeführt. Exemplarstreuungen, die sich beim Auswechseln von
Transistoren ergeben, sind weniger kritisch, dagegen wirken sich Batteriespannungs
änderungen unangenehm aus. Ähnlich verhält es sich hinsichtlich der Abweichung
von Ausgangsgrößen infolge Temperaturänderungen. Der Eingangs- und der
Ausgangswiderstand einer gegengekoppelten Stufe erhöhen sich, die Stufen
verstärkung sinkt.
6.3.1. Stromgegenkopplung
Bild 6.11. zeigt eine Stufe mit Stromgegenkopplung. Dabei dient R' zur Gegen
kopplung. Die Gegenkopplung kann auch mit RE vorgenommen werden, wobei die
Größe des Kondensators noch eine frequenzabhängige Gegenkopplung ermög
licht. Allerdings ist dabei die zur Verfügung stehende Batteriespannung mit zu
h'
11
= h11 + R'h21 (6.46.)
h 12I = h12 +R'h2z
h'
21 = h21
h'
22
= h22
-,.::cE
i Bild 6.11.
248
Die Determinante Ah verändert sich nicht. Die Spannungsverstärkung, bezogen
auf die Generatorspannung ug, ist
U h21 RL
V g = ce = (6.49.)
u -u; - h11 + Rg + h21 R' + RL (Ah + hzz R")
Die Stromverstärkung ergibt sich zu
(6.50.)
6.3.2. Spannungsgegenkopplung
Zur Klärung dient Bild 6.8. Es verändert sich R1 in R�, denn es soll ein gewünschter
Grad der Gegenkopplung erreicht werden. Die Elemente der h-Matrix sind:
hil = hll
h�2 = h1z + g'
(6.51.)
g' = h11/R�
h11+ AhRL
rlg' = (6.52.)
(
1 + RL h22 +
h
���)
und der Ausgangswiderstand wird
hu + Rg
rzg' = (6.53.)
Ah + Rg hz2 + ( �h �� ) ·
Die Spannungsverstärkung bezüglich der Generatorspannung wird
V·g =�
Ur;'
= (6.54.)
u
V.
•g
• -- f;;-
ic - -:;-
.,...;::
h21
.--, -..,..,.-
...=.
1 + RL (�z + h21/R1')
�-,
.:., =-:� (6.55.)
249
Die Leistungsverstärkung erhält man wieder aus der Multiplikation beider Ver
stärkungen. Sie wird auch bei der Spannungsgegenkopplung geringer, da sich die
Stromverstärkung reduziert. Eingangs- und Ausgangswiderstand erhalten eben
falls geringere Werte.
Beim Festlegen von R1' muß man zuerst die Größe von R1' für den Arbeitspunkt
ermitteln. Setzt man den auf diese Weise 'gefundenen Wert in die obigen Glei
chungen ein, dann läßt sich der Einfluß durch R1' feststellen. Beeinßußt R/ den
Arbeitspunkt zu sehr, so ist Rt' aufzuteilen. Dabei wird R1' in den Wert aufgeteilt,
mit dem sich .der gewünschte Effekt erzielen läßt, und in den übrigen Widerstand,
den man wechselstrommäßig durch eine Kapazität an Masse legen muß.
Beispiel 6.4.
Lösung
Da man voraussetzen kann, daß UBE < UBa ist, läßt sich GI. (6.33.) �wenden;
10
R1 = _3 40 = 400 kil.
10
Beispiel 6.5.
Nach dem Kennlinienfeld eines Transistors soll bei UcE = 6 V ein Kollektorstrom
von 2 mA fließen.
Ermittle die Widerstände R1, R2 und RE, wenn folgende Werte gegeben sind:
Lösung
kann man in Verbindung mit Ic auch die Größe von RE feststellen; RE = 1/(2
+ o,t). toa = 477 n.
Wenn nun k = 5 sein soll, ist mit
5 (12- 0,94)
R1 33 7 kil
= 0,2 + 0,941+. 0,5 = •
250
Beispiel 6.6.
Wie groß ist das Verhältnis der Eingangswiderstände einer Emitterstufe bei
Stromgegenkopplung?
Lösung
Angewendet auf ein praktisches Beispiel, ergibt sich mit R' = 50 Q, h21= 30,
RL = 1 kil, h11 = 1,5 kQ, tlh = 0,05, Q = 1,1; also ist r1g 10% größer als r1•
Betreibt man den Transistor bei seinen Betriebswerten, so kann man an seinem
Ausgang (Kollektor- oder Emitterkreis) die verstärkte Signalleistung abnehmen.
Ähnlich den Röhrenverstärkem, unterscheidet man in der Transistortechnik z. B.
\
HF- bzw. NP-Verstärker usw.
---r--�--�-o U�
.--
Bild 6.12.
251
1-UcEmaxzu
�--��-----T-
Bild 6.13. zeigt das Kennlinienfeld eines Transistors, in das die Grenzen der Be
triebswerte gestrichelt eingezeichnet sind:
Diese Werte dürfen nicht überschritten werden. Das gleiche gilt ebenfalls für die
statischen Betriebswerte. Allerdings lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen
auch diese Werte überschreiten.
Der Arbeitspunkt A könnte maximal auf der Hyperbel liegen. Beispielsweise
befindet sich der Arbeitspunkt bei Anfangsstufen weit unterhalb des genannten
Punktes. Die Kniespannung Ukn begrenzt die Aussteuerung der Kollektor
spannung. Sie liegt bei Ge-Transistoren um 0,5 V; Si-Transistoren haben eine
höhere Kniespannung. Aus Bild 6.13. sind weitere interessierende Betriebswerte
ersichtlich. Man hat im Arbeitspunkt A den Strom -Ic, dazu die Spannung - UcE
den Basisstrom IB und die anliegende Basisspannung UBE. Die Betriebswerte
-
sind also vorhanden, ob ausgesteuert wird oder nicht. Zur Erklärung des Ver
stärkungsvorgangs mit Transistor ist 4ie Arbeitsgerade RL- eingezeichnet. Sie
schneidet die x-Achse bei - U Ba und die Grenzgerade. Der tan ß dieser Geraden
ist ein Leitwert 1/RL-· Nur in dem Fall, bei dem parallel zu RL (d.h. am Ausgang
des Transistors) keine Last vorhanden ist, sind Gleichstromwiderstand RL- und
RL (Betrag der Wechselstromlast) identisch. Allerdings müßte man den Wider
standRE mit zu RL- rechnen; dadurch würde dann die Arbeitsgerade etwas
flacher verlaufen. Ein geringerer Widerstand hat einen steileren Verlauf im Kenn
linienfeld zur Folge (deshalb ist RL steiler als RL-). Die Arbeitsgerade RL ge
stattet nun, die Aussteuerungsverhältnisse kollektorseitig zu ermitteln. Die
symmetrische Aussteuerung um A ergibt den Spitzenwert des Kollektorstroms
f""' Ic (6.56.)
(6.57.)
252
Somit ist
(6.58.)
(6.59.)
UBa- UcE
RL-- (6.60.)
_
lc
dienen. Die Spannungen und der Strom sind als Betrag einzusetzen. Da man all
gemein RE :::::: 0,1 UBallc setzt, ist auch sehr leicht RL- zu bestimmen. Fällt man
Lote von A und von den Aussteuerungsgrenzen in den 4. Quadranten, so lassen
sich die Eingangswerte an der Basis feststellen. IB war bereits durch A bekannt.
Deshalb läßt sich über A auch die Basis-Emitterspannung im 4. Quadranten
ermitteln. Die Aussteuerungsgrenzen ergeben dann die Amplituden von 4, und ube.
Sie sind mit Näherung
(6.61.)
und (6.62.)
(6.63.)
Mit diesem Widerstand ist der Generator belastet (an Stelle des Widerstands kann
sich auch ein Vorstufentransistor befinden).
Die Steuerleistung ist
(6.64.)
(6.65.)
253
In Bild 6.12. ist zu erkennen, daß der 1. Stufe eine 2. Stufe folgt. Der Ausgang der
1. Stufe wird demnach mit einem zusätzlichen Widerstand belastet. Setzt man vor
aus, daß der Kopplungskondensator Ck2 für die zu übertragenden Frequenzen
einen vernachlässigbaren Widerstand aufweist, so muß der Belastungswiderstand
ftir die 1. Stufe folgenden Wert haben:
(6.66.)
' RL I RB
RL - -=---='--=� (6.67.)
R L 1 +Rs
Dabei wurde vorausgesetzt, daß die Stufen gleiche Transistoren haben. Der
Steuerstrom und die Steuerspannung ftir die 2. Stufe sind
(6.69.)
1/h221RuRs
R (6.70.)
gu �uRs + l/h221 Ru + RuRs
=
1 +
mit
R111R21I
Rs (6.71.)
R111 + R2Il
=
1 59. 10�
C K ::::: -;;-:-"' ....---,--, (6.72.)
fu(Ru + rll)
c in !LF, /in Hz, R in !1.
Für CKI ist in diesem Fall statt R u � Rg und r12 � r11 einzusetzen.
254
Die Kapazität des Emitterkondensators ergibt sich mit einiger Näherung.
1 59- 105
CE (6.73.)
fu(r�l + r12) ;
C in (J.F, /in Hz, Rinn.
Der Leitwert von r21 ist
1 1 1 1
-= - +-+-· (6.74.)
r� r21 RL Rs '
r:l1 inS.
Bei formaler Berechnung ergibt sich für CE1 ein anderer Wert als für CEII· Wegen
der Einheitlichkeit wird der größere Kondensator für beide EmitterJ<:ondensatoren
eingesetzt.
6.4.2. Impedanzwandler
(6.76.)
CK
K-,
r'1
R81 I
LJ
I Bild 6.14.a.
_..._
255
.-------�--�-�
RJ
Bild 6.14b.
Die Betriebsfrequenz kann höchstens der /()I. des Transistors entsprechen. Die
Spannungsverstärkung liegt maximal bei 1. Für die Leistungsverstärkung er
geben sich Werte bis 150. Mit der Bootstrapschaltung (Bifd 6.14b.) erreicht man,
daß trotz des üblichen Basisspannungsteilers keine Verringerung des durch Gegen
kopplung erhöhten Eingangswiderstands des Transistors eintritt. Es ist
re""'
JE
Dabei ist
(6.78.)
RE
V u""'---:-,-- (6.79.)
RE + re
Mit dem dynamischen Wert des Basisableitwiderstandes wird
I RB
RB""' (6.80.)
1- Vu
rci ·RB
reing""' + ' (6.81.)
rei RB
6.4.3. Phasenumkehrstufe
Zur Ansteuerung von Gegentaktendstufen bzw. für andere Anwendungsmöglich
keiten läßt sich die Phasenumkehrstufe einsetzen (Bild 6.15.). Die Spannungs
verstärkung ist für beide gegenphasigen Spannungen kleiner 1.
256
Bild 6.15.
h21bRL
Duc= (6.82.)
h11b +RE
Am Emitterwiderstand ist
RE
(6.83.)
(6.84.)
6.4.4. Differenzverstärker
Bild 6.15. zeigt einen einfachenDifferenzverstärker. Der Aufwand richtet sich nach
den Forderungen hinsichtlich der Unterdrückung von Störspannungen, z. B. kann
man mehrstufige Verstärker verwenden. Zum Aufbau des beschriebenen Ver
stärkers muß man Transistoren verwenden, deren elektrische Kennwerte über
einstimmen (die Steilheitsunterschiede wirken sich negativ aus). Die Aufgabe des
Differenzverstärkers besteht nun darin, Differenzspannungen Ue1 - Ue2 zu ver
stärken und gleichphasige Spannungen möglichst zu unterdrücken (Ue1 + Uc2)/2.
Das letztere geschieht durch den Emitterwiderstand infolge Gegenkopplung. Bei
nicht ausreichender Unterdrückung verwendet man statt R E einen Transistor in
Basisschaltung. Für die Ausgangsspannung ergibt sich
Ua- V
_ ( U.
el
_ U.
e2
+ Uel + Ue2 ) •
(6.85.)
2D •
17 Amateurtechnik 257
In diesem einfachen Fall ist n-1 """(2RES)-1• Die Verstärkung ergibt sich zu
v:::.: RaS •
(6.86.)
1 + RaGi
Orientierende Werte sind Gi = 10-8S, S = 2 mA/V, RE= 100 k!l, Ra""" 10 k!l.
Wie man sieht, läßt sich mit dem in Bild 6.15. gezeigten Differenzverstärker- außer
der gegenphasigen Spannung an den Kollektoren - gleichzeitig eine Verstärkung
größer 1 erreichen. Steuert man dagegen beide Transistoren an, so werden gleich
phasige Spannungen gegen Masse wenig verstärkt (Gegenkopplung), dafür aber
gegenphasige Spannungen. Das Verhältnis beider Verstärkungen nennt man Gleich
taktunterdrückung.
Nähere Einzelheiten sind aus der Spezialliteratur zu ersehen.
Beispiel 6.7.
Ein NP-Verstärker wird kollektorseilig von der 1. Stufe (Bild 6.12.) durch den
Basisspannungsteiler und den Eingangswiderstand von der 2. Stufe belastet. Um
welchen Faktor verringert sich die Spannungsverstärkung der 1. Stufe? Gegeben
sind: R4= 5 k!l, R1 = 30 k!l, R2 = 8 k!l, Y12 = 1,1 k!l, h21e = 20, h11e = 1 k!l,
·ßhe = 0,05.
Lösung
20.5
Vu = -
25 10 2 + 1
• = - 80 .
Man sieht, der Eingangswiderstand der 2. Stufe ist maßgebend an der Last be
teiligt. Deshalb wird mit GI. (6.67.)
I 5 0,933
= 0,768 k!l .
•
RL =
5 + 0,933
Setzt man diesen Wert in die Gl. (6.13.) ein, dann erhält man Vu = -14,75. Damit
ergibt sich der Faktor 80/14,75 = 5,43, um den sich die .Spannungsverstärkung
258
Beispiel 6.8.
Lösung
Es wird GI. (6.72.) angewendet. Da RL1 <: r2 ist (was durchaus nicht immer zu
sein braucht), kann man in die Gleichung RL1 einsetzen.
Im anderen Fall, d.h. wenn beide Widerstände etwa gleiche Werte haben, muß
man die Parallelschaltung berücksichtigen. Da der resultierende Widerstand des
Basisspannungsteilers allgemein wesentlich höher als der Eingangswiderstand der
Transistorstufe ist, kann man beim Kopplungskondensator nur mit r12 rechnen;
15
, 9.1()5
CK =
3.1()5 (2 +1) =
0,177 [J.F .
Für einige Anwendungsfälle eignet sich ein Transformator sehr gut. Durch Trans
formatoren lassen sich in einem bestimmten Frequenzbereich optimale Betriebs
bedingungen erreichen. Es kann gegebenenfalls sogar eine Transistorstufe einge
spart werden. Zur Anpassung eines niederohmigen Lastwiderstands benötigt man
ebenfalls den Transformator. Im folgenden werden A-Verstärkerstufen (Stromfluß
winkel1800)- wobei man Treiber- und Endstufe im Verfahren identisch ansehen
kann - sowie Gegentaktstufen in B-Betrieb behandelt.
Bild 6.16. zeigt den prinzipiellen Stromlaufplan einer Treiber- und Endstufe in
A-Betr�b. Der im Bild angegebene Belastungswiderstand Rn kann bei der Treiber
stufe z. B. der Eingangswiderstand der folgenden Endstufe sein. Im Fall der End
stufe könnte er dagegen z. B. den Lastwiderstand des Schwingspulenwiderstands
eines Lautsprechers darstellen. Es ergibt sich also der Lastwiderstand der Tran
sistorstufe zu
(6.87.)
Diese Bedingung kann nur dann realisiert werden, wenn die RL parallelliegende
Primärinduktivität des Transformators bei der Frequenz der unteren Bandgrenze
einen hohen Blindwiderstand aufweist. Infolge des relativ geringen Wirkungs
grades des Treibertransformators von etwa 40% muß man eine höhere Ausgangs
leistung P0 der Treiberstufe ansetzen.
259
-i
c
- icmox
RL""-... ---..1co
- .
Gegebenenfalls ist ein Transistor mit höherer Verstärkung vorzusehen. Die in die
Stufe hineingeführte Gleichstromleistung Pi ergibt sich zu
Dabei kann man die für die Aussteuerung der Endstufe errechnete Leistung ein
setzen. Diese Leistung wird im Transistor umgesetzt. Sie darf niemals höher als
Pc maxzul werden. Das gilt auch für den Endstufentransistor. Dabei sind wiederum
oft Kühlbleche notwendig. Infolge maximaler Transistorgehäusetemperatur (mit
und ohne Kühlblech beachten) und der Sperrschichttemperatur (Ge-Transistor
� 75°C, Si-Transistor� 150°C) sowie des thermischen Innenwiderstands des
Transistors (Kennwert vom Herstellerwerk) ist
Bei höherer Umgebungstemperatur kann es also öfter vorkommen, daß sich der
nach Gl. (6.88.) ausgewählte Transistor nicht mehr verwenden läßt. Für den
Endstufentransistor trifft besonders zu, daß der Arbeitspunkt für den nicht
ausgesteuerten Zustand eingestellt werden muß. Die Kollektorverlustleistung hat
die Bedingung
zu erfüllen. Der Kollektorstrom ist in Verbindung mit Gl. (6.89.) und Gl. (6.90.)
Pc max
l = (6.91.)
C UBa- UE •
Der Widerstand RL, auf den der Transistor arbeitet, ist unter Vernachlässigung des
Gleichspannungsabfalls an der Primärwicklung des Transformators
UBa -UE
RL= (6.92.)
Ic
R in n, U in V, I in A.
260
In Bild 6.16. ist auch das Kennlinienfeld zur Charakterisierung der Verhältnisse
wiedergegeben. Der Arbeitspunkt liegt auf der Gleichstromwiderstandsgeraden RL-•
der sich aus dem Gleichstromwiderstand der Primärwicklung und aus RE zu
sammensetzt. Der Spannungsabfall an diesen Widerständen ist beim Entwurf nicht
bekannt. Für die von Amateurgeräten zu erzeugenden Leistungen kann man als
Erfahrungswert 1,5 V ansetzen. Der Fußpunkt von RL- schneidet auf der Abszisse
Usa· Je nach Transistortyp ist Usanegativ oder positiv. Bei Ge-Transistoren wird
gemäß Bild 6.16. der Arbeitspunkt dadurch fixiert, daß man Usa + 1,5 V addiert
-
und von dieser Spannung eine Senkrechte ins Kennlinienfeld bis zum Schnitt-.
punkt mit der Leistungshyperbel fällt. Von dort addiert man nochmals den er
haltenen Wert für - /c und zieht dann eine Parallele zur Abszisse, bis sie die
Grenzgerade schneidet. Das ergibt als Lot auf die Abszisse die Spannung - Ukn.
Damit hat man den Endpunkt der Wechselstromgeraden für RL. Zieht man nun
von diesem Punkt über A die Gerade bis zur Kennlinie für /8 = 0, so ist die
gesamte Gerade beschrieben. Alle weiteren Größen lassen sich jetzt, wie bereits
beschrieben, ermitteln. Mit Hilfe des Kennlinienfeldes und der Widerstands
geraden im Arbeitspunkt A läßt sich die Steilheit feststellen. Damit kann man
den erforderlichen Emitterkondensator CE als wechselstrommäßige Überbrückung
von RE angeben;
s
CE� 0,159 ; (6.93.)
fu
Setzt man obengenannte Gleichungen ins Verhältnis, so ergibt sich der maximal
mögliche Wirkungsgrad von 50%. Man kann aber weder Ukn noch den Spannungs
abfall an der Wicklung des Transformators vernachlässigen. Deshalb ist ein prak
tischer Wirkungsgrad von 42% anzusetzen. Wenn man nun den Wirkungsgrad
des Ausgangstransformators mit einbezieht, so ist die vom Transistor aufzubrin
gende Leistung
Ps
Po=- "'=' 3Ps. (6.96.)
TJtr 'TJTr •
261
Es wurde bereits erwähnt, daß die maximal vom Transistor aufgenommene Gleich
stromleistung ohne Aussteuerung am Eingang am größten ist. Das folgt aus der
nachstehenden Beziehung:
Man sieht, mit m =0 wirdP c = P;. Die dem Transistor zugeführte Steuerleistung
ist in der Funktion, ähnlich der der Anfangsstufen, durch Pb = O,Sibub gegeben.
· lnfolge der Aussteuerung bis an die Grenzen der Kennlinie tritt dabei keine Klein
signalstromverstärkung mehr auf. Man orientiert sich auf die Großsignalstrom
verstärkung B (B < ß).
Der Aussteuerungsgrad m wird beim Gegentaktverstärker erklärt.
6.5.2.1. Eingangsübertrager
_ 8· 10�2Rg.
L -
(6.99.)
p - fu- '
L in H, R in 0, f in Hz.
Den Streufaktor kann man mit 0,02 annehmen, damit wäre die mittlere Frequenz
im Übertragungsbereich
g
fo""" 16 !
L
• (6.101.)
p
Das Verhältnis fo!fu kann unter diesen Bedingungen etwa 200 sein.
262
ristischen Widerstände, z.B. in der Endstufe RL und Rn1 eingesetzt. In diesem Fall
kann man auch 'TJ�x mit maximal 90 % voraussetzen. Die Induktivität Lv ist
L,in H, R in !l, /in Hz (bei Endstufen für r2 = RL). Die Stromverstärkung bei
Kleinsignalstromverstärkung ergibt im mittleren Frequenzbereich zu
Vim ::::::: - 0, 5 21
h 1/f • (6.103.)
h21
Vum = - •
(6.104.)
M+}!g
,2
F in cm2, P in VA.
Primäre Windungszahl:
AL in H/w2•
Der erforderliche Drahtdurchmesser ist
dp =0'4 V qw.
W '
p
(6.107.)
s=!s:_.' (6.108.)
qp
s in Amm2, qP - Querschnitt der Drahtstärke der Primärwicklung. Sie kann
zwischen 2 A/mm2 und 3,5 A/mm2 liegen, wobei ein höherer Wert eine größere
Erwärmung des Transformators zur Folge hat.
263
Bild 6.17a.
Der Kollektorruhestrom wird so gewählt, daß er etwa 2% von ic maxzul ist. Den
Außenwiderstand bestimmt man nach
UBa- ukn
R (6.110.)
-
L- lcmax zu!
oder
O,lUBa2
RL= (6.111.)
Pcmaxzul
Der größere Wert beider Beziehungen entscheidet für die Dimensionienmg. Der
mit ü2RB in den Kollektorkreis transformierte Lastwiderstand muß den Wert
4RL aufweisen. Die Festlegung des Übersetzungsverhältnisses für den Transfor
mator erfolgt wieder unter Berücksichtigung des Transforrnatorwirkungsgrades.
264
Rechnet man wieder mit dem Aussteuerungsgrad m (der etwa das Verhältnis von
Wechsel-/Gleichgröße angibt), so wird mit m der Kollektorwechselstrom
Das B im Index von /e deutet auf den Arbeitspunkt in B-Betrieb hin (Kollektor
strom ohne Aussteuerung). Die Kollektorwechselspannung an einen Transistor ist
(6.113.)
Eine für die Amateurpraxis ausreichende Beziehung gestattet die Berechnung der
abgegebenen Wechselstromleistung unter Vernachlässigung von Ukn und leB mit
(6.114.)
P in mW, I in mA , U in V.
Die aufgenommene Gleichstromleistung ist
(6.115.)
Mit den gleichen Voraussetzungen wie bei der Angabe von P0 kann man für Pi
·
schreiben
P in mW, U in V, I in mA .
Wenn m = o, ist Po= 0 und Pi sehr klein.
Deshalb muß auch der Wirkungsgrad von m abhängig sein;
(6.117.)
TJ"" (1,96m + 0,0628)
Die Abhängigkeiten beider Beziehungen sind aus Diagramm 6.4. zu ersehen. Die
Steuerleistung kann man entsprechend Abschnitt 6.5.1. berechnen.
Bild 6.17b. zeigt die Prinzipschaltung einer eisenlosen Endstufe. Man kann, dazu
Si- oder Ge-Transistoren verwenden. Auf Grund der geringeren Restspannung bei
Ge-Transistoren setzt man diese häufig dann ein, wenn niedrige Batteriespannungen
zur Verfügung stehen� Vielfach werden auch Komplementärtransistoren benutzt. Das
265
Bild 6.17b.
Darin ist UB die Batteriespannung und Uv die Restspannung eines Transistors und
bei Vorhandensein eines Emitterwiderstands der Spannungsabfall an ihm. Für den
Spitzenstrom durch RL ergibt sich
i = 2/c . (6.119.)
4 • Ic
Po = u/ ( UB--; 2Uv )
=
• l
c. (6.121.)
(6.122.)
P,
c = p Po
c - 2· (6.123.)
(6.124.)
266
Zur Ermittlung der Steuerleistung beider Transistoren geht man von den Spitzen
strömen aus, wobei ibe =i/B ist (B - Großsignalstromverstärkung). Mit der
Basisspitzenspannung Ube wird nun ftir T2 die Eingangsleistung
p Ube ibe
- (6.125.)
_ •
e2 -2
--
(6.126.)
p
-
(ube + u) . fbe
es- (6.127.)
2
(6.128.)
Sind die Eingangswiderstände von T2, T3 sehr niederohmig, dann muß man noch
jeweils eine Impedanzstufe vorschalten. Das Verhältnis der Widerstände R3 und R4
für die Wechselstrombedingungen ist
(6.129.)
Mit JEt� Iet, lctRa � UuE2 und lctR4 = UB/2-UBea werden die Gleichstrom
bedingungen
(6 .130.)
Für T1 ist die Basisvorspannung UBE2 + UBEt notwendig, die man mit R1 und R2
einstellt.
Beispiel 6.9.
267
Lösung
Weil bei Endstufen r2 � RL bzw. Ra ist, kann man mit GI. (6.102.) die Induktivität
ermitteln;
0,159 100
Lp = · = O,32 H .
50
V
0,32
Wp = 103 ----n- "'=' 400,
und gemäß GI. (6.107.) ergibt sich ein Drahtdurchmesser der Primärwicklung von
dp =
V: ""'0,13 mm.
Beispiel 6.10.
Lösung
auf bringen. (Obgleich 1Jtr maximal 90% betragen kann, ist es zweckmäßig, mit
einem geringeren Wirkungsgrad zu rechnen.)
Mit GI. (6.113.) wird die Wechselspannung zwischen den Kollektoren
lnfolge der sinusförmigen Spannung ergibt sich eine effektive Spannung von
18,4/1,414 = 1 V. Damit beträgt das Übersetzungsverhältnis ü = 13/1 = 13. Der
zwischen den Kollektoren transformierte Lastwiderstand ist dann
Um Pi zu errechnen, ist
fc zu ermitteln. Das geschieht mit der von den Transistoren
abzugebenden Leistung; diese war 1,43 W. Also ist fc 2,86/9,2""' 310 mA. =
268
Deshalb ergibt sich mit GI. (6.116.)
Demnach hat die Endstufe einen Wirkungsgrad für m = 0,8 von 17 = 1,43/2,38
= 0,6.
Einen solchen Wert kann man auch aus Diagramm 6.4. ablesen.
Aus den Kenndaten der Transistoren geht hervor, daß ihre Verstärkungseigen
schaften von den Grenzfrequenzen Ia und I{J bzw. h abhängig sind. Das unter
scheidet den transistorischen HF-Verstärker vom Röhrenverstärker. Durch die
Vervollkommnung der Fertigungstechnologie bei Transistoren ist es gelungen,
z. B. die Rückwirkungskapazitäten wesentlich herabzusetzen, so daß Si-Tran
sistoren in Emitterschaltung ohne Neutralisation bereits bis in hohe Frequenz
bereiche (UKW) angewendet werden. Die Entscheidung über den Einsatz eines
Transistors wird von seinen Grenzfrequenzen und vom gerade vorhandenen Typ
beeinftußt.
In der Amateurtechnik setzt man im allgemeinen Breitbandverstärker (wie Selek
tivverstärker) ein. Dazu werden nachstehend einige wichtige Beziehungen genannt.
6.6.1. Breitbandverstärker
J; Ia 0,5la
(6.131.)
_ _
0 - Srw (1 + a) - (1 + a) '
(6.132.)
269
Setzt man die Werte fürS undr ein, dann ist
(6.134.)
Der Betrag der Verstärkung bei lo soll � 0,707vu sein, d.h. wenn
ß·S·RL
Vu �- (6.135.)
