Stahlbau
Teil 1 Grundlagen
4. Auflage
Ulrich Krüger
Stahlbau
Teil 1 Grundlagen
4. Auflage
Ulrich Krüger
Stahlbau
Teil 1 Grundlagen
4. Auflage
Professor Dr.-Ing. Ulrich Krüger
Hermann-Rombach-Straße 22
74321 Bietigheim-Bissingen
ISBN 978-3-433-01869-9
All rights reserved (including those of translation into other languages). No part of
this book may be reproduced in any form – by photoprint, microfilm, or any other
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permission from the publisher.
Bietigheim-Bissingen
, im Frühjahr 2006 U. Krüger
Inhaltsverzeichni s
Querschnitt eines
Bild E.3 Britanniabrück e Überbaus
Einhängeträger 107 m
1889-91 Weichselbrücke
n Dirschau.
Eisenbahnbrücke n 6 x 129 m.
Linsenträger mit Doppelstre-
ben-Fachwerk , Mittelgurt,
unten angehängte Fahrbahn.
1872/93 Elbebrücken Hamburg,
System Lohse ("Linsenträger" Bild E.6 Weichselbrück e Dirscha u
= Doppel-Fachwerkbögen) .
2 zweigleisige Überbauten
, Spannweiten je 4 x 100 m.
Zwar sind Brücken und Türme für die technische Entwicklung der Stahlbauweise
von überragende r Bedeutung, doch wir d der Hauptumsatz des Stahlbaus im
Hochbau und allgemeinen Industriebau getätigt. Aus den Höhenflügen des Stahl-
baus gilt es zurückzufinden zu den Bauwerken des Alltags, um an ihnen Kon-
struktion und Berechnung der Bauweise mit Stahl zu erlernen.
1 Stahlba u - Begriffe , Besonderheiten ,
Baubestimmunge n
Verbundba u
I m Verbundbau bestehe
n tragende Bauteile in ein und demselbe
n Querschnitt
aus unterschiedliche
n Werkstoffen.
Di e größte Bedeutung hat der Verbund von Stahl mit bewehrtem oder unbewehr-
tem Beton. Beispiele sind: Verbunddecken im Geschoßbau , Verbundstützen, Ver-
bundträger im Hochbau und Brückenbau.
Verbunddeck e
Verbun d
Verbundträge r Verbundstütz e Stahl-Hol z
Bild 1.1 Verbundquerschnitt e
Auch der Verbund von Stahl und Holz ist möglich. Beispiele: Dach- und Wand-
träger von leichten Hallenbauten
.
1.2 Eigenschaften von Stahl und Stahlbauten 7
Stahl hat im Vergleich mit anderen Baustoffen hohe und gleichmäßige Festig-
keiten gegenüber Beanspruchunge n auf Zug, Druck, Biegung und Schub bei sta-
tischer wie auch bei dynamische r Belastung. Im Verhältnis zur Eigenlast der
Konstruktion (Materialgewicht) können hohe Nutzlasten über große Spannwei-
ten abgetragen werden. Stützenquerschnitt e mit kleinen Abmessunge n können
große Lasten weiterleiten (geringer Platzverlust bei Geschoßbauten
, wirkt sich
besonders im Hochausba u aus).
Stahl hat über das Erreichen der Fließ- oder Streckgrenze hinaus weitreichende
Verformungsmöglichkeite n im plastischen Bereich ohne Festigkeitsabfall und
ohne Verlust der elastische
n Verformungsmöglichkeiten . Traglastreserve
n lassen
sich planmäßig aktivieren und bieten Schutz gegen Überlastung aus Überschrei-
tung der planmäßige n Lasten, gegen Baugrund- und Bauwerksverformunge n
und Zwängungen aus Temperatur oder Schweißeigenspannungen .
Stahl ist vielseitig verarbeitbar und fügbar. Gießen, Schmieden, Walzen, Pressen
und Ziehen dienen der Formgebung und der Beeinflussung der Festigkeitseigen -
schaften. Verbinden erfolgt durch Schweißen , mit Schrauben
, Nieten oder Bolzen
sowie durch zahlreiche Sonderverfahren .
Stahl verliert bei hoher Temperatur an Festigkeit; gleichzeitig geht der Elastizi-
tätsmodul zurück. Bei 500 °C sind die Festigkeit wie auch der E-Modul auf ca.
2 /3 des Wertes bei 20 °C zurückgegangen . Schutzmaßnahmen : aktiver Brand-
schutz (Verhinderung von Bränden und deren Ausbreitung durch Sprinkleran-
lagen, Brandabschnitt e in Bauwerken) u n d / o d er passiver Brandschutz
(Ummantelung oder Beschichtung der stählernen Tragkonstruktion, Kühlwas-
serkreislauf in der Stahlkonstruktion) . Gefordert wird der „Brandschutz nach
Maß"! Überzogene Brandschutzanforderunge n beeinträchtige n die Konkurrenz-
fähigkeit des Werkstoffes Stahl. - Im Hochhausba u können die Brandschutzmaß -
nahmen zu einem entscheidenende n Kostenfaktor werden (siehe Bil d 1.4).
8 1 Stahlbau - Begriffe, Besonderheiten, Baubestimmungen
E T /E 20 °c ó [N/mm 2]
20 °C
355
1,00 linearisierter und 250°C
kurvenförmiger 300
Verlauf von E(T)
(nach unterschied- 400 °C
lichen Quellen)
200
0,55 550 °C
700 °C
100
0,20 850 °C
T[°C]
Korrosionsschutz 10%
Transport und Montage 7%
Werkstattfertigung 23%
Stahl hat gegenübe r Wärme und Schall gute, oftmals unerwünschte Leiter- und
Emissionseigenschaften . Die bauphysikalisch erforderlichen Schutzmaßnahme n
sind schon im Planungszustan d genau zu analysieren und festzulegen ; nachträg-
lich erforderliche Maßnahmen sind oft unwirtschaftlich. Auf die Verhinderung
möglicher Niederschlagsdurchfeuchtun g und Tauwasserbildun g ist zu achten.
