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Prüfungsfragenausarbeitung SS2017
1. Tripeptid H-Gln-Trp-Ser-OH mittels FMOC-Methode synthetisieren. Ausgangsmaterialien, Schutzgruppen
(auch für Seitenketten), Vorgangsweise, Reagenzien, Reaktionsbedingungen und Vorteil im Vergleich zu
homogener Synthese angeben.
Ausgangsmaterialien & Reagenzien: Harz mit Linker, mit Schutzgruppen versehene AS, Dicyclohexylcarbo-
diimid (Coupling Reagent), Schutzgruppen: FMOC für N-Ende, Trityl für Gln, tBOC für Trp, tertiär-Butylether
für Ser,
Vorgangsweise: mit Schutzgruppe (t.Butylether) versehenes Ser wird an Linker befestigt, überschüssiges Ser
wird ausgewaschen, mit Schutzgruppen (tBOC und FMOC) versehenes Trp wird gemeinsam mit DCC zugefügt
 Dipeptid entsteht, überschüssiges Trp wird ausgewaschen, FMOC wird mit verdünnter Piperidinlösung
abgetrennt und ausgewaschen, mit Schutzgruppen (Trityl und FMOC) versehenes Gln wird gemeinsam mit
DCC zugefügt  Tripeptid, überschüssiges Gln wird ausgewaschen, Linker und Schutzgruppen werden durch
Hinzufügen von Trifluoressigsäure entfernt  fertiges Tripeptid
Vorteil: Da bei der Festphasensynthese das Peptid fixiert wird, ist es möglich die AS im Überschuss
zuzusetzen ( höhere Ausbeute), da man sie wieder auswaschen und dadurch das Einbauen einer falschen
AS verhindern kann.
2. Aufgabe und Synthese von Ethen
Ethen ist ein Pflanzenhormon. Es kann u.a. das Keimwachstum, die Fruchtbildung, die Entwicklung der
Blüten und das Abwerfen der Blätter beeinflussen. Die Synthese erfolgt ausgehend von Methionin:

3. Strukturaufklärung von Proteinen (ohne Sanger und Edmann)


Strukturaufklärung:
• NMR: für kleinere Proteine (<30 kDa), in Lösung,
• Röntgenbeugung: (aufwändige) Herstellung von Einkristallen
notwendig, für größere Proteine
Sequenzanalyse:
• Durch Sequenzierung des für das Protein codierenden Gens
• Durch Massenspektrometrie
4. Biosynthese von Fettsäuren beschreiben, warum (und welche)
können manche FS nicht vom Menschen synthetisiert werden?
Die Biosynthese erfolgt ausgehend von Malonyl-CoA, das aus Acetyl-
CoA synthetisiert wird. Malonyl-CoA bindet gemeinsam mit einem
weiteren Acetyl-CoA an das Enzym Fettsäuresynthase und es kommt zu einer Kondensationsreaktion 
Acetoacetyl-ACP. Die hintere Ketogruppe wird zuerst zu Alkohol reduziert und schließlich ganz entfernt.
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Auch die daraus entstandene Doppelbindung wird reduziert. Der Zyklus kann durch das Hinzufügen eines
weiteren Malonyl-CoA fortgesetzt werden  pro Zyklus wird die Kette um 2 C-Atome verlängert  FS
besitzen immmer eine geradzahlige Anzahl an C

5. 3 Umesterungsmöglichkeiten von Triacylglycerol inklusive notwendigen Katalysatoren beschreiben +