ß +S·RL
ist.Die schädliche Kapazität c. weist unterschiedliche Werte auf, sie richtet sich
danach, ob die 1. oder 2. Stufe betrachtet wird. Selbstverständlich gilt das auch für
RL.Darauf wurde bereits in den vorangegangenen Abschnitten hingewiesen. Für
c. gilt allgemein
(6.136.)
3,14. w-'
b (20 + C8) RLia· (6.138.)
(0,1 +RL)
=
Zur Allgleichung an die praktischen Verhältnisse wählt man gemäß GI. 6.135. ein
möglichst niederohmigesRLund setzt den Wert in GI. (6.138.) ein; damit läßt sich
lo durch Einsetzen vonbin GI. (6.137.) ermitteln. In denDiagrammen kann man
lo für beide Stufen ablesen. Bei röhrenbestückten Breitbandverstärkern läßt sich
mit einer Kompensationsinduktivität die Grenzfrequenz des Verstärkers erhöhen.
Diese Erkenntnis wird ebenfalls bei den Transistorverstärkern ausgenutzt. Die
Wirkungsweise wird am Beispiel des Ausgangs der 2. Stufe erklärt B
( ild 6.18.).
270
Bild 6.18.
Bezieht man sich bei der Verstärkung zur Frequenz I (im Übertragungsbereich)
auf die Verstärkung V0, dann ist mit
(6.139.)
oder
80RL
L (6.140.)
=
lo
(6.141.)
genannte Spannungsverhältnis
.RLz i
= =ca
I
..L Bild 6.19.
-Uea
271
Man erreicht eine höhere Grenzfrequenz als ohne dieses Glied (3,210), nämlich mit
der Induktivität in der Kollektorzuleitung. Mit q = 0,5 und ß = 30 ergibt sich
für das L des :n:-Glieds
L"' (6.143.)
_
-
Wo (ß + SRL) fo(30 + SR0
L in [LH, R in kil, I in MHz, S in mA/V.
lo stellt die Grenzfrequenz der 1. Stufe ohne Kompensationsmittel dar. Vu ist die
Verstärkung nach Gl. (6.135.). In der Praxis sind <tie y-Parameter dem Amateur
teilweise schwer zugänglich, deshalb muß man zunächst Vu nach Gl. (6.13.) bei
vorgegebenem RL ermitteln.
Danach stellt man in Abhängigkeit von I den Wert von 0, 707vu fest. Die sich er
gebende Grenzfrequenz lo dient somit als Bezugsgröße bei der Berechnung von
L bzw. Ln.
V
1 + (Srwlf
Ia
Bild6.20.
272
Der Ausgangswiderstand des Transistors sowie seine Ausgangskapazität werden
dem Ausgangskreis parallelgeschaltet. Sie können also die Kreisdaten wesentlich
beeinflussen. Deshalb sollte das obengenannte Frequenzverhältnis klein sein bzw.
fa wesentlich über der Betriebsfrequenz liegen. Falls eine Neutralisation erforder
lich wird, d. h., wenn trotz Einhaltung der obenstehenden Beziehungen und völlig
richtigem Abgleich des Verstärkers noch Schwingen vorhanden ist, so wählt man
das Übersetzungsverhältnis zwischen ü = 10 und 14. Dabei schließt man die
Wicklung so an,daß das Schwingen unterdrückt wird. Die Neutralisationskapazität
ist
(6.145.)
25gb'c
RN ; (6.146.)
""' (/· Cb'c)2Ü
Vei S l/Ü.
159Roges (1 _
bo + bi ) . (6.147.)
�
=
C· Ba Ba
1 1 1 1 1
Ro�;res
--
=
-
Ri-
..-2- + ..-2- +
Ro + u1 u2 Re
-
Rzu . -- (6.148.)
In GI. (6.147.) und GI. (6.148.) bedeuten weitere Erklärungen (s. Bild 6.21.):
S - Betrag der Steilheit im Arbeitspunkt in A/V, C - Gesamtkapazität eines
- -
=
=
-
Ri Bandbreite auf Grund des angeschlossenen Transistors, Ba Gesamtband
breite, die gefordert ist, in Hz, R0
-
Resonanzwiderstand des Kreises ohne Last,
Ausgangswiderstand des Transistors (ohmisch), Re- Realteil des folgenden
-
Ri
Transistors eingangsseitig (entfallt bei einer Stufe), Rzu Zusatzwiderstand, der
notwendig ist, wenn die Bandbreite nicht ausreicht. Die Übersetzungsverhältnisse
ergeben sich aus den Windungszahlen (z. B. w1 = 0,3wges, w2 = 0,1 Wges).
Bild 6.21.
18 Amateurtechnik 273
CK
r----t--r---thI ---:I
r1 •1
Rz l : : ll?e
LiJ Lrl,.
ü1 = 1 kann für einige Anwendungen durchaus möglich sein, d. h., der Transistor
ist am heißen Ende angeschlossen. Die induktive Ankopplung zur nächsten Stufe
läßt sich einsparen, indem sie kapazitiv angekoppelt wird (Bild 6.22.). Dadurch
kann man die Bandbreite beeinflussen. Sie ersetzt z.B. Rzu und ü22R•. Erreicht man
also durch diese Ankopplung die Bandbreite be, dann muß der Parallelwiderstand
1,59. 105
Rp (6.149.)
= C· be
ck � / vc�:·
0
(6.150.)
Cp � c- ck. (6.151.)
Bges= Ba V Vz - 1;
(6.153.)
Zum Nachweis der Selektion führt man den Faktor A ein. Setzt man ihn
(6.154.)
wobei Q' = 2 11//Ba ist, dann ist für verschiedene Werte von Q' die Selektions
eigenschaft der Stufe gegeben. Wenn z.B. Q' = 0, ergibt sich A = 1 (denn es ist
dann f = f.·es). Ersetzt man den Einzelkreis in der Schaltung nach Bild 6.20. durch
induktiv gekoppelte Bandfilter mit unterschiedlich bedämpften Kreisen (transistor
nale Kopplung) unter der Bedingung 0,4 < b1/b2 < 2,5 (b1o b2 - Betriebsband-
274
breiten des Primär- und Sekundärkreises des Bandfilters), so ergibt sich die Span
nungsverstärkung einer Stufe
V Ba = 0 5S
'
v 0,159Roges
C1b1 ( - �)
1
b2 I .
(6.155.)
'--------------------------�
In R oges vereinigen sich die Widerstände, die an der Stelle des Primärkreises wirk
sam sind - GI. (6.148.). Die Betriebsbandbreite eines Filters ergibt sich zu
(6.156.)
Dabei ist b1 = bo +
0•1 � Gi
; (6. 1 57.)
Gi- Realleitwert des Innenwiderstands von Transistor 1. Deshalb ist die Betriebs
bandbreite für den Sektindärkreis
n
(6.158.)
b2 =B a (2- b1.
ktr = Jo V7
bl
2
+ b22• (6.160.)
0'4
A =1 / (6.161.)
V1
+
[1 + o,5 (b./b2/b.)J
Soll induktiv ausgekoppelt werden, dann ist das Übersetzungsverhältnis zur näch
sten Stufe
ü2 = 0'4
V c2 (b2 � ba) Re . (6•163·)
Es läßt sich auch die kapazitive Kopplung gemäß GI. (6.150.) anwenden. Ebenso
kann man kapazitiv gekoppelte Bandfilter benutzen. Diese Kopplungsart wurde
bereits in Abschnitt 3.2.7.3. beschrieben. Zur Ermittlung der Neutralisations
wicklung kann wie beim Einzelkreis verfahren werden.
275
6.6.3. Beispiele zum HF-Verstärker
Beispiel 6.11.
Lösung
05. 7
= =1,96 MHz.
lo 1 -f_ 0,77
Beispiel 6.12.
Lösung
0.4 v 50 ·2
2 =2pF
ck""' 10,1 3·10- .
Beispiel 6.13.
Wieviel Stufen eines ZF-Verstärkers mit Bandfilter muß man vorsehen, wenn
Bges =250 kHz und Ba =300 kHz betragen soll?
Lösung
ln 2
n =__Qd__ ""' 2.
0,176
=
ln [( Blf:· r +1 ]
Es sind 2 Stufen erforderlich.
6.7. Senderverstärker
276
Es wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, daß die Transistoreigenschaften
(Rückwirkung, Belastung des Kreises usw.) gegebenenfalls mehr auf die Schaltung
wirken, als das bei Röhren der Fall ist. Trotzdem können die Verhältnisse der
Leistungsverstärkung wie bei Röhren betrachtet werden, wenn man die unten
stehenden Hinweise beachtet. Allerdings haben die Formeln im Zusammenhang
mit dem Senderverstärker nur Gültigkeit, wenn die Transistorkennwerte nicht
wesentlich von den angegebenen Kennlinienfeldern bzw. von den sonstigen Daten
abweichen. Min muß sonst mit größeren Abweichungen rechnen, was allerdings
für die Belange des Amateurs nicht besonders bedeutungsvoll ist. Nun zunächst
einige Merksätze:
- Die Grenzwerte des Transistors dürfen nicht überschritten werden. Benutzt man
den Verstärker nur zur Erzeugung unmodulierter Hochfrequenz, dann kann die
maximale Betriebsspannung UcE = UcEmax/2 betragen. Wendet man dagegen
Kollektormodulation an, so darf UcE UcEmax/4 nicht überschritten werden.
=
- Die Auswahl der Transistoren erfolgt nach den bereits genannten Grenzwerten
und den Frequenzen Ia und h.
Bei Geradeausverstärkung sollte die Betriebsfrequenz wenigstens 0,1/a bzw.
0,3 bis 0,5/T sein. Dadurch vermeidet man beim Tankkreis Rückwirkungen, Be
dämpfung und Verstimmung.
-Welche Senderschaltung benutzt wird, hängt vom Transistortyp ab. Es läßt sich
die Basis- oder die Emitterschaltung verwenden, wobei die Basisschaltung we
niger Schwierigkeiten (Leistung und Schwingneigung) bereitet. Bei Frequenz
vervielfachung sollte man der Emitterschaltung den Vorzug geben.
BeLEinhaltung besonders der zuerst genannten Punkte kann man im Prinzip den
trarlsistorisierten Senderverstärker etwa dem röhrenbestückten gleichsetzen. Aus
diesem Grunde ist es möglich, mit Diagramm 3.4. die Stromfunktionen in Ab
hängigkeit des Stromflußwinkels zu ermitteln. B�im Transistor heißt es dann statt
iafc usw. Basis- und Kollektorstromflußwinkel sind gleich. Da bis zur Kniespannung
ausgesteuert wird, erhält man Großsignalverstärkung. Demnach ist der Strom
verstärkungsfaktor B an Stelle ß.
Es wurde einleitend darauf hingewiesen, daß infolge der möglichen Abweichungen
von den Transistorkennwerten kaum eine Berechtigung dazu besteht, mit einem
Stromflußwinkel von beispielsweise 67° zu rechnen. Obgleich weiter unten die
Möglichkeit gegeben ist, mit den Formeln den Winkel und damit die Amplituden
der interessierenden Größen zu ermitteln, kommt man nur dann zum Ziel, wenn
die Spannungen dazu eingestellt werden. Besonders bei höheren Frequenzen be
steht aber die Tendenz, eine möglichst hohe HF-Leistung zu gewinnen, was jedoch
nicht mit dem höchsten Wirkungsgrad verbunden ist. Mit der Annahme einer
quadratischen Arbeitskennlinie (k = 2) und einem Stromflußwinkel von 90° be
trägt der Kollektorwechselstrom der GrundweHe
277
lsp ist der infolge der basisseitigen Au�steuerung sich einstellende Spitzenwert des
Kollektorstroms. Er kann bei voller Aussteuerung identisch mit dem maximal zu
lässigen Kollektorstrom sein. Für den Kollektorstrom ergibt sich (Betrag)
I Je = 0,25/sp I· (6.165.)
Es wurde auch hier auf das Vorzeichen verzichtet, weil die Beziehung für beide
Transistortypen gilt. Die Kollektorwechselspannung ist eine Funktion der Batterie
spannung, der Aussteuerung und des transformierten Lastwiderstands.
Sind alle Bedingungen eingehalten, dann wird
(6.166.)
Sehr oft entfällt UE. Die vom Transistor angegebene Leistung ist
p i,. Uce
(6.167.)
_ •
0 --2 - -·
(6.168.)
In dieser Schaltung setzt sich Ra aus der Parallelschaltung des in den Kreis trans
formierten Lastwiderstands ü2RB, dem Resonanzwiderstand des leerlaufenden
Tankkreises sowie dem Ausgangswiderstand Ri des Transistors (ggf. Übersetzungs
verhältnis wegen Anzapfung) zusammen;
(6.169.)
Bild 6.23.
278
Je niederohmiger Ri also wird, um so geringer muß auch Ra werden. Demnach
können sich Schwierigkeiten ergeben, wenn sich die Greqzfrequenz der Betriebs
frequenz nähert. R0 sollte möglichst hochohmig sein. In Verbindung mit der
Leerlaufgüte ist
Ro = wLQo. (6.170.)
QB liegt zwischen 8 bis 14, während Q0 Werte zwischen 80 und 150 aufweisen kann.
Der Wirkungsgrad des Tankkreises ist
QB
1Jkr = 1 - • (6.172.)
Qo
Übliche Werte sind 0,9 bis 0,95. Die kollektorseitige aufgenommene Gleichstrom
leistung ist
(6.173.)
(6.174.)
(6.176.)
Nun noch einige Bemerkungen zur Ansteuerung (Bild 6.24.). Der Stromflußwinkel
ist
COS f9 =
r::BE •
(6.177.)
Ube
Ubes
(6.178.)
•
Ube= '
1-cose
279
+ A
0
Bild 6.24.
Wenn also e = 90° ist, wird ube = Ubes· Den Basisstrom erhält man aus der Kenn
linie Ic = f(IB), indem zum Strom lsp der Basisstrom /Bsp abgelesen wird. lnfolge
der bereits an der Basis auftretendenVerzerrungen sind die Amplituden von Grund
und Oberwellen am Eingang stark unterschiedlich, was beim Vervielfacher be
rücksichtigt werden muß. Mit eventuell vorkommenden Fehlanpassungen an der
Emitterseite, bei der Basisschaltung und dem vorhandenen Spannungsteiler bei der
Emitterschaltung ist es zweckmäßig, eine etwas höhere Steuerleistung vorzusehen.
Mit einiger Näherung ergibt sich nun
.
zlbe/Bsp
Pst- (6.179.)
_
•
Vp=�· (6.180.)
Pst
genannt.
Beispiel 6.14.
280
fa = 30 MHz, L = 10 !).H, -Ukn = 0,5 V, RB= 70 n, RE= 0, e = 90°, die
zugelassenen Verluste im Kreis betragen 10%.
Lösung
Man wählt eine :aatteriespannung von 7,5 V und steuert aus Zuverlässigkeits
gründen nicht bis - lcmax aus. Der Kollektorstrom wird bis 45 mA ausgesteuert.
Mit GI. (6.164.) ist dann die Amplitude der Grundwelle f1 = 0,425 · 45 = 19,2 mA.
Gemäß GI. (6.165.) ergibt sich ein Gleichstrom von 11,3 mA. Unter den bereits
genannten Voraussetzungen beträgt die Kollektorwechselspannung 7�0 V. Somit
wird mit GI. (6.167.) die vom Transistor abgegebene Leistung P0 = 67 mW und
die vom Transistor aufgenommene Gleichstromleistung Pi = 79 mW. Demnach
ist mit GI. (6.176.) Pc = 12 mW. Man sieht, daß die maximale Verlustleistung des
Transistors nicht ausgeschöpft wird. Es ergeben sich damit Reserven für höhere
Umgebungstemperaturen, größeren Stromflußwinkel und eventuell auftretende
Fehlanpassungen. Durch Anwendung von GI. (6.169.) erhält man Ra= 500 0.
Dieser Wert ist für die Selektivität des Tankkreises nicht zu verwenden, weil ein
großer Oberwellenanteil vorhanden sein würde. Aus diesem Grund muß man den
Tankkreis entsprechend Bild 6.23. anzapfen und zum Kollektor führen. Mit einer
Betriebsgüte von 10 ergibt sich in Verbindung mit GI. (6.171.) R� = 5 kO. Daraus
läßt sich das Übersetzungsverhältnis für Ra angeben, es beträgt ü' = 3,2. Setzt
man voraus, daß die Verluste im Kreise nicht mehr als 10% betragen sollen, muß
die Leerlaufgüte mit GI. (6.172.) 100 oder mehr ergeben. Durch Einsetzen der
gefundenen Werte und der Grenzwertbildung von Ri gegen Unendlich ist das Über
setzungsverhältnis zur Transformation von Rs in den Kreis gemäß GI. (6.169.)
etwa 8,4. Schließlich wird mit GI. (6.175.) ein möglicher Wirkungsgrad von 75%
ermittelt.
6.8. Transistoroszillatoren
Die in Abschnitt 6.6. und Abschnitt 6.7. gebrachten Beziehungen und die sich
daraus ergebenden Schlußfolgerungen für die Anwendung des Transistors lassen
sich gut beim Oszillator verwerten. Die geforderte Frequenzkonstanz ist ebenfalls
zu beachten. Darüber hinaus lassen sich auch in diesem Fall Analogien ·zum
Röhrenoszillator feststellen. Bezüglich der maximalen Schwingfrequenz-werden
in der Literatur unterschiedliche Angaben gemacht. Die Leerlaufkreisgüte sollte
mindestens 80 betragen! Bezieht man die Ausgangskapazität, die Schaltkapazität
und die durch die Ankopplung anderer Stufen transformierte Eingangskapazität
mit in die Schwingkreiskapazität ein, dann läßt sich leicht mit guter Näherung die
Schwingfrequenz durch die Gleichungen des Parallelschwingkreises bestimmen.
Die geringsten Schwierigkeiten zur Schwingungserzeugung bereitet die Basis
schaltung des Transistors nach Bild 6.25. In diesem Fall braucht man nur die
Rückkopplungskapazität Crii vom Kollektorkreis zum Emitter zu legen. Im all
gemeinen schwingt dann das System sofort. Es ist vorteilhaft, wenn man die
Frequenz fa bzw. fi. etwa t bis -fo höher als die Betriebsfrequenz wählt. Optimale
281
Bild 6.25.
- 6,35. 10-lrbb'
Lru- (6.181.}
-
J
(L in f.I.H, f in MHz, R in il)
beträgt. Bei Frequenzen, die unterhalb 0,1/a erzeugt werden sollen, benötigt man
vielfach nur einen Emitterwiderstand, statt LRü bzw. HF-Drossel. Dabei ist es
ratsam, den Ernitterwiderstand durch einen Kondensator CE zu überbrücken;
der darf aber die Rückkopplungsspannung am Emitter nicht kurzschließen. Die
Widerstandswerte liegen zwischen 50 n und 1 kil. Die Größe des Rückkopplungs
kondensators ist
40
cü""' --
(6.182.)
•
frbb'
Bild 6.26.
282
Bild 6.27.
I R
�
;.% I; (6.183.)
C1- '
ßRL ßRL
C in nF, R in kil, t in [loS, a' (Rllco)/Usa und R ßRL.
�
=
283
Wenn sich z. B. td oder fp ändert, müssen die Kondensatoren unterschiedlich
werden, und der Multivibrator wird damit unsymmetrisch. Es lassen sich demnach
unterschiedliche Tastverhältnisse einstellen (v = td/tp). Den Widerstand RL kann
man aus RL"" UBallcmax ermitteln.
Beispiel 6.15.
Ein Transistor hat seinen Kenndaten nach eine li-Frequenz von 150 MHz und
'
ein rbb = 50 n. Es soll in Basisschaltung eine Frequenz von 140 MHz erzeugt
werden. Es sind die Rückkopplungskapazität sowie die Induktivität in der Emitter
leitung zu bestimmen.
Lösung
4. 101
C
rü"" 1,4·102·5·10 2 =6pF .
Beispiel 6.16.
Lösung
284
die Emitterstufe an die Batteriespannung Usa angeschlossen. Solange kein Basis
strom fließt, befindet sich im Kollektorkreis der Kollektorreststrom I'co· Bekannt
lich ist der Kollektorreststrom bei Ge-Transistoren höher als bei Si-Transistoren.
l
Ge-Transistoren ähneln demnach in dieser Schaltstellung dem 'mechanischen
Ein- und Ausschalter (dort fließt kein Strom in der Aus-Stellung).
Dieser Betriebszustand ist auch aus Bild 6.28. ersichtlich.
Gibt man nun eine so hohe Basisspannung an die Basis des Transistors bzw. läßt
einen so hohen Basisstrom fließen, daß der Transistor kollektorseitig bis zur
Kniespannung durchgesteuert wird, dann ist damit der "Ein-Zustand" des Tran
sistors erreicht. Am Widerstand RL (Relaiswicklung) fällt nahezu die gesamte
Batteriespannung ab. Beim mechanischen Schalter wäre das die gesamte Batterie
spannung. Dadurch unterscheidet sich der Transistor vom Schalter, und es treten
Verluste auf, die den Transistor erwärmen. Infolge höherer Kniespannung beim
Si-Transistor ist der Schalteffekt etwas ungünstiger als beim Ge-Transistor. Durch
Bis Ic steht mit einer geringen Steuerleistung eine große Schaltleistung zur
=
Verfügung.
Nach dem Kennlinienfeld hat man beim "Ein-Zustand" den Arbeitspunkt A und
damit den Durchlaßwiderstand
I R
d-
_ Ukn
IcA
I· (6.186.)
Sein Wert liegt je nach Transistortyp in der Größenordnung von 0,1 n. Es ergibt
sich die Verlustleistung zu
(6.187.)
285
In der "Aus-Stellung", dem Arbeitspunkt B, liegt die Kollektorspannung UBa
beim Kollektorstrom /00• Somit ist der Sperrwiderstand des Transistors
(6.188.)
(6.189.)
RL-
_ UBa- Ukn (6.190.)
lcA
Da die Gerade einen großen Teil außerhalb der maximalen Verlustleistung liegt,
muß die Umschaltzeit tsch in sehr kurzer Zeit ablaufen; denn der momentane
Arbeitspunkt läuft entlang der Geraden. lsch richtet sich nach der An- und Ab
stiegszeit der Impulsflanken an der Basis und nach der Grenzfrequenz des Tran
sistors. In den Kenndaten sind vielfach Diagramme enthalten, die in Abhängigkeit
vom Basis-Enritter-Widerstand eine über UcEmax zulässige Batteriespannung ge
statten.
Den Grenzwert bildet etwa die Kollektor-Basisspannung bei offenem Emitter.
Bild 6.29. zeigt eine Impulsfolge mit übertriebenen Flanken, die auf das Wesent
liche hinweisen soll. Es wurde bisher noch nicht über die Dauer von td und tp
gesprochen. Im Falle einer periodischen Impulsfolge, also einer dauernden Ein
und Ausschaltung des Transistors, treten die gleichen Vorgänge auf wie bei einem
einmaligen Ein- oder Ausschaltvorgang. Es ist lediglich die Erwärmung (Verlust
leistung) zu beachten. Die Bedingungen der GI. (6.187.) müssen immer eingehalten
werden. Man kann sich aber vorstellen, daß ein Impuls der Dauer td bei einem
kleinen Tastverhältnis höhere Kollektorströme zuläßt, als wenn td gegen Unendlich
geht. Dazu wurden auch entsprechende Untersuchungen durchgeführt, die in
Verbindung mit der thermischen Zeitkonstante von Transistoren höhere Impuls
ströme auch bei Transistoren gestatten.
lfet
-Vet ein 1----,---.,
(A)
-uBEaU$
����--+-+---4---
Bild 6.29.
286
Allerdings sollte dann auch die Spannung UcEo nicht überschritten werden.
In Abhängigkeit vom Tastverhältnis kann man mit Diagramm 6.10. die Impuls
leistung ermitteln.
Die während td vom Lastwiderstand aufgenommene Schaltleistung ist
(6.191.)
Vernachlässigt man die Umschaltzeit, so wird vom Transistor die mittlere Verlust·
leistung
(6.192.)
Darin ist.
(6.194.)
und
f- lmpulsfolgefrequenz.
Wv erhöht sich bei induktiver Last noch um 0,5Ll�A, wobei L die Primärinduk
tivität eines Transformators sein kann.
Beispiel 6.17.
Es ist die mittlere Verlustleistung eines Transistors zu berechnen, wobei man bei
einer Impulsfolgefrequenz von 100Hz die Umschaltzeiten vernachlässigen kann.
Im Arbeitspunkt A möge ein Strom von 1 A bei Ukn = 0,5 V und im Arbeitspunkt B
ein Strom von 2 mA bei UBa = 20 V fließen. Wie groß ist die Schaltleistung und
der Lastwiderstand?
Lösung
Nun ergibt sich mit GI. (6.187.) PcA = 0,5 1 0,5 W und mit GI. (6.189.)
· =
287
6.10. Feldeffekttransistoren
Bild 6.30. zeigt die Schaltsymbole beider FET-Typen, den Aufbau eines Sperr
schicht-FETs und den prinzipiellen Stromlaufplan einer Verstärkerstufe. Die
Darstellung gibt den N-Kanal-FET bzw. den N-Kanal-MOS-FET wieder. Aus
dem Schaltsymbol des MOS-FETs kann man auch noch erkennen, ob es sich um
einen Anreicherungstyp (selbstsperrend) oder um einen Veratmungstyp (selbst
leitend) handelt. Beim Verarmungstyp ist der Kanalstrich (im Bild) durchgezogen,
beim Anreicherungstyp dagegen unterbrochen. Die Pfeile des Substrats (Gate beim
Sperrschicht-FET) lassen den P- oder N-Kanal erkennen. Zeigt der Pfeil auf den
N-Kanaf-FET
Bild 6.30.
288
Io Io
-Ues
Bild 6.31.
Kanalstrich, so ist es ein N-Kanal-FET. Aus den Schaltsymbolen sind die Strom
Spannungspfeile und die Bezeichnungen der Elektrodenanschlüsse ersichtlich.
Danach gilt
D - Drain (Abzug),
G- Gate (Tor),
S .- Source (Quelle),
B - Bulk (Substrat).
Mit Bulk wird beim MOS-FET eine weitere Elektrode bezeichnet. Durch den
Bulk läßt sich eine zusätzliche Steuerung ermöglichen. Es wurde bereits darauf
·hingewiesen, daß beim MOS-FET das Gate nicht direkt mit der Si-Schicht ver
bunden ist; zwischen Gate und Si-Schicht befindet sich noch eine isolierende Si02-
Schicht. Man verwendet vorwiegend den MOS-FET-Verarmungstyp mit N-Kanal.
Die kennzeichnenden Indizes (groß, klein) haben ähnliche Bedeutung wie bei den
anderen Transistoren.
Im weiteren wird nun noch die Source-Grundschaltung erklärt. Bild 6.31. gibt das
Eingangs- und Ausgangskennlinienfeld des Feldeffekttransistors wieder. Der
Strom ID =[(UDs) mit dem Parameter U GS ähnelt dem einer Pentode. Die Kenn
linien fächern allerdings bereits vom Ursprung an. Der rechts von der gestrichelten
Kurve gezeigte Bereich "Pinch-off" dient zur Verstärkung. Die Pinch-off-Spannung
,Up ist die Gate-Spannung, die den Strom ID· auf etwa 1/100 des allgemeinen Be-
triebsstromes werden läßt. Die Gate-Spannung kann über einen hochohmigen
Widerstand RG den Arbeitspunkt A einstellen. Dabei läßt sich die Gate-Spannung
aus einer separaten Spannungsquelle entnehmen, oder sie wird durch Spannungs
abfall an Rs (Bild 6.30.) gewonnen. Die Exemplarstreuungen der Feldeffekttran
sistoren sind beträchtlich. Das hat jedoch für den Amateur kaum Bedeutung.
Die in das Kennlinienfeld eingezeichnete Widerstandsgerade verläuft demnach
19 Amateurtechnik 289
D
Bild 6.32.
CIJ3
durch A und berührt auf der x-Achse die Speisespannung UBa. Ähnlich den an
deren Transistoren, gibt es beim Feldeffekttransistor auch 3 Grundschaltungen
(die Source-Schaltung wurde bereits gezeigt). Sie entspricht der Emitterschaltung.