Stahl ist ein teurer Werkstoff. Ökonomische r und materialgerechte r Einsatz sind
volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftlich e Grundforderungen . Wegen der
seit Mitt e der 50-er Jahre überproportionalen Steigerung des Lohnkostenanteil s
gegenübe r dem Materialanteil muß nicht die leichteste Konstruktion auch die bil-
ligste sein. Automatisierte Fertigungsverfahre n senken andererseit s die spezifi-
schen Fertigungszeite n und steuern der vorgenannte n Entwicklung entgegen .
10 1 Stahlba u - Begriffe , Besonderheiten , Baubestimmunge n
Bauprodukt e dürfen nur verwendet werden, wenn bei ihrer Anwendung die
baulichen Anlagen die Anforderungen der LBO erfüllen und gebrauchstauglic h
sind. Al s allgemein anerkannte Regeln der Technik gelten auch die von den Ober-
sten Baurechts-(Bauaufsichts-)behörde n der Bundeslände r durch öffentliche
Bekanntmachun g als Technische Baubestimmunge n eingeführten Regeln.
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) macht im Einvernehme n mit den
Obersten Baurechtsbehörde n für Bauprodukte in der Bauregelliste A die tech-
nischen Regeln bekannt, die zur Erfüllung der an bauliche Anlagen gestellten
Anforderungen erforderlich sind. Diese Regeln gelten als allgemein anerkannte
Regeln der Technik.
I n [9] "Stahlbau-Kalender" sind die Grundnorm DIN 18800 Teile 1 bis 5 und 7
sowie DIN 18801 unter Einarbeitung von Anpassungsrichtlinie n abgedruckt und
kommentiert. In [9] finden sich stets aktualisiert die wichtigsten Normen, Richt-
linien, Zulassungen, die Musterliste und die Bauregelliste, jeweils in Auszügen
für den Stahlbau, außerde m eine Stahlsortenliste .
12 1 Stahlbau - Begriffe, Besonderheiten, Baubestimmungen
2.1 Stah l
Stahl ist schmiedbare s Eisen
Dieses Schlagwort ist zwar nicht exakt (weil Stahl eine Legierung ist, Eisen jedoch
ein chemisches Element), jedoch ist es einprägsa m und enthält die wesentliche
Aussage der Schmiedbarkei t (oder Duktilität).
Stahl unterscheide t sich von Roh- bzw. Gußeisen insbesondere durch einen auf
0,20 - 0,25 % begrenzten Kohlenstoffgehalt, hauptsächlic
h wegen der geforderten
Schweißeignun g und Zähigkeit.
Roheisen , Gußeise n
Im Hochofen wir d Eisenerz mit Koks und vorgewärmter Luft unter Zugabe von
Schlackebildner n (Kalk) aufgeschmolze n und reduziert. Ein Teil des Roheisens
wir d in Masseln gegosse n und in Eisengießereie
n zu Grauguß verschmolzen .
Gußeisen ist spröde, nicht schmiedba r und hat geringe Zugfestigkeit. Der C-
Gehalt ist hoch: 2 -6 %. Dafür ist Gußeisen weniger rostanfällig als Stahl.
Stahlerschmelzun g
Um aus Roheisen (mit unterschiedliche m Anteil an Schrott-Zugaben ) Stahl zu
erschmelzen , muß in erster Lini e der Kohlenstoffgehalt gesenkt werden. Dies
geschieht durch "Frischen", wobei der Kohlenstoff C mit dem Sauerstoff O2 der
Luft zur Reaktion gebracht wir d und als Kohlenmonoxid CO größtenteils gas-
förmig entweicht. Statt Luft kann auch reiner Sauerstoff angeboten werden.
Bessemerstahl
. Konverter mit kieselsaure
r Auskleidung zur Verarbeitung phos-
phorarmer Roheisen.
Beide vorgenannte
n Verfahren sind praktisch bedeutungslo
s geworden.
14 2 Werkstoff Stahl und Stahlerzeugnisse
Gießverfahre n
Bei den an die Stahlerschmelzun
g anschließende
n Gießverfahre
n unterscheide
t man:
Standguß. Der Stahl wir d in Formen (Kokillen, Brammen, Blöcke) gegossen . Er
wir d entweder im Tiefofen heiß gehalten, oder er muß bei späterer Weiterverar-
beitung wieder auf die hierfür erforderliche Temperatur werden.
Strangguß. Der Stahl wird nach der Erschmelzun g kontinuierlich (und ohne weitere
Energieverluste) fortbehandelt. Der Stahl wird in gekühlte Kupferkokillen gegosse n
und fließt daraus in Strängen nach unten ab, wobei diese Stränge äußerlich rasch
abkühlen und bei richtiger Dosierung des Strangflusse s nicht abreißen. Über Füh-
rungssystem e wird der Strang nach unten und dann in die Waagrechte geführt,
abgeschnitten und zur Weiterverarbeitun g (bevorzugt Warmwalzen) gebracht.
2.2 Baustähl e 15
2.2 Baustähl e
S 235 un d S 355 (St 37 und St 52)
Hinsichtlich der "Allgemeinen Baustähle" bezieht sich DIN 18800 (11.90) noch
auf DIN 17100 (1.80) und die dort verwendeten Bezeichnungen. DIN 17100 wurde
durch die europäisch e Norm DIN EN 10025 (3.94) "Warmgewalzte Erzeugniss e
aus unlegierten Baustählen " abgelöst. Nach Anpassungsrichtlini e Stahlbau
(10.98) zu [1/401] sind Stähle nach den in DIN EN 10025 niedergelegte
n Liefer-
bedingungen (Anforderungen, Prüfungen, siehe Tab. 2.1) zu verwenden.
