Jesus kommt wieder!

Sind Sie bereit?

STOP! Werfen Sie dieses Heft nicht weg, es geht um Ihr Überleben!
Die Endzeit-Prophezeiungen der Bibel erfüllen sich haargenau!
Furchtbare Katastrophen und Untergang der Erde vorausgesagt!
Alle Menschen müssen sich vor Gottes Gericht verantworten!
Wie kann ich bestehen und gerettet werden? Informieren Sie sich!
 Die geweissagten Weltreiche und Gottes Gerichte
Liebe Leser,
Was bringt die Zukunft? Das ist die bange Fra-
ge vieler Menschen, auf die Sie in diesem Heft
eine klare und fundierte Antwort erhalten.
Wir hören und lesen von Kriegen, sich häufen-
den Naturkatastrophen, Seuchen und rätselhaf-
ten Krankheiten. Die Wälder sterben, das Ozon-
loch breitet sich aus, Kriminalität und Terrorismus
zerstören Recht und Ordnung.
Wie lange werden Öl-, Gas- und andere Ener-
giereserven uns noch ausreichend versorgen
können? Täglich sterben viele Tausende an Hun-
ger und auch in den reichen Wohlstandsländern
sind teure Zeiten angebrochen, die Arbeitslosen-
zahlen nehmen in Deutschland beängstigende
Ausmasse an. Die Politiker sind ratlos und fin-
den keine Patentrezepte.
Befindet sich unsere Welt in der Sackgasse?
Wohin soll das alles noch führen? Was bringt die
Zukunft? Wer kann darüber zuverlässige Prog-
nosen abgeben?
Es gibt nur eine einzige zuverlässige Quelle der
Wahrheit und Zukunftsdeutung, die nicht irrt: die
Heilige Schrift!
Wir möchten Sie in diesem Heft auf ganz erstaun-
liche und verblüffende Weissagungen der Bibel
aufmerksam machen, die den Ablauf der Welt-
geschichte präzise vorhersagen.
Jesus Christus prophezeite all die oben aufge-
führten Grundübel als Zeichen unserer Zeit und
macht uns darüber hinaus durch den Propheten
Johannes auf die erschreckende Tatsache auf-
merksam, dass bald noch nie dagewesene 7 Pla-
gen (Offenbarung, Kapitel 15 u. 16) die ganze
Erde und ihre Bewohner zerstören und vernich-
ten werden. Gegenüber diesen sieben furchtba-
ren Plagen oder Zornesschalen Gottes sind all
die oben genannten Übel nur ein Vorgeplänkel
und Hinweis, dass bald die letzten Dinge über
unsere Welt hereinbrechen und Christus wieder-
kommt.
Da Gott uns Menschen liebt, möchte Er uns recht-
zeitig vor diesen unabwendbaren Gottesgerich-
ten warnen und einen Ausweg aufzeigen, um all
diesem zu entrinnen.
2
Auch leben wir heute in einer Zeit der größten
Verführung durch Kirchen, andere Religionen und
wunderwirkende Gemeinden. Wo müssen wir das
päpstliche Wirken, die ökumenischen Bemühun-
gen und die angestrebte neue Weltordnung ein-
ordnen? Wer ist der vorhergesagte Antichrist, wer
der „falsche Prophet“? Was ist unter der großen
Hure Babylon in der Offenbarung des Johannes
zu verstehen? Wo stehen wir heute im göttlich
prophezeiten Geschichtsablauf? Und kennen Sie
die 7 geweissagten Supermächte der Erde?
Wenn Sie dieses Heft gelesen haben, wissen Sie,
was die Zukunft wirklich bringt. Sie werden fest-
stellen: Was Gott bisher in der Bibel vorherge-
sagt hat, ist eingetreten und deshalb werden auch
die noch ausstehenden Weissagungen bald in Er-
füllung gehen. Glücklich ist der, der sich rechtzei-
tig informiert und auf das 2. Kommen Christi vor-
bereitet, das die Schrift an vielen Stellen vorher-
sagt. Er wird dann die größten Freuden in der
neuen Welt Gottes miterleben, was seine kühns-
ten Träume und höchsten Erwartungen übertref-
fen wird.
Lesen wir nun zuerst eine der erstaunlichsten Pro-
phezeiungen über den Ablauf der Weltreiche oder
Supermächte, die uns zeigt, dass wir wirklich am
Ende der Weltgeschichte stehen und bald große
Umwälzungen stattfinden werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Weltreiche im Überblick (Daniel 2) ............ 3
2. Weltreiche und Antichrist (Daniel 7) ......... 7
3. Gericht und Gnade (Daniel 7-9) ................ 13
4. Antichrist und falscher Prophet
(Offenbarung 13) ....................................... 19
5. Sieben Supermächte und die
Hure Babylon (Offenbarung 17) .............. 33
6. Letzte Warnungen durch 3 Him-
melsboten (Offenbarung 14) .................... 41
7. Gottes Gemeinde, letzte Ereignisse ......... 47
Schluss: Christus oder Satan? ..................... 55
Fußnoten ........................................................... 56
Prophetische Karte 1 ...................................... 58
Prophetische Karte 2 ...................................... 60
Unsere Angebote für Sie ................................ 62
Impressum ........................................................ 63

Die Weltreiche im Überblick -
1 durch das Standbild in Daniel 2
1.1 Der Traum des neu-
babylonischen Königs
Nebukadnezar
An Dramatik kann die Begeben-
heit in Daniel 2 kaum übertrof-
fen werden, die als Höhepunkt
Gottes Offenbarung über den
Ablauf der Weltreiche aufzeigt.
Der heidnische König Nebukad-
nezar hat im Jahre 603 v. Chr.
einen sehr eindrucksvollen
Traum, der ihm von Daniel in
Erinnerung gebracht und ge-
deutet wird:
„Du sahst im Traum ein riesi-
ges Standbild vor dir stehen.
Sein Anblick war zum Er-
schrecken, und blendender
Glanz ging von ihm aus. Der
Kopf war aus reinem Gold,
Brust und Arme waren aus
Silber, der Leib bis zu den
Hüften war aus Bronze, die
Beine waren aus Eisen und
die Füße zum Teil aus Eisen
und zum Teil aus Ton. Du
blicktest wie gebannt auf das
Standbild, da löste sich von
einem Felsen ein Stein ohne
Zutun eines Menschen, der
traf die Füße aus Eisen und
Ton und zerschmetterte sie.
Das ganze Standbild brach
mit einem Schlag zusammen;
Ton, Eisen, Bronze, Silber
und Gold zerfielen zu Staub
und wurden wie Spreu vom
Wind davongeweht. Keine
Spur blieb davon übrig. Der
Stein aber, der das Bild zer-
malmt hatte, wurde zu einem
großen Felsmassiv, das die
ganze Erde bedeckte.“ (Verse
31 bis 35)
1.2 Die Deutung der ers-
ten 4 Supermächte
Begierig nimmt der König dann
die Worte der Deutung auf:
„Das Haupt aus Gold bist du
selbst, der größte aller Köni-
ge. Der Gott des Himmels hat
dir Herrschaft, Macht und
Ehre verliehen und dir alles
unterworfen, was auf der Erde
lebt, Menschen wie Tiere. Auf
dein Reich wird ein anderes
folgen, das nicht ganz so
mächtig sein wird, und da-
nach ein drittes, das bronze-
ne, das über die ganze Erde
reicht. Dann kommt ein vier-
tes, das hart wie Eisen ist und
alles zerschmettert, was sich
ihm in den Weg stellt...“ (Ver-
se 37-40)
3
Hier wollen wir kurz einhalten
und auf die Deutung der ersten
vier Reiche eingehen.
Das goldene Haupt
Daniel lässt keinen Zweifel da-
rüber aufkommen, welches
Reich das goldene Haupt des
Standbildes versinnbildlicht. Er
sagt zu Nebukadnezar, dem
König und Stellvertreter des
Babylonischen Weltreiches:
„Du bist das goldene Haupt.“
Dass Babylon - das 605 v. Chr.
mit Nebukadnezar seinen An-
fang nahm - mit dem kostbars-
ten Metall verglichen wird, ist
nur zu verständlich, wenn man
sich einige Besonderheiten der
Stadt vor Augen hält. Die Stadt
Babylon war nach antiken Maß-
stäben eine Metropole ersten
Ranges. Sie war „dem Umfang
nach fast doppelt so groß wie
das kaiserliche Rom und um
zwei Drittel größer als Athen zur
Zeit seiner Blüte unter Perikles.
Noch im 5. Jahrhundert schrieb
Herodot, der die Stadt besucht
hatte: ´Im Lande Assyrien befin-
den sich viele große Städte; die
berühmteste und wichtigste war
Babylon... Keine der uns be-
kannten Städte ist so prächtig
angelegt wie sie.`“ (1)
„Babylon, Sitz des Gottes Mar-
duk, des ´Herrn des Himmels
und der Erde`, war ein religiö-
ses Zentrum ohnegleichen: 53
Tempel, 955 Heiligtümer und
384 Straßenaltäre soll es nach
einer aus Nebukadnezars Zeit
stammenden Keilschrifttafel dort
gegeben haben. Wenn man be-
denkt, dass Assur, eine der
wichtigsten Städte Assyriens,
nur 34 Tempel und Kapellen be-
saß, so erwies sich die Euphrat-
metropole nicht nur als die
stärkste, sondern auch als reli-
giöseste Siedlung des alten Ori-
ents.“ (2)
 Arme und Brust aus Das Standbild in Daniel 2
Silber
Das Weltreich, das Babylon ab-
löst, dargestellt durch Arme und
Brust aus Silber, wird in Vers 39
nur kurz erwähnt - es soll gerin-
ger als das Babylonische Reich ! Babylon
Ba
by
lon
sein. Am 13. Oktober 539
v.Chr. fällt Babylon in die Hän- 605 - 539 v.Chr.
de der Medo-Perser, die von
Kores angeführt werden.
Nach Herodot (3) hat Kores den
Euphrat, der unter den Stadt- ! Pers
ien
mauern Babylons durchfloss, Medo-Persien
abgeleitet, so dass die Perser 539 - 331 v.Chr.
überraschend in die Stadt ein-
dringen und sie im Handstreich
nehmen konnten.

Bauch und Lenden

! Griechenland
aus Bronze Griechenland
Ebenfalls nur kurz wird das drit- 331 - 168 v.Chr.
te Weltreich - dargestellt durch
Bauch und Lenden aus Bronze
- in Vers 39 erwähnt, das Medo- Röm
Persiens Vorherrschaft ablösen isch
es R

!
eich
und über die ganze Erde herr-
schen soll. Im Jahre 331 v.Chr.
besiegte Alexander der Gro- Rom
ße den Großkönig Darius III. 168 - 476 n.Chr.
bei Gaugamela. So tritt Grie-
chenland-Makedonien die drit-
te Weltherrschaft an.
Die Bronze des Standbildes fin-
det bei den Griechen auch eine
interessante Parallele. Die grie-
! Christliches
chischen Soldaten sind bekannt Reich = Ausbreitung des
für ihre Rüstungen und Waffen 476 - 20?? n.Chr. Christentums um 1900
aus Bronze. Bei Herodot heißen
sie: „Eherne Männer ... in Rüs- Reich Gottes
tung aus Bronze.“ (4)
20?? - unendlich
Beine aus Eisen
Dem vierten Weltreich wird als
charakteristisches Merkmal das
härteste Metall zugedacht, das
alles zermalmen und zerbre-
chen soll. Durch nichts könnte
die Militärmacht Rom besser
veranschaulicht werden als !
durch Eisen. Der englische His-
toriker Gibbon schreibt: „Die
Waffen der Republik, manchmal

4
in Schlachten besiegt, aber
immer siegreich im Krieg, stie-
ßen im Eiltempo zu Euphrat,
Donau, Rhein und Ozean vor.
Die Bilder von Gold, Silber und
Bronze, welche Nationen und
Könige darstellen, wurden
nacheinander von der eisernen
Monarchie Roms gebrochen.“
(5) Herder spricht von dem „blut-
getränkten Boden des römi-
schen Ruhms“ und fasst die rö-
mische Geschichte in zwei Wor-
ten zusammen: „Verheerung
und Zerstörung“. (6)
Durch die Niederwerfung von
Alexanders einstigem
Stammreich in der Schlacht
bei Pydna im Jahre 168 v. Chr.
löst Rom die griechische
Herrschaft ab.
Aber auch das eiserne Rom
währt nicht ewig, obgleich es am
längsten auf der Weltbühne er-
scheint. Im Jahre 476 n.Chr.
setzt der germanische Fürst
Odoaker den letzten römi-
schen, genauer weströmi-
schen, Kaiser Romulus Au-
gustulus ab und krönt sich zum
König Italiens. Das römische Im-
perium zerfällt in viele Teile
durch die Völkerwanderung der
Germanen.
Martin Luthers Deutung
Diese in der Geschichte klar be-
zeugten Tatsachen hatten
schon viele Geschichtsschrei-
ber, Kirchenväter und Theolo-
gen erkannt. Neben Calvin und
Melanchton hören wir den gro-
ßen Reformator Martin Luther
sagen: „Das erste Königreich ist
das Assyrische oder Babyloni-
sche Reich. Das zweite das
Medo-Persische, das dritte ist
das große Reich Alexanders
und der Griechen und das vier-
te ist das Römische Reich. Da-
rin stimmt die ganze Welt über-
ein und die Geschichte bestä-
tigt es bis ins Kleinste.“ (7)
1.3 Die Deutung der bei-
den letzten Reiche
Füße und Zehen aus
Eisen und Ton
Doch was hat uns das fünfte ge-
teilte Reich zu sagen?
Hören wir nun, wie Daniel das
fünfte, das geteilte Reich, dem
babylonischen König deutet:
„Daß du aber die Füße und
Zehen teils von Ton und teils
von Eisen gesehen hast, be-
deutet: das wird ein geteiltes
Königreich sein: doch wird et-
was von des Eisens Härte da-
rin bleiben, wie du ja gesehen
hast Eisen mit Ton vermengt.
Und dass die Zehen an seinen
Füßen teils von Eisen und
teils von Ton sind, bedeutet:
zum Teil wird´s ein starkes
und zum Teil ein schwaches
Reich sein. Und daß du gese-
hen hast Eisen mit Ton ver-
mengt, bedeutet: sie werden
sich zwar durch Heiraten
miteinander vermischen, aber
sie werden doch nicht anein-
ander festhalten, so wie sich
Eisen mit Ton nicht mengen
läßt.“ (Verse 41-43)
Was bedeuten nun die mit Ton
gemischten, eisernen Füße
und Zehen?
Für die richtige Deutung ist
wichtig, dass es auch bei den
Zehen um ein Reich geht, das
in zwei Teile aufgegliedert ist.
Die Elberfelder Bibel übersetzt:
„Und die Zehen der Füße,
teils von Eisen und teils von
Ton: zum Teil wird das König-
reich stark sein, und ein Teil
wird zerbrechlich sein.“ (V.
42)
Der Schwerpunkt des Traumes
(3 Verse) liegt auf dem geteil-
ten 5. Reich. Die ganze Darstel-
lung konzentriert sich auf das
Ende der Zeit. Gott will unse-
re Aufmerksamkeit auf das
geteilte Rom und seine Nach-
folgestaaten, die Germanen-
reiche, und die zerteilte Welt
bis in unsere Tage lenken.
Auf einen Punkt müssen wir hier
bei der Auslegung besonders
achten: Der lehmige Ton ist ein
Element völlig anderer Natur als
das der Metalle des Standbil-
des. Im Grundtext von Vers 41
heißt es wörtlich: „Ton des
Töpfers“. Dieser Doppelbegriff
findet sich wieder bei Jeremia
18:4-6; Jesaja 29:16; 45:9 und
64:5-7 (vgl. auch Röm. 9:20f).
Diese Texte sagen aus, dass
Gott der Töpfer und das Volk
Israel bzw. das Volk Gottes
der Ton ist.
Im Chor etlicher Bibelausleger
schlussfolgert Dr. Jean Zürcher
dann ganz richtig: „Wenn also
jedes Metall des Standbildes die
politische Macht eines Staates
darstellt, so muß der Ton die
Macht einer anderen Ordnung
versinnbildlichen, die, vermischt
mit dem Eisen des vierten Rei-
ches, einen Faktor der Teilung
und Schwäche einführt. Hat
man diesen Unterschied festge-
stellt, scheint klar ersichtlich,
daß, wenn das Eisen ohne al-
len Zweifel die politische Macht
Roms darstellt, der Ton ganz na-
türlich auf die andere Kraft des
Reiches hindeutet, nämlich auf
die religiöse Macht der Kirche.“
(8)
Christus gründete zur Zeit des
römischen Reiches oder der ei-
sernen Füße die neutestament-
liche, internationale Gottesge-
meinde, die das Volk Israel im
Jahr 34 n. Chr. ablösen sollte
(siehe Kapitel 3) und sich in der
ganzen Welt ausbreitete. Staat
und Kirche würden danach der

5
Versuchung erliegen, sich
miteinander zu mischen durch
Heiraten bzw. Bündnisse.
Über den Beginn der Vermi-
schung von Eisen und Ton in
den Füßen durch „Heiraten“, le-
sen wir in dem Buch „Die Chris-
ten“ gleich im zweiten Kapitel
unter der denkwürdigen Über-
schrift: „Das christliche Welt-
reich: „Die Verbindung zwi-
schen Christenheit und Staat,
zwischen Gott und Kaiser, be-
gann mit Konstantin. Im Jahre
312 hatte er seine Kreuzesvisi-
on, kurz darauf eroberte er Rom
und machte sich zum Kaiser.
Erst Christus und gleich darauf
ein Reich - was daraus zwangs-
läufig folgte, war abzusehen: ein
christliches Reich.“ (9)
Der politische Siegeslauf der
Kirche als führende Super-
macht begann im Jahre 538
n.Chr. (siehe nächstes Kapitel),
nachdem das weströmische
Reich schon 62 Jahre durch
Germanenreiche zerteilt worden
war.
Die Prophezeiung sagt aber,
dass auch in den Zehen - und
damit kommen wir bis in unsere
heutige Zeit - die Vermischung
von Eisen und Ton stattfindet
oder die Verbindung von Kirche
und Staat. Kirchliche und öku-
menische Bestrebungen, politi-
sche Tagesfragen aufzugreifen
und sich in weltliche Angelegen-
heiten einzumischen, erfüllen
heute diese Weissagung vom 5.
geteilten Reich, die Bündnisse
zwischen Religion und Politik
voraussagt.
In Offenbarung 13 und 17 - auf
die wir noch später eingehen -
werden diese Ereignisse näher
B MP G R " """
605 331 476 n.Chr.
539 168 v.Chr.
geschildert. Hier beherrschen
die religiösen Mächte den Staat
(Offb. 17:18) und zwingen die
Menschen weltweit, sich ihrem
Diktat, ihren Lehrsätzen zu beu-
gen (vgl. Offb. 13,14-17). Um
aber Druck auf Politiker ausü-
ben zu können, so dass sie die
Herrschaft über die staatlichen
Organe erlangen, ist es für die
großen Kirchen zunächst not-
wendig, sich zu vereinigen, um
dann gemeinsam mit geballter
Kraft entsprechende Eingaben
politisch durchsetzen zu kön-
nen.
Die Verbindung oder Vermi-
schung von Kirche und Staat, so
sagt die Prophetie, kann und
wird aber trotz aller Bemühun-
gen und Bündnisse nicht halten,
wie sich Eisen nicht mit lehmi-
gem Ton mengen lässt.
Das Reich Gottes
Wir leben heute in der Zeit des
geteilten christlichen Weltrei-
ches, wo sich die Kirchen immer
stärker in die Politik einmischen,
um sich mit dem Staat zu ver-
binden. Was prophezeit Gott in
dieser Zeit als nächstes Ereig-
nis? Daniel deutet im 2. Kapitel,
den Versen 44 und 45 auf den
Höhepunkt dieses Traumes hin:
„Aber zur Zeit dieser Könige
wird der Gott des Himmels ein
Reich aufrichten, das nim-
mermehr zerstört wird; und
sein Reich wird auf kein an-
deres Volk kommen. Es wird
alle diese Königreiche zer-
malmen und zerstören; aber
es selbst wird ewig bleiben,
wie du ja gesehen hast, daß
ein Stein ohne Zutun von
Menschenhänden vom Berg
herunterkam, der Eisen, Kup-
Christliches Weltreich
6
fer, Ton, Silber und Gold zer-
malmte. So hat der große Gott
dem König kundgetan, was
dereinst geschehen wird. Der
Traum ist zuverlässig und die
Deutung ist richtig.“
Der Stein, der nicht von Men-
schenhand herabkommt und
das Standbild zerschlägt, stellt
das Reich Gottes dar.
Nicht von Menschenhand, son-
dern von Gott selbst wird die-
ses Reich errichtet, eingeleitet
durch die sieben schrecklichen
Plagen und Wiederkunft Jesu.
Alle irdischen Reiche werden
vernichtet und Gottes Reich für
ewig bestehen. Dann erfüllt sich
Jesu Bitte im Vaterunser: „Dein
Reich komme“.
1.4 Schlussfolgerung
und Weiterführung
Mit dem Standbild in Daniel 2
hat Gott uns in seinem Wort die
Grundlage zum Verständis für
weitere Weltreichsprophezeiun-
gen geschenkt, die zum großen
Teil parallel verlaufen, aber noch
mehr Details offenbaren und
besonders zum Ende hin wie
unter einem Mikroskop neue As-
pekte und Entwicklungen auf-
zeigen. So werden wir im nächs-
ten Abschnitt nicht nur eine
überwältigende Bestätigung in
der Abfolge der Weltreiche ent-
decken, sondern auch den An-
tichristen genau identifizieren
können.
In den folgenden Kapiteln wer-
den wir auch die 3 Supermäch-
te kennenlernen, an deren Ende
die furchtbaren Katastrophen
über die Erde hereinbrechen.
7 Plagen
" "" Gottes Reich
Wiederkunft Jesu

