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Uebungsbuch
zum Ueberſetzen
aus dem
Wolfgang Bauer,
k. Profeſſor am Wilhelmsgymnaſium in München.
Zweiter Theil.
S y n t a x.
–c-FSDC><TOSSG-F>–
A3amberg.
Verlag der Buchner'ſchen Buchhandlung.
1871.
Aus dem Vorwort zur erſten Auflage.
man ſich wohl auch auf die Überſetzung der gemiſchten Beiſpiele allein
beſchränken.
Vor der Lehre vom Genus verbi ſchaltete ich eine Anzahl zuſammen
hängender Aufgaben ein, weil es mir wünſchenswerth und erreichbar
ſcheint, daß man den vorausgehenden Theil der Syntar in einem Jahre
(in Bayern in der erſten Gymnaſial-Klaſſe) bewältige und dieſe Auf
gaben dann entweder am Ende dieſes oder, ehe man an die Syntaxis
verbi geht, am Anfange des nächſten Jahres zur Einübung des vorher
gehenden Lehrſtoffes benütze. Doch laſſen ſich einzelne Nummern auch
ſchon früher bearbeiten.
Die Syntaxis verbi konnte etwas kürzer behandelt werden, nachdem
durch die Vorübungen das Allgemeine daraus ſchon anticipirt worden.
Aus denſelben Gründen wie im erſten Bändchen habe ich auch hier
wieder ein Wörterverzeichniß angehängt, aber trotzdem noch eine nicht
ſehr ſparſame Gräcität unter den Tert geſetzt. Ich glaube, man muß
zufrieden ſein, wenn ſich der Schüler das Gewöhnliche merkt; überdies
wollte ich dadurch das Überſetzen ex tempore ermöglichen, wozu die
Reichhaltigkeit des Buches Gelegenheit bietet.
Die Sätze und Aufgaben ſind griechiſchen Schriftſtellern entnom
men und, dem Bedürfniß der Schüler entſprechend, ſelbſtſtändig bearbeitet.
Noch bitte ich, das Buch nicht ohne Kenntnißnahme der zu Grunde
gelegten Kurz'ſchen Grammatik zu beurtheilen; ohne dieſe kann man
z. B. leicht die unter der Rubrik „Participialſätze“ gegebenen Beiſpiele
für ungenügend halten, wenn man nicht weiß, daß ſich das meiſte bei
der Lehre vom Infinitiv, von den Objects- und Cauſalſätzen findet.
An dieſes zweite Bändchen ſchließen ſich meine im Jahre 1865 in
2. Aufl. erſchienenen „Griechiſchen Stilübungen für die oberen
Gymnaſialklaſſen“ an.
W. Bauer.
Vorübungen.
I. 1. Der Aoriſt iſt das erzählende Tempus der Griechen;
er wird daher gebraucht, wo im Lateiniſchen das hiſtoriſche Perfect
ſteht, z. B. Alexander eroberte ganz Aſien AsFavögog täoav rhv
Aoiav xczreotgéparo.
2. Der Aoriſt wird in temporalen und cauſalen Nebenſätzen ſtatt
des deutſchen Plusquamperfects gebraucht, wie im Lateiniſchen das
hiſtoriſche Perfect bei postquam, simulatque etc., z. B. Nachdem
Alexander ganz Aſien unterworfen hatte, ſtarb er in Babylon éatei
AéFavögog täoav rjv Aoiav zarsorgêparo, oder AsFavögog
Täoav rjv Aoicev xarczorgepcusvog datéGavev év Boºßvaövt.
Zeuxis malte " die Helena und zog ? aus dieſem Bilde * großen
Gewinn ?. – Als Hephäſtio geſtorben war, warf* Alexander ſeine
Waffen auf den Scheiterhaufen" und ſchor ? ſich und ſeine Krieger. –
Als die Mitylenäer die Herrſchaft über (Gen.) das Meer erlangt
hatten", ſetzten * ſie für (Dat) die abfallenden Bundesgenoſſen" die
Strafe" feſt, daß ihre Kinder nicht leſen und ſchreiben lernen"
ſollten (Inf), in dem ſie von (Gen.) allen Strafen die für (Acc.)
die größte hielten, in Unwiſſenheit" zu leben. – Dionyſius tödtete
ſeine Mutter durch (Dat.) Gift *. – Ein lakedämoniſcher Jüngling
kaufte einſt ſehr wohlfeil" ein Grundſtück, wurde aber vor " die Be
hörde" gebracht" und beſtraft, weil” er ſchon als?" Jüngling ſo
eifrig ” nach (Gen.) Gewinn ſtrebte ”. – Minos ſoll ” zuerſt die
"7gcpo. * to a Yomuatioua. * 7gäuua, zog. “ äußcº/oo. * sig.
“ tvgé, äg. " änoxaigo. * ägyo. * Etagzco. " Man überſetze: die
abfallenden (äqlozaua) der Bundesgenoſſen. “ zuogla, xó/aog. “7gäu
uat« uayOavo. * duaÖia. “ qaguaxov. “ eöovog, zu Grundſtück
(Yogior) zu conſtruiren. “ éni, Acc. " ägy. * äyo. " ört. " oöv.
" öFéog (öFvg) Superl. * égéo. * youau.
Bauer, griech. Uebungsbuch. II. 2. Aufl. 1
2 Vorübungen.
krates glaubte, daß die Götter alles wiſſen, was wir reden und thun
und im Stillen" denken", und daß ſie überall" zugegen ſeien. –
Alle glauben, ihre Einrichtungen" ſeien die beſten.
11
* oly. " Bovevo. " tarrayoö. vóuog.
V. 1. Sätze, welche von Ausdrücken der Willensäußerung
abhängen (z. B. rathen, befehlen, verbieten, wünſchen,
verhindern), ſtehen im Infinitiv, negativ mit unſ, z. B. Gott will,
daß alle Menſchen glücklich ſein ſollen Bovºstat ö Ösóg stcévrag dv9gaj
7tovg Eürvxsiv.
2. Das Subject des Infinitivſatzes wird nicht überſetzt, falls es
im regierenden Satze ſchon vorkommt.
Den Lakedämoniern war es verboten", ein gemeines * Geſchäft *
auszuüben * oder zu erlernen. – Ariſtoteles bat" den Alexander, er
möchte ſeine Vaterſtadt, die von Philipp zerſtört worden war", wie
der herſtellen". – Als Kerres anrückte", ſtellte ° Themiſtokles den
Antrag", man ſolle die Stadt der Athene anvertrauen", die wehr
baren Männer" ſollten alle auf * die Kriegsſchiffe * gehen",
Weiber und Kinder und Sklaven ſolle jeder ſo gut als möglich"
retten. – Cato ſagte, er liebe mehr die erröthenden" als die er
bleichenden * Jünglinge”.
ärrayogsüo. * Bavavoog. * zéyvm. * égydouat. “ aizéo. * xaza
7
oxcºtro. " äriornut. " neut. " gego. " pjgtoua. “ tagakara
zlösua. * oi év jºuxig. * eig. “ toujong. “ äußaivo. “ oög övvaróv.
" égvögtáo. * oxotcºo. " partitiv.
VI. Nach den Ausdrücken der Furcht heißt daß unſ, daß nicht
- u) ov; der Modus hierbei iſt wie in den Finalſätzen, d. h. nach
- einer Hauptzeit Conjunctiv, nach einer hiſtoriſchen Zeit gewöhnlich
Optativ, z. B. Der Geizige fürchtet ſtets, er möchte ſeine Schätze
verlieren ö pulcoyvgog de öéöouxs, um dotoßcÄn r& Yoruara.
Der Feldherr befürchtete, er möchte nicht im Stande ſein, die Feinde
zu beſiegen, époßeiro un oü Övivauro 2c.
Wenn einer ein Schwert oder etwas anderes derartiges * ent
wendet * oder wegnimmt*, weil er befürchtet, daß ein Freund ſich
damit entleibe", ſo werden wir ſagen, daß das erlaubt” ſei. – An
8äv. * totoözog. * x énzo. * ägnä'o. * ölaygäouat. "öixatog.
Vorübungen. 5
Aſien wurde. – Kyrus der Jüngere beſtrafte ° die Verbrecher " ganz
ſchonungslos", ſo daß es in ſeiner Provinz” Griechen und Bar
baren möglich war", furchtlos“ zu reiſen", wohin einer wollte.
10 11
" rtuoogéouat. xaxoügYog. dqetöóg (jg). " ägyn. " Feoty.
* äösóg. * togevouat.
IX. 1. Die einfache directe Satzfrage wird meiſt durch äg«
oder , die einfache indirecte Satzfrage durch si (ob) eingeleitet; die
disjunctive Frage wird mit 7tórégov – gebildet, z. B. Hältſt du
den Kröſus für glücklich? äg« Koooov ößtov vouiLetg; -
ſtrativum weg und ſetzt das Relativum in den Caſus des Demonſtra
tivs (Attraction), z. B. Aus dem, was du ſagſt 2c. ſtatt éx roUrov
ä systg gewöhnlich ëF öv syétg; keiner von denen, die wir kennen
oÜösig (öv ouév.
Wenn du für das als Vertheidiger auftrittſt ?, was du
ungerechter Weiſe * gethan haſt, ſo wirſt du zweimal unrecht thun*.
– Ich glaube nichts von (Gen.) dem übergehen" zu dürfen", was ?
ich dir zu rathen vermag". – Der iſt einſichtsvoll °, der ſich nicht
über " das, was er nicht hat, betrübt", ſondern über das, was
er hat, freut. – Die Stadt der Athener gewährte ” allen Antheil
an (Gen.) dem, was ſie empfangen hatte”.
örtég, Gen. dyoriLouat. áöixo. * äöxéo. “ztag«eizto.
"ösi. " äy zum Relat. * yo. etyroöuor. ” ni, Dat. " Avnéo
uau. ” ueraölöout. “ außäro.
Artikel,
1. Gr. §. 1–6.
Man erzählt", einer von den Freunden des Kröſus habe von ?
dem Könige einen goldenen Becher erhalten, damit er ihn dem wei
ſeſten der Griechen gebe. Dieſer aber habe ihn dem Thales gegeben. –
Von den Verrückten * fürchten die einen nicht einmal das Gefähr
liche*, die anderen auch das nicht." Furchtbare °; und den einen ſcheint
es nicht einmal vor einer großen Maſſe ” ſchimpflich, alles mög
liche ° zu ſagen und zu thun, die anderen bilden ſich ein ", man
dürfe gar nicht unter" die Leute gehen”; und die einen ehren
weder ein Heiligthum noch einen Altar, noch ſonſt etwas” von den
göttlichen Dingen", die anderen verehren" ſogar Steine und Hölzer,
die nächſten beſten", und Thiere. – Demoſthenes ermuthigte " einſt
die Athener, in dem er ſagte, daß von denjenigen, die vordem
dem Philippus befreundet waren, die einen mit (Dat.) ihm einen un
verſöhnlichen Krieg führen", die anderen nicht mehr bereitwillige Bun
qmui. naga, Gen. * uairouat. “ösurog. uñ. " qoPegóg.
är. * özog, ov. * ózuoöv. " öoxei. " eig. * Fetut, Adj. verb.
" oööér. “ zä Geia. “ oéPouat. “ ö zvgor. " Gagoüro. “ dxaza
Zaxzog toeuéo.
8 Artikel.
Die Stadt der Athener beſaß ſehr viele und herrliche Pracht
werke, die theils durch (Dat) die aufgewendeten Koſten ? alles
übertrafen *, theils in Hinſicht auf* die Kunſt (Plur) hervor
ragten ", theils durch (Dat.) dieſe beiden Dinge ſich auszeichneten.
– Die Baukunſt", die Schmiedekunſt 7, die Rechenkunſt" und alle
derartigen Kenntniſſe", meinte Sokrates, ſeien ſchon " durch (Dat.)
menſchliche Einſicht" zu gewinnen”, ohne die Mantik”. –
Es iſt ſchimpflich, hinterher", wenn ein Unglück eingetreten iſt",
zu ſagen: Wer hätte auch" geglaubt, daß das geſchehe? Beim "
Zeus! Man hätte eben " das und das thun, und das und das nicht
thun ſollen". – Als einſt in Folge ” eines Sturmes die Leute
auf dem Schiffe?" die Faſſung verloren ?", wies” der Philo
ſoph Pyrrho auf (Acc.) ein Schweinchen” im Schiffe hin, das
ruhig * fraß, und ſagte, ſo ruhig müſſe ein Weiſer ſein. – Als
Darius geſtorben und Artaxerxes zur * Herrſchaft gekommen war?",
verleumdete ” Tiſſaphernes den Kyrus bei * ſeinem Bruder, daß?”
er ihm nachſtelle". Dieſer aber glaubte* es und nahm den Kyrus
feſt”, um * ihn zu tödten.
* Géaua, zog. * öancym. * Öztsoßdºo. * xará, Acc. * etöoxuéo.
6 10
zexrovtxr. " Yaxevrtxn. * 0ytozuxj. * uáGnua. xai. “ yvoöum.
* aigéo, Adj. verb. “ uartuxn. “ otsgor. " bloß ovußairst tt.
* yag. " vºr, mit Acc. * éöst, man hätte ſollen. * örtó, Gen. " oi
éunäorzeg. " oxvôgotcLo, Pf. Act. *ösixrvut. * Yogiötor. “ dzc
gaxzog. * sig. * ««Giotmut. "ötaßcº.o. * ºrgóg, Acc. * oög, Opt.
" énßovevo. * asióouat. “ ov/außavo. * oög, mit Part. Fut.
3.
6.
Congruenz.
8. Gr. § 7–13.
Mir gefällt nicht das „Nichts maßlos !!“ denn die Schlechten
muß man maßlos haſſen. – An der Spitze eines Staates ſtehen ?
iſt ſchön, wenn irgend etwas” auf der Welt“. – Alles, was * die
Regierung" des Staates verordnet", heißt Geſetz. – Das Glück
iſt alles in * allen Angelegenheiten der Menſchen. – Etwas Süßes
iſt es für (Dat) die Unglücklichen” um Thränen. – Der Ruhm iſt
etwas Erhabenes”, aber unbeſtändig", die Schönheit etwas Er
wünſchtes”, aber von kurzer Dauer*, die Geſundheit etwas Werth
volles“, aber veränderlich", die Kraft etwas Schätzenswerthes", aber
durch Krankheit und Alter leicht zerſtörbar"; die Bildung allein
iſt von dem, was wir haben", unvergänglich" und göttlich. – In ?"
Tempe ſtrömte ? die ganze umwohnende ” Bevölkerung” zuſammen
und opferte, hielt * Verſammlungen” und ſtellte * Trinkgelage
unöèv äyay. * "goorareio, mit Gen. * einsg zu k« äÄo. * von
den Dingen bei (ér) den Menſchen. * äy zum Rel. " ró «garoöv.
"7gapo. * tagc, Acc. " xxxóg ngäzro. " oeuvóg. " cßéßaog.
"ztsguuäxnzog. “ ólyoxgóvog. “ ziuog. “ eöuercßoog. “ Lnorös.
17 19
süäozog. “ rd. Er uiv. ä0ävazog. "sig. “ ovéoxoua. * as
gouxog. “ sog. “ notéoua. * ovyovoia. “ ovuzrivo.
14 Congruenz.
nach Thrazien ein, indem er die Stadt Philippi zur” Linken" und
den Berg Orbelus* zur Rechten ließ”. Und nachdem er den Fluß
Neſus * überſchritten *, gelangte er am (Dat) zehnten Tage an *
das Hämusgebirge”. – Themiſtokles und Ariſtides, der Sohn des
Lyſimachus, hatten dieſelben Vormünder” und waren miteinander er
zogen" und unterrichtet worden”. Gleichwohl” waren ſie ſchon als
Knaben uneinig* und blieben bis ins* höchſte” Alter eiferſüchtig*
gegen einander. – Ariſtoteles erzählt, daß Pythagoras von den
Einwohnern von Kroton* der hyperboreiſche * Apollo genannt
wurde.
* ér. " >orsga (sc. zeig), ſ. Gr. § 97, A. 1. " Ooßmog, ov.
* yo. * Néoog. “ötaßaivo. * Aiuog, ov. * énirgonog. " ovy
rgêpo, Aor. * ovunaöevo, Aor. * öuog öé. " oraouéLo. * eig.
“éoxazog. “ quº övexog. “ Kgorortcºrns. “ Yaegfögstog.
10.
Der Fluß Chalus war voll von (Gen.) großen und zahmen"
Fiſchen, welche von den Syriern für Götter gehalten wurden. –
Kyrus tödtete den Megaphernes, einen Perſer ?, indem er ihn be
ſchuldigte*, daß er ihm nachſtelle. – Plato war als Jüngling ſo
ſittſam * und beſcheiden", daß er nie übermäßig ° lachend geſehen
wurde. – Philippus ſagte, daß eines von beiden ", entweder die
Olynthier nicht in Olynth, oder er nicht in Makedonien wohnen
dürfe". – Homer hat den Agamemnon gelobt, indem er ſagte, er
ſei beides", ein guter König und ein gewaltiger” Kämpfer". – Eua
goras wurde vom Perſerkönig für einen gefährlicheren" Gegner”
gehalten als Kyrus, der um * die Herrſchaft geſtritten hatte". Der
größte Beweis" iſt der: als er die Rüſtungen" des Kyrus erfuhr,
zeigte er die größte Geringſchätzung", vor" dieſem aber hatte er ſeit
langem ” eine außerordentliche Furcht gehabt”. – Der Ruhm iſt
ſchätzenswerther ” als der Reichthum; denn diejenigen, welche nach
(Gen) immer größerer Ehre ſtreben, werden von allen gelobt; dieje
1
ngäog. * Gr. § 12 A. 2. * aitucioua. “ aiöſuov. * xóoulog.
" üztsocyar. " Gr. § 12 A. 3. * öei. " zgatsgóg. " aixumzºg. “ xa
ertög. “ arrayovozſg. " nagl, Gen. " cuptoßnzéo. “ tagaoxsvj.
“ uéytor« x«zaggovéo. " ngóg, Acc. “ éx no oö. * negöeög égo,
Aor. " tiutog.
16 Congruenz.
nigen aber, welche nach " irgend etwas anderem auf der Welt?
unerſättlich trachten”, gelten ” für unmäßig und ſchlecht. Die Haupt
ſache " aber iſt: unſeres Reichthums und unſerer Herrſchaft bemäch
tigen ſich * oft die Feinde, von (Gen.) dem Ruhme aber hinterlaſſen
wir niemand als Erben * denn?“ unſere Nachkommen”. – Bevor”
Ajas ſtarb, ſagte er zu ſeinen Gefährten: Bringet” meinen Sohn
hier ” in meine Heimat und zeiget ihn dem Telamon und meiner
Mutter, der Eriböa meine ich 7. – Viele Menſchen leben von *
Heerden*, indem ſie ſich mit (Dat) Milch, Käſe * und Fleiſch *
nähren *. -
Kyrus der Jüngere galt ſchon als Knabe in (Acc.) allem für
den beſten von allen. Nachdem er zum Manne geworden war,
ward er von ſeinem Vater als Statthalter von Lydien, Großphry
gien ? und Kappadokien abgeſchickt und zum Feldherrn über (Gen.)
alle ernannt, welchen es zukam”, ſich in * der Ebene von Kaſtolus"
zu verſammeln”. – Es iſt natürlich", ſagte Demoſthenes, daß die
Götter den Athenern die mächtigſten Bundesgenoſſen und Beſchützer"
ſind, da Philippus die Eide derſelben ? übertreten" und den Frieden
widerrechtlich" gebrochen hat”. – Als Ageſilaus der Große einſt
bei einem Trinkgelage * durch das Loos zum Vorſitzenden * be
ſtimmt wurde", ſagte er, vom Mundſchenk" befragt, wie viel er
jedem vorſchreibe ": Wenn * noch viel Wein hergerichtet iſt”, gib
jedem, ſoviel er begehrt ”; wenn aber wenig, gib allen gleichviel”. –
Vier Dramen ” nannte man eine Tetralogie ”. – Sokrates ſuchte *
nicht die Dinge am Himmel” zu ergründen, ſondern er unter
ſuchte, was rühmlich, was ſchimpflich, was gerecht, was ungerecht ſei,
1 4
oatgärtng. * Pgvyia jusyan. xaÖrjxo. * eig. * Kaoto oö.
7 10
7tsôiov. * äôgoiLouat. sixóg éotty. * Bomöóg. "ög. üztsoßalvo.
14
" äöixog. " Avo. * tagd tözov. ovuztoolagzog. “ ayxavo.
“ oivoyóog. " tgooqégo. " ei. " tagaoxevaLo. " aizéo. * 8F oov.
“ ögäu«. * zergaoyia. “ Lyréo. * td uezéoga, oder wie 7, 29.
Ortsbeſtimmungen. 17
Ortsbeſtimmungen.
12. Gr. §. 14. 15.
Als Diogenes aus Sinope geflohen war, kam er nach Griechen
land und hielt ſich bald ? zu Korinth, bald zu Athen auf. Er
ſagte *, er ahme * die Lebensweiſe" des Perſerkönigs nach; denn auch
dieſer hielt ſich im (Gen.) Winter zu Babylon und Suſa, manchmal"
auch zu Baktra auf, in den mildeſten Gegenden ? Aſiens, im (Gen.)
Sommer zu Ekbatana in Medien, wo die Luft immer recht kühl” und
der Sommer dem Winter in Babylon ähnlich war. – Aſchylus ſah?
einſt auf dem Iſthmus einem Wettkampfe” von Fauſtkämpfern" zu.
Als der eine einen Schlag erhielt” und das ganze Theater aufſchrie”,
ſtieß * er ſeinen Nachbar" und ſagte: Siehſt du, was " es um die
Übung" iſt? Der Getroffene” ſchweigt, und * die Zuſchauer *
ſchreien. – In Folge ” der Herrſchaft zur ” See ſind viele Klagen?“
gegen * die Athener erwachſen”, aber wegen ” des Treffens bei Ma
rathon und wegen der Seeſchlacht bei Salamis und hauptſächlich?“,
weil ſie für ” die Rettung der Griechen ihre eigene Stadt verließen,
loben ſie alle. – Kennias der Arkadier erſchien” mit ” viertauſend
Schwerbewaffneten in Sardes, um ” mit (Dat) Kyrus zu Felde zu
ziehen”. – Als die Griechen bei der Muſterung” zu Tyriäum
unter * Geſchrei” anrückten *, flohen die Leute auf * dem Markte
und ließen die Waaren” zurück,
ötáyo. " toté uèv – noré öé. * mit öé anzureihen. “ uuéouat.
* ölauza. * Evioze. " za eöötstvórara. " pvggóg. " Osaoua. " äyoy.
11 12 14
nüxrng. nizzo. * Exxgcºo. vvzro. * ö tt.molov, ſ. Gr.
§ 121. “ oior. " äoxmog. “ öé. " éx. " wará, Acc. " zarm
22
7oglo. xazá, Gen. * 7iyouat. “ ua aora. “ örtég, Gen. “ na
gayiyvoua. " = habend. * Part. Fut. " ovorgatsioua. " = ge
muſtert werdend, éFercºo. " otv. ” gavyj. " éztstut. * 8x, Gr.
§ 14, A. 4. “ rd öva.
Bauer, griech. Uebungsbuch. II. 2. Aufl. 2
18 Ortsbeſtimmungen.
13.
Zeitbeſtimmungen.
14. § 16–20.
