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Uebungsbuch
zum Ueberſetzen
aus dem

Deutſchen ins Griechiſche


VON

Wolfgang Bauer,
k. Profeſſor am Wilhelmsgymnaſium in München.

Zweiter Theil.
S y n t a x.

Bweite, verbeſſerte Auflage.

–c-FSDC><TOSSG-F>–

A3amberg.
Verlag der Buchner'ſchen Buchhandlung.
1871.
Aus dem Vorwort zur erſten Auflage.

Diejenigen Regeln, welche ſchon im erſten Bändchen gegeben wurden,


ſind hier von vornherein vorausgeſetzt, namentlich was dort über den
Gebrauch einiger Präpoſitionen, der Pronomina, der Negationen, über
die Modi nach den mit äy verbundenen Conjunctionen und Relativa, in
erhortativen und Abſichtsſätzen geſagt iſt. Überdies hielt ich es für
unerläßlich, in der Form von Vorübungen noch vor der Syntaxis nomi
nis eine Reihe von Regeln zu geben, welche nicht bloß beim Überſetzen
ins Griechiſche ſich ſo häufig wiederholen, daß ihre Kenntniß ſobald als
möglich wünſchenswerth erſcheint, ſondern welche namentlich auch für das
Verſtändniß der Klaſſiker, die auf dieſer Unterrichtsſtufe ſchon geleſen
werden, geradezu unentbehrlich ſind. Ich kann mir nicht denken, wie ein
Schüler Xenophon und Homer verſtehen ſoll, ohne daß er das Noth
wendigſte vom Conditionalis und Potentialis, von dem Infinitiv nach
Verben der Willensäußerung u. dgl. weiß. Selbſt die ſogenannten
Schulausgaben ſetzen das immer voraus. Daß ich mich aber in dieſen
Vorübungen auf das Allgemeine und Leichtfaßliche beſchränkt habe, werde
ich hoffentlich nicht zu verantworten brauchen. Auch bitte ich die auf
geſtellten Regeln als das zu nehmen, was ſie ſind, ein Nothbehelf, bis
man in der Grammatik das Genauere erfährt, und ihre Faſſung darnach
zu beurtheilen.
Die Caſuslehre habe ich ſo eingerichtet, daß über die einzelnen
Paragraphen der Grammatik eine Reihe ſpecieller, am Schluſſe gemiſchte
Übungsbeiſpiele folgen, ſo daß man letztere zur Wiederholung benützen
kann. Sollte es nöthig ſein, die Sache ganz kurz abzumachen, ſo könnte
IV Vor wort.

man ſich wohl auch auf die Überſetzung der gemiſchten Beiſpiele allein
beſchränken.
Vor der Lehre vom Genus verbi ſchaltete ich eine Anzahl zuſammen
hängender Aufgaben ein, weil es mir wünſchenswerth und erreichbar
ſcheint, daß man den vorausgehenden Theil der Syntar in einem Jahre
(in Bayern in der erſten Gymnaſial-Klaſſe) bewältige und dieſe Auf
gaben dann entweder am Ende dieſes oder, ehe man an die Syntaxis
verbi geht, am Anfange des nächſten Jahres zur Einübung des vorher
gehenden Lehrſtoffes benütze. Doch laſſen ſich einzelne Nummern auch
ſchon früher bearbeiten.
Die Syntaxis verbi konnte etwas kürzer behandelt werden, nachdem
durch die Vorübungen das Allgemeine daraus ſchon anticipirt worden.
Aus denſelben Gründen wie im erſten Bändchen habe ich auch hier
wieder ein Wörterverzeichniß angehängt, aber trotzdem noch eine nicht
ſehr ſparſame Gräcität unter den Tert geſetzt. Ich glaube, man muß
zufrieden ſein, wenn ſich der Schüler das Gewöhnliche merkt; überdies
wollte ich dadurch das Überſetzen ex tempore ermöglichen, wozu die
Reichhaltigkeit des Buches Gelegenheit bietet.
Die Sätze und Aufgaben ſind griechiſchen Schriftſtellern entnom
men und, dem Bedürfniß der Schüler entſprechend, ſelbſtſtändig bearbeitet.
Noch bitte ich, das Buch nicht ohne Kenntnißnahme der zu Grunde
gelegten Kurz'ſchen Grammatik zu beurtheilen; ohne dieſe kann man
z. B. leicht die unter der Rubrik „Participialſätze“ gegebenen Beiſpiele
für ungenügend halten, wenn man nicht weiß, daß ſich das meiſte bei
der Lehre vom Infinitiv, von den Objects- und Cauſalſätzen findet.
An dieſes zweite Bändchen ſchließen ſich meine im Jahre 1865 in
2. Aufl. erſchienenen „Griechiſchen Stilübungen für die oberen
Gymnaſialklaſſen“ an.

Die zweite Auflage wurde ſorgfältig revidirt und im Einzelnen


berichtigt; im Ganzen glaubte ich an der bisherigen Einrichtung
feſthalten zu dürfen.

München, im Juli 1870.

W. Bauer.
Vorübungen.
I. 1. Der Aoriſt iſt das erzählende Tempus der Griechen;
er wird daher gebraucht, wo im Lateiniſchen das hiſtoriſche Perfect
ſteht, z. B. Alexander eroberte ganz Aſien AsFavögog täoav rhv
Aoiav xczreotgéparo.
2. Der Aoriſt wird in temporalen und cauſalen Nebenſätzen ſtatt
des deutſchen Plusquamperfects gebraucht, wie im Lateiniſchen das
hiſtoriſche Perfect bei postquam, simulatque etc., z. B. Nachdem
Alexander ganz Aſien unterworfen hatte, ſtarb er in Babylon éatei
AéFavögog täoav rjv Aoiav zarsorgêparo, oder AsFavögog
Täoav rjv Aoicev xarczorgepcusvog datéGavev év Boºßvaövt.
Zeuxis malte " die Helena und zog ? aus dieſem Bilde * großen
Gewinn ?. – Als Hephäſtio geſtorben war, warf* Alexander ſeine
Waffen auf den Scheiterhaufen" und ſchor ? ſich und ſeine Krieger. –
Als die Mitylenäer die Herrſchaft über (Gen.) das Meer erlangt
hatten", ſetzten * ſie für (Dat) die abfallenden Bundesgenoſſen" die
Strafe" feſt, daß ihre Kinder nicht leſen und ſchreiben lernen"
ſollten (Inf), in dem ſie von (Gen.) allen Strafen die für (Acc.)
die größte hielten, in Unwiſſenheit" zu leben. – Dionyſius tödtete
ſeine Mutter durch (Dat.) Gift *. – Ein lakedämoniſcher Jüngling
kaufte einſt ſehr wohlfeil" ein Grundſtück, wurde aber vor " die Be
hörde" gebracht" und beſtraft, weil” er ſchon als?" Jüngling ſo
eifrig ” nach (Gen.) Gewinn ſtrebte ”. – Minos ſoll ” zuerſt die
"7gcpo. * to a Yomuatioua. * 7gäuua, zog. “ äußcº/oo. * sig.
“ tvgé, äg. " änoxaigo. * ägyo. * Etagzco. " Man überſetze: die
abfallenden (äqlozaua) der Bundesgenoſſen. “ zuogla, xó/aog. “7gäu
uat« uayOavo. * duaÖia. “ qaguaxov. “ eöovog, zu Grundſtück
(Yogior) zu conſtruiren. “ éni, Acc. " ägy. * äyo. " ört. " oöv.
" öFéog (öFvg) Superl. * égéo. * youau.
Bauer, griech. Uebungsbuch. II. 2. Aufl. 1
2 Vorübungen.

kretiſche Verfaſſung* eingerichtet haben”. – Als Dionyſius der


Altere einſt bei” ſeinem Sohne eintrat" und eine Menge * goldener
und ſilberner Trinkgeſchirre ” ſah, rief er aus": In dir ſteckt * kein
Tyrann! – Als Kyrus geſtorben war, ſtritten * die Söhne desſelben
mit * einander, und * ſogleich* fielen Städte und Völker ab, und
alles wendete * ſich zum " Schlechtern.
24 25
Toursia. xaGiormut. “ ngóg, Acc. "sioéoyou.at. *ztjGog
oder roſig. * äxzroua. . " ävaßoco. 31siui. * oraoucio. * öé.
“ eöövg. * rgénoua. -

II. Der Potentialis der Gegenwart (wo der Deutſche ſagt:


dürfte, könnte, möchte, wohl) wird im Griechiſchen durch den
Optativ (meiſt Aor.) mit áv ausgedrückt, z. B. Wer möchte glauben?
rig áv oiouto; Niemand könnte beweiſen, oüôeg áv étuösiFsusv.
Wie könnte man recht glücklich werden? Trög áv yévouró tug
Eürvxéorarog;
III. 1. Der Conditionalis der Gegenwart (ich würde thun,
thue aber nicht) wird durch das Imperf. mit áv ausgedrückt, alſo
éstolovv áv.
2. Der Conditionalis der Vergangenheit wird durch den Indicativ
Aoriſt mit äv ausgedrückt: ich hätte gethan (habe aber nicht gethan)
étoimoa äv.
Anmerkung. Kommt der Potentialis oder Conditionalis in den
Infinitiv oder das Particip zu ſtehen, ſo bleibt äy dabei ſtehen.
Weit" ſchneller möchten wohl wenige von vielen, als viele von
wenigen aufgerieben werden ?. – Von (Gen.) allen Gütern, ſagte
Sokrates, dürfte wohl ein aufrichtiger* und treuer * Freund das beſte
ſein. – Ohne Eintracht" möchte weder ein Staat gut verwaltet ° noch
ein Haus gut beſtellt" werden. – Wie könnte einer ſchöner ſterben
als Sokrates? – Als einſt ein Schüler des Flötenſpielers” Hippo
machus bei ° ſeinem Spiele" Fehler gemacht", aber gleichwohl
von den Anweſenden” gelobt worden war, ſchlug” ihn der Lehrer mit
(Dat) dem Stock“ und ſagte: Du haſt ſchlecht geſpielt", ſonſt"
würden dich dieſe nicht loben. – Die Geſetze würden nicht jeden nach?
noi. * ävaloxo. " oapig. “ atorös. * öuóyota. " toursio.
" oixéo. * aöntjg. * xarc, Acc. " aünua. " äu«grávo. “ tägslut.
"ztaio. “ßaxrnoia. “ aöÄo. "7ag.
Vorübungen. 3

eigener " Willkür" zu leben verhindern", wenn ” nicht einer * den


andern beeinträchtigte”. – Es iſt offenbar ”, daß * Kambyſes geraſt
hat *; ſonſt" hätte er es nicht verſucht”, über (Gen.) das Heilige
und Herkömmliche ” ſo ſich wegzuſetzen”. – Wie ſollten undankbare”
oder habſüchtige” oder treuloſe * oder unenthaltſame” Menſchen
Freunde werden können? – Regulus* fürchtete* den Meineid* mehr
als die ſchrecklichſten * Mißhandlungen"; ſonſt" würde er nicht nach
Karthago zurückgekehrt ſein”.
" öog. * Fovoia. " wovo. ” sl, Ind. (Imperf.). " #regog
ärsgov. * Avualvoua.
* öfflog. “ ört. * uaivouat. * Entysugéo.
/

" vóuuog. * xazays.co. äxäglorog. " neovéxzng, ov. " äntorog.


29
32
äxgarjg. * Pjyovog. “ alöéouat. “ zó ézttogxsiv. * sogarog.
37
aixia. * énavégyou.at.
IV. 1. Sätze, die von verbis dicendi abhängig ſind, ſtehen
entweder im Infinitiv [immer nach pnui, nach drohen, ſchwören,
Jº-, verſprechen (Fut.)], oder mit den Conjunctionen ört, ag (daß) in
demſelben Modus, wie wenn ſie unabhängig wären, nur daß nach
hiſtoriſchen Zeiten ſtatt des Indicativs der Optativ eintreten kann,
z. B. Die Athener behaupteten, daß ſie Ureinwohner ſeien épaoav oi
Aôyvoziou «üróxôoveg eivoxt, oder é7eyov oi Aôyvaiou, oög aüró
zôovég siouv oder elev. Plato erzählt, daß ſich Sokrates bei Delium
ausgezeichnet hat II.crov syst, ört jgiorévos >oxgcéryg év Anzip
oder dglotsüoat >ox0crm.
2. Nach den Verben, welche meinen bedeuten, ſteht der ab
hängige Satz im Infinitiv (nach hoffen Inf. Fut.), z. B. Viele meinen,
der Reichthum ſei das werthvollſte Gut to o ašuoüot toürov
atsiorov äštov xrñua eivoxt.
Thales ſagte, der ſicherſte Prüfſtein ? für (Gen.) alles ſei die
Zeit; denn dieſe bringt * die Wahrheit an den Tag. – Bias ſagte,
das ſei die beſte Demokratie, in welcher alle das Geſetz wie einen
Tyrannen fürchten. – Als jemand dem Ephialtes* ſeine Armuth
vorwarf", ſagte er: Warum ſagſt du das andere nicht, daß ich gerecht
bin? – Wie könnten wir glauben, daß derjenige, der ſeinen Leiden
ſchaften" fröhnt 7, die Feinde beſiegen und uns retten könne? – So
oaqjg. * Seyyog, ov. * éuqaviCo. “ wird Subject: Ephialtes,
als ihm jemand – vorwarf, ſagte 2c. * övetötLo. * öorm. " öovevo.
1*
4 Vorübungen.

krates glaubte, daß die Götter alles wiſſen, was wir reden und thun
und im Stillen" denken", und daß ſie überall" zugegen ſeien. –
Alle glauben, ihre Einrichtungen" ſeien die beſten.
11
* oly. " Bovevo. " tarrayoö. vóuog.
V. 1. Sätze, welche von Ausdrücken der Willensäußerung
abhängen (z. B. rathen, befehlen, verbieten, wünſchen,
verhindern), ſtehen im Infinitiv, negativ mit unſ, z. B. Gott will,
daß alle Menſchen glücklich ſein ſollen Bovºstat ö Ösóg stcévrag dv9gaj
7tovg Eürvxsiv.
2. Das Subject des Infinitivſatzes wird nicht überſetzt, falls es
im regierenden Satze ſchon vorkommt.
Den Lakedämoniern war es verboten", ein gemeines * Geſchäft *
auszuüben * oder zu erlernen. – Ariſtoteles bat" den Alexander, er
möchte ſeine Vaterſtadt, die von Philipp zerſtört worden war", wie
der herſtellen". – Als Kerres anrückte", ſtellte ° Themiſtokles den
Antrag", man ſolle die Stadt der Athene anvertrauen", die wehr
baren Männer" ſollten alle auf * die Kriegsſchiffe * gehen",
Weiber und Kinder und Sklaven ſolle jeder ſo gut als möglich"
retten. – Cato ſagte, er liebe mehr die erröthenden" als die er
bleichenden * Jünglinge”.
ärrayogsüo. * Bavavoog. * zéyvm. * égydouat. “ aizéo. * xaza
7
oxcºtro. " äriornut. " neut. " gego. " pjgtoua. “ tagakara
zlösua. * oi év jºuxig. * eig. “ toujong. “ äußaivo. “ oög övvaróv.
" égvögtáo. * oxotcºo. " partitiv.
VI. Nach den Ausdrücken der Furcht heißt daß unſ, daß nicht
- u) ov; der Modus hierbei iſt wie in den Finalſätzen, d. h. nach
- einer Hauptzeit Conjunctiv, nach einer hiſtoriſchen Zeit gewöhnlich
Optativ, z. B. Der Geizige fürchtet ſtets, er möchte ſeine Schätze
verlieren ö pulcoyvgog de öéöouxs, um dotoßcÄn r& Yoruara.
Der Feldherr befürchtete, er möchte nicht im Stande ſein, die Feinde
zu beſiegen, époßeiro un oü Övivauro 2c.
Wenn einer ein Schwert oder etwas anderes derartiges * ent
wendet * oder wegnimmt*, weil er befürchtet, daß ein Freund ſich
damit entleibe", ſo werden wir ſagen, daß das erlaubt” ſei. – An
8äv. * totoözog. * x énzo. * ägnä'o. * ölaygäouat. "öixatog.
Vorübungen. 5

tigonus ſagte zu " ſeinem Sohne, der ihn in Gegenwart mehrerer"


fragte: Wann werden wir aufbrechen ??: Was fürchteſt du, daß du
allein die Trompete" (Gen.) nicht höreſt? – Kyrus fürchtete "ſehr,
es möchte ihm der Großvater” ſterben. – Jch fürchte, es möchte euch
im Leben nicht alles nach Wunſch" gehen".
"ngög, Acc. " tauÖrov tagórror. " draſetyrvut. " océayF, 77og.
11 12 13 14
örtsgqoßéouat. zt«ztnog. xard 7roöuyr. dºtoßairo.
VII. Nach hören, ſehen, erkennen, erfahren, finden,
wiſſen und ähnlichen Verben der Wahrnehmung, ſowie nach zeigen
ſteht der abhängige Satz im Particip oder mit ört, oög in dem Modus,
in welchem er ſtehen müßte, wenn er unabhängig wäre, z. B. Ich
weiß, daß du die Wahrheit ſagſt olöd os td & yői syovra oder
ört rd a yòi sysug. Du wirſt finden, daß ich dir guten Rath er
theilte süojostg ué éi ovußovetoavr« oder ört eſ ovveßovksvoa.
Ich glaube, viele hätten es vorgezogen" lieber todt zu ſein, als
ſo zu leben, wie ſie den Sokrates leben ſahen. – Wer weiß nicht, daß auch
Kritias und Alkibiades, ſo lange ? ſie mit (Dat.) Sokrates umgingen“,
tugendhaft waren“, nicht weil ſie fürchteten, ſie möchten von Sokrates
geſtraft werden, ſondern weil ſie damals glaubten, daß dies das beſte
ſei. – Wenn du acht gibſt ", wirſt du finden, daß alle Tugenden
durch (Dat.) Unterricht" und Uebung" gefördert werden”. – De
moſthenes zeigte, daß Philippus ein Feind der Griechen ſei.
uä..ov aigéouau. S. III, 2. A. * éors. " oövelut. * oopgovéo.
* oxotéouau. “ uáônotg. " us.éry. * aiFäro.
VIII. Daß in einem Folgeſatz heißt dors. Das Verbum
ſteht entweder in demſelben Modus, wie wenn der Satz unabhängig
wäre, oder im Infinitiv (negativ mit umj), z. B. Viele Menſchen ſind
ſo thöricht, daß ſie glauben, der Reichthum ſei das werthvollſte Gut
sto/o ávôootou oürog dvdyroi éiouv, öore (olovrat) oiso Gau 2c.
Die Feinde wurden ſo geſchlagen, daß nicht ein Mann übrig blieb
óore oüôé éig éoojéry oder uyöé éva ooôjvozt.
Kyrus der Altere, der von ſeiner Mutter auf die Straße ge
ſetzt ?, von einem perſiſchen * Weibe aber aufgehoben ward*, kam ſpäter"
in eine ſo ° veränderte Lage 7, daß er der Gebieter" von ganz
ööóg. * éxzlómut. * IIegoig. * ävatgéo. * Üotsgov. “ zoooözog.
ueraßo. "ösonórng.
6 Vorübungen.

Aſien wurde. – Kyrus der Jüngere beſtrafte ° die Verbrecher " ganz
ſchonungslos", ſo daß es in ſeiner Provinz” Griechen und Bar
baren möglich war", furchtlos“ zu reiſen", wohin einer wollte.
10 11
" rtuoogéouat. xaxoügYog. dqetöóg (jg). " ägyn. " Feoty.
* äösóg. * togevouat.
IX. 1. Die einfache directe Satzfrage wird meiſt durch äg«
oder , die einfache indirecte Satzfrage durch si (ob) eingeleitet; die
disjunctive Frage wird mit 7tórégov – gebildet, z. B. Hältſt du
den Kröſus für glücklich? äg« Koooov ößtov vouiLetg; -

2. In der indirecten Frage ſteht derſelbe Modus, wie wenn


die Frage direct wäre, nur daß nach einem hiſtoriſchen Tempus ſtatt
des Ind. der Opt. eintreten kann, z. B. Sage mir, ob du den Kröſus
für glücklich hältſt sists uou si Koooov ößtov vouiLeug. Chärephon
fragte die Pythia, ob einer weiſer ſei als Sokrates s rug oopórsgóg
éoruv oder ein Boxocrovg. Sage mir, wie wir wohl am glücklichſten
werden möchten örtog áv yevoius Ga Evrvzéorarot.
Bias antwortete auf die Frage, was für (Dat) die Menſchen
das ſüßeſte ſei: Die Hoffnung. – Auf die Frage ", was auf der
Welt ? zugleich * gut und ſchlecht ſei, antwortete Anacharſis: Die
Zunge. – Derſelbe antwortete auf die Frage", wie einer wohl kein
Trunkenbold* werden möchte: Wenn er ſtets die Unſchicklichkeiten“
der Betrunkenen ? vor * Augen hat. – Zeuxis malte die Helena. Da
der Maler” Nikoſtratus über (Acc.) das Bild" entzückt war", trat
einer hinzu” und fragte ihn, warum er das Kunſtwerk” ſo be
wundere. Dieſer aber erwiderte: Du hätteſt mich nicht gefragt, wenn *
du meine Augen hätteſt. – Weißt du nicht, daß die Athener durch
(Dat.) eine Rede bewogen" ſchon viele Unſchuldige" hingerichtet",
viele Schuldige" freigeſprochen haben"?
“ gefragt. * = unter (ér) den Menſchen. * äua. * quotörmg.
* ei, Opt. * äoymuooürn. " ueôvo, ich bin betrunken. * tgó. * yga
perg. " sixoöv. “ éxnnzrouat, ich bin entzückt. “ tgooéoyoua.
* zéyrm. “ si, mit Ind. (Impf). “ nagayo. “ unöèv döxór.
17 änoxreivo. * äötxóv. " äno vo.
X. Wenn auf ein im Genitiv oder Dativ ſtehendes Pronomen
demonſtrativum das bezügliche Relativum im Accuſativ folgen ſollte,
läßt man gewöhnlich, beſonders nach einer Präpoſition, das Demon
Artikel. 7

ſtrativum weg und ſetzt das Relativum in den Caſus des Demonſtra
tivs (Attraction), z. B. Aus dem, was du ſagſt 2c. ſtatt éx roUrov
ä systg gewöhnlich ëF öv syétg; keiner von denen, die wir kennen
oÜösig (öv ouév.
Wenn du für das als Vertheidiger auftrittſt ?, was du
ungerechter Weiſe * gethan haſt, ſo wirſt du zweimal unrecht thun*.
– Ich glaube nichts von (Gen.) dem übergehen" zu dürfen", was ?
ich dir zu rathen vermag". – Der iſt einſichtsvoll °, der ſich nicht
über " das, was er nicht hat, betrübt", ſondern über das, was
er hat, freut. – Die Stadt der Athener gewährte ” allen Antheil
an (Gen.) dem, was ſie empfangen hatte”.
örtég, Gen. dyoriLouat. áöixo. * äöxéo. “ztag«eizto.
"ösi. " äy zum Relat. * yo. etyroöuor. ” ni, Dat. " Avnéo
uau. ” ueraölöout. “ außäro.

Artikel,
1. Gr. §. 1–6.
Man erzählt", einer von den Freunden des Kröſus habe von ?
dem Könige einen goldenen Becher erhalten, damit er ihn dem wei
ſeſten der Griechen gebe. Dieſer aber habe ihn dem Thales gegeben. –
Von den Verrückten * fürchten die einen nicht einmal das Gefähr
liche*, die anderen auch das nicht." Furchtbare °; und den einen ſcheint
es nicht einmal vor einer großen Maſſe ” ſchimpflich, alles mög
liche ° zu ſagen und zu thun, die anderen bilden ſich ein ", man
dürfe gar nicht unter" die Leute gehen”; und die einen ehren
weder ein Heiligthum noch einen Altar, noch ſonſt etwas” von den
göttlichen Dingen", die anderen verehren" ſogar Steine und Hölzer,
die nächſten beſten", und Thiere. – Demoſthenes ermuthigte " einſt
die Athener, in dem er ſagte, daß von denjenigen, die vordem
dem Philippus befreundet waren, die einen mit (Dat.) ihm einen un
verſöhnlichen Krieg führen", die anderen nicht mehr bereitwillige Bun
qmui. naga, Gen. * uairouat. “ösurog. uñ. " qoPegóg.
är. * özog, ov. * ózuoöv. " öoxei. " eig. * Fetut, Adj. verb.
" oööér. “ zä Geia. “ oéPouat. “ ö zvgor. " Gagoüro. “ dxaza
Zaxzog toeuéo.
8 Artikel.

desgenoſſen ſeien, alle aber ihn mit mißtrauiſchen Augen ſehen”


und mit ” ihm überworfen ſeien ".
19 üpogáoua. " noóg, Acc. * ölaßajo, Pf. Paſſ.
2.

Die Stadt der Athener beſaß ſehr viele und herrliche Pracht
werke, die theils durch (Dat) die aufgewendeten Koſten ? alles
übertrafen *, theils in Hinſicht auf* die Kunſt (Plur) hervor
ragten ", theils durch (Dat.) dieſe beiden Dinge ſich auszeichneten.
– Die Baukunſt", die Schmiedekunſt 7, die Rechenkunſt" und alle
derartigen Kenntniſſe", meinte Sokrates, ſeien ſchon " durch (Dat.)
menſchliche Einſicht" zu gewinnen”, ohne die Mantik”. –
Es iſt ſchimpflich, hinterher", wenn ein Unglück eingetreten iſt",
zu ſagen: Wer hätte auch" geglaubt, daß das geſchehe? Beim "
Zeus! Man hätte eben " das und das thun, und das und das nicht
thun ſollen". – Als einſt in Folge ” eines Sturmes die Leute
auf dem Schiffe?" die Faſſung verloren ?", wies” der Philo
ſoph Pyrrho auf (Acc.) ein Schweinchen” im Schiffe hin, das
ruhig * fraß, und ſagte, ſo ruhig müſſe ein Weiſer ſein. – Als
Darius geſtorben und Artaxerxes zur * Herrſchaft gekommen war?",
verleumdete ” Tiſſaphernes den Kyrus bei * ſeinem Bruder, daß?”
er ihm nachſtelle". Dieſer aber glaubte* es und nahm den Kyrus
feſt”, um * ihn zu tödten.
* Géaua, zog. * öancym. * Öztsoßdºo. * xará, Acc. * etöoxuéo.
6 10
zexrovtxr. " Yaxevrtxn. * 0ytozuxj. * uáGnua. xai. “ yvoöum.
* aigéo, Adj. verb. “ uartuxn. “ otsgor. " bloß ovußairst tt.
* yag. " vºr, mit Acc. * éöst, man hätte ſollen. * örtó, Gen. " oi
éunäorzeg. " oxvôgotcLo, Pf. Act. *ösixrvut. * Yogiötor. “ dzc
gaxzog. * sig. * ««Giotmut. "ötaßcº.o. * ºrgóg, Acc. * oög, Opt.
" énßovevo. * asióouat. “ ov/außavo. * oög, mit Part. Fut.
3.

Zu | Kelänä in (Gen.) Phrygien war am Fuße ? der Burg eine


Reſidenz des großen Königs, welche Kerres, als er aus Griechenland
in (Dat.) der Schlacht beſiegt * abzog*, gebaut haben ſoll. – Als
Alexander der Große in Milet viele Bildſäulen" von Athleten ſah,
év. * öró, Dat. * jzrcouat. * äzroyogéo. * oixoöouéo. * äyalua.
Artikel. 9

welche in (Acc.) den olympiſchen und pythiſchen Spielen geſiegt


hatten, ſagte er: Wo waren denn die Körper von dieſer Größe 7, als
die Barbaren eure Stadt belagerten"? – Die Griechen waren nicht
gewohnt, die Monarchien zu ertragen", die Makedonier aber konnten
ohne eine ſolche Herrſchaft" ihr Leben nicht in Ordnung erhalten".
– Da” die Athener nicht im Stande waren, es mit * beiden Heeren
des Kerres zugleich*, zu " Waſſer und zu Lande, aufzunehmen",
nahmen" ſie die ganze Bevölkerung" aus der Stadt und fuhren ”
auf die benachbarte?" Inſel, um ” nach einander ” mit * jedem *
einzeln ſich zu meſſen?“. – Unſere Vorfahren” und die Lakedä
monier, ſagt Iſokrates, wetteiferten ” zwar immer mit * einander,
aber in jenen Zeiten, in welchen die Perſer die Waffen gegen
(Dat.) ganz Griechenland trugen ”, ſtritten * ſie um ” das Herr
lichſte, indem ſie ſich nicht für (Acc.) Feinde, ſondern für Nebenbuh
ler" anſahen”. – Kyrus hatte ungefähr * zwanzig Sichelwa
gen*. – Antiſthenes, der im Piräeus wohnte, ging* an"
jedem Tage die * vierzig Stadien hinauf und hörte den Sokra
tes (Gen.).
" die ſo großen (znaxoözog). 7to u00xéco. üztouéro. " övra
14 15
ozeia. " öuotxéo. * Entstör. * ngóg, Acc. äu«. xarc, Acc.
16 17 18
tag«tätrouat. Tag«außavo. óyog, ov. " #xt.éo. " éyó
21 24 25
uerog. iva. * év uégst. * éxozsgog. xtrövrswo." * ngóyovot.
* qtoriuog yo. " éttqégo. * qtorstkéo. * neoi, Gen. " ärra
yotorig. vouio.
31 duqi, Acc. * ägua ögertarmgógov.
32 34 äreut.
“ nemlich welche Athen vom Piräeus entfernt war.
4.
Als Darius krank war ! und das Ende ſeines Lebens ahnte ?,
wünſchte er, daß ſeine beiden Söhne anweſend wären *. – Der Phi
loſoph Diogenes ſoll, nachdem er an * die neunzig Jahre gelebt
hatte, von einem Hunde gebiſſen, geſtorben ſein. – Der Philoſoph
Demonax ſagte, ein Freier allein ſei glücklich, frei aber ſei nur der
jenige, der weder etwas hoffe, noch fürchte. – Der König der an
Agypten grenzenden" Libyer machte den größten Theil" Agyp
tens vom (Gen.) Perſerkönig abwendig" und gewann” auch die
1 2 3
do0eréo. öztontevo. nägelut. “ eig. “ uñte. “ an Äg.
grenzend bloß noóg Aiyvºrzp. ' 7d naio. * äqiozmut. " étayouat.
10 Artikel.

Athener. Dieſe, welche mit (Dat.) zweihundert Schiffen nach Cypern


geſegelt waren, verließen Cypern, und nachdem ſie vom " Meere in
den Nil eingelaufen waren", bemächtigten ” ſie ſich des Fluſſes und
zweier Drittheile von Memphis; gegen ” den dritten Theil, welcher
die weiße Mauer hieß, führten ſie Krieg*. – Der Philoſoph Krates
machte ſein Vermögen" zu Geld" und nachdem er ſo ungefähr *
zweihundert Talente aufgebracht hatte", überließ * er es ſeinen Mit
bürgern. – Die Rede iſt das Bild” des Geiſtes. – Auf die Frage?",
was das ſchönſte ſei auf der Welt?", antwortete ” Diogenes: Die
Redefreiheit”. – Sokrates träumte * einſt, er habe einen jungen *
Schwan ” in ſeinem Schoße ”, der ſogleich * Flügel bekam ” und
lieblich" ſingend * aufflog”. Als ihm den Tag darauf * Plato
vorgeſtellt ward”, ſagte er: Das (dieſer) iſt der Vogel. – Je * grö
ßere Thaten Konon und Euagoras vollbrachten ”, um ſo mehr fürch
tete ſie der Perſerkönig. – Klugheit” iſt die ſicherſte Mauer; denn
ſie ſtürzt * weder ein, noch wird ſie verrathen. – Wenn * einer in
Athen als Dieb” oder Beutelſchneider* oder Tempelräuber * er
tappt wurde”, ſo war die Strafe hiefür (Dat.) der Tod.
" änó. " ävan o. * xgazéo. * agóg, Acc. “ noeuéo. “ oöoi«.
* ZagyvgiCo. " ä0goiLo). * ärinut. " eiôoor. * = gefragt. “ = un
ter (ér) den Menſchen. * pmui. * tagonoia. “övag ógcéo (ich ſehe
einen Traum). * sortóg. * xvxvog. " auf (ér) den Knieen. *zta
gayoſua. * zttsgoqvéo (ich bekomme Flügel). " jöö. “ xaio, Aor.
32 dvanérouat. 33ué0 uégar. ovvioznut.
34 öop – zoooürq'.
35

* xarsoyáLouat. " qgórnotg. * xaraggéo. * ei, Opt. " = ſtehlend 2c.


42
* Baarttotouéo. isgoovéo. * qaregóg Yiyrouat.
5.

Chryſippus war äußerſt fleißig", wie aus ſeinen Schriften *


hervorgeht”. Denn es ſind ihrer über * ſiebenhundert an (Acc.)
Zahl. – Die Ägyptier glaubten, daß die Sonne und der Mond"
Götter ſeien. – Als Klearchus den Kyrus fragte: Glaubſt du, daß
dein Bruder einen Kampf wagen" wird? antwortete Kyrus: Bei
Gott ja", wenn er anders” mein Bruder und ein Sohn des Darius
iſt. – Als Plato die Definition aufgeſtellt hatte °: Der Menſch
plötovog. * yoäuua. * öñog u. sui. “ünég, Acc * gejrn
* = kämpfen. " rj Aia. * sirsg. "öglLoua.
Artikel. 11

iſt ein zweifüßiges", ungeflügeltes" Geſchöpf, rupfte.” Diogenes


einen Hahn”, trug ihn in ſeine Schule und ſagte: Das (dieſer) iſt
der Menſch des Plato. – Die Stadt Lariſſa vermochte der Perſer
könig, damals als * die Perſer die Herrſchaft von " den Medern
erhielten", auf (Dat) keine Weiſe einzunehmen". Da" verhüllte”
eine Wolke die Sonne und machte ſie unſichtbar ?", bis ? die Men
ſchen ſie verließen, und ſo ward ſie eingenommen. Neben” dieſer
Stadt war eine ſteinerne * Pyramide *. – Konon hat nicht bloß die
Mauern ſeiner Vaterſtadt wiederhergeſtellt”, ſondern auch die Stadt
auf” dieſelbe Höhe des Ruhmes” gebracht”, von ” der ſie her
abgeſunken war”.
f/
11 13 14 15
” öiºtovg. ärtsgog. “ ziºo. dexzgvoöv. OZ8. trage,
Gen. “ außaro. " aigéo. * öé. " nooxautto. ” dpaviCo.
" uézog. * naga, Acc. * .iGuvog. “ avgauig, iöog. “ dvogGóo.
* eig. ” bloß öóFa. * ngoayo. * éx. " 8xmintoo.

6.

Es iſt leicht zu erkennen", ſagt Iſokrates, daß einer, der richtig?


erwägt*, den Krieg gegen * den Perſerkönig nicht eröffnen" darf",
bevor 7 er die Griechen ausgeſöhnt" und von (Gen.) ihrem jetzigen ?
Wahnſinn" abgebracht hat". – Viele von den Griechen verließen
ihre eigene Vaterſtadt und kamen nach Cypern, indem ſie glaubten,
daß die Königsherrſchaft” des Euagoras weniger drückend” und ge
ſetzmäßiger * ſei, als ihre einheimiſchen” freien Verfaſſungen". –
An (Gen.) den Lakedämoniern bewundert man" mehr die Niederlage"
bei” den Thermopylen als ihre ſonſtigen Siege. – Epaminondas
ſagte, daß der Tod im Kriege der ſchönſte ſei. – Sokrates glaubte,
daß die Götter ſich an (Dat.) den von ” den Frömmſten ?" geſpen
deten Ehren am meiſten erfreuen. – Der Philoſoph Bias ſagte, der
Weg in den Hades ſei leicht; denn die Menſchen gingen ihn mit ge
ſchloſſenen Augen”. – In Kelänä nahm * Kyrus eine Mu
xarauavGavo, Aor. * ögôog. * Bovevoua. * ngóg, Acc.
* éxqéooo. * öei. " ngv är. * öa arro, Aor. " vöv. " uavia.
11
navo. * Baotºsia. * zoöqog (leicht). “ róutuog. “ durch das
Adv. oxot. “ztoureia. " die Leute. “ jrz«. " sr. " naga, Gen.
" süoeßig. * xatauto, ich ſchließe die Augen. * totéo.
12 Artikel.

ſterung* und Zählung” der Griechen vor, und es waren im gan


zen ?" Schwerbewaffnete ” eilftauſend, Peltaſten” gegen zweitauſend. –
Die Ohren nehmen ” alle (möglichen) Laute *" auf und * werden
doch nie voll”. – Diejenigen, ſagt Iſokrates, welche an (Gen.)
den Myſterien * Theil nehmen", haben in Hinſicht auf * ihr Lebens
ende und die ganze Ewigkeit” tröſtlichere" Hoffnungen. – Sokrates
meinte, daß jede Naturanlage * durch (Dat.) Unterricht und Uebun
in * der Tapferkeit gefördert werden könne. -

* 8Eétaog. * dotºuög. * Gr. § 5, 5. " öztitys. *zte za


otmg. * öéyoua. " qoy. “ öé. * Eutin au«t. * testj, Sing.

34 u87éxoo. “ nsgi, Gen. “ aiov. " jövg, ſteht prädicativ.


38 qvotg.
7.

In dem ſich die Lakedämonier von Alkibiades bereden ließen",


nach (Gen.) der Herrſchaft zur ? See zu ſtreben *, verloren ſie auch
die zu? Lande. – Obſchon der Natur der Menſchen viele Uebel
beſchieden ſind“, ſo haben wir doch ſelbſt noch mehr als die unver
meidlichen " hin zu erfunden", in dem wir Kriege und Empörun
gen" unter (Dat.) uns ſtifteten”, ſo daß die einen in ihrer Hei
mat widerrechtlich” umkommen, die anderen in " der Fremde" mit ?
Weibern und Kindern umherirren". – Der Fluß Mäander floß
mitten * durch* den Park" in Kelänä. – Pherekydes von Syrus"
endete ſein Leben, in dem ihm der ganze Leib von Läuſen * verzehrt
wurde”. – Diogenes ſagte, die Menſchen verſchaffen ſich” das
zum Leben Nöthige ”, das zu einem guten Leben Nöthige ”
verſchaffen ſie ſich nicht. – Als Thales nach* dem Himmel blickte
und in die Grube * fiel, ſagte ſeine Dienerin ”, daß ihm recht ge
ſchehen ſei”, da” er, während er das vor ſeinen Füßen Lie
neiôoua. * kará, Acc. * éntóvuéo. üztägyo, bin beſchieden.
5 8 7 9
ávayxaiog. " ngooevgiox00. otdog. * éutotéo. * äróuog. " ézti,
Gen. " Févm (sc. y). “ ustä, Gen. ” daouat. “ uéoog, prädi
cativ zu Park zu conſtruiren. “ öá, Gen. “ tagaöetoog, ov.
" = der Syrier 2ügtog. “ pôeig, stgóg. " dvaloxo. ” nogiouxt.
23
* bloß zd ºrgóg zó Ljv. ” to ºtgóg zó sº Ljv. sig. * BagaÖgov.
* Gagaztatva. * = daß er Gerechtes erduldet habe. "ög.
Congruenz. 13

gende” nicht wiſſe, das Himmliſche” erforſchte (Ind)”. – Die


jenigen, welche bei (Dat.) Marathon es mit der Macht der Bar
baren aufgenommen" und den Uebermuth” von ganz Aſien gezüch
tigt haben”, haben gezeigt, daß die Macht der Perſer nicht unüber
windlich* ſei und daß jede Menge und jeder Reichthum der Tapfer
keit weiche *. – Die edelſten * der Griechen lebten ihr ganzes Leben
hindurch" in Armuth*. – Perikles, der während * der Peſt"
ſeine beiden Söhne verlor, ertrug den Tod derſelben ſehr gefaßt“. –
Die Söhne der edelſten Perſer wurden alle am * Hofe* des Königs
erzogen *.
29 30
rd nagº tooiv. za év oügavg. oxonéo. " öéyoua (r).
32
öttsomqaria. “ koaoua. “ äuayog. “ üzteixo. * äyaGóg.
37 38
tage, Acc. zrevia. " év. " ouóg. “ drögeiog. * ni, Dat.
* Gügau. “ natöswo.

Congruenz.
8. Gr. § 7–13.
Mir gefällt nicht das „Nichts maßlos !!“ denn die Schlechten
muß man maßlos haſſen. – An der Spitze eines Staates ſtehen ?
iſt ſchön, wenn irgend etwas” auf der Welt“. – Alles, was * die
Regierung" des Staates verordnet", heißt Geſetz. – Das Glück
iſt alles in * allen Angelegenheiten der Menſchen. – Etwas Süßes
iſt es für (Dat) die Unglücklichen” um Thränen. – Der Ruhm iſt
etwas Erhabenes”, aber unbeſtändig", die Schönheit etwas Er
wünſchtes”, aber von kurzer Dauer*, die Geſundheit etwas Werth
volles“, aber veränderlich", die Kraft etwas Schätzenswerthes", aber
durch Krankheit und Alter leicht zerſtörbar"; die Bildung allein
iſt von dem, was wir haben", unvergänglich" und göttlich. – In ?"
Tempe ſtrömte ? die ganze umwohnende ” Bevölkerung” zuſammen
und opferte, hielt * Verſammlungen” und ſtellte * Trinkgelage
unöèv äyay. * "goorareio, mit Gen. * einsg zu k« äÄo. * von
den Dingen bei (ér) den Menſchen. * äy zum Rel. " ró «garoöv.
"7gapo. * tagc, Acc. " xxxóg ngäzro. " oeuvóg. " cßéßaog.
"ztsguuäxnzog. “ ólyoxgóvog. “ ziuog. “ eöuercßoog. “ Lnorös.
17 19
süäozog. “ rd. Er uiv. ä0ävazog. "sig. “ ovéoxoua. * as
gouxog. “ sog. “ notéoua. * ovyovoia. “ ovuzrivo.
14 Congruenz.

an. – Haſt du vergeſſen”, was ich und du einſt erwogen?”, daß 29


es für (Dat) einen Mann rühmlich ſei, dafür zu ſorgen so, daß *
er nicht bloß gut und rechtſchaffen” werde, ſondern daß auch er ſelber
und ſeine Hausgenoſſen * ihren Unterhalt* in ausreichendem Maße *
haben? – Schätze ohne Verſtand ſind ſchädlich. – Die Mauern der
Stadt Lariſſa waren aus (Dat.) Ziegelſteinen * erbaut.
" ézttarôävouat. “ MoylZoua. * og, Opt. " énius.soua, Aor.
" önog, mit Ind. Fut. “ kadg «a äya Góg. * oixéryg. * rº ntz
öst«. “ ixavoög. " tºirGog, ov, und xsgcusog (thönern).
9.

Der Lakedämonier Charillus ſagte zu einem, der ihn fragte,


weßhalb ? die Spartaner langes Haar tragen *: Weil dies die wohl
feilſte* von allen Zierden iſt. – Scham und Furcht ſind den Men
ſchen angeboren". – Demoſthenes ſagt in einer Rede: Verkennet"
nicht, Athener, daß es ſich jetzt darum handelt", wie * Philippus in ?
voller " Ruhe" alles, was er will, vollbringen” mag, alles andere
ſind leere Redensarten" und Ausflüchte *. – Als jemand fragte,
weßhalb? Sparta ohne Mauern" ſei, ſagte Ageſilaus, auf (Acc.)
die Bürger, welche wohl bewaffnet waren”, hinzeigend": Dies
ſind die Mauern der Lakedämonier. – Wir ſind es geweſen, ſagt
Demoſthenes, die den Philippus ſo groß" gemacht haben”, wie noch
kein König von Makedonien geweſen iſt. – Chilo ſagte zu ſeinem
Bruder, der ungehalten war ”, weil er nicht auch ” Ephor geworden
wie jener: Ich verſtehe eben ” Unrecht zu leiden ”, du aber nicht.
– Es gab Philoſophen, welche behaupteten, daß Tapferkeit, Weisheit
und Gerechtigkeit ein und dasſelbe ſei. – Der große König hatte
eine Reſidenz in Kelänä an * den Quellen des Fluſſes Marſyas. –
Als Alexander der Große zum Anführer des Feldzugs gegen * die
Perſer ernannt worden war, fiel” er, von ” Amphipolis aufbrechend”,
4
1
agóg, Acc. * öd ri. **ouco, ich trage l. Haar. äöänavog.
10
* uqvzog. * äyvoéo. " zoözo ºrgäzzera. *özog. * uerd, Gen. MTO

Zug, Superl. “ jovxia. “ öoxéoua, Ind. Fut. “ dyog. * zzgó


q«og. " äreiztorog. “ Eon Lo. "étiösixrvut. “znuxoözog. "xaÖ
tormut, Aor. "övoqogéo. * *a «öróg. * yog. * äöxéoua. “ Eai,
Dat. * éni, Acc. * éußdºo. " #x. “ óguáoua.
Congruenz. 15

nach Thrazien ein, indem er die Stadt Philippi zur” Linken" und
den Berg Orbelus* zur Rechten ließ”. Und nachdem er den Fluß
Neſus * überſchritten *, gelangte er am (Dat) zehnten Tage an *
das Hämusgebirge”. – Themiſtokles und Ariſtides, der Sohn des
Lyſimachus, hatten dieſelben Vormünder” und waren miteinander er
zogen" und unterrichtet worden”. Gleichwohl” waren ſie ſchon als
Knaben uneinig* und blieben bis ins* höchſte” Alter eiferſüchtig*
gegen einander. – Ariſtoteles erzählt, daß Pythagoras von den
Einwohnern von Kroton* der hyperboreiſche * Apollo genannt
wurde.
* ér. " &gtorsga (sc. zeig), ſ. Gr. § 97, A. 1. " Ooßmog, ov.
* yo. * Néoog. “ötaßaivo. * Aiuog, ov. * énirgonog. " ovy
rgêpo, Aor. * ovunaöevo, Aor. * öuog öé. " oraouéLo. * eig.
“éoxazog. “ quº övexog. “ Kgorortcºrns. “ Yaegfögstog.
10.
Der Fluß Chalus war voll von (Gen.) großen und zahmen"
Fiſchen, welche von den Syriern für Götter gehalten wurden. –
Kyrus tödtete den Megaphernes, einen Perſer ?, indem er ihn be
ſchuldigte*, daß er ihm nachſtelle. – Plato war als Jüngling ſo
ſittſam * und beſcheiden", daß er nie übermäßig ° lachend geſehen
wurde. – Philippus ſagte, daß eines von beiden ", entweder die
Olynthier nicht in Olynth, oder er nicht in Makedonien wohnen
dürfe". – Homer hat den Agamemnon gelobt, indem er ſagte, er
ſei beides", ein guter König und ein gewaltiger” Kämpfer". – Eua
goras wurde vom Perſerkönig für einen gefährlicheren" Gegner”
gehalten als Kyrus, der um * die Herrſchaft geſtritten hatte". Der
größte Beweis" iſt der: als er die Rüſtungen" des Kyrus erfuhr,
zeigte er die größte Geringſchätzung", vor" dieſem aber hatte er ſeit
langem ” eine außerordentliche Furcht gehabt”. – Der Ruhm iſt
ſchätzenswerther ” als der Reichthum; denn diejenigen, welche nach
(Gen) immer größerer Ehre ſtreben, werden von allen gelobt; dieje
1
ngäog. * Gr. § 12 A. 2. * aitucioua. “ aiöſuov. * xóoulog.
" üztsocyar. " Gr. § 12 A. 3. * öei. " zgatsgóg. " aixumzºg. “ xa
ertög. “ arrayovozſg. " nagl, Gen. " cuptoßnzéo. “ tagaoxsvj.
“ uéytor« x«zaggovéo. " ngóg, Acc. “ éx no oö. * negöeög égo,
Aor. " tiutog.
16 Congruenz.

nigen aber, welche nach " irgend etwas anderem auf der Welt?
unerſättlich trachten”, gelten ” für unmäßig und ſchlecht. Die Haupt
ſache " aber iſt: unſeres Reichthums und unſerer Herrſchaft bemäch
tigen ſich * oft die Feinde, von (Gen.) dem Ruhme aber hinterlaſſen
wir niemand als Erben * denn?“ unſere Nachkommen”. – Bevor”
Ajas ſtarb, ſagte er zu ſeinen Gefährten: Bringet” meinen Sohn
hier ” in meine Heimat und zeiget ihn dem Telamon und meiner
Mutter, der Eriböa meine ich 7. – Viele Menſchen leben von *
Heerden*, indem ſie ſich mit (Dat) Milch, Käſe * und Fleiſch *
nähren *. -

“ von dem Seienden. * änkjorog ölaxeluat. * öoxéo. * xvgog


25 26
7iyvougt. xngovóuog. ztjv. ” oi 8F uór psyovózsg. * zzgiv,
Inf. * äyo. " öös. " änö. * Bóoxnua. * rvgóg. “ géag, Plur.
* rgépou«t.
11.

Kyrus der Jüngere galt ſchon als Knabe in (Acc.) allem für
den beſten von allen. Nachdem er zum Manne geworden war,
ward er von ſeinem Vater als Statthalter von Lydien, Großphry
gien ? und Kappadokien abgeſchickt und zum Feldherrn über (Gen.)
alle ernannt, welchen es zukam”, ſich in * der Ebene von Kaſtolus"
zu verſammeln”. – Es iſt natürlich", ſagte Demoſthenes, daß die
Götter den Athenern die mächtigſten Bundesgenoſſen und Beſchützer"
ſind, da Philippus die Eide derſelben ? übertreten" und den Frieden
widerrechtlich" gebrochen hat”. – Als Ageſilaus der Große einſt
bei einem Trinkgelage * durch das Loos zum Vorſitzenden * be
ſtimmt wurde", ſagte er, vom Mundſchenk" befragt, wie viel er
jedem vorſchreibe ": Wenn * noch viel Wein hergerichtet iſt”, gib
jedem, ſoviel er begehrt ”; wenn aber wenig, gib allen gleichviel”. –
Vier Dramen ” nannte man eine Tetralogie ”. – Sokrates ſuchte *
nicht die Dinge am Himmel” zu ergründen, ſondern er unter
ſuchte, was rühmlich, was ſchimpflich, was gerecht, was ungerecht ſei,
1 4
oatgärtng. * Pgvyia jusyan. xaÖrjxo. * eig. * Kaoto oö.
7 10
7tsôiov. * äôgoiLouat. sixóg éotty. * Bomöóg. "ög. üztsoßalvo.
14
" äöixog. " Avo. * tagd tözov. ovuztoolagzog. “ ayxavo.
“ oivoyóog. " tgooqégo. " ei. " tagaoxevaLo. " aizéo. * 8F oov.
“ ögäu«. * zergaoyia. “ Lyréo. * td uezéoga, oder wie 7, 29.
Ortsbeſtimmungen. 17

was man unter einem Staate, was unter einem Staatsmanne?"


verſtehe ”.
26 27
touttxög. sui oder x« oua.

Ortsbeſtimmungen.
12. Gr. §. 14. 15.
Als Diogenes aus Sinope geflohen war, kam er nach Griechen
land und hielt ſich bald ? zu Korinth, bald zu Athen auf. Er
ſagte *, er ahme * die Lebensweiſe" des Perſerkönigs nach; denn auch
dieſer hielt ſich im (Gen.) Winter zu Babylon und Suſa, manchmal"
auch zu Baktra auf, in den mildeſten Gegenden ? Aſiens, im (Gen.)
Sommer zu Ekbatana in Medien, wo die Luft immer recht kühl” und
der Sommer dem Winter in Babylon ähnlich war. – Aſchylus ſah?
einſt auf dem Iſthmus einem Wettkampfe” von Fauſtkämpfern" zu.
Als der eine einen Schlag erhielt” und das ganze Theater aufſchrie”,
ſtieß * er ſeinen Nachbar" und ſagte: Siehſt du, was " es um die
Übung" iſt? Der Getroffene” ſchweigt, und * die Zuſchauer *
ſchreien. – In Folge ” der Herrſchaft zur ” See ſind viele Klagen?“
gegen * die Athener erwachſen”, aber wegen ” des Treffens bei Ma
rathon und wegen der Seeſchlacht bei Salamis und hauptſächlich?“,
weil ſie für ” die Rettung der Griechen ihre eigene Stadt verließen,
loben ſie alle. – Kennias der Arkadier erſchien” mit ” viertauſend
Schwerbewaffneten in Sardes, um ” mit (Dat) Kyrus zu Felde zu
ziehen”. – Als die Griechen bei der Muſterung” zu Tyriäum
unter * Geſchrei” anrückten *, flohen die Leute auf * dem Markte
und ließen die Waaren” zurück,
ötáyo. " toté uèv – noré öé. * mit öé anzureihen. “ uuéouat.
* ölauza. * Evioze. " za eöötstvórara. " pvggóg. " Osaoua. " äyoy.
11 12 14
nüxrng. nizzo. * Exxgcºo. vvzro. * ö tt.molov, ſ. Gr.
§ 121. “ oior. " äoxmog. “ öé. " éx. " wará, Acc. " zarm
22
7oglo. xazá, Gen. * 7iyouat. “ ua aora. “ örtég, Gen. “ na
gayiyvoua. " = habend. * Part. Fut. " ovorgatsioua. " = ge
muſtert werdend, éFercºo. " otv. ” gavyj. " éztstut. * 8x, Gr.
§ 14, A. 4. “ rd öva.
Bauer, griech. Uebungsbuch. II. 2. Aufl. 2
18 Ortsbeſtimmungen.

13.

Diogenes kehrte einſt von Lakedämon nach Athen zurück. Als


ihn jemand fragte: Wohin und woher? antwortete er: Aus der Män
nerwohnung" in die Frauenwohnung”. – Theſeus bemächtigte * ſich
der Helena mit Gewalt * und brachte " ſie nach Aphidna" in Attika.
– Als die Perſer in Marathon gelandet waren, kam den Athenern
niemand von den Griechen zu Hilfe" mit Ausnahme" der Lakedä
monier. – Als Pythagoras aus Agypten zurückkehrend ſein Vater
land von einem Tyrannen beherrſcht ° fand, zog ° er von Samus
nach Kroton in Italien. – Kyrus der Ältere ſagte ſterbend zu (Dat)
ſeinen Söhnen: Wenn " ich geſtorben bin (Aor.), ſo leget meinen Leib
weder in Gold noch in Silber, ſondern gebt ihn ſobald als möglich”
der Erde zurück. – Unter die größten Verdienſte" um (Gen.) das
Vaterland rechne ich an (Gen.) Ageſilaus auch das, daß“ er, wie
wohl er der mächtigſte im Staate war, am meiſten den Geſetzen
gehorchte”. – Es erſchienen Geſandte der Amphipolitaner auf der
Rednerbühne und forderten " die Athener auf, ſie ſollten " in die
See gehen" und Amphipolis beſetzen”. – Als ſich die Nachricht?"
von der Ermordung” des Pertinax beim römiſchen Volke verbrei
tete”, ergriff” alle Trauer ” und Beſtürzung *. – Die Aſſyrier
verſammelten die heiratsfähigen ” Jungfrauen in irgend einer Stadt
und boten ſie feil *; und jeder führte " die als Braut * heim, die
er gekauft hatte (Opt. Aor.). – Kyrus brach von Sardes auf und
zog durch Lydien, Phrygien, Lykaonien, Cilicien nach Babylonien
gegen ” ſeinen Bruder. – So oft " Perikles in der Volksverſamm
lung* auftreten wollte”, flehte er, daß ihm kein Wort * entfallen *
möge, welches das Volk erbittern * könnte”. – Artaxerxes Ochus
tödtete, als er nach Ägypten kam”, den Apis".
ávögotrug, töog. * yvratxorzig, öog. * außavo. * Blg. * xo
ulCo. * Aqtöya, "g. " BonGéo. * tiv. " rvgarvéo, Präſ. Paſſ.
10
änaigo. " örav. “ oög zcytoza. “ oqénux. “ ört. “ argsjo.
"zsavo. " ſiehe Vorüb. V. * täo. * zzaga außcºvo. * 6yog
ôtaôtöoza. * ävaigsotg. * xarégo. * zrévGog, ovg. “ ragayń.
* oögaiog. * ölartóguat. * äncyo. * rºuqm. * &ai, Acc. "önórs.
" éxxºnoia. * ué.oo, Opt. * öñua. “ Ettºro.co. * éxzgayvvo.
“ yyvoua. " Antig, töog.
Zeitbeſtimmungen. 19

Zeitbeſtimmungen.
14. § 16–20.
Von zwei Söhnen des Amilius Paulus ſtarb der eine fünf
Tage vor ſeinem Triumphe", vierzig Jahre alt, der andere fünf Tage
nach dem Triumphe, zwölf Jahre alt. – Sokrates mußte ? nach*
ſeiner Verurtheilung* noch dreißig Tage leben, weil im Laufe jenes
Monats das Deliſche Feſt " war und das Geſetz niemanden hinzu
richten" erlaubte", bis” die Feſtgeſandtſchaft ° von Delos wieder zu
rückgekehrt war; und dieſe ganze Zeit über lebte er nicht im min
deſt en" anders als die frühere" Zeit. – Als einige die Eleer
lobten, weil ſie in dem Kampfe” der olympiſchen Spiele ſo" gerecht
ſeien (Ind.), ſagte Agis: Was thun ſie da Großes oder Bewunde
rungswürdiges, wenn * ſie alle vier Jahre einmal an einem Tage
Gerechtigkeit üben”? – Einige erzählen, daß Helena Nachts dem
Homer erſchienen ſei” und ihm aufgetragen habe", über " dieje
nigen, welche gegen” Troja zu Felde gezogen, ein Gedicht zu
verfertigen ”. – Ariſtoteles erzählt, daß Pythagoras einſt an
demſelben Tage zur ” ſelben Stunde ſowohl in Metapontum als auch
in Kroton geſehen worden ſei. – Diejenigen, welche bei ” Plato
ſpeiſten, befanden ſich auch am folgenden Tage wohl”. Timotheus
hatte einſt bei ihm geſpeiſt (Aor.). Als er am folgenden Tage ihm
begegnete *, ſagte er: Ihr ſpeiſet mehr für ” den folgenden Tag als
für den gegenwärtigen ”.
Polepſos, ov. ävcyxn éorir. * uetá, Acc. * *giog. “ rd. 4f
Zu«. *önuooig äztoGyroxo. " écéo. * éog, Opt. " Osogia. " oööér.
" ngóoôer. " cyov. " Superl. “ ei. “ zockoua (mit Dat.).
" éqlotmut. " ngootärzoo. “ negl, Gen. " ni, Acc. *" notéo.
23 24 25
" kara, Acc. * naga, Dat. xalog ötáyo. tsgutv7xavo. eig.
tägslut.
15.

Die Delphier ſchickten alle neun Jahre Söhne aus guten Fa


milien nach Tempe, um ? dort zu opfern. – Auf die Frage, was
früher entſtanden ſei”, die Nacht oder der Tag, antwortete Thales:
eöyerg. * Part. Fut. * yiyvoua, Perf. Act.
2*
20 Zeitbeſtimmungen.

Die Nacht iſt um einen Tag früher entſtanden. – Als Glaukon, der
Sohn des Ariſton, noch nicht zwanzig Jahre alt vor dem Volke
zu ſprechen“ und den Staat zu leiten" verſuchte ", vermochte ihn nie
mand davon abzubringen" als " Sokrates. – Pittakus lebte" um"
die zweiundvierzigſte Olympiade; er ſtarb im dritten Jahre der zwei
undfünfzigſten Olympiade, nachdem er über " ſiebzig Jahre gelebt
hatte. – Demetrius erzählt, daß an demſelben Tage Alexander in
Babylon, Diogenes in Korinth geſtorben ſei. – Epikur ward ſieben
Jahre nach dem Tode des Plato geboren. – Diogenes zündete ” einſt
bei Tage ein Licht” an und ging damit herum *. Als ihn einige
fragten, wozu ” dieſes? antwortete er: Ich ſuche einen Menſchen. –
Die Frau des Phokion ſagte zu " einer, die ihr ihren Schmuck"
zeigte*: Ich habe” an Phokion einen überaus herrlichen” Schmuck,
der nun ſchon ſeit zwanzig Jahren Heerführer ” der Athener iſt. –
Plato ſtarb, als Philippus das dreizehnte Jahr regierte. – Ariſto
teles kam zu ” Philippus im zweiten Jahre der hundertneunten Olym
piade, als Alexander bereits fünfzehn Jahre alt war. Nach Athen
kam er im zweiten Jahre der hunderteilften Olympiade; nach dem
er dort dreizehn Jahre im Lyceum ” Schule gehalten”, ſiedelte *
er im dritten Jahre der hundertvierzehnten Olympiade nach Chalkis
über. – Diogenes wälzte * ſich im Sommer in ” heißem ” Sande”,
im Winter umarmte * er beſchneite " Statuen *.
* ömunyogéo. * *tgoozarevo (zuvög). * Ertystgéo. " najo, Aor.
* njv. * äxudo. " ztsgl, Acc. " örtég, Acc. * ärtzo. * üyvog,
ov. " tegislut. " agóg zi. “ agóg, Acc. " xóouog. * érôeixvvuat.
19 siut. " üztégautgog. “ orgaznyéo, ich bin Heerführer. * Aüxstor.
23 24
oxocºo. áztaigo. “ xvuröéouat. * Eni, Gen. " Ösguóg.
29 31
“ pcuuog, ov. ztsgtaußavo. * Yuovio. ävögtág.
16.

Als jemand ſagte, daß Philippus Olynth in wenigen Tagen


zerſtört habe", entgegnete ein Lakedämonier: Aber eine andere ſolche
Stadt wird er nicht in einer viel mal längeren ? Zeit bauen. –
Lange vor dem trojaniſchen Kriege” kamen die Söhne des Herakles,
und kurz vor dieſen Adraſtus, der König von Argos, Hülfe ſuchend*
1 4
kat«oxcºtro. * to «zt.«olov, ovog. * td Tgoixá. ixstsüo.
Accuſativ. 21

nach Athen. – Talos, ein eherner Mann, umkreiſte * dreimal des


Tages die Inſel Kreta und bewachte ° ſie. Derſelbe ging dreimal
jährlich in den Dörfern herum und wachte" über (Acc.) den Ge
ſetzen. – Die Spartaner ſtanden ? kaum ” zehn Jahre an der
Spitze von Griechenland, die Athener aber hatten die Herrſchaft
fünfundſechzig Jahre ununterbrochen”. – Die Unenthaltſamen *
machen * in der Jugend" das Angenehme durch und verſparen"
ſich das Unangenehme " auf das Alter. – Als Paris nach dem
Raube" der Helena nach Hauſe ſegelte, kam er, von den Winden ver
ſchlagen”, in die Mündung” des Nil. Proteus aber, der König
von Ägypten, befahl” ihm innerhalb dreier Tage ſein Land zu
verlaſſen,
* ts0ttgéyo. * tygéco. " xarc, Acc. * qvarro. " ézttozaréo
(mit Gen). " uó.tg. “xaréyo. "ovsyóg. " äxgarñg. “ötargéyo.
“ vsózms. “ äztorlösua. " Ya ertög. “ ägnaLo. " éxßá o.
” oróua. " ngosztsiv.

Accuſativ.
17. Gr. § 22.
Vielwiſſerei nützt und ſchadet viel dem, der ſie beſitzt. Sie
nützt dem Klugen ? und ſchadet dem, der leichtſinnig * alles vor allen
Leuten * ſagt. – Als Ariſtippus von einem, der einen Prozeß *
für ° ihn geführt" und gewonnen hatte", gefragt wurde, was ihm
Sokrates genützt habe, antwortete er: Daß das, was du für ° mich
geſprochen haſt, wahr iſt. – Den Verſtorbenen ſage niemand Schlech
tes nach! – Diogenes ſagte zu ° einem, der ihn läſterte": Weder
mir glaubt einer, wenn ich dir Gutes, noch dir, wenn du mir
Schlechtes nachſagſt. – Als er von einem Kahlköpfigen " geſchmäht
wurde", ſagte er: Dich ſchmähe ich nicht, deine Haare aber lobe ich,
daß ” ſie einem ſchlechten Kopfe” entflohen ſind". – Den Unver
nünftigen " ſchaden die Lobredner" ſehr ". – Bemühe* dich nicht,
no.vuaôia. * ösFióg. * ögöiog. “ év navt örup. * ölxm.
"ünég, Gen. " .éyo. * vxco. " ngóg, Acc. ” oöogéo. “ pa
'axg0g. * ört. * xgariov. “ Expevyo. * äovverog. “ die Lobenden.
18
” usyaa, roſa. ögéyoua.
22 Accuſativ.

einen Freund zu erwerben, der weder ” deinem Leibe noch deinem


Geiſte Gutes erweiſen kann. Es iſt gleichviel”, einem Undankbaren ?“
Wohlthaten erweiſen” und einen Todten” ſalben *. – Als An
tiſthenes einſt hörte, daß ihm Plato Schlechtes nachrede, ſagte er:
Es iſt königlich, Gutes zu thun und ſich Schlechtes nachſagen zu
laſſen”. – Krito ſorgte ſo für (Gen.) Sokrates, daß demſelben nie
etwas von dem Nothwendigen fehlte ”. – Der Staat der Athener
kümmerte ſich” um (Gen.) andere Undankbarkeit * nicht, ſondern
ließ” es geſchehen, daß (Part.) diejenigen, welche Wohlthaten
empfangen hatten", keinen Dank erſtatteten *; wenn * aber einer die
Eltern nicht ehrte”, ſo legte * er dieſem Strafe * auf und duldete *
nicht, daß er ein Amt bekleide”. – Auf die Frage, wie man ſich
wohl am beſten an ſeinem Feinde rächen möchte, antwortete Dio
genes: Wenn man ſelber gut und rechtſchaffen wird.
* ujte. " oog. “ dy&gtorog. * eisgyszéo. * vex9ög. “ uvglCo.
25
male audire. * Enteiro. " énius oua. “ dy«gotia. ” negt
ogco, überſehn. "ei naoyo. * äztoöiöout. * si, Opt. * Gagatsvo.
“ Entzlómut. * öixn. * &co. " ägyo.
18.

Pythagoras trug ſeinen Schülern auf, nur vor einem unbluti


gen" Altare ſich niederzuwerfen ?. – Aſtyages ſetzte * große Hoffnun
gen auf Kyrus, daß er ein Mann ſein werde, fähig, den Freunden
zu nützen, den Feinden zu ſchaden*. – Scaurus war der Feind und
Ankläger" des Domitius. Zu " dieſem nun kam vor der Gerichts
verhandlung" ein Sklave des Domitius und ſagte, er habe ° ihm
etwas mitzutheilen", was ihm unbekannt wäre". Der aber ließ?
ihn nicht reden, ſondern ergriff” ihn und ſchickte ihn zu ° ſeinem
Herrn zurück. – Die Söhne des Herakles kamen fliehend vor der
Feindſchaft des Euryſtheus nach Athen, in der Meinung", daß dieſe
Stadt allein fähig ſei, für " das, was ihr Vater allen Menſchen
Gutes erwieſen, Dank zu erſtatten”. – Als Herakles das Land des
1 2
ävaluaxzog. ngooxvvéo. * éyo, Gr. § 14 A. 3. * äruäo.
xaznyogog. “ ºrgóg, Acc. " ngó. * öixm. "éyo. " unvvo. “ av
Gavo. * 8co. * ov/außavo. “ vouiLo. “ örtég, Gen. " äno
öiöout.
Accuſativ. 23

Augeas vom (Gen.) Unrath” gereinigt hatte", weigerte ” ſich dieſer,


ihm dem Lohn dafür zu entrichten" und traf Anſtalten”, ſich
gegen Herakles zu vertheidigen”, wenn ” er gegen ” ſein Land zu
Felde zöge. – Den Tempel der Athene in Lindus ſollen die Töchter
des Danaus gegründet haben *, in dem ſie dort landeten ”, als ſie
vor den Söhnen des Agyptus entflohen”. – Auf die Frage, wie
die Schüler wohl vorwärts kommen ” möchten, antwortete Ariſto
teles: Wenn * ſie denen, die ihnen voraus ſind”, nachſetzen” und
auf die, welche zurück ſind", nicht warten”. – Während * die
perſiſche Flotte vor * Magneſia lag”, brach” ein furchtbarer Sturm
über (Dat.) ſie herein, der viele Schiffe und Menſchen zu Grunde
richtete; nur diejenigen blieben unverſehrt”, welche dem Sturme
zuvorkamen, indem ſie die Schiffe ans Land zogen *. – Der Phi
loſoph Demonar ſchien in (Dat) ſeinem Außern” und der Einfach
heit" ſeines Lebens dem Diogenes nachzueifern *. – Es wird mir
immer bezeugt werden”, ſagte Sokrates, daß* ich nie * einem Men
ſchen unrecht gethan habe.
" xóngog, . “ kaBaigo. * oöx áFuóo. " tagaoxsváZoua.
21
äuüvouat. * ei, Opt. * ëni, Acc. “ iögöouat. “ tgooégo.
* ätoöögäoxo. " ngoxónto. * éár. ” ngoéyo. "ötoixo (zuvo).
31 32 35
Üotsgéo. ävauéro. * év 6. * Ev. óguéo. * tunintoo.
" ºtsgieut. * ävaoncéo, äréxo, Aor. " oyñua. " Ögozovm. " nº do.
42uagzvgé00. * ört. “ keinem der Menſchen je. Gr. § 123.

19. Gr. § 23.


Demetrius der Phalereer ſagte: Die Jünglinge müſſen ſich zu
Hauſe vor ihren Eltern, auf der Straße vor denen, die ihnen be
gegnen?, in der Einſamkeit" vor ſich ſelbſt ſcheuen. – Die Verſtän
digen gewinnen“ mehr von " den Unverſtändigen als die Unverſtändi
gen von den Verſtändigen. Denn dieſe hüten ſich vor den Fehlern
jener, jene aber ahmen die guten Eigenſchaften" dieſer nicht
nach. – Etwas Schlechtes ſollſt du weder thun noch ſagen, auch
nicht wenn ? du allein biſt, ſondern lerne dich weit ° mehr vor dir als
vor andern ſchämen. – Der Philoſoph Zeno pflegte * beim Kappern
ösi. " änavráo. * égnui«. * ope Éco ich nütze, alſo oqeoöuat
man nützt mir, ich gewinne. * örtó, Gen. " ägern. ' unö 8äv. * to v.
" durch das Imperf. auszudrücken.
24 Accuſativ.

ſtrauch" zu ſchwören, wie Sokrates beim Hund. – Als Ariſtoteles


geſchmäht wurde, weil er einem ſchlechten Menſchen ein Almoſen" ge
geben hatte, ſagte er: Mit dem Menſchen, nicht mit ſeinem Charakter
habe ich Mitleid gehabt”. – Auf die Frage, warum ſich die Spar
taner im Kriege muthig den Gefahren unterziehen", antwortete Po
lydorus: Weil ſie gelernt haben, vor dem Feldherrn Achtung“, nicht
Furcht" zu hegen. – Als Pauſanias nach" der Schlacht bei"
Platää die prachtvolle" Einrichtung" des Mardonius ſah, welche ihm
Xerxes bei ſeiner Flucht ” aus Griechenland zurückgelaſſen, befahl er,
erſtaunt" über die Herrlichkeiten”, daß ſeine Aufwärter” eine la
koniſche Mahlzeit bereiten ſollten. Dann berief* er die Heerführer
der Hellenen und ſprach: Ich habe euch verſammelt”, um ” euch die
Thorheit dieſes Fürſten der Meder zu zeigen, der ein ſolches Leben”
hatte und zu * uns kam, um ” uns, die wir ein ſo ärmliches”
haben, desſelben zu berauben.
10 11 13
xattragg, sog. égavog, ov. * 88éo. örtouéro. “ alöéo
/ua. * qoßéoua.
qoß80u “ luusrc, Acc. " ér. " to vrsig.
m ” kataoxsvj.l
” fliehend. * 8xt.zzouat.
zzou * dy«Góv.
y *ötcxovog. “ lu
uszaztéuztouat.
uzzou
* ovvayo. * oög, mit Part. Fut. * öiaza. * ºrgóg, Acc. * öiCvgóg.

20. Gr. § 24.


Die Unenthaltſamen, ſagte Sokrates, ſind in der ſchlimmſten
Knechtſchaft. – Als Pyrrhus, der König von Epirus, die Römer
zweimal beſiegt hatte, wobei er viele ſeiner Freunde und Heerführer
verlor, ſagte er: Wenn ? wir noch in einer Schlacht die Römer be
ſiegen (Aor.), ſind wir verloren. – Lykurgus verhinderte die Spar
taner, im Fauſtkampfe* und Pankratium * aufzutreten", damit ſie
nicht einmal im Spiele" zu unterliegen ? ſich gewöhnten. – Als
einem bange war" vor der Reiſe” von Athen nach Olympia, ſagte
Sokrates: Was iſt dir bange vor dieſer Reiſe? Gehſt du nicht auch
zu Hauſe faſt!" den ganzen Tag herum ? Wenn "* du die Gänge“*,
die du in fünf oder ſechs Tagen machſt!", aneinander ſetzeſt!“,
wirſt du leicht von Athen nach Olympia kommen. – Wenn** du ein
öovevo. * écy. * ºrvyuj. * tayxocºrtov. * äyovlLouat. “ ſpie
lend (naiCo). " änsunsiv. * poßéoua. " ööög, togela. “ oxsöóv.
“ztegtrazéo. * ei, Opt. * msginazog, ov. * Exreivo, Aor. “ si.
Accuſativ. 25

ſorgenloſes' " Leben führen willſt, ſo denke!" das, was eintreten!"


wird!", als*" ſchon eingetreten. – Periander gelobte?", wenn ? er in
den olympiſchen Spielen mit (Dat) dem Viergeſpann ” ſiegen würde
(Aor.), eine goldene Statue zu weihen ”. Als er nun ſiegte und
kein Gold hatte, nahm * er bei * einem Feſte” den Frauen allen
Schmuck weg und ſchickte das Weihgeſchenk”.
16 18
äºvnog. " of oua. ovußaivo. " uéko. ” oög. “ eüxo
22 23
uſk.
f
7éðgunnor.
A 9
ävatiGmut. äpagéouat. * xatc, Acc.
24

27
* éogr. dräÖnua.

21.

Als einige zu Diogenes ſagten: Du biſt alt, ruh? nun ein


mal * aus! ſprach er: Wie *? Wenn * ich in der Rennbahn gelaufen
wäre, müßte ° ich am 7 Ziele" auslaſſen ? und nicht noch mehr mich
anſtrengen ?? – Die Meſſenier ergaben!" ſich den Lakedämoniern,
nachdem ſie im Ganzen!! zwanzig Jahre Krieg geführt hatten, im
erſten Jahre der vierzehnten Olympiade, als Dasmon aus Korinth in
der Rennbahn Sieger war. – In Griechenland beſtand * ein Geſetz,
daß die Bürger ſchwören ſollten, einträchtig zu ſein!" und alle
ſchwuren dieſen Eid. – Sokrates war ſo gerecht, daß er niemand auch
nur!“ einen geringen! * Schaden zufügte. " , wohl aber den größten
Nutzen denjenigen brachte 7, die mit (Dat) ihm umgingen!". – Den
Philoſophen Demonax fragte einſt jemand, welcher Sekte!" er in der
Philoſophie anhänge”. Dieſer aber ſprach: Wer hat dir denn geſagt,
daß ich ein Philoſoph bin? Und weggehend lachte er recht? herzlich”.
Als nun jener fragte, worüber” er lache, ſprach Demonar: Es ſchien
mir lächerlich * zu ſein, daß * du glaubſt *, man erkenne” die Phi
loſophen am ” Bart °, da du doch ſelber keinen haſt. – Euagoras
machte die Perſer ſo überdrüſſig” des Kriegführens, daß ſie gern *
Frieden ſchloſſen *.
ngóg, Acc. * civimut, Aor. * jöm. * 7i öé. * si, Ind. Aor.
* éöst. " zzgóg, Dat. " réog. * éntzeivo, Aor. " nagaöiôout.
" Gr. § 5, 5. * *siuat. * öuovoéo. * = nicht einmal. “ Gr. 24
A. 3. “ Banro. " oqs so. * ygaouat. “ aiosog. " concéLouat
(r). * ua a. * jövg. * zi. * yeolog. * si. * äEtöo. " givo.
* änó. * toyov, ovog. ” uninmut. " áousvog. * Gr. § 24 A. 1.
26 Accuſativ.

22. Gr. § 25.

Kyrus ſoll von ſehr ſchönem Außeren" , ſehr menſchenfreund


lichem ? Geiſte, ſehr lernbegierig * und ehrgeizig“ geweſen ſein, ſo
daß er ſich dem Lobe zu Liebe " jeder Gefahr unterzog °. – Diejeni
gen, welche ſich körperlich 7 wohl befinden", ſagte Sokrates, ſind ge
ſund” und ſtark!", und viele retten ſich dadurch mit Ehren!* aus
den kriegeriſchen Kämpfen und entrinnen allen Gefahren; viele helfen
ihren Freunden und nützen!* dem Vaterlande und erwerben dadurch
großen Ruhm und bringen!“ ihr übriges Leben vergnügter!" hin. –
Auf die Frage: Wer iſt glücklich? antwortete Thales: Derjenige, der
geſunden Leibes und gebildeten. * Geiſtes iſt. – Ariſtippus, ein Ky
renäer von Geburt, kam in Folge 7 der Berühmtheit! * des Sokrates
nach Athen. – Sokrates entging"" durch ſeine Hinrichtung” dem be
ſchwerlichſten Theile * des Lebens, in welchem alle ſchwächer wer
den ” am Geiſte. – Einige behaupten, daß Plato, der früher von *
ſeinem Großvater Ariſtokles hieß, ſeinen Namen erhalten habe?“, weil
er eine breite Stirne hatte ”. – Bias ſtarb auf folgende Weiſe: Als
er ſchon hochbejahrt ” für ?" jemand einen Prozeß geführt hatte”,
legte ” er, nachdem er die Rede beendet", ſein Haupt in den
Schoß" ſeines Tochterſohnes ”. Nach dem auch der Gegner * ge
ſprochen und die Richter den Spruch“ gefällt hatten", fand man ihn
todt im Schoße ſeines Enkels ”. – Der Philoſoph Krates war von
häßlichem Außeren" und wurde verlacht*, wenn er körperliche
Übungen machte". Er aber pflegte zu ſagen: Sei getroſt*,
Krates! Dieſe da, die dich jetzt verlachen, wirſt du einſt von Krankheit
eiôog. * quävGgorog. * qlou«Gng. * qt öztuog. * Erexa. * örro
uéro. " am Körper (Plur.). * eöéyo. * öytaivo. ” loyöo. “ öla,
mit Acc. des entſprechenden Pron. * 8öoymuóvog. * süegyeréo. “ öuaLäo.
" jörg. " natösio. "xard, Acc. * x.éog, ovg. * äztoeino. " Ga
vazóo. " zó dyGavózarov. ” ustóouat. * äró. “ uszoroucLo, ich
nenne anders. * breit (ztartg) in Hinſicht auf die Stirne (uéronov)
war. * örtégymgog. ” örtég, Gen. * öixny syo. " änoxivo. "xara
navo. * köaog, ov. * ö zñg Gvyatgóg vióg. * évavriog. “ pñgos,
ov. " pégo. * yeao "7vuváZoua “ Gaggéo.
Accuſativ. 27

zuſammengezogen” ſehen, dich glücklich preiſend", ſich ſelber aber an


klagend" wegen * ihrer Trägheit *.
"ovonäo. " uaxaglio. “ uéuqouat, airudoua. " ni, Dat.
* ägyia.
23.

