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Plattform

Theologie der Befreiung


Jg. 11 – Nr. 32 – Juni 2017

ISSN 2220-0711

Liebe Leserinnen und Leser, In dieser Ausgabe:

während eines längeren Aufenthaltes in El Salvador im März und April Brasilien 4


konnte ich mich dieses Jahr von der Lebendigkeit und Aktualität der Erinne- François Houtart † 4
Menschenrechte Kolumbien 5
rung an Romero, Ellacuría und all die anderen Märtyrer überzeugen.
Forschungsprojekt El Salvador 5
Es wurde mir aber auch deutlich, dass das Engagement der Kirchen für die Frühjahrstreffen 6
Armen auch in der Gegenwart kein Selbstläufer ist, sondern umstritten und Dialogprogramm Nord-Süd 6
umkämpft ist und von Fehldeutungen und Missbrauch bedroht wird. Christlich geht anders 7
Ermutigend ist es, dass viele Menschen an der Basis sich die Option für die Erwin-Kräutler-Preis 7
Armen ganz selbstverständlich zu Eigen gemacht haben. Ebenso macht es Bartolomé de Las Casas-Preis 8
Hoffnung, dass Theologinnen und Theologen weltweit immer noch an der ChristInnen auf zu G20! 8
Weiterentwicklung der Theologie der Befreiung und verwandter Theologi- Sommerschule 2017 9
en arbeiten. Auch dieser neue Rundbrief zeugt hiervon. Publikationen 9
Impressum 9
Ich wünsche eine gewinnbringende Lektüre!
Veranstaltungen 11
Stefan Silber
Kurznachrichten
Der II. Band der Dokumentation form der Kirche, Jugend, Homo- res y Comunicaciones Científicas,
des kontinentalen Theologie- sexualität und Ordensleben, Montevideo: Amerindia 2017.
Kongresses von Amerindia 2015 ebenso wie Hommagen an befrei-
steht jetzt kostenlos in elektroni- ungstheologische Autoren der er-
scher Form zur Verfügung. Er ent- sten Generationen. Prominent
hält die Dokumentation der drei- vertreten ist das Kongressthema
tägigen Workshops und Einzel- der Pneumatologie.
vorträge von Teilnehmerinnen Der Band ist ein Dokument der
und Teilnehmern – alles in den Lebendigkeit und Kreativität der
Originalsprachen Spanisch oder Theologie der Befreiung heute.
Portugiesisch. Schade, dass Band I, der die
Auf 580 Seiten finden sich viele Hauptvorträge dokumentiert, im-
sehr unterschiedliche Eindrücke mer noch nur gedruckt und käuf-
von aktuellen befreiungstheologi- lich zu erwerben ist.
schen Entwicklungen. Feminis- → Oscar Elizalde Prada / Rosario
tische Reflexionen, indianische Hermano / Deysi Moreno García
und afroamerikanische Theologi- (ed.): Iglesia que camina con Es-
en, Gewalt und Versöhnung, Re- píritu y desde los pobres. Talle-
→ Download: http://www.amerindiaenlared.org/biblioteca/10529/iglesia-que-camina-con-espiritu-y-desde-
los-pobres-talleres-y-comunicaciones-cientificas-libro-digital oder kurz. http://bit.ly/2sqwhWr

Amerindia bereitet derzeit das erste „intergenerationale“ Treffen für Theologie der Befreiung vor. Der Ar-
beitstitel lautet: „Die Kraft der Kleinen. Befreiungstheologie treiben von neuen Widerständen und Hoffnun -
gen her“. Es soll vom 12.-14. Oktober im mexikanischen Puebla stattfinden und dem Austausch zwischen
den verschiedenen Generationen innerhalb der Theologie der Befreiung dienen. Koordinatoren sind Fran -
cisco de Aquino Júnior, Geraldina Céspedes und Alejandro Ortiz. Um den Austausch und das partizipative
Arbeiten zu fördern, werden nur etwa 40 Personen zu dem Treffen eingeladen.
Plattform Theologie der Befreiung – Jahrgang 11 – Rundbrief 32 – Juni 2017 2

Am 26.3. hat die Gemeinde Cajamarca in Kolumbien in einer Volksbefragung gegen ein transnationales Ta-
gebauprojekt gestimmt. Die kolumbianische Regierung will das eindeutige Ergebnis aber nicht anerkennen.
Auch die Kirchen der Amazonas-Region, zusammengeschlossen im panamazonischen Netzwerk REPAM,
sprachen sich im März erneut gegen die Bedrohung durch zahlreiche Berg- und Tagebauprojekte aus.