Die Ersatzschaltung bis zu Frequenzen um 150 MHzzeigt Bild 6.32. Mit einiger
Näherung sind die y-Parameter
y21 ist die Steilheit des Feldeffekttransistors. Unter der Voraussetzung, daß
rns � RL, ergibt sich die Verstärkung der Source-Grundschaltung zu
(6.197.)
Mit dem Strom Lnss, der fließt, wenn man Gate und Source kurzschließt, erhält
man die Größe des Widerstands Rs in
R Up /-y;;- (1 1 ) (6.198.)
s = I;; V lnss - ·
2
Y21
V _ (6.199.)
P - 4CnC22 - 2Re ( Yl2Y21)
Cu, C22 - Realleitwerte von Y11 und Y22• Re(y12y21)- Realteil des Produkts
Y12Y21·
290
Bild 6.33.
Wird die Verstärkung ausgenutzt, so ist wegen der Rückwirkung eine Neutrali
sation erforderlich. Eine der vielen Möglichkeiten zur Neutralisation zeigtBild 6.33.
Die Neutralisationsinduktivität ist
(6.200.)
Im VHF- und UHF-Bereich kann man die Gate-Schaltung (Bild 6.34.) aus mehreren
Gründen ( z. B. Rückwirkung) einsetzen. Sie entspricht der Basisschaltung des
üblichen Transistors. Auch in diesem Fall ergibt sich die Spannungsverstärkung
mit guter Näherung nach GI. (6.197.). Der Eingangsleitwert ist
Bild 6.34.
291
maximale Mischverstärkung liegt in der Mitte der In/U Gs-Kennlinie. Die Oszilla
torspannung ist dann U0 = Up/2. Für die Mischsteilheit wird dann
Yu
Y21c =4• (6.203.)
2
V, Y21c
c (6.204.)
_
p - 4gllfe g22fz
2
,ä,." (6.205.)
Y21c
__ ,
Bild 6.35. zeigt die Drain-Schaltung, die der Kollektorschaltung üblicher Tran
sistoren entspricht. Man verwendet die Drain-Schaltung als Impedanzwandler. Die
·
allgemeine Beziehung zur Spannungsverstärkung lautet:
Y_!l_ . Rs .
V,uD = ___ ___
(6.206.)
1 + (Yn + gns) Rs
. Rs
R (6.209.)
_
a
- 1 + (gn, + Y21) Rs
292
0---��---i:JU, BHd 6.35.l
Diagramme zu Abschnitt 6.
10u
9
�8
oto -- - --
7 t---- .......
6
5 .......
I '
4
3 I "\
I
2
I I\
I
I
I\
: cz;= fP(_!u_I& )
ot
1011 -'
a 2 3 4 5 6 7 8 910° 2
1,0
a
0,9
--- - -- r-
� I o:-f(ß)
I
�
0,8 -
I
V
0, 7 / I
/V I
I
0,6
0,5 / I
I
:
2 3 4 56 7 8 9 701 2 3 4 56 789702 2 3 4
ß
293
r--... Or• f(-lc}
. '1'--
2,4
......
2,2 )'...I'-
1-- -I- --
1-- I'
2,0
1: I'-
I
7,8 I ......
IiI 1'
7,6
I
1.4-70 1 2 3 4 56 8 10" 2 J 4 56 8 701 2 J 4 56 8 702 2 J
-
-Ic/mA
Man sieht, je höher der Kollektorstrom ist, um so mehr sinkt DT. Im Beispiel ist
-lc = 10mA, wodurch sich DT = 2,1 mV/°C ergibt, d.h., um diesen Betrag muß man
UBE senken, damit -I c in Abhängigkeit der Temperatur konstant bleibt.
K2 • f{Kantenlänge}
Parameter' Blechdicke in mm
Blech senkrecht stehend
.......
,,� !1aterial' Al
��
��:::::--
0.5
1
I
-
2
2 6 8
i
70 72 74
51�
7/i
f--
18 20 22
Kantenlängefern
294
n • f(m]
�=f(m}
lcmax · Uea
gestrichelt, praktische
Ergebnisse
20 40 60 80 100
m/%
Auf Grund der Verluste im Transformator usw. erreicht man nicht den theoretischen
Wirkungsgrad. Der Aussteuerungsfaktor m setzt konstante sinusförmige Amplitude vor
aus.
Beispiel: Ein m = 0,6 ergibt einen Wirkungsgrad von 42% und ein Verhältnis von
Kollektorverlustleistung zur zugeführten Leistung von 23%.
I
--=::::s::: f-ff(Rd,)
· -
: � Parameter : Cs
0,3 i �� S·rbb•2
I
I
Q2
I
�
I ��5
a1
: ?obr
i
z 3 4 5678910° 2 3 4 1
5 6 7 8910 2 3 4
Re!;.
Die Abhängigkeit bezieht sich vornehmlich auf Ge-Transistoren. Als Parameter dient in
diesem Fall die schädliche Kapazität.
Beispiel: Bei einer Schaltkapazität von 20 pF und RLfiY. = 1 wird /0 :::::: 0,435/IY..
295
b'
=f=-LULUIL_ f---
V �
I
b'='I(RL"f,,}
�
r_rz.r
10 1 Parameter: � 1- -f-
b'-b
z- r
50
•
�Y
--
-
f- /ty20 )
r=---f=--=
-
fl%/
II �pF
/
/ // Ii
I
_, �� II
d°
10
0 1 2 3 4
p
Diagramm 6.7. Spannungsverstärkung kompensierter Breitbandverstärker
In Abhängigkeit von p kann man die tatsächliche Verstärkung zu der ohne Kompen
sation ablesen.
Beispiel: p = 2 ergibt bei L-Kompensation '0/vu = 0,63 und als n-Glied IJ/vu = 0,84.
296
1,0 ---- -�----.---,
�
8
aa
�-�----�----�r---4
az
0/i 2 a 4
n
Beispiel: Mit n = 2, also bei einem 2stufigen mit Bandfiltern bestückten Verstärker,
ergibt sich eine Bandbreite, die 80% von der mit nur einem Filter bestückten Stufe
beträgt.
2" '\ -
R/kQ
'\ I'\ R-f!(F)
10' , Parameter C inpF
8
6 1----
5
4
3 1'\. 1"'-
2 '\ " '\a o1
1'\ i'\,
1a' '\I'
8
§
4
3 "' I'-
1'\. .....
2 '\ '\.
l'\1'\
I
I '\ '\
1�
01 2 J 4 56 8 702 2 3 4 56 8 70' Z 3 4 5 G 8 10• 2 3 4
f/Hz
NP-Oszillatoren 'kann man mit Phasenschieberketten zum Schwingen bringen. Man setzt
dabei die Kapazität voraus, weil es nicht die Abstufungen wie bei den Widerständen gibt.
Beispiel: Für die Schwingfrequenz von 1 kHz und den Kondensator von 0,1 [LF benötigt
man Widerstände von etwa 400 kD,
297
10°
a5
Ji.B
l}m
Z
3 !� ",
z
1087 k�...
� 5
.!L f(t')
11m
w-
r
J t·
", ParamefeP: V< f
2 I!
I r•thermische"Zeitkonsfanfe
-2 "";
70 Transistoren: 30... 300mW
8 ;,, 70ms
Transistoren: 1 . 20 w�r=6'0RI.
..
•
� t; Impulsdauer
3
=
2
I
3
- - -2 2 111111 - IJl
70-10. z 3 4 56 810' 2 3 4 56 8 10 3 "56 810 2 3 4 56 8 70
°
7
t,-jr
Das Diagramm gilt für Ge-Transistoren. Mit Impulsen kann man eine höhere Leistung
erzielen als im Dauerstrichbetrieb. Wenn man Pc, - Icmax sowie die Durchbruch
und die Basis-Emitter-Spannung UBE nicht übersteigt, ergeben sich trotzdem noch
höhere lmpulsleistungen.
Beispiel: Ein Verhältnis von I0-2 der Impulsdauer zur thermischen Zeitkonstante bei
einem Tastverhältnis von 0,1 ermöglicht ein Pc/Pim von etwa 0,3.
Literatur zu Abschnitt 6.
Hunek, M.: Strom- und Spannungspfeile bei der Analyse von Transistorschaltungen,
Funk-Technik 1965, 7 Verlag für Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
Kretzer, K.: Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, Band VIII, Verlag für
Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
298
Kronjäger, 0.: Arbeitspunkteinstellung und Exemplarstreuung bei Transistoren, Funk
amateur 6 und 7/1966, Deutscher Militärverlag, Berlin
Pulvers, M.: Transistortechnik, radio und fernsehen, VEB Verlag Technik, Berlin
299
7. Filter, Leitungen und Antennen
7.1. Filter
Nachstehend werden verlustfreie Reaktanzfilter behandelt (die Schaltelemente be
stehen aus Blindwiderständen). Das Ziel dieser Zusammenfassung soll darin be
stehen, Filter mit den verschiedensten Eigenschaften hinsichtlich ihres Frequenz
verhaltens zu dimensionieren, ohne konkret den Wert der Dämpfung angeben zu
können. Es läßt sich allerdings nicht umgehen, einige Definitionen von Größen
zu bringen, da diese in den folgenden Gleichungen verwendet werden. Anschließend
folgen dann Beziehungen zu RC-Filtem.
7.1.1. Kenngrößen
7.1.1.1. Frequenzen
fbzw. w- Frequenz bzw. Kreisfrequenz
/g - Grenzfrequenz
0.'=
f - normierte Frequenz
/g
/oo - Frequenz an einer theoretischen Unendlichkeitsstelle der Dämpfung
300
Der Wellenwiderstand 3 ist der Eingangswiderstand der unendlich langen Leitung
Da bekanntlich eine Leitung aus Induktivitäten und ohmschen Widerständen be
steht und zwischen ihren Adern verteilte Kapazitäten und ohmsehe Querwider
stände vorhanden sind (Ableitungen infolge begrenzter Isolation), ergeben sich
bei einer homogenen Leitung auf einer bestimmten Leitungslänge gleiche Verhält
nisse. Aus diesem Grund braucht man zur Ermittlung von 3 keine unendlich
lange Leitung mehr, sondern man kann mit der oben angegebenen Komponenten
je L äpgeneinheit den Wert ermitteln, bzw. die Berechnung des geometrischen
Mitt� aus Leerlauf- und Kurzschlußwiderstand der gewünschten Leitungslänge
ergibt den Wellenwiderstand durch
Der Strich an den Komponenten deutet auf die bezogene Leitungslänge hin (z. B.
1 [l.H/km). Bei der Berechnung kann man die ohmschen Verluste gegenüber den
Blindwiderständen der homogenen Leitung vernachlässigen (in der Praxis ist aber
eine Dämpfung vorhanden).
Dadurch wird der Rechengang wesentlich erleichtert. Somit vereinfacht sich.
GI. (7.2.) für eine verlustfreie homogene Leitung in
I Z=
Vf. I· (7.3.)
Danach braucht man für eine bestimmte Leitungslänge nur L und C derselben zu
messen und erhält .
Z
Diese Beziehung läßt sich ebenfalls bei den verlustfreien Reaktanzfiltern anwenden.
Trotzdem ist die folgende Formulierung gegeben:
Der Wellenwiderstand eines symmetrischen umkehrbaren Vierpols ist der Ern
gangsscheinwiderstand des mit dem angepaßten Verbraucher abgeschlossenen
Vierpols. Im Durchlaßbereich eines verlustfreien Vierpols ist der Wellenwiderstand
reell. Man muß also bei den Ergebnissen im Durchlaß- wl!d Sperrbereich unbedingt
angepaßte Verhältnisse am Ein- und Ausgang sowie innerhalb der Filter haben.
Wellenübertragungsmaß
Das Wellenübertragungsmaß ist
®
=
a + jb = ln � ; (7.4.)
301
Für das Dämpfungsmaß gilt
(7.5.)
a in Neper.
Diesen Ausdruck kann man auch in dB ermitteln; denn es ist
(7.7.)
Durchlaßbereich
Sperrbereich ,
Im Sperrbereich ist a > 0 und müßte in großer Nähe der Grenzfrequenz gegen
Unendlich gehen. Die Dämpfung wird in diesem Bereich als Sperrdämpfung be
zeichnet.
Filtertypen
Durchlaßbereich Sperrbereich
302
Z}XLä
z/T
�x ·x
Bild 7.1. zeigt das T- und das n-Glied. Bei symmetrischemAuf bau halbiert man die
Längswiderstände, so daß X1ä/2 + Xlä/2 (bei Induktivitäten) erhalten bleibt.
Grundglieder sind Filter, deren Längs-Reaktanz dasselbe Frequenzverhalten zeigt
wie der Kehrwert ihrer Quer-Reaktanz (reaktanz-reziprok), z. B. L und C.
Halbiert man ein T- oder ein n-Glied, so erhält man ein Halbglied. Halbglieder
werden bei Kettenschaltungen von Reaktanzfiltern benötigt.
Bild 7.2. zeigt ein Halbglied. Aus dem Bild ist ersichtlich, daß 2 Halbglieder
1 Grundglied ergeben. Ein Halbglied setzt sich aus der Hälfte der Längs-Reaktanz
eines n-Glieds oder einer der Längs-Reaktanzen des T-Glieds zusammen.
Die Quer-Reaktanz des Halbglieds ist der doppelte Wert der Quer-Reaktanz eines
T-Glieds oder einer Quer-Reaktanz des n-Glieds.
Ein Kettenfilter besteht mindestens aus einem Anfangs- und End-Halbglied und
aus einem oder mehreren T- oder n-Gliedern (auch Voll- oder Zwischenglieder
genannt).
Beim m-Glied sind Quer- und Längs-Reaktanz nicht reaktanz-reziprok. Es lassen
sich im Sperrbereich durch m-Glieder zusätzliche Dämpfungen erreichen. Das
geschieht bei der Frequenz
(7.10,)
2jXLä
303
schließen; das gleiche gilt für die n-Seite des Halbglieds. Der Wellenwiderstand des
T-Glieds ist
(7.12.)
Tiefpaß
Nachstehend sind T-, n- und Halbglieder der Grund- und m-Glieder angegeben
(Bild 7.3. und Bild 7.4.) Nun ist
Z=
V� ; (7.13.)
ferner ist
(7.14.)
und
z
z = (7.15.)
1t
V 1 - (/Ig)2
mit
0,159
(7.16.)
/g = }' L C
·
und
f in Hz, L in H, C in F, Z in n.
304
�2C
c T ,
lL
0 1 2 3 4 f/fg Bild 7.3.
Bild 7.4.
(7.18.)
Man wählt für das Anfangs- und Endhalbglied m = 0,6 (/g//oo = 0,8 und foo//g
= 1,25).
Das Halbglied mit Längs- und Querinduktivität ergibt sich zu
ZT = Z Q und Zm,. = Z
· � ; A = 1 - ( L )2; Q = V 1 - ( � )2;
(7.19.)
2-
0,159m . 1 - m2 0,159 (1 - m2) Z .
C2 = mC = L D (7.20.)
_
-
:-=-
_
�
'
_
/gZ ' m /g
z
L1 = mL = 0,159m r- ·
Jg
20 Amateurtechnik 305
Das Halbglied mit Querkapazität und Kreis im Längszweig ergibt sich aus
Q 1
ZmT = Z A ; Zn = Z ; (7.21.)
Q
Z 1-m2 (1-m2) .
L1 = mL = 0,159m /g ; C1 = C - 0,159
- , (7.22.)
m
. m[gZ
1
C2 = mC= 0,159m ;
/gZ
L in H, C in F, f in Hz, Z in fl.
Hochpaß
Bild 7.5. und Bild 7.6. geben dazu einige Erläuterungen.
In Bild 7.5. sind die Hochpaß-T-, die n-Grund- und die Halbglieder sowie ihre
Dämpfungsverläufe wiedergegeben.
Grundglied Z= V� ; (7.23.)
0
J'" = •159 ; L = 0 159
Z
C = 0,159Z-1,· (7.24.)
g YLC ;
'
/g
: z,�'t -z �
c
I
c
L
2
IT
ganzes
6/ied
Bild 7.5.
306
Cl Cl
,���
<>-f l---t-l f---o
-
l.zcz
_E
f;,.
1
Zmzr fg
o----'----o
0 0,8 1 f/fg
LZ
--Z
zr
Bild 7_6_
C 1 m 1
C1 = m = 0,159 C C = 0,159m
m/gZ ; 2 1 m2 ; (1 m2)/g Z;
=
_
_
(7.27.)
L
T =-= Z
'-'2 0159 - ·
m ' m /g '
= ZQ,
, A'
= Z Q'.
ZT Zmn (7.27.)
Der Kreis im Längszweig und die Induktivität im Querzweig ergeben sich aus
Q' = z
ZmT = Z 7; Zmn Q'; (7.28.)
C 1 = m = mZ
C1 = m = 0,159 ;
m/gZ ;
L1 1 m2 L (1 _
m2) /g _
(7.29.)
L Z
-·
�=-=0159
'
m m/g
Bandpaß
In Bild 7.7. sind die T- und die n-Schaltung sowie das Halbglied wiedergegeben,
ferner ist der Dämpfungsverlauf ersichtlich.
z
L1
= 0159
' L2 0'159Z /g2 - /g1 (7.30.)
/g2 - /gt
· =
'
/gJ'gl
307
�5CZ 2L1
Bild 7.7.
0 fgl f
Bandsperre
Bild 7.8. zeigt das T- und das n-Glied, das Halbglied sowie denDämpfungsverlauf.
C1
1 fg2 - !gt
0,159z ( c2 o' 159
[g2 Z[gtfg2
= =
_
!gt)
2 1
L1 = 0,159Z [g - [gt L2 = 0,159Z � . (7.31.)
[gtfg2 JglJg"l
entscheiden, wieviel Glieder man benötigt. Nach Diagramm 7.1 a. ist die erreichte
Dämpfung ftir ein Grundglied in Abhängigkeit der normierten Frequenz an
gegeben. Für sie gilt
Tiefpaß Hochpaß
n'=L Q' =
1rL
[g f
L1 L7 2 L1
�
)'
0
C1 " C1
0,5L2
0 w
"LA__ f9r fg2 f
Bild 7.8.
308
Bandpaß
1o =V /gtig2 Q' I
fo
ermitteln, geht man davon aus, welche Dämpfung im Sperrbereich erreicht werden
soll. Wählt man die Frequenz für Q' = 2 und möchte eine Dämpfung von 5,4N
haben, so muß man mindestens 5,4/2,7 = 2 Glieder verwenden.
Der Wert 2,7 ergibt sich von Q' = 2,0. Allgemein gilt also
. Solldämpfung
Anzahl der Gheder =
Dämpfung bei Q' > 1,2
Beispiel 7.1.
Zur Vermeidung von TVI muß in der Zuleitung zur Sendeantenne ein Tiefpaß
angebracht werden. Der Widerstand der Speiseleitung und der Anpassungswider
stand des gesamten Antennensystems betragen Z = 60 !2. Da der Sender im
2-m-Band arbeitet, wird die Grenzfrequenz mit 155 MHz festgelegt. Das geschieht
bereits unter Berücksichtigung der begrenzten Selektivität in diesem Frequenz-
bereich.
·
Zur Versteilerung der Dämpfung sind für den Tiefpaß Endhalbglieder vorgesehen
(Empfangsfrequenz etwa 200 MHz). Es ist m = 0,6 vorauszusetzen, wobei ein
normales Grundglied mit den m-Halbgliedern das gewünschte Ergebnis erreichen
soll. Es sind die erforderlichen Kapazitäten und Induktivitäten zu ermitteln.
Lösung
/g soll etwa 20% tiefer liegen als die zu übertragende Frequenz. Das Grundglied
ist ein Tiefpaß.
Mit GI. (7.17.) ergibt sich für L und C:
60 0,159
L= 61 5 nH
·
0,159
C = 6·1,55·109 =l7 pF .
Der Wert der Induktivität läßt erkennen, daß der Auf bau eines solchen Filters
schwierig ist. Dabei muß man berücksichtigen, daß jedes Stück Zuleitung einen
Teil der geforderten Induktivität bildet. Ebenso ist die Dämpfung der Bauelemente
309
J7nH 82nH
c2 =o,6 . 17 ""' 10 pF .
Bild 7.9. zeigt den berechneten Tiefpaß.
Beispiel 7.2.
Zur Unterdrückung von Nebengeräuschen (Rauschen usw.) soll bei einem KW
Empfänger in der Baugruppe der NP-Verstärkung ein Bandpaß eingeordnet
werden. Man möchte diesen Bandpaß zwischen 2 Emitterstafen schalten, wobei die
Abschlußwiderstände des Bandpasses mit 0,5 k!l anzusetzen sind. Die. Selektion
der Frequenzen soll bei 900 bis 1100 Hz liegen. Es ist nur ein Bandpaßgrundglied
zu verwenden. Es sind die Elemente des Bandpasses zu berechnen.
Lösung
1100-900
C1 0,159 0,0615 (J.F,
=
500. 900. 1100 =
1
C2 o,159 600 1,59/(J.F,
900)
= =
(lloo _
60
L1 0,159 ""'47,5 mH,
=
1100 _
900
1100-900
L� 0,159 60 0,16 H.
llOO. 900
= · =
Bild 7.10.
310
7.1.2. RC-Filter
Wegen des einfachen Aufbaus sind diese Filter besonders beliebt. Ihre Vorzüge
bestehen in ihrer Kleinheit,der Unempfindlichkeit gegen fremde Spannungen und
der Anwendung auch bei sehr niedrigen Frequenzen. Als Nachteile kann man den
begrenzten Einsatz der Filter bei höheren Frequenzen infolge der Schaltkapazitäten
und deren höhere Betriebsdämpfung als bei den Reaktanzfiltern nennen.
Nachstehend eine Zusammenfassung der Filtertypen.
Je nach Typ ist allgemein die Grenz-bzw. Resonanzfrequenz
(7.32.)
1
R 0,159 r (7.33.)
Jg C
=
Man gibt zweckmäßigerweise die Kapazität vor, da sich mit einem Widerstand
eine feinere Abstufung erreichen läßt.
Bild 7.11. zeigt die verschiedenen Filtertypen. Beim Tief- und Hochpaß ist z.B.
nur eine Lageänderung der Bauelemente erforderlich, ohne daß sich ein Be
messnngswert ändert. GI. (7.32.) bzw. GI. (7.33.) gilt beim Bandpaß, wenn man
R1 = R2 = Rsetzt. Die gleiche Voraussetzung besteht bei der Bandsperre mit der
Nebenbedingung für R3 = R/201. und C1 = C2 = C, wenn C3 = 2C/ 01. gesetzt
wird (1 < 01. < 2).
C C R
:In
Bild 7.11.
311
7.2. Leitungsprobleme
Leitungen sind solche Gebilde (Bild 7.12.), die diese Frequenzen nahezu verlustlos
übertragen. Anders gesagt: "Die ohmseben Verluste in Längs- und Querrichtung
können vernachlässigt werden (in der Praxis sind jedoch teilweise Korrekturen
notwendig)." Der Wellenwiderstand einer solchen Leitung hat z.B. einen Wert,
wie ihn GI. (7.3.) angibt. In Abhängigkeit der Leitungslänge ergibt sich aber in der
Praxis ein hinsichtlich der Dämpfung etwas anderes Bild. Bekanntlich muß man
vielfach beim Fernsehempfang Antennenverstärker in den Leitungszug einfügen,
um die Verluste zu kompensieren. Die Höhe der Frequenz ist dabei wesentlich.
Rauschprobleme bleiben dabei unberücksichtigt. Die Dämpfung ist bei den Lei
tungstypen (symmetrisch, koaxial usw.) unterschiedlich. Näheres dazu ist den
Werbematerialien der Herstellerwerke zu entnehmen. Der Fehler, den man bei
den Berechnungen der Leitungen begeht, ist im Verhältnis zu den Auswirkungen
aber unbedeutend. Nach Bild 7.12. ist zur weiteren Erklärung mit lm die mecha
nische Länge der. Leitung, gemeint. Zwischen der elektrischen Länge I und der
Dielektrizitätskonstante s der Leitung besteht folgender Zusammenhang:
(7.34.)
Mit vk bezeichnet man auch den Verkürzungsfaktor. Ist er> 1, so muß man die
mechanische Länge der Leitung kleiner als die der elektrischen Länge wählen,
um Resonanz mit der Wellenlänge zu erhalten (/ist mit der Wellenlänge A ver
knüpft). Zum besseren Verständnis sei die Leitung in die Längenausdehnung der
Bild 7.12.
312
x-Achse gelegt. Danach habe für x = 0 die Leitung keine Ausdehnung, d.h. keine
Länge. An dieser Stelle befindet sich der Abschlußwiderstand !Rah der Leitung.
An einer anderen Stelle der Leitung ist demnach die Länge x = lx und am Anfang
der Leitung x =/. An dieser Stelle befindet sich auch der Generator mit seinem
Innenwiderstand R;. Bild 7.12. zeigt noch eine Anordnung, mit der man die
Spannungen auf der Leitung messen kann, wobei die Arbeitsweise durch die prin
zipielle Darstellung des Indikators nur angedeutet werden soll. Nimmt die Leitung
.
die Leistung Ph auf, dann ergibt sich am Abschlußwiderstand ein optimaler Ver
brauch, vorausgesetzt, !Rah =Z, oder ein Teil der Leistung wird reflektiert. All
gemein gilt deshalb
(7.35.)
Aus Diagramm 1.'1 b. läßt sich ermitteln, wie hoch die Verluste infolge Reflexion
bei einem bestimmten r sind. In Verbindung mit dem Stehwellenverhältnis (Wellig
keit) s ergibt sich für den Betrag des Reflexionsfaktors
s -1 r + 1
r=-- oder s = ---· (7.37.)
s+ 1 . r- 1
Umax
m1"t U
max
Uh + U.r U min = Uh - U.r (7.38.)
S = Umin '
•
=
!Rah-Z
I t
=
!Ra h+ Z
I ·
(7.39.)
313
Es gilt auch
r= rexpUtp). (7.40.)
(7.41.)
(7.42.)
Mit Diagramm 7.3. kann der Winkel ermittelt werden. Durch Umwandlung von
GI. (7.39.) läßt sich auf Grund von Meßergebnissen !Rah feststellen;
1 -m . 0)
1 + "T+11l exp (J'P
1 + tu (7.43.)
!Rah = Z --- = Z
1 - tu
1 -
1
1
�: exp (jtpo)
( -}-)
!Hab + jZtan 360°
(7.44.)
1 +j
!R b
.Z tan(360° � )
In GI. (7.43.) wird der sogenannte Anpassungsfaktor m erwähnt.
Für ihn gilt
I I
1 1- r Umin (7.45.)
m--. ;-T+r---v:;-; .
An Hand der Gleichungen lassen sich nun einige Betriebsfälle errechnen, wenn
sich die Leitungslänge oder der Abschlußwiderstand ändert.
314
7.2.2. Verschiedene Leitungslängen, unterschiedliche Abschlußwiderstände
Zur Veranschaulichung dient Bild 7.13. Es sei angenommen, daß es sich um einen
komplexen Abschlußwiderstand ffiab handelt (der natürlich auch ohne Realteil
oder Imaginärteil sein kann). Die Leitung habe nacheinander die Werte Ä/4, Ä/2,
3/4)., )., Es muß nun festgestellt werden, welche Eingangswiderstände sich mit
diesen Längen ergeben.
I
I
l�a.6 z Diei
I
\
L lvari �
J .
Bild 7.13.
(7.46.)
Eine solche Leitung ist auch als Ä/4-Transformator bekannt. In diesem Fall wird
ffiab=R (z. B. AnpaSsungswiderstand der Antenne) gesetzt und R in einen ge
wünschten anderen reellen Eingangswiderstand transformiert. Dieses Verfahren
läßt sich aber nur für eine bestimmte Wellenlänge anwenden.
Für 1 = Ä/2 ist
(7.47.)
Es findet keine Transformation statt. Man setzt eine solche Leitung dort ein, wo
z. B. zwischen Senderausgang und Antenneneingang (Dipol) eine entsprechende
Länge ist. Es muß noch darauf hingewiesen werden, daß Z hier nicht eingeht.
Für die Leitungslängen 3/4Ä und). erhält man die gleichen Eingangswiderstän'de,
wie sie sich aus GI. (7.46.) und GI. (7.47.) ergeben.