Worin unterſcheidet ſich ein unenthaltſamer Menſch von (Gen.)


dem unvernünftigſten Thiere? Denn wer auf das Beſte nicht?
ſieht *, und* immer nur das Angenehmſte auf jede Weiſe zu thun
ſucht, worin ſollte der ſich von (Gen.) dem dümmſten * Vieh" unter
ſcheiden? – Kyrus fragte einſt ſeinen Großvater: Sage mir, Groß
vater, wenn " einer deiner Diener dir entläuft (Aor.) und du er
wiſcheſt” ihn, was wirſt du mit ihm anfangen ”? Was anderes, ſagte
er, als ihn binden und zwingen zu arbeiten? – Der Fluß Marſyas
iſt fünfundzwanzig Fuß breit. – Zu Tarſi, einer Stadt Ciliciens,
war die Reſidenz des Königs der Cilicier; durch dieſe Stadt floß ein
Fluß, Namens Kydnus, zwei Plethren! " breit. – Philippus von Ma
kedonien galt nicht bloß für tüchtig im Kriegsweſen!", ſondern er
ſchätzte!* auch die Bildung ſehr hoch"*. – Als ein bettelarmer!“
Menſch behauptete, daß die in die Myſterien Eingeweihten!"
nach dem Tode glücklich ſeien, ſprach ein Lakedämonier: Warum
ſtirbſt du denn nicht auf's ſchnellſte " ? – Demoſthenes ſagte einſt:
Von den Rednern, die für! * Philippus ſprechen, werden einige ſchnell
aus armen reich, ihr aber im Gegentheil!" aus reichen arm. –
Konon machte"* die Feldherren des Perſerkönigs darauf aufmerk
ſam, den Krieg gegen” die Lakedämonier nicht zu ?" Lande, ſondern
zu Waſſer zu führen. Da ſie ſich dazu ” bereden ließen”, wurden
die Lakedämonier zur See beſiegt?“ und der Hegemonie * beraubt ?".
– Kyrus ſchickte die Königin von Cilicien aus Lykaonien auf dem
kürzeſten ” Wege nach Cilicien. – Am * Fluſſe Tigris war eine
große Stadt, Namens Lariſſa, welche vor Alters ” die Meder be
1 3
duaÖig. * um. * oxonéo. * öé. * äqgov. * Bóoxnua, Plur.
" écy. * außavo, Aor. * Yoaouat. "zt.éôgov. “za noauxä. * 7t
uäo. * ua tot«. “zrzoyóg. “ uvéo. “ uercé, Acc. " Gr. § 25
A. 4. * örtég, Gen. " ööckoxo. " ºrgóg, Acc. * xard, Acc. * Gr.
§ 25 A. 3. ” teiöoua, Aor. Gr. § 131 A. 4. “ tazavavuayéo.
“ dgyñ. “ atootegéo. " zayvg. * agóg, Dat. * ró zza auor.
28 Accuſativ.

wohnten. Die Mauer derſelben war fünfundzwanzig Fuß breit und


hundert Fuß hoch.
24. Gr. § 26.
Diejenigen, welche die von Gott gegebenen Geſetze übertreten,
erleiden ? Strafe, der zu entgehen dem Menſchen auf keine Weiſe
möglich iſt. – Die nach (Gen.) Lob (Pl.) Begierigen * müſſen * gern
ſich jeder Mühe und jeder Gefahr unterziehen". – Der Fluß Mäan
der iſt zwei Plethren breit; über dieſen ſetzte Kyrus und zog dann
durch Phrygien nach Koloſſä, einer wohlhabenden" und großen Stadt.
– Der Thebaner Köratades ging in Griechenland umher und bot
ſich an 7, wenn" eine Stadt oder ein Volk eines Feldherrn bedürfte.
– Die Landſchaft von Skillus °, wo Xenophon als Verbannter lebte . ",
durchfließt !! der Fluß Selinus!“. – Die Argonauten kamen, an
dem Fluſſe Thermodon und dem Gebirge Kaukaſus vorbeifahrend!",
an den Fluß Phaſis im !“ Kolcherlande. – Ariſtagoras, der Jonien
vom Perſerkönig abtrünnig gemacht hatte!", kam durch!" die Thra
cier um, er und ſein Heer, als er eine Stadt der Thracier um
lagerte.
“ ziômut (man beachte, daß für zéGetua gewöhnlich xeiuat gebraucht
wird). * öiöout (öixmv). * égaorjg, oö. * äycyxm (8otiv). “ üztoôvouat.
“ eööaiuov. " étayyé oua. * si, Opt. * 2x Movyria yñ. " öuáyo.
"ötéFetut. ** 2sºuvoig, oövzog. * tagazt.éo, Aor. “ Gr. § 15.
“ äqlotmut. “ örtó, Gen.
25.

Necho , König der Agyptier, ſchickte Phönicier aus dem arabi


ſchen Meerbuſen ? auf (Dat.) Schiffen ab, mit dem Auftrage*, auf
dem Rückwege* durch die Säulen" des Herakles in das nördliche"
Meer zu fahren" und ſo wieder nach Agypten zu kommen. Sie
brachen alſo aus dem rothen" Meere auf und befuhren ? das ſüd
liche ° Meer und gelangten nach Verlauf !" zweier Jahre im dritten
Jahre um die Säulen des Herakles herumbiegend, nach Agypten;
und ſie behaupteten, daß ſie beim Herumſchiffen ** um Afrika die
Nexo. * xóztog. * évré oua, Aor. “ sig zó ónioo. * orjm.
* ngóg ägxrov. " näo. * égvögóg. " ngóg usomußglav. "öté0Youat.
“ xaunto (asg) zt. “ regunso.
Accuſativ. 29

Sonne zur rechten Seite bekommen **. – In dem Euthydemus mit


dem Beinamen der Schöne viele Schriften von den berühmteſten Dich
tern und Sophiſten ſammelte !“, glaubte er auf die rechte Weiſe
nach der Weisheit zu ſtreben **. – Diejenigen, welche gegen !"
Troja zu Felde zogen, hielten !" ſich zehn Jahre mit * * einer einzigen
Stadt auf, diejenigen dagegen, welche den Kerres beſiegten, ſchlugen !"
in kurzer Zeit die Macht von ganz Aſien nieder und retteten nicht
bloß ihre eigenen Vaterſtädte, ſondern befreiten auch ganz Griechen
land. – Als Kyrus, die Griechen muſternd?", an allen vorbeigefahren
war?", ließ er ſeinen Wagen vor ” der Mitte der Phalanx halten *
und befahl, daß die ganze Phalanx die Waffen fällen * und an
rücken * ſollte. Als nun die Trompete ertönte ”, fällten alle die
Waffen und rückten an.
13
eig zd ösZud yo, Aor. “ ov/ youat. “ uéretut. “ ni, Acc.
" ölargißo. “ nsgi, Acc. " katato.euéo. " Gsogéo, Feráo.
“ tageaüro. * agó. * ornu, Aor. “ agoßäÄoua, Aor. * ént
yogéo, Aor. * Gr. § 7 A. 1.

26. Gr. § 27.


Man muß dem Freunde Gutes thun, damit er uns noch mehr
befreundet werde, den Feind aber zum Freunde machen. Denn man
muß ſich hüten vor dem Tadel" der Freunde und vor den Nachſtel
lungen ? der Feinde. – Der Philoſoph Antiſthenes rieth den Athe
nern, ihre Eſel durch einen öffentlichen Beſchluß für Pferde
zu erklären”. Als man * dies ungereimt * fand", ſagte er: Nun 7, es
werden ja bei" euch auch die Feldherren, ohne etwas gelernt zu
haben”, bloß durch die Wahl!" dazu gemacht ! !. – Alle Römer,
welche in den Kriegen Hannibals in Gefangenſchaft gerathen waren **
und in Griechenland als Sklaven dienten **, kauften * die Griechen
los und gaben ſie dem T. Quinctius Flamininus zum Geſchenke. –
Auf die Frage: Für was hältſt du das Alter? antwortete Solon:
Für den Winter des Lebens. – Diogenes ſagte, die Medea ſei eine
" póyog, ov, Plur. * Enßov. " pmqiLoua. “ die Leute. * äko
yog. " 7éouat. " ( ja umjv. * nagá, Dat. " nichts gelernt habend.
" gewählt (gegorovéo, Aor.). " yyvoua. " äAloxouat. “ öovevo.
“ éForéouat.
30 Accuſativ.

Weiſe und keine ** Giftmiſcherin !" geweſen; ſie habe nemlich weich
liche und durch!" Uppigkeit * am Leibe geſchwächte ! " Menſchen ge
nommen” und in den Gymnaſien abgehärtet ” und ſo kräftig ge
macht. Daher” habe ſich von ” ihr das Gerücht * verbreitet”,
daß ” ſie das Fleiſch der Menſchen koche” und ſo ſie wieder jung
mache. – Euagoras machte die Bürger aus Barbaren zu Griechen,
aus feigen Leuten zu kriegeriſchen, aus unberühmten zu berühmten.
Und obwohl ihm die herrlichſten und größten Vorbilder ” hinter
laſſen waren, zeigte er ſich doch um nichts” geringer" als jene.
“ ä.?' oö. “ qaouaxig, löog. " öró, Gen. " zovqj. * öta
qôeigo. *" außävo. * ölanovéo. * öôev. * tsgi, Gen. * öóFa.
* öéo. * ört. " #po). * nagelösuyua. * oööév. " xazaösig.

27. Gr. § 28.


Als der Cyniker Thraſyllus den Antigonus um eine Drachme
bat, ſagte dieſer: Ei”, eine Drachme zu geben iſt nicht königlich! Und *
da jener ſagte: Nun *, ſo gib mir ein Talent! ſprach er: Ei, ein
Talent zu nehmen iſt nicht cyniſch". – Der Philoſoph Antiſthenes
ſagte, die Henker" ſeien gottesfürchtiger als die Tyrannen. Und da
ihn jemand um den Grund 7 fragte, ſprach er: Weil von den Henkern
die Verbrecher", von den Tyrannen aber Unſchuldige ° bei Seite ge
ſchafft werden !". – Die Sonne geſtattet dem Menſchen nicht, ſie
genau zu ſehen, ſondern wenn "* einer es verſucht ſie keck** anzu
ſchauen, beraubt ſie ihn der Sehkraft *. – Diogenes bat einſt den
Plato um drei Feigen aus ſeinem Garten !". Da ihm dieſer einen
Scheffel!" ſchickte, ſagte er: So machſt du es auch, wenn du um
etwas gefragt wirſt (Aor.); du gibſt eine endloſe Antwort "". –
Sokrates verlangte "* von niemand einen Lohn für (Gen.) ſeinen
Unterricht *; denn er glaubte, daß derjenige, der von ” dem nächſten
beſten? Geld annehme, einen Herrn über (Gen.) ſich aufſtelle” und
in der ſchimpflichſten Knechtſchaft lebe”.
* ögayuj. * äÄcé. * öé. * oöxoöv. * xvvtxóg. * öruog. ' airla.
* dötxé60. * ſolche, die nichts (unöév) verbrochen (äuagravo, Präſ).
" 'vatgéo. “ éatzgézto. * cy. * cºvaöög. “ öºptg. “ xfºtog, ov.
“ uéöuvog, ov. " uvgia änoxglvouxt. * ngarzoua. " ovvovoia.
” tragó, Gen. " ö zvgov. * xaGiormut. * öovsöo.
Accuſativ. 31

28.

Weil ſich der Philoſoph Bion jedes Schmuckes der Rede be


diente ?, ſagte Eratoſthenes, daß er zuerſt der Philoſophie bunte
Kleider * angezogen habe (Aor.). – Schon oft haben Leute, welche
theils* in Folge einer Verleumdung”, theils aus * Argwohn 7 ein
ander fürchteten, in dem ſie zuvorkommen wollten, ſolchen Menſchen
heilloſe" Uebel zugefügt, die ihnen nichts derartiges thun wollten. –
Kyrus hat den Medern die Herrſchaft entriſſen ? und ſie den Perſern
verſchafft !". – Aſklepius ward bei dem Kentauren Chiron aufge
zogen und von dieſem in der Arzneikunde * und in der Jagd * un
terrichtet. – Wenn der älteſte Sohn des Perſerkönigs zweimal ſieben
Jahre alt war, übernahmen ihn die ſogenannten Prinzenerzieher **;
es waren dies auserleſene "* Perſer, vier an Zahl!", der weiſeſte,
der gerechteſte, der beſonnenſte und der tapferſte. Von dieſen unterrich
tete ihn der eine in der Geheimlehre !" des Zoroaſter, der andere in
der Gerechtigkeit, der dritte ! * in der Enthaltſamkeit *, der vierte ! *
in der Tapferkeit. – Nach?" Anyſis?" ſoll ein Prieſter des Poſeidon,
Namens Setho”, König in Agypten geworden ſein. Nach deſſen
Tode ſtellten * die Ägyptier zwölf Könige auf, indem ſie das ganze
Land in zwölf Theile theilten. Dieſe bauten das Labyrinth *.
1 3
stöog, ovg. * ygdoua (Dat.). * cyGurcé, öv. “ oi uév – oi öé.
* éx. * öaßor. " Öztopia. * ärjxeorog. " &pagéouat. " xtdouat.
11 13
nagó, Dat. * latguxi. xvvnyettkj. “ ßagiato tatöayoyoi.
* Ex4yo. * Gr. § 3, 3. ” uayela. " Gr. § 1 a. " ooq.gooüvm.
" uerd, Acc. * Avvotg. * 2sGov, övog. * xaGioraua. * Aaß -
gtyGog, ov. -

29. Gr. § 29. 30.


Die Städte der Moſynöken ! waren in der Regel ? achtzig Sta
dien von * einander entfernt, die einen mehr, die anderen weniger.
– Der Philoſoph Bion unterrichtete einige Athener, die in Rhodus
die Rhetorik* ſtudirten", in der Philoſophie. – Als einer ſagte, daß
er einen weiten " Weg gemacht habe" und davon ganz erſchöpft ſei",
Mooivoxot. * die meiſten, Gr. § 47 A. 2. * änó. * rd öyro
guxa. * äoxéo.
5 * uaxgóg. " nogevoua. * nagatelvo, Aor. Paſſ.
32 Accuſativ.

fragte ihn Sokrates, ob er auch eine Laſt 9 getragen habe. Bei Gott,
nein!", ſagte er, nur !! meinen Mantel. Gingſt du allein, fuhr *
Sokrates fort, oder folgte "* dir ein Bedienter **? Es folgte mir ein
Bedienter. Leer ** oder etwas tragend? Ja bei Gott, er trug die
Decken !" und die übrigen Geräthe 17. Und wie iſt er von 1 * der
Reiſe weggekommen !"? Mir ſcheint, beſſer als ich. Wie nun ”,
wenn ? du ſein Gepäck” hätteſt tragen müſſen”, wie glaubſt du, daß
du dann beſtellt wäreſt *? Schlecht, bei Gott, oder vielmehr *, ich
hätte es gar nicht” tragen können. Wie ſchickt” ſich das für einen
durch Gymnaſtik geſchulten ” Mann, weniger ertragen ” zu können
als der Sklave? – Ein Lakedämonier, der als Geſandter nach Aſien
kam, ſagte, als man ” ihm ein feſtes Kaſtell ” zeigte*: Bei den
Göttern, eine ſchöne Frauenwohnung.
" qogziov. " oöx éyoys. " äÄc. “ qmut. " äxoovGéo. “ zó
ſovºog. “ eróg. “ orgosua, zog. " oxsöog, ovg. * 8x. * dztal arro,
Pf. Act. " zi oöv. * si. * éöst. * ötaziºmut, Aor. Paſſ. S. Vor
übg. III. A. “ ué.ov öé. “ oööé. * = iſt Sache eines 2c. " coaéo.
" novéo. * = die Leute. " zeiyog. " étuösixvvut.

Gemiſchte Beiſpiele über den Accuſativ.


Z0.

Euagoras ſchwang ſich aus einem Privatmann zu einem Ty


rannen auf. Als er mit (Dat) dem Perſerkönige in Feindſchaft ge
rieth , vertheidigte ? er ſich ſo rühmlich gegen ihn, daß dieſer Krieg
unvergeßlich * geworden iſt; als er aber mit (Dat) ihm verbündet“
war, bewies er ſich um (Dat.) vieles nützlicher als die anderen. –
Die Stadt Rom iſt gewiſſermaßen durch (Dat.) Krieg entſtanden und
groß geworden". – Der Philoſoph Demonax war ein Cyprier von
Geburt. – Die Stadt der Athener unterzog ſich ° allein den größten
Gefahren gegenüber ? der Macht des Euryſtheus. – Alkibiades ſagte
einſt: Die Lakedämonier thun nichts Auffallendes”, indem ſie im
Kriege furchtlos ? ſterben. Sie entfliehen ja!" dadurch ihrem elen
xaGiormut. * äuüvoua. * äeluymorog. “ oüuuayog. “ ovvavFävo.
/
\
6 ügiotauat. " argóg, Acc. * nagäöoFog. " áösóg. " 70.9.
Accuſativ. 33

den Leben !!. – Kyrus ſuchte, ſowohl wenn ** ihm jemand Gutes,
als wenn ihm jemand Böſes zufügte, dieſen zu überbieten *. Wenn **
er einen ſah, der ein tüchtiger !“ Wirthſchafter * war auf gerechte
Weiſe !", nahm er dieſem nichts, ſondern gab"" ihm noch mehr dazu.
Deßhalb "* arbeiteten auch die Leute gern und verbargen vor Kyrus
nicht, was ſie ſich erworben hatten. – Als ein Spartaner, von einem
Pfeil getroffen **, daran war ” zu ſterben, ſagte er: Daran liegt
mir nichts?“, daß ” ich ſterben ſoll (Fut.), aber daß ich ſterben ſoll
durch” einen Bogenſchützen * und ohne * etwas vollbracht zu haben.
– Es iſt mir nicht unbekannt”, daß” die Veranlaſſungen” der
meiſten Kriege geringfügige ” geweſen ſind. – Kerres theilte ſein
Landheer ” in drei Theile und befahl, daß jeder ” einen andern Weg
gehen ſollte.
“ zaauntogia. * ei, Opt. “ vtxco. * östvog. * oixovóuog“
* 8x roö öxaiov. " ngooöiöout. * öote. Wenn es in dieſer Weiſe
den Satz anfängt, kann es nicht mit dem Inf. verbunden werden.
* zoFewo. ” ué.o. “ uéat, Gr. § 25 A. 3. * ört. * örtó, Gen.
* zoFötig. “ nichts vollbracht habend (ötangdtroua). * .avdavo, Pf.
27

ägyi. * 8öxataq góvmzog. “ zte og ozgatóg. " á og, Gr. § 120.


Z1.

Als Philippus in der Schlacht bei ! Chäronea geſiegt hatte, ge


riethen * die Griechen in gewaltige * Furcht vor ihm und die meiſten
ergaben * ſich ihm. – Klearchus vertrieb" die Thracier aus dem Cher
ſones, welche den dort wohnenden" Griechen das Land entreißen
wollten. – Die Athener tödteten die nach Arkadien abgeſchickten Ge
ſandten, als ſie einen andern Weg und nicht den vorgeſchriebenen 7
genommen hatten", wiewohl ° ſie ihren Zweck erreichten". –
Der Maler Dionyſius ahmte, abgeſehen" von der Größe, die Kunſt
des Polygnot nach. – Wenn du den Schlechten Gutes erweiſeſt, wird
es dir ebenſo gehen **, wie "* denjenigen, welche fremde Hunde füt
tern **. Denn dieſe bellen * * diejenigen, die ihnen etwas geben,
éti, Dat. * xat«trºjooo, ich gerathe in Furcht. * öeuróg. * yyst
giCo. * Feaüro. * éroxéo. " tgoorczzo. * égyou.at. " kaittag mit
Part. "xarog0öo. “ztjr. “ zd «ürd noyo. " öonsg. “ otriLo.
* öaxréo.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 3
34 Accuſativ.

ebenſo an, wie die nächſten beſten ! *; und die Schlechten vergehen
ſich!" an denen, die ihnen nützen, ebenſo, wie an denen, die ihnen
ſchaden. – Euthydemus mit dem Beinamen der Schöne ſagte zu So
krates: Bei den Göttern! ich glaubte mich einer Philoſophie zu be
fleißen **, durch!" welche ich in dem, was einem rechtſchaffenen ?"
Manne zukommt”, unterrichtet zu werden hoffte. – Diogenes ſagte:
Die Menſchen ſammeln ſich” in den Städten, damit ſie von den
Auswärtigen ” nichts zu leiden haben”, ſie ſelber aber thun einander
das Argſte an, wie ” wenn ſie dazu” ſich verſammelt hätten. –
Es iſt dasſelbe, eine Schlange aufzuziehen und einem Schlechten Wohl
thaten zu erweiſen; bei ” keinem von beiden erzeugt” die Gefälligkeit
Wohlwollen. – Halte mehr für deine Freunde diejenigen, welche
dem Geiſte, als diejenigen, welche dem Leibe nützen.
16 17
ó zvyov. áötxéo. “ quº.ooopéo. "ötcé, Gen. ” zaög
21
xäyaÖög. ngoojxo. * ovyégyou.at, Gr. § 14 A. 2. * oi éZoºey.
24
dötxéouat. “ oög, mit Part. (Perf.). * én zoüro. " ztage, Dat.
* yevváo.
32.

Als Sokrates einſt gefragt ward, wodurch die Athener ihre


alte ? Tüchtigkeit wieder erlangen" könnten, ſprach er: Das
ſcheint mir nicht dunkel*; wenn ſie ſich den Beſtrebungen " ihrer
Vorfahren widmen ", ſo werden ſie um nichts ſchlechter" werden als
jene; wenn aber auch das nicht", ſo werden ſie, wenn ſie wenig
ſtens" denjenigen nachahmen, welche jetzt die erſten ſind", um
nichts ſchlechter werden als dieſe. – Als einige meinten und ſagten,
die Macht ? der Römer ſei nun ” geborgen *, nach dem Karthago
zerſtört" und die Achäer unterworfen wären", ſprach Naſika: Jetzt
ſind wir erſt " in Gefahr", da wir niemand übrig gelaſſen haben,
vor dem wir uns zu fürchten oder zu ſcheuen hätten ”. – Xanthippe
ſagte, daß bei den zahlloſen ?" Wechſelfällen”, die Athen trafen”,
des Sokrates Miene”, wenn er aus dem Hauſe ging und zurück
3 4
was thuend. * ägxaiog. * ävaaußcºvo. ärtóxgvpog. * écy.
0 11
* Entrijöevua. "ärttnöevo. * oööèv zeigov. * el öè uñ. 7é. 7tg00
1 R.
zevo. rä ngoyuara. " jöm. “ év dopast yyvouat. 15ävatgéo.
* öov6co. " vöv uèy oöv. * ézttopalog égo. ” durch den Conjunct.
deliberat. " uvglot. “ uszaßoj. * karégo. * tgóoozrov.
Accuſativ. 35

kehrte, immer die gleiche war. Er war immer heiteren * Sinnes”,


über jede Traurigkeit und jede Furcht erhaben”. – Als jemand
ſagte, es ſei etwas Großes, deſſen theilhaftig zu werden”, was man
ſich wünſcht”, ſagte Sokrates: Aber noch größer iſt es, von vorn
herein” nichts" zu wünſchen. – Als die Malerkunſt * gewiſſer
maßen noch in den Windeln * lag*, bildeten * die Maler die Ge
genſtände * ſo mangelhaft” nach, daß ſie darüber ſchreiben " mußten:
Dies iſt ein Rind, jenes ein Pferd, dies ein Baum.
24 26
isog. * öurota. (ttrög).
xpeirrov zvyyivo. 7toGéo).
27

* Gr. § 25 A. 4 " unöér. " gaqtzrzéym. * ortógyarov. *siut.


34 36
sixcº'o. * Lqov. äzéxvog. " ézt;g&qo (zur).

33.

Der Geſchichtſchreiber Kritias beſchuldigt den Dichter Archilochus,


daß er in gleicher Weiſe ? über ſeine Freunde und ſeine Feinde los
zog*, überdies *, daß er ein wollüſtiger ", übermüthiger" Menſch war
und, was das Schimpflichſte iſt 7, daß er ſeinen Schild wegwarf. –
So lange Ariſtides am Leben war”, bewarben ſich ° viele um ſeine
Töchter; als er aber ſtarb und nichts hinterließ, entzogen ſie ſich"
der Verbindung". – Als Philipp von Makedonien gegen ” die
Griechen aufgehetzt wurde”, da ſie Wohlthaten empfingen * und ihm
immer Schlechtes nachredeten, ſagte er: Was dann ", wenn " wir
ihnen auch noch Böſes zufügen? – Iſokrates ſagte: Um Geldes
willen" ſchwöre bei keinem der Götter, auch nicht", wenn ” du mit
gutem Gewiſſen ſchwören” kannſt?". – Trage kein Bedenken?“,
einen weiten ” Weg zu gehen zu ” denjenigen, die etwas Nützliches
zu lehren verheißen *; denn es iſt ſchimpflich, daß die Kaufleute *
ſo weite” Meere durchfahren”, um ” ihr Vermögen zu vergrößern ”,
die jungen Leute aber nicht einmal ſich der Landreiſe ” unterziehen",
ört. * öuolog. * xaxóg éyo. “ztgóg zovzog. “ cyvog. " ößgt
10
orjg. " Gr. § 12 A. 3. *ztegislut. " uryozevouat (zuvo). dztoôt
ögäoxo. " pauog. * éni, Acc. * tagoFüvo. “ eö ttcoyo. * zioöv.
"écy. " évexa. “ unöé. " eöogxéco. ” uéko. “ öxvéo. ” uaxgóg.
* ngóg, Acc. * étayyé ouat. * äuztogog. * znuxoözog. "ötaztsgoko.
* = damit. * mehr machen. " xard yjy togeia. “ önouéro.
3*
36 Accuſativ.

um ihren Geiſt zu veredeln”. – Die Philoſophie, ſagt Plutarch,


lehrt uns, daß wir vor den Göttern Ehrfurcht”, vor den Alteren
Achtung haben *, die Eltern lieben, den Geſetzen gehorchen müſſen,
und was die Hauptſache 7 iſt, daß wir weder im Glücke * über
mäßig erfreut”, noch im Unglücke * übermäßig traurig" ſein
dürfen. – Der Redner Zoilus, der gegen * Homer, Plato und an
dere geſchrieben hat, hatte ſeine Luſt” daran, allen Leuten Böſes
nachzuſagen. Einſt fragte ihn jemand, warum er denn allen Leuten
Böſes nachſage. Er aber erwiderte: Ihnen Böſes anzuthun bin ich
ja*" nicht im Stande, wiewohl ich es wünſchte.
* beſſer machen. * oéßoua. “ aiöéouat. * Plur. * negyaorg.
37 780i) vºtog.
38 sig. " &gdo, quäo. "yag.

34.

Der König Perſeus, den der Römer Paulus überwand, von Ge


burt ein Argiver, war der Sohn eines unberühmten Vaters, Themi
ſtokles, der die Perſer zur See beſiegte", war der Sohn einer Thra
cierin, Namens Abrotonon. – Die Atalante war ſehr ſchnellfüßig?
und es entkam ihr weder ein Wild” noch ein Menſch, der ihr nach
ſtellte. Auch blickte * ſie wild" darein, theils" in Folge 7 der thieri
ſchen" Nahrung”, theils in Folge ihrer Abhärtungen" in den Bergen,
– Wenn " einer diejenigen, welche über (Gen.) die Menge herr
ſchen, zur ” Tugend bewegen" könnte, möchte er wohl beiden nützen,
ſowohl denen, die die Herrſchaft haben, als denen, die unter * ihr
ſtehen”; denn den einen würde er die Herrſchaft ſicherer, den andern
die Verfaſſung erträglicher ” machen. – Als Diogenes ſein Vaterland
verließ, folgte ihm ein einziger von ſeinen Sklaven. Später aber
entlief ihm auch dieſer. Diogenes nun verfolgte ihn nicht, aber in
Delphi ward er von Hunden zerriſſen". – Der Reichthum nützt den
Menſchen nur im Leben", die Gerechtigkeit aber verſchafft ihnen auch
noch nach dem Tode * Ruhm. – Beim Zeus! ſagte Sokrates, The
miſtokles hat die Stadt nicht durch Zauberſprüche ” dahin
x«ravavuayéo. * ſchnell an den Füßen. * Gmglov. “ BÄno.
* yogyóg. * toüro ué – zoüro öé. " Ex. * Gigelog. * 700qm. "7vu
vcotov. “ ei, Opt. “ ni, Acc. ” ngotgéto. " Öztó. Dat. * sui.
“ ºrgäog. " öuaotao. * Verbum. * étgöo.
Dativ. 37

gebracht”, ihn zu lieben, ſondern dadurch, daß er ihr Gutes


erwies.
” 70téo0.

Dativ.
35. Gr. § 31.
Die Bildung iſt für die Jungen ein Schutz gegen die Lei
denſchaften, für die Alteren ein Troſt*, für die Armen ein
Schatz”, für die Reichen eine Zierde. – Die Eintracht ſcheint das
größte Gut für die Staaten zu ſein. – Für Kyrus wurden im
Cherſones von Klearchus und in Theſſalien von Ariſtippus Heere ge
ſammelt. – Die Geſandten, welche von Rom kamen und den Numa
zur * Herrſchaft beriefen ", glaubten, daß ihm dieſes Glück willkommen
ſei". – Als vor der Schlacht bei " Platää Pauſanias verlangte °, daß
die Athener ſich den Perſern gegenüber ° ſtellen ſollten, da ſie in der
Schlacht" bei (Dat.) Marathon die Kampfweiſe" der Barbaren
kennen gelernt hatten, die Spartaner dagegen den Böotiern gegenüber,
war den Athenern dieſe Rede ganz erwünſcht". – Ich habe mich
oft gewundert, ſagt Xenophon, du'rch (Dat) welche Gründe ” die
jenigen, welche den Sokrates anklagten”, die Athener überredet
haben, daß Sokrates den Tod verdiene* von Seite des Staates.
Er brachte" über den Staat nie weder Krieg noch Aufruhr", noch
Verrath, noch ſonſt irgend ein Unheil. – Die Ephoren ſtellten " dem
Agis einen Fremden vor und ſagten: Ziehe ” mit * der jungen
Mannſchaft ” gegen * die Heimat dieſes Mannes; er wird dir ſelbſt
Führer ſein zur ? Burg. Dieſer aber ſagte: Wie gehört ſich ” das,
ſo viele junge Leute einem Menſchen anzuvertrauen ”, der ſein eige
nes Vaterland verräth? – Ein jeder von uns iſt nicht bloß für
ſich geboren *, ſondern auch für das Vaterland, für die Eltern, für
die Freunde.
ooq gooüvm. * tagauvôia. * noürog. “ eig. * nagaxaläo. * éori
uo dot«Louévp, jöouévp, ſ. Gr. § 31 A. 5. " Ev. * »sswo. " xato,
Acc. " uazoua. “ uázy. “ Möyog. "70cºpoua. “ áFlóg eiut, Gr.
§ 31 A. 1. “ airtog yiyvouat. " orcotg. " ovviotmut. * Baötio.
20 22
19éyov. oi jßóvreg. " ni, Acc. xalog éyst. * totsvo.
“ yiyvouat.
38 Dativ.

36. Gr. § 32.


Was du anderen als ſchlecht zum Vorwurf machſt?, das hüte
dich zuvor ſelber zu thun. – Der Philoſoph Kleanthes ſchalt* oft
ſich ſelbſt. Als dies Ariſton einſt hörte, ſagte er: Wen ſchiltſt du?
Und er * antwortete: Einen Alten, der graue Haare, aber keinen Ver
ſtand hat. – Die Stoiker verglichen die Philoſophie mit einem leben
den Weſen", oder mit einem Ei", oder mit einem Fruchtfelde”,
oder mit einer wohl befeſtigten ” und gut verwalteten " Stadt. –
Als einſt die Argiver mit den Lakedämoniern über " die Grenzen"
des Landes im Streite lagen" und triftigere Gründe * als jene
anzuführen * behaupteten ", zog " Lyſander ſein Schwert und rief ":
Wer dieſes hat, ſpricht am beſten über die Grenzen des Landes. –
Als Piſiſtratus den Solon, der ſeine Mitbürger aufforderte *, ſich
gegen den Tyrannen zu erheben”, fragte, worauf vertrauend er dies
thue, ſagte Solon: Auf mein Alter. – Die Freimüthigkeit muß mit
milder Rückſicht ” gepaart ſein ?", damit nicht die Menſchen, ab
geſtoßen” von ſolchen, die alles tadeln, ſich zu * den Schmeichlern
wenden *. – Sokrates nützte ” denen, die mit ihm umgingen”,
nicht minder, wenn er ſcherzte ”, als wenn er Ernſtes trieb ”. –
Als Cato nach” der Flucht und Niederlage des Scipio in Afrika
ſich getödtet hatte", ſagte Cäſar: Ich gönne * dir, Cato, deinen Tod
nicht; denn auch du haſt mir deine Rettung nicht gegönnt. – Wirf *
deinem Freunde nicht erwieſene Gefälligkeiten vor.
1 5
og. * éatztuco. * étutºzzo. * Gr. § 1 b. " to tög. * Ljov.
ojóv * äygóg täuqogog. " taxiLo. "ötotxéo, Tempus? “ztegi, Gen.
*ögog, ov. “ duqtoßmréo. “ öxatózsga syo. * pc oxo. “ ortcouat.
3 - / 3 / Y /
18 20
" pmui. dFöoo. Cºuvvouckt.
18 m Gog. “ sodyvvut. * zagazzoo.
* zzgóg, Acc. “ äztootgéqouat. * Avotre éo. * ovrötazgißo. "ztalLo.
* otovöcCo. *usrc, Acc. " ävatgéo. * pôovéo. * övstölCo.
Z7.

Gegen die Nothwendigkeit", ſagt Pittakus, können auch die Götter


nicht ſtreiten. – Die dreißig Tyrannen verboten ? dem Sokrates mit
Leuten unter * dreißig Jahren ſich in ein Geſpräch einzulaſſen“. –
ärcyxn. * dztayogsjo. * = jünger als. “ötasyou.at.
Dativ. 39

Diejenigen Staaten, welche " aus Unkenntniß" ihrer Macht mit mäch
tigeren einen Krieg anfangen", werden theils" zerſtört °, theils aus
freien unfreie ”. – Plato iſt dreimal nach Sicilien gefahren": das
erſte Mal zur ” Beſichtigung" der Inſel und der Krater * des
Atna; das zweite Mal, um" von dem jüngeren Dionyſius Land und
Leute zu verlangen, die " nach” ſeiner Verfaſſung leben ſollten;
das dritte Mal, um ” den Dio mit Dionyſius auszuſöhnen". –
Themiſtokles verglich ſich mit den Platanen": die Leute flüchten ſich"
unter ſie, wenn ſie ſchlechtem Wetter ausgeſetzt ſind”, wenn aber
heiteres Wetter?" eintritt ?", gehen ſie an ihnen vorüber ” und zer
zupfen * und ſchelten ſie. – Cato tadelte die Bürger, weil ſie immer
die nemlichen zu Beamten * erwählten. Entweder, ſagte er, glaubt
ihr, daß das Regieren ” nicht viel (Gen.) werth ſei, oder daß nur
wenige deſſen würdig ſeien. – Manchen, die ganz wenig haben,
reicht” dieſes nicht bloß aus, ſondern ſie erübrigen ” auch noch
etwas davon ”; manchen anderen dagegen iſt ſehr vieles nicht hin
reichend”.
6 ? /

“ Man überſetze: welche (öoog äy) von den Staaten. «yvo8oo,


Aor. " tosuéo, Aor. * die einen – die andern. " ärdozarog Yiyvo
uat. " öoTog. " täo. * zard, Acc. * Géa. “ xgatmig, gog.
* Part. Fut. “ öua azto. " tazavog, . * özrotgéyo zuvi. " Yet
uéLoua, ich bin ſchl. Wetter ausgeſetzt. " stöia, ag. “7yroua, Aor.
24
22 ztagégyou.at. " zi).0.
28 ) V
éoxor. * ägyo. “ dgxst. " regtztouéo
/ 28 /
Pugt. (L770 Z0U700'. 13.021'Og.

38.

Ein Spartaner antwortete auf die Frage, welche Staatsver


faſſung er für die beſte halte: Diejenige, in welcher die meiſten
mit einander in der Tugend ohne Parteiſucht ? wetteifern”. – Als
einer fragte, warum die Spartaner ſich kurzer Schwerter im Kriege
bedienen, antwortete Antalkidas: Weil wir mit den Feinden in
der Nähe * kämpfen. – Als Epaminondas in der letzten Schlacht
verwundet und in das Zelt getragen worden war und gehört hatte,
daß die Tapferſten gefallen ſeien, rieth er den Thebanern, ſich mit den
Feinden auszuſöhnen. – Wir allein von den Griechen, ſagte ein
1 2
negi, Gen. * otdog. * dyoviLouat. “ztnotov.
40 Dativ.

Spartaner, haben gelernt frei zu ſein und nicht anderen zu gehorchen".


– Als die Stadt der Thebaner einſt ein Feſt feierte" und alle in
Zechereien 7 und Gelage" vertieft waren ”, begegnete Epaminondas
ſchmutzig” und nachdenkend" einem ſeiner Vertrauten !?, und als
dieſer ſich wunderte und fragte, warum er allein ſo herumgehe, ſagte
er: Damit ihr zechen” und ſchwelgen* könnt”. – Herakles er
oberte" und verwüſtete " Elis, indem er aus Argos, Theben und
Arkadien ein Heer ſammelte. Den Einwohnern von Elis aber kamen
die Pylier" und die Piſäer zu Hilfe". Die einen züchtigte ” Hera
kles, die Piſäer aber rettete * ein Orakelſpruch”, der den Herakles
von (Gen.) dem Zuge ” gegen * die Piſäer abhielt”. – Als man
den Agis bei ” Mantinea verhinderte, mit den Feinden, weil ihrer
mehr waren, zu kämpfen, ſagte er: Der muß nothwendig” mit vielen
kämpfen, der über (Gen.) viele herrſchen will.
5 6 7 8 9
Öztaxovo. dyo. tózog, ov. ovyovoia. eiu év zuvt.
10 11 12
«ixungós. oüvvovg. ovy Gyg. ” usôvo). " ögGvuéo. * Es
ortv. “ aigéo). " tooGéo. * auch oi éx IIvov nach Gr. § 14 A. 4.
" äuüro. " zuogéoua. " ootnot« iyrerai turt. “ uártsvua "orga
zsta. “ ézti, Acc. * étéyo. * ér. ” veyxy (8otiv).
Z9.

Apollo ſoll den Marſyas, der mit ihm über die Weisheit ſtritt,
beſiegt und geſchunden haben ?. – Viele Athener geſtanden", daß ſie
dem Sokrates Dank ſchuldig ſeien. – Als die Griechen, welche dem
Kyrus folgten, erfuhren, daß der Marſch gegen * den großen König
gehen" ſolle, zürnten ſie ihren Führern, weil ſie ihnen dieſes ver
heimlicht", und weigerten ſich zu gehen. Menon aber berief" ſeine
Soldaten und ſagte: Ich ſage, daß ihr dem Kyrus folgen und über
den Euphrat ſetzen müßt, bevor ° bekannt" iſt, was die übrigen
Griechen thun werden. Denn wenn " ſie beſchließen (Aor.), ihm zu
folgen, werdet ihr die Urſache ” davon zu ſein ſcheinen, weil ihr den
Anfang gemacht; und Kyrus wird euch als ” den bereitwilligſten
Dank wiſſen und erſtatten. – Ein Agyptier“, der den Amaſis
1
ztsoi, Gen. * éxöégo. * öuooyéo. “ ëzti, Acc. * siui, Fut.
xgürtto. " oö qmut. * ovyxaläo. " ztgiv, Inf. " öñºog. " cºv.
* airtog. * oöv. “ Gr. § 12 A. 2.
Dativ. 41

haßte", rieth dem Kambyſes, von ihm ſeine Tochter zu verlangen,


damit er, wenn er ſie hergäbe, gekränkt", wenn er ſie nicht her
gäbe, mit jenem verfeindet würde". – Als einſt ein Arzt zu Pau
ſanias ſagte: Du biſt alt geworden! entgegnete dieſer: Weil ich dich
nicht zum Arzt hatte”. – Gegen Sokrates ſchienen die Götter noch
freundlicher zu ſein”, als gegen die übrigen Menſchen, da?" ſie, ohne?"
befragt zu werden, ihm andeuteten ”, was er thun ſolle ” und was
nicht?“.
* övguerog äyo. " druo. " (ztsyGuérou«t. * Youéou«t. " quº -
xóg x0ccou«. " ei 78. ” u. ” tooomuairo. * Yo.

40.

Lykurgus berief, nachdem die Verfaſſung, die er eingeführt",


hinlänglich ? begründet war *, alle Bürger zu* einer Verſammlung
und erklärte, alles andere ſei für die Wohlfahrt" des Staates hin
länglich ? beſtellt", was aber die Hauptſache" ſei, könne er nicht eher
bekannt machen", als bis" er das Orakel befragt " (Aor). Sie
müßten daher den Geſetzen treu bleiben”, bis” er aus Delphi zu
rückkomme. Als er zum * Orakel kam, fragte" er den Gott, ob die
Geſetze gut ſeien, und da der Gott antwortete, die Geſetze ſeien gut,
und der Staat werde glücklich ſein im Gebrauche (Verb.) dieſer Ge
ſetze, beſchloß * er, in Delphi ſein Leben zu enden. – Wenn " Kyrus
mit jemand ein Bündniß" oder einen Vertrag" geſchloſſen hatte, war
es ihm ſehr darum zu thun ", nicht zu täuſchen "9. – Der Philoſoph
Ariſton ſagte, der Weiſe ſei einem guten Schauſpieler ” ähnlich; ob *
er die Rolle ” eines Therſites oder eines Agamemnon übernimmt ”,
er ſpielt * jede von beiden angemeſſen”. Derſelbe ſagte, die dialek
tiſchen * Schlüſſe ” glichen den Spinnengeweben”, die zwar künſt
lich” aber zu nichts nütze " ſeien. – Es ſagte einſt jemand, Dio
1 2 4 -2 5
xcº Giotmut. ixaróg. * éxtgéqo. 8lg. ztgóg, Acc. “ eröat
6

uovia. " éxo. * = das wichtigſte, uéytotov, xvgorazov. " éxqégo).


10
ztgir áv. " Gr. § 32. 1 A. 2. * Äuuévo. * éog áv. “ tyooxo.
"ei, Opt. “ ortérôouca, Aor. " ovrtiºsua , Aor. "zteo to oö
e /
/ 19 --.-- 20 21
7tou80uat. upéüôouat. üztoxotzjg. éav ze – &v ts. * todoo
24
trov. " cºva außcro, Aor. üztoxgirouat. * ztgoonxórzog. * öt«-
extuxóg. " Möyog. * docyvtov. * tsgruxög. " áxomorog.
42 Dativ.

genes ſei von Sinnen". Dieſer aber entgegnete: Von Sinnen bin ich
nicht, aber denſelben Sinn * habe ich nicht wie du. – Die Menſchen
bitten Gott um Geſundheit; aber die meiſten thun alles, was mit
dieſer im Widerſpruch* ſteht.
drónzog. vovg. * évozyziog.

41.

Auf die Frage, wie wohl die Menſchen am wenigſten anderen


Unrecht zufügen" möchten, antwortete Solon: Wenn ? die nicht Be
leidigten ſich ebenſo * ungehalten zeigen würden“, wie die Beleidigten ".
– Der Philoſoph Zeno hat in ſeiner Schrift " über " die Natur des
Menſchen zuerſt die Behauptung aufgeſtellt ", der Zweck” desſelben
ſei, in Übereinſtimmung" mit der Natur zu leben. – Jeder Tyrann,
ſagt Demoſthenes, iſt ein Feind der Freiheit und ein Gegner" der
Geſetze. – Xenophon ward von den Athenern verfolgt, weil er mit
Kyrus, dem größten Feinde" des Volkes, ſich an (Gen.) dem Feld
zuge gegen ” den Perſerkönig betheiligt hatte", der mit ihnen auf
freundſchaftlichem Fuße ſtand *. – Wie möchten diejenigen, welche
das Böſe thun, denjenigen befreundet werden, die dergleichen haſſen?
– Als die Griechen, welche glaubten, daß Kyrus Sieger und am
Leben ſei, ſchon im Begriffe waren ", vorwärts zu rücken", kamen
mit " aufgehender * Sonne mehrere Heerführer und meldeten, daß
Kyrus todt ſei. – Nichts kommt” dem Tode näher” als der
Schlaf.
döxéo, Präſ. * ei, Opt. * öuolog. * äyGouat. “ kann auch
bloß durch zó gegeben werden. * tsgi, Gen. " äyo. * zéog. * óuo
Zoyovuévog. " Evariog. “ztoláutog, Sup. * ézti, Acc. “ usréyo.
“ eürovg siui, eivoixóg égo. “ öoudouat. “ztgóetut. " äua. “ cºvioyo.
"eiut. " éyyig.

42. Gr. § 33.


Der Philoſoph Arkeſilaus war immer bereit", andern Gutes zu
thun. Einſt ging ? er zu* einem kranken Freunde, und da er ihn
von Mangel gedrückt * ſah, legte er ihm heimlich" einen Beu
ztpózelgog. eioégyou.at. ztgóg, Acc. * dºtogéo, Tempus?
üttorlGmut. xgvpa.
Dativ. 43

tel7 unter das Kopfkiſſen*. – Demetrius der Phalereer ermahnte *


den König Ptolemäus, ſich die Schriften über " die Königsherrſchaft
anzuſchaffen" und zu leſen”. Denn was die Freunde den Königen
nicht ans Herz zu legen ? wagen, das ſei in den Schriften verzeichnet".
– In der Schlacht bei * Mantinea forderte " Ageſilaus die Lakedä
monier auf, alle andern gehen zu laſſen" und nur den Epaminon
das zu bekämpfen; denn wenn " wir dieſen beſeitigen", ſagte er, ſo
werden wir uns die andern ganz leicht unterwerfen”. – Der Philo
ſoph Kenokrates begab ſich” mit Plato nach Sicilien. – Xenophon
zog” mit Kyrus gegen ” deſſen Bruder Artarerres zu Felde. – Auf
die Frage, wie wir uns gegen Freunde benehmen” ſollten, ant
wortete Ariſtoteles: Wie wir wünſchen würden, daß ſie ſich gegen uns
benehmen. – Welcher Vater wird, wenn " ſein Sohn im Umgange *
mit irgend jemand tugendhaft” iſt, ſpäter aber an einen andern ſich
anſchließend ” ſchlecht wird, den erſteren anſchuldigen? – Als ein
Jüngling ſich zu kühn ” äußerte ”, ſagte der Philoſoph Zeno: Jüng
ling! Ich möchte (Potent.) nicht alles ſagen, was mir in den Sinn
kommt”. – Sage mir, ſprach Sokrates, iſt es dir ſchon einmal ein
gefallen”, darüber nachzudenken", wie ſorgſam * die Götter alles
eingerichtet haben”, deſſen die Menſchen bedürfen?
9 10
" Baſarttov. “ tgooxsqcºator. tagauréo. ztegi, Gen.
11 12
xrckouat. ävayyvooxo. "70äqo. “éni, Dat. “zt«gaxeevouat.
“ éco, Aor. " éay. * ävatgéo, Aor. " üzroyeigtov touéouat. *° Ovy

«noömuéo. “ ovotgatevo. ” ni, Acc. * ngooqégoua, Opt. * ovy


25
ötargißo. ooq.gov. * ovyyiyvouat. " Goaoéog. “ öuakéyou.at.
" éztéoyou.at. " Evôvuéouat, Aor. “ Entusog. xaraoxeva o.

43.

Sokrates hat nie einen Menſchen weder um Güter gebracht?


noch in Nachtheile* geſtürzt *. – Es iſt ſchwer, ſelbſt wenn * man
etwas fehlerfrei" gethan hat, nicht " auf einen unbilligen" Richter zu
ſtoßen 9. – Wenn die Bürger die Geſetze beobachten", werden die
Staaten ſtark und glücklich. – Als Bias einſt mit gottloſen Leuten
zu Schiffe war", und dieſe, da das Schiff vom Sturm hin- und
ſ. 18, 44. * dztootegéo. * xaxóv. “ ztsoßcº.o. * x« écºv (xär).
7
" drauagrrroog. ' u. "dyvoöuor. * reotzvyxcro. "éuuévo. “ ovuzt.éo.
44 Dativ.

hergeworfen ward”, die Götter anriefen", ſagte er: Schweiget, damit


ſie nicht * merken", daß ihr da ſeid. – Seitdem " Miltiades als
Feldherr" bei (Dat.) Marathon die Barbaren beſiegt hatte, war es
nicht mehr möglich", den Themiſtokles pflichtvergeſſen” zu finden?".
– Ageſilaus ſpielte ” zu Hauſe oft mit ſeinen Kindern; als er einſt
von einem ſeiner Freunde geſehen ward, forderte er ihn auf ”, es nie
mand zu ſagen, bis ” er ſelber Vater von Kindern wäre *. – Die
jenigen, welche ihre fehlenden Söhne tadeln und ſelber in die nem
lichen Fehler gerathen ”, werden unter ” dem Namen jener ihre eigenen
Ankläger. – Leute, welche auf ” dem Wege einige Lakonier trafen ",
ſagten: Ihr ſeid glücklich geweſen; denn eben * ſind Räuber ” von
hier ” weg". Dieſe aber ſprachen: Beim Ares, nicht wir ſind
glücklich geweſen, ſondern jene, daß (Part.) ſie nicht auf uns
geſtoßen”. – Wer auf Träume achtet”, gleicht dem, der ſeinen
Schatten * verfolgt. – Es iſt billig *, diejenigen der Väter zu tadeln,
welche ihre Söhne Hofmeiſtern und Lehrern überlaſſen", und nie
ſelber Augen-" oder Ohrenzeugen " ihres Unterrichts werden. –
Man ſagt, daß, als Pythagoras einſt vor * vielen Leuten einen
Bekannten ” etwas hart" angelaſſen hatte“, der Jüngling ſich er
hängt habe”. Seit dieſer Zeit * habe Pythagoras nie mehr einen !
in Gegenwart“ eines anderen zurechtgewieſen*.
* yetudioua. " 8txaéoua. “ uñ (damit nicht). * oxio Gavo
ua, Aor. " éztei. " orgatºyéo. * äott, es iſt möglich. * cºraxzéo,
ich bin pflichtvergeſſen. " érzvyyávo, Aor. “ ovuntaiCo. * tagaxa.éco.
* toir äy. * yiyroua, Aor. * tegnitro). * ézti, Dat. ” kata,
Acc. * ägt. * .org. " érzeiger. ** czté0Youckt. 32
é
tgooéyo.
33 34 36 37
oxtc. áFog. “ Enttgéto. airóttmg. atzjxoog. * Ev.
41 42
"7vogtuog. " zgayvg. 7000qé00ugt. ärtcyyouat. * 8x zovzov.
“ tagstut. “ vovGeréo.

44.

Sokrates hat nie jemand ſchlechter gemacht, ſondern war immer


bemüht ?, diejenigen, die mit ihm umgingen”, beſſer zu machen. –
Euagoras hat dem Konon den größten Theil der Streitmacht * zur *
vgl. 18, 44 * negaouat. * ovveirat. “ ueyiotn öüvautg. * slg.
Dativ. 45

Seeſchlacht bei " Knidus geliefert 7. – Nachdem Kröſus die Griechen


in Aſien unterworfen hatte, dachte er auch daran", Schiffe zu bauen und
die Inſelbewohner ° anzugreifen". Aber von Bias beredet ſchloß" er
mit den Joniern, welche die Inſeln bewohnten, Gaſtfreundſchaft”. –
Euagoras bedurfte der Rathgeber nicht, gleichwohl” berieth* er ſich
mit ſeinen Freunden. – Die Helvetier" verließen ihre Wohnſitze",
um " ganz Gallien zu bekriegen”. – Da die Einwohner von Byzanz
während " einer harten ” Belagerung?", obwohl der Feind die
Mauern berannte ”, immer ihre Poſten” verließen und den ganzen
Tag in den Schenken ” waren *, befahl ihr Feldherr Leonidas, daß
ihnen auf ” den Mauern Schenken aufgeſchlagen werden” ſollten.
– Da Kyrus nach ” der Schlacht weder einen andern ſchickte,
um ” anzuzeigen”, was zu thun ſei”, noch auch ſelber kam, be
ſchloſſen” die Heerführer der Griechen vorzurücken, bis * ſie auf
Kyrus ſtießen”. – Die meiſten Staaten befehlen ihren Bürgern,
nicht zu ſtehlen, nicht zu rauben, nicht gewaltſam * in ein Haus ein
zudringen * und dergleichen, und wenn * einer etwas von dieſem
übertritt, ſo legen ſie ihm Strafe auf; die perſiſchen Geſetze aber
ſorgten dafür, daß * die Menſchen von vornherein ” nicht ſo *
wurden. – Euphräus tödtete ” ſich ſelbſt, als ſeine Vaterſtadt von
Philippus genommen worden war, in dem er durch die That” be
wies“, daß er zum Beſten” ſeiner Mitbürger gegen Philippus auf
getreten war*.
" év. " ovußcº ouat. * Entvoéo. * "motozng. " Entgegéo. .“ OUP
ziösuau. "Feria. "öuog öé. “ovußoveöouat. “ Eßjttog. " Yoga,
Sing. " oög mit Part. Fut. " tösuo étiqégo. " loyvgóg. "zto
ºtogxia. “ ngooßcºlo. * qgovgo. * xatſeior. “önusgevo. * ézti,
Gen. * öuxoxyvóo. ” uszc, Acc. * outeivo. * yo. " öoxei.
" og, Opt. * ovuuiyvvut, Aor. * Big. " tagégyou.at. * écév.
* örtog, Opt. "Gr. § 25 A. 4. * = ſolche. * dnooquérto. " égyp.
42
“ uagzvgéo. üztég, Gen. * drôiotºut, Plusquamperf.

45. Gr. § 34.


Thetis ſagte dem Achilleus voraus, daß, wenn er den Tod ſeines
Gefährten Patroklus räche? (Aor) und den Hektor tödte, er ſelber
écy. * ruogéo.
46 Dativ.

ſterben werde. – Sokrates ſprach zu den Richtern: Ich bin weit ent
fernt *, jetzt für mich zu ſprechen“, wie mancher " glauben möchte,
ſondern für euch, damit ihr nicht" einen Fehler begeht ", in dem ihr
mich tödtet. – Sokrates bat * die Götter nicht um Geld °, Herr
ſchaft" oder etwas anderes dieſer Art", ſondern einfach” darum,
ihm das Gute zu verleihen. – Der Menge" gefallen heißt * den
Weiſen mißfallen. – Charmides ertheilte immer gute Rathſchläge",
wenn ” ihm die Staatsmänner" etwas mittheilten, und tadelte ſie
treffend", wenn ſie etwas fehlten. – Kyarares ſammelte alle, die
von ihm beherrſcht wurden, und zog gegen ” Ninive ” zu Felde, ſeinen
Vater rächend”, der bei der Belagerung" dieſer Stadt umgekommen
war”. – Argus, ausgezeichnet * durch Kraft?“, tödtete den Stier?",
der Arkadien verheerte?", und zog” ſeine Haut ” an; einem Satyr ”,
welcher den Arkadiern Beleidigungen zufügte", ſtellte er ſich
entgegen" und tödtete ihn. – Die Athener waren bereit, diejenigen,
welche herrſchen wollten, zu beläſtigen und alle Menſchen in * Frei
heit zu verſetzen”.
* to oö öéo. * äztooyéouat. “ tig. * u. " éZauagzáro). * eüxo
11 - e -
9 10
lugt. ägyügtor. zvgarvlg. 7010U70g. deztog. * oi zzo Zol.
12

“ eiui. “ kalog ovußovevo. “öte, Opt. " oi zä zig tó/aog tgcz


18 21
zovtsg, oi tourevóusvot. ögGóg. " ti, Acc. " Nivog, ov. ZTO

Äuogxéo. * öuaqGalgo. * örte03élo. “ öövautg. “ raügog. “ vual


27 30 31
vou«t. äuqtérrvut. * öogo. * 2ärvgog. dötxéo. ügiotaugt.
8ig. dpagéouat.

46. Gr. § 35. 36.


Als Ariſtippus ein ſchönes Landgut eingebüßt hatte ?, fragte er
einen von denjenigen, die ihn recht * zu bedauern * ſchienen: Haſt"
nicht du ein einziges Landgut, während ° mir noch drei bleiben ??
Und ° als jener dies bejahte", ſagte er: Warum bedauere alſo nicht
vielmehr ich dich? – Nach der Anſicht ° der Magier gab es zwei
Principe", einen guten Dämon und einen böſen Dämon; jener hatte *
den Namen Ormuzd", dieſer Ahriman”. – Als ein Athener einem
3 7
Yoglov. * äró, vut. zzavv. * ovváyGouat. * eiui. * öé. " xa
za)eizto. * ovvouooyéo. " bloß xard, Acc. " ägyr. “ LºgouäoGng,
ov. “ Agetuckvog.
Dativ. 47

Einwohner von Seriphus” die Kleinheit ſeiner Stadt *


vorhielt”, ſagte dieſer: Mir gereicht meine Vaterſtadt zum Vor
wurfe", du aber deiner Vaterſtadt. – Ein Staat wird reicher, wenn
er mehr Einkünfte" bekommt”. – Als einſt ein Zwiſt” zwiſchen?"
den Athenern und Lakedämoniern entſtanden war", begegnete ? es den
Athenern, daß ” ſie zu * Waſſer und zu Lande, ſo oft * eine Schlacht
ſtattfand", unglücklich waren ”. Sie ſchickten daher Geſandte an ”
Zeus Ammon und befragten ” ihn, weßhalb * die Götter den Lake
dämoniern lieber ” Sieg verleihen als ihnen. – Einige behaupten,
Pythagoras habe nicht eine einzige Schrift hinterlaſſen 7; Heraklitus
aber ſagt, es ſeien von ihm drei Schriften verfaßt, über Erziehung",
über den Staat" und über die Natur *". – Das iſt klar, ſprach So
krates zu ” Glaukon, daß * du dem Staate nützen mußt”, wenn *
du von ihm geehrt werden willſt.
* 2egiquog. “ uuxgonouzela. “ övstöiLo. * övelöog. " ngóooöog.
“ yiyvouat. * öiagogo. " Gr. § 35 A. 3. ” ovußalvo. * öore,
Inf. * xaza, Acc. * östörs, Opt. * övorvyéo. * *tgóg, Acc.
" éztegorco. * ä19' özov. * uä...ov. " durch die auf „Schrift“ zu
beziehenden Adjectiva tatöevztxóg, toutuxóg, qvoxóg. “ ört. “ Adj.
verb. * eineg, Ind.

47. Gr. 37–39.

Die Lakedämonier erfuhren zuerſt, daß der Perſerkönig gegen “


Griechenland ziehe. Demaratus nemlich, der aus Sparta nach Me
dien ? geflohen war, meldete es ihnen, ob * er dies nun aus Wohl
wollen oder aus Schadenfreude * that. – Der Gott in Delphi ant
wortete", wenn " ihn einer fragte, wie er wohl den Göttern ſich ge
fällig zeigen ? möchte: Nach der Vorſchrift" des Staates. – So
krates fand keinen Gefallen ? an der Staatsverfaſſung der Athener;
aber wo” es galt " für " das Vaterland zu kämpfen, da war er ein
bereitwilliger * Krieger. – Wir müſſen uns über diejenigen freuen,
welche uns zurechtweiſen *, nicht über diejenigen, die uns ſchmei
* Ertl, Acc. * Man ſetze den Namen des Volks (Gr. § 14.).
* eits – site. * étryalgo. “ von der Antwort des Orakels gern dºvatgéo,
xgco. * öróre, Opt. " YagiLoua. * vóuog. " ägéoxoua. " ävôa.
“ xgº. “ örtég, Gen. “ dagoqcotorog. “ éléyxo.
48 Dativ.

cheln; denn jene regen" uns an, indem ſie uns weh thun ", dieſe
verderben uns, indem ſie uns hätſcheln 7. – Als bei " einem Trink
gelage" einſt der Neffe ” des Solon irgend ein Lied” der Sappho
ſang, ward dieſer ſo entzückt ” von dem Liede, daß er dem Jünglinge
auftrug, es ihm zu lehren. Und als ihn jemand fragte, warum er
dies begehrt habe”, ſagte er: Damit ich es lerne und dann ſterbe.
– Als die Athener daran waren ”, den Ariſtides durch das
Scherbengericht zu verbannen *, ging * ein bäueriſcher” und
des Schreibens unkundiger ” Menſch zu Ariſtides hin mit * einem
Täfelchen” und bat ihn, den Namen des Ariſtides darauf zu
ſchreiben". Dieſer aber fragte ihn: Kennſt du denn den Ariſtides?
Und als der Menſch ſagte *, er kenne ihn nicht, aber er ſei unge
halten über den Beinamen * des Gerechten, ſchwieg Ariſtides, ſchrieb
ſeinen Namen auf das Täfelchen und gab es ihm zurück. – Als
Pädaretus einen ſah, der von Natur weichlich * war, aber wegen *
der Milde” ſeines Charakters von ſeinen Mitbürgern gelobt
wurde, ſagte er: Man ſoll nicht Männer loben, die den Weibern
ähnlich ſind, noch Weiber, die den Männern gleichen.
* ötsycigo. * .vºtéo. " tagá, Acc. * tözog. " &ösquöoög.
" uéog, ovg. “ öouat. * ottovöcCo. * öoudouat. “ FootgaxiLo.
*ztgooéoyou.at. * äygotxog. "dygtuuatog. * éxov. * öozgaxov.
" yygdqo. " oö qmut (nego), Gr. § 163 A. 3. “ tgoonyogia.
* ua axóg. “ öué, Acc. “ étueixsta.
48,

Wie es einem, der ſchwach iſt an den Augen", nicht möglich


iſt, das Licht der Sonne zu ſchauen, ſo iſt es einem, der ſchwach am
Geiſte ? iſt, noch weit* weniger möglich, die Wahrheit zu ſehen. –
Ariſtoteles verließ Athen aus Furcht vor (Gen.) einer Verurtheilung“.
– Man muß für die Kinder Lehrer ſuchen, welche in Hinſicht auf
ihr Leben * untadelig", in Hinſicht auf ihren Charakter" unantaſtbar",
und in Hinſicht auf ihre Kenntniſſe" ausgezeichnet” ſind. – Übe die
Gerechtigkeit mehr in der That als dem Namen nach (mit Worten).–
Obwohl Epaminondas und Ageſilaus mit ſehr vielen Menſchen,
ópg, Sing. * öucºvou«. * to ü. * xgiog. * Plur. * äóußÄnzog.
divetianztrog. * Sunstgia. " ágtorog.
Dativ. 49

Städten und Lebensarten" in Berührung kamen", bewahrten ?


ſie doch überall den ihnen zukommenden Charakter in Hinſicht auf
Kleidung” und Nahrung*, auf Rede und Handlungsweiſe ". –
Als jemand ſagte, daß die Perſer, wenn * ſie ihre Geſchoſſe" ab
ſchleudern", die Sonne verhüllen würden", ſo groß ſei ihre Menge,
ſprach ein Spartaner, durch dieſes gar nicht erſchreckt”: Dann” wer
den wir mit ihnen im ” Schatten und nicht in ” der Sonne kämpfen.
– Was die Menſchen aus Unverſtand fehlen, das halte ich alles für
unfreiwillig”. -

" Biog. “ öutéo, Aor. "ötaqvarro. " oror. “ öiara.


“ écy. “ Péog, ovg. " &qinut, Aor. “ äztoxgürtto. " #xt.ſtro.
" oöv. * örtó, Dat. * év. * cxovotog.

49. Gr. §. 40. 41.


Die Syrakuſaner kämpften" einſt mit ſieben Dreirudern gegen ?
fünfzig der Karthager und ſiegten. – Zeus, der den Herakles und
Tantalus erzeugte *, hat den einen wegen * ſeiner Tugend unſterblich
gemacht, den andern wegen ſeiner Schlechtigkeit mit den größten
Strafen * gezüchtigt". – Als T. Quinctius Flamininus den Phi
lippus in einer Schlacht beſiegt hatte, ließ er bei den iſthmiſchen
Spielen bekannt machen", daß” er alle Griechen frei und ſelbſt
ſtändig ° mache". – Sowie die Pflanzen" durch mäßiges ” Waſſer
genährt, durch vieles erſtickt werden", auf dieſelbe Weiſe wird der
Geiſt durch angemeſſene * Arbeiten gefördert, durch übermäßige " er
drückt”. – Als Alexander von den Athenern Kriegsſchiffe verlangte
und das Volk den Phokion mit Namen " aufforderte, aufzutreten"
und ſeinen Rath zu ertheilen, ſtand dieſer auf und ſprach: So rathe
ich euch denn ”, entweder ſelber mit den Waffen euch der Herrſchaft
zu bemächtigen ”, oder denjenigen Freund zu ſein, welche die
Herrſchaft haben”. – Als jemand fragte, warum Sparta un
befeſtigt ?" ſei, ſagte ein Lakedämonier: Nicht mit Steinen und Hölzern
nagardttouat, Aor. Med. * tgóg, Acc. * 7ervéo. * öu, Acc.
“ zuogia. “ koxo. " kmgützo. *özt, Ind. " aüzóvouog. " äqinut.
“ qvzóv. * uérgtog. “ tviyo. “ oüuustgog. “ örtsg3c lov. “ Ba
ztriCo. " öyouaori. “ tagégyou.at. " zoivvv. "xgatéo. * dreiyuorog.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 4
50 Dativ.

muß eine Stadt befeſtigt ſein”, ſondern mit den Tugenden ihrer
Einwohner ”.
rsuytoo. * évouxéco.

50.

Aufgewachſen in voller ? Freiheit vollbrachten die alten Athener


viele herrliche * Thaten im Privat- und öffentlichen Leben *, zu Waſſer
und zu Lande ", in dem ſie glaubten, es ſei Pflicht", für " die Freiheit
zu kämpfen gegen Griechen für " Griechen und gegen Barbaren für 7
alle Griechen. – Als der Perſerkönig Artaxerxes einſt eine Reiſe
machte”, ſchöpfte ? ein armer Menſch, der nichts anderes hatte, mit
beiden " Händen Waſſer aus dem Fluſſe und brachte " es dem Könige.
Dieſer nahm ” es wohlgefällig" an und lächelte *, in dem er die
Gabe" nach dem guten Willen" des Gebers", nicht nach dem
Werthe" der Gabe" bemaß”. – Als die Athener über die Byzan
tiner aufgebracht waren”, weil ſie den Chares nicht in ihre Stadt
aufgenommen?", ſagte Phokion, man dürfe " nicht über die Bundes
genoſſen aufgebracht ſein, welche Mißtrauen hegen ”, ſondern über die
Feldherren, welche Mißtrauen erwecken”. – Laſthenes und Euthy
krates, die das Glück nach der Schwelgerei* und den ſchändlichſten
Lüſten bemaßen”, brachten * Olynth ins Verderben. – Das attiſche
Land ernährte und brachte?" Männer hervor, die nicht bloß höchſt
geſchickt ” in ” Künſten und Unternehmungen ”, ſondern auch ausge
zeichnet *" in * Tapferkeit und Tugend waren. Dies kann * man ab
nehmen * an den alten Kämpfen, die ſie gegen * die Amazonen,
Thracier und alle Peloponneſier beſtanden", und an den Gefahren
bei Gelegenheit * der Perſerkriege”, in welchen ſie zu Land und zu
Schiffe die Barbaren beſiegten. – Die Athener nahmen vor ” Pylus
zgéqo. * täg. * viele und herrliche, Gr. § 219, 1 b. * iöig –
7 - /

ömuooig, Gr. § 43. * vavoi – ºts. * öei. " örtég, Gen. * zogevo
uat. * önoaußcºvo. " Gr. § 9. “ tgoopégo. “ öéyou.at. " jöéog.
“ uetötco. * ycégg. “ tgoôvula. "öiöout, Präſ. * äFla. ” uergéo.
” ögyiLouat. “ Gr. § 40. * dzttozéco. * dºttoréouat. * yaorjg.
25 27
äztó, vut. “ pégo. eöqvig. * zzgóg, Acc. * ºrgäFtg. " öuapé
gov. * éozuv, man kann. * zexualgouat. * totéoua. " msgi, Acc.
“ bloß zo IIegouxc. * év.
Dativ. - 51

fünf Schiffe und eines derſelben mitſammt" der Bemannung”. –


Beurtheile * die Freunde nach den Unfällen im (Gen.) Leben und nach
ihrer Theilnahme” in (Gen.) Gefahren.
" aöróg, Gr. § 40 A. * ärg. * öoxtucCo. * kotvovia.

51. Gr. §. 42.

Je größere Wohlthaten einer empfangen hat”, deſto ungerech


ter iſt er, wenn er ſeinem Wohlthäter * keinen Dank erſtattet. –
Kyrus eilte * auf (Acc.) dem ganzen Wege und hielt ſich" nicht auf,
weil er glaubte, daß er den König um ſo unvorbereiteter ° treffen
werde ", je ſchneller er anrückte”. – Ageſilaus ſagte einſt: Um was
iſt der Perſerkönig größer als ich, wenn * er nicht gerechter iſt? –
Charmides, der Sohn des Glaukon, ein achtenswerther" Mann und
um vieles fähiger" als die damaligen Staatsmänner”, nahm nichts
deſto weniger Anſtand”, vor dem Volke aufzutreten“. Als Sokrates
ihn aufforderte”, dies zu thun, ſagte er: Es iſt nicht dasſelbe, Sokrates,
in kleineren Kreiſen" zu reden und vor" der Menge ſich in einen
Kampf einzulaſſen". Und doch”, entgegnete ” Sokrates, rechnet?
einer, der überhaupt” rechnen kann, um nichts weniger vor der
Menge als allein. Aber Verlegenheit” und Angſt”, ſprach Char
mides, ſind den Menſchen angeboren” und ſtellen ſich” weit mehr
in den öffentlichen Verſammlungen” als in den Privatzirkeln”
ein. – Gold und Silber macht die Menſchen um nichts beſſer, aber
die Lehren” weiſer Männer bereichern” ſie mit Tugend. – Euagoras
zeichnete ſich ſo ſehr durch ſeine körperlichen wie geiſtigen * Vorzüge
aus, daß die damaligen Herrſcher”, wenn * ſie ihn ſahen, erſchracken *
und für ” ihre Herrſchaft fürchteten, weil ſie glaubten, es ſei nicht
“ Man ſetze áv zum Relat. * äyaGóv (sö) täoyo, Aor. * eisg
7eréo, Aor. * onewöo. * ölargißo. * ärragaoxsüaorog. " ucyoua.
* énégyou.at, Opt. * si, Ind. " äFtóoyog. “ övvaróg. “ oi ta to
Zutuxa zóze ºrgäzrorreg. " öxvéo. * ngooéoyou.at. * *tagaxsejouat.
“ löig. " év. “ äyoviLoua. * *a ujv. * qmut. * ägtGuéo. * yé.
“alöog. “ qößog. * äuqvzog. “ nagiotauau. " öyog, ov. * iöia
óutºla. "7voöum. " tovrio. * des Körpers ſowohl als des Geiſtes.
" o zóze ßaotevorzsg. * örtóze, Opt. * éxnjzzoua. * regi, Gen.
4*
52 Dativ.

möglich, daß ein Mann von ſolchen Eigenſchaften” in der Stellung"


eines Privatmannes verbleibe”.
“ ſo beſchaffen in Hinſicht auf ſeine Natur. " uégog, ovg. * ötcºyo.

52. Gr. § 43.


Man muß zwar auch diejenigen loben und bewundern, welche
von Natur ordentlich” ſind, noch mehr aber die, welche es aus Grund
ſatz* ſind; denn diejenigen, welche bloß aus Zufall* und nicht aus
Überzeugung" tugendhaft ſind", könnten möglicher Weiſe ?
wieder anders geſtimmt werden”; diejenigen aber, welche zu der Uber
zeugung gelangt ſind”, daß " die Tugend der Güter höchſtes iſt, ver
harren" ihr ganzes Leben lang in dieſer Lebensweiſe”. – Der Arzt
des Pyrrhus ſchickte dem Fabricius einen Brief” und erbot ſich“,
den Pyrrhus durch Gift zu tödten (Fut.). Fabricius aber ſchickte den
Brief an ” Pyrrhus. Und als dieſer den Arzt aufhing, dem Fabricius
aber die Gefangenen ohne Löſegeld" zurückgab, nahm er das Geſchenk
nicht an, ſondern gab ihm gleichviele" entgegen", damit es nicht ſcheine,
als nehme er eine Belohnung" an. Denn nicht aus Gefälligkeit?"
für (Gen.) Pyrrhus, ſagte er, habe er den Anſchlag” angezeigt”,
ſondern damit es nicht ſcheine, als ob ihn die Römer mit Liſt tödteten,
da ſie ihm mit Gewalt nichts anhaben” könnten. – Das Heer der
Athener zog ſich* von ” Delium fliehend” zurück. – Sokrates machte
kein Geheimniß daraus”, welche Anſicht er von * dem Rechte” hatte,
ſondern er gab es ſchon” durch die That zu erkennen", in dem er im
Privatleben” ſich gegen alle geſetzlich und nützlich zeigte”, im öffent
lichen Leben aber den Obrigkeiten und dem, was die Geſetze vorſchrie
ben*, gehorchte. – Die Agyptier genießen in Hinſicht auf die Vor
züglichkeit” und die Natur des Landes und den Umfang” der Ebenen
1 2 4
ášov (ëotiv). * xóoutog. * uetá oytouoö. züym. * 7voöum.
10
“ oopgovéo. " zvg öv. * uszateiöo. "öuayywooxo. ört. "ötauévo.
* zaFtg. * énoton. “ étayyé ouat. “ ztgóg, Acc. " .vtgoy, gew.
Plur. " oog. * ärzöiöout. ” utoGóg. " Yagg, Gr. § 37. “ ért
ßovº. * unvvo. * vtxco. “ ávayogéo. “ änó. * auch = in Flucht.
” änoxgöttoua. * tegi, Gen. ” zó öixatov. " xai. * dztoöeixvvuat.
* ſ. 50, 4. * vouiuog xa oöpeluog xgäou«t. “ tgoorczzo, Opt.
* ägst. * niGog.
Dativ. 53

die Vortheile eines Feſtlandes”, in Hinſicht auf den Abſatz”


des Vorhandenen” und die Beſchaffung" des Abgehenden“ bewohnen
ſie eine Inſel. Denn der Nil, der es rings* umgibt* und ganz
durchſtrömt, hat ihnen ſchöne Gelegenheit * zu (Gen.) beidem ge
geben*. – Die Perſer ſetzten ſich im Kriege mit bloßem" Haupte
(Plur) der Gefahr aus”.
" xagnóouai zt ich genieße die Vortheile von etwas. * öuáGeotg.
* zä örra. " outön. “ rd E. einort«. * = im Kreiſe xvx?qp. * regt
égo. “ erztogia. * totéo. “ plög, die Stellung iſt prädicativ.
" ölaxurövrswo.

Gemiſchte Beiſpiele über den Dativ.


53.

Dionyſius vertraute ſo ſehr auf ſeine Schiffe, Mauern, Waffen


und Bundesgenoſſen, daß er glaubte, ſeine Herrſchaft ſei gleichſam *
mit Stahl* befeſtigt*. – Als unter den Selinuntiern eine Seuche"
ausbrach" wegen der ſchädlichen Ausdünſtungen" des dortigen ?
Fluſſes, leitete " Empedokles auf eigene Koſten" zwei benachbarte ?
Flüſſe hinein und beendigte " ſo die Seuche. Daher verehrten * ihn
die Selinuntier und flehten " zu ihm wie zu einem Gotte. – Als
Herakles in den Himmel aufgenommen worden war", ſöhnte er ſich
mit der Hera aus und heiratete ihre Tochter Hebe. – Die Knaben
der Perſer mußten nach dem Geſetze mit " Tagesanbruch” auf den
Plätzen erſcheinen", die ſie auf dem Markte hatten”. – Ariſtippus
forderte” die Jünglinge auf, ſolche Schätze zu erwerben, die ihnen
auch, wenn ſie Schiffbruch leiden”, verbeiben werden”. – Die
Fortſchritte * in (Gen.) den Künſten und in allen andern Dingen
geſchehen nicht durch” die, welche an dem Beſtehenden” feſthalten”,
ſondern durch die, welche es verbeſſern” und immer etwas zu
Gaggéo. * oov. " côcuag, arzog. “ öéo. * otuóg. “ Guztiattoo.
"ötc, Acc. *övooöia. * éxel, Gr. § 121. " Ezrayo. " öatavm. * Eyyvg,
nmotov, Gr. § 121. " tavo. “ ngooxvréo. “ztgooevyou«t. " Gr.
§ 40. " äu«. " juéga. “ tageirat, Gr. § 14 A. 2. "siui. ” taga
xeetouat. * vavayéo. * tagauévo. “ niöoog. * ötc, Acc. * xaÖ
lotmut, Perf. " éuuéro. * étavogôóo.
54 Dativ.

ändern” wagen an (Gen.) dem, was nicht taugt”. – Ariſtoteles


antwortete auf die Frage, was ein Freund ſei: Eine Seele, die in
zwei Leibern wohnt”. – Demetrius nahm die Städte durch Gewalt
und Übermacht *, Timotheus durch Zureden”, indem er bewies*,
daß” es beſſer ſei, den Athenern zu gehorchen.
* xtvéo. " kakög éyo. " évouxéo. * neoveFla. * 6yog. “öt
öckoxoo. * özt.

54.

Als Kyrus mit Tiſſaphernes Krieg anfing, ſchloſſen ſich alle


joniſchen Städte freiwillig* dem Kyrus an mit Ausnahme * der Mile
ſier. Dieſe fürchteten ſich vor ihm, weil er die von ihnen Verbannten *
nicht preisgeben wollte. Denn er bewies" es durch die That und
ſagte es, daß er ſie, nachdem er ihnen einmal Freund geworden, nie
preisgeben werde. – Nach dem Tode 7 des Euryſtheus kamen die
Söhne des Herakles nach Delphi, indem ſie das Orakel um" einiges
befragen” wollten. Der Gott aber ſagte " ihnen das nicht, um was
ſie gefragt hatten, ſondern befahl ihnen, in ihre Heimat" zu gehen.
– Polykrates, der Tyrann von Samos, ſchloß” Gaſtfreundſchaft
mit Amaſis, dem Könige von Ägypten. – Nach dem Tode" des
Philippus empörten ſich” die Athener; aber erſchreckt durch das erſte
Auftreten* des Alexander gewährten" ſie dieſem noch mehr als dem
Philippus. – Während früher die römiſchen Ritter im Theater mit
dem Volke vermiſcht waren", ſchied" Markus Otho zuerſt ſie von *
den übrigen Bürgern und wies” ihnen einen eigenen Platz” an. –
Theſeus zog mit den Lapithen verbündet” gegen* die doppelgeſtal
tigen * Kentauren zu Felde, die ſich durch Schnelligkeit*, Kraft und
Kühnheit * auszeichneten, und nach dem er ſie in einer Schlacht
beſiegt hatte, machte” er ſogleich ihrem Übermuth ein Ende; nicht
lange darauf aber vertilgte” er ihr ganzes Geſchlecht von der Welt”.
aigéoua (ztycé). * éxov. *zt. v. “ pevyo örtó zuvog. “ tgotsua.
* étuösixvvuat. " Verb. * negi, Gen. * Yodoua. ” ſ. 47, 5. “na
zog« 77. * ovrtiGeuat. * vsozsglLo. “ poöog. “ovyyogéo. “ ava
uyrvut. "ötaxgiro. * äró. "ötavéuo. " Géa. “ oüuuaxog yyrouat.
* ézti, Acc. * ölpvig. * zayog, ovg. * zóua, mg. * tavo (zi).
” &qaviCo. * = von (8x) den Menſchen.
Dativ. 55

55.