Von zwei Söhnen des Amilius Paulus ſtarb der eine fünf
Tage vor ſeinem Triumphe", vierzig Jahre alt, der andere fünf Tage
nach dem Triumphe, zwölf Jahre alt. – Sokrates mußte ? nach*
ſeiner Verurtheilung* noch dreißig Tage leben, weil im Laufe jenes
Monats das Deliſche Feſt " war und das Geſetz niemanden hinzu
richten" erlaubte", bis” die Feſtgeſandtſchaft ° von Delos wieder zu
rückgekehrt war; und dieſe ganze Zeit über lebte er nicht im min
deſt en" anders als die frühere" Zeit. – Als einige die Eleer
lobten, weil ſie in dem Kampfe” der olympiſchen Spiele ſo" gerecht
ſeien (Ind.), ſagte Agis: Was thun ſie da Großes oder Bewunde
rungswürdiges, wenn * ſie alle vier Jahre einmal an einem Tage
Gerechtigkeit üben”? – Einige erzählen, daß Helena Nachts dem
Homer erſchienen ſei” und ihm aufgetragen habe", über " dieje
nigen, welche gegen” Troja zu Felde gezogen, ein Gedicht zu
verfertigen ”. – Ariſtoteles erzählt, daß Pythagoras einſt an
demſelben Tage zur ” ſelben Stunde ſowohl in Metapontum als auch
in Kroton geſehen worden ſei. – Diejenigen, welche bei ” Plato
ſpeiſten, befanden ſich auch am folgenden Tage wohl”. Timotheus
hatte einſt bei ihm geſpeiſt (Aor.). Als er am folgenden Tage ihm
begegnete *, ſagte er: Ihr ſpeiſet mehr für ” den folgenden Tag als
für den gegenwärtigen ”.
Polepſos, ov. ävcyxn éorir. * uetá, Acc. * *giog. “ rd. 4f
Zu«. *önuooig äztoGyroxo. " écéo. * éog, Opt. " Osogia. " oööér.
" ngóoôer. " cyov. " Superl. “ ei. “ zockoua (mit Dat.).
" éqlotmut. " ngootärzoo. “ negl, Gen. " ni, Acc. *" notéo.
23 24 25
" kara, Acc. * naga, Dat. xalog ötáyo. tsgutv7xavo. eig.
tägslut.
15.
Die Nacht iſt um einen Tag früher entſtanden. – Als Glaukon, der
Sohn des Ariſton, noch nicht zwanzig Jahre alt vor dem Volke
zu ſprechen“ und den Staat zu leiten" verſuchte ", vermochte ihn nie
mand davon abzubringen" als " Sokrates. – Pittakus lebte" um"
die zweiundvierzigſte Olympiade; er ſtarb im dritten Jahre der zwei
undfünfzigſten Olympiade, nachdem er über " ſiebzig Jahre gelebt
hatte. – Demetrius erzählt, daß an demſelben Tage Alexander in
Babylon, Diogenes in Korinth geſtorben ſei. – Epikur ward ſieben
Jahre nach dem Tode des Plato geboren. – Diogenes zündete ” einſt
bei Tage ein Licht” an und ging damit herum *. Als ihn einige
fragten, wozu ” dieſes? antwortete er: Ich ſuche einen Menſchen. –
Die Frau des Phokion ſagte zu " einer, die ihr ihren Schmuck"
zeigte*: Ich habe” an Phokion einen überaus herrlichen” Schmuck,
der nun ſchon ſeit zwanzig Jahren Heerführer ” der Athener iſt. –
Plato ſtarb, als Philippus das dreizehnte Jahr regierte. – Ariſto
teles kam zu ” Philippus im zweiten Jahre der hundertneunten Olym
piade, als Alexander bereits fünfzehn Jahre alt war. Nach Athen
kam er im zweiten Jahre der hunderteilften Olympiade; nach dem
er dort dreizehn Jahre im Lyceum ” Schule gehalten”, ſiedelte *
er im dritten Jahre der hundertvierzehnten Olympiade nach Chalkis
über. – Diogenes wälzte * ſich im Sommer in ” heißem ” Sande”,
im Winter umarmte * er beſchneite " Statuen *.
* ömunyogéo. * *tgoozarevo (zuvög). * Ertystgéo. " najo, Aor.
* njv. * äxudo. " ztsgl, Acc. " örtég, Acc. * ärtzo. * üyvog,
ov. " tegislut. " agóg zi. “ agóg, Acc. " xóouog. * érôeixvvuat.
19 siut. " üztégautgog. “ orgaznyéo, ich bin Heerführer. * Aüxstor.
23 24
oxocºo. áztaigo. “ xvuröéouat. * Eni, Gen. " Ösguóg.
29 31
“ pcuuog, ov. ztsgtaußavo. * Yuovio. ävögtág.
16.
Accuſativ.
17. Gr. § 22.
Vielwiſſerei nützt und ſchadet viel dem, der ſie beſitzt. Sie
nützt dem Klugen ? und ſchadet dem, der leichtſinnig * alles vor allen
Leuten * ſagt. – Als Ariſtippus von einem, der einen Prozeß *
für ° ihn geführt" und gewonnen hatte", gefragt wurde, was ihm
Sokrates genützt habe, antwortete er: Daß das, was du für ° mich
geſprochen haſt, wahr iſt. – Den Verſtorbenen ſage niemand Schlech
tes nach! – Diogenes ſagte zu ° einem, der ihn läſterte": Weder
mir glaubt einer, wenn ich dir Gutes, noch dir, wenn du mir
Schlechtes nachſagſt. – Als er von einem Kahlköpfigen " geſchmäht
wurde", ſagte er: Dich ſchmähe ich nicht, deine Haare aber lobe ich,
daß ” ſie einem ſchlechten Kopfe” entflohen ſind". – Den Unver
nünftigen " ſchaden die Lobredner" ſehr ". – Bemühe* dich nicht,
no.vuaôia. * ösFióg. * ögöiog. “ év navt örup. * ölxm.
"ünég, Gen. " .éyo. * vxco. " ngóg, Acc. ” oöogéo. “ pa
'axg0g. * ört. * xgariov. “ Expevyo. * äovverog. “ die Lobenden.
18
” usyaa, roſa. ögéyoua.
22 Accuſativ.
27
* éogr. dräÖnua.
21.
Weiſe und keine ** Giftmiſcherin !" geweſen; ſie habe nemlich weich
liche und durch!" Uppigkeit * am Leibe geſchwächte ! " Menſchen ge
nommen” und in den Gymnaſien abgehärtet ” und ſo kräftig ge
macht. Daher” habe ſich von ” ihr das Gerücht * verbreitet”,
daß ” ſie das Fleiſch der Menſchen koche” und ſo ſie wieder jung
mache. – Euagoras machte die Bürger aus Barbaren zu Griechen,
aus feigen Leuten zu kriegeriſchen, aus unberühmten zu berühmten.
Und obwohl ihm die herrlichſten und größten Vorbilder ” hinter
laſſen waren, zeigte er ſich doch um nichts” geringer" als jene.
“ ä.?' oö. “ qaouaxig, löog. " öró, Gen. " zovqj. * öta
qôeigo. *" außävo. * ölanovéo. * öôev. * tsgi, Gen. * öóFa.
* öéo. * ört. " #po). * nagelösuyua. * oööév. " xazaösig.
28.
fragte ihn Sokrates, ob er auch eine Laſt 9 getragen habe. Bei Gott,
nein!", ſagte er, nur !! meinen Mantel. Gingſt du allein, fuhr *
Sokrates fort, oder folgte "* dir ein Bedienter **? Es folgte mir ein
Bedienter. Leer ** oder etwas tragend? Ja bei Gott, er trug die
Decken !" und die übrigen Geräthe 17. Und wie iſt er von 1 * der
Reiſe weggekommen !"? Mir ſcheint, beſſer als ich. Wie nun ”,
wenn ? du ſein Gepäck” hätteſt tragen müſſen”, wie glaubſt du, daß
du dann beſtellt wäreſt *? Schlecht, bei Gott, oder vielmehr *, ich
hätte es gar nicht” tragen können. Wie ſchickt” ſich das für einen
durch Gymnaſtik geſchulten ” Mann, weniger ertragen ” zu können
als der Sklave? – Ein Lakedämonier, der als Geſandter nach Aſien
kam, ſagte, als man ” ihm ein feſtes Kaſtell ” zeigte*: Bei den
Göttern, eine ſchöne Frauenwohnung.
" qogziov. " oöx éyoys. " äÄc. “ qmut. " äxoovGéo. “ zó
ſovºog. “ eróg. “ orgosua, zog. " oxsöog, ovg. * 8x. * dztal arro,
Pf. Act. " zi oöv. * si. * éöst. * ötaziºmut, Aor. Paſſ. S. Vor
übg. III. A. “ ué.ov öé. “ oööé. * = iſt Sache eines 2c. " coaéo.
" novéo. * = die Leute. " zeiyog. " étuösixvvut.
den Leben !!. – Kyrus ſuchte, ſowohl wenn ** ihm jemand Gutes,
als wenn ihm jemand Böſes zufügte, dieſen zu überbieten *. Wenn **
er einen ſah, der ein tüchtiger !“ Wirthſchafter * war auf gerechte
Weiſe !", nahm er dieſem nichts, ſondern gab"" ihm noch mehr dazu.
Deßhalb "* arbeiteten auch die Leute gern und verbargen vor Kyrus
nicht, was ſie ſich erworben hatten. – Als ein Spartaner, von einem
Pfeil getroffen **, daran war ” zu ſterben, ſagte er: Daran liegt
mir nichts?“, daß ” ich ſterben ſoll (Fut.), aber daß ich ſterben ſoll
durch” einen Bogenſchützen * und ohne * etwas vollbracht zu haben.
– Es iſt mir nicht unbekannt”, daß” die Veranlaſſungen” der
meiſten Kriege geringfügige ” geweſen ſind. – Kerres theilte ſein
Landheer ” in drei Theile und befahl, daß jeder ” einen andern Weg
gehen ſollte.
“ zaauntogia. * ei, Opt. “ vtxco. * östvog. * oixovóuog“
* 8x roö öxaiov. " ngooöiöout. * öote. Wenn es in dieſer Weiſe
den Satz anfängt, kann es nicht mit dem Inf. verbunden werden.
* zoFewo. ” ué.o. “ uéat, Gr. § 25 A. 3. * ört. * örtó, Gen.
* zoFötig. “ nichts vollbracht habend (ötangdtroua). * .avdavo, Pf.
27
ebenſo an, wie die nächſten beſten ! *; und die Schlechten vergehen
ſich!" an denen, die ihnen nützen, ebenſo, wie an denen, die ihnen
ſchaden. – Euthydemus mit dem Beinamen der Schöne ſagte zu So
krates: Bei den Göttern! ich glaubte mich einer Philoſophie zu be
fleißen **, durch!" welche ich in dem, was einem rechtſchaffenen ?"
Manne zukommt”, unterrichtet zu werden hoffte. – Diogenes ſagte:
Die Menſchen ſammeln ſich” in den Städten, damit ſie von den
Auswärtigen ” nichts zu leiden haben”, ſie ſelber aber thun einander
das Argſte an, wie ” wenn ſie dazu” ſich verſammelt hätten. –
Es iſt dasſelbe, eine Schlange aufzuziehen und einem Schlechten Wohl
thaten zu erweiſen; bei ” keinem von beiden erzeugt” die Gefälligkeit
Wohlwollen. – Halte mehr für deine Freunde diejenigen, welche
dem Geiſte, als diejenigen, welche dem Leibe nützen.
16 17
ó zvyov. áötxéo. “ quº.ooopéo. "ötcé, Gen. ” zaög
21
xäyaÖög. ngoojxo. * ovyégyou.at, Gr. § 14 A. 2. * oi éZoºey.
24
dötxéouat. “ oög, mit Part. (Perf.). * én zoüro. " ztage, Dat.
* yevváo.
32.
33.
34.
Dativ.
35. Gr. § 31.
Die Bildung iſt für die Jungen ein Schutz gegen die Lei
denſchaften, für die Alteren ein Troſt*, für die Armen ein
Schatz”, für die Reichen eine Zierde. – Die Eintracht ſcheint das
größte Gut für die Staaten zu ſein. – Für Kyrus wurden im
Cherſones von Klearchus und in Theſſalien von Ariſtippus Heere ge
ſammelt. – Die Geſandten, welche von Rom kamen und den Numa
zur * Herrſchaft beriefen ", glaubten, daß ihm dieſes Glück willkommen
ſei". – Als vor der Schlacht bei " Platää Pauſanias verlangte °, daß
die Athener ſich den Perſern gegenüber ° ſtellen ſollten, da ſie in der
Schlacht" bei (Dat.) Marathon die Kampfweiſe" der Barbaren
kennen gelernt hatten, die Spartaner dagegen den Böotiern gegenüber,
war den Athenern dieſe Rede ganz erwünſcht". – Ich habe mich
oft gewundert, ſagt Xenophon, du'rch (Dat) welche Gründe ” die
jenigen, welche den Sokrates anklagten”, die Athener überredet
haben, daß Sokrates den Tod verdiene* von Seite des Staates.
Er brachte" über den Staat nie weder Krieg noch Aufruhr", noch
Verrath, noch ſonſt irgend ein Unheil. – Die Ephoren ſtellten " dem
Agis einen Fremden vor und ſagten: Ziehe ” mit * der jungen
Mannſchaft ” gegen * die Heimat dieſes Mannes; er wird dir ſelbſt
Führer ſein zur ? Burg. Dieſer aber ſagte: Wie gehört ſich ” das,
ſo viele junge Leute einem Menſchen anzuvertrauen ”, der ſein eige
nes Vaterland verräth? – Ein jeder von uns iſt nicht bloß für
ſich geboren *, ſondern auch für das Vaterland, für die Eltern, für
die Freunde.
ooq gooüvm. * tagauvôia. * noürog. “ eig. * nagaxaläo. * éori
uo dot«Louévp, jöouévp, ſ. Gr. § 31 A. 5. " Ev. * »sswo. " xato,
Acc. " uazoua. “ uázy. “ Möyog. "70cºpoua. “ áFlóg eiut, Gr.
§ 31 A. 1. “ airtog yiyvouat. " orcotg. " ovviotmut. * Baötio.
20 22
19éyov. oi jßóvreg. " ni, Acc. xalog éyst. * totsvo.
“ yiyvouat.
38 Dativ.
Diejenigen Staaten, welche " aus Unkenntniß" ihrer Macht mit mäch
tigeren einen Krieg anfangen", werden theils" zerſtört °, theils aus
freien unfreie ”. – Plato iſt dreimal nach Sicilien gefahren": das
erſte Mal zur ” Beſichtigung" der Inſel und der Krater * des
Atna; das zweite Mal, um" von dem jüngeren Dionyſius Land und
Leute zu verlangen, die " nach” ſeiner Verfaſſung leben ſollten;
das dritte Mal, um ” den Dio mit Dionyſius auszuſöhnen". –
Themiſtokles verglich ſich mit den Platanen": die Leute flüchten ſich"
unter ſie, wenn ſie ſchlechtem Wetter ausgeſetzt ſind”, wenn aber
heiteres Wetter?" eintritt ?", gehen ſie an ihnen vorüber ” und zer
zupfen * und ſchelten ſie. – Cato tadelte die Bürger, weil ſie immer
die nemlichen zu Beamten * erwählten. Entweder, ſagte er, glaubt
ihr, daß das Regieren ” nicht viel (Gen.) werth ſei, oder daß nur
wenige deſſen würdig ſeien. – Manchen, die ganz wenig haben,
reicht” dieſes nicht bloß aus, ſondern ſie erübrigen ” auch noch
etwas davon ”; manchen anderen dagegen iſt ſehr vieles nicht hin
reichend”.
6 ? /
38.
Apollo ſoll den Marſyas, der mit ihm über die Weisheit ſtritt,
beſiegt und geſchunden haben ?. – Viele Athener geſtanden", daß ſie
dem Sokrates Dank ſchuldig ſeien. – Als die Griechen, welche dem
Kyrus folgten, erfuhren, daß der Marſch gegen * den großen König
gehen" ſolle, zürnten ſie ihren Führern, weil ſie ihnen dieſes ver
heimlicht", und weigerten ſich zu gehen. Menon aber berief" ſeine
Soldaten und ſagte: Ich ſage, daß ihr dem Kyrus folgen und über
den Euphrat ſetzen müßt, bevor ° bekannt" iſt, was die übrigen
Griechen thun werden. Denn wenn " ſie beſchließen (Aor.), ihm zu
folgen, werdet ihr die Urſache ” davon zu ſein ſcheinen, weil ihr den
Anfang gemacht; und Kyrus wird euch als ” den bereitwilligſten
Dank wiſſen und erſtatten. – Ein Agyptier“, der den Amaſis
1
ztsoi, Gen. * éxöégo. * öuooyéo. “ ëzti, Acc. * siui, Fut.
xgürtto. " oö qmut. * ovyxaläo. " ztgiv, Inf. " öñºog. " cºv.
* airtog. * oöv. “ Gr. § 12 A. 2.
Dativ. 41
40.
genes ſei von Sinnen". Dieſer aber entgegnete: Von Sinnen bin ich
nicht, aber denſelben Sinn * habe ich nicht wie du. – Die Menſchen
bitten Gott um Geſundheit; aber die meiſten thun alles, was mit
dieſer im Widerſpruch* ſteht.
drónzog. vovg. * évozyziog.
41.
43.
44.
ſterben werde. – Sokrates ſprach zu den Richtern: Ich bin weit ent
fernt *, jetzt für mich zu ſprechen“, wie mancher " glauben möchte,
ſondern für euch, damit ihr nicht" einen Fehler begeht ", in dem ihr
mich tödtet. – Sokrates bat * die Götter nicht um Geld °, Herr
ſchaft" oder etwas anderes dieſer Art", ſondern einfach” darum,
ihm das Gute zu verleihen. – Der Menge" gefallen heißt * den
Weiſen mißfallen. – Charmides ertheilte immer gute Rathſchläge",
wenn ” ihm die Staatsmänner" etwas mittheilten, und tadelte ſie
treffend", wenn ſie etwas fehlten. – Kyarares ſammelte alle, die
von ihm beherrſcht wurden, und zog gegen ” Ninive ” zu Felde, ſeinen
Vater rächend”, der bei der Belagerung" dieſer Stadt umgekommen
war”. – Argus, ausgezeichnet * durch Kraft?“, tödtete den Stier?",
der Arkadien verheerte?", und zog” ſeine Haut ” an; einem Satyr ”,
welcher den Arkadiern Beleidigungen zufügte", ſtellte er ſich
entgegen" und tödtete ihn. – Die Athener waren bereit, diejenigen,
welche herrſchen wollten, zu beläſtigen und alle Menſchen in * Frei
heit zu verſetzen”.
* to oö öéo. * äztooyéouat. “ tig. * u. " éZauagzáro). * eüxo
11 - e -
9 10
lugt. ägyügtor. zvgarvlg. 7010U70g. deztog. * oi zzo Zol.
12
cheln; denn jene regen" uns an, indem ſie uns weh thun ", dieſe
verderben uns, indem ſie uns hätſcheln 7. – Als bei " einem Trink
gelage" einſt der Neffe ” des Solon irgend ein Lied” der Sappho
ſang, ward dieſer ſo entzückt ” von dem Liede, daß er dem Jünglinge
auftrug, es ihm zu lehren. Und als ihn jemand fragte, warum er
dies begehrt habe”, ſagte er: Damit ich es lerne und dann ſterbe.
– Als die Athener daran waren ”, den Ariſtides durch das
Scherbengericht zu verbannen *, ging * ein bäueriſcher” und
des Schreibens unkundiger ” Menſch zu Ariſtides hin mit * einem
Täfelchen” und bat ihn, den Namen des Ariſtides darauf zu
ſchreiben". Dieſer aber fragte ihn: Kennſt du denn den Ariſtides?
Und als der Menſch ſagte *, er kenne ihn nicht, aber er ſei unge
halten über den Beinamen * des Gerechten, ſchwieg Ariſtides, ſchrieb
ſeinen Namen auf das Täfelchen und gab es ihm zurück. – Als
Pädaretus einen ſah, der von Natur weichlich * war, aber wegen *
der Milde” ſeines Charakters von ſeinen Mitbürgern gelobt
wurde, ſagte er: Man ſoll nicht Männer loben, die den Weibern
ähnlich ſind, noch Weiber, die den Männern gleichen.
* ötsycigo. * .vºtéo. " tagá, Acc. * tözog. " &ösquöoög.
" uéog, ovg. “ öouat. * ottovöcCo. * öoudouat. “ FootgaxiLo.
*ztgooéoyou.at. * äygotxog. "dygtuuatog. * éxov. * öozgaxov.
" yygdqo. " oö qmut (nego), Gr. § 163 A. 3. “ tgoonyogia.
* ua axóg. “ öué, Acc. “ étueixsta.
48,
muß eine Stadt befeſtigt ſein”, ſondern mit den Tugenden ihrer
Einwohner ”.
rsuytoo. * évouxéco.
50.
ömuooig, Gr. § 43. * vavoi – ºts. * öei. " örtég, Gen. * zogevo
uat. * önoaußcºvo. " Gr. § 9. “ tgoopégo. “ öéyou.at. " jöéog.
“ uetötco. * ycégg. “ tgoôvula. "öiöout, Präſ. * äFla. ” uergéo.
” ögyiLouat. “ Gr. § 40. * dzttozéco. * dºttoréouat. * yaorjg.
25 27
äztó, vut. “ pégo. eöqvig. * zzgóg, Acc. * ºrgäFtg. " öuapé
gov. * éozuv, man kann. * zexualgouat. * totéoua. " msgi, Acc.
“ bloß zo IIegouxc. * év.
Dativ. - 51
54.
55.
56.
vom? Schlechten ab. – Als Pluto unter dem Beiſtand" des Zeus die
Perſephone entführt hatte", verließ Demeter aus Ärger" über die
Götter den Himmel, und nachdem ſie die Geſtalt einer Frau
angenommen", kam ſie nach Eleuſis. – Polykrates aus Samos ehrte
den Dichter Anakreon und hatte Wohlgefallen an ihm und ſeinen Ge
dichten ”. – Als der Perſerkönig Artarerres dem Ageſilaus ſagen
ließ ”, daß er mit ihm Freundſchaft ſchließen wolle, entgegnete *
dieſer: Mit mir allein ” kannſt du nicht befreundet werden; wenn
du aber mit den Lakedämoniern von Staatswegen Freundſchaft ſchließeſt,
wirſt du auch mein Freund ſein. – Herakles ſoll gegen ſeine Feinde
ſich ſehr mild benommen haben"; denn er ſoll zuerſt von allen Men
ſchen die Todten zur Beſtattung" herausgegeben haben”. – Einſt
mals fand” eine Zuſammenkunft ?" ſtatt zwiſchen Dionyſius dem
zweiten und Philippus, dem Sohne des Amyntas. Sie redeten” ſo
wohl vieles andere miteinander, als auch fragte Philippus den Dio
nyſius, wie er, der eine große Macht vom Vater überkommen”, ſie
nicht erhalten habe”. Dieſer erwiderte: Mein Vater hat mir alles
andere hinterlaſſen, das Glück aber, mit dem er ſeine Macht erworben,
hat er mir nicht hinterlaſſen. – Über* die Zahl der Kinder der
Niobe ſcheinen die Alten nicht miteinander übereinzuſtimmen”: Homer
gibt” ſechs Knaben” und ebenſoviel* Mädchen” an, andere " zwei
mal ſieben, andere auch mehr.
’ dºtó. * ovvegyéo. * ägtdºo). " ógyiLouat. “ eiadio, Paſſ.
“ uéog, ovg. * Entoté o. “ ärzaztootéko. “ perſönlich, privatim.
“ tgooqégouat. " Go t 7 s ty. * cztoöiöout. * Yiyvouat, Gr. § 35
A. 3. ” ovrovoia. “öta you.at. * tagaaußero. * öuaooLo.
* ºtsgi, Gen. 25ovvöo. * Äyo. ” ä00yr (ztaig). * zoooüzog.
* köom. " Gr. § 1 a.
- Genitiv.
58. Gr. §. 44. 45.
Durch das Thal Tempe fließt der Peneus, ſtill ? und ſanft *
wie* Öl" einhergleitend". – Die edelſten der Griechen waren ſehr
öué, Gen. * oxo * ºrgäog. “ öixnv (nach Art). * éatov.
agöeut.
58 Genitiv.
59.