A/4-Leitung
ffiab = 0: Der Eingangswiderstand einer solchen Leitung ist unendlich bzw. nimmt
sehr hohe Werte an, da Verluste auftreten. Infolge immer vorhandener Kapazitäten
am Eingang einer Leitung wird ihre Länge zur Resonanz kleiner, was sich auf die
315
Resonanzüberhöhung auswirkt. Die Leitung mit den eingangs beschriebenen Be
dingungen entspricht einem Parallelschwingkreis. !Rah = oo: Der Eingangswider
stand einer solchen Leitung ist 0, d.h., bei Abstimmung auf die Wellenlänge Ä. er
geben sich die Eigenschaften eines Serienschwingkreises.
Beide Möglichkeiten benutzt man im entsprechenden Frequenzgebiet zur Ab
stimmung in Form von Lecher-Leitungen oder Topfkreisen.
)./2-Leitung
Wählt man die gleichen Abschlußwiderstände, wie sie eben angegeben wurden,
dann sind die Eingangswiderstände identisch.
!Rah = 0: Setzt man diesen Wert in GI. (7.44.) ein, dann ist
!Rei = (
jZ tan 360° +) . (7.48.)
0,159 .
(
(7.49.)
)
C- - 1 '
fresZ cot 360°
T
Z = /.:.� (360° ! )
cot . (7.51.)
316
a--
-lt-
kurz
-------- �
0 Lrf�:t
Bild 7.14.
kurz hurz hurz kurz
ABr��rT��rt�J
kurz kurz leer leer leer
ffiel = -
j Z cot (360° � ) . (7.52.)
Für Leitungslängen kleiner Ä/4 ist ffiei kapazitiv, für Leitungslängen oberhalb
Ä/4 bis nahezu Ä/2 dagegen induktiv. Eine Auswertung dieser Beziehung ergibt
Diagramm 7.6. Man kann natürlich ffte; =
1/wC sowie GI. (7.52.) nach C auflösen
und erhält dann wieder GI. (7.49.). Mit dieser Gleichung wirdjedoch die Kapazität
errechnet, die für die Resonanz der am Ende kurzgeschlossenen Leitung notwendig
ist. In diesem Fall handelt es sich aber um eine am Ende offene Leitung. Sie stellt
für die gewünschte Wellenlänge eine Kapazität dar. (Eine Addition der am Ende
kurzgeschlossenen Leitungslänge und der am Ende offenen Leitungslänge ergibt
die Leitungslänge,· die Resonanz mit Ä hat.) Bild 7.14. zeigt nochmals die haupt
sächlichsten Leitungslängen und ihre Eigenschaften.
7.3. Smith-Diagramm
aufgetragen. Man sagt: "R ist auf Z normiert." R ist der Wirkanteil eines kom-
317
Bild 7.15.
7.3.1.2. rn-Kreise
Die rn-Kreise haben ihren Mittelpunkt auf der reellen Achse bei R/Z = 1. Die
Werte von rn liegen zwischen 0 und 1. Der rn-Kreis 0 fällt mit dem Wirkkreis
R/Z = 0 zusammen (Anpassungsfaktor rn und s sind reziprok). Deshalb ist auf
der reellen Achses von 1 bis oo. Es gilt für rn weiter
7.3.1.3. 1/Ä-Skale
Auf der äußersten Skale ist das Verhältnis 1/Ä von 0 bis 0,5 aufgetragen, was einem
Winkel von 360° entspricht. Einmal geht die Skale vom Ort x = 0 zum Ort
x =I (bzw.fj}.), oder man hat auch Wellenlängen zum Generator im Uhrzeiger
sinn. Die andere Skale verläuft entgegen dem Uhrzeigersinn in Richtung zur End
last vom Ort x zu x = 0. Vom Mittelpunkt 1 kann man nun bei der Lösung von
318
Aufga�n einen Strahl zu dem Längenverhältnis lf).. ziehen. Der Schnittpunkt eines
Strahles l,JÄ (lx ist die Länge von x = 0 bis zum ersten Minimum) zum Mittelpunkt
gezogen, ergibt im Schnittpunkt mit dem rn-Kreis den· normierten Abschluß
widerstand 'iftab/Z gemäß GI. (7.43.). Da nun durch diesen Schnittpunkt ebenfalls
die Wirk- und Blindkreise laufen, braucht man nur die Werte an den Kreisen mit Z
zu multiplizieren und erhält die Komponenten von 'iftah. Den Phasenwinkel des
Reflexionsfaktors bestimmt man durch Messung mit dem Winkelmesser zwischen
reeller Achse und Strahl, wobei der Winkel unterhalb der Achse negativ ist.
Ist ein komplexer Widerstand 'ift = a + jb gegeben und sollen die Rechenope
rationen mit dem Diagramm durchgeführt werden, so muß man 'ift auf ein ge
eignetes Z normieren. Bei einer Leitung ist Z gegeben. Dabei besteht die Aufgabe,
den ftir 'ift äquivalenten Leitwert zu ermitteln. Man geht nun davon aus, daß
Zg = 1/'ift. bereits normiert ist. Deshalb verlängert man im Diagramm einfach
den durch den Schnittpunkt 'ift/Z und durch den Mittelpunkt des Diagramms
gehenden Strahl, bis dieser Strahl den rn-Kreis wieder schneidet. Dieser Schnitt
punkt ist Zg. Die Komponenten sind weiter die Wirk- und Blindkreise, die eben
falls normierte Werte darstellen; Zg (Wirkleitwert) jZp (Biindleitwert).
Das exakte Ermitteln von Größen auf der Leitung erfordert eine Meßleitung. Diese
ist meist unsymmetrisch aufgebaut und hat oft den Wellenwiderstand Z = 60 .Q.
Der Indikator muß große Präzision aufweisen. Er ist mit einem Resonanzkreis
aufgebaut, dessen Spannung gleichgerichtet wird; den Riebtstrom verwendet man
dann als Meßwert. Der Meßvorgang wird so durchgeführt, daß man am Ort
x = 0 zunächst kurzschließt und den Kreis im Indikator auf die Betriebsfrequenz
abstimmt. Durch Verschieben des Meßschlittens über die Leitung läßt sich fest
stellen, ob mehrere Minima auf der Leitung vorhanden sind. Man wählt die Mi
nima zur Aussage, weil die Spannungsänderungen je Längeneinheit wesentlich
größer sind als bei den Maxima. Nun wird der verschiebbare Maßstab der Leitung
so geändert, daß das 1. Minimum genau im Abstand Ä/2 vom Kurzschluß ent
fernt ist. Nach diesen Vorbereitungen entfernt man den Kurzschluß, und der Meß
vorgang kann beginnen. Zur Ermittlung von 'iftab müssen m und lx bekannt sein.
(Die Meßleitung hat nahezu s =
1, also ist I= lme). Durch Anschluß von 'iftab bei
x = 0 verändert sich die Lage des 1. Minimums; es beträgt lx. Damit ist lx/Ä be
kannt. Nach der Messung von m überträgt man beide Werte in das Diagramm.
Der Schnittpunkt vom Strahl !J). und von dem rn-Kreis ergibt die gesuchten
Komponenten R/Z und X/Z.
319
7.3.1.6. Leitungslängen
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß ein Umlauf auf der äußeren Skala /./2
oder 360° entspricht. Ist nun die Leitungslänge beliebig lang, so geht man bei der
Auswertung wie folgt vor:
-Man bestimmt die elektrische Länge der Leitung nach GI. (7.34.);
-man bestimmt lji.._ (0,5 ·ganze Umläufe), wobei nicht die ganzen Umläufe
interessieren, sondern nur die Dezimalstelle;
-der neue Wert 1/Ä. < 0,5 ist der Wert, mit dem gerechnet werden muß, seine
Bezeichnung lautet 1'/i..;
-der auf diese Weise erhaltene neue Strahli/Ä. wird mit dem zu ffiab/Z vorhande-
nen rn-Kreis zum Schnitt gebracht. Der Schnittpunkt gibt dann den Wert des
normierten Eingangswiderstands der gesamten Leitung an.
Beispiel 7.3.
Es ist der komplexe Widerstand ffiab mit der Meßleitung zu ermitteln. Die Be
triebsfrequenz beträgt 144 MHz, und das 1. Minimum liegt bei 1x/Ä. = 0,387,
wobei m = 0,6 sei n möge.
Lösung
Da nun ffiab festgestellt werden soll, muß man vom Ort x zu x = 0 gehen, ent
sprechend Diagramm 7.7. von den Wellenlängen in Richtung Endlast Da m be
0,6 zum Schnitt und erhält Punk t A.
kannt ist, bringt man den Strahllxfi.. mit m =
Beispiel 7.4.
320
Lösung
mab = 0: Man erhält für I = lmc V2,5 = 15,8 cm und 1/A = 0,226. Da R/Z = 0
(weil Kurzschluß amEnde, somit R =0) und nach demEingangswiderstand ge
fragt ist, muß man in Richtung zur Generatorachse vorgehen und den Strahl
0,226 zum Mittelpunkt 1 ziehen. Infolge GI. (7.53.) ist auch rn 0. Der Schnitt
=
punkt des Strahles mit dem rn-Kreis ergibt Punkt B, was einem +jX/Z +j6,6
=
stellt die offene Leitung mit der gegebenen Länge für diese Wellenlänge nahezu
einen Kurzschluß dar.
Beispiel 7.5.
Lösung
Auf Grund der Meßergebnisse werden der Strahl lxf}, und rn = 0,133 zum Schnitt
gebracht (Punkt D). Damit ist R/Z = 0,166 undjX/Z = j0,5. Dadurch ergibt sich
für ffiab = (40 + j120) !2. Die elektrische Länge der Leitung ist l=10,3 2 · = 20,6
und 1/A = 10,3. Es interessieren gemäß Abschnitt 7.3.1.6. nicht die Umläufe,
sondern nur die Dezimalstelle. In diesem bleibt ein Rest von 0,3 =/' jJ,.. Man
addiert nun die Längen lx/A + f'/J,. = 0,375. Dieser Strahl ist mit demselben
rn-Kreis zum Schnitt zu bringen (PunktE). Man findet R/Z = 0,25 und -jX/Z
= -j0,97. Deshalb beträgt der Eingangswiderstand der gesamten Leitung ffiei
= (60 -j233) n.
Beispiel 7.6.
Auf einer Leitung, deren Wellenwiderstand 120 f2 ist, konnte ein rn = 0,5 er
mittelt werden. Das 1. Minimum lag bei lx/A = 0,2. Es sind der Abschlußwider
stand, der Reflexionsfaktor und sein Phasenwinkel zu bestimmen.
21 Amateurtechnik 321
Lösung
Der Schnittpunkt des Strahles ergibt l;JA = 0,2 und den m-Kreis 0,5 (F). Dabei
ist wieder so vorzugehen, daß in Richtung zur Endlast der Strahl aufgetragen
werden muß. Damit sind die Komponenten von !Hab� R/Z = 1,42 und -jX/Z
= -j0,45 gegeben. Also ist !Hab.= (170- j54) Q. Den Betrag des, Reflexions
faktors kann man mit GI. (7.45.) oder durch Messen der Strecken vom Mittel
punkt zu Punkt F und dem Radius des Diagramms (r - Meßstrecke zum Schnitt
punkt: Radius des Diagramms) feststellen. Demnach ist r = 0,25 und sein Winkel
-37°; den Winkel kann man mit dem Winkelmesser oder durch Winkelfunktionen
ermitteln. Somit ist der Reflexionsfaktor t = 0,25 exp ( -j37°). Um beispielsweise
den äquivalenten Leitwert @ab festzustellen, geht man gemäß Abschnitt 7.3.1.4.
vor. Punkt G ist der über dem Zentrum mit demselben rn-Kreis zum Schnitt
gebrachte Strahl. Es ergibt sich also ein normierter Abschlußleitwert @Z= (0,68
+j0,2).
Schließlich ist ®ab = (0,68/120 + j0,2/120) S.
Beispiel 7. 7.
Es soll der Leitwert der Reihenschaltung von 2 komplexen Widerständen
lR1 = (10 + j50) Q und � = 10- j100) n grafisch ermittelt werden.
Lösung
Man normiert auf einen beliebigen Wellenwiderstand (es ist vorteilhaft, wenn
diese Normierung die Werte ergibt, die sich gut in Diagramm 7.7. ablesen lassen);
im Beispiel eignet sich gut Z = 100 n. Die normierten Widerstände sind dann
ffi1/Z = 0,1 + j0,5 und �/Z = 0,1- j1).
ffi1/Z ist in das Diagramm einzutragen (U). Nun addiert man entweder bei kon
stantem R1/Z oder X1/Z die Komponenten von �/Z.
Mit R1/Z = konstant ergibt jX1/Z - jX2/Z = -j0,5 (L). Nun wird X1+2/Z
= -j0,5 konstant gehalten und R1/Z + R2/Z = 0,2 (W) gebildet. Zu diesem
Punkt gehört der m-Kreis 0,16.
Soll zu diesem Widerstand der äquivalente Leitwert ermittelt werden, dann ist ein
Strahl von den Komponenten des Widerstands über das Zentrum "1" mit dem
selben m-Kreiszum Schnitt zu bringen (X). Die Komponenten des Leitwerts sind
Z11 = 0,7 und Zp = +j1,7. Also ist der Leitwert@ (7 + j17,5) mS.
=
7.4. Jlnte�
322
7.4.1. Kurzwellenantennen
Für die in Resonanz befindliche Antenne sind allerdings die dynamischen Induk
tivitäts- und Kapazitätswerte maßgebend. Sie errechnen sich aus
Die statischen Werte kann man mit den bekannten Meßbrücken ermitteln, oder sie
werden berechnet. Hat die Antenne gerade die Abmessungen, die Resonanz mit
den Senderwellenlängen ergeben, dann gilt
A0 = 18,8 y L • C ;
A. in m, L in !J.H, C in pF.
Bei einer verlängerten Antenne muß man beispielsweise noch die Induktivität der
Verlängerungsspule zur dynamischen Induktivität der Antenne hinzurechnen.
Nachstehend nochmals einige Kapazitäts- und Induktivitätswerte von Antennen.
323
Die Kapazität der Horizontalantenne ist
c - 0,555 ·I .
Ho-
4h ' (7.57.)
Iod
(h < /)
C in pF, h - Höhe über Erdboden in cm, d - Drahtdurchmesser in cm, I- Länge
der Antenne in cm.
Für die Vertikalantenne ist
0,555· I
. Cve =
I (7.58.)
In116 ·
d
'
L jeweils in (J.H.
Nach Diagramm 7.8. kann L und C der Horizontalantenne ermittelt werden. Zur
Berechnung muß der Wellenwiderstand der Antenne bekannt sein. Er ist für die
Horizontalantenne
4h
Z=60·ln-· (7.61.)
d '
Z in n, h in cm, d in cm.
Bei der Vertikalantenne ist h durch die effektive Antennenhöhe zu ersetzen. Diese
Höhe entspricht der wirksamen Höhe der Antenne, und sie hängt von der An
tennenart sowie den Umgebungsbedingungen ab. Ein Mittelwert von heu der be
schriebenen Antennen liegt bei 0,64·I. Die Antennen sind mit Leitungen zu ver
gleichen; denn ihr Eingangswiderstand ist bei offener Leitung am Ende (was der
Antenne entspricht)
(7.62.)
Wie zu erkennen ist, wird ffiei bei1/4, 3/4.Ä usw.0, dagegen bei Ä/2, .Ä usw. unendlich
hoch. Solche Werte lassen sich jedoch nicht erreichen, weil immer Verluste vor
handen sind. Darum bezeichnet man Antennen mit niedrigem Eingangswiderstand
als stromgekoppelt, die anderen dagegen als spannungsgekoppelt. Zu kurze
324
Antennen haben kapazitiven Charakter (/ < A/4). Um Resonanz zu erhalten, muß
deshalb eine zu kurze Antenne mit einer Verlängerungsspule auf A/4 verlängert
werden. Ihr Wert ist
I
L = J.. 0,32 · Z · cot 360° -y ; (7.63.)
L in cm, z in n, A in m.
Wäre dagegen die Antenne über A/4 �einer A/2, dann benötigte man bei A/4 einen
Verkürzungskondensator, um Resonanz zu erhalten. Sein Wert ist
525. ).
C=
----1,---
Zcot 360°
T
c in pF, Z in n, ), in m.
In Verbindung mit GI. (7.62.) wurde bereits der mögliche Eingangswiderstand der
Antenne bei Resonanz erwähnt. Führt man dem gesamten Antennensystem die
Senderleistung Pse zu, so wird nur von der Antenne die Strahlungsleistung Ps ab
gegeben, weil Verluste im Antennensystem Pv vorhanden sind. Wenn nun der
Anpassungswiderstand der Antenne
(7.64.)
(7.65.)
Rs - Strahlungswiderstand.
Der Verlustwiderstand Rv setzt sich aus den Verlusten in den Abstimrnitteln,
dem Antennendraht und vor allem aus dem Erdwiderstand zusammen. Gemessen
an der Frequenz, erhält er mit steigender Frequenz immer mehr Bedeutung (Richt
wert z.B. 20 11). Der Strahlungswiderstand ist der Nutzwiderstand der Antenne.
Er dient als Äquivalent für die verbrauchte Leistung, die von der Antenne ab
gestrahlt wird. Sein Wert ist abhängig von der Antennenart Bei den genannten
Antennenarten gilt näherungsweise
(7.66.)
R. in n, h in m, A in m.
Für Ho�ontalantennen kann man hw :::::: h setzen, wenn h � I der Antenne ist.
Darüber hinaus hat die Formel keine Gültigkeit. In Diagramm 7.9. wird die oben
genannte Beziehung für Vertikalantennen bis A/4 ausgewertet. Der in Gl. (7.64.)
325
angegebene Widerstand Ran gilt nur ftir ·stromgekoppelte Antennen. Den An
passungswert ftir spannungsgekoppelte Antennen erhält man mit einiger Näherung
aus
(7.67.)
R in n, wL in n.
Die Antennengüte läßt sich durch Bandbreitemessung feststellen (Richtwert z. B.
etwa 50). Die Induktivität kann mit der angegebenen Gleichung errechnet werden.
Die Antenne muß sich mindestens mit Ä/2 in Resonanz befinden. Die Verhältnisse
können getrübt werden, weil schädliche Kapazitäten wirksam werden. Horizontal
antennen, die sich in den Längsabmessungen über mehrere Wellenlängen erstrek
ken, ermöglichen einen Antennengewinn, der z. B. bei 4 etwa 3 dB beträgt. Man
kann auch voraussetzen, daß die Hauptstrahlrichtung bei solchen langen Antennen
in der Längsachse der Antenne liegt.
1
Ran Rzu -1�--
=
�-1 (7.68.)
lzu
Diese Methode wird ungenau, wenn das Verhältnis der Ströme in die Nähe von 1
kommt.
Ein anderes Verfahren zur Bestimmung von Ran besteht darin, den Antennenstrom
als Bezugsgröße zu verwenden. Man verwendet dazu einen Serienkreis (wobei L
und .C verlustarm aufzubauen sind), stimmt diesen Kreis ab und schaltet einen so
großen ohmseben Widerstand in den Kreis, bis der gleiche Antennenstrom fließt.
Es können nur Widerstände benutzt werden, die keine Blindkomponenten ent
halten und die der Senderleistung entsprechen. Mit Hilfe der Brückenmessung
(Antennaskop) läßt sich Ran ebenfalls bestimmen. In diesem Fall benötigt man
noch einen HF�Generator.
326
die Eigenresonanz der Antenne ermitteln, wenn man die zu den Kapazitätswerten
gehörenden Bandgrenzfrequenzen verwendet;
/an=
1 / Cr/12-CJ./ , (7.69.)
V cl- c2
Die Bestimmung von !an wird genauer, wenn man die Frequenzen etwas weiter
auseinander legen kann, als es allgemein die Bandgrenzen der Amateurfrequenzen
sind. Dazu eignet sich ein HF-Prüfgenerator oder ein Grid-Dip-Meter.
Durch Messen der statischen Induktivitäts- und Kapazitätswerte ergibt sich für
250
fan ""=' (7.70.)
Y Lst Cst
•
Eine der einfachsten Antennen in diesen Frequenzgebieten ist die bereits genannte
A/4-Vertikal-Antenne. Sie hat bekanntlich Rundstrahlcharakteristik Ihr An
passungswiderstand liegt bei 40 n. Die Groundplane-Antenne ist eine modi
fizierte Marconi-Antenne, bei der mindestens 4 radial verspannte Ä./4-Drähte als
"Gegengewicht" benutzt werden. Diese muß man allerdings isoliert anbringen. Je
nach Lage der Drähte zum Vertikalstrahler wird ihr Anpassungswiderstand be
einfloßt. Es ist deshalb erforderlich, mit einer offenen Ä/4-Anpaßleitung Ran auf
den Z der Speiseleitung zu transformieren (Bild 7.17.). Der Halbwellendipol wird
bereits in seiner einfachsten Ausführung kaum vom Erdboden beeinflußt (Bild
7.18.). Er ist aus 2 Marconi-Antennen entstanden, wobei er meistens mit
327
seinen beiden Strahlern die Länge J../2 hat (bei kürzeren Längen kann man ihn mit
Hilfe einer Verlängerungsspule abstimmen). Der Anpassungswiderstand beträgt
etwa 73 n. Infolge der Symmetrie der Antenne ist es zweckmäßig, nur mit symme
trischen Speiseleitungen zu arbeiten. Durch eine Umwegleitung bzw. mit Hilfe
eines Symmetrierglieds besteht die Möglichkeit, auch unsymmetrische Leitungen
anzuschließen. Anpassungsfragen müssen allerdings dabei beachtet werden.
Bringt man in etwa A/20-Abstand vom Dipol einen weiteren Leiter gleicher Länge
an, so ergibt sich der in Bild 7.18. gezeigte Schleifen- oder FaltdipoL Damit erreicht
man einen höheren Anpassungswiderstand (240 .Q) und eine höhere Bandbreite.
Gerade die höhere Bandbreite hat zu einer größeren Anzahl von Antennen
typen geführt. Zur Erhöhung der abgestrahlten (oder aufgenommenen) Leistung
koppelt man den Dipol mit weiteren Elementen. Das führt aber zur Herabsetzung
seines Anpassungswiderstands. Deshalb ist es vorteilhaft, die Werte nicht beim
normalen Dipol, sondern beim Faltdipol zu erhöhen. Der Strahlerdurchmesser ist
nicht ohne Einfluß auf die Antenneneigenschaften (z. B. würde ein dickerer Leiter
eine Bandbreitenerhöhung verursachen). Zugleich sind die praktischen Einsatz
bedingungen der Antenne zu berücksichtigen. Das Verhältnis Ä/d:::::: 100 soll als
Richtwert für die Abmessungen der Elemente dienen. Sowohl Faltdipol als auch
der konventionelle Dipol haben Richtdiagramme, die vorwärts und rückwärts
gleiche Abstrahlungseigenschaften aufweisen. Koppelt man aber Reflektor,
Strahler, Direktor in bestimmten Abständen, so verändern sich die Vor- und
Rückwärtseigenschaften der Antenne, indem mehr Leistung nach vom abgestrahlt
bzw. aufgenommen wird. Man spricht dann von einem Gewinn der Antenne
gegenüber einem HalbwellendipoL Dieser Leistungsgewinn beträgt etwa 3 dB.
Bringt man nun noch vor dem Strahler weitere Elemente an, so erhöht sich dieser
Gewinn. Solche Elemente werden als Direktoren bezeichnet. Durch die Kopplung
zwischen Direktor, Reflektor und Strahler wird der Anpassungswiderstand sehr
herabgesetzt. Die Yagi-Antennen haben deshalb Transformationsleitungen, wie
T-Anpassung und angezapfte A/4-Leitungen. Darüber hinaus werden auch Bau
anleitungen für Yagi-Antennen mit den' entsprechenden Abmessungen zwischen
Strahler, Reflektor und Direktoren veröffentlicht. Aus Bild 7.19. sind einige Ab
messungen zu ersehen.
!?efl.
Jtr.
T-Anp.
68,9/f
1. Oir.
längen in cm ,1 Bild 7.19.
f i(/ !1Hz 2.JJir. 135/f 35J
328
7.4.2.1. Symmetrierg/ied
Obwohl bereits einige Begriffe der Antennentechnik genannt worden sind, werden
sie nachstehend nochmals in Kurzfassung wiedergegeben.
I= V�
z.8.1·0,6'ö�
329
gewinn von P1 und die Bezugsantenne bei dem gleichen Widerstand die Leistung P2,
dann ist der Gewinn
Vor- und R'ückwärts- Verhältnis - Es stellt das Verhältnis der aus der Haupt
empfangsrichtung zu der aus der entgegengesetzten Richtung aufgenommenen
Spannung dar und wird vielfach auch als Rückdämpfung bezeichnet. Die Einheit
ist dB. Wie Bild 7.21. zeigt (Richtdiagramm einer Antenne), ist die unerwünschte
Spannung der Mittelwert aus der Keule bei 180° und der Keule, die im Winkel
bereich zwischen 90° und 270° liegt.
Öffnungswinkel- In Bild 7.21. wird der Bereich der Hauptkeule angegeben, in dem
die aufgenommene Leistung auf die Hälfte gesunken ist, was bekanntlich 3 dB
ausmacht. Infolge der Halbierung der Leistung verwendet man auch die Bezeich
nung Halbwertsbreite.
Dämpfung
indB
+
aur:h in linearer
Jkali:J .f1 möglich
umax
Bild 7.21.
330
Anpassung - Dieser Begriff wurde bereits in Abschnitt 7.2. ausführlich erklärt.
Abweichungen vom Anpassungswiderstand der Antenne und dem Wellenwider
stand der Speiseleitung werden durch m bzw. s (wie der Reflexionsfaktor) gekenn
zeichnet. Richtantennen sind sehr symmetrisch aufgebaut. Wenn kein symmetrisches
Kabel, d. h. eine unsymmetrische Speiseleitung verwendet wird, ist ein Symmetrier
glied erforderlich. Eine Anpassung der in Resonanz befindlichen Antenne an das
Speisekabel erfolgt mit Hilfe des Ä/4-Tralisformators, der T-Anpassung oder mit
offener bzw. am Ende kurzgeschlossener Ä/4-Leitung (Anschlußpunkt des Kabels
befindet sich am transformierten Widerstand der Antenne, so daß Ran = Z gilt).
lo, Iu - Bandgrenzen.
Die relative Bandbreite ergibt sich zu
B
b= - · (7.73.)
Im '
mitlm = 'lloluo
Richtantennen
Yagi-Antenne - Dieser Antennentyp ist die im Amateurfunk am häufigsten an
gewendete Richtanten e. Sie wird als Falt- und Halbwellendipol aufgebaut. Durch
t
Hinzufügen von Refle toren (größer Ä/2) und Direktoren (kleiner Ä./2) ergibt sich
eine beträchtliche Stei erung der Richtwirkung. Nachstehend einige Angaben zum
Gewinn und zu den Abmessungen der Elemente:
331.
---Linie 7"� .!f!Jsslriche
I I I I Zeile
_!-
± au�rstricM
Wand Bild 7.22.
-+-
-
Alle weiteren Direktoren haben einen Abstand von 0,39,.1.; f über 50 mHz.
Reflektorlänge 152,5// in m,/in MHz
Strahlerlänge 141,6// in m, /in MHz
Der Abstand der beiden Leitungen beim Faltdipol ist nicht kritisch, muß aber
kleiner A/20 sein.
Längen
Anordnung der Dipole - Gemäß Bild 7.22. gibt es Dipollinie, -zeile und -wand.
Infolge der Anordnung in der Hauptstrahlrichtung unterscheidet man Längs
und Querstrahler. Beim Gruppenstrahler können Yagi-Antennen nebeneinander,
übereinander oder beide Varianten zusammen angeordnet werden.
Der Leser wird Verständnis dafür auf bringen, daß die Antennentechnik einen nur
begrenzten Platz in diesem Buch einnehmen kann. Dieser Teil soll aber nicht be
endet werden, ohne auf einige, für den Amateurfunk wichtige Antennen hinzu
weisen.
7.4.3.1. Rahmenantenne
I;
6,28. w. s
heff =
Ä
L-----------------�
(Vs<t1) (7.74.)
hin m, A. in m, S- Rahmenfläche in m2, w- Anzahl der Windungen.
332
Der Strahlungswiderstand dieser Antenne ist
wS
(�)2
R,::::o 6,4·104 ;
R in Q.