Tab. 2.1 Baustähl e nac h DIN EN 10025 - Chemisch e Zusammensetzun g un d mechani -
sch e Eigenschafte n (Auszug) .
Wichtigst e Wert e fü r Materialdicke n vo n 3 bi s 40 mm
Die Bezeichnung der Baustähle wird durch Euronorm DIN EN 10027 geregelt. DIN
EN 10027, Anhang C, enthält eine Liste der neuen europäische n und der früheren
nationalen Bezeichnunge n vergleichbarer Stähle. Eine weitere Gegenüberstellun g
enthält Bauregelliste A, die auszugsweise in Tab. 2.2 wiedergegebe n wird.
Tab. 2.2 Bezeichnun g warmgewalzte r Erzeugniss e aus unlegierte n Baustähle n
Tab. 2.3 Erläuterun g zur Bezeichnun g nac h EN 10027 Teil 1 - Beispie l fü r S 235 JR G2 *)
S 235 J R G2
Zusatz- Verwendung Mindest- Mindest- Prüftem- Desoxidationsart
symbol S = Stahlbau streckgrenze kerbschlag- peratur Gl = unberuhigt
möglich P = Druckbehälter für geringste arbeit R= +20 °C G2 = unberuhigt nicht zulässig
L = Rohrleitungen Erzeugnisdick
2
e 0= 0°C
G = Guß E = Maschinenba u [N/mm ] J = 27 Joule 2= -20 °C G3 = besonder s beruhigt, nor-
B = Betonstähle Häufigste K = 40 Joule 3= -30 °C malgeglüht (bei Flacherzeug -
Y = Spannstähle Werte: 4= -40 °C nissen normalisierend gewalzt )
L = 60 Joule
F = Feinstahl 235 = St 37 5= -50 °C G4 = besonder s beruhigt,
usw. (275 = St 44) 6= -60 °C Lieferzustand nach Wahl
355 = St 52 des Herstellers
*) Darstellung ähnlich einem von Dipl.-Ing. Steidl, Karlsruhe, vorgestellten Schema
.
Ander e Baustähl e
Feinkornbaustähle nach DIN EN 10113-2 (früher DIN 17102): StE 355 hat ähnliche
Eigenschafte
n wi e S 355. Er wir d bisweilen bei großen Blechdicken gewählt, weil
2.3 Walzstahlerzeugnisse 17
hier etwas andere (engere) Grenzwerte und Toleranzen als nach DIN EN 10025
(früher DIN 17100) festgelegt sind.
Die Verwendung hochfester Feinkornbaustähl e StE 460 und StE 690 nach DASt-
Ri 011 erfordert bei der Verarbeitung (Schweißen!) besonder e Sorgfalt. Solche
Stähle werden im Hochhausbau , z.B. bei gedrungenen , hochbelasteten Stützen,
verwendet. Ihre Verwendung bedarf besondere r Zustimmung im Einzelfall.
Wetterfeste Baustähle nach DASt-Ri 007: S235 J2W (WTSt 37-3) und S355 J2G1W
(WTSt 52) haben mechanisch e Eigenschafte n wie S 235 bzw. S 355. Durch hohen
Kupferanteil in der Schmelze bilden sich bei Korrosion Makromoleküle, die eine
Schutzhaut für das Material ergeben. Der gewöhnliche Rostungsvorgan g wird
erheblich verlangsamt . Zum Ausgleich der Abrostung wird für unbeschichtet e WT-
Profile ein Dickenzuschlagzum statischen Querschnitt von ca. 1 mm verlangt. Bei
häufig feuchter Oberfläche ist auf jeden Fall zusätzliche Beschichtung erforderlich.
2.3 Walzstahlerzeugniss e
Formstahl. Höhen oder Schenkellänge n der Profile h > 80 mm.
Häufigste Profile (siehe dazu auch Tab. 2.4 und Bil d 2.2):
I (INP), IPE, HEA, HEB, HEM, HEAA, U, L, Z, T, coup I.
Stabstahl. Profile U, L, Z, T mit h < 80 mm,
Rundstahl mit d > 5 mm (und Halb- und Flachrundstahl) ,
Vierkantstahl mit h > 8 mm,
Flachstahl mit b = 10 ... 150 mm und t = 5 ... 60 mm, Längen 6 ... 12 m,
Sechs- und Achtkantstahl mit d > 10 mm.
Breitflachstahl. Flachstahl mit b = 150 ... 1250 mm, t = 4 ... 80 mm, L = 4 ... 12 m.
Bleche. Grob- und Mittelbleche mit Dicke t > 3 mm.
Bleche sind (im Gegensat z zu Flachstahl) nach zwei Richtungen ausgewalz t und haben
dadurch gleichmäßige Festigkeitseigenschafte n in allen Richtungen ihrer Ebene. Sie eignen
sich z.B. für Knotenbleche und Stegblech
e geschweißte r Träger, Behälterwandungen , u.a.
Rohre. Quadrat-, Rechteck-, Rund-Hohlprofile, nahtlos oder geschweißt
, t > 2 mm.
Rohre eignen sich auf Grund günstiger Querschnittswert e in allen Richtungen besonder s für
Druckstäbe,z.B. in Fachwerken . Bezüglich der Querschnittsfläch
e minimierte Oberflächen erge-
ben geringe Angriffsflächen für Korrosion und entsprechen d geringe Beschichtungsflächen .
