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Promotionsordnung

des Fachbereich Wirtschaftswissenschaften


der Goethe-Universität Frankfurt am Main

vom 15. Juli 2004

Allgemeines §2
Promotionsausschuss
Die Bezeichnung von Personen und Funktionen dieser
Promotionsordnung gelten gleichermaßen für Frauen (1) Der Promotionsausschuss besteht aus dem
und Männer. Frauen führen die Funktionsbezeichnun- Dekan, vier Hochschullehrern, zwei Mitarbeitern (nach
gen dieser Promotionsordnung in weiblicher Form. § 77 HHG) und einem Studenten, welche(r) sich min-
destens im Hauptstudium befindet. Sämtliche Mitglie-
§1
der des Promotionsausschusses müssen Mitglieder des
Doktorgrade und Zweck der Promotion
Fachbereichs sein.
(1) Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
(2) Die Mitglieder des Promotionsausschusses,
der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am
die ihm nicht kraft Amtes angehören, werden vom
Main (im Folgenden „der Fachbereich“ genannt) ver-
Fachbereichsrat gewählt. Die im Fachbereichsrat ver-
leiht nach Abschluss eines ordentlichen Promotions-
tretenen Gruppen können Vorschläge für die Wahl
verfahrens aufgrund einer Dissertation (§ 8), einer
ihrer Vertreterinnen oder Vertreter im Promotionsaus-
Disputation (§ 12) und eines Doktorandenstudiums
schuss machen. Die Hochschullehrer und die wissen-
(§ 7) den Grad eines Doctor rerum politicarum (Dr.
schaftlichen Mitarbeiter werden für zwei Jahre, der
rer. pol.). Durch die Promotion wird eine besondere
Student für ein Jahr gewählt. Für jedes Mitglied ist ein
wissenschaftliche Qualifikation nachgewiesen (§ 31,
Stellvertreter zu wählen.
Absatz 1 HHG).
(3) Der Dekan ist Vorsitzender des Promotions-
(2) Der Fachbereich kann im Zusammenwirken
ausschusses. Er führt die laufenden Geschäfte. Er kann
mit einer ausländischen wissenschaftlichen Hochschule
sich durch einen Professor vertreten lassen.
mit Promotionsrecht eine grenzüberschreitende Ko-
Betreuung von Promotionen zulassen (Binationale
Promotion). In diesem Fall wird ein im Einvernehmen
§3
mit der ausländischen wissenschaftlichen Hochschule
Aufgaben des Promotionsausschusses
zu bezeichnender Doktorgrad vergeben. Aus der Pro-
motionsurkunde muss hervorgehen, dass die Promotion (1) Der Promotionsausschuss entscheidet über die
im Zusammenwirken zwischen der ausländischen wis- Zulassung zum Promotionsverfahren (§§ 4, 5, 6 und
senschaftlichen Hochschule, die zu benennen ist, und 19), über die Zulassung zur Prüfung (§ 9) und über die
dem Fachbereich erfolgt ist. Der in einer binationalen Beendigung des Promotionsverfahrens (§§ 5, 14, 16).
Promotion auf Grund einer einzigen Leistung erzielte Er bestellt Gutachter (§ 10) und den Prüfungsausschuss
Doktorgrad zählt als ein einzelner akademischer Grad. (§ 11), führt das Promotionsregister (§ 18) und trifft
alle anderen zur Durchführung des Promotionsverfah-
(3) Der Fachbereich kann einer Persönlichkeit,
rens erforderlichen Maßnahmen, soweit diese Ordnung
die durch hervorragende wissenschaftliche Leistungen
nicht etwas anderes bestimmt.
und Verdienste die Wirtschaftswissenschaften geför-
dert hat, den Grad eines Doctor rerum politicarum (2) Der Promotionsausschuss kann die in Absatz
honoris causa (Dr. rer. pol. h. c.) verleihen (§ 20). 1 genannten Aufgaben ganz oder teilweise an den Vor-
sitzenden delegieren. Die sich um die Zulassung zum
Promotionsverfahren Bewerbenden sowie die Mitglie-
der des Promotionsausschusses können gegen Ent-
scheidungen des Vorsitzenden den Promotionsaus-
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schuss anrufen. zweisemestriges Studium am Fachbereich für das Dip-


lom qualifizieren und erbringen damit bei gutem Erfolg
(3) Der Promotionsausschuss ist beschlussfähig,
die Voraussetzung zur Zulassung zum Promotionsver-
wenn mindestens die Hälfte seiner Mitglieder, darunter
fahren.
mindestens drei Hochschullehrer, anwesend ist. Er
kann im Umlaufverfahren entscheiden, wenn kein Mit- (6) Zum Promotionsverfahren kann nicht zuge-
glied diesem Verfahren widerspricht. lassen werden,
(4) Jeder ablehnende Bescheid des Promotions- 1. wer bereits einen Doktorgrad besitzt, der dem
ausschusses ist zu begründen und mit einer Rechtsbe- angestrebten entspricht,
helfsbelehrung zu versehen.
2. wer zum Promotionsverfahren an einer anderen
wissenschaftlichen Hochschule zugelassen ist,
§4 3. wer bereits mehr als einmal erfolglos eine wirt-
Voraussetzungen für die Zulassung schaftswissenschaftliche Promotion versucht
zum Promotionsverfahren hat,
(1) Voraussetzung für die Zulassung zum Promo- 4. wem der Doktorgrad aberkannt worden ist oder
tionsverfahren ist, dass der Bewerber eine wirt-
5. wer ein Promotionsverfahren wegen einer Täu-
schaftswissenschaftliche Diplomprüfung an einer wis-
schung oder eines Täuschungsversuchs abbre-
senschaftlichen Hochschule in Deutschland mit Prädi-
chen musste.
kat (mindestens mit der Note „gut“) abgelegt hat oder
mit entsprechender Qualifikation entweder einen ak-
kreditierten Master-Studiengang oder vergleichbaren
§5
ausländischen Studiengang abgeschlossen hat. Bewer-
Zulassung zum Promotionsverfahren
ber, die kein Prädikatsexamen aufweisen, können zu-
gelassen werden, wenn sie die wissenschaftliche Eig- (1) Ein Bewerber, der mit einem betreuungsbe-
nung, zum Beispiel durch Publikationen in Fachzeit- rechtigten Mitglied des Fachbereichs ein Disserta-
schriften, nachweisen können. Der Antrag muss von tionsthema vereinbart hat, kann beim Promotionsaus-
einem Hochschullehrer des Fachbereichs unterstützt schuss einen Antrag auf Annahme als betreuter Dokto-
werden. rand stellen.