Rahmenantennen kann man als Eingangskreis des Empfängers ausbilden bzw.
induktiv an den separaten Eingangskreis ankoppeln. Die erforderliche Induktivi
tät ergibt sich aus der Kreiskapazität und der Empfangsfrequenz. Zur Reali
sierung der Induktivität muß man eine Anzahl Windungen auf dem Rahmen
aufbringen und dann durch Messung die Induktivität und den magnetischen
Widerstand bestimmen. Verwendet man die Rahmenantenne als Sendeantenne, so
ist die von ihr senkrecht zu ihrer Antennenebene vorhandene Feldstärke
IanS· w
E = 1200 COS T
m •> (7.75.)
rJ.2
I
w·S
U = 6,28 · A-. cos q;E
-- ; (7.76.)
Uin V.
Der Spezialfall der Rahmenantenne ist der Ringstrahler, der nur aus einer Win
dung besteht. Sein Strahlungswiderstand ergibt sich zu
Rs:::::: 200 --
( Um )4 ; (7.77.)
;.
7.4.3.2. Ferritantenne
333
was man durch Lageänderung auf dem Stab erreicht. Als Spulendraht verwendet
man HF-Litze. Die Induktivität ist
L= ( zr (7.78.)
L in floH, k - Kemfaktor, der vom Hersteller angegeben wird. Für spezielle An
wendungen ist die effektive Anteru:lenhöhe von Bedeutung.
heff -
_ 6,28wq
l f.'rel ; (7.79.)
7.4.3.3. V-Antenne
Die V-Antenne besteht aus 2 horizontalen Drähten der Länge L (Bild 7.23 .). In
Diagramm 7.10. sind in Abhängigkeit von der Länge der erforderliche Spreiz
winkel sowie der mögliche Antennengewinn angegeben. Das Riebtdiagramm ist
ebenfalls aus Bild 7.23. ersichtlich. Soll eine einseitige Keule erzielt werden, dann
ist die Rhombusantenne zu empfehlen. Man kann mit der Antenne in einem
größeren Frequenzbereich arbeiten, da die Strahlerlängen nicht besonders kritisch
in bezug auf die Anpassung sind. Der Anpassungswiderstand ist hochohmig. In
Auswertung von Diagramm 7.10. wird es zweckmäßig sein, die V-Antenne als
Allbandantenne für die KW-Bänder zu benutzen. Für diesen Betriebsfall ist eine
abgestimmte Speiseleitung vorzusehen.
7.4.3.4. Spulenantenne
Bild 7.24. zeigt die Spulenantenne. Sie hat eine ausgesprochene Riebtwirkung und
ist dabei relativ breitbandig. Die Abstrahlung der Energie erfolgt zirkular (kreis
förmig) polarisiert. Horizontal polarisierte Antennen haben einen Verlust von
3 dB. Um die zirkulare Polarisation zu vermeiden, ordnet man 2 gleichartige
Wendelantennen mit entgegengesetztem Windungssinn neben oder übereinander
in gleicher Ebene an und erhält dadurch horizontale bzw. vertikale Polarisation.
Der Anpassungswiderstand zweier parallelgeschalteter Antennen beträgt etwa 60 .n.
· Mast
334
Reflektor
-
Bild 7.24.
Deshalb kann man handelsübliches Kabel verwenden. Wird nur mit einer Antenne
gearbeitet, so steigt Ran auf etwa 130 Q. Die Speisung ist unsymmetrisch. Der
Spulendurchmesser D ergibt sich in
9300 .
D = (7.80.)
I ,
D in cm, I in MHz.
Der Windungsabstand errechnet sich aus
R = 7200 . (7.81.)
I ,
R in cm, in MHz.
I
Der Antennengewinn hängt von der Anzahl der Windungen ab (s. Diagramm 7.11.).
Man wählt jedoch mindestens 3 Wdg. Die Reflektorwand kann man kreisförmig,
quadratisch usw. ausführen, wobei die Forderung besteht, daß sie größer A/2 sein
muß. Der Abstand der Reflektorfläche soll etwa
R = 3900 (7.82.)
r
I
betragen. Die Windungen kann man auf verlustfreies Material aufbringen. Als
Reflektor eignet sich bereits ein leitendes Drahtnetz.
335
Diagramme zu Abschnitt 7.
6
Np
5
"""""' h ;,
b·f(Q�
'""'
gilt für ain Grundglied 7
gewünscht• Oämpfung
Anzahl der 6rundg!teder � 0�Pj/geinBs IJrundgliedes
4
/
3
/
V
2 /
I
0
70°
V 2 * 5 6 7 8 9 701 [}'
Diagramm 7.la.
Ffin -dB
1
10
�
5
!J&. f{r
/
* )
!'"
3 7
2
17
/
1� •r- ·- r- V
6
5 /
4 /
a /
V l
2
V I
,/ i
0,7 Q2 0,3 0.* 0,5 0,6 D,7 0,8 Q9 1,0
r
336
r
780
yo
735
yo = r(i)
.90
45
0 �---L�--���-----L --�
0,'1- {jJ..
-45 Diagramm 7.3. Phasenwinkel
-90 Beispiel: Das Verhältnis l,. der elektrischen
Länge einer Leitung zur Wellenlänge von
735
0,125 entspricht einem Phasenwinkel von
-
-780 -9()0.
7600
�.;/!)
7400 I ZIC8;•f(-};)
1200 Parameter: Z
7000 I I
800 1/
240!2 60Q
600
400 I I
200 / IJ :
0 r-..:.:::[!..-/
:: I
0.2
-200
0,7
I
1
0,3 � 0,5
-400
60 !J j '/
v240o 1-- Diagramm 7.4. Eingangswiderstand einer
Leitung
-6(}()
-800
I
I
I Beispiel: Eine kurzgeschlossene Leitung
vom Verhältnis 1/). = 0,11 weist einen
-1000 induktiven Widerstand von 200, n auf.
I
Die mit negativem Vorzeichen versehenen
-7200
I Ordinatenwerte lassen erkennen, daß eine
-1400 Leitung entsprechender Länge kapazitiven
-1600 Charakter hat.
22 Amateurtechnik 337
40
lfs/0
30
zo
10
Beispiel: Der Frequenzbereich von 145 MHz deutet an, daß diese Frequenz vom Amateur
nicht unterschritten werden soll. Die Leitung ist hier offen. Das Verhältnis 1/J. = 0,15
stellt eine Kapazität von etwa 30 pF dar.
700
ilei/
,�f;h
fJ r----
600
=f{f)
J?ei
500 r---- Parameter: Z
400
11 60o I
300
200 I I
100 / /
L....__......
0
l.l 1iv-1'V
c-�-...,
0.3 l.llf
t q5
-100
-200 / /
-300 I 1/
-400 I I
-500 I
-600 I
-700 I
Diagramm 7.6. Eingangswiderstand einer offenen Leitung
338
Diagramm 7.7. Smith-Diagramm
339
�,LA- f{l) Diagramm 7.8. Antennenkapazität und
70m n
-induktivität
700 d 0,74mm
z ""-fi2052 Eine bestimmte horizontale, schräge oder
zoo Bö---------
auch senkrechte Antenne stellt infolge der
geometrischen Abmessungen eine statische
700 Kapazität und Induktivität dar.
CjpF ·
60
C=f (f}
50 f=7ft.5 f1Hz
Z= 60Q
Diagramm 7.9. S;rahlungswiderstand
B/dB cx.j•
ß,a- f(L)
70 700
Diagramm 7.10. Kennwerte der V-Antenne
8
Die notwendigen Daten der V-Antennen
6 60 sind in Abschnitt 7.4.4.3. genannt.
340
V
0,98 80
0}17 II II I I �
0,96 _ _ J_lllUUI __ j _
-·
r- IJ [....../ I
0,95 -
V· Verkürzungsfaktor= f(lv/d) ....v
... I
/V
0,94- -·- d Leiterdurchmesser in mm I
.
l._
=
!
0,93 7o-?v= Wellenlänge in mm
Betrachtungengelten / I
__ -
I -
: --�r-
0,90
0,89 =·
--
0,88 60 1/ T
"...
0,87 I / :
0,86 / I
I
0,85
I
� Ii
0,8/i-
I
0,83 50 I
II
101 2 3 Ii- SB 8 102 2 3 4 58 8 103 2 3 4 5 fi 8 10" 2 3 4 56 8 70"
� Md
Diagramm 7.11. Verkürzungsfaktor und Strahlungswiderstände
Die geometrischen Abmessungen hinsichtlich Strahlerdicke und -länge gehen auf die
Eigenschaften von Jc/2-Dipolen ein.
Beispiel: Ein Verhältnis Jcfd = 103 ergibt bei Resonanz des Dipols einen Strahlungs
widerstand von etwa 62 0. Um Resonanz zu erhalten, wählt man einen Verkürzungs
faktor von 0,96 und multipliziert ihn mit der Wellenlänge.
5
-
Zun. 3 Zunahme von llaap. eni es falfdipo!s
4
_ gegenübef M2-Dipo/ 4
341
Doppelschleifendipol / /
Parameter: Zunahme / V ./
von l?anp. '/ L
gegenüber ?v/Z-Oipo! !-"'
/f5 / VV
�d2 V .rzo V
2 1
i..t � /
/ �6
dz
//V".., ---
-1-'-
---
100
9
�/....V... 12
-f--f-
8
10
7
6
�
--#�·--!-"
5
*
I
)3
2
i
I
1
I56789101 �.
2 a 4 2 a * 56789102 2 3 * 5 6 78 8103
D/dz
Diagramm 7.13. Zunahme von Ranp des Doppelschleifendipols
Beispiel: Mit D/d2 5 und = dJd1 = 0,7 ergibt sich eine Zunahme gegenüber dem
Dipol um den Faktor 12.
6jd8
16 ß:f{w}
15
1/t
13
72
5 11 w
Beispiel: 6 Wdg. ergeben mit den aus Abschnitt 7.4.4.4. ersichtlichen Abmessungen
'
einen Gewinn von etwa 13 dB.
342
Literatur zu Abschnitt 7.
Koch, E.: Antennen für das 70-cm- und das 2-m-Band, Funk-Technik 23/1965, Verlag
für Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
Kronjäger, 0.: Einige Kennwerte für Antennen, Funkamateur 2/1963, Deutscher Militär
verlag, Berlin
Minner, W.: Formelzusammenstellung und Hinweise für das Arbeiten mit der Meßleitung
im Dezimetergebiet, Telefunken Mitteilungen 580232
Pe/tz, G.: Berechnung von Filtern, Funk-Technik 6/1966, Verlag für Radio-Foto-Kino-
technik GmbH, Berlin-Borsigwalde
343
8. Bemerkungen zur Schaltalgebra
8.1. Dualsystem
Das Dual- (Zweier-) oder Binärsystem beruht auf den Potenzen der Zahl 2. Mit
Hilfe dieses Zahlensystems lassen sich Vorgänge der Schaltalgebra bzw. Logik
besser erfassen als mit dem dekadischen System. Für den Anfänger bestehen ge
wisse Schwierigkeiten, vom dekadischen System in das Dualsystem umzudenken.
Erleichtern kann man sich die Einarbeitung in dieses System, indem man die ge
wohnten Begriffe "ja - nein", "Strom - kein Strom", "ein - aus" verwendet..
Diesen Zuständen sind die Zahlen 1 oder 0 zugeordnet. Um Verwechslungen zu
vermeiden, schreibt man statt 1 = L. Deshalb gilt
Der Querstrich über den Symbolen gibt jeweils den entgegengesetzten Zustand an.
Auf Grund der nachstehenden Dualzahl ist ersichtlich, daß diese länger geschrieben
wird als eine Dezimalzahl;
7 = L. 22 + L 21 + L 2°
· · = LLL.
(8.2.)
In dieser Gleichung ist a11 bzw. a_11 entweder 0 oder L, je nachdem, ob an der ent
sprechenden Stelle der Dualzahl eine 0 oder ein L steht. Der Buchstabe n ist eine
positive Zahl. Das Vorzeichen Minus deutet auf den Dezimalbruch hin (2-n = 1/2n).
34�
Nachfolgend nun zunächst eine Aufstellung von Dualzahlen der Dezimalzahlen
von 0 bis 10:
0 0000 6 OLLO
1 OOOL 7 OLLL
2 OOLO 8 LOOO
3 OOLL 9 LOOL
4 OLOO 10 LOLO
5 OLOL
Bei den Umrechnungen von Dezimal- in Dualzahlen ist es zweckmäßig, wenn man
einige Zweierpotenzen mit positivem und negativem Exponenten kennt:
Besonders wichtig ist es zu wissen, wie man für die gegebene Dezimalzahl die
zugehörige Dualzahl erhält. Dabei geht man nach folgendem Schema vor:
- Die Dezimalzahl ist in eine Summe von Potenzen der Zahl 2 zu zerlegen.
- Man beginnt so, daß eine Aufteilung in 2 Zahlen erfolgt, deren eine Zweier-
potenz entweder die Dezimalzahl selbst ist oder die unterhalb dieser bleibt (in
diesem Fall ergibt sich ein Rest).
- Der Rest ist nach dem gleichen Verfahren zu unterteilen. Das muß so lange fort-.
gesetzt werden, bis kein Rest mehr bleibt.
Nun braucht man nur die Potenzen von 2 mit ai = 0 zu versehen, die nicht vor
kommen. Demnach ist die Dualzahl
345
Die Zahl 2730 ist in eine Dualzahl zu zerlegen.
Zur Erklärung soll die Zahl 0,15625 umgewandelt werden. Man bildet eine
Zweierpotenz mit negativem Exponenten, die gleich oder unterhalb des Dezimal
bruchs Ii!'gt. Mit dem Rest wird dann wie folgt verfahren:
0,15625
-0,125 2-3
0,03125 2-5
Nun ist ähnlich GI. (8.2.) vorzugehen, wobei die Aufstellung von rechts nach
links erfolgt. Gemäß obiger Aufgabe ist a_1 = 0, a_2 = 0, a_3 = L, a_4 = 0,
a_5 = L. Deshalb wird 0,15625 = O,OOLOL.
Beispiel: 0,125
Jedesmal, wenn sich durch die Multiplikation eine 1 oder mehr ergibt, wird ein
L geschrieben:
0;125. 2 = 0,25 0,
0,250. 2 = 0,5 0,
0,500 · 2 = 1,0 L
346
Beispiel: 0,15625
0,15625. 2 = 0,31250
0,31250 . 2 = 0,625000
0,625 00. 2 = 1 ,25000
0,25000 . 2 = 0,50000
0,50000 . 2 = 1 ,00000
Man erhält also das gleiche Ergebnis wie bei der bereits
. vorher gelösten Aufgabe,
nämlich 0,15625 = O,OOLO L.
Addition
0+ O = 0
O+L =L
L+ O=L
L +L =L O
L+LO=LL
Beispiel:
L OL O
+LLLL
LL O OL
Subtraktion
Beispiel:
LL OLL
LL OL
L
LLL O
Achtung! Muß 0 -L gerechnet werden, dann ist auf die nächsthöhere Stelle zu
orientieren, so daßLO -L entsteht; dasL ist zu mefken.
L -L = 0 aufschreiben/L -L =· L aufschreiben, 0 -L geht nicht, sondern
=
Ersetzt man zur Kontrolle die Dualzahlen durch Dezimalzahlen, so ist eine ein
fache Kontrolle möglich.
347
Multiplikation
Es ist 0. 0 =0 LO· 0 = 0
0 ·L = 0 LO·L =LO
L ·0 =0 LO·LO =LOO
L ·L =L
Beispiel:
LOL·LLLO
LLLO
LLLOO
LLLO
LOOOOLLO
Man beginnt von vorn und multipliziert die 1. Ziffer des Multiplikators (L) mit dem
gesamten Multiplikanden; danach der 2. Wert (0) usw. Nach Abschluß der Multi
L LLLO = LLLO,
plikation wird die Addition, wie bereits erläutert, angewendet; ·
Division
Beispiel:
LLOL: LO =LLO,L
LO
LO
LO
LO
LO
0
Da L:LO nicht geht, erhält man 0 und kann dann wieder eine 0 zusetzen.
Es werden eine Anzahl Grundregeln erklärt, die es gestatten, bei einer gegebenen
Anordnung von Eingangsvariablen (Kontakten) Vereinfachungen vorzunehmen.
Dabei sind Kürzungen möglich. Für darüber hinausgehende Erklärung wird die
Spezialliteratur empfohlen.
348
s 4 3 2 7
Bild 8.1.
a/\b=w I· (8.4.)
- a - b-----W
Bild 8.2.
349
Schaltet man die Kontakte für den Stromkreis des Relais parallel, so ist das Relais
unter Strom, wenn Kontakt a oder b oder wenn beide eingeschaltet sind. Für
Oder wurde das Zeichen V festgelegt. Es gilt
(8.5.)
Zur Darstellung der Negation kann man bereits von GL (8. 1.) ausgehen. Die
Ausgangsgröße w ist gerade dann nicht vorhanden, wenn Kontakt a geschlossen
hat. Anders ausgedrückt, w = L, wenn a = 0 vorhanden ist;
w =a. (8.6.)
w =a. (8.7.)
ct b w ct b w
0 0 0 0 0 0
0
L
L
L
0
L
0
0
L
-a-b-.w
2�
0
L
L
L
0
L
L
L
L
-c:Y
+ istaundh
g�
a
~
f"';t;dl),lkgl
über R, L Signal b w
-
an W
W ist L, wr:nn
a W ct oder b oder Bild 8.3.
b a/1� Eingänge
L haben.
:t:
350
w
w-
a·w
L
0
w·ii
-m- - w�a
(Identität)
a b w a
0 0 L
0 L L
L 0 L
L L 0
a
b
::[)--f1-W - ab ::fY-
=
Bild 8.4.
w =a V b bzw. w =ä 1\ b. (8.9.)
Aus Bild 8.4. sind Tabellen, Verknüpfungen und Schaltsymbole ersichtlich.
Bild 8.5. zeigt nochmals, was unter den Symbolen 0, L usw. in der Verknüpfung
zu verstehen ist:
-0 keine Verbindung zwischen 2 Anschlüssen bzw. Sperrung,
- L dauernde Verbindung zwischen 2 Anschlüssen,
-a Arbeitskontakt,
-a Ruhekontakt.
--oOo--
�
___...L!L Bild 8.5.
351
Nun ist:
0;\0=0 OVO=O
0/\L=O OVL=L
L/\0=0 LVO=L
L/\L=L LVL=L (8.10.)
0V a =0 ova=a
L Va =a LVa =L
a Va = a
a V a =0
aVb=bVa
aVbVc=�V�Vc=aV0V�
(aVb) /\ (aVc) =aV(b /\ c)
(8.11.)
a;\b=b/\a
a/\b/\c= �/\�/\c=a/\0/\�
(a/\b) V(a/\c) =a/\ (bVc)
Es besteht oft die Aufgabe, von einer gegebenen Schaltung die inverse Schaltung
zu suchen, z.B. um die bestehende Verknüpfung mit 1\I"AND aufzubauen. Nach
stehend einige Beziehungen dazu:
aVb=af\b
a;\b=aVb (8.12.)
352
Es läßt sich jede schaltalgebraische Funktion in eine konjunktive
w = (a v b v c) 1\ (a v b) 1\ (a v C) (8.14.)
w' = (a 1\ b 1\ c) V (a 1\ b) V (a 1\ c) (8.15.)
vk = a 1\ b 1\ c 1\ d (8.16.)
dj = a V b V c V d. (8.17.)
Die folgenden Beispiele sollen erklären;' ..wie man der Aufgabenstellung ent
sprechend, mit geringerem Aufwand als 'ursprünglich vorgesehen, durch Kür
zungen die Schaltfunktionen der Eingangsvariablen erhält.
Beispiel 8.1.
Bild 8.6. zeigt die ursprüngliche Variablenkombination. Es sei daran erinnert, daß
die Kontakte (Variablen) ohne Querstrich Arbeitskontakte und die überstrichenen
Kontakte Ruhekontakte darstellen. Mit den entsprechenden Schaltkombinationen
1�-b-�f c-b
c-E-ä
c-E-a
- a
Bild 8.6.
c - b-ä
23 Amateurtechnik 353
ruft eine Ausgangsfunktion den gewünschten Nutzeffekt hervor. Sie soll w ge
nannt werden. Die UND-Verknüpfung schreibt man aus Übersichtllchkeitsgründen
ohne das Symbol aneinander.
Lösung
Man erhält mit GI. (8.15.) eine disjunktive Normalform (weil alle Variablen in den
Kombinationen vorkommen, ist eine Vollform vorhanden). Es muß versucht
werden, mit GI. (8.10.) unten Vereinfachungen durchzuführen.
Die 2. und 5. Kombination ergibt
ba(cVc)=abL.
In den Aufstellungen von GI. (8.13.) ist bekanntlich bVä c = bVc. Führt man
das noch ein, so wird
w = ä (bVc)VaVb.
Bild 8.7. läßt erkennen, daß die Anzahl der Kontakte bei gleicher Ausgangsfunk
tion wesentlich herabgesetzt wird.
Beispiel 8.2.
354
Bild 8.9.
-r•--c:�
L_ b _�__::j
Bild 8.10.
· .
Lösung
- -
w = c (a Vb V c) = ac Vcb Vcc
Mit GI. (8.10.) ist cc = 0, also wird w = c (a V b). Man hat bei gleicher Wirkung
einen Kontakt eingespart, wie das auch aus Bild 8.9. zu ersehen ist.
Beispiel 8.3.
Ist nach der Kombination entsprechend Bild 8.10. eine Vereinfachung möglich?
Lösung
- - - -
(bc V b) = b V c ist, wird schließlich w = ab V ä(b V c). Bild 8.11. zeigt, dah
ein Kontakt eingespart werden konnte.
Beispiel 8.4.
Lösung
Gemäß GI. (8.8.) ist die gegebene Funktion in w = abc umzuformen, denn die
g
Ausgangsfunktion soll 0 sein, wenn die Eingän e vorhanden sind. Das Symbol" V"
muß in ein "1\" gebracht werden. Das kann aber nur mit der Negation geschehen;
w = ab 1\ bc.
355
a b c
Bild 8.12.
w =ab Abc.
8.3. Schaltbelegungstabelle
a b c w
0 0 0 0
0 0 L L
0 L 0 0
0 L L 0
L 0 0 L
L 0 L 0
L L 0 L
L L L L
eingetragen. Ist ein L eingesetzt, dann schaltet der Kontakt. Bei 3 Variablen er
geben sich 8 Möglichkeiten. Die Tabelle wurde so aufgestellt, daß der letzte Kon
takt (c); mit 0 beginnend, abwechselnd 0 und L schreibt. Der b-Kontakt schreibt
dagegen abwechselnd 2mal die 0 und 2mal das L bzw. der a-Kontakt 4mal die 0
und 4mal das L. In der Spalte der Ausgangsfunktion werden nun die gewünschten
Zustände eingetragen. Wählt man L, dann ist die Funktion so aufzustellen, daß
dort, wo ein L steht (in w), die Eingangsvariablen UND verknüpft und durch
ODER-Kombinationen verbunden sind (disjunktive Normalform). Wählt man
aber 0 in w, so ergibt sich die konjunktive Normalform. Nach Aufstellen der Funk
tion wird, wie bereits in Abschnitt 8.2. erläutert, eine Minimierung der Kombi-
356
ra-h:51-
LE--[a-� Bild 8.13.
a-c
nationen durchgeführt. Gemäß der Tabelle ergibt sich für w folgende Funktion:
- -
Man muß nun prüfen, ob Vereinfachungen möglich sind. d. h., es wird die Mini
malform gesucht.
In der Rechentechnik bzw. in der digitalen Technik arbeitet man mit kontakt
losen Verknüpfungen. In den vorherigen Abschnitten wurde bereits das NAND
usw. erklärt. Durch geeignete Verknüpfungen solcher Schaltkreise (IC bzw. IS)
lassen sich z. B. Flip-flop (bistabile Multivibratoren) zu Frequenzteilern, Zählern,
Schiebelinien zusammenschalten. Nur durch diese Technik ist es möglich, zuver
lässige Systeme zu entwickeln.
Für das Verständnis der Digitaltechnik sind umfangreiche Kenntnisse notwendig.
Da die umfassende Behandlung dieser Technik über den Rahmen des Buches
hinausgeht, wird dem fortgeschrittenen Amateur empfohlen, die entsprechende
Spezialliteratur zu benutzen.
Literatur zu Abschnitt 8.
Kretzer, K.: Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, Band VI, Verlag für
Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
Wilhelm, K.: Logische Schaltungen, Funk-Technik 15 bis 17/1969, Verlag für Radio
Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
357
9. Betriebszuverlässigkeit
Besonders im Zeitalter der Astronautik ist es von großer Bedeutung, daß sich
elektronische Einrichtungen erst dann vollwertig einsetzen lassen, wenn sie in
höchstem Grad Zuverlässigkeit gewährleisten. Eine absolute Zuverlässigkeit gibt
es aber noch nicht. Wird es sie jemals geben? Man kann diese Frage nur in Verbin
dung mit der Wahrscheinlichkeit beantworten, d.h., man muß mit einer bestimm
ten Sicherheit wissen, welche Zuverlässigkeit des Erzeugnisses vorhanden ist,
welche Sicherheit bei der Einhaltung vorgegebener Bedingungen besteht oder
welche Transport-, Lager- und sonstige Umgebungsverhältnisse die Zuverlässig
keit beeinflussen können. Naturgemäß interessiert hier die Zuverlässigkeit elek
tronischer Systeme (Anlagen, Geräte, Baugruppen) und Elemente (elektronische'
Bauelemente sowie in den Systemen wirkende mechanische Einrichtungen). Nach
dem Vorhergesagten läßt sich für die Zuverlässigkeit folgende Definition geben:
Die Betriebszuverlässigkeit ist die Oberlebenswahrscheinlichkeit R(t) von Elementen
und Systemen, die ihre Funktion unter geforderten Betriebs- und Umgebungsbedin
gungen für den betrachteten Zeitabschnitt einhalten.
Demnach hat R(t) für eine andere Zeit einen anderen Wert bzw. muß sie sich bei
anderen Verhältnissen ebenfalls ändern. Im Gegensatz zur Zuverlässigkeit existiert
die Unzuverlässigkeit oder Ausfallwahrscheinlichkeit, die mit F(t) bezeichnet wird.
Beide Wahrscheinlichkeiten ergänzen sich zu 1. Somit ist
358
9.2. Ausfallrate
Die J. Gruppe vereinigt Bauteile bzw. Elemente, bei denen kaum ein Verschleiß
zu bemerken ist (z. B. Kondensatoren, Widerstände). Obgleich einzelne Exemplare
"kaum" ausfallen, verursacht jedoch eine Vielzahl Ausfälle. Das geschieht leider
ohne vorherige "Ankündigung", im Gegenteil, ganz plötzlich versagt das System.
Derartige spontane Ausfälle sind zufällig!
Zur 3. Gruppe gehören Röhren sowie eine große Ani:ahl mechanischer Einrich
tungen, die verschiedentlich auch unter einem plötzlichen Ausfall "leiden". Doch
ist gegenüber dem Verschleiß die Wahrscheinlichkeit eines solchen Ausfalls um
wenigstens eine Größenordnung geringer. Beachtet man aber den Fortgang des
Verschleißes nicht, dann kann infolge dieses Einflusses um so eher ein plötzlicher
Ausfall entstehen.
Die Praxis hat gezeigt, daß Ausfälle unvermeidbar sind, solange sich die Erzeug
nisse nicht absolut zuverlässig herstellen lassen. Mit Hilfe der Mathematik ist
man aber in der Lage, eine berechtigte Vorhersage, ja eine bewußte Beeinflussung
der Zuverlässigkeit zu ermöglichen. Mit der Berechnung der Ausfallrate ist es
möglich, die Zuverlässigkeit in Zahlen auszudrücken. Die Ausfallrate läßt sich wie
folgt definieren: Die Ausfallrate ).{t) gibt den Teil von Elementen oder Systemen
an, die in einer bestimmten Zeiteinheit ausfallen (sie ist also als Bezugsgröße zur
'
Zeit anzusehen).
dn 1 1 dF (t ) - 1 dR(t)
l(r) = . (9.2.)
11 Tt = 1 - F(t) dt = R(t) dt"
Außer den bereits genannten Größen sind n die Anzahl der Muster und dn das
Differential. Für die Praxis reicht es oft aus, wenn man statt des Differential
quotienten den Differenzenquotienten benutzt (�). Es ist dann
�n 1
l(t)� (9.3.)
n. rt·
359
).(t)
Bild 9.1.
Die funktionelle Abhängigkeit von Ä.(t) zeigt Bild 9.1. (Verlauf ideal wie eine so
genannte Badewannenkurve). Mit der Weibul/-Verteilung wäre die Ausfallwahr
scheinlichkeit
F(t) = 1- ex (- �r (9.4.)