Kaltproflle . Kalt ausgewalzt
e oder abgekantet
e Profile mit Dicken t > 0,5 mm.
Kaltprofile werden in großer Vielfalt hergestellt, z.B. als
• Trapezprofile für Dächer und Wände,
• U-, C-, Z- und andere Profile für Pfetten, Wandausfachungen
, Regalbau.
Mindestwanddicke: Bemessun g nach DIN 18800 setzt Bauteildicken t > 1,5 mm
voraus. Für dünnwandige kaltgeformte Bauteile gilt DASt-Ri 016.
Tab. 2.4 Verschieden e Walzprofil e mi t gleiche r Nennhöh e im Vergleic h
| Profil U 200 I 200 IPEa 200 IPE 200 IPEo 200 HEAA-200 HEA-200
h 200 200 197 200 202 186 190
b mm 75 90 100 100 102 200 200
s mm 8,5 7,5 4,5 5,6 6,2 5,5 6,5
t mm 11,5 11,3 7,2 8,5 9,5 8 10
r mm 6 4,5 12 12 12 18 18
A cm2 32,2 33,4 23,5 28,5 32,0 44,1 53,8
g kg/m 25,3 26,2 18,4 22,4 25,1 34,6 42,3
Iy cm4 1910 2140 1592 1940 2210 2944 3690
ReR 80x40x4
QR 60x4
RuR 88,9x4
TB 60
T120
Rund 20
L90x9
Vierkant 22
L100x50x8 Z 120
N
IPE 100
1/2 HEB-200
Bfl 160x12
Spezialplän e
• Pläne zur Verankerung der Stahlkonstruktion in Fundamenten
, Decken,...
• Verlegepläne für Dach- und Fassaden-Element
e (Trapezprofile für Dach,
Wand und Decke, Sandwich-Elemente , Porenbetonplatten
, ...).
3.2 Darstellung mit EDV, CAD, CAM 21
Seit etwa 1990 setzt sich in den Stahlbau bearbeitende n Betrieben und Ingenieur-
büros die Zeichnungserstellun g mit CAD (Computer aided design) immer mehr
durch. Zeichensystem e wurden zu 2D-Systeme n mit stahlbauspezifischen Modu-
len ausgebau t und sind in 3D-Systeme n in der Lage, alle räumlichen Verschnei-
dungen zu erfassen . Bibliotheken enthalten alle gängigen Stahlbauprofile und
deren typisierte Verbindungen untereinander . Einmal konstruierte Details lassen
sich speichern und wieder abrufen. Konstruktionen lassen sich anbeliebigen Stel-
len schneiden und aus unterschiedliche n Blickrichtungen darstellen.
Ungeachtet dessen lassen sich ganze Konstruktionen, z.B. Hallen, typisieren und
für die Ausführung in Nachweisen , Plänen, Bestelldaten und Arbeitsanweisun-
gen auf die Eingabe der erforderlichen Eckdaten reduzieren. Örtliche Besonder-
heiten des Einzelauftrags lassen sich nachträglich in jeder Beziehung einpassen
.
4 Bemessun g vo n Stahlbaute n
Anforderunge n
[1/103] Stahlbauten müssen standsicherund gebrauchstauglichsein. Ausreichende
räumliche Steifigkeit und Stabilität sind sicherzustellen
.
Bautechnisch e Unterlage n
[1/201] Die bautechnische
n Unterlagen müssen Angaben zu den maßgebliche n
Nutzungsbedingunge n der Konstruktion enthalten. Sie bestehe
n im wesentli-
chen aus den Teilen
• Baubeschreibung ,
• Statische Berechnung
,
• Zeichnungen .
Statisch e Berechnun g
[1/204] In der Statischen Berechnung sind Tragsicherheitund Gebrauchstauglichkeit
für alle Bauteile und Verbindungen nachzuweisen .
Wichtig: Anforderungen an die Statische Berechnung
:
• Vollständigkeit,
• Übersichtlichkeit,
• Prüfbarkeit,
4.2 Elemente der Bemessung 23
Übergeordnet e System e
Übergeordnet e Systeme bestehe
n aus mehreren Einzelbauteilen
. Im Stahlhoch-
bau sind die wichtigsten:
• Stabwerke und Rahmen bestehe n aus mehreren, biegesteif u n d / o d er
gelenkig verbundenen Stäben,
• Fachwerke bestehen aus in den Knotenpunkten ideal gelenkig verbunde-
nen geraden Stäben; es können nur Einzellasten in den Knotenpunkten
angreifen.
Systeme können ebenoder räumlich angeordne
t u n d / o d er belastet sein.
Stäbe
Stäbe sind Elemente, deren Querschnittsabmessunge
n klein sind gegen die Stab-
länge. Die Stabachs
e kann gerade oder gekrümmt sein.
Die meisten Hauptkonstruktionsteil e im Stahlhochbau sind statisch gesehe
n ein-
dimensionale Elemente. Stäbe können aus übergeordnete n Systemen herausgelö -
ste Einzelteile sein. Je nach deren Beanspruchun g lassen sich unterscheiden:
• normalkraftbeansprucht e Stäbe (Zugstäbe und Druckstäbe),
• biege- und schubbeansprucht e Stäbe (ein- oder zweiachsige Biegung),
• Stäbe, die kombiniert auf Normalkraft, Biegung, Querkraft und evtl. Torsion
beanspruch t sind.