(2) Die Voraussetzung für die Zulassung zum (2) Betreuungsberechtigte Mitglieder des Fachbe-
Promotionsverfahren erfüllen auch Bewerber mit einer reichs sind Hochschullehrer, entpflichtete und in den
wirtschaftswissenschaftlichen Abschlussprüfung einer Ruhestand getretene Hochschullehrer und sonstige
Universität oder gleichgestellten Hochschule im Aus- habilitierte Mitglieder des Fachbereichs. Im Falle einer
land, wenn die Abschlussprüfung vom Promotionsaus- Binationalen Promotion gelten die besonderen Rege-
schuss als mit einer Diplomprüfung oder dem Master- lungen des § 19.
Grad gemäß Absatz 1 gleichwertig anerkannt wird. Ist
(3) Der Antrag auf Annahme als betreuter Dokto-
die volle Gleichwertigkeit nicht gewährleistet, so kann
rand ist schriftlich an den Vorsitzenden des Promo-
der Promotionsausschuss dem Bewerber zusätzliche
tionsausschusses zu richten.
Studien- und Prüfungsleistungen in Anlehnung an die
Diplomprüfungsordnungen des Fachbereichs auferle- (4) Dem Antrag sind beizufügen
gen, die zusammen mit dem ausländischen Studienab-
schluss die Voraussetzungen für die Zulassung zum 1. die zum Nachweis der Promotionsvoraussetzun-
Promotionsverfahren erfüllen. gen nach § 4, Absatz 1 - 4 erforderlichen Unter-
lagen;
(3) Bewerber mit zur Promotion berechtigenden
Abschlüssen anderer Studiengänge, die den Erwerb 2. ein in deutscher Sprache abgefasster Lebenslauf,
angemessener wirtschaftswissenschaftlicher Kenntnis- der insbesondere auch über den Bildungsgang
se nicht nachweisen, können unter einer Auflage zuge- der Bewerberin oder des Bewerbers Aufschluss
lassen werden. Durch einen generellen Beschluss des gibt, sowie ein Lichtbild;
Promotionsausschusses werden die dafür in Betracht 3. ein nach Fächern geordnetes Verzeichnis der be-
kommenden Auflagen festgelegt. legten Vorlesungen, Übungen und Seminare, so-
(4) Der Promotionsausschuss kann Bewerber, fern kein Regelabschluss (§ 4, Absatz 1) vor-
denen er zusätzliche Studien- und Prüfungsleistungen liegt;
zur Auflage macht, zum Promotionsverfahren und zum 4. eine schriftliche Erklärung darüber, dass kein
Doktorandenstudium unter dem Vorbehalt zulassen, Ablehnungsgrund im Sinne des § 4, Absatz 6
dass die zusätzlichen Studien- und Prüfungsleistungen vorliegt;
bis zur Anmeldung zur Prüfung (§ 9) erbracht werden.
5. ein Verzeichnis der Schriften, die der Bewerber
(5) Bewerber mit einem wirtschaftswissenschaft- bereits veröffentlicht hat;
lichen Fachhochschulabschluss müssen sich über ein
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6. der Arbeitstitel und der vorläufige Arbeitsplan und die Zulassung zum Promotionsverfahren und zum
für das Dissertationsvorhaben; Doktorandenstudium beantragen. Dem Antrag sind die
Unterlagen nach § 5, Absatz 4, Ziffern 1 bis 5 beizufü-
7. die Stellungnahme des Betreuers.
gen.
(2) Unabhängig von den Entscheidungen, die
(5) Mit der Annahme des Bewerbers erhält diese gemäß § 4 zu treffen sind, ist der Antrag abzulehnen,
bzw. dieser den Status eines betreuten Doktoranden. Er
1. wenn sich herausstellt, dass kein Mitglied des
wird zum Promotionsverfahren und zum Doktoranden-
Fachbereichs, das zum Gutachter bestellt werden
studium zugelassen und in das Promotionsregister des
kann, für die vorgelegte Dissertation fachlich
Fachbereichs (§ 18) aufgenommen.
zuständig ist und beurteilen kann, ob sie gemäß
(6) Die Annahme als betreuter Doktorand ver- § 8, Absatz 1 einen Beitrag zum Fortschritt der
pflichtet den Fachbereich, die Durchführung des Pro- wissenschaftlichen Erkenntnis liefert;
motionsverfahrens zu gewährleisten und dem Dokto-
2. wenn der Promotionsausschuss aufgrund einer
randen im Rahmen des Möglichen die Forschungsein-
fachkundigen Beurteilung zu dem Ergebnis
richtungen des Fachbereichs zugänglich zu machen.
kommt, dass die vorgelegte Schrift nach Maß-
Die Vorschriften der Absätze 7 und 8 bleiben unbe-
gabe des § 8 nicht als Dissertation anerkannt
rührt.
werden wird. Der Promotionsausschuss stellt die
(7) Wird vor Abschluss der Dissertation die Be- Ablehnungsgründe nach Anhörung der in Be-
treuung durch den Betreuer nach Absatz 1 im Einver- tracht kommenden betreuungsberechtigten Mit-
nehmen mit dem Doktoranden beendet oder erklärt der glieder des Fachbereichs und des Bewerbers
Betreuer wegen eines Umstandes, den der Doktorand fest. Er teilt dem Bewerber die Ablehnung un-
zu vertreten hat, die Betreuung nicht fortsetzen zu wol- verzüglich mit.
len, so erlischt, wenn nicht ein neues Betreuungsver-
(3) Liegen Ablehnungsgründe nach Absatz 2 und
hältnis begründet wird, der Status als betreuter Dokto-
nach § 4 nicht vor, so ist der Bewerber zum Doktoran-
rand. Die Auflösung des Betreuungsverhältnisses wird
denstudium zuzulassen. § 9 Absatz 1 bleibt unberührt.
durch den Promotionsausschuss festgestellt. Für die
Fortsetzung des Doktorandenstudiums und die Zulas-
sung zur Prüfung gelten die Vorschriften von § 6 ent-
§7
sprechend.