Bisweilen setzt man auch für den Exponenten ta/T. Mit GI. (9.2.) und GI. (9.4.)
wird
,.-1
q.(
Ä(t) =--
·
(9.5.)
T"'
T gilt als Bezugsgröße für einen konstanten Zeitabschnitt. Der Parameter a: grenzt
die Zeitabschnitte gemäß Bild 9.1. ein. Darüber hinaus sind in Bild 9.1. einige
Kurvenzüge zu ersehen, die mehr oder weniger der Praxis entsprechen. Der ge
strichelt dargestellte Kurvenzug besagt, daß die Ausfallrate während des ge
samten Einsatzes eines Systems bis zum Abschnitt <� > 1 nicht konstant ist bzw.
für längere Zeit eine höhere Ausfallrate aufweist. Derartige Eigenschaften von
Elementen oder Systemen müssen auf jeden Fall ausgeschaltet werden. Der
punktiert-gestrichelte Kurvenzug beweist, daß Ä.(t) auch hier nicht konstant ist;
es tritt eine frühzeitige Alterung ein, Bei dem mit Kreuzen dargestellten Kurvenzug
handelt es sich um ein Erzeugnis von bester Zuverlässigkeit, da die Ausfallrate
praktisch konstant ist und über eine längere Zeit den geringsten Wert hat.
Industriell hergestellte Elemente oder Systeme bzw. solche, die durch den Amateur
angefertigt worden sind, unterscheiden sich gewiß durch ihre Qualität. Sie werden
sich auch in der Fabrikationsmethode unterscheiden. Da vom Augenblick des
Einschaltens des fertigen Industrieerzeugnisses bis zur Lagerung und Auslieferung
eine Testzeit absolviert werden muß, um Produktionsmängel zu erkennen, wird
dem Anwender dadurch ein zuverlässigeres Gerät zur Verfügung gestellt. Ergeben
sich bei den Prüfungen die Feststellungen, daß Jl(t) der reziproke Wert der konzi-
360
pierten Zeit "T" wird, dann geht .x in 1 über. Infolge der vorherigen Zeitabhängig
keit von .it(t) wäre das System noch nicht auslieferungsfertig. Den Zeitabschnitt
von t = 0 bis t = t bezeichnet man als Abschnitt der Frühausfälle. Bei umfang
1
reichen Anlagen kann ein solcher Test sehr kostspielig werden. Es besteht allein
schon aus diesem Grund die Notwendigkeit, die Fertigung sehr sorgfältig durch
zuführen.
Mit .x""" 1 verläuft der Kurvenzug praktisch parallel zur Abszisse (Bild 9.1.) ,
).(t) ist konstant und damit zeitunabhängig. Zum Nachweis der Badewannenkurve
müssen sehr viele Prüfungen an einer größeren Anzahl von Prüflingen durchge
führt werden. Die gesamten Ausfallzeiten sind statistisch verteilt, so daß eine
solche Darstellung einen Mittelwert ergibt. Infolge der nicht unbegrenzten Prüf
zeiten und unendlich vielen Prüflinge kann man mit Hilfe der mathematischen
Statistik mit einer bestimmten mathematisch-statistischen Sicherheit von p (in %,
z.B. 90% ) eine Aussage über solche Werte treffen. Aus den genannten Gründen ist
es deshalb möglich, daß Gerät a ein anderes Ausfallverhalten hat als Gerät b
vom gleichen Typ. Weil nun offensichtlich Ä(t) über längere Zeit ein Minimum hat,
ist es zweckmäßig, diesen Zeitabschnitt als den der eigentlichen Betriebszeit des
Erzeugnisses zu bezeichnen. Deshalb verwendet man diesen Wert der Ausfallrate
für die Berechnungen der Zuverlässigkeit.
Es soll nun noch besonders die Eigenheit von /.(t) =konstant genannt werden, da
ihr Reziprokwert eine Zeit Tist (/. = 1/T). Die konstante Ausfallrate erhält so die
Bezeichnung /.-Faktor. Der Zahlenwert, den sie angibt, ist Zeiteinheit -1, z.B.
w-sh-1 = 10-s Ausfälle je Stunde. Eine Bezeichnung je Jahr wäre auch möglich.
Naheliegend ist die Frage, was man mit einer solchen Angabe anfangen kann. Dazu
werden später noch umfassende Erläuterungen gegeben. Hier soll diese Frage nur
an einem Beispiel kurz erläutert werden. Angenommen, es seien 103 Bauelemente
zu einem System vereint, deren Ausfallrate je 10-sh-1 beträgt. Es ergibt sich dann
eine Gesamtausfallrate von 10-2h-I,. wenn man das System als Serienschaltung
im Sinne der Zuverlässigkeit ansieht.
Dem Bereich der eigentlichen Anwendung des Erzeugnisses folgt ein Ansteigen
der Ausfallrate. Es tritt die Alterung des Geräts ein. Man muß nun unterscheiden,
ob es sich um die Bauelemente oder das System handelt. Im ersten Fall müßte das
Bauelement erneuert werden, während im zweiten Fall eine generelle Überholung
des Systems durchzuführen ist. In Verbindung mit der moralischen Lebensdauer
(6 bis 8 Jahre) hat eine solche Überholung kaum noch Sinn, weil das System durch
den technischen Fortschritt überholt ist.
Die Ausfallrate steigt also in diesem Zeitabschnitt; das ist jedoch nicht im Sinn
der Zuverlässigkeit. Es muß also eine Entscheidung über die Überholung oder
Neuanschaffung gefällt werden. Wie später noch beschrieben wird, kann die
361
Zeit Tin der Größenordnung der mittleren Lebensdauer von verschleißbehafteten
Elementen liegen. Es ist deshalb angebracht, die Richtlinien für die Zuverlässigkeit
von Systemen in nachstehenden Merksätzen zusammenzufassen:
Ähnliches trifft übrigens auch für jeden Anwender von Geräten zu (z. B. beim
Fernsehempfänger).
Bei der Definition der Zuverlässigkeit kam bereits zum Ausdruck, daß eine A,ngabe
nur im Zusammenhang mit den unterschiedlichsten Einflußgrößen sinnvoll ist.
Wenn auch im vorherigen Abschnitt festgestellt wurde, daß man die Ausfallrate
als konstant ansehen kann, so gilt diese Feststellung nur zeitlich gesehen. All
gemein ergibt sich deshalb für den mittleren Wert der Ausfanrate
I A = • • • .
AN fr(O) flP) flU) . ./n(X) ,, (9.6.)
362
Tabelle 9.1. Nennwerte von ).-Faktoren in 10-6 h-1
Wickelteile Wickelteile
Röhren Röhren
Halbleiter
I Halbleiter
Widerstände Widerstände
Kondensatoren Kondensatoren
363
Information zu werten. Sie haben ihre Berechtigung für übernormalen Betrieb.
Beim Vergleich der Zuverlässigkeit von System A oder B hat die Höhe der Aus
fallrate keine Bedeutung, da gleiche Bedingungen gelten. Die in Tabelle 9.1. an
gegebenen Ausfallraten haben sich für ungünstige Umweltbedingungen bewährt.
In stationärem Betrieb (Umweltbedingungen, die den Wohnverhältnissen ent
sprechen) kann man sich auf 10-7h-1 beziehen.
Ein MP-Kondensator hat die Ausfallrate 10-6 • 10-2 = w-s. Wie später noch
erläutert wird, kann man aus Rationalisierungsgründen in der überschlägigen
Rechnung einige immer wiederkehrende Baugruppen in ihrer Gesamtausfallrate
angeben.
GI. (9.6.) verdeutlicht, daß der Nennwert der Ausfallrate noch von weiteren Ein
flüssen abhängig sein kann. In Diagramm 9.1. bis 9.10. sind die Abhängigkeiten von
Ausfallraten einiger Bauelemente angegeben. Es sei allerdings einschränkend
erwähnt, daß der dort ersichtliche Wert bereits heute schon geringer sein kann.
Aus diesem Grund geben die gezeigten Diagramme den Verlauf von A. informa
torisch an. Des weiteren sollen die nachstehenden Beziehungen veranschaulichen,
in welcher Weise die Ausfallrate abhängig sein kann. IsoHerpapiere ändern ihre
Eigenschaften mit der Temperatur. Es ergibt sich eine Halbierung der Lebensdauer
bei je 10°C Temperaturzunahme
LD
= ex -0,07 (11 - 110); (9.7.)
LDo
364
Für Papierkondensatoren gilt
(9.8.)
(9.10.)
Des weiteren tritt eine Veränderung von A. ein, wenn die Anoden- bzw. die Schirm
gitterspannung zu hoch wird;
A-AN (-u u )
1 _ 1 a,g2
N
1,,.
• (9.1L)
(9.12.)
Es läge nun der Gedanke nahe, daß ohne Kenntnis der Ausfallraten eine weitere
Zuverlässigkeitsberechnung nicht möglich sei. Damit wäre es aber unmöglich,
zuverlässige Geräte zu entwickeln oder gar zu fertigen. Man muß sich zunächst
mit Annahmen begnügen und dann die durch praktische Anwendung bzw. mit
Hilfe von Prüftests bei komplexen Systemen (relativ geringe Funktionsdauer)
erhaltenen Ergebnisse mit den Werten der angenommenen Ausfallraten ver
gleichen. Damit kein Stillstand in der Vorhersage der Zuverlässigkeit eintritt, ist
man gezwungen, die Korrelation zwischen Annahme und Ergebnis durchzuführen.
Infolge der großen Streuung der Mittelwerte von Ausfallraten haben die Fehler
keine große Bedeutung, vorausgesetzt, daß die Ausfallzeiten nicht auf die Stunde
genau ermittelt werden müssen. Zugleich sei darauf hingewiesen, daß die Ausfall
raten infolge ihres statistischen Charakters nicht mit Zahlenangaben (z. B. 5 m,
1 A usw.) zu vergleichen sind. Die Diawamme zeigen die Abhängigkeit der Aus
fallrate von der Temperatur, der Spannung und der Leistung. Damit in den Be-
365
rechnungen diese Einflüsse etwas berücksichtigt werden, kann man die Nenn
ausfallrate mit bestimmten Faktoren verknüpfen. Vorteilhaft wäre es, wenn die
Bauelementehersteller sowohl die Nennausfallrate als auch ihre Abhängigkeiten
zahlenmäßig angeben würden. Infolge dieser fehlenden Information für alle Bau
elemente wird vorgeschlagen, in Verbindung mit den Nennwerten (s. Tabelle 9.1.
(9.13.)
a < 1 ist deshalb möglich, weil man voraussetzt, daß die Bauelemente nur gieich
oder geringer den Nennbedingungen verwendet werden. Der Einfluß der Umge
bungstemperatur ist wesentlich schwerwiegender, da bekanntlich bei höherer
Temperatur einige Bauelemente keine Reaktionen zeigen, andere dagegen wieder
sehr belastet werden. Um aber auf Grund von Erfahrungen die Einflüsse nicht
unberücksichtigt zu lassen, wird der Faktor b = {}umf{}N eingeführt.
Temperatur
von +I0°C bis 30°C � b1 = 1
von +31 °C bis 50°C � b2 = 1,5
von +51 °C bis 80°C � b3 = 2
von +81 °C bis 100°C � b4 = 3
von +10°C bis -10°C � b5 = 1,5
von -11 °C bis -30°C � b8 = 2
von -31 °C bis -60°C � b7 =;= 4
Soll die Ermittlung für einen Temperaturintervall durchgeführt werden, so ist der
Faktor bn mit dem höchsten Wert einzusetzen. GI. (8.13.) läßt sich erweitern zu
(9.14.)
zeu �issen, bei denen ein Ausfall vorkam, dann erhält man die mittlere Zeit dieser
Ausfälle - Abstände
00 00
366
��-
' /
�����' " �' �,/
··" �
§ 1--- ------- ------·
plötzlich
'\
'<:
� Nennwert
� b/?7.7,7,:'77.7,7,'7.7,7,'77,?
�
7.7 //\�..\
Toleranzgrenze
� \
er \
\o Bild 9.2.
0 t
Durch Einsetzen von GI. (9.4.) in obige Beziehung mit <X = 1 ergibt sich für
tr = T. In Bild 9.2. wird nochmals gezeigt, in welcher Weise sich der Ausfall von
Elementen darstellen läßt. Man sieht die Toleranzgrenzen, die infolge Ermüdung
nach oben oder unten überschritten werden. Beim plötzlichen Ausfall dagegen
liegt das Element noch völlig im Toleranzbereich und fällt zu einem bestimmten
Zeitpunkt aus (Hochspannungspfeil). Berechnet man die Ausfallrate eines Systems,
so wird deren Gesamtwert mit Ages bezeichnet. Ähnlich wie bei den Bauelernenten
ist auch in diesem Fall der Reziprokwert eine Zeit
1
tr =--· (9.16.)
Äges
Zur Annäherung an die Problematik sei davon ausgegangen, daß eine Richtfunk
strecke aus N-Relaisstationen zur Aufrechterhaltung von Fernsehprogrammen
dient. Man wird einsehen: Was im Bereich der Station N1 geschieht, ist unab-
367
hängig davon, was funktionell in N2 vorgeht; jede der Stationen muß arbeiten, wenn
am Ende der Strecke das Signal ankommen soll. Ist die Zuverlässigkeit der Sta
tion N1 zum Zeitpunkt !1 gleich R1(t), die von N2 gleich R2(t) und schließlich die
von Nn � Rn(t), dann beträgt die Gesamtzuverlässigkeit der Strecke
n
Allgemein ist R;(t) < 1, also muß R8(t) noch kleiner sein. Für eine vorgegebene
Zuverlässigkeit muß dann R;(t) den entsprechenden Wert haben, oder die Anzahl
der Stufen ist zu reduzieren. Hat man nun n-Stufen mit gleichen Eigenschaften,
so vereinfacht sich GI. (9.17.) in
Funktioniert zur Zeit t tx eine der Stationen nicht, ist also R;(t) = 0, so wird
=
Ages = � A; •
(9.20.)
i=l
Hat man nun die unterschiedlichsten Bauelemente zur Schaltung im Sinne der
Serienschaltung vereinigt, so wird einfach
(9.21.)
368
Elemente an, wobei a die Standardabweichung ist. Beträgt das Verhältnis t/tr < 0,1,
so kann man bekanntlich für die e-Funktion schreiben
t
R(t)� 1 --· (9.22.)
fr
Einige Zahlen der Praxis sollen den Umgang mit den gebrachten Beziehungen ver
deutlichen. Beispielsweise beträgt t, = 103h, und es wird die Frage gestellt, wie
groß die Zuverlässigkeit für die Zeit von
t 102h ist. Mit GI. (9.22.) ergibt sich
=
fürR(t) 0,90 oder 99%, hätte man dagegen nur eine Betriebszeit von 10 h, so
=
wäre R(t) � 99%. Nachstehende Aufstellung erklärt die soeben genannten An
gaben:
- R(t) = 90%: Von 100 Geräten gleichen Typs überstehen im Mittel unter
gleichen Anfangs- und Funktionsbedingungen 90 Geräte die Zeit t ohne Aus
fall, 10 Geräte jedoch nicht.
-Hat man dagegen nur 1 Gerät, so läßt sich die obige Angabe wie folgt deuten:
Man kann 10mal einen 100�h-Test durchführen, bevor das Gerät im Mittel
1mal ausfällt. Hätte man dagegen R(t) = 0,999, so wird bei gleichem tr die
Betriebszeit dann t = lh. In diesem Fall wäre lOOOmal ein 1-h-Test möglich,
bevor das Gerät im Mittel 1mal ausfällt.
-Die Wahrscheinlichkeit, also R(t) = 37%, ist für die t = tr nur 37%. Eine
solche Feststellung verliert bei reparierbaren Systemen an Bedeutung, weil nach
erfolgter Instandsetzung erneuter Betrieb stattfindet.
n
Rp(t) = 1 - ff (1 - Ri[t]). (9.23 .)
i=1
Fällt die i-te Anordnung aus, so versagt das gesamte System noch nicht. Handelt
es sich um Teilsysteme, deren Zuverlässigkeit nicht den gewünschten Wert auf
weisen, so können mehrere dieser Anordnungen zu einem Gesamtsystem mit der
geforderten Zuverlässigkeit zusammengeschaltet werden. Aus Diagramm 9.14.
kann man die Gesamtzuverlässigkeit ablesen, wenn die von Ri(t) bekannt ist.
R(t},
Bild 9.4.
24 Amateurtechnik 369
9.6. Praxis der Berechnung der Systemzuverlässigkeit
Weil ein System aus einer Vielzahl elektronischer Bauelemente und mechanischer
Einrichtungen bestehen kann, wird es ähnlich auf Umgebungsverhältnisse rea
gieren wie die Bauelemente. Selbstverständlich kommt die Eigenerwärmung des
Systems usw. hinzu. GI. (9.19.) kann durch den Faktor Kund durch y erweitert
werden
Den Faktor K kann man auf Grund von Erfahrungswerten vielseitig ansetzen. In
der nachstehenden Aufstellung sind einige Werte angegeben. Es sei jedoch darauf
hingewiesen, daß diese noch größeren Streuungen unterworfen sein können (we
niger als 1 und mehr als 5 !).
Einsatzort K
Labor 1
allgemeiner stationärer Betrieb 1,5
Betrieb auf Fahrzeugen 2
Betrieb auf Schiffen 3
Luftfahrt 5
Bei der Entwicklung der Geräte ist bekanntlich die Bedingung des Einsatzes mit
in der Konzeption zu berücksichtigen; demnach sind die obigen Werte mehr als
Sicherheitsfaktoren anzusehen. Der Faktor y hat für die Belange des Amateurs
keine Bedeutung, man kann ihn 1 setzen. Für kommerzielle Bedingungen läßt er
sich dann anwenden, wenn aus den Angaben über Zuverlässigkeitsparameter
ökonomische Kennziffern (z. B. Garantieansprüche) abgeleitet werden. Besonders
ist das erforderlich, wenn die Ausfallraten nicht bekannt sind. Nachstehend eine
Auswahl möglicher Kriterien für die Anwendung von y:
-Die A.-Faktoren, mit denen man rechnet, sind allgemein nicht die der eigenen
·
Industrie.
- In der Literatur werden sehr oft auUerordentlich geringe Ausfallraten an
gegeben, die sich kaum mit der Statistik nachweisen lassen.
-GI. (9.6.) beweist, daß für Ä. im Einsatz unterschiedliche Werte vorhanden sein
müssen. Keineswegs sind aber a,lle Abhängigkeiten, die Ä. noch beeinflussen
könnten, bekannt.
-Die Zeit der Frühausfälle darf nicht mehr vorhanden sein.
-Die Kriterien der Wartung für kurzlebige Bauelemente sind einzuhalten.
- Die Systeme müssen richtig nach den Parametern des Pflichtenhefts entwickelt,
konstruiert und gefertigt sein.
-Will man Vergleiche zu anderen zuverlässigen Systemen durchführen, so kann
y = 1 geset�t werden, denn durch eine solche Bezugnahme entfällt praktisch die
Unsicherheit von unbekannten A.-Werten.
370
- Da die vorherigen Bedingungen für ein möglichst objektives Ages keineswegs
vollständig beachtet werden können, wird eine Berechnung nur als Näherungs
verfahren möglich sein. Für eine Reihe von Anwendungen (Amateur) reichen
die Angaben allerdings bei weitem.
Beispiel 9.1.
Bei einer Gruppe von 10 Geräten konnte man 2 Ausfälle spontaner Art im Zeit
intervall von 500 h beobachten. Welche Ausfallrate ergibt sich für diesen Zeit
abschnitt?
Lösung
2
Mit GI. (9.3.) erhält man .A.(t) = · � = 4 10-4h -'.
·
10 5 0
Beispiel 9.2.
Was sagt die Angabe .
2 10-6 h-1 aus?
Lösung
Man weiß zunächst, daß es sich um die Angabe einer Ausfallrate handelt, und da
keine funktionelle Abhängigkeit zur Zeit angegeben wird; ist somit die Ausfallrate
konstant! Eine weitere Verwertung obiger Angabe bestände beispielsweise in
folgenden Möglichkeiten: Multipliziert man den Wert mit 106, so ergeben sich
2 Ausfälle in dieser Zeit; hat man 104 Bauelemente in einem Test, dann kann man
alle 50 h mit einem Ausfall rechnen.
Beispiel 9.3.
Bei einem Kollektiv von Bauelementen, die unter gleichen Bedingungen betrieben
wurden, fielen nacheinander 5 von 1000 plötzlich aus. Man kann eine Verteilung
der Ausfälle nach der fallenden e-Funktion voraussetzen.
Welche Zuverlässigkeit ergibt sich dann für die Gruppe?
Lösung
Mit GI. (9.4.) wird für cx = 1 dann F(t) = 1 - ex (- �). Da außerdem noch
n
o
n
;;: = F(t), wird F(t) = 1� = 1 - R(t). Also ist R(t) = 0,995 oder 99,5 %.
Beispiel 9.4.
An ein Gerät ist die Forderung gestellt, einen 24-h-Betrieb mit im Mittel von
99 % Zuverlässigkeit zu gewährleisten. Welche geringste Ausfallrate wird be
nötigt, wenn 100 Baueinheiten als Serienschaltung· in der Anlage vereint sind?
Lösung
Gemäß GI. (9.19.) ist R(t) = 0,99. Auf Grund dieser hohen Zuverlässigkeit kann
GI. (9.19.) angewendet werden. Bekanntlich ist Ages 1/tr. Deshalb wird 1 - 0,99
= 4,18 1 -•.
=
371
Serienschaltung von 100 gleichen Einheiten die einzelne Einheit die Ausfallrate
von .A.; = 4,18 · I0-6 h-1 haben.
Beispiel 9.5.
Es ist die Ausfallrate eines Geräts festzustellen, das keine Frühausfälle hat. Dazu
wird angenommen, daß die Umgebungstemperatur der Bauelemente 50°C nicht
übersteigt!
Lösung
Die Teilausfallraten werden nach GI. (9.14.) und Tabelle 9.1. (s. S. 363) ermittelt:
Beispiel 9.6.
10 HF-Stufen 190
3 NP-Stufen 54
4 NF-Endstufen 200
1 Multivibrator 19
5 Einstellregler 10
2 Potentiometer 10
2 Hochspannungsdioden (R) 20
1 Bildröhre 10
1 Netzteil 10
Diverse Kontakte und Lötstellen 25
372
Bei einem angenommenen täglichen Betrieb von 3 h könnte man etwa 620mal
einen solchen' Betrieb durchführen, bevor das Gerät im Mittel 1mal ausfällt. Da
aber der Verschleiß der Röhren in der gleichen Größenordnung liegt wie t.,
könnte der Fall eintreten, daß einige Röhren bereits vor Beendigung der auf
summierten Betriebszeit bis tr ersetzt werden müssen.
Beispiel 9.7.
Bei einem täglichen Betrieb von 2 h müßte man im Mittel nach etwa 5 Jahren
mit einem plötzlichen Ausfall rechnen. Da aber die Röhren mit ihrer mittleren
Lebensdauer weit unterhalb der mittleren Funktionsdauer liegen, ist bereits vorher
ein Verschleißausfall möglich. Man muß allerdings beachten, daß - obgleich die
Röhren außerhalb ihrer Kennwerte liegen - vom Amateur (also subjektiv) oft
noch kein Nachlassen der Betriebseigenschaften beobachtet wird. Um aber dem
plötzlichen Ausfall (z.B.QSO-Unterbrechung) vorzubeugen, ist es angebracht,
"müde" Röhren zu geeigneter Zeit auszuwechseln.
Beispiel 9.8.
I
2-m-Sender mit Anodenschirmgittermodulation:
3 HF-Stufen 57
2 Endstufen 100
2 NF-Endstufen 100
1 Phasenumkehrstufe 18
1 NP-Vorstufe 18
2 Potentiometer 10
Diverse Konta\(te und Lötstellen 10
Weil nun Sender und Empfänger gleichermaßen für ein QSO erforderlich sind,
würde sich die Gesamtausfallrate erhöhen, nämlich 5,8 · H>-4 h-1•
373
9.7. Mittlere Funktionsdauer von Geräten der Amateurtechnik
Bei geeignetem Aufbau müssen die Geräte des Amateurs prinzipiell eine hohe
mittlere Funktionsdauer haben.
Das läßt sich auch dann einsehen, wenn der Aufwand (geringe Anzahl von Bau
elementen) nicht hoch ist. Nachstehend wird eine Zusammenfassung einiger
typischer Geräte des Amateurs mit ihren Zeiten gegeben. Auf diese Weise ergeben
sich folgende Anhaltspunkte für die eigene Konzeption:
- Heiße Reserve stellt die Anordnung dar, bei der die Elemente oder Anordnungen
sofort funktionell mitbetrieben werden.
- Im Fall der kalten Reserve wird die überzählige Einheit erst hinzugeschaltet,
wenn die eigentliche Grundeinheit versagt.
374
Es gibt noch Abweichungen von den genannten Arten, die aber für den Amateur
keine Bedeutung haben.
-durch �ie ein zuverlässigerer Betrieb möglich ist, den man hinsichtlich der An
forderungen an das System aus ökonomischen, menschlichen oder anderen
Gründen erreichen muß;
-trotz eines Minimums an Bauelementen und anderen Ausfallmöglichkeiten die
geforderte Zuverlässigkeit nicht erreichbar ist;
- selbst mit den zuverlässigsten Bauelementen eine ausreichende MTBF nicht
- I
gewährleistet ist�
00-Y-1 2 r
Bild 9.5.
375
9.8.2.1. llelj9e �eserve
(9.26.)
Da sehr oft kt/t0 < 0,1, kann man mit guter Näherung schreiben
Die mittlere Zeit zwischen den Ausfällen einer Gruppe (r = 1) ergibt sich zu
I fo m 1
frR = k L; - •
(9.29.)
p=i p,
I
Aus Diagramm 9.15. läßt sich trR feststellen. Setzt man beispielsweise m = 1
(keine Reserve), so ist t,R = t., aber für m = 2 ergibt sich
fo
frR = 1,5 k •
j = kt/t0, m! = m-Fakultät.
376
Nachstehend wird die Zeit bis zum 1. Ausfall der Anlage für m = 2 und m = 3
angegeben:
fo
T1�c ""=' k (0,667 + ,,-
r r );
r
(9.32.).
In Auswertung von GI. (9.25.) ist Diagramm 9.16. entstanden. Daraus läßt sich
erkennen, daß mit r = 1 und m > 1 die Zuverlässigkeit in der Umgebung t """ 0
höher ist als für ein nichtredundantes System bzw. Bauelement. Demnach ergeben
sich höhere Zuverlässigkeitswerte, wenn man wiederholt kurze Betriebszeiten
wählt. Da nun aber die Ausfallrate bei Redundanz nicht konstant ist, nimmt die
Zuverlässigkeit mit jedem neuen Betriebszeitabschnitt ab. Man muß deshalb jeweils
abwägen, inwieweit der Aufwand zum Nutzen steht. Für die Ausfallrate ergibt
sich mit r = 1, k 1 und m > 1
=
A A (1 - ex (-}.t)m-I ex (-/.!))
(t ) P = m (9.33.)
1 -(1 - ex <-i.t))m .
Setzt man wieder voraus, daß Ä.t < 0,1, so erhält man mit guter Näherung
(9.34.)
Diagramm 9.17. zeigt die Abhängigkeit von Ä.(t)p. Ist beispielsweise Ä.t 10-3, so
=
wird Ä.(t)p""" 500mal kleiner als)., aber nur 5mal geringer, wenn A.t = 0,1 ist.
377
Bild 9.6.
9.8.4. Bauelementeredundanz
Vorausgesetzt wird, daß nur heiße Reserve zur Anwendung gelangt. Zunächst
soll die Frage beantwortet werden, ob beim Bauelement eine echte Redundanz
möglich ist. Die Antwort hängt von der Schaltung ab, in der sich das Bauelement
befindet. Es gibt durchaus Schaltungsvorgänge, bei denen sich z.B. die Ver
dopplung eines Widerstandswerts nicht auf die Funktion auswirkt, während bei
anderen wiederum Funktionsstörungen auftreten usw. Deshalb muß von vom
herein feststehen, in welchem Maß bei redundanten Bauelementen durch welchen
Ausfall von Bauelementenpartnern welche Toleranzüberschreitung von Parametern
zulässig ist. Nachstehend eine Auswahl einiger Bauelemente, die sich redundant
schalten lassen:
- Widerstände schaltet man parallel, weil sie fast nur infolge Unterbrechung aus
fallen. Es besteht also Identität zur Zuverlässigkeitsparallelschaltung. Man
dimensioniere die Widerstände so, daß bei Ausfall des m-1-ten Widerstands die
übriggebliebenen Partner nicht überlastet werden. Aus Diagramm 9.18.läßt sich
die Belastung redundanter Widerstände bis m = 3 ermitteln.