Die 4 Weltreiche und der
2 Antichrist in Daniel 7
2.1 Vier Weltreiche -
dargestellt durch vier
Tiere in Daniel 7
a) Die Symbole Wind, Meer
und Tiere
Der Prophet Daniel berichtet (V.
2f):
„Ich, Daniel, sah ein Gesicht
in der Nacht, und siehe, die
vier Winde unter dem Himmel
wühlten das große Meer auf.
Und vier große Tiere stiegen
herauf aus dem Meer, ein je-
des anders als das andere.“
Was bedeuten die vier Winde
und das große Meer im
Traumgesicht (Daniel 7:2)?
Während die vier Winde auf die
vier Himmelsrichtungen hinwei-
sen (so auch Hesekiel 37:9),
stellen die Winde politische Ak-
tivitäten, einschließlich Kriege
dar (vgl. Jeremia 49:35.36).
Das große aufgewühlte Meer
weist uns auf Völker und Natio-
nen hin (Jesaja 17:12.13; Jere-
mia 46:7.8).
Was symbolisieren die vier
großen Tiere (Daniel 7:3.17)?
Es handelt sich bei diesen Tie-
ren um schreckliche Bestien.
Daniel selbst gibt die Deutung:
„Diese vier großen Tiere sind
vier Königreiche, die auf Er-
den kommen werden.“ (V. 17)
b) Die biblische Schilderung
der 4 Tiere oder Weltreiche
(Daniel 7:4-7)
Daniel beschreibt diese vier Tie-
re wie folgt:
bolisiert: Babylon als Löwe (Je-
remia 4:7; 50:17) und als Adler
mit großen Flügeln (Hesekiel
17:3.12).
Das menschliche Herz ist offen-
bar ein Hinweis auf die Bekeh-
rung Nebukadnezars (Daniel
„Das erste war wie ein Löwe
und hatte Flügel wie ein Ad- 4:13.30-34), dem das mensch-
liche Herz genommen und wie-
ler. Ich sah, wie ihm die Flü-
gel genommen wurden. Und der gegeben wurde.
es wurde von der Erde aufge-
hoben und auf zwei Füße ge-
stellt wie ein Mensch, und es
wurde ihm ein menschliches
Herz gegeben.
Und siehe, ein anderes Tier,
das zweite, war gleich einem
Bären und war auf der einen
Seite aufgerichtet und hatte in
seinem Maul zwischen seinen
Zähnen drei Rippen. Und man
sprach zu ihm: Steh auf und
friß viel Fleisch!
Danach sah ich, und siehe,
ein anderes Tier, gleich einem
Panther, das hatte vier Flügel
wie ein Vogel auf seinem Rü- Der Löwe mit aufgestellter Mäh-
cken, und das Tier hatte vier ne zu Flügeln, ist ein Symbol der
Köpfe, und ihm wurde große Babylonier: Siegelabdrücke
Macht gegeben. stellen den geflügelten Löwen
Danach sah ich in diesem Ge- dar, und 120 Löwengestalten
sicht in der Nacht, und siehe, schmückten einst die Prozessi-
ein viertes Tier war furchtbar onsstraße Babylons. Ebenso
und schrecklich und sehr besitzt das gewaltige Ischtator
stark und hatte große eiser- Abbildungen geflügelter Löwen.
ne Zähne, fraß um sich und Im Pergamon Museum (Berlin)
zermalmte, und was übrig- können wir sie heute noch be-
blieb, zertrat es mit seinen wundern.
Füssen. Es war auch ganz
anders als die vorigen Tiere
und hatte zehn Hörner.“ (Da-
niel 7:4-7).
c) Die Deutung der vier Tiere
Der geflügelte Löwe:
Daniel 7:4 - Babylon
(605-539 v.Chr.)
Die Bibel gibt uns verschiede- Wir erkennen hier auch deutlich
ne Hinweise, welches König- die Parallelität zum Standbild in
reich der geflügelte Löwe sym- Daniel 2: Wie Gold das edelste
der Metalle ist, so sind es auch
7
die königlichen Tiere des Lan-
des und der Luft - Löwe und
Adler - im Tierreich.
Der seitlich aufgerich-
tete Bär mit drei Rip-
pen im Maul: Daniel
7:5 - Medien-Persien
(539 - 331 v.Chr.)
Der raubgierige, gefräßige Bär
folgt dem Löwen, stellt also das
Babylon ablösende Weltreich
der Medo-Perser dar (vgl. Jesa-
ja 13:17-19).
Dass der Bär auf einer Seite
aufgerichtet war, ist ein Hinweis
auf die dominierenden Perser
des Medo-Persischen Doppel-
reiches. Die drei Rippen im Maul
des Bären weisen auf die Ero-
berung drei bedeutender König-
reiche hin: Lydien, Babylon,
Ägypten - und die Aufforderung,
viel Fleisch zu fressen, erinnert
an die gewaltige Ausdehnung
des Reiches bis nach Indien.
Der vierköpfige Pan-
ther mit vier Flügeln:
Daniel 7:6 - Griechen
land (331-168 v.Chr.)
Die große Schnelligkeit in der
Eroberung vieler Länder symbo-
lisieren der Panther, ein außer-
gewöhnlich schnelles Landtier,
und vor allem die vier Flügel, die
eine atemraubende Geschwin-
digkeit andeuten.
Kaum ein anderes Symbol
könnte besser den Siegeslauf
Alexanders des Großen ver-
sinnbilden. In nur einem Jahr-
zehnt (334-324 v.Chr.) eroberte
er den ganzen vorderen Orient
einschließlich Ägypten bis hin
zum Indus.
Auch hier wird die Parallelität zu
Daniel 2 deutlich, wo diesem
Reich in Vers 39 vorhergesagt
wird: „das über alle Länder herr-
schen wird“.
Die vier Köpfe des Panthers
sind ein Hinweis auf 4 Generä-
le Alexanders, die das Reich
nach dessen Tod in vier Gebie-
te aufteilten (Diadochenreiche).
Cassander erhielt Mazedonien,
Lysimachus Thrakien und Klein-
asien, Seleukus Syrien und Pto-
lemäus Ägypten und Palästina.
So war bereits 20 Jahre nach
dem Tod Alexanders das grie-
chische Weltreich in 4 Teilreiche
aufgegliedert - dargestellt durch
4 Köpfe.
8
Das furchtbare und
schreckliche Tier mit
eisernen Zähnen: Da-
niel 7:7.19.23 - Rom
(168v.Chr. - 476n.Chr.)
Eine namenlose, schreckliche
Bestie symbolisiert das länder-
gierige Rom.
Herodot schreibt: „Es gab kei-
nen Erdteil und keine Himmels-
richtung, wohin die Römer nicht
ihre Herrschaft ausdehnten.“
(10)
Die Parallele in Daniel 7:7 zu
Daniel 2:40 ist unverkennbar: ei-
serne Beine - eiserne Zähne;
zerschlagen, zerbrechen - zer-
malmen, zertreten. Es handelt
sich um ein und dieselbe Macht:
Rom.
2.2 Die Deutung der 10
Hörner auf dem Haupt
des 4. Tieres (Daniel
7:7.8.24)
Bedeutsam für die geschichtli-
che und örtliche Einordnung ist,
dass die 10 Hörner auf dem
Haupt des 4. Tieres wachsen
und in Vers 8 noch erwähnt
wird, dass 3 Hörner ausgerissen
oder vernichtet wurden.
Was bedeuten nun die 10 Hör-
ner?
Daniel selbst gibt wieder die
Deutung:
„Die zehn Hörner bedeuten
zehn Könige, die aus diesem
Königreich hervorgehen wer-
den. Nach ihnen aber wird ein
anderer aufkommen, der wird
ganz anders sein als die vori-
gen und wird drei Könige
stürzen.“ (Daniel 7:24)
Welche 10 Könige bzw. Kö-
nigreiche gingen aus dem
vierten Reich, dem römischen
Weltreich hervor?
Durch die Völkerwanderung
wurde das weströmische Reich
von den Germanen zerteilt und
eingenommen. Wie die Ge-
schichte beweist, verleibten sich
tatsächlich 10 germanische Rei-
che weströmisches Gebiet ein:
Angelsachsen (Großbritanni-
en), Franken (Frankreich), Ale-
mannen (Deutschland), Bur-
gunder (Schweiz), Langobar-
den (Italien), Westgoten (Spa-
nien), Ostgoten (vernichtet),
Sueben (Portugal), Vandalen
(vernichtet), Heruler (vernich-
tet).
Die drei ausgerissenen Hörner
symbolisieren die drei vernich-
teten Reiche: Ostgoten, Vanda-
len und Heruler.
2.3 Beschreibung und
Deutung des Antichris-
ten in Gestalt des klei-
nen Horns: Daniel
7:8.20.21.24-26
In den angegebenen Textstellen
werden die Merkmale und Akti-
onen des kleinen Hornes, des
Antichristen beschrieben. Er ist
der große Widersacher Christi
und Feind des Gottesvolkes.
Wir finden weitere Beschreibun-
gen und Kennzeichen der glei-
chen Macht in Offenbarung 13
und 2. Thessalonicher 2. Wir
wollen uns zunächst auf 7 wich-
tige Kennzeichen zur Identifizie-
rung des Antichristen im Rah-
men dieses Informationsheftes
beschränken.
2.3.1 Die Beschreibung durch
Daniel
Daniel führt aus:
„Als ich aber auf die Hörner
achtgab, siehe, da brach ein
anderes kleines Horn zwi-
schen ihnen hervor, vor dem
drei der vorigen Hörner aus-
gerissen wurden. Und siehe,
das Horn hatte Augen wie
Menschenaugen und ein
Maul; das redete große Din-
ge... und war größer als die
Hörner, die neben ihm waren.
Und ich sah das Horn kämp-
fen gegen die Heiligen, und es
behielt den Sieg über sie...
Nach ihnen wird aber ein an-
derer aufkommen, der wird
ganz anders sein als die vori-
gen und wird drei Könige
stürzen. Er wird den Höchs-
ten lästern und die Heiligen
des Höchsten vernichten und
wird sich unterstehen, Fest-
zeiten und Gesetz zu ändern.
Sie werden in seine Hand ge-
geben werden eine Zeit und
zwei Zeiten und eine halbe
9
Zeit. Danach wird Gericht ge-
halten werden; dann wird ihm
seine Macht genommen und
ganz und gar vernichtet wer-
den.“ (Daniel 7:8.20f.24-26)
2.3.2 Deutung der sieben
Kennzeichen und Aktionen
des Antichristen und seine
Identifizierung
Auf welche irdische Macht tref-
fen 7 Kennzeichen des Anti-
christen in Daniel 7 zu? Betrach-
ten wir zuerst einmal die Kenn-
zeichen, um dann die Erfüllung
in der Geschichte aufzuzeigen.
a) Die 7 Kennzeichen des An-
tichristen
Zur Identifizierung einer Person
bzw. Macht sind zunächst die
Zeit und der Ort der Geburt oder
Entstehung sehr wichtig - und
Gott gibt sie uns in Daniel 7.
Zeit: Entstehung zur Zeit
der Völkerwanderung (Daniel
7:8.24). Die Geburtsstunde des
Antichristen findet zur Zeit der
10 Hörner und des Ausreißens
der drei Könige statt, er entsteht
also zur Zeit der Völkerwande-
rung.
Ort: Entstehung auf dem
Boden des römischen Weltrei-
ches (Daniel 7:8). Das kleine
Horn wächst auf dem Haupt des
4. Tieres zwischen den Hörnern
und damit im Zentrum des rö-
mischen Weltreiches auf.
Machtanspruch: Der An-
tichrist erhebt große Ansprüche
(Daniel 7:8.20).
Wie auch in unserer Zeit üblich,
spricht man von einem Groß-
maul, wenn jemand viel von sich
hält und große Ansprüche stellt
- der Antichrist besitzt ein Maul,
das große Dinge redet.
Lästert Gott (Daniel 7:25)
Verfolgt die wahren Gläu-
bigen (Dan. 7:21.25)
Ändert Festzeiten und
Gesetz Gottes (Dan. 7:25)
Besitzt besondere Macht-
fülle dreieinhalb Zeiten
(Dan. 7:25; entspricht nach dem
Jahr-Tag-Prinzip der Bibel in
Wirklichkeit 1260 Jahren, siehe
unten)
Exkurs: Das Jahr-Tag-
Prinzip bei der Macht-
dauer des Antichristen
Dem Antichristen ist eine beson-
dere politisch/religiöse Machtfül-
le für 1260 Jahre prophezeit:
Daniel 7:25; Offenbarung 13:5;
12:14.6.
Wie kommt man von den drei-
einhalb Zeiten in Dan. 7:25 auf
1260 Jahre?
In Offb. 12:14 wird dieser Ter-
minus, dreieinhalb Zeiten, aus
Daniel 7:25 übernommen. Der
Ausdruck „Zeiten“ in Dan. 7:25
kann auch „Jahre“ bedeuten.
Die dreieinhalb Zeiten in Offb.
12:14 werden in Offb. 12:6 mit
1260 Tagen gleichgesetzt, denn
es ist jeweils vom gleichen Er-
eignis die Rede. Teilt man die-
se 1260 Tage durch 30 (Monats-
durchschnitt) kommen wir auf
42 Monate (auch umgekehrt
sind 3 1/2 Jahre = 42 Monate),
und genau diese 42 Monate
werden in Offb. 13:5 genannt,
in der der Antichrist besondere
Macht besitzt.
Wir fassen zusammen: 3 1/2
Zeiten = 42 Monate = 1260
Tage.
Wir haben es hier mit Bildern
und prophetischen Zeitangaben
zu tun, so dass die Zeit symbo-
lisch gesehen werden muss.
Den Schlüssel, wie propheti-
sche Zeitangaben zu berech-
nen sind, finden wir im Buch
Hesekiel, Kapitel 4:5.6. und
schon in 4. Mose 14:34.: „je
einen Tag für ein Jahr.“
Nach diesem sogenannten
Jahr-Tag-Prinzip sollte die be-
sondere Machtfülle des Anti-
christen 1260 Jahre dauern.
b) Die Deutung oder ge-
schichtliche Erfüllung
Der Steckbrief des Antichristen
in Daniel 7 ist so eindeutig, dass
er nur auf eine einzige Macht zu-
trifft. Gehen wir nach der Rei-
henfolge der Kennzeichen vor.
Zeit und Ort der Entsteh-
ung des Antichristen
Welche Macht kam zur Zeit der
Völkerwanderung im Zentrum
Roms auf, war ganz anders und
größer als die anderen Hörner
und löste das römische Imperi-
um zusammen mit den anderen
10 Königen ab?
Döllinger schreibt: „Aus dem
Chaos der Völkerwanderung
und den Ruinen des Römerrei-
ches erhebt sich allmählich eine
neue Staatenordnung, deren
Mittelpunkt der päpstliche
Stuhl wird.“ (11)
Ein anderer Geschichtsschrei-
ber stellt fest: „Was vom Römi-
10
schen nachblieb, das rettete
sich in die römische Kirche...
Unter der Hand erhob sich so
die römische Kirche an die
Stelle des römischen Weltrei-
ches. In ihr lebte dieses Reich
tatsächlich fort. Es ist nicht un-
tergegangen, sondern es hat
sich nur verwandelt.“ (12)
Bei der Überprüfung, ob auch
all die anderen Kennzeichen
des kleinen Hornes auf das
Papsttum oder die römisch-ka-
tholische Kirche zutreffen, ent-
decken wir zu unserem Erstau-
nen, dass jede Einzelheit
stimmt. Es besteht kein Zweifel,
wie auch die weiteren Ausfüh-
rungen belegen:
Das Papst-
tum ist der
Antichrist!
An dieser Stelle möchten wir
aber deutlich darauf hinwei-
sen, dass wir keinen Katholi-
ken diskriminieren, denn es
gibt viele treue und aufrichti-
ge Menschen in der Römisch-
Katholischen Kirche, die
nach bestem Wissen und Ge-
wissen Gott dienen.
Es geht uns um das antichristli-
che, irrige und widergöttliche
System, mit einem Mann an der
Spitze (vgl. 2.Thess. 2:3; Offb.
13:18), das Satan benutzt, um
die ganze Welt zu verführen und
zu falscher Anbetung zu verlei-
ten. (13) Die Päpste repräsen-
tieren und betreiben dieses Sys-
tem.
Ein Maul, das große Dinge
redet - der Machtanspruch
des Antichristen
Neben Unfehlbarkeit, die das
Papsttum heute beansprucht,
hat es schon im Mittelalter gros-
se Ansprüche geltend gemacht:
„Gregor VII. (1073-1085) ver-
langte im ´Dictatus Gregorii Pa-
pae`, daß alle Fürsten die Füße
des Papstes zu küssen hätten,
daß der Papst von niemand ab-
gesetzt werden könne, wohl
aber das Recht hätte, Herrscher
abzusetzen, daß der Papst der
Herr der Welt sei und die kai-
serlichen Abzeichen (seit 1059
eine einfache, seit 1314 eine
dreifache Krone) führen dürfe.“
(14)
Und die Krönungsformel des
Papstes lautet: „Empfange die
dreifache Krone der Tiara und
wisse, daß du bist der Vater der
Fürsten und Könige, der Lenker
des Erdkreises, hienieden der
Stellvertreter Christi.“ (15)
Er lästert Gott
Über gotteslästerliche Reden
wollen wir drei katholische Quel-
len anführen.
Lucius Ferraris macht kund:
„Der Papst ist von so großer
Würde und so erhaben, daß er
nicht ein bloßer Mensch ist, son-
dern so, als wäre er Gott... Der
Papst ist mit einer dreifachen
Krone gekrönt als König des
Himmels, der Erde und der un-
teren Regionen... Der Papst ist
so, als wäre er Gott auf Erden...
Der Papst hat so große Autori-
tät und Macht, daß er sogar gött-
liche Gesetze verändern, erklä-
ren und auslegen kann.“ (16)
Leo XIII., 1878-1903, erklärte:
„Wir haben auf dieser Erde den
Platz des allmächtigen Gottes
inne.“ (17)
Mit Imprimatur versehen, lesen
wir in „Zepter und Schlüssel in
der Hand des Priesters“ folgen-
de unglaublichen Sätze:
„Mit seinem Zepter dringt der
Priester in den Himmel ein und
holt den Gottessohn aus dem
geschlossenen Kreis der Engel-
chöre; und diese allesamt sind
machtlos, können es nicht hin-
dern... Der letzte höchste
Machtbereich indessen steht
noch aus: der Gottessohn selbst
wird ihm untertan, gehorcht ihm
´bis zum Tode` und zwar dem
´Kreuzestode`. Das lehrt der all-
gemeine Glaube unserer Kir-
che... Wie bist du übermensch-
lich groß, o Priester, und glei-
chest dem Heiland, der den
Winden und dem Meere gebot
und über schwankende Was-
serfluten wandelte... O könnten
doch die Priester auch nur ein
einziges Mal mit Augen sehen,
wie willig Gottes Sohn sich ih-
ren Worten fügt!...“ (18)
Die Verfolgung der Gläubi-
gen
Keine andere Macht hat so vie-
le Menschen während des so-
genannten finsteren Mittelalters
wegen ihres Glaubens umge-
bracht, wie das Papsttum.
Der ehemalige katholische
Priester Gregor Dalliard aus der
Schweiz schreibt (19):
„Der Vatikan hat vom 4. Jahr-
hundert an rund 200 Millionen
Menschen umbringen lassen
(andere Schätzungen gehen
bis auf 1 Milliarde). Dabei hat
er meistens - unter Todesan-
drohungen - die weltliche Au-
torität zur Ausübung von Ge-
walt genötigt und erpresst.“
11
Die Änderung von Festzei-
ten und Gesetz
Das Papsttum änderte als Fest-
zeit den von Gott eingesetzten
7. Tag (den Sabbat) in den 1.
Tag (den Sonntag) und löschte
das 2. Gebot (Verbot der Bilder-
verehrung) im katholischen Ka-
thechismus aus. Um wieder auf
10 Gebote zu kommen, wurde
das 10. Gebot in zwei Gebote
aufgeteilt (siehe Vergleich
nächste Seite).
Die katholische Kirche bekennt
sich dazu. So erklärt Papst Ni-
kolaus III. (1277-1280): „Ich
habe das Recht und die Macht,
Zeit und Gesetz zu ändern und
von den Vorschriften zu entbin-
den.“ (20)
In der Augsburger Konfession,
Artikel 28 wird darauf verwie-
sen: „So zeucht man auch das
an, daß der Sabbat in den
Sonntag ist verwandelt worden
wider die zehn Gebote... und
wird kein Exempel so hoch ge-
trieben und angezogen als die
Verwandlung des Sabbats, und
wollen damit erhalten, daß die
Gewalt der Kirchen groß sei,
dieweil sie mit den zehn Gebo-
ten dispensieret und etwas dar-
an verändert hat.“ (21)
Die Machtfülle von 3 1/2
Zeiten oder 1260 Jahren
Wie zeitgenau sich die bibli-
schen Weissagungen erfüllen,
wird hier besonders deutlich.
Nachdem die drei hinderlichen
Hörner - die drei Könige waren
Arianer und hinderten durch ihre
Machtausübung die politische
Entfaltung des Papsttums - aus-
gerissen waren (der Herulerkö-
nig Odoaker ergab sich 493
n.Chr. in Ravenna, das Vanda-
lenreich endete 534 n.Chr. und
die Ostgoten mussten 538
n.Chr. Rom aufgeben), konnte
das bereits im Jahre 533 n.Chr.
 Die Veränderung der 10 Gebote - ein Vergleich der sich lohnt!
Kathol. Katechismus
der Bistümer Deutschlands,
Verlagsbuchhandlung
A. Lax, Hildesheim
1. Gebot
Ich bin der Herr, dein Gott! Du
sollst keine anderen Götter
neben mir haben.
2. Gebot
Du sollst den Namen Gottes
nicht verunehren!
3. Gebot
Gedenke, dass du den Sabbat
heiligst!
4. Gebot
Du sollst Vater und Mutter
ehren!
5. Gebot
Du sollst nicht töten!
6. Gebot
Du sollst nicht ehebrechen!
7. Gebot
Du sollst nicht stehlen!
8. Gebot
Du sollst kein falsches Zeugnis
geben wider deinen Nächsten!
9. Gebot
Du sollst nicht begehren deines
Nächsten Weib!
10. Gebot
Du sollst nicht begehren deines
Nächsten Hab und Gut!
von Justinian gegebene „Dec-
retum Justinianum“, das den rö-
mischen Bischof zum „caput
omnium ecclesiorum“ (Haupt
aller Kirchen) erklärte, politisch
DIE ZEHN GEBOTE
nach der Heiligen Schrift
2. Mose 20, 2-17
Lutherübersetzung 1984
1. Gebot
Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus
der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter
haben neben mir.
2. Gebot !gestrichen!
Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von
dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch
von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene
ihnen nicht! Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifernder Gott, der
die Missetat der Väter heimsucht bis ins dritte und vierte Glied an den
Kindern derer, die mich hassen, aber Barmherzigkeit erweist an vielen
tausenden, die mich lieben und meine Gebote halten.
3. Gebot
Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen;
denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen
mißbraucht.
4. Gebot !geändert!
Gedenke des Sabbattages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du
arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tage ist der
Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch
nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh,
auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt. Denn in sechs
Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer und
alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete
der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
5. Gebot
Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest
in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, geben wird.
6. Gebot
Du sollst nicht töten.
7. Gebot
Du sollst nicht ehebrechen.
8. Gebot
Du sollst nicht stehlen.
9. Gebot
Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
10. Gebot !geteilt!
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht
begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles,
was dein Nächster hat.
zur Geltung kommen, so dass so kommen wir in das Jahr
im Jahre 538 n.Chr. die politi- 1798. In diesem Jahr erhielt das
sche Vorherrschaft mit Papst Papsttum seine „tödliche Wun-
Gregor IV. begann. de“, indem Papst Pius V. von
Rechnen wir 1260 Jahre dazu, General Berthier gefangenge-
12
nommen und nach Valence ver-
bannt wurde. Das Papsttum
schien damit endgültig seine
poltische Macht eingebüßt zu
haben, aber, wie wir noch se-
hen werden, prophezeit die Of-
fenbarung die Heilung der tödli-
chen Wunde.
2.4 Schlussfolgerungen
und Weiterführung
Wir konnten sehen, wie genau
die biblische Prophetie unsere
Weltgeschichte durch Symbole
vorgezeichnet hat und die Ge-
schichte alles bis ins Detail be-
stätigt. Auch der Antichrist, wo-
rüber es viele Spekulationen
gibt, ist durch die Weissagung
Gericht und Gnade
3 in Daniel 7 - 9
3.1 Die Gerichtssitzung
im Himmel in Daniel 7
Während der Aktivitäten des
kleinen Horns in Daniel 7 wird
plötzlich eine Gerichtsszene
eingeblendet:
„Ich sah, wie Throne aufge-
stellt wurden, und einer, der
uralt war, setzte sich. Sein
Kleid war weiß wie Schnee
und das Haar auf seinem
Haupt rein wie Wolle; Feuer-
flammen waren sein Thron
und dessen Räder loderndes
Feuer. Und von ihm ging aus
ein langer feuriger Strahl.
Tausendmal Tausende dien-
ten ihm, und zehntausendmal
Zehntausende standen vor
ihm. Das Gericht wurde ge-
halten, und die Bücher aufge-
tan.“ (Daniel 7:9.10)
eindeutig zu identifizieren: es ist
das Papsttum. Damit wissen wir,
wo der größte Feind Gottes auf
dieser Erde zu suchen ist.
Aber mindestens genauso ge-
fährlich ist der sogenannte „fal-
sche Prophet“ in der Offenba-
rung, sowie das „Bild des Tie-
res“ - diese Mächte verführen
die ganze Welt, dem Papsttum
mehr die Ehre zu geben als
Gott. Darüber werden wir im
übernächsten Kapitel erstaunli-
che Dinge erfahren. Zuvor wol-
len wir aber wesentliche Aussa-
gen über Gottes Gericht und
Gnade kennenlernen, die im An-
schluss des antichristlichen Wir-
kens lebhaft von Daniel be-
schrieben werden.
Der Prophet Daniel gibt folgen-
de Erklärung zu diesem Gericht:
„Und ich sah das Horn kämp-
fen gegen die Heiligen und es
behielt den Sieg über sie, bis
der kam, der uralt war und
Recht schaffte den Heiligen
des Höchsten und bis die Zeit
kam, daß die Heiligen das
Reich empfingen.“ (V. 21. 22)
Dieses Gericht schafft den vom
kleinen Horn als Ketzer und Ver-
brecher gebrandmarkten sowie
verfolgten und hingerichteten
Gläubigen Recht. So ist dieses
höchste Gericht im Himmel, ge-
leitet vom gerechten und unpar-
teiischen Gott, ein Akt zuguns-
ten der Heiligen und ein Schre-
cken für die Übeltäter, die ihre
unmenschliche und grausame
Inquisition im Namen der Reli-
gion ausführten.
13
Die Bücher, die in Gegenwart
des Vaters im Himmel und im
Beisein von Millionen Engeln
geöffnet werden, enthalten den
Lebensbericht aller Gläubigen
von Adam an: „Aber die Got-
tesfürchtigen trösten sich un-
tereinander: Der Herr merkt
und hört es, und es wird vor
ihm ein Gedenkbuch ge-
schrieben für die, welche den
Herrn fürchten und an seinen
Namen gedenken.“ (Maleachi
3:16)
Der Lebensbericht jedes einzel-
nen Gotteskindes wird genau-
estens untersucht, ob es auch
bis zum Lebensende seiner Be-
rufung treu gewesen ist.
Jeder Mensch, der sündigt,
muss sterben, und auch im Le-
bensbericht jedes Nachfolgers
Christi sind etliche Sünden ver-
zeichnet. Das heilige Gesetz
Gottes verlangt den ewigen Tod
des Übertreters. Und nun sind
die anklagenden Bücher offen-
gelegt und von Engeln bezeugt,
die als unsichtbare Zeugen alle
Werke aufgezeichnet haben.
Die Lage der Gläubigen scheint
aussichtslos, als Daniel über-
rascht auf den Höhepunkt die-
ser Gerichtssitzung zu sprechen
kommt und ausruft:
„... und siehe, es kam einer
mit den Wolken des Himmels
wie eines Menschen Sohn
und gelangte zu dem, der ur-
alt war, und wurde vor ihn
gebracht.“ (Daniel 7:9.10)
In dieser brenzligen Situation
der anklagenden Bücher er-
scheint der Menschensohn Je-
sus Christus vor Gott, dem Va-
ter, um für alle seine treuen
Nachfolger als Fürsprecher und
Hoherpriester zu bitten:
„Weil wir denn einen großen
Hohenpriester haben, Jesus,
den Sohn Gottes, der die Him-
mel durchschritten hat, so
laßt uns festhalten an dem
Bekenntnis. Denn wir haben
nicht einen Hohenpriester,
der nicht könnte mit leiden
mit unserer Schwachheit,
sondern versucht worden ist
in allem wie wir, doch ohne
Sünde. Darum laßt uns hinzu-
treten mit Zuversicht zu dem
Thron der Gnade, damit wir
Barmherzigkeit empfangen
und Gnade finden zu der Zeit,
wenn wir Hilfe nötig haben.“
(Hebräer 4:14-16)
Jesus unser
Fürsprecher
beim Vater
Bei jedem Jünger Christi, der bis
zum Lebensende treu war, er-
hebt Jesus als unser Anwalt und
Fürsprecher seine durchbohr-
ten Hände und ruft: „Vater, ich
bin für ihn gestorben!“
Dann werden die Sünden für
immer aus den Büchern entfernt
und ins „Meer der Vergessen-
heit“ geworfen. Die Namen der
Getreuen bleiben im Lebens-
buch stehen, das ebenfalls ge-
öffnet wurde.
Bei allen aber, die ihren Glau-
ben nicht bewahrten, schweigt
Jesus Christus - und so verblei-
ben die Sünden, und ihr Name
wird aus dem Lebensbuch ge-
strichen:
„Tilge sie aus dem Buch des
Lebens, daß sie nicht ge-
schrieben stehen bei den Ge-
rechten.“ (Psalm 69:29)
Hier finden wir bereits einerseits
die große Tragik aller Untreuen,
die für alle Zeit verloren sind,
und andererseits die wunderba-
re und großartige Hoffnung für
alle Menschen, die Jesus Chris-
tus als ihren Herrn und Erretter
annehmen. Denn bei Jesu Wie-
derkunft werden alle, die im Le-
bensbuch stehen, errettet wer-
den und Gottes ewiges Reich
besitzen:
„Aber zu jener Zeit wird dein
Volk errettet werden, alle, die
in dem Buch geschrieben ste-
hen.“ (Daniel 12:1). „Aber das
Reich und die Macht und die
Gewalt über die Königreiche
unter dem ganzen Himmel
wird dem Volk der Heiligen
des Höchsten gegeben wer-
den, dessen Reich ewig ist...“
(Daniel 7:27)
Wann findet dieses Gericht, wo
der Fall jedes Gläubigen unter-
sucht wird, also dieses Untersu-
chungsgericht, statt?
Direkt im Anschluss der dreiein-
halb Zeiten päpstlicher Vor-
machtstellung, lesen wir in Da-
niel 7, 26:
„Danach wird das Gericht ge-
halten werden.“
Demnach beginnt dieses Unter-
suchungsgericht nach 1798,
dem vorläufigen Ende päpstli-
cher Macht.
Dieses Gericht findet also
einerseits nach 1798 statt und
muss andererseits vor der Wie-
derkunft Jesu tagen, weil dann
diejenigen, die noch im Lebens-
buch stehen, an der 1. Auferste-
hung teilhaben und das Reich
14
ererben. Dieses „Vorwieder-
kunftsgericht“ oder „Untersu-
chungsgericht“ ist für jeden
Menschen von außerordentli-
cher Bedeutung. Nur wenn wir
Jesus als unseren Erlöser an-
nehmen, können wir überleben
und den einzigen Ausweg aus
der unabwendbaren Katastro-
phe finden. Sicherlich werden
sich jetzt viele Christen die bren-
nende Frage stellen: Wann wird
mein Fall im höchsten Gericht
behandelt, wo alles entschieden
wird? Hat dieses Gericht bereits
begonnen und können wir den
Beginn der Sitzung aus der Bi-
bel erfahren?
Auch über die letzte Frage gibt
uns der barmherzige und lie-
bende Gott Aufschluss in den
beiden nächsten Kapiteln des
Danielbuches.
3.2 Die Reinigung des
Heiligtums nach 2300
Jahren in Daniel 8
In Daniel 8 finden wir die 3.
Weltreichsweissagung, die un-
sere bisherige Sicht festigt und
uns zudem wesentliche Evan-
geliumswahrheiten durch den
Heiligtumsdienst der Israeliten
veranschaulicht.
Als Symbol für Medo-Persien
erscheint ein zweihörniger Wid-
der auf der Weltbühne, der von
einem einhörnigen Ziegenbock
(Griechenland) zu Boden ge-
worfen und zertreten wird. Das
große Horn zerbricht (Symbol
für Alexander den Großen) und
vier Hörner (Diadochenreiche)
wachsen nach den vier Winden
des Himmels.
Aus einem der Winde wächst
dann ein kleines Horn. Dieses
kleine Horn illustriert bis Vers 10
das heidnische Rom mit seinen
Eroberungskriegen in verschie-
dene Himmelsrichtungen. Die
horizontale Ausbreitung geht bis
hin zum Volke Gottes, das es
verfolgt (vgl. V. 10 und V. 24).
Ab Vers 11 findet ein wichtiger,
bedeutsamer, sprachlicher
Wechsel statt - in den Versen
9-10 sind bis auf ein Verb alle
Verben feminin, in Vers 11 und
12 nun alle Verben maskulin -,
so dass von hier an offensicht-
lich das Horn als Sinnbild des
heidnischen Roms fallengelas-
sen wird und der Übergang zu
den Aktivitäten des päpstlichen
Roms zu finden ist. Das Horn
oder Papsttum greift nun in ver-
tikaler Richtung Gott und Got-
tesdienst an, verübt Frevel am
Heiligtum Gottes und verwüstet
es, indem es die Verbindung
zwischen Gott und seinem Vol-
ke zunichte macht, sowie die
Wahrheit zu Boden wirft.
Auf die Frage, bis wann das Ge-
sicht vom verwüstenden Frevel
geht und vom Heiligtum, das
zertreten wird, kommt dann die
Antwort in Daniel 8, 14:
„Bis zweitausenddreihun-
dert Abende und Morgen
vergangen sind; dann wird
das Heiligtum wieder ge-
weiht werden.“
In dieser Vision steht besonders
der Heiligtumsdienst im Mittel-
punkt, der durch den Antichris-
ten zerstört wird. Deshalb müs-
sen wir zunächst verstehen,
was damit gemeint ist.
Bevor wir den zeremoniellen
Dienst des Volkes Israel kurz
streifen, noch ein wichtiger Hin-
weis zum genauen Wortlaut in
Daniel 8:14. In der englischen
King James Bibelübersetzung
wird die entscheidende Passa-
ge - überträgt man sie ins Deut-
sche - wie folgt wiedergegeben:
„... wird das Heiligtum wieder
gereinigt werden.“
Ein Theologieprofessor schreibt
zu der Übersetzung der King Ja-
mes Version:
„Diese Übersetzung hat Ge-
schichte, die zurück bis auf die
lateinische Vulgata und die frü-
hesten griechischen Ausgaben
der vorchristlichen Zeit reicht...
Alles in allem bedeutet das, daß
die Reinigung des Heiligtums
in einem weiteren Umfang ge-
sehen werden muß, einschließ-
lich der Vorstellungen von ei-
nem Wiedereinsetzen in den
rechtmäßigen Stand - Reini-
gung, Rechtfertigung und Ge-
rechtsprechung.“ (22)
Was verstanden die Israeliten
unter der Reinigung des Hei-
ligtums?
Bis der eigentliche Erlöser Je-
sus Christus oder der Messias
kommen sollte, richtete Gott den
15
Zeremonial- bzw. Heiligtums-
dienst ein, um Anschauungsun-
terricht über die wichtigsten
Evangeliumswahrheiten zu ge-
ben und das Sündenproblem zu
lösen.
Wenn ein Israelit sündigte,
musste er ein Opfertier zur
Stiftshütte bringen, seine Hän-
de auf das Tier legen, das
Schuldbekenntnis ablegen und
das Tier eigenhändig töten.
Sinnbildlich war durch das Sün-
denbekenntnis die Sünde des
Übertreters auf das Tier über-
tragen worden, das nun stellver-
tretend für den Sünder sterben
musste. Der Priester nahm et-
was von dem Blut des sterben-
den Sündopfers in ein Gefäß
und übertrug es durch Bespren-
gen an den Vorhang der Stifts-
hütte oder Bestreichung der
Hörner des Brandopferaltars im
Vorhof sowie durch andere Ze-
remonien auf das Heiligtum (vgl.
3. Mose 3:1-5; 4:1-7.13-18).
Durch dieses Ritual, das wäh-
rend des ganzen Jahres statt-
fand, wurde das Heiligtum von
den Sünden der Israeliten ver-
unreinigt.
An einem Tag im Jahr, dem gro-
ßen Versöhnungstag (Yom Kip-
ur, am 10. Tag des 7. jüdischen
Monats Tishri) wurde dann
durch einen besonderen Ritus
 „Bis 2300 Abend---Morgen (2300 Jahre) vergangen sind, dann wird das Heiligtum wieder
„70 Wochen (490 Jahre) sind abgeschnitten für dein Volk.“
7 Wochen 62 Wochen
457 v.Chr. 408 v.Chr
Befehl zum Aufbau
Wiederaufbau Jerusalems
(siehe 3. Mose 16) das Heilig-
tum wieder gereinigt.
Eine wichtige Rolle spielten
dabei zwei Böcke: 1.) der un-
schuldige Bock (auf ihn wur-
de kein Sündenbekenntnis vor
der Schlachtung abgelegt) für
Jahwe - ein Symbol für den un-
schuldigen und sündlosen Sohn
Gottes, und 2.) der Bock für
Asasel - der Sündenbock, auf
den die verbliebene Sünden-
schuld zum Schluss der Hand-
lungen gelegt, und der in die
Wüste geführt wurde (ein Sym-
bol für Satan, der als Urheber
und Anstifter der Sünde Mitver-
antwortung trägt und 1000 Jah-
re auf der menschenleeren, ver-
wüsteten Erde umherirren muss
- wird später erklärt). Der Bock
für Asasel vergoss kein Blut für
die Sünder!
So geschah die Reinigung und
Entsühnung der Israeliten für
das vergangene Jahr, und sie
konnten nun unbelastet und