Das Parlament von El Salvador hat im März ein restriktives Bergbaugesetz verabschiedet, das auf maßgeb-
lichen Einfluss der Katholischen Kirche, vor allem der Zentralamerikanischen Universität UCA und des Erzbi -
schofs von San Salvador, José Luis Escobar Alas, zustande gekommen ist. Mit diesem Gesetz wird jeglicher
Metallbergbau im Land verboten. Grund dafür ist die zunehmende ökologische Belastung durch den Berg -
bau.
→ http://iglesiasymineria.org/2017/03/22/diputados-aprueban-ley-propuesta-por-iglesia-catolica-que-prohibe-
la-mineria-metalica/

Dom Demétrio Valentini, emeritierter Bischof der brasilianischen Diözese Jales und dezidierter Vertreter
einer befreiungstheologischen Pastoral, hat in einer Predigt am Wallfahrtsort Aparecida gefordert, dass die
brasilianische Kirche darüber nachdenken müsse, auch Laien den Eucharistievorsitz zu ermöglichen. Der
Gottesdienst fand aus Anlass der 25-Jahrfeier der brasilianischen Priestervereinigung statt.
→ http://www.a12.com/noticias/detalhes/dom-demetrio-pede-que-cnbb-reflita-sobre-leigos-que-possam-
celebrar-a-eucaristia

Der mexikanische Theologe Ale- wart zu finden. Auch die Christli-


jandro Castillo Morga, 2015 in che Sozialethik ist zu diesem
Mainz promoviert, hat jetzt in Lernprozess verpflichtet. Ein Vor-
Mexiko seine Dissertation in spa- wort von Gerhard Kruip und ein
nischer Sprache veröffentlicht. ausführlicher Klappentext von
Unter dem Titel „Indigene Weis- Eleazar López kontextualisieren
heit und Christliche Sozialethik“ die Arbeit jeweils in der europäi-
zeigt er anhand des Friedensab- schen Sozialethik und in der indi-
kommens von San Andrés, wie genen Theologie.
die traditionelle Weisheit indige-
ner Völker zu kreativen und kon- → Alejandro Castillo Morga: Sabi-
struktiven politischen Lösungen duría indígena y ética social cris-
in der Gegenwart führen kann, tiana: Los Acuerdos de San An-
wenn sie den nötigen Respekt er- drés como una forma de contri-
fährt. Castillo verdeutlicht, dass bución ética de los pueblos indí-
es notwendig ist, auf nichtwestli- genas a la construcción de la Ju-
ches Wissen zu hören, um Lösun- sticia y la Paz: México D.F.: CENA-
gen für die Konflikte der Gegen- MI 2017.

Vom 6. bis 10. Februar 2017 trafen sich im Boston College in Massachusetts (USA) zum ersten Mal Theolo -
ginnen und Theologen spanischer Sprache aus ganz Amerika zum I. Iberoamerikanischen Treffen für Theo-
logie (vgl. dazu den Beitrag im letzten Rundbrief). Die Abschlusserklärung des Treffens präsentiert in knap-
per Form den derzeitigen Stand der theologischen Entwicklungen in der spanischsprachigen Befreiungs-
theologie. Es ist in deutscher Übersetzung von Norbert Mette hier abrufbar:
→ https://sites.google.com/site/befreiungstheologie/downloads/Boston.pdf

Gregorio Rosa Chávez, Weihbischof von San Salvador, wird als erster Weihbischof in der Geschichte zum
Kardinal ernannt, während der Erzbischof seiner Diözese es nicht ist. 1980 war erwartet worden, dass Rosa
Chávez nach der Ermordung Oscar Romeros die Erzdiözese leiten würde. Der Vatikan ernannte dann aber
einen anderen Erzbischof. Rosa Chávez ist bis heute der Basiskirche und der Theologie der Befreiung eng
verbunden. Seine Kardinalserhebung wird auch als Anerkennung von Oscar Romero gedeutet. In El Salvador
rief sie großes Interesse hervor.
Plattform Theologie der Befreiung – Jahrgang 11 – Rundbrief 32 – Juni 2017 3

Am 8. Juni starb in Nicaragua Miguel D'Escoto Brockmann. Der US-amerikanische


Maryknoll-Priester und Außenminister der sandinistischen Regierung von 1979-1990
wurde von Papst Johannes Paul II. “a divinis” suspendiert und erst vor drei Jahren
durch Papst Franziskus rehabilitiert (vgl. Rundbrief 24/2014). 1970 gründete er zu-
sammen mit anderen den Orbis-Verlag, um die Theologien der Dritten Welt in den
USA besser bekannt zu machen. 2008-2009 war er Präsident der Generalversamm-
lung der Vereinten Nationen. An seiner Beerdigung nahm auch der frühere Erzbi-
schof von Managua, Kardinal Miguel Obando y Bravo teil, der zu den entschiedend-
sten Gegnern der sandinistischen Revolution gehört hatte.
(Quellen: Religión Digital, Wikipedia, Orbis Books; Foto: Wikipedia/Flying Saucer)

Nach dem Jahr der Barmherzigkeit 2016 feiert Brasilien nun ein Marianisches Jahr, 300 Jahre Nossa Senho-
ra de Aparecida, Patronin von Brasilien. Die Frauengefängnisseelsorge hat sich daraufhin dieses Jahr 2017
zum Leitthema Maria gemacht: Maria und die vielen „Marias“ im Gefängnis. Maria die Hoffnung gibt, wo
es scheinbar keine Hoffnung gibt. Petra Silvia Pfaller und Luisa M. Cytrunowicz vom Teams der nationalen
Gefängnisseelsorge Brasiliens haben dazu einen theologischen Text verfasst und auf deutsch übersetzt. Er
ist hier abrufbar: https://sites.google.com/site/befreiungstheologie/downloads/Marias im Gefängnis.pdf