Doktorandenstudium
(8) Der Betreuer soll den Promotionsausschuss
(1) Durch das Doktorandenstudium soll eine über
unterrichten, wenn ihrer oder seiner Beurteilung nach
das Diplom- bzw. Master-Studium hinausgehende ver-
keine Aussicht mehr besteht, dass ein begonnenes Dis-
tiefte Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen und
sertationsvorhaben zu einem erfolgreichen Abschluss
Methoden der Wirtschaftswissenschaften und mit dem
kommt. Der Promotionsausschuss kann, wenn Zweifel
aktuellen Stand der Forschung nachgewiesen werden.
am Fortgang des Dissertationsvorhabens bestehen, den
Betreuer um eine Stellungnahme bitten. Auf eine Er- (2) Das Doktorandenstudium erstreckt sich über
klärung des Betreuers gemäß Satz 1 hin kann der Pro- mindestens zwei Semester, jedoch höchstens vier Se-
motionsausschuss nach Anhörung des Doktoranden mester. Es umfasst die erfolgreiche Teilnahme an min-
das Promotionsverfahren für beendet erklären. Wider- destens zwei wirtschaftswissenschaftlichen Seminaren,
spricht der Doktorand, so muss der Promotionsaus- Doktorandenkolloquien oder vergleichbaren Veranstal-
schuss über den Widerspruch beschließen. tungen. Die Ausgestaltung des Doktorandenstudiums
wird durch einen generellen Beschluss des Promo-
(9) Wird das Promotionsverfahren nicht innerhalb
tionsausschusses geregelt.
von 20 Semestern nach Zulassung zum Doktoranden-
studium abgeschlossen, so gilt es als beendet, und der (3) Ein Bewerber hat höchstens jene Leistungen
Doktorand ist aus dem Promotionsregister zu streichen. des Doktorandenstudiums zu erbringen, die zum Zeit-
punkt seiner Zulassung zum Promotionsverfahren (§ 5
(10) Wird der Doktorand nach Absatz 8 oder 9 aus
und § 6) vorgeschrieben waren.
dem Promotionsregister gestrichen, so liegt kein er-
folgloser Versuch im Sinne des § 4, Absatz 6 vor.
§8
Dissertation
§6
Ausnahmeregelung bei der Zulassung (1) Die Dissertation muss ihren Schwerpunkt in
zum Promotionsverfahren einem Fachgebiet haben, das im Fachbereich hinrei-
chend vertreten ist. Sie muss eine selbständige wissen-
(1) Hat ein Bewerber erfolglos versucht, für ein
schaftliche Leistung der Doktorandin oder des Dokto-
Dissertationsthema einen Betreuer im Fachbereich zu
randen darstellen und einen Beitrag zum Fortschritt der
finden, oder wünscht er keinen Betreuer, so kann er
wissenschaftlichen Erkenntnis liefern. Entstand die
dem Promotionsausschuss eine Dissertation vorlegen
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Dissertation aus gemeinschaftlicher Forschungsarbeit, legte zusätzliche Studien- und Prüfungsleistun-


müssen die individuellen Leistungen des Bewerbers gen erbracht sind, sowie die schriftliche Erklä-
deutlich abgrenzbar und bewertbar sein. rung, dass kein Ablehnungsgrund nach § 4, Ab-
satz 6 vorliegt;
(2) Die Dissertation kann ganz oder teilweise
vorher veröffentlicht sein (§ 31 Abs. 2 S. 2 HHG). 2. der Nachweis, dass die nach § 7 erforderlichen
Leistungen des Doktorandenstudiums erbracht
(3) Die Dissertation ist in deutscher oder engli-
sind;
scher Sprache abzufassen. Der Promotionsausschuss
kann dem Doktoranden ausnahmsweise gestatten, eine 3. die Dissertation in fünf Ausfertigungen;
in einer anderen Sprache verfasste Dissertation vorzu-
4. die schriftliche Erklärung: ,,Ich habe die vorge-
legen, wenn dies sachlich begründet ist und von den
legte Dissertation selbst verfasst und dabei nur
Betreuern der Dissertation befürwortet wird. Wird die
die von mir angegebenen Quellen und Hilfsmit-
Dissertation in einer anderen Sprache als der deutschen
tel benutzt. Alle Textstellen, die wörtlich oder
abgefasst, so ist eine ausführliche Zusammenfassung
sinngemäß aus veröffentlichten oder nicht veröf-
der Dissertation in deutscher Sprache beizufügen.
fentlichten Schriften entnommen sind, sowie alle
Handelt es sich bei der anderen Sprache nicht um die
Angaben, die auf mündlichen Auskünften beru-
Muttersprache des Doktoranden, so kann der Promo-
hen, sind als solche kenntlich gemacht.”;
tionsausschuss einen Lektor, Dolmetscher oder Über-
setzer bestellen, der diese Sprache vertritt, um die 5. der Nachweis, dass die Promotionsgebühr nach
sprachliche Qualität der Arbeit zu beurteilen. Die Kos- § 17 entrichtet wurde.
ten hierfür hat der Doktorand zu tragen. Der Promo-
(4) Die Zulassung zur Prüfung ist zu versagen,
tionsausschuss kann die sprachliche Überarbeitung
wenn der Doktorand sich einer Täuschung oder eines
einer Dissertation zur Auflage machen.
Täuschungsversuchs im Zusammenhang mit der Zulas-
(4) Die Dissertation kann auch durch die Vorlage einer sung zum Promotionsverfahren (§§ 5 und 6) oder zur
Serie von qualifizierten Fachartikeln erbracht werden Prüfung schuldig gemacht hat.