Der Umgang" mit den Guten iſt eine Schule” der Tugend, der
Umgang mit den Schlechten iſt das Grab * derſelben. – Die
Natur hat den Menſchen die größte Furcht vor dem Tode und die
größte Liebe zum Leben eingepflanzt“. – Herakles errichtete die ſo
genannten Säulen des Herakles als Siegesmal" über die Barbaren,
als Erinnerung" an ſeine Tapferkeit und als Grenzmarke" des grie
chiſchen Landes. – Man ſagt, daß Hippokrates, wie wohl er ein
1 5
óutia. 2äoxnotg. * xard.vog. * äuqöo, Aor. Trotéouat,
8 c/
verſprach jedem Mann fünf Minen Silber zu geben, ſobald * ſie nach
Babylon kämen. – Der Fluß Euphrat iſt vier Stadien breit *. –
Der Dichter Anakreon, der von Polykrates ein Talent Geldes em
pfangen hatte, gab es ihm wieder zurück, in dem er ſagte: Ich haſſe
ein Geſchenk, das mich nöthigt, ſchlaflos zu ſein”. – Die Athener
verloren in Sicilien vierzigtauſend ” Schwerbewaffnete, bei ” Chäronea
tauſend. – Als Gorgias den Sokrates fragte, ob er den großen
König für glücklich halte, ſagte dieſer: Ich weiß nicht, wie er in Hin
ſicht auf Tugend und Bildung beſtellt iſt”; denn auf ” dieſen Din
gen beruht * das Glück. – Der Philoſoph Zeno ſtarb in einem
Alter von zweiundſiebzig Jahren; nach Athen kam er in einem Alter
von zweiundzwanzig Jahren.
* étov. * Gr. § 46 A. 2. * dygvºrvéo. * = vier Myriaden.
27 28
év. x8iugt.
wenn der Markt ſich füllte", war er dort ſichtbar, den Reſt" des
Tages war er immer da, wo er die meiſten Menſchen zu treffen"
Ausſicht hatte”. – Zur ? Seeſchlacht bei ” Knidus, durch welche die
Stadt der Athener einen Theil ihres alten Ruhmes wieder erlangte,
ſtellte * Euagoras den größten Theil" der Macht.
" ty Go. * onóg, auch nach Gr. § 47, 1 A. 1. ” oüvelut, Fut.
" uélo, Opt. “ eig. * év. * ragaoxsváLo.
62.
Cato meinte, man müſſe ſich am meiſten vor ſich ſelbſt ſchämen";
denn keiner ſei je * ohne * ſich.
* «iöéoua. “ im Griech. nie. * Yoglg.
65.
uns ſind viele Gräber von Spartanern! ſagte ein Lakonier: Aber *
bei uns auch nicht eines * von Argivern, da zwar wir oft Argos betre
ten haben", die Argiver aber niemals Sparta. – Wenn " ein Skythe
den erſten Feind erlegt hatte, trank er von ſeinem Blute, und von
allen, die er in der Schlacht tödtete (Opt.), brachte" er dem Könige
die Köpfe; denn wenn er einen Kopf brachte, bekam er Antheil" an
der Beute, die ſie machten", wenn er keinen brachte, nicht. – Nach?"
der Schlacht bei ” Platää kam ein Weib zu ” den Griechen überge
laufen”, welche den Pauſanias bei den Knieen faßte * und ihn bat,
ſie, eine Koerin von Geburt, aus der Knechtſchaft der Barbaren zu
befreien. – Als die Lakedämonier ihre Abſicht auf Lesbos verfehlt
hatten?", wollten ſie ihre Flotte verſtärken ” und nach Corcyra ſegeln,
das in Partei zwiſten lag ”. -
licher aber noch der, welcher nichts begehrt. – Als Philippus den
Olynthiern Anthemus, worauf alle früheren Könige von Makedonien
Anſprüche machten”, überließ ”, da erwarteten * ſie nicht, daß ſie,
nachdem ſie kurze Zeit die Nutznießung des fremden Landes” gehabt”,
für (Acc.) lange Zeit ihres eigenen von ihm beraubt ſein würden *. –
Die Guten werden, wenn ſie die Schlechten verachtet ” ſehen, noch
eifriger ” nach der Tugend ſtreben ”.
)
20 21
19 dérrtzrotéouat. äqinut. tgooöoxco. * d'orola, Gr.
§ 97 A. 1. * kagnöoua (ti). “ orégouat. “ drucÄo, Tempus?
“ eöGüuog. " ávrégouat.
68.
Wer könnte unglücklicher ſein als wir, die wir Stadt und Land und
Schätze an einem Tage verloren haben” und von dem Nothwendigſten
entblößt” als Bettler daſtehen", und aus unſerer Heimat vertrieben *
in Griechenland herumziehen”.
* oregioxo. * érôeg. " x«Giornu , Pf. " Exºtinto. " regtég
Zougt.
70.
Plato ſagt, daß Theages aus keinem anderen Grunde ſich der
Philoſophie widmete * als wegen * ſeiner Kränklichkeit“. Denn da
ö’ oööèv äko. * quoooqéo. * öué, Acc. “ doGévsta.
5*
68 Genitiv.
ihn dieſe von den Staatsgeſchäften" abhielt, regte" ſie ihn zu? dem
Streben" nach Weisheit an. – Herakles tödtete, da Neleus ihn nicht
von dem Morde des Iphitus reinigen wollte, den Neleus und alle
ſeine Söhne; den Neſtor dagegen ſchonte er nicht nur, ſondern er gab
ihm auch die väterliche Herrſchaft. – Die Klugheit” zeichnet ſich ſo
ſehr vor den übrigen Tugenden aus, als der Geſichtsſinn" vor den
übrigen Sinnen". – Prometheus bildete aus * Waſſer und Erde die
Menſchen und gab ihnen das Feuer, das er ohne Wiſſen” des Zeus
in einem Rohrſtengel* verbarg. – Nicht aus Furcht vor Strafe,
ſondern aus Pflichtgefühl” muß man Fehler meiden". – Als die
zehntauſend Griechen an den Fluß gekommen waren", der Armenien
von dem Lande der Karduchen ſcheidet”, lagerten ſie ſich” in der
Ebene, vielfach” der vergangenen ” Beſchwerden gedenkend”. Von
all dieſen befreit”, ruhten* ſie behaglich* aus. – Die Athener woll
ten den Euryſtheus, nachdem er beſiegt war, verſchonen; aber
Alkmene befahl ihn zu tödten.
5 7
rd tourtx& * ovveaüvo. eig. * ägog. " qgóvnotg. "ögaotg.
“ aioônotg. * 8x. " céögg. “vcgºnF, mxog. * öud zó öéou. “ dºt
éyou.at. " Yiyvouat ézti, Gr. § 14 A. 3. * ögiCo. * aöl ouat.
" nola, Gr. § 24 A. 3. “ tagégyou.at. * uvmuovevo. * cºralarto.
24 25
xoudoua. jöéog.
die Maße" des Meeres, und verſtehe" den Stummen" und höre
den, der nicht ſpricht”. – Hipparchus, der älteſte Sohn” des Piſi
ſtratus und der weiſeſte Athener”, war der Anſicht”, daß man die
Weisheit niemand vorenthalten” dürfe. – Sokrates ſagte einſt zu*
Euthydemus, der viele Schriften von weiſen Männern geſammelt hatte*:
Bei der Hera! Ich ſtaune” über dich, daß” du es nicht vorzogſt,
lieber Schätze von Gold und Silber als von Weisheit zu beſitzen. –
Da Krito den Sokrates kurz vor deſſen Tode ſchlafend fand, ſagte er
zu* ihm: Ich habe dich oft im ganzen Leben glücklich geprieſen um
deines Charakters willen, ganz beſonders aber in dem gegenwärtigen”
Unglücke”. – Folgendes muß man ohne Zweifel” an Themiſtokles
loben. Als er von ſeinem Vater enterbt ward”, gab" er ſein aus
ſchweifendes Leben” auf und trachtete * aufs lebhafteſte* nach den
Ehrenſtellen”. – Die Lakedämonier beneideten * die Athener um den
Sieg bei Marathon. – Kyrus lud” eine Heeresabtheilung* mit
ſammt ihrem Anführer” zur” Tafel", da er ihn wegen der milden
Art* und Sorgfalt* in ſeinem Unterrichte* bewunderte.
“ uérgov. " ovvinut. * xopóg. " poréo. "Gen.part. “ oio
uau. * qôovéo. * noós, Acc. “ ovroyo. * áyauau. * ört.
" nagiotºut, Pf. * ovuqogá. * önorört. " äztoxngütro. “ äq
ormut. “ dooria. * éztzeugéo. “ Geguóg. * ägyj. “ Enköo.
42
" kaëo. * raFtg. * zaFiaoyog. " éni, Acc. * öeinrov. ttgaÖrng.
* étuéeua. “ ööaoxaia.
Hand war. Er hatte ſie bei Salamis verloren und den Preis der
Tapferkeit” erhalten". Als die Richter dies ſahen, erinnerten ſie
ſich ſeiner Thaten und ließen * den Bruder frei. – Es iſt ſonderbar,
wenn " Kritias und Alkibiades in ihrer Jugend" ſich in etwas verfehlt
haben", dies dem Sokrates in die Schuhe zu ſchieben”. – Als
Sokrates verurtheilt" war, ſagte er: Mein Ankläger beantragt” den
Tod für mich. Was für einen Antrag mache nun ich euch dagegen ”?
Die Unterhaltung?" im Prytaneum”. – Wiewohl Demetrius bei”
den Athenern ſehr angeſehen?“ war, wurde doch auch er von dem alles
benagenden?" Neide verdunkelt”. Er zog ſich”, von einigen verfolgt”,
die Verurtheilung” zum Tode zu.
15 16
zä ägtotsia. zvyycévo. äqinut. ei. " jung ſeiend.
18
tmuue éo (zi). " airuäou«t. " Gr. § 55 A. “ oitnotg. * *tgv
TCL1'8Ü01V.* zzaga, Dat. * Zaungóg. * öuso Gio. * éºttoxotio.
27
óq uoxcºvo. * ézttfovevo. * öixm.
Pittakus ließ, als ſein Sohn ermordet worden war, den Mörder"
los mit den Worten ?: Verzeihung* iſt beſſer als Reue“. – Ein
König iſt gut, nicht wenn * er bloß ſeinem Haushalt " gut vorſteht",
ſondern wenn er auch das Glück derer, die er beherrſcht, begründet". –
Oft werden diejenigen, welche den anderen weit überlegen ſind",
leichtſinnig" und bleiben" dadurch hinter ihren Nebenbuhlern ?
zurück. – Ein Menſch, der den ſinnlichen Lüſten” dient*, hat auf
keine " Tugend Anſpruch”. – Plato zog dem Ariſtoteles den Xeno
krates, Speuſippus und andere vor. – Man" könnte viele Göt
tinnen" namhaft machen”, welche menſchlicher ” Schönheit unter
lagen?“. – Diejenigen, welche den Sokrates anklagten, ſagten, daß
er ſeine Jünger ” anhalte”, die beſtehenden * Geſetze zu mißachten”.
– So ſehr war Artaxerxes ſeinem Bruder Kyrus an der Menge der
Soldaten überlegen”, daß er mit ” dem Centrum der Seinigen außer
halb des linken Flügels des Kyrus war. – Tapfer iſt derjenige, der
nicht bloß die Feinde beſiegt, ſondern auch die Lüſte beherrſcht”. –
Kimon, der weder an Kühnheit dem Miltiades, noch an Klugheit
dem Themiſtokles nachſtand ”, war gerechter als beide. – Der The
baner Köradates erklärte den zehntauſend aus Aſien zurückkehrenden
Griechen, er ſei bereit, ihnen den Weg nach dem ſogenannten Delta ”
von Thracien zu zeigen". – Die Argiver räumten * dem Homer den
erſten Rang * auf dem ganzen Gebiete * der Poeſie ein und
ſetzten * alle Dichter ihm nach”. – Der König Ptolemäus beſaß
nicht mehr als nothwendig war ".
qovevg. * Verb. * ovyyojun. “ uerauéata. * éay. * Biog.
" tgoéormxce. * aituos Yiyvouat. * xgattotevo. " karagogóvuéo, Aor.
Act. " otsgiTo. * dºrtina.og. "ai öu zoö ooºuazog föoval. “ jrrov.
" Gr. § 122 A. 2. “ tgoonxst, Gr. § 48, 1. " zig. “ partitiv.
" étuösix vut. " Oryzóg. “ trä0uat. * oüvetut. * rotéo. * xaG
ormut. * Öztsgogco. * *rsgieuut. " éyov, ſ. Gr. § 227, 1. * xger
zo, eiui. ” einouat. " 4ét«. jyéouat. " öiöout. "
31 zcº ngo
7870. 34 ätag. * zarro. * öenregog. " als das Nothwendige.
75. Gr. § 58.
Der Philoſoph Metrokles ſagte, von den Dingen ſeien die einen
72 Genitiv.
um Geld feil, wie ein Haus, die anderen um Zeit und Eifer, wie die
Bildung – Ariſtippus ſoll einſt ein Rebhuhn für fünfzig Drachmen
gekauft haben. Als ihm einer Vorwürfe machte”, ſagte er: Du wür
deſt es nicht um einen Obolus gekauft haben? Da dieſer es bejahte”,
ſprach er: So viel Werth haben * für mich die fünfzig Drachmen. –
Demetrius der Phalereer leitete zehn Jahre den Staat und wurde
mit dreihundertundſechzig ehernen Statuen geehrt °. – Es iſt beſſer,
einen Freund zu haben, der viel werth iſt, als viele, die nichts werth
ſind. – Der ägyptiſche König Tachos" blieb", ſolange ° er die ein
heimiſche "Lebensart " beobachtete ” und einfach” lebte, ganz geſund;
als er aber nach Perſien * kam und in die perſiſche Uppigkeit verfiel,
vertrug er die ungewohnte Nahrung" nicht und ſtarb an ” der
Ruhr 7, den Tod für die Üppigkeit eintauſchend". – Viele Väter
gehen ſo weit in ihrem Geize, daß ſie, um ” nicht einen größeren
Lohn zu bezahlen”, nichtswürdige Lehrer für ihre Kinder wählen. –
Ariſtippus verlangte einſt, als ihm jemand ſeinen Sohn zuführte”,
fünfhundert Drachmen; da aber dieſer ſagte: Um das kann ich einen
Sklaven kaufen! ſprach er: Kauf ihn, ſo ” wirſt du zwei haben. –
Schätze * es höher, den Kindern einen guten * Ruf als großen Reich
thum zu hinterlaſſen; denn dieſer iſt vergänglich, jener aber ewig, und
mit dem guten Rufe kann * man Schätze erwerben, den Ruf aber
nicht um Geld kaufen. – Der Kentaure Neſſus ſetzte * die Ankom
menden ” um Lohn über den Fluß Euenus. – Xerxes hatte Männer
in ſeinem Heere, deren * jeder es mit drei Griechen aufzunehmen”
behauptete. – Lucullus hatte auf dem Feldzuge” gegen * Mithri
dates anfangs Mangel” an dem Nothwendigen, aber beim weiteren
Vorrücken * fand* er ſolchen Überfluß * an allem, daß ein Rind im
Lager für eine Drachme, ein Sklave für vier Drachmen feil war.
zrégötF, xog. * aituéoua. * Sztursöo. * öüvaua. * 7éoua.
"dFöo. " Toyog, o. * öuyo. " #og. ” ëttyoguog. “ öiara.
* Ygdoua. ” evtsog. “ auch Ilégoat, Gr. § 14. * das Ungewohnte
(zó änGeg) der Nahrung. * örtó, Gen. " övoevzsgia. * ä. aztoua.
* = damit. ” ze áo. * ovviozmut. * *ai. * zzotéouat. “ kalog.
* durch das Adj. verb. *ötazrogGuevo. " ztagégyou.at. * Gr. § 47,
1 A. 2. * ärzáFög siut. " Verb. " ni, Acc. * änogéo. * ngo
éoxoua. “ zo, Aor. “ eönogia.
Genitiv. 73
77. § 60–62.
Die ioniſchen Städte hatten früher dem Tiſſaphernes gehört",
ſpäter aber waren ſie zu " Kyrus abgefallen. – Antiſthenes ſagte:
Man muß den Feinden alle Güter wünſchen *, ausgenommen " die
Tapferkeit; denn ſo werden ſie Eigenthum nicht derer, die ſie be
ſitzen, ſondern derer, die ſie erobern ". – Sokrates ſagte, diejenigen
ſeien verrückt", welche glauben, daß alles Sache der menſchlichen
Einſicht * ſei. – Einem Vernünftigen " kommt " es zu, die Armuth
gelaſſen - zu ertragen. – Die Söhne des Aakus waren Telamon und
Peleus; von Telamon ſtammten ? Ajas und Teukros, von Peleus
aber Achilleus. – Diogenes ſagte: Den Göttern gehört " alles; die
Götter aber ſind Freunde der Weiſen; die Güter ºder Freunde
aber ſind gemeinſam; alſo gehört alles den Weiſen. – Als die Lake
dämonier vor * Korinth über die Athener und ihre Bundesgenoſſen
geſiegt hatten, rief " Ageſilaus, da er die Zahl der feindlichen Todten
erfuhr, aus: Wehe " über Griechenland, das ſo viele Griechen ver
nichtet hat, als hinreichen, alle Barbaren zu beſiegen. -
79.
80.
ſorget * nicht für die Größe der Mauern, ſondern für die, welche
ſich auf ° ſie ſtellen werden.
" ngovoéo. * éni, Gen.
81.
83.
84.
berührten das Fremde nicht, ſelbſt wenn die Thüren offen ſtanden”.
– Ptolemäus erbaute dem Homer einen Tempel, und um das Bild
desſelben ſtellte” er die Städte, welche auf ihn Anſpruch machten. –
Als Alexander lange Zeit unbeerdigt * blieb, rief” ſeine Mutter aus:
O Kind! Während du am Himmel Antheil haben wollteſt, kannſt
du nun nicht einmal deſſen, was allen Menſchen gemeinſam iſt, theil
haftig werden, der Erde und der Beſtattung”.
29 30 31
droiyvvut. teguiormut. draqog. *ſ. 77, 15. * rapi.
86.
Es geziemt ſich", daß die Söhne wie das Vermögen, ſo auch die
Freundſchaft ihrer Väter erben. – Verachte diejenigen, welche um ?
Reichthum bemüht ſind”, das Vorhandene * aber nicht " zu gebrauchen
verſtehen. – Was du des Körpers entledigt nicht" brauchen wirſt, das
ſchätze alles gering°. – Die Gerechtigkeit iſt beſſer als Reichthum;
denn an dieſem haben auch die Schlechten Antheil", an jener aber
nicht. – Als Neleus, der Sohn des Kodrus, von der Herrſchaft aus
geſchloſſen ward”, verließ er Athen und gründete Milet und einige
andere Städte auf dem Feſtlande. – Als Megabyzus einſt ſchlechte °,
kunſtloſe " Gemälde " lobte, andere dagegen, welche fleißig” gear
beitet waren", tadelte, verlachten ihn die Jungen * des Zeuxis, welche
die Farben" rieben". Zeuxis ſagte daher: Wenn " du ſchweigſt,
Megabyzus, ſo bewundern dich dieſe Jungen, denn ſie ſehen auf dein
Kleid und die Dienerſchaft" um ? dich her. Wenn du aber von 9 der
Kunſt reden willſt, ſo verachten ſie dich. Beherrſche darum deine
Zunge und ſprich über nichts von dem, was du nicht " verſtehſt.
1 2
ztgénet. * tsgl, Acc. * ottovöcéLo. * örtcoyo. * u. “ kaza
qgovéo. ' uéretut. * äzteaüro. * eörejg. " ázsyvog. "7gapi.
* ortovöalog. * 8xtoyéo. “ tatödgtov. * qáguaxov. “zgißo.
" örav. " Ösgansia. " ºtsgl, Gen.
Präpoſitionen
1. mit A c c uſ a t i v.
als ich. Als Klearchus dies hörte, ging?“ er in ſich. – Kyrus gab
vor”, daß er (in Gemeinſchaft) mit den verbannten* Mileſiern * gegen
Tiſſaphernes Krieg führen wolle. – Mit Gott, ſagt Sophokles,
lacht und weint” ein jeder. – Als Alexander bei der Verfolgung”
des Beſſus in Noth” kam”, legte” er ſelber Hand an die Kamele
und andere Laſtthiere”, ebenſo * ſeine Begleiter”; und als ihnen das
Holz ausging”, aßen ſie das Fleiſch roh*. – Sokrates geſtattete”,
als er Vorſitzender” in den Volksverſammlungen war, dem Volke
nicht, gegen * die Geſetze einen Beſchluß zu faſſen”, ſondern er
trat* in Übereinſtimmung mit " den Geſetzen einem ſolchen
Anſinnen* des Volkes entgegen.
“ Yiyvouat. “ qooxo, tgootouéouat. * qvyág. “ partitiv.
25
óövgouat. * öoxo. ” (ztogia. * yiyvoua, Gr. § 14 A. 3.
* ärtzoua. " örtoLytov. * »ai. * Gr. § 66, 1. * ézt einro.
“ ouóg. * Entroéno. * Erttotaryg. " tago, Acc. * pmqi ouat.
39
érarztöouat. " Gr. § 66, 2. * öouj.
3. mit G e n i t i v.
89. Gr. § 67–73.
Ohne den Strahl der Sonne kann nichts von dem, was aus
der Erde wächſt?, gehörig * gedeihen*. – Phaon ſetzte” einſt die Aphro
dite über einen Fluß und führte ſie mit " vieler Sorgfalt" hin, wohin
ſie wollte, ohne ſie zu kennen". Für dieſe Gefälligkeit gab ihm die
Göttin eine Alabaſterbüchſe" mit einer Salbe; als er ſich mit dieſer "
einrieb", ward er der ſchönſte aller Männer. – Von Knidus bis
Sinope wohnten Griechen längs” der Küſte von Aſien. – Es wird
allgemein zugegeben”, daß die Nachkommen * des Zeus die edelſten
unter den Halbgöttern" ſind, unter dieſen ſelber aber ſtellt " jeder
die Aakiden obenan. – Sokrates lebte mit ganz wenigem höchſt zu
frieden". – Die Athener führten mit einander zahlloſe Prozeſſe”
und wollten lieber auf dieſe Weiſe von einander Nutzen ziehen” als
“ aöy. * qöouat. * kalog. “ aöFävoux. * öaßßaCo. * Gr.
§ 78. a. 3. " qgovzig. * äyvoéo. * ääßaotgog, ov. " Relat. “ Ygio,
Paſſ. * tage, Acc., Gr. § 82. c. 1 b. * öuooyéco. “ durch eine Prä
poſition. “ ulôsog. “ ngoxgivo. " aürc.gxng. * öixnvötx&Couat.
“ xsgöaivo.
Präpoſitionen. 85
90.
92.
den ich jetzt trinke. – Als Kyrus im Kampfe" gegen ſeinen Bruder
getödtet und ſein Lager erobert worden" war, kam" mit der ganzen
Beute" auch Aſpaſia, ſeine Frau, in Gefangenſchaft", nicht von un
gefähr”, ſondern der König hatte ſie mit?" vieler Sorgfalt?" aufge
ſucht”. – Nach Plato wiegt* alles Gold über der Erde und unter *
der Erde die Tugend nicht auf. -– Wenn ” die Stadt der Athener
viele Feldherren ausſendete, war ſie unglücklich”, wenn ſie aber durch
einen die Gefahren beſtehen ließ?", war ſie glücklich”. – Niemand
könnte wohl eine Stadt aufweiſen”, die ſich ſo ſehr im Kriege zu
Lande hervorthat”, wie Athen ſich in den Gefahren zur See ausge
zeichnet hat. – Wir müſſen, in ſo weit* wir können, nach Unſterb
lichkeit” trachten.
* kämpfend. " äºloxoua. “ apvga, ov. “ eix. " Gr. §. 78.
a. 3. * qgovrig. * draLyréo. * ärräEtóg eiut. “ örtó, Dat. * örtórs,
Opt. * drvyéo. " totéoua. * xarogGöo. * Entôeixrvut. " örtegéyo.
" Gr. § 77. b. 6. * ä9araola.