Dom Dominique You, Bischof von Conceição do Araguaia in Brasilien, denunziert ein Massaker von Polizis-
ten an zehn Bauern in einer Pfarrei seiner Diözese. Auch die Kommission für Landpastoral (CPT) der Region
schließt sich den Protesten an und fordert die Identifizierung und Verurteilung der Täter. In einem ähnli -
chen Fall waren im April im Bundesstaat Mato Grosso ebenfalls zehn Landarbeiter von Polizisten ermordet
worden. Das allgemeine Klima der Straflosigkeit bei solchen Verbrechen scheint die Gewalt gegen Landlose
und Bauern gegenwärtig massiv zu verschärfen. (amerindiaenlared.org)

Ein neues Lexikon zur Befreiungstheologie ist in Frankreich erschienen. Es soll


verlässliche historische Informationen ebenso liefern wie ihre Bedeutung, Be-
rechtigung, Aktualität und ihren theologischen Einfluss verdeutlichen. Darüber
hinaus enthält es einen historischen Überblick von Pierre Sauvage, ein ausführli-
ches Namensregister und eine umfassende Bibliografie von Titeln in französi-
schen Sprache.
Eine spanische Übersetzung ist geplant. Eine Übersetzung und Bearbeitung für
eine deutsche Ausgabe wäre ebenfalls mehr als wünschenswert.
→ Sauvage, Pierre / Cheza, Maurice / Martinez, Luis: Dictionnaire historique de
la théologie de la libération. Namur: Lessius, Hors collection. 2017, 656 p. ISBN
978-2-87299-313-0

Vom 3. bis 5. Mai veranstaltete die Universität Frankfurt zusammen mit der Friedrich-Ebert-Stiftung ein in -
ternationales und interdisziplinäres Symposium zum Friedensprozess in Kolumbien, an dem auch Vertreter
der Jesuiten im Friedensprozess teil nahmen. Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten unter
dem Titel "Kolumbien: Historisches Gedächtnis, Postkonflikt und Transmigration" über Ursachen und Kon-
sequenzen, Akteure und Opfer des Konflikts, über das historische Gedächtnis und eine Übergangsjustiz,
über Migration, Literatur und Film. Auf der Internetseite des Symposiums sind auch einige Artikel zu finden.
→ http://www.symposiumkolumbien.de/

Zum achten Mal fand am 6. Mai die »Romaria« – Wallfahrt gegen Rassismus – statt. Das Don Bosco Flücht-
lingswerk und die Katholische Aktion veranstalteten die Wallfahrt in Solidarität mit Flüchtlingen gemeinsam
mit anderen linken Gruppierungen. Vom niederösterreichischen Schwechat durch den Süden Wiens bis zur
Pfarrei Inzersdorf-Neustift führte die zwölf Kilometer lange Route gemeinsam mit Flüchtlingen.
→ http://mosaik-blog.at/romaria-wallfahrt-gegen-rassismus/
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Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen bietet in Zusammenarbeit mit Missio und Mi-
sereor den Masterstudiengang „Theologie und Globale Entwicklung“ an. Er stellt sich globalen Herausfor-
derungen wie Klimawandel, Wasserknappheit und Megacities. In interdisziplinärer Weise werden Theologie
und Ansätze aus den Geistes- und Sozialwissenschaften (insbesondere der Soziologie, Politologie und
Kultur-/Wirtschaftsgeographie) miteinander in Verbindung gebracht. Außerdem wird die konkrete Praxis
der Entwicklungszusammenarbeit in den Blick genommen. Der Umgang mit unterschiedlichen Kulturen und
Religionen wird als Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Entwicklungspolitik gesehen.
→ http://www.theologie-entwicklung.de/

Brasiliens Bischöfe beziehen Stellung mitten in der Staatskrise


Im politischen Chaos in Brasilien nach dem Sturz der Präsidentin Dilma Rousseff stellen sich zahlreiche Bi-
schöfe des Landes inzwischen dezidiert gegen die aktuelle Regierung des de-facto-Präsidenten Michel Te -
mer. Die Proteste, die von Unruhen begleitet werden, entzünden sich daran, dass große Teile der Sozialge -
setzgebung der Vorgängerregierungen nun rückgängig gemacht werden sollen. Außerdem sind zahlreiche
Mitglieder der Regierung, nicht zuletzt Temer selbst, in tiefe Korruptionsaffären verstrickt.
Anfang Mai riefen 99 Bischöfe auf, sich am Generalstreik gegen die Regierung zu beteiligen, der von ver -
schiedenen Gewerkschaften ausgerufen worden war. Ende Mai forderte der Generalsekretär der Bischofs -
konferenz, Weihbischof Leonardo Steiner, den Rücktritt des Präsidenten und schnellstmögliche Neuwahlen.
Er habe angesichts der gegen ihn laut gewordenen Korruptionsvorwürfe nicht mehr die moralische Grund -
lage, um im Amt zu bleiben. Dom Demétrio Valentini, emeritierter Bischof der brasilianischen Diözese Jales,
forderte darüber hinaus eine grundlegende Reform des politischen Systems in Brasilien durch eine Verfas -
sungsgebende Versammlung.
→ http://de.radiovaticana.va/news/2017/05/26/brasiliens_bischöfe_regierung_muss_zurücktreten/1314903
und Material von amerindiaenlared.org sowie kathpress.at
Stefan Silber
François Houtart gestorben: ¡Hasta la victoria!