technische Bedeutung der Produkte
Allkoholyse:
• Herstellung von Fettsäurealkylestern (z.B. FAME: Verwendung als Biodiesel)
• Triacylglycerol + 3 R-OH  Glycerol + Fettsäurealkylester
Acidolyse:
• Austausch einer oder mehrerer Fettsäuren (z.B. Einführung von ω-3-Fettsäuren für die
Nahrungsmittelindustrie)
• Triacylglycerol + R1-COOH  Triacylglycerol + R0-COOH
Interesterifikation:
• Austausch von 2 Fettsäuren zwischen 2 Fetten (intermolekular) oder Wechsel der Position innerhalb
des Triacylglycerols (intramolekular)
Katalysatoren:
• Homogen: Alkalyhydroxylate, Alkalialkoholate, Schwefelsäure, p-Toluensulfonsäure
• Heterogen: Metalloxide (Mg, Ca, Al, Fe), Enzyme, Silikate, Alkalicarbonate
• Ohne Katalysator: mit superkritischem Methanol
6. Acrylamidbildung in der Lebensmittelverarbeitung und toxische
Effekte beschreiben
Glukose reagiert mit Asparagin unter Abspaltung von Wasser, aus der
entstandenen Verbindung wird Acrylamid gebildet. Die Reaktion
entspricht einer Maillard-Reaktion. Die Ausbildung hängt stark von
der Temperatur ab. Die genaue Toxizität ist nicht bekannt, es liegt
aber der Verdacht auf krebserregende Wirkung vor.
7. Unterschiede zwischen Ozonolyse, Epoxidierung und Autoxidation
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erklären
Ozonolyse:
• Doppelbindungen in einer Fettsäure reagieren mit O3 und H2O2
• Produkte: Alkylcarbonsäure und Alkyldicarbonsäure
• R-C=C-R-COOH + O3 + H2O2  R-COOH + HOOC-R-COOH
Epoxidierung:
• Olefine (auch ungesättigte FS) können z.B. mit organischen Persäuren (Prileschajew-Reaktion) an der
Stelle der Doppelbindung epoxidiert werden
• Epoxide ermöglichen die Synthese von vielen verschiedenen Produkten:
o +H2  Alkohol
o +H2O  Diol
o +ROH  Hydroxyether
o +R-COOH  Hydroxyester
o +R2NH  Aminoalkohol
o +HCl  Chlorhydrin
Autoxidation:
• Doppelbindungen in ungesättigten FS sind
empfindlich auf radikalische Abspaltung von H
• An das FS-Radikal kann sich O2 (der ja als Radikal
vorliegt) an verschiedenen Positionen anlagern
• Dadurch kommt es zu einer
Aufspaltung in verschiedene Produkte
8. Phenylketonurie?
Phenylketonurie ist eine angeborene
Stoffwechselerkr
ankung, bei der
Phenylalanin
aufgrund des
Fehlens des
Enzyms
Phenylalaninhyd
roxylase (PAH)
nicht zu Tyrosin oxidiert werden kann. Dadurch kommt es zu einer
Anreicherung von Phenylalanin und seinen Abbauprodukten (z.B. Phenylalanin-
pyruvat, -lactat, acetat) im Urin. Die Krankheit ist verantwortlich für schwere
geistige Entwicklungsstörungen, aber ist bei frühzeitiger Diagnose gut
therapierbar. Die Therapie erfolgt durch eiweißarme Ernährung (um möglichst
wenig Phe aufzunehmen, z.B. kein Aspartam da dieses Phe enthält) und
Einnahme einer speziellen Proteinmischung (um den Mangel an Tyr und
anderen AS auszugleichen, enthält kein Phe).
9. PHB?
Polyhydroxybuttersäure ist ein Biopolymer, das fermentativ (z.B. aus Glukose
oder Stärke) hergestellt werden kann. Es ist thermoplastisch verarbeitbar und
wird als Copolymer oder Blend (Mischung aus mehreren Polymeren) z.B. als
Verpackungsmaterial, dünner Film oder in der Medizin als Implantat eingesetzt.
Die Synthese erfolgt durch Zusammenfügen von 2 Molekülen Acetyl-CoA zu
Acetoacetyl-CoA, das zu (R)-3-Hydroxybutyryl-CoA reduziert wird. Das Polymer