(kumulative Dissertation). Es sind mindestens drei
thematisch zusammenhängende Fachartikel einzurei-
chen. Der thematische Zusammenhang der Arbeiten ist § 10
von dem (der) Doktoranden(in) im Rahmen einer ge- Begutachtung, Annahme oder Ablehnung
sonderten Abhandlung schriftlich darzulegen und bil- der Dissertation
det in Verbindung mit den eingereichten Fachartikeln
die Dissertation. Ko-Autorenschaften sind grundsätz- (1) Ist der Doktorand zur Prüfung zugelassen, so
lich möglich. Der Promotionsausschuss erlässt zur ku- bestellt der Promotionsausschuss zwei, in begründeten
mulativen Dissertation geeignete Richtlinien. Ausnahmefällen drei, Gutachter, die mit der Beurtei-
lung der Dissertation beauftragt werden.
(2) Im Falle eines betreuten Doktoranden ist in
§9 der Regel der Betreuer als Gutachter zu bestellen. Als
Zulassung zur Prüfung Gutachter können die betreuungsberechtigten Mitglie-
der des Fachbereichs (§ 5 Absatz 2) bestellt werden.
(1) Doktoranden können ihre Dissertation beim
Wenn es die Dissertation geraten erscheinen lässt,
Promotionsausschuss einreichen und die Zulassung zur
können Hochschullehrer eines anderen Fachbereichs
Prüfung beantragen, wenn sie die erforderlichen Leis-
der Johann Wolfgang Goethe-Universität oder ihnen
tungen des Doktorandenstudiums erbracht haben sowie
gleichgestellte Mitglieder anderer wissenschaftlicher
ggf. die Auflagen über zusätzliche Studien- und Prü-
Einrichtungen, auch aus dem Ausland, zu Gutachtern
fungsleistungen gemäß § 4, Absätze 2 bis 4 erfüllt ha-
bestellt werden. Auf Antrag des Doktoranden kann der
ben.
Promotionsausschuss als Drittgutachter auch Honorar-
(2) In dem Antrag sind aufzuführen: professoren, außerplanmäßige Professoren und Pro-
fessoren anderer Fachbereiche oder anderer Hochschu-
1. das Thema der Dissertation und - im Falle eines
len zulassen. Der Promotionsausschuss ist an die Vor-
betreuten Doktoranden - der Name des Betreu-
schläge des Doktoranden nach § 9 nicht gebunden. Die
ers,
Gutachter, die dem Fachbereich angehören, dürfen
2. die Namen der Personen, die der Doktorand als nicht in der Minderzahl sein. Im Falle einer
Gutachterin oder Gutachter und als weitere Prü- Binationalen Promotion ist § 19, Absatz 9 anzuwen-
fer vorschlägt. den.
(3) Dem Antrag sind beizufügen (3) Die Gutachten sollen unabhängig voneinander
erstellt werden und dem Promotionsausschuss nicht
1. der Nachweis, dass die nach § 4 erforderlichen
später als sechs Monate nach Eingang des Antrages auf
Voraussetzungen für die Zulassung zum Promo-
Zulassung zur Prüfung (§ 9) vorgelegt werden. Jeder
tionsverfahren erfüllt sind. Dazu gehört der
Gutachter gibt eine mit einer Begründung versehene
Nachweis, dass nach § 4, Absätze 2 und 4 aufer-
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Empfehlung ab, ob die Dissertation angenommen oder In diesem Fall bestimmt der Promotionsausschuss ei-
abgelehnt werden soll und bewertet die Dissertation nen Ersatz.
mit einer der in § 13, Absatz 3 genannten Noten.
(3) Kann ein Mitglied des Prüfungsausschusses
(4) Sind zwei Gutachter bestellt worden, von de- aus triftigen Gründen nicht an der Disputation teilneh-
nen einer die Annahme, der andere die Ablehnung men, so bestellt der Dekan einen anderen Prüfer. An
empfiehlt, so ist ein weiterer Gutachter zu bestellen. der Disputation muss mindestens ein Gutachter teil-
Die Vorschrift des Absatz 2 Sätze 6 und 7 sind zu be- nehmen.
achten.
(4) Der Prüfungsausschuss entscheidet in nichtöf-
(5) Die Dissertation und die Gutachten liegen fentlicher Sitzung im Anschluss an die Disputation
mindestens zwei Wochen lang vor dem Termin der über die Promotionsleistungen (§ 13) und über eventu-
Disputation im Dekanat aus und können von den be- elle Auflagen für die Drucklegung. Er trifft seine Ent-
treuungsberechtigten Mitgliedern des Fachbereichs scheidungen mit der Mehrheit der anwesenden Mit-
eingesehen werden. Die Auslage wird durch Rund- glieder, bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme
schreiben sowie durch einen Aushang des Dekans be- des Vorsitzenden. Bei Entscheidungen über die Promo-
kannt gegeben. Jedes betreuungsberechtigte Mitglied tionsleistungen (§ 13) ist Stimmenthaltung nicht zuläs-
des Fachbereichs kann dem Vorsitzenden des Promo- sig.
tionsausschusses ein Zusatzvotum zuleiten. Dem Dok-
(5) Die Entscheidungen des Prüfungsausschusses
toranden ist auf Verlangen Einsicht in die Gutachten
werden dem Doktoranden unverzüglich mitgeteilt
und die Zusatzvoten zu gewähren.