v.r.: Francois Houtart, Frei Betto, Michael Ramminger, José Comblin 2009 (Foto: ITP)

Am Morgen des 06. Juni starb in Quito François Houtart: Theologe, Soziologe, Priester und Revolutionär bis
in sein neunzigstes Lebensjahr. François steht für die Generation katholischer Intellektueller und Priester,
die über ihr Engagement in Kirche und in den Befreiungsbewegungen dem Evangelium zu unbedingter
Glaubwürdigkeit verholfen haben. Beharrlich, freundlich und entschieden – so reiste er durch die Welt und
hatte an vielem seinen Anteil: an der Solidaritätsbewegung mit Lateinamerika und Afrika im CETRI in Belgi -
en, an der Ausbildung katholischer Priester aus aller Welt an der Universität Löwen, am großen Reformer -
eignis der katholischen Kirche, dem II. Vatikanum, an der Befreiungstheologie in seiner Freundschaft mit
Dom Helder Camara, José Comblin oder Camilo Torres, an den Revolutionen in Nicaragua und seiner
Freundschaft zu Cuba, an der Arbeit der Landlosenbewegung MST in Brasilien … und nicht zuletzt an den
Weltsozialforen. Die MST ehrt ihn mit dem Gruß:
¡VIVA FRANÇOIS HOUTART! – ¡VIVA LA LUCHA DE LOS PUEBLOS! – ¡VIVA EL SOCIALISMO!
Michael Ramminger (http://www.itpol.de/?p=2669)
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Menschenrechtsverteidiger gefährdet
pax christi-Gruppen in Kolumbien sind sehr besorgt um den Friedensprozess und um die persönliche
Sicherheit einzelner Menschenrechtler. In den letzten Monaten wurden bereits etwa 100 Menschen er -
mordet, die sich für Frieden und Menschenrechte eingesetzt haben. Hunderte weitere haben gewaltsame
Angriffe erlitten: Attentate, Todesdrohungen, Diebstahl sensibler Informationen.
Die kolumbianischen Menschenrechtsgruppen bitten um internationale Solidarität. Auf die kolumbianische
Regierung müsse Druck ausgeübt werden, damit sie ihren Verpflichtungen nachkomme, paramilitärische
Einheiten zu zerschlagen und Menschenrechtsverteidiger*innen wirksam zu schützen, berichtet Margaret
Buslay, die Sprecherin der pax christi-Kommission „Solidarität Eine Welt“ nach ihrer Rückkehr aus Kolumbi -
en. Die gewalttätige Lage gefährde auch den prekären Friedensprozess im Land.
→ http://www.lebenshaus-alb.de/magazin/010447.html

Den Opfern eine Stimme geben


Fernab von Balkanroute, Lampedusa und Syrienkonflikt ereignet sich derzeit ein weiteres Flüchtlingsdrama.
Hunderttausende Menschen aus Mittelamerika machen sich Jahr für Jahr auf den gefährlichen Weg Rich -
tung USA oder in benachbarte Länder auf der Flucht vor Armut und Gewalt in ihrer Heimat. Die Ursachen
für diese neue Gewaltwelle in Mittelamerika sind zahlreich, stehen aber klar in Zusammenhang mit der un -
überwundenden jüngeren Bürgerkriegsvergangenheit, einer wachsenden sozialen Ungleichheit und man -
gelnden Zukunftsperspektiven für die junge Generation. Heute ist es neben den erbarmungslosen Klauen
des freien Marktes und blutrünstigen Jugendbanden auch wieder ein repressiver Staatsapparat, der beson -
ders die Menschen aus benachteiligten Bevölkerungsschichten terrorisiert.
Historisch war Kirche gerade in Mittelamerika nah dran an der Lebens- und Leidensrealität der Menschen.
Zeugnis davon sind der selige Erzbischof Oscar Romero, Ignacio Ellacuría und seine Jesuitenbrüder sowie
unzählige weitere Märtyrer.
An der Zentralamerikanischen Universität (UCA) in San Salvador (El Salvador) versuchen wir mit einem klei -
nen Team von Theologinnen und Theologen in einem Forschungsprojekt den Leidenden von heute eine
Stimme zu geben und nach Hoffnung zu suchen, wo sonst kaum mehr als Angst und Verzweiflung ist. Die
Theologie der UCA speist sich aus ihrer wertvollen befreiungstheologischen Tradition und will ab 2018 mit
einem Online Masterstudiengang neue Wege gehen.
Benjamin Schwab
Plattform Theologie der Befreiung – Jahrgang 11 – Rundbrief 32 – Juni 2017 6

