2012
Heidegger-Jahrbuch 6
Heidegger-Jahrbuch
Herausgeber:
Alfred Denker und Holger Zaborowski
Heidegger-Jahrbuch 6
Heidegger
und
Husserl
Herausgegeben von
Rudolf Bernet
Alfred Denker
Holger Zaborowski
Originalausgabe
ISBN 978-3-495-45706-1
HJb 6/11 / p. 5 / 22.2.2012
5
Inhalt
Dokumentationsteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Interpretationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Renato Cristin
Phänomenologische Ontologie. Heideggers Auseinandersetzung
mit Husserl (1916–1928) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Klaus Held
Husserl und Heidegger über den Anfang der Philosophie . . . . . . . 69
Burt C. Hopkins
Entformalisierung und Phänomen bei Husserl und Heidegger . . . . 87
Rudolf Bernet
Phänomenologische Begriffe der Unwahrheit bei Husserl und
Heidegger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
Lilian Alweiss
The „Truth“ of Solipsism . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Günther Neumann
Phänomenologie der Zeit und der Zeitlichkeit bei Husserl und
Heidegger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153
John Sallis
The Import of Intentionality . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187
Daniel O. Dahlstrom
Husserl and Heidegger on Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200
Christoph Jamme
Eine Urlaubslektüre und ihre Folgen. Husserl liest Heidegger . . . . 218
Hans Rainer Sepp
Husserl, Heidegger und die Differenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 6 / 22.2.2012
Inhalt
6
Steven Crowell
Reason and Will. Husserl and Heidegger on the Intentionality
of Action . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249
Bernhard Waldenfels
Indirekte Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269
Abstracts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 285 / 22.2.2012
285
Abstracts
The “Marburg years” are the time in which Heidegger deals with Husserl’s phe-
nomenological thought and develops his own phenomenological ontology,
which characterizes his philosophy until the “turn.” The relation between Hei-
degger and Husserl, however, seems to be like a conversation that remains un-
finished. It is this conversation that is being analyzed and interpreted on the
basis of different materials in this essay. It is shown that there is no radical break
from the phenomenological perspective in the early Heidegger. Rather there is a
transformation of it into a radically new direction, but with a certain resonance
of Husserl’s main philosophical intention such that, under certain circum-
stances, the very same maxim is effective for Heidegger’s later philosophy that
was valid for his early thought: phenomenology is to be understood as a possi-
bility of thinking or the thinking of Being respectively.
Klaus Held, Husserl und Heidegger über den Anfang der Philosophie
Es geht um eine „Besinnung“ auf den Anfang der Philosophie im Dienste
einer philosophischen Gegenwartsdiagnose. Auf der Grundlage des Krisis-Ban-
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 286 / 22.2.2012
Abstracts
286
des Husserliana 6 und des Bandes 45 der Heidegger-Gesamtausgabe (Vorlesung
vom WS 1937/38) lässt sich zeigen, dass Husserls und Heideggers Thesen von
der Vergessenheit der Lebenswelt bzw. des Seins einander fruchtbar ergänzen
können: 1. Unser Zeitalter ist – weit über Husserls eigenen Gebrauch des Be-
griffs „Idealisierung“ hinaus – in allen wesentlichen Lebensbereichen durch eine
auf Idealisierungsprozessen beruhende Lebensweltvergessenheit gekennzeich-
net. 2. Die Idealisierungstendenz beginnt schon im Augenblick der „Urstiftung“
von Philosophie und Wissenschaft bei den Griechen, und sie unterscheidet Eu-
ropa von den anderen Hochkulturen. In Heideggers neuartiger phänomenolo-
gischer Analyse der jene Urstiftung motivierenden Grundstimmung des Stau-
nens (thaumázein) ist der Ansatz für eine überzeugende Erklärung der
Idealisierungstendenz zu finden, wenn beachtet wird, dass für das Verständnis
des thaumázein sein Zeitcharakter entscheidend ist. Als besonders aufschluss-
reich für diesen Zusammenhang erweist sich Platons Bestimmung der Zeit im
Timaios. 3. In Heideggers Gegenwartsdiagnose fallen alle Züge unseres Zeit-
alters undifferenziert unter die Pauschalcharakerisierung der Seinsvergessenheit
in Gestalt des Gestells. Aus der Erkenntnis, dass sich im anfänglichen philoso-
phischen Staunen die Idealisierungstendenz und damit das Technisch-Wer den
des Denkens im Zeitalter der Metaphysik anbahnt, ergibt sich die Möglichkeit,
jene Diagnose phänomenologisch zu konkretisieren.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 287 / 22.2.2012
Abstracts
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Burt C. Hopkins, Entformalisierung und Phänomen bei Husserl und
Heidegger
Die Nähe Heideggers zu Husserl bringt jedoch auch das Problem mit sich,
an dem die Darstellung Husserls krankt, nämlich die irrige Überzeugung, dass
die unbestimmte Einheit, die das material Leere und daher auch das formalisier-
te „Etwas überhaupt“ charakterisiert, einer Entformalisierung zugänglich sei,
welche zu ihrem Ursprung in der Einheit bestimmter einzelner Gegenstände
zurückführt. Dieses Problem zeigt sich in der Überzeugung Heideggers, dass
die „ursprüngliche Erfüllung“ dessen, was in der formalen Anzeige angezeigt
wird, das „faktische Leben“ sei. So behauptet er, dass die formale Anzeige „als
Annäherungsmethode“ im Bezug auf dieses Leben „faktisch notwendig“ sei.
Das Problem lässt sich hier kurz fassen: Die Behauptung der faktischen Not-
wendigkeit der Methode der formalen Anzeige setzt voraus, anstatt zu bewei-
sen, dass ihr Richtungssinn in einem Phänomen Erfüllung findet, das in keiner
Weise von ihrem vermeintlich nicht-theoretischen Bezugssinn geordnet wird.
Anders ausgedrückt: Weil bei Heidegger die Formalität des zur formalen An-
zeige gehörenden Formalen als vom angezeigten Phänomen ursprünglich ge-
trennt verstanden wird, erweist sich die „phänomenologische“, also die auf
dem Phänomen basierende Rechtfertigung dieser Formalität (d. h. derjenigen
der Anzeige) als unmöglich.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 288 / 22.2.2012
Abstracts
288
Rudolf Bernet, Phänomenologische Begriffe der Unwahrheit bei Hus-
serl und Heidegger
Man hat zu wenig beachtet, wie viel Heideggers Entwicklung eines spezi-
fisch phänomenologischen Verständnisses von Wahrheit in Sein und Zeit Hus-
serls Wahrheitsbegriff verdankt, wie er sich in der 6. Logischen Untersuchung
findet. Die Kritik am „traditionellen Wahrheitsbegriff“, die in Heideggers Tex-
ten zum Wesen der Wahrheit nie fehlt, nimmt in erster Linie nicht Husserl ins
Visier und betrifft ihn auch nur sehr beschränkt. Auch Heideggers spätere Be-
stimmung der Wahrheit als „Un-verborgenheit“ bedeutet keinen Bruch mit sei-
ner früheren Lehre und bewegt sich in Bahnen, die auch Husserl nicht fremd
waren. Husserls und Heideggers Wahrheitsbegriffe werden in diesem Beitrag
vorwiegend mit Bezug auf ihr Verständnis der Unwahrheit interpretiert. Seine
vertiefte Frage nach dem Wesen der Unwahrheit hat Heidegger dann auch über
Husserls Wahrheitsbegriff hinausgeführt. Durch die Aufnahme der Unwahrheit
in den Wesensbestand der Wahrheit ergibt sich bei ihm der neue Zwang, einen
von dieser wahren Unwahrheit geschiedenen Begriff der unwahren Unwahrheit
bzw. Falschheit zu entwickeln. Auch dieser als pseudos verstandenen Falschheit
eignet noch eine Weise der Unverborgenheit bzw. des Erscheinens. Die genaue-
re Bestimmung der gegensätzlichen Phänomene einer als Verborgenheit und
Geheimnis verstandenen wahren Unwahrheit sowie einer als Verstellung, Ver-
tauschung und laute Pseudo-Offenbarung verstandenen Falschheit bildet den
sachlichen Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 289 / 22.2.2012
Abstracts
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Lilian Alweiss, The Truth of Solipsism
Husserl und Heidegger vertreten beide eine Art von Solipsismus. Husserl
bezieht sich auf einen transzendentalen und Heidegger auf einen existentialen
Solipsismus. Beide vertreten dabei die Meinung, dass wir die Welt und das Sein
nur von unserer Perspektive aus verstehen können, sei es die des Egos (Husserl)
oder des Daseins (Heidegger). Dieser Artikel fragt, inwieweit ein solcher Solip-
sismus vertretbar ist und bezieht sich dabei auf Wittgensteins Frage, ob man
überhaupt von einer Perspektive sprechen kann, wenn es nicht möglich ist, sich
auf eine andere Perspektive zu beziehen. Der Artikel zeigt, wie beide Denker
bemüht sind, Wittgensteins Fragestellung zu beantworten.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 290 / 22.2.2012
Abstracts
290
As objective time cannot be presupposed in phenomenology, the question of the
constitution and nature of time represents a central task of every phenomenolo-
gical analysis. The purpose of this essay is to offer a comparison of the phenom-
enological analyses of time and temporality in Edmund Husserl and Martin
Heidegger and thereby to examine the fundamental differences of their ap-
proaches. With regard to Husserl, his “Bernau Manuscripts” on time-conscious-
ness (1917/18) and the late texts on temporal constitution (the C-Manuscripts)
are considered alongside the foundational Lectures on the Phenomenology of
Internal Time-Consciousness. In the case of Heidegger, in addition to Being
and Time and the lecture series The Basic Problems of Phenomenology from
summer semester 1927, attention is primarily focused on the early lecture series
and texts in which the development of his thinking becomes evident. It becomes
clear that Heidegger’s question concerning the nature (Wesen) of time and his-
tory, with its point if departure in factical-historical life, moved from the outset
in a different direction than that of Husserl. In conclusion, the principal differ-
ences of the two phenomenological approaches to time are drawn out and clar-
ified with respect to the phenomenon of death.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 291 / 22.2.2012
Abstracts
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der wörtlichen, semantischen, okkasionellen und referenziellen Bedeutung und
Heideggers Theorie der funktionalen, zweckbezogenen und existenzialen Be-
deutung diskutiert werden, wird gezeigt, dass die beiden Theorien in dem Maße
komplementär sind, als sie sich auf verschiedene Interpretationshorizonte be-
ziehen. Der Aufsatz vertritt zudem die These, dass die beiden Theorien (die eine
nicht-hermeneutisch, die andere hermeneutisch), wenn es um den Sinn von Sein
geht, nicht einfach unterschiedlich, sondern inkompatibel sind.
This paper addresses the difference and complementarity between Husserl’s and
Heidegger’s accounts of meaning. In the course of identifying Husserl’s account
of verbal, semantic, occasional, and referential meanings and Heidegger’s ac-
count of functional, purposive, and existential meanings, the paper contends
that the two accounts are complementary to the extent that they correspond to
different horizons of interpretation. The paper argues, however, that the two
phenomenological accounts (non-hermeneutical and hermeneutical) are not
simply different but incompatible, when it comes to the meaning of “being.”
The article examines Husserl’s critique of Heidegger’s Being and Time on the
basis of his marginal notes from Summer 1929. It is shown how and why Hus-
serl had to develop his general objection of anthropologism. The second part of
the article tries to show that Husserl’s view of Heidegger cannot be understood
without taking into account the influence of Göttingen life philosophy. For this
purpose, an analysis of Misch’s Lebensphilosophie und Phänomenologie (Life
Philosophy and Phenomenology) is consulted.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 292 / 22.2.2012
Abstracts
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treiben, dass es zwischen ihnen keinen Zusammenhang mehr gäbe. Liegt das
Wesentliche der Phänomenologie in der Bewegung, kann es nicht darum gehen,
Heidegger und Husserl gegeneinander auszuspielen. In einem freien Rückbezug
auf Husserl kann jedoch der Versuch unternommen werden, im Sinn einer le-
bendigen Fortführung des von Husserl Angestoßenen und mit dem Ziel, sich
auch von ihm zu unterscheiden, Grenzen von Heideggers Ansatz aufzuzeigen.
Indem Heidegger Differenz auf das Sein in der Welt bezieht, relativiert er Dif-
ferenz, wohingegen Husserl sie, sofern transzendentale Epoché aus dem Welt-
verhältnis austritt, überzeichnet. Damit besteht ein Zusammenhang zwischen
der Problematik der Differenz, mit der sich Heidegger von Husserl zu unter-
scheiden sucht, mit derjenigen Differenz, welche die Phänomenologische Bewe-
gung in Gang hält: Sie fällt auseinander, wenn die Differenz zu groß wird, wenn
ihre Mitglieder sich verselbständigen, und sie kommt zum Stillstand, wenn die
Differenz zu klein wird, wenn sie in eine Schulbildung ausartet.
Steven Crowell, Reason and Will. Husserl and Heidegger on the Inten-
tionality of Action
Dieser Aufsatz untersucht das Verhältnis zwischen Husserls und Heideg-
gers Zugang zur praktischen Intentionalität (die Bedeutung, welche in Hand-
lungen enthalten ist) mit besonderer Berücksichtigung der Rolle, welche die
Vernunft in diesen Zugängen spielt. Ausgehend von Husserls Unterscheidung
zwischen Entschlusswille und Handlungswille analysiert und kritisiert der Auf-
satz Husserls phänomenologische Beschreibung der unbewussten Handlung in
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 293 / 22.2.2012
Abstracts
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Begriffen der begründeten Relationen zwischen Erkenntnisakten (vor allem
Wahrnehmung), Evaluation und Willen. Das Argument konzentriert sich auf
das normative Element, das diese Akten intentional, d. h. bedeutungsvoll im
eminenten Sinne, macht. Anschließend zeigt dieser Aufsatz, wie Heideggers
Phänomenologie der Handlung einen Aspekt zeigt, der in Husserls Analyse
fehlt: der Unterschied zwischen dem Versuchen, etwas zu tun, und dem Ver-
such, etwas zu sein. Heideggers Einsicht, dass nur Dasein (ein Seiendes, dem es
in allem, was es tut, um sein eigenes Sein geht) und nicht das Bewusstsein wirk-
lich intentional sein kann, ermöglicht es uns zu verstehen, wie Korrelate von
Bewusstseinsakten normativ beurteilt werden können (d. h. wie sie einen inten-
tionalen Inhalt haben können). Husserls Lebensbegriff als eine Art Streben, das
teleologisch auf die Vernunft gerichtet ist (praktisch in dem Sinne, dass es ver-
sucht, seinen erkennenden, affektiven und voluntativen Akte in eine vernünftige
Einheit zu bringen) wird anschließend Heideggers Darstellung der Möglichkeit,
auf Normen zu reagieren, entgegengesetzt: weil Dasein „schuldig“ ist (d. h. ver-
antwortlich für die Übernahme von faktischen Gründen als normativen Grün-
den). Der Schlussabschnitt untersucht Heideggers nach Sein und Zeit entwickel-
te Idee, dass Praxis an sich („Wille“) die „Wahrheit des Seins“ in unserem
Zeitalter der Vernunft als Recht-fertigung zeige, indem gezeigt wird, dass dies
zu einer Selbstkritik führt, in welcher Heidegger seine frühere Position als we-
sentlich ununterscheidbar von der Position Husserls betrachtet. An dieser Stelle
verabschiedet sich die normative Dimension der praktischen Philosophie – die
Dimension, die angesichts von Husserls Krisis fragt: „Was sollen wir tun?“ – in
Heideggers Sicht gänzlich von der Phänomenologie der Handlung.
The essay explores the relation between Husserl’s and Heidegger’s approach to
practical intentionality (the meaning that is contained in action), focusing parti-
cularly on the role that reason plays in each. Beginning with Husserl’s distinc-
tion between “Entschlusswille” and “Handlungswille,” the essay analyzes and
criticizes Husserl’s phenomenological account of non-deliberated action in
terms of the founded relations between acts of cognition (especially perception),
evaluation, and will. The argument focuses on the normative aspect that makes
these acts intentional, i. e., meaning-bearing, in the eminent sense. Turning to
Heidegger, the essay explains how Heidegger’s phenomenology of action pro-
vides a dimension missing from Husserl’s: the distinction between trying to do
something and trying to be something. Heidegger’s insight that only Dasein (a
being whose being is “at issue” in everything it does), and not consciousness, can
be intrinsically intentional allows us to understand how correlates of acts of
consciousness can be assessed normatively (i. e., can have intentional content).
Husserl’s notion of life as a kind of striving that is teleologically oriented toward
reason (practically, in the sense of aiming to bring rational unity to its cognitive,
affective, and voluntative acts) is then contrasted with Heidegger’s account of
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 294 / 22.2.2012
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how responsiveness to norms is possible: because Dasein is “guilty” (i. e., re-
sponsible for taking over factic grounds as normative reasons). A final section
examines Heidegger’s post-Sein und Zeit idea that practice as such (“will”) re-
flects the “truth of Being” in our age of reason as “Recht-fertigung,” showing
how this amounts to a self-criticism in which Heidegger treats his own earlier
position as essentially indistinguishable from Husserl’s. At this point, the nor-
mative dimension of practical philosophy – the dimension which, in the face of
Krisis, asks “what is to be done?” – parts company, in Heidegger’s view, with the
phenomenology of action altogether.
Heidegger-Jahrbuch 6
HJb 6/11 / p. 295 / 22.2.2012
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