Diogenes ſagte: Mir ſcheint deßhalb" die Mythologie ? zu er


zählen *, daß Zeus den Prometheus für * die Erfindung" und Mit
theilung" des Feuers beſtrafte, weil dies für die Menſchen die Veran
laſſung" und der Anfang zur (Gen.) Weichlichkeit" und Üppigkeit war;
denn Zeus haßte doch ° die Menſchen nicht und beneidete ſie nicht um
irgend ein*) Gut. – Als der Athener Leoſthenes ſeine Vaterſtadt in
den Krieg ſtürzte", in dem er ſie durch glänzende " Hoffnungen ver
leitete ”, verglich Phokion ſeine Reden mit den Cypreſſen". Sie ſind
ſchön, ſagte er, und erhaben", aber ſie tragen" keine Frucht. –
Amphiaraus ward mitſammt” ſeinem Wagen und Wagenlenker” von
der Erde verſchlungen”. – Die Rede hat dieſelbe Kraft” wie eine
Salbe?": ſie hilft ? uns im Leiden ”, ſie erquickt * uns im Glücke *.
– Die Sonne verdunkeln” oft die Wolken, die Vernunft” die Lei
denſchaften”. – Weißt du nicht, daß diejenigen, welche von Natur
die Schwächſten ſind am Körper, durch Übung oft tüchtiger * werden
als die Stärkſten? – Der Athener Polemo verabredete ſich” einſt
mit einigen jungen Leuten und ging bekränzt und trunken” in die
Schule des Philoſophen Xenokrates. Dieſer, der eben über * die
Mäßigkeit ſprach, ließ ſich nicht irre machen”. Da * hörte der
Jüngling zu und ward allmählich * hingeriſſen *; und er ward ſo
thätig”, daß er alle andern an Eifer übertraf" und ſpäter ſelber die
Schule übernahm *.
*öta raira. * uüôog, ov. * .yo. *ötc, Acc. * sigsog. "uerdöoog.
" äqoguj. * ua axia. "ön (ot yág ör). *) im Griech. kein. " &ußdºo.
"Zaungóg. * Staigo. * kvnägtrzog. “ üpmög. * yo. * aöróg, Gr.
§ 40 A. " jrioyog. * xgürtto. * övvaug. " uvgov. " oqeäo.
22 23 24
xcuro. eöggairo. xa ög ngotro. * étoxotéo. * oytouóg.
27 28 29
näôog. xgeltzoov. ovvriôeuau. " usOvor. * tegi, Gen.
* öuatgéno, Paſſ. * öé. “ kaz ö iyor. “ Gngdo. * plötovog.
" örtsgfäºloua. * öuaöégouat.

56.

Antiſthenes ſoll dem Anytus und Meletus, den Anklägern des


Sokrates, dem einen die Verbannung, dem andern den Tod zugezogen
56 Dativ.

haben". Als er einige pontiſche Jünglinge traf?, welche des So


krates wegen * nach Athen gekommen waren, führte er ſie zu * Anytus
und ſagte, dieſer ſei noch weiſer als Sokrates. Darüber ärgerten
ſich die Umſtehenden " und jagten" den Anytus fort. – Demoſthenes
ſagte einſt: Einige von euch, Athener, betreiben ? das, um was Phi
lippus, der doch euer Feind iſt, zu den Göttern flehen" möchte. –
Es gibt nur wenige, welche es wagen, lieber freimüthig zu reden?
als ihren Freunden zu ſchmeicheln", und unter" den wenigen findet
man wieder ” nicht leicht ſolche, die es verſtehen, dies zu thun, ſon
dern faſt lauter ” ſolche, welche ſich der Freimüthigkeit zu bedienen
glauben, wenn * ſie läſtern" und ſchelten". – Die Philoſophen
Kleanthes und Xenokrates, welche langſamer zu ſein ſchienen im
Auffaſſen als ihre Mitſchüler", verglichen ſich mit enghalſigen"
Krügen” und ehernen Tafeln ?", da ſie die Vorträge” ſchwer be
griffen ”, aber ſicher und feſt behielten”. – Die übrigen Griechen
beſchenkten die Götter mit koſtbaren * Weihgeſchenken” und baten"
ſie dann um das nächſte beſte ”, ob” es gut war oder ſchlecht; die
Lakedämonier aber baten ſie einfach, ihnen das Gute zu verleihen. –
Eine gehaltene * Rede zu kritiſiren”, das iſt nicht ſchwer, aber eine
beſſere dafür zu machen", das iſt ſehr ſchwierig". – Unzählige
ſind in die größten Unfälle gerathen * wegen* der Zügelloſigkeit *
ihrer Zunge. – Wie die Ärzte bittere * Arzneien * mit ſüßen Säf
ten" vermiſchen, ſo ſollen auch die Väter die Strenge * ihrer Zurecht
weiſungen* mit Milde" paaren“.
1 2 3 ey 4. 5
airtog yiyvouat. ºtsgutvyxavo. 81/8%CY. ºrgóg, Acc. 780t
7 8 9
iozmut, Perf. " 8xötcóxo. tgärto. süxoua. taggmouéZoua.
" yagiToua. “ v. * «öGig. * täg. “ écy. “ oöogéo. “ péyo.
17 20
ovoyoaorg. “ Boaziotouog. “ äyysior. ºttvaxig. “ öyog. W. /

22 ztag«öéyoua. * 7ngéo. * to vterg. * ärc Gnua. “ za. zvyovza.


" size – ers, Opt. * äyo. * ärztléyo. " ärztx«Giornut. “ ägyo
3.

ông. * ºtsgutiattoo. * öu, Acc. 34 dºxgaoia. * nuxgóg. * qc.guaxoy.


" Yvuóg. * yasnózng. * Entziumotg. * zzgaózng. * ulyvvut.
57.
Lob und Tadel" ſind für Freie ? erſprießlicher als jede
Mißhandlung *; jenes muntert * zum * Guten auf, dieſer hält."
Plur. * Gr. § 2, 1. * aixia. * nagogucio. * éni, Acc. * ärtsigyo.
Dativ. 57

vom? Schlechten ab. – Als Pluto unter dem Beiſtand" des Zeus die
Perſephone entführt hatte", verließ Demeter aus Ärger" über die
Götter den Himmel, und nachdem ſie die Geſtalt einer Frau
angenommen", kam ſie nach Eleuſis. – Polykrates aus Samos ehrte
den Dichter Anakreon und hatte Wohlgefallen an ihm und ſeinen Ge
dichten ”. – Als der Perſerkönig Artarerres dem Ageſilaus ſagen
ließ ”, daß er mit ihm Freundſchaft ſchließen wolle, entgegnete *
dieſer: Mit mir allein ” kannſt du nicht befreundet werden; wenn
du aber mit den Lakedämoniern von Staatswegen Freundſchaft ſchließeſt,
wirſt du auch mein Freund ſein. – Herakles ſoll gegen ſeine Feinde
ſich ſehr mild benommen haben"; denn er ſoll zuerſt von allen Men
ſchen die Todten zur Beſtattung" herausgegeben haben”. – Einſt
mals fand” eine Zuſammenkunft ?" ſtatt zwiſchen Dionyſius dem
zweiten und Philippus, dem Sohne des Amyntas. Sie redeten” ſo
wohl vieles andere miteinander, als auch fragte Philippus den Dio
nyſius, wie er, der eine große Macht vom Vater überkommen”, ſie
nicht erhalten habe”. Dieſer erwiderte: Mein Vater hat mir alles
andere hinterlaſſen, das Glück aber, mit dem er ſeine Macht erworben,
hat er mir nicht hinterlaſſen. – Über* die Zahl der Kinder der
Niobe ſcheinen die Alten nicht miteinander übereinzuſtimmen”: Homer
gibt” ſechs Knaben” und ebenſoviel* Mädchen” an, andere " zwei
mal ſieben, andere auch mehr.
’ dºtó. * ovvegyéo. * ägtdºo). " ógyiLouat. “ eiadio, Paſſ.
“ uéog, ovg. * Entoté o. “ ärzaztootéko. “ perſönlich, privatim.
“ tgooqégouat. " Go t 7 s ty. * cztoöiöout. * Yiyvouat, Gr. § 35
A. 3. ” ovrovoia. “öta you.at. * tagaaußero. * öuaooLo.
* ºtsgi, Gen. 25ovvöo. * Äyo. ” ä00yr (ztaig). * zoooüzog.
* köom. " Gr. § 1 a.

- Genitiv.
58. Gr. §. 44. 45.
Durch das Thal Tempe fließt der Peneus, ſtill ? und ſanft *
wie* Öl" einhergleitend". – Die edelſten der Griechen waren ſehr
öué, Gen. * oxo * ºrgäog. “ öixnv (nach Art). * éatov.
agöeut.
58 Genitiv.

arm, Ariſtides, der Sohn des Lyſimachus, Phokion, der Sohn


des Phokus, Epaminondas, des Polymnis Sohn, Lamachus aus
Athen, Sokrates, des Sophroniskus Sohn, und viele andere. –
Bei der Muſterung" des griechiſchen Heeres in Tyriäum hatten
Menon und die Seinigen den rechten Flügel” inne, Klearchus
und die Seinigen den linken, die übrigen Feldherren das Cen
trum”. – Schließe " dich nicht aus von (Gen.) den Staatsge
ſchäften”, wenn * es möglich iſt, daß ſie durch * dich ſich beſſer
geſtalten”. – Die Hoffnung auf ſchnöden " Gewinn iſt der Anfang
zum Verluſt". – Dem Philippus ſoll im Tempel” des Tropho
nius das Orakel ertheilt worden ſein”, daß er ſich vor dem Wagen
hüten müſſe. Aus Furcht nun vor dieſem Orakelſpruche ſoll er nie
mehr einen Wagen beſtiegen haben”. – Die Hoffnung auf Auszeich
nung* und die Furcht vor Strafe ſind gleichſam * die Elemente *
der Tugend. – Als Herakles die Söhne des Aktor getödtet hatte,
forderten * die Eleer von den Argivern Genugthuung* für den
Mord, da Herakles in Tirynth wohnte. – Diejenigen, welche
wider den Willen * der Bürger herrſchen, leben ſtets in großer
Furcht” und werden oft gezwungen gegen die eigenen Mitbürger”
zu kämpfen.
" Ev. * ëFéraog. * xégag. " zó uéoov. “ due éco. “ rd zig trösog.
* si. * öu, Acc. * yo. * raxög. " Lmut«. * Gr. § 44 A. 3.
3. /
22
* yiyvoua. " ävaßaivo. 21 7tun. ootsgei. ” ozoysiov. * öixmv
äztazó zuvog tagd zuvog (poenas repeto alicujus rei ab aliquo). “ Blg.
* nsgiösóg. " ol ovuztouzevóuevot.

59.

Der Umgang" mit den Guten iſt eine Schule” der Tugend, der
Umgang mit den Schlechten iſt das Grab * derſelben. – Die
Natur hat den Menſchen die größte Furcht vor dem Tode und die
größte Liebe zum Leben eingepflanzt“. – Herakles errichtete die ſo
genannten Säulen des Herakles als Siegesmal" über die Barbaren,
als Erinnerung" an ſeine Tapferkeit und als Grenzmarke" des grie
chiſchen Landes. – Man ſagt, daß Hippokrates, wie wohl er ein
1 5
óutia. 2äoxnotg. * xard.vog. * äuqöo, Aor. Trotéouat,
8 c/

x«Gioznut. " zgóztatov. " uvmusiov. 0009, 0v.


Genitiv. - 59

Dorier war von Geburt, dem Demokritus zu Liebe ° ſeine Schriften


in der ioniſchen Mundart" verfaßt habe. – Demokritus vertheilte
ſein väterliches Vermögen unter ſeine drei Brüder, nur das baare
Silber nahm er als Reiſegeld" für den Weg. – Die Thebaner,
welche im korinthiſchen Kriege durch” die Athener gerettet wurden,
erſtatteten dieſen nicht nur keinen Dank für dieſe Rettung, ſondern ſie
verließen ſogar die Athener, nachdem dieſe den Krieg beigelegt hatten",
und traten * in " ein Bündniß mit den Lakedämoniern. – Epami
nondas hatte nur einen Mantel"; wenn " er nun dieſen in die
Walke" gab, blieb er zu Hauſe wegen ” Mangels" an einem andern.
– Die Schrift ?" iſt als Mittel" für das Gedächtniß erfunden. –
Knaben muß man mit Würfeln ”, Männer mit Eiden betrügen”.
Dieſe gottloſe Äußerung*, ſagen die einen, ſei von ” Lyſander, die
andern, von Philipp dem Makedonier.
* yagg. ” ičg (öog) qov. “ Eqöötor. * öu, Acc. *öta wouat.
“sioéoyoua. “ eig. “rgißov. " örtózs, Opt. * yvaqsior. " drogia.
"za ygäuuara. * qaguaxov. * äorgayaog, ov. * éZutatco. “ ºö
yog. “ Gr. § 44 A. 6.

60. Gr. § 46.


Als Alyattes die Stadt Priene belagerte, mäſtete " Bias zwei
Maulthiere ? und trieb * ſie ins feindliche * Lager. Da Alyattes dies
ſah, ward er betroffen" und ſchickte einen Boten wegen " eines Waffen
ſtillſtandes in die Stadt. Bias aber ſchüttete 7 Haufen" Sandes hin,
obenauf 9 ſchüttete" er Getreide und zeigte es dem Menſchen. Auf
dieſes hin" ſchloß Alyattes Frieden mit den Einwohnern von
Priene. – Alkibiades ſoll ſchon, ehe ? er zwanzig Jahre alt war, mit
Perikles, der ſein Vormund” und der Lenker* des Staates war, ein
geiſtreiches" Geſpräch über " die Geſetze geführt haben". – Ein "
allzu " Junger ſoll weder Herrſcher" noch Rathgeber ſein", wenn?"
er auch an Verſtand?" ſehr gut beſtellt ” zu ſein ſchiene. – Kyrus
nualvo. * ulovog. * éZeavyo. * = der Feinde. * xaranjzzo).
7
" nsgi, Gen. " Yéo. * oogóg, oö. * ávoôev. " msgyéo. “ éx zoürov.
ngiv, Inf. “ énirgonog. “ tgoorczng. “ ooqóg ölakáyou«t.
* Gr. § 2, 1. ” oqóög«. * ägyo. * ovußoveio. * ei, Opt.
* yvoöum. * yo, Gr. § 46 A. 1.
60 Genitiv.

verſprach jedem Mann fünf Minen Silber zu geben, ſobald * ſie nach
Babylon kämen. – Der Fluß Euphrat iſt vier Stadien breit *. –
Der Dichter Anakreon, der von Polykrates ein Talent Geldes em
pfangen hatte, gab es ihm wieder zurück, in dem er ſagte: Ich haſſe
ein Geſchenk, das mich nöthigt, ſchlaflos zu ſein”. – Die Athener
verloren in Sicilien vierzigtauſend ” Schwerbewaffnete, bei ” Chäronea
tauſend. – Als Gorgias den Sokrates fragte, ob er den großen
König für glücklich halte, ſagte dieſer: Ich weiß nicht, wie er in Hin
ſicht auf Tugend und Bildung beſtellt iſt”; denn auf ” dieſen Din
gen beruht * das Glück. – Der Philoſoph Zeno ſtarb in einem
Alter von zweiundſiebzig Jahren; nach Athen kam er in einem Alter
von zweiundzwanzig Jahren.
* étov. * Gr. § 46 A. 2. * dygvºrvéo. * = vier Myriaden.
27 28
év. x8iugt.

61. Gr. § 47.

Von ſo vielen, welche im Laufe der Zeit Tyrannen geworden


ſind, hat keiner die Herrſchaft auf rühmlichere Weiſe erworben als
Euagoras. Unter denen, die früher gelebt haben”, zollen die mei
ſten dem Kyrus die höchſte Bewunderung *; allein dieſer hat mit dem
perſiſchen Heere das mediſche beſiegt, was auch viele Griechen * ſowohl
wie Barbaren leicht zu thun vermöchten; jener aber hat das meiſte
durch ſich vollbracht. – Nach dem ſich Ageſilaus einen großen
Theil" von Aſien unterworfen hatte, beſchloß er gegen 7 den Perſer
könig ſelber zu Felde zu ziehen. – Als jemand fragte: Wie viel ſind
der Spartaner? antwortete einer von dieſen: Soviel als hinreichend
ſind, die Feinde abzuwehren”. – Wie mancher ° ſich auf ſeine Fröm
migkeit oder Wahrhaftigkeit" oder Gerechtigkeit etwas zu gut thut ",
ſo that ſich Menon auf ſeine Verſchmitztheit” etwas zu gut, und er
glaubte, daß einer, der nicht verſchmitzt" ſei, zu den Ungebildeten *
gehöre. – Sokrates begab ſich morgens" auf die Spaziergänge ”;
év áztarzt zq Yoovp. * yiyvou«t. * uátora GavucCo. “ im
Griech. beſſer partitiv. * öua, Gen. * Gr. § 47, 1 A. 1. " ézti, Acc.
* ärtsgvxo. " zig, ſ. Gr. § 117, 2. " ärgsta. " cycºlouat.
“ t«vovgyia. “zravoögyog. “ dnalösvzog. “ tgot. “ reginazog.
Genitiv. 61

wenn der Markt ſich füllte", war er dort ſichtbar, den Reſt" des
Tages war er immer da, wo er die meiſten Menſchen zu treffen"
Ausſicht hatte”. – Zur ? Seeſchlacht bei ” Knidus, durch welche die
Stadt der Athener einen Theil ihres alten Ruhmes wieder erlangte,
ſtellte * Euagoras den größten Theil" der Macht.
" ty Go. * onóg, auch nach Gr. § 47, 1 A. 1. ” oüvelut, Fut.
" uélo, Opt. “ eig. * év. * ragaoxsváLo.
62.

Sulla, der den Beinamen „der Glückliche“ hatte", rechnete


unter die höchſten Gaben ? des Glückes zwei Dinge, die Freund
ſchaft des Metellus Pius und die Erhaltung" der Stadt Athen. –
Kritias haßte den Sokrates; deßhalb* nahm * er, da er als einer der
Dreißig mit ° Charikles Geſetzgeber geworden war, in " die Geſetze die
Beſtimmung auf, er ſolle” die Redekunſt ? nicht lehren. – Ein Ge
ſetz Solons lautete ": Wer bei 7 einem Aufruhr keiner Partei" ſich
anſchließt ?, ſoll ehrlos” ſein. – Die alten Athener haben ſich in
allen Kriegen, die ſie führten “, vor ihren Zeitgenoſſen" ausge
zeichnet". – Diogenes antwortete auf die Frage, wo er in " Grie
chenland wackere Männer geſehen habe: Männer nirgends, Knaben
aber in Lakedämon. – Die Thebaner gingen ſo weit in der Schlech
tigkeit, daß ſie ſchwuren, mit den Lakedämoniern gegen " die Athener,
die früher ihre Stadt gerettet hatten, auszuziehen". – Tempe liegt
zwiſchen dem Olympus und dem Oſſa. – Jenſeits ” des Fluſſes
Euphrat war eine wohlhabende? und große Stadt, Namens Char
manda. – Als die Achäer im Sinne hatten ” gegen ” die Inſel
Zakynthus zu Felde zu ziehen, ermahnte * ſie Titus Quinctius acht
zu geben *, daß * ſie nicht wie die Schildkröten?“, wenn ſie den
Kopf über ” den Peloponnes hinausſtrecken”, in Gefahr kommen”. –
énovouco. * süzvyia. * das geſchont haben, gelöouat (zuvög).
* öu zoüro. * 7gcgo. * uera, Gen. " Ev. * ſ. Vorübg. V. * 6yov
rézrm "eiui. " uegig, löog. " Yiyroua. * áztuog. “ Gr. § 24.
“ oi x«zc zuva, Gr. § 77. b. 2. * cgtozero. " Gr. § 47, 3. * Ett,
Acc. " äxoovôéo. " néga». “ stöaiuov. * ölavoéouat. * xeevo.
“ qvarzoua. “ örtog. “ geoövm. " Fo. * ngoteivo. * xy
övvevo, Aor.
62 Genitiv.

Cato meinte, man müſſe ſich am meiſten vor ſich ſelbſt ſchämen";
denn keiner ſei je * ohne * ſich.
* «iöéoua. “ im Griech. nie. * Yoglg.

63. Gr. §. 48.


Als Antiſthenes in (Acc.) die orphiſchen Geheimniſſe" eingeweiht
wurde ? und der Prieſter * ſagte, daß diejenigen, welche in dieſe ein
geweiht werden, viele Vortheile im Hades genießen“, ſagte er: Warum
ſtirbſt du dann * nicht? – Wie diejenigen, welche in einer verpeſte
ten" Luft ſich befinden", nothwendig" erkranken ", ſo werden diejenigen,
welche unter ſchlechten Menſchen leben", von ihrer Schlechtigkeit
angeſteckt". – Die Jungen ſind am wenigſten geldgierig”, weil ſie
noch keine Noth * gekoſtet haben“. – Diogenes verglich die Ver
ſchwender" mit Feigenbäumen, die auf " einer ſteilen Höhe"
ſtünden *; ihre Frucht koſtet kein Menſch, ſondern Raben und Geier
freſſen ſie. – Die Philoſophen Krates und Polemo liebten einander
ſo ſehr, daß ſie nicht nur im Leben ? dieſelben Studien trieben”,
ſondern auch nach dem Tode 9 dasſelbe Grab theilten ?". – Der Rin
derhirte * Titormus ſoll noch ſtärker geweſen ſein als der Krotoniate
Milo. Er ging zu ” ſeiner Heerde und faßte * den größten Stier,
der ſehr wild” war, beim Fuße, ſo daß er, obwohl er ſich Mühe
gab”, nicht entrinnen konnte; und als noch ein zweiter herbeikam,
packte” er auch dieſen mit der Hand am Fuße und hielt ” ihn in
gleicher Weiſe” feſt.
1 3 5
za Ogquxc. * uvéo. isgs.g. * uéréxo. oöv. * otuxóg.
"yiyvouat. * närrog. " vooéo. "ötcyo. “ usza außävo. * quoxgn
14 15
uazog. “ äröeta. neugcoua. äoozog. “ éni, Dat. " gnuvóg.
* négvxa. * Verb. " zóv aöröv éattyösvudrov eivat. “ kotvovéo.
* Bovxólog. * éni, Acc. * außavo. * äyguog. * onevöo. ” ovvag
täÜo. * yo. * öuoiog.
64.

Als der Philoſoph Menedemus ſich an der Regierung bethei


ligte?, war er ſo ängſtlich", daß er ſogar das Rauchfaß* verfehlte",
Toursia. * ärroua. * regöeig. “ Gvutargtov. *ötauagravo.
Genitiv. 63

wenn er den Weihrauch" darauflegte. – Themiſtokles hatte keinen


Gewinn 7 weder von der Seeſchlacht bei Salamis, noch von ſeiner
Geſandtſchaft" nach Sparta; er wurde verbannt °, nicht nur aus Athen,
ſondern aus ganz Griechenland. – Herakles hob” den Antäus auf
und tödtete ihn in der Luft ſchwebend" durch Erdrücken”; denn
derſelbe wurde ſtärker, wenn er den Boden berührte. – Spott" und
Läſterung * ſind wirkungslos", wenn " ſie auf einen feſten" Cha
rakter" treffen”; wenn ſie aber auf einen gemeinen ” und niedrigen”
treffen, vermögen ſie etwas”. – Als Kröſus dem Pittakus Geld
bot*, nahm dieſer es nicht an, indem er ſagte, er habe das doppelte*
von dem, was er wollte; denn er habe ſeinen kinderloſen * Bruder
beerbt. – Leonidas und die Seinigen” fanden”, in dem ſie für *
Griechenland rühmlich kämpften, einen ehrenvollen * Tod. – Als je
mand ſagte, daß Gaukler ” die lakoniſchen Schwerter wegen * ihrer
Kürze * verſchlingen”, ſprach Agis: Und doch * erreichen * die Lake
dämonier am meiſten die Feinde mit ihren Schwertern. – Welches
andere Geſchöpf zieht ” aus Ziegen, Schweinen, Pferden, Rindern,
Eſeln und den übrigen Geſchöpfen ſolche Vortheile wie der Menſch?
" ºßavoróg. " óvivaugt. * ºrgsoßel«. " geüyo. “ aigoua. “ us
12
réogog. äuua, Plur. “ oxóuua, arog, Plur. “ otöogia, Plur.
15
oööèv övvauau. “ av. " oregsóg. * yvoöum. * außävoua.
20
dyevvg. " ratstvög. * io Yvo. * öiöout. *öncéotog, Gr. § 57
A. 3. * änatg (ſteht prädicativ). * oi «üro (Gr. § 44 A. 1) oder
oi oöv aörg (Gr. § 66, 1). " zvyyavo. * örtég, Gen. * süxejg.
"A /

" Davuaronotóg. “ öué, Acc. * utxgözng. * xatanivo. “ xat unv.


3 / 3 /
35 36
équxw80uoxt. cto avo.

65.

Man muß den Freunden ſeinen Kummer mittheilen*, denn viel


leicht ” können * ſie uns in etwas erleichtern". – Sokrates theilte"
allen reichlich" von dem Seinigen mit. – Die Seele des Menſchen,
ſagt Sokrates, hat, wenn irgend etwas” auf der Welt °, Antheil" an
der göttlichen Natur". – Als einſt ein Argiver ſagte: Bei"
Bagog, ovg. * usraölöout. ioog. * Potentialis. * «ovqlCo.
* énagxéo. " äq0óvog. * einsgrt xa ä o. " za, dyőgonuva. ” uerégo.
“ ró Geiov. “ naga, Dat.
64 Genitiv.

uns ſind viele Gräber von Spartanern! ſagte ein Lakonier: Aber *
bei uns auch nicht eines * von Argivern, da zwar wir oft Argos betre
ten haben", die Argiver aber niemals Sparta. – Wenn " ein Skythe
den erſten Feind erlegt hatte, trank er von ſeinem Blute, und von
allen, die er in der Schlacht tödtete (Opt.), brachte" er dem Könige
die Köpfe; denn wenn er einen Kopf brachte, bekam er Antheil" an
der Beute, die ſie machten", wenn er keinen brachte, nicht. – Nach?"
der Schlacht bei ” Platää kam ein Weib zu ” den Griechen überge
laufen”, welche den Pauſanias bei den Knieen faßte * und ihn bat,
ſie, eine Koerin von Geburt, aus der Knechtſchaft der Barbaren zu
befreien. – Als die Lakedämonier ihre Abſicht auf Lesbos verfehlt
hatten?", wollten ſie ihre Flotte verſtärken ” und nach Corcyra ſegeln,
das in Partei zwiſten lag ”. -

* Äc unv. * Gr. § 122 A. 2. * Ärgaivo. * öre, Opt.


(Aor.) " änopégo. * uszaaußevo. " außävo, Opt. ” ustä, Acc.
*“ v. * ztgög, Acc. * «üzouoéo. “ außavouat. äuagzävo. 25

* ſtärker (no.vg) machen. " otaouaLo.

66. Gr. §. 49.


Diejenigen, welche nach Tugend ſtrebten ", ſehnten ſich ? noch
ſpäter nach Sokrates, da er beſonders förderlich” in * dem Streben *
nach Tugend war. – Selbſt" die Barbaren ſagten, daß es Götter
gebe, und daß ſie für uns Sorge tragen". – Demonar ſchalt die
jenigen, welche für ihren Leib beſorgt waren, ſich ſelbſt aber ver
nachläſſigten, da ſie für das Haus beſorgt wären, die Einwohner”
aber vernachläſſigten. – Antiſthenes behauptete, daß der Weiſe allein
wiſſe, was man lieben" müſſe. – Der Philoſoph Anaxagoras ver
legte ſich auf " die Erforſchung" der Natur" und kümmerte ſich *
nicht um die Staatsangelegenheiten". Als ihn einer fragte: Liegt"
dir nichts an deinem Vaterlande? ſprach er: Das Vaterland liegt mir
ſogar ſehr " am Herzen"! Dabei zeigte er nach dem Himmel. –
Glücklich" iſt, wer reich iſt und das genießt, was er begehrt; glück
éqisu«t. *ztoGéo. * opétuog. “ ºrgóg, Acc. * ézt uéaux. * xoxi.
ngovoéo. * oög mit Part. * évoxog. " égäo. “ eiu tegi zu. * Geo
gla. “ rd qvoxä. * qgortiCo. “ rd. zzottuxá. “ uéal. " kai
oqóög«. * uaxäguog.
Genitiv. 65

licher aber noch der, welcher nichts begehrt. – Als Philippus den
Olynthiern Anthemus, worauf alle früheren Könige von Makedonien
Anſprüche machten”, überließ ”, da erwarteten * ſie nicht, daß ſie,
nachdem ſie kurze Zeit die Nutznießung des fremden Landes” gehabt”,
für (Acc.) lange Zeit ihres eigenen von ihm beraubt ſein würden *. –
Die Guten werden, wenn ſie die Schlechten verachtet ” ſehen, noch
eifriger ” nach der Tugend ſtreben ”.
)
20 21
19 dérrtzrotéouat. äqinut. tgooöoxco. * d'orola, Gr.
§ 97 A. 1. * kagnöoua (ti). “ orégouat. “ drucÄo, Tempus?
“ eöGüuog. " ávrégouat.

67. Gr. § 50. 51.


Der Affe" und der Elephant vergeſſen, wenn ? ſie Wein trinken,
der eine ſeine Liſt*, der andere ſeine Stärke *. – Als die Tarentiner
von den Athenern belagert wurden und daran waren ", wegen Hun
gersnoth" ſich ergeben zu müſſen", beſchloſſen die Rheginer unter *
zehn Tagen je einen zu faſten ? und die Speiſe von dieſem Tage den
Tarentinern zu überlaſſen". So wurden dieſe gerettet, und in der
Erinnerung" an dieſe Noth” veranſtalteten * ſie fortan * ein Feſt,
die ſogenannte Faſten". – Als ein Vater dem Diogenes ſeinen
Sohn vorſtellte" und ſagte, daß er ſehr geſchickt" und wohlgeſittet"
ſei, ſprach dieſer: Wozu ” braucht ” er dann ? mich? – Pamphaes
aus Priene hatte dem Lyder Kröſus, als ſein Vater noch lebte ”,
dreißig Minen geſchenkt (Aor.). Als nun * Kröſus die Herrſchaft
übernahm *, ſchenkte er ihm einen Wagen voll Silber. – Als je
mand den Ariſtippus ſchalt”, weil er Geld von ” Dionyſius ange
nommen, während Plato ein Buch empfangen, ſprach dieſer: Dem
Plato fehlt ” es eben * an Büchern, mir an Geld. – Diogenes ver
glich die Geizigen mit den Waſſerſüchtigen ”; denn jene begehren, an
gefüllt” mit Geld, noch mehr Geld, dieſe, angefüllt mit Waſſer, noch
niOnkog. * écév. * navovgyia. * äxj. * ué.o. “ uuóg. " äºl
oxoua, ich muß mich ergeben. * §v. " vorsüo. " tragimut. “ Verb.
* nä0og. * áyo. “ zó änó roöös. “ Nyoreia, ag. “ ovviormut. " eö
qvis. " ſehr gut an Sitten (Gog). " ti. " Yoſo. " oöv, Stel
lung? * regisuuu. " öé. “ nag«außävo. “ airtcouat. “ "tage,
Gen. " évösig eiut. * 7äg. * öögonuxóg. " njong.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 5
66 Genitiv.

mehr Waſſer. – Da Theophraſt ſehr raſch *" war im Auffaſſen”,


Xenokrates aber langſamen Geiſtes”, ſagte Ariſtoteles, daß der eine
den Zügel*, der andere den Sporn * brauche *. – Es ſcheint mir
nicht recht, den Richter zu bitten, ſondern ihn zu überzeugen”.
" öFvg étuvosiv. ” voógóg u. qvog. * Yatvög. “ xérrgov. * öei.
** neijoo.

68.

Alexander der Große füllte einſt einen Teller mit Knochen an


und ſchickte ihn dem Diogenes. Dieſer ſagte: Der Fraß” iſt hündiſch
(cyniſch)*, die Gabe“ nicht königlich. – Wenn * das Füllen" von
der Muttermilch" geſättigt iſt, ſchlägt* es nach der Mutter aus. So
hat auch Ariſtoteles, nachdem er das meiſte von ” Plato gelernt,
hinterher", als er ſich mit dem Beſten angefüllt hatte, ihn ver
laſſen”. – Als einſt ein Jüngling mit Salben eingeſchmiert war”,
fragte der Philoſoph Zeno: Wer riecht denn da nach einem Weibe?
– Für den Reichthum eines Staates, ſagte Demoſthenes, halte ich
Bundesgenoſſen, Vertrauen, Wohlwollen, lauter * Dinge, an denen
ihr arm" ſeid, Athener. – Die Spartaner hatten ein Geſetz, daß,
wer drei Söhne aufzuweiſen hatte", von dem Wachdienſte”, wer aber
fünf aufzuweiſen hatte, von allen öffentlichen Dienſtleiſtungen”
frei” ſein ſollte. – Pytheas ſpottete” einſt auf” Demoſthenes,
indem er ſagte, daß ſeine Gedanken nach der Lampe röchen. – Da
Philopömen viele Reiter und Schwerbewaffnete hatte, aber mit Geld
nicht wohl verſehen war”, ſagte Titus Quinctius ſcherzend: Philo
pömen hat zwar Hände und Schenkel”, aber keinen Bauch. – Bei*
den Perſern war durch das Geſetz niemand von den Amtern und
Würden” ausgeſchloſſen”. – Als einſt Geſandte der Platäer die
Athener baten, ihnen Hilfe zu leiſten gegen” die Thebaner, ſagten ſie:
1 3 5 (/ 6
ºtivaF. * Pgoua. * xvvtxóg. * öógov. 070L1V. nöog. " ró
10 -r (..

umrgqov yá a. “ axriCo (zuvo). " raga, Gen. ETCY. üztortiu


nmut, Paſſ. “ dqiotauai zuvog. “ ggio. " täg, in den Relativſatz
hineinzuſetzen, Gr. § 209, 2 u. A. 1. “ áztogog. “ tagéxoua, ich
habe aufzuweiſen. " qgovg. “ arovgyi«. " drejg. " Satoxózrzo.
“sig. “ evatogéo. " oxéog, ovg. “ naga, Dat. zuf. dºr
a/avvo. " ni, Acc.
Genitiv. 67

Wer könnte unglücklicher ſein als wir, die wir Stadt und Land und
Schätze an einem Tage verloren haben” und von dem Nothwendigſten
entblößt” als Bettler daſtehen", und aus unſerer Heimat vertrieben *
in Griechenland herumziehen”.
* oregioxo. * érôeg. " x«Giornu , Pf. " Exºtinto. " regtég
Zougt.

69. Gr. §. 52.


Bion ſagte: Ein guter Herrſcher muß, wenn er von der Herr
ſchaft abtritt”, nicht reicher, ſondern berühmter geworden ſein. – Als
Themiſtokles zuerſt aus Athen, dann auch aus Griechenland vertrieben
worden war", begab er ſich zum * Perſerkönige. – Piſiſtratus, der
Tyrann der Athener, kam, als einige ſeiner Freunde von ihm abge
fallen waren und Phyle beſetzt hatten", zu* ihnen. Auf die Frage,
was er wolle, antwortete er: Entweder euch bereden Ä
oder, wenn ich euch nicht berede (Aor.), ſelber hier bleiben. – Als
Anacharſis einſt erfuhr, daß die Dicke des Schiffes vier Zoll" be
trage”, ſagte er: So weit nur ſind die Segelnden vom Tode ent
fernt. – Der Philoſoph Krates überließ” den Thebanern ſein Ver
mögen. – In der Schlacht bei " Potidäa überließ” Sokrates, der
ſich am meiſten ausgezeichnet hatte”, dem Akibiades den Preis*
der Tapferkeit. – Antiſthenes legte den erſten Grund“ zur
cyniſchen Lehre". – Sokrates zog" ſeine Schüler" von den
Begierden ab, und er nahm keinen * Lohn für ſeinen Unterricht".
In dem er auf dieſen verzichtete”, glaubte er auf ſeine Freiheit be
dacht zu ſein”.
Gr. § 2, 1. * tavouat. * 8xºtinto. “ ngóg, Acc. * xaraau
ßavo. * äncyo. " taxog, ovg. *öcxzvog. "siui. " dplotauat, taga
Yogéo. “ éal, Dat. “ äglotsvo. * rd. ágtoteia. “ ägyo. “ xvvtouóg.
* navo. " oi ovvövreg. * Gr. § 122 A. 2. * öutia. " cinéyou.at.
* &zttusº ouat.

70.

Plato ſagt, daß Theages aus keinem anderen Grunde ſich der
Philoſophie widmete * als wegen * ſeiner Kränklichkeit“. Denn da
ö’ oööèv äko. * quoooqéo. * öué, Acc. “ doGévsta.
5*
68 Genitiv.
ihn dieſe von den Staatsgeſchäften" abhielt, regte" ſie ihn zu? dem
Streben" nach Weisheit an. – Herakles tödtete, da Neleus ihn nicht
von dem Morde des Iphitus reinigen wollte, den Neleus und alle
ſeine Söhne; den Neſtor dagegen ſchonte er nicht nur, ſondern er gab
ihm auch die väterliche Herrſchaft. – Die Klugheit” zeichnet ſich ſo
ſehr vor den übrigen Tugenden aus, als der Geſichtsſinn" vor den
übrigen Sinnen". – Prometheus bildete aus * Waſſer und Erde die
Menſchen und gab ihnen das Feuer, das er ohne Wiſſen” des Zeus
in einem Rohrſtengel* verbarg. – Nicht aus Furcht vor Strafe,
ſondern aus Pflichtgefühl” muß man Fehler meiden". – Als die
zehntauſend Griechen an den Fluß gekommen waren", der Armenien
von dem Lande der Karduchen ſcheidet”, lagerten ſie ſich” in der
Ebene, vielfach” der vergangenen ” Beſchwerden gedenkend”. Von
all dieſen befreit”, ruhten* ſie behaglich* aus. – Die Athener woll
ten den Euryſtheus, nachdem er beſiegt war, verſchonen; aber
Alkmene befahl ihn zu tödten.
5 7
rd tourtx& * ovveaüvo. eig. * ägog. " qgóvnotg. "ögaotg.
“ aioônotg. * 8x. " céögg. “vcgºnF, mxog. * öud zó öéou. “ dºt
éyou.at. " Yiyvouat ézti, Gr. § 14 A. 3. * ögiCo. * aöl ouat.
" nola, Gr. § 24 A. 3. “ tagégyou.at. * uvmuovevo. * cºralarto.
24 25
xoudoua. jöéog.

71. Gr. § 53. 54.


Antiſthenes ſagte: Man muß auf die Feinde achten, denn ſie
nehmen zuerſt unſere Fehler wahr”. – Sokrates ſagte einſt: Ich
höre von vielen, daß ein aufrichtiger“ und guter Freund das beſte von
allen Gütern iſt; aber ich ſehe, daß die meiſten* für alles mehr ſorgen,
als für den Beſitz" von Freunden. – Chilo fragte" einſt den Aſop,
was Zeus thue. Dieſer erwiderte: Er erniedrigt" das Hohe” und”
erhöht" das Niedere". – Als Kröſus Leute nach Delphi geſchickt
hatte, um das Orakel auf die Probe zu ſtellen", ſprach” die Pythia
unter* anderem Folgendes: Ich weiß des Sandkorns” Zahl und
1 3
agooéxoo. * aioôävoua. oapjg. * oi to oi, Gr. § 97.
“ rjog. “ avvGävoua. " ratstvóo. * Üpmog. * öé. " üpóo. “za
ºtsvög. “ zratgäoua, Part. Fut. *ſ. 47, 5. * = ſowohl anderes als
auch Folgendes. “ pcuuog.
Genitiv. 69

die Maße" des Meeres, und verſtehe" den Stummen" und höre
den, der nicht ſpricht”. – Hipparchus, der älteſte Sohn” des Piſi
ſtratus und der weiſeſte Athener”, war der Anſicht”, daß man die
Weisheit niemand vorenthalten” dürfe. – Sokrates ſagte einſt zu*
Euthydemus, der viele Schriften von weiſen Männern geſammelt hatte*:
Bei der Hera! Ich ſtaune” über dich, daß” du es nicht vorzogſt,
lieber Schätze von Gold und Silber als von Weisheit zu beſitzen. –
Da Krito den Sokrates kurz vor deſſen Tode ſchlafend fand, ſagte er
zu* ihm: Ich habe dich oft im ganzen Leben glücklich geprieſen um
deines Charakters willen, ganz beſonders aber in dem gegenwärtigen”
Unglücke”. – Folgendes muß man ohne Zweifel” an Themiſtokles
loben. Als er von ſeinem Vater enterbt ward”, gab" er ſein aus
ſchweifendes Leben” auf und trachtete * aufs lebhafteſte* nach den
Ehrenſtellen”. – Die Lakedämonier beneideten * die Athener um den
Sieg bei Marathon. – Kyrus lud” eine Heeresabtheilung* mit
ſammt ihrem Anführer” zur” Tafel", da er ihn wegen der milden
Art* und Sorgfalt* in ſeinem Unterrichte* bewunderte.
“ uérgov. " ovvinut. * xopóg. " poréo. "Gen.part. “ oio
uau. * qôovéo. * noós, Acc. “ ovroyo. * áyauau. * ört.
" nagiotºut, Pf. * ovuqogá. * önorört. " äztoxngütro. “ äq
ormut. “ dooria. * éztzeugéo. “ Geguóg. * ägyj. “ Enköo.
42
" kaëo. * raFtg. * zaFiaoyog. " éni, Acc. * öeinrov. ttgaÖrng.
* étuéeua. “ ööaoxaia.

72. Gr. § 55.


Plato gab dem Chabrias, da dieſer auf den Tod angeklagt war,
das Geleite, während dies kein einziger Bürger? thun mochte. –
Den Sokrates beſchuldigte ſein Ankläger, daß * er den jungen Leuten
lehrte, ihre Väter zu mißhandeln *, indem er ſagte, nach” dem
Geſetze ſei es erlaubt", ſelbſt ſeinen Vater zu feſſeln, wenn man ihn
des Wahnſinns" überführt habe. – Der Tragödiendichter" Aſchylus
wurde wegen Gottloſigkeit vor Gericht geſtellt”. Als nun die Athener
ſchon bereit waren, ihn mit Steinen zu werfen, ſchlug” deſſen jüngerer
Bruder ſeinen Mantel zurück und zeigte ſeinen Arm", der ohne”
ovrénouat. "partitiv. "ört. “ztgottmaxiCo. *xara, Acc. "äFeortv.
"ztagayota. *zgaypöög. "xgiro. "ötaxakünrouat. “ rixvg. “ ägnuog.
70 Genitiv.

Hand war. Er hatte ſie bei Salamis verloren und den Preis der
Tapferkeit” erhalten". Als die Richter dies ſahen, erinnerten ſie
ſich ſeiner Thaten und ließen * den Bruder frei. – Es iſt ſonderbar,
wenn " Kritias und Alkibiades in ihrer Jugend" ſich in etwas verfehlt
haben", dies dem Sokrates in die Schuhe zu ſchieben”. – Als
Sokrates verurtheilt" war, ſagte er: Mein Ankläger beantragt” den
Tod für mich. Was für einen Antrag mache nun ich euch dagegen ”?
Die Unterhaltung?" im Prytaneum”. – Wiewohl Demetrius bei”
den Athenern ſehr angeſehen?“ war, wurde doch auch er von dem alles
benagenden?" Neide verdunkelt”. Er zog ſich”, von einigen verfolgt”,
die Verurtheilung” zum Tode zu.
15 16
zä ägtotsia. zvyycévo. äqinut. ei. " jung ſeiend.
18
tmuue éo (zi). " airuäou«t. " Gr. § 55 A. “ oitnotg. * *tgv
TCL1'8Ü01V.* zzaga, Dat. * Zaungóg. * öuso Gio. * éºttoxotio.
27
óq uoxcºvo. * ézttfovevo. * öixm.

73. Gr. §. 56.


Dem Phokion frommte ſein guter Ruf nichts, auch nicht die
fünfundſiebzig Jahre, die er durchlebte ?, ohne * die Athener irgend zu
beeinträchtigen *; als er den Piräeus dem Antipater zu verrathen
ſchien, verurtheilten ihn die Athener zum Tode. – Auf die Frage,
welches die edelſten Menſchen" ſeien, antwortete Diogenes: Diejenigen,
welche Reichthum, Ruhm, Vergnügen und Leben verachten. – Zu °
jemand, welcher ſagte: Die Athener haben dich zum Tode verurtheilt!
ſprach Sokrates: Und ſie die Natur! – Als jemand zu Diogenes
ſagte: Die meiſten verlachen dich! entgegnete dieſer: Und jene verlachen
vielleicht 7 die Eſel. Aber ſie achten" nicht ? auf die Eſel, ich nicht
auf ſie. – Sokrates klagte jene der Thorheit" an, welche aus Scheu"
vor der Unehre” bei * den Menſchen wider* die ihnen von den
Göttern gegebenen Winke" handeln. – Als Anaxagoras erfuhr, daß
er zum Tode verurtheilt worden ſei, ſagte er: Dazu hat mich und die
Richter ſchon lange" die Natur verurtheilt. -

siqmuia. * öuaßtóo. * Gr. § 226. * &öxéo. * partitiv. " toög,


Acc. " zvyóv. * étuorgéqouat. " oürs – oöts. "uogia. “ qvazzo
ua. * &öoFia. * zzaga, Dat. “ztagd, Acc. * = das von den
Göttern Angedeutete (omualvo, Präſ). * malat.
Genitiv. 71

r74. Gr. §. 57.

Pittakus ließ, als ſein Sohn ermordet worden war, den Mörder"
los mit den Worten ?: Verzeihung* iſt beſſer als Reue“. – Ein
König iſt gut, nicht wenn * er bloß ſeinem Haushalt " gut vorſteht",
ſondern wenn er auch das Glück derer, die er beherrſcht, begründet". –
Oft werden diejenigen, welche den anderen weit überlegen ſind",
leichtſinnig" und bleiben" dadurch hinter ihren Nebenbuhlern ?
zurück. – Ein Menſch, der den ſinnlichen Lüſten” dient*, hat auf
keine " Tugend Anſpruch”. – Plato zog dem Ariſtoteles den Xeno
krates, Speuſippus und andere vor. – Man" könnte viele Göt
tinnen" namhaft machen”, welche menſchlicher ” Schönheit unter
lagen?“. – Diejenigen, welche den Sokrates anklagten, ſagten, daß
er ſeine Jünger ” anhalte”, die beſtehenden * Geſetze zu mißachten”.
– So ſehr war Artaxerxes ſeinem Bruder Kyrus an der Menge der
Soldaten überlegen”, daß er mit ” dem Centrum der Seinigen außer
halb des linken Flügels des Kyrus war. – Tapfer iſt derjenige, der
nicht bloß die Feinde beſiegt, ſondern auch die Lüſte beherrſcht”. –
Kimon, der weder an Kühnheit dem Miltiades, noch an Klugheit
dem Themiſtokles nachſtand ”, war gerechter als beide. – Der The
baner Köradates erklärte den zehntauſend aus Aſien zurückkehrenden
Griechen, er ſei bereit, ihnen den Weg nach dem ſogenannten Delta ”
von Thracien zu zeigen". – Die Argiver räumten * dem Homer den
erſten Rang * auf dem ganzen Gebiete * der Poeſie ein und
ſetzten * alle Dichter ihm nach”. – Der König Ptolemäus beſaß
nicht mehr als nothwendig war ".
qovevg. * Verb. * ovyyojun. “ uerauéata. * éay. * Biog.
" tgoéormxce. * aituos Yiyvouat. * xgattotevo. " karagogóvuéo, Aor.
Act. " otsgiTo. * dºrtina.og. "ai öu zoö ooºuazog föoval. “ jrrov.
" Gr. § 122 A. 2. “ tgoonxst, Gr. § 48, 1. " zig. “ partitiv.
" étuösix vut. " Oryzóg. “ trä0uat. * oüvetut. * rotéo. * xaG
ormut. * Öztsgogco. * *rsgieuut. " éyov, ſ. Gr. § 227, 1. * xger
zo, eiui. ” einouat. " 4ét«. jyéouat. " öiöout. "
31 zcº ngo
7870. 34 ätag. * zarro. * öenregog. " als das Nothwendige.
75. Gr. § 58.
Der Philoſoph Metrokles ſagte, von den Dingen ſeien die einen
72 Genitiv.

um Geld feil, wie ein Haus, die anderen um Zeit und Eifer, wie die
Bildung – Ariſtippus ſoll einſt ein Rebhuhn für fünfzig Drachmen
gekauft haben. Als ihm einer Vorwürfe machte”, ſagte er: Du wür
deſt es nicht um einen Obolus gekauft haben? Da dieſer es bejahte”,
ſprach er: So viel Werth haben * für mich die fünfzig Drachmen. –
Demetrius der Phalereer leitete zehn Jahre den Staat und wurde
mit dreihundertundſechzig ehernen Statuen geehrt °. – Es iſt beſſer,
einen Freund zu haben, der viel werth iſt, als viele, die nichts werth
ſind. – Der ägyptiſche König Tachos" blieb", ſolange ° er die ein
heimiſche "Lebensart " beobachtete ” und einfach” lebte, ganz geſund;
als er aber nach Perſien * kam und in die perſiſche Uppigkeit verfiel,
vertrug er die ungewohnte Nahrung" nicht und ſtarb an ” der
Ruhr 7, den Tod für die Üppigkeit eintauſchend". – Viele Väter
gehen ſo weit in ihrem Geize, daß ſie, um ” nicht einen größeren
Lohn zu bezahlen”, nichtswürdige Lehrer für ihre Kinder wählen. –
Ariſtippus verlangte einſt, als ihm jemand ſeinen Sohn zuführte”,
fünfhundert Drachmen; da aber dieſer ſagte: Um das kann ich einen
Sklaven kaufen! ſprach er: Kauf ihn, ſo ” wirſt du zwei haben. –
Schätze * es höher, den Kindern einen guten * Ruf als großen Reich
thum zu hinterlaſſen; denn dieſer iſt vergänglich, jener aber ewig, und
mit dem guten Rufe kann * man Schätze erwerben, den Ruf aber
nicht um Geld kaufen. – Der Kentaure Neſſus ſetzte * die Ankom
menden ” um Lohn über den Fluß Euenus. – Xerxes hatte Männer
in ſeinem Heere, deren * jeder es mit drei Griechen aufzunehmen”
behauptete. – Lucullus hatte auf dem Feldzuge” gegen * Mithri
dates anfangs Mangel” an dem Nothwendigen, aber beim weiteren
Vorrücken * fand* er ſolchen Überfluß * an allem, daß ein Rind im
Lager für eine Drachme, ein Sklave für vier Drachmen feil war.
zrégötF, xog. * aituéoua. * Sztursöo. * öüvaua. * 7éoua.
"dFöo. " Toyog, o. * öuyo. " #og. ” ëttyoguog. “ öiara.
* Ygdoua. ” evtsog. “ auch Ilégoat, Gr. § 14. * das Ungewohnte
(zó änGeg) der Nahrung. * örtó, Gen. " övoevzsgia. * ä. aztoua.
* = damit. ” ze áo. * ovviozmut. * *ai. * zzotéouat. “ kalog.
* durch das Adj. verb. *ötazrogGuevo. " ztagégyou.at. * Gr. § 47,
1 A. 2. * ärzáFög siut. " Verb. " ni, Acc. * änogéo. * ngo
éoxoua. “ zo, Aor. “ eönogia.
Genitiv. 73

76. Gr. § 59.


Der Perſerkönig Kyrus war, wenn irgend einer ", in der Philo
ſophie bewandert *, worin er von den Magiern unterrichtet worden
war. Denn es wurde ihm nach* den perſiſchen Geſetzen Wahrheit
Und Gerechtigkeit gelehrt. – Perikles verſtand* es, dem Volke der
Athener zu ſchmeicheln“. – Wie dem Lichte das Leuchten", ſo iſt Gott
das Erbarmen" eigenthümlich". – Sokrates war mehr als irgend
einer" bemüht” zu wiſſen, was jeder ſeiner Anhänger" verſtehe ".
In dem, was er ſelbſt wußte (Opt.), unterrichtete er ſie auf's bereit
willigſte; wenn ” er mit etwas weniger vertraut" war, wies * er
ſie an ” die Sachkundigen". Er belehrte ſie auch, bis wie weit"
ein " Gebildeter mit jeglicher Sache vertraut ? ſein müſſe. – Teukros,
ein Bruder des Ajas und ” Verwandter des Achilleus, begab ſich nach
der Einnahme” von Troja nach Cypern und gründete Salamis, das
er mit ſeinem früheren Vaterlande gleichnamig machte. – Die Ein
wohner von Agrigent opferten dem nach der Stadt benannten "Fluſſe,
den ſie als einen blühenden * Knaben darſtellten *. – Ariſtoteles
errichtete * dem Plato gegenüber eine Schule" und ſuchte ſein
Nebenbuhler ” zu werden. – Lykurgus hätte Sparta nicht ausge
zeichnet” gemacht vor den übrigen Staaten, wenn * er ſeinen Mit
bürgern nicht den Gehorſam ” gegen die Geſetze beigebracht hätte".
– Dem ägyptiſchen Gotte Theuth" war der Vogel Ibis ” heilig. –
Diejenigen, welche andere loben wollen, pflegen dieſen mehr Vor
züge * beizulegen * als ſie beſitzen *, die Tadelnden thun das Gegen
theil *" davon.
1 2 3
eizug xa ä2og. éurtst00g. xard, Acc. * ich verſtehe zu
ſchmeicheln Geganevtxóg siut. * äuzto. * éséo. " öog. " tartov
uäAtoza, oder nach Gr. § 57, 2. * uéat. " ovrojv. “ ézttozuor eiui.
"ei, mit Opt. “ änstgog. “ äyo. “ ngóg, Acc. “ ézttotáusvog.
" uéxgig oö. * Gr. § 2, 1. * uèv – öé. * Verb. * Errorvuog.
* ogaiog. * eixaCo (als etwas zuri). * dvtouxoöouéo. * öuatoß.
* äyrintaog. " öugogog. * si mit Ind. Aor. * = das Gehorchen.
" évsoyaLoua. * OeöG. * Big, töog. * cyaGóv. “ ngooärrzoo,
ngoorlömut. * als vorhanden ſind, als die vorhandenen (öncoyo).
** évayziog.
74 Genitiv.

77. § 60–62.
Die ioniſchen Städte hatten früher dem Tiſſaphernes gehört",
ſpäter aber waren ſie zu " Kyrus abgefallen. – Antiſthenes ſagte:
Man muß den Feinden alle Güter wünſchen *, ausgenommen " die
Tapferkeit; denn ſo werden ſie Eigenthum nicht derer, die ſie be
ſitzen, ſondern derer, die ſie erobern ". – Sokrates ſagte, diejenigen
ſeien verrückt", welche glauben, daß alles Sache der menſchlichen
Einſicht * ſei. – Einem Vernünftigen " kommt " es zu, die Armuth
gelaſſen - zu ertragen. – Die Söhne des Aakus waren Telamon und
Peleus; von Telamon ſtammten ? Ajas und Teukros, von Peleus
aber Achilleus. – Diogenes ſagte: Den Göttern gehört " alles; die
Götter aber ſind Freunde der Weiſen; die Güter ºder Freunde
aber ſind gemeinſam; alſo gehört alles den Weiſen. – Als die Lake
dämonier vor * Korinth über die Athener und ihre Bundesgenoſſen
geſiegt hatten, rief " Ageſilaus, da er die Zahl der feindlichen Todten
erfuhr, aus: Wehe " über Griechenland, das ſo viele Griechen ver
nichtet hat, als hinreichen, alle Barbaren zu beſiegen. -

zó doxaior. * eiui, Impf. Gr. § 140, 2 A. 2. * zzgóg, Acc.


4
süyou.at. * Yogie. * *garéco. " öatuovco, ich bin verrückt. * youm.
9
ooq.govéo. " siui. “ Etteuxóg. * yiyvouat. " to töy play. “ év.
16
“ qmui. qeö.

Gemiſchte Beiſpiele über den Genitiv.


78.

Den Lucullus möchte man beſonders um ſeines Todes" willen


glücklich preiſen, daß ? er vor * den Bürgerkriegen * und, ſo lange
das Vaterland noch frei war, ſtarb. – Theſeus bezwang " allein den
von Poſeidon geſendeten " Stier, der das Land verwüſtete 7, und be
freite dadurch die Bewohner * von großer Furcht und großer Ver
legenheit ". – Der Philoſoph Ariſtippus ſagte, die Königsherrſchaft ſei
verſchieden" von der Tyrannei, wie das Geſetz von der Geſetzloſig
keit", die Freiheit von der Sklaverei. – Als Ariſtodemus, der Sohn
teevrij *özt. * toö. * éuqv)uog nösuog. * yetgóouat, " dyinut.
vuairouat. * oixéo. * änogia. "ötaqégo. “ ävoula.
Genitiv. 75

eines Koches”, dem Antigonus rieth, ſeine Ausgaben * zu beſchrän


ken“, ſagte Antigonus: Freund, deine Reden riechen nach der Schürze”.
– Themiſtokles zog unter denjenigen, welche um ſeine Tochter frei
ten", den rechtſchaffenen " dem reichen vor, in dem er ſagte, er wolle
lieber einen Mann, der Schätze braucht, als Schätze, die einen Mann
brauchen. – Als nach dem Tode des Antipater in Athen die Demo
kratie hergeſtellt ward", wurden Phokion und ſeine Freunde zum Tode
verurtheilt. – Als Piſiſtratus von ſeiner Frau gegen " Thraſybul,
der ſeine Tochter liebte, aufgereizt wurde ?", ſagte er: Wenn ?“ wir
diejenigen haſſen, die uns lieben, was werden wir dann denjenigen
anthun, die uns haſſen? Und er gab ihm das Mädchen zur Frau. –
Auf die Frage, über wie viel Land die Spartaner gebieten ”, antwor
tete Archidamus: So viel ſie mit ihrem Speere erreichen”.
“ucystoog. * ärdoua. “ dqagéo (wegnehmen von). “ neoi
Loua. “ uvmotevo (zuvé). " étuetzjg. * yiyvouat. " Eni, Acc.
" nagoFüro. * Say. * xgatéco. * équxvéouat.

79.

Durch die Veränderung der Zeiten" werden auch die Mächtigſten


der Schwächeren bedürftig. – Als die Spartaner die Griechen zu ?
Land und zur See beherrſchten, gingen ſie ſo weit in ihrer Unerſätt
lichkeit", daß ſie ſich auch an Aſien zu vergreifen wagten. – Als
dem Diogenes jemand eine Uhr " zeigte, ſagte er: Das Ding iſt brauch
bar, um " das Eſſen " nicht zu verſäumen ". – Einige erzählen,
Plato ſei von Dionyſius als Sklave verkauft worden, aber Anni
keris aus Kyrene habe ihn um zwanzig Minen losgekauft *. – Dem
Telamon wurde, als er mit " Herakles gegen " Laomedon zu Felde
zog, der Preis" der Tapferkeit zuerkannt “. – Libya ſoll die
erſte geweſen ſein, welche die Königswürde beſaß", und das
Land, das ſie beherrſchte, nach ſich benannt haben . – Sei zurück
haltend" mit deiner Zunge, denn ſie bringt " oft zum Vorſchein,
4 5
xagóg. * »arc, Acc. * äztmoti«. * »axóg totéo. * ogooytor.
zagóg zó um öorsoñoat. "öeinvov. * äztovoua. * uszá, Gen. " ézti,
Acc. " za ägtorsia. * dFöo. * Baotevo. “ ſich gleichnamig ge
macht haben (xaÖloznut). “ gelöoua. " ngoqégo.
76 Genitiv.

was beſſer" geheim gehalten wird. – Diogenes ſagte: Den Göttern


iſt es eigen, nichts” zu bedürfen, denen, die den Göttern ähnlich
ſind, wenig zu brauchen". – Der Philoſoph Arkeſilaus war ſo an
ſpruchslos ", daß er ſeine Schüler aufforderte *, auch andere zu
hören.
" beſſer iſt, daß es geheim gehalten wird (xgötto). * unöév.
" YoLo. " ätvqog. “ tagauvéo. -

80.

Diogenes ſagte: Es iſt abſcheulich", daß ? die Athleten und Sän


ger” ihren Bauch und ihre Lüſte beherrſchen, die einen ihrem Körper,
die andern ihrer Stimme zu Liebe, um der Tugend willen aber nie
mand dieſe Dinge verachten will (Fut.). – Die Sorge für das
eigene Vermögen unterſcheidet ſich nur dem Umfange " nach von der
Sorge für das öffentliche. – Manche verkauften an (Dat) andere um
theueres Geld", was ſie von "Sokrates umſonſt * gelernt hatten, und
wollten ſich nicht mit ſolchen abgeben", die kein " Geld hatten. –
Im Tempel 1 des Aſklepius zu Athen war eine Quelle mit * warmem
Waſſer. – Die Gottheit hat uns Vernunft verliehen, durch die wir
erkennen, wozu * jegliches gut iſt , und manches erfinden", durch"
deſſen Vermittlung wir das Gute genießen und vor dem Schäd
lichen 7 uns ſchützen”. – Als jemand fragte, ob Themiſtokles we
gen!" des Umganges ?" mit irgend einem Weiſen ? oder von Natur
ſich ſo ſehr vor ſeinen Mitbürgern ausgezeichnet habe, ſagte Sokrates:
Es iſt einfältig” zu glauben, daß wir in geringfügigen * Künſten
nicht tüchtig?“ werden ohne geeignete” Lehrer, daß dagegen die Kunſt?"
den Staat zu regieren?", was doch die ſchwerſte von allen Aufgaben
iſt, dem Menſchen von ſelber ” zu Theil werde *. – Als die Me
gareer ihre langen Mauern bauten ", ſagte Diogenes: Ihr Elenden",
östvóg. * si. * xtGagqöóg. * zo öux. * *t Gog. * = theuer.
7
naga, Gen. * ngoixa. " öua you.at. ” u. “ auch nach Gr. § 44
A. 3. * Gr. § 46. * örm. * ovuqége. “ unyavcouat. “ öué,
Gen. " xaxóg. * äÄFoua. * öu, Acc. ” ovyovoto. “ partitiv.
* eöjGng. * wenig werth, Gr. § 2, 1. * ottovöaiog. “ ixavóg.
* die Kunſt zu regieren zó ngosorcévat. " äztó roö «ürouczov, Gr.
§ 69, 4. * "tagayiyvouat. ” otmut. " uoyôngóg.
Genitiv. 77

ſorget * nicht für die Größe der Mauern, ſondern für die, welche
ſich auf ° ſie ſtellen werden.
" ngovoéo. * éni, Gen.
81.

Der Philoſoph Zeno nannte Gott ein unſterbliches Weſen , ver


nünftig”, vollkommen", frei von jedem Übel, vorſorgend“ für die
Welt und die Dinge auf der Welt. – Epikur lehrte in einem Gar
ten " zu Athen, den er um achtzig Minen gekauft hatte. – Plato
nahm ſich " nie um die Staatsverwaltung" an, wie wohl * er nach *
dem, was er geſchrieben hat, ein Staatsmann" war. – Der Philo
ſoph Bion ſagte: Die Geizigen ſorgen für ihre Güter !! wie für
eigene, ziehen ” aber, wie von fremden, keinen Nutzen von ihnen. –
Thales ſtarb in einem Alter von achtundſiebzig, oder wie andere ſagen,
von neunzig Jahren. – Wie einer metriſche Darſtellungen * vergißt,
wenn er ſie nicht immer einübt“, ſo vergißt er die Vorſchriften"
der Lehrer", wenn er ſich nicht mehr um ſie bekümmert". Wenn ?
er aber dieſe vergeſſen hat, ſo iſt es nicht zu verwundern *, daß er
auch die Tugend vergißt. – Ariſtippus ſagte: Man ſoll ſich weder
über das Vergangene " grämen ”, noch um das Kommende ? ſorgen;
dies iſt ein Zeichen von Gemüthsruhe *. Nur die Gegenwart *,
ſagte er, gehört uns. – In den Gefahren des Kriegs klagt keiner
von denen, die geflohen ſind, ſich an, ſondern den Feldherrn, ſeine
Nachbarn * und eher * alle andern. – Das Glück iſt oft mächtiger?"
als alle menſchliche Klugheit” und Weisheit. – Der iſt der Gottheit
am nächſten, der am wenigſten bedarf.
“ Äqov. * Zoytxóg. * zéeuog. * zzgovonzuxóg. * x7ztog, ov. * áztzo
uat. " toureia. * kaitrag mit Part. * éx. " tourtxóg. " zu öaco
xorza. “ ope &oua. “ zó Er uézgp zteztoumuéva étm. “ userco. “ ö
öaoxauxo Möyot. “ äue.éo. " örar. " Gavuaoróg. " tagéoyou.at.
" ustauéoua. “ neut. * sü0vuia. * zóztagóv. “ Gr. § 121.
26
* uáſ ov. xgaréo, xgeizrov. " öeuvörg.
82.

Anaragoras wurde von Kleon wegen Gottloſigkeit vor Gericht


gezogen", weil er die Sonne einen feurigen * Klumpen" nannte; und
«giro. * öuztvgog. * uüögog, ov.
78 Genitiv.

obwohl Perikles ihn vertheidigte*, wurde er um fünf Talente beſtraft


und verbannt". Andere aber ſagen, er ſei nicht bloß wegen Gottloſig
keit, ſondern auch wegen Begünſtigung der Perſer" angeklagt
und abweſend zum Tode verurtheilt worden. – Als die Perſer nach
dem Abfalle" der Jonier nicht einmal die Tempel verſchonten, ſondern
ſie einäſcherten", ſprachen ? dieſe einen Fluch aus, wofern" einer ſie
wieder in den vorigen Stand" ſetzen” wollte, nicht weil ſie die
Mittel nicht hatten", womit * ſie dieſelben wieder aufbauen ſoll
ten", ſondern damit die Nachkommen ein Denkmal" von der Gott
loſigkeit der Barbaren hätten", und niemand denen traue, die ſich ſo
an * dem Heiligen” verſündigt", ſondern jeder ſich vor ihnen hüte
und fürchte, da ſie nicht bloß gegen die Perſon ? der Griechen, ſon
dern auch gegen ihre Heiligthümer Krieg geführt. – Es iſt ſchimpflich,
die Gelegenheit, ſolange ſie da iſt”, nicht zu benützen, und ” erſt,
wenn ſie vorüber iſt *, ihrer zu gedenken.
* Gr. § 34. * qvyaöéüco. “ unötouóg. " Verb. * éuningmut.
* énagaouat. "ei, Opt. “ eig rd. dgxaia. “ xaGiotºut. “ dºtogéo.
“ nó0er. “ intoxevaLo, Conj. “ üztóuvm.ua. " eiui. * eig. " rd.
zóv Osór, Gr. § 44, 2. " äu«gravo. “ oöua, Plur. * nägelut.
* öé. “ tagégyou.at.

83.

Plutarch nennt die Philoſophie ein Heilmittel gegen die Schwä


chen" und Leidenſchaften ? der Seele. – Paris erfüllte durch die Ent
führung* der Helena die zwei Kontinente * mit Krieg und Unheil". –
Antiſthenes ſagte: Diejenigen, welche glücklich ſein wollen", brauchen
entweder wackere 7 Freunde oder leidenſchaftliche * Feinde; denn die
einen bringen” die Fehlenden durch Zurechtweiſung", die andern durch
Läſterung" von ihren Fehlern ab. – Je mehr wir uns mit der Wiſ
ſenſchaft” befaſſen *, deſto mehr legen * wir die Einbildung" und
den Hochmuth" ab. – Philippus fragte einſt, während er mit
ſeiner Frau und ſeinem Sohne im Zwiſte lag”, den Demaratus,
äggojotnua * täÜog. * ägte o. * ſtelgog. “ axc. “ ué o.
"7vjotog. * öwärtvgog. " (notgéno. " vovôetéo. " otöogéo. “ d
70g. " ätrouat. “ tavou«t. “ oiyua. “ zügog, ov. " ölaqégo
Huat, Aor.
Genitiv. 79

wie die Griechen in Hinſicht auf Eintracht zu * einander ſtünden”.


Dieſer antwortete: Das ſteht dir gut an”, um?" die Eintracht der
Griechen zu fragen, während dein eigenes Haus voll” von Zwie
tracht” iſt! – Als Demetrius aus Phalerum aus dem Vaterlande
vertrieben worden war und in ärmlichen Verhältniſſen * in Theben
lebte, ſah er es nicht gern, daß der Philoſoph Krates nahe ”, weil er
eine cyniſche Freimüthigkeit und harte ” Rede erwartete ”; da aber
Krates ihm freundlich” begegnete” und ſich mit ihm über die Ver
bannung unterhielt ”, daß * er darüber nicht ungehalten ſein dürfe
(Ind.), weil er von unangenehmen * Geſchäften befreit worden ſei,
da gewann er Vertrauen * und ſagte zu " ſeinen Freunden: Wehe
über unſere frühere Thätigkeit*, wegen * deren wir einen ſolchen
Mann nicht kennen lernten!
"ztgóg, Acc. "éyo, Gr. § 46 A. 1. " zaoTéortv. " regt,
Gen. “7éuo. * otdotg. “ ranetc. ngdtrov. “ ngooégyou.at.
“zg«zvg. " tgooöéxoua. “ngäog. * Ertvyycéro, ºrgooqégou«.
“ öt«.éyou«t. " og. “ oqa.agóg. * äraGaggéo. “ dºoyoia.
* öu, Acc.

84.

Wie diejenigen, welche die Kleider ausklopfen", den Leib nicht


berühren, ſo zielen ? diejenigen, welche andern ihr Unglück oder ihre
niedere Geburt * vorwerfen *, in thörichter Weiſe" auf " Außen
dinge", den Geiſt aber und das, was in Wahrheit der Verbeſſerung"
bedarf, treffen ? ſie nicht. – Man muß die Kinder von allen ſchlech
ten Menſchen fern halten", am meiſten aber von den Schmeichlern.
Wenn " einem Vater an der guten Erziehung" ſeiner Kinder ge
legen iſt, muß er dieſe verabſcheuungswürdigen * Kreaturen * aus
jagen". – Plutarch ſagt: Ein " Freier ſoll mit keiner der ſogenann
ten allgemeinen" Wiſſenſchaften" unbekannt" ſein. – Der Krieg
reißt?" wie?“ ein Gießbach” alles fort, die Bildung allein vermag er
nicht zu entreißen”. – Diejenigen Väter, welche ſich für die Er
uaoryóo. * érteirouat. * övoyéret«. “ örstöCo. “ droſzog. “ eig.
7 10 » 11 -2 12 %

ta éZo. * énarógbootg. " Olyyaro.


/
«ztétgyao. El. 8vayooyio.
" uvo«góg. “ Ggéuu«. “ éxöwöxo. “Gr. § 2, 1. " éyzvx uog.
" ºralöevua. “ drixoog. “ pégo. “ öixnr. * Ysucggovg. * magaugéoua.
80 Genitiv.

werbung* von Schätzen alle Mühe geben”, um ihre Kinder aber,


denen ſie dieſelben hinterlaſſen werden, nicht bekümmern, handeln ähn
lich”, wie wenn ” einer ſich um den Schuh” kümmerte, um den
Fuß aber unbeſorgt wäre”. – Die Perſer pflegten die Söhne der
Könige in Ehren zu halten”, ſo daß ſie, ſelbſt * wenn ” dieſe von
ihnen abgefallen waren, doch ihren Söhnen wieder die Herrſchaft
übergaben”. – Häufe* Gold und Silber auf, baue Säulengänge *,
fülle dein Haus mit Sklaven: wenn * du nicht deine Leidenſchaften
zähmſt” und deine unerſättliche Gier" unterdrückſt * und von
Furcht und Sorge* dich frei machſt, wirſt du nicht glücklich ſein.
24 25 26
xzñotg. tägar otovöñv notéoua. zraganjotov notéo
otov. " si, Opt. * örtóönua. * öAyogog yo. " zuáo. “xat.
" droöiöout. “ äÖgolo. “ztsgitarog, ov. “ écy. “ Karaorogévvvut.
37
änºmoria. "9 tavo. * qgovrig.
85.
Als Hiero mit Pferden nach Olympia kam, ſchloß ? ihn The
miſtokles vom Kampfe aus, indem er ſagte: Wer an der größten
Gefahr * nicht * theilgenommen hat, darf auch an den Feſten" nicht
theilnehmen. Und man gab dem Themiſtokles recht °. – Die Römer
vertrieben die Epikureer Alkäus und Philiſkus aus der Stadt, weil
ſie den jungen Leuten die Wegweiſer ? zu ungeziemenden" Genüſſen *
wurden. – Der Dichter Philetas ſoll am Körper äußerſt mager”
geweſen ſein. Da er nun durch" jede Veranlaſſung” leicht umge
worfen wurde", hatte er aus Blei" gefertigte Sohlen" an" den
Schuhen”, damit er von dem Winde nicht umgeworfen würde. –
Die Lakedämonier wußten" von höherer Bildung” nichts”, denn
ihre Sorge ” war nur auf Leibesübungen * und Waffen gerichtet.
Wenn ” ſie aber einmal des Beiſtandes” von Seite * der Muſen
bedurften, ſo beriefen * ſie Männer aus der Fremde”. – Die
Bewohner von Aphytis” lebten gerecht und tugendhaft” und
äyo, Gr. § 227, 1. * eigyo. "partitiv. * um. * rayjyvgg,
sog. “ énauvéo. ” eionymrig. * äronog. " öovſ " stróg. “ éx.
“ tgópaog. 18* -2–-
ävatgéno. “ uó vßöog, .ov. ” “ué.réua, zog. “ Ev.
" öröö Pf 19 21 /

Mu0. Cºzzstgoog 8Yoo. uovoux. u8/8t. 7vuvaotov.


“s, Opt. * éztxovgia. “ éx. * usranéunouau. * Févog. " Aqv
raiog. * ooopgóvog.
Genitiv. 81

berührten das Fremde nicht, ſelbſt wenn die Thüren offen ſtanden”.
– Ptolemäus erbaute dem Homer einen Tempel, und um das Bild
desſelben ſtellte” er die Städte, welche auf ihn Anſpruch machten. –
Als Alexander lange Zeit unbeerdigt * blieb, rief” ſeine Mutter aus:
O Kind! Während du am Himmel Antheil haben wollteſt, kannſt
du nun nicht einmal deſſen, was allen Menſchen gemeinſam iſt, theil
haftig werden, der Erde und der Beſtattung”.
29 30 31
droiyvvut. teguiormut. draqog. *ſ. 77, 15. * rapi.

86.

Es geziemt ſich", daß die Söhne wie das Vermögen, ſo auch die
Freundſchaft ihrer Väter erben. – Verachte diejenigen, welche um ?
Reichthum bemüht ſind”, das Vorhandene * aber nicht " zu gebrauchen
verſtehen. – Was du des Körpers entledigt nicht" brauchen wirſt, das
ſchätze alles gering°. – Die Gerechtigkeit iſt beſſer als Reichthum;
denn an dieſem haben auch die Schlechten Antheil", an jener aber
nicht. – Als Neleus, der Sohn des Kodrus, von der Herrſchaft aus
geſchloſſen ward”, verließ er Athen und gründete Milet und einige
andere Städte auf dem Feſtlande. – Als Megabyzus einſt ſchlechte °,
kunſtloſe " Gemälde " lobte, andere dagegen, welche fleißig” gear
beitet waren", tadelte, verlachten ihn die Jungen * des Zeuxis, welche
die Farben" rieben". Zeuxis ſagte daher: Wenn " du ſchweigſt,
Megabyzus, ſo bewundern dich dieſe Jungen, denn ſie ſehen auf dein
Kleid und die Dienerſchaft" um ? dich her. Wenn du aber von 9 der
Kunſt reden willſt, ſo verachten ſie dich. Beherrſche darum deine
Zunge und ſprich über nichts von dem, was du nicht " verſtehſt.
1 2
ztgénet. * tsgl, Acc. * ottovöcéLo. * örtcoyo. * u. “ kaza
qgovéo. ' uéretut. * äzteaüro. * eörejg. " ázsyvog. "7gapi.
* ortovöalog. * 8xtoyéo. “ tatödgtov. * qáguaxov. “zgißo.
" örav. " Ösgansia. " ºtsgl, Gen.

Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 6


82 Präpoſitionen.

Präpoſitionen
1. mit A c c uſ a t i v.

87. Gr. § 63. 64.


Syenneſis gab dem Kyrus viel Geld für das Heer, dieſer jenem
Geſchenke, wie ſie bei? Königen für ehrenvoll * gelten*. – Sokra
tes fragte einſt den Glaukon, der an die Spitze des Staates zu
treten * wünſchte: Haſt du dich ſchon umgeſehen", wie lange Zeit das
im 7 Lande wachſende" Getreide im Stande iſt, die Bürger zu er
nähren, und wie viel ſie noch brauchen ? für das Jahr? – Iſokrates
ſagt in einer Rede: Früher ſetzten " wir der Herrſchaft des Perſer
königs Schranken und hinderten ihn, das Meer zu befahren"; jetzt
aber iſt jener es, der die Angelegenheiten" der Griechen leitet”. Wir
ſchiffen zu ihm wie zu unſerm Oberherrn *, um ” einander anzu
klagen. – Den Perdikkas und Kraterus begleiteten " ſtets lederne
Zelte" von einem Stadium ” im Umfange”, damit ſie an jedem
Orte körperliche Übungen machen” konnten. Auch wurde
ihnen immer eine große Menge ? Sandes, der zu körperlichen
Ubungen” geeignet” war, nachgeführt *. – Plutarch ſagt: Man
muß ſich nach Kräften beſtreben”, ſowohl an den öffentlichen Ange
legenheiten theilzunehmen”, als auch der Philoſophie ſich zu widmen ”.
– Die Städte am Hellespont ” ſteuerten ” für Klearchus freiwillig
Geld bei zum Unterhalt " ſeines Heeres. – Demetrius Poliorketes
ſchaffte ſich * Jahr für Jahr zwölfhundert Talente Einkommen”, und
von dieſen verwendete er nur weniges auf ſein Heer, alles Ubrige auf
ſeinen Luxus”. – Die Dichter Melitus, Kineſias und Philetas wur
den öffentlich wegen * ihrer Magerkeit * verſpottet *. – Als
*ög. * tage, Dat. * ziuog. “vouiLo. * tgoozarevo. " oxonéo.
10
" éx. * yiyvougt. " tgooöéouat. öglCo (begrenze). “ xgcouat.
* bloß zá, Gr. § 44 A. 2. *ötoxéo. * öeonózºg. “ Part. Fut.
" äxoovôéo. " öupôéga. “ oraôtaiog, ov. * uéyeôog. "yvuvaLouat.
21 ºto wg. * yvuváotov. * .vottsjg. “ étouat. * negaouat, Adj.
verb. *za «ouvo ngczzo. " ärz außävouat. * durch das Adj. Elmo
31 32
zrovzuoxóg. “ ovußäºlouat. “ tgoqj. 7780tztouéougt. ztgóooöog.
" äxoaoia. “ in Hinſicht auf, Gr. § 64,4 “ entózng. " roupöéo.
Präpoſitionen. 83

Alexander Theben erobert hatte, tödtete er gegen ſechstauſend Thebaner,


dreißigtauſend wurden zu Kriegsgefangenen ” gemacht”. – Kenokra
tes, der von Plato oft wegen * ſeines unmanierlichen Weſens” auf
gezogen wurde", war darüber nie ungehalten, ja“ als einer ihn auf
hetzte”, ſagte er: Ei*, das iſt mir nützlich. – Den Euphrat auf
wärts zu fahren iſt nicht möglich wegen * der Schnelligkeit des Fluſſes.
– Da im ganzen Mederlande * Geſetzloſigkeit“ herrſchte", wählten
die Meder den Dejoces zum König, der für ſehr gerecht galt.
87 41
aiyucº orog. * außcévo. " zódyagt. " oxotro. äºa kai.
* nagoFüro. * dº?a. “ örtó, Gr. § 84. a. 3. * Myöx. * cºvouia.
"siui.
2. mit D a t i v.