Frühjahrstreffen des Befreiungstheologischen Netzwerks, Nürnberg 24.-27.2.2017


In einer Gruppe von ungefähr 35 großen und kleinen Menschen aus verschiedenen Städten Deutschlands
stand das Frühjahrstreffen unter dem Motto “Hoffnungslosigkeit ist ein Luxusgut der Reichen”. Inhaltlich
ging es am Samstag morgen mit einem Workshop zu Aktivismus und Spiritualität los. Auf einer Demonstra -
tion gegen die Titulierung Afghanistans als sicheres Herkunftsland konnten wir gemeinsam Befreiungstheo -
logie praktisch machen. Bis spät in den Abend stellten wir die Dynamik der Demo mit einer Methode des
Psychodramas nach, um sensibler für die Gruppierungen und Möglichkeiten des Aufeinanderzugehens zu
sein.
Parallel zur Demo fanden zwei weitere Workshops statt. In dem einen ging es um Fragen von Utopie, an -
geleitet durch eine Traumreise, in dem anderen ging es Anhand der Theologie der Revolution (Richard
Shaul) um Begriffsklärungen und Diskussionen zu Transformation und Revolution. Am Sonntag befasste sich
ein Workshop mit dem Thema “Politisch Predigen”.
An unseren Gedanken über den Workshop “Wofür arbeiten wir – für das Reich Gottes oder den Ruhe-
stand?” wollen wir beim Herbsttreffen dranbleiben. Angestoßen haben wir hier Gedanken zu Lohnarbeit im
Allgemeinen, Klassismus, Lohngerechtigkeit, Finanzkollektiven oder Alimentation im Pfarrberuf.
Einen wichtigen Teil des Netzwerkstreffens bildet die Vernetzungsarbeit für verschiedene Aktionen, die
über das Jahr laufen. Die Aktionsgruppen befassen sich mit dem Evangelischen Kirchentag, der Aktionswo -
che zum G20 Gipfel und Ende Gelände. Aufruf an alle Theologiestudierenden sich im Studierendenrat Evan -
gelische Theologie (SETh) zu engagieren um die Diskussion um Diskriminierung und Intersektionalität dort
mitzugestalten. Der SETh tagt 9.-11.6. in Rostock.
Das kommende Herbsttreffen des BTNs findet in Berlin statt. Dafür werden rechtzeitig Einladungen ver-
schickt und alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen zu kommen.
→ http://www.befreiungstheologisches-netzwerk.de/?p=5288

XVIII. Internationales Seminar des Dialogprogramms Nord-Süd


Welche Rolle kommt Spiritualitätstraditionen und Religionen in der globalen Gesellschaft zu? Wie können
sie zu Gerechtigkeit und Erkenntnis heute beitragen?
Diese Fragen standen im Mittelpunkt des XVIII. Internationalen Seminars des Dialogprogramms Nord-Süd,
das vom 16.-19. Mai 2017 an der Universität Loyola Andalusien, Sevilla, stattfand und vom Institut für Hu -
manwissenschaften und Philosophie in Zusammenarbeit mit dem ISIS-Institut und im Austausch mit Refe -
rentInnen aus Asien, Afrika, Lateinamerika und Europa durchgeführt wurde.
Wichtige Impulse für diese Debatte setzten drei Vorträge, die aus einer interkulturell-philosophischen (Raúl
Fornet-Betancourt), einer systematisch-theologischen (Maria Clara Lucchetti Bingemer) und einer interreli-
giös-spirituellen (Xavier Melloni) Sicht den Fragehorizont für diesen Erfahrungsaustausch markierten. In
den weiteren Beiträgen wurden Lösungsansätze zur Diskussion gestellt und aus einer interkulturellen Sicht
evaluiert.
Die eingehende Auseinandersetzung mit der Verbindung von Spiritualität und Gerechtigkeit rückte die
ethisch-politische Dimension der Interkulturalität stärker in den Vordergrund. Vor allem jedoch trug dieses
Seminar wesentlich dazu bei, die Spiritualitäten des Widerstands, die marginalisierte und ausgegrenzte Völ-
ker angesichts der Erfahrung todbringender Gewalt weltweit entwickeln, als Überlebensstrategien und Res -
sourcen für eine Neuausrichtung der Zivilisation zu identifizieren und ermutigte dazu, sie in diesem Sinne
für diese gemeinsame Aufgabe der Kulturen fruchtbar zu machen. Das nächste Seminar soll diese Arbeitsli -
nie aufgreifen.
Helene Büchel
Plattform Theologie der Befreiung – Jahrgang 11 – Rundbrief 32 – Juni 2017 7

Christlich geht anders: Sozialstaat und Menschenrechte


Ein Bekenntnis zu einem gut ausgebauten Sozialstaat gaben am 20.6.2017 beim ksoe-Frühstück in Koopera-
tion mit den Jesuiten Österreichs in Wien VertreterInnen der Initiative „Christlich geht anders. Solidarische
Antworten auf die soziale Frage“ ab. Magdalena Holztrattner, Leiterin der ksoe (Kath. Sozialakademie Ös -
terreichs): „Uns eint das Bekenntnis zum Sozialstaat und zu den Menschenrechten.“ Erinnert wurde daran,
dass das Ökumenische Sozialwort einen aktiven und gut ausgebauten Sozialstaat einfordert.
Das Grundsatzstatement der Initiative fordert in sechs Punkten Nächstenliebe und Solidarität wieder in den
Mittelpunkt christlicher Politik zu rücken. Neben einem „aktiven Sozialstaat“ und einem „gerechten und so -
zialen Steuersystem“ stehen auch weltweite „ökologische und soziale Herausforderungen“ im Fokus. Ange-
sichts politischer Herausforderungen wird „Mut und Hoffnung“ gefordert: Denn „wer Ängste schürt und
Menschen gegeneinander ausspielt, zerstört den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Die Initiative „Christlich geht anders“ kann online unterzeichnet werden.
→ http://www.christlichgehtanders.at
ksoe