- Kondensatoren schaltet man prinzipiell in Reihe, weil sie vornehmlich durch
Plattenschluß ausfallen. Elektrolytkondensatoren bilden allerdings eine Aus
nahme, da es zuweilen vorkommt, daß durch Oxydation der· Plattenanschluß ·
unterbrochen wird. Bild 9.6. zeigt beide Möglichkeiten der Reaktion auf die
Ausfallursachen. Die Dimensionierung eines jeden Kondensators hat so zu
erfolgen, daß bei den geschilderten Ausfallmöglichkeiten keine Gefährdung für
die übriggebliebenen Kondensatoren besteht.
- Dioden bzw. Gleichrichter schalte man wie Kondensatoren. Es kommt bei ihnen
allerdings noch die Bedingung des maximalen Stromes hinzu.
- Kontakte schalte man parallel, sofern .dabei keine hochfrequenzmäßigen Ge
sichtspunkte verletzt werden.
- Röhren und Tran�istoren kann man nur über spezielle Netzwerke redundant an
ordnen.
9.9. Verfügbarkeit
378
meter lp (mittlere Funktionsdauer, die in der Praxis nachgewiesen wurde) bzw. Ir
kein ausreichendes Kriterium für den Gebrauch einer Anlage. Man muß bei der
Konzeption eines Systems weiterhin berücksichtigen,
-in welchem Umfang es gewartet werden muß und kanri;
- wie hoch die MTBF ist;
-ob stets ein Wartungs- oder Reparaturingenieur bereit sein muß;
-ob die Ausfallursache schnellstens erkannt und beseitigt werden kann;
-ob sich das ausgefallene Bauteil sofort ersetzen läßt;
- in welchem Maß Wege- oder andere Zeiten vom Augenblick der Meldung des
Ausfalls an bis zur vollständigen Beseitigung einzuplanen sind.
Die aufgeführten Punkte zeigen, wie berechtigt es ist, eine Beurteilung der Zuver
lässigkeit nicht nur nach lp vorzunehmen. Eine wesentlich bessere Beurteilung er
hält man durch die Verfügbarkeit. Man unterscheidet dabei die augenblickliche
und die Dauerverfügbarkeit. Die augenblickliche Verfügbarkeit ist die Wahr
scheinlichkeit, mit der ein System zu einem beliebigen Zeitpunkt t einsatzbereit
sein muß. Ist die sogenannte Reparaturrate fL = Reparaturen/h bekannt, so
braucht man sie nur in Verbindung �it ..1. zu bringen und erhält
(9.35.)
Die Auswertung dieser Formel ist nur dann zweckmäßig, wenn man entsprechende
Reparaturen/h einhalten kann. Die Dauerverfügbarkeit stellt die Wahrscheinlich
kei t dar, ·mit der das System für sehr lange Zeit einsatzfähig ist.
1
V = _11-_ = ____
' (9.36.)
·
A + J.t 1 + lrep
Ir
l
.
trep =- -gesamte Reparaturzelt, . d"Ie SICh zusammensetzt aus lrep =Iman+ fs"r'
J.t
t'man -Zeit, die für die Reparatur ohne Wartung benötigt wird, lser- zusätzliche
Zeit des Services, in die beispielsweise die Wegezeit mit eingeht.
(9.37.)
V = --= (9.38.)
l + S t�ep
It"
Aus Diagramm 9.19. kann man die Verfügbarkeit ermitteln.
379
9.10. Zuverlässigkeit in der Praxis des Amateurs
Die nachstehenden Merksätze sollen dem Amateur helfen, die Fragen der Zu
verlässigkeit besser zu berücksichtigen:
- Vergiß die Hinweise deiner Kameraden nicht, denn sie beherrschen bereits das,
was du dir gerade erst aneignen willst.
- Gewöhne dir vom ersten Tage deiner Tätigkeit als Amateur Exaktheit an.
- Beachte die für die jeweilige Technik, mit der du dich gerade beschäftigst, be
stehenden Grundsatzprobleme.
380
Diagramme zu Abschnitt 9.
70°
8
LO 6 �� LD =f (.1..Jo) f=
�
LD0 4 r--- LD0 '--
8 r-- -
Lebensdauer vonßo/iermaferilll
2
'\
-· · - ·-
70·1 1\,_
8 ::::=
::: ..
6'
"
-- -· - -- J....
-- .. ··- j_ '\.
70 2
"
I
'\. Diagramm 9.1.
Lebensdauer von lsoliermaterial
8 -
5 r=- ==
·
� !-- --t--=
temperatur des lsoliermaterials Hartpapier
J !--- -- �
I um 35 °C, dann ist eine Abnahme der Le
z
l '\ bensdauer von 0,1 gegenüber der ursprüng
70"3 lichen zu erwarten.
0 80 100
70-s
A.inh·1Z
). v. Popierkondensa-
�
J Ioren ). /
rfft)
=
z
Parameter• Umgebungs-
6 tem eratur '(l '/ s\ //
10"
8
6
�
...�"
J A'S
)'Y'
10ß7 / /V/
6 Diagramm 9.2.
*
3 y Ausfallrate von Papierkondensatoren
z / /V
V//! Beispiel: Ist das Verhältnis der tatsächlich
am Kondensator liegenden Spannung U zur
Nennspannung des Kondensator UN gleich
0,5, so ergibt sich bei einer Umgebungs
/I' temperatur von 40°C eine Ausfallrate
/ I 2 = 5,5 · to-s h-1•
20 40 60 80 700 17,0
1L in%
UN
381
70
r--- Parameter' Kerumikkon- II I Diagramm 9.3. Zunahme des Ausfalls
I
� ....V
.
des Ausfallverhaltens) um den Faktor 5,
wenn sich bei konstanter Temperatur die
� -r-""
anliegende Spannung von 10% auf 90%
ändert.
0 20 'tO öO 80 700 120
�in%
)t-.. M"C R(t)=f(t)
.80 \�70'C
' �fa//verhalf11nd�von
Parameter: Temperatw
...... Tantrzl
safo[M
60
-· ·-
�1- 1-- -r-
r--... 90'C I
' -
r-....1...._ Diagramm 9.4.
Ausfa//kriferium: JR> BOpA
I Ausfallverhalten von Tantalkondensatoren
I
20 Beispiel: Der Bestand von Tantalkonden
I
satoren hat sich nach 9000 h auf 65%
I verringert.
0 z 4 6
10-8
� /
?., inh"1 7
6 I
5 V I I
4-
120% / I
....V
.
/ I 1
3
"..
2
100% // I
V
/
'/
V�
,j
109 - ...,..,. /2JJ �
8 /
7 /
6
5 JY
*
•, /
: J
Diagramm 9.5,
3
·I /V Keramikkondensatoren
:t =f('f9.)
Ausfallrate von Keramikkondensatoren
l/
'f9.=Umgebungstemperafur U = UN = 100% vorhanden, dann erhält
, man ein J. = 10-7 h-1•
10-8
0 20 60 80 700 72JJ
-6- in 'C
382
10-s
,1, ni h-'!
5 /
/ / /
4
Elektrolyt-Konden
I I satoren ?v•f(19>)
-1 / q� az;
3
o,1V
u;;;,n Parameter: Tf-
/
VI /I V
2 nenn
'
10-s I
8
6
5 / Diagramm 9.6. Ausfallrate
4 / /_ von Elektrolytkondensatoren
3 J
2
V
J V I I Beispiel: Beträgt U/ UN =
VI
7
I I Ii
mit {}= 30°C eine Ausfall
rate von etwa 5 w-sh-1•
·
20 40 60 80 19> 00
in ,0 7
Schichtwiderstände
Ä/h
Ä -lff;,} P·Belastung
farameter' Umoebunostem eratur
70-5
J
8
7
I
5
6
/
• J
I V 1/
�
'- ·- -
1-J�'� �/IV
V./ V
� I
/
/
Jo-•
9
8
7
'Lo:S..
6
.....
- � ""
I
s
o•C.,.....
* Diagramm 9.7.
J
[.....f'" Ausfallrate von Schichtwiderständen
� I
f..-� Beispiel: Beträgt das Lastverhältnis
I P/PN =80%, so kann man bei einer
Umgebungstemperatur von 60 °C mit
7 I i.= 2 to-sh-1 rechnen.
·
20 60 80
383
s.
a•· f �
\�(/
1, ).J.. •J.N(1
von
·f(lft,+a•f�A�
Kundfrmkro
� ren
0,Sr\:..... /
� _J'
of- ·-·-
-o.5 i
I Diagramm 9.8. Ausfallraten von Röhren
O,BS 0,9 0,95 1,0 1,05 1,1
.!!n_
'-'I>nenn
2,0
� 17
2 Transistor (Be)
1/ I ?. f(-&-j)
= Diagramm 9.10.
108 8
Parameter: Belasfungsarto Ausfallrate von Germaniumtransistoren
6 "' Impulsbelastung
� �Dau�rlast
"•
Beispiel: Für 10 in Serie geschaltete Einheiten, von denen jede eine Zuverlässigkeit von
0,99 hat, ergibt sich eine Systemzuverlässigkeit von 0,9.
25 Amateurtechnik 385
3
II N=f(!.r}
Nz f(t,)
z
Parameter, miHlere
Bauelement
-0
�
Ausfallrateder,, 70.
8
ö
-./ /
-�"
\�
I ,, ·-- � · - --
,\"
,� ,, I
-�"
,�
/ /
,,
h\'
,/ ,� II
1 ,'
J•'<:i-
,�
sy.:L-
,,
-
�
I
,/
11
�
I
0
10D76S t, J 2
·trjh
Diagramm 9.12. Mittlere Funktionsdauer und Anzahl der Elemente
Beispiel: In einer Serienschaltung soll eine mittlere Funktionsdauer von 500 h erreicht
werden. Beträgt der mittlere Wert der an der Schaltung beteiligten Elemente w-sh-\
dann kann man 2000 Elemente verwenden.
386
1, 0
R(t
��
0,9 ff(t)·f {f;} und F(tJ=f{t} 41
48
\ az
a7
1\ 43
! 1--I--
1 49
az 44 0,6 48 1,0 1,2 7,4 1,6 7,8 2,0 2,2 2,ft. 2ß
t noch
Systeme, so ergibt sich noch für die Funktion zum Zeitpunkt die Wahrscheinlichkeit
von etwa 37%, oder es befinden sich zur Zeit 37% Systeme in Funktion. Die Un-
·
387
06
, �-----.'--i�-F--:A--71":...__- Rp(l)=f(Hi(t/} -----l
R;(tj=Rn(t)
fbrameter,n•Anzahl derparal
lel geschalteten Einheiten
Beispiel: Es habe jede Anordnung eine Zuverlässigkeit von 40%. 6 dieser Systeme (es
können auch Elemente sein) ergaben aber parallelgeschaltet eine Zuverlässigkeit von 96%.
2,6
tr·l?·k /
to
2/1
./ lr·l?·k�f(
/ to m)
2,2
2,0
-- ---- /
-
-;;
/I
Diagramm 9.15.
Funktionsdauer und heiße
7,8 Reserve
I
I leren Funktionsdauer. Mit.
I
m = 4 steigt trum mehr als
m•1
F====
r==
1--
3:P!!)_ - f (J.t)
i\.
1-- Parameter: m
/
10-71-- - f- 1-
2 1/
8
6
5
4
.a
/ Jj-'rf-
2
V I
4-J
2 I I
/ I
3 V I
Diagramm 9.17.
I Die Ausfallrate redundanter
'I '
Anordnungen
V
-·
10
1/ l Ist 2t = 0,1, so vereinfacht
sich die Ermittlung der Aus
fallrate.
Beispiel: Ist m- 2, dann er
I gibt sich eine Verringerung
V -I
i
der Ausfallrate um den Fak
- tor 10.
10 - -
10� 2 3 45G870J 2 34568102 2 3 456870
-1
2 3
�-t
389
2,0
ß*
!..fL '*"�---�
Pa ..,..Va.z
1,8 p;�f(Ki/Ra)
Pa*
Parameter'a /
1,6
I/ T,f_....
.. �
1,4
--- - I-I- -- - - f-- -lll- ./ 7.33
1,2
I i .....,.-
...- �"""
1/ 1...t:::�
..: I
1,0 �� II
)I
�
0,8 -- II
- I
--
_,.""' I
.......- II
Oit II
110-2 2 3 '15678910-1 2 3 '15678970° 2 J 'f5678!Jl01 2 3ft.5678!1702
R;/Ka
Diagramm 9.18. Dimensionierung redundanter Widerstände
Bei Ausfall eines redundanten Widerstands darf keine Überlastung der in Funktion
gebliebenen Widerstände eintreten. Daran ist auch'noch der Innenwiderstand der Strom
quelle beteiligt.
Beispiel: Mit M = 3 (was einem a == 1,5 entspricht) muß man für Ri/Ra = 10 jeden
Widerstand so auslegen, daß er das 1,3fache der gesamten Last verträgt.
390
1,0
r-- 1- l.LT�
I �=t(!;:J
·-
'
II r-....
'I
I .....
II
L)4 u 1'-
i "r......
I ,,
0,2
I I'
----
0 I
2
70- 2 3 * 56 8 70-1 2 3 * 5 6 8 70° 2 3 * 56 8 701
Um möglichst immer über eine kostspielige Anlage zu verfügen, muß man die noch zu
erreichende MTBF und den Service berücksichtigen.
Beispiel: Die Verfügbarkeit beträgt 90%, wenn trep/tr = 0,1 ist.
FaktorZ
100
8
,z
6 60%
4
--
--
�""'...
---
-r--
90% '
1-1-.. .......
2
--- t:-... ...�
I'"·r-- .. ......:
� I'
95%
1
�r---.� .. �
r-..r-..
'
� ......
�"".
' ...
�
��'
faktor Z als Funktion der fehlerzahl n
Paramüer: statistische Sicherheit S
fp•Z·tm
2
tm-theoretische mittlere Funkflansdauer ....��
.
tp -praktische mittlere Funktionsdauer ��lli
-
2 3 4 56 78810° 2. 3 * 5 6 7 8 9 701 2. 3 4 56789702
fehlerzahl n
Diagramm 9.20.
391
Literatur zu Abschnitt 9.
Störmer, H.: Über die Zuverlässigkeit von Anlagen mit Reserveelementen, AEÜ 7/1962
Wilde, H.: Die Bestimmung der Zuverlässigkeit und Lebensdauer, ATM, Mai 1962
10. Mikrowellentechnik
Die Fortleitung elektromagnetischer Wellen oberhalb 1000 MHz mit Hilfe von
Hohlrohrleitern wird bereits auch von Funkamateuren mit Erfolg durchgeftihrt.
Zur Beherrschung dieser Technik ist ein umfassendes Wissen notwendig. Des
weiteren sind zur Realisierung von praktischen Aufgaben entsprechende mecha
nische Fertigkeiten und geeignete Werkzeuge erforderlich.
Um die Einarbeitung in diese Problematik zu erleichtern, wird eine bestimmte
Auswahl theoretischer Grundlagen geboten. So wird z. B. auf die Komponenten
der E- und H-Wellen im Rechteckhohlleiter eingegangen, während die E- und die
H-Wellen im Kreishohlrohrleiter kaum behandelt werden. Die genannten Bezie
hungen lassen sich sofort in der Amateurpraxis anwenden.
10.1.1. Recbteckhohlrohrleiter
Aus Bild 10.1. sind die Abmessungen des HL und die Koordinaten ersichtlich. Die
Abmessungen a und b beziehen sich auf die Innenmaße des HL. Die Leitfähigkeit
der Rohrwandung muß sehr gut sein; darum ist die Oberfläche beim Hohlraum
resonator poliert. Es soll ferner angenommen werden, daß das Rohrinnere aus
Luft besteht. Von Interesse sind nun die zu wählenden Abmessungen des HL hin
sichtlich der zu übertragenden Wellenlänge, der Transport der HF-Leistung und
Bild 10.1.
393
Bild 10.2.
(10.1.)
und
ß:n we:n
A und A' (10.2.)
K2 K2
= =
rechnet:
m m:n . n:n . ,�
e., = +A - E0cos -- x sm- ysm(w,- ßz)
a a b
n . m:n n:n
e
11
= +A b E 0 sm0xcosb ysm(wt- ßz) .
. m:n . n:n .
e. = E0 stn-x sm-b ysm( wt- ßz) (10.3.)
. a
�. = 0
, n . m:n n:n
�x -A ES
o lll xcos ysm(wt- ßz)
.
b 0 b
=
m:n :n
�11 = + A' !!!__ E0 cos x sin n ysin (wt- ßz)
a a b
394
Bild 10.3.
(10.4.)
(10.5.)
c = 3 · 109 m/s.
Die Beziehungen gelten sowohl für E- als auch für H-Wellen. Es läßt sich ersehen,
daß mitm= 1 und n = 0 Äg = 2a wird, also unabhängig von bist. Die Wellenlänge
im HL ist immer größer als im freien Raum (Diagramm 10.1.);
).
(10.6.)
v�-(:J2
Oder �it Kenntnis der Rohrwellenlänge ergibt sich
J.H
A= •
(10.7.)
v� +(�:r
395
Der Zusammenhang der Phasengeschwindigkeit im HL mit der Geschwindigkeit
der elektromagnetischen Wellen im freien Raum ist
(10.8.)
(10.9.)
ferner ist
(10.10.)
ß =
�
}.H
=
2n
I.
v1 - (�)2. Ag
(10.11.)
Hat man im HL ein von Luft abweichendes Dielektrikum, so verändert sich .A.H,
weil im Nenner von Gl. (10.6.) noch Ve;: einzusetzen ist. lnfolge der endlichen
Leitfähigkeit der HL-Wände entstehen ohmsehe Verluste (Cu als Rohrwand
material). Sie betragen für die HwWelle
0,024
.!!__
b
+ (�)2
05
a'
cx (10.12.)
v4 - (�r
=--.
a'II
·
((�r
1+
b )2 '
cx - --,::0,=0=24=::;::::::::: .
(10.13.)
v1 - (�.:r
=
b 1+
1/l. a
cx in Np/rn.
( 10.14.)
Emn
Zinn.
396
H
EOI E17 --
Hol -
-
Hn
m=O kein E-Haxima
m= 7 11in E-Haxima
Aus Bild 10.4. sind die Verhältnisse ersichtlich. Der mathematische Aufwand ist
beträchtlich. Die Momentanwerte der Komponenten werden nicht behandelt.
Zum weiteren Verständnis werden lediglich die Wurzelwerte der Bessel-Funk.tionen
·
X01 2,41
= X�1 = 3,83 n-te Wurzelstelle der Bessel-Funktion,
X11 =�3,83 x;1 = 1,84 m-ter Ordnung, sonst der Ableitung
X02 =jfi,52 X�2 = 7,02 X für E-Typ X' für H-'Typ
x12 = 7,02 x;, = 5,33
Der 1. Buchstabe (m) gibt die Anzahl der Knotendurchmesser oder die Anzahl der
Maxima längs des halben Umfangs an. Der 2. Buchstabe (n) kennzeichnet die
Anzahl der Minimakreise längs des Radius R. In Bild 10.5. sind dazu einige Bei
spiele dargestellt. Die Eon·Wellen existieren ebenso wie die H0n-Wellen (im Recht
eckleiter sind die E0n jedoch nicht vorhanden). Die E01-Wellen werden für HL
Drehkupplungen verwendet, die H01-Wellen dagegen zur Übertragung der Milli
meterwellen (auf Grund der geringen Dämpfung).
g R ' g R '
). 2nR
(10.17.)
=
g Xmn '
397
Daraus läßt sich in Verbindung mit Tabelle 10.1. erkennen, daß die H11-Werte
die höchste Grenzwellenlänge hat, nämlich Ag= 3,4R. Die Rohrwellenlänge ist
l
ÄH =
/
Jv' t-
( )2
Ä
• (10.18.)
-y
(10.19.)
0,012 (0,66AjR)2
(10.20.)
<X = R. rf · r1 - co/J6AJR)2
Allgemein läßt sich zur Übertragung der Leistung folgendes feststellen: Solange
das Phasenmaß reell ist, wird Wirkleistung übertragen (oberhalb/g). Des weiteren
ist ein großer Rohrquersclmitt und ein einfacher Wellenmodus günstig für die
Übertragung der Leistung (H01 und H10):
10.1.3.1. Drosselkupplung
Bild 10.6.
398
2
10.1.3.2. Winkel
Aus Herstellungsgründen kommt für die Belange des Amateurs nur der geknickte
Winkel nach Bild 10.7. in Frage. Erfolgt der Knick über die Breitseite, dann ist
I= ÄH/4. Alles.weitere ist aus Bild 10.7. zu ersehen.
10.1.3.3. T-Stiick
Als einfache Verzweigung kann man die T-Verzweigung (Bild 10.8.) verwenden.
Führt man dem Arm 3 die Energie zu, dann sind in Arm 1 und 2 entgegengesetzte
Felder vorhanden. Führt man dagegen dem Arm 1 und 2 gleichphasig Energie zu,
so ist theoretisch in Arm 3 keine Energie vorhanden.
10.1.4.1. Kopplungsschlitze
Die Kopplung zwischen 2 Rechteck�HL kann man mit sogenannten Schlitzen der
Länge ÄH/2 durchführen (Bild 10.9.). Die Lage dieser Schlitze an den Seiten be
stimmt das Kopplungsmaß. Eine direkte Anwendung erfolgt beim Richtkoppler.
Bei ihm sind 2 Schlitze im Abstand ÄH/4 vorhanden, so daß für die Betriebsfre
quenz in dem einen Arm sehr geringe Energie vorhanden ist (Anwendung in der
Meßtechnik und in Mischstufen).
a: keine Kopplung
b=feste Kopp lung
c� Längs-u. auerströme kompliziert
=
d
Bild 10.9.
d�feste Kopplung
e =keine Kopplung
f =günstige Jtrahlung
399
Dick�d=qOSb
Bild 10.10.
gemischt
10.1.4.2. Blenden
SIDT'
T
Die induktive Blende ergibt sich zu
J.H :n
2 (T' ); a'
Yi::::: -acot (10.22.)
a
-
y - relativer Leitwert
a'b z
V
(CJ7) --'-1
b:::::::
Ä. 2a (10.23.)
b
( )2
- -1
b'
10.1.4.3. Stift
Zur Widerstandstransformation kann man in den HL gemäß Bild 10.11. einen
leitenden Stift mehr odler weniger tief hineinragen lassen. Bei geringer Eintauch
tiefe wirkt er als Kapazität, bei größerer Eintauchtiefe dagegen als Induktivität,
für H70
Bild 10.11.
Stift
400
nm schließlich bei einer Resonanzwellenlänge Äs als Serienkreis zu arbeiten. Zur
Einstellung der Transformation ist sowohl die Eintauchtiefe als auch der Ort im
HL von Bedeutung. Wählt man S/b 0,5, bfa = 0,5 und dfa = 0,05, so ergibt
=
sich S = 0,6 als Stiftkonstante. S benötigt man wieder zur Ermittlung von y;
(10.24.)
')..fa = 1.
Aus Bild 10.i2. sind die Abmessungen einer solchen Scheibe zu ersehen. Sie läßt
sich ebenfalls z. B. zu Anpassungszwecken verwenden. Ist die geometrische Länge 1.
und die Wellenlänge im HL jetzt
(10.25.)
so hat man eine zusätzliche Querkapazität im HL. Bei H-Wellen wählt man
/8 = .Ä.H/4. Die Scheibe sollte verschiebbar angebracht werden, so daß sie E-Wellen
reflexionsfrei durchläßt und H-Wellen teilweise reflektiert.
eh
Bild 10.12.
HL
Die Anregung einer H01-Welle geschieht mit einer Antenne, die in den HL hin
einragt (Bild 10.13.). Ist die eine Antenne kurzgeschlossen, dann besteht nach der
anderen Seite ein reflexionsfreier Durchgang. Sind beide Seiten richtig angepaßt,
�
fl#!�.
• Eo
, Bild 10.13.
26 Amateurtechnik 401
so ist für h/a = 0,5, d/a=0,03 und ZE=70 n der Abstand Ma=0,25. Man kann
natürlich auch kleine Dipole und Schleifen wählen. Dadurch werden aber nicht
sehr einfache Wellentypen angeregt.
10.1.6. Hohlraumresonatoren
p
erforderlich. Die beiden 1. Zahlen kennzeichnen bekanntlich den Wellentyp (hier
also die Resonanz), die 3. Zahl gibt die Anzahl der Maxima oder Minima in
z-Richtung an (man hat ja infolge der Begrenzungswände stehende Wellen).
I c ( ) ( )2 ( p )2
llrcs=2 V a
m z n
(10.26.)
+IJ +T
2
fresE =2c(�
Xmn)2 (p)
+ T ·
(10.27.)
Bei der E110-Resonanz findet eine Anregung mit E11 statt, der Abstand der beiden
Kurzschlußwände ist dabei so groß, daß kein H101 entsteht (also I< ÄH/2 der
H10-Welle). Bei der E010-Resonanz des Kreis-HL ist diese der einfachste Wellen
typ. Man wendet ihn oft sowohl bei Rechteck-HL als auch bei Kreis-HL an, weil
sich die Hohlraumlänge frei wählen läßt. Die Dämpfung des Hohlraumresonators
mit Cu als Leitermaterial ist
44
d= , ;o-5 (2+ �); (10.28.)
402
Diagramme zu Abschnitt 10.
101
9 Diagramm 10.1.
�q
i\, 6
5 �=f(�) Verhältnis von Wellenlängen
2
-- -- -- f-- -- j......--"'
7 zur Grenzwellenlänge gleich
0,625, so wird das Verhält
�: nis der Rohrwellenlänge zur
0 ! Wellenlänge im freien Raum
0,1 o,z 0,3 O,lf. 0,5 0,6 D,7 0,8 0,9 0,95 7,0 1,6.
?./ltg
=
.
.=
Funkstörspdnnung als Funktion der Frevuenz-
Funkstörgrade O.N,K -
-
Eine AngobeindB ist möglich, dann findet
-
eine Bezugnahme auf 1jJ Va OdB statt.
'
r--.... fl/,c; j
' ....i'-.. 2m V
I' 1 111
tl/;::,)
1-- Diagramm 10.2.
'+OOpV
Funkstörspannung
'
1-- --
Zur Vermeidung von BCI
1
�I' und TVI muß man dafür
sorgen, daß die Zuleitungen
a-
(zum Sender, vom Netzgerät
usw.) entsprechend geringe
25uV Störspannungen aufweisen.
Beispiel: Bei 3,5 MHz darf auf der Leitung zum Netz keine höhere Spannung als etwa
460 !J.V an der Grenze des Funkstörgrads N(F2) anliegen. Es wurden aber nur 200 !J.V
gemessen. Damit werden die Bedingungen gut erfüllt.
Für Störfeldstärken (Ausbreitung durch die Luft) gelten:
Funkstörgrad G (F1) = 100 !J.V/m in 30m Entfernung,
Funkstörgrad N (F2) = 100 (.LV in 10m Entfernung,
Funkstörgrad K (F3) = 40 (.LV/rn in 10 m Entfernung.
Diese Werte beziehen sich auf Frequenzen zwischen 30 MHz und 300 MHz.
403
Literatur zu Abschnitt 10.
Kretzer, K.: Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker, Band III, Verlag für
Radio-Foto-Kinotechnik GmbH, Berlin-Borsigwalde
404
Schlagwortverzeichnis
405
Antennenankopplung 123 Bessel-Funktion 397
Antennenlänge 323 Bestimmungsgleichung 37
Antennenpolarisation 329 -,Einteilung 38
Antennenwirkungsgrad 325 Betriebsgüte 162
äquivalenter Rauschwiderstand 292 Betriebswellenlänge, Berechnung 170
Arbeit,elektrische 83 Betriebswerte, statische 252
-,mechanische 128 Betriebszeit, eigentliche 361
Arbeitskontakt 351 Betriebszuverlässigkeit 358ff.