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entsteht durch das Zusammenfügen mehrerer Einheiten dieser Art.
10. Welche beiden Pyrimidin-Nucleoside unterscheiden sich durch eine Methylgruppe? Strukturen und
Bedeutung der Methylgruppe angeben.
Die beiden Nucleoside, die sich in einer Methylierung unterscheiden,
sind Desoxy-Thymidin und Uridin. dT kommt in der DNA vor, während
U ein Teil der RNA ist. Die Methylierung hat wahrscheinlich den
Grund, dass es bei Cytosin zu spontaner Deaminierung kommen kann
und es so zu einer Basensubstitution kommt, da deaminiertes Cytosin
der Base Uracil entspricht. Durch die fehlende Methylierung wird
erkannt, dass eine Mutation aufgetreten ist und Uracil kann durch Cytosin ersetzt werden.
11. Zeichnen und Benennen des Grundbausteins der Terpene/Steroide. Name des All-
(Z)-konfigurierten Polymers und Anwendung.
Terpene sind eine heterogene Großfamilie von Naturstoffen, deren C-Anzahl immer
ein Vielfaches von 5 beträgt. Sie sind aus Isopreneinheiten (2-
Methyl-1,3-butadien) aufgebaut, wobei die Biosynthese über
3,3-Dimethylallylpyrophosphat erfolgt. Bei der Polymerisation
von Isopren können abhängig von der Position der Verknüpfung
4 verschiedene Polymere entstehen: cis-1,4-Polyisopren,
trans1,4-Polyisopren, 3,4-Polyisopren und 1,2-Polyisopren.
Verwendung findet Polyisopren z.B. in der Reifenindustrie oder
als Schuhsohle.
12. Strukturen der 4 wichtigsten Steroidhormone sowie die hormonelle Wirkung
und die Konfiguration an C-3 und C-17 nach Cahn-Ingold-Prelog angeben.
Die Nummerierung erfolgt nach folgendem Schema:
Androsteron:
• Ausbildung sekundärer Geschlechtsmerkmale
• C-3: (R)
• C-17: kein chirales Zentrum
Testosteron:
• Sexualhormon in beiden Geschlechtern
• Dopingmittel für Muskelaufbau (zahlreiche Nebenwirkungen, u.a.
Krebs)
• C-3: kein chirales Zentrum
• C-17: (S)
Estradiol:
• Ausbildung und Wachstum der weiblichen Geschlechtsmerkmale
• Derivate werden als kontrakonzeptionelle Mittel eingesetzt
• C-3: kein chirales Zentrum
• C-17: (S)
Progesteron:
• Sexualhormon, das eine Rolle bei der Befruchtung von Eizellen spielt
• C-3: kein chirales Zentrum
• C-17: (S)
13. 10 Alkaloide mit natürlichem Vorkommen auflisten. Warum sind südamerikanische Pfeilgiftfrösche in
Freiheit giftig, aber nicht im Zoo?
• Nikotin: Tabakpflanze
• Coffein: Kaffeebohne

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• Morphin: Schlafmohn
• Coniin: Schierling
• Kokain: Coca-Pflanze
• Atropin: Tollkirsche
• Strychnin: Brechnuss
• Mescalin: Peyote-Kaktus
• Chinin: Chinarindenbaum
• Pfeilgiftfrosch: nimmt Gift über seine Nahrung (Milben, Ameisen, Insekten) auf und modifiziert diese
Substanzen durch Metabolisierung oder verwendet sie direkt.
Durch andere Ernährung wird der Frosch ungiftig.
14. Struktur und Wirkung von Vitamin C
Vitamin C entspricht der Ascorbinsäure. Es ist ein wichtiger Radikalfänger
und Antioxidans und wird bei der Biosynthese von Kollagen als Coenzym
benötigt. Bei Mangel tritt die Krankheit Skorbut auf.
15. Trans-Fettsäuren, ihre Entstehung und negativen Auswirkungen erklären
Transfettsäuren sind ungesättigte FS, bei denen zumindest eine Doppelbindung in der trans-Konfiguration
vorliegt. Natürliche Fettsäuren sind großteils frei von trans-FS, sie entstehen bei der unvollständigen Härtung
von ungesättigten FS oder durch Isomerisierung beim Erhitzen. Erhöhter Konsum von trans-FS kann zu einem
Anstieg der Low-Density-Lipoproteine und einem Abfall der High-Density-Lipoproteine führen, was zu
Arteriosklerose und weiterführend zu einem erhöhten Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko führt.
16. Prionen, die Entstehung der pathogenen Form und ausgelöste Krankheiten erklären
Prionen sind Proteine, die entweder in der normalen (physiologischen) oder pathogenen Konformation
vorliegen. Wenn ein Prion (z.B. PrPC, das vor allem im Nervensystem vorkommt) in Kontakt mit einem
pathogenen Prion kommt, nimmt es dessen Konformation an und wird ebenfalls pathogen  eine Art
Proteinvirus. Die Konformationsänderung kann auch spontan oder durch Mutation erfolgen. Die negativen
Effekte resultieren aus der Unlöslichkeit des pathogenen Prions, wodurch es zu Ablagerungen kommt die
den Zelltod verursachen  Löcher im Gehirn. Krankheiten: Creutzfeld-Jakob (Mensch), BSE (Rind), Scrapie
(Schaf)
17. Was ist Alkaliseife und wie wird sie hergestellt? Welche ist die bedeutendste und welche
Katalysatoren/Bedingungen werden eingesetzt?
Alkaliseife sind Alkalisalze von Fettsäuren. Zur Herstellung wird Fett in Laugen (NaOH, KOH) gekocht, wobeí
es zu einem Zerfall in Glycerol und die Alkalifettsäuresalze kommt. Am häufigsten werden Kernseifen (Na-
Salze) hergestellt. Es ist kein Katalysator notwendig (?).
18. 4 Nobelpreisträger mit Arbeitsbereich Naturstoffchemie aufzählen
• 1926: Alexander Fleming: Entdeckung der antibiotischen Wirkung von Penicillin
• 1952: Frederick Sanger: Sequenzanalyse von Insulin
• 1959: Watson & Crick: Entdeckung der Doppelhelixstruktur
• 2002: Kurt Wüthrich: NMR von Biomolekülen
19. Technischen und biochemischen Syntheseweg von Taurin beschreiben
Biosynthese: Cystein wird am S oxidiert, decarboxyliert und wieder am S oxidiert
Technisch: Ethanolamin wird zur Sulfonsäure umgesetzt, woraus Ethylenimin entsteht. Dies wird mittels
H2SO3 zu Taurin oxidiert.