24 4 Bemessung von Stahlbauten
Verbindungsmitte l
Niete waren bis in die Fünfzigerjahre das hauptsächlich e Verbindungsmittel im
Stahlbau. Heiß geschlagen e Niete (ca. 900 °C) sind punktförmige Verbindungs-
mittel mit gutem Paßsitz. Niete sollen vorzugsweise senkrecht zur Nietachse (auf
Abscheren und Lochleibung) beanspruch t werden. - Die umständliche Verarbei-
tung, die mit Lärm und Gefahren besonder s auf den Baustellen verbunden ist,
hat heute zum vollständigen Verzicht auf dieses Verbindungsmitte l geführt.
Soweit es sich bei den Verbindungsmitteln nicht um Elemente handelt, die in den
Stahlbaunorme n genormt sind, bedürfen sie anderer normativer Grundlagen,
bauaufsichtliche r Zulassungen oder der Zustimmung im Einzelfall.
DI N 18800 ist in jedem Teil gegliedert in Kapitel und Elemente. Elemente sind
Abschnitte mit eigener Überschrift. Elemente, wie auch Formeln und Tabellen,
sind fortlaufend durchnumeriert .
Systemgröße n [1/314]
1 Stablänge
NK i Knicklast (als Druckkraft positiv!)
Knicklänge eines Stabes
[1/702] Nachzuweise
n ist:
Beanspruchunge
n Sd ‡ Beanspruchbarkeite
n Rd
Sd ‡ Rd oder Sd / R d ‡ 1 (1/10)
Die Beanspruchungen Sd sind mit den Bemessungswertender Einwirkungen Fd (und ggf.
den Bemessungswerte n der Widerstandsgroße
n M d) zu bestimmen. Die Beanspruch-
barkeitenRd sind mit den Bemessungswertender Widerstandsgrößen M d zu bestimmen.
[1/703] Die Tragsicherheitist für einen oder mehrere der folgenden, vom gewähl-
ten Nachweisverfahrenabhängige n Grenzzuständ e nachzuweisen :
• Beginn des Fließens (= Plastizieren),
• Durchplastizieren eines Querschnitts ,
• Ausbilden einer Fließgelenkkette ,
• Bruch.
Ob Grenzzuständ
e wie Biegeknicken, Biegedrillknicken, Platten- oder Schalenbeule
n oder
Ermüden maßgeben d sein können, ergibt sich aus [1/739-741] und {1/12-14}.
Nachweisverfahre
n siehe [1/726] bzw. Abschnitt 4.7.
[1/705] Wenn mit dem Verlust der Gebrauchstauglichkei t eine Gefährdung für
Leib und Leben verbunden ist, gelten für den Nachweis der Gebrauchstauglich-
keit die Regeln für den Nachweis der Tragsicherheit
.
4.5 Berechnung der Beanspruchungen aus den Einwirkungen 27
[1/707] Die BemessungswerteFd der Einwirkungen sind die mit einem Teilsicher-
heitsbeiwert ãp und gegebenenfall
s mit einem Kombinationswert ø vervielfach-
ten charakteristische
n Werte Fk der Einwirkungen:
Fd = ãF · ø ·Fk (1/11)
Al s charakteristische Werte Fk der Einwirkungen F gelten die Werte der einschlä-
gigen Normen über Lastannahme n (z.B. DIN 1055 für Hochbauten) .
Dynamische Erhöhungen der Beanspruchunge n sind zu berücksichtige
n (z.B. bei Kran-
bahnen). Hier kann sich Vorspannung gezielt günstig auswirken.
Grundkombinatione n
[1/710] Für den Nachweis der Tragsicherhei
t sind Einwirkungskombinationen zu
bilden aus
• den ständigen Einwirkungen G und allen ungünstig wirkenden veränder-
lichen Einwirkungen Qj und
• den ständigen Einwirkungen G und jeweils einer der ungünstig wirkenden
veränderlichen Einwirkungen Qj.
[1/715] Teilsicherheitsbeiwerte
, Kombinationsbeiwerte u nd Einwirkungskombi-
nationen für den Nachweis der Gebrauchstauglichkeit sind, soweit sie nicht in
anderen Grundnormen oder Fachnorme n geregelt sind, zu vereinbaren .
Der Nachweis der Gebrauchstauglichkei
t ist meist der Nachweis von Verformungen. Die
Teilsicherheitsbeiwert
e und Kombinationsbeiwert e sind dabei in der Regel 1,0, d.h. es
wird mit den Gebrauchslastengerechnet
. Auch auf der Widerstandsseit e ist ãM = 1,0.
Evtl. muß das plastische Verhalten der Konstruktion berücksichtigt werden, wenn die
Konstruktion nach dem Verfahren P-P gemäß {1/11} bemesse n worden ist. In der Regel
bleiben jedoch auch bei Konstruktionen, die nach dem Verfahren P-P bemesse n worden
sind, die Spannunge n aus den Gebrauchlasten im elastische
n Bereich!
Wenn der Verlust der Gebrauchstauglichkei t mit einer Gefährdungfür Leib und Lebenver-
bunden ist, sind auch bei diesem Nachweis die Beanspruchunge n nach [1/710] bis [1/714]
zu berechnen ; auf der Widerstandsseit
e ist dann ãM = 1,1 zu setzen (siehe Abschn. 4.6).
4.5 Berechnung der Beanspruchungen aus den Einwirkungen 29
Einwirkunge n F
Charakteristisch e Werte Fk
(Gebrauchslasten)
z.B. aus DIN 1055
(Lastannahmen für Bauten)
ständig e Einwirkungen : Gk
veränderlich e Einwirkungen : Qk
außergewöhnlich e Einwirkungen : Fa,k
Bemessungswerte : Fd = ãF·ø·Fk
Besonderheiten :
Schema 4.1 zeigt den Rechengan g von den Einwirkungen zu den Beanspruchun-
gen. Unterschiedliche Kombinationen der veränderliche n und außergewöhnli -
chen Einwirkungen führen zu mehreren Grundkombinationen . Jedem Nachweis
ist die jeweils ungünstigste Grundkombination zugrunde zu legen.