Arbeitspunkt 143 Bewegung 130
Arbeitssteilheit 143 Bewegungsgesetz,Newtonsches 128
Arbeitswiderstand des Transistors 278 bezogene Abweichung 66
Audion 179 Bezugsfrequenz 238
Audionkombination 179 Binomischer Lehrsatz 20
Ausfallrate 359 Binärsystem 344 ff.
-,Abhängigkeit 362 Blenden 400
-,Baugruppen 363 Blindkreis 318
-,Elektrolytkondensator 383 Blindleistung 94
-,Faktor zur Ermittlung 366 Blindstrom 94
-,Germaniumtransistor 384 Blindwiderstand 101
-, Kennwerte 362 -,Spule 110
-, Keramikkondensator 382 Blindwiderstände und Frequenzen 138.
-,konstante 361 139
-,mittlerer Wert 362 • Blockierungskennlinie 213
-,Nennbedingungen 362, 363 Bogen,Beziehung zwischen Winkel und
-,Papierkondensator 381 60
-,redundanter Anordnungen 389 Bogenmaß 60
-, Rölire 384 Bogenstück 60
-,Schichtwiderstand 383 Boltzmann-Konstante 130
-,Tantalkondensator 382 Bootstrapschaltung 256
Ausfallwahrscheinlichkeit 358 Breitband-Symmetrierglied 329
Ausgangsleitwert 232 Breitbandverstärker 145ff., 269
Ausgangstransformator, Näherungs- - mit Bandfilter 150
formeln 114 - mit Einzelkreis 148
Ausgangsübertrager 262 Bremsgittermodulation 174
Ausgangswiderstand 234 Briggscher Logarithmus 27
augenblickliche Verfügbarkeit 379 Brückenmessung 326
Brückenschaltung 211
Badewannenkurve 360 Brummspannung 210, 222
Balance-Modulator 175, 176 Bulk 289
Bandbreite 111, 122, 297, 331
Collins-Filter 168
-,absolute 121
Bandfilterkopplung,Selektivverstärker 201 Dachabfall 198
Bandpaß 307ff. Dämpfung 395ff.
Bandsperre 308, 311 Dämpfungsmaß 302
Bandspreizung 194 Darlington-Verstärker 247
Barkhausensehe Röhrengleichung 142 Dauerverfügbarkeit 379
Basis 16 dekadische Logarithmen 75
Basisableitwiderstand 256 dekadischer Logarithmus 27
Basisleitung,Widerstand 242 dekadisches System 344
Basisspannungsteiler 244 Demodulation 179 ff.
Basisschaltung 231 - amplitudenmodulierter Signale 179
-, Senderendstufe 278 -,ESB (SSB) 180
Basisstrom, gleitender, Vorwiderstand 245 -,FM 181
Bauelement 367 Dezibel/Neper 141
Bauelementeredundanz 378 Dezimalbruch, Umwandlung in Dual
Beschleunigung 130 bruch 346
406
Dezimalzahl, Umrechnung in Dualzahl Durchlaßkennlinie 213
345 Durchlaßverlust 209. 213
Diagramme 78, 131ff., 200ff., 220ff., dynamische Steilheit 143
293ff., 336ff., 381ff., 403 dynamischer Induktivitätswert 323
Dichte 128 - Kapazitätswert 323
Dichtetafel 128, 129
Dielektrika 97 effektive Antennenhöhe 324
Dielektrikum, geschichtetes 79 Effektivwert 93
dielektrische Scheibe 401 e-Funktion 21
Dielektrizitätskonstante 97 Eingangskreis, Empfänger- 123
- im Vakuum 131 Eingangsleitwert 237
Differentialquotient 62 Eingangsstufe, Aufbau 240
Differentialrechnung 62ff. Eingangsübertrager 262
-,Beispiele 66 Eingangswiderstand 232, 234 253
Differentiationsregeln 64 - einer Leitung 314, 337, 3J 8
Differenzfrequenz 185 Einheiten, Vorsätze 17
Differenzierglied 101 Einheitskreis,Winkelfunktionen 56
Differenzverstärker 257 einlagige Zylinderspule, Induktivität 107
Diffusionsspannung 219 Einsattelung 152
Diodenabstimmung 219 Einseitenbandmodulation 175
Diodengleichrichtung 179 Eintonmodulation 175
Dioden, Verwendung 208ff. Einweggleichrichtung 211
Dipol, Anordnung 332 eisenlose Endstufe 265
Dipollinie 332 Eisenquerschnitt 113, 114' 263
Dipolwand 332 elektrische Arbeit 83
Dipolzeile 332 - Feldstärke 394
Direktor 328
- Leistung 83
Disjunktion 350
elektrischer Widerstand 80
disjunktive Normalform 353
elektromagnetische Wellen 393
Doppelleitung, Induktivität 106
Elektron, Ruhemasse 131
-,Kapazität 98
Elektronenradius 131
-,Wellenwiderstand 138
Elektronenröhre 142ff.
Doppelschleifendipol 342
Elektrotechnik, Formeln SOff.
Doppelseitenband 175
Elementarladung 131
Drahtdurchmesser 113ff., 263
Emitterschaltung 231
Drain 289
Emitterstrom 231
Drain-Schaltung 292
Emitterwiderstand 255
Drehkondensator, Kapazitätsänderung
Empfängereingangskreis 123
137
Empfangskreis, Schwingkreisdaten 187ff.
-, kapazitätsgerader 99
End-Halbglied 303
Dreieckschaltung 95
Endstufe,eisenlose 265
Dreipunktschaltung 191, 192
- in A-Betrieb 259
-,induktive 283
-,Wirkungsgrad 279
-,kapazitive 283
Drossel,Berechnung 112 Energie,gespeicherte 97
-,Verlustleistung 136 -,kinetische 129
Drosselkupplung 398 - im Magnetfeld 105
DSB 175 -,potentielle 129
Dualsystem 344ff. Energiekonstante 225
Dualzahl 344 Erholungszeit 226
Durchbruchgebiet 209 ESB 175
Durchbruchspannung 215 E-Typ 394
Durchgriff 142 Exponent 16, 27
Durchgriffsverzerrung 154 Exponentialfunktion 21, 54, 76
Durchlaßbereich 302 Exponentialskale 35
Durchlaßgebiet 209 E-Welle 393
407
Fakultät 20 Gegenkopplung Spannungs- 157
Faltdipol 328, 331 -,Strom- 157
-, Beziehung zum A/2-Dipol 341 Gegenkopplungsgrad 157
Faraday-Konstante 131 Generator, RC- 283
Feldeffekttransistor 288 ff. Germaniumtransistor,Schaltsymbol 230
Feldstärke, elektrische 97, 394 Gesamtwirkungsgrad 162
-,magnetische 105, 394 geschlossener Stromkreis 84
Feldwellenwiderstand 396 Gesetze, Kirchhoffsche 86
PET 288 Gewicht,spezifisches 128
-,N-Kanal- 288 Gitterbasisstufe 181
-,Schaltsymbol 288 -, Beispiele 184
-,Sperrschicht 288 Gitterkreis,Parameter 163
Filter 300ff. Gitterspannung, Momentanwert 143
-,Beispiele 309 Gitterverlustleistung 164
-,Größen 304 Glättungsfaktor 216
-,RC- 311 gleichförmige Bewegung 130
Filtertyp 302, 311 Gleichgrößen 231
i
Ferritantenne 333 Gleichrichterschaltung, charakteristische
Formfaktor 156 Werte 211
fortschreitende Welle 313 -,Stromflußwinkel 220
Fotodioden 220 Gleichrichtung, Einweg- 211
Treiberstufe in A-Betrieb 259 -,Zweiweg- 211
Freiwerdezeit 212 Gleichgrößen 81
Frequenz 93, 300 Gleichstromkopplung 246
-,normierte 300 Gleichstromkreis 80
frequenzabhängige Gegenkopplung 157 -,Beispiele 89
Frequenzen und Blindwiderstände 138, Gleichtaktunterdrückung 258
139 Gleichung 37ff.
Frequenzhub 177 -,Beispiele 48
Frequenzmodulation 176 -,grafische Lösung 41
-,Schaltungen 177 -,identische 37
-,Zeitfunktion 177 -, Wurzel- 41
Frequenzteiler 357 -,1. Grades mit 1 Unbekannten 38
Frühausfälle 361 -, 1. Grades mit 2 Unbekannten 42
Funktion 21, 53ff. -, -,Additionsmethode 42
Funktionen von n 72 -,-,Einsetzungsmethode 44
Funktionsdauer, mittlere 366, 386 -,-,Gleichsetzungsmethode 43
-,-,von Amateurgeräten 374 -,-,grafische Lösung 44
- und heiße Reserve 388 -,-,Subtraktionsmethode 42
FunktionsgleichUflg 41 -,2. Grades mit 1 Unbekannten 45
Funkstörspannung 403 -, -,gemischtquadratische 46
Funktionstabelle 356 -,-,quadratische 45
-, -,reinquadratische 45
Gaskonstante, allgemeine 130 Glied, absolutes 45
Gate 289 -,lineares 45
Gate-Schaltung 291 -,quadratisches 45
Gate-Spannung 289 Gravitationskonstante 131
Gatter 350 Grenzfrequenz 234, 300, 397
Gaußsehe Zahlenebene 69 -,obere 201,295
Gegenfunktion 58 Grenzwellenlänge 395, 397
Gegengewicht 327 Grenzwert 63
Gegeninduktivität 123 Grid-Dip-Meter 327
Gegenkathede 55 griechisches Alphabet 77
Gegenkopplung 156, 247 Großsignalstromverstärkung 267
-,Beispiele 250 Grundglied 303
-,frequenzabhängige 157 Groundplane-Antenne 327
408
Grundskaie 35 Impulsdauer 197
Grundzahl 16, 27 Impulsformerstufe 214
Gruppengeschwindigkeit 395, 396 Impulsfolgefrequenz 197 200
Gruppenstrahler 332 lmpulsleistung/Verlustlei;tung' Verhältni·s
Güte 102 298
Impulsmodulation 198
Halbglied 303
Impulsspannung 199
Halbwellendipol 327, 331
Impulstechnik 197ff.
Halbwertsbreite 330
Impulsverstärker 198
Halbwertzeit 100
indirekt geheizter Widerstand 226
Halbwinkelsatz 56
Induktion, magnetische 105
harmonische Bewegung 130
induktive Antennenankopplung 123
Haupttangente, Maßzahl 57
- Auskopplung 167
Hautwirkung 95 - Dreipunktschaltung 191 192 283
heiße Reserve 374,376 induktiv-galvanische Koppl�ng i 66
-, -, Funktionsdauer 388 Induktivität 104, 106
HF-Verstärker,Beispiele 276
-,Kompensations- 270
- mit Transistoren 269 -, primäre 262
-, selektive 272
Induktivitätswert 323
-, Vierpolparameter 237
Imlenwiderstand 142
HF-Prüfgenerator 327
-,Instrument 86
HF-Eisenkemspule, Induktivität 107
Instrument,Imlenwiderstand 86
HL-Widerstand 227
-, Meßbereichserweiterung 86
h-Matrix 232
Integrierglied 101
Hochfrequenzoszillator 283
Interpolation 30
Hochpaß 306, 308, 311
Inverter 350
Höchstwert 93
Höckerfrequenz 152 Jedermann-Modulation 177
Höckerstrom 217
kalte Reserve 374,376
Hochzahl 16
Kapazität, Definition 96
Hohlraumresonator 402
Hohlrohrleiter mit Kreisquerschnitt 397 Kapazitätsdiode 218
homogene Leitung, verlustfreie 301 Kapazitätswert 323
kapazitive Antenne 124
Horizontalantenne 324
- Antennenankbpplung 123, 125
horizontaler Öffnungswinkel 330
- Auskopplung 168
horizontales Riebtdiagramm 330
- Dreipunktschaltung 191 192' 283
Horizontalsteuerung 214
kapazitiver Spannungsteile; 103
h-Parameter 232
Widerstand 101
-,Umrechnung 236
-
kartesisches Koordinatensystem 41
H-Typ 394
Kaskade, Verstärkerstufen 144
H-Welle 393
Katodenspitzenstrom 161' 162
Hybrid-Parameter 232
Kennlinienfeld 142
-, Umrechnung 236
Kernfaktor 108
Hyperbelfunktion 26
Kettenfilter 303
Hypotenuse 55
Kettenregel 65
Hysteresekurve 105
kinetische Energie 129
imaginär 45 Kirchhofische Gesetze 86
imaginäre Komponente 70 Klemmenspannung 84
- Zahl 68,70 Klirrfaktor 155
- -,Beispiele 73 Kleinsignalstromverstärkung 251
- -,Hinweise 69 Kniespannung 252
- -, Rechenregeln 68 Koaxialkabel, Induktivität 106
Impedanz 329 -,Kapazität 98
Impedanzwandler 183, 255 -, Übergang auf Hohlrohrleiter 401
Impedanzwandlung 183 Koaxialleitung, Kennwerte 137
Impulsamplitude 197 Koerzitivkraft 105
409
Kofunk:tion 58 -,Isolationsmaterial 381
Kollektorschaltung 231 -,mittlere 367
Kollektorspannung, maximale 252 Lecher-Leitung 316
Kollektorstrom 231 Leerlaufgüte 162, 279
-,maximaler 252 Leerlaufspannung 85,144
Kompensationsinduktivität 270 Leerlaufsteuerspannung 214
Komplementärtransistoren 265 Leiter, Induktivität 106
komplexe Zahlen 68ff. Leistung 129
-,Beispiele 73 -,elektrische 83
-,Rechenregeln 71 - und Wechselstrom 93
komplexer Abschlußwiderstand 315 Leistungsabgabe, optimale 235
- Leitwert 319 Leistungsgewinn 328
- Widerstand 319 Leistungsverstärker 154ff.
Kondensator 96ff. Leistungsverstärkung 235,253
- im Wechselstromkreis 101 - der Senderendstufe 280
-,Parallelschaltung 99 Leitung, Eingangswiderstand 337, 338
-,Reihenschaltung 99 -,homogene,verlustfreie 301
konjugiert-komplexe Zahl 70 -, Kapazität 338
Konjunktion 350 -,Kennwerte 312ff.
konjunktive Normalform 353 Leitungslänge 315, 320
Konstante 53 Leitfähigkeit, spezifische 82
-,Ableitung 64 Leitwert 82, 121
-,Boltzmann- 130 -,komplexer 319
-,Faraday- 131 -,spezifischer 81
konstante Ausfallrate 361 Leitwertmatrix, Elemente 237
kontaktlose Verknüpfungen 357 Lichtgeschwindigkeit 131
Kopplung, Beispiele 170 Lineal 34
-,induktive 167 lineare Variation 219
-,induktiv-galvanische 166 lineares Glied 45
-,kapazitive 168 Literatur 79, 140, 207, 224, 229, 298, 343,
-,transistanale 274 357, 392, 404
Kopplungsfaktor 123 Lochschmidtsche Zahl 130
Kopplungskondensator 200 Logarithmen 27ff.
Kopplungsmaß, relatives 151 -,dekadische 75
Kopplungsschlitze 399 -,natürliche 75
Kosinussatz 56 -,Rechengesetze 27
Kraft 97, 128 Logarithmengesetze 29
kreisförmige Bewegung 130 Logarithmentafel 28
Kreisfrequenz 95,300 -,Gebrauch 29
Kreisgüte,Parallelschwingkreis 122 Logarithmenpapier 33
Kreishohlrohrleiter, elektromagnetische logarithmische Funktion 54
Wellen 393 - Maßstäbe 33
Kühlblech 294 Logarithmus 27
Kühlfläche 240 -, Briggscher 27
Kurzschlußsteuerstrom 214 -,dekadischer 27
Kurzschlußstrom 145 -,natürlicher 27
Kurzwellenantenne 323 - einer Potenz 29
- einer Wurzel 29
Ladekapazität 210 - eines Produkts 29
Ladekondensator 223 - eines Quotienten 29
Länge 312 Luftspaltlänge 114
Längs-Reaktanz 303 1/Ä-Skale 318
Längsstrahler 332
Läufer 34 Magnetfeld,Energie 105
Lastwiderstand 212 magnetische Induktion 105
Lebensdauer 367 - Feldstärke 105, 394
410
magnetischer Widerstand 104 negativer Widerstand 217
Magnetisierungskurve 105 Nennwert 363
Mantisse 28 Neper/Dezibel 141
Marconi-Antenne 327 Netzdrossel 112
Massekemspule, Induktivität 107 Neugrad 60
Maßzahl 57 Neutralisation 273,291
mathematische Zeichen 78 Neutralisationswiderstand 273
- Zusammenhänge 16 Neutron 131
Maxima 63 Newtonsches Bewegungsgesetz 128
maximale Kollektorspannung 252 NF-Leistungsstufe in A-Betrieb 263
- Verlustleistung 252 NF-Leistungsverstärker 154
maximaler Kollektorstrom 252 -,Beispiele 158
Maximalwert 93 NF-Stufen, Wirkungsgrad 295
mean time between failures 367 NF-Verstärker, Anfangsstufen 251
Meßbereich, Vervielfachungsfaktor 86 -,Beispiele 258
Meßbereichserweiterung von Instrumenten - mit Transformatorkopplung 259
86 Nichtlinearitättm 155
Messing 319 Nichtlinearitätskoeffizient 228
Meßverfahren, Antennenkennwerte 326 NOR 350
Meßwiderstand 226 Normalform 353
Metalloxidfeldeffekttransistor 288 Normalverteilung 367
m-Glied 303 normierte Frequenz 300
Mikrowellentechnik 393ff. - Verstimmung 149
Minima 63 Numerus 27
Minimalform 353
Mischsteilheit 292 obere Grenzfrequenz 201, 295
Mischung 184ff. ODER-Schaltung 350
-,additive 185,291 ODER-Verknüpfung 350
-,multiplikative 187, 291 Öffnungswinkel 330
Mischverstärker 292 Ohm, Definition 81
Mittelpunktwinkel 60 Ohmmeter,einfaches 87
mittlere Funktionsdauer 366 Ohmsches Gesetz 131
- -von Amateurgeräten 374 optimale Anpassung 124
- Lebensdauer 367 Ordinate, Maßzahl 57
rn-Kreis 318 Oszillatoren 191ff.
Moden 394 -,Beispiele 194
Modulation 171ff. -,Hochfrequenz- 283
-,Beispiele 178 -, Transistor- 281ff.
Modulationsgrad 171, 203ff. -, -,Beispiele 284
Modulationsindex 176 Oszillatorkreis, Schwingkreisdaten 18 7
Modulationstransformator, Übersetzungs- Oszillatorschaltung mit Quarz 193
verhältnis '174
Molvolumen 130 Parallelschaltung 369
MOSFET 288 -,Kondensatoren 99
-, N-Kanal- 288 -,Spulen 108
MTBT 367 -,Umwandlung in Reihenschaltung 118
multiplikative Mischung 187, 291 -,Widerstände 83
Multivibrator,symmetrischer 283 -,Zuverlässigkeit 388
Parallelschwingkreis 121
NAND 350 PEP 175
natürliche Logarithmen 75 Periodendauer 93, 197
natürlicher Logarithmus 27 Permeabilität 96
Nebentangente, Maßzahl 57 -,absolute 105
Nebenwiderstand 87 -,relative 105
Negation 349 -,Vakuum 131
Negator 350 Pflichtenheft 370
411
Phasengeschwindigkeit 395,396 Rauschwiderstand, äquivalenter 292
Phasenkonstante 394, 396 Rauschzahl 240
Phasenmaß 302 RC-Generator 283
Phasenmodulation 177 RC-Filter 311
Phasenschieberkette 103 RC-Siebkette 103
Phasenschieberwiderstand 297 Reaktanz 303
Phasenspannung 95 reaktanz-reziprok 303
Phasenstrom 95 Reaktanzfilter, Kettenschaltung 303
Phasenumkehrstufe 256 -,verlustfreier 301
Phasenverschiebung 94 Rechenstab 34
Phasenwinkel 94, 103, 112, 119, 337 -,Aufbau 34
-,Parallelschwingkreis 122 -,Division 36
physikalische Konstanten 130 -,Multiplikation 35
- Zusammenhänge 128 -,Quadrieren 36
Pinch-off 289 -,Rechnen 35
Pinch-off-Spannung 289 -,Stellenzahl 35
Plancksches Wirkungsquantum 131 -,Wurzelziehen 37
potentielle Energie 129 Rechteckhohlrohrleiter 393
primäre Induktivität 262 Reckteckimpuls 198
- Windungszahl 263 rechtwinkliges Dreieck, Winkelfunktion 55
Primärinduktivität 114 redundante Anordnung 375
Primärleistung 113 redundanter Widerstand 390
Primärstrom, gesamter 114 Redundanz 374
Primärwindungszahl 113, 114, 263 -,Bauelemente- 378
Produkt,Ableitung 64 reele Komponente 70
Produktdetektor 180 - Zahl 70
Proton,Ruhemasse 131 Referenzdiode 215
Potenz, Ableitung 64 Reflektor 328
-,Beispiele 25 Reflexionsfaktor 313, 337
-,Division 19 Reihenschaltung, Kondensatoren 99
- mit gebrochenem Exponenten 19 - mehrerer komplexer Widerstände 118
- mit negativem Exponenten 18 -,Spulen 108
-,Multiplikation 18 -,Umwandlung in Parallelschaltung 118
-,Näherungen 24 -,Widerstände 83
Potenzexponent 21 Reihenschwingkreis 119
Potenzieren, Umkehrung 22 reinquadratische Gleichung 45
prozentuale Abweichung 66 relative Abweichung 66
Pythagoras, Satz 55 - Bandbreite 331
- Dielektrizitätskonstante 97
Quadratwurzel 22 - Permeabilität 105
quadratische 'Gleichung 45 relatives Kopplungsmaß 151
Quadratisches Glied 45 - Rauschmaß 206
Quarzfrequenz 282 Remanenz 105
Quelle 289 Reparaturrate 379
Querstrahler 332 Reserve 374, 376
Quer-Reaktanz 303 Resonanzkreis, Strom 120
Quotient, Ableitung 64 Resonanzfrequenz 119, 120
Resonanzwiderstand,Parallelschwingkreis
Radikand 22 122
Rahmenantenne· 332 Reziprpkskale 35
Ratiodetektor 181 Rhombusantenne 334
rationale Funktion 54 Richtantenne 331
Rauschen von Transistoren 240 Richtdiagranun 330
Rauschleistung 240 Ringspule, Induktivität 106
Rauschmaß, relatives 206 Röhrengleichung,Barkhausensehe 142
Rauschspannung 206,240 Rohrwellenlänge 395
412
r-Parameter, Umwandlung 236 Serienresonanzkreis 169 ·
413
Stehwellenverhältnis 313 Thermistorwiderstand 225
Steilheit 142, 143, 238 Thyristor 212ff.
Steilheitsfrequenz 238 Tiefpaß 304,308,311
Steilheitsphase 238 TK-Wert, Keramikkondensatoren 195
Sternschaltung 95 Topfkreis 316
Steuerleistung 163,253 Tor 289
Steuerstrom 212 Trägerschwingung 171
Stift 400 Transformator 112ff.
Stiftkonstante 401 -,A./4- 170,315
Strahlerdurchmesser 328 Transformatorkopplung,Beispiele 267
Strahlungsdiagramm 330 Transformationsleitung 328
Strahlungswiderstand 325, 340, 341 transistanale Kopplung 274
Strom 80,95 Transistor 230ff.
Stromdichte 96, 263 - als Schalter 284ff.
- bei Drähten 132 - -,Beispiele 287
Stromflußwinkel, Funktion 202 - als Verstärker 251
-,Gleichrichterschaltung 220 -,Arbeitspunkteinstellung 242
Stromgegenkopplung 157, 248 -,-,Beispiele 250
stromgekoppelte Antenne 324 -,Arbeitswiderstand 278
Stromkreis 84 -, Feldeffekt- 288 ff.
Stromsteuerung 251 -, Grundschaltungen 230
Stromteiler 86 -,HF-Verstärker 269
Stromverstärkung 235 -, Merksätze für den Einsatz 277
-,Großsignal- 267 -, Metalloxidfeldeffekt- 288
-, Kleinsignal- 251 -, Rauschen 240
Stromverstärkungsfaktor 232, 293 -,Spannungsteiler an der Basis 244
Substrat 289 -,Sperrschicht- 288
Summe,Ableitung 64 Transistorgrundschaltungen 230
Summenfrequenz 185 -,Richtwerte 238
Summenzeichen 20 Transistorkenndaten, Beispiele.· 241
·�
414
ungleichförmige Bewegung 130 Wechselstromkreis 93ff.
Unzuverlässigkeit 358 -,Beispiele 114
Urspannung 84 -,Kondensator 101
-,Spule 110
V-Antenne 334
Wechselstrom und Leistung 93
-,Kennwerte 340
Variable 54 Wechselstromleistung 253
Variablenkombination, Vereinfachung, Wechselstromwiderstand 95
Beispiele 353 Weibull-Verteilung 360
Variation,lineare 219 Wellen 313
:Varistor 227 Wellenlänge, Verhältnis 403
Veränderliche 54 Wellenübertragungsmaß 301
Verarmungstyp 288
Wellenwiderstand 170, 300
Verfügbarkeil 378, 379, 391
-,Doppelleitung 138
Verhältnisdetektor 181
- im freien Raum 131
verkettete Spannung 95
-,T-Glied 304
verketteter Strom 95
-,n-Glied 304
Verknüpfung 349
Welligkeit 313
-,kontaktlose 357
Verkürzungsfaktor 312, 325, 341 Wendelantenne 334
Verlustfaktor 102 Wertetabelle 47
Verlustleistung,Drossel 136 Wichte 128
-,maximale 239, 252 Wichtetafel 129
Verlustleistung/lmpulsleistung, Verhältnis Widerstand, elektrischer 80
298 - i n der Basisleitung 242
Verlustwinkel, Spule 110 -,indirekt geheizter 226
Vemeinung 349 -,kapazitiver 101
Verstärker,rückgekoppelter 283 -,komplexer 319
Verstärkerstufe, Kaskade 144 -,magnetischer 104
Verstärkung 144 -,negativer 217
-,Beispiele 152 -,Parallelschaltung 83
Verstimmung,normierte 149 -,redundanter 390
Vertikalantenne 324 -,Reihenschaltung 83
vertikaler Öffnungswinkel 330 -,spezifischer 81,82
vertikales Richtdiagramm 330 -,Stern und Dreieck 89
verzweigter Stromkreis 84 Widerstandstransformation 104
Verzerrungen 155
Windungszahl 112,135,136
VHF-Antenne 327
-,primäre 262
Vierpol,abgeschlossener 301
Winkel 399
-,aktiver 232
-,Beziehung zwischen Bogen und 60
-,Definition 232
-,verlustfreier 301 Winkelfunktionen 54ff., 76
Vierpolparameter 231 -,Beispiele 61
-,HF-Verstärker 237 Winkelmaß 60
Volldisjunktion 353 Wirkleistung 94
Vollform 353 Wirkstrom 94
Vollglied 303 Wirkungsquantum, Plancksches 131
Vollkonjunktion 353
Wirkwiderstand 95
Volt, Definition 80
Wirkwiderstandserhöhung 133
Vorderflanke 198
Wurzeln 22ff.
Vor-/Rück-Verhältnis 330
-,Beispiele 25
Vorwiderstand, gleitender Basisstrom 245
-,Transistorstufe 242 Wurzelexponent 22
Wurzelgleichung 41
Wahrheitstabelle 356 Wurzelwert 22
Wärmeaustauschkonstante 240 - der Bessel-Funktion 397
Wärmewiderstand 239 Wurzelziehen 22
415
Yagi-Antenne 328, 331 Zuverlässigkeit, System-,Berechnung 370
y-Parameter 232, 290 Zweierpotenz 346
Zweiersystem 344ff.
Zähler 357 Zweipoltheorie 88
Zahlenebene, Gaußsehe 69 Zweiweggleichrichtung 211
Z-Diode 215ff. Zwischenfrequenz 185
Zehnerpotenz 16 Zwischenglied 303
Zeichen, mathematische 78 Zwischenübertrager 262
Zeitabschnitt 360 zyklometrische Funktion 60
Zeitfunktion 171 Zylinderspule 134
Zeitkonstante 100, 133, 226 -, einlagige, Induktivität 107
Zenerspannung 215
Zenerwiderstand 215 A/2-Leitung 316
Zentrifugalkraft 130
A/4-Leitung 315
Zentriwinkel 69
A/4-Transformator 170, 315
z-Pararneter, Umrechnung 236
Zuverlässigkeit 358ff. ·