voller Freude in die Zukunft bli-
cken.
Der große Versöhnungstag
war aber nicht nur ein Tag der
Sühnung und Vergebung,
sondern auch ein Tag des Ge-
1 Woche
27 n.Chr. 31 n.Chr.
Taufe Jesu Tod
Jesu am Kreuz
richts für die Israeliten, die
sich nicht demütigten und
fasteten oder gar an diesem
Tage arbeiteten - sie wurden
ausgerottet aus Israel (3.
Mose 23:29-31).
Der Heiligtumsdienst machte
den Israeliten deutlich: sie
mussten sich ihre eigene Sünd-
haftigkeit eingestehen, Sünde
konnte nur mit dem Tod gesühnt
werden, ein Sündenbekenntnis
war notwendig, das stellvertre-
tende Opfer musste für sie ster-
ben, damit sie weiter leben
konnten. Über ihre Sünde wa-
ren sie traurig und bereuten,
weil ein unschuldiges Opfer für
sie sterben musste.
Dieser ganze Zeremonial-
dienst war aber nur ein sym-
bolischer- oder Schatten-
dienst, weil durch das Blut
von Tieren keine echte Sün-
denvergebung erfolgen konn-
te (Hebräer 10:1-4). Die Tier-
opfer wiesen auf das wahre,
stellvertretende Gotteslamm,
den Erlöser aller Menschen,
Jesus Christus hin, der für
unsere Sünde starb.
16
noch 1810 Jahre
Reinigung des
34 n.Chr
Stephanus gestei-
nigt, Heidenmission
Anstelle des irdischen gibt es
auch ein himmlisches Heiligtum,
in dem Christus als der besse-
re und vollkommenere Hohe-
priester, als Mittler dient (Heb-
räer 8:1.2). Und ebenso gibt es
anstelle der jährlichen Reini-
gung des Heiligtums eine Rei-
nigung des himmlischen Heilig-
tums oder ein Gericht im Him-
mel, auf das in Daniel 7 und 8
hingewiesen wird.
Wie das irdische Heiligtum das
ganze Jahr hindurch von den
Sünden der Israeliten verunrei-
nigt wurde, und dann am gro-
ßen Versöhnungstag wieder ge-
reinigt, so wird auch das himm-
lische Heiligtum verunreinigt
durch die Sünden der Men-
schen, die in Büchern niederge-
schrieben sind (siehe unter
Punkt 3.1 Gerichtssitzung im
Himmel).
Wie im irdischen Heiligtum der
eine Teil Vergebung erlangte
und der andere ausgerottet wur-
de, bleiben im Himmel die Na-
men der Getreuen im Lebens-
buch stehen und werden die
Namen der anderen gestrichen.
So wie der große Versöhnungs-
tag jedes Jahr in Israel gefeiert
gereinigt....“
bis zur
Heiligtums
1844 n.Chr
Himml. Heiligtum
gereinigt, Gericht
wird, geschieht der große Ver-
söhnungstag im Himmel aber
nur einmal für eine gewisse Zeit
am Ende der 2300 Abend-Mor-
gen.
Nun wissen wir zwar, dass das
Untersuchungsgericht mit der
Reinigung des Heiligtums im
Himmel identisch ist und dass
dieses am Ende der 2300
Abend-Morgen beginnen soll,
aber wie groß ist diese Zeit-
spanne und wann beginnt sie?
Die erste offene Frage über die
Länge der 2300 Abend-Morgen
wollen wir kurz beantworten:
Die 2300 Abend-Morgen sind
eine prophetische Zeit, Abend
und Morgen ergeben einen Tag
(der biblische Tag beginnt mit
dem Abend, siehe Schöpfungs-
bericht in 1. Mose 1 „Da ward
aus Abend und Morgen der ...
Tag“).
Die 2300 prophetischen Tage
sind nach dem Jahr-Tag-Prinzip
2300 Jahre, was genau der zeit-
lichen Dimension entspricht,
denn bis auf die Zeit des Endes
sollte das Gesicht gehen (vgl.
Daniel 8:17.19) - also einen sehr
großen Zeitraum abdecken. Auf
die „Zeit des Endes“ wird spä-
ter eingegangen.
Im nächsten Abschnitt wollen
wir nun auf die Frage des An-
fangsdatums der 2300 Jahre
eingehen, um zu wissen, ob und
wann dieses für uns so wichti-
ge Untersuchungsgericht schon
tagt. Dabei werden wir wichtige
Prophezeiungen über die Heils-
zeit der Israeliten und das ge-
weissagte Todesjahr Jesu er-
fahren.
3.3 Die 70 Jahrwochen
und das Todesjahr Jesu
in Daniel 9, sowie der
Beginn der 2300 Abend-
morgen
In Daniel 8 finden wir keinen
Hinweis, wann die 2300 Abend-
Morgen beginnen sollen und
auch Daniel wunderte sich und
war ganz krank. In Daniel 9
schenkt Gott die Lösung. Zu-
nächst wird das Fürbittegebet
Daniels berichtet, dann er-
scheint der gleiche Engel Gab-
riel wie im vorigen Gesicht in Ka-
pitel 8 und sagt:
„Daniel, jetzt bin ich ausge-
gangen, um dir zum rechten
Verständnis zu verhelfen ...
So merke nun auf das Wort,
damit du das Gesicht ver-
stehst. Siebzig Wochen sind
verhängt über dein Volk und
deine heilige Stadt; dann wird
dem Frevel ein Ende gemacht
und die Sünde abgetan und
die Schuld gesühnt, und es
wird ewige Gerechtigkeit ge-
bracht und Gesicht und Weis-
sagung erfüllt und das Aller-
heiligste gesalbt werden. So
wisse nun und gib acht: Von
der Zeit an, als das Wort er-
ging, Jerusalem werde wie-
17
deraufgebaut werden, bis ein
Gesalbter, ein Fürst, kommt,
sind es sieben Wochen; und
zweiundsechzig Wochen lang
wird es wieder aufgebaut sein
mit Plätzen und Gräben, wie-
wohl in kummervoller Zeit.
Und nach den zweiundsech-
zig Wochen wird ein Gesalb-
ter ausgerottet werden und
nicht mehr sein ... Er wird aber
vielen den Bund schwer ma-
chen eine Woche lang. Und in
der Mitte der Woche wird er
Schlachtopfer und Speisop-
fer abschaffen.“ (Verse 22-27)
Bevor wir zu dem Beginn der
2300 Abend-Morgen kommen,
ist es sinnvoll, zuerst die 70
Jahrwochen zu betrachten.
Anhand der Grafik wollen wir
kurz die 70 Jahrwochen erklä-
ren. Die 70 prophetischen Wo-
chen sind 490 prophetische
Tage oder 490 Jahre. Sie soll-
ten mit dem Befehl, Jerusalem
zu bauen, beginnen.
Der umfassendste von 3 Befeh-
len (die ersten beiden betrafen
vor allem den Tempelbau, beim
3. wurden auch Richter und
Rechtspfleger eingesetzt), der
dieser Vorhersage entspricht,
war der 3. Befehl des Artahsas-
ta oder Artaxerxes im Jahre 457
v. Chr., der ausführlich in Esra
7:7-28 niedergeschrieben ist.
Nach 69 Jahrwochen sollte ein
Gesalbter ausgerottet werden,
und in der Mitte der letzten Jahr-
woche Schlacht- und Speisop-
fer abgeschafft werden.
Die ersten 69 Jahrwochen (=
483 Jahre) endeten im Jahre 27
n.Chr. (unter Berücksichtigung,
dass es kein Jahr Null gibt: bei
der astronomischen Zeitrech-
nung muss ein Jahr addiert wer-
den), wo Jesus Christus sein öf-
fentliches Wirken mit der Taufe
im Jordan begann und tatsäch-
lich nach 3 1/2 Jahren den Kreu-
zestod im Jahre 31 n.Chr. erlitt,
wo durch göttliches Wirken der
Vorhang im Tempel von oben
nach unten zerriss (Matthäus
27:51) und so das Heiligtum den
Blicken des Volkes enthüllt und
damit entweiht wurde, so dass
auf diese Weise der Zeremoni-
aldienst mit Schlacht- und
Speisopfern aufhörte, bzw. sei-
ne Gültigkeit aus Gottes Sicht
verlor. Die besondere Gnaden-
zeit des Volkes Israel endete
dann dreieinhalb Jahre später,
als Stephanus gesteinigt und
von nun an die Gemeinde Jesu
das Bundesvolk wurde.
Wir sehen auch hieran, wie ge-
nau Gottes Weissagungen in
Erfüllung gehen und Gott seinen
Sohn sandte, „als die Zeit erfül-
let war“ (Galater 4:4).
In der Mitte der 70. Jahrwoche,
also 31 n.Chr., sollte die Schuld
gesühnt und eine ewige Ge-
rechtigkeit gebracht werden, die
schon Jesaja im 53. Kapitel 600
Jahre vor Jesu Kommen mit fol-
genden bewegenden Worten
niederlegte:
„Fürwahr er trug unsere
Krankheit und lud auf sich un-
sere Schmerzen. Wir aber
hielten ihn für den, der ge-
plagt und von Gott geschla-
gen und gemartert wäre. Aber
er ist um unsrer Missetat wil-
len verwundet und um unsrer
Sünde willen zerschlagen.
Die Strafe liegt auf ihm, auf
daß wir Frieden hätten, und
durch seine Wunden sind wir
geheilt. Wir gingen alle in die
Irre wie Schafe, ein jeder sah
auf seinen Weg. Aber der Herr
warf unser aller Sünde auf
ihn. Als er gemartert ward, litt
er doch willig und tat seinen
Mund nicht auf wie ein Lamm,
das zur Schlachtbank geführt
wird, und wie ein Schaf, das
verstummt vor seinem Sche-
rer, tat er seinen Mund nicht
auf.“ (Jesaja 53:4-7)
Hier sehen wir Gottes große Lie-
be, dass er seinen eigenen
Sohn für uns Menschen opfer-
te, damit alle, die an Jesus glau-
ben und ihn als ihr stellvertre-
tendes, vollgültiges Opfer an-
nehmen, das ewige Leben ge-
schenkt bekommen (Johannes
3:16).
Durch seinen Tod auf Golgatha
nahm er die Schuld und die Fol-
gen der Sünde aller Menschen
auf sich und trug sie ans Kreuz
(1. Petrus 2:24). Jeder Mensch,
der an Jesus glaubt und ihm
treu nachfolgt, bekommt das ge-
rechte und sündlose Leben
Jesu zugerechnet, so dass er
makellos vor dem höchsten
Richter bestehen kann.
Darüber hinaus hat Gott die
wunderbare Vorsorge getroffen,
dass jeder Mensch ein neues
Herz und einen neuen Geist,
also eine neue Gesinnung be-
kommen kann, wodurch er be-
fähigt wird, ein reines, geheilig-
tes Leben in Übereinstimmung
18
mit Gottes Geboten zu führen
(vergleiche Hesekiel 36:26.27).
Durch von Gott angeregte
Buße, ein neues Herz und stän-
dige Gemeinschaft mit Gott im
Gebet und Bibelstudium werden
wir Teilhaber der göttlichen Na-
tur und Jesus immer ähnlicher
2. Petrus 1:4).
ch
t
su
bst
l
Se
Unser Leben kann noch einmal
beginnen - heraus aus Sünde
und Verstrickung -, dies ist die
ewige frohe Nachricht, die Gott
uns schenkt.
Hier ist der einzige Ausweg aus
allem Leid zu einer herrlichen
Hoffnung.
Allerdings kommt noch eine gro-
ße Versuchung und Prüfung
über die ganze Erde, die wir be-
stehen müssen.
Jeder Erdbewohner soll das
Malzeichen des Tieres anneh-
men - doch darüber erfahren
Sie Näheres in den nächsten
Kapiteln.
Wenn Jesus unser Fürsprecher
ist, können wir getrost dem Un-
tersuchungsgericht entgegen-
sehn, denn nicht unsere sündi-
gen Gedanken und Taten, son-
dern das sündlose Leben Jesu
wird uns zugerechnet (2. Korin-
ther 5:21).
Doch kommen wir zurück auf
die 2300 Jahre. Was haben
die 70 Jahrwochen mit den
2300 Abend-Morgen zu tun,
worüber Daniel gern mehr
gewusst hätte und was ihm
doch der Engel Gabriel erklä-
ren wollte?
Um dieses Rätsel zu lösen,
müssen wir das Wort „ver-
hängt“ oder „bestimmt“ in Da-
niel 9 Vers 24 näher betrachten.
Professor Shea erklärt:
„Das Verb, das Gabriel in sei-
ner ersten Aussage über die 70
Wochen verwendet, ist eine
passive (Niphal)-Form der Wur-
zel hatak. Diese Wurzel bedeu-
tet entweder ´abschneiden`
oder ´bestimmen`, ´beschlie-
ßen`... Die Bedeutung ´bestim-
men`, beschließen` wurde dem
Hebräisch der Mischna entnom-
men, das aber immerhin ein
Jahrtausend nach Daniel zu
datieren ist, aber auch in diesen
Quellen ist es häufiger in der
Bedeutung von ´abgeschnit-
ten` verwandt worden...“ (23)
Wenn 70 Wochen „abge-
schnitten“ sind, ist natürlich
die Frage: wovon abgeschnit-
ten? Eben von dem größeren
Zeitraum, den 2300 Jahren.
Antichrist und falscher
4 Prophet in Offenbarung 13
4.1 Der Antichrist als 1.
Tier in Offenbarung
13:1-10.18
Offenbarung 13 knüpft an Da-
niel 7 an und zeigt uns weitere
Details über den Antichristen,
Damit ist der Beginn beider
Zeitabschnitte identisch -
also beginnen auch die 2300
Jahre im Jahr 457 v.Chr.
Nachdem wir von den 2300 Jah-
ren die 490 Jahre abgeschnit-
ten haben, bleiben noch 1810
Jahre übrig.
Die 70 Wochen endeten 34.
n.Chr., und wenn wir die restli-
chen 1810 Jahre der 2300
Abend-Morgen zu 34 n. Chr. ad-
dieren, so gelangen wir in das
Jahr 1844 n.Chr.
Im Jahre 1844 endeten somit
die 2300 Abend-Morgen und es
begann der große Versöh-
nungstag oder das Untersu-
chungsgericht im Himmel. Das
Leben aller verstorbenen Gläu-
bigen von Adam an bis zu uns
wird anhand der Bücher geprüft,
ob der Kandidat würdig ist, das
ewige Leben zu erhalten. Welch
eine ernste Tatsache und Situ-
ation!
Kommen wir nun zu den beiden
anderen gefährlichen Mächten
unserer Tage, die dem Antichris-
ten erneut Macht verleihen und
die ganze Welt verführen, um
alle Menschen zu verderben.
der beherrschenden Macht in
der Alten Welt, um dann das
machtvolle Wirken das 2. Tie-
res in der Neuen Welt aufzuzei-
gen, das über alle Gläubigen
Verfolgung und Leid bringen
wird.
19
a) Die Parallelen des Anti-
christen in Offenbarung 13 zu
Daniel 7 (Offenbarung
13:1.2.5-7)
Die Beschreibung des Anti-
christen durch Johannes:
„Und ich sah ein Tier aus dem
Meer steigen, das hatte zehn
Hörner und sieben Häupter
und auf seinen Hörnern zehn
Kronen und auf seinen Häup-
tern lästerliche Namen.
Und das Tier, das ich sah, war
gleich einem Panther und sei-
ne Füße wie Bärenfüße und
sein Rachen wie ein Löwen-
rachen. Und der Drache gab
ihm seine Kraft und seinen
Thron und große Macht...
Und es wurde ihm ein Maul
gegeben, zu reden große Din-
ge und Lästerungen, und ihm
wurde Macht gegeben, es zu
tun zweiundvierzig Monate
lang. Und es tat sein Maul auf
zur Lästerung gegen Gott, zu
lästern seinen Namen und
sein Haus und die im Himmel
wohnen. Und ihm wurde
Macht gegeben, zu kämpfen
mit den Heiligen und sie zu
überwinden; und ihm wurde
Macht gegeben über alle
Stämme und Völker und Spra-
chen und Nationen.“
Erklärungen zum Text
Das Tier kommt wie auch die
Tiere in Daniel 7 aus dem
„Meer“, d.h. aus dem Völker-
meer. Es wird groß inmitten der
zivilisierten, bekannten Welt.
Die zehn Hörner erinnern uns
ebenfalls an die zehn Hörner in
Daniel 7, die ein Symbol der 10
Germanenreiche sind, über die
der Antichrist Macht hatte und
die sein Wirken größtenteils
politisch unterstützten. Die Kro-
nen auf den Hörnern zeigen uns
die Zeit der Monarchie an, in der
der Antichrist „42 Monate“
herrschte. Die sieben Häupter
werden wir im nächsten Kapitel
erklären.
Im 2. Vers entdecken wir eine
auffallende Parallele und Zu-
sammenfassung von Daniel 7:
Löwenrachen, Bärenfüße, Pan-
ther, Drache. Von dem 4. Tier,
der schrecklichen Bestie oder
dem Drachen erhält der Anti-
christ Kraft Thron und Macht.
Während der Drache nach Of-
fenbarung 12 in erster Linie Sa-
tan darstellt, versinnbildet er in
zweiter Linie das heidnische
Rom, das Satan als irdisches
Werkzeug benutzte. Durch die
Übersiedelung der Kaiser nach
Konstantinopel, durch das Aus-
reißen der drei hinderlichen ari-
anischen Mächte und durch das
Decretum Justinianum, das den
Bischof von Rom zum Haupt
über alle Kirchen setzte, gelang-
te das Papsttum in den Besitz
des kaiserlichen Roms, um sei-
ne Priesterherrschaft über die
Alte Welt auszuüben, ähnlich
wie es die heidnischen Kaiser
zuvor getan hatten.
In den weiteren, geschilderten
Versen finden wir 4 Hauptkenn-
zeichen des Antichristen wieder,
die verdeutlichen, dass das klei-
ne Horn in Daniel 7 identisch mit
dem 1. Tier in Offenbarung 13
ist:
Die Parallelen des 1. Tieres in
Offenbarung 13 zum Kleinen
Horn in Daniel 7:
1) Ein Maul, das große Dinge
redet
2) Lästerung gegen Gott
3) Kampf gegen die Heiligen
und Sieg über sie
4) Zeitdauer der Macht 42 Mo-
nate
Es könnten noch mehr Gemein-
samkeiten aufgeführt werden,
diese aber reichen völlig aus,
um die gleiche Macht wie in
Daniel 7 zu erkennen. Dies
wiederum hilft uns bei der zeitli-
chen Einordnung des 1. Tieres
in Offenbarung 13 und gibt uns
einen Anhaltspunkt für die zeit-
liche Entstehung des 2. Tieres,
das am Ende der 42 Monate die
Dominanz in der Neuzeit über-
nimmt.
b) Zwei zusätzliche Kennzei-
chen des Antichristen in Of-
fenbarung 13
Zwei weitere Kennzeichen des
Antichristen müssen noch er-
wähnt werden:
„Und ich sah eines seiner
Häupter, als wäre es tödlich
verwundet, und seine tödli-
che Wunde wurde heil. Und
die ganze Erde verwunderte
sich des Tieres... Und alle, die
auf Erden wohnen, beten es
an, deren Name nicht von
Anfang der Welt an geschrie-
ben stehen in dem Lebens-
buch des Lammes... Hier ist
Weisheit! Wer Verstand hat,
der überlege die Zahl des Tie-
res; denn es ist die Zahl eines
Menschen, und seine Zahl ist
sechshundertsechsundsech-
zig.“ (Offenbarung 13:3.8.18)
20
Mit dem Ende der 42 Monate
im Jahre 1798 n.Chr. ist das
Wirken des Antichristen oder
des Papsttums nach der Vor-
hersage noch nicht vorbei,
sondern die tödliche Wunde
soll wieder heilen und das
Papsttum aufs Neue große
Macht erhalten, so dass alle
Menschen - ausser den wah-
ren Gläubigen, deren Namen
im Lebensbuch stehen - es
anbeten werden.
Was bedeutet die Zahl 666 in
Bezug auf das Papsttum?
Der Papst trägt den Titel „Vica-
rius Filii Dei“ (Stellvertreter des
Sohnes Gottes). Da einige latei-
nische Buchstaben für Zahlen
stehen, besitzt dieser Titel auch
einen Zahlenwert (siehe unten).
Diesen Titel finden wir in der ge-
fälschten Urkunde der Konstan-
tinischen Schenkung, im Mittel-
alter überhaupt und auch auf
einer Tiara der Päpste.
c) Schlussfolgerung
Wir haben anhand der Paralle-
len gesehen, dass das kleine
Horn in Daniel 7 und das sie-
benköpfige Tier in Offenbarung
13 ein und dieselbe antichristli-
che Macht darstellen. Es ist
zweifelsfrei das Papsttum, das
zwar eine „tödliche Wunde“ im
Jahre 1798, am Ende der „42
Monate“, erhalten hat (siehe
Punkt 2.3), aber nach Heilung
der Wunde noch einmal große
Macht bekommen wird, so dass
alle Menschen - ausgenommen
die wahren Gläubigen - es an-
beten werden.
Wie ist das möglich? Und wel-
che Macht trat die Nachfolge in
der Neuen Welt an und wird
dem Papsttum wieder zu alter
Größe verhelfen? Auch darüber
gibt uns Offenbarung 13 Aus-
kunft.
4.2 Das 2. Tier aus der
Erde in Offenbarung
13:11-17
4.2.1 Die Identifizierung des
zweihörnigen Tieres
a) Die Aussage der Schrift
(Offenbarung 13:11-17)
Johannes beschreibt das 2.
Tier:
„Und ich sah ein zweites Tier
aufsteigen aus der Erde; das
hatte zwei Hörner wie ein
Lamm und redete wie ein Dra-
che. Und es übt alle Macht
des ersten Tieres aus vor sei-
nen Augen, und es macht,
daß die Erde und die darauf
wohnen, das erste Tier anbe-
ten, dessen tödliche Wunde
heil geworden war.
Und es tut große Zeichen, so
daß es auch Feuer vom Him-
mel auf die Erde fallen läßt vor
den Augen der Menschen;
und es verführt, die auf Erden
wohnen, durch die Zeichen,
die zu tun vor den Augen des
Tieres ihm Macht gegeben ist;
und sagt denen, die auf Erden
wohnen, daß sie ein Bild ma-
chen sollen dem Tier, das die
Wunde vom Schwert hatte
und lebendig geworden war.
Und es wurde ihm Macht ge-
geben, Geist zu verleihen
dem Bild des Tieres, damit
das Bild des Tieres reden und
machen könne, daß alle, die
das Bild des Tieres nicht an-
beteten, getötet würden.
Und es macht, daß sie
allesamt, die Kleinen und
Großen, die Reichen und Ar-
men, die Freien und Sklaven,
sich ein Zeichen machen an
ihre rechte Hand oder an ihre
Stirn, und daß niemand kau-
fen oder verkaufen kann,
wenn er nicht das Zeichen
hat, nämlich den Namen des
Tieres oder die Zahl seines
Namens.“
b) Die sieben Merkmale des
zweihörnigen Tieres aus der
Erde
Es übt alle Macht des
ersten Tieres aus
Somit muss das 2. Tier eine be-
kannte Weltmacht in der Neu-
en Welt sein, ähnlich wie das
Papsttum in der Alten Welt.
Die Zeit der Machtent-
faltung muss nach der tödli-
chen Wunde des 1. Tieres im
Jahre 1798 sein.
Es kommt aus der
Erde
Hier haben wir einen Gegensatz
zum 1. Tier, das aus dem
„Meer“, also aus dem Völker-
meer kommt. Die Erde ist ein
Symbol für Einöde, Abgeschie-
denheit, Leere und Stille, wohin
auch die verfolgte Gemeinde
Zuflucht nahm, z.B. die Walden-
ser (vgl. Offb. 12:14.16, „Wüs-
te“ als Synonym für „Erde“).
Die „Erde“ ist also ein Hinweis,
dass es fernab von der bekann-
ten Zivilisation in der Einsamkeit
und Stille zu einer mächtigen
Nation heranreift.
21
Lammähnliche Hörner
und Drachenstimme
Hörner sind Symbole für politi-
sche und religiöse Mächte (vgl.
Daniel 7: die 10 Hörner und das
kleine Horn).
2 Hörner deuten auf zwei un-
terschiedliche Kräfte der Welt-
macht hin: auf politische Macht
und religiöse Kraft (vgl. Eisen
und Ton in Daniel 2).
Im Gegensatz zum Papstum,
wo Kirche und Staat miteinander
verbunden war, was dann zu In-
toleranz und Verfolgung Anders-
gläubiger führte, sind hier die
beiden Mächte Politik und Reli-
gion offenbar getrennt, denn es
ist nicht ein Horn, sondern sind
zwei Hörner.
„Lammähnlich“ deutet auf Ei-
genschaften dieser beiden Kräf-
te hin, die auch das „Lamm Got-
tes“, Jesus Christus, auszeich-
neten: auf Duldsamkeit, Milde,
Freiheit und Liebe. Politische
Macht gepaart mit Freiheit und
Milde lässt auf Demokratie und
Republikanismus schliessen, im
Gegensatz zu einer Diktatur
oder Königsherrschaft, die oft
sehr willkürlich und grausam
sein können. Religiöse Macht
gepaart mit Liebe und Freiheit
verweist uns auf Religions- und
Gewissensfreiheit.
Die beiden lammähnlichen Hör-
ner symbolisieren also bürgerli-
che und religiöse Freiheit.
Redet wie ein Drache
und bedroht Andersdenkende
mit Tod. Hier wird ein krasser
Gegensatz dargestellt: entge-
gen dem Bekenntnis zur Frei-
heit in Politik und Religion, re-
det und handelt diese Welt-
macht wie ein Drache und ver-
folgt die wahren Gläubigen. Hier
sehen wir eine Entwicklung von
Freiheit und Liebe zu Intoleranz
und Verfolgung.
Es tut Zeichen und
Wunder vor allen Menschen
Es gehen spiritistische und cha-
rismatische Kräfte von dieser
Weltmacht aus, um alle Men-
schen zu täuschen und zu ver-
führen. Hier geht es offensicht-
lich um geistliches Feuer wie
Wunderheilungen, falsches
Zungenreden, Spiritismus, fal-
sches Weissagen usw.
Es fordert die Welt auf,
dem Tier ein Bild zu bauen
und gibt diesem Geist
Somit ist diese Weltmacht Initi-
ator des Bilderbaues und Voll-
ender. Zunächst wird das Bild
geformt und erhält dann Leben,
so dass es wirken kann.
Es macht, dass das
erste Tier angebetet wird
Die Weltmacht verschafft dem
Papsttum wieder Geltung, ja
sogar Anbetung.
c) Deutung des 2. Tieres
Welche Nation der Neuen Welt
begann sich nach dem Jahre
1798 immer mehr zu einer
Großmacht zu entwickeln und
zog die Aufmerksamkeit der
Welt auf sich? Welche Welt-
macht wuchs fernab der be-
kannten Welt in einem anderen
Erdteil in aller Stille zur Groß-
macht heran? Welche Welt-
macht besaß bürgerliche und
religiöse Freiheit? Und von wo
gehen starke spiritistische, cha-
rismatische Wellen aus, die sich
in aller Welt verbreiten?
Die Anwendung dieses Sinnbil-
des bedarf keiner langen Erör-
terung. Nur eine Nation ent-
spricht den Angaben der Weis-
sagung, die unverkennbar auf
die Vereinigten Staaten von
Amerika weist.
Die USA entwickelten
sich zur Supermacht Nr. 1 und
sind heute mehr denn je als
größte Weltmacht anerkannt.
Die Entstehung der
USA aus der „Erde“ oder in
der Stille trifft genau zu. So
spricht der Schriftsteller Town-
send, der die Entstehung der
USA schildert, von „dem Ge-
heimnis ihres Emporkommens
aus der Leere“ und sagt: „Wie
ein stiller Same wuchsen wir zu
einem Reich heran.“ (24)
Eine europäische Zeitung
schrieb 1850 über die Vereinig-
ten Staaten von Amerika als ei-
nem wunderbaren Reich, das
„hervorbrach und unter dem
Schweigen der Erde täglich sei-
ne Macht und seinen Stolz ver-
mehrte.“ (25)
Die Freiheit in Amerika
sowohl in Politik und Religi-
on sind durch Republikanismus
und Glaubensfreiheit allseits be-
kannt. Amerika trat gemäß sei-
ner Verfassung strikt für eine
Trennung von Kirche und Staat
ein, damit sich die mittelalterli-
che Verfolgung nicht wiederho-
len sollte.
22
Die Drachenstimme
beginnt zu reden und die Ver-
bindung mit dem Vatikan wird
enger
a) Annäherung und Verbin-
dung der USA zum Vatikan
Die Entwicklung zur Drachen-
stimme oder die Hinwendung
der USA zur Vereinigung von
Kirche und Staat, wie es das
Papsttum in der Alten Welt vor-
exerzierte, sowie die Hinwen-
dung zum Papsttum erleben wir
in den letzten Jahren Stück für
Stück.
Um Glaubensfreiheit für alle Zeit
zu sichern, wurde unter dem
US-Präsidenten Jefferson die
Trennung von Kirche und Staat
durch ein Zusatzartikel zur Ver-
fassung untermauert, der be-
sagt, dass keine Steuergelder
benutzt werden dürfen, um di-
plomatische Beziehungen zum
Vatikan aufzunehmen.
Am 22. September 1983 gelang
es dem US-Senator Richard
Luga von Indiana eine Geset-
zesänderung in diesem Punkt
zu erzielen. Und Präsident Re-
agan sagte in einer Rede im
Frühling 1984 vor dem Natio-
nal Religious Broadcastel:
„Wir sind eine Regierung des
Volkes, durch das Volk und für
das Volk; und das Volk möchte
jetzt eine Gesetzesänderung,
nämlich die Abschaffung des 1.
Amandments (Zusatzartikels),
welches die Trennung von Kir-
che und Staat bedeutet. Das
Volk will Kirche und Staat verei-
nigen.“ (26)
Dies machte damals große
Schlagzeilen: In der Zeitung
Boston Sunday Globe hieß es:
„Jefferson hat die Wand ge-
baut, um die Kirche und den
Staat zu trennen, die wird jetzt
vom Präsidenten Reagan he-
runtergerissen.“ (27)
Bereits am 10.1.1984 schickte
Reagan einen amerikanischen
Botschafter, William Wilson,
zum Vatikan und bald wurde die
enge Beziehung des protestan-
tischen Amerika mit dem Vati-
kan vor aller Welt demonstriert.
Im Mai 1984 trafen sich der Prä-
sident der USA, Reagan, und
Papst Johannes Paul II. in Fair-
banks, Alaska. Während Ame-
rika hier als politischer Friedens-
stifter der Welt auftrat, wurde
der Papst als Prediger des Frie-
dens und der Liebe bezeichnet.
Hier begannen die ersten öffent-
lichen Schritte, um die Trennung
von Kirche und Staat, Katholi-
ken und Protestanten aufzuhe-
ben.
Eine nach 1990 wieder sehr ein-
flussreiche Bewegung in den
USA, die sogenannte „Neue
Christliche Rechte“, beste-
hend aus mehreren Organisati-
onen, bemüht sich schon seit
vielen Jahren, dass auf die Bi-
bel gegründete Gesetze in Ame-
rika erlassen werden. Sie kämp-
fen gegen Homosexualität und
Abtreibung und wollen in der
„politischen Arena“ agieren. Ein
bekannter Verfechter der Neu-
en Rechten, Pat Robertson, tritt
für die 10 Gebote ein, die die
einzige Ordnung für den Welt-
frieden sein würden. Allerdings
verdeutlicht ein Brief von Pat
Robertsons „American Center
for Law and Justice“ (ACLJ) die
Verachtung der Neuen Rechten
gegenüber dem Schutzwall der
Trennung von Kirche und Staat.
Er trägt die Überschrift: „Reißt
diese Mauer nieder!“ Der Autor,
Keith Fournier (von der Organi-
sation „Evangelical Catholic“),
der heute Geschäftsführer von
Robertsons ACLJ ist, verglich
die Berliner Mauer mit diesem
Schutzwall der Vereinigten
Staaten. „Doch es gibt eine
Mauer“, erklärt er, „die irrtüm-
licherweise in unserem eigenen
geliebten Land errichtet worden
ist. Ihre Wirkung auf die religiö-
se Freiheit hat vielleicht sogar
einen noch größeren zerstöre-
rischen Effekt gehabt. Es ist die
sogenannte Trennung von Kir-
che und Staat.“ Fournier warnt
dann, dass diese Mauer als eine
„Keule gegen die freie Ausü-
bung der Religion und der reli-
giösen Rede“ benutzt worden
sei, so dass Christen vielleicht
sogar „in den Straßen von Mos-
kau“ heute mehr religiöse Frei-
heit vorfinden als in den Verei-
nigten Staaten. (28)
Man braucht kein Prophet zu
sein, um zu erahnen, was ge-
schieht, wenn wie im Mittelalter
Staat und Kirche vereint sind
und religiöse Gesetze erlassen.
Auch George W. Busch verbin-
det Religion und Politik
miteinander, und erklärte seine
enge Verbundenheit mit dem
Papst öffentlich in einer Rede
vor dem Weißen Haus am 21.
März 2001 vor Kardinälen und
Bischöfen:
„Die beste Art, um Johannes
Paul II., einen der wahrhaft
größten Männer unserer Zeit,
zu ehren, ist, seine Lehren
ernst zu nehmen; auf seine
Aussagen zu hören und sei-
ne Worte hier (in Amerika) in
die Tat umzusetzen. Dieser
Herausforderung müssen wir
uns stellen.“ (29)
Hier werden wir deutlich an die
Vorhersage in Offenbarung
13:12 erinnert.
Wir sehen auch im profanen
Bereich am Beispiel des Irak-
Krieges, wie sich die USA immer
23
mehr vom geltenden, internati-
onalen Recht entfernt und will-
kürliche Entscheidungen eigen-
mächtig durchzieht. Diese Ent-
wicklung wird schließlich nach
der göttlichen Prophetie darin
gipfeln, dass die einst friedli-
chen USA den Anfang machen
und die ganze Welt hineinzie-
hen, um die wahren Gläubigen
zu verfolgen: heute sind es Ter-
roristen, morgen Gläubige, die
einer widergöttlichen Weltord-
nung nicht zustimmen können.
b) Überbrückung der Kluft
zwischen Protestanten und
Katholiken in den USA durch
die New Yorker Erklärung im
März 1994
Am 29.3.1994 trafen sich Evan-
gelikale und Katholiken in New
York und verfassten eine 25-
seitige Erklärung mit der Über-
schrift: „Evangelikale und Ka-
tholiken zusammen: Die christ-
liche Mission im 3. Jahrtau-
send“. (30)
Ein bekannter Buchautor, Dave
Hunt, schreibt zu diesem Ereig-
nis:
„Das Dokument stellt die Re-
formation auf den Kopf und
fügt der Sache des Evangeli-
ums unermeßlichen Schaden
zu.“ (31)
In dieser Erklärung anerkennen
sich Evangelikale und Katholi-
ken gegenseitig als Kirchen und
Christen und rufen gemeinsam
auf, keine Abwerbung zu betrei-
ben. In der Einleitung wird be-
tont, dass dieses Dokument
„verantwortlich ... zu den ver-
schiedenen Gemeinschaften
spricht“ Dann folgt das Bekennt-
nis: „Wir, bekennen gemeinsam,
Evangelikale und Katholiken,
unsere Sünde gegen die Ein-
heit, die Christus für alle seine
Jünger beabsichtigt... Alle
Christen sind in das Gebet ein-
geschlossen, ´... daß sie alle
eins sein mögen`...“ (32)
Wie allseits bekannt, folgte die-
ser New Yorker Erklärung am
31. Oktober 1999 die „Ge-
meinsame Erklärung zur
Rechtfertigung“ des Lutheri-
schen Weltbundes mit den
Katholiken auf Weltebene.
Zwei wichtige Aktivitäten gehen
von dem 2. Tier, Amerika, aus,
die zur Verführung der ganzen
Welt und Hinwendung zum 1.
Tier führen: Wunderzeichen und
der Bau eines Bildes, das dem
1. Tier gleicht. Diese beiden
wichtigen Kennzeichen wollen
wir eingehender untersuchen.
4.2.2 Die Wunderzeichen des
2. Tieres
In Offenbarung 13,13f werden
die wunderwirkenden, spiritisti-
schen Kräfte des 2. Tieres oder
falschen Propheten hervorge-
hoben, die mit der Errichtung ei-
nes Bildes einhergehen, oder
deren täuschende und verfüh-
rende Wirkung die Formung
und Vollendung des Bildes erst
ermöglicht.
Die wortgetreue Elberfelder
Übersetzung schreibt: „...und
es verführt, die auf der Erde
wohnen, wegen der Zeichen...
indem es die, welche auf der
Erde wohnen, auffordert, ein
Bild dem Tier zu machen...“
In Vers 13 ist von großen Zei-
chen die Rede und dass das 2.
Tier auch Feuer vom Himmel
auf die Erde fallen läßt. Hier
werden wir vordergründig an die
beiden Atombombenabwürfe
über Hiroschima und Nagasaki
erinnert, wo die USA buchstäb-
lich Feuer vom Himmel fallen
ließ. - Aber es geht hier in Wirk-
lichkeit um ein geistliches Feu-
er, das der Verführung dient.
Wie einst beim Propheten Elia
Feuer vom Himmel fiel (was an-
zeigte, dass er dem wahren Gott
diente) und zu Pfingsten der
Heilige Geist in Gestalt von Feu-
erflammen auf die Jünger her-
abkam (diese Geistestaufe war
eine sichtbare Bestätigung und
Bevollmächtigung der Jünger
Jesu von Gott), so möchte auch
das Tier mit den Lammhörnern
die Erdbewohner durch Wun-
derzeichen blenden und damit
seine Vollmacht durch Gott un-
ter Beweis stellen. In Wirklich-
keit ist es ein falscher Elia, der
fremdes Feuer als Demo göttli-
cher Geistesausgießung vor-
gaukelt.
Tatsächlich begann in den
USA - wie vorausgesagt - der
moderne Spiritismus, dem
dann sogenannte Wellen des
Geistes folgten.
Bereits 1848 trat der moderne
Spiritismus in Rochester im
Staat New York bei den Fox-
Schwestern seinen Siegeslauf
24
an und manifestierte sich in
Klopfgeräuschen.
Der große Durchbruch der Zei-
chen und Wunder begann im
Jahre 1906 mit der Pfingstbe-
wegung und offenbarte sich
dann in großen charismatischen
Bewegungen, deren besonde-
res Kennzeichen falsches Zun-
genreden war.
Führer der Charismatischen
Erneuerung teilen ihre Ge-
schichte in drei große Peri-
oden ein, die sie mit „Wellen
des Geistes“ bezeichnen.
Die erste Welle sei um die Jahr-
hundertwende gerollt, ausge-
hend von Nordamerika (1906
gilt als Anfangsdatum). Daraus
entstanden die Pfingstgemein-
den um 1909.
Etwa 50 Jahre später ging von
den USA die zweite Welle aus,
also um 1960, die zuerst auf die
Episkopalkirche, dann auf die
Lutherische Kirche, die meisten
Freikirchen und etwa 1966 auch
auf die Katholische Kirche über-
griff.
Ziel der Charismatischen Be-
wegung war nicht die Bildung
neuer charismatischer Gemein-
den, sondern die Verbreitung
charismatischer Erfahrungen in
allen bestehenden Volks- und
Freikirchen.
Die 3. Welle begann in den 80-
iger Jahren, bekannt unter
„Power Evangelism“. Sie ging
vor allem von der Gemeinde-