30 4 Bemessung von Stahlbauten
[1/718] Charakteristisch
e Werte der Festigkeiten fy,k und fu,k können {1/1-4} ent-
nommen werden.
[1/720] Für die Bemessungswert e der Festigkeiten und Steifigkeiten beim Trag-
sicherheitsnachweis ist in der Regel der
Teilsicherheitsbeiwer
t ãM = 1,1 (1/19), (1/20)
t<40 240
S 235 (St 37) 360
40 < t ‡ 80 *) 215
t ‡40 275
S 275 410
40 < t ‡ 80 *) 255
t ‡40 360
S 355 (St 52-3) 510
40 < t ‡ 80 *) 355
GS 20 / GS 45 / GS 52 t<100 200 / 230 / 260 380 / 450 / 520
*) Für Erzeugnisdicke n t > 80 mm dürfen bei diesen Stählen als charakteristisch
e Werte für fy,k bzw.
f u,k die unteren Grenzwerte der Streckgrenze n bzw. der Zugfestigkeiten aus den jeweiligen
Technische n Lieferbedingunge n verwendet werden.
Elastizitätsmodu
l Schubmodu l Temperatur-Dehnzah
l
für alle aufgeführten Stähle 6
E = 210000 N/mm2 G = 81000 N/mm2 á T=12·10- /K J
4.6 Berechnung der Beanspruchbarkeiten aus den Widerstandsgrößen 31
Widerstandsgröße n M:
Festigkeite n und Steifigkeite n
1 E-E Elastisch-Elastisc
h Elastisch Elastisch
2 E-P Elastisch-Plastisc
h Elastisch Plastisch
3 P-P Plastisch-Plastisc
h Plastisch Plastisch
Grenzspannunge
n [1/746]
Grenznormalspannun
g óR,d = f y,d = fy,k / Ã M (1/31)
Grenzschubspannun
g ôR,d= fy,d /3 (1/32)
Nachweise [1/747]
für Normalspannunge
n ó/ó
R,d ‡ 1 (1/33)
für Schubspannunge
n ô/ôR,d
(1/34)
bei gleichzeitiger Wirkung mehrerer Spannungen
für die Vergleichsspannun g ó V / ó R ,d ‡ 1 (1/35)
(1/36)
Bei einachsige
r Biegung ist (l/36a)
Bedingung (1/35) wir d für die alleinige Wirkung von óx und ô (oder von óy und
x, usw.) zu (l/36a) und gilt als erfüllt, wenn Ó/ÓR,d ‡ 0,5 oder Ô/ÔR,d ‡ 0,5 ist.
und (l/37a+b)
(1/38)
I n (1/38) darf für I-Walzprofile ápl,y * = 1,14 und ápl,Z* = 1,25 gesetzt werden.
Anmerkung: Gleichzeitig mit den Biegemomente n M y und M z treten meistens auch Quer-
kräfte V z und Vy auf. Damit ergeben sich außer den Normalspannunge n óx auch Schub-
spannunge n ôxy und ôzx. Es ist ggf. zu untersuchen, ob die Vergleichsspannun g óv den
Wert ÓR,dbzw. 1, 1 ÓR,Dnicht überschreitet .
Bei Doppelbiegung und Normalkraft ist oft der plastische Nachweis zweckmäßiger
!
34 4 Bemessung von Stahlbauten
Wenn für Stäbe mit I-Querschnitt der Größtwert der Schubspannun g nicht mehr
als 10 % über dem Mittelwert liegt, darf vereinfachen
d gerechne
t werden
(1/39)
A
Ste g
Bei I-Walzprofilen und geschweißten Trä-
gern mit ähnlichen Querschnittsverhältnis
-
sen ist A Steg gleich dem Produkt aus
Stegdicke s und mittlerem Abstand der
Flanschen (h -t). A
Gur t
A
Gurt
Es sind wirklic h nur die "einfachen Fälle", die sich nach der genannte
n Regelung
abhandeln lassen. Nur bei einachsige r Biegung mit Querkraft ergeben sich Vor-
teile gegenübe r den Regelunge n [1/749] + [1/750]. Bei großen Querkräften kann
diese Nachweisart günstigere Werte ergeben als ein Nachweis E-P.
Die Voraussetzunge
n sind jedenfalls sorgfältig zu überprüfen!
Momentenumlagerun g fü r Durchlaufträge r
[1/754] Wenn nach [1/739] Biegeknicken und nach [1/740] Biegedrillknicken
nicht berücksichtigt werden müssen, dürfen die nach E-Theorie ermittelten Stütz-
momente von Durchlaufträgern um bis zu 15% vermindert oder vergrößert
werden, wenn bei der Bestimmung der zugehörigen Feldmomente die Gleichge-
wichtsbedingunge n eingehalten werden. Für die Bemessun g der Verbindungen
sind dann [1/759 + 831 + 832] einzuhalten.
Auf die zuvor genannte Reduzierung darfbei Ein- Bild 4.5 Linearelastisches-ideal
-
feldträgern und bei Durchlauf trägem mit gleich- plastisches Spannungs-
bleibendem Querschnitt verzichtet werden. Dehnungs-Geset z
Bei I-Querschnitten
, insbesondere den üblichen I-Walzprofilen, sind die Rege-
lungen der beiden vorgehende n Absätze nur für das vollplastische Moment
Mpl,z,d von Bedeutung. Allgemein gilt damit:
Mpi,z,d = l-25 · Mel, z, d = l, 2 5 . Wz · óR, d (4.1)
Für Biegung um die z-Achse wirken praktisch ausschließlic h die Flanschen des
I-Profils, also 2 Rechtecke
. Für den Rechteck-Querschnit
t ist bekanntlich ápl = 1,5.