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20. Fetthärtung und Reaktionsbedingungen erklären


Fetthärtung bezeichnet die Entfernung von Doppelbindungen in
ungesättigten FS mittels Hydrierung. Die Umsetzung erfolgt bei 14 bar und
140-170°C mit Ni als Katalysator.
21. Struktur der Pyrimidin- und Purin-Nucleoside + Stereochemie
Pyrimidinbasen: alle (R) an C-1 (?)

• Cytidin:

• Uridin:

• Desoxythymidin:
Purinbasen: alle (R) an C-1 (?)

• Adenosin:

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• Guanin:
22. Streckersynthese (inklusive asymmetrischer Synthese) erklären
Die Streckersynthese dient zu Herstellung von
Aminosäuren. Bei der konventionellen
Streckerreaktion kommt es zur Racemisierung,
wodurch eine maximale Ausbeute von 50%
erreicht werden kann (wenn man enantiomerenreine AS benötigt). Dabei wird ein Aldehyd mit NH3 und HCN
umgesetzt und die Nitrilgruppe zur Carbonsäure oxidiert. Mithilfe der asymmetrischen Synthese kann man
spezifisch die häufiger benötigten L-Aminosäuren herstellen. Dabei wird ein Imin stereospezifisch in ein
Amin umgewandelt und eine Nitrilgruppe eingebracht, die wieder wie in der konventionellen
Streckersynthese von einer Carbonsäure ersetzt werden kann.

Katalysatoren:
• Organokatalysator: z.B. Guanidin oder Schiffsche Basen
• Metallkatalysator: z.B. chirale Al- oder Ti-Katalysatoren
23. Biosynthese von NO im Organismus, Bedeutung und Wirkung erklären
NO wird aus Arginin synthetisiert. Es kann aufgrund seiner geringen Größe gut Membranen durchdringen
und kann im Inneren der Zelle Aufgaben als Radikalfänger, in der Signaltransduktion oder als reaktive
Stickstoffspezies in der Immunabwehr besitzen, aber auch negative Effekte aufweisen.

24. Dynamisch-kinetische Racematspaltung nach Degussa erklären


Bei der Racematspaltung nach Degussa wird racemisches Hydantion mithilfe einer Hydrolase entweder in D
oder L Aminosäuren umgewandelt. Dabei reagiert immer nur ein Enantiomer, das mit dem anderen
aufgrund von Racemisierung im Gleichgewicht steht und dadurch stetig nachgebildet wird (dynamische
kinetische Racematspaltung).

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25. D-Mannose in der Fischer-Projektion und das Produkt der Reaktion mit MeOH unter sauren Bedingungen
in der Haworth-Projektion darstellen. Cahn-Ingold-Prelog am C-1 und C-4 bestimmen.

Fischer:
Bei der Reaktion mit MeOH kommt es zu einer Etherbildung  aus dem Halbacetal
wird ein Vollacetal.
C-1:
• bei α-D-Methylmannopyranose (wie in der Abbildung): (S)
• bei β-D-Methylmannopyranose: (R)
C-4:
• (S)
26. Struktur und Wirkung von Tocopherol
Vitamin E ist ein Sammelbegriff für verschiedene
Verbindungen, darunter das am häufigsten beschriebene α-
Tocopherol. Es wirkt als fettlösliches Antioxidans und
Radikalfänger, um Doppelbindung in ungesättigten
Fettsäuren vor Oxidation zu schützen.
27. Struktur von 2 natürlichen ω-3-Fettsäuren und ihre physiologische Bedeutung beschreiben
α-Linolensäure: Doppelbindungen bei ω-3, 6 und 9

Eicosapentaensäure: Doppelbindungen bei ω-3, 6, 9, 12, 15

ω-3-Fettsäuren sind für den Menschen essentiell, da er sie aufgrund mangelnder Enzyme (Elongasen und
Desaturasen) nicht selbst herstellen kann und sie wichtige Ausgangsmaterialen für andere FS sind.
28. 5 Reaktionen an der Doppelbindung von Fettsäuren und technische Relevanz erklären
Ozonolyse, Autoxidation, Epoxidierung: s.o.
Intramolekulare Diels-Alder-Reaktion: führt zu Dimeren

