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lucia.buehler@gmx.ch, 079 827 88 85
: Pressetext : Zum Stück : Auftrittsorte : Beteiligte : Archiv :
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Pressetext
FRADS präsentiert «Geld oder Leben»
Ein Theaterstück inspiriert vom gleichnamigen Roman von Birgit Vanderbeke.
Drei Schauspielerinnen schlüpfen in fünfzehn Rollen und machen sich an einen Berg von Einmachgläsern.
Sie durchstöbern den Nachlass von Tante Ida und deren konservierte Vergangenheit: Aufgewachsen in
der BRD, erlebte Ida die Erfindung von Sprühsahne, die leeren Tanks während der Ölkrise und erfuhr,
wie aus Kein-Geld Geld wurde. Die deutsche Jugend rebellierte, gründete «Nein-Danke»-Bewegungen,
Chemie-Gruppen und feministische Komitees. Doch Ida glaubte weder an die Basisdemokratie noch an
die kapitalistische Geldvermehrung, sondern an einfache, verlässliche Dinge im Leben – an Wurstsalat
und ihre blaue Kletterpflanze. Ein Theaterabend über verschüttete Erinnerungen, radikale Lebenswei-
sen und den Versuch, die Welt zu verstehen.
Zusammen mit der Berner Jungautorin Saskia Winkelmann hat Frühstück auf der Szene FRADS ein
Theaterstück entwickelt, das auf dem Roman «Geld oder Leben» von Birgit Vanderbeke basiert. Einem
grossen Publikum ist Vanderbeke durch die Erzählung «Das Muschelessen» bekannt, für die sie den
Ingeborg Bachmann-Preis erhielt.
Das 2010 gegründete künstlerische Kollektiv FRADS präsentierte 2011 und 2012 das szenische Lesespek-
takel «Zehn Wahrheiten» erfolgreich in verschiedenen Schweizer Städten. Das von Presse und Publikum
äusserst positiv aufgenommene Theaterstück wird auch 2013 wieder aufgeführt.
In der neuen Produktion «Geld oder
Leben» geht FRADS in humorvoller wie
kritischer Weise der Frage nach, woran
Menschen glauben. Auf spielerische
Art beleuchtet das Stück, wie politi-
sches Engagement und alltägliches Ver-
halten aufeinander einwirken, sich wi-
dersprechen oder verstärken. Im Fokus
sind dabei insbesondere Debatten zu
Atomkraft und Finanzsystemen – nach
wie vor hochaktuelle Themen.
Damit gelangt der im Jahr 2003 erschie-
nene Roman von Vanderbeke zum ers-
ten Mal auf die Bühne. Die Urauffüh-
rung ist am 5. Oktober 2012 in der La
Cappella Bern zu sehen.
«Wir lassen uns nicht die Zukunft klauen.» Drei Freunde für’s Leben:
Lu (Daniela Ruocco), Ida (Anna Messmer) und Jakob (Ruth Huber).
Zum Stück
«Wenn nur alle dran glauben, wird es schon funktionieren, und die, bei denen es nicht funktioniert,
haben eben nicht stark genug dran geglaubt.»
Inhalt
Sie glaubte nicht an Geld. Sie war eine unbeirrbare Vertreterin des Selbstgestrickten jenseits politischer
Ideologien. Und nun ist sie tot. Das künstlerische Kollektiv Frühstück auf der Szene FRADS lässt die
Protagonistin aus Birgit Vanderbekes Roman «Geld oder Leben» sterben und beschäftigt sich in einem
fantasievollen wie kritischen Theaterabend mit der Frage, woran wir eigentlich glauben.
Auf der Bühne präsentiert sich das Erbe der Verstorbenen. Nun ist es an den Hinterbliebenen, Un-
brauchbares auszusortieren und Bedeutendes aufzuheben. Verschiedenste Gegenstände, die sowohl
von persönlichen Wertvorstellungen als auch von zeitgeschichtlichen Ereignissen zeugen, konfrontieren
drei Frauen mit ihrer Vergangenheit und Gegenwart.