Das hiermit mögliche plastische Moment wir d mit Mpl,z,d* bezeichnet . Es gilt:
I n Abschnitt 4.9.1 wir d gezeigt, daß sich theoretisch Werte pl,z* ergeben, die
etwas größer sind als 1,5, wenn man auch den Steg des I-Profils zum Abtrag der
Querkraft V y hinzuzieht. Dies wir d als unrealistisch angesehen .
Für Walzprofile IPE, HEA, HEB ist 1,10 < á p l ,y < 1,17. HEM-100 erreicht á p l ,y = 1,24.
I n Fällen ápl,y, < 1, 14 rechnen manche Tabellen günstiger mit ápl,yl* = 1,14:
DIN 18800 erlaubt ápl,y* = 1,14 jedoch nur im Zusammenhan g mit [1/750] (Nachweis
E-E mit örtl. Piastizierung)! Die genannte Vorgehensweis
e ist nicht korrekt.
38 4 Bemessung v o n Stahlbauten
Interaktio n vo n Grenzschnittgröße n
11/757] Für doppeltsymmetrisch e I-Querschnitte und einachsige Biegung mit
Normalkraft darf nach {1/16} bzw. nach {1/17} nachgewiese n werden, daß die
Grenzschnittgrößen im plastischen Zustand nicht überschritten sind.
Tab . 4 . 4 V e r e i n f a c h t e I n t e r a k t i o n s b e z i e h u n g e n fü r I - P r o f i l e nac h { 1 / 1 6 + 1 7 }
Wenn gleichzeitig für die Querkräfte Vz,d < 0,33·Vpl,z,d und Vy,d < 0,25·Vpl,y,d gilt,
kann die Interaktion N-My-M z {1/Bil d 19} entnommen werden (siehe Bil d 4.7).
Für N = 0 läßt sich die dort gegeben
e
Interaktionskurve durch folgende
Beziehung darstellen:
Das Verfahren P-P eignet sich besonders zur Bemessun g von Durchlaufträgern
mit (annähernd) gleichen Stützweiten und Gleichstreckenlasten
.
Mi t den Verfahren E-P und P-P steigt jeweils die Anforderung an die Rotations-
fähigkeit der Querschnitte , damit die rechnerisch vorausgesetzte n Fließgelenke
sich zumindest innerhalb örtlich begrenzte r Fließzonen bilden können. Hier muß
die Einhaltung der für den betreffenden Fall geforderten Werte grenz(b/t) aus {1 /
15+18} nachgewiese n werden.
Die Definition von b und t für die Berechnung von b /t geht aus nachstehende
m
Bil d hervor.
beidseiti g
gelagerte r
Plattenstreife n
einseiti g
gelagerte r
Plattenstreife n
Druckspannung am
gelagerten freien
Rand Rand
Bild 4.8 Definitio n der Abmessunge n b un d t fü r di e Wert e grenz(b/t) un d der Span -
nunge n bei Vollplastizierun g unterschiedlic h gelagerte r Plattenstreife n
Bei Walzprofilen sind die geforderten b/t-Werte für viele praktische Fälle ohne
weiteres eingehalten, wie aus der nachfolgenden Tabelle hervorgeht.
Beanspruchun
g auf mittigen Druck N auf reine Biegung M y
Nachweisverfahre
n E-E E-P P-P E-E E-P P-P alle E-E E-P P-P |
bis 240
bis 240 bis 160 bis 160
HEA 600 550 450 450 320-
320-450 340+360 340-900
alle alle 1000
Beanspruchun
g auf mittigen Druck N auf reine Biegung M y
Nachweisverfahre
n E-E E-P P-P E-E E-P P-P E-E E-P P-P E-E E-P P-P
•
Beanspruchun
g auf mittigen Druck N auf reine Biegung M v
Nachweisverfahre
n E-E E-P P-P E-E E-P P-P
Die Imperfektion der Tragwerke, wie z.B. ungewollte Schiefstellung von Stützen,
vorgekrümmte Stabachse n oder ungewollt ausmittige Einleitung von Lasten
macht die Untersuchung der Auswirkung dieser zusätzlichen Verformungen auf
die Tragsicherhei
t notwendig.
4.8.2 Abgrenzungskriterie n
[1/739] Für Stäbe und Stabwerke ist der Nachweis der Biegeknicksicherhei t nach
DI N 18800 Teil 2 zu führen. Das bedeutet: i.a. ist bei druckbeanspruchte
n Syste-
men nach Theorie IL Ordnung oder mit einem Ersatzverfahre n zu rechnen.
Der Einfluß der sich nach Theorie IL Ordnung ergebenden Verformungen auf das
Gleichgewicht darf vernachlässig t werden, wenn der Zuwachs der maßgebende n
Biegemomente infolge der nach Theorie I. Ordnung ermittelten Verformungen
nicht größer als 10 % ist.
Diese Bedingung darf als erfüllt angesehen werden, wenn eine der Bedingungen
für das betrachtete System eingehalten ist:
• N/NKi , d ‡ 0,1 N K i , d = Knicklast des Systems
• ëK ‡ 0, 3 • fy,d • A / N ëK = bezogene
r Schlankheitsgra
d des Systems
• ß· å ‡ 1 ß = Knicklängenbeiwert
, £ = Stabkennzah
l
Anmerkung: Die rechnerische Handhabun g dieser Formeln verlangt in jedem Fall die
Kenntnis der System-Knicklängen
, siehe dazu Kapitel 8.
In [5] wird gezeigt, daß alle drei genannte
n Bedingungen praktisch identisch sind.