(6) Die Dissertation wird angenommen, wenn die
Mehrheit der bestellten Gutachter die Annahme emp- § 12
fiehlt, und abgelehnt, wenn die Mehrheit der bestellten Disputation
Gutachter die Ablehnung empfiehlt. Liegen Zusatzvo-
(1) Der Doktorand verteidigt ihre bzw. seine Dis-
ten vor, die der mehrheitlichen Empfehlung der bestell-
sertation öffentlich vor dem Prüfungsausschuss in ei-
ten Gutachten widersprechen, so kann der Promotions-
ner Disputation. An ihrem Beginn soll sie oder er ein
ausschuss weitere Gutachter bestellen. Er teilt dem
Kurzreferat von 15 bis 30 Minuten über ihre bzw. sei-
Doktoranden die Annahme oder die Ablehnung der
ne Arbeit halten. Die Disputation geht von der Disser-
Dissertation unverzüglich mit. Im Falle der Ablehnung
tation aus, bezieht die Gutachten und Zusatzgutachten
ist das Promotionsverfahren ohne Erfolg beendet.
mit ein und erstreckt sich darüber hinaus auf Probleme
des Faches und auf angrenzende Gebiete anderer Fä-
cher, die mit der Dissertation zusammenhängen. Der
§ 11
Doktorand zeigt mit der Disputation, dass sie oder er
Prüfungsausschuss
mit dem Forschungsstand ihres bzw. seines Faches und
(1) Der Prüfungsausschuss führt die Disputation angrenzender Gebiete vertraut ist.
durch (§ 12) und bewertet die Promotionsleistungen
(2) Zeit und Ort der Disputation werden von der
(§ 13). Er wird vom Promotionsausschuss bestellt,
Vorsitzenden oder dem Vorsitzenden des Promotions-
wenn die Dissertation angenommen ist. Der Promo-
ausschusses im Einvernehmen mit den Mitgliedern des
tionsausschuss bestimmt einen Hochschullehrer des
Prüfungsausschusses und mit dem Doktoranden festge-
Prüfungsausschusses zu dessen Vorsitzenden.
setzt. Kann die Disputation aus Gründen, die der Dok-
(2) Der Prüfungsausschuss besteht aus den Gut- torand zu vertreten hat, nicht innerhalb eines Jahres
achtern und zwei weiteren Prüfern. Letztere werden nach der Annahme der Dissertation durchgeführt wer-
aus dem Kreis der betreuungsberechtigten Mitglieder den oder erklärt sie oder er den Verzicht auf die Dispu-
des Fachbereichs bestellt. In begründeten Ausnahme- tation, so stellt der Prüfungsausschuss fest, dass die
fällen können Hochschullehrer eines anderen Fachbe- Prüfung nicht bestanden und das Promotionsverfahren
reichs der Johann Wolfgang Goethe-Universität oder erfolglos beendet ist. In begründeten Ausnahmefällen
ihnen gleichgestellte Mitglieder anderer wissenschaft- kann der Vorsitzende des Promotionsausschusses auf
licher Einrichtungen auch aus dem Ausland zu Prüfern Antrag des Doktoranden die Frist verlängern.
bestellt werden. Im Falle der Binationalen Promotion
(3) Der Vorsitzende des Promotionsausschusses
gilt die Regelung des § 19. Dem Prüfungsausschuss
lädt den Doktoranden und die Mitglieder des Prü-
muss mindestens je ein Professor der Volkswirtschafts-
fungsausschusses zur Disputation ein und gibt den
lehre und der Betriebswirtschaftslehre angehören. Der
Termin durch Aushang bekannt. Der Vorsitzende des
Doktorand kann einen Prüfer vorschlagen. Der Promo-
Prüfungsausschusses leitet die Disputation.
tionsausschuss ist an diesen Vorschlag nicht gebunden.
Die Mitglieder des Prüfungsausschusses, die dem (4) Die Disputation dauert mindestens eine Stun-
Fachbereich angehören, müssen in der Mehrzahl sein. de und höchstens zwei Stunden. Über ihren Verlauf ist
Ein Gutachter, der die Ablehnung der Dissertation ein Protokoll anzufertigen.
empfohlen hat, kann auf seinen Antrag hin von der
(5) Die Disputation ist öffentlich. Bei Störungen
Mitwirkung im Prüfungsausschuss entbunden werden.
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der Disputation kann die Vorsitzende oder der Vorsit- oder durch die Vorlage eines Vertrages (gemäß § 15,
zende des Prüfungsausschusses die Öffentlichkeit aus- Absatz 3) nachzuweisen, dass die Dissertation in einem
schließen. Alle Personen, die nach Absatz 3 geladen wissenschaftlichen Verlag erscheinen wird.
sind, haben Frage- und Erwiderungsrecht. Der Vorsit-
(2) In die Pflichtexemplare ist ein kurzgefasster
zende des Prüfungsausschusses hat Fragen zurückzu-
Lebenslauf des Doktoranden aufzunehmen. Er soll
weisen, die dem Zweck der Disputation zuwider lau-
mindestens das Geburtsjahr, den Geburtsort und eine
fen; er kann Fragen aus der Öffentlichkeit zulassen.
Darstellung des Bildungsganges des Doktoranden ent-
halten. Mit der Ablieferung der Pflichtexemplare er-
klärt sich der Doktorand mit dieser Form der Veröf-
§ 13
fentlichung einverstanden. Auf Antrag des Doktoran-
Bewertung der Promotionsleistungen
den sind die Pflichtexemplare auch ohne Lebenslauf
(1) Die Disputation ist bestanden, wenn sie von anzunehmen.
der Mehrheit der Mitglieder des Prüfungsausschusses
(3) Vor der Drucklegung der Dissertation sind
mindestens mit ”rite (3,0)” bewertet wird; § 11 Absatz
eventuelle Auflagen gemäß § 11, Absatz 4 zu erfüllen.
4, Satz 2, Halbsatz 2 findet dabei keine Anwendung.