wachstumsbewegung aus in
Verbindung mit John Wimber.
Diese Welle hat wie die bei-
den anderen ihren Ursprung
in Kalifornien und zielt auf die
Gruppen ab, die bisher noch
nicht erfasst wurden: auf die
Fundamentalisten und konser-
vativen Evangelikalen. (33)
Ab 1994 schwabbte die Woge
des Torontosegens in viele
Länder, die dann von gemäßig-
ten Wellen aus Willow-Creek
und anderen abgelöst wurde.
Alle Geisteswellen gingen wie
prophezeit von dem zweihör-
nigen Tier, den USA, aus!
Mit den Wunderzeichen oder
charismatischen „Geisteswel-
len“, die von den USA ausgin-
gen, wird die ganze Welt ver-
führt. So lesen wir über die Ver-
breitung:
“´Der Missions-Statistiker Da-
vid Barrett schätzt [das war
im Jahre 1991], daß von den
1,8 Milliarden Menschen, die
sich als Christen bezeichnen,
sich ungefähr 372 Millionen
als Charismatiker oder
Pfingstler betrachten.` Wenn
man diesen Statistitiken folgt,
würde dies bedeuten, daß
etwa 20 Prozent aller Christen
Pfingstler oder Neu-Pfingstler
sind.“ (34)
Und in der Fußnote wird noch
die Schätzung eines anderen
Charismatikers angeführt:
„Mit 463 Millionen Mitgliedern
weltweit bilden charismati-
sche und pfingstlerische Ge-
meinden die weltweit größte
protestantische Gruppe der
Welt - lt. Pastor Wolfhard Mar-
gies in ´idea-spektrum` vom
17.5.1995, S. 13.“ (35)
Sowohl die Entstehung der
Wunderzeichen in den USA
als auch die weltweite Ver-
breitung bestätigen uns noch
einmal: das protestantische
Amerika wird durch das zwei-
hörnige Tier symbolisiert.
Welches ist nun das Bild, das
dem 1. Tier gleicht, das vom 2.
Tier initiiert, auf der ganzen Erde
geformt und schließlich errich-
tet wird?
4.3 Das Bild des Tieres
In sechs Textabschnitten der Of-
fenbarung (Offenbarung
13:14ff; 14:9-11; 15:2; 16:2;
19:20; 20:4) ist vom Bild
(griech.: eikon = Abbild, Eben-
bild, vgl. 2.Korinther 4:4 mit Ko-
losser 1:15) des Tieres die
Rede.
Das Bild gleicht dem 1. Tier so
sehr, wie Christus als Abbild sei-
nem Vater.
Bei dem Bild haben wir es so-
wohl mit der Formung, also ei-
nem Prozess zu tun, als auch
mit der Errichtung oder Vollen-
dung des Bildes, indem ihm
Geist verliehen wird.
Als Bild wird aber auch der Trä-
ger dieses Prozesses, also eine
Institution verstanden, die nicht
nur die Ideen hervorbringt, son-
dern auch deren Ausführung
überwacht und Andersdenken-
de verfolgt - es ist die 7. Super-
macht (siehe nächstes Kapitel),
die dem Antichristen in beson-
derer Weise den Weg bahnt.
a) Sieben Kennzeichen des
Bildes
Bild des Tieres oder
sein Bild
Es ist ein Abbild des 1. Tieres.
So müssen wir die wichtigsten
Merkmale des 1. Tieres, des
Papsttums, selbst betrachten,
um sein Ebenbild ausfindig zu
machen.
Sechs wesentliche Merkmale
des Papsttums sollten wir
deshalb bei seinem Bilde wie-
derfinden:
Es ist eine weltweite kirch-
liche Macht
Biblischer und heidnischer
Glaube sind vermischt
25
Verbindung von Kirche und
Staat wird durch die Einmi-
schung in Politik angestrebt
Eigene Kirchensatzungen
werden zur gültigen Norm
für alle Gläubigen erhoben
Unduldsamkeit oder Intole-
ranz gegen Andersdenken-
de ist ein Wesensmerkmal,
das schließlich zur weltwei-
ten Verfolgung ausarten
wird
Es strebt die Weltherrschaft
durch eine neue Weltord-
nung an.
Ursprung oder Initiati-
ve des Bilderbaues
durch die USA: das
zweihörnige Tier sagt
Erdbewohnern, dass
sie ein Bild machen
sollen
Das Bild wird weltweit
von den Erdbewoh-
nern geformt
Das Bild erhält Geist
und damit Gesetzes-
kraft zuerst durch das
2. Tier
Alle Weltregierungen
beteiligen sich an der
Verfolgung der Gottge-
treuen
Es stellt eine Instituti-
on oder Organisation
dar, die die Macht er-
hält, die neue Weltord-
nung auch mit Todes-
drohung und Wirt-
schaftsboykott durch-
zusetzen
Es zwingt die Men-
schen, das Malzeichen
des Tieres anzuneh-
men
Wir fragen uns: Gibt es eine
weltweite religiöse Macht, die
dem Katholizismus gleicht? Fin-
den wir hier ebenfalls eine Ver-
mischung von Wahrheit und Irr-
tum? Zeigt sie sich intolerant
gegenüber denen, die nicht mit-
machen und engagiert sie sich
auch politisch? Da Verfolgung
und Aufzwingung des Malzei-
chen des Tieres noch in der
Zukunft liegen, erst später dazu.
b) Die Deutung des Bildes
des Tieres
Es gibt offensichtlich nur eine
Macht, die dem 1. Tier auffallend
in allen Aspekten gleicht:
die ökumenische Bewegung.
Die Ebenbildlichkeit
zum Papsttum
Der Weltkirchenrat, der
sich 1948 in Amsterdam konsti-
tuierte, vereinigt über 340 Kir-
chen weltweit in einer Organi-
sation mit Sitz in Genf, wie das
Papsttum in Rom.
In dieser Organisation
gibt es die unterschiedlichsten
Konfessionen und damit ver-
bunden die sich widerspre-
chendsten Lehren: ein Gemisch
aus Bibel und Heidentum.
Und man ist auf dem Wege, die
Ökumene zu erweitern durch
eine Abrahamitische Ökumene
(Christen, Juden und Muslime)
oder gar Adamitische Ökume-
ne, wo alle Religionen und Welt-
anschauungen mit hineinge-
nommen sind.
Die Einmischung in Po-
litik und die Erörterung von pol-
tischen Tagesfragen sind ein
Hauptbestandteil ökumenischer
Bestrebungen. Mittels des kon-
ziliaren Prozesses möchte man
ein großes Konzil erreichen, das
eine neue Weltordnung verab-
schiedet, die dann poltisch
durchgesetzt werden wird, wie
die Prophetie es sagt.
Es gibt bereits eine
Charta Oecumenica, die be-
stimmte Grundsätze und Selbst-
verpflichtungen den Kirchen
auferlegt - zur Zeit noch freiwil-
lig, denn es herrscht noch Glau-
bensfreiheit, aber irgendwann
als ein geltendes Gesetz.
Es wird aber eine neue Weltord-
nung geben, die noch darüber
hinausgeht.
Obwohl man allen Öku-
menefreunden - egal, welchen
Glauben sie auch haben - wohl-
wollend gegenübertritt, werden
Ökumenegegner ausgegrenzt,
oft als Sektierer abgestempelt,
und sogar behauptet: nicht mit-
machen sei Sünde. Es gibt auch
in unserer Zeit schon Beispiele
der Intoleranz, wie in Afrika, wo
tausende Andersdenkende ins
Gefängnis geworfen wurden.
(36)
Bei der Errichtung des Bildes,
wenn der entartete Protestantis-
mus durch Gesetzesbeschlüs-
26
se reden kann, wird die protes-
tantische Welt sogar so weit
gehen, einen Todeserlass her-
auszugeben und Kaufen sowie
Verkaufen verbieten (Offenba-
rung 13:13-17).
Ähnlich wie das Papst-
tum, möchte auch die Ökume-
ne ein 1000-jähriges Friedens-
reich schaffen. Schon in unse-
rer Zeit werden die Grundsätze
dieses Friedensreiches mit den
Schlagworten "Gerechtigkeit,
Frieden und Bewahrung der
Schöpfung" propagiert. Zur
Durchsetzung der neuen Welt-
friedensordnung wird die Öku-
mene durch die Regierungen
aber Todesstrafe und Wirt-
schaftssanktionen in Kraft set-
zen lassen, wie Johannes es in
Offenbarung 13 andeutet.
Der Ursprung in den
USA
Sicherlich wird die folgende In-
formation für viele neu sein,
aber die ökumenische Bewe-
gung hat tatsächlich ihre Wur-
zeln in den USA.
In dem Buch "Umkämpfte Welt-
mission" von Arthur Johnston,
wird über die Anfänge berichtet:
1806 betete Samuel Mills mit ei-
nigen Studenten des Williams-
College in Massachusetts,
Nordamerika für die Vollendung
des Evangeliums in der ganzen
Welt. Im August 1806 waren
Mills und seine 4 Freunde
wieder mal unterwegs zurück
zum College, wurden vom Un-
wetter überrascht, fanden in ei-
nem Heuschober Unterschlupf
und beteten hier um eine Erwe-
ckung der Studenten, damit sie
das Evangelium in ferne Länder
tragen.
1808 entstand durch diese Ge-
betstreffen eine "Society of Bre-
thren", eine Brüdergesellschaft.
Andere und ähnliche Gesell-
schaften folgten in verschiede-
nen Colleges, die alle das Ziel
hatten, das Evangelium in die
Welt hinauszutragen.
Bereits 1856 bestanden solche
Missionsgruppen bzw. Missi-
onsgesellschaften in 158 Colle-
ges mit 46 theologischen Semi-
naren in den USA. Daraus ent-
stand auch der Christliche Ver-
ein Junger Männer (CVJM), an
deren Spitze der bekannte
Evangelist D.L. Moody stand. Im
Jahre 1866 berief Moody eine
besondere Konferenz ein, bei
der sich 99 von 251 Studenten
für das Missionsfeld meldeten.
Im Jahre 1885 lud Moody den
Sprecher Arthur T. Pierson auf
einer Konferenz in Northfield
ein, wo dieser verkündete:
"Wir brauchen eine Weltmis-
sionskonferenz. Laßt uns ein
ökumenisches Konzil abhal-
ten, auf dem alle evangelika-
len Kirchen vertreten sein sol-
len, um diese weltweite Kam-
pagne zu planen, und die fro-
he Botschaft allen Menschen
in der kürzesten Zeit zu ver-
kündigen." (37)
1900 waren bereits 5000 Frei-
willige in der Mission tätig, und
in diesem Jahr fand die erste he-
rausragende Missionskonfe-
renz des 20. Jahrhunderts im
April in der Carnegie-Hall New
Yorks statt. Man schätzt, dass
etwa 200.000 Menschen zu-
gegen waren. Einer der Redner
war Hudson Tylor, Gründer der
China-Inlandmission. Er sprach
zu den 1666 Teilnehmern, die
von ungefähr 400 Missionsge-
sellschaften als Abgesandte
hierhingeschickt worden waren.
Ökumene weltweit
Da das zweihörnige Tier alle
Erdbewohner auffordert, das
Bild des Tieres zu bauen, müs-
sen wir die Formung des Bildes
oder das Wachstum der ökume-
nischen Bewegung auch welt-
weit wiederfinden.
Theophil Rhese schreibt über
den Beginn der weltweiten Öku-
mene: „In der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts brach sich ein
vielfältiges Streben nach Einheit
der Christen Bahn. Jene Jahr-
zehnte wurden zur Geburtsstun-
de vieler internationaler Bünde
und Organisationen, nicht nur
auf dem allgemein christlichen
Sektor. Nachdem sich die Evan-
gelische Allianz (1846), der
Weltbund des CVJM (1855), der
Jugendbund für EC (Entschie-
denes Christentum 1881), der
Christliche Studentenweltbund
(1895) und manche anderen
weltweiten Zusammenschlüsse
formiert hatten, kam es zur Ein-
berufung von internationalen
Missionskonferenzen, die für die
Anfänge der ökumenischen Be-
wegung wichtig wurden. Die ers-
te internationale Missionskonfe-
renz fand 1897 in London statt.
Unter der Leitung von John R.
Mott - Mitbegründer des Christ-
lichen Studentenweltbundes
und Ehrenpräsident des Welt-
bundes des CVJM - fand 1910
in Edingurgh eine weitere statt.
Sie kann als eigentlicher Beginn
der modernen ökumenischen
Bewegung angesehen werden.“
(38)
In der ersten Phase der For-
mung des Bildes, die mit der
Missionskonferenz in Edinburgh
ihren Anfang nahm, sich 1948
in Amsterdam als Weltkirchen-
rat (ÖRK) konstituierte und etwa
bis 1970 andauerte, wurde die
sichtbare Einheit der Christen
angestrebt.
27
In den siebziger Jahren, der
2. Phase, entwickelte sich bei
den ökumenischen Zusam-
menkünften immer mehr ein
weltlich geprägtes Bewusst-
sein der Einheit aller Men-
schen. Immer mehr kamen
auch Vertreter anderer Religio-
nen im Weltkirchenrat zu Wort.
Die 3. Phase begann anfangs
der achtziger Jahre und streb-
te auf den Höhepunkt ökume-
nischen Zieles zu: auf ein
Weltfriedenskonzil. 1983 ver-
suchte Dr. Ulrich Duchrow auf
der 6. Vollversammlung in Van-
couver den Antrag einzubrin-
gen, ein ökumenisches Konzil
des Friedens einzuberufen.
Der eigentliche Durchbruch
dieser Idee gelang dem be-
kannten Atomphysiker Carl
Friedrich von Weizäcker, der
1985 die Plattform des Deut-
schen Evangelischen Kir-
chentages in Düsseldorf nutz-
te, um seine Forderung pro-
grammatisch und eindringlich
vorzubringen:
„Wir bitten die Kirchen der
Welt, ein Konzil des Friedens
zu berufen. Der Friede ist heu-
te Bedingung des Überlebens
der Menschheit. Er ist nicht
gesichert. Auf einem ökume-
nischen Konzil, das um des
Friedens willen berufen wird,
müssen die christlichen Kir-
chen in gemeinsamer Verant-
wortung ein Wort sagen, das
die Menschheit nicht überhö-
ren kann. Die Zeit drängt. Wir
bitten die Kirchenleitungen,
alles zu tun, damit das Konzil
so rasch wie möglich zusam-
mentritt. Wir bitten die Ge-
meinden, dem Aufruf zu ei-
nem Konzil durch ihre aus-
drückliche Unterstützung
Kraft zu verleihen.“ (39)
 Vom Konzil zum „kon-
ziliaren Prozeß“
Die Genfer Leitung griff dieses
Ziel bereitwillig auf, stieß aber
auf Widerstand bei der römisch-
katholischen Kirche und bei den
Orthodoxen, da der Begriff
„Konzil“ kirchengeschichtlich
geprägt sei und ein solches nur
unter bestimmten kanonischen
Voraussetzungen und dogmati-
schen Zielsetzungen erfolgen
könne.
Um aber die Anregung eines
Konzils nicht untergehen zu las-
sen, beschloss man die geplan-
te ökumenische Versammlung
1990 in Seoul (Korea) als
„Weltkonvokation der Kir-
chen für Gerechtigkeit, Frie-
den und Bewahrung der
Schöpfung“ zu bezeichnen
(Konvokation: lat. „Zusammen-
rufung“, Einberufung zu einer
wichtigen Sache - hier zu einer
Konferenz, soll eigentlich „Kon-
zil“ ersetzen).
Vorbereitet werden sollte dies
durch verschiedene regionale
und nationale Vorkonferenzen
(Foren) wie z.B. 1988 in Königs-
tein und Stuttgart, und 1989 in
Basel die Europäische Ökume-
nische Versammlung.
Für diesen langen Weg, der
auch in Seoul und Canberra
(Vollversammlung 1991) nicht
enden sollte, prägten die
Schrittmacher den Begriff
„konziliarer Prozess“.
Professor Beyerhaus erklärt
diesen Begriff wie folgt:
„Der ´konziliare Prozeß` be-
zeichnet im Sinne des ÖRK
also die gemeinsame Wande-
rung der Kirchen zu ihrem er-
hofften Ökumenischen Kon-
zil. Er soll Schritt für Schritt
zu dem Ziel führen, das man
aufgrund bestehender öku-
menischer Schwierigkeiten
nicht mit einem Schritt errei-
chen kann, von dem man aber
hofft, es durch unbeirrbares
Verfolgen schließlich doch zu
erreichen: das universale
Konzil aller Kirchen als Bei-
trag zur Welteinheit.“ (40)
Die konkreten Ziele und Inhal-
te des konziliaren Prozesses
beschreibt Dr. Joachim Held
(damaliger Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft Christli-
cher Kirchen in Deutschland)
in dem Bericht an den ÖRK über
die Wegstrecke von Vancouver
bis nach Canberra 1991:
„Das Hineinwachsen aller Mit-
gliedskirchen in allen ihren
Dimensionen in ein volles
kirchliches, geistliches und
politisches Engagement` für
Gerechtigkeit, Frieden und
das Wohl der Schöpfung - so
hieß es in Vancouver - ´muß
zu den Zielsetzungen aller
Programme des ÖRK gehö-
ren.“ (41)
Wie weit dieser konziliare Pro-
zeß schon gediehen ist, sehen
wir neben der gemeinsamen Er-
klärung der römischen Kirche
mit dem Lutherischen Weltbund
über die Rechtfertigungslehre
besonders bezüglich der Char-
ta Oecumenica, die von vielen
Kirchen im Mai 2003 in Berlin
unterzeichnet wurde, und die
Kirchen zu vielerlei Selbstver-
pflichtungen aufruft.
28
Das Parlament der Weltreligio-
nen ist ebenfalls bemüht ein
neues Weltethos zu schaffen,
das in einer Weltfriedensord-
nung aufgenommen und für alle
Menschen verbindlich sein soll.
Besonders Hans Küng und die
Stiftung „Weltethos“ arbeiten
daran - etliche Bücher darüber
sind schon erschienen.
Schließlich wird die ökumeni-
sche Bewegung das Ziel des
konziliaren Prozesses erreicht
haben und in einer Weltver-
sammlung eine neue Weltfrie-
densordnung oder eine neue
Weltethik verkünden, die das
Malzeichen des Tieres beinhal-
ten wird, welches sie allen Men-
schen aufdrängt.
Solange es Glaubens- und Ge-
wissensfreiheit gibt, sind kirch-
liche Verordnungen und Zielvor-
stellungen kein Problem, da nur
die eigenen Kirchenglieder sich
verpflichtet fühlen und Anders-
denkende in Frieden und Frei-
heit leben können. Die Zeit des
Formens des Bildes ist erst die
Vorbereitung, sollte aber zur
Wachsamkeit mahnen.
Wenn die kirchliche Weltfrie-
densordnung aber wie im Mit-
telalter die Unterstützung der
staatlichen Regierungen erlangt
und als neues Gesetz erlassen
wird, gibt es keine Glaubensfrei-
heit mehr und es kommt wie in
alter Zeit zu Intoleranz und Ver-
folgung Andersgläubiger.
Die Welt liegt ganz im Argen und
deshalb sind die gut klingenden
Slogans „Gerechtigkeit, Frieden
und Bewahrung der Schöpfung“
nur Blendwerk, Utopie und
Flickwirtschaft. Erst wenn Gott
sein Reich aufrichtet, gibt es
wirklich Gerechtigkeit und Frie-
den. Die Ökumene bietet nur
Scheinfrieden.
Und auf die Entwicklung der In-
toleranz macht uns die Dra-
chenstimme des Tieres aus der
Erde wie auch das Bild des Tie-
res in Offenbarung 13 aufmerk-
sam, die gemeinsam das „Mal-
zeichen des Tieres“ allen Erd-
bewohnern aufzwingen.
Die Errichtung des Bil-
des des Tieres - es be-
kommt Geist und Le-
ben
Dem zweihörnigen Tier wird
Macht gegeben, dem Bild des
Tieres Leben zu verleihen.
Das „Reden“ eines Volkes ge-
schieht durch die Beschlüsse
seiner gesetzgebenden und
richterlichen Behörden. D.h., die
USA werden in ihrem Land da-
mit beginnen, den kirchlichen
Beschlüssen Gesetzeskraft zu
verleihen, so dass diese „Geist
und Leben“ also Verbindlichkeit
für alle dort lebenden Bewohner
erhalten. Wie damals das
Papsttum seine Lehren den
Menschen mittels staatlicher
Gewalt aufzwang, werden die
USA genau das gleiche tun und
damit ein Bild der römischen
Priesterherrschaft in Amerika
errichten.
Das „Bild des Tieres“ hat also
mehrere Bedeutungen: Wir se-
hen einmal die Ebenbildlichkeit
des Handelns oder Prozesses
wie bei der katholischen Kirche
im Mittelalter, wo Kirchensat-
zungen aufgezwungen werden,
und sehen zum anderen die
Ebenbildlichkeit bei dem Träger
dieses Prozesses, nämlich der
ökumenischen Bewegung im
Vergleich mit der katholischen
Kirche.
Die staatlich ermächtigte öku-
menische Bewegung wird somit
ihre Weltfriedensordnung oder
„das Bild des Tieres“ und das
„Malzeichen des Tieres“ allen
Menschen aufzwingen - dies ist
der zukünftige Zeitpunkt, wo die
Ökumene als 7. Supermacht in
Erscheinung treten wird.
Die USA werden damit begin-
nen und die ganze Welt wird
dem Beispiel der USA folgen, so
wie das zweihörnige Tier und
dann das „Bild des Tieres“ allen
Menschen drohen wird.
Der Höhepunkt des konzilia-
ren Prozesses gipfelt also in
der gesetzlichen Verordnung
einer kirchlichen Weltfrie-
densordnung, die allen Men-
schen mit Todesdrohung und
Wirtschaftsboykott aufge-
drängt wird: damit ist das Bild
des Tieres errichtet.
Das Bild des Tieres wird alle
Erdbewohner zwingen, das
Malzeichen des Tieres anzu-
nehmen. Was ist nun mit dem
„Malzeichen des Tieres“ ge-
meint? Dieses Malzeichen, das
das Tier oder das Papsttum
besonders kennzeichnet, wird
durch die protestantische Welt
verteidigt und sogar allen Men-
schen verordnet werden.
Dieses Malzeichen ist ein letz-
ter wichtiger Punkt, der unsere
bisherige Deutung stützt, dass
das „Bild des Tieres“ den vom
Wort Gottes abgefallenen Pro-
testantismus, der sich in der
Ökumene organisiert hat, sym-
bolisiert.
4.4 Das Malzeichen
des Tieres
Was ist das besondere, hervor-
stechende Merkmal des Tieres
oder des Papsttums, das auch
von dem Protestantismus ver-
teidigt wird?
29
Ein Gegensatz zum
Glauben der Nachfol-
ger Jesu, die Gottes
Gebote halten
Wenn wir dass besondere
Merkmal der wahren Gemeinde
Jesu, der Gemeinde der Übri-
gen betrachten, so wird aus-
drücklich hervorgehoben, dass
sie die Gebote Gottes halten
(vergleiche Offenbarung 12:17
und 14:12). Daraus folgt, dass
die gottfeindlichen Mächte Got-
tes Gebote nicht halten und wir
hier den Ansatzpunkt des „Mal-
zeichens“ des Tieres finden.
Das Papsttum als
Feind und Veränderer
des Gesetzes Gottes
Bereits in Daniel 7:25 lasen wir
über das kleine antichristliche
Horn, welches das Papsttum
versinnbildet:
„... und wird sich unterstehen,
Festzeiten und Gesetz zu än-
dern ...“.
Der gleiche Antichrist wird auch
in 2. Thessalonicher 2 beschrie-
ben, wo dieser als „Mensch der
Ungesetzlichkeit“ (Vers 3, In-
terlinearübersetzung Grie-
chisch-Deutsch; bei Lutherü-
bersetzung 1984 „Mensch der
Bosheit“ und die Zürcher Bibel
„Mensch der Gesetzesfeind-
schaft“) bezeichnet wird und
wo von dem „Geheimnis... der
Gesetzlosigkeit“ (Vers 7, Inter-
linearübersetzung, Luther „Ge-
heimnis der Bosheit“, Zürcher
„Geheimnis der Gesetzesfeind-
schaft“) die Rede ist.
Das besondere Markenzeichen
des Papsttums ist also nach bi-
blischer Aussage seine Gesetz-
losigkeit oder Gesetzesfeind-
schaft, die es sogar zum frevel-
haftem Umgang mit Gottes Ge-
setz trieb, indem es die göttli-
chen Gebote veränderte, die
uns bei einem Vergleich der bi-
blischen 10 Gebote mit den 10
Geboten im katholischen Kathe-
chismus sofort ins Auge fallen
(siehe hinten).
Wie wir sahen, wurde das 2.
Gebot gegen Bilderverehrung
entfernt, die festgesetzte Ruhe-
und Gottesdienstzeit im 4. Ge-
bot von Sabbbat auf Sonntag
verlegt, und das 10. Gebot in 2
Gebote aufgeteilt, um wieder
auf 10 Gebote zu kommen.
Es ist schon Hochverrat, Geset-
ze eines Landes willkürlich zu
verändern, wieviel mehr aber
erst, wenn mit den Geboten
Gottes auf solche Weise verfah-
ren wird!
Und gerade die Veränderung
des Ruhetages von Sabbat auf
Sonntag wurde - wie schon zi-
tiert - in der Augsburger Kon-
fession angeführt, die be-
klagt, das kein Exempel so
hoch getrieben sei wie die
Verwandlung des Sabbats,
um die große Gewalt der Kir-
che zu demonstrieren, dieweil
sie die zehn Gebote verändert
hat.
Die Veränderung des
Sabbats in den Sonn-
tag
Der kirchengeschichtliche
Befund
Das Wort Sonntag kommt in der
Bibel nicht vor. Das Neue Tes-
tament spricht von dem „ersten
Tag“ der Woche. Der Name
„Sonntag“ geht zurück auf die
heidnische Bezeichnung „dies
solis“ (latein.: Tag der Sonne).
Das erste unzweideutige
Sonntagszeugnis finden wir
bei Justin dem Märtyrer aus
dem Jahr 150 n.Chr., in dem
er von Versammlungen an der
„hemera heliou“ (griech.: Tag
der Sonne) spricht. (40)
Wir wissen nicht genau, warum
schon Mitte des 2. Jahrhunderts
der Sonntag gefeiert und be-
zeugt wird, aber einige Gründe,
auf die wir jetzt nicht eingehen
können, haben dies bestimmt
gefördert. Anhänger des persi-
schen Sonnengottes Mithras
feierten den Sonntag als Freu-
dentag.
Bis zur Zeit Konstantins des
Großen hielt sich an vielen Or-
ten die Sitte einer Doppelfeier:
Sabbat und Sonntag.
Konstantin brachte dann am
7. März 321 n.Chr. das 1. staat-
liche Sonntagsgesetz heraus.
(43)
Aber schon vor dem Erlaß
Konstantins bestand die Kir-
che auf der Synode von Elvi-
ra im Jahre 305 n.Chr. auf ge-
setzmäßigem Sonntagsbe-
such der Kirche.
Schließlich gebot die Kirche
auf der Synode von Laodizea
Mitte des 4. Jahrhunderts in
Kanon 29 die Arbeit am Sab-
bat und verlangte die Ruhe
am Sonntag. Über alle, die am
Sabbat ruhten, wurde ein Ana-
thema ausgesprochen. Am
Sabbat wurde aber neben dem
Sonntag noch Gottesdienst ge-
halten.
Eusebius von Cäsarea weist
uns darauf hin, dass aus dem
Sonntag dann ein sabbatähnli-
cher Tag gemacht wurde:
30
„Alles, was am Sabbat getan
werden sollte, haben wir auf den
Sonntag verlegt.“
Die 2. Synode von Macon (585
n.Chr.) erklärte endlich die to-
tale Gleichsetzung von Sab-
bat auf Sonntag, indem sie den
Sabbat als alttestamentliches
Schattenbild des Sonntages,
des „ewigen Ruhetages“ be-
zeichnet (Kanon 1). (44)
Katholische Stellungnahmen
Von Papst Nikolaus III. haben
wir schon gelesen, der sich das
Recht anmaßte, Zeit und Ge-
setz verändern zu dürfen.
Auf der Leipziger Disputation
(1519) warf Dr. Eck, der Ge-
genspieler Luthers, diesem
mit bemerkenswerter Logik
vor:
„Der Sabbat ist mannigfaltig
geboten worden in der
Schrift. Nun ist weder im
Evangelium, noch bei Paulus,
noch in der ganzen Bibel, daß
der Sabbat aufgehoben sei
und der Sonntag eingesetzt;
darum ist es geschehen von
Einsetzung der apostoli-
schen Kirche ohne Schrift...
Tu es nicht und fall von der
Kirche an die bloße Schrift, so
mußt du den Sabbat halten
mit den Juden, der von Anbe-
ginn der Welt ist gehalten
worden.“ (45)
Der Catechismus Romanus, der
1564 als Katechismus der Ge-
genreform herauskam, erklärt:
„Die Kirche Gottes hat es für
gut befunden, die Feier des
Ruhetages auf den „Tag des
Herrn“ (Sonntag) zu verle-
gen.“ (46)
Dieser katholische Anspruch
setzt sich bis in unsere Neuzeit
fort.
In der damals größten katho-
lischen Zeitschrift in den USA
wurde 1954 folgende Frage
an Papst Pius XII. und die Ant-
wort darauf abgedruckt:
„Eine Anfrage Thomaston,
An Georgia
Papst Pius XII. 22. Mai 1954
Rom, Italien
Sehr geehrter Herr!
Stimmt der Vorwurf, den Ih-
nen Protestanten machen?
Sie sagen, Sie hätten den Sie-
benten-Tags-Sabbat in den
sogenannten christlichen
Sonntag verändert, der mit
dem ersten Tag der Woche
identisch ist. Wenn dies so
ist, frage ich, wann haben Sie
diese Veränderung eingeführt
und mit welcher Vollmacht?
Hochachtungsvoll J. L. Day
Die Antwort lautete in ´The
Catholic Extension Magazi-
ne‘, Chicago, Illinois - mit dem
Segen des Papstes Pius XII:
Lieber Herr!
Bezüglich der Veränderung
der Beobachtung des jüdi-
schen Sabbats auf den christ-
lichen Sonntag möchte ich
Ihre Aufmerksamkeit auf fol-
gende Tatsachen lenken:
1) Protestanten, die die Bibel
als die einzige Regel ihres
Glaubens und ihrer Religion
betrachten, sollten zur Beob-
achtung des Sabbats unter
allen Umständen zurückkeh-
ren. Die Tatsache, daß sie
dies nicht tun, sondern im Ge-
genteil den Sonntag halten,
läßt sie in den Augen jedes
denkenden Menschen frag-
würdig erscheinen.
2) Wir Katholiken nehmen die
Bibel nicht als die einzige Re-
gel des Glaubens. Neben der
Bibel haben wir die lebende
Kirche, die Autorität der Kir-
che, als Maßstab, der uns
führt. Wir behaupten, daß die-
se Kirche, von Christus ein-
gesetzt, um Menschen zu be-
lehren und durch das Leben
zu führen, das Recht hat, die
zeremoniellen Gesetze des
Alten Testamentes zu verän-
dern, und daher anerkennen
wir ihre Verlegung des Sab-
bats auf den Sonntag. Wir
geben offen zu: ´Ja, die Kir-
che hat diese Veränderung
gemacht, hat dieses Gesetz
eingeführt, wie sie viele ande-
re Gesetze machte, z.B. das
Fasten am Freitag, das Zöli-
bat der Priester, die Gesetze
über Mischehen und katholi-
sche Ehen und tausend ande-
re Gesetze.‘
3) Wir weisen ebenso darauf
hin, daß die Siebenten-Tags-
Adventisten von allen Protes-
tanten die einzige Gruppe
sind, die korrekt argumentie-
ren und in ihren Lehren kon-
sequent sind. Es ist immer et-
was merkwürdig, protestanti-
sche Kirchen zu sehen, die
sich von der Kanzel und
durch Gesetzgebung für die
Beobachtung des Sonntags
einsetzen, von der in der Bi-
bel nichts zu finden ist.
Mit besten Wünschen
Peter R. Tramer, Herausge-
ber“ (47)
Es gibt noch etliche andere Zi-
tate, die den katholischen An-
spruch belegen.
Ein letztes aus dem „Catho-
lic Record“ in Ontario vom
1.9.1923 mag genügen, das
sogar den Sonntag als „Autori-
tätszeichen“ der katholischen
Kirche, also faktisch als „Malzei-
chen“ des Papsttums bekennt
(48):
31
„Der Sonntag ist unser Auto-
ritätszeichen. Die Kirche steht
über der Bibel, und die Verle-
gung der Sabbatfeier ist der
Beweis für diese Tatsache.“
So ist also die Sonntagsfeier
das Autoritätszeichen oder
Malzeichen des Papsttums
oder Tieres, das sich als Ge-
setzesfeind oder gesetzlose
Macht unterstanden hat, Got-
tes Gebote zu verändern (Da-
niel 7:25).
Am 31. Mai 1998 brachte dann
Papst Johannes Paul II. sein
Schreiben „Dies Domini“ (lat.:
Tag des Herrn) heraus, das gro-
ße Beachtung fand und in vie-
len Zeitungen und Zeitschriften
veröffentlicht und besprochen
wurde. Hier versucht das katho-
lische Oberhaupt biblische und
kirchengeschichtliche Begrün-
dungen für die Verlegung des
Sonntags anzubieten, die aber
einer genauen Prüfung nicht
standhalten und auch nicht
standhalten können. Der An-
spruch der Kirche, aus eigener
Autorität den Sabbat verlegt zu
haben und zu dürfen, wird hier
völlig ausgelassen und anstelle
dessen philosophische Be-
trachtungsweisen angeboten.
Die ganze Welt wurde dadurch
verführt und im Glauben be-
stärkt, dass der Sonntag der
göttliche Ruhetag sei.
Auf diese Weise wurden die Ge-
bote Gottes mit Füßen getreten
und zu Boden geworfen, wie es
Daniel 8 Vers 12 prophezeit hat-
te:
„... und das Horn warf die
Wahrheit zu Boden. Und was
es tat, gelang ihm.“
Schon dem Propheten Jesaja
(Kap. 24:5) wurden unsere Tage
von Gott offenbart als er traurig
niederschrieb:
„Die Erde ist entweiht von ih-
ren Bewohnern; denn sie
übertreten das Gesetz und
ändern die Gebote und bre-
chen den ewigen Bund.“
Die Verteidigung des
Sonntags durch die
protestantische Welt
und Ökumene
Wir wissen, dass die protestan-
tischen Kirchen den Sonntag,
das Kind des Papsttums, als
Feiertag übernommen haben
und Martin Luther wie auch an-
dere Reformatoren diesen
Glaubensabfall nicht reformier-
ten. Zu ihrer Zeit haben sie aber
andere wesentliche Wahrheiten
wieder auf den Leuchter gestellt
und ihre Nachfolger hätten die
verbliebenen Irrtümer berichti-
gen sollen.
Stattdessen wird der Sonntag
als Auferstehungstag Jesu ver-
teidigt, obwohl die Schrift keine
Veränderung des Sabbattages
erlaubt, wie schon Dr. Eck es
dem Reformator Luther zu
Recht vorwerfen konnte. Wer
das „Sola Scriptura“ (allein die
Schrift) ernst meint, muss
wieder zur Beachtung des Sab-
bats zurückkommen.
In der Auseinandersetzung um
die Ladenschlusszeiten ent-
brannte auch in unserem Land
ein großer Streit, bei dem gera-
de die protestantischen Kirchen
sich sehr für die Sonntagsruhe
einsetzten und die Politiker auf-
forderten, dafür einzutreten.
Von evangelischer Seite konn-
te man gar den Satz lesen, dass
sie sich als „Anwältin des
Sonntags“ betrachten.
Besonders die ACK (Arbeits-
gemeinschaft Christlicher
Kirchen) in Deutschland, der
nationale Zweig der ökumeni-
schen Bewegung in der Bun-
desrepublik, tat sich als Ver-
teidigerin des Sonntages
hervor und schrieb Kanzler,
Parteien und Fraktionen an,
sich für den Sonntagsschutz
einzusetzen. Auch nach der
Jahrhundertflut 2002 in den
neuen Bundesländern, wende-
te sich die ACK in Deutschland
an die Regierenden in den dor-
tigen Bundesländern, den Miss-
brauch - manche Geschäfte
hatten auch nach der Not immer
noch Sonntags geöffnet - abzu-
stellen und ihrer gesetzgeberi-
schen Verantwortung nachzu-
kommen.
So tritt die ökumenische Bewe-
gung schon heute stark für den
Sonntag oder das „Malzeichen
des Tieres“ ein. Die Prophetie
sagt uns, dass dies in noch stär-
kerem Maße und größerem Um-
fang in Zukunft geschehen wird,
wenn nämlich auch die wider-
göttliche Sonntagsgesetzge-
bung in einer neuen Weltord-
nung mit eingeflossen ist, und
alle Menschen gezwungen wer-
den, den Sonntag zu heiligen.
Die USA werden beginnen und
die ganze Welt diesem Beispiel
folgen.
Wir möchten aber alle Christen,
die bisher den Sonntag als Got-
tes Ruhetag betrachteten, und
auch deren Eltern und Vorfah-
ren, die Seligkeit nicht abspre-
32
chen, denn Gott hat die „Zeit der
Unwissenheit übersehen“. Erst,
wenn deutlich ist, dass wir durch
den „päpstlichen Sabbat“ dem
Antichristen mehr die Ehre ge-
ben als Gott und seinem Sab-
bat, und dennoch fortfahren,
den Sonntag zu heiligen, neh-
men wir das Malzeichen des
Tieres an und müssen die Fol-
gen tragen.
4.5 Zusammenfassung
Wir wissen nun, wer die 3
Hauptmächte in dem letzten
Drama sind, die auf der Seite
des Bösen, des Gegenspielers
Gottes, stehen und die gegen
Gottes Gebote und Gottes Volk
kämpfen: das 1. Tier oder das
Papsttum, das 2. Tier oder das
protestantische Amerika und
das Bild des Tieres, das die vom
Wort Gottes abgefallene protes-
tantische Welt symbolisiert, die
sich in der Ökumene organisiert
hat und eine neue Weltfriedens-
ordnung, die das „Malzeichen
des Tieres“ bzw. das Sonntags-
gesetz beinhaltet, allen Men-
schen aufzwingen wird.
Noch weitere Details über die
Feinde Gottes und deren fal-
sche Lehren, sowie eine Zu-
sammenfassung und letzte Ab-
folge aller Weltreiche finden wir
in Offenbarung 17, was wir nun
betrachten wollen. Wir werden
dann auch sehen, wie sich der
Kreis schließt: das Standbild in
Daniel 2 mit den Füßen aus Ei-
sen und Ton stellt das „kleine
Einmaleins“ bzw. den Anfang
der Weltreichsweissagungen
dar, und die Hure auf dem Tier
mit den 7 Köpfen in Offenbarung
17 bildet den Abschluss oder
das „große Einmaleins“ bibli-
scher Weissagungen über die
Reihenfolge irdischer Reiche
bis zur Wiederkunft Jesu in den
Wolken des Himmels.