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Metathese: führt zu einem Austausch der Alkylreste von 2 Verbindungen mit Doppelbindungen (gleiche
Moleküle: Selbstmetathese, verschiedene Moleküle: Cometathese). Katalysatoren: WCl6-SnMe4

• Selbstmetathese:

• Cometathese:
29. sn-Nomenklatur für asymmetrische Glycerinderivate erklären
Die sn-Nomenklatur beschreibt die stereospezifische Nummerierung von C-Atomen in Glycerolderivaten. Das
C über dem chiralen Zentrum (mittleres C) erhält die Nummer sn-1, das darunter die Nummer sn-3.

30. Struktur von Aspartam und Synthesemöglichkeit erklären und warum bestimmte Personen es nicht zu sich
nehmen dürfen
Aspartam ist ein modifiziertes Dipeptid aus (L)-Asparagin
und (L)-Phenylalanin. Da es Phe enthält, darf es von
Menschen mit Phenylketonurie (s.o.) nicht konsumiert
werden. Es kann mithilfe von Bacillus proteolyticus
hergestellt werden.
31. Herstellung von Fettaminen
Fettsäuren werden mit Ammoniak zu Nitrilen umgesetzt,
die katalytisch (Raney-Nickel) zu Fettaminen hydriert werden. Sie werden als Tenside, in Kosmetika oder als
Flotationsmittel in der Erzgewinnung eingesetzt.
• R-COOH + NH3  R-CN
• R-CN + 2 H2  R-CH2-NH2
• Bedingungen: 20-100 bar, 120-180°C, Ni oder Co Katalysator

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32. Maillard-Reaktion erklären
Die Maillard-Reaktionen beschreiben viele verschiedene Reaktionen, die aus der Verbindung von Zuckern
und N-Verbindungen (z.B. AS) Röstaromastoffe entstehen lassen. Insbesondere kommt es dabei zu Amadori-
und Heyns-Umlagerungen (Aldosen zu Ketosen bzw. Ketosen zu Aldosen).

33. Reaktion von D-Glucose bzw. D-Galactose mit Aceton in Gegenwart eines sauren Katalysators?

34. D-Glucose in der zig-zag Darstellung

Nummer 4
35. Tripeptid H-His-Tyr-Ser-OH mit tBOC-Methode herstellen. Ausgangsmaterialien, Schutzgruppen (auch für
Seitenketten), Vorgangsweise, Reagenzien, Reaktionsbedingungen, Reinigung und Reinheitskontrolle und
Vorteil im Vergleich zu homogener Synthese angeben.
Ausgangsmaterialien & Reagenzien: Harz mit Linker, mit Schutzgruppen versehene AS, Dicyclohexylcarbo-
diimid (Coupling Reagent), Schutzgruppen: tBOC für N-Ende, Benzylether für Tyr, Dinitrophenol (?) für His,
tertiär-Benzylether für Ser,
Vorgangsweise: mit Schutzgruppe versehenes Ser wird an Linker befestigt, überschüssiges Ser wird
ausgewaschen, mit Schutzgruppen (tBOC und Butylether) versehenes Tyr wird gemeinsam mit DCC zugefügt
 Dipeptid entsteht, überschüssiges Tyr wird ausgewaschen, tBOC wird mit 1% TFA abgetrennt und
ausgewaschen, mit Schutzgruppen (Dinitrophenol und tBOC) versehenes His wird gemeinsam mit DCC
zugefügt  Tripeptid, überschüssiges Gln wird ausgewaschen, Linker und Schutzgruppen werden durch
Hinzufügen von HF entfernt  fertiges Tripeptid
Vorteil: Da bei der Festphasensynthese das Peptid fixiert wird, ist es möglich die AS im Überschuss
zuzusetzen ( höhere Ausbeute), da man sie wieder auswaschen und dadurch das Einbauen einer falschen
AS verhindern kann.
Die Reinigung erfolgt z.B. über einen Ionentauscher/HPLC und die Reinheitskontrolle über SDS-PAGE.

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36. Biotechnische Herstellung von Lysin
Lysin kann durch Metabolisierung von
Asparaginsäure (z.B. durch Corynebacterium
glutamicum) gewonnen werden. Eine andere
Methode ist die technische Erzeugung, die aber
selten eingesetzt wird.

Von 2017 bis ca. 2011 aus der PBS

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