Ist die Disputation nicht bestanden, so kann sie inner- (4) Die Veröffentlichung der Dissertation als
halb einer Frist von einem Jahr einmal wiederholt wer- selbständige Schrift in einem wissenschaftlichen Ver-
den. Wird auch die zweite Disputation nicht mit min- lag, als Zeitschriftenaufsatz oder als Beitrag eines
destens ”rite” (3,0) bewertet, so stellt der Prüfungsaus- Sammelbandes bedarf der vorherigen Genehmigung
schuss fest, dass die Prüfung nicht bestanden und das des Promotionsausschusses. In einem Vorwort dieser
Promotionsverfahren erfolglos beendet ist. Bei der Publikation ist mitzuteilen, dass es sich um eine Dis-
Wiederholungsprüfung sollte die Zusammensetzung sertation des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften
des Prüfungsausschusses die gleiche sein wie beim der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am
ersten Versuch. Main handelt. Bei einer Veröffentlichung der Disserta-
tion nach Satz 1 sind acht Pflichtexemplare abzulie-
(2) Ist die Disputation bestanden, so beschließt
fern.
der Prüfungsausschuss über die Gesamtnote der Pro-
motion. Dabei wird die Note der Dissertation gemäß (5) Ist die Dissertation ganz oder teilweise bereits
Absatz 3 auf der Grundlage der Gutachten festgelegt; vorher veröffentlicht worden (§ 8), so entscheidet der
sie wird doppelt so stark wie die Note der Disputation Promotionsausschuss über die Zahl der Pflichtexemp-
gewichtet. lare. Er kann im Übrigen Einzelheiten über die Form
der Drucklegung sowie über die Zulässigkeit anderer
(3) Die Promotionsleistungen werden mit den folgen- Formen der Publikation der Dissertation festlegen.
den Noten bewertet
(6) Die Dissertation kann auch in elektronischer
magna cum laude — sehr gut (1) Form veröffentlicht werden, deren Datenträger und
cum laude — gut (2) deren Datenformat vom Promotionsausschuss in Ab-
stimmung mit der Hochschulbibliothek zu genehmigen
rite — genügend (3) sind. Neben der elektronischen Fassung sind sechs
non rite — ungenügend (4) Exemplare auf alterungsbeständigem, säure- und holz-
freiem Papier in einem dauerhaften Bibliothekseinband
Für hervorragende Leistungen kann ausnahmsweise abzugeben. Weiterhin ist für die Zwecke einer Veröf-
das Prädikat ,,summa cum laude — mit Auszeichnung fentlichung eine von dem ersten Gutachter genehmigte
(0)” erteilt werden. elektronische Zusammenfassung (Abstract) der Disser-
(4) Das Prädikat ,,summa cum laude — mit Aus- tation in deutscher und englischer Sprache im Umfang
zeichnung (0)” soll als Gesamtnote für die Promotion von nicht mehr als 1000 Zeichen abzuliefern.
nur erteilt werden, wenn die Dissertation von allen (7) Wird die Dissertation in elektronischer Form
Gutachtern und wenn ebenfalls die Disputation vom veröffentlicht, so muss der Doktorand schriftlich versi-
Prüfungsausschuss mit ”summa cum laude (0)” bewer- chern, dass die digitalisierte Fassung mit der Original-
tet worden sind. fassung übereinstimmt. Außerdem muss sie oder er
einwilligen, dass die persönlichen Daten maschinell
gespeichert werden. Des weiteren muss sie oder er dem
§ 14 Fachbereich das Recht übertragen, im Rahmen der
Veröffentlichung der Dissertation gesetzlichen Aufgaben der Hochschulbibliotheken
(1) Nach bestandener Prüfung hat die Doktoran- weitere Kopien von ihrer oder seiner Dissertation her-
din oder der Doktorand die Dissertation in der von den zustellen und zu verbreiten, zu speichern und in Da-
Gutachtern angenommenen Fassung drucken zu lassen tennetzen zur Abrufung durch Dritte zur Verfügung zu
und innerhalb eines Jahres 40 Pflichtexemplare auf stellen.
alterungsbeständigem, säure- und holzfreiem Papier in
einem dauerhaften Bibliothekseinband einzureichen
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(8) Das Promotionsverfahren ist abgeschlossen, abzubrechen, die Verleihung des Doktorgrades zu
wenn die Pflichtexemplare eingereicht worden sind verweigern oder den Doktorgrad zu entziehen, ist der
oder die Auflagen für die elektronische Publikation Betroffene zu hören.
erfüllt sind.

§ 17
Promotionsgebühr
§ 15 (1) Die Promotionsgebühr beträgt 250 Euro.
Verleihung des Doktorgrades
(2) Die Promotionsgebühr ist auf ein Konto der
(1) Sind die Voraussetzung für die Verleihung Johann Wolfgang Goethe-Universität einzuzahlen. Ein
des Doktorgrades gegeben, so kann der Dekan auf An- Antrag auf Ermäßigung oder Erlass der Promotionsge-
trag des Kandidaten eine schriftliche Bestätigung zur bühr ist von dem Doktoranden beim Promotionsaus-
Führung des Doktorgrades erteilen. Die Verleihung des schuss einzureichen.
Doktorgrades erfolgt mit der Aushändigung der Pro-
(3) Wird das Promotionsverfahren ohne Verlei-
motionsurkunde. Die Promotionsurkunden werden in
hung des Doktorgrades beendet, so wird die Promo-
einer öffentlichen Veranstaltung ausgehändigt, die der
tionsgebühr nicht zurückgezahlt, es sei denn, der Be-
Dekan anberaumt. Auf Antrag mit Begründung wird
werber hat die Gründe für die Beendigung nicht zu
die Urkunde auch per Post zugestellt.
vertreten.
(2) Die Promotionsurkunde ist unter dem Datum
der Disputation mit dem Siegel der Johann Wolfgang
Goethe-Universität und der Unterschrift des Dekans § 18
auszustellen. Sie enthält die Gesamtnote. Die Urkunde Promotionsregister
kann auf Wunsch des Doktoranden ohne den Ausweis
(1) Der Promotionsausschuss führt ein Register
der Gesamtnote ausgehändigt werden.
über die Annahme als Doktorand und über den Ab-
(3) Voraussetzung für die Verleihung des Dok- schluss des Verfahrens. Das Register kann bei berech-
torgrades ist die Ablieferung der Pflichtexemplare oder tigtem Interesse eingesehen werden.
der Nachweis, dass die Veröffentlichung gesichert ist
(2) In das Register sind folgende Daten aufzu-
(§ 14). Hierzu dient
nehmen: Thema oder Arbeitstitel der Dissertation,
1. der Verlagsvertrag mit einem wissenschaftlichen Name, Geburtsdatum und Anschrift des Doktoranden,
Verlag und Zeitpunkt der Zulassung zum Promotionsverfahren,
gegebenenfalls Name des Betreuers, Namen des Gut-
2. die Bestätigung des Verlags, dass ihm ein druck-
achters, Zeitpunkt des Abschlusses sowie Ergebnis des
fertiges Manuskript vorliegt.