7 Supermächte und die Hure
5 Babylon in Offenbarung 17
5.1 Die Beschreibung
und Deutung des Tieres
in Offenbarung 17
a) Die Beschreibung
Das Tier in Offenbarung 17 wird
folgendermaßen beschrieben:
„... Und ich sah eine Frau auf
einem scharlachroten Tier sit-
zen, das war voll lästerlicher
Namen und hatte 7 Häupter
und 10 Hörner... Das Tier, das
du gesehen hast, ist gewesen
und ist jetzt nicht und wird
wieder aufsteigen aus dem
Abgrund und wird in die Ver-
dammnis fahren. Und es wer-
den sich wundern, die auf Er-
den wohnen, deren Name
nicht geschrieben stehen im
Buch des Lebens von Anfang
der Welt an, wenn sie das Tier
sehen, daß es gewesen ist
und jetzt nicht ist und wieder
sein wird. Hier ist Sinn, zu
dem Weisheit gehört! Die sie-
ben Häupter sind sieben Ber-
ge, auf denen die Frau sitzt,
und es sind sieben Könige.
Fünf sind gefallen, einer ist
da, der andre ist noch nicht
gekommen; und wenn er
kommt, muß er eine kleine
Zeit bleiben. Und das Tier, das
gewesen ist und jetzt nicht ist,
das ist der achte und ist ei-
ner von den sieben und fährt
in die Verdammnis. Und die
zehn Hörner, die du gesehen
hast, das sind zehn Könige,
die ihr Reich noch nicht emp-
fangen haben; aber wie Köni-
ge werden sie für eine Stun-
de Macht empfangen zusam-
men mit dem Tier. Diese sind
eines Sinnes und geben ihre
Kraft und Macht dem Tier. Die
werden gegen das Lamm
kämpfen, und das Lamm wird
sie überwinden, denn es ist
der Herr aller Herren und der
König aller Könige, und die
mit ihm sind, sind die Berufe-
nen und Auserwählten und
Gläubigen.“ (Verse 3.8-14)
b) Die Deutung des Tieres
Welche Macht symbolisiert die-
ses Tier?
Da das Tier auch identisch ist
mit dem „achten“ und einem der
sieben Häupter (= „König“), han-
delt es sich um eine königliche
und damit politische Macht.
Die Verwunderung aller Erdbe-
wohner über das Tier, deren Na-
men nicht im Lebensbuch ste-
hen (Vers 8) hat eine auffällige
Parallele zu Offenbarung
13:3.8, wo das 1. Tier, also das
Papsttum beschrieben wird.
Auch die Lästerung finden wir
bei beiden Beschreibungen.
Ebenso auffällig ist die Paralle-
le der Häupter: In Offbarung 13
33
bekommt eines der Häupter
eine tödliche Wunde und nach
einer gewissen Zeit wird diese
Wunde wieder heil, während in
Kapitel 17 ein Haupt besteht,
das dann nicht ist und dann
wieder lebt - und im Anschluss
an dieses Geschehen verwun-
dern sich in beiden Kapiteln alle
Erdbewohner.
Es besteht kein Zweifel, alle,
das Tier, ein „achter“ und ei-
nes der sieben Häupter sym-
bolisieren das päpstliche
Rom, was noch durch die Er-
wähnung der „sieben Berge“
(die Stadt Rom ist wegen ihrer
sieben Hügel bekannt), dem
Sitz und Zentrum dieser Macht,
besiegelt wird.
In Offenbarung 13 haben wir 3
Weltmächte, die nacheinander
politisch agieren: das Tier aus
dem Meer, das zweihörnige Tier
und das Bild des Tieres. Dieser
Dreierbund wird dann von dem
Lamm überwunden (Offenba-
rung 17:14; 19:20). Daraus folgt,
dass das Bild des Tieres das
letzte oder 7. Haupt darstellt,
das Tier aus der Erde das 6. und
das Tier aus dem Meer das fünf-
te Haupt. Wenn also das Papst-
tum das 5. Haupt in Offenba-
rung 17 darstellt und auch als
„kleines Horn“ in Daniel 7 die-
selbe Macht symbolisiert, wer
sind dann die vier vorausgehen-
den Könige oder Häupter, die
schon gefallen sind? In Daniel
7 und Daniel 2 haben wir sie
schon kennengelernt: das heid-
nische Rom, Griechenland,
Medo-Persien, Babylon.
Einen zusätzlichen Hinweis für
diese Reihenfolge finden wir
noch im folgenden Umstand:
Johannes beschreibt die Zeit,
wo das scharlachfarbene Tier
oder Papsttum „nicht ist“ bzw.
keine politische Vormachtstel-
lung besitzt oder seine Wunde
auskuriert und das sechste
Haupt („einer ist da“) politisch
agiert. Zu dieser Zeit sind
bereits 5 gefallen, wobei das
Papsttum als vorausgehende
Macht vor den USA den letzten
der fünf gefallenen Könige dar-
stellt.
Symbolisiert wird die Zeit au-
ßerdem durch Kronen auf den
Hörnern. Während in Offenba-
rung 13 die Hörner gekrönt sind
- also die Zeit der Monarchie,
der gekrönten Kaiser und Köni-
ge darstellt, wo das Papsttum
politische Macht in der Alten
Welt besaß - sind sie in Offen-
barung 17 ungekrönt, d.h. wir
sind in der Neuzeit, der Vor-
machtstellung der USA, der de-
mokratischen und republikani-
schen Oberhäupter ohne Kro-
ne. In dieser Zeit sind die 5 „Kö-
nige“ gefallen.
Die größte Macht wird zum
Schluss der Weltgeschichte
dem Tier oder dem „achten“
noch einmal gegeben werden.
Die 10 Hörner - wobei die Zahl
„10“ die Gesamtheit und die
Hörner politische Macht symbo-
lisieren -, die dann Macht be-
kommen werden und sie dem
Tier oder Papsttum übergeben,
weisen uns auf die weltweiten
politischen Kräfte hin, wie sie in
der UNO vertreten sind.
Die 7 Häupter symbolisieren
also die 7 Supermächte: Ba-
bylon, Medo-Persien, Grie-
chenland, Rom, Papsttum,
USA und Ökumene.
Nachdem uns Gott durch dieses
großartige Sinnbild des sieben-
köpfigen Tieres in Offenbarung
17 noch einmal den Ablauf der
Weltgeschichte bis zur Wieder-
kunft Christi offenbart hat, wol-
len wir im nächsten Teil auf die
Hure eingehen, die auf diesem
Tier sitzt und es lenkt.
5.2 Die große Hure Ba-
bylon
a) Die Schilderung in Offen-
barung 17:1-6.15.18
„... Komm, ich will dir zeigen
das Gericht über die große
Hure, die an vielen Wassern
sitzt, mit der die Könige auf
Erden Hurerei getrieben ha-
ben; und die auf Erden woh-
nen, sind betrunken gewor-
den von dem Wein ihrer Hu-
rerei. Und er brachte mich im
Geist in die Wüste. Und ich
sah eine Frau auf einem
scharlachroten Tier sitzen,
das war voll lästerlicher Na-
men und hatte sieben Häup-
ter und zehn Hörner. Und die
Frau war bekleidet mit Purpur
und Scharlach und ge-
schmückt mit Gold und Edel-
steinen und Perlen und hatte
einen goldenen Becher in der
Hand, voll von Greuel und Un-
reinheit ihrer Hurerei, und auf
ihrer Stirn war geschrieben
ein Name, ein Geheimnis: Das
große Babylon, die Mutter der
Hurerei und aller Greuel auf
Erden. Und ich sah die Frau,
betrunken von dem Blut der
Heiligen und von dem Blut
der Zeugen Jesu. Und ich
wunderte mich sehr, als ich
sie sah... Die Wasser, die du
gesehen hast, an denen die
Hure sitzt, sind Völker und
Scharen und Nationen... Und
die Frau, die du gesehen hast,
ist die große Stadt, die die
Herrschaft hat über die Köni-
ge auf Erden.“
b) Die Auslegung
Wer ist die Hure?
Während wir festgestellt haben,
dass das Tier mit den sieben
34
Häuptern, auf dem die Hure
sitzt, die politische Kraft von sie-
ben Weltmächten darstellt, wird
von der Frau gesagt, dass sie
mit den Königen Hurerei getrie-
ben hat und sogar die Herr-
schaft über die Könige auf Er-
den ausübt. Welche Macht be-
herrschte sogar Könige und
Kaiser, war trunken vom Blut der
Heiligen, prunkte mit Gold, Edel-
steinen und Perlen, und bevor-
zugt die königlichen Farben
Purpur und Scharlach?
Diese Beschreibung bezieht
sich nur auf eine Macht, die wie
keine andere die meisten Gläu-
bigen tötete, nämlich auf die rö-
mische Kirche.
Während das 1. Tier in Offen-
barung 13 die beiden Aspek-
te, nämlich die kirchliche und
politische Macht des Papst-
tums symbolisiert, wird in Of-
fenbarung 17 die kirchliche
Macht mit der Hure darge-
stellt und die politische Kraft
mit dem scharlachfarbenen
Tier versinnbildet.
Hier schließt sich auch der Kreis
zu dem Standbild in Daniel 2, wo
die beiden Kräfte des Staates
durch Eisen und Ton, also durch
Staat und Kirche, dargestellt
sind. In Offenbarung 17 erfah-
ren wir nun nähere Details über
die kirchliche Macht: die Frau
beherrscht den Staat, prunkt im
Reichtum, ist trunken vom Blut
der Heiligen und reicht den
Menschenmassen aus allen
Nationen einen Giftbecher voll
von Greueln ihrer Hurerei.
Warum eine Hure?
In Gottes Augen ist die Frau
eine Hure, was ist damit ge-
meint?
Die Bibel benutzt häufig den
Ehebund als Sinnbild des Bun-
des Gottes mit seiner Gemein-
de. Christus wird als Bräutigam
und die Gemeinde als Braut be-
zeichnet. Eine tugendhafte Frau
versinnbildet eine reine Ge-
meinde und ein gefallenes Weib
eine abtrünnige Kirche. Gott hat
seine Gemeinde durch einen
feierlichen Bund mit sich vereint,
seinerseits durch die Verhei-
ßung, ihr Gott zu sein, und ih-
rerseits durch die Verpflichtung,
ihm allein angehören zu wollen.
Die Untreue der Gemeinde ge-
gen Christus dadurch, dass sie
ihr Vertrauen und ihre Liebe
vom Herrn abwandte und Welt-
liebe von ihrer Seele Besitz er-
griff, wird mit dem Bruch des
Ehegelübdes verglichen. Die
Freundschaft mit der Welt führt
zur Feindschaft gegen Gott (Ja-
kobus 4:4). Durch die Verbin-
dung mit den Königen und das
Buhlen um die Gunst der Welt,
wurde das Evangelium ver-
fälscht, gelangten immer mehr
Irrlehren aus dem Heidentum in
die Kirche und kam es zu Into-
leranz und Verfolgung gegen
die wahren Nachfolger Jesu.
Eine Mutter der Huren
- wer sind die Huren-
töchter?
Die katholische Kirche ist aber
nicht die einzige Hure, sie wird
hier als Mutter der Hurerei be-
zeichnet. Im Grundtext heißt es
eigentlich „Mutter der Huren“.
Die Mutterkirche Rom hat also
etliche Hurentöchter. Darunter
sind Kirchen zu verstehen, die
an den falschen Lehren und
Überlieferungen der katholi-
schen Kirche festhalten und ih-
rem Beispiel folgen. Sie verzich-
ten auf die Wahrheit und das
Wohlwollen Gottes, um eine ge-
setzwidrige Verbindung mit der
Welt als Staatskirche einzuge-
hen, und deren Freundschaft
wie auch Gunst zu gewinnen.
Der symbolische Na-
me „Babylon“ für die
Hure und die große
Stadt
Was verstehen wir unter den
symbolischen Namen „Baby-
lon“?
Nach 1.Mose 11:9 bedeutet
„Babel“ Verwirrung - Gott hat-
te den Turmbauern zu Babel die
Sprache verwirrt, was ein tref-
fendes Sinnbild für die geistliche
und lehrmäßige Verwirrung der
Kirchen darstellt.
Später war die heidnische Stadt
„Babylon“ (die chaldäische Be-
deutung für Babylon war „Tor
der Götter“) der Feind des Got-
tesvolkes, der sie in Gefangen-
schaft führte. Somit bezeichnet
„Babylon“ alle falsche Religion,
die nicht mit der biblischen
Wahrheit übereinstimmt und ihr
feindlich gegenübersteht.
Babylon in drei Teilen
In Offenbarung 17 finden wir
zwei Teile Babylons, die Mutter-
hure Rom und ihre Töchter, den
abgefallenen Protestantismus.
In Offenbarung 16 ist von drei
Komponenten Babylons die
Rede - hier wird Babylon als
Stadt dargestellt.
Nach Offenbarung 16:19 zerfällt
die große Stadt Babylon in 3
Teile, die uns in den Versen 13
und 14 näher beschrieben wer-
den:
„Und ich sah aus dem Ra-
chen des Drachen und aus
dem Rachen des Tieres und
aus dem Munde des falschen
Propheten drei unreine Geis-
ter kommen, gleich Fröschen;
es sind Geister von Teufeln,
die tun Zeichen und gehen
35
aus zu den Königen der gan-
zen Welt, sie zu versammeln
zum Kampf am großen Tag
Gottes, des Allmächtigen.“
(Offenbarung 16:13-14)
Der 2. Teil Babylons ist
das Tier: es ist das
Papsttum oder die ka-
tholische Kirche.
Welche Macht symbo-
lisiert der 3. Teil Baby-
lons, der falsche Pro-
phet?
Bei einem Vergleich von Of-
fenbarung 13:14 mit Offenba-
rung 19:20 ist der falsche Pro-
phet identisch mit dem zwei-
hörnigen Tier, denn in beiden
Fällen haben sie vor den Augen
des Tieres Zeichen getan und
die Welt damit verführt.
Da alle drei Mächte Teufelsgeis-
ter aussenden zu den Königen
(nämlich den politischen Kräf-
ten), haben wir es bei den 3
Symbolen jeweils mit der
geistlichen Komponente zu
tun, also mit dem Katholizis-
mus beim Tier und dem Pro-
testantismus beim zweihörni-
gen Tier, den USA.
So ist das Bild des Tieres nahe-
zu identisch mit dem falschen
Propheten. Das protestantische
Amerika beginnt mit der Errich-
tung des Bildes und alle Welt
folgt nach. Auch sind die Pro-
testanten der USA eines Sinnes
mit den abgefallenen Protestan-
ten der ganzen Welt und in der
Ökumene vereint.
Der vom Wort Gottes abgefal-
lene Protestantismus führt die
fragenden Menschen statt zu
Christus zum Antichristus und
wird deshalb in der Offenbarung
zu Recht als „falscher Prophet“
bezeichnet. Wie die falschen
Propheten in alter Zeit, verführt
er die Menschen der Endzeit mit
satanischen Wunderzeichen,
damit sie dem Tier und dem
Malzeichen Gehorsam leisten
und es damit anbeten.
Diese beiden Komponenten,
Katholizismus und Protestantis-
mus, sind eine Parallele zur
Hure und deren Töchter in Of-
fenbarung 17.
Welche Macht aber
verbirgt sich unter
dem erstgenannten
Teil Babylons, dem
Symbol des Drachen?
In Offenbarung 12 wird der Dra-
che beschrieben und als alte
Schlange, Teufel und Satan
(Vers 9) bezeichnet.
Da Babylon in Offenbarung 16
aber zum einen aus drei irdi-
schen Teilen besteht, die aus-
einanderfallen und zum ande-
ren Teufelsgeister von allen zu
den Königen ausgehen, kann
sich das Symbol „Drache“ nicht
allein auf Satan beziehen, der
ja durch alle 3 Bestandteile Ba-
bylons wirkt, sondern auch auf
sein irdisches Werkzeug, das
von seinem Geist inspiriert, sei-
nen Auftrag ausführt.
In Offenbarung 12 war es das
heidnische Rom, das Satan be-
nutzte, um das „Kind“, nämlich
Christus (Vers 4.5) zu töten und
seine Gemeinde, „die Frau“ zu
Heidentum
Pr
s
ote
mu
s
s
tan
i
z
oli
ti
h
m
t
Ka
us
verfolgen (Vers 13). In Offenba-
rung 13 übergab der „Drache“
seinen Thron und seine Macht
dem Papsttum, auch hier ist der
Drache ein Symbol des heidni-
schen Roms, das den Papst als
oberstes Haupt der Kirche ein-
setzte.
Somit ist der „Drache“ nicht nur
ein Symbol für Satan, der hinter
allen antichristlichen Aktionen
steht und diese anstiftet, son-
dern auch ein Symbol des Hei-
dentums und der vielen Religi-
onen, die schon vor dem Chris-
tentum bis zurück zu Adams
Lebzeiten vom wahren Glauben
abgefallen waren und heute
noch weiter vom Christentum
entfernt sind als der Katholizis-
mus und Protestantismus.
Allerdings führen die beiden
großen christlichen Kirchen in
unserer Endzeit den Abfall
voran und binden alle Religio-
nen mit ein.
Alle drei Komponenten Baby-
lons, nämlich Heidentum, Ka-
tholizismus und Protestantis-
mus sind nach Offenbarung
16 mit okkulten und spiritisti-
schen Geistern angefüllt oder
nach Offenbarung 18:2 eine Be-
hausung der Teufel und unrei-
nen Geister geworden. Durch
diese Teufelsgeister werden die
Regierungsoberhäupter ver-
führt werden, gegen Gott und
sein Volk vorzugehen. Eisen
und Ton, Politik und Religion
werden so vermischt und schlie-
ßen Bündnisse, um ein letztes
großes Weltreich aufzurichten.
Babylon - Die Führer-
schaft abgefallener
Religion
Da Babylon zum einen über die
Könige herrscht und zum ande-
ren die Volksmassen verführt,
36
folgt daraus, dass unter „Baby-
lon“ insbesondere die Führer-
schaft des Heidentums oder der
Religionen, des Katholizismus
und des Protestantismus zu ver-
stehen ist.
Jetzt verstehen wir auch, war-
um die Führung der katholi-
schen Kirche und der Protestan-
ten in der Ökumene besonders
auch die anderen Religionsfüh-
rer, angefangen bei den Juden
und Moslems bis zu Hindus und
Buddhisten u.a.m., bei Gebets-
reffen für den Frieden immer
mehr einbeziehen.
Tonangebend sind heute be-
sonders der Protestantismus -
denn ohne diesen könnte das
Papsttum nicht wieder zur
höchsten Macht gelangen - und
der Katholizismus. Um aber alle
Welt unter die neue Weltord-
nung zu bringen, müssen die
anderen Religionen in dieses
Bündnis integriert werden. All
diese Entwicklungen, bis alle
eines Sinnes werden, hat die Bi-
bel schon vor Jahrtausenden
vorhergesagt.
Das geeinte Babylon, beste-
hend aus Drache, Tier und fal-
scher Prophet, inspiriert von
Teufelsgeistern führt das Unheil
und die Schlussereignisse die-
ser Welt herbei.
Was bedeutet nun der Gräuel-
becher in der Hand der Hure?
5.3 Der goldene Gräuel-
becher mit dem Wein
der Hurerei
a) Die Beschreibung durch
Gottes Wort
In der Offenbarung finden wir
verschiedene Aussagen zu die-
sem Gräuelbecher mit dem
Wein der Hurerei: In Offenba-
rung 17:4 lesen wir von einem
goldenen Becher „voll von
Greuel und Unreinheit ihrer
Hurerei“.
Und in Vers 2 heißt es von der
Hure Babylon: „mit der die
Könige auf Erden Hurerei ge-
trieben haben; und die auf
Erden wohnen, sind betrun-
ken geworden von dem Wein
ihrer Hurerei.“
b) Die Deutung
Dadurch, dass das Papsttum
und auch protestantische Kir-
chen als Staatskirchen eine Ver-
bindung mit den Königen oder
dem Staat eingegangen sind
und nicht Gott allein dienten,
wird dieses Bündnis aus himm-
lischer Sicht als Hurerei be-
trachtet. Hinzu kommt - ange-
fangen mit der katholischen Kir-
che - dass die Kirche die Gunst
oder Freundschaft der Welt und
Könige suchte, und den Heiden
den Eintritt in die Kirche erleich-
tern wollte. Als die Gemeinde
nach der Verfolgungszeit eine
anerkannte, geachtete Staats-
kirche wurde, ging sie Kompro-
misse mit dem Heidentum ein.
Die Kirche füllte sich schon im
3. und 4. Jahrhundert mit unbe-
kehrten Heiden, die nur einen
Teil des christlichen Glaubens
annahmen, aber an ihrem Göt-
zendienst festhielten.
Ungesunde Lehren, abergläubi-
sche Gebräuche und götzendie-
nerische Zeremonien hielten in
der Gemeinde Einzug, so dass
deren Reinheit und Kraft verlo-
renging. Die vielen Irrlehren, die
daraus in der katholischen Kir-
che entstanden, wurden zum
Teil von den protestantischen
Kirchen übernommen und tra-
diert.
Durch die christlichen Kirchen ist
die ganze Welt von diesen Irr-
lehren durchsäuert worden.
Wir finden für den Gräuelbecher
in der Hand der Mutterhure au-
ßerdem eine Parallele im 2.
Thessalonicherbrief Kapitel 2,
wo ebenfalls das Papsttum be-
schrieben wird. Hier wird ganz
konkret gesagt, womit die
Menschheit verführt wird, was
also die Symbole „Wein der Un-
zucht“ oder „Becher voll von
Greuel“ aussagen sollen und
beinhalten:
„Der Böse [wörtlich „Gesetz-
lose“; Vers 8] aber wird in der
Macht des Satans auftreten
mit großer Kraft und lügenhaf-
ten Zeichen und Wundern und
mit jeglicher Verführung zur
Ungerechtigkeit bei denen,
die verloren werden...“ (2.
Thessalonicher 2:9-12)
Danach verführt auch die katho-
lische Kirche durch charismati-
sche Wunderzeichen. Die Wun-
der von Fatima oder Lourdes
können wir ebenfalls hinzurech-
nen und in Zukunft sind noch
größere Zeichen zu erwarten,
wo Satan selbst als Engel des
Lichtes erscheinen wird, um
Gottes Gesetz und Wahrheit
zunichte zu machen. Die Gräu-
el werden hier beschrieben als
„Lügen“ und „jegliche Verfüh-
rung zur Ungerechtigkeit“.
Daraus folgt, dass der Gräu-
elbecher mit dem Wein der
Unzucht Lügen, Irrtum, fal-
sche Lehren und satanisches
Geisteswirken darstellt.
37
Wir fassen zusammen: Dieser
betäubende Becher, den die
Hure Babylon der Welt anbietet,
stellt die falschen Lehren dar,
die es als Folge seiner unge-
setzlichen Verbindung mit den
Großen der Erde angenommen
hat. Freundschaft mit der Welt
verdirbt den Glauben und übt
einen verderblichen Einfluss auf
die Welt aus, indem die gefal-
len Kirchen Lehren verbreiten,
die den deutlichsten Aussagen
der Heiligen Schrift zuwiderlau-
fen, anstatt den reinen Wein der
Wahrheit einzuschenken.
Auf einige hauptsächliche Irrleh-
ren wollen wir kurz eingehen.
c) Hauptsächliche Irrlehren
der Kirchen
Änderung und Leug-
nung der Gültigkeit
der Gebote Gottes
An erster Stelle ist noch einmal
die Änderung der königlichen
Gebote Gottes durch den Ge-
setzlosen zu nennen. Aber nicht
nur die Änderung vom Sabbat
auf den Sonntag ist zu erwäh-
nen, sondern auch die grund-
sätzliche Leugnung der Gebo-
te Gottes, weil diese - wie irrtüm-
lich gelehrt - ans Kreuz gena-
gelt und aufgehoben worden
seien. Die Unterscheidung zwi-
schen vergänglichem Zeremo-
nialgesetz und ewigem Sitten-
gesetz, die z.B. der Reformator
Melanchton klar erkannte, wird
von den meisten Christen nicht
gesehen oder verworfen, und
auf diese Weise verfallen viele
in mancherlei Irrtum.
So haben es die Kirchen ge-
schafft, alle Welt zur Gesetzlo-
sigkeit gegen die 10 Gebote
Gottes zu verführen. Auf die Un-
terscheidung zwischen Zeremo-
nial- und Sittengesetz wird noch
später eingegangen.
 Die Lehre von der un-
sterblichen Seele
Der Theologe Karl Barth ordne-
te die Lehre von der unsterbli-
che Seele ganz richtig der Hei-
denwelt zu:
„Was bedeutet die christliche
Hoffnung in diesem Leben?
Ein Ereignis abseits vom
Tode! Ein Seelchen, daß wie
ein Schmetterling über dem
Grab davonflattert und noch
irgendwo aufbewahrt wird,
um unsterblich weiterzule-
ben? So haben sich die Hei-
den das Leben nach dem Tod
vorgestellt. Das ist aber nicht
die christliche Hoffnung.“ (49)
Wie diese platonisch-heidni-
sche Lehre in die Kirche ein-
drang beschreibt das Biblisch-
Theologische Wörterbuch zur
Lutherbibel: „Im 3. Jahrhun-
dert drang dieser Platonische
Unsterblichkeitsglaube in die
katholische Kirche ein, ver-
schmolz sich mit dem christ-
lichen Auferstehungsglauben
und wurde auf dem 5. Late-
rankonzil 1513 zum kirchli-
chen Dogma erhoben.“ (50)
Die Heilige Schrift lehrt, dass
der Mensch aus Odem (hebr.
ruach: Odem, Geist) und Erde
vom Acker (1. Mose 2:7) ge-
schaffen wurde und diese bei-
den Bestandteile oder der gan-
ze Mensch als „Seele“ oder
„Wesen“ (hebr. nephesch: See-
le, Wesen) bezeichnet wurde -
er bekam also keine extra See-
le. Beim Tod werden diese bei-
den Bestandteile wieder aufge-
löst, indem der Odem oder Geist
wieder zu Gott geht und der Leib
zu Staub wird (Prediger 3:19.20
und 12:7).
Da es eine leibliche Auferste-
hung von den Toten gibt, entwe-
der zum ewigen Leben oder
ewigen Tod, wird der Tod als
Schlaf bezeichnet (Daniel
12:2.13). Während dieses „To-
desschlafes“ nimmt der Mensch
nichts mehr wahr:
„Denn die Lebenden wissen,
daß sie sterben werden, die
Toten aber wissen nichts; sie
haben auch keinen Lohn
mehr, denn ihr Andenken ist
vergessen. Ihr Lieben und ihr
Hassen und ihr Eifern ist
längst dahin; sie haben kein
Teil mehr auf der Welt an al-
lem, was unter der Sonne ge-
schieht... Alles, was dir vor
die Hände kommt, es zu tun
mit deiner Kraft, das tu; denn
bei den Toten, zu denen du
fährst, gibt es weder Tun
noch Denken, weder Erkennt-
nis noch Weisheit.“ (Prediger
9:5.6.10)
Dieser Unsterblichkeitsglaube
bildet die Grundlage für den Spi-
ritismus (Tote erscheinen, die in
Wirklichkeit böse Geister sind,
aber in Aussehen und Stimme
dem Verstorbenen gleichen)
und die große Irrlehre vom Fe-
gefeuer.
Dadurch konnte die Kirche vie-
le Menschen in Angst und
Schrecken versetzen und sie
zum Kauf von Ablässen bewe-
gen, die natürlich ihre lieben ver-
storbenen Verwandten nicht
ewig im Feuer schmoren lassen
wollten und deren Pein zu lin-
dern suchten. Mit den Worten:
„Wenn das Geld im Kasten
klingt, die Seele aus dem Fege-
feuer springt“, konnte die katho-
lische Kirche bei dem unwissen-
den, abergläubischen Volk vie-
le Reichtümer sammeln und
vermittelte ein sehr grausames
Gottesbild. Denn was ist das für
ein „liebender Gott“, der Men-
schen für alle Ewigkeit im Fe-
gefeuer schmoren lässt?
38
Die Säuglings- oder
Kindertaufe
Auch die beiden besonderen
Pfeiler der Gemeinde Jesu, die
Taufe und das Abendmahl - wo-
bei der eine für den Eintritt in die
Gemeinde und der andere in-
nerhalb der Gemeinde steht -
wurden von der Kirche ver-
fälscht.
Das Wort „Taufe“ (griech. „bap-
tizo“ = eintauchen, untertau-
chen) deutet schon darauf hin,
dass derjenige, der den Bund
eines guten Gewissens mit Gott
schließt, in Wasser unterge-
taucht werden soll, was den Tod
des alten Menschen und die
Auferstehung zu einem neuen
Leben mit Christus eindrucks-
voll symbolisiert.
Diese biblische Form der Tau-
fe, die auch bei Jesus und von
seinen Nachfolgern praktiziert
wurde, ist von der Kirche ver-
ändert und durch Besprengung
ersetzt worden, was den gan-
zen Sinn verdunkelt und zur
Annahme verleitet, es sei der
Wassertropfen, der in magi-
scher Weise den Menschen ret-
tet.
Dass Säuglinge getauft werden,
widerspricht der Heiligen Schrift
ebenfalls. Säuglinge und Klein-
kinder sind ohnehin durch ihre
gläubigen Eltern geheiligt (1.
Korinther 7:14). Wer den heili-
gen Bund in der Taufe mit Gott
schließen möchte, muss zuvor
gewisse Bedingungen erfüllen,
die ein Säugling niemals erfül-
len kann: Jesus wies in seinem
Taufbefehl seine Nachfolger an,
vor der Taufe die Menschen „zu
Jüngern“ zu machen (Matthäus
28:19), und erst wenn derjeni-
ge dem Evangelium „glaubte“
sollte er getauft werden (Markus
16:15.16; so wurde auch ge-
handelt: Apostelgesch. 8:12).
Auch sollte der Mensch erst
Buße tun (Apostelgeschichte
2:38), was Selbsterkenntnis,
Traurigkeit und Reue, sowie
Benntnis und Vergebung, wie
auch Wiedergutmachung mit
einschließt.
Schon Tertullian (150 bis 223
n.Chr.) bekämpfte die ersten An-
fänge der Kindertaufe heftig, die
dann nach K. Heussi seit dem
6. Jahrhundert allmählich zur
Herrschaft kam. (51)
Martin Luther bemerkte:
„Wo wir nun nicht besser
können auf diese Fragen ant-
worten und beweisen, daß die
jungen Kinder selbst glauben
und eigen Glauben haben, da
ist´s mein treuer Rat und Ur-
teil, daß man stracks abstehe,
je eher, je besser und taufe
nimmermehr kein Kind, daß
wir nicht die hochgelobte
Majestät Gottes mit solchen
Alfanzen und Gaukelwerk, da
nichts hinter ist, spotten und
lästern.“ (51)
Statt einer willentlichen Ent-
scheidung werden die ahnungs-
losen Säuglinge besprengt und
damit der Kirche hinzugefügt.
So sind zwar Mitgliederzuwachs
und Kirchensteuern gesichert,
aber der heilige Bund mit Gott
ist zerstört und verfälscht.
Das Abendmahl oder
die Eucharistie
Zu den Verordnungen des Hau-
ses Gottes gehört auch das
Abendmahl zum Gedenken an
Leiden und Sterben des Gottes-
sohnes. Als Zeichen dienen Brot
und „Wein“.
Auch dies wurde von der katho-
lischen Kirche verfälscht durch
die Wandlungslehre, so als wür-
de die Oblate sich in den wirkli-
chen Leib Jesu und der Wein in
dessen Blut verwandeln, worü-
ber der Priester Vollmacht hat,
und auf diese Weise den Got-
tessohn immer wieder opfert. An
dieser entsetzlichen Irrlehre hält
die katholische Kirche nicht nur
fest, sondern ein großer Teil der
Protestanten oder Evangeli-
schen bemüht sich seit Jahren,
endlich daran teilnehmen zu
dürfen.
Schlussfolgerungen
Schon bei den aufgeführten Irr-
lehren, die sich mühelos erwei-
tern lassen, angefangen von der
Mittlerrolle der Heiligen und
Päpste über den Ablasshandel,
den Luther scharf kritisierte, bis
hin zur Unfehlbarkeit des Pap-
stes, stehen einem Bibelgläubi-
gen die Haare zu Berge und wir
verstehen jetzt, was Paulus im
2. Thessalonicherbrief, Kapitel
2 meinte, als er schrieb:
„Er ist der Widersacher, der
sich erhebt über alles, was
Gott oder Gottesdienst heißt,
so daß er sich in den Tempel
Gottes setzt und vorgibt, er
sei Gott.“ (Vers 4)
Und Martin Luther schlussfol-
gerte deshalb schon zu seiner
Zeit:
„Dieser Punkt zeigt unwider-
leglich, daß der Papst der
rechte Endchrist oder Wider-
christ ist, der sich über und
gegen Christus gesetzt und
erhöht hat. Denn er will die
Christen nicht selig werden
lassen ohne seine Vollmacht,
39
obwohl diese doch nichts ist,
da sie von Gott weder ange-
ordnet noch geboten ist. Das
heißt so recht eigentlich, sich
über Gott und wider Gott set-
zen, wie Sankt Paulus sagt
(2.Thess.2,4).“ (53)
d) Die Verfälschung des pro-
phetischen Wortes in der
Gegenreformation!!!
Aufgrund der klaren Prophezei-
ungen der Schrift und die Erfül-
lung in der Geschichte, erkann-
ten viele bekannte Persönlich-
keiten und Reformatoren, dass
der Papst der Antichrist sei und
bezeichneten diesen als sol-
chen. Die Reformation war nicht
mehr aufzuhalten, der Finger
des prophetischen Wortes wies
unmissverständlich auf das
Papsttum. Um von sich selbst
abzulenken, griff man die kir-
chenhistorische Auslegung an,
indem eine Gegenauslegung,
die die Erkenntnisquelle der
Protestanten verschütten sollte,
von katholischer Seite heraus-
gebracht wurde.
Zwei Jesuiten aus Spanien, Ri-
bera und Alkazar, traten jeder
mit einer besonderen Ausle-
gung des biblischen Antichristen
auf. Durch eine Kontrainterpre-
tation der prophetischen Ketten
in Daniel und Offenbarung
konnten sie letztlich zu einem
wirksamen und erfolgreichen
Gegenschlag ausholen. Heute
sind diese Lehren sowohl in der
Katholischen Kirche, wie auch
bei den Protestanten weit ver-
breitet und werden von den
meisten geglaubt. (54)
Die futuristische Deu-
tung des Francisco de
Ribera!!!
Der Jesuit Ribera (1537-1591)
kam um 1590 zu der Erkennt-
nis, dass der Antichrist noch
nicht gekommen sei, sondern
erst in der Zukunft erwartet wer-
den müsse. Er lehrte, dass die
vier großen Tiere aus Daniel 7
die Reiche Babylon, Persien,
Griechenland und Rom darstel-
len, dass aber das römische
Reich noch immer im Wesen
bestehe (damals, um 1600!),
weil Karl der Große verschiede-
ne Nationen in seinem Reich
vereine und es deshalb als eine
Fortführung des Römischen
Reiches betrachtet werden
müsse. So war die Zerteilung
des Römischen Reiches noch
zukünftig und als Folge davon
auch das Erscheinen des Anti-
christen (des kleinen Horns).
So wurde seine Auslegung als
die Futuristische Interpretation
bekannt. Das antichristliche
Horn, so Ribera, sei kein König-
reich, sondern eine Einzelper-
son (nach Bellarmin, der diese
Lehre ausarbeitete, ein Jude).
Es würde jemand sein, der den
Tempel in Jerusalem wieder
aufbauen, die christliche Religi-
on abschaffen und Christus
leugnen würde. Diese Person
würde von den Juden anerkannt
werden, vorgeben, Gott zu sein
und die Welt erobern. Dies al-
les würde in einer kurzen Zeit-
periode von drei-und-einhalb
buchstäblichen Jahren gesche-
hen.
Die Charakteristika dieser Aus-
legung sind: eine spekulative
und buchstäbliche Anwendung
der Symbole und prophetischen
Zeiten, sowie eigenwilliges Ein-
setzen von Zeitlücken in den
historischen Ablauf der Ereig-
nisse (die Jahrhunderte des Mit-
telalters werden einfach über-
sprungen).
Die präteristische Deu-
tung des Luis von Al-
kazar!!!
Alkazar ließ alle prophetischen 19. Jahrhundert geriet die gan-
Ketten aus Daniel und Offenba- ze deutsche rationalistische
rung schon im 6. Jahrhundert Schule (Schneider, Eichhorn,
enden. In seinem umfangrei- Heder, Ewald, Bleek, Bossuet,
chen Werk, das er 1614 schrieb, de Wette, Wellhausen, Franz
wendete er Offenb. 11:1f auf die Delitz) in den Bann dieser jesu-
jüdische Nation an und auf den itischen Ideen. Seit 1830 folg-
Untergang Jerusalems (70 ten ihnen darin weitere zahlrei-
n.Chr.). Offenbarung 12-19 hät- che Theologen in England und
te sich schon mit dem Unter- den USA. (55)
gang Roms erfüllt. Die 1260 So erkennt fast die ganze Welt
Tage seien buchstäbliche Tage. im Banne dieser jesuitischen
Der Antichrist sei der römische Ideen den Papst nicht mehr
Kaiser Nero. Diese Auslegung als Antichristen.
wird als die Präteristische - oder
Zeitgeschichtliche Interpretation 5.3 Das Gericht über die
bezeichnet. Auch hierbei haben
Hure
wir es mit einer spekulativen
und buchstäblichen Deutung zu
Wir lasen schon zu Beginn die-
tun.
ses Kapitels, dass Gericht über
die Hure gehalten werden wird.
Der Einfluss dieser je-
In den Versen 16-17 des 17. Ka-
suitischen Lehren!!!
pitels der Offenbarung wird sie
von den „Wassern“, 10 Hörnern
Von beiden Richtungen, Futuris-
und dem „Tier“ folgendes zu er-
mus und Präterismus, wird also
leiden haben:
das ganze Mittelalter völlig un-
„... die werden die Hure has-
begründet doch zielbewußt
sen und werden sie ausplün-
übergangen. Zwar kommen die-
dern und entblößen und wer-
se Lehren zu unterschiedlichen
den ihr Fleisch essen und
Ergebnissen, jedoch kennzeich-
werden sie mit Feuer verbren-
net beide eine spekulative „Ver-
nen.“
buchstäblichung“ der Symbole.
Babylon hat sowohl die Men-
Auf jeden Fall hatte das Papst-
schenmassen als auch Politiker
tum durch diese Deutungen die
und Staatsoberhäupter bezüg-
Aufmerksamkeit von sich selbst
lich der Forderungen Gottes ge-
abgelenkt und die meisten The-
täuscht und betrogen - dass
ologen von heute folgen den
wird diesen eines Tages be-
Fußstapfen von Ribera und Al-
wusst werden und sie werden
kazar.
furchtbare Rache nehmen und
Der Futurismus war bis in das
sich gegen die falschen Hirten
19. Jahrhundert hinein aus-
und Kirchenobersten wenden.
schließlich der Standpunkt der
Auf diese Weise vollziehen die
Katholischen Kirche. Im 19.
verführten Verbündeten Baby-
Jahrhundert aber begann diese
lons das Gericht an ihr.
Interpretation unter den Protes-
tanten immer mehr Fuß zu fas-
Daran sollten die Geistlichen
sen, bis eine deutliche Verschie-
und Religionsführer heute
bung der protestantischen The-
denken, um nicht zu denen zu
ologie eintrat.
gehören, die dies erleiden
Der Präterismus konnte schon
müssen.
früher Fuß fassen. Im 18. und
40
5.4 Überleitung
Nachdem wir nun das Tier und
die Hure betrachtet haben, die
einducksvoll die Abfolge der
Weltmächte bis zur Wiederkunft
sowie den geistlichen Abfall der
Christenheit und Religionen auf-
zeigen, wollen wir jetzt die letz-
te Warnungsbotschaft Gottes
Letzte Warnung durch 3 Bot-
6 schaften in Offenbarung 14:6-12
6.1 Der Schriftabschnitt
Die sogenannte 3-fache En-
gelsbotschaft finden wir in Of-
fenbarung 14,6-12:
„Und ich sah einen andern
Engel fliegen mitten durch
den Himmel, der hatte ein ewi-
ges Evangelium zu verkün-
den denen, die auf Erden
wohnen, und allen Nationen
und Geschlechtern und Spra-
chen und Völkern und sprach
mit großer Stimme: Fürchtet
Gott und gebet ihm die Ehre;
denn die Stunde seines Ge-
richts ist gekommen! Und be-
tet an den, der gemacht hat
Himmel und Erde und Meer
und die Wasserquellen.
Und ein zweiter Engel folgte,
der sprach: Sie ist gefallen,
sie ist gefallen, Babylon, die
große Stadt; denn sie hat mit
dem Zorneswein ihrer Hure-
rei getränkt alle Völker.
Und ein dritter Engel folgte ih-
nen nach und sprach mit gro-
ßer Stimme: So jemand das
Tier anbetet und sein Bild und