Erwin-Kräutler-Preis der Universität Salzburg


Die vierte Feier der Verleihung des Erwin-Kräutler-Preises für kontextuelle Theologie und interreligiösen
Dialog findet am Dienstag, den 3.10.2017 um 18 Uhr an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni -
versität Salzburg statt.
Preisträger sind:
• Dr. Stefan Silber für seine Habilitationsschrift „Pluralität, Fragmente, Zeichen der Zeit. Aktuelle fun-
damentaltheologische Herausforderungen aus der Perspektive der lateinamerikanischen Theologie
der Befreiung“ (Universität Osnabrück 2015)
• Dr. Sebastian Pittl für seine Dissertation „Geschichte und Kreuz. Eine systematische Rekonstruktion
des Ortes der Theologie im Denken Ignacio Ellacurías“ (Universität Wien 2015)
Die Jury des Kräutler-Preises (Michelle Becka, Margit Eckholt, Franz Gmainer-Pranzl, Alois Halbmayr, Christi -
an Tauchner SVD) gratuliert sehr herzlich!
→ http://www.uni-salzburg.at/ztkr/erwin-kraeutler-preis
Franz Gmainer-Pranzl

Geplantes Dossier: Befreiungstheologie 50 Jahre nach Medellín


Die deutsche Zeitschrift Iberoamericana. América Latina - España - Portugal plant für den Band XVIII
(2018) ein Dossier über den Einfluss der Befreiungstheologie in Lateinamerika und weltweit. Beiträge, die in
englischer, spanischer oder portugiesischer Sprache verfasst sein müssen, können bis zum 15. September
für dieses Dossier eingereicht werden.
Das Dossier wird interdisziplinär sein; die Zeitschrift ist nicht theologisch ausgerichtet, aber für theologische
Beiträge sicher offen. Herausgeber ist das Iberoamerikanische Institut in Berlin.
Weitere Informationen über die Ausschreibung auf den Internetseiten der Zeitschrift:
→ http://journals.iai.spk-berlin.de/index.php/iberoamericana/announcement/view/11
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Bartolomé de Las Casas-Preis der Universität Freiburg (Schweiz)

Das Institut für das Studium der Religionen und den


interreligiösen Dialog (IRD) der Universität Freiburg
(Schweiz) verleiht in diesem Jahr erneut den Preis
Bartolomé de Las Casas für Dissertationen oder
Habilitationen bzw. gleichwertige monographische
Arbeiten aus verschiedenen mit Missions- und
Religionswissenschaften verwandten
Themenbereichen.
Die Arbeiten dürfen nicht älter als zwei Jahre sein. Der Preis ist mit 2.000 € dotiert.
Bewerbungen bis zum 30. Juni an Prof. Dr. Mariano Delgado: mariano.delgado@unifr.ch
Bei ihm kann man auch weitere Informationen einholen. Infos auch unter: unifr.ch/ird

ChristInnen auf zu G20!


Anfang Juli werden die Staatschefs der wirtschaftsstärksten Länder weltweit in Hamburg zum G20 Treffen
zusammenkommen, um darüber zu beraten, wie sich die
kapitalistische Wirtschafts- und Weltordnung widerstandsfähig machen kann, um trotz der sich verschär-
fenden Krisenerscheinungen weiter bestehen zu können. Im Zentrum steht dabei von Beginn der G20 Tref -
fen an die Frage danach, wie wirtschaftliches Wachstum in der Welt befördert werden kann.
Als ChristInnen ist es uns wichtig, gemeinsam mit möglichst vielen anderen deutlich zu machen, dass die
grundsätzliche Kritik an der Form kapitalistischer Verwertungs- und Wachstumslogik auch etwas damit zu
tun
hat, wie wir uns als ChristInnen grundsätzlich in dieser Welt positionieren wollen. Das haben wir vom ITP
versucht mit unserem Aufruf zu G20 deutlich zu machen und so auch ein Zeichen der Solidarität von Chris -
tInnen mit allen Menschen zu setzen, die sich nach Hamburg aufmachen werden, um ihren Widerspruch
gegen das Bestehende und ihre Sehnsucht nach einer anderen Welt dort auf die Straße zu tragen. Hier kann
der Aufruf online unterzeichnet werden:
→ http://www.itpol.de/?p=2602 sowie http://christengegeng20.blogsport.de/
Wir wollen aber auch als ChristInnen auf der Straße präsent sein, bei der großen Demonstration am 7. Juli,
mit einigen Plakaten und Transpis und auch stellvertretend für unsere FreundInnen und MitstreiterInnen
weltweit, die nicht nach Hamburg kommen können, aber die mit uns an unterschiedlichen Orten der Welt
die Empörung über die bestehenden Verhältnisse und die Hoffnung auf Veränderung teilen. Wer dazu an
näheren Informationen interessiert ist kann eine Mail an Philipp Geitzhaus ( geitzhaus@itpol.de) schreiben.
Also, ChristInnen auf nach Hamburg!
• Datum: 7. Juli 2017
• Ort: Hamburg
• Kontakt: geitzhaus@itpol.de)
ITP
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10. Befreiungstheologische Sommerschule