88. Gr. §. 65. 66.


Ein Staat, in welchem die Bürger den Geſetzen gehorchen, iſt
im Frieden glücklich und im Kriege uneinnehmbar?. – Diogenes
ſagte: Die Aſtronomen ſchauen” nach der Sonne und dem Monde, was
aber vor den Füßen liegt, überſehen“ ſie. – Wie man bei heiterem
Wetter" die Vorbereitungen für den Sturm treffen" muß, ſo muß
man in der Jugend ſich Schätze hinterlegen" für das Alter. – The
miſtokles ſagte, daß ihn der Sieg des Miltiades bei Marathon nicht
ſchlafen laſſe. – Als Klearchus einſt mit wenigen durch" das Heer
des Menon ritt", warf" einer von den Soldaten mit einer Art !!
nach ihm. Dieſer zwar fehlte ihn, aber andere warfen mit Steinen.
Da” floh Klearchus zu ſeinem Heere und rief” ſogleich zu den Waffen.
Unterdeſſen kam Kyrus an, und als er die Sache erfuhr, nahm * er
ſogleich die Waffen in die Hände, ritt mit den anweſenden Getreuen” in
die Mitte" und ſprach folgendermaßen: Klearchus und Prorenus und
ihr andern" anweſenden Griechen, ihr wißt nicht, was ihr thut. Denn
wenn” ihr mit einander Streit anfangen werdet”, ſo glaubet, daß ich
an demſelben Tage geſchlagen ſein werde” und ihr nicht viel ſpäter
eö duáyo. * ävvnóorarog. "dnoß.éno ngóg. * zzagogäo. * stöia,
ag. “ rd ngóg zóv getuova ragaoxevcCo. " cztoziösua. * Gr. § 76.
a. 1. * inneüo, è avvo. " nut, Bäºlo. áFlvy. * öé. * zzag
11

ayyé2o. “ außavo. “ntoróg, partitiv. “ zó uéoov. "Gr. § 12. c.


18 si. " uáymy ovvanto. ” kataxóztro, 3. Fut.
6*
84 Präpoſitionen.

als ich. Als Klearchus dies hörte, ging?“ er in ſich. – Kyrus gab
vor”, daß er (in Gemeinſchaft) mit den verbannten* Mileſiern * gegen
Tiſſaphernes Krieg führen wolle. – Mit Gott, ſagt Sophokles,
lacht und weint” ein jeder. – Als Alexander bei der Verfolgung”
des Beſſus in Noth” kam”, legte” er ſelber Hand an die Kamele
und andere Laſtthiere”, ebenſo * ſeine Begleiter”; und als ihnen das
Holz ausging”, aßen ſie das Fleiſch roh*. – Sokrates geſtattete”,
als er Vorſitzender” in den Volksverſammlungen war, dem Volke
nicht, gegen * die Geſetze einen Beſchluß zu faſſen”, ſondern er
trat* in Übereinſtimmung mit " den Geſetzen einem ſolchen
Anſinnen* des Volkes entgegen.
“ Yiyvouat. “ qooxo, tgootouéouat. * qvyág. “ partitiv.
25
óövgouat. * öoxo. ” (ztogia. * yiyvoua, Gr. § 14 A. 3.
* ärtzoua. " örtoLytov. * »ai. * Gr. § 66, 1. * ézt einro.
“ ouóg. * Entroéno. * Erttotaryg. " tago, Acc. * pmqi ouat.
39
érarztöouat. " Gr. § 66, 2. * öouj.
3. mit G e n i t i v.
89. Gr. § 67–73.
Ohne den Strahl der Sonne kann nichts von dem, was aus
der Erde wächſt?, gehörig * gedeihen*. – Phaon ſetzte” einſt die Aphro
dite über einen Fluß und führte ſie mit " vieler Sorgfalt" hin, wohin
ſie wollte, ohne ſie zu kennen". Für dieſe Gefälligkeit gab ihm die
Göttin eine Alabaſterbüchſe" mit einer Salbe; als er ſich mit dieſer "
einrieb", ward er der ſchönſte aller Männer. – Von Knidus bis
Sinope wohnten Griechen längs” der Küſte von Aſien. – Es wird
allgemein zugegeben”, daß die Nachkommen * des Zeus die edelſten
unter den Halbgöttern" ſind, unter dieſen ſelber aber ſtellt " jeder
die Aakiden obenan. – Sokrates lebte mit ganz wenigem höchſt zu
frieden". – Die Athener führten mit einander zahlloſe Prozeſſe”
und wollten lieber auf dieſe Weiſe von einander Nutzen ziehen” als
“ aöy. * qöouat. * kalog. “ aöFävoux. * öaßßaCo. * Gr.
§ 78. a. 3. " qgovzig. * äyvoéo. * ääßaotgog, ov. " Relat. “ Ygio,
Paſſ. * tage, Acc., Gr. § 82. c. 1 b. * öuooyéco. “ durch eine Prä
poſition. “ ulôsog. “ ngoxgivo. " aürc.gxng. * öixnvötx&Couat.
“ xsgöaivo.
Präpoſitionen. 85

dadurch, daß ſie ſich gegenſeitig Nutzen ſchafften”. – Die


Philoſophen wurden theils” nach Städten benannt, wie die Kyrenaiker,
theils nach Plätzen, wie die Akademiker und Stoiker, theils nach ihren
Lehrern, wie die Sokratiker und Epikureer, theils nach anderen Dingen.
– Als Alexander Theben eingenommen hatte, verkaufte er alle Freien
mit Ausnahme der Prieſter. – Prometheus bildete die Menſchen aus
Waſſer und Erde. – Nach dem Artaxerxes Mnemon ſeinen älteſten
Sohn Darius getödtet hatte, weil er ihm nachſtellte, zog” der zweite
Sohn auf Befehl” ſeines Vaters vor der Reſidenz ſein Schwert und
tödtete ſich ſelber. – In Sicilien ſoll einſt ein Mann gelebt haben”,
der ſo ſcharf” ſah”, daß er von Lilybäum aus die Zahl der Schiffe
angeben” konnte, die von Karthago ausliefen”.
” ovvoqsäo. “ oi ué – oi öé. * oncéoua. * Verb. * yiyvo
28
uat. “ öFvg. * 8.éno. "ösixvvut. avayou«.

90.

Die Kolcher nähten ihre Todten in Thierfelle? ein und hingen


ſie an den Bäumen auf. – Der Phrygier Dares ſoll ſchon vor Homer
ein Heldengedicht", die ſogenannte phrygiſche Ilias, verfaßt haben“.
– Als Harmodius, ein Nachkomme des alten Harmodius, den Iphi
krates wegen * ſeiner niedrigen Herkunft" aufzog", ſagte dieſer: Mein
Geſchlecht fängt mit mir an, das deinige aber hört bei dir auf. – Bei
den pythiſchen Spielen erhielten die Sieger" Kränze aus dem in Tempe
wachſenden? Lorbeer". – Da Antiſthenes die Thebaner in Folge der
Schlacht bei Leuktra ſehr aufgeblaſen" ſah, ſagte er, ſie unterſchieden
ſich in nichts von Knaben ", die groß thun " damit, daß ſie ihren
Hofmeiſter geſchlagen“. – Oft hat einer für ſeinen Freund unternom
men", was er für ſich nicht gethan". Und doch" pflegen” viele
Menſchen zwar Bäume des Nutzens ° halber, um das nützlichſte?"
Gut aber, das Freund heißt, kümmern ſie ſich nicht. – Mares, der
aus einem Menſchen und einem Pferde zuſammengeſetzt geweſen ſein?
xata00ätto. * Bögga, "g. * änog. * notéo. * Gr. § 64, 4.
* övoyérata. " oöogéoua. * vxáo. * qöoua. " öapvm. " uéya
qgovéo. * *tatöcégtov. * Yavgtao. * damit daß ſie geſchlagen ézt zg
ovyxóupat. “ Fagxéo. “ Fegy&Louat. " dºº öuog. “ Gsganevo.
* xagtóg. ” näuqogog. “ ulyvvut.
86 Präpoſitionen.
ſoll, ſcheint zuerſt ein Pferd beſtiegen und ihm einen Zügel angelegt.”
und in Folge davon für doppelgeſtaltig gegolten zu haben. – Als
ein Athener zu * Antalkidas ſagte: Wir haben euch oft vom Kephiſſus
weggejagt*! ſprach Antalkidas: Wir euch nie vom Eurotas! – Als
Diogenes geſtorben war, entſtand ein Streit” unter ſeinen Bekannten,
wer ihn begraben” dürfe; und ſie kamen bis zu Thätlichkeiten”. –
Wenn” ein Saker ein Mädchen heiraten wollte, beſtand” er mit ihr
einen Zweikampf. Wenn ” ſie ſiegte, führte" ſie ihn als Gefangenen
heim und beherrſchte ihn; wenn” ſie aber beſiegt ward, mußte ſie
gehorchen". Ubrigens” kämpften ſie nur bis zum Siege, nicht bis
zum Tode. – Kyrus ſagte einſt: Wiſſet wohl, Griechen, daß ich die
Freiheit allem, was ich habe, vorziehen würde”. – Die Lakedämonier
bemühten * ſich von Jugend auf, ſich kurz auszudrücken”.
* éußcº/oo. * ngóg, Acc. “ötoxo. * orcéog. * Conj. " uéxgt
31
zstgór. * si, Opt. ” uovouayéo. " äyouat. ägyou.at. * öé.
” aigéouat (Potent.) nebſt einer entſprechenden Präp. “ usetao.
“ ßgayvoyéo.

4. mit Genitiv und Accuſativ.


91. Gr. § 75–79.
Sokrates ſchaffte ſein ganzes Leben hindurch allen, welche Nutzen
ziehen” wollten, den größten Nutzen, indem er ſie beſſer machte. –
Nicht wenige kommen in den Gefahren des Krieges wegen der Schwäche”
ihres Körpers um oder retten ſich auf ſchimpfliche Weiſe; viele werden
gerade* deßhalb gefangen genommen und leben" die übrige Zeit in
der härteſten" Knechtſchaft. – Die alten Athener waren die ehrgeizigſten
und wohlwollendſten" unter den Griechen, was ſie nicht wenig” antrieb",
für Ruhm und Vaterland Gefahren zu beſtehen". Sie zeichneten ſich"
deßhalb auch in allen Kriegen vor ihren Zeitgenoſſen aus. – Nach
dem Zuge ” des Kyrus und nach den Unfällen im Pontus ging Keno
phon nach Aſien zu * Ageſilaus, dem Könige der Lakedämonier, und
bot * ihm die Soldaten des Kyrus um Sold an. – Die Anklage"
1
zo uéytoza opsäo. * oqsäoua. * »ayeFla. * Gr. § 114 A. 1.
* öov.sto. * Yaleróg. " quoq.gov. " oüx kota. " tagoFüro. " ty
övre o. “ ägtorswo. “ dvcßaotg. “ ºrgóg, Acc. “ztagéxo. * ygapj.
Präpoſitionen. 87

gegen Sokrates war ungefähr" folgende: Sokrates frevelt", in dem


er die Götter, welche der Staat anerkennt", nicht annimmt" und
die jungen Leute verderbt. – Anaxagoras ſoll von den Obrigkeiten
zu Lampſakus gefragt worden ſein, was er wolle, daß ihm zu Theil
werde”, und geantwortet haben, ſie möchten erlauben”, daß die
Kinder alljährlich in dem Monate, in welchem?" er ſtürbe, bloß dem
Vergnügen leben”. – Gott hat den Mund, durch den das ein
geht”, was die Geſchöpfe begehren, in der Nähe * der Augen und
der Naſe angebracht”. – Nach den Geſetzen der Perſer küßten” die
Verwandten einander, wenn” ſie von einander ſchieden” oder nach”
langer Zeit ſich einmal wieder ſahen. – Kleanthes, der ſehr arm
war, ſchöpfte" Nachts in den Gärten Waſſer, bei Tage widmete*
er ſich der Philoſophie.
“ zig. " äötxéo. “ vouiLo. " Yiyvoua. " ovyyogéo; Inf.
* áv zum Relat. * naiLo. eiortéuztouat. * nmoiov. * xarati
Gmut. * quäo. " sl, Opt. * ärégyou«. * Gr. § 76. a 2. " är
zkéo. “ quoooqéo.

92.

Epikur hielt ſeine Schüler an, ſeine Schriften auch im Gedächt


niß” zu haben. – Der Philoſoph Pyrrho aus Elis ward von ſeiner
Vaterſtadt ſo geehrt, daß ſie ſeinetwegen allen Philoſophen Steuerfrei
heit” zuerkannte*. – Als Braſidas einſt in einer Schlacht durch den
Schild hindurch von einem Speere war verwundet worden", zog"
er den Speer aus der Wunde" und erlegte damit den Feind. –
Einige Nachtſchwärmer" hatten einſt der Frau des Piſiſtratus allerlei
Ungebührliches” angethan (Aor.), nach Tagesanbruch aber baten ſie den
Piſiſtratus unter Thränen um Verzeihung; da" ſagte dieſer: Be
müht" ihr euch in Zukunft” ordentlich zu ſein"; meine Frau aber
iſt geſtern * gar nicht" ausgegangen”. – Heſiod ſagt, die Nachti
gall" verſäume allein unter den Vögeln den Schlaf und wache" be
YvuvéLoo. * uvium. * créata. “ pmqiLouat. * dxorriZo. * Fe
xvo. " tgaöua. * xouaorg. " cosyjg. " öé. “ negaoua. “ Gr.
§ 25 A. 4. “ ooq.govéo. “ éx0ég. “ oööauſ. “ ngoégyou.at.
" dºmöoöv. * dygvnvéo.
88 Präpoſitionen.

ſtändig”. – Als Epaminondas bei Mantinea tödtlich” verwundet


worden war", berief er den Daiphantus, um ” ihn zum Feldherrn zu
ernennen; man ſagte aber, daß er todt ſei. Dann befahl er ſchnell”
den Jolaidas zu rufen; als er aber hörte, daß auch dieſer todt ſei,
rieth er mit den Feinden Frieden zu ſchließen, da kein Feldherr mehr
übrig geblieben” ſei in Theben. – Als Kyrus ungefähr” fünf
zehn oder ſechzehn Jahre alt war, beſiegte er die Aſſyrier, welche in
Medien eingefallen waren”. In Folge davon hatten ihn bei den
Medern und bei den Perſern alle im Munde. – Hipparchus ward
ermordet, weil er nicht erlaubt hatte”, daß die Schweſter des Har
modius an den Panathenäen der Landesſitte” gemäß zu Ehren”
der Göttin Athene einen Korb trage, obwohl ſie deſſen ohne Zweifel”
würdig war.
" nach Gr. § 76. a. 2. ” katglav sc. n.myjv, vgl. Gr. § 97
A. 1. ” tjzro. * = damit. * Gr. § 76. a. 4. * kara.sino.
* Gr. § 75. b. 2. * eioßcºlo. " éco. * vóuog éryoglog. * Dat.
Gr. § 31. ” oog.
93.

In der Rede gegen Midias ſtellt. Demoſthenes den Nutzen der


Vorbereitung? klar* vor Augen. – Die Perſer haben dem Themi
ſtokles, der ſie doch zu Gunſten Griechenlands zur See beſiegt hatte“,
die größten Geſchenke zuerkannt". – Denjenigen, der dir in Hinſicht
auf deinen Geiſt Gutes erweiſt, ehre nächſt Gott wie einen Diener 7
Gottes. – Demokritus von Abdera ſtarb, nachdem er über hundert
Jahre gelebt hatte, und ward auf Staatskoſten" beſtattet. – Die Bar
baren machten” in der Schlacht bei Kunara, bevor ein Geſchoß ſie er
reichte, eine Schwenkung und entflohen, die Griechen aber verfolgten
ſie aus Leibeskräften”. – Als Phokion im Begriffe war", den Gift
becher” zu trinken, fragten ihn ſeine Angehörigen”, ob er vielleicht
ſeinem Sohne etwas auftrage*. Er aber erwiderte: Ich trage ihm
auf, daß er den Athenern nicht zürne um des Ehrenbechers" willen,
4 5
nagiotmut. * oxéptg. * évagyóg. xazavavuayéo). dFtóo.
* Gr. § 64, 4. " örtnoéryg. * publice, Gr. § 43. * 8xx)ivo. "xgo
zog. “ ué o. “ kovetov, eigentl. Schierling. “ ngooxo. “ ént
oxrztto. * qtornoia.
Präpoſitionen. 89

den ich jetzt trinke. – Als Kyrus im Kampfe" gegen ſeinen Bruder
getödtet und ſein Lager erobert worden" war, kam" mit der ganzen
Beute" auch Aſpaſia, ſeine Frau, in Gefangenſchaft", nicht von un
gefähr”, ſondern der König hatte ſie mit?" vieler Sorgfalt?" aufge
ſucht”. – Nach Plato wiegt* alles Gold über der Erde und unter *
der Erde die Tugend nicht auf. -– Wenn ” die Stadt der Athener
viele Feldherren ausſendete, war ſie unglücklich”, wenn ſie aber durch
einen die Gefahren beſtehen ließ?", war ſie glücklich”. – Niemand
könnte wohl eine Stadt aufweiſen”, die ſich ſo ſehr im Kriege zu
Lande hervorthat”, wie Athen ſich in den Gefahren zur See ausge
zeichnet hat. – Wir müſſen, in ſo weit* wir können, nach Unſterb
lichkeit” trachten.
* kämpfend. " äºloxoua. “ apvga, ov. “ eix. " Gr. §. 78.
a. 3. * qgovrig. * draLyréo. * ärräEtóg eiut. “ örtó, Dat. * örtórs,
Opt. * drvyéo. " totéoua. * xarogGöo. * Entôeixrvut. " örtegéyo.
" Gr. § 77. b. 6. * ä9araola.

5. mit Genitiv, Dativ und Accuſativ.


94. §. 80–84.
Klitus, einer von dem Gefolge Alexanders des Großen, ging?,
wenn* er jemand Audienz ertheilen* wollte, auf purpurnen" Tep
pichen" einher. – Ein Sybarite? ging ſo weit in der Üppigkeit, daß
er nach dem er auf Roſenblättern" geruht hatte”, ſagte, er habe Schwie
len" in Folge des Lagers". – In Medien” waren purpurne Leib
röcke üblich”, Ketten* um den Hals” und Armbänder" an den
Händen. – Die Perſerkönige unterhielten ſich" vor den Opfern mit
Geſprächen über die Gottesfurcht, vor dem Trinken über die Mäßig
keit, wenn ſie Krieg führen wollten", über die Tapferkeit. – Alexan
der blieb” nach ſeinem Tode, während ſeine Leute um die Herrſchaft
ſtritten”, dreißig Tage lang ohne” Beſtattung. – Dionyſius ſegelte einſt
durch eine Präp. mit Art. Gr. § 81. c. 1. * BaöCo. * ei, Opt.
* Yonuar o. * togqvgeog. “ eua. " Gr. § 12 A. 2. * qw.ov Blatt,
u. Öóöov Roſe. " xoudoua. " q? vºrauva, mg. “ eöv. * Volks
name, Gr. § 14. * vóutuog. “ orgstróg. * öéon. * pé.or. " öux
Zéyou.at. “ uélo. "siui. ” ozaoucCo. * äuogog.
90 Präpoſitionen.

mit dreihundert Schiffen, die mit Schwerbewaffneten angefüllt waren,


gegen Thurii. Der Nordwind aber, der entgegenwehte”, zerſchmetterte”
ſeine Fahrzeuge * und vernichtete ” ſeine Seemacht”. In Folge davon
opferten die Thurier dem Nordwinde und beſchloſſen, daß er ihr Mit
bürger ſein ſolle, wieſen” ihm Haus und Hof” an und feierten”
ihm alljährlich ein Feſt. – Es geziemt ſich, daß wir als Menſchen
über menſchliche Unfälle nicht lachen, ſondern klagen. – Wenn*" je
mand mit Kyrus einen Waffenſtillſtand geſchloſſen hatte, ſo war er
überzeugt", daß er nichts wider den Vertrag” erleiden werde. – In
Athen beſtand folgendes Geſetz: Wer* auf einen unbeerdigten * Leich
nam* eines Menſchen ſtößt, ſoll wenigſtens * Erde darauf werfen".
Die Todten ſollen nach Sonnenuntergang ſchauend* beerdigt werden.
– Demoſthenes behauptete, daß Philippus die Stadt der Athener nicht
bloß unter ſeine Botmäßigkeit bringen”, ſondern ganz zerſtören"
wolle. – Ariſtippus ſagte, er nehme von ſeinen Bekannten Geld an,
nicht um * ſelber es zu gebrauchen, ſondern damit jene wüßten, wozu
man das Geld gebrauchen müſſe.
dyturvéo. * ovyrgißo. * oxcqog, ovg. * dqaviCo. * vavrtx.
27 28
övvautg. dºtoxin06o. x?figog, ov. * ézttze áo. ” si, Opt.
31
zttorevo. onoröai. * äy zum Relat. " ázapog. “ oooua.
* närrog. " énßcº/oo. * Bäno. " notéouat. "dºvatgéo. * = damit.
95.

Als Dionyſius den Ariſtippus einſt fragte, um was er komme,


antwortete er: Als ich Weisheit brauchte, ging ich zu Sokrates, jetzt,
da ich Geld brauche, komme ich zu dir. – Titormus nahm? einen
ſehr großen Stein auf die Schultern * und trug ihn eine Strecke“
von acht Klaftern". Der Krotoniate Milo vermochte dieſen Stein
kaum" zu rücken". – Die Athener waren ſehr geneigt" zu Anderungen
an ihrer Staatsverfaſſung. Sie ertrugen unter Kekrops, Theſeus, Erech
theus und ſpäter unter Kodrus geduldig” die Königsherrſchaft; unter
den Piſiſtratiden verſuchten ſie die Tyrannei; eine ariſtokratiſche Ver
faſſung" hatten" ſie bis auf die Vierhundert; dann ſtanden” jedes
Gr. § 80. c. 3. * aigoua. * öuog. * Präpoſ. Gr. § 80. c. 1. b.
* ógyvu, äg. “ uóAug. " zuvéo. * éatröetog. " ooqgóvog. " ägtozo
/ 11 / 12
xgatta. X90.0ucxt. äoxo.
Präpoſitionen. 91

Jahr zehn aus den Bürgern an der Spitze des Staates; zuletzt,
um die Zeit der Einſetzung" der Dreißig, trat* Anarchie" ein. –
Im Vergleich mit den übrigen Geſchöpfen leben die Menſchen wie
Götter, an Leib und Seele bevorzugt". – Als die Thebaner und
ſämmtliche Peloponneſier Sparta zu vernichten" ſuchten, ſchloſſen die
Athener allein von den Griechen ein Bündniß mit den Spartanern
und wurden ihre Retter". – Als Euryſtheus ſich gegen die Athener
verfehlt hatte, gerieth” er in die Gewalt” der Söhne des Herakles,
die zu ihnen ihre Zuflucht genommen hatten?", und endete ſein Leben
auf ſchmachvolle Weiſe”. – Da Demokritus einſt Künftiges voraus
geſagt hatte, galt er bei den meiſten für einen gotterfüllten * Mann.
13 15
%OYzoLozozotg.
/ ** ytyrouckt.
yty' «ra0Yua.
9 / 16 xgattorevo.
/ 17 CX1'OZ
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21
ozoºzov 7touéoo. * airtog oornglag. * yiyvou«t. * Präpoſ. % (LT(L-

qsuyo. * novstöiorog. * ärôsog.


--
---
96.

Als die Leute des Kyrus den Orontas, der des Verrathes über
führt" und zum Tode verurtheilt worden war, beim Gürtel nahmen
und hinausführten, wohin ihnen befohlen worden war, da bezeigten?
ihm diejenigen, die ihn früher verehrten?, auch jetzt * noch ihre Ver
ehrung, obwohl ſie wußten, daß er zum Tode geführt werde. –
Während die Nachkommen* des Teukros die Herrſchaft zu Salamis
hatten, kam ein Flüchtling" aus Phönicien dahin, und von dem da
maligen König" mit ſeinem Vertrauen beehrt" erhielt er einfluß
reiche" Ämter". Er war aber dafür nicht dankbar, ſondern ſich ſchlecht
gegen den, der ihn aufgenommen hatte, zeigend", vertrieb er ſeinen
Wohlthäter und bemächtigte ſich" ſelber der Herrſchaft. – Als Ale
xander ſein Heer gegen die Thebaner führte, ſchickten ihm die Götter
Zeichen und Wunder. Die in der Nähe” des Iſmenus und der Mauern
fließende Quelle, die während * der ganzen früheren Zeit reines und
angenehmes Waſſer hatte, wurde wider Erwarten * mit Blut angefüllt.
In dem Tempel der Demeter in der Stadt ſpann” eine Spinne" ihr
1dioxoua. * ngooxvéo. * zórs. * Präpoſ. * Gr. § 12 A. 2.
7
* ö rórs Baotevor. ntorsio. * uéyag. * övvaoteia. " Yiyvouat.
"xarégo. * Gr. § 81. c. 1. * Gr. § 82. c. 2. “ Saig. “ -
vpaivo. “ ägäxrn.
92 Präpoſitionen.

künſtliches Netz" über das Antlitz" der Göttin herab. Die Bild
ſäule der Athene gerieth" von ſelber?" in Brand. – Bei der Muſte
rung, welche Kyrus bei Tyriäum vornahm?", wurden die Griechen
vier Mann hoch aufgeſtellt. – Diogenes war auf ſeine Armuth nicht
weniger ſtolz” als Alexander auf ſeine Herrſchaft über die Welt?”. –
Der Conſul* Publius Licinius ward von Perſeus beſiegt und verlor
zweitauſend achthundert Mann, die theils in Gefangenſchaft geriethen,
theils fielen. Als nun nach der Schlacht Perſeus Geſandte wegen
eines Waffenſtillſtandes und Friedens ſchickte, verlangte” der Beſiegte,
daß der Sieger” ihm das Seinige überlaſſen ” ſollte. – Das theſ
ſaliſche Tempe ſchließt” einen Raum” ein, deſſen Länge ſich über vier
zig Stadien hin erſtreckt”, während * die Breite hier” ein Plethrum,
dort” auch ein wenig mehr beträgt”.
" téyrm. “ tgöootov. " äutingmut. " Gr. § 69, 4. * notéo
uat. * uéya qgovéo. * oixovuérm, Gr. § 97 A. 1. * örrazog.
* xsevo. * Verb. " ézttgéro. * öéyou.at. * Yogiov. " öuxo.
* öé. * z uév – röé. siui.

97.

Man ſagt, daß die Pythagoreer ſich angelegentlich mit der Arznei
wiſſenſchaft beſchäftigt haben?. – Piſiſtratus ließ” diejenigen, welche
er auf dem Markte unthätig“ ſah, kommen und fragte ſie um
den Grund ihrer Unthätigkeit". Und er ſagte: Wenn" dir dein Zug
vieh" gefallen iſt", ſo empfange von mir eines und gehe hin und
arbeite; wenn es dir aber an Samen” fehlt", ſo ſoll er dir von
mir zu Theil werden". – Der Dichter Philorenus, der wegen ſeiner
Freimüthigkeit von Dionyſius in die Steinbrüche” geſchickt worden war,
fertigte dort ſein ſchönſtes Gedicht, den Kyklopen, in dem er die von
Dionyſius über ihn verhängte Strafe" für nichts achtete“. – In
der Schlacht bei Kunara ſtand Klearchus auf dem rechten Flügel am
Fluſſe Euphrat, Menon und ſein Heer nahmen” den linken Flügel
des griechiſchen Heeres” ein. – Antiſthenes ſagte: Es iſt beſſer, mit
4 5
opóög«. * ottovöcÄo. * uératéunouat. oyola o. oyoj.
ei. " Leyog, ovg. * Groxo. " ortégua, Plur. " ärrogéo. * yiyvo
uat. * AuGozouia. " #x 4orvolov zuogia. * Gr. § 82. c. 5.
“éxo. “ auch bloß ró E.ºnyxóv, vgl. Gr. § 97, 2.
Präpoſitionen. 93

wenigen Guten gegen alle Schlechten, als mit vielen Schlechten gegen
wenige Gute zu kämpfen. – Einen" Gerechten muß man höher ſchätzen,
als einen Verwandten. – Als jemand den Charilauslobte, weil er
gegen alle gleich gütig" war, ſagte ein Lakedämonier: Wie möchte
man ihn mit Recht loben, wenn” er gegen die Schlechten gütig iſt? –
Die Römer erbauten” am Fuße” des palatiniſchen Hügels” dem
Fieber” einen Tempel und Altar.
" Gr. § 2, 1. * ºrgäog. "ei, Opt. ” iögöoua. * Präpoſ.
* IIa arrog köqog. * IIvgeróg.

98.

Perdikkas, der Begleiter Alexanders auf ſeinen Feldzügen,


war ſo kühn ?, daß er einſt allein in eine Höhle” ging, wo eine Löwin *
ihr Lager hatte; die Löwin traf" er nicht, aber ihre Jungen 7 nahm"
er und kam damit heraus. Perdikkas wurde wegen dieſer That ſehr
bewundert. Denn nicht allein bei den Griechen, ſondern auch bei den
Barbaren, galt die Löwin für das ſtärkſte? und unbändigſte" Thier. –
Apollo und Poſeidon verſprachen dem Laomedon um Lohn Pergamum
zu befeſtigen"; aber nachdem ſie es gethan hatten", gab er ihnen
den Lohn nicht; deßhalb ſendete Apollo eine Peſt, Poſeidon ein Unge
heuer”. – Als Anacharſis einſt beim Weine" von einem Jünglinge
beſchimpft wurde“, ſagte er: Jüngling, wenn” du in der Jugend"
den Wein nicht verträgſt, wirſt du als Greis Waſſer tragen. – Plato
kaufte von Philolaus drei Bücher des Pythagoras um hundert Mi
nen. – Die Mythe erzählt, daß Orpheus durch Frauen umgekommen
ſei. – Nach dem Gelon die Karthager bei Himera beſiegt hatte, brachte"
er ganz Sicilien in ſeine Gewalt". – Die Lakedämonier waren
ſehr ſparſam” mit der Zeit. Ein Beweis” iſt außer” anderem Fol
gendes. Als die Ephoren hörten, daß diejenigen, welche Dekelea
beſetzt hatten", einen Abendſpaziergang” machen”, ließen * ſie ihnen
ovorgarsöoua. * eürouog. * ortiſatov. * äatva. * süvj. “ kara
11
außävo. " ox.uvog. * xoulo. " áxuog. " öÜouayog. zexio.
17
“ jzog, ovg. “ztózog. “ ößoiLo. * 8äv. “véog. notéouat.
* Präpoſ. " qslöoua. ” uagzügtov. “ Gr. § 83. b. 3. * negl
natog (das Spazierengehen) und östuróg (abendlich). * Yoéouat,
* ézttozé/ao.
94 Präpoſitionen.

ſagen: Gehet nicht ſpazieren”; die Lakedämonier müſſen nicht durch


Spazierengehen, ſondern durch körperliche Übungen” ſich die Ge
ſundheit verſchaffen”. – Ein Athener, Namens Poliarchus, ſoll ſo
weit in der Üppigkeit gegangen ſein, daß er ſogar Hunde und Hähne,
an denen er Freude hatte, wenn ſie ſtarben, öffentlich” beſtattete”
und zur Beſtattung" ſeine Freunde einlud”. – Der Tyrann Diony
ſius beſchäftigte ſich* auch mit der Heilkunde.
* tegutaréo. * yvuváotov. " toglioua. * Gr. § 43. * éxxo
uiLoo. " éxpoga. “ Kakáo. ” ontovôäo.

99.

Hipparchus brachte zuerſt die Geſänge Homers nach Athen und


nöthigte die Rhapſoden", ſie an den Panathenäen vorzutragen". Auch
ſchickte er nach* dem Dichter Anakreon ein Schiff aus, das ihn zu ihm
bringen ſollte“. Den Simonides hatte er ſtets um ſich. – Bei Nacht und
bei Tage richte * dein Augenmerk auf den letzten Tag. – Theſeus
ſtarb auf der Inſel Skyrus, von Lykomedes über einen Felſen herabge
ſtürzt"; erſt um die Zeit der Perſerkriege brachten? die Athener
ſeine Gebeine nach Athen. – Der Philoſoph Demonar rieth einſt einem
Redner, der ſehr ſchlecht deklamirte”, ſich zu üben; als dieſer ſagte:
Ich ſpreche immer für mich?! entgegnete er: Dann freilich" iſt es
erklärlich", daß du ſo ſprichſt, da du einen Thoren” als Zuhörer*
haſt*. – Einmal, da er einen Wahrſager" ſah, der öffentlich um
Lohn wahrſagte", ſprach er: Ich ſehe nicht, wofür " du einen Lohn
verlangſt; denn wenn " du im Stande biſt, etwas von dem zu ändern”,
was vom Schickſal beſtimmt iſt”, verlangſt du zu wenig; wenn aber
alles ſo ſein wird, wie es Gott beſchloſſen hat?", was nützt” dann
die Wahrſagerei”? – Als die dreißig Tyrannen* dem Sokrates und
einigen anderen einen Bürger wider das Geſetz zum Tode zu führen
auftrugen, gehorchte er allein nicht. Und als er von Meletus angeklagt
Öappöóg. * öo. * Gr. § 80. c. 3. * togevoo, Fut. * äzto
BMéno. “ oöOéo. ' ustaxoulo. * userco. * Gr. § 80. a. 5.
"roivvy, Stellung? “ sixóg (éoti). “ uogóg. * äxgoarrg. “ Ygco
u«t. * uárrg. * uavrevoua. " Gr. § 80. b. 8. *ei. " clazzo.
" éºttº «Go. * öoxéo, Pf. P. * övvaua. * uavrtxt. “ gew. bloß
ot 79uxxovrox.
Präpoſitionen. 95

war, konnte er ſich nicht entſchließen”, wie die andern zu thun


pflegten, den Richtern zu Gefallen” zu reden”. – Anaxagoras be
ſchäftigte ſich” mit den Naturwiſſenſchaften” und kümmerte ſich nicht
um die Politik”. – Schätze diejenigen hoch, welche Verſtand haben
und mehr zu ſehen vermögen als die anderen, bedenkend, daß” ein
guter Rathgeber* das nützlichſte von allen Gütern iſt.
* éôéo. * Yogtg. " öuakéyoua. * eiui, Gr. § 81. c. 4. * rd.
qvotxa. " rd tourtxc. " ört. * oüußovog.

100.

Als Agathokles, der Sohn eines Töpfers", Herr von Sicilien


geworden war, pflegte er ſtets irdene? Trinkgeſchirre“ neben die goldenen
zu ſetzen. – Als einſt bei einem Gelage die Leier herumging* und
die anderen der Reihe nach* ſpielten", ließ? Gelon ein Pferd hinein
führen und ſchwang ſich" leicht und behend" auf dasſelbe. – Zu
Thymbrium in Phrygien war am Wege die Quelle des Midas, an
welcher Midas den Satyrus gefangen haben" ſoll, in dem er ſie mit
Wein vermiſchte". – Der ſcheint mir ungerecht zu ſein, der dem,
von welchem” er Wohlthaten empfangen hat", nicht!“ Dank zu er
ſtatten verſucht. – Glaubſt du, daß die Gottheit nicht im Stande *
ſei alles zumal" zu ſehen, da” ſchon " das menſchliche Auge über
viele Stadien hin reicht”? – Nach Plato iſt die Tugend hinreichend?"
zum Glücke. – Sokrates ſuchte ſeine Schüler?" vor allem” in Hin
ſicht auf” die Götter vernünftig* zu machen. – Bei allen Menſchen
gilt es für das erſte, die Gottheit zu ehren”. – Die Ankläger be
haupteten, Sokrates nehme?" ſeine Schüler?" ſo für ſich ein, daß
alle anderen Menſchen bei ihnen nichts ſeien im Vergleich mit” ihm.
– Solon blühte” um die achtundvierzigſte Olympiade. – Die alten
Athener bemaßen” das Glück nicht nach dem Gelde, ſondern der ſchien
1.xsgaueög. xegcusog. ºrozngtov. tsgupégouat. * EqeFjg.
4

* öo. " sevo. * dvannöcko. " Saggög. " Gngevo. x80ervut.


* öortg áv. “ eöncéoyo (man beachte, daß zrcoyo paſſiven Sinn hat).
“ u. 15 dôvvazog. * äu«. " éztei. * xai. * Fixvéouau. " «ütag
xng. “ oi ovvörzsg. * ºrgórov. * Gr. § 81. c. 5. “ ooq.gov.
“ oégo oder eioeßéo, Gr. § 23 oder Gr. § 81. c. 5. * öuartGmut.
" Gr. § 83. c. 6. * cxucéLo. * "givo, Gr. § 83. c. 6.
96 Präpoſitionen.

ihnen den ſicherſten Reichthum zu beſitzen, der ſolche Thaten voll


brächte ", wodurch er ſelber ſehr berühmt werden" und ſeinen Kindern
großen Ruhm hinterlaſſen (Fut.) möchte”. – Iſt es nicht große *
Thorheit, das, was zum * Nutzen geſchaffen * iſt, zum Schaden zu
gebrauchen?
"ztgerzo, Opt. “ eööoxtuéo, Fut. Act. * ué o, Opt. *zro
Avg. * Gr. § 80. b. 6. * totéo.

101.

Als Nikoſtratus, der Feldherr der Argiver, von Archidamus, dem


Könige der Lakedämonier, aufgefordert wurde", ihm um viel Geld
einen feſten Platz ? zu verrathen, ſagte er: Du ſtammſt * nicht von
Herakles; denn dieſer ging herum und beſtrafte die Schlechten, du
aber machſt die Guten ſchlecht. – Die böſen Menſchen * freuen ſich
nicht ſo über die eigenen Vortheile wie über die fremden Nachtheile. –
Als Sparta Geld zum Kriege brauchte, begab ſich Ageſilaus nach
Agypten, von dem König der Agyptier um Lohn herbeigerufen". –
Da ſich einer auf ſein Vielwiſſen" etwas einbildete ", ſagte Ariſtippus:
Wie nicht diejenigen die geſündeſten ſind, welche recht viel, ſondern
diejenigen, welche das Gehörige" eſſen, ſo ſind auch nicht diejenigen
tüchtig °, welche vieles, ſondern diejenigen, welche Nützliches leſen. –
Dem Agamemnon genügte" es nicht, Soldaten aus den gemeinen
Leuten" zu nehmen, ſondern er beredete ſogar Könige, ſich unter ihn
zu ſtellen” und ihm zu folgen. – Kyrus ſprach ſterbend zu ſeinen
Söhnen: Bei den Göttern, Kinder, ehret einander, wenn * euch an
ders auch an mir etwas gelegen iſt. – Zur Zeit * des Xenophon
führten die Perſer weder gegen einander noch gegen die Griechen
Kriege ohne die Griechen, ſondern immer mit Griechen.
tagaxaläo. * Yogior. * eiui mit einer Präp. “partitiv. * usra
téunouat. zzo vuaÖia.
6 " oeuvüvouat. * 7d öéovt«. " otovôoxiog.
" äztöygm. “ lötozng. “7yvouat. * einsg. * Präpoſ.
102.

Die gegen Süden" liegenden Häuſer muß man höher bauen,


damit die Winterſonne ? nicht ausgeſchloſſen werde *, die gegen
ueomußgia. * Ystusgvög juog. * droxaio.
-

Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 97

Norden* niederer ", damit die kalten Winde nicht hinein können". – Als
Artaxerres von Tiſſaphernes die Rüſtung" des Kyrus vernahm, rü
ſtete" er ſich auch. – Sardanapal berührte keine Waffen und ging
nicht auf die Jagd, wie die andern Könige, ſondern er wetteiferte ° mit
den Frauen über die Schönheit und hatte " überhaupt" einen weibi
ſchen” Charakter. – Bei den Theſpiern war es ſchimpflich, ſich mit
Ackerbau zu beſchäftigen”; deßhalb waren die meiſten arm und den
Thebanern viel ſchuldig*. – Die Herrſchaft des Kyrus ward gegen
Oſten” vom rothen" Meere, gegen Norden vom ſchwarzen Meere",
gegen Abend" von Cypern und Ägypten, gegen Mittag von Athio
pien begrenzt”. – Zur Zeit” des Kenophon waren die Perſer frevel
hafter ? gegen die Götter und ungerechter gegen die Menſchen als zur
Zeit des älteren Kyrus. – Die in Potidäa Belagerten ” ſchloſſen *
mit den Athenern einen Vergleich” auf die Bedingung* hin, daß
ſie, ihre Weiber und Kinder mit einem Kleide abziehen ” dürften ”.
4 ux0x70g.
/ 5 zarteuvog.
/ 6 éutttttoo.
/ 7 .
070/.0g. 8 drztztag«oxevcouczt.
). /

" äut/aouat. " Ygaouat. “ zó oöuztav. “7vvauxéiog. “ ölargißo.


“ ögeio. “éog. “ égvögóg. " eiFetvog nórzog. * éortéga. "öglLo.
" Präpoſition. “ doeßig. * Tempus? * otußaotv totéoua. * bloß
zäös. * éFégyou.at. “ äEsottv.

Gemiſchte Beiſpiele über Caſuslehre und Präpoſitionen.


103.

Plato ward mit zwanzig Jahren des Sokrates Schüler". Als


dieſer geſtorben war, hörte ? er den Kratylus, Heraklit und Hermo
genes. Dann, in einem Alter von achtundzwanzig Jahren, begab er ſich
mit mehreren anderen Sokratikern nach Megara zum Euklides. Hier
auf ging er nach Kyrene zu dem Mathematiker Theodorus, von dort *
nach Italien zu den Pythagoreern Philolaus und Eurytus, von da *
nach Agypten zu den Prieſtern. Dorthin" ſoll ihm auch Euripides
gefolgt und, als er dort erkrankte °, von den Prieſtern durch die
Seekur 7 geheilt worden ſein". Plato hatte auch die Magier zu be
ſuchen" beſchloſſen; aber wegen der Kriege in Aſien ſtand" er da
öutytig. * tgooéyo. * éxeiôev. * Erteüber. * oi. “ vooéo, Aor.
" öu? Gaazzng Gegansia. * carolio. * ovuuiyvvut. " dqlotmut.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 7
98 Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen.

von ab. – Iſokrates ſagt: Ich glaube, daß die Gedichte des Homer
deßhalb einen größeren Ruhm erlangt haben", weil er diejenigen,
welche mit den Barbaren Krieg führten, ſchön verherrlicht hat”, und
daß unſere Vorfahren deſ halb ſeine Kunſt in den muſikaliſchen
Wettkämpfen" und bei der Bildung“ der Jugend" ausgezeichnet
haben", damit wir, ſeine Gedichte oft hörend, die mit jenen be
ſtehende " Feindſchaft uns recht einprägen" und, den Tugenden
derer, die gegen Troja zu Felde gezogen ſind, nacheifernd, nach den
gleichen Thaten ſtreben wie jene. – Während der Peſt, ſagt Thuky
dides, kamen ” die am meiſten nach Tugend Strebenden ?" mit ihren
kranken * Freunden um; ſie ſchonten ” ſich nemlich aus Scham nicht,
ſondern gingen zu ihren Angehörigen ”.
14
“ außovo. “ yxoutcºo. * oi zig uovoxñg äOot. 7toxiôevoug.
* = der Jüngeren. “ érztuov touéoo. üztägyo. “ éxuavGävo.
17
19
ovvaró vuat. ävruttouéouat. “voséo, prädicativ. * äpetöéo.
* éntzjösuog.
104.

Die Landleute ſehen lieber die zur Erde geneigten ! Ahren*, die
aufwärts * gerichteten * aber halten ſie für leer; ſo haben auch von
den der Philoſophie befliſſenen * Jünglingen die hohlſten" die
meiſte Einbildung"; wenn ſie aber einmal anfangen, ſich mit Kennt
niſſen zu bereichern" und aus ihren Studien ? einen Nutzen" zu
ziehen", ſo legen” ſie ihren Hochmuth” ab. Und wie aus Ge
fäßen", wenn ſie Flüſſigkeit" aufnehmen, die leere Luft entweicht",
ſo ſchwindet" bei ihnen der Hochmuth, wenn ſie mit den wahren
Gütern erfüllt werden". – Perikles, der Sohn des berühmten " Pe
rikles, ſagte einſt zu Sokrates: Wann werden die Athener ſo wie die
Spartaner vor den Alteren Achtung haben", ſie, die ſelbſt ihre Vä
ter mißachten? Oder wann werden ſie ſo ihren Leib abhärten”,
ſie, die nicht nur ſelber unbekümmert ſind?“ um eine gute Kon
ſtitution”, ſondern auch diejenigen verlachen, die ſich darum kümmern?
x?ivo. * orcyvg, partitiv. * ävo. * aigo, Präſ. “ ptlooopéo.
xevóg. " Gägoog, ovg. 8 zrmgóo. * 6yog. " xagºróg. “ ov/Léyo.
12 14 15 16
dºrtoriösuat. “ rüpog, ov. dyyelov. üygóv. örsščoxouat.
" évölöout. * örtcyv IIegt«jg, Gr. § 121 A. 1. * aiöéouat. ” oo
uaoxéco. “ äusso. * eöeFla.
Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 99

Wann werden ſie ſo ihren Vorgeſetzten gehorchen, ſie, die ſich etwas
zu gute thun ” auf die Mißachtung * ihrer Vorgeſetzten? Oder
wann werben ſie ſo einträchtig ſein”, ſie, die ſich gegenſeitig
mehr beneiden als die anderen Menſchen, und im Privat- ?" wie im
öffentlichen Leben * mehr als alle miteinander ſtreiten ???
* äycé oua. * zó xazaqgorsiv. “ óuovoéo. “ kai iöig xa «otv.
" öuaqégouat.
105.
Ariſtippus hatte ſich einſt mit Aſchines zertragen". Bald dar
auf ſagte er zu ihm: Wollen (Fut.) wir uns nicht ausſöhnen? Und
dieſer ? erwiderte: Recht gern”. So *) erinnere dich, ſagte Ariſtippus,
daß * ich, wiewohl ich der ältere bin, doch zuerſt zu dir gekommen
bin". Ja, bei der Hera, verſetzte" Aſchines; du haſt recht" geſprochen;
du biſt um vieles beſſer als ich; denn ich machte den Anfang" in der
Feindſchaft, du aber in der Freundſchaft. – Der Philoſoph Diogenes
beſaß” eine merkwürdige" Überredungsgabe", ſo daß er jeden leicht
durch ſeine Worte einnahm ”. Einſtmals ſchickte ein gewiſſer One
ſikritus aus Ägina den einen von ſeinen zwei Söhnen nach Athen.
Als dieſer den Diogenes hörte, blieb er dort. Dann ſchickte er den
anderen, den älteren; allein dieſer ward gleichfalls zurückgehalten”.
Zuletzt ging er ſelber hin, blieb * aber ebenfalls " bei ſeinen Söhnen
und ergab ſich" der Philoſophie. Auch Phokion, mit dem Bei
namen der Rechtſchaffene ", hörte den Diogenes und mehrere andere
Staatsmänner". – Als Alexander einem Poſſenreißer" große Ge
ſchenke gab, brach” der Argiver Agis vor?“ Neid und Arger” in
die Worte aus: O * die große Thorheit *! Da ſich aber der
König zornig” umwendete” und fragte: Was ſprichſt du da”? ſagte
er: Ich geſtehe, daß ich ungehalten bin, weil ihr alle, die ihr von
Zeus ſtammet, an Schmeichlern und Narren * Gefallen findet. So
ſchmeichelte er dem König unter dem Scheine ” der Freimüthigkeit.
ógyiLoua, Aor. * Gr. § 1. b. * *a douévog. *) zoivvv. * ört.
agooégxoua. “ pmui. " ögôög. * ägyo. * "tgóoetut. " Gavuaoróg.
“ netGoö. “ aigéo. * karégo. “ oüvelut. “ aöróg, Gr. § 115. * qlo
ooqéo. " Ygmoróg. “ztourtxóg. "yeotonoudg. * ExxgaCo. * Gr. § 84.
a. 3. * ünn. * oö. “ cronia. * = im Zorne, Gr. § 37. * éºrt
orgépo. " toüro, Gr. § 111 A. 4. * xazaye.aoróg. * in dem er ſich
den Schein gab (ngoonouéoua), daß er freimüthig rede (ztaggyou oua).
7*
100 Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen.

106.

Ein König der Skythen ſchrieb an Philippus: Du beherrſcheſt


Makedonier, die mit Menſchen Krieg zu führen gelernt haben, ich
aber Skythen, die auch mit Hunger und Durſt * kämpfen können.
– Viele trauern * mit ihren Freunden, wenn ſie unglücklich ſind,
beneiden ſie aber, wenn ſie glücklich ſind. – Unter der Regie
rung* des Pandion kam Dionyſus nach Athen, wo ihn Ikarius auf
nahm und von ihm einen Zweig" von einem Weinſtocke erhielt. Da
dieſer von ihm die Weinbereitung" gelernt hatte und das Gnaden
geſchenk" des Gottes den Menſchen mittheilen wollte, kam er zu einigen
Hirten, welche den Trank" koſteten. Nachdem ſie viel ohne Waſſer
getrunken hatten, glaubten ſie vergiftet ° zu ſein und ermordeten jenen.
Des andern Tages” aber bereuten" ſie ihre That und beſtatteten
ihn. Seiner Tochter, die den Vater ſuchte, entdeckte ? ein anhäng
licher ” Hund, Namens Mära, welcher den Ikarius begleitet hatte",
den Leichnam, und jene, betrübt" über den Tod ihres Vaters, er
hängte" ſich. – Konon, der wegen vieler Vorzüge die erſte Stelle
unter den Griechen einnahm", begab ſich, nachdem er bei Agos
potami unglücklich geweſen, zu Euagoras, weil er glaubte, daß bei
dieſem die ſicherſte Zufluchtsſtätte " für ſeine Perſon" ſein, und daß
dieſer am ſchnellſten der Stadt Hilfe ſchaffen werde °.
uuóg. * öipog, ovg. * ovvayGouat. * Gr. § 80. a. 2. * xſua.
oivotolia. " Yägig. * toröv. " paguárto. " Gr. § 78. b. 2. oder
15
§ 16, 2. “ uezavoéo. * unvöo. “ ovy Gng. “ ovvénoua. %(LT

oôügouat, vºréoua. “ ävagzäo. " tgozevo. * xatapvyj. " oóua.


" Bomöög yiyvouat.
107.

Alexander der Große hatte ein Zelt mit hundert Polſterlagern";


fünfzig vergoldete? Säulen * trugen * die Decke* desſelben; dieſe ſelber
war mit Gold durchwirkt" und mit koſtbaren Stickereien " verziert”.
Außen 9 ſtanden " um dasſelbe herum fünfhundert Perſer, in pur
purne Waffenröcke" gekleidet *; nächſt” dieſen ſtanden tauſend Bo
xivm, Gr. § 46. * Yoöosog. " ziov, orog. * créxo. * ögopf.
“ öuxgvoog. " toixtua. * öuatovéo.. * Exzög. " ºtsgulotmut. “ oroj.
“ äuquévvvut, évööo. * Gr. § 80. b. 1. b.
Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 101

genſchützen, welche ſcharlachrothe * Gewänder anhatten", vor dieſen


fünfhundert Makedonier mit ſilbernen Schildern". Mitten " im Zelte
ſtand ein goldener Stuhl", auf welchem ſitzend Alexander Audienz
ertheilte", während ſeine Leibwächter” rings” um ihn herum
ſtanden. Um das Zelt lief* ein Kreis*, in welchem ſich tauſend
Makedonier und zehntauſend Perſer befanden. Nicht leicht wagte einer
ihm zu nahen *, denn die Furcht vor ihm war groß. – Sokrates
ſagte, Archelaus habe auf ſeinen Palaſt * vierhundert Minen ver
wendet, in dem er den Zeuris miethete”, damit er denſelben aus
male”, auf ſich ſelbſt aber nichts. Deßhalb kämen auch viele unter”
vielen Beſchwerden”, die ſeinen Palaſt ſehen wollten, aber des Ar
chelaus ſelber wegen käme niemand nach Makedonien. – Als Eudoxus
nach Sicilien kam, war ihm Dionyſius ſehr dankbar für ſeine An
kunft”. Dieſer aber bekannte " frei, daß er nicht ſeinetwegen, ſon
dern wegen Plato gekommen ſei.
14 15
öoyroßaqng. doygaong, öog. * Gr. § 98, 2. " ölggog,
ov. * YomuatiLo. ” oouatoqvaZ. " tartoGev. “ztsguévat. ” tsgi
Boog. * ngooégyou.at. “ oixia. * utoôöouat. “ xataygcpo. "Gr.
§ 66, 2. * orovör, Sing. * äquFtg. " öuooyéo.
108.

Die Sage erzählt, daß Atalante von ihrem Vater, ſobald ſie
geboren war *, ausgeſetzt worden ſei*; er ſagte nemlich, er brauche
keine Töchter, ſondern Söhne“. Aber der, welcher ſie zum Aus
ſetzen * bekommen hatte, tödtete ſie nicht, ſondern ging auf das parthe
niſche" Gebirge und legte ſie in die Nähe" einer Quelle. Da" war
nun zwar das Kind ° zum Tode verurtheilt, aber es ward vom Glücke
nicht verlaſſen. Bald darauf kam eine Bärin, welche von den Jä
gern" ihrer Jungen ” beraubt worden war", und ward ſeine Amme”.
Später fanden es die Jäger und nahmen es heimlich weg”; ſie
gaben * ihm den Namen Atalante und zogen es in einer Gebirgs
grotte" auf. – Als Diogenes einſt heftige Schmerzen" an der Schul
dyog éotiv. * yiyvouat. * éxtiGmut. * ágov (rtaig). * Inf
Gr. § 90. * IIagGéruog. " tºngiov. * xai. "ßgépog, ovg. "xvvmétng.
9 A

“ dpaugéouat. “ tgoqög. " öqatgéoua. “ Gr. § 27 A. 3. * öostov


ärt.gov.“ oqóög« dyéo.
102 Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen.

ter hatte, entweder in Folge einer Verwundung" oder aus einer


anderen Urſache, ſagte einer von denen, die ihn nicht mochten”, zu
ihm: Warum ſtirbſt du nicht, Diogenes, und befreiſt dich von deinen
Leiden? Dieſer aber ſprach: Diejenigen, welche wiſſen, was ſie auf
der Welt” zu thun und zu ſagen haben”, müſſen leben (er ſelber
aber behauptete zu dieſen zu gehören ”). Alſo dir geziemt es zu ſter
ben, da du nicht weißt, was du zu thun und zu ſagen haſt; ich aber,
der ich das weiß”, muß leben. – Charillus, der König der Lake
dämonier, antwortete auf die Frage, warum Lykurgus ſo wenig Geſetze
gegeben habe”: Diejenigen, die wenig Worte gebrauchen, bedürfen
nicht vieler Geſetze. Als einer der Heloten ſich etwas frech* gegen
ihn benahm ”, ſprach er: Beim Zeus! Ich hätte dich getödtet, wenn?"
ich nicht erzürnt wäre.
17 A.

* áx Gouat. * Biog. * durch öst oder das Adj. verb.


7ttgooxoo.
21
eiui. * éntozuor. * ziômut. * Ögaoéog, Gr. § 99. * ºrgoopé
goua. * si, mit Ind. Impf.
-

109.

Der Sophiſt Antiphon trat einſt zu Sokrates hin und ſprach


in der Abſicht ſeine Schüler? von ihm abzuziehen", Folgendes: Ich
war der Anſicht, Sokrates, daß die Philoſophirenden glücklicher wer
den müßten; du aber ſcheinſt mir das Gegentheil aus der Weisheit
gewonnen zu haben“. Du lebſt wenigſtens " ſo, daß auch nicht ein"
Sklave es aushalten würde", wenn er bei ° einem Herrn ſo gehalten
würde °. Du iſſeſt die ſchlechteſten Speiſen und trinkſt die ſchlechteſten
Getränke, trägſt" nicht bloß ein ſchlechtes Kleid, ſondern dasſelbe im
Sommer und Winter. Wenn du nun deine Schüler auch ſo ab
richten” wirſt (wie ja auch in den übrigen Dingen die Lehrer ihre
Schüler zu ihren Nachahmern” machen *), ſo lehrſt du ihnen nicht
Glück, ſondern Unglück. – Die Augen" der Eule ſind Nachts ſcharf“,
bei Tage aber werden ſie geſchwächt". – Polyklet verfertigte" einſt
4 5
Bov.öuerog. * oi ovvövrsg. * zzagagéouat. * änoawo. * yoöv.
" Gr. § 122 A. 2. " ölauévo, ſ. Vorübg. II. * örtó, Dat. * ölatzco
uat. “ äuquéryvut. “ si. * öuartGmut. “ utunzjg. “ äroöeixvvut.
“ öºps, Sing “ öorrvut, Perf. Paſſ. " äuavgóo. " &gy&Loua.
Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 40Z

zwei Bilder, das eine, in dem er ſich nach der Menge" richtete?",
das andere nach den Regeln * der Kunſt. Er gab” aber der Menge
auf folgende Weiſe nach. Bei ” jedem der Eintretenden änderte?” er
etwas, indem er ſich der Anſicht * eines jeden fügte *. Hierauf
ſtellte ” er ſie beide öffentlich aus; da” ward das eine von allen
bewundert, das andere verlacht. Polyklet aber nahm * das Wort
und ſprach: Nun ”, das, welches ihr tadelt, habt ihr gemacht, das,
welches ihr bewundert, ich. -

* Gr. § 97. * yagiLoua. " vöuog, Sing. * xarc, Acc.


* uszariðmut.
u u “ üpfynotg.
qmy “ naiGoua. * tgotiGmut.
Q l " xai.
* örtoaußavo. * cº.a.
110.

Aribazus mit einigen anderen vornehmen Perſern ſtrebte ? einſt


auf der Jagd dem Darius, dem Sohne des Hyſtaſpes, nach dem
Leben. Darius, der dies erfahren hatte, verlor * die Geiſtes
gegenwart nicht, ſondern befahl ihnen die Waffen zu nehmen, auf
die Pferde zu ſteigen und die Speere* auszulegen", und rief ° dann,
ſie grimmig 7 anblickend": Warum thut ihr nun das nicht, auf was
ihr ausgegangen ſeid?? Dieſe jedoch ergriff” ſolche Furcht, daß ſie
die Speere wegwarfen, von den Pferden ſprangen und dem Darius
zu Füßen fielen ". Er aber trennte ? ſie von einander und
ſchickte den einen an die indiſchen, den andern an die ſkythiſchen Gren
zen; ſonſt * that er ihnen nichts zu Leide *. Jene aber blieben ihm
treu, indem ſie die Wohlthat im Angedenken behielten”. – Die
Agyptier ſagten, ſie hätten ihre Geſetze von Hermes gelernt. Richter
waren vor Alters die Prieſter; das Oberhaupt” von dieſen war der
älteſte. Er mußte der gerechteſte und rückſichtsloſeſte" Menſch" ſein.
Er hatte um ſeinen Hals ein Bild von Sapphir”, das man die Wahr
heit nannte. – Als Solon von Kröſus nach Lydien eingeladen wurde”,
ſchrieb er an denſelben: Ich bewundere dich wegen deines Wohlwollens
gegen mich. Bei der Athene! Wenn * es mir nicht über alles
érrtuog. * nußovejo. * éxnkitto. tazóv. * ölateivoua.
8 10 11
* 4yo. "ögluüg. * évogäo. ógucio. xazéyoo. tgooxvvéo.
"ötiozyu. * á lo. “ xaxóv. “ auch nach § 76. a. 4. “ ägyov.
"dpetörg. “partitiv. " odztpstgog, .. " tagaxa.éo. “ei, Ind. (Impf)
104 Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen.

ginge”, in einem demokratiſchen Staate” zu wohnen, ſo hätte ich


lieber den Aufenthalt * in deinem Königreiche gewählt als zu Athen, wo
Piſiſtratus als Tyrann ſchaltet”. Ich werde jedoch zu dir kommen,
in der Abſicht” dein Gaſtfreund zu werden.
* Gr. § 58 A. 1. * ömuoxgaria. “ öiatra. “ zvgavpéo.
* ortevôoov.

111.

Als Kyrus den Sohn der Tomyris, der Königin der Maſſageten,
durch Liſt gefangen genommen und ſein Heer vernichtet hatte, ſchickte
ſie einen Herold an ihn und ließ ihm Folgendes ſagen: Kyrus, un
erſättlich an Blut, ſei nicht ſtolz auf deine That, daß ? du meinen
Sohn durch Liſt, und nicht im Kampfe überwunden haſt. Gib mir
meinen Sohn zurück und entferne dich ungeſtraft * aus dieſem Lande.
Wenn ? du das nicht thun wirſt, ſo ſchwöre ich dir beim Helios, dem
Beherrſcher * der Maſſageten, fürwahr * ich werde dich, wenn du auch
unerſättlich biſt, mit Blut ſättigen. Kyrus aber nahm keine Rückſicht"
auf dieſe Worte. Da ſammelte Tomyris ihre ganze Macht und griff"
den Kyrus an. Sie kämpften lange Zeit, zuletzt aber ſiegten die
Maſſageten; der größte Theil" des perſiſchen Heeres kam ° um, und
Kyrus ſelber fiel. Hierauf füllte die Königin einen Schlauch" mit
Menſchenblut" und ſteckte” ſeinen Kopf hinein und ſprach Folgen
des: Du haſt mich, wie wohl ich lebe und in der Schlacht geſiegt
habe, vernichtet, indem du meinen Sohn mit Liſt fingſt; dich aber
werde ich, wie ich gedroht habe, mit Blut ſättigen. – Ein gewiſſer
Strato, ausgezeichnet” durch Adel* und Reichthum, ſtellte " keine
körperlichen Übungen an. Als er nun an der Milzſucht" er
krankte", trieb” er Leibesübungen, zuerſt nur, um geſund zu wer
den ”; ſo wie er aber in der Kunſt Fortſchritte machte?" und ſich die
ſelbe an gelegen ſein ließ?“, ſiegte er zu Olympia an einem Tage
étaigo (ich erhebe), Paſſ. * si. * djutog. * ösortózng. * unv.
" ..öyov totéouat. " ovußdºo, éºtyeigéo. * Gr. § 47 A. 1. "öta
3. /

qGeigo. " CLOXOg. “ ávOgorreiov aua. * Evaqinut. “ sº yo, Gr.


§ 46 A. 1. * yévog. * yvurcLouat. “ onjv, Pl. " xcuro,
Gr. § 24. * Y9ciouat. * öooy sig zó iyuaivstv. * eig zó ºrgóoosiut.
“ év ägyp ziGsual.
Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 105

im Ringen * und im Pankratium”, in der nächſten * Olympiade


auch zu Nemea, auf dem Iſthmus und zu Pytho.
näm. nayxgózuor. * " Fºg O.vuztug, Gr. § 121.

112.

Perikles gab, als er Feldherr war, den Athenern ein Geſetz,


daß, wenn * einer nicht von Eltern abſtamme, die beide atheniſche
Bürger * wären, dieſer keinen Antheil* an dem Bürgerrechte" haben
ſolle. Es ereilte ° ihn aber die Strafe 7 für* dieſes Geſetz. Seine
beiden ebenbürtigen ? Söhne nemlich ſtarben zur Zeit” der Peſt, und
es blieb " ihm nur Perikles, der nicht ebenbürtig" war, übrig,
welcher nach dem Geſetze ſeines Vaters keinen Anſpruch" auf das
Bürgerrecht hatte. – Plato ſprach * einſt folgendermaßen zu Diony
ſius, in der Abſicht", ihm den Aſchines zu empfehlen": Wenn " du
merken würdeſt, Dionyſius, daß " irgend ein Feind nach Sicilien ge
ſegelt ſei, der die Abſicht hätte", dir Schlimmes zuzufügen, aber keine
Gelegenheit dazu fände”, würdeſt du ihn wieder ungeſtraft?" fort
ſegeln laſſen ?!? Weit entfernt”, ſagte Dionyſius; denn man muß
nicht bloß die Thaten der Feinde, ſondern auch ihre Abſicht” haſſen
und beſtrafen. Wenn * nun ?", fuhr Plato fort”, einer, der aus
Wohlwollen ” gegen * dich hieher gekommen iſt, den Willen hat",
dir zu nützen, du aber ihm keine Gelegenheit darbieteſt”, iſt es billig",
dieſen auf undankbare * und gleichgiltige * Weiſe auf die Seite zu
ſtellen *? Als nun Dionyſius fragte, wer dieſer ſei, antwortete er:
Aſchines, ein Mann von trefflichem * Charakter und fähig”, durch
ſeine Lehre ” denen zu nützen, die mit ihm umgehen; er iſt weit her
über das Meer gefahren", um * dir zu nützen, und wird nicht beachtet”.
ygäqo. * éav. * doróg. “ uézsort. " toureia. “ uszégyou.at.
7
véusotg. * éx. * yyotog. " Präpoſ. “ zarasito. * vóGog.
” usréyo. “ötasyou«t. “ Bovoua. “ ovviozmut. " ei, Opt.
* Vorübg. VII. * yo. " ä9 ſog. * Eco, Vorübg. II. * to oö.
7e öéo, vgl. Gr. § 51 A. 2. * zzgoalgeotg. “ ei. “ zoirvy. * qmut.
" Gr. § 80. b. 5. * Gr. § 45 A. 2. " nagégo. " äEtog. " cya
glorog. ólyogog. tgoisual. “ étrustkig. * övyazóg. * 6yog.
" to My Gäºarray téo, Gr. § 23. * = damit. " äus.éo.
106 Infinitiv.

Dies rührte" den Dionyſius ſo, daß er den Plato umarmte“, für
Aſchines aber anſtändig* Sorge trug”.
40 41 42
xuréo. dotcLoua. xakós. “ ézttuséoua.

Infinitiv.
113. Gr. §. 86–90.
Zur Freundſchaft trägt die Abſtammung? von denſelben Eltern
und die gemeinſchaftliche Erziehung* viel bei. – Epicharmus ſoll einſt,
als er ſchon hochbetagt* war, ſich mit einigen Altersgenoſſen" unter
halten haben". Da nun der eine ſagte: Ich bin zufrieden", wenn
ich noch fünf Jahre lebe, ein anderer: Jch, wenn ich noch drei, ein
dritter": Ich, wenn ich noch vier Jahre lebe, fiel Epicharmus ein?
und ſagte: Was ſtreitet" ihr um weniger Tage willen? Wir alle,
die wir da zuſammengekommen ſind, ſind am Ziele", und es iſt Zeit”,
daß wir aufbrechen”. – Einem Lakedämonier war es nicht erlaubt“,
den Feind ſeiner Rüſtung zu berauben”; in den Schlachten mußten
ſie ein dunkelrothes Gewand” tragen". – Sage mir, ob es
möglich iſt, den Guten ohne weiteres" befreundet zu werden, wenn
man ſelber gut iſt. – Bei den Athenern Bürger zu werden war für
alle Menſchen ehrenvoll”. – Alle Übel ſind mehr dazu angethan”,
diejenigen, die ihrer gewärtig ſind?", in Angſt zu ſetzen”, als denjeni
gen, welche ſie gekoſtet haben”, Schmerz zu verurſachen *. – Als
Gorgias hochbetagt* von einer Schwäche” befallen wurde” und allmäh
lich?" in Schlaf verſank”, trat einer ſeiner Freunde hinzu und fragte
ihn, wie es ihm gehe”. Er aber antwortete: Schon fängt der Schlaf
an, mich ſeinem Bruder zu übergeben”. – Weder denen, die krank,
noch denen, die in einen Prozeß verwickelt ſind", nützen die Ver
uéya örtáoxet. * das Abſtammen (gvo). * das gemeinſchaftlich
(óuoö) Erzogen ſein (zgépo). “ oqóöga ngsoßüzng. * juxtozng. "öta
7
Méyou«t. dróxon. * Gr. § 1. a. * öroaußovo. " ozaou&Co.
" övouai. * öga. * ärcyou.at. “ Esottv. “ oxvejo. “ potvtxig,
iöog. " curréyouat. * é§ roluov. " tiutog. “ ztépvxa. * ztgooöéxo
uat. * 8xnjrro. * negaouat. “ vºréo. doôéveta. * xazalau
25

Bevo. " Gr. § 77. b. 6. * zzsotztizrto. * wie geht es dir? zingár


30
789 ; ztagaxataziösua. “ötx&Loua.
Infinitiv. 107
wandten, ſondern jenen die Ärzte, dieſen diejenigen, welche Rechts
beiſtand zu leiſten” verſtehen. – Als einſt die Chier in Par
teiungen zerſpalten waren* und die Siegenden ernſtlich damit um
gingen*, alle ihre Gegner” zu verbannen”, trat” einer auf und
ſagte: Keineswegs”, ſondern nachdem wir nun geſiegt haben, wollen
wir einige übrig laſſen, damit wir nicht im Laufe * der Zeit aus
Mangel” an Gegnern uns ſelber zu bekriegen anfangen. Durch dieſe
Worte“ gewann* er ſie; denn es ſchien ihnen, daß er Recht habe *. –
Sokrates ſagte zu den Richtern: Überzeugt, daß ich niemand unrecht
gethan habe, bin ich weit entfernt, mir ſelber unrecht zu thun (Fut.)
und zu ſagen, daß ich eine Strafe verdiene*.
* ovvöxéo. * oraou&Co, ich bin i. P. zerſpalten. “ onovôäLoo.
“ évarriog, äyrintaog. * 8xßä/ao. " ztagégyou.at. * unöauóg.
* ngóstut. “ oöx éyo, änogéo. * Verb. * teiöo. * ögGög éyo.
“ áštóg euu.
114.

Die Giftſpinne" iſt für die Hirſche? eine ebenſo große Beſchwerde *
wie für die Menſchen; ja* ſie ſind ſogar in Gefahr, ſchnell durch
ſie umzukommen. Wenn ſie jedoch wilden" Epheu" koſten, ſchadet
ihnen der Biß" nichts. – Alexander lernte als Knabe die Cither
ſpielen”. Als ihn nun einmal ſein Lehrer eine gewiſſe Saite" an
ſchlagen" hieß, ſprach er, auf eine andere deutend”: Nun*, was wird
es machen", wenn” ich dieſe anſchlage? Jener erwiderte: Dem, der
beſtimmt iſt* einſt zu herrſchen, nichts, wohl aber * dem, der kunſt
gemäß" die Cither ſpielen will“. – Der Name „Prahler“" kommt",
wie mir ſcheint, denjenigen zu, die ſich den Anſchein geben, als ob
ſie reicher oder tapferer wären, als ſie wirklich ſind und die zu
thun verſprechen, was ſie nicht” im Stande ſind zu thun. – Der
Komödiendichter” Menander war nahe daran” verurtheilt zu werden”,
aus keinem andern Grunde, als weil er mit Demetrius befreundet
war. – Sokrates ſagte nach ſeiner Verurtheilung”: Wenn ” einer in
paayytov. * éaqog. " kaxóv. * xai. * éäv. * äyguog. "xtt
zóg. * öyua. " tGaglio. " Yogör. “ xgoöo. * öeixyvut. * öua
qégst. “ uéko. “ ä% oüx. “ ézt zéxv. " äaLov, övog. “ zei
ua, Gr. § 35. " un " kouxóg. “ tagd uxgóvéoxoua, Gr. § 88
A. 3. * «gro. * ei.
108 Infinitiv.

den Hades kommt und befreit von dieſen hier?“, die Richter zu ſein
vorgeben”, die wahren” Richter finden wird, ſollte wohl das eine
ſchlechte Reiſe” ſein? – Der iſt nicht werth, daß er lebt, der keinen"
wackeren Freund hat. – Wie ein Igel” leicht zu fangen, aber ſchwer
feſtzuhalten” iſt, ſo auch das Geld. – Alexander ward auf Lyſima
chus böſe”, weil er ein guter Heerführer" war. – Die Stadt der
Athener theilte” die für die Bedürfniſſe* des Lebens nützlichen, ſo
wie* die auf das Vergnügen berechneten * Künſte” den übrigen zum
Gebrauche” mit, indem ſie die ſelben theils erfand, theils er
probte”. – Die Lakedämonier ließen nach der Beſiegung der Meſſe
nier einen Theil” der Männer zurück zur Beſtellung des Landes",
einen Theil verkauften ſie, einen Theil tödteten ſie. – Was iſt drücken
der * als ſtets in Furcht” vor Nachſtellungen zu leben? – Als
Pittakus ſagte: Leute, es iſt ſchwer gut zu ſein! entgegnete Simonides:
Du irrſt dich*, Pittakus; denn gut zu ſein iſt nicht ſchwer, aber
gut zu werden. – Die Perſer lehrten ihre Kinder enthaltſam zu ſein
in Speiſe* und Trank. – Kyrus überließ* Lykaonien als "Feindes
land” den Griechen zur Plünderung”.
* Iota demonstr. “ pdoxo. * dy0ög, Gr. § 121. ” dro
ömuia. * éxivog, ov. * ovéyo. " ärtsyôävouat. “ dy«Góg und
orgarnyéo. * ztagaôlöout. rd ävayxaia. “ zé – xai. “ unyaydo.
"partitiv. " Yocéouat. " öoxtucCo. * oi uév – oi öé. "yeogyéo.
“ dºyetvög. ** = fürchtend. * = du ſprichſt nicht Wahres. “ yaozo.
“ étttgéno. “ oög. " rosuia (yſ), Gr. § 97 A. 1. * ötagnaCo.

115. Gr. § 91.


Als Gelon die Karthager bei Himera beſiegt hatte und mit ihnen
Frieden ſchloß, nöthigte er ſie, unter die Vertragsbeſtimmungen ? auch
die aufzunehmen”, daß ſie aufhören werden, dem Moloch“ die Kinder
zu opfern. – Als der Euböer Hipparchus ſtarb, zeigte ſich * Philip
pus betrübt" darüber, weil er früher 7 ſtarb, als* er von ihm einen
würdigen Dank für ſeine Freundſchaft empfangen hatte. – Seitdem °
Sokrates anfing zu verſtehen”, was geſprochen wurde, erforſchte" und
1 2
xazato.euéo. óuooyia. " 87gpo. “ Kgóvog. “ pairoua.
" 6agéog qégo. " qGäro. * agir, Infinit. " Gr. § 71, 2. ” ovvinut.
“ Enzéoo.
Infinitiv. 109

lernte er unabläſſig”, was er nur Gutes konnte. – Diejenigen,


welche den Geiſt vernachläſſigen, den Körper aber pflegen", ſind
etwa “ denjenigen ähnlich, welche die Augen mit Lehm" verſchmieren",
die Füße aber mit reinem Waſſer waſchen". – Wer ſich vor andern
fürchtet, der iſt, ohne daß er es ſelber weiß”, ein Sklave. – Der
Mann ſcheint recht viel Lob zu verdienen", ſagt Sokrates, der ſeinen
Feinden zuvorkommt" im Schaden”, ſeinen Freunden im Wohlthun. –
Der Menſch kann ohne Wiſſen” der Gottheit Unrechtes nicht nur
nicht thun, ſondern nicht einmal denken”. – Ageſilaus ſagte immer
während”, ein * Herrſcher müſſe ſich nicht durch Weichlichkeit und
Üppigkeit, ſondern durch Abhärtung” und Tapferkeit vor den Privat
leuten hervorthun”. – Nach Lyſanders Tode zeigte ſich's", daß er
arm war. – Solon ſchrieb” den Athenern die Geſetze, die noch ſpäter
galten *; von da” an bedienten ſie ſich nicht mehr” der Geſetze des
Drako; nur die über Mord * ließen ſie noch gelten”.
“ hörte nie auf (öa eino). * étue.éouat. “zvyyaro. “ am 6g,
oö. * Ygiouat. " dran üvo. * im Griechiſchen: iſt ſich verborgen
ein Sklave ſeiend. * áFög eiut. "xaxóg rotéo. “ ar0ävo. * öta
voéoua. * öuare o. “Gr. § 2, 1. * x«gtsgia. “ztegieut. " ovy
7gdqo. * qvarro (heißt es gelten?). ” xa zóze. " tajouat.
“ povuxóg, j, öv.
116. Gr. § 92–96.
Cäſar Auguſtus wunderte ſich, wie Alexander der Große nicht die
Einrichtung? der erworbenen * Macht für eine größere Aufgabe hielt
als die Erwerbung* derſelben. – Haſt" und Eile" ſoll vom Eſſen
ferne ſein"; denn das iſt hündiſch und mehr einem Thiere als einem
Menſchen geziemend. – Die Natur hat den Müttern" das Verlangen?
eingepflanzt" die Kinder" aufzuziehen. – Zu einem, welcher ſagte:
Ich bin untauglich” zur Philoſophie! ſagte Diogenes: Was lebſt du
dann”, wenn dir nicht an dem guten Leben" gelegen iſt? – Kyrus
der Altere ſagte ſterbend: Was iſt ſeliger" als mit der Erde vermiſcht
zu werden, die alle Güter hervorbringt" und unterhält"? – Als
"ei. * öuardtto. * örtagyo. * xrcéouat. * täyog. "ézte Ftg.
" änsuuu. * 7etrauérn. " gog. " éuqvo. “ 7ervco. “ dventzjöeog.
13 16 / 17
oöv. “ Verb. “ uaxaglog. q vo0. rgégo.
110 Adjectiva, Pronomina und Adverbia.

Ageſilaus den Krieg mit den Perſern" anfangen wollte, um ? die aſia
tiſchen” Griechen zu befreien, befragte” er das Orakel des Zeus in
Dodona; dieſes forderte ihn auf, ins Feld zu ziehen. – Als Antiſthe
nes geſchmäht wurde, weil” er mit Schlechten verkehre, ſagte er: Auch
die Ärzte verkehren mit den Kranken. – Wie möchte Sokrates von
der gegen” ihn erhobenen Anſchuldigung* betroffen?" ſein, da?"
er, anſtatt” nicht an Götter zu glauben”, wie in der Anklage * ge
ſchrieben war, die Götter mehr als die andern Menſchen ehrte, und
anſtatt” die jungen Leute zu verderben, ſie von ihren böſen Begierden
abwendig machte” und anhielt", nach der Tugend zu ſtreben? –
Sokrates beurtheilte” die guten Anlagen * der Jünglinge daraus,
daß” ſie ſchnell lernten, worauf ſie ſich verlegten*, und ſich merkten *
was ſie gelernt (Opt.). – Anacharſis ſagte, der Markt ſei ein abge
grenzter” Platz, zu dem Zwecke”, einander zu betrügen und zu
übervortheilen”. – Da die Arzte dem Plato riethen, ins Lykeum
überzuſiedeln”, weil die Akademie ein ungeſunder” Platz ſei, ſprach
er: Um* länger” zu leben, würde ich nicht einmal auf die Höhen *
des Athos gezogen ſein”.
" auch nach Gr. § 7 A. 10. * éska. " = in Aſien. * Gr.
§ 32, 1 A. 2. * Präpoſ. * Gr. § 77. a. 3. * ygapj. * évoyog.
*ög. " ärzt. * vouiLo (Osóv). * tavo. "ztgozoéro. * zexuaigo
uat. “ pvog. “ daraus daß éx. “ztgooégo, Opt. “ uvmuorevo.
“ ógiCo. " eig. " teovexzéo. * usrotxéo. " voomgóg. * örtég.
* längere Zeit. * rd. áxg«.

Adjectiva, Pronomina und Adverbia.


117. Gr. §.97–105.
Fliehe den Neid der Menge" und nimm dich in Acht * vor den
Nachſtellungen derer, die dich haſſen. – Die Jüngeren freuen ſich
des Beifalls* der Älteren, die Älteren gefallen ſich“ in den Ehrenbe
zeigungen * der Jüngeren. – Im Kriege muß man die Beſten voran *
und ans Ende 7, die Schlechteſten in die Mitte" ſtellen, damit ſie von
den einen geführt", von den anderen gedrängt werden !". – Attika
Gr. § 97. * qvarzouat. * ätauvog, Pl. * äya Zoua. * ruj.
* "gözog. " rs.svzaiog. “ zó uéoov. * äyo. " oöGéo.
Adjectiva, Pronomina und Adverbia. 111

war mitten von ſteilen !! Bergen durchzogen **. – Mitten durch das
theſſaliſche Tempe fließt der Peneus. – Plato gründete "* die alte,
Arkeſilaus die mittlere, Lakydes die neue * Akademie. – Die Agine
ten prägten !" zuerſt eine Münze !"; ſie waren auch in den Perſer
kriegen ! " ſehr tapfer. – Zur Zeit !" des Xenophon genügte es den
Perſern im Winter nicht, daß Kopf, Leib und Füße bedeckt ſeien !",
ſondern ſie hatten auch um die Spitze *" der Hände dicke ** Hand
ſchuhe **. – Echte ** Dialoge des Plato gibt es im Ganzen ** ſechs
undfünfzig. – Die Weiſen Indiens hielten** ihre gelehrten Erör
terungen** unter freiem Himmel*7. – Die einen ehren ihre Freunde
bloß in ihrer Gegenwart **, die anderen lieben ſie auch in weiter**
Entfernung *7. – Oreſtes, der Sohn des Königs der Theſſalier,
welcher verbannt war **, bewog *" die Athener, ihn zurückzuführen **;
ſie rückten** gegen Pharſalus in Theſſalien, nahmen aber die Stadt
nicht ein, ſondern zogen ** unverrichteter Dinge *" wieder ab. – Die
dreißig Tyrannen * * verboten ** dem Sokrates, ſich mit Leuten unter * *
dreißig Jahren zu unterhalten **.
“ égvuvög. * öuaLovvvut. “ ovviormut, Med. “ véog. “ kónto.
“ vóutoua. " auch bloß zo IIsgouxá. * Präpoſ. " oxencLo. " äxgog.
" öaoög. * yetgig, iöog. * yvjotog. “ Gr. § 98, 3, auch § 5, 5.
* égo. * öuargºß. " Gr. § 98, 1. * uaxgov sc. öööv, Gr. § 97
A. 1. * Gr. § 22 A. " telOo. “ katayo. * orgazevo. * dro
yogéo. * ſ. 99, 24. * änayogswo. " Gr. § 100 A. " öuakéyou.at.

1 18.

Kröſus führte gegen die Meder zehntauſend Reiter, Peltaſten


und Bogenſchützen aber mehr als vierzigtauſend; der König von Groß
phrygien gegen achttauſend Reiter, Lanzenträger* und Peltaſten nicht
weniger als vierzigtauſend; der König der Kappadokier gegen ſechs
tauſend Reiter, Bogenſchützen und Schleuderer* nicht unter dreißig
tauſend, der König der Aſſyrier nicht unter zwanzigtauſend Reiter,
Wagen nicht über zweihundert. – Sibyllen“ ſoll es im Ganzen ſechs
gegeben haben. – Die Lokrer ſollen in mehr als zweihundert Jahren
nur ein Geſetz gegeben haben". – Da Ageſilaus glaubte, es ſei für
Griechenland gut, daß möglichſt viele Satrapen vom Perſerkönige
1 5
äyo. * oyxopógog. * opevöoyzng. * 2Pv.a. “ ziösuat.
112 Adjectiva, Pronomina und Adverbia.

abfallen, nahm * er ſich in Acht, gegen diejenigen, welche abfallen


wollten, nicht treulos zu werden. – Kyrus ſammelte die griechiſche
Streitmacht, indem er, ſo viel er nur konnte, heimlich zu Werke
ging", um * den König möglichſt unvorbereitet" zu treffen!". –
Philippus ſtürzte ſich! mehr tollkühn "* als einem König ge
ziemend ! * in Gefahren. – Den Einwohnern von Jaſus!“
war es nicht erlaubt, bei Hochzeiten mehr als zehn zu bewirthen **.
6 / 7 / 8 3 /
qvarrouat. éztuxgützou«t. = damit. «ztagoox8voxozog.

" außcro. “ xtvövrswo. * zzgotterg. * Baotºuxóg. * Iaosvg.


“ éotuäo.
119. Gr. §. 106–123.
Kyrus der Ältere ſagte einſt: Auch ich bin, wie die übrigen, un
erſättlich nach Geld; doch darin " glaube? ich mich von den meiſten
zu unterſcheiden, daß * ich, wenn * ich mehr als ich brauche ", erworben
habe, mit dieſem den Bedürfniſſen" meiner Freunde abhelfe 7, während”
andere ihr Geld theils vergraben ”, theils vermodern laſſen". –
Als Orontas der Verrätherei überführt war, berief " Kyrus die an
geſehenſten ” Perſer" aus ſeinem Gefolge * und die Feldherren der
Griechen und ſprach dann: Solches hat Orontas gethan; ſprich"
nun du, Klearchus, zuerſt deine Anſicht aus, was du meinſt ? ? Kle
archus aber ſprach Folgendes: Ich rathe, den Mann ſobald als mög
lich aus dem Wege zu räumen", damit man ſich nicht mehr vor ihm
zu hüten hat". – Was du verſchwiegen wiſſen willſt, das ſage
niemand; oder wie willſt (Fut.) du von irgend jemand die Ver
ſchwiegenheit verlangen, die du dir ſelber nicht gehalten haſt”? –
Kyrus bat ſeinen Bruder, daß die ioniſchen Städte lieber ihm gegeben
werden möchten, als daß Tiſſaphernes über ſie herrſche. – Wer
weiß nicht, daß die Sieger ” ſowohl ihre eigene Habe ” retten, als
auch die der Beſiegten gewinnen”, während" die Beſiegten zugleich
ſich und all das Ihrige verlieren? – Die Athener ſchloſſen * die
z öé ys uérrot. * öoxéo. * ört.“ Etteldär. * mehr Gasgerzög)
als das Hinreichende (coxéo). * érôeta. " ëFaxéoua (zi). * öé. "xaz
oguzzo. " xaraojto. “ ovyxakéo. * ägiotog. * partitiv. “ Gr.
§ 81. c. 1. “ äztopairouat. “ éxtoöov totéoua. "ösi. * tagéxo.
* Verb. Gr. § 137 A. 3. * Gr. § 44 A. 2. * ºrgoo außcºvo.
“ änoxaio.
Adjectiva, Pronomina und Adverbia. 113

Barbaren von den Myſterien * aus, und das, wiewohl Eumolpus,


der ein Barbar und Thracier war, ihnen dieſelben eingeſetzt hatte *.
– Die Agyptier hielten das Schwein für ein unreines * Thier;
wenn ” daher einer von ihnen im Vorbeigehen ” ein Schwein nur *
mit den Kleidern berührte, ſo ging er an den Fluß und wuſch” ſich
ab. – Die Perſer, ſagt Iſokrates, fallen vor dem Könige wie vor
einem Gotte auf das Angeſicht nieder ” und ſtehen * beſtändig
unmittelbar * an der Reſidenz in Parade.
* zsari, Sing. “ kaGiotauau. * utagóg. * ei, Opt. ” tagég
youa. * Gr. § 114 * Bcºtro. " ngooxvvéo. * FetcLouat.

120.

Sokrates ſprach einſt Folgendes: Wie ſollte ich Neuerungen" in


göttlichen Dingen aufbringen", wenn ich ſage, daß eine Stimme
Gottes mir Winke gibt *, was ich thun ſoll *? Verkündet * die Prie
ſterin * zu Pytho nicht ebenfalls mittelſt der Stimme die göttlichen
Offenbarungen"? – Die alten Athener nahmen ? es für ſich allein
mit den Perſern, den Herren" von ganz Aſien, auf. – Ich würde
gern einen Mann halten”, ſagte Kriton, der bereit" und im Stande
wäre (Opt.), diejenigen von mir abzuwehren", die mir zu ſchaden
verſuchen, wenn ” ich nicht befürchtete, daß er ſich gegen mich
ſelbſt kehre". – Die Gedichte ziehen * ſchon durch ihren Wohl
klang" und ihr Ebenmaß" die Zuhörer" an. – Wenn du mit
Weiſen umgehſt, wirſt du gleichfalls weiſe werden. – Als die Grie
chen anfingen, gegen den Berg, auf welchem die Kolcher aufgeſtellt
waren, zu laufen, hielten ” die Feinde nicht mehr Stand, ſondern
entflohen, der eine dahin, der andere dorthin. – Pindar gab auf die
Frage, warum nicht auch er wie Simonides zu den Tyrannen nach
Sicilien gehen" wolle, zur Antwort: Weil ich für mich, nicht für
einen anderen leben will. – Wenn ” einer mit jemand Krieg führt,
braucht er Bundesgenoſſen, und zwar mehr, wenn er es mit tapferen
xavá öatuóra eloqégo. * omualvo. * Yoj. * öuyyé o. * iégeta.
* bloß td tagd zoü Geoö. ' dyorioua. **vgtejo. " zgégo. " 89éo.
“ änsgüxo. “ si, Opt. " zgéroua. “ pvyayoyéo. “ sºgvGuia, Plur.
“ ovuusrgia, Pl. " Verb. “ ormut. " änoöſuéo. " cy.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 8
114 Fragen.

Leuten aufnimmt”. – Thales erklärte ”, Bias ſei weiſer als er. –


Xenophon ſagt: Es wird allgemein anerkannt *, daß noch nie ein
Menſch* den Tod ſchöner ertragen habe als Sokrates. – Ich weiß
wohl, ſagt Iſokrates, daß viele von den Griechen glauben, die Macht
des Perſerkönigs ſei unüberwindlich*. Ich wundere mich, wie ” ſie
glauben, daß die von einem Barbaren" zuſammengebrachte * Macht
nicht von einem Griechen ” aufgelöſt werden” könne, und das, wie
wohl ſie wiſſen, daß es ſchwer iſt zuſammenzubringen, leicht hingegen
aufzulöſen.
“ ärzträrrouat. “ droqaivo. * öuooyéco. “partitiv. * äuaxog.
* si. " Gr. § 12 A. 2. * ovvayo, ovriormut. * öualvo.

Fragen.
121. Gr. §. 124–129.
Als Pyrrhus Sicilien verloren hatte und abſegelte, ſprach er
zu ſeinen Freunden gewendet *: Welch einen Kampfplatz* hinterlaſſen
wir den Römern und Karthagern! – Worüber klagſt* du, Neidiſcher”,
über dein eigenes Unglück oder über das fremde Glück? – Als je
mand einen Diener hart” züchtigte, fragte Sokrates, warum er auf
ihn ſo böſe ſei". Weil er, war die Antwort", der gefräßigſte",
trägſte", habſüchtigſte und faulſte " Menſch iſt. Haſt du nun,
fuhr * Sokrates fort, ſchon einmal darüber nachgedacht”, wer von
euch beiden mehr Schläge * braucht, du oder der Diener. – Iſt der
Tod etwas anderes als die Trennung* der Seele von dem Leibe? –
Wenn " ich dir nachſage”, daß du gegen jemand wohlwollend geſinnt
ſeieſt ", weil " du ihn hochachteſt”, ſo wirſt du doch wohl nicht glau
ben damit verleumdet zu werden? – Weißt du, was diejenigen
thun”, die man undankbar nennt? – Ariſtoteles ſagt, daß unzählige”
auf Gryllus, den Sohn des Xenophon, Lobgedichte * verfaßt haben,
änozvyyavo. * uéraorgégo. * aa)alorga. " ozeydo. * pôovegóg.
“ioxvgóg. " Yaaraivo. * qmut. " öºpoqcyog. " BaF, axóg. “ ägyóg.
* atoxonéo. ” nºmyj. “ dna ay. “ écy. “ xaznyogéo. " süvoi
xóg yo. * öu. " äyauau. " Man überſetze: die was? thuenden man
(Gr. § 119, 3) undankbar nennt, Gr. § 124 A. 4. “ uvgiot öoot,
Gr. § 124 A. 6. * éyxoutov.
Fragen. 115

theilweiſe * auch dem Vater zu Liebe*. – Als Ageſilaus einſt in


Olympia von Zeus ein Orakel erhalten hatte, wie ” er es wünſchte,
ging” er, weil die Ephoren verlangten, er ſolle über das nemliche
auch den pythiſchen Apollo fragen, nach Delphi und fragte den Gott,
ob er auch die Anſicht habe”, wie ſein Vater.
* = viele auch. * YagiZoua. *ög. * tagayiyvoua. ” öoxéo.

122.

Zu einem neidiſchen" Menſchen, der betrübt ausſah?, ſagte


Bias: Ich weiß nicht, ob dir ein Unglück oder einem anderen ein
Glück* begegnet iſt“. – Sokrates unterhielt ſich * einſt mit Euthy
demus ungefähr folgendermaßen über die Frömmigkeit: Sage mir,
Euthydemus, was ° denkſt 7 du dir ungefähr” unter Frömmigkeit? –
Bei Gott, das Herrlichſte. – Kannſt ° du nun angeben", wer fromm
iſt? – Ich glaube", derjenige, der die Götter ehrt. – Iſt es er
laubt”, die Götter zu ehren, auf welche * Weiſe man will? – Nein,
ſondern es gibt Geſetze, nach denen man dies thun muß. – Nun *,
wer dieſe Geſetze kennt, der weiß auch, wie man die Götter ehren
muß? – Jch glaube. – Möchte alſo wohl derjenige, der das in Be
zug auf die Götter Geſetzliche kennt, die Götter auf geſetzliche Weiſe
ehren? – Ja. – Und” wer ſie auf geſetzliche Weiſe ehrt, der ehrt
ſie, wie er ſoll? – Ja. – Und wer ſie ehrt, wie er ſoll, der iſt
fromm ? – Ja. – Als Cäſar einſt in Rom einige Fremde ſah,
welche junge " Hunde und Affen in den Armen" trugen und lieb
koſten", fragte er ſie, ob bei ihnen die Frauen keine Kinder gebären,
indem er ſo diejenigen zurechtwies”, welche ihre Zärtlichkeit” an
Thieren verſchwendeten?", während ſie doch Menſchen gebührt ”.
" Béoxavog. * oxvôgoncéLo, Pf. Act. * dy«Góv. * yiyvoua. * öua
Aéroua. " noiog. " voulCo. * Gr. § 117 A. 2. * yo. " .yo.
" öoxo. " Esott. * áv zum Relat. “ oöxoöv. “ öé. “ Junge
18
(réuvor) von Hunden 2c. " wörtog, ov. dyarco. 19
vovôetéo.
" quºia. 21 xazova ioxoo eig. * ópello.

8*
116 Zuſammenhängende Übungsſtücke.

Zuſammenhängende übungsſtücke.
123.

Als Perſeus nach Athiopien kam, über welches Kepheus herrſchte,


fand er deſſen Tochter Andromeda als Fraß einem Seeungeheuer?
ausgeſetzt”. Kaſſiopea nemlich, des Kepheus Frau, hatte mit den
Nereiden um die Schönheit geſtritten und ſich gebrüſtet“, alle zu über
treffen". Deßhalb zürnten die Nereiden, und Poſeidon, mit ihnen
zürnend °, ſendete eine Ueberſchwemmung" über das Land und ein Un
geheuer. Da aber Ammon die Befreiung von dem Unglück verkün
digte", wenn ? die Tochter der Kaſſiopea, Andromeda, dem Ungeheuer
ausgeſetzt würde* (Aor.), band" Kepheus, von den Athiopen dazu
gezwungen, ſeine Tochter an einen Felſen. Als Perſeus ſie ſah, ver
ſprach er dem Kepheus, das Ungeheuer zu erlegen", wenn ” er ge
ſonnen wäre", ſie nach ihrer Rettung* ihm zur Frau zu geben.
Nachdem auf " dieſes hin Eide geleiſtet worden waren", nahm 7
Perſeus den Kampf mit dem Ungeheuer auf, tödtete es und befreite *
die Andromeda.

Bogá. * xffrog Galarrtor. * tgoziômut. “ aüxéo. * xgeirror


G 7
eul. ovvogyi ouat. xarax vouóg. * Ygco. " écy. " ngooöéo.
“ ävatgéo. ” si, Jnd. “ ué o. “ ooLo. * Gr. § 80. b. 8.
“ Yiyvoua. " üploraua. “ küo.

124.

Der Affe war in einer Verſammlung" der unvernünftigen? Thiere,


nachdem er getanzt hatte *, zum König gewählt worden; der Fuchs
aber beneidete ihn darum. Als er nun in einer Falle * Fleiſch liegen
ſah, führte er den Affen hin und ſagte, er habe einen Schatz gefun
den, aber ſelber ihn nicht benützt", ſondern für jenen als Ehrengabe"
der Herrſchaft aufbewahrt", und er forderte" ihn auf, ihn zu nehmen.
Dieſer ging arglos ° hin und ward von der Falle gefangen. Als er
nun dem Fuchs Vorwürfe machte ", weil er ihm einen Hinterhalt
2 3 4
" oüvoôog. äoyog. óoxéouat. zteyn. * Ygäou«t. * 7égag.
8 10
zngéo. tagauvéco. ärmusjzog. airw&ouat.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 117

gelegt", ſagte dieſer: Du Affe! Du willſt (Fut.) mit * einem ſolchen


Geiſte über die unvernünftigen Thiere herrſchen?
" évsögevo, Gr. § 22 A. * yov, Gr. § 227, 1.
125.

Der Karthager Hanno" mochte ? vor * Übermuth“ nicht in den


Schranken der Menſchen bleiben, ſondern wollte über die menſchliche
Natur erhaben" ſcheinen. Er kaufte daher eine große Menge Sing
vögel" und lehrte ſie immer einen Satz" nachſprechen ?: Hanno iſt
ein Gott. Nachdem die Vögel, die immer nur dieſen Spruch" ge
hört, ſich denſelben angeeignet hatten", entließ * er den einen dahin,
den anderen dorthin", in der Meinung, das Lied * der Vögel von
ihm würde ſich nun allenthalben verbreiten". Allein als dieſe
ihre Freiheit wieder erlangt hatten", da ſangen ſie wieder ihre
eigenen Weiſen", in dem ſie dem Hanno und dem, was ſie in
der Gefangenſchaft" gelernt hatten, Lebewohl ſagten”.
* Avvor, orog. * Föo. * Gr. § 84. a. 3. “ tgvp. “ögog, ov.
* uéyag, Gr. § 101 A. 2. " öorg qötxóg. * ué6 ua. " 4yo. " por.
" éyxgarg yyrouat. " öuaqinut. " Gr. § 120. “ uéog. “ötaggéo.
“ tvyyavo. " ta oixsia. " öovaia. " Yaigety syo zuvi.

126.

Als Ilium erobert worden war", hatten die Achäer Mitleid* mit
dem Looſe * der darin Ergriffenen, und ließen verkündigen“, jeder
der Freien dürfe " von ſeinem Eigenthum ° ein Stück", welches er
wolle (Ind), nehmen" und forttragen. Äneas nun nahm ſeine Fa
miliengötter ° und trug ſie fort, um alles andere unbekümmert".
Erfreut über die Frömmigkeit des Mannes erlaubten" ihm die Griechen,
daß er auch noch ein zweites Gut” nehme. Und dieſer lud”
ſeinen ſchon hoch* betagten” Vater auf und trug ihn auf den Schul
tern fort. Hierüber nicht wenig” erſtaunt", traten ” ihm die Griechen
ſeine ſämmtliche Habe * ab, und bezeugten ” damit, daß gegen
d.ioxouau. * oixreigo. * zym, Pl. * xmovrro. * éZsort. " ta.
oixsia. "ér. * aigoua. " targqot Ösoi. " örtsgoodo. “ ovyyogéo.
" zu«. " ävariôeuau. “ opóöga. “7ngdoxo. “ oy jatoza.
" éxnnzto. “ äqiotauat. " öuooyéo.
118 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
fromme Menſchen, die gegen Götter und Eltern Ehrfurcht tragen?",
ſelbſt die natürlichen Feinde ? mild” werden.
20 «iöéouat. oi qöost to utot. jusg0g.
127.

Die Anſpruchsloſigkeit des Plato.


Der Philoſoph Plato wohnte ? einſt in Olympia mit einigen un
bekannten * Leuten zuſammen, denen er ſelber auch fremd * war.
Dieſe zog * er durch ſeinen Umgang", in dem er in einfacher ° Weiſe
mit ihnen ſpeiſte und ſonſt" mit ihnen lebte", ſo an ſich, daß ſie
außerordentlich erfreut" waren über das Zuſammentreffen"
mit einem ſolchen Manne. Er erwähnte aber weder die Akademie
noch den Sokrates; dies allein theilte er ihnen mit, daß "* er Plato
heiße. Als ſie ſpäter nach Athen kamen, nahm er ſie ſehr freund
ſchaftlich" auf. Da ſagten die Fremden einſt: Geh*, Plato, zeig
uns doch auch den mit dir gleichnamigen Schüler des Sokrates,
führe” uns in ſeine Akademie und ſtelle " uns dem Manne vor, da
mit wir auch von ihm einen Genuß haben". Er aber antwortete
ruhig" lächelnd”, wie gewöhnlich”: Nun ?", der bin ich ſelber.
Da” ſtaunten * ſie, wie * ſie den großen Mann um ” ſich gehabt
und nicht erkannt hatten, weil er mit ihnen ſo anſpruchslos” ver
kehrte ”. Plato bewies dadurch, daß” er auch ohne ſeine ge
wöhnlichen * Vorträge” diejenigen zu feſſeln * wiſſe, die mit ihm
umgingen.
ärvqia; man überſetze: von der Anſpr. d. Pl. * ovoxmréo. * dyrog.
5 7
“ gegóouat. * ovrovoia. “ dqsog. ' ovvsortcéouat. * zä% a. " ovv
10
ötmueoevo.
mu89 üztsoöoua.
000u “ ovytvyyavo,
vYY Part. " ört, Ind. * qt
q
Moqgóvog. “ äye. “ yéoua, Gr. § 57. b. “ ovriotmut. " änoavo.
* géua. " zrouetötco. " wie er pflegte. * ä??a. * = dieſe aber.
* éxºtjzzo. * ei, Ind. * uer. * crvqog. " ovyyiyvouat. * ovyj
Gng. * 6yog.
128.

Als zweite Arbeit" trug* Euryſtheus dem Herakles auf, die ler
näiſche Waſſerſchlange" zu tödten. Dieſe, im Sumpfe“ von Lerna
ä0 ov. * éatzattoo. * üög«. " #og, ovg.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 119

aufgewachſen", ſtieg" auf das Land heraus und beſchädigte die Heer
den 7 und die Flur". Sie hatte einen ungeheuern * Leib mit "" neun
Köpfen, wovon acht ſterblich, der mittlere unſterblich war. Herakles
beſtieg !! nun einen Wagen und begab ſich nach Lerna. Als er die
Hydra auf einem Hügel an den Quellen der Amymone gefunden hatte,
wo ihre Höhle war, ſchoß !* er mit brennenden "* Pfeilen und nöthigte
ſie dadurch, herauszukommen. Als ſie hervorkam“, bemächtigte !“
er ſich ihrer und hielt ! * ſie feſt; ſie aber wand ſich "" um den einen
ſeiner Füße und hielt ſich!" daran. Obgleich er nun mit der
Keule ! * die Köpfe abſchlug!", vermochte er doch nichts auszurichten?";
denn wenn ein Kopf abgeſchlagen wurde, wuchſen ** ſtatt ſeiner zwei
nach; auch unterſtützte ** die Hydra ein ungeheuer großer * Krebs **,
der jenen am Fuße biß. Deßhalb rief** auch er, nachdem er dieſen
getödtet, ſeinen Wagenlenker** Jolaus zu Hilfe **, der einen Theil
des nahen Waldes anzündete** und mit den Bränden ** die nach
wachſenden Köpfe zubrannte ** und ſo hervorzutreten *" hinderte.
Nachdem er auf dieſe Weiſe über die nachwachſenden Köpfe Herr
geworden war *“, ſchlug er den unſterblichen Kopf ab und vergrub **
ihn an dem Wege, der über Lerna nach Eleus** führt, und legte **
einen ſchweren Felſen darauf. Den Rumpf** aber ſpaltete ** er und
tauchte ** ſeine Pfeile in (Dat.) die Galle **. Euryſtheus aber ſagte,
daß man dieſe Arbeit nicht unter die zwölf rechnen * * dürfe, weil er
die Hydra nicht allein, ſondern mit Jolaus bezwungen habe * (Ind.).
* éxzgéqo. * éxßairo. " ßóoxmu«. * Yoga. " örtsgusyéông.
" éxor. " énPaivo. * Bcº/oo. " nvgóos, ich mache brennend.
14 15
xgaréo. xazéxoo. “ msgunäxoua. " Svéyou.at. * 6ön«kov.
anonónto. 20
ävvro. 21
äraqvoua. " BonGéo. 23
xoxoxivog, 0v.
* éntxa éoua. “ jrioyog. " Bombóg, Gehilfe. "xaraniungmut.
* öalog. * énuxaio. " ávstut. " negyyvouat. * xazoguzzo.
35 36
* Esoög, oövzog. * inturiómut. ooGua. ävaoyio. " Panro.
yon. " dotGuéo.

129.

Als zwölfte Arbeit" trug Euryſtheus dem Herakles auf, den Ker
berus aus der Unterwelt zu holen". Dieſer hatte drei Köpfe von
ſ. 128, 1. * xouiLo.
120 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
Hunden, den Schwanz* von einem Drachen und den Rücken hinab.“
die Köpfe verſchiedener Schlangen. Ausziehend" nun nach dieſem
begab er ſich nach Tänarum in Lakonien, wo die Öffnung" zu dem
Wege * in die Unterwelt war, und ſtieg" durch dieſe hinab. Als
ihn die Seelen erblickten, ergriffen ſie die Flucht bis auf Meleager
und die Gorgone!" Meduſa. Gegen dieſe zückte !! er, wie ** wenn
ſie lebte, ſein Schwert, aber von Hermes erfuhr er, daß * ſie ein
eitel! * Schattenbild !" ſei. Nahe an den Pforten der Unterwelt fand
er den Theſeus und Pirithous, der ſich um die Hand!" der Perſe
phone beworben hatte !" und deßhalb gefeſſelt worden war. Als ſie
den Herakles erblickten, ſtreckten ſie ihre Hände aus, wie wenn ſie
durch ſeine Kraft ! * wieder in die Oberwelt gelangen wür
den ""; dieſer nahm den Theſeus bei der Hand und richtete ihn auf?";
den Pirithous aber, dem er gleichfalls aufhelfen*" wollte, ließ er
wieder los, da die Erde erbebte **. Um ** nun den Seelen Blut
zu reichen **, ſchlachtete er eines von den Rindern im Hades; aber
Menötius, der ſie weidete **, forderte ** den Herakles zum Ringen **
heraus. Dieſer packte ** ihn und zerbrach** ihm die Rippen * ", ließ
ihn aber auf Bitten * * der Perſephone los. Als er nun von Pluto
den Kerberus verlangte, trug ihm dieſer auf, ſich ſeiner ohne die Waffen,
die er trug, zu bemächtigen **. Er fand ihn, bloß mit dem Panzer **
bewehrt ** und mit der Löwenhaut bedeckt **, an der Mündung** des
Acheron, und in dem er ſeine Hände um ſeinen Kopf ſchlang*", er
griff** er ihn und ſtieg ** mit ihm auf die Oberwelt. Nach
dem er ihn dem Euryſtheus gezeigt hatte, brachte * er ihn wieder in
die Unterwelt.

* oögá. * Gr. § 77 a. 1. * narzoiog. " ázretut. " oróutov. e/

xatcßaotg. * «cretut. " ITogyo. “ éxo. * Gr. § 202. * ört.


14 15
xeróg. “ eiöoor. “7cuog. “ uvmorsjouat. * Bia. " cºviotauat.
" éyeigo. * äviormut. * xtvéo. * Bovduevog. “ztagéyo. * véuco.
* ngoxakáouat. " tcºm. * außavo. * xardyvvut. " navgcé, äg.
/ / v /

" tagautéouat. * *garéo. * GogaF. “ ovuqgazzo. “ ovoxstdºo,


duquéryvut.
uquervvu * tv.at. " ztsoᄧlo.
Q * ov/außavo.
u * ävaßaivo.

130.
Ein Mitylenäer , Namens Makareus, ein Prieſter des Dionyſus,
Gr. § 12 A. 2.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 121

ſchien gut * und rechtſchaffen" zu ſein, war aber in Wirklichkeit“


der gottloſeſte Menſch*. Als ein Fremder zu ihm kam und ihm eine
Summe * Goldes zum aufheben gab", grub * er im Innern * des
Tempels die Erde auf und verſcharrte !" das Gold. Nach einiger Zeit
aber kam der Fremde wieder und verlangte das Gold zurück. Er
aber führte ihn hinein, als ! ! wenn er das Gold zurückgeben wollte,
und ermordete ihn, dann grub!* er das Gold aus und verſcharrte
ſtatt ſeiner den Fremden, und er meinte, dies werde, wie den Menſchen,
ſo auch dem Gotte verborgen ſein. Aber er täuſchte ſich *. Nach
Verlauf ! * von kurzer Zeit kam das alle drei Jahre wieder -
kehrende Feſt * des Gottes, und Makareus opferte prächtig ! ".
Während nun er bei der Bakchusfeier !" beſchäftigt war"", waren
ſeine beiden Knaben zu Hauſe zurückgeblieben!" und gingen*", ihres
Vaters Prieſterverrichtung** nachahmend, an den Altar, wo das
Brandopfer ** noch brannte **; und der jüngere hielt *“ ſeinen Hals**
hin, der ältere aber, der ein aus Verſehen liegen gelaſſenes**
Opfermeſſer *" fand, ſchlachtete ſeinen Bruder wie ein Opferthier **. Die
Leute im Hauſe ſchrieen **, als ſie dies ſahen, laut auf. Als die
Mutter das Geſchrei hörte, ſprang*" ſie heraus, und da ſie den
einen Sohn todt ſah, den anderen, wie er noch das Opfermeſſer mit
Blut beſpritzt ** in der Hand hielt **, da ergriff** ſie ein halbver
branntes ** Scheit** vom Altar und erſchlug mit dieſem den
Knaben. Die Kunde** kam zu Makareus, und die Feierlichkeit *7
verlaſſend ſtürzte ** er in Zorn und Wuth** in das Haus und er
ſchlug mit dem Thyrſusſtabe “", den er in der Hand hatte **, ſeine
Frau. Als ſein Verbrechen“ ruchbar ** ward, wurde er ergriffen
und geſtand auf der Folter **, was er im Tempel dem Fremden
* ºrgäog. * énuszºg. “ zq övrt, Gr. § 39. * Gr. § 47 A. 3.
nijóog. " tagaxaraziösua. * ölaoxattoo. * uvyóg. ” karogirro.
“ og mit Part. Fut. Gr. § 202. * ävoguzro. * pevöoua. “ öuég
youat. “ ai totermgiösg. “ usyaongstög. "ßaxysia, ag. * Gr. § 81.
c. 4. "artosito. "ztgooégyouat. “ isgovoyia. *za éunvga. * xaio,
Genus? “ tagéyo. “ zgaymog, ov. * äusäo. ” oqayig, iöog.
* isostov. * äroßoco. "éxtmöcéo. “ auaróo. * «azégo. * ägtcCo.
“ juixavzog. “ oxiLa. * äyyela. " zeer. “ sion möcio. * Ovuóg.
" Gvgoog, ov. “ rd. zoumbérra. * éxnvorog. * orgaß oo, ich foltere.
122 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
angethan, gab ** jedoch mitten ** unter den Martern * * den Geiſt
auf.
44
dqinut. “ Gr. § 114 " köaotg.
1Z1.

Nachdem der Perſerkönig Kambyſes Ägypten erobert hatte, ließ


er, am zehnten Tage nach der Einnahme von Memphis, den König
der Agyptier, Namens Pſammenit, mit anderen Agyptiern in die Vor
ſtadt von Memphis ſitzen * und ſtellte * ſein Gemüth durch Folgen
des“ auf die Probe. Er ſchickte die Tochter desſelben, in Sklaven
tracht * gekleidet ", mit 7 einem Waſſereimer* hinaus um Waſſer, und
mit ihr noch andere Mädchen, Töchter der angeſehenſten Ägyptier,
ebenſo gekleidet " wie die Königstochter. Als nun die Mädchen unter
Geſchrei und Klagen ! " bei ! ! ihren Vätern ankamen**, da ſchrieen
die übrigen Väter alle und weinten, Pſammenit aber ſchlug "* die
Augen zur Erde. Nachdem die Waſſerträgerinnen "* vorübergegangen
waren, ſchickte Kambyſes den Sohn des Königs mit zweitauſend ande
ren Ägyptiern, die das gleiche Alter - hatten, mit Stricken"" ge
bunden, und befahl ſie zum Tode zu führen. Da Pſammenit dies
ſah, that er, während die anderen Agyptier, die um ihn herumſaßen",
weinten und ſich gewaltig geberdeten **, dasſelbe wie ** bei ſeiner Tochter.
Als auch dieſe vorübergegangen waren, da traf ſich's *", daß
einer von ſeinen Tiſchfreunden**, der aus ſeinem Beſitz** verdrängt **
die Soldaten um Almoſen anſprach**, an Pſammenit, dem Sohne
des Amaſis, und den in der Vorſtadt ſitzenden Agyptiern vorbeikam.
ngoáozetov. * xaGiLo, laſſe ſitzen. * negaouat. “ Folgendes
thuend. * öoveia éo Grg. " cuquéryvut, évöÜo. " #xov. " üögelov.
* ozé o. "xaöua. “ xaro. * 7tox08ivoxt. " kürtto. “ öögopógog.
" jºuxia. "xcºog. " regtxa Gnua. * östvá totéo. " öonsg. " ovu
21 --- ** 24
ßairo. ovuzt07 g. za övra. * éxtintoo. 7tgooatréo.

132. Fortſetzung.
Als Pſammenit dieſen ſah, da weinte er heftig", rief den Freund
beim Namen und ſchlug * ſein Haupt. Kambyſes, verwundert über
ſein Benehmen", ſchickte einen Boten und ließ ihn auf folgende Weiſe
ué7«. * ºrjrzouat. * = das was er that.
Zuſammenhängende übungsſtücke 123

fragen: Dein Gebieter Kambyſes frägt dich, Pſammenit, weßhalb du,


da du deine Tochter ſo herabgewürdigt“ und deinen Sohn zum Tode
gehen ſahſt, nicht geweint und geſchrieen, dagegen den Bettler, der,
wie er von andern erfährt, dich nichts angeht", ſo geehrt haſt? So
fragte er; Pſammenit aber erwiderte: Sohn des Kyrus! Mein häus
liches" Unglück war zu groß, als daß " ich weinen ſollte; aber das
Elend * meines Freundes verdiente * Thränen, da er !" an der Schwelle ! !
des Alters all ſeiner Güter beraubt und an den Bettelſtab! * gekommen
iſt. Als dies hinterbracht wurde, weinte, wie man ſagt, Kröſus, der
dem Kambyſes nach Agypten gefolgt war, es weinten auch die anweſen
den Perſer **, und den Kambyſes ſelbſt wandelte "* einiges!" Mit
leid!" an, ſo daß er befahl, den Sohn des Königs am Leben zu
laſſen !" und ihn ſelbſt zu ihm zu führen. Den Sohn nun zwar
fanden ſie nicht mehr lebend *, ſondern bereits hingerichtet ""; den
Pſammenit aber führten ſie zu Kambyſes, bei dem er fortan *" lebte*".
4 5
xaxóo. “ apooxo. oixsiog. " öors, Inf. * révôog, ovg.
äEtog siut. " Relat. “ eiu ngóg. * troyei«, ag. “ partitiv.
14 15 A 16
eioéoxouat. Zlg. oxrog, ov. " ooºoo. * rtspistut. zreot 19

xontro. ” ró onóv. * öuatzaouat.

133.

Die Gerechtigkeit des Nikokles, des Beherrſchers von Salamis auf


Cypern, kann man hauptſächlich aus Folgendem abnehmen”. Als er
zur Herrſchaft kam ”, fand* er die Königsburg von Schätzen leer und
alles aufgezehrt", die Staatsverwaltung" aber voll Verwirrung" und
großer Sorgfalt bedürftig. Obwohl er nun wußte, daß andere unter
ſolchen Umſtänden" ihre eigenen Angelegenheiten beſorgen” und
ſich nicht um das Gemeinweſen" kümmern, ſo trug er doch ſo gewiſſen
haft" Sorge für die Saatsangelegenheiten", daß er nichts verſäumte”,
wodurch es möglich war, dem Staate aufzuhelfen". Gegen die Bürger
benahm * er ſich mit ſolcher Milde, daß unter ſeiner Regierung weder
Verbannungen" noch Hinrichtungen" vorkamen", noch ſonſt ein der
4
Potentialis oder Esottv. * zeuaigouau. * xaGiormut. * naga
Zaußavo. * xaravaloxo. “zd zagoyuat«. " tagayj. " katgóg. "ötog
11
Góoua. " rd. «ouva. öolog. “ Äsino. * «iFaro. “ ºrgooqégo
uat. “ qvyj. “ Gavazog. " lyrouat.
124 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
artiges Übel". Während” andere, wenn ſie auch nur ein wenig
mehr Macht beſaßen als ihre Nachbarn”, nach fremdem Eigenthum?
ſtrebten, wollte er nicht einmal das Land nehmen, das ihm angeboten
wurde”, ſondern er zog es vor, lieber auf gerechte Weiſe* bloß ſein
Land zu beſitzen, als auf ungerechte Weiſe” ein im Vergleich mit
dem ſeinigen vielmal größeres* zu erwerben. Um es kurz zu ſagen”,
er hat nie jemand unrecht gethan, dagegen hat er ſeinen Mitbürgern
und den übrigen Griechen die größten Wohlthaten erwieſen und
beiden größere Geſchenke gemacht” als alle” Könige vor ihm mit -
ein an der.

ovuqogc. “ ué – öé. " öuogog. “ zd äAorgta. * öiöout.


* Gr. § 78. a. 3. * to anaotog. * og áztog einsiv. “ oüuztag.

134.

Alkmäon, des Megakles Sohn, leiſtete den Lydern, die aus Sar
des von Kröſus zum delphiſchen Orakel kamen, bereitwillige Hilfe".
Als nun Kröſus von den Lydern, die zum Orakel reiſten, erfuhr,
daß Alkmäon ſich um ihn verdient mache?, ließ * er ihn nach Sardes
kommen und verſprach ihm ſo viel Gold zu ſchenken, als* er auf
einmal" mit ſeinem Leibe hinaustragen könne. Da" zog Alkmäon ein
großes Kleid? an, legte" die weiteſten" Stiefel" an, die er finden
konnte, und ging dann in die Schatzkammer", wohin man ihn führte”.
Nachdem er zuerſt die Stiefel, dann den Buſen * mit Gold ange
füllt und in die Haare ſeines Hauptes Goldſand* geſtreut", anderen
in den Mund genommen hatte, verließ" er die Schatzkammer, eher
allem als einem Menſchen gleichend. Bei dieſem Anblick" kam” den
Kröſus das Lachen an, und er ſchenkte ihm nicht bloß alles dieſes,
ſondern dazu noch anderes, nicht weniger als dieſes. So ward” das
Haus des Alkmäon gewaltig” reich.
1 2 4
ztgoOvuog üztovoyéo. sö rotéo. * uerarréunouat. är zum
Relat. * eig áztaF, Gr. § 121 A. 2. * öé. " zuzov. " üzroöéouat.
" eigvg, in den Relativſatz zu ſetzen, Gr. § 209. "xóGogvog, ov.
“ Gmoavgóg. * yéoua, Gr. § 57 A. 4. * «ölzrog, ov. “ pſyua,
zog. “ tätto. * Fégyou.at. " Verb. “ eioéoyou.at. " tovréo, Aor.
Act, " usyaog.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 125

135.

Als der Philoſoph Diogenes, von Seeräubern gefangen genom


men, kärglich ? die nöthige Nahrung * bekam, ſagte er, nicht ge
beugt* von dem gegenwärtigen Unglück und ohne Furcht ” vor der
Wildheit" der Räuber: Es iſt doch ſonderbar", daß man Schafe und
Schweine, wenn ſie verkauft werden ſollen", durch reichlichere ” Nah
rung fett macht", den Menſchen aber, das vornehmſte " Geſchöpf,
durch Hunger” zu Grunde gehen läßt". Auf dieſes hin erhielten
er und die, welche mit ihm auf dem Schiffe waren *, die aus
reichende ” Nahrung. In Korinth angelangt und auf dem Markte
feil" geboten", fragte ihn der Ausrufer", was er verſtehe. Und er *
gab zur Antwort: Ich verſtehe Menſchen zu beherrſchen. Und als er unter
den Käufern * einen Mann bemerkte mit weichlichen Ausſehen?", rief
er: Kaufe du mich, denn du brauchſt einen Herrn! Dieſer, Xeniades
mit Namen, ein Korinthier, ließ ſich bereden?" und ſtellte ” ihn als
Erzieher für ſeine Kinder auf. Und er war ſo zufrieden * mit ihm,
daß er ſagte, ein guter Geiſt * ſei in ſein Haus eingezogen. Diogenes
lebte * bis in ſein hohes Alter in dieſem Hauſe und ward nach
ſeinem Tode" von den Söhnen des Keniades beſtattet.
negatig. * uóyug. * r& Enttjöeta. * zzaouat. * Verb. * ouö
zºg. " ároztog. * ué.o. * étrusjg. " naivo. “ äglorog. “ doria.
“ tegogo, ich überſehe wie (Part.). “ ovuztäo. “ötagxig, prädi
cativ. “ övtog. " ngoriðmut. “ „fgvF. " Gr. § 1. b. " giöog,
Gr. § 25 A. 1. " Gr. § 131 A. 4. * «aGiornu. * ägéoxo, Gr.
§ 38. “ öaiuor. * yngdoxo.

136.

Durch die anderen Eigenſchaften, die wir haben, zeichnen


wir uns durchaus nicht vor den übrigen Geſchöpfen aus, ſtehen?
ihnen vielmehr in Bezug auf Geſchwindigkeit*, Stärke und die an
deren natürlichen Vortheile* weit nach. Da uns aber die Fähig
keit" angeboren ward", einander zu überzeugen und uns, worüber
Gr. § 122 A. 1. * éatöséoragóg siut, Umſchreibung mit zvygavo.
* täxog, ovg. “ eönogia. “ die Fähigkeit zu überzeugen bloß zó neidstr.
* éyyiyvouau.
126 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
wir immer" wollen, Mittheilung zu machen", ſo wurden wir hie
durch nicht bloß aus dem thieriſchen Zuſtande ° befreit, ſondern traten
auch zuſammen und gründeten Städte, gaben " uns Geſetze, erfanden
Künſte, und faſt alles, was durch uns eingerichtet worden iſt", hat
die Rede ſchaffen helfen". Denn dieſe gab” über Recht und Un
recht, über das Böſe und Gute Geſetze, ohne * die wir nicht im Stande
wären, mit einander zu leben. Durch ſie tadeln” wir die Schlechten und
loben die Guten, durch ſie belehren" wir die Unvernünftigen und prüfen."
die Verſtändigen. Denn angemeſſenes Reden" halten wir für den
ſicherſten ” Beweis von richtigem Denken”. Eine wahre und gerechte
Rede iſt das Abbild?" einer edlen und lautern?? Seele. Wenn * ich
kurz* von der Macht der Rede ſprechen ſoll: wir werden finden, daß
nichts von dem, was auf vernünftige Weiſe unternommen wird”, ohne
Rede zur Ausführung kommt”, ſondern daß ſie bei allen Thaten und
Plänen” vorangeht”, und daß diejenigen, welche am meiſten Ver
ſtand haben, am meiſten ſich ihrer bedienen. -

" áv zum Relativ. * öſöo, oder Gr. § 34 " zó Omotoöög Lñv.


10
ziôeugt. “ unyarco. “ ovyxazaoxsvcºo. “ vouoôezéo, ich gebe
Geſetze. “ in deren Ermangelung (uj eu). * 8.yyo. “ natöevo.
18 20 21
" öoxtudio. zó Máyetv oös öei. ” uéyag. eö pgovéo. eiôoov.
22 23
zttotog. ei. “ ov/jßöny. “ tgcºtzo. * yiyvouat. ” öuavónua.
* yºuor siut.

1Z7.

Von wem der große und durch ſeinen Ruf über die ganze Welt?
verbreitete* Name Roms ausgegangen iſt“, das iſt bei den Geſchicht
ſchreibern nicht übereinſtimmend angegeben". Die einen ſagen,
Pelasger, welche über den größten Theil" des Erdkreiſes? ſich verbrei
tet" und viele Menſchen überwunden haben, hätten ſich dort niederge
laſſen" und wegen ihrer Stärke in den Waffen die Stadt ſo benannt.
Andere berichten, nach der Einnahme von Troja ſeien einige, welche
den Griechen entkommen waren und Fahrzeuge erhalten hatten”, auf
ihrer Fahrt" durch Winde an die etruriſche Küſte" verſchlagen
Gr. § 76. a. 1. * alle Menſchen. * Yogéo, Act. * yiyvouau.
óuoMoyéo. * to ºtsiora. " . olyovuéym. * zraváouat. xarouxéoo.
9
10
zvyxavo. “ qégoua. “ Tvggnvia.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 127

worden” und hätten am Tiberſtrom gelandet". Da nun ihre Frauen


bereits des Meeres überdrüſſig waren", habe eine von dieſen, Namens
Rome, die an Adel” und Einſicht die anderen übertraf", gerathen",
die Fahrzeuge zu verbrennen. Als dies geſchehen, hätten ſich die Männer
anfangs darüber geärgert, dann aber nothgedrungen” um das Pala
tium” herum ſich niedergelaſſen” und eine Stadt gegründet, und weil
es ihnen unerwartet” gut ging”, nach jener Frau benannt. Wieder
andere erzählen, Rome, eine Tochter des Italus* und der Leukaria”,
habe den Aneas geheiratet und der Stadt den Namen gegeben”.
ztgooninto. “ öouiLouat, Gr. § 14 A. 2. * övgavaoysréo zt.
* yévog. " ngoéxo. * Öztoziösua. * Gr. § 37. " IIa.avrov.
" iógvo, Paſſ., oder xaroxéo. * éztig, Gr. § 57 A. 1. ” kalog
ºrgärro. * Irakóg. * Aevxagla. * Gr. § 27 A. 3.

138.

Als die Perſer aus dem ikariſchen Meere heranfuhren und ſich
Naxos näherten?, flohen die Narier eilig” auf die Gebirge und hielten *
ihnen nicht Stand. Die Perſer machten zu Sklaven", welche von
ihnen ſie in ihre Gewalt bekamen", und verbrannten ſowohl die Tempel
als die Stadt. Während 7 die Perſer dieſes thaten, hatten die Delier
gleichfalls” Delos verlaſſen und waren nach Tenos ° geflohen". Als
das Heer dahin ſchiffte, ſegelte Datis voran", und er ließ die Schiffe
nicht an der Inſel anlegen", ſondern der Inſel gegenüber” auf Rhe
nea*; er ſelbſt aber ſandte, als er erfahren hatte, wo die Delier
waren, einen Herold ab und ließ ihnen ſagen: Männer von Delos,
warum ſeid ihr geflohen? Ich habe ja * ſelbſt ſolche Geſinnung" und
es iſt mir vom König aufgetragen", das Land, in welchem die zwei
Gottheiten geboren wurden", durchaus nicht” zu beſchädigen, weder
das Land ſelbſt, noch die Bewohner” desſelben. Kehret alſo jetzt in
euer Eigenthum zurück und bewohnet” die Inſel.
1 2
agoonléo. * ngoouiyvvut. * oiyouat u. qeüyo, Gr. § 91. * öno
uéro. * ávögaztoölLouat. " cara außävo. " év 6. * Gr. § 115.
* Trvog, ov. " ngotäo. " ºrgoooouiLoua. “ zrégar. " Pjvela, ag.
“ yog. " touxör« pgovéo. " éauorélo. " 7iyvoua. “ Gr. § 122
A. 1. * Verb. " véuoua.
128 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
139.

Theodorich mit dem Beinamen der Große, der, von Geburt ein
Gothe”, durch ſeine Tapferkeit zur Herrſchaft über Italien gelangt war",
ſtarb nach der Angabe* glaubwürdiger Geſchichtſchreiber auf folgende
Weiſe. Es waren damals Symmachus und ſein Eidam ° Boethius",
beide Patrizier", die erſten im römiſchen Senate 9. Sie trieben"
Philoſophie, ſchätzten die Gerechtigkeit über alles, unterſtützten" viele
hilfsbedürftige” Bürger" und Fremde mit ihrem Gelde und waren
dadurch zu großem Anſehen gelangt", hatten ſich aber auch viele
Feinde gemacht". Durch Angebereien" der letzteren" verleitet"
ließ Theodorich dieſe beiden Männer als” Anſtifter” ſtaatsgefährlicher
Pläne” tödten und ihr Vermögen einziehen”. Wenige Tage ſpäter
ſetzten” ihm die Diener beim Mahle* den Kopf eines großen Fiſches
vor. Dieſer kam” dem König wie der Kopf des kürzlich” getödteten
Symmachus vor, und mit” ſeinen im Kiefer” ſteckenden” Zähnen
und den wild blickenden Augen ſah” er gerade* aus wie wenn er
ihm drohte. Erſchreckt durch das Außerordentliche” dieſer Erſcheinung*
und von Froſt befallen * ging er ſogleich zu Bette” und ließ ſeinen
Arzt holen”. Dieſem erzählte er den Vorfall" und beklagte unter
Thränen ſein Vergehen” gegen Symmachus und Boethius. Nachdem
er ſich ausgeweint” und das Unglück recht bejammert hatte”, ſtarb er
bald darauf, und es war dies die erſte und letzte ungerechte That“
gegen ſeine Unterthanen. Denn nie vorher hatte er ohne gründliche
Unterſuchung* ein verdammen des Urtheil über jemand ausge
ſprochen *.
* Gevöéguyog. * TözGog. * xgatéo. * Gr. § 77. b. 5. * Fuó
ºttozog. * yaußgóg. " Boézuog. * süzratgiöng. "ßovº. " coxéo, oder
nach Gr. § 65, 4 oder § 81. c. 4. “ énagxéo. * ätogog. “ dozóg.
* stöoxtuéo. * änsyőavouat. “ ovxopartia. " Pronomen. * *tslöo.
" oög. " éyyeugéo. “ veózsga tgcºyuara. *önuevo. * "tagazlômut.
* öetztvéco. * öoxéoo. ** 18000 z. ” éyov. * ysiog, ovg. ” untjyvvut.
* = glich. * Er teiorov. * ró örtsoßaº.ov. * zégag, zog. “ Ötyóo,
Aor. Act. “ karaxlvoua. * uszanéunoua. " das Geſchehene.
* was er gefehlt. * änoxaio. ” msguayéo. “ dies als das erſte
und letzte Unrecht begangen habend (äötxéo). * äxgußóg ëFercoo.
* Karaytyvoöoxoo.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 129

140.

Die Perſer, welche zur Zeit des älteren Kyrus durch ihre Tapfer
keit ſich vor anderen Völkern auszeichneten, waren zur Zeit des jünge
ren Kyrus, etwa? 130 Jahre ſpäter, nicht mehr zu fürchten. Man
kann* dies beſonders aus dem abnehmen“, was Xenophon in ſeiner
Anabaſis erzählt. Als nach dem Tode" des jüngeren Kyrus alle Ein
wohner" von Aſien ſich verſammelten, um ° die Griechen, welche unter
Klearchus und anderen mit jenem gegen Artaxerxes gezogen waren, zu
vernichten, kämpften die Perſer in dieſem günſtigen Zeitpunkte" ſo
ſchmachvoll, daß ſie denjenigen, welche gewohnt ſind, die perſiſche”
Tapferkeit zu loben, keine Einwendung ° mehr übrig gelaſſen haben.
Denn obwohl ſie nur 6000 Hellenen vor ſich hatten", nicht aus den
beſten erleſen", ſondern größtentheils” Leute, die wegen ihrer
mißlichen Lage” zu Hauſe nicht leben konnten, unkundig des Landes, ohne*
Bundesgenoſſen, verrathen von ihren Gefährten", beraubt des Heer
führers, dem ſie gefolgt, waren ſie doch dieſen ſo wenig gewachſen",
daß der König, in den gegenwärtigen Ereigniſſen rathlos" und
ſeiner Macht mißtrauend", ſich unterfing, die Befehlshaber der Griechen
während” des Waffenſtillſtandes feſtzunehmen, in der Hoffnung", er
werde, wenn er ſich dieſe Rechtsverletzung erlaubte”, das Heer
entmuthigen?", und es vorzog, ſich lieber gegen die Götter zu verſün
digen”, als mit jenen einen offenen Kampf zu wagen”. Als ihm aber
der tückiſche Plan* mißlang”, in dem die Soldaten beiſammen
blieben?" und das Mißgeſchick würdig” ertrugen, da ſchickte” er
ihnen auf der Heimkehr” den Tiſſaphernes mit der Reiterei nach.
Aber obwohl von dieſen auf dem ganzen Wege hinterliſtig be
droht", legten ſie ihn doch zurück", wie von ihm geleitet”, wobei
Präpoſ. * oög. * éoty. * yyvooxo. * Verb. " og mit Part.
Fut. " xaugóg. * = der Perſer. * 6yog. " außcro. " éx4yo.
* = die meiſten. * qavdzyg. “ égnuog. “ von denen, die mit
»

ihnen gezogen waren (ovvavaßairo). * zzov. " dztogéo. %.0LTCL 18

qgovéo. * Yiyvouat. " 7tagavouéoo. “ ovvzagdtro. * éFau«gtovo.


25

* éx qavegoü ölayoviouau. “ Ezrußov.. dºtorvyxavo. * ovuuévo.


" xacóg. “ ovuméuno. * änsuut. " Eaßovevo. "ötazrogeüoua.
82
tgottéuztoo.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 9
130 Genera des Verbi.

ſie das öde * Land am meiſten mieden * und es für das größte Glück*
hielten, wenn * ſie auf recht viele Feinde ſtießen. Kurz”, ſie, die
nicht etwa auf Beute ausgezogen oder ein Dorf eingenommen, ſon
dern gegen den König ſelber zu Felde gezogen waren, kehrten weniger
gefährdet" zurück als ſolche, die in freundſchaftlichen Aufträgen *
als Geſandte zu ihm reiſten”. Und wie die Perſer hier ihre Feig
heit an den Tag gelegt hatten”, ſo wurden ſie an Aſiens Küſte“
in vielen Schlachten beſiegt und büßten“ bei ihrem Übergang" nach
Europa; denn theils kamen ſie jämmerlich* um, theils retteten ſie
ſich auf ſchmachvolle Weiſe.
* qoßéouat. * dy«Góv. * e, Opt. * xspäatov öé, Gr. § 12
A. 3. " dop« jg. neg ptlag. ngsoßeöo. “ nuöeixrvuat.
41
noxgala. * ölxmv öiöout. * kaxóg.

Genera des Verbi.


141. Gr. § 130–133.
Man erzählt, Archytas ſei, ſolange er die Tarentiner führte,
nie geſchlagen worden; als er aber, weil er beneidet ward, die Füh
rung" niederlegte”, ſeien ſie ſogleich beſiegt worden. – Viele kommen
um, indem man ihnen wegen ihres Reichthums nachſtellt. – Wenn
man Schlechten ſchmeichelt, werden ſie noch ſchlechter. – Iſokrates
ſagt in einer Rede: Die Lakedämonier werden von den um ihr Land
Herumwohnenden* bekriegt", von allen Peloponneſiern mit Miß
trauen behandelt", von der Maſſe" der Hellenen gehaßt, bei Tag und
bei Nacht von ihren eigenen Sklaven beraubt" und geplündert". – Theo
pompus erzählt, daß Dionyſius in Folge ſeiner allzugroßen? Unmäßig
keit" im Trinken des Augenlichtes" beraubt worden ſei”. –
Man ſagt, Diogenes ſei von einem Hunde in die Flechſe” des Fußes
gebiſſen worden und in Folge davon geſtorben. – Als der Philo
ſoph Demonax zu Athen eine Statue mit abgeſchlagener * Hand ſah,
ozgaznyéo. orpornyla. * 8xxoogéo. * reguouxéo. * *rosuéoo.
8
" äntoréo. akjGog. * äyoxa qégo. " äyay, Gr. § 121. * äxga
zoztooia (das Trinken ungemiſchten Weines).
14 y ſ
“ öpig. * öuaq Galgo.
** zévov, ovzog. OZZO3(OZTZ00.
Genera des Verbi. 131

ſprach er: Nun endlich einmal" haben die Athener den Kynägirus
mit einer ehernen Statue geehrt. – Ein Lakedämonier, welcher am
Schenkel” verwundet worden war, ſtellte ſich unter die Kämpfer".
Als ihn einige daran hindern wollten, ſagte er: Ei", nicht fliehend
ſondern Stand haltend” muß ich mit den Feinden kämpfen.
18 17
ópé nors. oxéog, ovg. orgarevóuevog. " äld. " uéro.
142.

Wer uns der Freundſchaft würdig ſcheint, den müſſen wir uns
zum Freunde machen. – Ein Geſetz Solons lautete?: Ein Sohn ſoll
keine Verpflichtung haben", ſeinen Vater zu ernähren, wenn dieſer
ihn in keiner Kunſt unterrichten ließ. – Ohne das Feuer verſchaffen“
ſich die Menſchen nichts Nennenswerthes" von den zum Leben nütz
lichen Dingen – Als ein ſchlechter Menſch dem Plato Übles nach
redete, ſagte Antiſthenes: Höre auf! Denn man wird weder dir glau
ben, wenn du jenen ſchmähſt, noch jenem, wenn er dich lobt. –
Cato ſagte, diejenigen werden am wenigſten beneidet, die von ihrem
Glücke einen beſcheidenen Gebrauch machen". – Der Pythagoreer Kli
nias" war ein Mann von edlem" Charakter. Wenn ? er hie und da"
zum Zorne gereizt ward", ſo ſtimmte” er ſeine Leier und ſpielte”.
Zu denen, die ihn um den Grund fragten, ſagte er: Ich beſänftige *
mich. – Der Redner Zoilus hatte ſich den Kopf bis auf die Haut"
ſcheeren laſſen. – Als Lyſander Athen eingenommen hatte, waren viele
in großer ” Noth"; ſie empfingen vom Boden nichts, da ihn die
Feinde inne hatten", niemand kaufte etwas”, es war nicht möglich,
irgendwoher?" Geld zu borgen. – Da die Korinthier Theokles und
Thraſonides ihre Mitbürger in Armuth verſunken?" ſahen, ſelber
aber reich waren, ſo riethen ſie den Gläubigern”, den Dürftigen
den Druck” der Armuth zu erleichtern*. Da ſich aber dieſe nicht be
reden ließen, ſo erließen” ſie wenigſtens für ihre Perſon” ihre aus
1 2
äv zum Relat. eiui. * ändvayxég éoti zurt. * xaraoxevco.
* äEuóoyog. “ ustglog xgciouat. " Ketylag, ov. " onovöaiog. "si,
Opt. " noré. “ ngocyo. * äguórrouat. “ ktjagiLoo. “ngaüvo.
“ év zog. " toug. " änogia. “ garéo. " oööév. ” oööauóGey.
" eiui. * öavelCo. * ävayxn. “ éauxovqiLo). * dqinut. “ d.'
aüroi 78.
9*
132 Genera des Verbi.

ſtehen den Gelder” und retteten ſich dadurch. Denn diejenigen,


welche von ihrer Schuld nicht” enthoben worden waren”, griffen
ihre Gläubiger” an und tödteten ſie. – Wiewohl Euagoras keiner
Rathgeber bedurfte, berieth er ſich doch ſtets mit ſeinen Freunden.
” ggéog, ovg. * uñ.

143.

Als Jaſon die Medea verſtoßen hatte", um? die Glauke, die
Tochter des Kreon zu heiraten, tödtete Medea die Kinder, welche ſie von
Jaſon hatte, und entfloh nach Athen. Dort heiratete ſie den Ageus. –
In den Gefahren des Krieges wird dem Feldherrn der ganze Staat
anvertraut”. – Während Xenophon opferte, kam ein Bote aus
Mantinea und meldete, daß ſein* Sohn Gryllus gefallen ſei. Da”
legte" er den Kranz ab, ſetzte? aber das Opfer" fort. Als aber der
Bote hinzuſetzte”, daß er ſiegend gefallen ſei, ſetzte Xenophon den Kranz
wieder auf". – Haſſe die Schmeichler" wie die Betrüger"; denn beide
fügen, wenn man ihnen glaubt, denen, die ihnen glauben, Schaden
zu. – Gewöhne dich ernſt", nicht finſter” zu ſein. – Als ſich die
Lakedämonier von Alkibiades überreden ließen, nach der Herrſchaft
zur See zu ſtreben, verloren ſie auch die Herrſchaft zu Lande. – Es gibt
gewiſſe ungeſchriebene” Geſetze, welche in jedem Lande in derſelben
Weiſe“ Geltung haben". Dieſe, ſagt Sokrates, haben nicht die
Menſchen aufgeſtellt", ſondern die Götter haben ſie den Menſchen
gegeben". – Der Wetteifer" der Guten nützt dem Nacheifernden",
ohne” dem zu ſchaden, dem man nacheifert. – Die Heerden ſind
gegen alle anderen Menſchen unfolgſamer” als gegen die, welche
über ſie herrſchen und Nutzen von ihnen ziehen”, die Menſchen dage
gen erheben” ſich gegen niemand mehr als gegen die, welche über ſie
zu herrſchen verſuchen. – Die Waffen waren ſehr ſchön, welche der
Großvater dem Kyrus hatte machen laſſen. – Diejenigen, welche ſich
nagazréunouat, ſchicke von mir weg. * Bovduevog. * énergéto.
* kann durch den dat. eth. ausgedrückt werden, Gr. § 31 A. 5. “ kai.
* änoriðmut, Genus? " öuare o. * Verb. " tgoorlGmut. " Ertriömut,
Genus? “ oüvvovg. * oxvôgonóg. * äygaqog. “ xard zaüzä.
“ vouiLoua. " ziGmut, Genus? " égg. * Lyºdo. * Gr. § 226.
“ gastög. “ ope.o. * ovvioznut.
Tempora. 1ZZ

kennen, wiſſen, was ſie können, und in dem ſie das thun, was ſie
verſtehen, verſchaffen ſie ſich, was ſie brauchen.
144. § 134. 135.
Sokrates glaubte, daß alles Schöne und Gute ſich üben laſſe",
ganz beſonders ? die Tugend. – Es ſcheint mir, daß man die Selbſt
erkenntniß * ſehr hoch ſchätzen müſſe". – Epikur behauptete, Gott
könne durch die Vernunft erkannt werden“. – Folgende Dinge
muß man auf jede Weiſe fliehen und beſeitigen": vom Körper
Schwächlichkeit", vom Geiſte Rohheit", vom Staate Empörung", von
der Familie? Zwieſpalt", und im allgemeinen" von allem das Un
gehörige”. – Man muß diejenigen Vergnügen ſuchen", welche auf
die Mühen folgen“, nicht diejenigen, welche ihnen vorhergehen *.
– Wenn* einer ein guter Flötenſpieler" ſcheinen wollte, ohne" es zu
ſein, was hätte er wohl zu thun ? Muß er nicht die guten Flöten
ſpieler in Außendingen" nachahmen und ſich um viele Lobredner”
umſehen”? – Scheint es dir nicht, daß man denjenigen meiden”
müſſe, der ſich von ſeinen Lüſten beherrſchen läßt? Allerdings.
Adj. verb. * oöy jxtora. * durch yyvooxo. * Gsogéo. * éx
xontro. “ doôéveta. " änatôevoia. * ordog. " oixia. " öuapogä.
11
xour. “ äxgartig. * öuoxo. “ bloß a usra zovg növovg, a ºrgó
rov nóvor. “ ei, Opt. “ aönzºg. " Gr. § 226. * rc Foo zºg
zéxvng. " énaverig. " ragaoxevaLo. * änéxoua.

Tempora.
145. Gr. §. 136–146.
Wie wir ſehen, daß die Biene" ſich auf alle Zweige? ſetzt” und
von jedem das Brauchbare nimmt, ſo müſſen auch diejenigen, welche
nach Bildung ſtreben, in nichts unerfahren ſein“, ſondern überallher
das Brauchbare ſammeln. – Nach der Schlacht bei Kunara kamen
Herolde vom Perſerkönige zu den Griechen und ſagten: Der König
verlangt", da er Sieger iſt und den Kyrus getödtet hat, daß die
Griechen die Waffen ausliefern". Die Griechen nahmen dies übel
3 4 5
uéurza. * Paotnua. xaBiavo. áztegoog éxo. xeevo.
tagaölöout.
134 Tempora.

auf7; Klearchus aber entgegnete, es ſei nicht Sache der Sieger, ſondern
des Beſiegten, die Waffen auszuliefern. – Haſt du die Schickſale" des
Palamedes nicht gehört? Er ſoll, wegen ſeiner Weisheit von Odyſſeus
beneidet, umgekommen ſein. – Sokrates ſagte einſt zu Antiphon: Du
ſcheinſt zu glauben”, Antiphon, ich lebe höchſt armſelig", ich bin daher"
überzeugt, du würdeſt” lieber ſterben wollen, als ſo leben wie ich.
– Der Beleidiger” iſt unglücklicher als der Beleidigte”. – Viele
ſind, nachdem ſie den viel erſehnten * Reichthum erlangt hatten,
durch dieſen umgekommen. – Dionyſius ſetzte ſich in den Beſitz”
von Syrakus, unterwarf alle griechiſchen Städte auf Sicilien und ver
ſchaffte ſich " eine ſo große Macht, wie keiner von denen, die vor
ihm gelebt haben". – Wir finden, ſagt Iſokrates, daß mehr Menſchen
wegen ihrer Schönheit unſterblich geworden ſind, als wegen ſonſtiger Vor
züge. – Die Verfaſſung der Athener, ſagte Perikles, heißt Demokratie;
nach den Geſetzen haben alle Antheil” an den Staatsgeſchäften” und
niemand iſt, wenn er dem Staate Gutes erweiſen kann, durch die
Niedrigkeit" ſeines Ranges” daran gehindert.
" Bagéog dxovo. * täôog, ovg. * öno außcro, Pf. nach Gr.
§ 138 A. 1. " cytägóg. “ oöors. " Vorübung. III. Anmerk. * dötxéo.
“ no üsvxrog. “ Gr. § 76. b. 2. “xarégo. " regßcº ouat. * Yiyvo
uat. “ uéretu. " za kotvá. “ dqäveta. " cFloua.
146.

Die Corcyräer beſaßen einſt die größte Seemacht", abgeſehen? von


der der Athener. – Da Sokrates ſah, daß Euklid ſich mit Streitre
den * beſchäftigte“, ſagte er: Euklid, du wirſt mit Sophiſten umgehen
können, mit Menſchen aber keineswegs. Er glaubte nemlich, die Be
ſchäftigung" mit" dieſen ſei unnütz 7. – Ein Bürgerkrieg" iſt für Sieger
und Beſiegte ein gleiches Unglück. – Der Beleidigten muß man ſich
nach Kräften” annehmen”. – Als nach dem Unglücke der Athener
im Helleſpont andere an die Spitze von Griechenland getreten waren",
ſiegten die Barbaren in einer Seeſchlacht, gewannen ” die Herrſchaft
über das Meer, bemächtigten ſich” der meiſten Inſeln, landeten in *
vavrtxóv. * nºv. * éotort«óg öyog. * onrovöcLoo, Gr. § 138
A. 1. * doxola. "Gr. § 81. c. 4. " áxonorog. “ uquºtog rósuog.
* *ard &üvaur. " zuogéo, Gr. § 32, 1. “ yeuov kaGioraua. * oxo.
* »azéxo. “Gr. § 14 A. 2.
Tempora. 135

Lakonien, nahmen Kythera mit Gewalt" und ſegelten herum, den


ganzen Peloponnes verheerend. – Sokrates führte ein ſo regelmäßiges
Leben", daß er, obwohl viele Seuchen zu Athen ausbrachen", nie
krank wurde". – Die Tugend iſt das erhabenſte" und ſicherſte Gut.
Der Reichthum iſt mehr ein Werkzeug” der Schlechtigkeit als der
Rechtlichkeit”; die Stärke pflegt” zwar in Verbindung mit Klug
heit zu nützen, ohne dieſe aber denen, die ſie beſitzen, mehr zu ſchaden,
und ſie pflegt ” zwar den Leib” derer, die ſie üben, zu ſchmücken,
die Beſtrebungen* des Geiſtes aber zu verdunkeln”. – Oenoë”, an
der Grenze” von Attika und Böotien gelegen”, war befeſtigt”, und
die Athener gebrauchten es als Feſtung", wenn * ein Krieg eintrat".
– Die Inſel Rhodus ſoll vor Alters vom Meere bedeckt geweſen”,
ſpäter aber trocken gelegt” und ſo ſichtbar geworden ſein*. – Die
Lykier lebten* vom Straßenraube”.
18
* Gr. § 77. b. “ siraxrög eiut zºv ölatrav. "yiyvoua. P0

oéo (ich bin krank), Tempus? Gr. § 139 A. 1. * Gr. § 102.


" örmoérns. “ zaoxapabia. * Gr. § 139 A. 3. * Plur. “ Ent
uéata. * étoxoréo. * Ovöm. " ueGógua, ov. * siui. * zetylCo.
34
" qgowgtov. " önórs, Opt. " xgvnzo. "Fngaivo. ävapaivo.
* ölayo. * Morswo.
147.

Die Dardaner", ein illyriſches Volk, wurden nur dreimal im Le


ben gewaſchen?: wenn * ſie zur Welt kamen“, bei der Hochzeit", und
wenn * ſie ſtarben. – Hermippus ſagt, er ſei auf Dokumente" ge
ſtoßen, in welchen geſchrieben ſtand, daß Demoſthenes den Unterricht
des Plato genoſſen habe". – Wer über andere herrſchen will", muß
zuerſt ſich beherrſchen. – Lyſander brachte zuerſt Schätze nach Sparta
und lehrte die Lakedämonier gegen den Befehl” der Gottheit freveln".
Einige von den Vernünftigen", welche noch lakoniſchen Geiſt” be
ſaßen, ſuchten* es zwar zu verhindern, aber die anderen ließen es
zu*. – Kyrus verſtand es, die treuen, wohlwollenden und beſtän
* Aagöavsvg. * ovo. * örtóre, Opt. * 7ervao. * yduog, Plur.
* önóuvnua. " ovoyoaCo. * ué.o. " ºrgóozayua. " 7tag«vouéco.
12
“ qgovéco. qgóvnua. “ durch das Tempus auszudrücken. “ ngoo
leuau.
136 Tempora.

digen Freunde richtig zu beurtheilen. Als er fiel, ſtarben auch alle


ſeine Freunde im Kampfe" für ihn mit Ausnahme" des Ariäus; als
dieſer, welcher auf dem linken Flügel ſtand", merkte, daß Kyrus
todt” ſei, entfloh er mit” dem Heere, das er befehligte”. – Der
Neid iſt noch ſchlimmer als der Krieg; denn der Kriegführende pflegt",
wenn die Urſache beſeitigt iſt”, weßwegen der Krieg geführt wurde”,
auch die Feindſchaft aufzugeben”, der Neidiſche aber wird niemals,
Freund werden. – Alexander verſammelte die Griechen, welche im
Peloponnes wohnten, und verlangte von ihnen den Oberbefehl” in
dem Feldzuge gegen die Perſer, den ſie ſchon ſeinem Vater übertragen”
wollten”, und er empfing ihn von allen mit Ausnahme der Lakedä
monier. – Anaxarchus machte ſich oft” luſtig” über Alexander, weil
er ſich ſelbſt zum Gotte machte. Als nun Alexander einmal erkrankte”
und der Arzt ihm einen Trank” bereiten ließ, lachte Anaxarchus
und ſprach: Unſeres Gottes Hoffnungen beruhen” alſo” auf dieſem
Tranke!

* Verb. “ any. " zarro. * éyoy. * yéoua. ” vo.


* yiyvoua: * Karavo. * yeuovia. “ öiöout. * xargyeao. * yo
oéo. " öópnua. * *siuat. ” uévtot.
148.

Als nach der Niederlage der Samniter einige von ihnen zu Cu


rius kamen und ihm Gold anboten?, kochte* dieſer eben* Rüben" in
einem irdenen Topfe". Er gab ihnen zur Antwort, wer eine ſolche
Mahlzeit" halte", brauche durchaus? kein Gold. – Perikles ſprach
einſt zu den Athenern, als ſie muthlos geworden waren": Wiſſet,
daß eure Stadt den größten Namen bei allen Menſchen hat, weil"
ſie vor dem Unglück ſich nicht beugte” und die meiſten Menſchen und
Mühen im Kriege aufgewendet hat", und daß ſie die größte Macht
bis auf unſere Zeit * ſich erworben hat, deren Andenken den Nach
kommen" für alle Zeit aufbewahrt ſein wird". – Haſt du das
gehört, fragte Sokrates den Perikles, daß die Myſier und Piſidier,
* Xavviryg. * Gr. § 140 A. 4. * épo. * tvyycévo. * yoyyv.ig,
iöog. * Yvzga, ag. " öeitvor. * östnvéo. * Gr. § 122 A. 1. " äOv
uéo, ich bin muthlos. “ötc. “ jrtcouat, exo. * dvaloxo. “ uéxgt
zoöös. “ oi éryyvóuevot. * Gr. § 64, 2. " Kazasino.
Tempora. 137

indem ſie feſte" Plätze inne haben" und leicht” bewaffnet ſind, dem
Lande des Perſerkönigs viel Schaden zufügen und ſelber unabhängig
leben können? Ich höre davon, antwortete Perikles. – Antipater ſagte
einſt: Von den zwei Freunden, die ich habe?“, habe ich den Phokion nie
dazu vermocht”, etwas anzunehmen, den Demades durch Geſchenke” nie
befriedigt”. – Als Theben verloren war und Alexander die Ausliefe
rung des Demoſthenes und ſeiner Anhänger” verlangte”, ſagte Pho
kion: So weit" haben dieſe den Staat gebracht”, daß ich, wenn”
man die Auslieferung meines beſten Freundes verlangt, ſage”,
man ſolle ihn ausliefern".
20 21
“ éovuvóg.xaréxo. xoüpog. eiui. * rei&o. * gebend.
* éunin mut. * Gr. § 81. c. 1. * ëFarréouai zuva. ” eig zoo«ür«.
28 30
nagayo. " écy. xeevo. * ölöout.

149.

Als Alexander einſt den Göttern reichlich Weihrauch ſpendete?,


ſagte der anweſende* Hofmeiſter Leonidas zu ihm: So wirſt du räu
chern”, wann* du einmal das Weihrauchland" erobert haben wirſt (Aor)!
Als er es nun erobert hatte, ſchickte er an ihn folgendes Schreiben ":
Ich ſende" dir hundert Pfund* Weihrauch°, damit du nicht mehr
karg biſt" gegen die Götter. – Als jemand meldete, Alexander ſei
todt, ſprach Phokion, da er das Volk in Aufregung" ſah: Nun ”,
wenn * er heute" todt iſt, wird er morgen" und übermorgen" auch
noch todt ſein, ſo daß wir in " Ruhe oder " vielmehr in " Sicherheit
uns berathen können. – Als eine Lakedämonierin ihren Sohn aus der
Schlacht heimkehren ſah, fragte ſie ihn, wie es dem Vaterlande ergehe”;
da dieſer antwortete: Alle ſind verloren! hob” ſie eine Ziegelplatte?
auf und warf” ſie nach ihm und tödtete ihn mit den Worten: Dich
alſo haben ſie als Unglücksboten” geſendet? – Als Alexander einen
Boten voll Freude?“ heraneilen” und die Rechte ihm entgegenſtrecken”
1 4
äqetöog. * ErttGvutcéo. * prädicativ. “örar. * ußavoroqógog
(sc. y7). * Ettorol. " crooté oo, Gr. § 146. * to avrov. " ºßa
voróg. " uxgooyéoua. “ énaigo. “ oöxoöv. “ si. “ ojusgor.
/

15 avgtov. “ eig zgirmr (sc. uégay). " Gr. § 78. a. 3. * ös.


" ſ. 113, 29. ” «go. * »sgauig, iöog. * éztaqimut. * »axayyeºog.
"ztegyaog. * ngooGéo. * ngoteivo.
138 Modi im einfachen Satze.

ſah, fragte er ihn: Was willſt?" du mir melden? Etwa?", daß??


Homer wieder lebendig geworden iſt"?
" ué a. “ Gr. § 126 A. 2. * ört. " civaßöo.

Modi im einfachen Satze.


150. Gr. § 147–153.
Die Griechen hätten den Philippus zur rechten Zeit bekämpfen
ſollen, dann? wäre es möglich geweſen” ihn zu beſiegen. – Als dem
Antiſthenes gegenüber* jemand klagte, daß er ſeine Aufzeichnungen"
verloren habe", ſagte dieſer: Du hätteſt ſie eben" in den Kopf? und
nicht auf das Papier" ſchreiben ſollen. – Wer ſollte nicht den raſchen
Wechſel des Glückes kennen” ? Die Lakedämonier z. B.*, welche
die Herrſchaft über die Thebaner gehabt hatten, wurden hinwiederum* ſelber
von dieſen ſo ſehr überwältigt", daß die Thebaner nicht bloß in den Pelo
ponneseindrangen", ſondern auch über den Eurotas gingen und das Land
der Lakedämonier verheerten"; ja * ſie hätten beinahe auch ihre Haupt
ſtadt” eingenommen. – Als der Philoſoph Chilo die Beſchaffenheit”
der Inſel Kythera kennen gelernt hatte, ſagte er: O daß ſie nie ent
ſtanden, oder nachdem ſie entſtanden, vom Meere verſchlungen
worden wäre?! – Die Armuth iſt kein Übel”, ſonſt” hätte ſie auch
dem Thebaner Krates ein Ubel geſchienen, der ſeiner Vaterſtadt ſein
Vermögen abtrat* und ſich glücklich pries, daß* er die Armuth für
den Reichthum eingetauſcht”. – Ariſtippus ſagte zu einem, der ihm
ſeinen koſtſpieligen" Tiſch * vorwarf: Du hätteſt das wohl nicht um
drei Obolen?° gekauft? Da dieſer es bejahte", fuhr er fort: Alſo"
bin nicht ich ein Leckermaul”, ſondern du ein Geizhals”. – Wie
hätte Sokrates nicht große Auszeichnung von Seiten* des Staates
1 2
xagóg. xai. * Esottv. * Gr. § 83. c. 3. * og, Opt.
" Öztournua. " Tempus? Er hat ſie nicht mehr. * ycég. " pvyj.
" xcorne, ov. Pl. “ Plur. 17*–-.Gr. § 148 A. 2. * yoöv. “zrcºur.
15 3 * /

yetgóo. “ «quxv80uat. 78uvoo. % (Y,


18 * nöÄug. * protg.
* *aranorriCo. * öevöv. * ézte. * tagayogéo. * ört, Ind.
* Gr. § 58 A. 3. " roºvrejg. * 6poria. " rotoßooy, eine Münze
von drei Obolen. " öuooyéo. * roivvy, Stellung? * leckerhaft.
" geizig. “ Gr. § 31 A. 1.
Modi im einfachen Satze. 139

verdienen ſollen”? – Diejenigen, welche von demſelben Vater ent


ſproſſen*, von derſelben Mutter genährt, in demſelben Hauſe groß ge
worden ſind”, von denſelben Eltern geliebt werden, dieſelbe Perſon
Mutter, dieſelbe Vater nennen, wie ſollten” dieſe nicht die allerver
trauteſten" ſein? – Als die Perſer in Marathon erſchienen, da
hätte man ſehen können”, wie tapfer” diejenigen waren, die es
mit der Macht der Barbaren aufnahmen”.
* quo. * «iFäro. " oixsiog. " Gr. § 150. * = wie beſchaffen
in Hinſicht auf Tapferkeit. * öéyou.at.

151.

Die Karthager, welche unter Hannibal nach Italien überſetzten,


hätten beinahe Rom ſelber eingenommen. – Als Diogenes in Korinth
den Dionyſius ſah, der aus einem Tyrannen ein Privatmann ge
worden war, ſprach er: Welch ein unverdientes Loos haſt? du, Diony
ſius! Du ſollteſt nicht hier frei und furchtlos* wohnen, ſondern dort
eingemauert* in die Tyrannenfeſte" bis zum Alter leben, wie dein
Vater. – Als jemand die Üppigkeit lobte, ſagte Antiſthenes: Möchten
doch die Söhne unſerer Feinde üppig ſein"! – Wer möchte ohne Selbſt
beherrſchung" etwas Tüchtiges lernen oder gehörig" üben? Oder wer
ſollte nicht, wenn er den Lüſten dient, an Leib und Seele geſchändet
werden?? – Ein Saitenſpieler", der ſich vor Antigonus hören ließ"
und von dieſem oft zurechtgewieſen wurde", ſagte: Möge es dir nie ſo
ſchlecht ergehen”, König, daß du das beſſer verſtehſt * als ich. – Als Ale
xander nach Ilium kam, zeigte ihm ein Trojaner die Leier des Paris. Dieſer
aber ſagte: Ich möchte lieber die des Achilleus ſehen. – Wer ſollte nicht
wiſſen, daß viele im Denken" große Fehler machen", weil "ſie körper
lich" nicht geſund ſind? – Möge ich mich nie mit meinen nächſten An
gehörigen” entzweien”, wenn ich mich aber entzweit habe, ſo bald als
möglich wieder ausſöhnen! – Iphikrates zog” auch in Freundesland”
Gr. § 124 A. 5. * ävaFlog ngárro. * döscóg. * éyxaroxoôouéo.
" zvgarvsior. " rgvpcéo. " ëyxgareta. * äFolóyog. * aioxgóg öuartGmut.
" xtGagtorjg. “ éntösixrvuai zurt. " Äyyo. * yiyvoua. “uä??ov
äxoßóo. “ davoéouat. “ usycéa oqa Aouat. "ötc. * = am Körper.
“ olxsiog. " ölaqégoua. ógirro. ”ptia (sc. 77).
140 Modi im einfachen Satze

Gräben und warf” Wälle” auf. Zu einem, der ihn fragte: Was haben
wir denn zu befürchten? ſagte er, es ſei das ſchlimmſte Wort” eines Feld
herrn: Das hätte ich nicht gedacht. – Selbſt” die Reichſten eſſen
nicht mehr als ſie vertragen können, denn ſie würden ſonſt berſten”,
noch ziehen ſie mehr an als ſie tragen können, denn ſie würden ſonſt
erſticken”. – Weder ein Wagen möchte ſchnell gehen”, wenn lang
ſame Pferde daran ſind”, noch ein Haus gut verwaltet werden" können,
wenn es ſchlechte Diener hat”. – Ageſilaus hätte beinahe ganz
Aſien innerhalb” des Halys erobert. – Ein alter Philoſoph ſagt:
Wenn* du im Begriffe biſt* etwas zu unternehmen, ſo frage* dich
immer: Was hätte in dieſem Falle” Plato gethan, was hätte Epa
minondas geſagt, wie würden Lykurgus oder Ageſilaus ſich gezeigt
haben"?
* Balouat. * Yogaš, xog. * qor. * oööé. "ötagojyvvut (zer
reiße). * änonyiyoo, iſt tranſ. * yiyvouat. "éretut. * ötotxéo.
* xgaoua. * Erróg. * örav. “ ué o. * év zovrp. " paivoua.

152. Gr § 154–160.
Als einſt jemand zu Demonax ſagte: Laß uns in den Tempel!
des Aſklepius gehen und dort zu dem Gotte für meinen Sohn beten?!
ſprach Demonar: Du hältſt den Aſklepius für ſehr ſchwerhörig”, wenn *
du meinſt, er könne uns nicht auch hier hören. – Als Fabius die
Stadt der Tarentiner eingenommen und geplündert hatte", und der
Staatsſchreiber" fragte, was er in Betreff der Götter beſchloſſen habe",
antwortete er: Laſſen wir den Tarentinern ihre erzürnten * Götter! –
Ariſtippus verlangte einſt Geld von Dionyſius; dieſer ſprach: Aber ?
du ſagteſt doch, daß ein ” Weiſer nie in Verlegenheit ſein werde"!
Jener entgegnete: Gib mir nur, dann” wollen wir darüber nachfor
ſchen”. Als ihm nun Dionyſius gab, ſagte er: Siehſt du, daß*
ich nicht in Verlegenheit geweſen bin? Derſelbe ſah einſt, wie
einer erzürnt war und in Worten ſeinem Zorn Luft machte *; da
ſagte er: Wir wollen nicht die Worte im Zorne ausſtoßen", ſondern
zó Aoxytrusior, oder auch nach Gr. § 44 A. 3. " ºrgoosüyoua.
* xopóg. * ei. * öuagncCo. * ygauuarsig. "7yvooxo. * Yodo (ich
mache zornig), prädicativ. * dº a uy. ” Gr. § 2, 1. “ änogéo.
“ kai. “ Entéo. “ ört. * öu& dyov yasnaivo. * ö öoyñg äyo.
Modi im einfachen Satze. 141

den Zorn durch Worte beſchwichtigen”. – Ein Geheimniß”, das du


von einem Freunde gehört haſt, verrathe” nicht, wenn du ſpäter
ſein Feind wirſt; denn du verletzeſt damit nicht den Feind, ſondern
die Freundſchaft. – Als ein geſchwätziger” Barbier?“ den Archelaus
fragte: Wie ſoll ich dich ſcheeren? antwortete dieſer: Schweigend!
– Wenn* du nichts Schlechtes thuſt, fürchte nichts; wenn du aber
Schlechtes thuſt, fürchte den Richter. – Das, was auf dieſer Welt
herrlich und glänzend erſcheint, berücke” uns nicht, denn es geht.”
alles vorüber. Da wir nun wiſſen, daß * wir wie aus einer Herberge*
fort” müſſen, ſo wollen wir auf den Weg bedacht ſein”, der ins
Jenſeits" führt”.
"xazanavo. “ uvorgtov. * Exqairo. " clöo.éoyng. “ kovgeig.
* éFanarao. ztagégyouau. * "ravöoxeiov. * éFégyou.at. * qgorzio.
" 8xei. * qégo.

153.

Wundere dich nicht, wenn ich dich zur Milde und Menſchen
freundlichkeit? anhalte”. Denn ich ſehe, daß die Härte* verletzend"
iſt für diejenigen, welche ſie üben" und für diejenigen, welche ihr
verfallen". – Von allem Guten, das wir haben, wollen wir Gott
als den Urheber anſehen". Von ihm wollen wir verlangen, was wir
von keinem anderen erreichen” möchten. – Erwarte” den Tod ſtets,
fürchte ihn aber nicht. – Ariſtides, der ein Feind des Themiſtokles
war, ſagte, da er mit demſelben als Geſandter ausgeſchickt ward:
Willſt" du, Themiſtokles, daß wir an den Grenzen unſere Feindſchaft
zurücklaſſen? – Demoſthenes ſagt in einer Rede: Ein gemeinſames
Schutzmittel” beſitzt die Natur der Vernünftigen” in ſich, das für
alle gut und heilſam * iſt, beſonders aber für die Volksherrſchaften"
gegenüber den Tyrannen. Was iſt nun dies ? Mißtrauen". Dieſes
bewahret, an dieſem haltet feſt"; wenn ” ihr dieſes bewahrt, werdet
ihr gewiß" nichts Widerwärtiges” erdulden. – Wenn "wir müßig
1. 6
ei. * qtavôgonia. * ngorgêno. * Yaatórng. “ vºrngóg. * yo.
" Ertvyyavo. * = glauben, daß er ſei. " außavo. " ngooöoxco.
" Gr. § 154 A. 2. * qvaxrigov. * eö qgovéo. “ oorgtog.
“ niGog. “ datoria. " ärrégoua. * say. * Gr. § 157. * östvóg.
142 Tranſitivſätze.

zu Hauſe ſitzen, wird nie und nimmer" das Nothwendige” ge


ſchehen. – Als Kyrus zu Kröſus ſagte: Man ſagt, daß von dir
Apollo außerordentlich” geehrt worden ſei, und daß du alles nach
ſeinem Willen” thuſt! antwortete Kröſus: Ich wollte, es wäre ſo?“;
nun aber” that ich von Anfang an durchaus das Gegentheil”. –
Ein Lakedämonier hatte gelobt”, ſich von einem hohen Berge herabzu
ſtürzen”, und ſtieg hinauf”; als er aber die Höhe ſah, kehrte er
um”. Da er nun von jemand zur Rede geſtellt wurde", ſagte er:
Ich hätte nicht geglaubt, daß das Gelübde” eines anderen, größeren
Gelübdes bedürfte. – Nach der Schlacht bei Chäronea hätte einer
weinen mögen über das Unglück von Athen; die Stadt, welche früher
für die Freiheit der übrigen Griechen gefochten, war jetzt* zufrieden*,
wenn* ſie ſich ſelbſt retten konnte.
21
rd öéort«. * tävv. * = ihm gehorchend. “ oürog yet. * vöv
öé. “ närra rävarria.” süxouat. “ Ölztro. * dvaßalvo. " öno
orgégo. " övstölCo. styj. * rörs. “ äyanco. “ si, Opt.

Modi im zuſammengeſetzten Satze.


Tranſitivſätze.
154. Gr. §. 161 – 168.
Der König Agis ſagte", daß die Lakedämonier nicht fragen, wie
viel der Feinde” ſeien, ſondern wo ſie ſind. – Salmoneus, welcher
ſich dem Zeus gleich ſtellen” wollte, ward wegen ſeiner Gottloſigkeit
beſtraft. Er ſagte, er ſei der Zeus, nahm dieſem die Opfer weg und
ließ * ſich opfern. – Der Athener Krito ſagte einſt zu Sokrates, das
Leben in Athen ſei unangenehm". Jetzt, ſprach er, verwickeln" mich
einige in Prozeſſe, nicht weil ſie von mir beeinträchtigt worden ſind",
ſondern weil ſie glauben, ich würde wohl lieber Geld bezahlen" als
Händel” haben. – Diogenes ſagte, die Menſchen lebten wegen ihrer
Weichlichkeit ſchlechter als die Thiere. Denn dieſe, die als Trank
Waſſer, als Speiſe Gras" gebrauchten, lebten ſo lange, als " es
ihnen die Natur geſtatte, wofern” ſie niemand tödte, geſund und
Gr. § 163, 3. * Gr. § 47 A. 3. * Foöo, ich mache gleich.
* "goorczzo, befehle. * ya enög. * äyo. " äöxéo. * reso. " ºrgäyua.
“ßorcyn. “ öoov äy xgóvor. " cºv.
Tranſitivſätze. 143

kräftig, keiner Ärzte und keiner Arzneien bedürftig; die Menſchen da


gegen, die ſo lebensluſtig ſeien”, kämen größtentheils“ nicht bis zum
Greiſenalter und führten ein Leben voll” von Krankheiten, und die
Erde bringe ihnen nicht genug" Arzneimittel hervor. – Als den
Athenern ein Orakel zu Theil geworden war”, daß ein Mann in der
Stadt ſei, der den Anſichten aller entgegen ſei", und die Athener
zu unterſuchen” befahlen, wer der ſei, erklärte Phokion, er ſei es;
denn ihm allein gefalle nichts von dem, was die Menge thue und ſage
(Ind). – In das Heiligthum der Kabiren” durfte” niemand anderer
eintreten als die Prieſter. – Solon vermuthete, daß Piſiſtratus nach
der Gewaltherrſchaft ſtreben werde”, als* er in der Volksverſamm
lung auftrat* und eine Schutzwache” verlangte.
* roö Liv éntôvuéo. “ die meiſten. * yéuo. “ bringe ihnen
die Arzneimittel nicht ausreichend (éFagxéo) hervor. "yiyvouat. “ Evay
ruöoua. "Lyréo. " Kaßstgot. “ Géug éotiv, es iſt erlaubt. * Ent
zlôeuau. * vixa. “ tagégyouau, Gr. § 14 A. 2. “ pgovga.

155.

Dem Redner Pytheas warf jemand vor, daß er ein ſchlechter


Menſch ſei. Dieſer leugnete? es nicht, denn ſein Bewußtſein* ließ*
es nicht zu. Aber er antwortete, er ſei von denen, die zu Athen
Staatsämter bekleidet", die kürzeſte Zeit ſchlecht geweſen, indem
er meinte, er ſei kein Schelm", weil man ihn nicht den größten
Schurken" gleichſtellen" konnte. – Ich glaube, es möchten wohl alle
zugeſtehen, daß unter den Tugenden die Mäßigkeit" und die Gerech
tigkeit am meiſten werth ſeien. – Meinſt du, die Götter hätten " dem
Menſchen den Glauben" eingepflanzt, daß ſie im Stande ſind, den
Menſchen Gutes zu thun, wenn* ſie es nicht könnten? – Der Arzt
des Pyrrhus verſprach den König durch Gift” zu tödten; die Römer
aber zeigten * ſeine Abſicht" dem Pyrrhus an. – Kyrus verſprach
den Fußgängern” Pferde zu geben; denen, die Pferde hätten, Wagen;
denen, die Landgüter" beſäßen, Dörfer; diejenigen, welche Dörfer
B
ört, Ind. * dovéouat. " zó ovvstöóg. * énttgézto. * nouzevouat.
* döxéo. " normgóg. “ ºragaßäºlo. " oopgooüvm. “ upÜo. “ öóFa.
“ei, Ind. Impf. “ päguaxov. “ éxqaivo. “7voium. " ºts ög.
" Yogiov.
144 Tranſitivſätze.

beſäßen, zu Herren von Städten zu machen. – Es iſt klar, daß


- einer“, der ſich ſelber gar nichts nütze” iſt, auch einen anderen
wohl nicht klug” machen kann. – Bedenke”, daß wir zwar alle
einen ſterblichen Leib haben, aber vermöge” des Ruhmes und des
Rufes”, der uns nachfolgt”, der Unſterblichkeit” theilhaftig werden”.
– Der Richter hat geſchworen, nach den Geſetzen zu entſcheiden”. –
Philippus ſagte, er preiſe die Athener glücklich, daß” ſie alljährlich
zehn Feldherren wählen können; er ” habe in vielen Jahren nur einen
gefunden, den Parmenio. Als ihn ſeine Freunde aufforderten, einen,
der ihn läſterte, zu vertreiben”, ſagte* er, das werde er nicht thun,
damit derſelbe nicht herumgehe und unter mehreren ihm Schlechtes
nachrede.
* Gr. § 2, 1. * Yojotuog. " qgóvuog. “ érôvuéouat. * kard.
* qjun. “ ovvaxoovôéo. * äôavaoia. * usraaußävo. * öxcLoo.
* ört, Ind. * Gr. § 114. " Feavvo. * Gr. § 163, 3.

156.

Es iſt billig", daß man bedenkt”, daß die Seele, wenn * ſie un
ſterblich iſt, Pflege* braucht. – Als Kambyſes den Phöniciern gegen
Karthago zu ſegeln befahl, erklärten” ſie, ſie würden das nicht thun,
denn ſie ſeien durch ſchwere" Eide gebunden" und würden wohl nicht
recht thun", wenn ſie gegen ihre eigenen Kinder zu Felde zögen. –
Von Kyrus ſagt man allgemein”, er ſei ein Sohn des Kambyſes, des
Königs der Perſer, und der Mandane, der Tochter des Aſtyages, des
Königs der Meder, geweſen. – In dem Anacharſis dem Könige der Sky
then die Macht des Weinſtockes erklärte" und die Zweige desſelben
zeigte, ſagte er, daß derſelbe, wenn * die Griechen ihn nicht alle Jahre
beſchnitten”, ſchon im Skythenlande wäre. – Obwohl Philippus bei
Chäronea die Athener beſiegt hatte, ward er doch nicht übermüthig*. Und
er glaubte, es ſei nothwendig, daß er täglich morgens von einem ſeiner
Diener ſich erinnern laſſe”, daß er ein Menſch ſei. Weder er",
ölxalog. *ötavoéouat (hat nur ört nach ſich). * siteg. * éatué eta.
* Gr. § 163, 3. * uéyag. " Evöéo. * öoua touéo. * öuooyéo. " éztt
ösixvvuat. “ »kfu«, zog. “ ei, Ind. Impf. " zéuvo. “ ößglo, ich
bin übermüthig, Gr. § 139 A. 1. * Gr. § 131 A. 4 " Gr. § 114.
Tranſitivſätze. 145

ſagt man, ging je aus, noch ward jemand vorgelaſſen" von denen,
die mit ihm zu thun hatten", bevor ” der Diener ihm dreimal zu
gerufen”: Philippus, du biſt ein Menſch! – Sokrates machte” denen,
die mit ihm umgingen, Hoffnung, rechtſchaffen zu werden”, wenn
ſie ihm nachahmen würden. – Iſokrates ſagt: Wenn ” einige von
denen, die mit uns Kriege geführt haben, ſtrenge * beſtraft worden
ſind, ſo iſt das kein Beweis” dafür, daß” wir ſchlecht regierten.
"sioetut. * öéouat. " ºrgiv, Opt. * Exßoco. “ztagéyo. *
ſein. * si. * oqóög«. * omusiov. * nach Gr. § 167, 1.
157.

Perikles hat oft, wenn er vom Volke gerufen wurde, keine Folge
geleiſtet", in dem er ſagte, er ſei nicht vorbereitet?. – Die Spartaner
ſchwuren, die beſtehende * Verfaſſung zu beobachten“, bis Lykurgus
von ſeiner Reiſe" zurückgekehrt wäre; der aber kehrte nicht mehr zurück.–
Medea verſprach dem Jaſon das goldene Vließ" einzuhändigen", wenn?
er ſchwören würde, ſie zur Frau zu nehmen". – Kröſus ſagte: Meine
Schmeichler behaupteten, daß, wenn " ich herrſchen wollte, wohl alle
mir gehorchen würden und ich dann der größte Mann wäre. – So
krates erinnerte daran, daß es Leute gebe, welche anderen, wenn ſie
unglücklich ſind, beiſpringen”, wenn ſie aber glücklich ſind, ſich darüber
betrüben”. – Der Philoſoph Theodorus ſprach, als der König
Lyſimachus ihn zu tödten drohte: Das war mir unbekannt*, daß du
die Kraft eines Schierlings", nicht eines Königs haſt. – Aus der
Kriegführung" des Kyrus geht noch nicht hervor", daß er auch die
Gefahren des Euagoras beſtanden hätte", aus dem dagegen, was
von dieſem vollbracht worden, iſt allen klar, daß er leicht auch die
Thaten des Kyrus unternommen haben würde. – Es wird allgemein
anerkannt”, daß Herakles die ganze Zeit über, die er unter den Men
ſchen zubrachte, großen und unabläſſigen” Mühen und Gefahren ſich
freiwillig unterzog", damit er durch Verdienſte” um das Menſchenge
ſchlecht der Unſterblichkeit theilhaftig würde.
üztaxovo. * ovrrätro. * xaGioznut. * &uuévo. * éog áv. “ dro
ömui«. " ró xgooóua or öégag. “ EyzeugtLo. * Ecy. "éyo. “ si, Opt.
* BonGéo. * .vrréoua. “ avOcéro, nach Gr. § 167, 1 oder § 91.
“ xovetov. “ orgaznyia. " öñ2övéottv. “ Öztouévo. * öuooyéo.
” ovvsyjg. “ eöegyeréo.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 10
146 Tranſitivſätze.

158. Gr. § 169. 170.


Heraklitus war ſchon in ſeiner Jugend weiſer als alle, weil er
wußte, das er nichts wiſſe. – Haſt du nicht gehört, daß Dädalus
wegen ſeiner Geſchicklichkeit? von Minos ergriffen und gezwungen
ward, ihm zu dienen? – Ein ſkythiſcher König nahm den beſten Flö
tenſpieler* der Griechen gefangen und befahl ihm zu ſpielen“; wäh -
rend die anderen ihn bewunderten, ſchwur er*, daß er lieber" ſein
Pferd wiehern" höre. – Als Philippus nach der Schlacht bei Chäro
nea einen etwas derben" Brief an Archidamus geſchrieben hatte, ent
gegnete ° dieſer: Wenn " du deinen Schatten meſſen wirſt, wirſt du
nicht finden, daß er größer geworden iſt, als er vor dem Siege war.
– Man ſah es ”, daß Sokrates opferte, oft zu Hauſe, oft auf den
gemeinſamen Altären der Stadt. – Nie hat einer den Sokrates etwas
Unrechtes ſagen hören. – Als Kyrus Sardes genommen hatte, ſagte
er: Ich ſehe ein, daß ich die Soldaten nicht lange im Gehorſam werde
erhalten" können, wenn " ſie nicht irgend eine Frucht von ihren
Mühen bekommen werden. – Nicht bloß Gott, ſondern auch rechtſchaffene
Menſchen ſind ungehalten, wenn * ſie merken, daß man ihnen miß
traut”. – Da Diogenes ſah, daß bei den Megareern die Schafe
mit Fellen" bedeckt", ihre Kinder aber bloß" waren, ſagte er: Es
iſt beſſer, der Widder" als der Sohn eines Megareers zu ſein. –
Wenn 20 man ſieht”, daß einer ſeinen früheren Freunden Gutes ge
than hat, ſo iſt es unzweifelhaft”, daß dieſer auch den ſpäteren Gutes
erweiſen wird.
Gr. § 161 A. 2. * ooqia. * a yrs. “ aöéo. * Gr. § 114
"jöéog. " zoeueriLo. * oxingóg. " ärtygäqo. “ e. “ uérgéo. " qa
regóg eiu. " nebóuevor yo. “ énstöár. “ äatoréco, Gr. § 131.
"doua. " oxenco. "7vurös. " guÖs. " &är. “ pairouat.
* öſog.
159.

Epikur ſagte: Weder der Jüngling ſoll ſäumen, ſich der Philo
ſophie zu ergeben, noch der Greis müde werden”, ſich mit ihr zu
beſchäftigen?. Wer da ſagt, es ſei noch nicht Zeit“ dazu“, oder die
Zeit ſei ſchon vorübergegangen, der gleicht einem, welcher ſagt, die
4
ué o. * quº.ooopéo. " zäuro. * äg«, xagós.
Tranſitivſätze. 147

Zeit zum Glücke ſei noch nicht da, oder ſie ſei nicht mehr da. –
Als Phokion zum Tode geführt wurde", ſpuckte" ihm einer ſeiner Feinde
ins Geſicht". Er aber ſprach mit einem Blicke" auf die Behörden”:
Wird niemand dieſem ſein unanſtändiges Betragen" wehren"?
Als einer von denen, die mit ihm ſterben ſollten”, klagte, ſagte er:
Biſt du nicht zufrieden”, daß du mit Phokion ſterben wirſt? – Die
Lakedämonier beſtraften einſt, als Brüder mit einander entzweit waren",
den Vater, weil er ſeine Söhne im Unfrieden leben" ließ”. –
Sokrates ſagte, er wundere ſich, daß" es denjenigen, welche das Über
irdiſche" erforſchen", nicht einleuchtend” ſei, daß es den Menſchen
nicht möglich iſt, dies zu finden. – Wenn” einer behaupten würde,
daß damals der Grund” zu dem Unglücke der Lakedämonier gelegt
wurde”, als ſie die Herrſchaft über das Meer erhielten, ſo möchte er
nicht der Unwahrheit” überführt werden”. – Wenn?“ einer bei den
Lokrern auf einem Diebſtahl” ertappt ward”, wurden ihm die Augen
ausgeſtochen”. – Diejenigen, welche die Beredſamkeit” tadeln,
ſagt Iſokrates, merken nicht, daß ſie eine Sache anfeinden", die von
allem, was es auf der Welt" gibt, die meiſten Vortheile mit ſich
bringt”. -

* Gr. § 80. b. 6. * trüo. " ºrgóoonov. * dºtoß äno. * ägyov.


10doymuoréo. “ zravo. “ ué.o. * äyarco. “ öuapégoua. “ ora
16
ouſo. negiogäo. ” sl, Ind. “ uéréogog. “ oxonéo. ” pavsgóg.
“ ei, Opt. * ägyſ. *yiyvouat. “ pevöouat. “ Fesyyo. * x?nro.
" äAloxoua.
* /31 .
* éFogºrro, Gr. § 131 A. 1. * = die Reden. " övgue
3. / »f / Y
- / 32
vo09 8x00. m rooy dyOgoözroy q votg. artog 8tut.

160.

Als der Sophiſt Hippias in einem Zwiegeſpräch" über die Gerech


tigkeit dem Sokrates vorwarf, daß er ſich über die anderen luſtig
mache”, indem er ſie frage und überführe, während * er ſelber keinem
Rede ſtehen“ und über nichts ſeine Anſicht” ausſprechen wolle, ſagte
Sokrates: Haſt du nicht gemerkt, Hippias, daß ich unabläſſig" zeige",
was mir gerecht ſcheint, wenn auch nicht" in Worten ", ſo doch” durch
die That? Haſt du je bemerkt, daß ich falſches Zeugniß gab",
öualéyouat. * *arayeäo. * öé. * Móyov örtégo. * Gr. § 110, 1.
* navouat. " änoôeixvvuat. * suj– ä2ä. "Gr. § 39. ” pevöouagzvgéo.
10*
148 Tranſitivſätze.

oder falſch anklagte", oder Freunde oder den Staat in Feindſchaft"?


ſtürzte”, oder ſonſt etwas Ungerechtes that? Nein, ſprach Hippias.
Aber du ſuchſt offenbar * auch jetzt wieder es zu vermeiden", deine
Anſicht auszuſprechen, was du denn unter Gerechtigkeit verſtehſt". –
Als Phokion einſt vor dem Volke geſprochen hatte" und ſah, daß
alle ohne Unterſchied” ſeine Rede billigten", wendete ” er ſich zu ſeinen
Freunden und ſprach: Ich habe doch nicht?“, ohne daß ich es weiß”,
irgend etwas Verkehrtes” geſagt? – Die Menſchen bitten die Götter
um Geſundheit, wiſſen aber nicht, daß ſie ſelber die Vollmacht *
dazu haben. – Es iſt hart, ſeine Angehörigen umkommen zu laſſen”.
– Als der Dichter Philoxenus einſt Ziegelbrenner” überraſchte”,
wie ſie eben ſeine Gedichte jämmerlich” herunterleierten”, zertrat"
er ihre Ziegel”, indem er ſagte: Wie ihr das Meinige verderbet,
ſo ich das Eurige. – Die Athener richteten * die Barbaren, welche
es wagten, nach Europa überzuſetzen, ſo zu, daß ſie nicht nur auf
hörten, Feldzüge gegen ſie zu unternehmen”, ſondern ſich auch gefallen
ließen *, daß ihr eigenes Land verheert wurde.
11 12
orcéolg. “ ußcº.o. “ öfflog u. eiui. “ öux
ovxoqarréo.
qs yo. “ vouiLo. "önumyogéo. * óuaag. * äzroöéxouat. " Ent
orgêpo. “ oö ö nov. * avGayoo. * xaxóg. * öüvaug. “ asotogao.
- J/
27 28 29 30
* tuvOevzjg. xata außävo. 2023.00g. köo. Gvuztazéoo.
31 34
nivôog, . * öuatiömut. * "totéouat. äréxoua.
161.

Pauſanias ſoll einſt bei einem Gaſtmahle dem Simonides be


fohlen haben, ihm irgend einen weiſen Spruch zu ſagen. Da? lachte
Simonides und ſagte: Erinnere dich ſtets, daß du ein Menſch biſt.
Dies achtete * Pauſanias im Augenblicke * für nichts, aber als er in
dem Tempel der Athene Chalkiökus daran war ” Hungers zu ſterben,
da erinnerte er ſich des Simonides und rief ° dreimal aus: O Si
monides! Dein Spruch" war ein herrlich” Ding°; aber ich glaubte
vor ° Verblendung", er ſei nichts. – Homer läßt” den Tantalus,
Siſyphus und andere Fürſten" in der Unterwelt ewig* büßen". –
“ bloß ooqöv zu. * öé. * Gr. § 82. c. 5. * tagaygñua. * ué o.
* 8xßodo. * .éyog. * uéyag. * Youa. " Gr. § 84. a. 3. “ äyota.
“ totéo. “ övváorng. “ zóv die ggóvov. “ zuogéoua.
Tranſitivſätze. 149

Iſokrates ſagt: Man wird finden, daß keiner, weder ein Sterblicher,
noch ein Halbgott", noch ein Unſterblicher die Herrſchaft auf rühm
lichere Weiſe erlangt hat als Euagoras. – Als Aſchines zu Sokrates
ſagte: Ich bin arm und kann dir nichts anderes geben, ich gebe dir
aber mich ſelber! ſprach Sokrates: Merkſt du nicht, daß du mir da
das Größte gibſt? – Ich weiß, daß es ſchwer iſt, eines Mannes
Tugend in proſaiſcher Darſtellung" zu preiſen"; denn den Dichtern
ſteht es frei”, die Götter mit den Menſchen verkehren?", ſprechen, an
ihrer Seite kämpfen” zu laſſen", den Proſaikern” aber iſt nichts
derartiges erlaubt; überdies” dichten” jene alles in Verbindung
mit Versmaß * und Rhythmus”, dieſe können nichts von dem benützen?".
“ ulGeog. " öd dyov. “ EyxoutcCo. " oióv té éozup. " ty
otcLo. “ ovrayoviLouat. * oi teg zovg dyovg. * Gr. § 83. b. 3.
“ uérgov, Pl. * Övºuög. * xotvoréo.

162.

Ich glaube, es iſt allen klar, daß es nicht Sache unſerer Natur
iſt, die Zukunft vorauszuwiſſen?; daher* hat Homer, der den größten
Ruhm in Hinſicht auf Weisheit erlangt hat“, ſogar die Götter hie
und da" darüber berathen laſſen", indem er uns damit zeigen
wollte, daß dies den Menſchen unmöglich ſei. – Als Krates getadelt
wurde, weil er ein Kleid" von feinem Leinen trug", ſagte er:
Ich werde euch zeigen, daß auch Theophraſtus ein ſolches an hat”.
Da ihm die Leute nicht glaubten, führte er ſie in eine Barbierſtube"
und zeigte ihnen, wie Theophraſt, mit einem ſolchen Gewande ange
than, ſich ſcheeren ließ. – Plato läßt" den Sokrates zu den Richtern
ſprechen: Wiſſet wohl, daß ihr, wenn" ihr mich tödtet, euch mehr?
ſchaden werdet als mir. – Als Pindar gefragt ward, warum er, da
er doch Lieder" ſchreibe, ſie nicht vorzutragen“ verſtehe", antwortete
er: Verſtehen ja" auch die Schiffsbauer" nicht zu ſteuern", wie
wohl ſie Steuerruder” machen. – Sokrates ſagte: Ich bin mir be
rd ué ovza. * *tgoytyvooxo. * öors. * éyo. éottv örs.
6 7
zrouéoo. otvöov, övog. * äuquévvvut. " nsoßcº?oua, ich ziehe an.
" xovgeiov. “ écy. “ usycéa (viel), Gr. § 24 A. 3. * uéog, ovg.
“ öo. “Gr. §.88. b. * 7ág. " ravºtnyóg. * *vßsgvco. " ºrn
öatov.
150 Tranſitivſätze.

wußt, weder viel” noch wenig” weiſe zu ſein. – Titus Quinctius,


welcher als Feldherr gegen Philippus abgeſendet worden war, ließ
ſich beſtimmen, ſich mit ihm in eine Unterredung einzulaſſen”. Phi
lippus wollte Geißeln” empfangen, denn jener habe viele Römer bei
ſich, er hingegen ſei ganz allein; Ouinctius aber ſagte: Du haſt
dich ſelber vereinſamt*, dadurch daß du deine Freunde und Ver
wandten getödtet haſt. – Man würde des Schreibens müde werden”,
ſagt Iſokrates, wenn” man alle Argliſten” und Bosheiten” der
Staatsmänner” aufzuzählen” verſuchte. – Demoſthenes überführte
den Antiphon, daß er dem Philippus verſprochen habe, die Schiffs
werften* in Brand zu ſtecken”.
20
uéya. “uxgöv. * Gr. § 32, 1. * öung0g. “ einſam (uóvog)
gemacht. * ärrayogevo. * si, Opt. "xaxojGsta. " torngia. " to
Zursvóuevog. " Fagtóuéo. “ veoögtov. “ uningmut.
163. Gr. § 175.
Sokrates ſprach nicht, wie die meiſten der andern Philoſophen,
über das Weſen des Weltalls”, unterſuchend”, wie der von den So
phiſten ſo genannte Kosmus entſtanden iſt, und nach welchen Geſetzen *
alles am Himmel" vorgeht". – Bias ſagte zu ſeinem Sohne, als
dieſer nach Agypten abreiſte" und fragte, womit" er ihm wohl am
meiſten einen Gefallen erweiſen möchte: Wenn du dir ein Zehrgeld?
für das Alter erwirbſt! Er meinte” offenbar die Tugend. –
Als Pindar nach Delphi kam und gefragt ward, was er dem Gotte
opfern wolle, ſagte er: Einen Lobgeſang”. – Als Cäſar und Pom
pejus ſich entzweit hatten", ſagte Cicero: Ich weiß, wen ich fliehen
ſoll; zu wem ich fliehen ſoll, weiß ich nicht. – Ein Geſandter, der
von Perinthus nach Lakedämon gekommen war, redete* ſehr lange.
Als er zu reden aufhörte und den Agis fragte, was er ſeinen Mit
bürgern melden ſolle, ſprach dieſer: Was anderes, als daß du kaum”
mehr aufgehört haſt zu reden, ich aber ſchwieg. – Auf die Frage,
warum die Lakedämonier den Dichter Tyrtäus zu ihrem Mitbürger
gvog. " zé nárra. " oxono. “ äräyxº * jegliches der himm
liſchen (oögävog) Dinge. " Yiyvouat. " änaigo. * was thuend. " &gó
öor. “ äyo. “Gr. § 167 A. “zrauár, ävog. " öiormut. “ ua
xgmyogéo. “ uóyug.
Finalſätze. . 151

gemacht haben, antwortete Pauſanias: Damit nie ein Fremder unſer


Anführer zu ſein ſcheine. – Als Lykurgus in den Tempel zu Delphi
eintrat, ſoll ihn die Pythia ſo angeredet haben”: Ich zweifle", ob
ich einen Gott dich nennen" ſoll oder einen Menſchen. – Ich weiß
nicht, ſagt Xenophon, ob einer ſo wenig verdienen ” könnte, daß er
nicht das für Sokrates Ausreichende” gewänne?".
“ tgoostteiv. " pgorzio. * syo. "éoycéLouat. " äoxéo. “ au
ßcro, Inf
Finalſätze.
164. Gr. § 176–180.
Semiramis ließ ſich ein Grabmal bauen ? und darauf ſchreiben”,
wenn* ein König Geld brauche, ſolle er es öffnen und nehmen, ſo
viel er wolle (Jnd.). Darius nun öffnete es und fand zwar kein
Geld, aber auf eine Inſchrift" ſtieß er, welche Folgendes beſagte:
Wenn du nicht ſchlecht und unerſättlich wäreſt an Geld, würdeſt du
die Gräber der Todten nicht antaſten". – Als Ageſilausſah, daß
einige Bürger auf ihre Pferdezucht” ſtolz waren", beredete er ſeine
Schweſter, ſich auf einen Wagen zu ſetzen und zu Olympia mitzu
kämpfen", in dem er damit den Griechen den Beweis liefern”
wollte, daß derartige Dinge nicht Sache der Tüchtigkeit, ſondern des
Reichthums und Aufwandes" ſeien. – Dadurch daß * Perikles den
Tod ſeiner Söhne, die er während der Peſt verlor, recht ſtandhaft”
ertrug, bewog” er alle Athener, daß ſie den Tod ihrer Theuerſten
gelaſſener" ertrugen. – Wie ein ” Hirte darauf bedacht ſein” muß,
daß ſeine Schafe wohlbehalten?" bleiben” und das Nöthige” haben,
ſo muß auch ein ” Feldherr darauf bedacht ſein, daß ſeine Soldaten
wohlbehalten bleiben?" und das Nöthige haben, und daß das erreicht
wird?", weßwegen ſie ins Feld ziehen. Sie ziehen aber ins Feld, um
die Feinde zu überwinden und dadurch glücklicher zu ſein. – Age
ſilaus rieth, man ſolle ohne Unterſuchung” alle hinrichten*, welche
täqog, ov. * xaraoxsväo. * éatygäqo. * écy. *ötaugéo. "70cuua,
Pl. ' si, Ind. Impf. * xtvéo. * innorgoqia. ” uéya pgovéo. “ äyo
vlLouat. * Eröeixvvuat. * öandym. “ ört. “ ávögelog. " netjo.
" s.Oüuog. “ Gr. § 2, 1. * Entus ouat. " oog. "siut. * Ent
znöeog. * äxgizog. “ dºtoxzelvo.
152 Finalſätze.

zur Zeit” des Einfalles” der Thebaner Nachts Zuſammenkünfte


hielten”. – Als die Lakedämonier die Stadt der Athener vernichten?"
wollten, befragten ſie den Gott; dieſer aber antwortete, ſie ſollten
den gemeinſamen Heerd” von Griechenland nicht antaſten".
* Gr. § 84. c. 2. *sioßor. " ovvéoyoua. * dpaviCo. * éoria.
165.

Kyrus ſorgte dafür, daß ſeine Soldaten nie, ohne ſich vorher
geplagt zu haben, zum Frühſtück” oder zur Abendmahlzeit” kamen.
– Die Einwohner von Chalkis* hatten ein Geſetz, daß Leute
unter fünfzig Jahren kein Amt" und keine Geſandtſchaft 7 über
nehmen ſollten. – Da Gelon fürchtete, die Griechen möchten nicht
im Stande ſein, die Barbaren" zu überwinden, anderſeits? es uner
träglich” fand, ſich als " Tyrann von Sicilien von den Lakedämo
niern kommandiren” zu laſſen, ſo ſchickte er, ſobald er erfuhr,
daß die Perſer" über den Hellespont gegangen ſeien, einen Mann
mit * vielen Schätzen nach Delphi, um aufzupaſſen", wie die Schlacht"
ausfallen werde"; und er trug ihm auf, wenn " die Barbaren"
ſiegten, ſolle er ihnen das Geld geben, und Waſſer und Erde, wenn
aber die Griechen ſiegten, es wieder zurückbringen”. – Weder bei
einem Prozeſſe”, ſagt Sokrates, noch im Kriege darf weder ich noch
ſonſt jemand” darauf hinarbeiten?", um jeden Preis” dem Tode zu
entrinnen. – Manche, die ergriffen und getödtet zu werden fürchten,
ſterben” aus * Furcht ſchon vorher, indem ſie ſich theils erſtürzen”,
theils erhängen”, theils erſtechen”. – Ich ſehe, ſagte Sokrates, daß
die meiſten Menſchen nicht dafür beſorgt ſind”, ſich gute Freunde zu er
werben. – Diogenes wies” einſt einen ſchlechten Menſchen zurecht;
als ihn einer fragte: Was thuſt du da? antwortete er: Ich waſche”
einen Mohren”, um ihn weiß zu machen. – Als Antiſthenes von
1 2
äriögozog yevóusvog. * ägtozov. * ösiztvor. * Xaxiösög. * Gr.
§ 100 A. * ägyo. " ztgeoßero. * auch nach Gr. § 7 A. 10. * öé.
" östvóg. “ Gr. § 12 A. 4. * ägyo. * égov. “ kagadoxéo, Gr.
§ 180 A. 2. * Gr. § 161 A. 2. " titro. " écr. “ ärräyo.
* öixm. * Gr. § 123. * unyavaoua. * = alles thuend. * ngo
atoGvoxo. * Gr. § 84. a. 3. * öiºtro. * äncyyou.at. " czto
opcztoua. “ qgortiCo. * vovGeréo. ” ourgo. * AiGiop, onog.
Finalſätze. 153

ſchlechten Menſchen gelobt ward, ſagte er: Ich bin in Angſt”, ob ich
nicht* etwas Schlimmes gethan habe.
32 Gºréo " Gr. § 179 A. 4.
166.

Man wählt einen König, ſagt Sokrates, nicht damit er für ſich
gut ſorge, ſondern damit auch ſeine Wähler durch? ihn glücklich
ſeien*. – Ich glaube, ſagt Iſokrates, die Götter haben den Krieg
mit den Perſern aus Bewunderung" für die Tapferkeit der Athener
herbeigeführt“, damit Männer von ſolchem Charakter" nicht unbekannt
blieben", ſondern desſelben Looſes" theilhaftig würden" wie die ſoge
nannten Halbgötter. – Als die Perſer mit einer ungeheuern? Schaar"
heranzogen, um Athen zu vernichten", da wagten es die Athener,
den Kampf mit ihnen aufzunehmen”, und ſiegten. – Diogenes, den
man den Hund nannte, ſagte einſt: Die andern Hunde beißen die
Feinde, ich aber die Freunde, um ſie beſſer zu machen. – Wenn *
der Hund die Schafe nicht bewachte*, wären ſie nicht einmal im
Stande zu weiden", aus Furcht", ſie möchten umkommen. – Wenn
du geſchmäht wirſt, ſo ſieh, ob du nicht etwa eine tadelnswerthe
Handlung begangen haſt”. – Da Alkibiades ſich fürchtete vor dem
Volke aufzutreten", fragte ihn Sokrates: Verachteſt du nicht den
Schuſter" dort”? oder jenen öffentlichen Ausrufer”? oder jenen Wal
ker”? Da Alkibiades dies bejahte”, fuhr Sokrates fort: Nun ”, aus
ſolchen Leuten iſt das Volk zuſammengeſetzt”, und wenn * du ſie ein
zeln” verachteſt, mußt du auch die Geſammtheit?* verachten.
Verb. * Gr. § 76. b. 2. * eingerzo. * ovváyo. * ſo von
Charakter (pvotg). "ötaavóavo. " bloß ta avra. * äEtoo. " nau
11 12
zan Öng. ” orólog, ov. dqartCo. ügiotauat. "ei. “ tgo
qvatto, Opt. “ véuouat. “ etwas, was Tadel (otöogia) verdient, von
dir gethan worden iſt, Gr. § 179 A. 4 und § 36. " Gr. § 14 A. 2.
oxvtetig. * 8xeivog. " ö év zog xºxolg «ngürtor. “7vaqetig.
“ pmui, öuooyéo. * oöxoöy. * äôgolo. * xaG" va.
167.

Als Antigonus einige ſeiner Soldaten in Panzer und Helm?


Plur. * xgävog, ovg, Plur.
154 Conſecutivſätze.

mit dem Ball ſpielen” ſah, freute er ſich und ließ ihre Anführer
rufen“, um” ſie zu beloben; da er aber hörte, daß ſie zechten", über
gab er ihr Kommando" den Soldaten. – Lache nicht über den Fall"
eines andern, damit du nicht von Leuten verlacht werdeſt, von
denen es dir nicht lieb iſt. – Als Demokrates ſah, wie ein Dieb
von den Eilfmännern” abgeführt wurde", ſagte er: Du Unſeliger"!
Warum ſtahlſt du Kleines und nicht.” Großes, damit * auch du an
dere hätteſt abführen können. – Themiſtokles kehrte als Knabe einſt
von der Schule“ zurück. Als Piſiſtratus nahte", ſagte der Erzieher
zu Themiſtokles, er ſolle ein wenig aus dem Wege gehen"; dieſer
aber erwiderte ganz freimüthig": Iſt der Weg nicht breit genug"
für ihn? – Geſandte der Lakedämonier waren einſt zu dem Tyrannen
Lygdamis” gekommen; da man ſagte, er ſei unwohl”, ſprachen ſie:
Bei den Göttern! Wir ſind nicht gekommen, um mit ihm zu ringen?“,
ſondern um mit ihm zu ſprechen. – Alexander ſchickte dem Phokion
hundert Talente und nannte ihm vier Städte, wovon er ihm eine zu
wählen befahl, um die Einkünfte” derſelben zu beziehen *! Phokion
aber nahm * weder das Geld noch die Stadt an; damit er jedoch den
Alexander nicht ganz zu mißachten” ſchiene, bat er ihn, er möchte
ihm zu Liebe” die auf der Burg in Sardes gefangen gehaltenen?"
Männer frei geben”.
opagio. * uéranéunoua. “ auch durch Bojoua, Gr. § 180
10
A. 2. " tivo. " yeuovia, Pl. “ tróu«. " oi évösxa. ärcyo.
“ ä9Äuog. * ä.?' oö. * Gr. § 180 A. 4. * ööaoxasior. “ agoo
16
égYouat. aagayogéo. " ésvôegiog. “ ixavóg. “ Aü7öautg, wog.
21
" ua axoög égo. 7ta aioo. ztgóooöog. * xagztöouat. “ztgooieuau.
* örtsgqgovéo. * Gr. § 31. ” öéo. * äqinut.

Conſecutivſätze.
168. Gr. §. 181–187.
Wenn die Gewalthaber? nicht im Stande ſind, die Guten von
den Schlechten zu unterſcheiden", dann kommt es dazu“, daß die Staaten
zu Grunde gehen. – Lykurgus verbot" den Lakedämoniern, oft gegen
dieſelben Feinde zu kämpfen, damit ſie nicht das Kriegführen lernten.
özav. * *garéo. *ötaxgiro. * ovußalvo. * änayogsüo.
Conſecutivſätze. 155

– Der römiſche Geſetzgeber ließ nicht zu", daß die Gatten" einander Ge
ſchenke gäben oder von einander nähmen, nicht damit ſie an nichts
Theil haben", ſondern damit ſie alles für gemeinſchaftlich halten ſollten.
– Kyrus ſprach einſt zu ſeinem Oheim °: Ich erinnere mich von dir
gehört zu haben, daß der Armenier aus Geringſchätzung" gegen dich,
weil er hört, daß die Feinde gegen uns im Anzuge ſind", weder ſein
Kontingent" ſchickt, noch den Tribut" abliefert“, den er abliefern
ſollte”. Wenn” du mich gegen ihn ſchicken wollteſt, ich glaube, ich
würde es dahin bringen", daß er ſowohl das Heer ſchickt, als auch
den Tribut entrichtet *. – Hiero ſoll zuerſt der ungebildetſte" Menſch”
geweſen ſein; als es ihm aber begegnete, daß er erkrankte”, ward er
der größte Freund” der Bildung, in dem er die in Folge ſeines
Unwohlſeins” gewonnene Muße” auf wiſſenſchaftliche? Vorträge*
verwendete”. – Als Philippus in Lakonien eingefallen war ” und es
ſchien, als ob alle umkommen würden, ſagte er zu einem Spartaner”:
Was werdet ihr jetzt thun, Lakedämonier? Dieſer erwiderte: Was an
deres als muthig ſterben?" ? – Themiſtokles ſagte, daß ihn das Sie
gesmal des Miltiades nicht ſchlafen laſſe. – Antiſthenes antwortete
auf die Frage, was ihm aus der Philoſophie für ein Nutzen er
wachſen ſei”: Daß ich mich mit mir unterhalten” kann.
* koavo. " = die Verheirateten, yauéo. * ueralaußávo. " Gelog.
" katapgoréo. “ tgooégyou.at. " = das Heer. “ öaouóg. “ äncyo,
änoöiöout. “ Gr. § 148, 1. “ ei, Opt. " notéo. * äuovoog.
"partitiv. " Gr. § 139 A. 1. * uovoxóg. * cogoorla. * oxon.
* äxovoua. * xazariºsua. * Gr. § 130. * Gr. § 182 A. * regt
yiyvouat. " öut.éo.
169.
Als Philippus eine Feſte" nehmen wollte und die Späher melde
ten, ſie ſei uneinnehmbar”, fragte er, ob ſie ſo unzugänglich" ſei,
daß nicht einmal ein Eſel mit * Gold hinkommen könne. – Was für
die meiſten ſo" ſchwer" iſt, ſich davor zu hüten, daß ſie nicht über
das Maß" ſich mit Speiſen und Getränken anfüllen, davor hütete
ſich Sokrates leicht. – Es gibt viele Mittel" in den Gefahren des
Kampfes, um ° dem Tode zu entrinnen, viel ſchwerer aber iſt es, der
qgoügtov. * ävo orog. * xa ertög. * xoulTor. * Gr. § 103.
* g7ojöng. " xaugóg. * unxar. " Gr. § 185. b.
156 Conſecutivſätze.

Schande" zu entgehen. – Iſokrates ſagt: Ich bin ſo weit entfernt",


etwas Erdichtetes” von den Thaten" des Euagoras zu ſagen, daß
ich ſogar von dem Wirklichen" das übergehe", wovon nicht alle wiſſen.
– Xenophon läßt" den Perikles ſagen: Da durch vielfache" Un
wiſſenheit" und Schlechtigkeit im Staate vielfache Feindſchaft und
Gehäſſigkeit" gegen einander unter den Bürgern einreißt", fürchte
ich immer, es möchte dem Staate ein Unglück zuſtoßen”, zu groß,
als daß er es zu tragen vermöchte. – Welchen Mühen oder Gefahren
würden ſich die alten Athener entzogen haben”, um * im Leben *
Ruhm zu genießen”, da” ſie ja um des Ruhmes willen, den ſie
nach dem Tode” erlangen” ſollten”, ſo bereitwillig ſich zu ſterben
entſchloſſen ??? – Der Perſerkönig ſchätzte” die Rüſtungen" des
Kyrus ſo gering, daß wenig fehlte, ſo wäre dieſer unverſehens” vor
ſeiner Reſidenz erſchienen”. – Als der Lokrer Ariſtides von einer
tarteſiſchen Katze* gebiſſen worden war und ſterben mußte, ſagte
er, daß es ihm viel lieber wäre, durch den Biß* eines Löwen als
eines ſolchen Thieres zu ſterben, indem ihn nach meiner Anſicht”
das Schmähliche” der Todesart” weit mehr ſchmerzte * als der Tod
ſelber.
" normgia. “ Gr. § 184 A. * etwas erdichtend (narzoua).
* = dem von Eu. Vollbrachten. “ örtcgyov. * äqinut. “ totéo.
21
" no.vg. “ ärregia. “ uioog, ovg. " éuqvouat. ovußaivo.
* dqioraua. * Gr. § 185. c. * Verb. * stöoxtuéo. * öortg.
" äyo. * ué o. * éGéo. "xazaq govéo. * ragaoxev. * avGavo.
* éqiormut. * Taornoia ya 7. * Gr. § 186. * &öoFia. " Gavazog.
ßagéog qégo.

170.

Ariſtodemus ſagte: Ich halte die Gottheit für viel zu erhaben",


als daß ſie noch meiner Verehrung” bedürfte*; Sokrates aber entgeg
nete: Je erhabener ſie iſt, um ſo mehr mußt du ſie ehren. – Sokrates
war ſo enthaltſam, daß er nie das Angenehmere dem Beſſeren vorzog.
– Demoſthenes ſagte einſt zu den Athenern: Ihr dürft weder Angſt
haben* vor der Macht des Philippus, noch ihm in ungeziemender
Weiſe" entgegentreten, ſondern ihr müßt mit Leib (Pl.) und Gut und
usyakongenig. * Gsgansia. * ngooöéouat. * öggoöéo. * äyevroög.
Conſecutivſätze. 157

Schiffen und, um es kurz zu ſagen, mit allem, ohne ein Opfer


zu ſcheuen", zum Kriege gegen ihn aufbrechen. – Als Ageſilaus
hörte, daß die Bundesgenoſſen über die beſtändigen? Feldzüge unge
halten ſeien, weil ſie, ihrer viele, den Lakedämoniern, deren nur
wenige ſeien, untergeben wären", befahl er, um ſie zu widerlegen”,
es ſollten alle Bundesgenoſſen ſich ſetzen, ebenſo" eigens" die Lake
dämonier. Dann ließ er ausrufen”, es ſollten zuerſt die Töpfer”
aufſtehen, dann die Schmiede“, dann die Zimmerleute”, und ſo fort”
jegliches der übrigen Gewerbe". So ſtanden beinahe alle Bundesge
noſſen auf, von den Lakedämoniern aber keiner; denn es war ihnen
verboten, ein Handwerk" auszuüben” oder zu erlernen. Da” ſprach
Ageſilaus lachend: Seht ihr nun, um wie viel mehr Soldaten wir
ausſenden als ihr? – Kyrus ſagte einſt zu ſeinem Oheim: Von dem
Gelde, das ich hatte, iſt nur wenig mehr übrig; ich habe es auf die
Soldaten verwendet”, indem ich nichts anderes that”, als Auszeich
nungen” und Gunſtbezeigungen” verleihen, wenn * ich mit einem
der Soldaten zufrieden war”.
äqetöóg. " ovvsyjg. * äxoovôéo. * éléyyo. " öé. “ iöig.
* kmgütro. * »sgauevg. “ Yaxevg. “ réxtov, orog. “ éqeFñg. " téyrm.
* Béavoog zéyrm. " &gyáLouat. ” ävaloxo. * Gr. § 182 A. * zuco.
* g«giLouat. *öze, Opt. * äyaua.

171.

Wenn du die Götter kennen lernen? willſt, ſagte Sokrates, ſo


wirſt du finden, daß die Gottheit” ſo mächtig* und ſo weiſe” iſt, daß
ſie alles zugleich ſieht und hört, überall zugegen iſt und für alles zu
gleich ſorgt. – Theſeus war ſo weit entfernt, etwas gegen den Willen"
der Bürger zu thun, daß er das Volk zum Herrn des Staates machte 7.
– Sokrates hat nie einem erlaubt", etwas wider das Recht zu thun. –
Achilleus verachtete ſo ſehr die Gefahr, daß er, als ſeine Mutter er
klärte, er werde ſterben, wenn er den Patroklus räche, zur Antwort
gab: Möge ich gleich ſterben, wenn ich nur an dem Beleidiger?
Rache nehme”. – Sokrates ſagte einſt: Als ich die Dichter auf die
écy. * Freigav außavo. * zó Geiov, Gr. § 161 A. 2. * roooö
5
zog. “ zotoürog. * áxor. " xaGiotºut. * ovyyogéo. * Verb. " öixqv
énurlômut.
158 Conſecutivſätze.

Probe ſtellte", fand” ich, daß, ich möchte ſagen, faſt alle Anweſen
den beſſer denn die Dichter über das geſprochen haben würden, was
dieſe ſelber gedichtet hatten. – Sokrates ſagte zu den Richtern: Wenn *
ich euch bereden wollte, euern Eid zu brechen“, ſo würde ich mich
ſelber anklagen, daß " ich nicht an Götter glaube"; doch es fehlt
viel daran, daß dem ſo iſt". – Die perſiſchen Satrapen waren”
gegen die Freunde treulos, gegen die Feinde unmännlich”, ſie behan
delten die Bundesgenoſſen wegwerfend”, die Feinde mit Hochachtung”.
Das Heer des Ageſilaus, das ihnen feindlich war, unterhielten” ſie
acht Monate auf ihre eigenen Koſten”, denjenigen, die ſich für ſie
in Gefahr begaben”, entzogen” ſie den Sold für” die doppelte”
Zeit; um es kurz zu ſagen, alle, welche mit ihnen Krieg führten,
kamen gut weg”, dagegen alle, welche unter ihre Botmäßigkeit kamen”,
wurden mißhandelt”.
" 8.éyyo. * yyvooxo. * si, Opt. “ éntogxéo. “ oög. “vo
ulſo Ösöy. " oürog éyst. 18éyo. " ävarögog. 20 xazaq.govéo.
24
* Geganswo. * ölargépo. * öanávm. xtrövvsöo. * äztootegéo.
* Gr. § 46 A. 2. " #regog roooürog. “ eööauovjoag änégyou.at.
* Gr. § 84 b. 2. " aixtLo.

172.

Die Menſchen ſollen ſo miteinander umgehen", daß ſie die Freunde


nicht zu Feinden, die Feinde aber zu Freunden machen. – Aſtyages
konnte es nicht über ſich gewinnen”, nicht zu gewähren", um was
ihn Kyrus bat (Opt). – Zur Zeit“ unſerer Vorfahren, ſagte Kam
byſes, der Vater des Kyrus, ſoll ein Lehrer den Knaben beigebracht
haben", ſie ſollen die Feinde übervortheilen", die Freunde aber nicht
übervortheilen. Da” konnten ſich manche nicht enthalten", auch von
Freunden Vortheil zu ſuchen 9. – Nach dem zwiſchen" Thraſybul,
dem Tyrannen der Mileſier, und Alyattes, dem Könige der Lyder,
eine Zeit lang - eine Fehde" beſtanden hatte”, kam eine Ausſöhnung
zu Stande” unter der Bedingung, daß” ſie einander Gaſtfreunde
und Bundesgenoſſen ſein ſollten. – Sokrates konnte von ſich ſagen:
öut.éo. * ävréxo, Gr. § 183, 1. * zaglTouat. * Präpoſ.
* ööcéoxco. “ Farrarcio. " öé. * cinéyou.at. " nº sovexzéo. * Gr. § 35
A. 3. “ ölapogá. * yyvoua. " p' .
Conditionalſätze. 159

Jch bin überzeugt, daß ich freiwillig * niemand ein Unrecht gethan
habe. – Den Sokrates ſuchten ſeine Freunde zu überreden, daß er
aus dem Gefängniß entrinnen ſolle; er aber war zu rechtlich, um
ihnen zu folgen.
“ auch nach Gr. § 186.

Conditionalſätze.
173. § 188–190.
Diogenes ſagte einſt, indem er jemand um etwas bat: Wenn
du ſchon einmal einem anderen etwas gegeben haſt, ſo gibguch
mir, wenn nicht, ſo mache mit mir den Anfang. – Derſelbe antwortete
auf die Frage, was die Philoſophen voraus hätten?: Wenn alle Ge
ſetze aufgehoben werden”, werden wir ebenſo, wie vorher, leben. –
Sokrates ſagte: Wie möchte einer mehr dem Staate dienen“, wenn er
allein ihm diente“, oder wenn er dafür ſorgte, daß möglichſt viele
im Stande ſind, ihm zu dienen? – Wie möchte einer vom Staate
mehr geehrt werden, als wenn er den Geſetzen gehorchte? – Welche
Empfindung hätten wir von Süß" und Bitter" und von allen Rei
zen des Gaumens", wenn uns nicht die Zunge als Beurtheilerin?
dieſer Dinge verliehen worden wäre"? – Antigonus war dem Phi
loſophen Zeno zugethan" und er hörte ihn, wenn er nach Athen kam.
– Auf die Frage, wie wir wohl am beſten und gerechteſten leben
möchten, antwortete Thales: Wenn wir ſelber nicht thun, was wir
an andern tadeln. – Sokrates brachte” viele von ihren böſen Be
gierden ab und bewirkte”, daß ſie nach der Tugend ſtrebten. Wie
möchte daher ſo ein Mann die jungen Leute verderben, es müßte denn
nur * der Eifer für die Tugend Verführung" ſein.
xai. *zt.éov yo. * ävatgéo. * to rouztxa ngäzro. * aioônotg.
* Plur. "ögtuug, Pl. " td öud. otóuazog jöéa. "yrouov. "érsoyd
Louat. “ änoöéyouai zuva. zraüo. * touéo. “ Gr. § 189 A. 6.
“ öuapôoga.
174.

Wenn du nicht nach vielem ſtrebſt, wird das wenige dir viel er
ſcheinen. – Als Darius dem Alexander zehntauſend Talente und die
160 Conditionalſätze.

Hälfte von Aſien anbot”, ſagte Parmenio: Ich hätte angenommen,


wenn ich Alexander wäre. Bei Gott, ich auch, ſprach Alexander,
wenn ich Parmenio wäre. – Wenn Ptolemäus eine Tafel gab”, be
diente er ſich der Geräthe“ ſeiner Freunde, indem er Trinkgeſchirre",
Teppiche" und Tiſche holen ließ". Er ſagte nemlich, reich machen ſei
königlicher als reich ſein. – Als Perdikkas den Diogenes zu tödten
drohte, wenn* er nicht zu ihm käme, ſagte dieſer: Das iſt keine
Heldenthat °; denn das könnte auch eine Giftſpinne" thun. –
Wenn einer das Maß" überſchritte”, möchte das Angenehmſte zum
Unangenehmſten" werden. – Ein alter Schriftſteller ſagt: Man ſagt,
daß die Götter von Zeus monarchiſch regiert werden“. Iſt dieſe
Sage” wahr, ſo geht daraus hervor”, daß auch die Götter dieſe
Einrichtung" vorziehen”; haben aber wir bloß auf Vermuthungen”
hin dies angenommen”, ſo iſt es ein Zeichen, daß wir alle der Mo
narchie den Vorzug geben?". – Ein König, ſcheint mir, möchte am
meiſten geehrt ſein, wenn er als der erſte die Geſetze des Staates
beobachtete”.
Gr. § 47 A. 1. * Gr. § 140 A. 4. * östnviCo. “ zo zóv pl
ſoy. * äxtoua. " orgóua. 'ustanéunoua. * Gr. § 173, 2. * = nichts
Großes. " paayytov. “ zó uérgtov. * örte08äÄo. “ dnöig. “ ßa
otswo. “ Möyog. “ öñºdy ort. "xarcoraog. “ agoxgivo. * sixaCo.
* ösroaußcro. “ tgottuáo. * Ygäoua.
175.

Wenn der Tod eine Trennung" von allem wäre, ſo wäre es für
die Schlechten ein Gewinn“, mit dem Geiſte zugleich ihres Leibes und
ihrer Schlechtigkeit los zu ſein”; ſo aber“, da die Seele offenbar" un
ſterblich iſt, möchte es für ſie kein anderes Heil" geben, als möglichſt
gut zu werden. – Du wirſt deinen gegenwärtigen Beſitz" am beſten
erhalten", wenn du nicht alles dem Glücke anvertrauſt”. – Ein Spar
taner antwortete einem, der ihn fragte, wie er wohl ſeinen gegen
wärtigen Beſitz am beſten erhalten möchte: Wenn ” er nicht alles
dem Glücke anvertraue. – Als jemand fragte: Wem ſoll ich meinen
ärakay. * guaiov. * äna arro. * vöv öé, Gr. § 221, 1.
“ qairouat. " oorngia. " rd nagövra äyaGa. * öuxqvarro. " ntorsioo.
" Gr. § 173.
Conditionalſätze. 161

Sohn zum Unterricht übergeben"? ſagte Chryſippus: Mir! Denn


wenn ich glaubte, daß jemand beſſer ſei als ich, würde ich ſelber
bei ihm ſtudiren”. – Karneades war thätig” wie* irgend einer. –
Bion ſagte, die Töchter des Danaus würden in der Unterwelt mehr
geſtraft werden, wenn ſie mit ganzen " und nicht mit durchlöcherten”
Gefäßen" Waſſer ſchöpfen” müßten. – Derſelbe ſagte: Geſetzt
die Dinge bekämen Sprache” und könnten mit uns reden”, würde
dann nicht die Armuth ſagen: Menſch, was wehrſt* du dich gegen
mich? – Jeder Staat und jeder Privatmann meinte, er würde reich
werden, wenn er dem Kyrus einen Gefallen erwieſe”. – Xenophon
ſagt: Früher war einer” bei den Perſern geehrt, wenn er für den
König Gefahren beſtanden oder eine Stadt oder ein Volk unterworfen
oder ſonſt etwas Gutes oder Großes gethan hatte; jetzt dagegen iſt
einer* am meiſten geehrt, wenn er durch Verrath* oder durch Über
tretung* der heiligſten?" Eide dem Könige einen Dienſt erwieſen zu
haben” ſcheint – Kyrus ſagte ſterbend: Wenn die Seele unſterblich
iſt, wie ich glaube, ſo thut aus Achtung” vor meiner Seele, um
was ich euch bitte; wo nicht, ſo thut aus Furcht* vor den Göttern
nichts Unrechtes.
“ ovviottut. “ quoooqéo. ” plötovog. “ Gr. § 190, 2.
15
ö öxngog. “ tg/zóg. " ä77eior. “ öögopogéo. " porn. "öta
Zéyou«. “ uáxouat. * YagiZoua. in den Bedingungsſatz zu ſetzen.
* Verb. “ uéyag. “ ovuqogóv zt totéo. ” aiöéouat.

176.

Demoſthenes trat, wiewohl ihn das Volk oft namentlich auf


forderte”, nie auf, wenn er nicht gerade * vorbereitet war *. – Als in
Griechenland eine Unfruchtbarkeit" herrſchte", verkündeten göttliche?
Orakel: Griechenland wird von den gegenwärtigen Leiden befreit werden,
wenn Aakus für dasſelbe ein Gebet" verrichtet”. – Als in Griechen
land eine Unfruchtbarkeit herrſchte, verkündeten göttliche Orakel,
das Land werde von den gegenwärtigen Leiden befreit werden, wenn
Aakus für dasſelbe ein Gebet verrichte. – Als M. Livius", der die
1. 2 3 4 5
óvouaoti. xaso. zvyyavo. "tagaoxevao. äqogla.
xaréxo (zi). " = von Göttern. * eöyj. " touéoua. ” A3tog.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. - - 11
162 Conditionalſätze.

Burg zu Tarent beſetzt hielt", ſagte, durch” ihn ſei Tarent zum
Falle gekommen", lachten die übrigen; Fabius aber ſagte: Du haſt
recht*; denn wenn du die Stadt nicht verloren hätteſt, hätte ich ſie
nicht wieder genommen". – Als Paulus Amilius in Makedonien
eingefallen war und die Feinde in Schlachtordnung” fand, forderte
ihn Naſika” auf, ſie gleich anzugreifen; er aber ſagte: Ja” wenn * ich
dein Alter” hätte; aber meine vielen Erfahrungen” verbieten” mir,
vom” Marſche weg gleich gegen eine geordnete” Phalanx zu kämpfen.
– Auf die Frage: Wie möchten wir wohl die Thracier beſiegen?
antwortete Pauſanias: Wenn wir den beſten Feldherrn aufſtellten. –
Da Diogenes, während er eben Gemüſe * wuſch”, den Ariſtip
pus vorübergehen?" ſah, verſpottete er ihn und ſagte: Wenn du das
zu eſſen gelernt hätteſt, würdeſt du nicht Tyrannen den Hof machen”.
Dieſer aber entgegnete: Und du, wenn du mit Menſchen umzugehen
wüßteſt, würdeſt nicht Gemüſe waſchen. – Sei es, daß du von
Freunden geliebt oder von irgend einem Staate geehrt werden willſt,
ſo mußt du den Freunden und dem Staate Gutes erweiſen.
“ qgovgéo. * Gr. § 76. b. 2. “ dioxouat. “ ſprichſt Wahres.
15
äva außävo. * ovnzczzo. " Naoxäg. * yé. * Gr. § 190 A.
” jºuxia. 21 7teig«. * xo-vo). * Gr. § 71, 2. “ ayava, ov.
zt).vvo. * tagégyou.at. ” Gegartsüo.

177.

Du wirſt dich am beſten gegen die Freunde betragen", wenn du


ihre Bitten” nicht abwarteſt ", ſondern ihnen unaufgefordert* in ihren
Anliegen" zu Hülfe kommſt". – Du wirſt unüberwindlich" ſein, wenn
du dich in keinen Kampf einläſſeſt", den zu gewinnen” nicht bei dir
ſteht”. – Als unter der Regierung des Kodrus die Peloponneſier
gegen Athen zu Felde ziehen wollten, ſchickten ſie nach Delphi und
fragten den Gott, ob ſie die Stadt einnehmen würden. Dieſer ant
wortete: ſie würden Athen nehmen, wenn ſie den König der Athener
nicht tödteten. Da entſchloß ſich "Kodrus die Feinde zu täuſchen und
zu ſterben, und ſein Leben für die Rettung des Staates *) zu opfern”.
Ygáoua. * öénotg. *ztsguuévo. * «üzattayye zog. * *agóg. “ßon
Géo. " ävixnzog. * dyoriLoua, Gr. § 24. * vxco. “Gr. § 80. b. 4.
“ tgoatgéouat. *) durch das Adj. xotvög. * ärztxaza atrouat.
Conceſſivſätze. 163

– Von Timotheus glaubte man, daß er ein glücklicher Feldherr ſei,


und einige, die ihn beneideten, zeichneten” die Städte, wie ſie,
während er ſchläft, von ſelber* ins Netz” gehen". Da" ſagte
Timotheus: Wenn ich ſolche Städte ſchlafend nehme, was glaubt ihr,
daß ich wachend thun werde? – Durch göttliche Fügung",
ſagte Neoptolemus, hat den Philoktet jenes Leiden betroffen", wenn
anders” auch ich etwas verſtehe”. -

" Loyg«qéo. “ Gr. § 69, 4 oder § 114. “ zügzog, ov. “ ëvövo


ua. " oöv. * Geiog, zu „Leiden“ (täÖ ua, Pl.) zu conſtruiren.
20
" éaßairo. eizteg. “ qgovéo.

Conceſſivſätze.
178. Gr. §. 191–193.
Diogenes ſagte, Keniades, der ihn gekauft hatte, müſſe ihm,
wenn er gleich ein Sklave ſei, gehorchen; denn auch einem Arzt oder
Steuermann müſſe man gehorchen, wenn er ein Sklave ſei. –
Wie derjenige, der Cither ſpielen gelernt hat, ein Citherſpieler? iſt,
wenn er auch nicht ſpielt, und derjenige, der die Heilkunde* erlernt
hat, ein Arzt iſt, wenn er auch die Arzneikunde nicht ausübt“, ſo
iſt einer, der ein Heer zu kommandiren" gelernt hat, ein Feldherr,
wenn ihn auch niemand dazu erwählt. Wer aber nichts verſteht, iſt
weder ein Feldherr noch ein Arzt, und ° wenn er auch von der ganzen
Welt" gewählt wird. – Als Sokrates ſtarb, war er bereits weit* im
Alter ° vorgerückt, ſo daß er, wenn auch nicht” damals, ſo doch
nicht lange nachher hätte ſterben müſſen. – Die Gerechten über
treffen die Ungerechten, wenn ſie auch ſonſt nichts voraushaben",
doch an guten Hoffnungen. – Antigonus antwortete auf die Frage,
warum er den Zeno bewundere: Weil er, wiewohl er viele große”
Geſchenke von mir empfing, niemals ſtolz gemacht wurde”, noch
auch ſich demüthig“ zeigte”. – Plato begab ſich zum jüngeren Dio
nyſius und verlangte von ihm Land und Leute, die nach ſeiner Ver
faſſung leben ſollten (Fut.). Dieſer aber, wiewohl er es verſprochen
1 2 3 4 5
xtGagio. xtGagtozjg. icouat. largêüo. orgaznyéo.
* Gr. § 191 A. 2. * = von allen Menſchen. * töggo. * jºuxia.
* Gr. § 191 A. 4. “ t.sovexzéo. * Gr. § 219. 1. b. * Yavvóo.
“ zanstvóg. * = geſehen wurde.
11*
164 Cauſalſätze.

hatte, gab es nicht. – Auf die Frage, welchen Nutzen" die Lügner"
von der Unwahrheit haben, antwortete Aſop: Daß" man ihnen nicht
glaubt”, ſelbſt wenn" ſie die Wahrheit ſagen. – Sokrates ſagte zu
den Athenern: Wenn ihr mich tödtet, werden diejenigen, die euch läſtern
wollen, ſagen, daß ihr einen Weiſen” getödtet habt. Sie werden
mich nemlich weiſe nennen, obwohl ich es nicht bin. Hättet ihr noch
kurze Zeit zugewartet”, ſo wäre ich ja” von ſelber geſtorben.
* ögeög éortv. " petöoua. * Gr. § 182. " Gr. § 131.
" Gr. § 12 A. 2. * tsgtuéro. * yoöv, Stellung?

Cauſalſätze.
179. Gr. § 194–196.
Als den Pauſanias einſt einer ſeiner Freunde tadelte, daß er
einem Arzte Schlechtes nachſage, ohne einen Verſuch* mit ihm ge
macht zu haben”, ſagte er: Wenn ich einen Verſuch mit ihm gemacht hätte,
würde ich ja nicht mehr leben. – Die alten Athener grämten* ſich
mehr über die gemeinſamen Verirrungen * als die ſpäteren über ihre
eigenen; der Grund" davon war, weil ſie darauf ſahen", daß die
Geſetze? genau und gut ſeien, nicht ſo faſt” die über die privatrechtlichen
Verhältniſſe", alsº die über das Benehmen" im täglichen Leben".
Denn ſie wußten, daß ordentliche Leute durchaus nicht viel geſchrie
bene Geſetze" brauchen, ſondern daß ſie auf Grund” weniger an
erkannter Sätze” leicht über das Beſondere * wie über das Allge
meine* ſich einigen würden". – Philippus ſagte, er wiſſe den De
magogen der Athener Dank dafür, daß ſie ihn durch Schmähungen”
beſſer machen; denn, ſagte er, ich ſuche ſie durch Wort und That der
Lüge" zu überführen. – Tiſſaphernes verleumdete den Kyrus bei
ſeinem Bruder, daß er ihm nachſtelle. – Als Sokrates einſt mit
einem ſeiner Freunde bei den Wechslertiſchen" etwas heftig” ſprach”,
ſagte Plato: Wäre es nicht beſſer geweſen”, es wäre dies unter vier
4.
oi, Gr. § 226. * Freigay außävo. * aioyüvouat. äugznug.
5 6
airtog, a, ov. oxotéo. " Gr. § 161 A. 2. * oöy oözog – oög.
"za öa ovußóata. “zd zaÖ éxcéozny uégar ézttzyös uaza. “7gcuua.
“ Gr. § 69, 3. " oüronug. “ dog – zotróg. “ öuoroéo. “ Verb.
“ zgärtega. “ opoögóg. * öua.syoua. * Gr. § 148, 1.
Cauſalſätze. 165

Augen” abgemacht worden”? Darauf ſprach Sokrates: Und du,


hätteſt du nicht beſſer gethan”, du hätteſt mir das unter vier Augen
geſagt ? – Da man ſich allgemein* wunderte, daß Antigonus, nach
dem er alt geworden, ein mildes Regiment führte”, ſagte er:
Früher brauchte ich eben ” Macht, jetzt Ruhm und Wohlwollen. –
Als jemand mit dem Schwimmen” groß that”, ſagte Ariſtippus: -
Schämſt du dich nicht, mit Künſten” eines Delphins zu prahlen”?
* iöig. * äyo. * xalog zrotéo. * = alle. * zzgäog yoffoGat
zoig tgcºyuaoty. * yag. ” ko vußdo. “ aiyéo. * ägyov. " daLo
v8vouat.

180.
Geſchwiegen zu haben hat noch keiner bereut, geſprochen zu haben
ſchon viele. – Antiſthenes ſagte zu einem ſchlechten Menſchen, der
ihm Übles nachredete: Ich freue mich, daß ich dir feind geworden bin,
denn du fügſt nicht deinen Feinden, ſondern deinen Freunden Übles
zu. – Als Konon in der Seeſchlacht am Hellespont unglücklich ge
weſen war, nicht durch ſeine, ſondern durch die Schuld ſeiner Mit
feldherren?, ſchämte er ſich nach Hauſe zurückzukehren. – Als Dio
genes einen ſchönen Jüngling unanſtändig” reden ſah, ſagte er:
Schämſt du dich nicht, aus einer elfenbeinernen“ Scheide ein bleiernes“
Schwert zu ziehen? – Sokrates glaubte weder in Rückſicht 7 auf
die Gefahr bei ſeiner Vertheidigung" etwas Unwürdiges” thun zu
dürfen, noch bereute er es ſpäter, ſich ſo vertheidigt zu haben, ſondern
er wollte viel lieber nach einer ſolchen Vertheidigung" ſterben als nach
einer ungeziemenden* leben. – Als Pliſtarchus hörte, daß ein Läſter
maul" ihn lobte, ſagte er: Es ſoll mich wundern, wenn ihm nicht jemand
geſagt hat, ich ſei geſtorben. – Amyntas, der König von Makedonien,
wollte, von den anwohnenden Barbaren geſchlagen und ſeiner Herr
ſchaft beraubt, das Land verlaſſen, denn er war zufrieden", ſich ſelbſt
zu retten. Einer von ſeinen Freunden aber ſagte zu ihm: Herr!
Die Tyrannis iſt ein ſchönes Leichenkleid”! Da” ſammelte er eine
kleine Schaar * und gewann” ſeine Herrſchaft wieder. – Die Natur,
Präpoſ. Gr. § 76. b. 2. * ovvogyov. * ängstög. * éaqayrt
vog. * xosóg. “ uo vßötvog. " Gr. § 72, 2. * Verb. * ärssüOsgog.
" quoolöogog. “ dyanco. * Erzdquov. “ kai. * = wenige.
15 % /
avaxzaouau.
166 Cauſalſätze.

ſagt man, hat dem Menſchen zwei Ohren und eine Zunge gegeben,
weil er weniger ſagen als hören ſolle”.
" Gr. § 196 A. 6. " öqslo.
181.

Kyrus bediente ſich in dringenden Angelegenheiten oft der Aſpa


ſia als Rathgeberin?, und er bereute es nie, ihr gefolgt zu haben.
– Die Thaſier ſchickten einſt dem Ageſilaus, da er mit einem Heer
durch ihr Land zog, Mehl*, Gänſe und verſchiedene andere koſtbare
Speiſen und Getränke; er aber nahm nur das Mehl an, das andere
ſchickte er zurück, da* es für ſie unbrauchbar" ſei. – Einer der Freunde
des Sokrates, der im Krieg um ſeine Beſitzungen gekommen war",
ſagte: Ich ſehe mich gezwungen", durch körperliche" Arbeit mir den
Unterhalt" zu verſchaffen; es ſcheint mir jedoch beſſer, dies zu thun
als irgend jemand anzugehen", zumal" ich nichts habe, worauf ich
Geld borgen könnte”. – Die Götter, ſagt Plato, verwerfen",
da ſie ja nicht beſtechlich" ſind und nicht auf die Geſchenke, ſondern
auf die Geſinnung" ſchauen", gar oft koſtbare Opfer und erhören"
der Frommen Gebete". – Kritias und Alkibiades ärgerten ſich, daß
ſie um deſſen willen, was ſie nicht recht machten”, von Sokrates
zurechtgewieſen wurden”. – Auch die Götter, ſagt Euripides, freuen
ſich von den Menſchen geehrt zu werden. – Wenn dir jemand meldet,
daß der und der” dir Ubles nachredet, ſo vertheidige dich nicht da
gegen, ſondern antworte, daß er die übrigen dir anklebenden”
Mängel” nicht kannte, da er ſonſt mehr ſagen würde.
1éztsiyo. * oöußovog. * äqzov, Pl. * Gr. § 196 A. 6.
oööèy Yojotuog. “ beraubt worden war. " Gr. § 131 A. 4. * mit
dem Körper arbeitend. * r& Entröeux. " öéoua. “ Gr. § 196 A. 5.
* Potentialis. * xazaqgopéo. * öogoöóxog. “ pvyj. “ datoßÄro.
" ärroöégoua. * syj. * duagzcéro. "é yyo. * öösiva. “ ºrgóostut.
* xaxóv.
182.

Der Philoſoph Kleanthes ſagte einſt, als er von einem Dichter


geſchmäht wurde: Es wäre ſonderbar, wenn (daß) ich ungehalten ſein
wollte über die Schmähung" eines Dichters, während* Dionyſus
Paoquia oder Paoqmuéo. * öé, Gr. § 221, 2.
Temporalſätze. 167

und Herakles ſich nicht darüber ärgerten, daß ſie von den Dichtern
durchgelaſſen wurden”. – Als Iphikrates einſt auf Leben und Tod
angeklagt ward", ſagte er zu dem Ankläger": Du thuſt unrecht, daß
du, während ein Krieg bevorſteht", die Bürgerſchaft" anhältſt",
über mich und nicht mit mir zu berathen”. – Die Kinder der Gefal
lenen, ſagt Lyſias in ſeiner Leichenrede ", preiſe ich glücklich, daß ſie
zu jung ſind, um einzuſehen, welcher " Väter ſie beraubt worden ſind;
ihre Väter aber bedauere ich, weil ſie zu alt ſind, um ihren Schmerz
vergeſſen zu können. – Lykurgus wies diejenigen, welche ohne
Zweck” nach Sparta kamen, aus”, nicht als ob * er befürchtet
hätte, ſie möchten ſeine Staatsverfaſſung nachahmen, ſondern vielmehr
damit ſie nicht den Spartanern etwas Schlechtes beibrächten". –
Philippus ſagte einſt zu ſeinem Sohne, da er ihn bei einem Trinkgelage
mit großer Kunſtfertigkeit" die Laute ſpielen" ſah: Schämſt
du dich nicht, ſo gut die Laute zu ſpielen? Er meinte offenbar ", daß
es für einen König hinreiche, Lautenſpieler" zu hören.
* qºvagéo. * Gr. § 55 A. “ ovxogárrms. “ regiornu. " töts.
* nsióo. * Bovevoua. " öyog éttzäquog. “ = wie beſchaffen.
" En' oder zomoup. " äneatro. “ Gr. § 203, 4. A. “ ööäoxo.
“ zsyrxóg. " pc/?o. * Gr. § 167 A.

Temporalſätze.
183. Gr. § 197–199.
Iphikrates erlangte damals zuerſt Ruhm, als er, wiewohl ver
wundet, einen Feind mitſammt den Waffen ergriff? und auf ſein
Schiff brachte”. – Manche werfen* den Athenern vor, daß ſie, nach
dem ſie die Herrſchaft über das Meer erlangt hatten, über die Griechen
viel Unheil" gebracht haben". – Die angenehmſten Speiſen und Ge
tränke erſcheinen unangenehm", wenn ſie einer zu ſich nimmt", bevor
er ein Verlangen darnach hat”. – Themiſtokles zeichnete ſich ſo ſehr
vor ſeinen Mitbürgern aus, daß der Staat, ſo oft er einen tüchtigen"
Mann brauchte, ſeine Blicke auf ihn richtete". – Iſokrates ſagte zu
den Athenern: Es iſt ebenſowenig” möglich, daß wir einen dauernden
égo, Gr. § 139 A. 1. * ovvagna o. * ustaqégo. " katnyogéo.
* xaxá. “ airtog Yiyrou« (x«Gioraua). " änörg. " tgooqégouat.
" éntôvuéo. " onovöaiog. “ äztoßÄno. “ oürs – oürs.
168 Temporalſätze.

Frieden genießen", wenn wir nicht gemeinſam die Barbaren bekriegen,


als” daß die Griechen einträchtig werden", bevor wir gegen dieſelben
Feinde unſere Kriegsunternehmungen ” richten". – Wenn du einen
deiner Freunde bewegen" wollteſt, daß er, ſo oft" du verreiſeſt º,
ſich um deine Sachen annehme”, was würdeſt du wohl thun? Offen
bar” würde ich zuerſt mich anheiſchig machen”, um ſeine Sachen mich
anzunehmen, ſo oft er verreiſt. – Die Griechen, welche zur Zeit”
des trojaniſchen Krieges* lebten”, nahmen” ſich, als nur ein ein
ziges Weib geraubt worden war, ſo ſehr um die Beleidigten an, daß
ſie nicht eher zu kämpfen aufhörten, als bis ſie die Stadt deſſen, der
zu freveln” gewagt hatte, zerſtört hatten”. -

13 , 14 t / 15 16 17
0.700. 0uovo800. xivôvvog. notéouat. zzgotgéroua,
touéo. * Gr. § 198, 2. b. " ärroömuéo. * Entue.soua. * Gr.
§ 167 A. * éygstgéo. * Gr. § 81. c. 2. * z& Tooxc. * yiyvo
u0et. ovvogyou.at. " 8Fauagravo. ävcozarov totéo.

184.

Die Spartaner hatten kaum von dem Kriege in Attika gehört,


als? ſie auch ſchon alles andere liegen ließen* und kamen, den
Athenern zu helfen“. – Die Stadt der Athener ragte ſo ſehr vor den
übrigen Staaten Griechenlands hervor, zu der Zeit, wo ſie unver
ſehrt war, daß ſie noch nach ihrer Zerſtörung" mehr Schiffe zu dem
Kriege gegen die Perſer ſtellte als alle” anderen zuſammenge
nommen. – Wenn man gegen Menſchen zu kämpfen hat, welche
ſich aus vielen Gegenden verſammeln, ſo darf man nicht warten, bis
ſie ſich geſammelt haben, ſondern man muß ſie angreifen, ſo lange
ſie noch zerſtreut ſind”. – Pittakus ſagte, es ſei die Sache verſtän
diger Leute, bevor das Mißliche" eintrete", vorzuſorgen”, daß es
nicht eintrete. – So oft Homer ſchöne Leute bezeichnen” will, ver
gleicht er ſie mit Bäumen. – So oft Ageſilaus wollte, daß von den
Soldaten irgend eine Arbeit ſchnell geſchehe, legte“ er ſelber zuerſt
Hand an. – Kaum? hatten die Thebaner ihre Feinde überwältigt,
ſo beläſtigten ſie die Städte im Peloponnes, unterwarfen Theſſalien,
ztvvGavouat. * Gr. 197 A. 4. * äue éco. * äuüvo. * äxégatog.
6 7

ärcéoz«zog yiyvouat. ovußcº ouat. * ovuztag. "ötaotelgo. "övo


12
Xegg. “ yiyvouat. zzgovoéo. * 8.éyxo. “ épáztrouat. “ évox.éo.
Temporalſätze. 169

beraubten die Athener eines Theiles ihres Landes, verheerten Euböa


und ſchickten Kriegsſchiffe nach Byzanz, um über Land und Meer zu
herrſchen. – Demetrius aus Phaleron regierte” zu Athen mit dem
größten Ruhm", bis ihn die den Athenern eigenthümliche” Mißgunſt”
vertrieb”. – Die Perſer hatten ein Geſetz, daß, ſo oft ein König
ſtürbe, fünf Tage lang Geſetzloſigkeit” herrſchen” ſollte, damit man
einſähe, wie viel König und Geſetz werth ſind.
“ roursöoua. " ënuparg. * ovrjGng. " qGóvog. " Fo3éo.
* ävouia. * siui.
185.
Wenn eine Hungersnoth" in Ausſicht ſteht”, ſind die Ameiſen
außerordentlich * thätig*, um Waizen zu ſammeln". – Die Perſer
gingen " früher oft auf die Jagd; nachdem aber Artaxerres und ſeine
Leute ſich dem Trunke" ergaben”, gingen ſie nicht nur ſelber nicht
mehr auf die Jagd, ſondern ſie ließen” auch andere nicht gehen;
ja" wenn einer, der die Strapazen liebte”, häufig jagte, ſo konnte
man ſehen", daß ſie ihn anfeindeten *. – Solange Kritias und Alki
biades mit Sokrates umgingen, waren ſie tugendhaft"; ſobald ſie aber
den damaligen Staatsmännern" überlegen" zu ſein glaubten, gingen”
ſie nicht mehr zu Sokrates, ſondern beſchäftigten ſich mit Politik”.
– Euagoras hörte nicht eher auf zu kämpfen, allein gegen viele und
mit wenigen gegen alle Feinde, bis er ſich an ſeinen Feinden gerächt
und ſeinen Freunden geholfen, ſeinem Geſchlechte die angeſtammten”
Ehren wieder verſchafft” und ſich zum Tyrannen von Salamis gemacht
hatte. – Den Ageſilaus traf” einſt jemand, wie er mit ſeinem
Sohne, der noch klein?” war, ſpielte”. Als dieſer lachte, ſagte er:
Für jetzt ſchweige, wenn du aber einmal ſelber Vater geworden ſein
wirſt, dann magſt du es erzählen”. – Sobald” die Athener der
Herrſchaft beraubt wurden, ging” für die Griechen das Unglück an.
uuóg. * eiui und uélo. * östrog. * quotovog. * Önoavgio.
* éZstut. " Gr. § 66, 1. * = dem Weine. * ttooy yiyvoua. " éHayo.
“ á la xai. “ qt özrovogyiyvouat. * öff ög eiut. “ qGoréo. * oo
q.govéo. “ztottetouat. " geiztor. “ tgooégyou.at. " zä zig tö
sog ngotto. " targtog. * xouiLo, Genus? * xaxa außavo. * vi
zttog. “ taiLo. * éFayogsvo, Fut. * Gr. § 197 A. 4. " ägy
yiyvezai zuvog.
170 Comparativſätze.

186.

So oft Perikles das Feldherr namt auszuüben" hatte”, ſagte


er zu ſich ſelbſt: Gib acht”, Perikles; denn du haſt ? über Freie zu
herrſchen, über Griechen und Athener. – Demoſthenes fängt irgend
eine Rede in folgender Weiſe an: Wenn zur Aufgabe gemacht
wäre“, über irgend einen neuen Gegenſtand" zu reden, ſo würde ich
gewartet haben", bis die meiſten von den gewöhnlichen Rednern 7
ihre Anſicht dargelegt hätten", und würde dann, wenn mir etwas
von dem, was von ihnen vorgebracht worden”, gefiele, mich ruhig hal
ten”, wo nicht, erſt dann ſelber zu ſagen verſuchen, was ich denke;
da wir aber über etwas, worüber dieſe ſchon früher geſprochen
haben, auch jetzt wieder in Berathung treten", ſo glaube ich wohl
billiger Weiſe" Nachſicht” zu finden", auch wenn ich zuerſt mich
erhebe". – Die Pythia gab dem Kröſus einſt folgendes Orakel:
Wenn einmal ein Maulthier” König der Meder wird, dann fliehe
und ſchäme dich nicht, feige" zu ſein. – Ich habe mich nie davon”
überzeugen können, daß die Seele, ſolange ſie in dem ſterblichen
Leibe iſt, lebe, ſobald ſie aber von dieſem getrennt wird”, todt ſei.
– Konon und Euagoras waren kaum mit einander in Berührung ge
kommen”, als ſie ſich auch ſchon höher ſchätzten als diejenigen,
welche früher ihre Freunde?“ waren.
orgarnyéo. * ué o. * ngooéyo. “ztgotiômut. * ngäYua. * énéxo.
' bloß oi eioGózsg. * Gr. § 110, 1 und § 198, 3. * syo. " jov
14
Xiav dyo.
y “ oxottéo. “ exózog. “ ovyyvoum.
u ävo. “ drioza
uat. " julovog. " xaxög. * Gr. § 25 A. 3. ” dra aztoo. ” nm
odo. olx8iog.

Comparativſätze.
187. Gr. §. 200–204.
Die Athener pflegten nicht ſowohl die Urheber der Fehler als
diejenigen, welche ſie tadelten, zu haſſen. – Verhalte dich” gegen die
Fehlenden ſo, wie du wünſchen möchteſt, daß andere gegen dich ſich
verhalten, wenn du fehlſt. – Verachte diejenigen, welche nach Reich
thum ſtreben * und * das Vorhandene" nicht zu gebrauchen wiſſen;
1 5
xarnyogéo. * yo. * onovöcéLo, Gr. § 84 c. 4. * öé. “ z&
üztägxorz«.
Comparativſätze. 171

denn dieſen geht ° es ungefähr ſo, wie wenn einer ſich ein ſchönes
Pferd anſchaffte", ohne gehörig" reiten" zu können. – Die Thracier,
welche mit Eumolpus, dem Sohne des Poſeidon, nach Griechenland
kamen, wurden, als ſie die Stadt der Athener angriffen, ſo aufgerie
ben", wie wenn ſie nicht mit einer Stadt, ſondern mit der ganzen
Welt" Krieg geführt hätten. – Niemand weiß, ob nicht” vielleicht"
der Tod * für den Menſchen das größte Gut iſt, und doch* fürchten
ſie ihn, als ob" ſie genau wüßten, daß er das größte Übel iſt. –
Als die Griechen erfuhren, daß die Barbaren nach dem Feſtlande ab
gefahren", ärgerten ſie ſich, als ob ſie ihnen entronnen wären. –
Sokrates ſagte in ſeiner Vertheidigung": Mir kommt " es vor, als
ob mein Ankläger ſich in ſeiner Klageſchrift” ſelber widerſpräche”,
gerade wie wenn er ſagte: Sokrates thut unrecht, weil er nicht an
(Acc.) Götter glaubt?", ſondern an Götter glaubt.

“ tagaztjotov ncéoyo. " zaouat. * »axóg. " intºreto. "öta


qGeigo. “ = allen Menſchen. * Gr. § 127 A. 1. * zvyydro.
* Gr. § 161 A. 2. * Gr. § 202. “ olyou.at. " Verb. " paivo
uat. "7gapr. * = das Entgegengeſetzte (évariog) von ſich ſage.
“ vouiLo. *

188.

Als den Kröſus alle Könige ringsherum zum Anführer im


Kriege gegen Kyrus wählten, da nahm er den Oberbefehl an, als
ob er dadurch recht groß werden könnte, ohne zu wiſſen”, daß er
nicht im Stande ſei, es mit Kyrus aufzunehmen". – Die Väter
halten ihre Söhne, wenn ſie auch tugendhaft ſind, doch von dem Um
gange mit ſchlechten Menſchen ab, von der Anſicht ausgehend“, daß der
Umgang mit Guten Übung der Tugend, der Umgang mit Schlechten das
Grab" der Tugend ſei. – Demoſthenes ſagte einſt zu den Athenern: Ihr
müßt die Sache ſo anſehen“, als ob es ſich um das Außerſte" han
delte", und müßt diejenigen, die ſich dem Philippus verkauft haben”,
haſſen. – Sei überzeugt, daß die Bildung im Stande iſt, unſerer
3 4
ngootázyg. dyroéo. ávruttosuéo. nur og mit Part.
xazákvotg. * yyvooxo, Gr. § 203, 1. " zä éoyara. * ö dyov otur,
tingdoxo.
172 Relativſätze.

Natur zu nützen. – Es iſt ebenſo ſchimpflich, keinen Freund zu


haben, wie " die Kameraden häufig" zu wechſeln”.
" Gr. § 204. “ Man überſetze: viele Kameraden (ézaigog).
“ usra aztoo.
Relativſätze.
189. Gr. § 205–217.
Philippus beſaß eine ſo große Macht, wie keiner von denen, welche
Europa bewohnten. – Wie der Charakter eines Menſchen iſt, ſo iſt
auch ſeine Rede. – Als Alkibiades verbannt worden war”, hatte
er nicht dieſelbe Anſicht, wie diejenigen, welche vor ihm dieſes Schick
ſal” gehabt hatten“, ſondern er glaubte mit Gewalt die Rückkehr
verſuchen zu müſſen und nahm ſich daher vor", gegen ſein Vater
land Krieg zu führen – Durch die Güter, die wir in unſerem
Innern" haben, verſchaffen wir uns auch die übrigen Vortheile”,
deren wir etwa? bedürfen. – Kröſus ließ ſich durch die Geſchenke,
welche ihm die Könige ringsherum gaben, und durch Menſchen, welche
ihm ſchmeichelten, dazu beſtimmen", das Kommando" über die
jenigen zu übernehmen, welche gegen Kyrus zu Felde zogen. – In
allen Stücken” gehorchen die Menſchen am liebſten denjenigen, von
denen ſie glauben, daß ſie die beſten ſeien. – Alle, ſowohl die Be
gabteren * als diejenigen, welche ſchwächere * Fähigkeiten haben,
müſſen das lernen und üben, worin " ſie hervorragend" werden wollen.
– Kinder 7 muß man mit den Würfeln, Männer" mit den Eiden
betrügen. Dieſe Außerung ſchreiben" einige dem Lyſander zu, andere
dem Philippus von Makedonien. Von welchem ſie aber auch ſein mag,
ſie iſt nach meiner Anſicht nicht richtig”. – Agamemnon beſaß nicht
etwa eine oder zwei Tugenden, ſondern alle, die man nur angeben?"
könnte, und zwar?“ nicht in mittelmäßigem Grade”, ſondern im
höchſten Maße”.
qügig * geüyo. * ovuqogá. “zgéouat. * Verb. " tgoagéoua.
" pvy. * oqéata. " zvyydro. " 7teiôoo. “ orgazmyia. * zzgäyua.
8 9

“ eöqvjg. “ ſchwächer (äuß üg) an Fähigkeiten (pöolg, Sing) ſind.


* = wenn ſie in etwas, alſo? * Fooyog. " Gr. § 2, 1. * ſagen,
ſie ſei von. "ögGög syo. " syo. * Gr. § 111 A. 3. * uerglog.
* örtsoßakóvrog.
Relativſätze. 173

190.

Ich glaube, daß es viele Menſchen gibt, welche freiwillig" weder


an den Göttern freveln”, noch an den Menſchen ſich verſündigen”,
noch lügen würden; aber ſie ſterben oft ab, bevor ſie zeigen konnten“,
welchen Charakters" ſie waren. – Die Götter, ſagt Xenophon, wiſſen
alles, das Vergangene" und das Gegenwärtige", und was aus jeg
lichem erfolgen wird", und ſie zeigen” denjenigen Menſchen,
welchen" ſie gnädig ſind, an, was ſie thun und was ſie nicht thun ſollen.
– Niemand iſt ſo leichtſinnig, daß" er lieber die Herrſchaft von den Ahnen
überkommen” als ſie ſelber auf rühmliche Weiſe erwerben und ſeinen
Kindern hinterlaſſen möchte. – Die ſogenannten Sichelwagen” hatten
Sicheln * an den Achſen", um zu durchſchneiden", was ſie trafen".
– Wer möchte weniger etwas fürchten oder mehr Zuverſicht haben”,
als wer ſich keines Unrechtes” bewußt iſt?!? – Wer möchte an
einem Menſchen Freude haben, von dem er weiß”, daß er mehr Ge
fallen findet” an einem leckeren Mahle” und am Weine als an
guten Freunden ? – Das Horn der Amalthea hatte eine ſolche Kraft*,
daß es Speiſe und Trank, was einer nur wünſchte, im Überfluß”
darbot. – Wie die Vorſtände” ſind, ſo ſind in der Regel” auch die
Untergebenen”.
auch nach Gr. § 186. * doeßéo. * äötxéo. * öfflog yiyvouat.
7
* = wie beſchaffen. * Yiyvoua. siui. * dztoßalvo. * tgoomualvo.
* = wenn ſie, alſo? " öortg. “ öéxouat. " ägua ögenaymqögov.
* ögénavov. * Gr. § 71, 1. b. * áFoy, ovog. "ötaxónro. * év
7vyydro. " Gaggéo. ” taxóv. “ Gr. § 213 A. 1. * Yaigo.
* ópor. * övvaug. * äpôovog. “ tgoorczng. " Gr. § 80. c. 2.
* = die unter (Gr. § 84. b.) ihnen Stehenden (yiyvoua).

191.

Wer möchte den Charakter des Euagoras treffend darſtellen”,


da* er nicht bloß ſeine Stadt gehoben“, ſondern auch die ganze Inſel
zur Humanität" und Sittigung" geführt hat". Denn bevor er die
Herrſchaft erhielt, waren die Bewohner derſelben ſo abſcheulich", daß
qvotg. * équxvéouat. * Relativ, Gr. § 215. * = werthvoller
gemacht. “ tgaózng. “ uerguötig. " ºrgodyo. * Yaetög égo. -
174 Relativſätze.

ſie ſogar von den Herrſchern diejenigen für die beſten hielten, welche
gegen die Griechen am grauſamſten ” waren, ſpäter aber wetteiferten"
ſie, wer von ihnen am meiſten griechenfreundlich" ſcheinen würde”.
– Wer Gott ehrt, als ob dieſer es bedürfte, der hält ſich, ohne daß
er es weiß", für beſſer als Gott. – Cato that als Knabe alles, was
ihm ſein Hofmeiſter auftrug, aber er wollte * immer den Grund
und eine Erklärung" des Befehles” haben. – Kyrus herrſchte
über viele Völker, von denen man nicht einmal die Namen anzugeben
vermöchte. – Die Heerden gehen hin", wohin" ſie nur immer die
Hirten führen”. – Von den Chiern ſagt Iſokrates, daß, welcher
von den zwei Parteien” ſich dieſelben anſchließen?" mochten, dieſe ſtets
die Oberhand zur See hatten”.
" ouög. " äut aouat. “ qué.my. * Gr. § 216. * avôävo.
14
dºnauréo. * 6yog. “ztgóorayu«. " togetouat. * * eöGüvo.
” bloß örtózsgot. “ tgootiôeuau. * *gsitrov eiui.

192.

Sokrates nützte denjenigen, welche nach dem Guten" ſtrebten”,


indem er ſie eifrig * machte in dem, wornach ſie ſtrebten. – Es gibt
Leute, welche ſich viel einbilden“, wenn ſie einen ſeltſamen" und ſon
derbaren" Gegenſtand" gefunden haben und darüber erträglich" zu
ſprechen vermögen, z. B.* daß Gerechtigkeit, Weisheit und Tapferkeit
ein und dasſelbe ſei. Wo iſt einer, der nicht wüßte, daß Protagoras
und die Sophiſten, welche zu jener Zeit lebten", ſolche und noch
ſchwierigere Schriften hinterlaſſen haben? – Silenus ſagte zu Midas,
Europa, Aſien und Afrika ſeien Inſeln, um die der Ocean rings
herumfließe”. – Lyſias ſagt in einer Rede: Alle anderen Athener
haben einen genügenden” Vorwand”, die Schuld von dem, was
unter der Regierung* der Dreißig geſchehen iſt, auf die Dreißig zu
ſchieben”; aber wenn Eratoſthenes, der ſelber einer von den Dreißig
war, die Schuld auf dieſe ſchiebt, wie iſt es möglich, das anzu
nehmen"? Ja”, wenn in der Stadt irgend eine ſtärkere Gewalt"
«a.dg. * ögéyoua. * Ertuejg. “ uéya qgovéco. * ázoºrog. * zza
gäöoFog. " örtóGsog. * ävexróg. * Gr. § 205 A. 2. " Yiyvouat.
“ Gr. § 173 A. 2. “ ixavóg. * ºrgóqaotg. * Präpoſ. “ avaqégo.
“ droöéxoua. "7äg. * ägy.
Relativſätze. 175

geweſen wäre als die ihrige, von der es ihnen befohlen worden wäre",
wider das Recht Menſchen zu tödten, dann würden wir ihnen allen
falls ” Nachſicht ſchenken?"; aber” wenn es den Dreißig erlaubt ſein
ſoll (Fut.), zu ſagen, daß ſie eben die Befehle” der Dreißig voll
zogen *, wen werden wir dann beſtrafen?”?
" Gr. § 217,4 " ioog. * ovyyvouyvégo. * vöv öé. * Verb.
24
totéo. * öxy» außavo tragd zuvog.

193.

Es gibt nichts, worüber nicht ein" redneriſch gebildeter ?


Mann überzeugender” ſprechen möchte als ein anderer. – Zu Athen
wurde jeder beſtraft, der ohne Noth* ein Schwert trug" oder
Waffen in die Volksverſammlung brachte. – Wer iſt ſo kräftig, daß"
er mit Hunger und Froſt" kämpfend ins Feld ziehen könnte? –
Kyrus vertheilte" immer alles, was aufgeſetzt wurde”, ausgenommen"
was er und ſeine Tiſchgenoſſen" aßen, unter diejenigen ſeiner Freunde,
denen er ſeine freundſchaftliche Geſinnung” bezeigen” wollte.
Wenn Aſtyages, während er krank war, etwas bedurfte, ſprang*
Kyrus am allerunverdroſſenſten" auf, um zu thun”, womit er ihm
einen Gefallen zu erweiſen" glaubte. – Einige alte Geſchichtſchreiber
melden", den zwölf Heerführern, welche einige Zeit über Ägypten
herrſchten, ſei folgender Orakelſpruch zugekommen”: Wer von den
Zwölfen zuerſt aus einer ehernen Opferſchale” dem Gotte in Mem
phis opfert", wird allein” über ganz Agypten herrſchen. – Auf
dem Grabmal des Oſiris ſoll unter anderem Folgendes” geſtanden
ſein*: Es gibt keine Gegend der Welt”, in die ich nicht gekommen
wäre, allen Wohlthaten erweiſend.
3 5
Gr. § 2, 1. * Önzogtxóg. ztuÖavoög. * unöè öéov. otôngo
9 10
pogéo. * Relat. " Öiyog, ovg. * öuaölöout. 7tagaziÖ mut. ztjv.
" ovvöenvog. * quoq gooüvm. * Eröeixvvuat. “ ävatmöcéo. “ áoxvog.
* örtngeréo. " gagiLoua, Tempus? “ uvôooyéo. "7tyvouat. “ quán.
" Wie lautet der Satz in indirecter Rede? Gr. § 173, 2. * = für ſich,
Gr. § 114 * ſowohl anderes als auch Folgendes. “ Entygapo.
* i oixovuéry.
176 Participialſätze.

Participialſätze.
194. Gr. § 224–230.
Es iſt ſchwer, nicht auf einen unbilligen" Richter? zu ſtoßen,
auch wenn man etwas tadellos” gethan hat. – Man kann ſehen,
daß viele für nichts anderes ihr Leben einſetzen würden“, während *
ſie für die Erlangung" herrlichen Ruhmes gerne ſterben. – Als die
Söhne des Herakles vor der Feindſchaft des Euryſtheus flohen,
kamen ſie nach Athen, indem ſie die anderen Städte unbeachtet
ließen 7 als wohl nicht fähig", ihrem Unglücke abzuhelfen", während
ſie die Stadt der Athener allein für ſtark genug" hielten, für das,
was ihr Vater allen Menſchen Gutes erwieſen hatte, Dank zu erſtatten.
– Es iſt ſchimpflich, wenn (daß) einer, der im Staate ein Feldherr
werden" will, falls er Gelegenheit hat” dieſe Kunſt zu erlernen,
es verſäumt, und mit weit mehr Recht möchte ſo einer vom Staate
beſtraft werden, als wenn einer Bildſäulen in Arbeit nähme”,
ohne gelernt zu haben, Bildſäulen zu verfertigen*. – Als Clo
dius den Cicero vertrieben hatte, verbrannte er ſein Haus und bot”
ſeine übrige Habe zum Verkaufe aus, ohne daß jedoch jemand
etwas” kaufte. – Glaubſt du nicht, daß jeder, der nur will, freie
Hand" haben werde zu rauben, wenn man die Wachen” aufhebt”?
– Bedenke, daß es zwar bei den Schlechten angeht”, das nächſte
beſte zu thun, daß es aber den Guten nicht möglich iſt, die Tugend
zu vernachläſſigen, ohne daß” ſie viele Tadler” finden”. – Wer
Vorſchläge machen * will, gegen wen man Krieg führen ſoll, der
muß die Macht des Staates ſowie der Gegner kennen, um, wenn die
Macht des Staates größer” iſt als die der Gegner, zur Übernahme”
des Krieges zu rathen, wenn aber geringer ”, zur Vorſicht” zu
mahnen”.
1 4
dyvoöuov, orog. *grig. ävauagrizog. ävrtxaza arrouat,
Gr. § 224, 5. * Gr. § 221, 2. * Verb. " örtsgogcéo. * öövauau. 3.

* BonGéo. ” ixavóg. “ orgaznyéo. * Esottv. * égyoaßéo. * CLP


ögtavronouéo. * noso, Tempus? * Gr. § 123. ” Fovoia. “ pv
Maxi. * äpagéo. ” vöéyerat. “ , Gr. § 220, 2. * viele, welche
ſie tadeln. * yo. * ßovevoua, Gr. § 229 A. 1. * xgelttov –
jrroy. * ëntgegéo. * süaßéoua. * telóo.
Participialſätze. 177

195.

Ein Redner fragte den Iphikrates in der Volksverſammlung:


Wer biſt du denn, daß du ſo ſtolz biſt? Ein Reiter, Bogenſchütze,
Peltaſte oder Fußſoldat ?? Keines* von dieſen, antwortete Iphikrates,
ſondern einer, der es verſteht, allen dieſen zu befehlen. – Als Dio
genes gefragt ward, was er denn thue, daß man ihn Hund nenne,
ſagte er: Ich ſchmeichle* denen, die mir geben, belle* diejenigen an,
die mir nicht geben, und beiße die Schlechten. – Der Philoſoph
Xenokrates beſaß ſolches Vertrauen", daß die Athener, während es
ſonſt nicht erlaubt war, unbeeidigt? Zeugniß abzulegen", ihm allein
dies geſtatteten”. – Wie wohl Sokrates leicht von den Richtern
losgeſprochen worden wäre", wenn er ihnen auch nur" ein wenig
gute Worte gegeben hätte”, ſo wollte er doch lieber die Geſetze
beobachten" und ſterben, als ſie übertreten* und leben. – Ariſto
demus, mit dem Beinamen der Kleine”, opferte weder den Göttern,
noch bediente er ſich der Wahrſagerkunſt", ſondern er verlachte ſogar
diejenigen, welche dies thaten. – Als Antiſthenes von jemand gefragt
wurde, was er thun müſſe, um rechtſchaffen zu werden, ſagte er:
Du wirſt es werden, wenn du von ſolchen, die es verſtehen, lernſt,
daß die Fehler", die du haſt, zu meiden ſind”. – Prorenus er
ſchien 19 mit?" ungefähr?“ tauſend fünfhundert Schwerbewaffneten und
fünfhundert Leichtbewaffneten” in Sardes, um den Kyrus zu begleiten”.
Gr. § 224 A. 7. * reLóg. * im Griechiſchen: keiner. “ galvo
(zuvá). * öaxzéo (zuvo). " äFuózttorög eiut. " droöuozog. * uagzvgéo.
" ovyyogéo. " äqinut, Gr. § 224, 5. “ Gr. § 219, 2 A. b. " öéouat.
* uuéro. “ tagavouéo. “ = derjenige, welcher der Kleine heißt.
Durch dieſen appoſitionellen Beiſatz wird er beſtimmt von anderen
Männern dieſes Namens unterſchieden, daher kann hier der Artikel
nicht fehlen. Gr. § 230. “ uavrtxr. " kaxóv, Gr. § 161 A. 2.
" qetyo, Adj. verb. " tägelut. " Part. * Präpoſ. "7vuvrg, frog.
* ovvoxxoovGéoo.

196.
Die Menſchen, ſagt Sokrates, kaufen ſich Sklaven, um Mit
arbeiter zu haben, und erwerben ſich Freunde, weil ſie Gehilfen?
“ ovvegyóg. *ßon0óg.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 12
178 Participialſätze.

brauchen, die Brüder aber vernachläſſigen ſie oft, als ob” zwar aus
Mitbürgern Freunde würden, aus Brüdern aber nicht. – Väter und
Söhne, ſagte Diogenes, ſollen nicht auf die Bitten* von einander
warten, ſondern zuvor" geben. – Demoſthenes ſagte einſt zu den
Athenern: Philippus findet und hört, daß euere Vorfahren, wie
wohl es ihnen möglich geweſen wäre, die übrigen Griechen zu beherr
ſchen, unter der Bedingung daß" ſie ſelber dem Perſerkönige gehorch
ten, dieſen Vorſchlag" nicht annahmen", ſondern es ſogar vorzogen,
ihr Land zu verlaſſen und alles Mögliche ° zu erdulden, während"
die Vorfahren der Argiver und Thebaner theils mit dem Barbaren zu
Felde zogen, theils ſich ihm nicht widerſetzten". Er weiß alſo, daß
dieſe beiden ihren Privatvortheil" ſuchen", nicht aber darauf ſehen
werden", was den Griechen gemeinſchaftlich nützen mag". Er hoffte
demnach, wenn er an jene ſich anſchlöſſe", ſie zu Gehilfen ſeiner
Habſucht zu haben, und wählte deßhalb dieſe ſtatt euer zu ſeinen
Freunden. – Ich begreife nicht", wie die Athener ſich überreden
ließen, Sokrates ſei nicht ehrerbietig" gegen die Götter, er, der
nie etwas Unehrerbietiges” ſagte oder that. – Nach dem Tode des
letzten Königs, ſagt Iſokrates, nahmen” die Athener nicht die nächſten
beſten zu ihren Rathgebern und Staatslenkern?", ſondern diejenigen,
welche das unbeſcholtenſte Leben” geführt hatten, die Beſten und
Vernünftigſten.
* Gr. § 202. * öénotg. * qGävo. * Gr. § 185 c. * 26yog.
"dréxoua. * öortooür. " Gr. § 221, 2. “ évartuöoua. * zó iöig
Avotre oöv. * cyancéo. “ oxoztéo. “ Gr. § 214 A. 1. " ºrgoor
Osuat. " GavucCo. * ooq.govéo. " doeßig. " rouéoua. " ngo
orczng. ” kalog Buóo.
197.

Der Perſerkönig fürchtete den Euagoras ſeit langem! ſo ſehr,


daß er, während * er Wohlthaten von ihm empfing*, gegen ihn Krieg
zu führen unternahm *. – Als Philippus auszog, um mit den
Griechen zu kämpfen, kam Diogenes in ſein Lager; Philippus kannte
ihn nicht und fragte daher, ob er ein Spion" ſei. Ja", ſagte er,
Ex to oö. * temporal, daher kann vor das Particip usraFº tre
ten, Gr. § 224 A. 3. * eö zzcoyo. * éatzeugéo. * xazdoxonog. * Gr.
§ 129.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 179
ein Beobachter" deiner Unbeſonnenheit, in Folge deren du hingehſt",
um in einer Stunde Herrſchaft und Leben aufs Spiel zu ſetzen". –
Wer in Wirklichkeit" für das Recht eintreten" will, ſagte Sokra
tes, der muß, ſelbſt wenn er nur kurze Zeit unverſehrt bleiben"
will”, ſich in das Privatleben zurückziehen", nicht aber * im
öffentlichen Leben ſich bewegen". – Man ſagt, unter der
Regierung des Erechtheus ſei Eumolpus, der Sohn des Poſeidon,
nach Attika gekommen und habe auf dieſes Land Anſpruch gemacht".
Da” ging Erechtheus nach Delphi und fragte den Gott, was er thun
müſſe, um ” über die Feinde zu ſiegen. Dieſer antwortete, er werde
ſie beſiegen, wenn er ſeine Tochter opfere. – Die Könige waren es,
ſagt Iſokrates, welche ” das Volk der Athener in Tugend, Gerechtig
keit und hoher?" Mäßigung” unterwieſen” und den Beweis geliefert
haben”, daß jede Regierung die Seele des Staates iſt. Denn dieſe
iſt es, welche ” alles erwägt*, das Gute bewahrt, die Unfälle
vermeidet” und die Quelle” von allen Gütern iſt, welche dem
Staate zu Theil werden”. – Nach dem Oſiris in Athiopien den
Leuten den Ackerbau gelehrt und anſehnliche” Städte gegründet hatte,
ließ er dort Leute zurück, welche für das Land ſorgen und die
Abgaben” eintreiben" ſollten.
" ägyou.at. * xtrövvevo (tsg). * Gr. § 39. " uayoua, Gr. § 229
A. 1. " ooºo. * ué.o. * iötorevo. “ dºa. “ önuogueöo.
* äuqtoyzéo. " öé. * Gr. § 224 A. 7. * Gr. § 229. * nowg.
" ooq.goovrm. * natöeto. * ööcéoxo. * Bovevouat. * öuapeuyo.
* airtog, a, ov. ” ovußalvo. * cFlóoyog. * qógog, ov. ” eiongäzzouat.

Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.


198.

Als Diogenes ſich einſt bei den iſthmiſchen Spielen bekränzt hatte",
ſchickten die Korinthier einige Diener ab und befahlen ihm, den
Kranz abzulegen und nichts Anſtößiges” zu thun. Diogenes aber
fragte ſie, warum es anſtößig ſei, daß er bekränzt ſei, während * es
doch nicht anſtößig ſei, daß andere bekränzt ſeien. Da* antwortete
ihm einer: Weil du nicht geſiegt haſt, Diogenes. Er aber erwiderte:
Genus? * tagevouog. * Gr. § 221, 2. “ oöv.
12 *
180 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
Viele und große Gegner habe ich beſiegt, und nicht ſolche, wie dieſe
Sklaven, die jetzt hier ringen", den Diskus werfen" und laufen,
ſondern weit gefährlichere", Armuth, Exil" und Verachtung", ferner"
Zorn und Schmerz, Begier und Furcht, und was" das allergefähr
lichſte ? iſt, die Sinnesluſt". Scheine ich alſo des Kranzes würdig,
oder wollt ihr ihn mir nehmen und dem geben, der mit dem meiſten
Fleiſche ſich vollgepfropft hat*? Dies meldet denen, die euch abge
ſchickt haben, und ſagt, daß ſie ſelbſt Anſtößiges thun.
“ raalo. * öuoxevo. " yaertóg. " qvyj. " côoFla. " ézt öé
" Gr. § 12 A. 3. * ööouazog. " jöov. “ yéuo.

199.

Gyges, der Vorfahre des Kröſus, diente bei dem damaligen ?


Herrſcher von Lydien als Hirte. Einſtmals nach* einem ſtarken*
Regen und Erdbeben * barſt ° die Erde und es entſtand * eine Kluft"
an dem Orte, wo er ſeine Heerde weidete". Als er dies ſah und
ſich verwunderte, ſtieg er hinab? und ſah da außer" anderen wunder
baren Dingen auch ein hohles" Pferd aus Erz” mit” Öffnungen“;
zu dieſen bückte * er ſich hinein und erblickte darin " einen Leichnam
von übermenſchlicher Größe". Dieſer hatte weiter" nichts an ſich
als an” der Hand einen goldenen Ring, den er abzog” und weiter
ging”. Als nun” die Hirten ſich verſammelten”, um, wie ge
wöhnlich”, allmonatlich” den König von dem Stand der Heerden in
Kenntniß zu ſetzen”, kam auch jener mit * dem Ringe am Finger
hin. Während er da unter” den andern ſaß, drehte” er von un
ungefähr” die Platte” des Ringes gegen das Innere * der Hand
herum; auf dieſes hin” ward er den Umſitzenden * unſichtbar,
* Gmtsüo. * Gr. § 121. * yiyvoua. * to wg. * oetouóg. * ör
7vvut. " Yaoua, zog. “ véuo. " zazaßalvo. " ſowohl andere wunder
bare Dinge als auch 2c. “ oilog. * ein ehernes. * Gr. § 227, 1.
“ Gvgig, iöog. “ éyxürtto. “ darin ſeiend, éretut. " Gr. § 101 A. 2.
“ äWog. " Gr. § 81. b. " tagtagéouat. " Exßairo. * öé. “ oi -
Zoyog Yiyverat. “ wie ſie pflegten. * Gr. § 77. b. 3. *zcº tag za
"toturta Fayyé o. " Gr. § 78. a. 1. * teguyo. " zvyyáro.
" oqerdörn "sig zó eioo. " zovrov 7erouérov (quo facto). " raga
xcéÖnua.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 181
ſo daß ſie von ihm wie von einem Abweſenden ſprachen. Verwundert
hierüber griff* er nach dem Ringe, drehte die Platte auswärts 35
und ward ſo wieder ſichtbar. Als er dies merkte, ſtellte er Ver
ſuche an" mit dem Ringe, ob es ihm immer gelänge" unſichtbar zu
werden, wenn er die Platte nach innen, ſichtbar, wenn er ſie nach
außen drehte. Und als er ſich davon überzeugt hatte”, brachte er es
dahin”, daß er ein er" von den Boten ward, die“ an den König geſchickt
wurden”. Nachdem er dort angekommen war und ſich durch ſeinen
Ring unſichtbar gemacht hatte", griff er den König an, tödtete ihn
und bemächtigte ſich* der Herrſchaft.
“ änrouat. “ Fo. * änoneugáouat. " ovußairo. * aio Garoua.
" ölartgerzouat. " Gr. § 47, 2. “ auch bloß oi raga zóv Baot?«.
“ atégo.
200.
Die Athener, von den Lakedämoniern zu Waſſer und zu Land
belagert", wußten nicht, was ſie thun ſollten, da ſie weder Schiffe,
noch Bundesgenoſſen, noch Lebensmittel hatten; obwohl aber viele in
der Stadt vor Hunger ſtarben, unterhandelten ? ſie doch nicht über
einen Friedensſchluß". Als aber die Lebensmittel gänzlich* ausgegangen
waren", ſchickten ſie Geſandte an den König Agis, entſchloſſen", mit
Beibehaltung" der Mauern und des Piräeus Bundesgenoſſen der
Lakedämonier zu ſein und auf dieſe Bedingungen hin" einen Vertrag
zu ſchließen". Dieſer aber befahl ihnen, nach Lakedämon zu gehen;
denn er ſei nicht bevollmächtigt". Als die Geſandten nach Lakedämon
gekommen waren, befahlen ihnen die Ephoren heimzukehren", und
wenn ſie Frieden wollten“, wieder zu kommen, nachdem ſie ſich eines
Beſſeren beſonnen hätten". Jetzt * wurden alle muthlos", denn ſie
glaubten, ſie würden zu Sklaven gemacht werden", und viele würden, bis
ſie andere Geſandte ſchickten, durch die Hungersnoth umkommen. Uber
die Niederreißung" der Mauern aber wollte niemand einen Vorſchlag
machen"; denn einer, der im Rathe geäußert hatte, es ſei das beſte,
Tempus? * öa.éyouat. * öualayj. * tarreog. * énteino.
* Bovoua. " beibehaltend (égo). * Gr. § 80. b. 8. "Fvvôjxag totéo
uat. " xvgog. “ áztstut. * öéouat. “ xá Äuovßovsöouat. “ zórs öé.
“ dôvuéo, oder äOvula éunintet. “ drögazroöio. " kaGalgeog.
* ovußovevo.
182 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
mit den Lakedämoniern Frieden zu ſchließen auf die Bedingungen
hin, welche ſie beantragten”, wurde in Feſſeln gelegt, und es ward
ein Volksbeſchluß?" gefaßt?", daß es niemand erlaubt ſein ſollte, hier
über einen Vorſchlag zu machen”, widrigenfalls” er mit dem Tode
beſtraft werden würde. Zuletzt aber ſchloſſen die Athener wegen des
Mangels aller Lebensmittel” den Frieden ab, welchen die Lakedämo
nier unter der Bedingung gewährten *, daß ” ſie die Mauern
niederreißen”, die Schiffe bis auf zwölf ausliefern und den Lakedä
moniern folgen wollten, wohin ſie nur immer ſie führten. Hierauf
lief” Lyſander in den Piräeus ein, die Verbannten kehrten zurück”,
und die Mauern wurden unter Flötenſpiel” niedergeriſſen”.
19
ngoxa oua. " pjgtoua. " Yiyrouat. " nach Gr. § 220, 2,
oder yig. * weil (ötc.) alle Lebensmittel ausgegangen waren (Entleino).
* öiöout. * Gr. § 185. c. * xaPagéo). "xaran?o. * xarégyou.at.
* Gr. § 84 a. 4. * Karaoxantro.

201.

Es gibt Leute, ſagt ein alter Schriftſteller, welche gegen die


Beredſamkeit eingenommen ſind? und diejenigen, welche ſich mit
ihr beſchäftigen", tadeln und behaupten, ſie trieben * derartige Stu
dien" nicht um der guten Sache", ſondern um des Gewinnes 7 willen.
Ich möchte von dieſen gerne erfahren, warum ſie diejenigen, welche
gut zu reden beſtrebt ſind, tadeln, während” ſie diejenigen loben,
welche recht zu handeln ſuchen. Denn wenn ſie ſich an dem
Gewinne (Pl.) ſtoßen”, ſo werden wir finden, daß aus den Hand
lungen weit mehr und größerer Gewinn erwächſt, als aus den Reden.
Überdies iſt auch das ſonderbar, wenn es ihnen unbekannt" iſt, daß
wir nicht deßhalb unſere Pflichten gegen Gott erfüllen", die
Gerechtigkeit und alle anderen Tugenden üben, um den anderen ge
genüber verkürzt zu werden”, ſondern um im Beſitze möglichſt vieler
Güter das Leben hinzubringen. Man muß daher” nicht die Sache
(Pl.) anklagen, durch die man auf erlaubte Weiſe* ſich bereichern *
* = die Reden. * övoxóog éyo. * quooopéo; ſo oft vom Studium
der Beredſamkeit. * touéouat. * öuatgußr. " äger. "zt sovsFia. * Gr.
§ 221, 2. * vºréo. “ avGävo. “ eöoeßéo. * Sarro» go. “ auch
döors. “ uer ägerig. “ neorexréo.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 183
kann", ſondern die Menſchen, welche damit Mißbrauch treiben 7.
Ich begreife nicht", warum diejenigen”, die ſo denken, nicht auch
über den Reichthum, die Stärke, die Tapferkeit losziehen”. Wenn
ſie nemlich wegen derer, die lügen und betrügen, gegen die Bered
ſamkeit ſelber eingenommen ſind, ſo müſſen ſie auch die anderen
Güter ſchelten. Denn man wird finden”, daß auch von denen, die
im Beſitze dieſer Güter ſind, manche ſich vergehen und durch ſie
gar oft jemand” Schaden zufügen. Es iſt doch nicht billig, die
Stärke anzuklagen, wenn etwa einer die Vorübergehenden” ſchlägt,
oder* die Tapferkeit, wenn einmal einer ſolche tödtet, die er nicht
tödten ſollte, ſondern man muß die Perſon” derjenigen tadeln,
welche von dieſen Dingen einen ſchlimmen Gebrauch machen. Statt?"
aber auf dieſe Weiſe zu unterſcheiden”, ſind ſie gegen alle Reden ein
genommen und gehen ſo weit in ihrer Verblendung, daß ſie nicht
merken, wie ſie eine Sache anfeinden”, der wir die meiſten Güter
verdanken ?9.
* Potentialis. " ſie nicht recht gebrauchen. * GavucºCo. * Gr.
§ 161 A. 2. " xaxög Äyo. “ pairouat. * = vielen. * ärrarzcéo.
“ nicht ſondern oööé, oder durch oürs–oüze. * durch adróg. * avti.
"ötogiouat. * övguerós éyo. ” airtóg eiut.

202.

Die Alten erzählen, es ſei einſt ein Tyrann geweſen, der, um


die Verſchwörungen* und Nachſtellungen gegen ſeine Perſon” zu ver
hüten“, an die Einwohner den Befehl ergehen ließ", es ſolle keiner
mit einem " ſprechen, weder im öffentlichen noch im Privatverkehr".
Das war unerträglich" und drückend °. Sie umgingen” daher den
Befehl" des Tyrannen, in dem ſie einander zuwinkten”, bald grim
mig" bald freundlich" ein an der anblickten", und aus der Miene"
dem Nächſten die Stimmung" ihres Gemüthes zu erkennen gaben”.
Auch dies ärgerte" den Tyrannen und er glaubte, auch das Geber
zu umſchreiben nach Gr. § 180 A. 2. * ovvouooia. * = gegen
ſich, Gr. § 77. a. 3. * Fatgéo. * = befahl. “ Gr. § 123. " kotr
– iöig. * äujxavog. " Yasnóg. “ ooqiLouai zu. “ tgóozayua.
* revo. *ögluvg. “ patögóg. “ vogco. “ ºrgóoonov. " aáGos,
ovg. * öaöeixvvut. " Avnéo.
184 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
denſpiel" werde ihm Unheil bringen?". Darum ſtellte” er auch dies
ab. Einer nun, der ſich über dieſe Noth* ärgerte und der Tyrannei
ein Ende zu machen* wünſchte, begab ſich auf den Markt und
weinte” dort viele?" bittere” Thränen. Das Volk ſtellte ſich um ihn
herum und weinte ebenfalls. Als dem Tyrannen gemeldet ward, daß
zwar keiner mehr ſich einen Wink” erlaube”, aber daß das Weinen"
unter ihnen allgemein werde", da beeilte” er ſich, auch dieſes zu
unterdrücken” und nicht bloß die Zunge und die Miene zur Knecht
ſchaft zu verdammen”, ſondern auch die Augen ihrer natürlichen Frei
heit* zu berauben, und kam daher ſchleunigſt mit ſeiner Leibwache*
herbei, um die Thränen zu hemmen”. Allein kaum” hatte ihn das
Volk erblickt, als es die Waffen der Trabanten* ergriff* und den
Tyrannen erſchlug.
” zó toxior tovoymuctor “ zixto. "»arantavo. * dunyavia.
* xaza vo. * 8xyéo. * Gr. § 219. 1. b. " Gaegóg. * vsöua.
* Ygdouat. "=Thränen. " Entyoga o (zur). "énsiyou.at. " kara
yyvooxo. 34
jéx püosog ésvôsgia. 35
öogvqógog. " draoré o.

" Gr. § 197 A. 4. * ägnaCo.


203.

Eine Frau, welche Mutter zweier Töchter war, hatte die eine
an einen Gärtner, die andere an einen Töpfer ? verheiratet *. Als
ſie nun eines Tages* zu der, welche an den Gärtner verheiratet
war", kam, fragte ſie dieſelbe, wie es ihr gehe". Dieſe antwortete:
Es geht mir im übrigen” gut, Mutter; doch bete zu den Göttern,
daß wir Regen bekommen", damit das Gemüſe" mehr gedeiht". Von
da weg" begab ſich die Frau zur anderen Tochter, welche an den
Töpfer verheiratet war. Als ſie dieſelbe Frage an dieſe richtete",
lautete die Antwort": Es geht uns zwar im übrigen gut, Mutter;
nur* bete, daß das heitere Wetter" anhält", damit der Thon 7
ſchneller trocknet". Da” ſprach die Mutter: Mögen dir die Götter
heiteres Wetter, deiner Schweſter aber, die mit dem Gärtner ver
* *ntogdg. * xegausvg. * Gr. § 33. a. * noré. * yauéoua, ovy
oxéo. “ztóg éxst; zi ºrgärtst; "Gr. § 25 A. 3. * yyvoua. * Ac
xava, ov. “ aüFäro. “ weggehend. * = ſie um das nemliche fragte.
“ äxoöo. “ öé. “ alógia, ag. “ötauéro. " o xégauo. “ Engairo
(ich mache trocken). * xal.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 185
heiratet iſt, recht viel” Regen?“ geben! – Man ſieht”, nicht einmal
die Götter können es allen Leuten recht machen?”!
" räuno.vg. " Gr. § 7 A. 8. * öñºog u. eul. " coéoxo.

204.

Nach Plato ſprach Sokrates unter anderem ? Folgendes zu den


Richtern: Wenn ihr zu mir ſagen würdet: Sokrates, wir werden jetzt
deinen Anklägern nicht folgen, ſondern wir laſſen dich frei, unter der
Bedingung daß * du nicht mehr philoſophirſt; wofern es aber auf
kommt“, daß du dies wieder" thuſt, ſo ſollſt (Fut.) du ſterben; –
wenn ihr ſo ſprechen würdet, ſo würde ich erwidern: Jch ehre" euch,
Athener, und liebe euch, aber ich werde Gott mehr gehorchen als den
Menſchen, und ſo lange ich athme" und es vermag, werde ich nicht
aufhören, Philoſophie zu treiben und euch zu ermahnen" und jedem
von euch”, den ich treffe", die gewohnten Worte" zu ſagen: Schämſt
du dich nicht, mein ” Beſter, da du der größten, in Hinſicht auf"
Weisheit und Kraft berühmteſten Stadt angehörſt", für Geld zu ſorgen,
daß du möglichſt viel habeſt, für Ruhm und Ehre, während" du
für Einſicht und Wahrheit und für deine Seele, daß ſie möglichſt
gut ſei, unbeſorgt" und unbekümmert" biſt? Und wenn einer von
euch ſtreitet" und behauptet, er ſei dafür beſorgt, ſo werde ich ihn
nicht ſogleich loslaſſen" und mich entfernen", ſondern ich werde ihn
ausfragen?" und ausforſchen" und nicht ruhen”, bis ich ihn als
Lügner” überführe*. Und ſcheint er mir nicht im Beſitze” der
Tugend, ſo werde ich ihm Vorwürfe machen”, daß er das Werthvoll
ſte für gar nichts achtet, das Geringere aber höher ſchätzt. Denn
wiſſet wohl, das befiehlt Gott. Damit” aber erweiſe ich euch den
größten Dienſt”, indem ich ſage, daß nicht die Tugend aus dem
Gelde, wohl aber aus der Tugend Geld und alle übrigen Güter im
Gr. § 77. b. 5. * ſowohl anderes als auch Folgendes. * Gr.
§ 185. c. * äÄloxouat. * ézt. “ dortáZouat. " unvéo. * tagaxsevo
uat. " in den Relativſatz zu ſtellen. " Erzvyxovo. “ was ich pflege.
" nur ö. * Gr. § 64, 4. “ eiui, Gr § 47, 2. “ Gr. § 221, 2.
“ oöx étue&oua oööè qgorriLo. " äuqtoßmréo. * äqiyut. " äneut.
" góunv. “ FeráCo. * ravoua. * Verb. “ Fe yxo. * öreudio,
* dies thuend. " siegyeréo.
186 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
Privat-” wie im öffentlichen Leben * entſpringen”. Folget darum meinem
Ankläger oder nicht; ich werde nichts anderes thun, und” wenn ich
oft ſterben muß".
" Gr. § 43. "yiyvoua. " Gr. § 191 A. 2. * ué o.
205.
Es iſt ebenſo ſchimpflich für einen König, wenn die Feinde
das Vaterland umringen?, ſich nicht vor den anderen Bürgern aus
zuzeichnen, als ohne* dringende* Noth" ſich in ſolche Kämpfe zu
ſtürzen", in welchen er, wenn er glücklich iſt", nichts Großes voll
bringen, wenn er aber ſein Leben einbüßt, das ganze frühere" Glück
mit ſich in den Abgrund reißen wird”. Man darf nicht jeden
Tod im Kriege für rühmlich halten, ſondern nur den für das Vater
land, für die Eltern, für die Kinder; ſchadet er dieſen, ſo verdient
er kein Lob. Denn mit dem Könige ſteht" und fällt” der ganze
Staat". Wem iſt es unbekannt", was dem Kerxes, der die Griechen
unterwerfen wollte, und dem Kyrus, der um die Königsherrſchaft
ſtritt”, begegnete*? Jener behauptete", wiewohl er in die größten
Unfälle gerieth, weil er ſein Leben rettete", auch ſeine Herrſchaft
und vererbte" ſie ſeinen Kindern; dieſer aber, wiewohl er die
Macht des Perſerkönigs geſchlagen hatte, beraubte durch” ſeine Toll
kühnheit” nicht bloß ſich der Herrſchaft, ſondern brachte” auch ſeine
Begleiter * in die äußerſten Drangſale ”. Deßhalb trugen, wie wir
wiſſen, die Lakedämonier eifrig Sorge” für die Erhaltung* ihrer
Könige und ſtellten die angeſehenſten Bürger” als Wächter für ihre
Perſon auf, für die es ſchimpflicher war, jene ſterben zu laſſen.”
als ihren Schild (Pl.) wegzuwerfen.
öuoiog, Gr. § 204 * zzegliotmut. * unöeig. * ovuzritzoo.
“ ºrcyxn. " Außä%o. ' arogööo. * örtágyo. " ovvató vut. ” ovy
ötaooöCo. “ td öa agoyuaza. “ avGovo. * duptoßnzéo, Gr. § 49.
“ xatégo. * ötc. “ regtnotéo. " tagaöiöout. * Gr. § 76. b. 2.
* zzgottézeux. ” kaGiotnut. “ ovvaxoov3éco. * ovuqogo. * to...v
ézt uéatay touéouat. “ oorngia. “ partitiv. * ts0togco.
206.
Als die Babylonier erfuhren, daß Kyrus gegen ihre Stadt an
rücke, zogen ſie aus und erwarteten ihn. Da er nun in die Nähe
uévo.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 187
der Stadt kam?, ſchlugen* ſie ſich mit ihm, unterlagen* aber und
wurden in die Stadt eingeſchloſſen". Weil ſie jedoch in der Voraus
ſicht", daß Kyrus, den ſie über alle Völker herfallen" ſahen, auch ſie
angreifen werde, ſich bereits früher mit Lebensmitteln für” mehrere
Jahre verſehen hatten", ſo achteten " ſie auf die Belagerung nicht,
und Kyrus war in Verlegenheit", da viel Zeit verſtrich", ohne daß"
ſein Unternehmen * einen günſtigen Fortgang hatte". Nach
dem er viel nachgedacht, wie er die Stadt nehmen könnte, that er
Folgendes, ſei es daß” ein anderer in ſeiner Verlegenheit" ihm dies
gerathen", oder daß er ſelbſt darauf gekommen". Er ſtellte einen
Theil ſeines Heeres an den Punkt, wo der Euphrat in die Stadt
hineinfließt”, einen andern Theil unterhalb?" der Stadt an den Ort,
wo der Fluß aus der Stadt herauskommt, und befahl ihnen da in
die Stadt einzudringen”, ſobald ſie ſähen, daß der Strom zu durch
waten” ſei. Nach dieſen Anordnungen* zog* er mit dem weniger
brauchbaren” Theile des Heeres an den See, den die babyloniſche
Königin Nitokris” einſt hatte graben laſſen”, leitete * den Fluß durch
einen Kanal” in dieſen See und machte ſo, daß man das alte Strom
bett” durchwaten” konnte. Als dies geſchehen war, drangen?“ die
Perſer, welche zu dieſem Zwecke" aufgeſtellt waren, in * dem Bette"
des Euphrat in die Stadt ein. Wenn die Babylonier von dem Vor
haben * des Kyrus etwas erfahren hätten, ſo hätten ſie die Perſer
nicht eindringen laſſen”, ſondern die zum Fluſſe führen den Thüren
verſchloſſen", und ſo die Feinde jämmerlich* vernichtet; ſo aber *
erſchienen ” ſie ſo unvermuthet, daß die in der Mitte der Stadt
Wohnenden noch tanzten *, als die äußerſten Theile” der Stadt
ſchon genommen waren; ſie feierten" nemlich eben“ ein Feſt.
* nmolov 7iyvou«t. * ovußdºo. * jrzdouat. “ Karaxelo. “ tgo
eniorauau. " ényetgéo. * Gr. § 46 A. 2. * zzgostocyou.at. " 6yor
égo, «araqgoréo. " cztogéo. * 87iyvouat. " Man fahre mit aber
fort. “ ºrgäyua. “ ngoxónto. “Gr. § 189 A. 7. " önotiôeuau.
“uarGaro. "eioße Äo. "öntoöer. “ eioeut. * öaßairo, Adj verb.
* ragauvéo. * änsavvo. “ zó áxosiov roö orgaroö. * Niroxgg, wog.
" touéo. * eiocyo. * öuógvE, yog. " öeiôgov. “ Gr. § 80. b. 6.
* xard, Gr. § 77. b. 1. * womit K. umgehe (ngºrro). “ neguogäo.
" taxög. * Gr. § 221, 1. " tagiotauat. * Yogsöo. " rd. Sogara,
" äyo. “rvyxavo.
188 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.

207.

Als Alexander nach Tarſus in Cilicien gekommen war, wurde


er vor Erſchöpfung" krank?. Andere aber erzählen, er habe ſich von
Schweiß triefend” in den Fluß Kydnus geſtürzt und gebadet *.
Da” ſei Alexander von Krampf", Fieber und Schlafloſigkeit" er
griffen worden", und die übrigen Arzte hätten geglaubt, er werde
nicht " davonkommen"; außerdem ” hätten ſie ſich auch vor den Be
ſchuldigungen" der Makedonier gefürchtet, im Falle ſie bei ihrer
Behandlung unglücklich wären *; Philipp jedoch, der Akarnanier,
der es für hart" gehalten, mit dem leidenden " König die Gefahr
nicht zu theilen", habe ſich herbeigelaſſen", ein Mittel” zu ver
ſuchen”, und der König habe eingewilligt?". Aber während jener
die Arznei” zubereitete”, ſei dem Könige ein Brief von Parmenio
übergeben worden, worin geſchrieben ſtand, er ſolle ſich vor Philippus
hüten, denn er höre, daß dieſer von Darius mit großen Geſchenken
beſtochen ſei”. Der König aber habe, nachdem er den Brief ge
leſen, mit der einen Hand den Becher, in welchem die Arznei war,
genommen, mit der andern dem Philippus den Brief zu leſen gegeben,
und ſo hätten ſie gleichzeitig der eine geleſen, der andere getrunken.
Dabei” habe ſich gleich gezeigt”, daß das Mittel unſchädlich ſei”;
denn Philippus ſei gar nicht erſchrocken, ſondern habe nur den
König gebeten, guter Dinge zu ſein” und auch im übrigen ſeinen
Anordnungen” zu folgen, denn er werde gerettet werden, wenn er
folge. Und dies ſei denn auch geſchehen, und der König habe
dadurch ſeiner Umgebung” bewieſen, daß er ſowohl ohne allen Ver
dacht” ſeinen Freunden vertraue, als auch nöthigen Falls* zum
Sterben Seelenſtärke habe”.
xózrog, ov. Pl. * vooéo, Gr. § 139 A. 1. * iögóo. * oöouat.
“ oöv. " onaouög. " rtvgeróg. * äygvaria. "xatéyo. " Gr. § 163, 3.
" ooLo. * Gr. § 83. b. 3. *ötaßor. “ opcº?ouat. “ östvóg, Gr.
§ 195 A. 1. * zuvövvsöo, prädicativ. " ovyxtvövvejo. * ébéco.
" pcguaxov. " regäouat. “ relöouat, ovyxogéo. * ragaoxevco.
*ötaqGaigo. “ xai. * ökog u. yyvouat. “ kakög égst zcº zoö pag
uaxov. ” eöOvuéo, Gaggéo. * was er anordne (étayyé oua). * Gr.
§ 75. b. " civvºróztrog ntorsöo. " wenn es irgend (zi) nöthig ſein
ſollte (ösi). * éggouévos eiui.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 189

208.

Plato läßt den Sokrates nach ſeiner Verurtheilung? Folgendes


zu ſeinen Richtern ſprechen: Es iſt viel Hoffnung vorhanden, daß
der Tod ein Glück” iſt. Denn eines von beiden iſt der Fall; ent
weder hat der Todte” von keiner Sache eine* Empfindung", oder es fin
det" nur irgend eine Umwandlung und Ortsveränderung" der Seele
ſtatt. Wenn gar keine Empfindung vorhanden iſt, ſondern der
Tod einem Schlummer gleicht, in dem man nicht einmal ein Traum
geſicht” ſieht, ſo iſt er der größte Gewinn. Denn wie viel Tage
hat einer in ſeinem Leben angenehmer zugebracht als eine Nacht, in
der er ſo geſchlafen, daß er nicht einmal ein Traumgeſicht geſehen?
Iſt aber der Tod eine Art " Wanderung" von hier in eine andere
Gegend, wo alle Abgeſchiedenen ? weilen, und wo ich den Orpheus,
Muſäus, Homer und Heſiod und die anderen Weiſen des Alterthums”
treffen werde”: welches Gut möchte größer ſein als dies, ihr Richter ?
Ich für meinen Theil* mache mich anheiſchig", oft zu ſterben, um
dieſes Glück zu erlangen.
Gr. § 170. * Verb. * cyaGov. * Gr. § 123. * aioômog.
* eul mit tvyyáro. " ueraßo.. * ueroixnotg. "övag. "Gr. § 117, 1.
" droömuia. “ durch näa. “ ovyyiyvoua. “éyoye. " Géo.
209.

Ein Fuchs war in einen tiefen Brunnen" gefallen und war


lange Zeit in Verlegenheit", wie er wieder heraufkommen * ſollte. Da *
kam ein Bock", von Durſt gequält", an denſelben Brunnen und fragte
den Fuchs, als er ihn ſah, ob das Waſſer gut" ſei. Der verbarg
ſein Mißgeſchick und lobte es über die Maßen alsº gut und ganz
rein", und rieth ihm, er ſolle herabkommen". Als nun dieſer unbe
dachtſam" hinabſprang", einzig und allein auf die Löſchung" ſeines
Durſtes bedacht", und, nachdem er ſich am Waſſer geſättigt, wieder
heraufzukommen” ſuchte, ſagte der Fuchs, er habe ein Mittel* zur
Rettung beider erſonnen". Stemme", ſprach er, deine Vorderfüße"
qgéag. * drogéo. * ävaßaivo. * öé. * zgayog. “ dürſtend.
7 8
xakóg. oög. * öuetörg. " kataßairo. “ äueezzog. “ oßévrvut.
* oxontéo. “ Yootuóv zu. “ ézttvoéo. “ngoosgeiöoua. " éungóoôtog
novg.
190 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
an die Wand" und ſtehe aufrecht; zugleich neige” auch die
Hörner. Wenn ich nun über deinen Rücken mich emporgeſchwungen
habe”, ſo will ich allſogleich dir ſelber hinaufhelfen?". Als auf dieſes
hin der Bock ſich bereitwillig dem Dienſte unterzog”, ſprang” der
Fuchs auf ſeinen Rücken, ſtieg” von hier auf die Hörner, und nach
dem er ſich ſo auf den Rand* des Brunnens geſchwungen hatte?“,
wollte” er ſich fortmachen”. Als nun der Bock merkte, daß er be
trogen ſei, ſchimpfte * er ihn, daß er ſein Verſprechen” nicht halte”.
Aber der Fuchs wandte ſich "gelaſſen” um und ſagte: Freundchen”,
wenn du ſo viel Verſtand* hätteſt, wie Haare in deinem Bart”, ſo
wäreſt du nicht eher herabgeſtiegen, als bis du die Rückkehr” über
dacht hätteſt”.
"roixos, ov. " Eyx ivo. " ärargégo. " är«PßcCo. * örtngs
zéo. * dvanyöcéo. “ oróua. “ avégyou.at. “ durch das Tempus
auszudrücken. " data cérroua. * éatztjrro. * das, was er ver
ſprochen. " uuéro. * Entorgéqoua. " géua. * Gr. § 111 A. 5.
“ qgéveg, ör. * noyov, orog. * ävoöog. " oxonéo, Gr. § 198, 3.

210.

Cäſar fuhr in ſeinen erſten Jünglingsjahren", um ſich den Nach


ſtellungen des Sulla zu entziehen”, nach Bithynien zum König Niko
medes. Nach einem kurzen Aufenthalt* daſelbſt machte er ſich wieder
auf den Rückweg“, wurde aber von Seeräubern gefangen genommen.
Zuerſt nun, da ſie von ihm zwanzig Talente als Löſegeld" forderten,
verlachte er ſie, da ſie nicht wüßten, wen ſie gefangen genommen
hätten, er ſelber aber verſprach fünfzig zu geben. Dann ſchickte er
von ſeinem Gefolge" den einen in dieſe, den andern in jene" Stadt,
um das Geld aufzutreiben", und während er unter den blutgierigſten?
Menſchen, den Ciliciern, bloß mit einem Freunde und zwei Dienern
zurückgeblieben war", behandelte" er dieſe Leute ſo wegwerfend",
daß er, ſo oft er ſchlafen” wollte, zu ihnen ſchickte und ihnen zu
ſchweigen befahl. Achtunddreißig Tage lang nahm er, gleichſam als
wären ſie nicht ſeine Hüter”, ſondern ſeine Trabanten*, an ihren
. 4
ºtorv uegextov ör. * öuapeuyo. * öargißo. * änon so. * t
*ga,
10 ?
ov. “ Gr. § 81. c. 1. " Gr. § 120. * ºrogiLoo. " porxög.
A A

ºrrosino. “ katapgovéo. “ äyanaioua. "qgovgéo. “ öogvpogéo.


Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 191
Spielen" und körperlichen Übungen " Theil. Er ſchrieb Ge
dichte und Reden und trug ſie ihnen vor", und diejenigen, welche
ſeine Werke nicht bewunderten, ſchalt" er ins Angeſicht" ungebildete,
rohe” Menſchen und drohte oft mit lachendem Munde?", ſie hängen
zu laſſen”. Die Seeräuber freuten ſich darüber und ſchrieben * dieſe
Freimüthigkeit* einer gewiſſen Naivität” und muntern Laune” zu.
Als aber das Löſegeld aus Milet eintraf und er nach der Ent
richtung” desſelben frei gelaſſen wurde”, bemannte er augenblicklich”
Fahrzeuge und zog” gegen die Seeräuber aus. Er nahm die meiſten
gefangen und ließ ſie aufknüpfen”, wie er ihnen, ſcheinbar im
Scherze", oft gedroht hatte.
* ovuztal o. * ovyyvuraouat.
" äxgoaz Ygéouai zurt. dao 18

xaso. * ärztxgvg. * Bäoßagog. “ unter Lachen, Gr. § 66, 2.


*xgeucyvvut. ” véuo. “ tagonoia. * dqéata. * radic. " öiöout.
“ dqinut. * sióvg. " cºváyouat. “ zu ſcherzen ſcheinend.

21 1.

Nachdem die Perſer in den früheren Feldzügen gegen Griechen


land unglücklich geweſen waren, beſchloß Xerxes ſelber ſeine Reſidenz
zu verlaſſen und an die Spitze des Heeres zu treten", indem er
alle Völker aus ganz Aſien aufbot”. Und er ging ſo weit in ſeiner
Überhebung* daß er, in der Meinung, die Unterwerfung* Griechen
lands ſei eine Kleinigkeit", und entſchloſſen", ein Denkmal von über
menſchlicher Größe” zu hinterlaſſen, nicht eher ruhte", als bis er den
Helleſpont durch eine Brücke verbunden” und den Berg Athos
durchgraben hatte", ſo daß er zu Schiffe durch das Feſtland
fahren" und zu Fuß über die See hingehen" könnte". Da er nun
ſtolz" auf ſeine Macht heranrückte, zogen die Lakedämonier mit * einer
auserleſenen Schaar nach den Thermopylen gegen das Landheer",
um es in dem Engpaſſe" an weiterem Vorrücken* zu verhindern,
die Athener bemannten ſechzig Galeeren und zogen gegen die ganze
1 2 3
orgarnyóg x«Giozauat. ovvoyeigo.özregnpavia. * Verb.
“ utºgór égyov. * Bovoua. " nach Gr. § 101 A. 2. * zravoua.
" Levyvut. " öuoguxro. “ näo. “ neeva. * Gr. § 185 A. 2.
/ V /
14 16
uéya pgoréo. “ zózte öv. Z(x GT830.
192 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
feindliche Flotte" nach Artemiſium. Dies wagten ſie nicht ſowohl“
aus Geringſchätzung * gegen die Feinde, als in gegenſeitigem Wett
eifer*. Die Lakedämonier nemlich waren eiferſüchtig” auf die Athener
wegen des Sieges bei Marathon, ſuchten ſich dieſen gleichzuſtellen”,
und fürchteten, die Athener möchten zweimal nacheinander?" die Retter *
der Hellenen werden; die Athener waren beſorgt”, den bisherigen *
Ruhm zu erhalten und allen zu zeigen, daß ſie auch den früheren
Sieg ihrer Tapferkeit und nicht” dem Glücke verdankten”. Obwohl
ſie übrigens” gleiche” Kühnheit an den Tag legten”, hatten ſie nicht
gleichen” Erfolg”, ſondern die einen kamen um, die Athener da
gegen ſchlugen die feindliche Flotte und fügten allein den Perſern
ſolchen Schaden zu, wie wenn dieſe mit der ganzen Welt" ſich ge
ſchlagen hätten.
" zó vavrtxóv. * Gr. § 200 A. 1. " Endo ruva zuvog. " St
oóo, ich mache gleich. “ EpsFñg. * airtog oorngiag, Gr. § 31 A. 1.
” oxottéo, pgortiCo. “ trägslut, önogyo. “ äÄ' oö. * daß ſie auch
früher geſiegt 2c. " öé. * prädicativ. *ztagégo. " zvgn. * = mit
allen Menſchen.
212.

Cäſar genoß ein ſolches Wohlwollen und ſolche Hingebung" von


Seite der Soldaten, daß ſie ſich für ſeinen Ruhm den größten Ge
fahren ausſetzten”. So z. B.* erzählt man, daß ein gewiſſer Aquilius“,
dem in der Seeſchlacht bei Maſſilia*, nachdem er ein feindliches
Schiff beſtiegen", die rechte Hand mit einem Schwerte abgehauen
worden war", den Schild mit der linken nicht losließ, ſondern, indem
er die Feinde damit ins Geſicht" ſchlug, alle zum Weichen brachte”.
Ein gewiſſer Caſſius Scäva", dem in der Schlacht bei Dyrrhachium"
ein Auge mit einem Geſchoß ? ausgeſchoſſen" und die Schulter *
und der Schenkel" mit einem Wurfſpieß" durchbohrt worden war",
rief die Feinde herbei, ſcheinbar” um ſich zu ergeben”. Als aber
zwei herankamen, hieb er dem einen die Schulter mit dem Schwerte
ngoôvuia. * öqlozauat. * Gr. § 205 A. 2. * Axiºtog. * Mao
oala. * Erſaivo. " änoxóztro, Gr. § 131 A. 1. *ztgóoorov. * äzto
orgêpo. " Koooog 2xevag. “ Avggaytov. “ zóFevua. * 8xxóntro,
Gr. § 131 A. 1. “ óuog, ov. “ umgóg, oö. * cxóvrov. "öweavvo.
“ durch ag, Gr. § 202. " ragaölöcout.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 193
ab, den andern brachte er durch Schläge” ins Geſicht zum Weichen ",
er ſelbſt rettete ſich. Ein anderer hatte mit der größten Tapferkeit
mehreren Hauptleuten” vor den Augen” Cäſars das Leben ge
rettet, aber dabei ſelber den Schild verloren. Als nun die Um
gebung” des Cäſar ihn bewunderte und mit einem Freudengeſchrei*
ihm entgegenging, fiel” er weinend vor Cäſar nieder und bat um
Verzeihung” dafür”, daß er den Schild preisgegeben”. Einſtmals,
als die Leute” des Scipio in Afrika ein Schiff Cäſars genommen
hatten, auf welchem ſich ein deſignirter” Quäſtor” befand, nahmen
ſie die andern gefangen, dem Quäſtor aber erklärten ſie Pardon" zu
geben. Er aber durchbohrte” ſich mit dem Schwerte, indem er ſagte,
die Soldaten Cäſars ſeien nicht gewohnt Pardon zu nehmen, ſondern
zu geben.
" natdooo. “ zaFi«gyog. * épogáo. * Gr. § 75. b. 1. “ uerd
Yag&g xa xgavyñg. * zagoonizttoo. ovyyvoöum. " ézti. “ ngoisua.
" droösixvvut. " zauiag. “ oozngia.
213.

Nachdem Arion aus Methymna, der ausgezeichnetſte Cither


ſpieler ſeiner Zeit, ſich lange bei dem Tyrannen Periander in Korinth
aufgehalten hatte, wandelte ihn die Luſt an”, nach Sicilien und
Italien zu reiſen *; aber als er ſich durch ſeine Kunſt viel Geld ver
dient hatte“, beſchloß er nach Korinth zurückzukehren. Er mietete ſich
alſo, weil er auf niemand mehr Vertrauen hatte als auf die Korin
thier, ein korinthiſches Fahrzeug und ſchiffte" ſich in Tarent ein. Allein
kaum" war das Schiff auf der hohen See, ſo beſchloſſen die
Schiffer, ihn aus dem Wege zu räumen" und ſich ſeiner Schätze zu
bemächtigen. Sie befahlen daher, er ſolle ſich entweder ſelbſt tödten,
damit er ein Grab” auf dem Lande bekomme, oder ſogleich ins Meer
ſpringen. Da bat Arion, ſie möchten ihm, wenn er denn ſterben
müſſe, erlauben, daß er zuvor noch ein Lied ſinge; wenn er dies
geſungen, wolle er ſich tödten. Als ſie dies gewährt (denn ſie waren
ſelber begierig, den beſten Sänger ſingen zu hören), legte" er ſeinen
der ausgezeichnetſte unter den damaligen Citherſpielern. * éztt
Övuéo. * täo. * égyo oua. * ögucéoua, ich breche auf, alſo in Ta
rent? * Gr. § 197 A. 4. " Yiyvoua. * äraugéo. * der Beſtattung
theilhaftig würde. " évöÜo.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 13
194 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
vollen " Schmuck" an, trat” auf das Verdeck“ des Schiffes, ſang
ein Lied und ſtürzte ſich dann ins Meer. Die Schiffer ſegelten
fort nach Korinth, überzeugt", daß Arion umgekommen ſei; allein
dieſen nahm ° ein Delphin, welcher durch ſeinen Geſang herbeigelockt
worden war", auf ſeinen Rücken und trug” ihn wohlbehalten nach
Tänarum in Lakonien. Dort ſtieg” er ans Land, ging nach Korinth
und erzählte dem Periander, was vorgefallen. Periander, der ihm
nicht glaubte?", hielt ” ihn in Gewahrſam”, bis die Schiffer ankamen.
Sobald ſie eintrafen, ließ er ſie rufen und fragte ſie, ob ſie ihm
keine* Nachricht von Arion brächten *; als ſie nun ſagten, ſie
hätten ihn geſund und in guten Verhältniſſen” in Italien verlaſſen,
erſchien” vor ihnen Arion, gerade ſo wie” er ſich ins Meer ge
ſtürzt hatte. Da erſchraken ſie und konnten nun nicht mehr leugnen,
daß” ſie ihm nach dem Leben geſtrebt hatten”.
11 12 13 14
ztäg. oxevr. otauat. waráorgoua “ durch die mit
Part. nach Gr. § 203. “ öno außavo. " ztgoodyo. * Expégo.
* Exßairo. * äzttozéo. * yo. * qvaxº * Gr. § 127 A. 1.
“ äyo. “ eö rgäzzo. * ézttqaivo. " öozreg ëxov. * Gr. § 183, 1
u. 2. ” éztßovevo. -

214.
In dem Kriege, welchen die Römer gegen die Falisker führten,
wurde Camillus mit fünf anderen zum Kriegstribun ? ernannt, indem
man der Anſicht war”, daß die Lage* der Dinge einen Führer er
heiſche", der Anſehen" und Ruhm mit Erfahrung verbinde". Camil
lus fiel in das Land der Falisker ein und belagerte ihre feſte", mit
allem wohl verſehene? Stadt. Aber die Falisker verachteten im Ver
trauen auf ihre Mauern die Belagerung ſo, daß mit Ausnahme derer,
die die Mauer bewachten, alle in der Stadt herumgingen", ihre
Kinder die Schulen beſuchten" und von dem Lehrer vor” die Mauern
geführt wurden, um ſpazieren zu gehen" und zu turnen“. Wie die
Griechen nemlich, ſo bedienten ſich auch die Falisker eines gemein
ſchaftlichen Lehrers, damit die Kinder gleich von Anfang an ſich zu
Paloxot. * Ytiagzog. " auch nach Gr. § 203 bloß og mit Part.
“ zä tgcºyuata. “ öéoua. * äEloua. " yo. * ovurög, prädic. "xara
GasveCo. " Ära.orgêpoua. “ qotzco (ich gehe). * t«ga, Acc, od. éZo.
“ regtºraréco. “ yvuvéLoua. -
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 195
ſammengewöhnten". Dieſer Lehrer nun, der böſe Abſichten
gegen die Falisker hatte", führte die Kinder täglich hinter ” die
Mauern, zuerſt in der Nähe, dann allmählich" weiter” und ge
wöhnte ſie daran, gutes Muthes zu ſein”, als ob ? die größte
Sicherheit” wäre; zuletzt kam er mit allen zu den römiſchen Vorpo
ſten” und überlieferte ſie, indem er verlangte, man ſolle ihn zu
Camillus führen. Als er hingeführt worden und in die Mitte ge
treten war”, ſagte er, er ſei Erzieher und Lehrer; er ſei, die Gunſt
des Camillus dem Rechte vorziehend ”, hieher gekommen, um ihm die
Stadt in den Kindern zu übergeben.
15
ovrtgéqouat. “ Entſov.swo. " örtó, Acc. * Gr. § 77. b. 6.
" roggotégo. " Gaggéo. * Gr. § 202. * to... äöeux. *ztgoqvaF.
* eig uéooy x«Gioraual. * Gr. § 68 oder 74.
215.

Fortſetzung.
Dieſe That erſchien dem Camillus ſchrecklich, und nachdem er zu
den Anweſenden geſagt, der Krieg ſei zwar etwas Schlimmes", aber nichts
deſto weniger gebe es auch gewiſſe Kriegsgeſetze für brave Männer,
die im Vertrauen auf ihre eigene Tapferkeit, nicht auf fremde Schlech
tigkeit, zu Felde zögen, befahl er den Lictoren”, dem Menſchen” die
Kleider herabzureißen" und die Hände auf den Rücken zu binden",
den Kindern aber Peitſchen" zu geben, damit ſie den Verräther in die
Stadt zurücktrieben". Als eben" die Falisker die Verrätherei des
Lehrers merkten und in der ganzen Stadt große Trauer herrſchte”,
brachten" die Kinder unter Peitſchenhieben" den Lehrer gebun
den daher; den Camillus aber nannten ſie Retter und Vater,
ſo daß nicht bloß in den Eltern der Kinder, ſondern auch in den
übrigen Bürgern, als ſie dieſes ſahen, Bewunderung * ob der Gerech
tigkeit des Camillus ſich regte”. Sie eilten“ in die Volksverſammlung
und ließen durch Geſandte, die ſie nach Rom ſchickten, erklären",
die Römer hätten dadurch, daß ſie dem Sieg die Gerechtigkeit vor
* Gr. § 7 A. 6. * üztygézºg. * Caſus? * xatagoyvvut. * örtigo
neguáyo. * ucottF. " Savro. * ägt. * Katéyst zy töty to ºg Ög
vog. " ngoodyo. “ uaottyóo. * Gaöua. * äutiºtto. “ ovtgéyo.
“ ngoayogeüo.
13*
196 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
zogen, bewirkt, daß die Falisker ſich und all das Ihrige ihnen über
gäben”
" étttgéro.
216.
Kyrus der Jüngere ſoll einſt dem Lyſander, als dieſer mit Ge
ſchenken von den Bundesgenoſſen zu ihm kam, außer anderen? Be
weiſen des Wohlwollens, die er ihm gab”, auch ſeinen
Luſtgarten“ in Sardes gezeigt haben. Da nun Lyſander ſeine Ver
wunderung bezeigte", wie herrlich die Bäume ſeien, wie gleichmäßig"
die Pflanzungen", wie gerade * die Baumreihen ", und äußerte: Ich
bewundere alles dieſes, Kyrus, wegen ſeiner Schönheit, noch weit
mehr aber ſtaune" ich über den, der dir jegliches ſo abgemeſſen"
und eingetheilt” hat: da ſei Kyrus erfreut geweſen und habe geſagt:
Nun”, Lyſander, das alles habe ich abgemeſſen und eingetheilt;
ja einiges * davon habe ich auch ſelber gepflanzt. Da ſprach Ly
ſander, indem er einen Blick auf ihn warf” und die Pracht der
Kleider, die er trug, ſowie der goldenen Ketten" und Armbän
der " ſah und die Wohlgerüche” einathmete”: Was ſagſt du,
Kyrus? Du haſt mit eigenen Händen einiges von dem gepflanzt?
Und Kyrus entgegnete: Das wundert dich, Lyſander? Ich ſchwöre
dir beim Mithras”, daß ich, wenn ich geſund bin, nie zu Tiſche
gehe?“, bevor ich mit der Beſorgung” einer kriegeriſchen oder länd
lichen” Arbeit mich in Schweiß verſetzt habe?“. Da nahm ihn Ly
ſander bei der Hand und ſagte: Du ſcheinſt mir mit Recht glücklich
zu ſein, Kyrus; denn du biſt ein wackerer Mann.
durch ein Particip. * vgl. 109, 10. * ptopgovéouat. * tagá
östoog, 6. * GavucCo. * ö oov. " qvrsöo. * ögGóg. " oriyog, ov.
" äyguat. “ xarauergéo. * ölarczzo. “ zolvvy, Stellung. “ Gr.
§ 10 A. 1. * dºtoPäto. “ otgetróg, oö. " pétov. * öouj, Sing.
" aioGävoua. " Mlógag, ov. “ öetztvéo. * usercor. * yeogyxóg.
“ iögóo.
217.

Demoſthenes ſagt in einer Rede an die Athener ungefähr Folgendes


Seitdem dieſe Redner aufgetreten ſind, die euch fragen: Was wollt
qaivo, Pf. 2.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 197
ihr? Was ſoll ich beantragen?? Womit ſoll ich euch dienen”? –
ſeitdem iſt das Intereſſe* des Staates der augenblicklichen" Gunſt
zum Opfer gebracht". Das war? zur. Zeit" unſerer Vorfahren ganz
anders. Sie, denen die Redner nicht ſchmeichelten, haben mehr als 10,000
Talente auf der Burg hinterlegt”, viele herrliche Siegesmale errichtet
und einen Ruhm hinterlaſſen, der ſelbſt über den Neid erhaben" iſt.
Sie haben von Staatswegen " ſo viele und ſo herrliche” Prachtwerke"
geſchaffen, daß keinem der Nachkommen ein Überbieten" möglich ward";
im Privatleben" aber waren ſie ſo einfach", daß einer das Haus des
Ariſtides, des Miltiades und der damaligen Celebritäten” um nichts
anſehnlicher" ſieht als das des Nachbars. Dadurch daß” ſie Red
lichkeit übten?" gegen Griechenland, Frömmigkeit" gegen die Götter,
Recht und Billigkeit” gegen ihre eigenen Mitbürger, führten” ſie einen
höchſt glücklichen Zuſtand * herbei. So ſtand es damals um die
Sache der Athener, als ſie Führern folgten”, wie ich ſie genannt
habe. Wie ſteht es jetzt unter der Verwaltung" dieſer Ehren
männer”? Ich will vom Übrigen nicht reden”, wiewohl ich viel zu
ſagen hätte, und nur ſoviel ſagen: Obwohl die Lakedämonier ver
nichtet ſind, die Thebaner mit den Phokern im Kriege liegen und dadurch
gehindert ſind gegen uns aufzutreten”, mit einem Worte” niemand be
deutend genug" iſt, um auf den Vorrang* Anſpruch zu machen”,
haben wir die Vortheile, die wir im Kriege errangen”, im * Frieden
eingebüßt; und während es bei uns geſtanden wäre“, nicht bloß
unſer Eigenthum * in Sicherheit zu beſitzen, ſondern auch die andern
Griechen zu ſchirmen”, haben wir eigenes Land verloren und mehr
als 1500 Talente für nichts und wieder nichts" aufgewendet. Wenn
das nicht ſo iſt, ſo trete einer auf und beweiſe”, daß ich nicht die
Wahrheit rede, und ich will alles” über mich ergehen laſſen".
4 5
* ygcpo. * YagiCouxt. “ za ngoyuat«. “zt«gavtixa. * zzgottivo.
yo. * Präpoſ. * circyo. " geltzov. “ Gr. § 43. * zoooözog xa
zooürog. "zcé og. “ örtsoßor. “ eino, Pf. “ooq.gov. "Zaungóg.
“ osuróg. " #x. " zttoróg ötotxéo. “ eöoeßéco. * öuxaiog xa oog
xgcoua. * zaoua. “ stöatuoria. “zgáoua. “zgmoróg. " das Ü.
verſchweigen. * ärztzarroua. * Gr. § 186. ” dEtózgsog. "rd ngo
reia. " ärrnotéoua. “ eiui. “ Zeortv. “ das Unſrige. " BonGéo.
"eig oööèv öéov. * éléyyo. * quidvis. " ncoyo.
Wörter verzeichniß.

Atakus Alaxóg: Äakide Aaxióyç. Ajas Aiaç, ayroç.


Abdera 48öyga, «ov; – ite 46öygryç. Akademie Axaörueta, ag; Akademiker
abfallen cparcºuat. Axaôyuaixóg.
abhalten soyco. Akarnanier Axagycy, äyog.
ablegen äror Gyut. Aktor Abercog, ogoç.
Abrotonon 46górovov. Alexander AMéšayógog.
abſchicken, – ſenden crooré2Äco. Alkäus AÄxaioç.
abſegeln éxtMéco. Alkibiades 'AAxßucôyg.
abſtammen eu, yyyou.at. Alkmäon AAxualcoy, wovog.
abweſend ſein äreuut. Alkmene 42xuyvy.
Achäer Azaºudg. alt traMatóg (antiquus); ºrpe06üryç, ye
Acheron Axégoy, oyroç. gauóg, yégoy (senex), älter arge06üregog.
Achilleus 4xt Äeug. Altar 6couóç, oö.
achten (hoch oder gering) rouéouat. Alter (Greiſenalter) ygaç; vor Alters
Ackerbau yeogya. ró raſatöy, reaat.
Adraſtus Aógaorog. Alyattes AAvcºrryç, ov.
Affe ºr Gyxoç. Amalthea AucÄ3eta.
Afrika -16,7. Amaſis Aua6ug, u0g u. ecoç.
Agamemnon 24yauéuvoy, ovog. Amazonen 24uaöveg.
Agathokles Aya GoxÄjç. Ameiſe uüguyš, yxog.
Ageſilaus 4yyo Maog. Ämilius Auäuog.
Ägeus Ayeüç. Ammon Auucoy, ovog.
Ägina Ayeya, yç; – ete Ayyjryg. Amphiaraus Auptcgaog.
Agis Ayte, uôoç. Amphipolis AuptroMug, ecog ; – itaner
Ägospotami Ayö rorauo AuptroMéryg.
Agrigent Abegcyag, avrog; – entiner Amt coxy.
Axgayayrivoç. Amymone 'Auvudóvy.
Ägypten Ayvarrog; –ier Ayörrtog ; – Amyntas Autyraç, ov.
iſch Aywºrruog. - Anabaſis Aycºßaouç, sog.
Ägyptus Ayvarrog. Anacharſis Ayaxagouç, uôog U. 109.
Ahn ºrgóyovoç. Anakreon Avaxgécoy, ovroç.
ähnlich öw.otog. Anaragoras Ayašayógaç, ov.
Wörterverzeichniß. 199

Anararchus Aycéagzog. Araber Agab, aßoç; Arabien Agaßa;


Andenken uyºuy. arabiſch 'Aga3toç.
Änderung ueraßoäy. Arbeit róvoç, ov, Ägyoy.
Andromeda Ayógouéda, ag. arbeiten rovéco, égycouat.
Äneas Aveiac, ov. Archelaus 4oxé Maog.
Anfang dioxy – machen ägxouat. Archidamus Aoxidauog.
anfangen ägxouckt. Archilochus Aox Moxog.
Anführer yeucóv, övoç, orgaryyóg. Archont ägxcoy, ovroç.
anfüllen éurºräyut. Archytas Aoxüraç, ov.
angeben = ſagen. Ares Agyç, eoç.
Angehörige, der oixeiog. arg deevög; das Ärgſte rä éoxara.
Angelegenheit ºrgayua. ärgern, ſich ögyioua“, cyavaxréco, äx
angenehm düç. 3ouat.
angeſehen évrtuo; ; die angeſehenſten Argonauten, Agyovaörat, öv.
äguorot. Argos Aoyoç, ovç; Argiver Agyelog.
angethan (mit einem Kleide) upus Argus Agyog. ov.
Guévoç. Ariäus Aguaiog.
angreifen érréSeuau, érzeugéto. Aribazus 49.8ccoç.
anhaben (ein Kleid) jupieouat, évöéóvxa. Arion Agiaoy, ovog.
anklagen xaryyogéco; angeklagt ſein Ariſtagoras AguGrayógag, ov.
peüyco (óxyy). Ariſtides 4gtor etöyç, ov.
Ankläger xarjyogog. Ariſtippus 4gorurtrog.
ankommen, anlangen = kommen. Ariſtodemus Aguoróóyuoç.
annehmen déxouat, außavo. Ariſtokles AguoroxÄg.
Annikeris Ayyixegug, écog und uôog. Ariſton Aglarov, dovog.
anrücken éreuut. Ariſtoteles 24guororé Ayç, ovg.
anſchauen 3edouau. Arkadien Agxaóia; Arkadier Agxcºg, cºdog.
Anſchein ſich geben ºrgoo rouéouau. Arkeſilaus Agxe6 Maog.
anſchuldigen airtcoua. arm révyg.
Anſicht yyouy; einer A. ſein voulo. Armenien Aguevia, Armenier Aguévuog.
Anſpruch machen cyrusrotéouat. Armuth Freyta.
Antheil haben uerézo. Artarerres AgrašégSyç, ov.
Antäus Ayraioç. Arznei pcguaxov.
Anthemus Ay3euoüç, oüvroç. Arzneikunde argux (sc. réxyy).
anthun (Gutes, Böſes) rouéco. Arzneimittel = Arznei.
Antigonus 4yryoyog. Arzneiwiſſenſchaft = Arzneikunde.
Antipater Ayrtargoç. Arzt argóg.
Antiphon Ayrtpöy, döyrog. Äſchines Aioxiyye, ov.
Antiſthenes Ayrto3évyç, ovg. Äſchylus Aioxüãog.
antworten droxgévoua, pyu. Aſien 'Aota.
Anytus Avvroç. Aſklepius 240xMyrtóg.
anweſend ragov. Äſop Aigorog.
anwohnend ºrgócouxoç, ºrgo6ouxöy. Aſpaſia Aoradox.
anziehen évóüto, auptéyvvut. Aſſyrien 'Agovga; Aſſyrier Aggüguog.
Aphrodite 4pgodry. Aſtronom dorgovóuoç.
Apollo AróäAoy, toyoç. Aſtyages Aorvayyç, ovg.
200 Wörterverzeichniß.

Atalante Araàayry. bald – bald roré uéy – roré dé.


Athen 437vat; Athener 43yvaiog. Bär, Bärin ägxroç, ov.
Athene 437va. Barbar 6cg6agog.
Äthiope AG.ot, orog; Äthiopien AG Bauch ya.org.
OJT LOY. bauen oxodouéco.
Athlet cº3Äyrg. Baum dévógov.
Athos 43«og, «o. Becher x6äué, éxtraoua.
Ätna Airvy. bedauern oixregto.
Attika Arruxy. bedenken év3.vuéoua, yuyvöoxco.
aufbrechen öoudouau. bedienen, ſich Ygaouat.
auffordern xejewo, ragaxaăea. bedürfen déouat.
Aufgabe égyov. bedürftig évôerg.
aufhalten, ſich dargißto. beerben xAygoyouéco.
aufhängen xgeudyvvut. beerdigen Garro.
aufhören ºrajouat. befehlen xsäewco, ºrgoorarro.
auflegen érurt3mut. Befehlshaber äoxcoy, orgaryyóg.
aufnehmen öéxouat. befinden, ſich eiu.
Aufruhr orckoug. befragen érégorcéco.
aufſtehen dyiorauat. befreien draſ arro, é Rev3egóco (in die
aufſtellen xa Goryut, rarro (ein Heer). Freiheit verſetzen).
auftreten tragegxouat. Befreiung draſ Mayr.
auftragen ºrgograrro, xe eüco. befreundet piMoç.
aufwenden cyaAoxco. befürchten = fürchten.
aufziehen éxrgépco. begeben, ſich = gehen.
Auge öp 9a uóg. begegnen dravrao; es begegnet ovu
Augeas Aºyelag, ov. 6ayet.
Auguſtus Aöyovorog, 2e8aoróg. begehren éart Svuéco.
ausgehen éšégxoua. Begier, Begierde ért 3wuia.
ausgezeichnet évôošog, évrtuoç; dapégov begierig ſein éart 3vuéco.
(durch etwas vor jemand ruv ruvog). behaupten = ſagen.
ausleſen = auswählen. beherrſchen dgxco, xgaréco.
ausliefern ragadiócout. Beherrſcher = Herrſcher.
ausſenden éxtréurto. Beiname érovvua.
äußern = ſagen. beiße öoxyco.
Äußerung 2öyog. bekämpfen = kämpfen.
ausſöhnen dua Äcérrco; ſich – e63at. bekannt öÄog, payegöç ; der Bekannte
Ausſöhnung öuaâÄayy. yvogtuog.
ausſtrecken éx–, cyare yo. beklagen rey3éco.
auswählen éxÄéyco. bekommen außavco.
auszeichnen, ſich duapégo. bekränzen orepavóco.
Auszeichnung ruuy. bekriegen roãeuéco.
ausziehen ééoxouat, orgareüouat. bekümmern, ſich pgovro.
belagern roAtogxéco.
Babylon Baßväcév, övoç; –onien Ba Belagerung rouogxia.
6vÄtovta; –onier BaßvÄ«öytog. beläſtigen, évoxÄsco.
Baktra Boxrga, «oy. belehren dtöckoxco.
Wörterverzeichniß. 201
W

beleidigen cióxéco. beurtheilen xgºvco.


beloben = loben. Beute eia, ag.
bemächtigen, ſich xgaréco. bewachen pvarro.
bemannen räygóco. bewaffnen örMio.
bemerken aio 3avouau. bewahren pvÄarro, 6öco.
beneiden p3ovéco. Beweis 6yuelov, rexuygtov.
benennen xoxMéco, öyoucºco. beweiſen deixvvut (ostendo, demonstro),
benützen xgckouat. ragéxco (praebeo).
berathen, ſich ovußovMevouau. bewirken rouéco.
berauben arooregéco, cpagéouau. bewohnen oixéco, évouxéco.
bereden ret Gao. Bewohner évouxog, évouxöv.
Beredſamkeit öyroptx), Móyot. bewundern Savucco, äya uat.
bereit érouog. bewunderungswürdig Savuaoróç.
bereitwillig ºrgó3vuoç. bewußt ſein, ſich oüyouda.
bereuen ueraué Mouat. Bild eincóv, 6voç, äya ua, rog.
Berg öoog, ovg. bilden räarro (fingo), taudeüco (erudio).
berichten = erzählen. Bildſäule avóguckç, ayroç, äyaºua.
berufen 6vyxa Méo (zuſammen), ueraxa Bildung raudea.
Aéouat (kommen laſſen). billig öxatoç (aequus).
berühmt évdošoç, evx.ejc. binden öéco.
berühren darroua, Guyycévo. Bias Biag, ayrog.
beſchädigen Mvua you«t. Bion Bicoy, wovog.
beſchenken öogéouat. Bithynien B 3vvia; –ynier Bº Svvóg.
beſchließen pypoua (durch Abſtim bitte airéco, déouat.
mung), ytyvoöoxco (Entſchluß faſſen). bleiben uéyo.
beſchuldigen airtcoucxt. blicken 6Äéro.
Beſchwerde róyog, ov. Blut aua, rog.
beſiegen vuxcºco, xgaréco. Boden y7.
Beſitz xroug; im Beſitze ſein = beſitzen. Bogenſchütze rošöryç, ov.
beſitzen xéxryuat, éxco. Böotien Boucorta ; – otier Boucordg.
Beſitzung xruar. borgen daveo.
beſonnen Göpgov. böſe xaxó, royygóg.
beſorgt ſein értueMéouat, pgovro. Bote äyye Moç.
Beſſus Bjooog. Braſidas Bga6öaç, ov.
beſtändig 6é8atoç (constans); = immer brauchbar xgyouuog.
die, ovvexóg. brauchen déouau.
beſtatten 3arro. brav dya 3óc, xgyoróg.
Beſtattung rapj. breit eögvg.
beſtehen aus eiui. Breite eögoç, ove, rärog, ovç.
beſteigen civa –, érußavco. Brief értoroMy.
beſtimmen = bereden reiGao. bringen pégo, xouco.
beſtrafen xoMao (punio), Hyutóco (multo). Bruder odeäpóg.
beſtrebt ſein irrt Gvuéco, yréto. Buch 66 Mioy.
beten eüYouau. Bundesgenoſſe Güuuaxog.
betrügen éša rara.co. Bündniß drovda, ovuuaxia, –ſchließen
Bettler arroxóg. rouéouat.
202 Wörterverzeichniß.
Burg axgóroMug. Dares Ackgyç, yroç.
Bürger roMéryg. Darius Aageioç.
Byzanz Bvayrtoy; Ew. v. B, Byzan Dasmon Accucoy, wovog.
tiner Bvayrtoç. Datis Ackrug, uôog.
dauernd 6é6atoç.
Camillus Haut Moç. Dejoces Ayióxyg, ov.
Cäſar Haioag, agoç. Dekelea 4exéeua, ag.
Cato Harooy, «ovog. Delium Ahäuoy.
Centrum ró uéooy. Delos </Aog, ov; Delier Afjäuog.
Chabrias Xaßgtag, ov. Delphi <Meäpo; Delphier Aelpóg.
Chalkiökus X«Äxiouxoç. Delphin deäp, ivog.
Chalkis Xaàxt, doç. Demades Ayucôyg, ov.
Chalus XaMoç, ov. Demagog dyuaycoyóg.
Charakter rgóroç, ov, Goc, ovc. Demaratus Ayuagaroç.
Chares Xogyç, 7roç. Demeter Ayujryg.
Charikles XagixÄg. Demetrius Ayujrgtoç.
Charilaus Xagt Maog. Demokrates Ayuoxgaryç.
Charillus Xagt Aog. Demokratie dyuoxgaria.
Charmanda Xaguayóy. Demokritus Ayuóxgurog.
Charmides Xagutöyç, ov. Demonar Ayudöya, axrog.
Chäronea Xaugtöveua, ag. Demoſthenes Ayuo03évyg, ovg.
Cherſones Xeggóvyoog. denken pgovéco (eine Geſinnung ha
Chier Xiog. ben), davoéouat (erwägen), vouco
Chilo Xiaoy, «oyog. (meinen).
Chiron Xetgoy, wovoç. Denkmal uvmusioy.
Chryſippus Xovourrog. derartig rouoürog.
Cicero Huxégoy, «oyoç. Dialog duc Moyog.
Cilicien HuMuxia, – icier Hºué, uxoç. dichten rouéco.
Citherſpieler xt Gaggodóç, xt3aguorg. Dichter rouyryg.
Clodius H. Radduoç. Dichtung royouç, royua.
Corcyra Héoxvga, ag ; - räer Kegxv Dieb xÄérryç.
dienen dováeüco.
galog.
Curius Hovguoç. Diener oixéryç, 3egaroy, ovrog.
Cyniker Kvyuxóg ; cyniſch xvvtxóg. Ding ºrgäyua.
Cypern Hürgog; Cyprier Hürgtoç. Diogenes Atoyévyç, ovg.
Dio Alcoy, «oyoç.
Dädalus AatóaMoç. Dionyſius Aoyuotog.
daher = alſo oöy; = deßhalb da roöro. Dionyſus Atóyvoog.
Däiphantus Aapayrog. Dodona Acoócévy.
Dämon daucoy, ovog. Domitius Aoujruog.
Danaus Aavaög. doppelgeſtaltig dupvg.
Dank zaguç; –wiſſen éxco, olda; – ſagen Dorf xcóuy.
óuoMoyéco; –erſtatten cxodócout. Dorier Aogue g.
dankbar ſein = Dank wiſſen. dort éxei, évraü3a.
daraufle gen rä3yut, érur 37ut. Drache ögaxtoy, oyrog.
darbieten ragéxco. Drachme ögaXuy.
Wörterverzeichniß. 203

Drako Agcxcoy, oyroç. entgegnen pyu, croxgevoua.


Dreiruder rgurgyg. entgehen = entfliehen; es entgeht May
drohen arret Méco. 3ayet.
durchfließen, durchſtrömen duaggéco. enthaltſam éyxgaryç.
dürfen dei, éšeorty. Enthaltſamkeit éyxgcreta.
dürftig ärogoç, drogóv. entkommen = entfliehen.
Durſt dºbog, ovç; – haben dubc.co. entlaſſen dpinut.
entlaufen = entfliehen.
Gbene reóioy. entledigen cra Marro.
edel eöyeyºg (von der Geburt), yevvaiog, entreißen dpaugéouat.
é63 Móg (vom Charakter). entrinnen = entfliehen.
ehern YaAxsog. entſtehen yyyouat.
Ehre ruuy. Epaminondas Ezrauetycévóag, ov.
ehren ruucco. Ephialtes 'EpucÄryç, ov.
ehrgeizig puMóruog. Ephor épogog
Eid ögxoç, ov; – leiſten = ſchwören. Epicharmus Erxaguog.
Eifer orovdy, éruué Reua. Epikur Erixovgog; – ureer Eruxo
eigen dog, oixeio. getoç.
einbüßen = verlieren. Epirus "Hºretgog.
einfach dräoög. Eratoſthenes Egaro03évyç, ovg.
einfallen (wohin) eig –, éußcÄMo. erbauen oxodouéco.
Einnahme & Modug. erben xÄygovouéco.
einnehmen aigéco, Paſſ. c Moxoua. erblicken = ſehen.
einſehen yuyvöoxco. Erde y.
Einſicht pgóyyotg. erdulden rooyoo.
Eintracht öuóyota. Erechtheus Egex3eug.
einträchtig ſein öuovoéco. erfahren (verb.) ºrvy3avouat; (adj.) éu
eintreffen = kommen. retgog.
eintreten (hinein) eäostut. Erfahrung reiga, ag, éureugia.
Einwohner évouxoç, évouxöy. erfinden = finden.
einziehen soéoxouat. erforſchen 6xoréco.
Ekbatana Exßaraya, «oy. erfreut ſein, ſich erfreuen xago, douau.
Elephant é Répaç, ayrog. erfüllen zruzräyut.
Eleuſis EMev6ç, iyoç. ergreife ová außavo.
Elis Haug, do; Einw. v. E., Eleer erhalten außcyco (accipio); Góco
'HMeiog, (servo).
Eltern yoyei, écov. Eriböa 'Egißoucx.
Empedokles 'EureôoxÄrg. erinnern utuyºjoxto; ſich – uuuvjoºxouau.
empfangen außavo. erkennen ytyvöoxco.
Ende re&evr. erklären = ſagen.
enden reMevraco. erkranken vo6éco.
entfernen, ſich äreuut. erlangen rvyxavo.
entfernt ſein créxco. erlauben ovyxogéco; erlaubt ſein é5eorey,
entfliehen croódgaoxo, éx–, dapeuyo. erlegen avagéco, droxreivo.
entgegengehen arayra.co. erleiden ºrckoxco.
entgegentreten évayr«óoua, cyrurarroua. erlernen uay3ayao.
204 Wörterverzeichniß.

ermorden croxreivo, poveüco. Fahrzeug rãoioy, vaög.


ernähren rgépco. fallen zrérro; (im Kampfe) = ſterben.
ernennen arodexyvut. fangen «igéco; Paſſ. ckMoxouau.
erorbern aigéco, Paſſ. d. Roxouat. faſt 6xedóv, uuxgoö ösiv.
erreichen (reichen bis) épuxyéouxu; (er fechten = kämpfen.
langen) rvyxovco. fehlen duagravo; es fehlt (viel, wenig)
erſcheinen (kommen) rageiya; (ſich zei óei.

gen) paivouat. Fehler aucgryua.


erſchlagen = tödten. feig deuMög, xaxóg, ävayógog.
erſchrecken éxrayrro. Feige oüxov.
ertragen pégo. Feigenbaum ovx.
erſprießlich = nützlich. Feigheit deuMa, xaxia.
erſtatten croódout. feil töyyróg, döytoç.
erwachſen = entſtehen yyyou«t. Feind éx3góg, roMéutog (hostis).
erwählen aigéouckt feindlich roMéutoç, oder= der Feinde.
erwähnen uuuyºjoxouau. Feindſchaft éx 3ga.
erweiſen (Gutes, Schlechtes) rouéco. Feldherr orgaryyóg.
erwerben xraouat. Feldzug 6rgareta.
erwidern = entgegnen. Felſen rérga.
erzählen Méyco, orogéco. fertigen rouéco.
Erzieher traudaycoyóg. feſſeln, in Feſſeln legen déco.
erzürnt = zürnend. Feſt éogr.
Eſel öyoç, ov. feſt 8é6atoç (firmus), éxvgóg (munitus).
eſſen éo 3io. Feſtland treugoç.
Euagoras Eüayógaç, ov. feſtnehmen ová außayo.
Euböa Eü6oua; –öer Eü6oevg. Feuer rüg.
Eudorus Eüdošog. finden eögioxco.
Euenus Eüyvog. Fiſch x Güç.
Euklid Evx Meiôyç, ov. Flaminius, Flamininus q5äauſvuog.
Eule yMavš, xóg. flehen süYouat.
Eumolpus EüuoMºrog. Fleiſch xgéag, gew. Pl.
Euphräus Eüpgaiog. fliehen pevyco.
Euphrat Eüpgaryç, ov. fließen 6éco.
Euripides Eüguriöyç, ov. Flotte oróMoç, ov, vavrtxóy, ró.
Europa Eügdóry. Flucht pvy; die Flucht ergreifen
Eurotas Eügcórag, a oder ov. fliehen.
Euryſtheus Eügvo3e g. Flüchtling pvyag.
Eurytus Eügvroç. Flügel (cornu) xégag.
Euthydemus EBSüôyuog. Fluß rorauóg.
Euthykrates EÜ3.vxgaryç, ovg. folgen axoMov3éco, érouat; reiGouat
ewig c3avarog. (gehorchen); folgender Tag öoregala
(juéga).
Fabius Pä8toç. fordern airéco.
Fabricius Paßgixtog. fördern aucyco.
fähig ixavóg. fortfahren (in der Rede) pyu.
fahren (zu Schiff) räéco. fortgehen dºréoxoua.
Wörterverzeichniß. 205

fortſegeln äroräéco. Gebrauch machen =


forttragen äropégo. gebrauchen xgaouau.
fragen égoraco. Geburt yévoç, ovg.
Frau yvyj. Gedächtniß uy"juy.
Frauenwohnung yvvauxoviruç, «dog. Gedanke év3uuyua, davoua.
frei és 3sgoç; frei machen = befreien; gedenken uéuyyuat.
frei laſſen apyut. Gedicht "royua.
Freiheit é Rev3egia. geehrt évruog.
Freimüthigkeit raggy6a. Gefahr xyővvoç; in Gefahr ſein, Gefahr
freiwillig éxcóv. laufen, Gefahr beſtehen xyóvveüco.
fremd Févoç (peregrinus), däAórguog Gefährte éraigoç.
(alienus). gefallen agéoxco.
freſſen éo3.co. Gefallen erweiſen Yagouau.
Freude haben = Gefallen finden (an etwas) cgéoxoua,
freuen, ſich xaigo, hôouat. Xalga).
Freund pÄog. Gefälligkeit xcégug.
Freundſchaft puMa; – ſchließen rouéo gefangen azucÄtorog.
Auat. gefangen nehmen aigéco, Paſſiv ckMioxo
Friede eigjvy; – ſchließen rotéoua. Alart.
fromm eBoe6jç. Gefängniß deoucor guov.
frommen = nützen. Gegend róroç, ov.
Frömmigkeit eöoéßeta. Gegentheil, das ró évayrtov.
Frucht xagróg. gegenwärtig ragdöv.
früher ºrgóregoç; Adv. rgóregov. Gegner évayrog.
Fuchs a Maryš, exog. gehen égxouat, rogeüouat; – über et
führen äyco; yéoua (anführen). was duaßatyao.
Führer 7yeudóv, övoç. gehorchen öraxoüco, ret Gouat.
füllen éur räyut. gehören eiu.
Furcht déog, ovç, póßog, ov. Geier yüb, öróg.
furchtbar po6egóç, deuvóg. Geiſt bvxy, voög.
fürchten (ſich) po6éouat, dédouxa. Geiz puMagyvga.
Fürſt yeucóv, öyog. geizig puMagyvgoç.
Fuß roºg, odóg. Gelag ovuzróotov.
gelangen = kommen.
Galeere rgergyç. Geld xgyuara, «oy, dgyügtov.
Gans xſy, yvög. gelegen ſein (daran) uéâet, érueMéo
Garten x,xroç, ov. Wat.
Gaſt, Gaſtfreund Févoç. Gelegenheit xaugóg.
Gaſtfreundſchaft Fevia; – ſchließen rot Gelon TéMoy, «ovoç.
éouau. gelten, für doxéco, voulouat.
Gaſtmahl deirvoy, ovuróotoy. gemeinſam, gemeinſchaftlich xotyóç (Adv.
gebären rixrco, Paſſ. yyyouau. xouvr).
Gebein öoroöy. Gemüth bvzy.
geben dócout. genau dxg46jç.
Gebieter deoróryç. genießen droMaüco (fruor), xgaouat
Gebirge ögoç, ovg. (utor).
206 Wörterverzeichniß.

gerathen (in) regurrro, – in Gefan Glück rºxy, eürvxa, eöócxtuova.


genſchaft & Moxouau. glücklich eürvxyç, eöóaucov; – ſein eö
gerecht öixatoç. rvxéco; – preiſen uaxaglo, eöóat
Gerechtigkeit duxatooüyy. Auovo.
gering ſchätzen xarapgovéto. gnädig Äscoç.
gerne jóécog. Gold xgvoóg, zºgvCºoy.
Gerſte xgt 3j, gew. Pl. golden xgü0sog.
Geſandte ergeo8evry, Pl. rgéoßeug. Gorgias Togytag, ov.
Geſang Góy, éroç, ovg. Gott, Gottheit Geöç, rö 3eioy.
Geſchäft ºrgäyua. Gottesfurcht eöoé8eua.
geſchehen yyyou.at. gottesfürchtig eöge,6%g.
Geſchenk ödgoy, dog.ec. Göttin 3sa.
Geſchichtſchreiber ovyyga.peug. göttlich 9eiog.
Geſchlecht yévoç, ovg. gottlos aos,6jg.
Geſchöpf Gov. Gottloſigkeit doé8eta.
Geſchoß 6é Moç, ovç. Grab rapog, ov.
Geſchrei xgavyj, 6oy. Graben ropgoç, ov.
Geſetz vóuoç, ov. Grabmal rapoç, ov.
Geſetzgeber vouo3éryç. Greis yégoy, ovroç.
geſetzlich vóutuoç. Greiſenalter yºgag.
geſtatten écºto, érurgéro. Grenze ögoç, ov.
geſtehen öuooyéco. Grieche EMAyy, yvog.
geſund Üyujg, – ſein öya vo. Griechenland EMaag, dºdog.
Geſundheit öyista. griechiſch EAyyuxós.
Getränke troróy. groß uéyag.
Getreide Girog, ov. Größe uéys3oç, ovç.
gewähren ovyxogéco, érurgéro. Großvater ºrcºrarog.
Gewalt 6ia. Grund (causa) airia; zu Grunde
Gewaltherrſchaft rvgayv, öog. richten dróRMvut, duapSeoco; zu
Gewand éo Gjº, uckruoy. Grunde gehen cróMAvuau.
Gewinn xégdog, ovg. gründen xro.
gewiſſermaßen rgórov revc. Gryllus TouäÄog.
gewöhnen éGao, – ſich é3ouau; ge Gunſt Yagug.
wohnt ſein eco3a. Gürtel ayy.
Gewohnheit é Goç, ovg. gut cya9ó, zgyoróc; Adv. eö, «adé.
geziemen ºrgéro, tgo0jxco. Gut, das aya Göy, xrſua.
Gift pcguaxoy. Gymnaſium yvayacucy.
glänzend auºrgóg.
glauben ruoreüco (credo), vouſto, oéo Haar Sgt.
Auat (puto). Habe oödia.
Glauke Tauxy. haben éxco.
Glaukon TNajxcoy, wovoç. Habſucht räsoveša.
gleich oog; (= ſogleich eöGüç). habſüchtig rãeovéxryç, puMagyrgoç.
gleichen éouxa, öuotóg eiut. Hades &óyg, ov.
gleichnamig öucóvvuog. Hafen Muuſy, évog.
gleichzeitig äua. Hahn däexrgvöy, övoç.
Wörterverzeichniß. 207

Halbgott uSsog. Hermippus 'Eoutrºrog.


Hälfte: durch utovg. Hermogenes Eguoyévy, ovç.
Hals rgaxyMoç, ov. Herold xové, Üxog.
halte für youto, rouéouat. Herr deóróryç, kügtoç.
Halys AAvç, voç. herrlich xa Móg.
Hand xeg. Herrſchaft coxy.
handeln ºrgarro. herrſchen ägxco.
Handlung ºrgäšg, égyov. Herrſcher ägxcoy.
Harmodius Aguöótoç. herumgehen réguéoxouat.
hart (gravis) deuvóg. herumſchiffen, herumſegeln regtºr eco.
haſſen uu6éco. herumſtellen reguoryut.
häufig= oft. hervorbringen pégo, éxpégo, püco (er
Haupt xepaar. zeugen).
hauptſächlich ucÄuora. hervorragen ºrgoéxo, duapégo.
Haus olxoç, ov, oixa; zu H. oxot. Heſiod Hoéodog.
Hebe TH6y. Hiero Jégoy, «ovoç.
Heer orgarevua, orgartc. Hilfe leiſten = helfen.
Heerde déyéy, 6óoxyua. Himera Tuéga, ag.
Heerführer orgaryyóg. Himmel oügavóg.
heilig iegóg. hinausführen éScºyo.
Heiligthum iegóv. hinaustragen éxpégo.
Heilkunde argux). hinbringen (eine Zeit) äyo.
Heilmittel pcguaxov. hindern xco Müco.
Heimat rarg. hineinführen eiocºyo.
heimkehren érayégxouat. hinführen ºrgoocºyo.
heiraten yauéco (vom Manne), yauéo hingehen ºrgo6éoxouau.
Auat (von der Frau). hinkommen ºrgo6égxouat.
heißen = genannt werden xaMéouau. hinreichen cgxéco; hinreichend ixavó.
Hektor "Exrog, ogog hinterbringen = melden.
Helena 'EMsvy. hinterlaſſen Öro–, xara Meirco.
helfen 6oy3éco. hinzutreten ºrgo6égYouat.
Helios HMuoç. Hipparchus Tºrragxog.
Hellene "EMAyy, yvog. Hippias Irrag, ov.
Helleſpont E2Ayoroyroç. Hippokrates Tºrroxgaryç, ovç.
Helote EAog, orog. Hippomachus Irróuazog.
Hephäſtio Hp«uoricov, «ovoç. Hirte rouujy. évog.
Hephäſtus THpatorog. hoch ÜbyÄög; – groß uéyag.
Hera Hga. Hochzeit ycuog, ov.
Herakles HgaxÄ7ç. hoffen éÄro.
Heraklit HocxMeuroç. Hoffnung éÄrá, iôog.
heranrücken, heranziehen érégyou«t. Hofmeiſter rauôayoyóg.
herauskommen éšéoxouau. Höhe Übog, ovg.
herbeikommen ºrgooéoxouau. Höhle äyrgov.
herbeirufen ºrgo0xaMéco. Holz FüRoy.
hereinführen siocºyo. Homer "Ouygog“
Hermes Egug, oö. Horn xégag.
208 Wörterverzeichniß.

Hügel Mópoç, ov. Karthago Hagxydov, dvoç; – ager


Hund xücoy. Haoxyóövuoç.
hündiſch xvyuxóg. Kaſſiopea Haootóreta.
Hunger Äuuóg; – haben reuvaco. kaufen dyéoua, érgtauyv.
hüten, ſich pväärroua. Kaukaſus Hauxa.oog, ov.
Hyſtaſpes Morcoryç, ovç u. ov. Kekrops Héxgol, orog.
Kelänä Heåauvai, döv.
Jagd 3jga, ag. kennen yyvtöoxco; nicht k. cyvoéco; ken
Jahr éroç, ovg. nen lernen ytyvoöoxco.
Jaſon Jacaoy, ovoç. Kentaure Hévravgog.
je–deſto öoco–Foooüro. Kenntniß ua 3yua.
Ikarius Ixaguoç. Kepheus Hypeug.
ikariſch Ixcºguoç. Kephiſſus Hypoóg.
Ilias IAtog, adog. Kerberus Hég6egoç.
Jlium "Luoy. Kimon Klucoy, dovoç.
illyriſch IAAuguxóg. Kind raig.
Indien 'Ivóuxy; indiſch Ivóuxóg. Kineſias Kyyoia, ov. -
Inſel voog. klagen öóügouau.
Jolaidas MoMaiöag, ov. klar = offenbar öffãoç, payegóg.
Jolaus JóMaoç. Kleanthes HLecy3yç, ovg.
Jonien Jovia; Jonier Joy, «ovoç; Klearchus HÄéagxoç.
ioniſch Icovuxóg ; das ion. Meer ö Jó Kleid é63jg, ucéruov.
vuoç róyroç. klein uuxgóg.
Iphikrates Jpuxgaryç, ovg. Kleon KÄécoy, toyoç.
Iphitus Iptrog. Klitus FLeiroç.
Jſmenus Iouyvóç. klug pgóvuuog.
Iſokrates Iooxocryç, ovg. Klugheit pgóvyouç.
Iſthmus IoSuóç; auf dem Iſthmus Knabe traig.
"Io 3uot; iſthmiſche Spiele "Io Guta, Knecht doüãog.
COV. Knechtſchaft öovela.
Italien IraMia. Knidus Hytöoç, ov.
Jugend veóryç, yroç. Knie yóvv.
jung véog. Knochen öoroÜy.
Jungfrau rag 9évoç, ov. Kodrus Hóógog.
Jüngling veaviaç, ov, yeavoxoç. Koër Höog.
Kolcher Hó zog; Kolcherland º Ko
Kalt bvxgóg. zuxy y7
Kambyſes HaußÜoyç, ov. Koloſſä Hooooa, döv.
Kamel xcuyãog. -
kommen éoxoua, dptxvéouat, pro.
-

Kampf (Wettkampf) ayaoy, Covog, König 6agt eög; Königin 8agüeta.


(Schlacht) uczy. königlich 6agt Muxóg.
kämpfen uczoua, dycovou.at. Königsburg 6ao. Metov, auch Plur.
Kappadokien Harzraôoxia; – dokier Königsherrſchaft, Königreich 6adt eia.
Hararcóoé, oxog u. – dóxyç, ov. Konon Hóvaoy, aovoç.
Karduchen Hagóoüxot. Kopf xepaAj.
Karneades Hagveckdyg, ov. Köratades Hougaraôyç, ov.
Wörterverzeichniß. 209

Korb xayoöy. Lachen yeAcco; das Lachen yé Moç.


Korinth Hóguy3og, ov; Korinthier Ko Lager orgaróreôov.
giy9uor; korinthiſch HogyGuog, – Lakedämon Aaxeóaucoy, ovoç; – mo
taxóg. nier Aaxeóauóvuoç; monierin
Körper 6óua. Acxatya; – moniſch Aaxedauuóvuoç.
Kosmus xócuog, ov. Lakonien Aaxovuxj; – onier Acxoy,
koſtbar roMvre y. ovoç; – oniſch Aaxoyuxóg.
koſten (gustare) yevouau. Lakydes Aaxüôyç, ovg.
Kraft 6täuy, düyauuç, ioxüç. Lamachus Acuayoç.
kräftig ioxÜgóg, éogtouévoç. Lampe Maxvoç, ov.
krank vo6öóyç, vo6öy; krank ſein vo6éco. Lampſakus Acubaxog, ov; – kener
Krankheit vöoog, ov. – xyvóg.
Kranz Grépavog, ov. Land zaöga; y (im Gegenſatz zu Waſſer).
Kraterus Hgcérégoç. landen cro –, éxßayao.
Krates Hocryç, yroç. Landmann yeogyóg.
Kratylus Hoarüãog. lang uaxgóç; lange Zeit roMög xgóvoç.
Kreon Hgéoy, oyroç. Länge uroç, ovg.
Kreta Hojry; Kreter Hgy, yróç; kretiſch langſam 6gaôüç.
Hoyruxóg. Laomedon Aaouéôoy, oyrog.
Krieg róMeuog; – führen, im Kriege Lapithe Aart Gyg, ov.
liegen róMeuoy rouéouat od. roeuéco; Lariſſa Aagu60a, yç.
– anfangen róMeuovérupégo. laſſen écko (sino); xe Mevo (jubeo).
Krieger orgartcóry. Laſter xaxia.
kriegeriſch roMeuuxóg. läſtern Mouôogéco, 6.Macpyuéco.
Kriegsſchiff rguyoyg. Laſthenes Aa03évyç, ovg.
Kritias Hguraç, ov. laufen rgéxo.
Krito Hgrooy, «ovoç. leben aco, 8töco.
Kröſus Hgoioog. Leben, das 6og, ov; am L. ſein = leben.
Kroton Hgórdov, wovoç; – iate Hgoro Lebensmittel ra értröeua, Giroç, ov.
vucryg. leckerhaft dbopcyog.
Kühnheit róAua, yç. leer xeyóg.
kümmern, ſich pgovrico, értueMéouat; legen ré Gyut.
– nicht dueMéco. lehren duöckoxco. -

Kunara HouvaFa, yç. Lehrer duöckoxaMoç.


künftig ué. Moy. Leib odóua.
Kunſt réxyy. Leibesübung yvuycooy.
kurz 6gazüg; kurze Zeit öAiyoç Ygóvog. Leibrock Yurdóy, Övoç.
Kyarares Kvaagyç, ov. Leichnam vexgóg, 665 ua.
Kydnus Hüóvoç. leicht 6götoç (facilis); xoüpoç (levis).
Kynägirus Hvvayeugoç. leichtſinnig 6g 9vuog.
Kyklope HüxMol, orog. leiden raoxco; das Leiden xaxóy, zra 3og,
Kyrene Kvgyyy; – näer Hvgyvaiog; OUç.
– naiker Hvgyvaixóg. Leidenſchaft ºra 9oç, ovç.
Kyrus Högoç. Leier Müga.
Kythera HÜ3yga, «oy. Leonidas Aecoviðaç, ov.
Leoſthenes Aeo63évyç, ovç.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 14
210 Wörterverzeichniß.

Lerna Aéovy; – äiſch Aegyalog. mächtig duvaróç, uéyag.


lernen uaySavco. Mädchen rag 3évoç, ov.
Lesbos Aéoßoç, ov. Magier uayoç.
leſen ävayyvéoxo. Magneſia Mayvyota, ag.
letzter Üoraroç. Mahlzeit deirvoy.
leugnen agvéouat. Makareus Maxagenç.
Leuktra Aeüxrga, oy. Makedonien Maxeôoyia; – onier Ma
Leute = Menſchen. xedov, övoç; – oniſch Maxeôovuxóç.
Libya A6öy. malen ygapo.
Libyen A6vy; – yer Aßvç, voç; Maler ygapevg.
libyſch Außvxóg. mancher rç; Pl. rtvé, évtot, roMMoi.
Licht pdöç, doróg. Mandane Maydayy.
Licinius Auxivuog. Mann cyrg.
lieb pMoç; lieber = eher (potius) u&A Mov. Mantel iuartoy.
Liebe égoç, orog, puMa. Mantinea Mayriyeta, ag.
lieben puMéco, égato. Mära Maiga, ag.
liegen xeiuat. Marathon Maga3döy, dövog.
Lilybäum AuMü6atov. Marcus Magxog.
Lindus Aſvöog, ov. Mardonius Magdóvuog.
link agworegóç, eöövvuoç. Mares Magyç.
Liſt dóMoç, ov. Markt cyoga.
Lob érauvog, ov. Marſch öôóg, rogeia.
loben ératyéco. Marſyas Magoüag, ov.
Lokrer Aoxgóg. Maß uérgoy; über die Maßen opóóga.
Lohn utoSóc. Maſſageten Maogayéryç, ov.
loslaſſen cºpyut. Mäßigkeit éyxgcreta.
Löwe Mécoy, oyrog. Mathematiker ua Gyuartxóg.
Löwenhaut Meovr. Mauer reixoç, ovg.
Lucullus AoüxovÄMoç. Medea Myôeta.
Luft ang, egoç. Meder Myőog; Medien Myőia; mediſch
lügen bevöouat: Myóuxóg.
Lüge beüôog, ovg. Meduſa Méôov6a.
Luſt jdovy. Meer 9a Marra, yç.
Lyder Avöóg; Lydien Avda. Megabyzus Meycßvog.
Lykaonien Avxaovia. Megakles MeyaxÄg.
Lykeum Avxeloy, Auxeuoy.. Megara Méyaga, «oy; Megareer Me
Lykier Aüxtog. yageüç.
Lykomedes Avxoujóyç, ovç. Megaphernes Meyapéovy, ovg.
Lykurgus Avxoügyog. meinen oëouau, voulo.
Lyſander Aü6aydgog. Meinung yyouy; der M. ſein = meinen.
Lyſias Av6tag, ov. melden cyyé MÄco, cirayyé Ro.
Lyſimachus Avouaxog. Meleager MeMéaygog.
Meletus, Melitus MéÄyrog.
WMäander Maiaydgoç. Memphis Méupuç, wog u. «óog.
machen rouéco. Menander Mévayógog.
Macht düvauug. Menedemus Meyéöyuog.
Wörterverzeichniß. 211

Menelaus Meyé Maog. Muſe Moöoa.


Menge rä3oç, ovç; oft durch roMüç. Muſterung é5éraoug.
Menon Mévoy, oyoç. muthig cévögeioç, 3gaoüç.
Menötius Meyoruog. Mutter uyryg.
Menſch äy3gorog. Myſier Mvoóç.
menſchlich dy3gtöruyog. Mythe uü3og, ov.
merken «io Gavouau.
Meſſenien Meooyvia; – enier Medoj Nachahmen uuuéouat.
ytOg. Nachbar yelrooy, ovog; 6 réMag.
Metapontum Meraróyrtoy. nachdenken év3vuéouat.
Metellus Mére Aog. nacheifern y Móco.
Methymna MY3vuya, yç; Methymnäer Nachkomme aróyovoç, éxyoyoç, éryty
MySvuvaiog. vóuevog.
Metrokles MergoxÄg. nachreden, nachſagen (Gutes, Schlechtes)
Midas Môag, ov. Aéyo.
Midias Meuôtag, ov. nachſtellen érußovevo.
mieten uu63óouat. Nachſtellung éart,8ovÄy.
Milch yc a. Nacht wüš, xróg.
mild *rgdog. Nachtheil xaxóy.
Milde ºrgaóryç, yroç. nahe täyooy, éyyüg; der Nächſte ö rãy
Milet MÄyrog; – leſier Majotog. otov, ö ré Maç; der nächſte beſte ö
Milo MÄoy, aovoç. rvXcoy.
Miltiades Märuckôyç, ov. nähren rgépco.
Mine uyá. Nahrung rgop.
Minos Myog, doog, o. Name öyoua.
mißachten xarapgovéco. Naſe 6, 6vóg.
mißfallen dragéoxco. Naſica Naouxäg, ä.
Mißgeſchick ovupoga. Natur püoug.
Mitbürger roAiryg. Naros /Vašoç, ov; Narier /Vaštog.
mitten uéoog. nehmen (ein) aigéco, Paſſ. d. Roxouau;
mittheilen ueraóiócout, avaxouvóo; (an, bekommen) außavco; (weg)
manchmal = ſagen. dpaugéoua. -

Mitylene u. Mytilene MvruAyyy od. Neid p3óvoç, ov.


MarvÄyyy; – enäer – yvaiog. neidiſch p3oyegóg.
Mnemon Myucov, ovoç. Neleus /VyMeug.
möglich duvaróg; es iſt möglich duyaróv, Nemea /Veuéa, ag.
oióv ré éorty. nennen övoucéco, Méyco; ſogenannt xa
Monarchie uoyagxia. Aojuevog. -

Monat uyy, yvóg. Neoptolemus /VeoxrróMeuog.


Mond oeyvy. Nereide /Vygyi, öog.
Mord póyog, ov. Neſſus /Véooog.
Morgen, der éco, do. Neſtor /Véorog, ogoç.
morgens éco3ey. nichtswürdig oöôevöç äuog.
Mühe róvoç, ov. Niederlage hrra, ye.
Mund oróua, aroç. Nikokles Nexoxºlºg.
Muſäus Movoaiog. Nikomedes MVxoujóyg, ovg.
14 *
212 Wörterverzeichniß.

Nikoſtratus /Vxóorgarog. Pamphaës IIaupcyç, ovg.


Nil /Vei Moç. Panathenäen IIava 37vata, «oy.
Niobe Nößy. Pandion IIayócoy, oyog.
Nitokris /Vroxouç, wog. Panzer Saga:5, axog.
Norden ägxrog, j. Paris IIcoug, uôog
Nordwind 6oggäç. Parmenio IIagueytoy, «oyog.
nöthigen cyayxcko. Patroklus IIcérgoxãog.
nothwendig cvayxaiog. Paulus IIa-ÜRog.
Numa Novuäç, á, ZVoudg. Pauſanias IIav6aviaç, ov.
Nutzen apéMeta, ag. Pelasger IIeMaoyo
nützen döpe Méco, övévyut, Av6treMéco. Peleus ITyMeug.
nützlich döpéÄtuog, MvGureAyg. Pelopidas IIeMorióag, ov.
Peloponnes IIeMoróyyyoog, ov; – eſier
Oberbefehl dgxy, orgaryyia. IIeMorovyjotog; – eſiſch IIeMorovyj
Obrigkeit ägxcoy. Guog, – taxóg.
Obolus 66oãög. Peltaſte "reAraorg, oö.
Ocean «öxecxyóg. Peneus ITyvetóg.
Ochus M2xog. Perdikkas IIegó exag, ov, a.
Odyſſeus Oövgoevg. Pergamum IIégyauov.
öffentlich xotyóg, öyuóotog; Adv. xoty, Periander IIegiayógog.
öyuoog. Perikles IIeguxÄg.
Oheim 9eiog. Perinthus IIéguy3og, ov.
Ohr oëc, Gróg. Perſephone IIegoepóvy.
Olympia OAvuºria, ag; olympiſche Spiele Perſer ITégoyç, ov; Perſien IIegoç,
ra. OMüurua. töog; perſiſch ITegouxóg ; Perſerkönig
Olympiade OAvuzruckg, côog. 6aou eüç; die Perſerkriege rä IIeg0txa,
Olympus Oävuºrog, ov. ra Myóuxc.
Olynth'OAvy3og, ov; Olynthier ORüy Perſeus IIegoevg.
3uog. Pertinar ITegrévaš, axog.
Oneſikritus Oyyoxgtrog. Peſt Motuóg.
Opfer 9voia, ag. Pfeil 8é Mog, ovg.
opfern Güco. Pferd irrog, ov.
Orakel uayreioy, Ygyóuög; ein Orakel pflegen (soleo) eco3a.
geben civatgéco, xgáco. Pforte zré My. .

Orakelſpruch Yoyouóg. Phalanx pc Mayš, yyog.


ordentlich zºgyoróg, xaMög xaidya. 3óg. Phaleron bcÄygoy; Phalereer baſygeüç.
Oreſtes Ogéoryç, ov. Phaon Pocoy, dovog.
Orontas Ogóyrag, ov. Pharſalus Pcg6a Mog.
Orpheus Ogpeög. Phaſis P&oug, uôog u. «og.
Ort rórog, ov. Pherekydes Hegexüóyg, ovg.
Oſiris Oggug, töog. Philetas PuAyr&g, á.
Oſſa 'Oooa, yg. Philippi di Murarot.
Otho "O3coy, «oyog. Philippus PMurrog.
Philiskus HuMoxog.
Pädaretus ITatócoyroç. Philoktet PuMoxrryç, ov.
Palamedes IIa.Maujóyg, ovg. Philolaus PtºlöÄaog.
Wörterverzeichniß 213

Philopömen dbu Morouyy, evog. Privatmann ióucóryç, ov.


Philoſoph puMóoopog. Prometheus IIgouySevg.
Philoſophie pÄooopa; Phil. treiben = Protagoras IIgorayógaç, ov.
philoſophiren puMooopéco. Proteus IIgoreug.
Philorenus 45 Móševog. Prorenus IIgóševog.
Phoker qºoxevg. Prozeß dixy.
Phokion Paoxcoy, «ovog. Pſammenit Pauuyvuroç.
Phokus qºoxog. Ptolemäus ITroMeualog.
Phönicien Potvixy; Phönicier Poivuš, Publius IIorMºog.
4x09. purpurn ºrogpºgeog.
Phrygien bgvyia; Großphrygien qºovyia Pylus ITüMoç, ov.
% ueya My; Phrygier Poüš, yóç; phry Pyrrho IIüggoy, covog.
giſch Powytoç. Pyrrhus ITöggog.
Phyle PvÄy. Pythagoras IIv3ayógaç, ov.
Pindar IIydagog. Pythagoreer IIv3ayógewog.
Piräeus IIeugaueug. Pytheas ITv3éaç, ov. -

Pirithous ITeug 3oog. Pythia IIv3ia; pythiſche Spiele rä


Piſa IIioa, yç; Piſäer IT.ocxiog. ITU3ucx.
Piſidier II«odyg, ov. Pytho IIv3d; zu P. ITv3oi.
Piſiſtratus IIeuo orgarog; Piſiſtratide
IIeuouorgaróyç. Ouelle ryy.
Pittakus ITürraxoç. Quinctius Koyrtog.
Pius IT.oç.
Platää ITMaratat; Platäer ITMarateng. Rabe xógaš, xog.
Plato ITAarov, dovoç. rächen ruutogéco; ſich – rutogéoua.
Platz róroç, ov. raſch razüg.
Plethrum räé3gov. raſen uaivouat.
Pliſtarchus IIRetoragYog. Rath 6ovÄy; Rathertheilen =
Plutarch ITMoüragzog. rathen ovußovÄeuco.
Pluto ITMoüroy, «ovoç. Rathgeber oöußovãog.
Poeſie rouyruxy, royog. rauben agºraco; (einem etwas) dpa
Polemo IIoMéucov, «ovog. géouat.
Poliarchus IIoMagyog. rechne (unter) rä37ut.
Poliorketes IIoMuogxyrºjg. recht, rechtlich dixatoç; ög3óg (richtig).
Polydorus IIoMüôogoç. Recht, das rö öixatoy; mit Recht duxaiog,
Polygnot IIoMuyvorog. óg Göç.
Polyklet IIoMuxÄetrog. rechts deuög; die Rechte dešuc (sc.
Polykrates IIoMvxgaryç, ovg. zeig).
Polymnis IIóAvuvug, udog. rechtſchaffen xa Mög xai aya 3óg.
Pompejus IIouriog. Rede Móyoç, ov.
Pontus ITóvroç, ov; pontiſch IIoyruxóg. reden Méyco; (mit einem) duaMéyou.at.
Poſeidon IIooeudoy, ävog. Redner 67rog, ogog.
Potidäa IIordata, ag. Rednerbühne 67ua, rog.
Pracht xcÄMoç, ovg. Regen öußgoç, ov, öeróg.
Priene IIgyyy; Einw. v. P. ITpuyveüç. regieren ägxco.
Prieſter iegeug. Regierung dexy.
214 Wörterverzeichniß.
reich rãonotog; – ſein rãovréco; – Sänger couôöç.
machen rãovrico. Sappho 2arpo, oög.
Reichthum rãoüroç, ov. Sardanapal Bagdavcra Moç.
rein xa3agóg. Sardes Bagóeug, ecoy.
reinigen xa 3ago. Satrap Gargaryç, ov.
Reiſe ºrogea, öôög. ſättigen xogévyvut.
reiſen ºrogeüouau. Satyrus 2arvgog.
reiten é Raúvco. Säule orjÄy.
Reiter irrevg. Scaurus 2xaügog.
Reiterei oi irreiç, rö irruxóv. Schaden, der 8äc6y; – zufügen =
Rennbahn, orckduoy. ſchaden 6 Marro.
Reſidenz. 6aoi Metov, 6a6 Meua, «oy. ſchädlich 6 Maßegóg.
retten 6öco. Schaf olç, ºrgóßarov.
Retter dorg, gog. ſchaffen xaraoxevc.co.
Rettung Goryga. Scham aiócé, oö.
Rheginer Pyyivoç. ſchämen, ſich aioxüvouau.
Rhodus Póôoç, ov. ſchändlich aioxgóg.
Richter dxa.org, «gurg (Beurtheiler). Schatten 6xua, äg.
richtig ög3óg. Schatz 370avgóg; Schätze zºgyuara.
riechen öo. ſchätzen (hoch, gering) rouéoua.
Rind 6oög. ſchauen 3eckoua, ögaco.
Ring daxrüÄtoç. ſcheeren xeigco.
ringsherum xÜxMº. ſcheinen (videor) doxéco.
Ritter irrevg. ſchelten érurãyrro, Motdogéco.
Rom Péuy; Römer Poucxiog; römiſch ſchenken dogéouau, diócout.
gew. = der Römer. ſcherzen rao.
Romulus PouvÄog. ſcheuen, ſich aidéouat, pvarrouat.
Rücken, der vöroç, ov, vöroy. ſchicken réuro.
Ruf dóša Schiff vaüç.
rufen xaAéco; r. laſſen ueraréuzrouau. ſchiffen räéco.
Ruhe jovxicx. Schiffer vaüryg, ov.
Ruhm öóša. Schild dori, ióog.
rühmlich xaMóg. ſchimpflich aioxgóg.
Schlacht ucxy.
Sache ºrgäyua. ſchlachten opcºrro.
ſagen Méyco, pyu Schlaf üryog, ov.
Saker Xaxyç, ov. ſchlafen xa3eüóco.
Salamis 2a Maui, voç; Einw. 2a Ma ſchlagen rürrco; = beſiegen vuxc.co; ſich
Auſvuog. ſchlagen = kämpfen.
Salbe uügov. Schlange öpuç, elog. -

Salmoneus Baucoyeug. ſchlecht xaxóg, ºrovygóg; ſchlechter = de


ſammeln di3goco (ſchaaren), 6vvcºyo, terior Yegov.
GvÄÄéyco. Schlechtigkeit xaxia, royygia.
ſämmtlich träg. ſchlimm = ſchlecht.
Samos 2cuog, ov; Einw. Bauuog. ſchleunig raxüç.
Sand bauuoç, ov. Schlummer = Schlaf.
Wörterverzeichniß. 215

ſchmachvoll «ioxgóg. ſenden = ſchicken.


ſchmähen Moudogéco, 6 Maopyuéco. ſetzen (legen) rä3yut; ſetzen (ſich) xa 3io.
ſchmählich aioxgóg. ſetze über (intranſ.) dua6aivo.
ſchmeicheln xoMaxevo. Seuche Motuóg.
Schmeichler xóMa, wog. ſicher cºopcxMºç.
Schmerz Müry, cºyoç, ovg. Sicherheit dopc Meta.
Schmuck xóouoç, ov. ſichtbar pavegóg.
ſchmücken xoduéco. Sicilien 2xe Mia.
ſchnell raxig. Sieg vixy.
Schnelligkeit raxoç, ovç, raxvry, Frog. ſiegen vuxc.co.
ſchön xaMög. Sieger ſein vuxc.co.
ſchonen pedouau. Siegesmal rgóratoy; – errichten oryut.
Schönheit xa Aog, ovg. Silber cºoyügtov.
ſchrecklich deuvég. ſilbern ogy geog.
ſchreiben ygcpco. Silenus 2et Ayvóg, 2Äyvög.
ſchreien xgato, 6océco. Simonides 2. ucoviôyç, ov.
Schriftygcuua, o yygauua, roç (Schrift ſingen äôo.
werk). Sinn voög.
Schriftſteller ovyygapet. Sinope 2ycéry; – opeer 2tytorevg.
Schuh öróóyua, roç. Sittergóroç, ov, Goç, ovg.
Schuld aira, ag (culpa, causa). Siſyphus 2ovpoç.
ſchuldig ſein öpe Mao (debeo). ſitzen xc3yuat.
Schule oxoMy, duda6xaMeioy. Sklave do5Moç, cévögcarodoy. .
Schüler ua Gyrg. Sklaverei dovela.
Schulter äuoç, ov. Skyrus 2xögog, ov.
ſchwach coSeyrg. Skythe 2xÜ37g, ov; ſkythiſch 2xv3uxög.
ſchweigen oucorcéco. ſogleich eöGüç, aörixa.
Schweigen, das otcor. Sokrates 2oxgcryç, ovg; Sokratiker
Schwein ö, öóc. 2oxgaruxóg.
ſchwer 6agvç, Ya Meróg (beſchwerlich). Sold uu63óg.
Schwerbewaffnete, der öráiryc, ov. Soldat orgartcóryg.
Schwert Fipoç, ovg. Solon 2óRoy, «ovog.
Schweſter cºde pr. Sommer 3égog, ovg.
ſchwierig zaMeróg, dv6xegrç. ſonderbar ärorog.
ſchwören öuyvut. Sonne Äuog.
Scipio 2xuricoy, 2xyricoy, wovoç. Sonnenuntergang duoua.
See, der Muy7; die See = Meer. ſonſtig äÄMoç.
Seele bvz. Sophiſt ooptorjç.
Seeräuber treugarç, oö. Sophroniskus 2copgovioxog.
Seeſchlacht vavuaxia. Sorge pgoyrig, öoç, érºuéMeta (Sorg
ſegeln räéco. falt).
ſehen ögaco. Sorge tragen =
Seher uayrug, ecoç. ſorgen pgovrico, rueMéoua.
Selinus 2e MuvoÜç, oövrog; – nuntier Sorgfalt éruuéMeta.
Xeäuyouyruog. Späher xarckoxorog.
Semiramis 2eugauug, «dog. Sparta 2rcgry; – taner Aragrucéryç.
216 Wörterverzeichniß.

ſpäter üoregov. Suſa 2oü6a, «oy.


Speer 6óov, cºxóyrtov. ſüß y Mvxüç.
Speiſe orog, ov, otroy, rgop. Sybarite 2 vßagryç.
ſpeiſen deuºryéco. Syenneſis 2 véyyeóug, wog.
Speuſippus 2 reüotºrroç. Symmachus 2Üuuaxog.
ſpreche Méyco; (mit jemand) dua Méyou«t. Syrakus 2 vgcxovoat; – ſaner 2öga
ſpringe ºryócco. xoWoog.
Staat róMug, stoç. Syrien 2.vga.
Staatsverfaſſung roMureia.
Stadium orcxótoy. Tadel bóyoç, ov.
Stadt róMuç, ecoç. tadeln uéupouat, érurtucco, péyco.
ſtammen, von eu, yyvouat mit einer Tag uéga.
entſpr. Präpoſ. Talent raMayroy.
Stand, im Stande ſein ológ ré suu, Talos T&Moç, «o.
óUyauau. Tänarum Taiyagov.
ſtark ioxÜgó, éogtouévoç. Tantalus TayraMoç.
Stärke 6cóuy, ioxug. tapfer dyőgeiog.
Statue dyóguaç, cyroç, extöy, övoç. Tapferkeit cºvögeia, dgerſ.
ſtehen éoryxa; es ſteht (verhält ſich) (gut, Tarent Tagaç, ayrog; – tiner Tagay
ſchlecht) #xco. rivog.
ſtehlen xMérro. Tarſus, Tarſi Tag6óg, oö, Tagoo.
ſteigen (auf) ért –, avaßavo. täuſchen éšararc.co.
Stein M3og, ov. Telamon TeMautöy, övog.
ſtellen oryu; rarro (aufſtellen, reihen). Tempe, Thal Tempe Téury, öy,
ſterben dro3yyoxco, rsMevra.co. Tempel vecóg, iegóv.
ſterblich 3yyróg. Teukros Teüxgog.
Steuermann xv6egyjryg, ov. Thales GaAyç, eco.
Stier raügog, ov. Thaſier Gaotog.
Stimme pcoyº. That Ägyov.
Stoiker Xroixóg. Theages Gecyyç, ovg.
ſtolz ſein uéya pgovéco. Theater Géargov.
ſtoße (auf etwas) év –, regurvyxcyto. Theben G78at, öy; – aner 69y6aiog.
Strafe yuia, ruucoota. Theil uégog, ovg.
ſtrafen xoMcéco, yutóo. theilen öuatgéco.
Straße öôóg. theilhaftig werden ruyxavo.
Strato 2rgarooy, «ovog. theilnehmen ueraMaußavo.
ſtreben (nach) értSvuéco. Themiſtokles 69euuGroxÄg.
ſtreiten égo; oft = kämpfen. Theodorus Geóócogog.
Streitmacht düyauug. Theokles 69eoxÄyg.
Strom rorauóg. Theophraſtus Geópgaorog.
Sunde öga, ag. Theopompus Geórouxrog.
Sturm Xetucóy, öyog. Thermodon 69egucódov, ovroç.
ſtürzen (tranſ.) 6érro, 6c MÄco. Thermopylen GeguorüRat.
ſuchen ſyréco (quaero), reugcouat (ver Therſites Geg6éryg, ov.
ſuchen conor). Theſeus Gygeög.
Sulla 2öååag, a. Theſpier 69eortet.
Wörterverzeichniß. 217

Theſſalien GerraMia; Theſſalier Gerra Tüchtigkeit diger.


Mög; theſſaliſch GerraMuxóg. Tugend cger.
Thetis Gérug, doç. tugendhaft odópgoy, cya3óg.
theuer pilog, oixeiog. Tyrann rügayvog.
Thier Sygov. Tyrannei, Tyrannis rvgayyi, dog.
Thorheit utogia, dua3äa. Tyriäum Tvguaiov
Thracien 69ggxy; Thracier 690ä5, xög; Tyrtäus Tvgraioç.
Fem. 699ärra.
Thräne daxgvoy. übel xaxóv.
Thraſonides Ggaocováöyç, ov. üben cºoxéco, ue Merckco, yvuycko (körper
Thraſybul Ggaoüßovãog. lich), ſich üben yvuyckouat.
Thraſyllus 69gckováAog. überall rayroxxoö.; überallher rayraxó3ev.
Thukydides Govxvóöyç, ov. überführen é Méyxo, aigéco; Paſſiv. d.R-
thun rotéco. 6xouat.
Thüre Suga, ag, rüÄy. übergeben, überliefern ragadóout.
Thurii Goºguot; – ier Goügtoç. Übermuth ü8gte, eco.
Thymbrium Göußgtov. übernehmen raga au6avo.
Tiber Güußgug, uôog. überreden reiGo.
tief 6a Güç. überſetzen (intranſ über etwas) duaßauvo.
Tigris Tygy, yroç, Tygg, «dog. übertreffen ºrgoéxco, duapéoo.
Timotheus Tuó3eoç. übertreten ragaßaivo.
Tirynth Tgvvç, vy3og. überwältigen xgaréco.
Tiſch rgarea, yç. überwinden vuxcko, xgaréco.
Tiſſaphernes T66apégyyç, ovg. überzeugen re Gao.
Titormus Troguog. übrig äÄMoç (alius), Mouróg (reliquus).
Titus Trog. übrig laſſen ÖroAsiro.
Tochter Svyaryg. Übung ueMéry, äoxyag.
Tod Gavaroç, ov. Umgang ovyovoa, öut Mia.
todt vexgóç, re3yyxcóg; todt ſein ré3yyxa. umgehen (mit jemand) öutMéco, Güvetut,
tödten droxrevco.
Xgaouat.
Tomyris Töuvguç, «dog. umhergehen regieuut.
trachten (nach etwas) éart 3vuéco. umkommen dróAMvuat.
tragen pégo; ein Kleid = anhaben. umlagern reguxa 3éouat.
Trank "roróy. unabhängig é ReU3egoç, aöróvouog.
trauen ruorevco. unberühmt äôoog.
Trauer, Traurigkeit Äury. Unbeſonnenheit äyota, ag.
Traum öyeugog, évérytoy. undankbar cxaguoroç.
Treffen = Schlacht. unenthaltſam cxgarç.
treu ºrt0róg. unerſättlich ärâyorog.
treulos äruorog. Unfall ovupogc, xaxóv.
trinken zrivo. ungebildet craiöevroç.
Trinkgelage ovuróotov. ungehalten ſein cyavaxréco, dx3oua,
Troja Tgoia, aç; Trojaner Tocóg, coóg; 6agécog pégo.
– iſch Totoxóg. Ungeheuer x7rog, ovg.
Trophonios Toopavuoç. ungerecht áóxog.
tüchtig xgyoró, aya3ó. Ungerechtigkeit aduxa.
218 Wörterverzeichniß.

Unglück ovupogcé, dvorvxia, crvxia; verfaſſen ygcpco, ovyygcpco.


xaxa, ra. Verfaſſung roMureia.
unglücklich drvxyg, dvorvxyg; – ſein verfehlen, ſich duagravo.
ärvxéco, duorvxéco. verfeindet éx8góç, – werden ärex3ayo
Unheil xaxóv. AUCK.
unkundig äreugoç. verfertigen rotéco.
unmäßig axgaryç. verfolgen ducóxco.
unrecht áóuxoç; das U. ró äôxoy; un vergänglich Gyyróg.
recht thun cióuxéco. vergehen, ſich duagravo.
unſichtbar cºpayg. vergeſſen ért May3avouau.
unſterblich d3avaroç. vergleichen eixco, cºreuxco.
unterfangen, ſich = wagen. Vergnügen jóoyſ.
unternehmen érzeugéco. verheeren ºrog 3éco.
Unterricht ua 3youç. verhindern xcoMüco.
unterrichten raudevco, ötöckoxco. verkaufen ºrcoMéco, arodiöouat, rurgaoxco.
unterſcheiden duaxg vo, – ſich duapégo. verkehren, mit jemand 6vyyyyouau,
unterthan Örjxoog; die Unterthanen oi óut Méco.
doxóuevot. verkünden Méyto, ºrgoayogeüo.
Unterwelt &öyç, ov. verlachen xaraye Maco.
unterwerfen xaraOrgépouat. verlangen airéco.
unvernünftig ápgoy, d.Äoyog. verlaſſen dro–, xaraMetro.
Unverſtand äyota, ag. verleihen dócout.
unverſtändig doöveroç. verletzen côtxéco.
unvermuthet crgoodóxyroç. verleumden duaßaAAao.
Unwahrheit beüôoç, ovg. verlieren dro6a Aaº, ciróäAvut.
unzählige uvgiot, räeiGrou. vermiſchen uyvvut.
Üppigkeit rgvp. vermögen düvauau.
Urheber airtog. Vermögen, das oöola, ag.
Urſache aira. vermuthen Örorreüco.
vernachläſſigen cue Méco.
Vater rarg. vernehmen dxotco, ºrvy3ayouat.
väterlich rargóog. vernichten diróÄvut, dap3ego.
Vaterland, Vaterſtadt rarg. Vernunft Móyoç, ov.
verachten xarapgoyéco. vernünftig pgóvuuog, Göpgov.
Veränderung ueraßoly. Verrath, Verrätherei ºrgoôocia.
verbannen éFeäauvo. verrathen ºrgoóióout.
Verbannter pvycg, cºdog. Verräther ºrgoôóryg.
Verbannung puy. verſammeln ovvayego, c3go.co.
verbergen xgürrco, äroxgörrouau; ver Verſammlung (des Volkes) éxxÄyga.
borgen ſein May3ayo. verſäumen cueMéco.
verbieten darayogeüco. verſchaffen ºrogo, ragaoxevc.co.
Verblendung äyota. verſchieden (mannigfaltig) rayrolog.
verbrennen xaraºrurgyut. verſchieden ſein duapégo.
verderben duapSeigo (tranſ.). verſchonen peióoua, créxouau.
verdienen áštóg eiut. verſchweigen Gycéco, Gucorco.
verfallen (in) éu –, regtarirro. Verſchwiegenheit ottory.
Wörterverzeichniß. 219

verſpotten 6xcórro. wählen algéouau.


verſprechen Örtoxvéouat. wahr aAy3jg.
Verſtand voög. Wahrheit cÄy3eta; die Wahrheit ſagen
verſtändig ovveróç, pgóvtuoç. ra cºMy37 Méyo.
verſtehen ériorauau. Wahrſager uavrug.
verſuchen regclouat. Waizen rvgóç, gew. Pl.
vertheidigen (mit Worten) croMoyéouau. Wald üây.
vertheilen véuco. warm 3eguóg.
vertragen pégo. warten reguuévo.
Vertrauen, das Triorug. warum ? ducx r; ri.
vertrauen, Vertrauen haben rérot3a, Waſſer üóog; zu Waſſer xard Scºlar
ru6 reüco. TOy,

vertreiben éx6a Aao; Paſſ. éxrirrto. Wechſel ueraßoMº.


verurtheilen xaraytyvtöoxco, xaraxgivo. Weg ödóç.
verwandt ovyyeyrg. weggehen diréoxouau.
verwenden daravaco, civaMioxco. wegnehmen apaugéouat.
verwunden rurgdö0xco. wegwerfen dro6a Aco.
verwundert ſein, ſich verwundern 3av wehe! peö.
uáco, äyauau. Weib yvyj.
vielmehr uáÄMov. weichlich uaMaxóg.
Vogelögvtg. Weichlichkeit uaMaxia.
Volk #3 voç (gens.); duoç (populus). weilen darg8o.
Volksverſammlung éxxAyoa. Wein olyoç, ov.
voll ueoröe, räjoy. weinen daxgüco.
vollbringen rouéco, ºrgärro, duargarrouckt. Weinſtock äureMoç, ov.
vorausſagen ºrgoayogevco. weiſe 6opóg.
vordem ºrgö roö. Weiſe (Art) rgóroç, ov.
Vorfahre ºrgóyovoç. weiß Revxóg.
vorfallen yyyou.at, 6vußayto. Weisheit 6opa.
Vorgeſetzter ägxov. Welt xó6uoç, ov.
vorrücken ºrgoégxouau. wenig öAyog.
Vortheil aya Góy. werfen 6a AMo.
vorübergehen ragéoxouat. Werk ägyov.
vorwerfen öveudio. werth äšog.
vorziehen ºrgoaugéouat, ºrgorucco. werthvoll roMMoö áštoç.
Vorzug dger. wetteifern dut Ackouau.
wiedererlangen diva Mau,6ävo.
BWache pv Max. wild duóg, äyguog.
wachen, wach ſein éygyyoga. Wind äyeuoç, ov.
Wächter pvÄa. Winter Yetucóy, öyog.
wacker aya Góg. wiſſen olda, éroraua.
Waffe örMov. wohlbehalten 6ög.
Waffenſtillſtand orovóa; W. ſchließen Wohlgefallen haben Yaigo.
orévdoua, 67rovdag rouéouat. Wohlthat evegyeoa; – erweiſen eüeg
wagen rouckco. yeréco.
Wagen, der ägua, roç. Wohlthäter eüegyéryç, ov.
220 Wörterverzeichniß.

wohlthun eöegyeréco, eö rotéo. Zelt oxyyj.


Wohlwollen eüyota. Zeno Zyvoy, «ovog.
wohlwollend eüvovg. Zeus Zeug.
wohnen oixéco. Zeuris Zeöšug, doç.
Wolke yepély. Ziege «iF, yóg.
Wort Móyoç, ov. ziehen é Rxco, Graco; = proficiscor rogevo
Wunder régaç, roç. Auat; ins Feld, zu Felde, orgareüouau.
wunderbar Savuadróg. Zierde xóouoç, ov.
wundern, ſich 9avucºco. Zoilos ZoiMoç.
wünſchen 6oüMoua, eüxouat, éart Svuéco. Zoroaſter Zogockorgyç, ov.
würdig áštoç. Zorn ögy.
Würfel corgey«Moç, ov. zubringen (eine Zeit) äyco.
züchtigen xoMa o.
zufügen (Gutes oder Böſes) rouéco.
ZEanthippe Eay3ºrry. zugegen ſein ºrageuut.
Xeniades Eeyuckóyç, ov.
Zügel xa Meyóg.
Xennias Eeyviaç, ov.
zugeſtehen öuoMoyéco.
Xenokrates Eevoxgaryç, ovg.
zugleich äua.
Xenophon Eevopöy, dövroç.
zukommen ºrgoojxco.
Xerxes Eégšyç, ov.
Zunge y Marra.
zürnen ögyou.at, zaMezraivo.
Zahl cgt 3uóg. zurückgeben crodóout.
zahllos rãeioro, uvgiot. zurückkehren, – kommen éravégxouat.
Zahn öôoög. zurücklaſſen xara –, ÖroAsiro.
Zakynthus Zaxvy3oç. zurückſchicken äroréuro.
Zeichen Gyueiov. zurückverlangen drauréco.
zeigen (ostendo) deixyvu; (praebeo) zuſammenbringen ovycyto, dv Réyo.
3rageYao. zuſammenkommen, – treten ovvégxouar
Zeit xgóvoç. zuvorkommen pSavco.
Zeitgenoſſe ö éré revoç, xarc ruva. zwingen avayxcko.

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