nimmt das Malzeichen an sei-
ne Stirn oder an seine Hand,
der soll von dem Wein des
Zornes Gottes trinken, der un-
an unsere Welt lesen. Gott liebt
jeden Menschen und möchte
deshalb deutlich vor diesen gro-
ßen Abfall warnen. In diesen
kurz gefassten Engelsbotschaf-
ten finden wir die Zusammen-
fassung dessen, was wir bereits
erarbeitet haben und werden
noch einige wichtige zusätzliche
Informationen erhalten.
vermischt eingeschenkt ist in
seines Zornes Kelch, und
wird gequält werden mit Feu-
er und Schwefel vor den hei-
ligen Engeln und vor dem
Lamm. Und der Rauch ihrer
Qual wird aufsteigen von
Ewigkeit zu Ewigkeit; und sie
haben keine Ruhe Tag und
Nacht, die das Tier anbeten
und sein Bild, und wer das
Zeichen seines Namens an-
nimmt. Hier ist Geduld der
Heiligen! Hier sind, die da hal-
ten die Gebote Gottes und
den Glauben an Jesus!“
6.2 Die Deutung der drei
Engelsbotschaften
Die drei Engel sind Symbole für
die Boten Gottes, die diese Bot-
schaften verkündigen. In geraff-
ter Form finden wir in diesen
Botschaften die letzten Warnun-
gen an diese Welt, die von Ba-
bylon verführt wird.
a) Die erste Engelsbotschaft
Das ewige Evangelium
allen Menschen
41
Sie beginnt mit dem „ewigen
Evangelium“, der ewigen frohen
Nachricht von der Erlösung
durch Christus, und die dritte
Botschaft schließt mit dem glei-
chen Gedanken: „den Glauben
an Jesus“. Die Botschaft von der
Erlösung ist das Herzstück und
der Mittelpunkt aller Verkündi-
gung und auch der letzten War-
nungsbotschaften an die ver-
führten Erdbewohner. Diese
Botschaft sollte allen Nationen
und Völkern verkündigt werden.
Die Stunde des Ge-
richts ist gekommen
Bei diesem Gericht geht es um
das Untersuchungsgericht (sie-
he Kap. 3), das im Jahre 1844
im Himmel begann, um festzu-
stellen, wer würdig ist, bei Jesu
Wiederkunft das ewige Leben
zu erhalten. Da dass Untersu-
chungsgericht 1844 begann
und der erste Engel eine Bewe-
gung versinnbildet, die dies
weltweit verkündet, müssen wir
einen Blick in die Geschichte
werfen und uns fragen, ob es
vor dem Jahre 1844 Menschen
gab, die diese Gerichtsbotschaft
aufgrund der Erkenntnis aus
dem Danielbuch verkündeten
und rechtzeitig - wie geweissagt
- die eintretende Gerichtsstun-
de predigten?
Hinzu kommt, dass Gott nach
Amos 3:7 nichts tut, er offenba-
re denn vorher seinen Knech-
ten wichtige Ereignisse. So ließ
er rechtzeitig durch Noah vor
der Sintflut warnen, warnte das
Volk Israel vor der Zerstörung
und kündet ebenso auch das
Untersuchungsgericht an.
Wie nicht anders zu erwarten,
wurde die Botschaft über Ge-
richt und Jesu Ankunft tatsäch-
lich in der 1. Hälfte des 19. Jahr-
hunderts in der ganzen Welt
und besonders durch die Ad-
ventbewegung in Nordamerika
eindrucksvoll verkündigt.
In vielen Ländern gewannen
Menschen große Erkenntnis
über die Prophezeiungen Da-
niels im Zusammenhang mit
den 2300 Abend-Morgen und
den 70 Jahrwochen. Sie glaub-
ten, dass Jesus 1843 wieder-
kommen würde. Unter „Heilig-
tum“ verstand man die Erde und
wenn diese gereinigt würde,
wäre dies gleichbedeutend mit
Jesu 2. Ankunft.
Josef Wolff, der „Weltmissio-
nar“, berechnete die Wieder-
kunft 1843 und bereiste sehr
viele Länder (56), um diese Bot-
schaft zu verbreiten. In England
predigten 700 Geistliche der An-
glikanischen Kirche die nahe
Ankunft des Herrn. In Schwe-
den wurden Kinder von Gott er-
weckt, so dass sie von einer
übernatürlichen Macht getrie-
ben die Stunde des Gerichts
verkündigten. Schiffskapitäne
und Seeleute berichteten, dass
sie keinen Hafen berührten, wo
nicht schon diese Verkündigung
vorausgeeilt war.
Am ausgedehntesten war die
große Adventbewegung in
Nordamerika, die durch den
Farmer William Miller in alle Kir-
chen gelangte, so dass 1844
etwa 300 Prediger und 50.000
Anhänger aus den verschie-
densten Kirchen Jesu Erschei-
nen im Jahre 1844 verkündig-
ten. Die eifrigen Gläubigen die-
ser Erweckungsbewegung
nannte man „Milleriten“ - nach
ihrem Gründer Miller - oder Ad-
ventisten, weil sie an die nahe
Ankunft Jesu glaubten (latei-
nisch adventus = Ankunft).
Leider wurden sie enttäuscht.
Später erkannten einige, dass
Christus ins Allerheiligste des
Himmlischen Heiligtums einge-
treten war, um die Reinigung
oder das Untersuchungsgericht
durchzuführen.
Liebe Leser, noch tagt dieses
Gericht, und wir wissen nicht,
wann unser Buch geöffnet wird.
Wie wichtig ist es deshalb, Je-
sus als unseren Fürsprecher zu
haben.
Gott ist der Schöpfer
Gott ist der Schöpfer unserer
Welt und deshalb schulden wir
Ihm Ehrfurcht und Anbetung.
Gottes Gericht tagt bereits seit
1844 und wird bald abgeschlos-
sen sein. Es ist höchste Zeit den
wahren Schöpfer zu verehren,
der uns allein helfen und vom
Tode erretten kann.
Die 1. Engelsbotschaft, die zur
Anbetung und Ehrfurcht des
Schöpfergottes aufruft, kam ge-
rade rechtzeitig Mitte des 19.
Jahrhunderts als Darwin seine
Theorien verbreitete. Die Evo-
lutionstheorie, die heute von
den Massen geglaubt wird, ist
weder bewiesen, noch hilft sie
uns weiter. Jedes Werk hat sei-
nen Meister und jedes Pro-
gramm einen Programmierer,
deshalb können wir an der herr-
lichen Schöpfungsordnung und
Ökologie deutlich den Baumeis-
ter dieser Erde erkennen. Bei
der Betrachtung menschlicher
Zellen und Erforschung der Erb-
substanz stehen wir staunend
vor dem Wunder der Schöp-
fung. Hier ist Zufall nach der
Wahrscheinlichkeitsrechnung
ausgeschlossen.
Arthur Schopenhauer traf
sicherlich den Nagel auf den
Kopf als er sagte: „Jeder dum-
me Junge kann einen Käfer
zertreten. Aber alle Professo-
ren der Welt können keinen
herstellen.“ (57)
42
Bete Gott an!
Gott ruft uns zur Anbetung auf.
Wenn wir gerettet werden wol-
len, ist es nötig, Ihm unser gan-
zes Leben zu übergeben und
den höchsten Platz einzuräu-
men. Nichts darf über Gott ste-
hen, und wir beweisen unsere
Treue zu Ihm, indem wir Seine
Gebote halten und uns von
Menschengeboten abwenden.
b) Die zweite Engelsbot-
schaft
Über Babylon wurde schon ge-
nügend ausgeführt, so dass wir
uns an dieser Stelle nur mit zu-
sätzlichen, vor allem geschicht-
lichen Elementen und dem Fall
Babylons beschäftigen wollen.
Wieso ist Babylon ge-
fallen?
Die Botschaft des 2. Engels
schließt sich zeitlich der ersten
Engelsbotschaft an, die die
Stunde des Gerichts im Jahre
1844 verkündete. Wo gab es in
den Kirchen, die falsche Lehren
verkündigten, im Jahre 1844 ei-
nen Fall bzw. einen Abfall von
Gott?
Besonders die große Adventbe-
wegung in Nordamerika war von
Gott auffällig gesegnet worden.
Die Prophezeiungen aus dem
Danielbuch wurden mit großer
Kraft verkündigt und waren un-
widerlegbar. Viele Menschen
bekehrten sich und mancher
Säufer wurde ein eifriger Missi-
onar. Gott rüttelte an den Türen
der verschiedenen Kirchen, um
alle Treuen in der großen Be-
wegung zu vereinen. Aber viele
Kirchenglieder, die ein 1000-jäh-
riges Friedensreich erwarteten
und vom Fortschritt und irdi-
schen Wohlstand eingenom-
men waren, bekämpften die Eif-
rigen.
Schließlich schlossen die Kir-
chen die Milleriten aus und lehn-
ten die göttliche Botschaft ab.
Dadurch erlitten sie einen sittli-
chen Fall.
Damals waren es vor allem die
protestantischen Kirchen in
Nordamerika, die gefallen wa-
ren. Die katholische Kirche war
schon etliche Jahrhunderte
zuvor vom reinen Evangelium
gewichen und tief gefallen, in-
dem sie sich mit Kaisern und
Königen verbündete und die
Botschaft der Reformatoren bis
aufs Blut bekämpfte.
Somit ist der Fall Babylons in Of-
fenbarung 14 besonders auf die
protestantischen Kirchen zu be-
ziehen, die es trotz Irrlehren auf-
richtig gemeint hatten, aber
durch Widerstand gegen Gottes
Botschaft 1844 einen Fall erlit-
ten. Und dieser Fall dauert an
und geht bei allen babyloni-
schen Kirchen, einschließlich
der katholischen, immer tiefer,
bis der Zustand erreicht ist, wie
er in Offenbarung 18:2.3 ge-
schildert wird.
Die abgefallenen Kirchen wer-
den dort als eine Behausung
der Teufel und aller unreinen
Geister bezeichnet.
Wenn alle Völker von Babylons
Irrlehren durchtränkt sind, ist der
Fall Babylons vollendet und Gott
ruft schon heute seine treuen
Kinder aus ihr heraus.
c) Die dritte Engelsbotschaft
Auch die 3. Engelsbotschaft ist
aufgrund der vorausgehenden
Ausführungen zum großen Teil
erklärt worden, so dass wir wis-
sen, was unter Tier, sein Bild
und das Malzeichen (Sonntags-
heiligung) zu verstehen ist. An
Stirn oder Hand dieses Malzei-
chen annehmen, bedeutet, es in
seinem Denken und seiner in-
neren Einstellung zu akzeptie-
ren oder es sichtbar durch Be-
folgung des Sonntagsgesetzes
anzunehmen.
Der unvermischte Zor-
neswein Gottes
Er weist uns auf Gottes Gerich-
te in den 7 zukünftigen Plagen
hin, wo es keine weitere Gna-
denzeit mehr gibt. Christus hat
den Platz des Fürsprechers im
himmlischen Heiligtum verlas-
sen, es ist Rauch im Tempel und
es ergeht der Ausspruch: Wer
gut ist sei fernerhin gut und wer
böse ist sei fernerhin böse (Of-
fenbarung 22:11). Dann wird
man Gottes Wort bzw. das Heil
nicht mehr finden. Da die Ge-
richte nicht abgemildert werden
durch barmherziges Abwenden
oder Verkürzen des Gerichts,
wie es Gott früher getan hatte,
ergießt sich der Zorneswein
unvermischt oder ohne Gnade
über eine gerichtsreife Welt.
Die ewige Qual
Die Verse 10 und 11 beinhalten
die wohl schrecklichsten Andro-
hungen, die Gottes Wort gegen
die Sünder und Verfolger aller
wahren Gläubigen ausspricht.
Dem Ultimatum Babylons mit
Todesdrohung und Wirtschafts-
boykott gegen alle, die Gott treu
43
bleiben wollen, stellt Gott sein
schreckliches Ultimatum als
Warnung entgegen.
Manche könnten meinen, dass
hier eine ewige Höllenqual an-
gesprochen wird. Wenn es auch
schrecklich ist, je nach Erden-
leben eine entsprechende Stra-
fe durch Verbrennen mit unter-
schiedlicher Dauer zu erleiden,
so sprechen mehrere Haupt-
gründe gegen die ewige Höllen-
qual.
Zum Ersten spricht die Bibel
vom 2. Tod, was immerwähren-
des Leben in Höllenqual aus-
schließt
Zum Zweiten wird das Wort für
Ewigkeit auch für eine begrenz-
te Zeit in der Bibel verwandt (2.
Mose 21:5f; 29:9; Jona 2:17;
Jesaja 32:14f).
Zum Dritten wird ein liebender,
barmherziger und gerechter
Gott keine Menschen, die nur
eine kleine begrenzte Zeit leb-
ten, Jahrmillionen Qual berei-
ten, so als wenn er Gefallen da-
ran hätte (Hesekiel 33:11).
Und Viertens schafft Gott eine
neue Erde, wo es weder einen
Feuersee noch Leid und Ge-
schrei oder gar den Tod geben
wird.
Die Gebote Gottes
Die wahren Gläubigen haben
als auffälliges Merkmal, dass sie
Gottes Gebote halten. Leider ist
heute der Irrtum, Gottes Gebo-
te würden nicht mehr gelten, so
verbreitet, dass wir kurz auf die-
se Thematik eingehen wollen.
Zunächst einmal sind gewisse
Ordnungen einfach notwendig.
Kein Land könnte ohne Geset-
ze existieren, warum sollte es
bei Gott und seinem Universum
anders sein?
Oft wird der Fehler begangen,
dass die Zehn Gebote bzw. das
Sittengesetz mit den zeremoni-
ellen Geboten des Alten Testa-
mentes in einen Topf geworfen
werden.
Schon Melanchton, Luthers
Mitarbeiter, wies auf folgen-
des hin:
„Es gibt 3 Teile im ganzen
mosaischen Gesetz: die Sit-
tengebote, die Zeremonial-
gesetze und die Judizialge-
setze. Dieser Unterschied ist
genau zu beachten...“ (Loci
praecipui theologici, 1559, CR
XXI, S. 687) (58)
Weiter lesen wir ebenda:
„In Summa: wer diesen Be-
richt nicht hat, vom Unter-
schied der vergänglichen
Gesetze und des ewigen, der
fällt in mancherlei Irrtum.“
Die vergänglichen Zere-
monialgesetze beinhalteten:
a) Opfergesetze (3.Mo.1-7;
4.Mo. 15), b) Feste (3.Mo. 23;
4.Mo.10:10), c) Heiligtums-
dienst und großen Versöh-
nungstag (3.Mo. 16), d) Pries-
terdienst (2.Mo. 29; 3.Mo.21).
Die Opfer, Feste, das Heiligtum,
der Priesterdienst, all dieses
waren Symbole und Bilder, die
auf Christus hinwiesen, der
zugleich Opfer und Priester in
einer Person ist. Auch andere
wichtige Evangeliumswahrhei-
ten wurden durch das Heiligtum
versinnbildet.
Da all diese Dienste auf Jesus
hinwiesen, verloren sie ihre Gül-
tigkeit, als Christus am Kreuz
starb (vgl. Mt. 27:51). Mit dem
Zerreißen des Vorhangs im ir-
dischen Heiligtum beendete
Gott den Zeremonialdienst. Nun
ist Christus das vollgültige Op-
fer für uns und auch unser wah-
rer Hoherpriester im Himmel.
So lesen wir denn in Hebr.
9:1.9.10, dass der Gottesdienst
Ein Vergleich der ewigen 10 Gebote
mit dem Zeremonialgesetz
Die 10 Gebote
Von Gott selbst geschrieben
(2.Mo. 32:15.16)
In der Bundeslade
(5.Mo. 10:1-5)
Gelten unverändert
(Ps. 111:7.8; Mt. 5:17-19)
Ins Herz geschrieben
(Hebr. 8:10)
Gesetz der Freiheit
(Jak. 2:12; Jak. 1:25)
Durch Glauben aufgerichtet
(Röm. 3:31)
Gesetz Gottes
(Röm. 7:22)
im irdischen Heiligtum nur ein
Gleichnis sei, bis die richtige
Ordnung durch Christus kommt.
Dieser irdische Dienst konnte
das befleckte Gewissen nicht
vollkommen machen. Auch die
vielen Opfer des alten Bundes
konnten keine Sünde wegneh-
men (Hebr. 10:4), sondern nur
Jesu Opfer (Hebr. 9:26). Eben-
so hörte auch der irdische Pries-
terdienst auf (Hebr. 7:11ff), weil
Jesus nun der wahre Hohe-
priester für alle Menschen ist
(Hebr. 7:17.21.24-28).
In diesem Licht werden nun
auch die Texte in Hebr. 9:10;
Kol. 2:16.17 verständlich (auch
Röm.10:4; zwei mögliche Inter-
pretationen: Endziel des Zere-
monialgesetzes oder der Werk-
gerechtigkeit. Was das griech.
Wort „telos“ = „Ende“ betrifft, so
hat dies mehrere Bedeutun-
gen).
Die besonderen Festtage und
Festsabbate wurden ebenfalls
hinfällig, weil sie nur der Schat-
44
Das Zeremonialgesetz
Von Mose verfasst
(5.Mo. 31:9.24)
Neben der Bundeslade
(5.Mo. 31:26)
Wurden verändert
(Hebr. 7:12; 9:10)
Aufgehoben
(Hebr. 7:18; Kol. 2:16.17)
Knechtisches Joch
(Gal. 5:1-6)
Seit Jesu Tod unwirksam
(Mt. 27:51)
Gesetz des Mose
(Apg. 28:23)
ten Christi oder des Evangeli-
ums waren.
Es gab die bürgerli-
chen Gesetze, die speziell für
das Volk Israel als einer Theo-
kratie (Gottesherrschaft) galten
(z.B. 2.Mo.18-20; 2.Mo.21 u.
22). Heute hat Gott kein natio-
nales Volk mehr als berufenes
Missionswerkzeug (Matth.
21,43), sondern ein internatio-
nales, nämlich die Gemeinde
(vgl. Röm.9,25; 1.Petr.2,10).
Da Gott kein nationales Volk
mehr als Werkzeug zur Evan-
geliumsverkündigung besitzt,
sondern Christen in allen Län-
dern und Völkern, gelten auch
die bürgerlichen Gesetze des
alten Staates Israel nicht mehr,
sondern die jeweiligen Landes-
gesetze, sofern sie Gottes Ge-
boten nicht entgegenstehen
(Röm.13; 1.Petr.2,11-20).
Zu den Geboten des Al-
ten Bundes zählten ebenso die
Reinheitsgesetze (z.B. 3. Mo.
12-15), die auch weiterhin un-
ter Ausschluß des Kultischen
beachtet werden sollten, weil
der Christ Verantwortung für
seine Gesundheit trägt (1.Kor.
6:19.20). Manche Vorschriften
müssen dabei in unsere Zeit
übertragen werden (Hygiene).
Ebenso haben die Speisegeset-
ze in 3.Mo.11 heute noch Gül-
tigkeit, wie auch Enthaltsamkeit
vom Blutgenuß (Apg. 15:29;
3.Mo. 3:17). Gott, der unseren
Körper erschaffen hat, weiß,
was gut für uns ist, deshalb dür-
fen wir seinen Ratschlägen gern
vertrauen und sie befolgen.
Das Sittengesetz Got-
tes oder die Zehn Gebote, die
Gott einst am Sinai gab (2.Mo.
20), von eigener Hand geschrie-
ben (2.Mo. 31:18), sind ewig
und heilig, wie Gott heilig und
ewig ist. Deshalb haben diese
Gebote, einschließlich des Lie-
besgebotes, ihre Gültigkeit nie
verloren und werden bis in alle
Ewigkeit hinein Bestand haben.
Das Sittengesetz existierte
schon bei den ersten Men-
schen, wie Kains Brudermord
an Abel beweist: Gott spricht in
1.Mo. 4:7 von Frommsein und
Sünde und straft schließlich den
Brudermord. Wenn kein Gesetz
bestanden hätte, wäre Töten
keine Sünde gewesen (vgl.
Röm. 4:15).
Und bereits weit vor der Gesetz-
gebung am Sinai wird von Ab-
raham in 1.Mose 26:5 gesagt,
dass er Gottes Gebote und Ge-
setz gehalten hat. Joseph wuss-
te über Ehebruch (1.Mose
39:9). An das Sabbatgebot wird
schon als an etwas bestehen-
des erinnert: „Gedenke“ (2.
Mose 20:8).
Jesus löst die Gebote aus-
drücklich nicht auf: Matth.
5:17.18. Diese haben Bestand,
bis dass Himmel und Erde ver-
gehen. Ebenso ist auch das Lie-
besgebot ewig gültig (Matth.
22:35-40; Röm. 13:10).
Paulus bekennt: das Gesetz ist
heilig, recht und gut (Röm.7:12);
und durch den Glauben richten
wir das Gesetz auf (Röm.3:31).
Jakobus sagt uns, dass diese
königlichen Gebote Richtschnur
für unser Leben sind, und wir
nach diesem königlichen Ge-
setz der Freiheit beurteilt wer-
den (Jak. 2:8-12).
Auch Johannes bekennt die
Gültigkeit der Zehn Gebote, in
denen Jesus gewandelt ist und
die von Anfang an waren (1.Joh.
2:3-7).
Schließlich halten die letzten
Gläubigen der Endzeit Gottes
Gebote (Offenb. 14:12.14).
Algermissen widerlegt auch
klar die Behauptung, dass
zwischen Liebe zu Gott und
Seine Gebote zu halten, ein
Gegensatz sei :
„Töricht wäre es, Gesetz und
Gottesliebe in einen Gegen-
satz zu bringen und zu sagen,
der von der Liebe Gottes er-
füllte Gläubige bedürfe des
Gesetzes nicht mehr. Als ob
es eine Liebe zu Gott ohne
Befolgung seines Gesetzes
und eine Befolgung des Ge-
setzes ohne Kenntnis dessel-
ben geben könnte! Aber für
den Gerechten wird das Ge-
setz im Gewissen zum Aufruf
zur Gottesliebe. So verliert es
die Härte seines Charakters
als Gesetz.“ (59)
Die 10 Gebote Gottes besitzen
einige wichtige Funktionen.
Durch das Gesetz kommt Er-
kenntnis über die Sünde (Rö-
45
mer 7:7) und wir benötigen und
sehnen uns nach Vergebung
und Reinigung von unserer
Schuld durch Jesus. So lesen
wir in Gal. 3:24 nach der Alb-
recht Übersetzung:
„So ist das Gesetz unser Füh-
rer zu Christus geworden, da-
mit wir aus Glauben gerecht
würden.“
(Bei Luther statt „Führer“:
„Zuchtmeister“).
Christus möchte jedem Men-
schen seine Gnade zuteil wer-
den lassen.
Jeder erhält Gnade, wenn er
zwei Bedingungen beachtet: 1.)
Reue und Bekenntnis der Sün-
den (1. Joh. 1:9) und 2.) den
festen Vorsatz, von der Sünde
zu lassen (Sprüche 28:13).
Wir sollten daran denken, dass
Jesus nicht kam, um uns in den
Sünden, sondern von den Sün-
den zu erretten (Matth. 1:21).
Gott schenkt uns gern seine
Gnade, aber er möchte, dass
wir seinen Geboten gehorchen
(Röm. 1:5; 15:18; 2. Kor. 2:9).
Zum Schluss sollen noch 2 Got-
tesmänner zu Wort kommen.
Salomo ruft uns auf:
„Laßt uns die Hauptsumme
aller Lehre hören: Fürchte
Gott und halte seine Gebote;
denn das gilt für alle Men-
schen.“ (Prediger 12:13)
Und Paulus hält daran fest in 1.
Korinther 7,19:
„Beschnitten sein ist nichts,
und unbeschnitten sein ist
nichts, sondern: Gottes Ge-
bote halten.“
Da der Sabbattag eines der 10
Gebote ist und in der letzten
Auseinandersetzung eine zen-
trale Rolle spielt, wollen wir die-
sen Punkt noch betrachten.
 Der Sabbattag der Bi-
bel
Der Sabbattag wurde schon
bei der Schöpfung einge-
setzt:
„Und so vollendete Gott am
siebenten Tage seine Werke,
die er machte, und ruhte am
siebenten Tage von allen sei-
nen Werken, die er gemacht
hatte. Und Gott segnete den
siebenten Tag und heiligte
ihn, weil er an ihm ruhte von
allen seinen Werken, die Gott
geschaffen und gemacht hat-
te.“ (1.Mose 2:2f)
Gott ruhte nicht aus Müdigkeit
(Jesaja 40:28), sondern uns
zum Vorbild, und Er segnete
den Sabbat nicht für sich selbst,
denn Gott lebt ja im Segen. Gott
heiligte den Ruhetag für den
Menschen. „Heiligen“ heißt, ei-
nen Gegenstand oder Tag aus
seinen weltlichen Beziehungen
herauslösen und für Gott be-
stimmen.
Der Mensch sollte jede Woche
an die Schöpfung und damit an
seinen Schöpfer erinnert wer-
den. So setzte Gott mit dem
Sabbat ein Erinnerungszei-
chen, ein Denkmal der Schöp-
fung.
Die Gebote und auch der Sab-
bat wurden deshalb seit der
Schöpfung beachtet.
Der Sabbat wurde durch die 10
Gebote bestätigt:
„Gedenke des Sabbattages,
daß du ihn heiligst. Sechs
Tage sollst du arbeiten und
alle deine Werke tun. Aber am
siebenten Tage ist der Sabbat
des Herrn, deines Gottes. Da
sollst du keine Arbeit tun,
auch nicht dein Sohn, deine
Tochter, dein Knecht, deine
Magd, dein Vieh, auch nicht
dein Fremdling, der in deiner
Stadt lebt. Denn in sechs
Tagen hat der Herr Himmel
und Erde gemacht und das
Meer und alles, was darinnen
ist, und ruhte am siebenten
Tage. Darum segnete der Herr
den Sabbattag und heiligte
ihn.“ (2.Mose 20, 8-11)
Christi Stellung zum Sabbat
ist für uns richtungweisend. Er,
unser Vorbild, löste die Gebote
Gottes nicht auf, sondern ging
nach seiner Gewohnheit am
Sabbat in die Synagoge zum
Gottesdienst (Lukas 4:16.31).
Seine Stellung zum Gesetz in-
clusiv Sabbat war eindeutig:
„Ihr sollt nicht meinen, daß
ich gekommen bin, das Ge-
setz oder die Propheten auf-
zulösen; ich bin nicht gekom-
men aufzulösen, sondern zu
erfüllen. Denn wahrlich, ich
sage euch: Bis Himmel und
Erde vergehen, wird nicht ver-
gehen der kleinste Buchsta-
be noch ein Tüpfelchen vom
Gesetz, bis es alles geschieht.
(Matthäus. 5:17-19)
Gottes Gebote und somit
auch der Sabbat sind ewig
gültig für alle Menschen (Psalm
119:151f.160).
Auch nach dem Tode Jesu
verlor der Sabbat nicht seine
Gültigkeit: Jesus forderte sei-
ne Nachfolger auf, noch etwa 4
Jahrzehnte nach seinem Tod
darum zu beten, dass ihre
Flucht nicht an einem Sabbat
geschehen soll (Matth. 24:20;
Jesus starb 31 n.Chr., und Je-
rusalem wurde 70 n.Chr. zer-
stört).
Daniel sagte Gesetzes- und
Sabbatänderung durch den
Antichristen vorher (Dan. 7:25),
die erst mehrere Jahrhunder-
te nach Christi Tod geschah
46
und als ein Frevel von Gott be-
zeichnet wurde: „und wird sich
unterstehen“.
Paulus feierte weiterhin den
Sabbat nach seiner Gewohn-
heit: Apostelgeschichte 17:2. Er
predigt Juden und Heiden an
diesem Tag (Apg. 18:4.11 (vgl.
auch Apg. 13:42.44; Hebr.
4:4f.9-11).
So halten auch die letzten
Gläubigen alle Gebote: Offb.
12:17; 14:12, und damit natür-
lich auch das vierte Gebot.
So ist der Sabbat ein ewiges
Zeichen der Treue zu unserem
Schöpfer und Erlöser (2.Mose
31: 16f; Hesek. 20:19f) und wird
auch auf der neuen Erde ge-
feiert werden (Jes. 66,23):
„Und alles Fleisch wird einen
Neumond nach dem andern
und einen Sabbat nach dem
andern kommen, um vor mir
anzubeten, spricht der Herr.“
Möchten Sie Jesus folgen und
sein Freund sein, indem Sie sei-
ne Gebote halten? (Joh. 15:14)
Ich bin es gerne!
Der Sabbat und das
Siegel Gottes
In der letzten Auseinanderset-
zung geht es um die lebens-
wichtige Frage: Haben wir das
Siegel Gottes oder Malzeichen
des Tieres?
Auf der einen Seite wird allen
Menschen das Malzeichen des
Tieres bzw. die Sonntagheili-
gung aufgezwungen werden, so
dass alle, die nicht diese rein
menschliche Einrichtung aner-
kennen und einhalten, mit dem
Tode bedroht werden (Offenba-
rung 13:15) und nicht mehr kau-
fen noch verkaufen können
(Vers 17).
Auf der anderen Seite haben wir
diejenigen, die Gottes Gebote
halten und den wahrhaften
Glauben an Jesus besitzen, wie
die Schrift sagt. Sie gehören zu
den Knechten Gottes, die an ih-
ren Stirnen versiegelt sind, be-
vor die großen Katastrophen
und Plagen über diese Erde
kommen (Offenbarung 7:3).
Das Siegel an den Stirnen der
144.000 ist kein sichtbares Zei-
chen, aber ein Schutzsiegel,
das die Engel Gottes erkennen.
Sie bleiben von den Plagen (sie-
he Psalm 91) verschont und
kommen nicht um (vergleiche
Hesekiel 9:4-6).
Aber es gibt auch ein äußeres
Zeichen, an dem die wahren
Gläubigen oder 144.000 zu er-
kennen sind: sie halten mit den
Geboten natürlich auch das 4.
Gebot, den Sabbattag. Dieser
ist zudem ein ewiges Zeichen
des Bundes Gottes mit seinem
Volk - damals mit den Israeliten,
heute mit den geistlichen „Isra-
eliten“ (2. Mose 31:13-16).
Und in dem 4. Gebot finden wir
ebenfalls das Siegel Gottes,
denn dieses Gebot enthält die
Merkmale, die ein gewöhnli-
ches Siegel kennzeichnen:
Name, Amt und Herrschafts-
bereich (Name = der Herr,
dein Gott; Amt = Schöpfer;
Herrschaftsbereich = Himmel
und Erde).
So können wir sagen, dass das
Siegel Gottes nicht nur Schutz
bedeutet, sondern nur denen
zuteil wird, die das ewige Zei-
chen des Bundes, nämlich den
Sabbat feiern.
So ist die Sabbatfeier ein Er-
kennungszeichen der wahren
Gläubigen, die Gottes Siegel
haben; umgekehrt aber können
wir nicht sagen, dass alle, die
den Sabbat halten, auch das
Siegel Gottes besitzen.
Gottes Gemeinde und
7 letzte Ereignisse
Im letzten Kapitel sollen die
wichtigen Fragen beantwortet
werden: Wo können wir denn
hingehen, wenn wir die vom
Evangelium abgefallenen Kir-
chen verlassen? Wo ist die Ge-
meinde Gottes heute zu finden?
Woran kann man sie erkennen?
Und wo müssen wir die letzten
Gottesgerichte einordnen?
7.1 Gottes wahre Ge-
meinde
Das Sonnenweib in
Offenbarung 12
In Offenbarung 12:1 wird uns
das Gegenstück zur Hure Ba-
bylon, nämlich Jesu Braut, sei-
ne Gemeinde im Sinnbild einer
tugendhaften Frau vorgestellt:
„Und es erschien ein großes
Zeichen am Himmel: eine
Frau mit der Sonne bekleidet,
und der Mond unter ihren Fü-
ßen und auf ihrem Haupt eine
Krone von 12 Sternen.“
Bei diesem Symbol ist das „Sola
scriptura“ (allein die Schrift)
durch das helle Licht mehrerer
47
In der letzten Phase der Aus-
einandersetzung wird es aber
nur zwei Gruppen geben: die
entweder das Siegel Gottes
haben und den Sabbat hoch-
halten - sie halten die Gebote
Gottes - oder das Malzeichen
des Tieres angenommen ha-
ben und den Sonntag - ein
Menschengebot - verehren.
Gestirne eindrucksvoll darge-
stellt. Die Frau ist mit der herrli-
chen Lichterfülle des Evangeli-
ums bekleidet, um das Dunkel
der Völker zu erhellen. Die hel-
le Sonne erinnert uns an den
hellen Morgenstern Christus (2.
Petr. 1:19; Offb. 2:28; 22:16), an
das leuchtende Angesicht Jesu
(vgl. Matth. 17:2; Offb. 1:16;
10:1), das wie die Sonne leuch-
tet und an Jesus, das Licht der
Welt. Er ist die „Sonne der Ge-
rechtigkeit“ (vgl. Mal. 3:20). So
weist uns die Sonne auf die of-
fenbarte Herrlichkeit Christi im
Neuen Testament hin, der Mond
auf das Alte Testament, das
insbesondere im Zeremonialge-
setz den Abglanz oder Schatten
Christi widerstrahlt, sowie das
göttliche Fundament hinsichtlich
der 10 Gebote und der Prophe-
tie darstellt. Die 12 Sterne erin-
nern uns sowohl an die 12
Stämme Israels als auch an die
12 Apostel.
Zunächst symbolisiert die Frau
das Volk Gottes zur Zeit der Ge-
burt Jesu. Aus dem Volk Israel,
dem Stamme Juda wurde Chris-
tus geboren:
„Und sie war schwanger und
schrie in Kindsnöten und hat-
te große Qual bei der Geburt...
Und sie gebar einen Sohn, ei-
nen Knaben, der alle Völker
weiden sollte mit eisernem
Stabe. Und ihr Kind wurde
entrückt zu Gott und seinem
Thron.“ (Verse 2 und 5)
Dann wird die Verfolgungszeit
von 1260 Jahren (Verse 6 und
14) durch den Antichristen dar-
gestellt, die im Jahre 1798 en-
deten:
„Und die Frau entfloh in die
Wüste, wo sie einen Ort hat-
te, bereitet von Gott, daß sie
dort ernährt werde tausend-
zweihundertsechzig Tage.“
Wir denken hier z.B. an die Wal-
denser, die um des Glaubens
willen in die einsamen Berge flo-
hen, um Gott als seine wahre
Gemeinde zu dienen (Vers 6,
vgl. auch Verse 13-16).
Nach 1798 kämpfte der Drache,
Satan, mit aller Macht gegen die
Übrigen von ihrem Geschlecht:
„Und der Drache wurde zor-
nig über die Frau und ging
hin, zu kämpfen gegen die
übrigen von ihrem Ge-
schlecht, die Gottes Gebote
halten und haben das Zeug-
nis Jesu.“ (Vers 17)
Neben dem Kennzeichen der
Gemeinde der Übrigen, dass sie
die Gebote halten, wird als auf-
fälliges Merkmal das „Zeugnis
Jesu“ erwähnt. Was ist damit
gemeint?
Johannes selbst erklärt es in
Offenbarung 19,10:
„... Das Zeugnis Jesu aber ist
der Geist der Weissagung.“
Mit anderen Worten, die Ge-
meinde der Übrigen besitzt in
hohem Maße die Gabe der Pro-
phetie, also prophetisches Wir-
ken in ihrer Mitte.
Wie die Hure Babylon besitzt
auch die Braut Jesu einen Na-
men und wird als Stadt bezeich-
net, nämlich als Jerusalem:
„Und ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem, von Gott
aus dem Himmel herabkom-
men, wie eine geschmückte
Braut für ihren Mann.“ (Offen-
barung 21:2)
Zunächst ist damit eine wirkliche
Stadt gemeint, die vom Himmel
herabkommt, ebenso aber auch
die Einwohner, die in ihr leben.
Den Schlüsseltext, dass mit der
Stadt auch die Gemeinde Jesu
gemeint ist, finden wir in Offen-
barung 11,2:
„... und die heilige Stadt wer-
den sie zertreten zweiundvier-
zig Monate.“
Hier haben wir wieder den glei-
chen Zeitraum päpstlicher Ver-
folgung. Über die Hochzeit mit
der Brautgemeinde berichtet Of-
fenbarung 19:7-9.
Wie Christus mit Satan, so lie-
gen auch Jerusalem und Baby-
lon im Streit miteinander.
48
Die Versiegelung des
Danielbuches und die
Erkenntnis der Verstän-
digen in der letzten
Zeit (Daniel 12:4.7.9.10)
Um die wahre Gemeinde Jesu
zu identifizieren, sind Zeit, Ort
und gewisse Themen sowie
Umstände ihrer Entstehung
oder Geburt sichere Grundla-
gen.
Zwei Merkmale, zum einen die
Entstehungszeit der Gemeinde
der Übrigen und zum anderen
ihre gute Kenntnis über die Pro-
phezeiungen des Danielbuches,
werden uns in Daniel 12:4.7.
9.10 beschrieben:
„Und du Daniel verbirg diese
Worte, und versiegle dies
Buch bis auf die letzte Zeit.
Viele werden es dann durch-
forschen und große Erkennt-
nis finden... Wann sollen
denn diese großen Wunder
geschehen? Und ich hörte
einen Mann in leinenen Klei-
dern ... daß es eine Zeit und
zwei Zeiten und eine halbe
Zeit währen soll; und wenn
die Zerstreuung des heiligen
Volkes ein Ende hat, soll dies
alles geschehen... Geh hin,
Daniel; denn es ist verborgen
und versiegelt bis auf die letz-
te Zeit. Viele werden gereinigt,
geläutert und geprüft werden,
aber die Gottlosen werden
gottlos handeln; alle Gottlo-
sen werden´s nicht verste-
hen, aber die Verständigen
werdens verstehen.“
Hieraus entnehmen wir, dass
das Buch Daniel bis zur letzten
Zeit oder Endzeit versiegelt wur-
de, und dass nach den dreiein-
halb Zeiten bzw. nach der Zer-
streuung der Gläubigen ab dem
Jahre 1798 die Entsiegelung ge-
schehen sollte.
Viele Verständige würden dann
die Weissagungen erforschen
und große Erkenntnis finden.
Demnach sollte sie nach dem
Ende der päpstlichen Vorherr-
schaft die Prophezeiungen und
Gerichtsbotschaft Daniels ver-
stehen.
Wenn ab dem Jahre 1798 die
Entsiegelung des Danielbuches
erfolgte und 1844 das Untersu-
chungsgericht begann, müssen
wir zunächst die Geschichte be-
fragen: Gab es seit 1798 Men-
schen, die große Erkenntnis
über das Danielbuch besaßen
und die die Prophezeiungen
über Weltreiche und das Gericht
in Verbindung mit den 2300
Abend-Morgen verkündigten,
die im Jahre 1844 endeten?
Genau das ereignete sich, wie
wir es bereits im Kapitel zuvor
(siehe 1. Engelsbotsch.) lasen.
Die Entsiegelung des
Danielbuches und die
vorhergesagte Advent-
bewegung in Offenba-
rung 10
Die Entsiegelung des Danielbu-
ches selbst, die machtvolle Ver-
kündigung der Wiederkunft
Jesu und die große Enttäu-
schung, als er nicht kam - all
das, was sich tatsächlich in der
1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
abspielte -, wurde ebenfalls vor-
hergesagt: in Offenbarung 10.
Hier finden wir den deutlichen
Beweis, dass es wirklich die Ad-
ventbewegung war, die von Gott
ins Leben gerufen wurde, und
dass diese Bewegung die ge-
weissagten Verständigen oder
Übrigen sind.
In Offenbarung 10 finden wir
mehrere Parallelen zu Daniel
12: dort die Versiegelung, hier
die Entsiegelung und die Be-
gleitumstände.
In Vers 1 wird Christus als star-
ker Engel beschrieben und wir
lesen dann in Vers 2: „Und er
hatte in seiner Hand ein Büch-
lein, das war aufgetan.“
Das einzige Buch, das versie-
gelt war, war das Danielbuch
und Daniel zählt zu den kleinen
Propheten, deshalb „Büchlein“.
Johannes, der hier das geweis-
sagte Adventvolk vertritt, sollte
folgendes tun: „Geh hin, nimm
das offene Büchlein aus der
Hand des Engels... Nimm und
verschling´s! Und es wird dir
bitter im Magen sein, aber in
deinem Mund wird´s süß sein
wie Honig.“ (Verse 8 und 9).
Und Johannes kam dieser Auf-
forderung nach (Vers 10):
„Und ich nahm das Büchlein
aus der Hand des Engels und
verschlang´s. Und es war süß
in meinem Mund wie Honig,
und als ich´s gegessen hatte,
war es mir bitter im Magen.“
Hier wird eindrucksvoll, bild-
haft die Erfahrung des Ad-
ventvolkes wiedergegeben:
49
Das Danielbüchlein war ent-
siegelt und die Verständigen
„verschlangen“ es förmlich,
indem sie die Prophezeiun-
gen Daniels studierten und
verinnerlichten. Die baldige
Wiederkunftserwartung im
Jahre 1843/1844 war köstlich
wie süßer Honig, aber die Ent-
täuschung war bitter, als er
nicht kam.
Doch mit dieser Enttäuschung
endete der Auftrag der Verstän-
digen und übriggebliebenen Ad-
ventisten nicht, die diese Probe
bestanden, sondern Gott gab ih-
nen einen besonderen Auftrag
für die Zukunft:
„Du mußt abermals weissa-
gen von Völkern und Natio-
nen und Sprachen und vielen
Königen.“ (Vers 11)
Und diese besondere Botschaft
- nämlich die dreifache Engels-
botschaft - finden wir als letzten
Warnruf an die Welt in Offenba-
rung 14 wieder, wie wir es im
letzten Kapitel und durch dieses
ganze Heft hindurch studieren
konnten. Zum Ende hin werden
diese Botschaften noch ver-
stärkt durch die besondere Kraft
des Heiligen Geistes und mit ei-
ner zusätzlichen Warnung ge-
gen Babylon verkündet (Offenb.
18, siehe weiter hinten).
Nun haben wir auch die Boten
der Botschaft kennengelernt,
die großes Verständnis über das
Danielbuch besitzen und in der
1. Hälfte des 19. Jahrhunderts
in Erscheinung traten, nachdem
die Weissagungen Daniels
1798 entsiegelt wurden. Wich-
tig ist für uns noch die Frage:
Was lehrt die von Gott damals
aus allen Kirchen herausgeru-
fene Adventbewegung, die die
Warnungsbotschaft verbreitet?
 Die Kennzeichen der Lehre der
wahren Gemeinde Endzeit-
gemeinde
Enstehungszeit und Verstän-
dis über das Danielbuch