[1/740] Abgrenzungskriterie
n für das Biegedrillknicken sind in Kapitel 9 einge-
arbeitet.
Für viele baupraktische Fälle wir d der erforderliche Nachweis nach DIN 18800
Teil 2 durch das Herausgreifen von druck- und biegebelasteten Einzelstäbe
n auf
den Nachweis entsprechende r Knickfälle reduziert ("Ersatzstabverfahren")
.
4.8 Stabilitätsfälle - Knicken von Stäben und Stabwerken 43
4.8.3 Stabilitätsfäll e
Knicke n
[2/103] Beim Knicken treten Verschiebunge
n v, w und Verdrehungen v der Stab-
achse auf, oder diese Verformungen kommen gleichzeitig vor. Knicken ist der
Oberbegriff für Biegeknicken und Biegedrillknicken.
Biegeknicke n
[2/103] Beim Biegeknicken treten nur Verformungen v oder w auf. Biegeknicken
setzt Druckbelastun
g in zumindest einer Symmetrie-Eben e voraus.
Biegedrillknicke n
[2/104] Beim Biegedrillknicken (BDK) treten Verschiebunge
n v u n d / o d er w und
Verdrehungen v auf.
Kippe n
Die frühere Stabilitätsnorm DIN 4114 (Knickung, Kippung, Beulung) verstand
unter Kippen das Biegedrillknickenbei Beanspruchun g symmetrischer Träger in
der Symmetrieachs e nur (oder überwiegend ) durch Biegemomente. DIN 18800
Teil 2 kennt diesen prägnanten Begriff nicht mehr.
Drillknicke n
Beim Drillknicken treten nur Verdrehungen v auf. Dieser Sonderfall wir d in DIN
18800 Teil 2 nicht hervorgehoben
. Gefährdet besonder s sind Stäbe mit dünnwan-
digen, offenen, wölbfreien Querschnitten
.
Beule n
[3/103] Beim Versagen einer Platte infolge Beulen treten Verschiebunge
n recht-
winkli g zu ihrer Ebene auf.
Gurte und Stege von Walz- und Blechträgern wirken bei Druckbeanspruchun g
als Platten mit unterschiedlichen Lagerungsbedingunge n und können beulge-
fährdet sein. Die Einhaltung der für die einzelnen Verfahren geforderten Werte
grenz (b/t) garantiert ausreichend e Beulsicherheit. Darüber hinaus darf ein
genauer Beulsicherheitsnachwei s nach DIN 18800 Teil 3 nur bei Anwendung des
Bemessungsverfahren s E-E geführt werden.
Bemessungsregel n fü r Stabilitätsfäll e
Knicken, Biegeknicken und BDK werden in Kapitel 8 bis 10 behandelt.
44 4 Bemessung von Stahlbauten
HEB-400
Maßstab 1: 10
Daraus:
Nach [1/750] darf für gewalzte I-Profile á* pl,y = 1,14 gesetzt werden.
Damit ist auch der Rechenwer
t Mpl,y,d = 1, 14 629 = 717 kNm möglich.
Hilfswerte
Ausrundung r = 27 mm
e1 21 mm
e2 6 mm
Fläche A = 1,564 cm2
Trägh.mom. I y = I z = 0,4 cm4
Bemerkunge
n zu Mpl,z,d*:
Mpl,z,d* = 240 kNm ist ein rein theoretisch errechnete
r Wert, der Durchplastiziere
n auch des Steges
mit beidseits der z-Achse unterschiedliche m Spannungs-Vorzeiche n voraussetzt .
4.9 Berechnung von Querschnittswerten und b/t-Werten 45
Ist das untersuchte Tragwerk keinEinfeldträger und kein Durchlaufträger mit gleichbleibende
m
Querschnitt, so ist die Begrenzun
g auf (ápl,z = 1,25 zu beachten
. Dann wird:
Flanschen
:
Steg:
Steg:
Mittiger Druck ist bezüglich der b/t-Verhältnisse der ungünstigste Fall. Da hier die Kriterien bei
S 355 eingehalte
n sind, können Walzprofile HEB-400 in S235 und S355 uneingeschränk t für alle Nach-
weisverfahren (E-E, E-P, P-P) eingesetz
t werden, sowohl auf Druck wie auf Druck und Biegung.
Geometrie:
Geometrie:
46 4 Bemessung von Stahlbauten
grenz- für Verfahren E-P. Die Verfahren E-P und P-P sind unzulässig.
Wegen - = 63, 6 > 37, 8 = grenz - für Verfahren E-E für S 235 ist volle Ausnutzungder Grenzspan
-
nungen nicht möglich,für S 355 natürlich erst recht nicht.
Reduzierung der Druckspannunge n auf ód = 7,7 kN/cm2 ergibt für Verfahren E-E gerade aus-
reichende Werte zur Einhaltung der Werte grenz (b/t), gleichermaße
n für S 235 wie für S 355!
Bei gemischter Beanspruchun g durch eine Druckkraft N und Biegung M y müssen zur Ermittlung
von grenz (b/t) genauere Verfahren angewende t werden; siehe hierzu [5] "Stahlbau Teil 2"'.
Schwerpunkts -
Kreisquerschnit t lage Halbkrei s
(Grenzwert)
4.10 Interaktion plastischer Schnittgrößen 47
Setzt man:
so wird:
Interaktio n M y -V z Annahm e A
Annahme A. Auch hier besteht (wie bei der M-N-
Interaktion) die (theoretische ) Möglichkeit, für die
Querkraft bzw. für die sie verursachende
n Schubspan -
nungen den der Momentenachs e nahen Bereich zu
reservieren.
Setzt man: -
wird wieder:
Die Schubspannun
g erhält gemäß
Normalspannung
: S = