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Der Freistaat Thüringen (Abkürzung TH) ist ein Land der Bundesrepublik

Deutschland. Mit rund 2,2 Millionen Einwohnern und einer Fläche von rund 16.000
Quadratkilometern gehört es zu den kleineren Ländern der Bundesrepublik.
Landeshauptstadt und zugleich größte Stadt ist Erfurt, weitere
wichtige Zentren sind Jena, Gera und Weimar. Als Binnenstaat grenzt Thüringen weder
ans Meer noch ans Ausland. Nachbarländer sind der Freistaat Sachsen im Osten und
Südosten, Sachsen-Anhalt im Norden und Nordosten, Niedersachsen im
Nordwesten, Hessenim Westen sowie der Freistaat Bayern im Süden. Mehrere Orte im
Nordwesten des Landes erheben für sich den Anspruch, der exakte Mittelpunkt
Deutschlands zu sein.

Der Name Thüringen tritt als Gebietsbezeichnung seit dem Thüringerreich im frühen 6.
Jahrhundert auf. Danach bildete Thüringen kein zusammenhängendes
Herrschaftsgebiet mehr, wenngleich es den Landgrafen von Thüringen für relativ kurze
Zeit gelang, große Teile der Region zu kontrollieren. Dennoch blieb der Name für die
Landschaft erhalten und wurde 1920 aufgegriffen, als sich sieben Freistaaten zum Land
Thüringen vereinigten. Ehemals preußische Gebiete wie Erfurt und Nordthüringen
kamen 1945 hinzu. Nach der Auflösung der Länder in der DDR 1952 wurde es erst am
14. Oktober 1990[9] aus den drei Bezirken Erfurt, Gera und Suhl sowie einigen
angrenzenden Gebieten wiedergegründet und ist heute in 17 Landkreise sowie sechs
kreisfreie Städte gegliedert. Seit 1993 trägt Thüringen wie Bayern und Sachsen offiziell
den Namenszusatz Freistaat, was aus den historischen Landesteilen begründet ist

Die Wirtschaft Thüringens konnte sich nach dem Umbruch im Zuge


der Wiedervereinigung in der Zeit nach der Jahrtausendwende stabilisieren, sodass
die Arbeitslosenquote heute nur noch etwa einen Prozentpunkt über dem
Bundesdurchschnitt liegt. Die Struktur wird vor allem von kleinen Unternehmen
dominiert, wobei einige Regionen wie Südthüringen oder das Eichsfeld nach wie vor
vom produzierenden Gewerbe geprägt sind. Größere Unternehmen finden sich
hauptsächlich in Jena (Zeiss, Jenoptik, Schott) und Eisenach (Opel), während Erfurt mit
seiner diversifizierten Struktur das wichtigste wirtschaftliche Zentrum des Landes ist.
Bedeutende Standorte von Bildung und Forschung im Freistaat sind Jena mit der
viertgrößten Universität der neuen Bundesländer, Erfurt und Ilmenau mit
seiner Technischen Universität.
Thüringen weist eine hohe Dichte an Kulturstätten von nationalem und internationalem
Rang auf. Zum UNESCO-Welterbe gehören das „Klassische Weimar“,
das Bauhaus in Weimar, die Wartburg bei Eisenach und der Nationalpark Hainich als
Teil der Europäischen Buchenurwälder. Die Landeshauptstadt besitzt mit dem Dom,
der Krämerbrücke und der ältesten erhaltenen Synagoge Mitteleuropas bedeutende
kulturhistorische Stätten.

Landeswappen und Flagge

Das derzeitige Landeswappen des Freistaats Thüringen wurde zunächst in


einem einfachen Parlamentsgesetz geregelt, das am 30. Januar 1990 vom Landtag
beschlossen wurde und gemäß seinem Paragraphen 3 rückwirkend zum 3. Oktober
1990 in Kraft getreten ist.[28] Später wurde ein Satz dieses Gesetzes wörtlich in
die Thüringer Verfassungübernommen.[29] Mit dem Gesetz vom 30. Januar wurde im
Übrigen auch die Landesregierung ermächtigt, Näheres in einer Rechtsverordnung zu
regeln,[30] und von dieser Verordnungsermächtigung wurde am 11. April 1991 Gebrauch
gemacht.[31] Hier ist unter anderem geregelt, wer zum Führen des Landeswappens, des
Landessiegels, des Dienstsiegels und des Amtsschildes berechtigt ist.

Das Thüringer Landeswappen zeigt im lasurblauen Schild den viermal gleich breit rot-
silbern gestreiften, golden bewehrten und gekrönten »Bunten Löwen« der Ludowinger,
umgeben von acht silbernen Sternen.

Als älteste farbige Darstellung des „Thüringer Urwappens“ blieb der Wappenschild des
Landgrafen Konrad von Thüringen aus dem 13. Jahrhundert erhalten. Der Erbfolgekrieg
1264/65 entließ Hessen politisch selbstständig, das seitdem den »Bunten
Löwen« (umgekehrt gestreift: silber-rot) im Wappen führt. Als sich am 1. Mai 1920 das
Land Thüringen aus den sieben republikanischen thüringischen Kleinstaaten
zusammenschloss, wurden in Anlehnung an das föderale Sternenbanner der USA
sieben silberne Sterne auf revolutionär-republikanisch rotem Grund zum Staatswappen
gewählt. Die Nationalsozialisten verpassten Thüringen ein archaischeres, beadlertes
Wappen. Mit der Neugründung des Landes Thüringen wurde 1991 das jetzige Thüringer
Wappen aus den historischen Grundlagen abgeleitet. Der achte Stern steht für die
zusätzlich zum Freistaat Thüringen gehörigen, ehemals Preußen angegliederten
Gebietsteile Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen, Schmalkalden und Suhl.
Thüringen liegt in der Mitte Deutschlands und grenzt an die Länder Hessen (Länge der
Grenze 270 km), Bayern (381 km), Sachsen(265 km), Sachsen-Anhalt (296 km)
und Niedersachsen (112 km). Der Freistaat Thüringen gehört wie auch Sachsen und
Teile Sachsen-Anhalts zur Region Mitteldeutschland. Als Ergebnis einer
satellitengestützten Landesvermessung 2007/2008 wurde der Mittelpunkt Thüringens
auf dem Gebiet der Gemeinde Rockhausen im Ilm-Kreis bei den
Koordinaten ♁50° 54′ 12″ N, 11° 1′ 35″ O etwa acht Kilometer südlich des Erfurter
Doms ermittelt

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