Vom 12.-17. September 2017 findet die Sommerschule des ITP unter dem Titel “Reform:ation – Revolution.
Eine andere Kirche für eine andere Welt” in der Alten Landschule Nottuln (bei Münster) statt.
Von Dienstag bis Sonntag wollen wir uns mit der Reformation aus befreiungstheologischer Perspektive aus-
einandersetzen. Neben Luther werden wir uns auch mit Thomas Müntzer und den sogenannten Bauern -
kriegen beschäftigen. Anlässlich des diesjährigen Ortes der Sommerschule werden auch die Wiedertäufer
von Münster unter die Lupe genommen. Doch wer von der Reformation damals spricht, soll von heutigen
Aufbrüchen und Revolutionen in Gesellschaft (und Kirche?) nicht schweigen. Neben Reflexionen und Ge-
sprächen wird es auch genügend Raum zum Kochen, Feiern, Tanzen, Freundschaften knüpfen usw. geben.
Die Anmeldung ist bis 1. August möglich unter: sommerschule2017@itpol.de oder 0251/524738
• Datum: 12.-17. September 2017
• Ort: Nottuln bei Münster)
• Infos: http://www.itpol.de/?p=2675
• Kontakt: sommerschule2017@itpol.de

Rezension: Stationenweg zu einem befreienden Lebensstil


Die Arbeitsstelle Bayern des Bi- Wachstumszwang und um die
schöflichen Hilfswerks Misereor Kirche als Motor der Befreiung.
hat eine Arbeitshilfe vorgestellt, „Infos und Fakten“ werden je-
mit der man einen fünfteiligen weils mit kurzen Texten aus der
Stationenweg gestalten kann, bei Weltkirche, Zitaten aus Laudato
dem es um einen nachhaltigen Si Impulsen, Liedern und Gebeten
und befreienden Lebensstil geht. konfrontiert. Das gesamte Heft
Gedacht ist an eine Ganztages- ist grafisch ansprechend aufbe-
wanderung zu geeigneten Orten reitet und praktisch gut einsetz-
in der Umgebung mit inhaltlichen bar.
Elementen. Aber das Heft kann
auch für den Religionsunterricht, Das Arbeitsheft kann kostenfrei
Gruppenstunden, Gottesdienste bestellt werden bei: Misereor Ar-
oder andere Veranstaltungen gut beitsstelle Bayern, Dachauer Str.
verwendet werden. 5/IV,
An den fünf Stationen geht es um 80335 München, oder per eMail:
Misereor (Hg.): Gemeinsam un- die Schöpfung, Gewalt und Krieg, bayern@misereor.de. Download
terwegs zu einem befreienden Ausbeutung und Ungerechtigkeit, möglich unter →
Lebensstil, München 2017
https://www.misereor.de/fileadmin/publikationen/gemeinsam-unterwegs-zu-einem-befreienden-lebensstil.pdf
Stefan Silber
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Neue Publikation aus dem ITP: „Die Kritik der Religion“


Franz J. Hinkelammert / Urs Eigenmann / Kuno Füssel / Michael Ramminger:
Die Kritik der Religion. Der Kampf für das Diesseits der Wahrheit (Edition-ITP-
Kompass 21) Münster: ITP 2017
„Die Kritik der Religion. Der Kampf für das Diesseits der Wahrheit“ hat ein dop-
peltes Anliegen: Natürlich geht es zunächst einmal um Religionskritik, d.h. um
die Kritik an den Religionen und insbesondere am Christentum. Vor allem aber
gibt es auch, hier für das Christentum nachgezeichnet, eine Kritik der Religio-
nen am Zustand der Welt, konkreter: eine Religionskritik des Christentums an
der Verhimmelung der Welt. Hier liegt der Konvergenzpunkt linker und christli-
cher Religionskritik.
Edition-ITP-Kompass Bd. 21, Münster 2017, 164 Seiten, 15,80 Euro. ISBN:
9783981698244

Weitere aktuelle Publikationen zur Theologie der Befreiung


 Michael Meyer: Missionarische Spiritualität im lateinamerikanischen Kontext: Von den Missions-
handbüchern des 16. Jahrhunderts bis Evangelii gaudium (Studien zur christlichen Religions- und
Kulturgeschichte 22), Stuttgart: Kohlhammer 2016
 Renold Blank: Befreiende Lebensperspektiven. Ein Glaubensbuch für das 21. Jahrhundert, Zürich:
TVZ 2017
 Norbert Mette: Nicht gleichgültig bleiben! Die soziale Botschaft von Papst Franziskus, Ostfildern:
Matthias Grünewald 2017
 Gudula Frieling: Christliche Ethik oder Ethik für Christen?: Die Universalität christlicher Ethik auf
dem Prüfstand, Regensburg: Pustet 2016
 Estermann, Josef: Südwind. Kontextuelle nicht-abendländische Theologien im globalen Süden (Fo-
rum Religionspädagogik interkulturell 31), Münster-Berlin-London-Wien-Zürich: LIT 2017
 Estermann, Josef (Hg.): Das Unbehagen an der Entwicklung: Eine andere Entwicklung oder anders
als Entwicklung? (Denktraditionen im Dialog: Studien zur Befreiung und Interkulturalität 41) Aa -
chen: Mainz-Verlag 2017
 Martin Janik: Die Utopie eines radikalen Ortswechsels der Kirche. Vom Calama-Projekt zur Projekt -
gruppe Industriearbeit Mannheim-Ludwigs- hafen (1968-1998), W.Kohlhammer 2017
 Ulrich Duchrow: Mit Luther, Marx und Papst den Kapitalismus überwinden. Hamburg u.
Frankfurt/Main: VSA und Publik-Forum, 2017
 Julia Lis: Bibelstellen reichen nicht. Die Theologin Julia Lis über Fundamentalismus, Kirchenasyl und
den Evangelischen Kirchentag in Wittenberg und Berlin, in: Neues Deutschland (24.5.2017);
http://bit.ly/2sXIqQN
 Hermann Rodríguez Osorio: Die Anfragen von Papst Franziskus an die Theologie heute, in: Concili -
um 53 (2017) 1, 112-115
 Ulrich Duchrow: Die Reformation radikalisieren, in: Concilium 53 (2017) 2, 173-184
 Fernando Altemeyer Jr.: Sohn des Zweiten Vatikanischen Konzils: Paulo Evaristo Kardinal Arns OFM,
in: Concilium 53 (2017) 2, 240-245
 Thomas Seiterich: Die Töchter und Söhne des Jaguars, in: Publik-Forum Nr. 9/2017
 Thomas Seiterich: Den Urwald retten mit dem Papst. Das befreiungskirchliche Netzwerk REPAM
versucht, die Öko-Enzyklika von Papst Franziskus über alle Grenzen hinweg umzusetzen, in: Publik-
Forum Nr. 10/2017
Plattform Theologie der Befreiung – Jahrgang 11 – Rundbrief 32 – Juni 2017 11

Veranstaltungshinweise
Datum Titel Ort Informationen
27.06. Die Versuchung zur Macht und das Elend der aki, Hirschgraben
19.00 Flüchtlinge, mit Peter Balleis und Judith Wipfler 86, Zürich
30.6.-2.7. Ein anderer Blick auf die Reformation. Eine Roncalli-Haus farina.dierker
lateinamerikanisch-ökumenische Perspektive. Magdeburg @uni-osnabrueck.de
(s. im letzten Rundbrief)
06.-07.07. Protestaktionen gegen den G20-Gipfel (s.o.) Hamburg itpol.de

17.-19.8. Summerschool 2017 – Seminar der Rosa- Wittenberg


Luxemburg-Stiftung: The Religion of Mammon
and its Critique: The Religions of the Ancient
World, Protestantism and Socialism. Mit Micha
Brie und Ulrich Duchrow
23.08. Die Religion des Kapitalismus und solidarisches Wittenberg,
15.30 Wirtschaften in einer globalen Welt. Workshop Ökumenische
mit Ulrich Duchrow Versammlung
25.-26.8. Studientage „Reformation weiterdenken“: Peine/
Solidarische Gemeinde in einer verunsicherten Groß-Ilsede
Welt mit Ulrich Duchrow
12.-17.09. 10. Befreiungstheologische Sommerschule des Nottuln itpol.de
ITP (s.o.)
16.-17.9. Reformationstage (workshop mit Ulrich Duch- Burg Landskron/
row): „Globalisierung und Luthers Wirtschaft- Österreich
sethik
22.09. Vortrag von Ulrich Duchrow: „Mit Luther, Marx Emden
20.00 und Papst den Kapitalismus überwinden“
23.09. Studientag mit Ulrich Duchrow zu interreligiöser Emden
Solidarität für Gerechtigkeit im Unterschied zu
Luthers Verhalten gegenüber Bauern, Täufern,
Juden und Muslimen
3.10. Verleihung des Erwin-Kräutler-Preises, Theolo- Salzburg
18.00 gische Fakultät der Universität Salzburg (s.o.)
24.-25.11. Solidarisch leben in „apokalyptischen“ Zeiten RomeroHaus
Mit biblischen Texten und Papst Franziskus den Luzern (Schweiz),
Kapitalismus unterwandern. Kompaktseminar Kreuzbuchstrasse
mit Franz Hinkelammert, Ulrich Duchrow, Brigit- 44
te Kahl und Beat Dietschy
26.10. Reformator/innen des 20. Jahrhunderts: Leo- Ladenburg
19.30 nardo Boff – mit Ulrich Duchrow
27.10. Vortrag und Seminar mit Ulrich Duchrow: „Mit Saarbrücken
17-21.30 Luther, Marx und Papst den Kapitalismus über-
winden“
2.12. Viva a nossa parceria! - 5 Jahre Partnerschaft Würzburg http://obidos.bistum-
14.00 Würzburg – Óbidos. Lebendig und lebensnah – wuerzburg.de
Begegnung auf Augenhöhe! Vortrag von Stefan
Silber und verschiedene Workshops zum Thema

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