Befürworten die Figuren die Einstellungen und Lebensweise der Verstorbenen, die sie konsequent als
nicht-politisch bezeichnet hat? Inwiefern ist es überhaupt möglich, sich unpolitisch zu verhalten? Und
wenn ja, ist es Passivität, Feigheit oder bewusster Widerstand? Welche Handlungs- und Denkmöglich-
keiten gibt es heute tatsächlich und lassen sie sich konsequent umsetzen?
Die Geschichten, die FRADS auf die Bühne bringt, gehen ans Eingemachte. In der zweiten Produktion
nimmt sich das Kollektiv mit Birgit Vanderbekes Roman «Geld oder Leben» (S. Fischer Verlag 2003)
erneut eines Textes an, der nicht eigens für die Bühne geschrieben wurde, in seiner pointierten Aus-
drucksweise jedoch grosses szenisches Potential besitzt.
Vanderbeke skizziert in ihrem Roman anhand einer prototypischen Lebensgeschichte das Entstehen
und Scheitern politischer Bewegun-
gen: «Nein Danke»-Gruppen, feminis-
tische Komitees oder studentische Ver-
suche von Basisdemokratie. Obwohl
die im Text behandelte Zeit, die 1960er
bis 1990er Jahre, ein gutes Stück zu-
rückliegt, ist Vanderbekes Roman
hinsichtlich der politischen Ereignisse
der letzten Jahre bestechend aktuell.
Sowohl das Atomunglück in Fukus-
hima, der arabische Frühling als auch
die Euro-Krise führten zu einem brei-
ten Umdenken in der Gesellschaft. Die
Kritik am kapitalistischen System fand
ihren Ausdruck in Grossdemonstratio-
nen wie der Anti-AKW-Bewegung im
Aaretal oder der Occupy-Bewegung.
Die neue Lehrerin Frau Rosenbauer ist gegen Kapitalismus und für
Gerechtigkeit: «Ihr freundet euch besser damit an!»
Jakob (Ruth Huber), Frau Rosenbauer (Anna Messmer), Lu (Daniela Ruocco)
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Inszenierung
FRADS hat mit der Berner Jungautorin Saskia
Winkelmann die durch Vanderbekes Roman in-
spirierten Fragen weiterverfolgt und in einem
eigenständigen Theaterstück die Brücke zur po-
litischen Aktualität geschlagen.
Auf spielerische Art wird untersucht, wie poli-
tisches Engagement und alltägliches Verhalten
aufeinander einwirken, sich widersprechen oder
verstärken. Das Stück zeigt anhand von verschie-
denen Figuren wie sich politische Einstellungen
und Lebensweisen während eines Lebens ver-
ändern können. Die Inszenierung arbeitet mit
zwei Ebenen, eine der heutigen Zeit und eine der
1960er-1990er. Das ermöglicht, den Inhalt von
Vanderbekes Roman von heute aus zu beleuch-
ten und Parallelen und Unterschiede zweier Ge-
nerationen zu untersuchen.
Gespielt wird das Stück von drei Schauspielerin-
nen, die einerseits drei junge Frauen (Tania, Con-
ny, Vera) von heute verkörpern, anderseits in be-
liebige Rollen des Romans schlüpfen.
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Auftrittsorte
La Cappella, Bern
Fr, 5. Oktober 2012, 20h (Premiere)
Sa, 6. Oktober 2012, 20h
Ticketreservation: www.la-cappella.ch
Kellerbühne, St.Gallen
Sa, 8. Juni 2013, 20h (Im Rahmen von Heimspiele)
Ticketreservation: www.kellerbuehne.ch
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Beteiligte
Produktionsleitung: Ruth Huber, Alexandra Portmann, StV. Lucia Bühler
Texte: Birgit Vanderbeke, Saskia Winkelmann
Spiel: Anna Messmer, Ruth Huber, Daniela Ruocco
Regie: Isabelle Jakob, Alexandra Portmann
Mediale Regie: Irena Allemann
Bühnenbild: Lea Fröhlicher
Off-Stimme: Lucia Bühler und weitere
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Lucia Bühler
Grafik: Irena Allemann
Im Frühjahr 2011 präsentierte FRADS als abendfüllendes Bühnenstück das szenische Lesespektakel
«Zehn Wahrheiten» mit Kurzgeschichten der US-amerikanischen Künstlerin, Autorin und Schauspielerin
Miranda July. Die erste Produktion von FRADS war gleichzeitig auch eine Uraufführung im deutsch-
sprachigen Raum. «Zehn Wahrheiten» wird seit 2012 erfolgreich in verschiedenen Schweizer Städten
gespielt. Ein Kurzprogramm von «Zehn Wahrheiten» wurde zudem an der Künstlerbörse 2012 in Thun
gezeigt. Im März 2011 war die Gruppe mit einer Work-in-Progress Version ausserdem bei «Agenten der
Zukunft» der Schau des Aargauer Bühnennachwuchses im Theater Tuchlaube Aarau zu Gast.
«Zehn Wahrheiten» wurde mit dem Trudy-Schlatter-Preis 2010 der Frauenzentrale Bern ausgezeichnet.
Auch von Presse und Publikum wurde die Produktion äusserst positiv aufgenommen:
«Frisch, gewieft, temporeich und originell - so präsentiert sich Zehn Wahrheiten, die ers-
te Produktion des Berner Kollektivs Frühstück auf der Szene, kurz FRADS. (…)
Mit viel Körpereinsatz, Einfühlungsvermögen und sprachlicher Gewandtheit gelingt es
den beiden Darstellerinnen Anna Messmer und Ruth Huber, ihren Figuren Leben einzu-
hauchen, ihnen Gestalt und eine Geschichte voller Überraschungen, Höhen und Tiefen
zu geben. (…) Ein Theaterstück der ganz besonderen Art.»
Belinda Meier, ensuite
Weitere Aufführungen von «Zehn Wahrheiten» werden im November 2012 und Februar 2013 zu sehen sein.
Neben Arbeiten für die Bühne entwickelt FRADS auch interaktive Installationen, welche als Begeg-
nungs- und Erfahrungsräume zu einem bestimmten Thema funktionieren.
Im Herbst 2011 war FRADS mit der interaktiven Installation «Zeltomat. Document your Favorite Sleeping Po-
sitions» zu Gast bei «Spiel(t)räume. Warm Up 1: Zeltlager» in der alten Reithalle Aarau. «Zeltomat» entstand
in Zusammenarbeit mit der in Amsterdam lebenden Choreografin und Tänzerin Cornelia Hanselmann. Mit
der Installation wurde FRADS u.a. auch zum Festival «PERFORM NOW 2» in Winterthur eingeladen.
Im Juni 2012 realisierte FRADS die Installation «Umschlagplatz für Immaterielles Kulturerbe» in der Al-
ten Reithalle in Aarau. Den interaktiven Marktstand für Tradition und Brauchtum entwickelte FRADS im
Auftrag von Theater Marie für die Produktion «Käserei in der Vehfreude» im Rahmen der SPIELtRÄUME
2012. 6
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Biografien
Mitglieder des Kollektivs FRADS:
Schauspiel
Anna Messmer (1984, geboren in Berlin) studierte von 2005 bis 2012 Germanistik und Theaterwissen-
schaft (MA) in Bern. Sie spielte in verschiedenen Produktionen mit, u.a. im Berner Stu-
dentInnen Theater (BeST 2008/2009/2010) und im Projekt «Wissensbisse» im Schlacht-
haustheater Bern. Sie absolvierte verschiedene Improvisations- und Darstellungskurse.
Seit Herbst 2010 studiert sie Schauspiel (BA Theater) an der Hochschule der Künste in
Bern (HKB). Sie hat langjährige Musikerfahrung (Violoncello und Gesang) und ist Mit-
glied der Irish- und Folkband Luchair.
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Schauspiel
Daniela Ruocco (1985, geboren in Bremen) sammelte ihre erste Theatererfahrungen in Bremen u.a.
im Schnürschuhtheater, dem Moks Bremen und der Theaterwerkstatt am Schlachthaus.
Sie spielte auch in drei Produktionen des Jugendclubs der Bremer Shakespearecompany.
Nach dem Abitur dann eine sechsmonatige Reise nach Uruguay: Aufenthalt bei ihrer
Familie in Montevideo und eine zweimonatige Regieassistenz bei Ricardo Casas. Zurück
in Deutschland, studierte sie an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz von 2007
bis 2009 Romanistik. Während des Studiums arbeitete sie beim ZDF als Redaktionsassis-
tenz in der Aussenpolitik und absolvierte eine zweimonatige Hospitanz beim Kleinen
Fernsehspiel. Am Staatstheater Mainz spielte sie in Anja Hillings «Sinn» die Rolle der Jule.
Seit Herbst 2009 studiert sie Schauspiel (BA Theater) an der Hochschule der Künste in
Bern (HKB). Unter der Regie von Viviane De Muynck (Needcompany) spielte Sie in der
Ensembleproduktion «Was ihr Wollt».
Regie
Isabelle Jakob (1986 geboren in Langnau i.E.) hat in Bern Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte
(MA) studiert. Gegenwärtig ist sie als Regieassistentin für Schauplatz International tätig,
zuletzt für «Die Kleist Retraite». Während ihrer Studienzeit hat sie als Praktikantin am
Stadttheater Bern für «Sieh mich an und sprich» und als Regieassistentin bei den Thu-
ner Schlossspielen für «Einer flog über das Kuckucksnest» gearbeitet. 2009 realisierte
sie anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Universität Bern in Co-Leitung das Projekt
«Wissensbisse». 2010 absolvierte sie ein halbjähriges Praktikum am Wiener Tanzquartier
im Bereich Dramaturgie und Theorie. Zudem ist sie Web-Verantwortliche für die ktv und
engagiert sich als Mitarbeiterin beim Literaturfestival Literaare in Thun.
Autorin
Saskia Winkelmann (1990, geboren in Thun) absolvierte das Gymnasium Thun Seefeld und studiert seit
2010 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. 2008 nahm sie an der Schreibwerkstatt
«Textstatt» in Lenzburg teil und arbeitete da mit Ulrike Ulrich und Svenja Hermann an
ihren Texten. Ihre Prosa hat sie unter anderem im Rahmen des Kurzgeschichtenwettbe-
werbs der Buchhandlung Stauffacher Bern, am Literaturfestival Literaare in Thun und
im Kulturraum Bern gelesen. Sie arbeitet an verschiedenen Prosa- und Dramaprojekten.
Zurzeit schreibt und lebt sie in Wien.
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Archiv
Pressetext zu «Zehn Wahrheiten»:
St. Galler Tagblatt, 05. Juni 2012, Brigitte Schmid-Gugler, Portrait über FRADS und Vorschau
Kann sein, dass Miranda July an jenem Sommermorgen ein Gesprächsthema war. Damals, als sie über
den Dächern von Bern gemeinsam frühstückten. Kann auch sein, dass sich in der amerikanischen Er-
folgsautorin, Filmemacherin, Musikerin und Schauspielerin jene Disziplinen und Fähigkeiten bündeln,
mit denen sie als Fünferbande theoretisch locker mithalten könnten. Alle fünf absolvierten ein Studium
in den teilweise kombinierten Fächern Theater-Kulturwissenschaft, Filmrealisation, Germanistik, Philo-
sophie, Schauspiel. Während jenes Frühstücks vor zwei Jahren gab’s theatralen Eiertätsch: Sie wollten
künftig – nebst ihrem Studium – als Kollektiv und mit verteilten Aufgaben an szenischen Projekten ar-
beiten und gründeten Frads «Frühstück auf der Szene».
Mit ihrer ersten Produktion, einer inszenierten Lesung nach den Texten von Miranda July, landeten sie
gleich einen beachtlichen Erfolg. Die Frauenzentrale Bern verlieh ihnen den Trudy-Schlatter-Preis; und
nach zahlreichen Aufführungen in verschiedenen Schweizer Städten wurden sie auch noch an die dies-
jährige Künstlerbörse nach Thun eingeladen. Auch für ihre zweite Produktion, die interaktive Installati-
on «Zeltomat, Document your Favorite Sleeping Position», erhielten sie viel Applaus.
Politisch denken
Zum Gespräch kommen die aus Aarau stammende Ruth Huber und die beiden St. Gallerinnen Lucia
Bühler und Alexandra Portmann. Letztere, die momentan ihre Dissertation schreibt, machte ihre ersten
Theatererfahrungen im Jugendtheaterclub U21 mit Stefan Graf und Lukas Amman als dessen Leiter.
Dort, erzählt Alexandra Portmann, habe sie gelernt, dass Theater eine gültige Form des Sich-Einmi-
schens sein könne. Mit ihrem Kollektiv möchten die jungen Frauen genau dies tun. Einen persönlich
geprägten Blick auf Dinge richten, reflektieren, auf einer Metaebene «Leerstellen» ausleuchten, die wir
in unserer Wahrnehmung gerne ausblenden. Auf spielerische Art wollen sie sich nicht nur den «kleinen
Katastrophen», wie Miranda July sie beschreibt, zuwenden, sondern auch den grossen Fragen um den
Zustand der Welt, um Machtverhältnisse, Verteilsysteme, um Zynismus in Politik und Wirtschaft, um
die mediale Überflutung, um die Gefahren von Atomkraft, um die Eurokrise und den Wachstumswahn.
Notwendiges Sich-Einmischen
Ein Umdenken sei unverzichtbar, der Verzicht als Lebenshaltung beinahe schon Gebot, und dazu passen
die Anekdoten von ihren Zugreisen. Mit im Gepäck die zuweilen etwas «sperrigen» Requisiten. Immer
wieder führe dies zu lustigen Gesprächen mit Mitreisenden, was ihrer Absicht, «mit ehrlichem Blick»
nahe am Alltag zu bleiben, und auch im szenischen Entwurf möglichst interaktiv zu planen, sehr ent-
gegenkomme.
Kritisches Nachdenken, Wachsamkeit, Momente der Empörung und über allem eine feinsinnige Be-
obachtungsgabe – man spürt, dass es den 27- beziehungsweise 28jährigen Frauen ernst ist mit der
Einmischung und dem Mittun an einer gerechteren Zukunft. Das Modell des Kollektivs als mögliche
Arbeitsform ist denn auch nicht zufällig gewählt. Es liessen sich im Wegfall der Hierarchien Abläufe ver-
einfachen, Kosten sparen, Verantwortung teilen und mehr Arbeitsplätze schaffen. Dies könnte gerade
auch in künstlerischen Berufen von Vorteil sein, da Gelder im Gegensatz zu denjenigen an die grossen
subventionierten Häuser nicht eben üppig gesprochen werden. Unabhängig davon, wie sich die noch
vagen beruflichen Laufbahnen entwickeln werden, wollen sie als Frads ihre Arbeit vorantreiben. Das
neue Stück, es handelt sich um eine Adaption eines Romans von Birgit Vanderbeke, ist in Arbeit.
«Zehn Wahrheiten» ist am Fr, 8.6., im Rahmen von Heimspiel in der Kellerbühne zu sehen.
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Dokumentation von:
ZELTOMAT entstand in Zusammenarbeit mit der in Amsterdam lebenden Choreografin und Tänzerin
Cornelia Hanselmann.
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Dokumentation von:
Welche Traditionen kennt man in Ihrem Dorf? Welcher Brauch liegt Ihnen besonders am Herzen?
FRADS sammelt auf ausgedienten Kassetten auch Ihr immaterielles Kulturerbe. Warum die Kinder an
Schulsilvester kein Auge zu tun, wie die weihnächtliche Familienpolenta gerührt wird oder wieso der
Osterhase ein angeknabbertes Rüebli zurück lässt.
Die BesucherInnen der Installation werden eingeladen, eine Tradition, zu der sie einen persönlichen
Bezug haben, möglichst anschaulich und aus der eigenen Perspektive zu beschreiben. Die kurze Schil-
derung wird auf Tonband festgehalten. Im Gegenzug erhält die Person die Gelegenheit eine andere,
bereits besprochene Kassette zu hören. So entsteht neben einem Archiv an Wissen und Erinnerung auch
eine immaterielle Tauschbörse. Auf spielerische Weise lädt die Installation ein, über eigene und fremde
Bräuche nachzudenken und sensibilisiert für unseren alltäglichen Umgang mit Traditionen.
Der Stand wurde von FRADS im Auftrag des Theater Marie für die Produktion «Käserei in der Veh-
freude» entwickelt, welche im Juni 2012 in der Alten Reithalle Aarau zu sehen ist.
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