Wir fassen noch einmal zusam-

men: Aufgrund geschichtlicher
Fakten über ihre Entstehung in
der 2. Hälfte des 19. Jahrhun-
derts und ihres Verständisses
über das Danielbuch sowie ihre
Verkündigung vom Gericht und
Jesu Wiederkunft in Verbindung
mit den 2300 Abend-Morgen,
haben wir herausgefunden,
dass die Verständigen oder
Übrigen (nach Offenb. 12:17)
die Adventbewegung ist.
Die Lehren der wahren Gemein-
de sind natürlich nur der Bibel
entlehnt, wie es die Lichterfülle
der Frau in Offenbarung 12
schon anzeigt. Wegen des Um-
fanges können die Lehren hier
nicht ausführlich dargestellt wer-
den. Wir wollen sie aber kurz Die große Erlösungstat Der göttliche Ruhetag,
aufzeigen und uns auf die The- Jesu ist die Voraussetzung für der Sabbat (7. Tag = Samstag),
men der Grafik beschränken. Sündenvergebung und ewiges ist der von Gott gesegnete Tag,
Leben (Johannes 3:16). den Jesus feierte und Gottes
Eine Gemeinschaft mit ur- Gemeinde ebenfalls weiter be-
christlichen Lehren Die Wiedergeburt oder geht (1.Mose 2:1-3; Mark. 1:21;
ein neues Herz schenkt der Hei- Luk. 4:16).
a) Der Mittelpunkt der wah- lige Geist. Nur durch Wasser
ren Kirche und Geist werden wir gerettet Die Endbotschaft oder
(Johannes 3:1-16). die dreifache Engelsbotschaft
Suchende fragen: „Was soll ich wird von Gottes letzter Gemein-
tun?“ (Apg. 2, 37; 16, 30) und Die Glaubenstaufe de verkündigt (Offb. 14:6-12).
erhalten die unmißverständliche durch Untertauchen besiegelt
Antwort: „Glaube an den Herrn den Bund mit Gott und ist das Die leibliche Auferste-
Jesus Christus.“ (Apg. 16, 31) äußere Zeichen unserer inne- hung ist die Hoffnung aller Ent-
Jesus ist der Morgenstern und ren Umkehr zu Gott (Matth. schlafenen (Joh. 5:28f; 1.Thess.
wahre Mittelpunkt der Gemein- 2:3.6; 28:18-20;Mark. 16:15f; 4:16f). Der ganze Mensch ist die
de Gottes. Apg. 2:38). Seele, die im Tode nichts wahr-
nimmt bis zur Auferstehung
b) Die Hauptlehren der Ge- Die Zehn Gebote sind (Prediger 9:5f.10).
meinde Jesu der ewige Maßstab Gottes,
den wir aus Dankbarkeit und Geistliche Gaben und
Gottes Wort ist Richt- Liebe zu Gott gern beachten besonders die Gabe der Weis-
schnur in allen Glaubens- und (Joh. 14:15; 1.Joh. 3:5; 1.Mose sagung sind ein hervorstechen-
Lebensfragen (Psalm 119,105; 2:1-17). Sie wurden nicht aufge- des Kennzeichen der Gemein-
2. Timotheus 3:15-17; 1. Joh. löst. de der Übrigen (Eph. 4:12-16;
3:1). Offbarung 12:17; 19:10).

50
 Das Abendmahl als
Gemeinschafts- und Ge-
dächtnismahl an Jesu Erlö-
sertod einschließlich voraus-
gehender Fußwaschung sind
glaubenstärkende äußere Zei-
chen auf der Pilgerreise zum
Himmelreich (1.Kor. 15:16f;
11:23-25; Joh. 13:4-20).
Gesunde Lebenswei-
se kennzeichnet ebenfalls den
Christen, in dem der Heilige
Geist wohnt; er gehört nicht
mehr sich selbst (2.Mose 15:26;
3.Mose 11; 1.Kor. 3:16f; 6:19f).
Partnerschaft mit Gott
bedeutet, Gott durch Zehnten
und Gaben zu ehren. Damit
anerkennen wir ihn als Geber
aller Gaben und bauen sein
Reich (Maleachi 3:10-12; 1.Kor.
9:14).
Alle diese Merkmale schließt in
Kurzform Offenbarung 14:12 mit
ein.
Welche Gemeinschaft bekennt
sich zu diesen urchristlichen
Lehren?
Die Adventisten oder Übrigen.
Sie handeln damit nach dem
Wort ihres Meisters Jesus
Christus:
„Und lehret sie halten alles,
was ich euch befohlen habe.“
(Matthäus 28:20)
Die beiden besonderen
Kennzeichen der wah-
ren Gemeinde Jesu
oder Übrigen heute
Die Getreuen der letzten Zeit,
nämlich die 144.000, die in Of-
fenbarung 7 und 14 genannt
werden, besitzen zwei heraus-
ragende Charakteristika, die für
unsere Zeit von großer Bedeu-
tung sind:
„Diese sind´s, die sich mit
Frauen nicht befleckt haben,
denn sie sind jungfräulich; die
folgen dem Lamm nach, wo-
hin es geht... und in ihrem
Mund wurde kein Falsch ge-
funden; sie sind untadelig.“
(Offenbarung 14:5.5)
Diese Gläubigen sind in ihrem
Denken, ihren Handlungen und
Worten aufrichtig und konse-
quent. Sie leben das Wort Got-
tes treu aus, auch wenn sie gro-
ße Schwierigkeiten haben mö-
gen.
Außerdem haben sie sich
nicht mit Frauen befleckt und
sind jungfräulich - was ist da-
mit gemeint?
Von welchen Frauen ist hier die
Rede? Es sind die Hurentöch-
ter aus Offenbarung 17:5 (von
der Mutterhure Babylon). Diese
Gläubigen haben sich nicht mit
den verschiedenen Kirchen ver-
bunden, die zu Babylon gehö-
ren, oder ihre Verbindung mit ih-
nen gelöst, um unbefleckt vor
Gott stehen zu können. Ein ganz
wesentliches Merkmal der wah-
ren Gemeinde ist also, dass sie
keine Verbindungen zur Ökume-
ne und anderen abgefallenen
Kirchen unterhält - weil sie sonst
nicht mehr unbefleckt und als
reine Jungfrau für Jesus leben
könnte.
Nur die Gemeinde, die eine kla-
re Trennungslinie einhält und
keine Bündnisse sowie Mitglied-
schaften mit Babylon eingeht,
wird von Gott als seine Gemein-
de anerkannt und darf den be-
sonderen Segen empfangen
und die herausragende Bot-
schaft in Offenbarung 18 ver-
kündigen. Nur eine von der Welt
getrennte Gemeinde kann den
lauten Ruf verkündigen:
„Danach sah ich einen andern
Engel herniederfahren vom
Himmel, der hatte große
Macht, und die Erde wurde er-
51
leuchtet von seinem Glanz.
Und er rief mit mächtiger
Stimme: Sie ist gefallen, sie
ist gefallen, Babylon, die Gro-
ße, und ist eine Behausung
der Teufel geworden und ein
Gefängnis aller unreinen
Geister und ein Gefängnis al-
ler unreinen Vögel und ein
Gefängnis aller unreinen und
verhaßten Tiere. Denn von
dem Zorneswein ihrer Hure-
rei haben alle Völker getrun-
ken, und die Könige auf Erden
haben mit ihr Hurerei getrie-
ben, und die Kaufleute auf Er-
den sind reich geworden von
ihrer großen Üppigkeit. Und
ich hörte eine andere Stimme
vom Himmel, die sprach:
Geht hinaus aus ihr, mein
Volk, daß ihr nicht teilhabt an
ihren Sünden und nichts
empfangt von ihren Plagen!
Denn ihre Sünden reichen bis
an den Himmel, und Gott
denkt an ihren Frevel.“ (Of-
fenbarung 18:1-5)
Dieser Zusatz besonders zur 2.
und 3. Engelsbotschaft, wird in
naher Zukunft mit großer Kraft
verkündigt, so dass die ganze
Erde von ihrem Glanz erleuch-
tet wird.
Während Babylon die Men-
schenmassen verführt und die
echten Gläubigen bedroht, ver-
kündigen die Nachfolger Jesu
mit außergewöhnlicher Kraft
ähnlich wie zu Pfingsten die ab-
scheulichen Sünden Babylons
und rufen die Kinder Gottes
heraus, die noch in diesen Kir-
chen und Organisationen aus-
geharrt haben.
Nur wer aus Babylon heraus-
geht, um nicht Teilhaber durch
Kirchensteuern oder Mitglied-
schaft zu sein, wird von den
furchtbaren Plagen (siehe Offb.
15+16), beschützt und errettet
werden.
7.2 Jesu Wiederkunft
und die Schlussereig-
nisse bis zur neuen
Erde
Das Ende der Gna-
denzeit
Wie wir schon lasen, wird das
Untersuchungsgericht bald ab-
geschlossen sein und jeder Fall
entschieden. Dann verlässt Je-
sus das himmlische Heiligtum
und dient hinfort nicht mehr als
Fürsprecher. Die Zeit der Sün-
denvergebung und Gnade ist
zuende. Wer gut ist, soll fer-
nerhin gut sein, wer böse wei-
terhin böse. Dieser Zeitpunkt
entscheidet, ob wir gerettet oder
für ewig verloren sind.
Die furchtbaren Pla-
gen
Nun fallen die furchtbaren Pla-
gen auf diejenigen, die das Mal-
zeichen des Tieres tragen und
das Siegel Gottes nicht annah-
men. In Offenbarung 15 und 16
werden diese Plagen geschil-
dert. In der 7. Plage, wo Hagel
wie Zentnerstücke herabfallen
wird, erscheint Jesus Christus
in den Wolken des Himmels als
Erretter oder Richter.
Jesu Ankunft und die
1. Auferstehung
zum Leben
Die 2. Ankunft Jesu bzw. seine
Wiederkunft wird häufig in der
heiligen Schrift erwähnt - daher
auch der Name „Adventisten“.
Es ist das größte zukünftige Er-
eignis, auf dass sich Christi
Nachfolger freuen, aber auch
der Zeitpunkt wo alle Gottlosen
und Untreuen vernichtet wer-
den. Jesus selbst sagt:
„Und dann wird erscheinen
das Zeichen des Menschen-
sohns am Himmel. Und dann
werden wehklagen alle Ge-
schlechter auf Erden und wer-
den sehen den Menschen-
sohn kommen auf den Wol-
ken des Himmels mit großer
Kraft und Herrlichkeit. Und er
wird senden seine Engel mit
hellen Posaunen und sie wer-
den seine Auserwählten sam-
meln von den vier Winden,
von einem Ende des Himmels
bis zum andern.“ (Matthäus
24:30.31)
In Offenbarung 19 wird ab Vers
11 die Wiederkunft Jesu symbo-
lisch beschrieben, wo dieser auf
einem weißen Pferd sitzt und mit
seinem Engelheer alle er-
schlägt, die mit Babylon ge-
meinsame Sache machten. Die
nun menschenleere Erde be-
schreibt Jeremia:
„Ich schaute das Land an,
und siehe, es war wüst und
öde, und den Himmel, und es
war finster. Ich sah die Berge
an, und siehe, sie bebten und
alle Hügel wankten. Ich sah,
und siehe, da war kein
Mensch, und alle Vögel unter
dem Himmel waren weggeflo-
gen...“ (Jeremia 4:23-25)
52
Und Jesaja schreibt sehr an-
schaulich:
Es wird die Erde mit Krachen
zerbrechen, zerbersten und
zerfallen. (Jesaja 24:19)
Nach dem Gesamtzeugnis der
Heiligen Schrift betrifft diese
Aussage wohl die Erdoberflä-
che, die zerbrechen und zer-
bersten wird. Sehr eindrucksvoll
hat ein Künstler die Vernichtung
unseres Planeten unten darge-
stellt.
Aber was geschieht mit den
Gottgetreuen?
Die Toten werden auferstehen
und zusammen mit den leben-
den Gerechten verwandelt und
entrückt werden in den Himmel:
„Siehe, ich sage euch ein Ge-
heimnis: Wir werden nicht alle
entschlafen, wir werden aber
alle verwandelt werden; und
das plötzlich, in einem Au-
genblick, zur Zeit der letzten
Posaune. Denn es wird die
Posaune erschallen, und die
Toten werden auferstehen un-
verweslich, und wir werden
verwandelt werden. Denn
dies Verwesliche muß anzie-
hen die Unverweslichkeit und
dies Sterbliche muß anziehen
die Unsterblichkeit.“ (1. Korin-
ther 15:51-53)
„Denn das sagen wir euch als
ein Wort des Herrn, daß wir,
die wir leben und übrigblei-
ben bis zur Ankunft des
Herrn, werden denen nicht
zuvorkommen, die entschla-
fen sind. Denn er selbst, der
Herr, wird mit befehlendem
Wort, mit der Stimme des Erz-
engels und mit der Posaune
Gottes herniederkommen
vom Himmel, und die Toten in
Christus werden auferstehen
zuerst. Danach wir, die wir le-
ben und übrigbleiben, werden
zugleich mit ihnen hingerückt
werden in den Wolken, dem
Herrn entgegen in die Luft,
und werden so bei dem Herrn
sein allezeit.“ (1. Thessaloni-
cher 4:15-17)
1000 Jahre Gerichts-
sitzung im Himmel
Tausend Jahre werden Satan
und seine Engel auf der men-
schenleeren Erde umherirren
und können niemanden verfüh-
ren, ihnen sind sozusagen dazu
die Hände gebunden, wie es in
Offenbarung 20 Verse 1-3 bild-
haft geschildert wird.
In diesen 1000 Jahren hält Je-
sus zusammen mit den Gläubi-
gen Gericht im Himmel über alle
Gottlosen und bösen Engel:
„Und ich sah Throne, und sie
setzten sich darauf, und ih-
nen wurde das Gericht über-
geben...“ (Offenbarung 20:4)
Jeder Fall wird erörtert und alle
Gläubigen sehen, wie Gott je-
dem Menschen nachging, um
ihn zu retten, diese es aber
schließlich ablehnten. Wie ein
liebender Vater hatte Gott alles
versucht, aber leider vergebens.
Nun wird auch deutlich, warum
die eine oder andere geliebte
Person nicht im Himmel ist we-
gen geheimgehaltener Lieb-
lingssünden, die jetzt erst be-
kanntwerden.
Das Strafmass eines jeden
Menschen wird festgelegt.
Die 2. Auferstehung
und das Gericht
Dann erfolgt die 2. Auferstehung
zum Gericht:
„Die andern Toten aber wur-
den nicht wieder lebendig, bis
die tausend Jahre vollendet
wurden... Und das Meer gab
die Toten heraus, die darin
waren, und der Tod und sein
Reich gaben die Toten he-
raus, die darin waren; und sie
wurden gerichtet, ein jeder
nach seinen Werken.“ (Offen-
barung 20:5.13)
Satan kann nun wieder wirken,
und die auferstandenen Gottlo-
sen und Ungetreuen vereinen
sich zu einem letzten verzwei-
felten Versuch, das neue Jeru-
salem, das nach den 1000 Jah-
ren vom Himmel mit den Gläu-
bigen herabkommt, anzugreifen
und zu erobern (siehe Offenba-
rung 20:7-9).
Dann aber schreitet Gott ein und
sein Thron erscheint über ihnen,
jeder Mensch erhält dann ge-
mäß seiner Werke die entspre-
chende Strafe:
„Und ich sah die Toten, groß
und klein, stehen vor dem
Thron, und Bücher wurden
aufgetan... Und die Toten wur-
den gerichtet nach dem, was
in den Büchern geschrieben
steht, nach ihren Werken.“
(Offenbarung 20:12)
Jeder Verurteilte wird noch
einmal erkennen, dass er die
angebotenen Chancen und
Gottes Liebesangebot abge-
lehnt hat, auch wird er Gottes
Gerechtigekeit bezeugen, aber
es ist leider zu spät.
53
Der Tod im Feuersee
Alle zum ewigen Tod Verurteil-
ten werden dann in den feuri-
gen Pfuhl oder Feuersee ge-
worfen, wo sie gemäß ihrer Stra-
fe unterschiedlich lang brennen
müssen:
„Und der Tod und sein Reich
wurden geworfen in den feu-
rigen Pfuhl. Das ist der zwei-
te Tod: der feurige Pfuhl. Und
wenn jemand nicht gefunden
wurde geschrieben in dem
Buch des Lebens, der wurde
geworfen in den feurigen
Pfuhl.“ (Offenbarung 20:14.15)
Lieber Leser, bedenken Sie all
dies, damit Sie im Lebensbuch
stehen und dem Endgericht ent-
gehen. Dann werden Sie an der
wunderbaren Herrlichkeit teilha-
ben, die alle Gottteskinder für
ewig erfreuen wird.
Die Neue Erde
Dann wird Gott eine neue Erde
schaffen:
„Und ich sah einen neuen
Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und
die erste Erde sind vergan-
gen, und das Meer ist nicht
mehr... Und ich hörte eine gro-
ße Stimme von dem Thron
her, die sprach: Siehe da, die
Hütte Gottes bei den Men-
schen! Und er wird bei ihnen
wohnen, und sie werden sein
Volk sein, und er selbst, Gott
mit ihnen, wird ihr Gott sein;
und Gott wird abwischen alle
Tränen von ihren Augen, und
der Tod wird nicht mehr sein,
noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr
sein; denn das Erste ist ver-
gangen. Und der auf dem
Thron saß, sprach: Siehe, ich
mache alles neu! Und er
spricht: Schreibe, denn diese
Worte sind wahrhaftig und
gewiß!“ (Offenbarung 21:1-5)
Wir werden Häuser bauen,
Weinberge pflanzen, das Tier-
reich wird zahm sein, Wolf und
Lamm beieinander wohnen und
Gras fressen. Die kühnsten Un-
ternehmungen werden möglich
sein und vieles mehr. Paulus
versucht es so auszudrücken:
„Sondern es ist gekommen,
wie geschrieben steht (Jesa-
ja 64:3): ´Was kein Auge ge-
Schluss: Christus oder Satan? -
Für welchen Herrn
entscheiden Sie sich?
Nachdem wir Sie mit den
Weltreichsprophezeiungen, mit
Gnade und Gericht, der dreifa-
chen Engelsbotschaft, dem
Gesetz, die Sabbat-Sonntag-
frage und den Verführungen
des Antichristen wie auch sei-
ner Helfer bekanntgemacht ha-
ben, stellt sich Ihnen die Frage:
Wo stehe ich und wo möchte ich
die Ewigkeit verbringen?
Von Anbeginn dieser Welt wur-
den selbst die Engel Gottes vor
die Frage gestellt, wem sie
fernerhin dienen wollten: Gott
oder einem rebellierenden
Engelfürsten?
Wir möchten Sie zum Schluss
noch kurz auf den großen
Kampf zwischen Licht und Fins-
sehen hat und kein Ohr ge-
hört hat und in keines Men-
schen Herz gekommen ist,
was Gott bereitet hat denen,
die ihn lieben.`“ (1. Kor. 2:9)
Eine wichtige Frage
Nur eine wesentliche, alles ent-
scheidende Frage in diesem Le-
ben stellt sich Ihnen, liebe Le-
ser: Möchten Sie dazugehö-
ren und sich für ewig retten
lassen? Möchten sie den
furchtbaren Plagen und dem
Endgericht entgehen und statt-
dessen Jesus als ihren Freund
und Heiland annehmen? Möch-
ten Sie all die Freuden einer
neuen, besseren Welt erleben?
Sie entscheiden selbst über ein
glückliches Leben schon hier
und besonders in Ewigkeit.
ternis, zwischen Christus und
Satan hinweisen, wo das Ge-
54
heimnis der Bosheit oder Sün-
de ihren Ursprung hat.
Auf der einen Seite steht Jesus
Christus, der Sohn Gottes, auf
der anderen Luzifer (Licht-
träger), der ehemals höchste
Engelfürst.
1) Jesus Christus -
Schöpfer, Erhalter, Erlö-
ser und ein König aller
Könige
Wussten Sie schon, dass Jesus
Christus der Schöpfer der Erde
ist? Bereits im Schöpfungsbe-
richt lesen wir: „Lasset uns
Menschen machen...“ und im
Kolosserbrief teilt der Apostel
Paulus uns über den Sohn Got-
tes mit:
„Er ist das Ebenbild des un-
sichtbaren Gottes, der Erst-
geborene vor aller Schöp-
fung. Denn in ihm ist alles ge-
schaffen, was im Himmel und
auf Erden ist, das Sichtbare
und das Unsichtbare, es sei-
en Throne oder Herrschaften
oder Mächte oder Gewalten;
es ist alles durch ihn und zu
ihm geschaffen. Und er ist vor
allem, und es besteht alles in
ihm.“ (Kolosser 1:15-17).
Ebenso weist derselbe Apostel
auf Christus als den Erhalter,
Erlöser und Gott hin:
Gott redete durch seinen Sohn
„... durch den er auch die Welt
gemacht hat. Er ist der Ab-
glanz seiner Herrlichkeit und
das Ebenbild seines Wesens
und trägt alle Dinge mit sei-
nem kräftigen Wort und hat
vollbracht die Reinigung von
den Sünden und hat sich ge-
setzt zur Rechten der Majes-
tät in der Höhe... ´ Und es sol-
len ihn alle Engel Gottes an-
beten.` Von den Engeln
spricht er zwar (Psalm 104,4):
´Er macht seine Engel zu Win-
den und seine Diener zu Feu-
erflammen`, aber von dem
Sohn (Psalm 45,7,8): ´Gott,
dein Thron währt von Ewig-
keit zu Ewigkeit, und das Zep-
ter der Gerechtigkeit ist das
Zepter deines Reiches...“
(Hebräer 1:2.3.6-8)
Jesus ist das „Lamm Gottes“,
das für unsere Sünden gestor-
ben ist und so eine ewige Erlö-
sung erworben hat. Als Schöp-
fer, Erhalter und Erlöser gebührt
ihm, der bald als König aller
Könige in den Wolken des Him-
mels zu unserer Errettung er-
scheinen wird, (Offenbarung
19:11-16) unsere Verehrung
und Anbetung.
Wir werden in der 1. Engels-
botschaft aufgerufen den
Schöpfer anzubeten und Gott
die Ehre zu geben, aber ein an-
derer möchte die Anbetung für
sich beanspruchen: Satan.
2) Der gefallene Engel-
fürst Luzifer oder Satan
Der Teufel oder Satan war einst
der höchste Engelfürst im Him-
mel, voller Weisheit und sehr
schön. In Jesaja 14:12-20 und
Hesekiel 28:12-19 wird in einer
doppeldeutigen Rede - die in
der Beschreibung weit über ei-
nen irdischen König hinausgeht
- über die Könige von Babylon
und Tyrus auf Luzifer Bezug ge-
nommen.
In diesen Texten wird er als
„schöner Morgenstern“, als
ein „glänzender, schirmender
Cherub“, ja als „Abbild der
Vollkommenheit, voller Weis-
heit und über die Maßen
schön“ beschrieben, der ohne
Tadel lebte. - Die Vorstellung
von einem Teufel mit Pferde-
schwanz und Pferdefuß oder
mit zwei Hörnern ist also völlig
verkehrt, sondern er erscheint
als herrlicher „Engel des Lich-
tes“, um die Menschen zu ver-
führen.
Dann aber überhob er sich,
wollte seinen „Thron über die
Sterne Gottes erhöhen“, sich
„auf den Berg der Versamm-
lung im fernsten Norden“ set-
55
zen, „auffahren über die
höchsten Wolken und gleich
sein dem Allerhöchsten“.
Luzifer, der schöne Morgen-
stern, wollte Gott gleich sein,
wurde unzufrieden und fing an,
die treuen Engel auf seine Sei-
te zu ziehen, indem er Gottes
Weisheit und Gerechtigkeit in
Frage stellte. Es ist ein Geheim-
nis, dass ein vollkommener En-
gel neidisch wurde und sich
überhob, andererseits hat Gott
sowohl Engeln als auch Men-
schen Entscheidungsfreiheit
geschenkt.
Schließlich kam es zu einem
offenen Streit, bei dem Satan mit
einem Drittel der Engelwelt (Of-
fenbarung 12:4), die er verfüh-
ren konnte, auf die Erde gewor-
fen wurde.
Gott vernichtete in seiner Weis-
heit Satan und die bösen Engel
nicht sofort, denn diese hatten
ihren anklagenden Zweifel an
Gottes Liebe und Gerechtigkeit
in alle Herzen gesät. Er gewähr-
te Satan und seinen Engeln
noch eine gewisse Lebenszeit,
in der sie durch ihre Werke und
Früchte die Grundsätze ihres
Denkens offenbaren konnten.
Die Engelwelt und wir können
nach dem jahrtausendelangen
Wirken Satans und seiner En-
gel ein klare Bilanz ziehen: Sa-
tanisches Wirken führte zum
Sündenfall, zu Mord, Totschlag
und vielen Übeln auf dem Pla-
neten Erde. Der Teufel und sei-
ne Engel sind die ärgsten Fein-
de Gottes, sie sind die unsicht-
baren Mächte, die den Antichris-
ten und die anderen Super-
mächte inspirieren und für ihre
Zwecke missbrauchen. Spiritis-
mus, Wahrsagerei und ähnliche
Übel haben hier ihren Ursprung.
Er weiß, wenn er die Menschen zur Übertretung
auch nur eines der Gebote Gottes verleiten
kann, sie der Übertretung des ganzen Geset-
zes schuldig und damit verloren sind. So ist er
der große Drahtzieher und Verführer im Hinter-
grund, der das Gesetz Gottes und da besonders
das Sabbatgebot abschaffen möchte.
Nachdem die Engelwelt mit ansehen musste,
wie Satan und seine Helfer die Juden anstachel-
ten - denn die Engel können auch die unsicht-
bare Welt beobachten -, ihren geliebten Herrn
und König, Jesus Christus, ans Kreuz zu schla-
gen, war allen klar, dass Satans Behauptungen
gegen Gottes Regierung völlig falsch und erlo-
gen waren, und dass dieser selbst ein Mörder
und Vater der Lüge ist. Satan verlor die Sympa-
thie des gesamten Universums und die Frage
nach der Liebe und Gerechtigkeit Gottes war
ein für allemal geklärt. Gott hatte in seiner gro-
ßen Liebe zu uns Menschen, sich selbst in den
Tod gegeben, um sie von ihrer Sündenschuld
zu befreien und eine neue Lebenschance zu
schenken.
Alle Gottgetreuen warten nun darauf, dass Jesus
endlich wiederkommt, um diesem schrecklichen
Schauspiel der Sünde und des Todes ein Ende
zu setzen. Satan, seine Engel und menschlichen
Helfer oder Nachfolger werden schließlich für
ewig ausgelöscht, so dass ungestörter Friede
von Zeitalter zu Zeitalter herrschen kann. Das
Unglück oder die Sünde wird nicht ein zweites
Mal aufkommen (Nahum 1:9).
Wir durchleben die letzten „Minuten“ der Welt-
geschichte, wo Satan wie ein brüllender Löwe
umhergeht, um noch möglichst viele mit in den
Abgrund des ewigen Todes zu reißen, der ihm
und den abgefallenen Engeln bald bevorsteht.
Nur mit Jesus Christus können wir gegen die
listigen Anläufe und feurigen Pfeile des Bösen
bestehen. Ohne Jesus sind wir diesem verschla-
genen Feinde hilflos ausgeliefert.
Wir müssen uns heute entscheiden, wem wir
dienen wollen und wer unser Herr sein soll:
Christus oder Satan.
Wem werden Sie die Ehre geben und ihre An-
betung schenken? Wo möchten Sie gerne die
Ewigkeit verbringen?
56
Fussnoten:
(1) Hans Heinz, zeiten, reiche und regenten, S.
69f, Wegweiser-Verlag GmbH, Österreich, 1090 Wien,
Nußdorfer Str. 5; 1. Auflage. Zitat von Herodot aus His-
torien I, S. 178.
(2) Ebd., S. 70f.
(3) Ebd., S. 75; Zitat von Herodot aus Historien
I, S. 191.
(4) Ebd., S. 77; Zitat von Herodot aus Historien
II, S. 152.
(5) Ebd., S. 83; Zitat von E. Gibbon aus: The
Decline and Fall of the Roman Empire, London
1830, S. 642.
(6) Ebd., S. 84.
(7) Ebd., S. 67, zitiert wird aus L.R.E. Froom: The
Prophetic Faith of our Fathers, Washington 1950, II,
S. 267.
(8) Aller Diener, 2. Quartal 1980, S. 21. Verfasst
wurde der Artikel von Dr. Jean Zürcher. "Die vier Welt-
reiche und die Vermengung von Eisen und Ton". Die-
se Stoffsammlung wird für Prediger der Gemeinschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten herausgegeben. Sitz
der Redaktion: Euro-Afrika-Division in Bern, Schweiz.
(9) Bamber Gascoigne, Die Christen, S. 36,
Wolfgang Krüger Verlag, Frankfurt/M., 1978
(10) L.R. Conradi, Daniel und die Offenbarung, S.
116, Internationale Traktatgesellschaft Hamburg, 1912,
Zitat aus Herodot II, 11, 7.
(11) L.R. Conradi, ebd., S. 120. Zitat von dem be-
kannten katholischen Kirchenhistoriker Dr. I.I.I.
Döllinger, Kirche und Kirchen, München 1861, S. 33.
(12) H. Heinz, ebd. S. 113; Zitat von A. v. Harnack,
Das Wesen des Christentums, München-Hamburg
1964, S. 151.
(13) Hans Heinz, Dogmatik, S. 155, herausgege-
ben von EUROPAEISCHES INSTITUT FUER FERN-
STUDIUM, CH-3005 Bern, Kirchenfeldstrasse 8 (eine
Einrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten), Dr. H.
Heinz unterrichtete als Bibellehrer auf den Missions-
schulen Schloss Bogenhofen (Österreich) und Semi-
nar Marienhöhe in Darmstadt, sowie an der Theologi-
schen Hochschule in Friedensau. Er schreibt hier: "Ein
Horn bedeutet nicht nur eine einzelne Person, son-
dern immer ein System (Reich), durch eine Person
verkörpert (Dan. 2,44 Elberf.; Dan. 7, 17.23; Dan.
8,8.22.23)... Somit ist der Antichrist ein System, an
dessen Spitze ein Mann steht."
(14) Ebd., S. 156.
(15) Ebd., Zitat von Fritz Leist, Der Gefangene des
Vatikans, S. 22, München 1971.
(16) Ebd., S. 156f, Zitat von Lucius Ferraris, Papa
II, Prompta Bibliotheca, Vol. VI, S. 25-29.
(17) H. Heinz, zeiten, reiche und regenten, ebd.,
S. 122. Zitat von Enzyklika vom 20.6.1894, zit. in Great
Encyclical Letters of Leo XIII., S. 344.
(18) Franz Xaver Esser, Zepter und Schlüssel in
der Hand des Priesters, Herder, Freiburg, Imprima-
tur 30. Okt. 1923, S. 15-17.19.
(19) Gregor Dalliard, Pfingstler und Katholiken
im Dialog, S. 17, 2. Auflage. Der Autor ist ehemali-
ger katholischer Priester aus der Schweiz.
(20) Grenzbote, Preßburg, Nr. 23, 70. Jahrg.,
S. 452f.
(21) L.R. Conradi, ebd., S. 135.
(22) Prophetie und Eschatologie, Teil 1, S. 231,
Artikel von Gerhard F. Hasel (war Professor an der
Andrews University), DAS "KLEINE HORN", DIE
HEILIGEN UND DAS HEILIGTUM IN DANIEL 8,
herausgegeben anlässlich der Bibelkonferenz
Marienhöhe 1982 von der Gemeinschaft der Sie-
benten-Tags-Adventisten mit einem Vorwort von W.
Richard Lesher, Direktor des Biblischen Forschungs-
institutes der Generalkonferenz der STA.
(23) Ebd., S. 296, Artikel von William H. Shea
(Andrews University), Daniel 9, 24-27.
(24) Ellen G. White, Der große Kampf, S. 441,
Saatkorn-Verlag Hamburg. Zitat von Townsend, The
New World Compared with the Old, S. 462.
(25) Ebd., Zitat von "The Dublin Nation".
(26) Emilio Knechtle, Schafe können Wölfe be-
siegen, Audio-Kassette Nr. 570, zu beziehen von
der "Stimme der Hoffnung" in Darmstadt-Eberstadt,
eine Einrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten.
Emilio Knechtle diente viele Jahre als Erweckungs-
prediger, angestellt bei der Generalkonferenz der
STA. Es handelt sich um Aufzeichnungen von Vor-
trägen im Herbst 1984 in Karlsruhe.
(27) Ebd.
(28) Clifford Goldstein, Amerika in der Prophetie, S.
57ff, Advent-Verlag Lüneburg 1995.
(29) Die Arche, Sonderausgabe 2002, S. 24. Der
Autor der Ausarbeitung über "Das Tier in Offenba-
rung 13" ist John Bishop aus England. Herausge-
ber der vierteljählich erscheinenden Zeitschrift: Elisa-
Stiftung, Kervelseweg 38, 7255 KW Hengelo Gld,
Niederlande.
(30) Wolfgang Bühne, Die Propheten kommen,
S. 199, CLV-Verlag Bielefeld.
(31) Ebd., S. 167.
(32) Ebd., S. 168f; 199f.
(33) Literatur über 3 Wellen des Geistes: Wolf-
gang Bühne, Spiel mit dem Feuer, S. 11-13, Christ-
liche Literatur-Verbreitung e.V. Bielefeld.
(34) Gerhard F. Hasel, Die biblische Zungenrede
und die heutige Glossolalie, S. 27, Advent-Verlag
Lüneburg.
(35) Ebd.
(36) Pfarrer Albert Lüscher, Das wahre Gesicht
der Ökumene, S. 22-25, Pflugverlag 1974. Hier
schreibt Lüscher: „Andere Briefe aus Kamerun tei-
len mir mit, daß ungefähr 2000 Gläubige gefangen-
genommen wurden, weil sie sich geweigert hatten,
der vereinigten ökumenischen Kirche beizutreten...“
(37) Zitate aus dem Buch "Umkämpfte Welt-
mission" entnommen der Audio-Kassette von Profes-
sor Dr. Martin Kobialka über das Thema: "13 Merk-
male nach Offenbarung 13". Dr. Kobialka ist
adventistischer Professor, seit einigen Jahren im
Ruhestand und hat mehrere Bücher in Deutschland
veröffentlicht.
(38) Theophil Rehse, Ökumene - woher und wo-
hin?, S. 21f, Verlag Schulte+Gerth, Aßlar 1983.
(39) Beyerhaus/v.Padberg, Der konziliare Prozeß
- Utopie und Realität, S. 15f, Verlag Klaus Gerth, Aßlar
1990.
(40) Ebd., S. 18f.
(41) Informationsdienst der Evangelischen Allianz,
Dokumentation Nr. 7/91, S. 39-41, idea e.V., Wetzlar
(42) H. Heinz, Dogmatik, ebd., S. 148.
(43) Sonntagsgesetz von Konstantin, nachzule-
sen bei E.G. White, ebd., S. 685.
(44) H. Heinz, Dogmatik, ebd., S. 150 (alle
kirchengeschichtlichen Daten entnommen).
(45) Ebd., S. 151.
(46) Ebd.
(47) Aller Diener, ebd., II./III. 1983.
(48) The Catholic Record, London, Ontario,
1. September 1923.
(49) H. Heinz, Dogmatik, ebd. 165f. Zitat von Karl
Barth, Dogmatik im Grundriß, 2.A., S. 180.
(50) Ebd., S. 165.
(51) Ebd., S. 210.212f. Zitat von K. Heussi in Kom-
pendium der Kirchengeschichte, § 27g.
(52) Martin Luther, Erlanger Ausgabe, Bd. XI,
S. 60ff.
(53) H. Heinz, Dogmatik, ebd., S. 159. Zitat aus
Schmalkaldische Artikel II, 4
(54) G.W. Mandemaker, R. Stahl, Der Versuch
einer christozentrischen Auslegung der 6. und 7. Pla-
ge unter Berücksichtigung ihrer historischen und pro-
phetischen Hintergründe, S. 37ff. Als Manuskript ver-
vielfältigt, Berlin 1970. Beide waren Prediger der Sie-
benten-Tags-Adventisten in Deutschland und G.W.
Mandemaker später Präsident des holländischen
Verbandes. Diese schöpften über Futurismus und
Präterismus aus: L.E. Froom, The Prophetic Faith of
Our Fathers, Vol. II, Washington D.C. 1946-1954.
(55) Ebd.
(56) E.G. White, ebd., S. 358ff - hier über die gro-
ße religiöse Erweckung in der 1. Hälfte des 19. Jahr-
hunderts.
(57) Entnommen: Stimme der Hoffnung, 02/97 In-
formationsblatt der Siebenten-Tags-Adventisten.
(58) H. Heinz, Dogmatik, ebd., S. 131.
(59) Ebd., Zitat von Algermissen aus „Gewissen
und Gewissensverantwortung im privaten und öffent-
lichen Leben, S. 15.
57
Die Charta Prophetica der Bibel
2300 Jahre

1260 Jahre
1 490 Jahre 4 5

B MP G R P

2 3

„Um so fester haben wir das

prophetische Wort, und ihr tut gut
daran, daß ihr darauf achtet als auf
ein Licht, das da scheint an einem
dunklen Ort, bis der Tag anbreche
A B C D E F G H und der Morgenstern aufgehe in
euren Herzen.“ (2. Petrus 1:19)

605 457 168 476

539 331 34 n.Chr. 538

A Beginn des Neubabylonischen Reiches unter Nebukadnezar DANIEL 1:1 „Bis 2300 Abend
B Einnahme Babylons unter Kyrus, Regentschaft des Darius DANIEL 6:1
C Aufbaubefehl für Jerusalem, Beginn der „70 Wochen“ und 2300 Jahre ESRA 7 „70 Wochen
D Schlacht bei Gaugamela, Alexander der Große tritt die Weltherrschaft an
E Schlacht bei Pydna, Römer besiegen Makedonien, das Stammland Alexanders 7 Wochen
F Ende der „70 Wochen“, als Werkzeug Gottes löst die Gemeinde die Juden ab
G Ende des weströmischen Reiches durch die Heruler unter Odoaker
H Beginn der 3 1/2 Zeiten politischer Machtfülle des Papsttums DANIEL 7:25
I Ende der 3 1/2 Zeiten, tödliche Wunde des Papsttums OFFENBARUNG 13:3
J Endzeit, beginnend 1798 bis zur Wiederkunft Jesu DANIEL 12:4.9
K Ende der 2300 „Abend-Morgen“ DAN. 8:14, Reinigung des himml. Heiligtums
L Dauer des Untersuchungsgerichtes für die Gläubigen und letzte Gnadenzeit
M Unsere Zeit, in der wir leben
N Letzte Zeit der Entscheidung von heute bis zum Beginn der 7 Plagen
O Ökumene/Bild des Tieres bekommt „Geist“, 7. Supermacht, Sonntagsgesetz
P Tödl. Wunde des Papsttums geheilt, erhält Macht als „Achter“ OFFB. 17:11-13
Q Ende der Gnadenzeit, die 7 Plagen beginnen OFFENBARUNG 16 457 v.Chr.
R Zeit der 7 Plagen ohne Gnade, keine Fürsprache mehr im Himmel durch Jesus
Befehl zum
S Jesus kommt zur Errettung der Gläubigen, 1. Auferstehung, alle Gottlosen tot
T Jesus und Gläubige halten Gericht im Himmel über alle Toten und bösen Engel
Wiederaufbau
U Satan und seine Engel auf Erden gebunden, Erde ist menschenleer OFFB. 20
V Neues Jerusalem kommt auf die Erde, 2. Auferstehung, Endgericht OFFB. 20 Evangelium-
W Urteilsvollstreckung, 2. oder ewiger Tod im Feuersee OFFENBARUNG 20 Übersicht:
Schöpfung
X Gott erschafft Neue Erde als ewige Heimat der Erlösten OFFENBARUNG 21 Sünde
Y RG = Reich Gottes 1 Babylon 3 Griechenland 6 USA Erlösung
Z NE = Neue Erde 2 Medo-Persien 4 Rom 7 Ökumene Bekehrung
5 Papsttum 8 Papsttum Wiederkunft
Neuschöpfung
 Q
S V
L >
< T >
R
< N >< >
W
12
12 1000 Jahre Z
6
12
12
7 12
12
12 12

○ ○ ○ ○
USA 12
12
12
Ö 12RG
12
12 Y NE
12
12 12
12
12
12 12
12
12
12
12
12
12 < U >
12
12
8

< J >
X
I K M O P

1798 2004 ? Wieder-

kunft ?
1844 ? ? Jesu ? 30??

-Morgen (2300 Jahre) vergangen sind, dann wird das Heiligtum wieder gereinigt.....“

(490 Jahre) sind abgeschnitten für dein Volk.“

62 Wochen 1 Woche noch 1810 Jahre bis zur

Reinigung des Heiligtums

408 v.Chr 27 n.Chr. 31 n.Chr. 34 n.Chr 1844 n.Chr

Aufbau Taufe Jesu Tod Stephanus gestei- Himml. Heiligtum
Jerusalems Jesu am Kreuz nigt, Heidenmission gereinigt, Gericht
 Daniel 2 Weltreiche/Landkarten
Europa

Gold
! Babylon
605 - 539 v. Chr.
Mitt
elme
er Asien
Afrika

Silber ! Medo-Persien
539 - 331 v. Chr.

Griechenland
Bronze
! 331 - 168 v. Chr.

Rom
Eisen
! 168 v. Chr. -
476 n. Chr.

Eisen
und Ton ! Christliches
Reich
476 - 20??

= Ausbreitung des Christentums um 1900

Stein Gottes ewiges

Reich
 Daniel 7 Offenbarung 13 Offenbarung 17
Löwe Löwenrachen 1. König

!
Bär Bärenfüsse 2. König

!
Panther gleich Panther 3. König

!
Schreckl. Drache 4. König
Tier

!
Kleines Tier aus 5. König
Horn = dem Meer „sind sieben
Papsttum
! ! Berge“

2. Tier aus 6. König

der Erde „einer ist da“

Untersu- (Ab-)Bild des 7. König

chungs- (Meer-)Tieres „(be)kommt
gericht noch (Macht)“

Tödliche Ein 8.
Wunde heil! „ist einer
von den 7“

Le-

X
Reich Stehen nicht Gericht
Heiligen im Lebensbuch bens- über
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gegeben des Lammes Babylon
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2. Das Büchlein „Wie gelange ich

zum inneren Frieden“
Hier werden die wichtigen Fragen behan-
delt: „Wie komme ich zu Christus?“ und
„Wie bleibe ich in Christus“.
3. Einen kostenlosen Bibelkurs
mit Fragen und Antworten
4. Die vierteljährliche Zeitschrift
„Stimme der Übrigen“
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tenpreis
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Mit Stress fertig werden
Trösten im Leid (2 Kassetten)
Frei vom Rauchen
Kommunikationsprobleme besser lösen

Diese Zeitschrift enthält deutliche Warnun- Bei Interesse schreiben Sie bitte an:
gen und behandelt brenzlige Themen! Weg zum Leben
Postfach 58, A-3300 Amstetten

62
Abonnement der regelmäßig er-
scheinenden Zeitschrift: „Blick-
punkt 2000“ aus Österreich
Monatlich (bis auf die Sommerpause) er-
scheint die Zeitschrift „Blickpunkt 2000“, die
aus religiöser Sicht auf aktuelle Fragen, Ge-
sundheit und Familie sowie Kinder eingeht.
Auch zu bestellen bei „Weg zum Leben“.
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Hausgottesdiensten
Wir laden Sie herzlich ein, an unseren
Hausgottesdiensten teilzunehmen, die in
der Regel um 09.30 beginnen - bitte rufen
Sie vorher bei dem jeweiligen Leiter der Ge-
meinde/Hausgemeinde an: Zum Beispiel
in 33449 Langenberg, Selhorster Str. 1 (Tel.
02586-1801) oder in 76887 Bad Berg-
zabern, Daniel-Pistor-Str. 8 e (06343-3300).
Wo weitere Hausgottesdienste stattfinden,
erfragen Sie bitte unter Tel. 02351-38686.
Sie möchten gerne besucht wer-
den oder wünschen ein Gespräch
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den
Vorsitzenden der Gemeinschaft der Übri-
gen. Die Telefonnummer finden Sie im Im-
pressum. Mancher möchte gern gemein-
sam mit anderen Christen die Bibel studie-
ren und persönlichen Kontakt pflegen -
dann melden Sie sich bitte bei uns.
Auskunft und Material über ande-
re biblische Fragen und Themen
Wo wir können, helfen wir Ihnen gerne
weiter bei Fragen zur Bibel oder bestimm-
ten Themen.
63
Unterstützung dieser Aktion
durch Spenden
Wir handeln nach dem Motto Jesu:
„Umsonst habt ihr es empfangen,
umsonst gebt es wieder.“
Wenn Sie diese Aktion unterstützen möch-
ten, sind wir für jede Spende und Zuwen-
dung dankbar, damit noch viele Menschen
informiert werden können und die bibli-
sche Botschaft verbreitet wird. Die Bank-
verbindung finden Sie unten im Impres-
sum. Geben Sie als Verwendungszweck
bitte „Endbotschaft“ an. Auf Wunsch sen-
den wir Ihnen zu Beginn des nächsten
Jahres eine Spendenquittung zu, die steu-
erlich absetzbar ist.
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Gemeinschaft der Übrigen e.V.
Germanenstr. 19
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Bei Fragen: Tel. 04542-7368
Versandadresse bei Bestellun-
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Spendenkonto:
Sparkasse Lüdenscheid
BLZ 45850005 Kto. 2100 5392
Kontaktadresse vor Ort:
 „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde...
und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und
der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch
Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen...
Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21:1.4.5)