Jahr zehn aus den Bürgern an der Spitze des Staates; zuletzt,
um die Zeit der Einſetzung" der Dreißig, trat* Anarchie" ein. –
Im Vergleich mit den übrigen Geſchöpfen leben die Menſchen wie
Götter, an Leib und Seele bevorzugt". – Als die Thebaner und
ſämmtliche Peloponneſier Sparta zu vernichten" ſuchten, ſchloſſen die
Athener allein von den Griechen ein Bündniß mit den Spartanern
und wurden ihre Retter". – Als Euryſtheus ſich gegen die Athener
verfehlt hatte, gerieth” er in die Gewalt” der Söhne des Herakles,
die zu ihnen ihre Zuflucht genommen hatten?", und endete ſein Leben
auf ſchmachvolle Weiſe”. – Da Demokritus einſt Künftiges voraus
geſagt hatte, galt er bei den meiſten für einen gotterfüllten * Mann.
13 15
%OYzoLozozotg.
/ ** ytyrouckt.
yty' «ra0Yua.
9 / 16 xgattorevo.
/ 17 CX1'OZ
?...?
21
ozoºzov 7touéoo. * airtog oornglag. * yiyvou«t. * Präpoſ. % (LT(L-
Als die Leute des Kyrus den Orontas, der des Verrathes über
führt" und zum Tode verurtheilt worden war, beim Gürtel nahmen
und hinausführten, wohin ihnen befohlen worden war, da bezeigten?
ihm diejenigen, die ihn früher verehrten?, auch jetzt * noch ihre Ver
ehrung, obwohl ſie wußten, daß er zum Tode geführt werde. –
Während die Nachkommen* des Teukros die Herrſchaft zu Salamis
hatten, kam ein Flüchtling" aus Phönicien dahin, und von dem da
maligen König" mit ſeinem Vertrauen beehrt" erhielt er einfluß
reiche" Ämter". Er war aber dafür nicht dankbar, ſondern ſich ſchlecht
gegen den, der ihn aufgenommen hatte, zeigend", vertrieb er ſeinen
Wohlthäter und bemächtigte ſich" ſelber der Herrſchaft. – Als Ale
xander ſein Heer gegen die Thebaner führte, ſchickten ihm die Götter
Zeichen und Wunder. Die in der Nähe” des Iſmenus und der Mauern
fließende Quelle, die während * der ganzen früheren Zeit reines und
angenehmes Waſſer hatte, wurde wider Erwarten * mit Blut angefüllt.
In dem Tempel der Demeter in der Stadt ſpann” eine Spinne" ihr
1dioxoua. * ngooxvéo. * zórs. * Präpoſ. * Gr. § 12 A. 2.
7
* ö rórs Baotevor. ntorsio. * uéyag. * övvaoteia. " Yiyvouat.
"xarégo. * Gr. § 81. c. 1. * Gr. § 82. c. 2. “ Saig. “ -
vpaivo. “ ägäxrn.
92 Präpoſitionen.
künſtliches Netz" über das Antlitz" der Göttin herab. Die Bild
ſäule der Athene gerieth" von ſelber?" in Brand. – Bei der Muſte
rung, welche Kyrus bei Tyriäum vornahm?", wurden die Griechen
vier Mann hoch aufgeſtellt. – Diogenes war auf ſeine Armuth nicht
weniger ſtolz” als Alexander auf ſeine Herrſchaft über die Welt?”. –
Der Conſul* Publius Licinius ward von Perſeus beſiegt und verlor
zweitauſend achthundert Mann, die theils in Gefangenſchaft geriethen,
theils fielen. Als nun nach der Schlacht Perſeus Geſandte wegen
eines Waffenſtillſtandes und Friedens ſchickte, verlangte” der Beſiegte,
daß der Sieger” ihm das Seinige überlaſſen ” ſollte. – Das theſ
ſaliſche Tempe ſchließt” einen Raum” ein, deſſen Länge ſich über vier
zig Stadien hin erſtreckt”, während * die Breite hier” ein Plethrum,
dort” auch ein wenig mehr beträgt”.
" téyrm. “ tgöootov. " äutingmut. " Gr. § 69, 4. * notéo
uat. * uéya qgovéo. * oixovuérm, Gr. § 97 A. 1. * örrazog.
* xsevo. * Verb. " ézttgéro. * öéyou.at. * Yogiov. " öuxo.
* öé. * z uév – röé. siui.
97.
Man ſagt, daß die Pythagoreer ſich angelegentlich mit der Arznei
wiſſenſchaft beſchäftigt haben?. – Piſiſtratus ließ” diejenigen, welche
er auf dem Markte unthätig“ ſah, kommen und fragte ſie um
den Grund ihrer Unthätigkeit". Und er ſagte: Wenn" dir dein Zug
vieh" gefallen iſt", ſo empfange von mir eines und gehe hin und
arbeite; wenn es dir aber an Samen” fehlt", ſo ſoll er dir von
mir zu Theil werden". – Der Dichter Philorenus, der wegen ſeiner
Freimüthigkeit von Dionyſius in die Steinbrüche” geſchickt worden war,
fertigte dort ſein ſchönſtes Gedicht, den Kyklopen, in dem er die von
Dionyſius über ihn verhängte Strafe" für nichts achtete“. – In
der Schlacht bei Kunara ſtand Klearchus auf dem rechten Flügel am
Fluſſe Euphrat, Menon und ſein Heer nahmen” den linken Flügel
des griechiſchen Heeres” ein. – Antiſthenes ſagte: Es iſt beſſer, mit
4 5
opóög«. * ottovöcÄo. * uératéunouat. oyola o. oyoj.
ei. " Leyog, ovg. * Groxo. " ortégua, Plur. " ärrogéo. * yiyvo
uat. * AuGozouia. " #x 4orvolov zuogia. * Gr. § 82. c. 5.
“éxo. “ auch bloß ró E.ºnyxóv, vgl. Gr. § 97, 2.
Präpoſitionen. 93
wenigen Guten gegen alle Schlechten, als mit vielen Schlechten gegen
wenige Gute zu kämpfen. – Einen" Gerechten muß man höher ſchätzen,
als einen Verwandten. – Als jemand den Charilauslobte, weil er
gegen alle gleich gütig" war, ſagte ein Lakedämonier: Wie möchte
man ihn mit Recht loben, wenn” er gegen die Schlechten gütig iſt? –
Die Römer erbauten” am Fuße” des palatiniſchen Hügels” dem
Fieber” einen Tempel und Altar.
" Gr. § 2, 1. * ºrgäog. "ei, Opt. ” iögöoua. * Präpoſ.
* IIa arrog köqog. * IIvgeróg.
98.
99.
100.
101.
Norden* niederer ", damit die kalten Winde nicht hinein können". – Als
Artaxerres von Tiſſaphernes die Rüſtung" des Kyrus vernahm, rü
ſtete" er ſich auch. – Sardanapal berührte keine Waffen und ging
nicht auf die Jagd, wie die andern Könige, ſondern er wetteiferte ° mit
den Frauen über die Schönheit und hatte " überhaupt" einen weibi
ſchen” Charakter. – Bei den Theſpiern war es ſchimpflich, ſich mit
Ackerbau zu beſchäftigen”; deßhalb waren die meiſten arm und den
Thebanern viel ſchuldig*. – Die Herrſchaft des Kyrus ward gegen
Oſten” vom rothen" Meere, gegen Norden vom ſchwarzen Meere",
gegen Abend" von Cypern und Ägypten, gegen Mittag von Athio
pien begrenzt”. – Zur Zeit” des Kenophon waren die Perſer frevel
hafter ? gegen die Götter und ungerechter gegen die Menſchen als zur
Zeit des älteren Kyrus. – Die in Potidäa Belagerten ” ſchloſſen *
mit den Athenern einen Vergleich” auf die Bedingung* hin, daß
ſie, ihre Weiber und Kinder mit einem Kleide abziehen ” dürften ”.
4 ux0x70g.
/ 5 zarteuvog.
/ 6 éutttttoo.
/ 7 .
070/.0g. 8 drztztag«oxevcouczt.
). /
von ab. – Iſokrates ſagt: Ich glaube, daß die Gedichte des Homer
deßhalb einen größeren Ruhm erlangt haben", weil er diejenigen,
welche mit den Barbaren Krieg führten, ſchön verherrlicht hat”, und
daß unſere Vorfahren deſ halb ſeine Kunſt in den muſikaliſchen
Wettkämpfen" und bei der Bildung“ der Jugend" ausgezeichnet
haben", damit wir, ſeine Gedichte oft hörend, die mit jenen be
ſtehende " Feindſchaft uns recht einprägen" und, den Tugenden
derer, die gegen Troja zu Felde gezogen ſind, nacheifernd, nach den
gleichen Thaten ſtreben wie jene. – Während der Peſt, ſagt Thuky
dides, kamen ” die am meiſten nach Tugend Strebenden ?" mit ihren
kranken * Freunden um; ſie ſchonten ” ſich nemlich aus Scham nicht,
ſondern gingen zu ihren Angehörigen ”.
14
“ außovo. “ yxoutcºo. * oi zig uovoxñg äOot. 7toxiôevoug.
* = der Jüngeren. “ érztuov touéoo. üztägyo. “ éxuavGävo.
17
19
ovvaró vuat. ävruttouéouat. “voséo, prädicativ. * äpetöéo.
* éntzjösuog.
104.
Die Landleute ſehen lieber die zur Erde geneigten ! Ahren*, die
aufwärts * gerichteten * aber halten ſie für leer; ſo haben auch von
den der Philoſophie befliſſenen * Jünglingen die hohlſten" die
meiſte Einbildung"; wenn ſie aber einmal anfangen, ſich mit Kennt
niſſen zu bereichern" und aus ihren Studien ? einen Nutzen" zu
ziehen", ſo legen” ſie ihren Hochmuth” ab. Und wie aus Ge
fäßen", wenn ſie Flüſſigkeit" aufnehmen, die leere Luft entweicht",
ſo ſchwindet" bei ihnen der Hochmuth, wenn ſie mit den wahren
Gütern erfüllt werden". – Perikles, der Sohn des berühmten " Pe
rikles, ſagte einſt zu Sokrates: Wann werden die Athener ſo wie die
Spartaner vor den Alteren Achtung haben", ſie, die ſelbſt ihre Vä
ter mißachten? Oder wann werden ſie ſo ihren Leib abhärten”,
ſie, die nicht nur ſelber unbekümmert ſind?“ um eine gute Kon
ſtitution”, ſondern auch diejenigen verlachen, die ſich darum kümmern?
x?ivo. * orcyvg, partitiv. * ävo. * aigo, Präſ. “ ptlooopéo.
xevóg. " Gägoog, ovg. 8 zrmgóo. * 6yog. " xagºróg. “ ov/Léyo.
12 14 15 16
dºrtoriösuat. “ rüpog, ov. dyyelov. üygóv. örsščoxouat.
" évölöout. * örtcyv IIegt«jg, Gr. § 121 A. 1. * aiöéouat. ” oo
uaoxéco. “ äusso. * eöeFla.
Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen. 99
Wann werden ſie ſo ihren Vorgeſetzten gehorchen, ſie, die ſich etwas
zu gute thun ” auf die Mißachtung * ihrer Vorgeſetzten? Oder
wann werben ſie ſo einträchtig ſein”, ſie, die ſich gegenſeitig
mehr beneiden als die anderen Menſchen, und im Privat- ?" wie im
öffentlichen Leben * mehr als alle miteinander ſtreiten ???
* äycé oua. * zó xazaqgorsiv. “ óuovoéo. “ kai iöig xa «otv.
" öuaqégouat.
105.
Ariſtippus hatte ſich einſt mit Aſchines zertragen". Bald dar
auf ſagte er zu ihm: Wollen (Fut.) wir uns nicht ausſöhnen? Und
dieſer ? erwiderte: Recht gern”. So *) erinnere dich, ſagte Ariſtippus,
daß * ich, wiewohl ich der ältere bin, doch zuerſt zu dir gekommen
bin". Ja, bei der Hera, verſetzte" Aſchines; du haſt recht" geſprochen;
du biſt um vieles beſſer als ich; denn ich machte den Anfang" in der
Feindſchaft, du aber in der Freundſchaft. – Der Philoſoph Diogenes
beſaß” eine merkwürdige" Überredungsgabe", ſo daß er jeden leicht
durch ſeine Worte einnahm ”. Einſtmals ſchickte ein gewiſſer One
ſikritus aus Ägina den einen von ſeinen zwei Söhnen nach Athen.
Als dieſer den Diogenes hörte, blieb er dort. Dann ſchickte er den
anderen, den älteren; allein dieſer ward gleichfalls zurückgehalten”.
Zuletzt ging er ſelber hin, blieb * aber ebenfalls " bei ſeinen Söhnen
und ergab ſich" der Philoſophie. Auch Phokion, mit dem Bei
namen der Rechtſchaffene ", hörte den Diogenes und mehrere andere
Staatsmänner". – Als Alexander einem Poſſenreißer" große Ge
ſchenke gab, brach” der Argiver Agis vor?“ Neid und Arger” in
die Worte aus: O * die große Thorheit *! Da ſich aber der
König zornig” umwendete” und fragte: Was ſprichſt du da”? ſagte
er: Ich geſtehe, daß ich ungehalten bin, weil ihr alle, die ihr von
Zeus ſtammet, an Schmeichlern und Narren * Gefallen findet. So
ſchmeichelte er dem König unter dem Scheine ” der Freimüthigkeit.
ógyiLoua, Aor. * Gr. § 1. b. * *a douévog. *) zoivvv. * ört.
agooégxoua. “ pmui. " ögôög. * ägyo. * "tgóoetut. " Gavuaoróg.
“ netGoö. “ aigéo. * karégo. “ oüvelut. “ aöróg, Gr. § 115. * qlo
ooqéo. " Ygmoróg. “ztourtxóg. "yeotonoudg. * ExxgaCo. * Gr. § 84.
a. 3. * ünn. * oö. “ cronia. * = im Zorne, Gr. § 37. * éºrt
orgépo. " toüro, Gr. § 111 A. 4. * xazaye.aoróg. * in dem er ſich
den Schein gab (ngoonouéoua), daß er freimüthig rede (ztaggyou oua).
7*
100 Gemiſchte Beiſpiele über Caſus und Präpoſitionen.
106.
Die Sage erzählt, daß Atalante von ihrem Vater, ſobald ſie
geboren war *, ausgeſetzt worden ſei*; er ſagte nemlich, er brauche
keine Töchter, ſondern Söhne“. Aber der, welcher ſie zum Aus
ſetzen * bekommen hatte, tödtete ſie nicht, ſondern ging auf das parthe
niſche" Gebirge und legte ſie in die Nähe" einer Quelle. Da" war
nun zwar das Kind ° zum Tode verurtheilt, aber es ward vom Glücke
nicht verlaſſen. Bald darauf kam eine Bärin, welche von den Jä
gern" ihrer Jungen ” beraubt worden war", und ward ſeine Amme”.
Später fanden es die Jäger und nahmen es heimlich weg”; ſie
gaben * ihm den Namen Atalante und zogen es in einer Gebirgs
grotte" auf. – Als Diogenes einſt heftige Schmerzen" an der Schul
dyog éotiv. * yiyvouat. * éxtiGmut. * ágov (rtaig). * Inf
Gr. § 90. * IIagGéruog. " tºngiov. * xai. "ßgépog, ovg. "xvvmétng.
9 A
109.
zwei Bilder, das eine, in dem er ſich nach der Menge" richtete?",
das andere nach den Regeln * der Kunſt. Er gab” aber der Menge
auf folgende Weiſe nach. Bei ” jedem der Eintretenden änderte?” er
etwas, indem er ſich der Anſicht * eines jeden fügte *. Hierauf
ſtellte ” er ſie beide öffentlich aus; da” ward das eine von allen
bewundert, das andere verlacht. Polyklet aber nahm * das Wort
und ſprach: Nun ”, das, welches ihr tadelt, habt ihr gemacht, das,
welches ihr bewundert, ich. -
111.
Als Kyrus den Sohn der Tomyris, der Königin der Maſſageten,
durch Liſt gefangen genommen und ſein Heer vernichtet hatte, ſchickte
ſie einen Herold an ihn und ließ ihm Folgendes ſagen: Kyrus, un
erſättlich an Blut, ſei nicht ſtolz auf deine That, daß ? du meinen
Sohn durch Liſt, und nicht im Kampfe überwunden haſt. Gib mir
meinen Sohn zurück und entferne dich ungeſtraft * aus dieſem Lande.
Wenn ? du das nicht thun wirſt, ſo ſchwöre ich dir beim Helios, dem
Beherrſcher * der Maſſageten, fürwahr * ich werde dich, wenn du auch
unerſättlich biſt, mit Blut ſättigen. Kyrus aber nahm keine Rückſicht"
auf dieſe Worte. Da ſammelte Tomyris ihre ganze Macht und griff"
den Kyrus an. Sie kämpften lange Zeit, zuletzt aber ſiegten die
Maſſageten; der größte Theil" des perſiſchen Heeres kam ° um, und
Kyrus ſelber fiel. Hierauf füllte die Königin einen Schlauch" mit
Menſchenblut" und ſteckte” ſeinen Kopf hinein und ſprach Folgen
des: Du haſt mich, wie wohl ich lebe und in der Schlacht geſiegt
habe, vernichtet, indem du meinen Sohn mit Liſt fingſt; dich aber
werde ich, wie ich gedroht habe, mit Blut ſättigen. – Ein gewiſſer
Strato, ausgezeichnet” durch Adel* und Reichthum, ſtellte " keine
körperlichen Übungen an. Als er nun an der Milzſucht" er
krankte", trieb” er Leibesübungen, zuerſt nur, um geſund zu wer
den ”; ſo wie er aber in der Kunſt Fortſchritte machte?" und ſich die
ſelbe an gelegen ſein ließ?“, ſiegte er zu Olympia an einem Tage
étaigo (ich erhebe), Paſſ. * si. * djutog. * ösortózng. * unv.
" ..öyov totéouat. " ovußdºo, éºtyeigéo. * Gr. § 47 A. 1. "öta
3. /
112.
Dies rührte" den Dionyſius ſo, daß er den Plato umarmte“, für
Aſchines aber anſtändig* Sorge trug”.
40 41 42
xuréo. dotcLoua. xakós. “ ézttuséoua.
Infinitiv.
113. Gr. §. 86–90.
Zur Freundſchaft trägt die Abſtammung? von denſelben Eltern
und die gemeinſchaftliche Erziehung* viel bei. – Epicharmus ſoll einſt,
als er ſchon hochbetagt* war, ſich mit einigen Altersgenoſſen" unter
halten haben". Da nun der eine ſagte: Ich bin zufrieden", wenn
ich noch fünf Jahre lebe, ein anderer: Jch, wenn ich noch drei, ein
dritter": Ich, wenn ich noch vier Jahre lebe, fiel Epicharmus ein?
und ſagte: Was ſtreitet" ihr um weniger Tage willen? Wir alle,
die wir da zuſammengekommen ſind, ſind am Ziele", und es iſt Zeit”,
daß wir aufbrechen”. – Einem Lakedämonier war es nicht erlaubt“,
den Feind ſeiner Rüſtung zu berauben”; in den Schlachten mußten
ſie ein dunkelrothes Gewand” tragen". – Sage mir, ob es
möglich iſt, den Guten ohne weiteres" befreundet zu werden, wenn
man ſelber gut iſt. – Bei den Athenern Bürger zu werden war für
alle Menſchen ehrenvoll”. – Alle Übel ſind mehr dazu angethan”,
diejenigen, die ihrer gewärtig ſind?", in Angſt zu ſetzen”, als denjeni
gen, welche ſie gekoſtet haben”, Schmerz zu verurſachen *. – Als
Gorgias hochbetagt* von einer Schwäche” befallen wurde” und allmäh
lich?" in Schlaf verſank”, trat einer ſeiner Freunde hinzu und fragte
ihn, wie es ihm gehe”. Er aber antwortete: Schon fängt der Schlaf
an, mich ſeinem Bruder zu übergeben”. – Weder denen, die krank,
noch denen, die in einen Prozeß verwickelt ſind", nützen die Ver
uéya örtáoxet. * das Abſtammen (gvo). * das gemeinſchaftlich
(óuoö) Erzogen ſein (zgépo). “ oqóöga ngsoßüzng. * juxtozng. "öta
7
Méyou«t. dróxon. * Gr. § 1. a. * öroaußovo. " ozaou&Co.
" övouai. * öga. * ärcyou.at. “ Esottv. “ oxvejo. “ potvtxig,
iöog. " curréyouat. * é§ roluov. " tiutog. “ ztépvxa. * ztgooöéxo
uat. * 8xnjrro. * negaouat. “ vºréo. doôéveta. * xazalau
25
Die Giftſpinne" iſt für die Hirſche? eine ebenſo große Beſchwerde *
wie für die Menſchen; ja* ſie ſind ſogar in Gefahr, ſchnell durch
ſie umzukommen. Wenn ſie jedoch wilden" Epheu" koſten, ſchadet
ihnen der Biß" nichts. – Alexander lernte als Knabe die Cither
ſpielen”. Als ihn nun einmal ſein Lehrer eine gewiſſe Saite" an
ſchlagen" hieß, ſprach er, auf eine andere deutend”: Nun*, was wird
es machen", wenn” ich dieſe anſchlage? Jener erwiderte: Dem, der
beſtimmt iſt* einſt zu herrſchen, nichts, wohl aber * dem, der kunſt
gemäß" die Cither ſpielen will“. – Der Name „Prahler“" kommt",
wie mir ſcheint, denjenigen zu, die ſich den Anſchein geben, als ob
ſie reicher oder tapferer wären, als ſie wirklich ſind und die zu
thun verſprechen, was ſie nicht” im Stande ſind zu thun. – Der
Komödiendichter” Menander war nahe daran” verurtheilt zu werden”,
aus keinem andern Grunde, als weil er mit Demetrius befreundet
war. – Sokrates ſagte nach ſeiner Verurtheilung”: Wenn ” einer in
paayytov. * éaqog. " kaxóv. * xai. * éäv. * äyguog. "xtt
zóg. * öyua. " tGaglio. " Yogör. “ xgoöo. * öeixyvut. * öua
qégst. “ uéko. “ ä% oüx. “ ézt zéxv. " äaLov, övog. “ zei
ua, Gr. § 35. " un " kouxóg. “ tagd uxgóvéoxoua, Gr. § 88
A. 3. * «gro. * ei.
108 Infinitiv.
den Hades kommt und befreit von dieſen hier?“, die Richter zu ſein
vorgeben”, die wahren” Richter finden wird, ſollte wohl das eine
ſchlechte Reiſe” ſein? – Der iſt nicht werth, daß er lebt, der keinen"
wackeren Freund hat. – Wie ein Igel” leicht zu fangen, aber ſchwer
feſtzuhalten” iſt, ſo auch das Geld. – Alexander ward auf Lyſima
chus böſe”, weil er ein guter Heerführer" war. – Die Stadt der
Athener theilte” die für die Bedürfniſſe* des Lebens nützlichen, ſo
wie* die auf das Vergnügen berechneten * Künſte” den übrigen zum
Gebrauche” mit, indem ſie die ſelben theils erfand, theils er
probte”. – Die Lakedämonier ließen nach der Beſiegung der Meſſe
nier einen Theil” der Männer zurück zur Beſtellung des Landes",
einen Theil verkauften ſie, einen Theil tödteten ſie. – Was iſt drücken
der * als ſtets in Furcht” vor Nachſtellungen zu leben? – Als
Pittakus ſagte: Leute, es iſt ſchwer gut zu ſein! entgegnete Simonides:
Du irrſt dich*, Pittakus; denn gut zu ſein iſt nicht ſchwer, aber
gut zu werden. – Die Perſer lehrten ihre Kinder enthaltſam zu ſein
in Speiſe* und Trank. – Kyrus überließ* Lykaonien als "Feindes
land” den Griechen zur Plünderung”.
* Iota demonstr. “ pdoxo. * dy0ög, Gr. § 121. ” dro
ömuia. * éxivog, ov. * ovéyo. " ärtsyôävouat. “ dy«Góg und
orgarnyéo. * ztagaôlöout. rd ävayxaia. “ zé – xai. “ unyaydo.
"partitiv. " Yocéouat. " öoxtucCo. * oi uév – oi öé. "yeogyéo.
“ dºyetvög. ** = fürchtend. * = du ſprichſt nicht Wahres. “ yaozo.
“ étttgéno. “ oög. " rosuia (yſ), Gr. § 97 A. 1. * ötagnaCo.
Ageſilaus den Krieg mit den Perſern" anfangen wollte, um ? die aſia
tiſchen” Griechen zu befreien, befragte” er das Orakel des Zeus in
Dodona; dieſes forderte ihn auf, ins Feld zu ziehen. – Als Antiſthe
nes geſchmäht wurde, weil” er mit Schlechten verkehre, ſagte er: Auch
die Ärzte verkehren mit den Kranken. – Wie möchte Sokrates von
der gegen” ihn erhobenen Anſchuldigung* betroffen?" ſein, da?"
er, anſtatt” nicht an Götter zu glauben”, wie in der Anklage * ge
ſchrieben war, die Götter mehr als die andern Menſchen ehrte, und
anſtatt” die jungen Leute zu verderben, ſie von ihren böſen Begierden
abwendig machte” und anhielt", nach der Tugend zu ſtreben? –
Sokrates beurtheilte” die guten Anlagen * der Jünglinge daraus,
daß” ſie ſchnell lernten, worauf ſie ſich verlegten*, und ſich merkten *
was ſie gelernt (Opt.). – Anacharſis ſagte, der Markt ſei ein abge
grenzter” Platz, zu dem Zwecke”, einander zu betrügen und zu
übervortheilen”. – Da die Arzte dem Plato riethen, ins Lykeum
überzuſiedeln”, weil die Akademie ein ungeſunder” Platz ſei, ſprach
er: Um* länger” zu leben, würde ich nicht einmal auf die Höhen *
des Athos gezogen ſein”.
" auch nach Gr. § 7 A. 10. * éska. " = in Aſien. * Gr.
§ 32, 1 A. 2. * Präpoſ. * Gr. § 77. a. 3. * ygapj. * évoyog.
*ög. " ärzt. * vouiLo (Osóv). * tavo. "ztgozoéro. * zexuaigo
uat. “ pvog. “ daraus daß éx. “ztgooégo, Opt. “ uvmuorevo.
“ ógiCo. " eig. " teovexzéo. * usrotxéo. " voomgóg. * örtég.
* längere Zeit. * rd. áxg«.
war mitten von ſteilen !! Bergen durchzogen **. – Mitten durch das
theſſaliſche Tempe fließt der Peneus. – Plato gründete "* die alte,
Arkeſilaus die mittlere, Lakydes die neue * Akademie. – Die Agine
ten prägten !" zuerſt eine Münze !"; ſie waren auch in den Perſer
kriegen ! " ſehr tapfer. – Zur Zeit !" des Xenophon genügte es den
Perſern im Winter nicht, daß Kopf, Leib und Füße bedeckt ſeien !",
ſondern ſie hatten auch um die Spitze *" der Hände dicke ** Hand
ſchuhe **. – Echte ** Dialoge des Plato gibt es im Ganzen ** ſechs
undfünfzig. – Die Weiſen Indiens hielten** ihre gelehrten Erör
terungen** unter freiem Himmel*7. – Die einen ehren ihre Freunde
bloß in ihrer Gegenwart **, die anderen lieben ſie auch in weiter**
Entfernung *7. – Oreſtes, der Sohn des Königs der Theſſalier,
welcher verbannt war **, bewog *" die Athener, ihn zurückzuführen **;
ſie rückten** gegen Pharſalus in Theſſalien, nahmen aber die Stadt
nicht ein, ſondern zogen ** unverrichteter Dinge *" wieder ab. – Die
dreißig Tyrannen * * verboten ** dem Sokrates, ſich mit Leuten unter * *
dreißig Jahren zu unterhalten **.
“ égvuvög. * öuaLovvvut. “ ovviormut, Med. “ véog. “ kónto.
“ vóutoua. " auch bloß zo IIsgouxá. * Präpoſ. " oxencLo. " äxgog.
" öaoög. * yetgig, iöog. * yvjotog. “ Gr. § 98, 3, auch § 5, 5.
* égo. * öuargºß. " Gr. § 98, 1. * uaxgov sc. öööv, Gr. § 97
A. 1. * Gr. § 22 A. " telOo. “ katayo. * orgazevo. * dro
yogéo. * ſ. 99, 24. * änayogswo. " Gr. § 100 A. " öuakéyou.at.
1 18.
120.
Fragen.
121. Gr. §. 124–129.
Als Pyrrhus Sicilien verloren hatte und abſegelte, ſprach er
zu ſeinen Freunden gewendet *: Welch einen Kampfplatz* hinterlaſſen
wir den Römern und Karthagern! – Worüber klagſt* du, Neidiſcher”,
über dein eigenes Unglück oder über das fremde Glück? – Als je
mand einen Diener hart” züchtigte, fragte Sokrates, warum er auf
ihn ſo böſe ſei". Weil er, war die Antwort", der gefräßigſte",
trägſte", habſüchtigſte und faulſte " Menſch iſt. Haſt du nun,
fuhr * Sokrates fort, ſchon einmal darüber nachgedacht”, wer von
euch beiden mehr Schläge * braucht, du oder der Diener. – Iſt der
Tod etwas anderes als die Trennung* der Seele von dem Leibe? –
Wenn " ich dir nachſage”, daß du gegen jemand wohlwollend geſinnt
ſeieſt ", weil " du ihn hochachteſt”, ſo wirſt du doch wohl nicht glau
ben damit verleumdet zu werden? – Weißt du, was diejenigen
thun”, die man undankbar nennt? – Ariſtoteles ſagt, daß unzählige”
auf Gryllus, den Sohn des Xenophon, Lobgedichte * verfaßt haben,
änozvyyavo. * uéraorgégo. * aa)alorga. " ozeydo. * pôovegóg.
“ioxvgóg. " Yaaraivo. * qmut. " öºpoqcyog. " BaF, axóg. “ ägyóg.
* atoxonéo. ” nºmyj. “ dna ay. “ écy. “ xaznyogéo. " süvoi
xóg yo. * öu. " äyauau. " Man überſetze: die was? thuenden man
(Gr. § 119, 3) undankbar nennt, Gr. § 124 A. 4. “ uvgiot öoot,
Gr. § 124 A. 6. * éyxoutov.
Fragen. 115
122.
8*
116 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
Zuſammenhängende übungsſtücke.
123.
124.
126.
Als Ilium erobert worden war", hatten die Achäer Mitleid* mit
dem Looſe * der darin Ergriffenen, und ließen verkündigen“, jeder
der Freien dürfe " von ſeinem Eigenthum ° ein Stück", welches er
wolle (Ind), nehmen" und forttragen. Äneas nun nahm ſeine Fa
miliengötter ° und trug ſie fort, um alles andere unbekümmert".
Erfreut über die Frömmigkeit des Mannes erlaubten" ihm die Griechen,
daß er auch noch ein zweites Gut” nehme. Und dieſer lud”
ſeinen ſchon hoch* betagten” Vater auf und trug ihn auf den Schul
tern fort. Hierüber nicht wenig” erſtaunt", traten ” ihm die Griechen
ſeine ſämmtliche Habe * ab, und bezeugten ” damit, daß gegen
d.ioxouau. * oixreigo. * zym, Pl. * xmovrro. * éZsort. " ta.
oixsia. "ér. * aigoua. " targqot Ösoi. " örtsgoodo. “ ovyyogéo.
" zu«. " ävariôeuau. “ opóöga. “7ngdoxo. “ oy jatoza.
" éxnnzto. “ äqiotauat. " öuooyéo.
118 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
fromme Menſchen, die gegen Götter und Eltern Ehrfurcht tragen?",
ſelbſt die natürlichen Feinde ? mild” werden.
20 «iöéouat. oi qöost to utot. jusg0g.
127.
Als zweite Arbeit" trug* Euryſtheus dem Herakles auf, die ler
näiſche Waſſerſchlange" zu tödten. Dieſe, im Sumpfe“ von Lerna
ä0 ov. * éatzattoo. * üög«. " #og, ovg.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 119
aufgewachſen", ſtieg" auf das Land heraus und beſchädigte die Heer
den 7 und die Flur". Sie hatte einen ungeheuern * Leib mit "" neun
Köpfen, wovon acht ſterblich, der mittlere unſterblich war. Herakles
beſtieg !! nun einen Wagen und begab ſich nach Lerna. Als er die
Hydra auf einem Hügel an den Quellen der Amymone gefunden hatte,
wo ihre Höhle war, ſchoß !* er mit brennenden "* Pfeilen und nöthigte
ſie dadurch, herauszukommen. Als ſie hervorkam“, bemächtigte !“
er ſich ihrer und hielt ! * ſie feſt; ſie aber wand ſich "" um den einen
ſeiner Füße und hielt ſich!" daran. Obgleich er nun mit der
Keule ! * die Köpfe abſchlug!", vermochte er doch nichts auszurichten?";
denn wenn ein Kopf abgeſchlagen wurde, wuchſen ** ſtatt ſeiner zwei
nach; auch unterſtützte ** die Hydra ein ungeheuer großer * Krebs **,
der jenen am Fuße biß. Deßhalb rief** auch er, nachdem er dieſen
getödtet, ſeinen Wagenlenker** Jolaus zu Hilfe **, der einen Theil
des nahen Waldes anzündete** und mit den Bränden ** die nach
wachſenden Köpfe zubrannte ** und ſo hervorzutreten *" hinderte.
Nachdem er auf dieſe Weiſe über die nachwachſenden Köpfe Herr
geworden war *“, ſchlug er den unſterblichen Kopf ab und vergrub **
ihn an dem Wege, der über Lerna nach Eleus** führt, und legte **
einen ſchweren Felſen darauf. Den Rumpf** aber ſpaltete ** er und
tauchte ** ſeine Pfeile in (Dat.) die Galle **. Euryſtheus aber ſagte,
daß man dieſe Arbeit nicht unter die zwölf rechnen * * dürfe, weil er
die Hydra nicht allein, ſondern mit Jolaus bezwungen habe * (Ind.).
* éxzgéqo. * éxßairo. " ßóoxmu«. * Yoga. " örtsgusyéông.
" éxor. " énPaivo. * Bcº/oo. " nvgóos, ich mache brennend.
14 15
xgaréo. xazéxoo. “ msgunäxoua. " Svéyou.at. * 6ön«kov.
anonónto. 20
ävvro. 21
äraqvoua. " BonGéo. 23
xoxoxivog, 0v.
* éntxa éoua. “ jrioyog. " Bombóg, Gehilfe. "xaraniungmut.
* öalog. * énuxaio. " ávstut. " negyyvouat. * xazoguzzo.
35 36
* Esoög, oövzog. * inturiómut. ooGua. ävaoyio. " Panro.
yon. " dotGuéo.
129.
Als zwölfte Arbeit" trug Euryſtheus dem Herakles auf, den Ker
berus aus der Unterwelt zu holen". Dieſer hatte drei Köpfe von
ſ. 128, 1. * xouiLo.
120 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
Hunden, den Schwanz* von einem Drachen und den Rücken hinab.“
die Köpfe verſchiedener Schlangen. Ausziehend" nun nach dieſem
begab er ſich nach Tänarum in Lakonien, wo die Öffnung" zu dem
Wege * in die Unterwelt war, und ſtieg" durch dieſe hinab. Als
ihn die Seelen erblickten, ergriffen ſie die Flucht bis auf Meleager
und die Gorgone!" Meduſa. Gegen dieſe zückte !! er, wie ** wenn
ſie lebte, ſein Schwert, aber von Hermes erfuhr er, daß * ſie ein
eitel! * Schattenbild !" ſei. Nahe an den Pforten der Unterwelt fand
er den Theſeus und Pirithous, der ſich um die Hand!" der Perſe
phone beworben hatte !" und deßhalb gefeſſelt worden war. Als ſie
den Herakles erblickten, ſtreckten ſie ihre Hände aus, wie wenn ſie
durch ſeine Kraft ! * wieder in die Oberwelt gelangen wür
den ""; dieſer nahm den Theſeus bei der Hand und richtete ihn auf?";
den Pirithous aber, dem er gleichfalls aufhelfen*" wollte, ließ er
wieder los, da die Erde erbebte **. Um ** nun den Seelen Blut
zu reichen **, ſchlachtete er eines von den Rindern im Hades; aber
Menötius, der ſie weidete **, forderte ** den Herakles zum Ringen **
heraus. Dieſer packte ** ihn und zerbrach** ihm die Rippen * ", ließ
ihn aber auf Bitten * * der Perſephone los. Als er nun von Pluto
den Kerberus verlangte, trug ihm dieſer auf, ſich ſeiner ohne die Waffen,
die er trug, zu bemächtigen **. Er fand ihn, bloß mit dem Panzer **
bewehrt ** und mit der Löwenhaut bedeckt **, an der Mündung** des
Acheron, und in dem er ſeine Hände um ſeinen Kopf ſchlang*", er
griff** er ihn und ſtieg ** mit ihm auf die Oberwelt. Nach
dem er ihn dem Euryſtheus gezeigt hatte, brachte * er ihn wieder in
die Unterwelt.
130.
Ein Mitylenäer , Namens Makareus, ein Prieſter des Dionyſus,
Gr. § 12 A. 2.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 121
132. Fortſetzung.
Als Pſammenit dieſen ſah, da weinte er heftig", rief den Freund
beim Namen und ſchlug * ſein Haupt. Kambyſes, verwundert über
ſein Benehmen", ſchickte einen Boten und ließ ihn auf folgende Weiſe
ué7«. * ºrjrzouat. * = das was er that.
Zuſammenhängende übungsſtücke 123
133.
134.
Alkmäon, des Megakles Sohn, leiſtete den Lydern, die aus Sar
des von Kröſus zum delphiſchen Orakel kamen, bereitwillige Hilfe".
Als nun Kröſus von den Lydern, die zum Orakel reiſten, erfuhr,
daß Alkmäon ſich um ihn verdient mache?, ließ * er ihn nach Sardes
kommen und verſprach ihm ſo viel Gold zu ſchenken, als* er auf
einmal" mit ſeinem Leibe hinaustragen könne. Da" zog Alkmäon ein
großes Kleid? an, legte" die weiteſten" Stiefel" an, die er finden
konnte, und ging dann in die Schatzkammer", wohin man ihn führte”.
Nachdem er zuerſt die Stiefel, dann den Buſen * mit Gold ange
füllt und in die Haare ſeines Hauptes Goldſand* geſtreut", anderen
in den Mund genommen hatte, verließ" er die Schatzkammer, eher
allem als einem Menſchen gleichend. Bei dieſem Anblick" kam” den
Kröſus das Lachen an, und er ſchenkte ihm nicht bloß alles dieſes,
ſondern dazu noch anderes, nicht weniger als dieſes. So ward” das
Haus des Alkmäon gewaltig” reich.
1 2 4
ztgoOvuog üztovoyéo. sö rotéo. * uerarréunouat. är zum
Relat. * eig áztaF, Gr. § 121 A. 2. * öé. " zuzov. " üzroöéouat.
" eigvg, in den Relativſatz zu ſetzen, Gr. § 209. "xóGogvog, ov.
“ Gmoavgóg. * yéoua, Gr. § 57 A. 4. * «ölzrog, ov. “ pſyua,
zog. “ tätto. * Fégyou.at. " Verb. “ eioéoyou.at. " tovréo, Aor.
Act, " usyaog.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 125
135.
136.
1Z7.
Von wem der große und durch ſeinen Ruf über die ganze Welt?
verbreitete* Name Roms ausgegangen iſt“, das iſt bei den Geſchicht
ſchreibern nicht übereinſtimmend angegeben". Die einen ſagen,
Pelasger, welche über den größten Theil" des Erdkreiſes? ſich verbrei
tet" und viele Menſchen überwunden haben, hätten ſich dort niederge
laſſen" und wegen ihrer Stärke in den Waffen die Stadt ſo benannt.
Andere berichten, nach der Einnahme von Troja ſeien einige, welche
den Griechen entkommen waren und Fahrzeuge erhalten hatten”, auf
ihrer Fahrt" durch Winde an die etruriſche Küſte" verſchlagen
Gr. § 76. a. 1. * alle Menſchen. * Yogéo, Act. * yiyvouau.
óuoMoyéo. * to ºtsiora. " . olyovuéym. * zraváouat. xarouxéoo.
9
10
zvyxavo. “ qégoua. “ Tvggnvia.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 127
138.
Als die Perſer aus dem ikariſchen Meere heranfuhren und ſich
Naxos näherten?, flohen die Narier eilig” auf die Gebirge und hielten *
ihnen nicht Stand. Die Perſer machten zu Sklaven", welche von
ihnen ſie in ihre Gewalt bekamen", und verbrannten ſowohl die Tempel
als die Stadt. Während 7 die Perſer dieſes thaten, hatten die Delier
gleichfalls” Delos verlaſſen und waren nach Tenos ° geflohen". Als
das Heer dahin ſchiffte, ſegelte Datis voran", und er ließ die Schiffe
nicht an der Inſel anlegen", ſondern der Inſel gegenüber” auf Rhe
nea*; er ſelbſt aber ſandte, als er erfahren hatte, wo die Delier
waren, einen Herold ab und ließ ihnen ſagen: Männer von Delos,
warum ſeid ihr geflohen? Ich habe ja * ſelbſt ſolche Geſinnung" und
es iſt mir vom König aufgetragen", das Land, in welchem die zwei
Gottheiten geboren wurden", durchaus nicht” zu beſchädigen, weder
das Land ſelbſt, noch die Bewohner” desſelben. Kehret alſo jetzt in
euer Eigenthum zurück und bewohnet” die Inſel.
1 2
agoonléo. * ngoouiyvvut. * oiyouat u. qeüyo, Gr. § 91. * öno
uéro. * ávögaztoölLouat. " cara außävo. " év 6. * Gr. § 115.
* Trvog, ov. " ngotäo. " ºrgoooouiLoua. “ zrégar. " Pjvela, ag.
“ yog. " touxör« pgovéo. " éauorélo. " 7iyvoua. “ Gr. § 122
A. 1. * Verb. " véuoua.
128 Zuſammenhängende Übungsſtücke.
139.
Theodorich mit dem Beinamen der Große, der, von Geburt ein
Gothe”, durch ſeine Tapferkeit zur Herrſchaft über Italien gelangt war",
ſtarb nach der Angabe* glaubwürdiger Geſchichtſchreiber auf folgende
Weiſe. Es waren damals Symmachus und ſein Eidam ° Boethius",
beide Patrizier", die erſten im römiſchen Senate 9. Sie trieben"
Philoſophie, ſchätzten die Gerechtigkeit über alles, unterſtützten" viele
hilfsbedürftige” Bürger" und Fremde mit ihrem Gelde und waren
dadurch zu großem Anſehen gelangt", hatten ſich aber auch viele
Feinde gemacht". Durch Angebereien" der letzteren" verleitet"
ließ Theodorich dieſe beiden Männer als” Anſtifter” ſtaatsgefährlicher
Pläne” tödten und ihr Vermögen einziehen”. Wenige Tage ſpäter
ſetzten” ihm die Diener beim Mahle* den Kopf eines großen Fiſches
vor. Dieſer kam” dem König wie der Kopf des kürzlich” getödteten
Symmachus vor, und mit” ſeinen im Kiefer” ſteckenden” Zähnen
und den wild blickenden Augen ſah” er gerade* aus wie wenn er
ihm drohte. Erſchreckt durch das Außerordentliche” dieſer Erſcheinung*
und von Froſt befallen * ging er ſogleich zu Bette” und ließ ſeinen
Arzt holen”. Dieſem erzählte er den Vorfall" und beklagte unter
Thränen ſein Vergehen” gegen Symmachus und Boethius. Nachdem
er ſich ausgeweint” und das Unglück recht bejammert hatte”, ſtarb er
bald darauf, und es war dies die erſte und letzte ungerechte That“
gegen ſeine Unterthanen. Denn nie vorher hatte er ohne gründliche
Unterſuchung* ein verdammen des Urtheil über jemand ausge
ſprochen *.
* Gevöéguyog. * TözGog. * xgatéo. * Gr. § 77. b. 5. * Fuó
ºttozog. * yaußgóg. " Boézuog. * süzratgiöng. "ßovº. " coxéo, oder
nach Gr. § 65, 4 oder § 81. c. 4. “ énagxéo. * ätogog. “ dozóg.
* stöoxtuéo. * änsyőavouat. “ ovxopartia. " Pronomen. * *tslöo.
" oög. " éyyeugéo. “ veózsga tgcºyuara. *önuevo. * "tagazlômut.
* öetztvéco. * öoxéoo. ** 18000 z. ” éyov. * ysiog, ovg. ” untjyvvut.
* = glich. * Er teiorov. * ró örtsoßaº.ov. * zégag, zog. “ Ötyóo,
Aor. Act. “ karaxlvoua. * uszanéunoua. " das Geſchehene.
* was er gefehlt. * änoxaio. ” msguayéo. “ dies als das erſte
und letzte Unrecht begangen habend (äötxéo). * äxgußóg ëFercoo.
* Karaytyvoöoxoo.
Zuſammenhängende Übungsſtücke. 129
140.
Die Perſer, welche zur Zeit des älteren Kyrus durch ihre Tapfer
keit ſich vor anderen Völkern auszeichneten, waren zur Zeit des jünge
ren Kyrus, etwa? 130 Jahre ſpäter, nicht mehr zu fürchten. Man
kann* dies beſonders aus dem abnehmen“, was Xenophon in ſeiner
Anabaſis erzählt. Als nach dem Tode" des jüngeren Kyrus alle Ein
wohner" von Aſien ſich verſammelten, um ° die Griechen, welche unter
Klearchus und anderen mit jenem gegen Artaxerxes gezogen waren, zu
vernichten, kämpften die Perſer in dieſem günſtigen Zeitpunkte" ſo
ſchmachvoll, daß ſie denjenigen, welche gewohnt ſind, die perſiſche”
Tapferkeit zu loben, keine Einwendung ° mehr übrig gelaſſen haben.
Denn obwohl ſie nur 6000 Hellenen vor ſich hatten", nicht aus den
beſten erleſen", ſondern größtentheils” Leute, die wegen ihrer
mißlichen Lage” zu Hauſe nicht leben konnten, unkundig des Landes, ohne*
Bundesgenoſſen, verrathen von ihren Gefährten", beraubt des Heer
führers, dem ſie gefolgt, waren ſie doch dieſen ſo wenig gewachſen",
daß der König, in den gegenwärtigen Ereigniſſen rathlos" und
ſeiner Macht mißtrauend", ſich unterfing, die Befehlshaber der Griechen
während” des Waffenſtillſtandes feſtzunehmen, in der Hoffnung", er
werde, wenn er ſich dieſe Rechtsverletzung erlaubte”, das Heer
entmuthigen?", und es vorzog, ſich lieber gegen die Götter zu verſün
digen”, als mit jenen einen offenen Kampf zu wagen”. Als ihm aber
der tückiſche Plan* mißlang”, in dem die Soldaten beiſammen
blieben?" und das Mißgeſchick würdig” ertrugen, da ſchickte” er
ihnen auf der Heimkehr” den Tiſſaphernes mit der Reiterei nach.
Aber obwohl von dieſen auf dem ganzen Wege hinterliſtig be
droht", legten ſie ihn doch zurück", wie von ihm geleitet”, wobei
Präpoſ. * oög. * éoty. * yyvooxo. * Verb. " og mit Part.
Fut. " xaugóg. * = der Perſer. * 6yog. " außcro. " éx4yo.
* = die meiſten. * qavdzyg. “ égnuog. “ von denen, die mit
»
ſie das öde * Land am meiſten mieden * und es für das größte Glück*
hielten, wenn * ſie auf recht viele Feinde ſtießen. Kurz”, ſie, die
nicht etwa auf Beute ausgezogen oder ein Dorf eingenommen, ſon
dern gegen den König ſelber zu Felde gezogen waren, kehrten weniger
gefährdet" zurück als ſolche, die in freundſchaftlichen Aufträgen *
als Geſandte zu ihm reiſten”. Und wie die Perſer hier ihre Feig
heit an den Tag gelegt hatten”, ſo wurden ſie an Aſiens Küſte“
in vielen Schlachten beſiegt und büßten“ bei ihrem Übergang" nach
Europa; denn theils kamen ſie jämmerlich* um, theils retteten ſie
ſich auf ſchmachvolle Weiſe.
* qoßéouat. * dy«Góv. * e, Opt. * xspäatov öé, Gr. § 12
A. 3. " dop« jg. neg ptlag. ngsoßeöo. “ nuöeixrvuat.
41
noxgala. * ölxmv öiöout. * kaxóg.
ſprach er: Nun endlich einmal" haben die Athener den Kynägirus
mit einer ehernen Statue geehrt. – Ein Lakedämonier, welcher am
Schenkel” verwundet worden war, ſtellte ſich unter die Kämpfer".
Als ihn einige daran hindern wollten, ſagte er: Ei", nicht fliehend
ſondern Stand haltend” muß ich mit den Feinden kämpfen.
18 17
ópé nors. oxéog, ovg. orgarevóuevog. " äld. " uéro.
142.
Wer uns der Freundſchaft würdig ſcheint, den müſſen wir uns
zum Freunde machen. – Ein Geſetz Solons lautete?: Ein Sohn ſoll
keine Verpflichtung haben", ſeinen Vater zu ernähren, wenn dieſer
ihn in keiner Kunſt unterrichten ließ. – Ohne das Feuer verſchaffen“
ſich die Menſchen nichts Nennenswerthes" von den zum Leben nütz
lichen Dingen – Als ein ſchlechter Menſch dem Plato Übles nach
redete, ſagte Antiſthenes: Höre auf! Denn man wird weder dir glau
ben, wenn du jenen ſchmähſt, noch jenem, wenn er dich lobt. –
Cato ſagte, diejenigen werden am wenigſten beneidet, die von ihrem
Glücke einen beſcheidenen Gebrauch machen". – Der Pythagoreer Kli
nias" war ein Mann von edlem" Charakter. Wenn ? er hie und da"
zum Zorne gereizt ward", ſo ſtimmte” er ſeine Leier und ſpielte”.
Zu denen, die ihn um den Grund fragten, ſagte er: Ich beſänftige *
mich. – Der Redner Zoilus hatte ſich den Kopf bis auf die Haut"
ſcheeren laſſen. – Als Lyſander Athen eingenommen hatte, waren viele
in großer ” Noth"; ſie empfingen vom Boden nichts, da ihn die
Feinde inne hatten", niemand kaufte etwas”, es war nicht möglich,
irgendwoher?" Geld zu borgen. – Da die Korinthier Theokles und
Thraſonides ihre Mitbürger in Armuth verſunken?" ſahen, ſelber
aber reich waren, ſo riethen ſie den Gläubigern”, den Dürftigen
den Druck” der Armuth zu erleichtern*. Da ſich aber dieſe nicht be
reden ließen, ſo erließen” ſie wenigſtens für ihre Perſon” ihre aus
1 2
äv zum Relat. eiui. * ändvayxég éoti zurt. * xaraoxevco.
* äEuóoyog. “ ustglog xgciouat. " Ketylag, ov. " onovöaiog. "si,
Opt. " noré. “ ngocyo. * äguórrouat. “ ktjagiLoo. “ngaüvo.
“ év zog. " toug. " änogia. “ garéo. " oööév. ” oööauóGey.
" eiui. * öavelCo. * ävayxn. “ éauxovqiLo). * dqinut. “ d.'
aüroi 78.
9*
132 Genera des Verbi.
143.
Als Jaſon die Medea verſtoßen hatte", um? die Glauke, die
Tochter des Kreon zu heiraten, tödtete Medea die Kinder, welche ſie von
Jaſon hatte, und entfloh nach Athen. Dort heiratete ſie den Ageus. –
In den Gefahren des Krieges wird dem Feldherrn der ganze Staat
anvertraut”. – Während Xenophon opferte, kam ein Bote aus
Mantinea und meldete, daß ſein* Sohn Gryllus gefallen ſei. Da”
legte" er den Kranz ab, ſetzte? aber das Opfer" fort. Als aber der
Bote hinzuſetzte”, daß er ſiegend gefallen ſei, ſetzte Xenophon den Kranz
wieder auf". – Haſſe die Schmeichler" wie die Betrüger"; denn beide
fügen, wenn man ihnen glaubt, denen, die ihnen glauben, Schaden
zu. – Gewöhne dich ernſt", nicht finſter” zu ſein. – Als ſich die
Lakedämonier von Alkibiades überreden ließen, nach der Herrſchaft
zur See zu ſtreben, verloren ſie auch die Herrſchaft zu Lande. – Es gibt
gewiſſe ungeſchriebene” Geſetze, welche in jedem Lande in derſelben
Weiſe“ Geltung haben". Dieſe, ſagt Sokrates, haben nicht die
Menſchen aufgeſtellt", ſondern die Götter haben ſie den Menſchen
gegeben". – Der Wetteifer" der Guten nützt dem Nacheifernden",
ohne” dem zu ſchaden, dem man nacheifert. – Die Heerden ſind
gegen alle anderen Menſchen unfolgſamer” als gegen die, welche
über ſie herrſchen und Nutzen von ihnen ziehen”, die Menſchen dage
gen erheben” ſich gegen niemand mehr als gegen die, welche über ſie
zu herrſchen verſuchen. – Die Waffen waren ſehr ſchön, welche der
Großvater dem Kyrus hatte machen laſſen. – Diejenigen, welche ſich
nagazréunouat, ſchicke von mir weg. * Bovduevog. * énergéto.
* kann durch den dat. eth. ausgedrückt werden, Gr. § 31 A. 5. “ kai.
* änoriðmut, Genus? " öuare o. * Verb. " tgoorlGmut. " Ertriömut,
Genus? “ oüvvovg. * oxvôgonóg. * äygaqog. “ xard zaüzä.
“ vouiLoua. " ziGmut, Genus? " égg. * Lyºdo. * Gr. § 226.
“ gastög. “ ope.o. * ovvioznut.
Tempora. 1ZZ
kennen, wiſſen, was ſie können, und in dem ſie das thun, was ſie
verſtehen, verſchaffen ſie ſich, was ſie brauchen.
144. § 134. 135.
Sokrates glaubte, daß alles Schöne und Gute ſich üben laſſe",
ganz beſonders ? die Tugend. – Es ſcheint mir, daß man die Selbſt
erkenntniß * ſehr hoch ſchätzen müſſe". – Epikur behauptete, Gott
könne durch die Vernunft erkannt werden“. – Folgende Dinge
muß man auf jede Weiſe fliehen und beſeitigen": vom Körper
Schwächlichkeit", vom Geiſte Rohheit", vom Staate Empörung", von
der Familie? Zwieſpalt", und im allgemeinen" von allem das Un
gehörige”. – Man muß diejenigen Vergnügen ſuchen", welche auf
die Mühen folgen“, nicht diejenigen, welche ihnen vorhergehen *.
– Wenn* einer ein guter Flötenſpieler" ſcheinen wollte, ohne" es zu
ſein, was hätte er wohl zu thun ? Muß er nicht die guten Flöten
ſpieler in Außendingen" nachahmen und ſich um viele Lobredner”
umſehen”? – Scheint es dir nicht, daß man denjenigen meiden”
müſſe, der ſich von ſeinen Lüſten beherrſchen läßt? Allerdings.
Adj. verb. * oöy jxtora. * durch yyvooxo. * Gsogéo. * éx
xontro. “ doôéveta. " änatôevoia. * ordog. " oixia. " öuapogä.
11
xour. “ äxgartig. * öuoxo. “ bloß a usra zovg növovg, a ºrgó
rov nóvor. “ ei, Opt. “ aönzºg. " Gr. § 226. * rc Foo zºg
zéxvng. " énaverig. " ragaoxevaLo. * änéxoua.
Tempora.
145. Gr. §. 136–146.
Wie wir ſehen, daß die Biene" ſich auf alle Zweige? ſetzt” und
von jedem das Brauchbare nimmt, ſo müſſen auch diejenigen, welche
nach Bildung ſtreben, in nichts unerfahren ſein“, ſondern überallher
das Brauchbare ſammeln. – Nach der Schlacht bei Kunara kamen
Herolde vom Perſerkönige zu den Griechen und ſagten: Der König
verlangt", da er Sieger iſt und den Kyrus getödtet hat, daß die
Griechen die Waffen ausliefern". Die Griechen nahmen dies übel
3 4 5
uéurza. * Paotnua. xaBiavo. áztegoog éxo. xeevo.
tagaölöout.
134 Tempora.
auf7; Klearchus aber entgegnete, es ſei nicht Sache der Sieger, ſondern
des Beſiegten, die Waffen auszuliefern. – Haſt du die Schickſale" des
Palamedes nicht gehört? Er ſoll, wegen ſeiner Weisheit von Odyſſeus
beneidet, umgekommen ſein. – Sokrates ſagte einſt zu Antiphon: Du
ſcheinſt zu glauben”, Antiphon, ich lebe höchſt armſelig", ich bin daher"
überzeugt, du würdeſt” lieber ſterben wollen, als ſo leben wie ich.
– Der Beleidiger” iſt unglücklicher als der Beleidigte”. – Viele
ſind, nachdem ſie den viel erſehnten * Reichthum erlangt hatten,
durch dieſen umgekommen. – Dionyſius ſetzte ſich in den Beſitz”
von Syrakus, unterwarf alle griechiſchen Städte auf Sicilien und ver
ſchaffte ſich " eine ſo große Macht, wie keiner von denen, die vor
ihm gelebt haben". – Wir finden, ſagt Iſokrates, daß mehr Menſchen
wegen ihrer Schönheit unſterblich geworden ſind, als wegen ſonſtiger Vor
züge. – Die Verfaſſung der Athener, ſagte Perikles, heißt Demokratie;
nach den Geſetzen haben alle Antheil” an den Staatsgeſchäften” und
niemand iſt, wenn er dem Staate Gutes erweiſen kann, durch die
Niedrigkeit" ſeines Ranges” daran gehindert.
" Bagéog dxovo. * täôog, ovg. * öno außcro, Pf. nach Gr.
§ 138 A. 1. " cytägóg. “ oöors. " Vorübung. III. Anmerk. * dötxéo.
“ no üsvxrog. “ Gr. § 76. b. 2. “xarégo. " regßcº ouat. * Yiyvo
uat. “ uéretu. " za kotvá. “ dqäveta. " cFloua.
146.
indem ſie feſte" Plätze inne haben" und leicht” bewaffnet ſind, dem
Lande des Perſerkönigs viel Schaden zufügen und ſelber unabhängig
leben können? Ich höre davon, antwortete Perikles. – Antipater ſagte
einſt: Von den zwei Freunden, die ich habe?“, habe ich den Phokion nie
dazu vermocht”, etwas anzunehmen, den Demades durch Geſchenke” nie
befriedigt”. – Als Theben verloren war und Alexander die Ausliefe
rung des Demoſthenes und ſeiner Anhänger” verlangte”, ſagte Pho
kion: So weit" haben dieſe den Staat gebracht”, daß ich, wenn”
man die Auslieferung meines beſten Freundes verlangt, ſage”,
man ſolle ihn ausliefern".
20 21
“ éovuvóg.xaréxo. xoüpog. eiui. * rei&o. * gebend.
* éunin mut. * Gr. § 81. c. 1. * ëFarréouai zuva. ” eig zoo«ür«.
28 30
nagayo. " écy. xeevo. * ölöout.
149.
151.
Gräben und warf” Wälle” auf. Zu einem, der ihn fragte: Was haben
wir denn zu befürchten? ſagte er, es ſei das ſchlimmſte Wort” eines Feld
herrn: Das hätte ich nicht gedacht. – Selbſt” die Reichſten eſſen
nicht mehr als ſie vertragen können, denn ſie würden ſonſt berſten”,
noch ziehen ſie mehr an als ſie tragen können, denn ſie würden ſonſt
erſticken”. – Weder ein Wagen möchte ſchnell gehen”, wenn lang
ſame Pferde daran ſind”, noch ein Haus gut verwaltet werden" können,
wenn es ſchlechte Diener hat”. – Ageſilaus hätte beinahe ganz
Aſien innerhalb” des Halys erobert. – Ein alter Philoſoph ſagt:
Wenn* du im Begriffe biſt* etwas zu unternehmen, ſo frage* dich
immer: Was hätte in dieſem Falle” Plato gethan, was hätte Epa
minondas geſagt, wie würden Lykurgus oder Ageſilaus ſich gezeigt
haben"?
* Balouat. * Yogaš, xog. * qor. * oööé. "ötagojyvvut (zer
reiße). * änonyiyoo, iſt tranſ. * yiyvouat. "éretut. * ötotxéo.
* xgaoua. * Erróg. * örav. “ ué o. * év zovrp. " paivoua.
152. Gr § 154–160.
Als einſt jemand zu Demonax ſagte: Laß uns in den Tempel!
des Aſklepius gehen und dort zu dem Gotte für meinen Sohn beten?!
ſprach Demonar: Du hältſt den Aſklepius für ſehr ſchwerhörig”, wenn *
du meinſt, er könne uns nicht auch hier hören. – Als Fabius die
Stadt der Tarentiner eingenommen und geplündert hatte", und der
Staatsſchreiber" fragte, was er in Betreff der Götter beſchloſſen habe",
antwortete er: Laſſen wir den Tarentinern ihre erzürnten * Götter! –
Ariſtippus verlangte einſt Geld von Dionyſius; dieſer ſprach: Aber ?
du ſagteſt doch, daß ein ” Weiſer nie in Verlegenheit ſein werde"!
Jener entgegnete: Gib mir nur, dann” wollen wir darüber nachfor
ſchen”. Als ihm nun Dionyſius gab, ſagte er: Siehſt du, daß*
ich nicht in Verlegenheit geweſen bin? Derſelbe ſah einſt, wie
einer erzürnt war und in Worten ſeinem Zorn Luft machte *; da
ſagte er: Wir wollen nicht die Worte im Zorne ausſtoßen", ſondern
zó Aoxytrusior, oder auch nach Gr. § 44 A. 3. " ºrgoosüyoua.
* xopóg. * ei. * öuagncCo. * ygauuarsig. "7yvooxo. * Yodo (ich
mache zornig), prädicativ. * dº a uy. ” Gr. § 2, 1. “ änogéo.
“ kai. “ Entéo. “ ört. * öu& dyov yasnaivo. * ö öoyñg äyo.
Modi im einfachen Satze. 141
153.
Wundere dich nicht, wenn ich dich zur Milde und Menſchen
freundlichkeit? anhalte”. Denn ich ſehe, daß die Härte* verletzend"
iſt für diejenigen, welche ſie üben" und für diejenigen, welche ihr
verfallen". – Von allem Guten, das wir haben, wollen wir Gott
als den Urheber anſehen". Von ihm wollen wir verlangen, was wir
von keinem anderen erreichen” möchten. – Erwarte” den Tod ſtets,
fürchte ihn aber nicht. – Ariſtides, der ein Feind des Themiſtokles
war, ſagte, da er mit demſelben als Geſandter ausgeſchickt ward:
Willſt" du, Themiſtokles, daß wir an den Grenzen unſere Feindſchaft
zurücklaſſen? – Demoſthenes ſagt in einer Rede: Ein gemeinſames
Schutzmittel” beſitzt die Natur der Vernünftigen” in ſich, das für
alle gut und heilſam * iſt, beſonders aber für die Volksherrſchaften"
gegenüber den Tyrannen. Was iſt nun dies ? Mißtrauen". Dieſes
bewahret, an dieſem haltet feſt"; wenn ” ihr dieſes bewahrt, werdet
ihr gewiß" nichts Widerwärtiges” erdulden. – Wenn "wir müßig
1. 6
ei. * qtavôgonia. * ngorgêno. * Yaatórng. “ vºrngóg. * yo.
" Ertvyyavo. * = glauben, daß er ſei. " außavo. " ngooöoxco.
" Gr. § 154 A. 2. * qvaxrigov. * eö qgovéo. “ oorgtog.
“ niGog. “ datoria. " ärrégoua. * say. * Gr. § 157. * östvóg.
142 Tranſitivſätze.
155.
156.
Es iſt billig", daß man bedenkt”, daß die Seele, wenn * ſie un
ſterblich iſt, Pflege* braucht. – Als Kambyſes den Phöniciern gegen
Karthago zu ſegeln befahl, erklärten” ſie, ſie würden das nicht thun,
denn ſie ſeien durch ſchwere" Eide gebunden" und würden wohl nicht
recht thun", wenn ſie gegen ihre eigenen Kinder zu Felde zögen. –
Von Kyrus ſagt man allgemein”, er ſei ein Sohn des Kambyſes, des
Königs der Perſer, und der Mandane, der Tochter des Aſtyages, des
Königs der Meder, geweſen. – In dem Anacharſis dem Könige der Sky
then die Macht des Weinſtockes erklärte" und die Zweige desſelben
zeigte, ſagte er, daß derſelbe, wenn * die Griechen ihn nicht alle Jahre
beſchnitten”, ſchon im Skythenlande wäre. – Obwohl Philippus bei
Chäronea die Athener beſiegt hatte, ward er doch nicht übermüthig*. Und
er glaubte, es ſei nothwendig, daß er täglich morgens von einem ſeiner
Diener ſich erinnern laſſe”, daß er ein Menſch ſei. Weder er",
ölxalog. *ötavoéouat (hat nur ört nach ſich). * siteg. * éatué eta.
* Gr. § 163, 3. * uéyag. " Evöéo. * öoua touéo. * öuooyéo. " éztt
ösixvvuat. “ »kfu«, zog. “ ei, Ind. Impf. " zéuvo. “ ößglo, ich
bin übermüthig, Gr. § 139 A. 1. * Gr. § 131 A. 4 " Gr. § 114.
Tranſitivſätze. 145
ſagt man, ging je aus, noch ward jemand vorgelaſſen" von denen,
die mit ihm zu thun hatten", bevor ” der Diener ihm dreimal zu
gerufen”: Philippus, du biſt ein Menſch! – Sokrates machte” denen,
die mit ihm umgingen, Hoffnung, rechtſchaffen zu werden”, wenn
ſie ihm nachahmen würden. – Iſokrates ſagt: Wenn ” einige von
denen, die mit uns Kriege geführt haben, ſtrenge * beſtraft worden
ſind, ſo iſt das kein Beweis” dafür, daß” wir ſchlecht regierten.
"sioetut. * öéouat. " ºrgiv, Opt. * Exßoco. “ztagéyo. *
ſein. * si. * oqóög«. * omusiov. * nach Gr. § 167, 1.
157.
Perikles hat oft, wenn er vom Volke gerufen wurde, keine Folge
geleiſtet", in dem er ſagte, er ſei nicht vorbereitet?. – Die Spartaner
ſchwuren, die beſtehende * Verfaſſung zu beobachten“, bis Lykurgus
von ſeiner Reiſe" zurückgekehrt wäre; der aber kehrte nicht mehr zurück.–
Medea verſprach dem Jaſon das goldene Vließ" einzuhändigen", wenn?
er ſchwören würde, ſie zur Frau zu nehmen". – Kröſus ſagte: Meine
Schmeichler behaupteten, daß, wenn " ich herrſchen wollte, wohl alle
mir gehorchen würden und ich dann der größte Mann wäre. – So
krates erinnerte daran, daß es Leute gebe, welche anderen, wenn ſie
unglücklich ſind, beiſpringen”, wenn ſie aber glücklich ſind, ſich darüber
betrüben”. – Der Philoſoph Theodorus ſprach, als der König
Lyſimachus ihn zu tödten drohte: Das war mir unbekannt*, daß du
die Kraft eines Schierlings", nicht eines Königs haſt. – Aus der
Kriegführung" des Kyrus geht noch nicht hervor", daß er auch die
Gefahren des Euagoras beſtanden hätte", aus dem dagegen, was
von dieſem vollbracht worden, iſt allen klar, daß er leicht auch die
Thaten des Kyrus unternommen haben würde. – Es wird allgemein
anerkannt”, daß Herakles die ganze Zeit über, die er unter den Men
ſchen zubrachte, großen und unabläſſigen” Mühen und Gefahren ſich
freiwillig unterzog", damit er durch Verdienſte” um das Menſchenge
ſchlecht der Unſterblichkeit theilhaftig würde.
üztaxovo. * ovrrätro. * xaGioznut. * &uuévo. * éog áv. “ dro
ömui«. " ró xgooóua or öégag. “ EyzeugtLo. * Ecy. "éyo. “ si, Opt.
* BonGéo. * .vrréoua. “ avOcéro, nach Gr. § 167, 1 oder § 91.
“ xovetov. “ orgaznyia. " öñ2övéottv. “ Öztouévo. * öuooyéo.
” ovvsyjg. “ eöegyeréo.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 10
146 Tranſitivſätze.
Epikur ſagte: Weder der Jüngling ſoll ſäumen, ſich der Philo
ſophie zu ergeben, noch der Greis müde werden”, ſich mit ihr zu
beſchäftigen?. Wer da ſagt, es ſei noch nicht Zeit“ dazu“, oder die
Zeit ſei ſchon vorübergegangen, der gleicht einem, welcher ſagt, die
4
ué o. * quº.ooopéo. " zäuro. * äg«, xagós.
Tranſitivſätze. 147
Zeit zum Glücke ſei noch nicht da, oder ſie ſei nicht mehr da. –
Als Phokion zum Tode geführt wurde", ſpuckte" ihm einer ſeiner Feinde
ins Geſicht". Er aber ſprach mit einem Blicke" auf die Behörden”:
Wird niemand dieſem ſein unanſtändiges Betragen" wehren"?
Als einer von denen, die mit ihm ſterben ſollten”, klagte, ſagte er:
Biſt du nicht zufrieden”, daß du mit Phokion ſterben wirſt? – Die
Lakedämonier beſtraften einſt, als Brüder mit einander entzweit waren",
den Vater, weil er ſeine Söhne im Unfrieden leben" ließ”. –
Sokrates ſagte, er wundere ſich, daß" es denjenigen, welche das Über
irdiſche" erforſchen", nicht einleuchtend” ſei, daß es den Menſchen
nicht möglich iſt, dies zu finden. – Wenn” einer behaupten würde,
daß damals der Grund” zu dem Unglücke der Lakedämonier gelegt
wurde”, als ſie die Herrſchaft über das Meer erhielten, ſo möchte er
nicht der Unwahrheit” überführt werden”. – Wenn?“ einer bei den
Lokrern auf einem Diebſtahl” ertappt ward”, wurden ihm die Augen
ausgeſtochen”. – Diejenigen, welche die Beredſamkeit” tadeln,
ſagt Iſokrates, merken nicht, daß ſie eine Sache anfeinden", die von
allem, was es auf der Welt" gibt, die meiſten Vortheile mit ſich
bringt”. -
160.
Iſokrates ſagt: Man wird finden, daß keiner, weder ein Sterblicher,
noch ein Halbgott", noch ein Unſterblicher die Herrſchaft auf rühm
lichere Weiſe erlangt hat als Euagoras. – Als Aſchines zu Sokrates
ſagte: Ich bin arm und kann dir nichts anderes geben, ich gebe dir
aber mich ſelber! ſprach Sokrates: Merkſt du nicht, daß du mir da
das Größte gibſt? – Ich weiß, daß es ſchwer iſt, eines Mannes
Tugend in proſaiſcher Darſtellung" zu preiſen"; denn den Dichtern
ſteht es frei”, die Götter mit den Menſchen verkehren?", ſprechen, an
ihrer Seite kämpfen” zu laſſen", den Proſaikern” aber iſt nichts
derartiges erlaubt; überdies” dichten” jene alles in Verbindung
mit Versmaß * und Rhythmus”, dieſe können nichts von dem benützen?".
“ ulGeog. " öd dyov. “ EyxoutcCo. " oióv té éozup. " ty
otcLo. “ ovrayoviLouat. * oi teg zovg dyovg. * Gr. § 83. b. 3.
“ uérgov, Pl. * Övºuög. * xotvoréo.
162.
Ich glaube, es iſt allen klar, daß es nicht Sache unſerer Natur
iſt, die Zukunft vorauszuwiſſen?; daher* hat Homer, der den größten
Ruhm in Hinſicht auf Weisheit erlangt hat“, ſogar die Götter hie
und da" darüber berathen laſſen", indem er uns damit zeigen
wollte, daß dies den Menſchen unmöglich ſei. – Als Krates getadelt
wurde, weil er ein Kleid" von feinem Leinen trug", ſagte er:
Ich werde euch zeigen, daß auch Theophraſtus ein ſolches an hat”.
Da ihm die Leute nicht glaubten, führte er ſie in eine Barbierſtube"
und zeigte ihnen, wie Theophraſt, mit einem ſolchen Gewande ange
than, ſich ſcheeren ließ. – Plato läßt" den Sokrates zu den Richtern
ſprechen: Wiſſet wohl, daß ihr, wenn" ihr mich tödtet, euch mehr?
ſchaden werdet als mir. – Als Pindar gefragt ward, warum er, da
er doch Lieder" ſchreibe, ſie nicht vorzutragen“ verſtehe", antwortete
er: Verſtehen ja" auch die Schiffsbauer" nicht zu ſteuern", wie
wohl ſie Steuerruder” machen. – Sokrates ſagte: Ich bin mir be
rd ué ovza. * *tgoytyvooxo. * öors. * éyo. éottv örs.
6 7
zrouéoo. otvöov, övog. * äuquévvvut. " nsoßcº?oua, ich ziehe an.
" xovgeiov. “ écy. “ usycéa (viel), Gr. § 24 A. 3. * uéog, ovg.
“ öo. “Gr. §.88. b. * 7ág. " ravºtnyóg. * *vßsgvco. " ºrn
öatov.
150 Tranſitivſätze.
Kyrus ſorgte dafür, daß ſeine Soldaten nie, ohne ſich vorher
geplagt zu haben, zum Frühſtück” oder zur Abendmahlzeit” kamen.
– Die Einwohner von Chalkis* hatten ein Geſetz, daß Leute
unter fünfzig Jahren kein Amt" und keine Geſandtſchaft 7 über
nehmen ſollten. – Da Gelon fürchtete, die Griechen möchten nicht
im Stande ſein, die Barbaren" zu überwinden, anderſeits? es uner
träglich” fand, ſich als " Tyrann von Sicilien von den Lakedämo
niern kommandiren” zu laſſen, ſo ſchickte er, ſobald er erfuhr,
daß die Perſer" über den Hellespont gegangen ſeien, einen Mann
mit * vielen Schätzen nach Delphi, um aufzupaſſen", wie die Schlacht"
ausfallen werde"; und er trug ihm auf, wenn " die Barbaren"
ſiegten, ſolle er ihnen das Geld geben, und Waſſer und Erde, wenn
aber die Griechen ſiegten, es wieder zurückbringen”. – Weder bei
einem Prozeſſe”, ſagt Sokrates, noch im Kriege darf weder ich noch
ſonſt jemand” darauf hinarbeiten?", um jeden Preis” dem Tode zu
entrinnen. – Manche, die ergriffen und getödtet zu werden fürchten,
ſterben” aus * Furcht ſchon vorher, indem ſie ſich theils erſtürzen”,
theils erhängen”, theils erſtechen”. – Ich ſehe, ſagte Sokrates, daß
die meiſten Menſchen nicht dafür beſorgt ſind”, ſich gute Freunde zu er
werben. – Diogenes wies” einſt einen ſchlechten Menſchen zurecht;
als ihn einer fragte: Was thuſt du da? antwortete er: Ich waſche”
einen Mohren”, um ihn weiß zu machen. – Als Antiſthenes von
1 2
äriögozog yevóusvog. * ägtozov. * ösiztvor. * Xaxiösög. * Gr.
§ 100 A. * ägyo. " ztgeoßero. * auch nach Gr. § 7 A. 10. * öé.
" östvóg. “ Gr. § 12 A. 4. * ägyo. * égov. “ kagadoxéo, Gr.
§ 180 A. 2. * Gr. § 161 A. 2. " titro. " écr. “ ärräyo.
* öixm. * Gr. § 123. * unyavaoua. * = alles thuend. * ngo
atoGvoxo. * Gr. § 84. a. 3. * öiºtro. * äncyyou.at. " czto
opcztoua. “ qgortiCo. * vovGeréo. ” ourgo. * AiGiop, onog.
Finalſätze. 153
ſchlechten Menſchen gelobt ward, ſagte er: Ich bin in Angſt”, ob ich
nicht* etwas Schlimmes gethan habe.
32 Gºréo " Gr. § 179 A. 4.
166.
Man wählt einen König, ſagt Sokrates, nicht damit er für ſich
gut ſorge, ſondern damit auch ſeine Wähler durch? ihn glücklich
ſeien*. – Ich glaube, ſagt Iſokrates, die Götter haben den Krieg
mit den Perſern aus Bewunderung" für die Tapferkeit der Athener
herbeigeführt“, damit Männer von ſolchem Charakter" nicht unbekannt
blieben", ſondern desſelben Looſes" theilhaftig würden" wie die ſoge
nannten Halbgötter. – Als die Perſer mit einer ungeheuern? Schaar"
heranzogen, um Athen zu vernichten", da wagten es die Athener,
den Kampf mit ihnen aufzunehmen”, und ſiegten. – Diogenes, den
man den Hund nannte, ſagte einſt: Die andern Hunde beißen die
Feinde, ich aber die Freunde, um ſie beſſer zu machen. – Wenn *
der Hund die Schafe nicht bewachte*, wären ſie nicht einmal im
Stande zu weiden", aus Furcht", ſie möchten umkommen. – Wenn
du geſchmäht wirſt, ſo ſieh, ob du nicht etwa eine tadelnswerthe
Handlung begangen haſt”. – Da Alkibiades ſich fürchtete vor dem
Volke aufzutreten", fragte ihn Sokrates: Verachteſt du nicht den
Schuſter" dort”? oder jenen öffentlichen Ausrufer”? oder jenen Wal
ker”? Da Alkibiades dies bejahte”, fuhr Sokrates fort: Nun ”, aus
ſolchen Leuten iſt das Volk zuſammengeſetzt”, und wenn * du ſie ein
zeln” verachteſt, mußt du auch die Geſammtheit?* verachten.
Verb. * Gr. § 76. b. 2. * eingerzo. * ovváyo. * ſo von
Charakter (pvotg). "ötaavóavo. " bloß ta avra. * äEtoo. " nau
11 12
zan Öng. ” orólog, ov. dqartCo. ügiotauat. "ei. “ tgo
qvatto, Opt. “ véuouat. “ etwas, was Tadel (otöogia) verdient, von
dir gethan worden iſt, Gr. § 179 A. 4 und § 36. " Gr. § 14 A. 2.
oxvtetig. * 8xeivog. " ö év zog xºxolg «ngürtor. “7vaqetig.
“ pmui, öuooyéo. * oöxoöy. * äôgolo. * xaG" va.
167.
mit dem Ball ſpielen” ſah, freute er ſich und ließ ihre Anführer
rufen“, um” ſie zu beloben; da er aber hörte, daß ſie zechten", über
gab er ihr Kommando" den Soldaten. – Lache nicht über den Fall"
eines andern, damit du nicht von Leuten verlacht werdeſt, von
denen es dir nicht lieb iſt. – Als Demokrates ſah, wie ein Dieb
von den Eilfmännern” abgeführt wurde", ſagte er: Du Unſeliger"!
Warum ſtahlſt du Kleines und nicht.” Großes, damit * auch du an
dere hätteſt abführen können. – Themiſtokles kehrte als Knabe einſt
von der Schule“ zurück. Als Piſiſtratus nahte", ſagte der Erzieher
zu Themiſtokles, er ſolle ein wenig aus dem Wege gehen"; dieſer
aber erwiderte ganz freimüthig": Iſt der Weg nicht breit genug"
für ihn? – Geſandte der Lakedämonier waren einſt zu dem Tyrannen
Lygdamis” gekommen; da man ſagte, er ſei unwohl”, ſprachen ſie:
Bei den Göttern! Wir ſind nicht gekommen, um mit ihm zu ringen?“,
ſondern um mit ihm zu ſprechen. – Alexander ſchickte dem Phokion
hundert Talente und nannte ihm vier Städte, wovon er ihm eine zu
wählen befahl, um die Einkünfte” derſelben zu beziehen *! Phokion
aber nahm * weder das Geld noch die Stadt an; damit er jedoch den
Alexander nicht ganz zu mißachten” ſchiene, bat er ihn, er möchte
ihm zu Liebe” die auf der Burg in Sardes gefangen gehaltenen?"
Männer frei geben”.
opagio. * uéranéunoua. “ auch durch Bojoua, Gr. § 180
10
A. 2. " tivo. " yeuovia, Pl. “ tróu«. " oi évösxa. ärcyo.
“ ä9Äuog. * ä.?' oö. * Gr. § 180 A. 4. * ööaoxasior. “ agoo
16
égYouat. aagayogéo. " ésvôegiog. “ ixavóg. “ Aü7öautg, wog.
21
" ua axoög égo. 7ta aioo. ztgóooöog. * xagztöouat. “ztgooieuau.
* örtsgqgovéo. * Gr. § 31. ” öéo. * äqinut.
Conſecutivſätze.
168. Gr. §. 181–187.
Wenn die Gewalthaber? nicht im Stande ſind, die Guten von
den Schlechten zu unterſcheiden", dann kommt es dazu“, daß die Staaten
zu Grunde gehen. – Lykurgus verbot" den Lakedämoniern, oft gegen
dieſelben Feinde zu kämpfen, damit ſie nicht das Kriegführen lernten.
özav. * *garéo. *ötaxgiro. * ovußalvo. * änayogsüo.
Conſecutivſätze. 155
– Der römiſche Geſetzgeber ließ nicht zu", daß die Gatten" einander Ge
ſchenke gäben oder von einander nähmen, nicht damit ſie an nichts
Theil haben", ſondern damit ſie alles für gemeinſchaftlich halten ſollten.
– Kyrus ſprach einſt zu ſeinem Oheim °: Ich erinnere mich von dir
gehört zu haben, daß der Armenier aus Geringſchätzung" gegen dich,
weil er hört, daß die Feinde gegen uns im Anzuge ſind", weder ſein
Kontingent" ſchickt, noch den Tribut" abliefert“, den er abliefern
ſollte”. Wenn” du mich gegen ihn ſchicken wollteſt, ich glaube, ich
würde es dahin bringen", daß er ſowohl das Heer ſchickt, als auch
den Tribut entrichtet *. – Hiero ſoll zuerſt der ungebildetſte" Menſch”
geweſen ſein; als es ihm aber begegnete, daß er erkrankte”, ward er
der größte Freund” der Bildung, in dem er die in Folge ſeines
Unwohlſeins” gewonnene Muße” auf wiſſenſchaftliche? Vorträge*
verwendete”. – Als Philippus in Lakonien eingefallen war ” und es
ſchien, als ob alle umkommen würden, ſagte er zu einem Spartaner”:
Was werdet ihr jetzt thun, Lakedämonier? Dieſer erwiderte: Was an
deres als muthig ſterben?" ? – Themiſtokles ſagte, daß ihn das Sie
gesmal des Miltiades nicht ſchlafen laſſe. – Antiſthenes antwortete
auf die Frage, was ihm aus der Philoſophie für ein Nutzen er
wachſen ſei”: Daß ich mich mit mir unterhalten” kann.
* koavo. " = die Verheirateten, yauéo. * ueralaußávo. " Gelog.
" katapgoréo. “ tgooégyou.at. " = das Heer. “ öaouóg. “ äncyo,
änoöiöout. “ Gr. § 148, 1. “ ei, Opt. " notéo. * äuovoog.
"partitiv. " Gr. § 139 A. 1. * uovoxóg. * cogoorla. * oxon.
* äxovoua. * xazariºsua. * Gr. § 130. * Gr. § 182 A. * regt
yiyvouat. " öut.éo.
169.
Als Philippus eine Feſte" nehmen wollte und die Späher melde
ten, ſie ſei uneinnehmbar”, fragte er, ob ſie ſo unzugänglich" ſei,
daß nicht einmal ein Eſel mit * Gold hinkommen könne. – Was für
die meiſten ſo" ſchwer" iſt, ſich davor zu hüten, daß ſie nicht über
das Maß" ſich mit Speiſen und Getränken anfüllen, davor hütete
ſich Sokrates leicht. – Es gibt viele Mittel" in den Gefahren des
Kampfes, um ° dem Tode zu entrinnen, viel ſchwerer aber iſt es, der
qgoügtov. * ävo orog. * xa ertög. * xoulTor. * Gr. § 103.
* g7ojöng. " xaugóg. * unxar. " Gr. § 185. b.
156 Conſecutivſätze.
170.
171.
Probe ſtellte", fand” ich, daß, ich möchte ſagen, faſt alle Anweſen
den beſſer denn die Dichter über das geſprochen haben würden, was
dieſe ſelber gedichtet hatten. – Sokrates ſagte zu den Richtern: Wenn *
ich euch bereden wollte, euern Eid zu brechen“, ſo würde ich mich
ſelber anklagen, daß " ich nicht an Götter glaube"; doch es fehlt
viel daran, daß dem ſo iſt". – Die perſiſchen Satrapen waren”
gegen die Freunde treulos, gegen die Feinde unmännlich”, ſie behan
delten die Bundesgenoſſen wegwerfend”, die Feinde mit Hochachtung”.
Das Heer des Ageſilaus, das ihnen feindlich war, unterhielten” ſie
acht Monate auf ihre eigenen Koſten”, denjenigen, die ſich für ſie
in Gefahr begaben”, entzogen” ſie den Sold für” die doppelte”
Zeit; um es kurz zu ſagen, alle, welche mit ihnen Krieg führten,
kamen gut weg”, dagegen alle, welche unter ihre Botmäßigkeit kamen”,
wurden mißhandelt”.
" 8.éyyo. * yyvooxo. * si, Opt. “ éntogxéo. “ oög. “vo
ulſo Ösöy. " oürog éyst. 18éyo. " ävarögog. 20 xazaq.govéo.
24
* Geganswo. * ölargépo. * öanávm. xtrövvsöo. * äztootegéo.
* Gr. § 46 A. 2. " #regog roooürog. “ eööauovjoag änégyou.at.
* Gr. § 84 b. 2. " aixtLo.
172.
Jch bin überzeugt, daß ich freiwillig * niemand ein Unrecht gethan
habe. – Den Sokrates ſuchten ſeine Freunde zu überreden, daß er
aus dem Gefängniß entrinnen ſolle; er aber war zu rechtlich, um
ihnen zu folgen.
“ auch nach Gr. § 186.
Conditionalſätze.
173. § 188–190.
Diogenes ſagte einſt, indem er jemand um etwas bat: Wenn
du ſchon einmal einem anderen etwas gegeben haſt, ſo gibguch
mir, wenn nicht, ſo mache mit mir den Anfang. – Derſelbe antwortete
auf die Frage, was die Philoſophen voraus hätten?: Wenn alle Ge
ſetze aufgehoben werden”, werden wir ebenſo, wie vorher, leben. –
Sokrates ſagte: Wie möchte einer mehr dem Staate dienen“, wenn er
allein ihm diente“, oder wenn er dafür ſorgte, daß möglichſt viele
im Stande ſind, ihm zu dienen? – Wie möchte einer vom Staate
mehr geehrt werden, als wenn er den Geſetzen gehorchte? – Welche
Empfindung hätten wir von Süß" und Bitter" und von allen Rei
zen des Gaumens", wenn uns nicht die Zunge als Beurtheilerin?
dieſer Dinge verliehen worden wäre"? – Antigonus war dem Phi
loſophen Zeno zugethan" und er hörte ihn, wenn er nach Athen kam.
– Auf die Frage, wie wir wohl am beſten und gerechteſten leben
möchten, antwortete Thales: Wenn wir ſelber nicht thun, was wir
an andern tadeln. – Sokrates brachte” viele von ihren böſen Be
gierden ab und bewirkte”, daß ſie nach der Tugend ſtrebten. Wie
möchte daher ſo ein Mann die jungen Leute verderben, es müßte denn
nur * der Eifer für die Tugend Verführung" ſein.
xai. *zt.éov yo. * ävatgéo. * to rouztxa ngäzro. * aioônotg.
* Plur. "ögtuug, Pl. " td öud. otóuazog jöéa. "yrouov. "érsoyd
Louat. “ änoöéyouai zuva. zraüo. * touéo. “ Gr. § 189 A. 6.
“ öuapôoga.
174.
Wenn du nicht nach vielem ſtrebſt, wird das wenige dir viel er
ſcheinen. – Als Darius dem Alexander zehntauſend Talente und die
160 Conditionalſätze.
Wenn der Tod eine Trennung" von allem wäre, ſo wäre es für
die Schlechten ein Gewinn“, mit dem Geiſte zugleich ihres Leibes und
ihrer Schlechtigkeit los zu ſein”; ſo aber“, da die Seele offenbar" un
ſterblich iſt, möchte es für ſie kein anderes Heil" geben, als möglichſt
gut zu werden. – Du wirſt deinen gegenwärtigen Beſitz" am beſten
erhalten", wenn du nicht alles dem Glücke anvertrauſt”. – Ein Spar
taner antwortete einem, der ihn fragte, wie er wohl ſeinen gegen
wärtigen Beſitz am beſten erhalten möchte: Wenn ” er nicht alles
dem Glücke anvertraue. – Als jemand fragte: Wem ſoll ich meinen
ärakay. * guaiov. * äna arro. * vöv öé, Gr. § 221, 1.
“ qairouat. " oorngia. " rd nagövra äyaGa. * öuxqvarro. " ntorsioo.
" Gr. § 173.
Conditionalſätze. 161
176.
Burg zu Tarent beſetzt hielt", ſagte, durch” ihn ſei Tarent zum
Falle gekommen", lachten die übrigen; Fabius aber ſagte: Du haſt
recht*; denn wenn du die Stadt nicht verloren hätteſt, hätte ich ſie
nicht wieder genommen". – Als Paulus Amilius in Makedonien
eingefallen war und die Feinde in Schlachtordnung” fand, forderte
ihn Naſika” auf, ſie gleich anzugreifen; er aber ſagte: Ja” wenn * ich
dein Alter” hätte; aber meine vielen Erfahrungen” verbieten” mir,
vom” Marſche weg gleich gegen eine geordnete” Phalanx zu kämpfen.
– Auf die Frage: Wie möchten wir wohl die Thracier beſiegen?
antwortete Pauſanias: Wenn wir den beſten Feldherrn aufſtellten. –
Da Diogenes, während er eben Gemüſe * wuſch”, den Ariſtip
pus vorübergehen?" ſah, verſpottete er ihn und ſagte: Wenn du das
zu eſſen gelernt hätteſt, würdeſt du nicht Tyrannen den Hof machen”.
Dieſer aber entgegnete: Und du, wenn du mit Menſchen umzugehen
wüßteſt, würdeſt nicht Gemüſe waſchen. – Sei es, daß du von
Freunden geliebt oder von irgend einem Staate geehrt werden willſt,
ſo mußt du den Freunden und dem Staate Gutes erweiſen.
“ qgovgéo. * Gr. § 76. b. 2. “ dioxouat. “ ſprichſt Wahres.
15
äva außävo. * ovnzczzo. " Naoxäg. * yé. * Gr. § 190 A.
” jºuxia. 21 7teig«. * xo-vo). * Gr. § 71, 2. “ ayava, ov.
zt).vvo. * tagégyou.at. ” Gegartsüo.
177.
Conceſſivſätze.
178. Gr. §. 191–193.
Diogenes ſagte, Keniades, der ihn gekauft hatte, müſſe ihm,
wenn er gleich ein Sklave ſei, gehorchen; denn auch einem Arzt oder
Steuermann müſſe man gehorchen, wenn er ein Sklave ſei. –
Wie derjenige, der Cither ſpielen gelernt hat, ein Citherſpieler? iſt,
wenn er auch nicht ſpielt, und derjenige, der die Heilkunde* erlernt
hat, ein Arzt iſt, wenn er auch die Arzneikunde nicht ausübt“, ſo
iſt einer, der ein Heer zu kommandiren" gelernt hat, ein Feldherr,
wenn ihn auch niemand dazu erwählt. Wer aber nichts verſteht, iſt
weder ein Feldherr noch ein Arzt, und ° wenn er auch von der ganzen
Welt" gewählt wird. – Als Sokrates ſtarb, war er bereits weit* im
Alter ° vorgerückt, ſo daß er, wenn auch nicht” damals, ſo doch
nicht lange nachher hätte ſterben müſſen. – Die Gerechten über
treffen die Ungerechten, wenn ſie auch ſonſt nichts voraushaben",
doch an guten Hoffnungen. – Antigonus antwortete auf die Frage,
warum er den Zeno bewundere: Weil er, wiewohl er viele große”
Geſchenke von mir empfing, niemals ſtolz gemacht wurde”, noch
auch ſich demüthig“ zeigte”. – Plato begab ſich zum jüngeren Dio
nyſius und verlangte von ihm Land und Leute, die nach ſeiner Ver
faſſung leben ſollten (Fut.). Dieſer aber, wiewohl er es verſprochen
1 2 3 4 5
xtGagio. xtGagtozjg. icouat. largêüo. orgaznyéo.
* Gr. § 191 A. 2. * = von allen Menſchen. * töggo. * jºuxia.
* Gr. § 191 A. 4. “ t.sovexzéo. * Gr. § 219. 1. b. * Yavvóo.
“ zanstvóg. * = geſehen wurde.
11*
164 Cauſalſätze.
hatte, gab es nicht. – Auf die Frage, welchen Nutzen" die Lügner"
von der Unwahrheit haben, antwortete Aſop: Daß" man ihnen nicht
glaubt”, ſelbſt wenn" ſie die Wahrheit ſagen. – Sokrates ſagte zu
den Athenern: Wenn ihr mich tödtet, werden diejenigen, die euch läſtern
wollen, ſagen, daß ihr einen Weiſen” getödtet habt. Sie werden
mich nemlich weiſe nennen, obwohl ich es nicht bin. Hättet ihr noch
kurze Zeit zugewartet”, ſo wäre ich ja” von ſelber geſtorben.
* ögeög éortv. " petöoua. * Gr. § 182. " Gr. § 131.
" Gr. § 12 A. 2. * tsgtuéro. * yoöv, Stellung?
Cauſalſätze.
179. Gr. § 194–196.
Als den Pauſanias einſt einer ſeiner Freunde tadelte, daß er
einem Arzte Schlechtes nachſage, ohne einen Verſuch* mit ihm ge
macht zu haben”, ſagte er: Wenn ich einen Verſuch mit ihm gemacht hätte,
würde ich ja nicht mehr leben. – Die alten Athener grämten* ſich
mehr über die gemeinſamen Verirrungen * als die ſpäteren über ihre
eigenen; der Grund" davon war, weil ſie darauf ſahen", daß die
Geſetze? genau und gut ſeien, nicht ſo faſt” die über die privatrechtlichen
Verhältniſſe", alsº die über das Benehmen" im täglichen Leben".
Denn ſie wußten, daß ordentliche Leute durchaus nicht viel geſchrie
bene Geſetze" brauchen, ſondern daß ſie auf Grund” weniger an
erkannter Sätze” leicht über das Beſondere * wie über das Allge
meine* ſich einigen würden". – Philippus ſagte, er wiſſe den De
magogen der Athener Dank dafür, daß ſie ihn durch Schmähungen”
beſſer machen; denn, ſagte er, ich ſuche ſie durch Wort und That der
Lüge" zu überführen. – Tiſſaphernes verleumdete den Kyrus bei
ſeinem Bruder, daß er ihm nachſtelle. – Als Sokrates einſt mit
einem ſeiner Freunde bei den Wechslertiſchen" etwas heftig” ſprach”,
ſagte Plato: Wäre es nicht beſſer geweſen”, es wäre dies unter vier
4.
oi, Gr. § 226. * Freigay außävo. * aioyüvouat. äugznug.
5 6
airtog, a, ov. oxotéo. " Gr. § 161 A. 2. * oöy oözog – oög.
"za öa ovußóata. “zd zaÖ éxcéozny uégar ézttzyös uaza. “7gcuua.
“ Gr. § 69, 3. " oüronug. “ dog – zotróg. “ öuoroéo. “ Verb.
“ zgärtega. “ opoögóg. * öua.syoua. * Gr. § 148, 1.
Cauſalſätze. 165
180.
Geſchwiegen zu haben hat noch keiner bereut, geſprochen zu haben
ſchon viele. – Antiſthenes ſagte zu einem ſchlechten Menſchen, der
ihm Übles nachredete: Ich freue mich, daß ich dir feind geworden bin,
denn du fügſt nicht deinen Feinden, ſondern deinen Freunden Übles
zu. – Als Konon in der Seeſchlacht am Hellespont unglücklich ge
weſen war, nicht durch ſeine, ſondern durch die Schuld ſeiner Mit
feldherren?, ſchämte er ſich nach Hauſe zurückzukehren. – Als Dio
genes einen ſchönen Jüngling unanſtändig” reden ſah, ſagte er:
Schämſt du dich nicht, aus einer elfenbeinernen“ Scheide ein bleiernes“
Schwert zu ziehen? – Sokrates glaubte weder in Rückſicht 7 auf
die Gefahr bei ſeiner Vertheidigung" etwas Unwürdiges” thun zu
dürfen, noch bereute er es ſpäter, ſich ſo vertheidigt zu haben, ſondern
er wollte viel lieber nach einer ſolchen Vertheidigung" ſterben als nach
einer ungeziemenden* leben. – Als Pliſtarchus hörte, daß ein Läſter
maul" ihn lobte, ſagte er: Es ſoll mich wundern, wenn ihm nicht jemand
geſagt hat, ich ſei geſtorben. – Amyntas, der König von Makedonien,
wollte, von den anwohnenden Barbaren geſchlagen und ſeiner Herr
ſchaft beraubt, das Land verlaſſen, denn er war zufrieden", ſich ſelbſt
zu retten. Einer von ſeinen Freunden aber ſagte zu ihm: Herr!
Die Tyrannis iſt ein ſchönes Leichenkleid”! Da” ſammelte er eine
kleine Schaar * und gewann” ſeine Herrſchaft wieder. – Die Natur,
Präpoſ. Gr. § 76. b. 2. * ovvogyov. * ängstög. * éaqayrt
vog. * xosóg. “ uo vßötvog. " Gr. § 72, 2. * Verb. * ärssüOsgog.
" quoolöogog. “ dyanco. * Erzdquov. “ kai. * = wenige.
15 % /
avaxzaouau.
166 Cauſalſätze.
ſagt man, hat dem Menſchen zwei Ohren und eine Zunge gegeben,
weil er weniger ſagen als hören ſolle”.
" Gr. § 196 A. 6. " öqslo.
181.
und Herakles ſich nicht darüber ärgerten, daß ſie von den Dichtern
durchgelaſſen wurden”. – Als Iphikrates einſt auf Leben und Tod
angeklagt ward", ſagte er zu dem Ankläger": Du thuſt unrecht, daß
du, während ein Krieg bevorſteht", die Bürgerſchaft" anhältſt",
über mich und nicht mit mir zu berathen”. – Die Kinder der Gefal
lenen, ſagt Lyſias in ſeiner Leichenrede ", preiſe ich glücklich, daß ſie
zu jung ſind, um einzuſehen, welcher " Väter ſie beraubt worden ſind;
ihre Väter aber bedauere ich, weil ſie zu alt ſind, um ihren Schmerz
vergeſſen zu können. – Lykurgus wies diejenigen, welche ohne
Zweck” nach Sparta kamen, aus”, nicht als ob * er befürchtet
hätte, ſie möchten ſeine Staatsverfaſſung nachahmen, ſondern vielmehr
damit ſie nicht den Spartanern etwas Schlechtes beibrächten". –
Philippus ſagte einſt zu ſeinem Sohne, da er ihn bei einem Trinkgelage
mit großer Kunſtfertigkeit" die Laute ſpielen" ſah: Schämſt
du dich nicht, ſo gut die Laute zu ſpielen? Er meinte offenbar ", daß
es für einen König hinreiche, Lautenſpieler" zu hören.
* qºvagéo. * Gr. § 55 A. “ ovxogárrms. “ regiornu. " töts.
* nsióo. * Bovevoua. " öyog éttzäquog. “ = wie beſchaffen.
" En' oder zomoup. " äneatro. “ Gr. § 203, 4. A. “ ööäoxo.
“ zsyrxóg. " pc/?o. * Gr. § 167 A.
Temporalſätze.
183. Gr. § 197–199.
Iphikrates erlangte damals zuerſt Ruhm, als er, wiewohl ver
wundet, einen Feind mitſammt den Waffen ergriff? und auf ſein
Schiff brachte”. – Manche werfen* den Athenern vor, daß ſie, nach
dem ſie die Herrſchaft über das Meer erlangt hatten, über die Griechen
viel Unheil" gebracht haben". – Die angenehmſten Speiſen und Ge
tränke erſcheinen unangenehm", wenn ſie einer zu ſich nimmt", bevor
er ein Verlangen darnach hat”. – Themiſtokles zeichnete ſich ſo ſehr
vor ſeinen Mitbürgern aus, daß der Staat, ſo oft er einen tüchtigen"
Mann brauchte, ſeine Blicke auf ihn richtete". – Iſokrates ſagte zu
den Athenern: Es iſt ebenſowenig” möglich, daß wir einen dauernden
égo, Gr. § 139 A. 1. * ovvagna o. * ustaqégo. " katnyogéo.
* xaxá. “ airtog Yiyrou« (x«Gioraua). " änörg. " tgooqégouat.
" éntôvuéo. " onovöaiog. “ äztoßÄno. “ oürs – oürs.
168 Temporalſätze.
13 , 14 t / 15 16 17
0.700. 0uovo800. xivôvvog. notéouat. zzgotgéroua,
touéo. * Gr. § 198, 2. b. " ärroömuéo. * Entue.soua. * Gr.
§ 167 A. * éygstgéo. * Gr. § 81. c. 2. * z& Tooxc. * yiyvo
u0et. ovvogyou.at. " 8Fauagravo. ävcozarov totéo.
184.
186.
Comparativſätze.
187. Gr. §. 200–204.
Die Athener pflegten nicht ſowohl die Urheber der Fehler als
diejenigen, welche ſie tadelten, zu haſſen. – Verhalte dich” gegen die
Fehlenden ſo, wie du wünſchen möchteſt, daß andere gegen dich ſich
verhalten, wenn du fehlſt. – Verachte diejenigen, welche nach Reich
thum ſtreben * und * das Vorhandene" nicht zu gebrauchen wiſſen;
1 5
xarnyogéo. * yo. * onovöcéLo, Gr. § 84 c. 4. * öé. “ z&
üztägxorz«.
Comparativſätze. 171
denn dieſen geht ° es ungefähr ſo, wie wenn einer ſich ein ſchönes
Pferd anſchaffte", ohne gehörig" reiten" zu können. – Die Thracier,
welche mit Eumolpus, dem Sohne des Poſeidon, nach Griechenland
kamen, wurden, als ſie die Stadt der Athener angriffen, ſo aufgerie
ben", wie wenn ſie nicht mit einer Stadt, ſondern mit der ganzen
Welt" Krieg geführt hätten. – Niemand weiß, ob nicht” vielleicht"
der Tod * für den Menſchen das größte Gut iſt, und doch* fürchten
ſie ihn, als ob" ſie genau wüßten, daß er das größte Übel iſt. –
Als die Griechen erfuhren, daß die Barbaren nach dem Feſtlande ab
gefahren", ärgerten ſie ſich, als ob ſie ihnen entronnen wären. –
Sokrates ſagte in ſeiner Vertheidigung": Mir kommt " es vor, als
ob mein Ankläger ſich in ſeiner Klageſchrift” ſelber widerſpräche”,
gerade wie wenn er ſagte: Sokrates thut unrecht, weil er nicht an
(Acc.) Götter glaubt?", ſondern an Götter glaubt.
188.
190.
191.
ſie ſogar von den Herrſchern diejenigen für die beſten hielten, welche
gegen die Griechen am grauſamſten ” waren, ſpäter aber wetteiferten"
ſie, wer von ihnen am meiſten griechenfreundlich" ſcheinen würde”.
– Wer Gott ehrt, als ob dieſer es bedürfte, der hält ſich, ohne daß
er es weiß", für beſſer als Gott. – Cato that als Knabe alles, was
ihm ſein Hofmeiſter auftrug, aber er wollte * immer den Grund
und eine Erklärung" des Befehles” haben. – Kyrus herrſchte
über viele Völker, von denen man nicht einmal die Namen anzugeben
vermöchte. – Die Heerden gehen hin", wohin" ſie nur immer die
Hirten führen”. – Von den Chiern ſagt Iſokrates, daß, welcher
von den zwei Parteien” ſich dieſelben anſchließen?" mochten, dieſe ſtets
die Oberhand zur See hatten”.
" ouög. " äut aouat. “ qué.my. * Gr. § 216. * avôävo.
14
dºnauréo. * 6yog. “ztgóorayu«. " togetouat. * * eöGüvo.
” bloß örtózsgot. “ tgootiôeuau. * *gsitrov eiui.
192.
geweſen wäre als die ihrige, von der es ihnen befohlen worden wäre",
wider das Recht Menſchen zu tödten, dann würden wir ihnen allen
falls ” Nachſicht ſchenken?"; aber” wenn es den Dreißig erlaubt ſein
ſoll (Fut.), zu ſagen, daß ſie eben die Befehle” der Dreißig voll
zogen *, wen werden wir dann beſtrafen?”?
" Gr. § 217,4 " ioog. * ovyyvouyvégo. * vöv öé. * Verb.
24
totéo. * öxy» außavo tragd zuvog.
193.
Participialſätze.
194. Gr. § 224–230.
Es iſt ſchwer, nicht auf einen unbilligen" Richter? zu ſtoßen,
auch wenn man etwas tadellos” gethan hat. – Man kann ſehen,
daß viele für nichts anderes ihr Leben einſetzen würden“, während *
ſie für die Erlangung" herrlichen Ruhmes gerne ſterben. – Als die
Söhne des Herakles vor der Feindſchaft des Euryſtheus flohen,
kamen ſie nach Athen, indem ſie die anderen Städte unbeachtet
ließen 7 als wohl nicht fähig", ihrem Unglücke abzuhelfen", während
ſie die Stadt der Athener allein für ſtark genug" hielten, für das,
was ihr Vater allen Menſchen Gutes erwieſen hatte, Dank zu erſtatten.
– Es iſt ſchimpflich, wenn (daß) einer, der im Staate ein Feldherr
werden" will, falls er Gelegenheit hat” dieſe Kunſt zu erlernen,
es verſäumt, und mit weit mehr Recht möchte ſo einer vom Staate
beſtraft werden, als wenn einer Bildſäulen in Arbeit nähme”,
ohne gelernt zu haben, Bildſäulen zu verfertigen*. – Als Clo
dius den Cicero vertrieben hatte, verbrannte er ſein Haus und bot”
ſeine übrige Habe zum Verkaufe aus, ohne daß jedoch jemand
etwas” kaufte. – Glaubſt du nicht, daß jeder, der nur will, freie
Hand" haben werde zu rauben, wenn man die Wachen” aufhebt”?
– Bedenke, daß es zwar bei den Schlechten angeht”, das nächſte
beſte zu thun, daß es aber den Guten nicht möglich iſt, die Tugend
zu vernachläſſigen, ohne daß” ſie viele Tadler” finden”. – Wer
Vorſchläge machen * will, gegen wen man Krieg führen ſoll, der
muß die Macht des Staates ſowie der Gegner kennen, um, wenn die
Macht des Staates größer” iſt als die der Gegner, zur Übernahme”
des Krieges zu rathen, wenn aber geringer ”, zur Vorſicht” zu
mahnen”.
1 4
dyvoöuov, orog. *grig. ävauagrizog. ävrtxaza arrouat,
Gr. § 224, 5. * Gr. § 221, 2. * Verb. " örtsgogcéo. * öövauau. 3.
195.
196.
Die Menſchen, ſagt Sokrates, kaufen ſich Sklaven, um Mit
arbeiter zu haben, und erwerben ſich Freunde, weil ſie Gehilfen?
“ ovvegyóg. *ßon0óg.
Bauer, griech. Übungsbuch. II. 2. Aufl. 12
178 Participialſätze.
brauchen, die Brüder aber vernachläſſigen ſie oft, als ob” zwar aus
Mitbürgern Freunde würden, aus Brüdern aber nicht. – Väter und
Söhne, ſagte Diogenes, ſollen nicht auf die Bitten* von einander
warten, ſondern zuvor" geben. – Demoſthenes ſagte einſt zu den
Athenern: Philippus findet und hört, daß euere Vorfahren, wie
wohl es ihnen möglich geweſen wäre, die übrigen Griechen zu beherr
ſchen, unter der Bedingung daß" ſie ſelber dem Perſerkönige gehorch
ten, dieſen Vorſchlag" nicht annahmen", ſondern es ſogar vorzogen,
ihr Land zu verlaſſen und alles Mögliche ° zu erdulden, während"
die Vorfahren der Argiver und Thebaner theils mit dem Barbaren zu
Felde zogen, theils ſich ihm nicht widerſetzten". Er weiß alſo, daß
dieſe beiden ihren Privatvortheil" ſuchen", nicht aber darauf ſehen
werden", was den Griechen gemeinſchaftlich nützen mag". Er hoffte
demnach, wenn er an jene ſich anſchlöſſe", ſie zu Gehilfen ſeiner
Habſucht zu haben, und wählte deßhalb dieſe ſtatt euer zu ſeinen
Freunden. – Ich begreife nicht", wie die Athener ſich überreden
ließen, Sokrates ſei nicht ehrerbietig" gegen die Götter, er, der
nie etwas Unehrerbietiges” ſagte oder that. – Nach dem Tode des
letzten Königs, ſagt Iſokrates, nahmen” die Athener nicht die nächſten
beſten zu ihren Rathgebern und Staatslenkern?", ſondern diejenigen,
welche das unbeſcholtenſte Leben” geführt hatten, die Beſten und
Vernünftigſten.
* Gr. § 202. * öénotg. * qGävo. * Gr. § 185 c. * 26yog.
"dréxoua. * öortooür. " Gr. § 221, 2. “ évartuöoua. * zó iöig
Avotre oöv. * cyancéo. “ oxoztéo. “ Gr. § 214 A. 1. " ºrgoor
Osuat. " GavucCo. * ooq.govéo. " doeßig. " rouéoua. " ngo
orczng. ” kalog Buóo.
197.
Als Diogenes ſich einſt bei den iſthmiſchen Spielen bekränzt hatte",
ſchickten die Korinthier einige Diener ab und befahlen ihm, den
Kranz abzulegen und nichts Anſtößiges” zu thun. Diogenes aber
fragte ſie, warum es anſtößig ſei, daß er bekränzt ſei, während * es
doch nicht anſtößig ſei, daß andere bekränzt ſeien. Da* antwortete
ihm einer: Weil du nicht geſiegt haſt, Diogenes. Er aber erwiderte:
Genus? * tagevouog. * Gr. § 221, 2. “ oöv.
12 *
180 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
Viele und große Gegner habe ich beſiegt, und nicht ſolche, wie dieſe
Sklaven, die jetzt hier ringen", den Diskus werfen" und laufen,
ſondern weit gefährlichere", Armuth, Exil" und Verachtung", ferner"
Zorn und Schmerz, Begier und Furcht, und was" das allergefähr
lichſte ? iſt, die Sinnesluſt". Scheine ich alſo des Kranzes würdig,
oder wollt ihr ihn mir nehmen und dem geben, der mit dem meiſten
Fleiſche ſich vollgepfropft hat*? Dies meldet denen, die euch abge
ſchickt haben, und ſagt, daß ſie ſelbſt Anſtößiges thun.
“ raalo. * öuoxevo. " yaertóg. " qvyj. " côoFla. " ézt öé
" Gr. § 12 A. 3. * ööouazog. " jöov. “ yéuo.
199.
201.
202.
Eine Frau, welche Mutter zweier Töchter war, hatte die eine
an einen Gärtner, die andere an einen Töpfer ? verheiratet *. Als
ſie nun eines Tages* zu der, welche an den Gärtner verheiratet
war", kam, fragte ſie dieſelbe, wie es ihr gehe". Dieſe antwortete:
Es geht mir im übrigen” gut, Mutter; doch bete zu den Göttern,
daß wir Regen bekommen", damit das Gemüſe" mehr gedeiht". Von
da weg" begab ſich die Frau zur anderen Tochter, welche an den
Töpfer verheiratet war. Als ſie dieſelbe Frage an dieſe richtete",
lautete die Antwort": Es geht uns zwar im übrigen gut, Mutter;
nur* bete, daß das heitere Wetter" anhält", damit der Thon 7
ſchneller trocknet". Da” ſprach die Mutter: Mögen dir die Götter
heiteres Wetter, deiner Schweſter aber, die mit dem Gärtner ver
* *ntogdg. * xegausvg. * Gr. § 33. a. * noré. * yauéoua, ovy
oxéo. “ztóg éxst; zi ºrgärtst; "Gr. § 25 A. 3. * yyvoua. * Ac
xava, ov. “ aüFäro. “ weggehend. * = ſie um das nemliche fragte.
“ äxoöo. “ öé. “ alógia, ag. “ötauéro. " o xégauo. “ Engairo
(ich mache trocken). * xal.
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 185
heiratet iſt, recht viel” Regen?“ geben! – Man ſieht”, nicht einmal
die Götter können es allen Leuten recht machen?”!
" räuno.vg. " Gr. § 7 A. 8. * öñºog u. eul. " coéoxo.
204.
207.
208.
210.
21 1.
214.
In dem Kriege, welchen die Römer gegen die Falisker führten,
wurde Camillus mit fünf anderen zum Kriegstribun ? ernannt, indem
man der Anſicht war”, daß die Lage* der Dinge einen Führer er
heiſche", der Anſehen" und Ruhm mit Erfahrung verbinde". Camil
lus fiel in das Land der Falisker ein und belagerte ihre feſte", mit
allem wohl verſehene? Stadt. Aber die Falisker verachteten im Ver
trauen auf ihre Mauern die Belagerung ſo, daß mit Ausnahme derer,
die die Mauer bewachten, alle in der Stadt herumgingen", ihre
Kinder die Schulen beſuchten" und von dem Lehrer vor” die Mauern
geführt wurden, um ſpazieren zu gehen" und zu turnen“. Wie die
Griechen nemlich, ſo bedienten ſich auch die Falisker eines gemein
ſchaftlichen Lehrers, damit die Kinder gleich von Anfang an ſich zu
Paloxot. * Ytiagzog. " auch nach Gr. § 203 bloß og mit Part.
“ zä tgcºyuata. “ öéoua. * äEloua. " yo. * ovurög, prädic. "xara
GasveCo. " Ära.orgêpoua. “ qotzco (ich gehe). * t«ga, Acc, od. éZo.
“ regtºraréco. “ yvuvéLoua. -
Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar. 195
ſammengewöhnten". Dieſer Lehrer nun, der böſe Abſichten
gegen die Falisker hatte", führte die Kinder täglich hinter ” die
Mauern, zuerſt in der Nähe, dann allmählich" weiter” und ge
wöhnte ſie daran, gutes Muthes zu ſein”, als ob ? die größte
Sicherheit” wäre; zuletzt kam er mit allen zu den römiſchen Vorpo
ſten” und überlieferte ſie, indem er verlangte, man ſolle ihn zu
Camillus führen. Als er hingeführt worden und in die Mitte ge
treten war”, ſagte er, er ſei Erzieher und Lehrer; er ſei, die Gunſt
des Camillus dem Rechte vorziehend ”, hieher gekommen, um ihm die
Stadt in den Kindern zu übergeben.
15
ovrtgéqouat. “ Entſov.swo. " örtó, Acc. * Gr. § 77. b. 6.
" roggotégo. " Gaggéo. * Gr. § 202. * to... äöeux. *ztgoqvaF.
* eig uéooy x«Gioraual. * Gr. § 68 oder 74.
215.
Fortſetzung.
Dieſe That erſchien dem Camillus ſchrecklich, und nachdem er zu
den Anweſenden geſagt, der Krieg ſei zwar etwas Schlimmes", aber nichts
deſto weniger gebe es auch gewiſſe Kriegsgeſetze für brave Männer,
die im Vertrauen auf ihre eigene Tapferkeit, nicht auf fremde Schlech
tigkeit, zu Felde zögen, befahl er den Lictoren”, dem Menſchen” die
Kleider herabzureißen" und die Hände auf den Rücken zu binden",
den Kindern aber Peitſchen" zu geben, damit ſie den Verräther in die
Stadt zurücktrieben". Als eben" die Falisker die Verrätherei des
Lehrers merkten und in der ganzen Stadt große Trauer herrſchte”,
brachten" die Kinder unter Peitſchenhieben" den Lehrer gebun
den daher; den Camillus aber nannten ſie Retter und Vater,
ſo daß nicht bloß in den Eltern der Kinder, ſondern auch in den
übrigen Bürgern, als ſie dieſes ſahen, Bewunderung * ob der Gerech
tigkeit des Camillus ſich regte”. Sie eilten“ in die Volksverſammlung
und ließen durch Geſandte, die ſie nach Rom ſchickten, erklären",
die Römer hätten dadurch, daß ſie dem Sieg die Gerechtigkeit vor
* Gr. § 7 A. 6. * üztygézºg. * Caſus? * xatagoyvvut. * örtigo
neguáyo. * ucottF. " Savro. * ägt. * Katéyst zy töty to ºg Ög
vog. " ngoodyo. “ uaottyóo. * Gaöua. * äutiºtto. “ ovtgéyo.
“ ngoayogeüo.
13*
196 Zuſammenhängende Übungsſtücke über die ganze Syntar.
zogen, bewirkt, daß die Falisker ſich und all das Ihrige ihnen über
gäben”
" étttgéro.
216.
Kyrus der Jüngere ſoll einſt dem Lyſander, als dieſer mit Ge
ſchenken von den Bundesgenoſſen zu ihm kam, außer anderen? Be
weiſen des Wohlwollens, die er ihm gab”, auch ſeinen
Luſtgarten“ in Sardes gezeigt haben. Da nun Lyſander ſeine Ver
wunderung bezeigte", wie herrlich die Bäume ſeien, wie gleichmäßig"
die Pflanzungen", wie gerade * die Baumreihen ", und äußerte: Ich
bewundere alles dieſes, Kyrus, wegen ſeiner Schönheit, noch weit
mehr aber ſtaune" ich über den, der dir jegliches ſo abgemeſſen"
und eingetheilt” hat: da ſei Kyrus erfreut geweſen und habe geſagt:
Nun”, Lyſander, das alles habe ich abgemeſſen und eingetheilt;
ja einiges * davon habe ich auch ſelber gepflanzt. Da ſprach Ly
ſander, indem er einen Blick auf ihn warf” und die Pracht der
Kleider, die er trug, ſowie der goldenen Ketten" und Armbän
der " ſah und die Wohlgerüche” einathmete”: Was ſagſt du,
Kyrus? Du haſt mit eigenen Händen einiges von dem gepflanzt?
Und Kyrus entgegnete: Das wundert dich, Lyſander? Ich ſchwöre
dir beim Mithras”, daß ich, wenn ich geſund bin, nie zu Tiſche
gehe?“, bevor ich mit der Beſorgung” einer kriegeriſchen oder länd
lichen” Arbeit mich in Schweiß verſetzt habe?“. Da nahm ihn Ly
ſander bei der Hand und ſagte: Du ſcheinſt mir mit Recht glücklich
zu ſein, Kyrus; denn du biſt ein wackerer Mann.
durch ein Particip. * vgl. 109, 10. * ptopgovéouat. * tagá
östoog, 6. * GavucCo. * ö oov. " qvrsöo. * ögGóg. " oriyog, ov.
" äyguat. “ xarauergéo. * ölarczzo. “ zolvvy, Stellung. “ Gr.
§ 10 A. 1. * dºtoPäto. “ otgetróg, oö. " pétov. * öouj, Sing.
" aioGävoua. " Mlógag, ov. “ öetztvéo. * usercor. * yeogyxóg.
“ iögóo.
217.