Promotionsverfahrens, Ablieferung der Pflichtexemp-
(4) Der Fachbereich kann den Doktorgrad bei der lare oder Zeitpunkt und Art der Veröffentlichung der
fünfzigsten Wiederkehr des Jahrestages der Promotion Dissertation.
auf Antrag feierlich erneuern. Dem Antrag ist ein Le-
benslauf beizufügen, aus dem der berufliche oder wis-
senschaftliche Werdegang der oder des zu Ehrenden § 19
hervorgeht. Promotion in Kooperation mit
einem ausländischen Fachbereich
(1) Ein Promotionsverfahren kann auch so ausge-
§ 16
staltet werden, dass die Betreuung und die Prüfung der
Versagung und Entziehung des Doktorgrades
Bewerberin oder des Bewerbers in Kooperation zwi-
(1) Der Promotionsausschuss kann das Promo- schen dem Fachbereich und einem ausländischen wirt-
tionsverfahren jederzeit abbrechen oder die Verleihung schaftswissenschaftlichen Fachbereich erfolgt. Mit
des Doktorgrades verweigern, wenn sich herausstellt, dem erfolgreichen Abschluss eines solchen Promo-
dass der Doktorand sich in einem wesentlichen Punkt tionsverfahrens erwirbt der Doktorand das Recht, in
des Promotionsverfahrens einer Täuschung oder eines Deutschland den Grad eines Doctor rerum politicarum
Täuschungsversuchs schuldig gemacht hat oder dass und in dem Staat, dem der kooperierende Fachbereich
sie oder er wesentliche Verfahrenserfordernisse nicht angehört, den dort entsprechenden Doktorgrad zu füh-
erfüllt hat. ren. In Drittstaaten kann einer von beiden Doktorgra-
den geführt werden. Ein Anspruch auf einen doppelten
(2) Der Fachbereichsrat kann den Doktorgrad auf
Doktorgrad erwächst aus einem solchen Promotions-
Vorschlag des Promotionsausschusses entziehen. Die
verfahren nicht.
Entziehung richtet sich nach den gesetzlichen Bestim-
mungen. (2) Auf ein Promotionsverfahren des Absatzes 1
finden die Vorschriften dieser Promotionsordnung
(3) Vor dem Beschluss, das Promotionsverfahren
Anwendung, sofern nicht im Folgenden andere Be-
Promotionsordnung 2004 8
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität, Frankfurt Seite 8

stimmungen getroffen sind. legt werden, sofern eine Zusammenfassung in deut-


scher oder englischer Sprache beigefügt wird und bei-
(3) Die Promotionsleistung muss aus einem
de Betreuer sowie der Promotionsausschuss dem zu-
schriftlichen Teil (Dissertation) und einem mündlichen
stimmen. Die Dissertation kann auch in einer anderen
Teil bestehen.
als der deutschen Sprache und der Landessprache am
(4) Die Zulassung zu einem Verfahren nach § 19 ausländischen Fachbereich verfasst werden. Die Be-
setzt den Antrag des Bewerbers bei beiden Fachberei- stimmung darüber soll in der Vereinbarung erfolgen.
chen voraus. In dem Antrag müssen die beiden betei- Die mündliche Promotionsleistung wird in der Regel in
ligten Fachbereiche benannt, das Dissertationsvorha- der Sprache jenes Staates absolviert, in dem sie statt-
ben beschrieben und die Gründe, die für ein Promo- findet.
tionsverfahren in Kooperation mit einem ausländischen
(8) Die Betreuer werden als Gutachter über die
Fachbereich sprechen, dargelegt werden. Es muss darin
Dissertation bestellt. Unterscheiden sich die Vorschrif-
auch nachgewiesen werden, dass die Voraussetzungen
ten beider beteiligter Fachbereiche über die Art der
zur Zulassung zum Promotionsverfahren beim auslän-
Begutachtung, so werden sowohl Gutachten nach den
dischen Fachbereich erfüllt sind. Der Bewerber schlägt
Vorschriften des Fachbereichs als auch solche nach
in dem Antrag je einen Betreuer aus beiden Fachberei-
den Vorschriften des ausländischen Fachbereichs er-
chen vor.
stellt.
(5) Wird ein solcher Antrag an den Fachbereich
(9) Die mündliche Promotionsleistung findet
gestellt, so prüft der Promotionsausschuss, ob die Zu-
entweder am Fachbereich oder am Ort des ausländi-
lassungsvoraussetzungen gemäß dieser Ordnung erfüllt
schen Fachbereichs statt.
sind, und entscheidet darüber, ob mit dem ausländi-
schen Fachbereich eine Vereinbarung über dieses Pro- Findet sie am Fachbereich statt, so wird der Prüfungs-
motionsverfahren getroffen werden soll. Gegebenen- ausschuss vom Promotionsausschuss bestellt. Dem
falls führt der Vorsitzende des Promotionsausschusses Prüfungsausschuss gehören mindestens an:
die Verhandlungen mit dem ausländischen Fachbe-
- die beiden Gutachter und
reich. Die Vereinbarung bedarf der Schriftform und
der Zustimmung des Promotionsausschusses. Sie muss - je ein Prüfer aus beiden Fachbereichen.
Regelungen über die Art der gemeinsamen Betreuung,
Weitere Prüfer können in jeweils gleicher Zahl von
über die Ausgestaltung der Prüfung, gegebenenfalls
den beiden Fachbereichen benannt werden.
über die erforderlichen Leistungen des Doktoranden-
studiums, über die Einschreibung an einer Universität, Findet die mündliche Prüfung am ausländischen Fach-
über die anfallenden Verwaltungs- und Promotionsge- bereich statt, so muss ebenfalls eine paritätische Beset-
bühren, über die Veröffentlichung der Dissertation und zung des Prüfungsausschusses gewährleistet sein. Der
über die Krankenversicherung des Bewerbers enthal- Gutachter aus dem Fachbereich Wirtschaftswissen-
ten. In der Vereinbarung wird je ein Betreuer aus bei- schaften wirkt an der Prüfung mit.
den Fachbereichen benannt. Die Vereinbarung bezieht
(10) Die Bewertung der Promotionsleistungen er-
sich jeweils auf den einzelnen Bewerber. Der Promo-
folgt sowohl nach den Vorschriften des Fachbereichs
tionsausschuss prüft, ob Rahmenabkommen mit be-
Wirtschaftswissenschaften als auch nach den Vor-
stimmten Universitäten bzw. Fachbereichen, insbeson-
schriften des ausländischen Fachbereichs. Weichen die
dere mit solchen, mit denen bereits Kooperationsbezie-
beiden Bewertungsschemata voneinander ab, so wird
hungen bestehen, getroffen werden sollen.
nach dem Abschluss des Verfahrens jenes Ergebnis
(6) Wenn die Promotionsordnungen beider Fach- bekannt gegeben, das den Vorschriften der Hochschule
bereiche unterschiedliche Anforderungen des Dokto- entspricht, an der die mündliche Prüfung stattgefunden
randenstudiums oder anderer Studienleistungen zwi- hat. Wird nach den Vorschriften eines der beiden
schen dem Studienabschluss und der Promotion stel- Fachbereiche die Promotionsleistung insgesamt als
len, prüft und entscheidet der Promotionsausschuss, nicht ausreichend bewertet, so ist das Promotionsver-
welche Leistungen gefordert oder erlassen werden fahren ohne Erfolg beendet.
können, um eine Abstimmung der Promotionserforder-
(11) Ist das Promotionsverfahren erfolgreich abge-
nisse zwischen beiden Fachbereichen zu gewährleisten.
schlossen, so erhält der Doktorand eine Promotionsur-
Die wechselseitige Anerkennung solcher Studienleis-
kunde, die aus einem in Deutsch und einem in der
tungen kann in der Vereinbarung zwischen den Fach-
Landessprache des ausländischen Fachbereichs abge-
bereichen vorgesehen werden.
fassten Teil besteht. Jeder Teil enthält die Gesamtnote,
(7) Es ist - falls erforderlich in der Vereinbarung die nach den Vorschriften der jeweiligen Hochschule
zwischen den Fachbereichen - dafür Sorge zu tragen, bestimmt wurde. Beide Teile sind mit dem Siegel bei-
dass die formalen Anforderungen an die Dissertation, der beteiligter Fachbereiche zu versehen. Jeder Teil
die in beiden Fachbereichen gelten, verträglich sind. enthält einen Verweis auf die besondere Art des Pro-
Wenn die Landessprache am ausländischen Fachbe- motionsverfahrens.
reich nicht die deutsche oder englische Sprache ist,
(12) Für die beim Fachbereich Wirtschaftswissen-
kann die Dissertation in dieser Landessprache vorge-
Promotionsordnung 2004 9
Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Goethe-Universität, Frankfurt Seite 9

schaften einzureichenden Pflichtexemplare gilt § 14 (4) Der Dekan des Fachbereichs vollzieht die
entsprechend. Ehrenpromotion durch Überreichen der Promotionsur-
kunde, in der die wissenschaftlichen Leistungen und
Verdienste des ehrenhalber Promovierten aufgeführt
sind.

§ 20 § 21
Ehrenpromotion Übergangsbestimmungen
(1) Der Antrag auf ein Verfahren zur Verleihung
des Grades eines Doctor rerum politicarum honoris
Doktoranden, die vor Inkrafttreten dieser
causa kann von jedem promovierten Mitglied des
Promotionsordnung mit einer von einem betreuungsbe-
Fachbereichs gestellt werden. Er ist an den Fachbe-
rechtigten Mitglied des Fachbereichs betreuten Disser-
reichsrat zu richten und muss schriftlich begründet
tation begonnen haben, können innerhalb eines Jahres
werden. Die Einleitung des Verfahrens bedarf der Zu-
nach Inkrafttreten der neuen Ordnung beantragen, ihr
stimmung der Mehrheit der stimmberechtigten anwe-
Promotionsverfahren nach der bisherigen Ordnung
senden Mitglieder des Fachbereichsrates.
durchzuführen.
(2) Wird das Verfahren eröffnet, so bestellt der
Fachbereichsrat eine Ehrenpromotionskommission, die
die Entscheidung über die Ehrenpromotion vorbereitet.
Die Kommission setzt sich aus mindestens drei Profes- § 22
soren sowie einem weiteren promovierten Mitglied des Inkrafttreten
Fachbereichs zusammen. Der Fachbereichsrat bestellt
aus dem Kreis der der Kommission angehörenden Pro- Diese Promotionsordnung tritt nach ihrer Genehmi-
fessoren mindestens zwei Berichterstatter, die die wis- gung durch den Hessischen Minister für Wissenschaft
senschaftlichen Leistungen und Verdienste der vorge- und Kunst am Tage nach der Veröffentlichung im
schlagenen Persönlichkeit in Gutachten würdigen. Staatsanzeiger für das Land Hessen in Kraft. Gleich-
zeitig tritt die Promotionsordnung vom 12.02.1992
(3) Der Beschluss, den Grad eines Doctor rerum
außer Kraft. § 21 bleibt unberührt
politicarum honoris causa zu verleihen, erfordert die
Mehrheit der anwesenden stimmberechtigten Mitglie-
der des Fachbereichsrates in nichtöffentlicher Sitzung.
Über die Verleihung der Ehrendoktorwürde dürfen nur Prof. Dr. Paul Bernd Spahn
Mitglieder der Professorengruppe und diejenigen Mit- Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften
glieder der anderen Gruppen, die die für eine Promoti- der Johann Wolfgang Goethe-Universität
on erforderlichen wissenschaftlichen Leistungen erb- Frankfurt am Main, den 15. Juli 2004
racht haben, abstimmen.

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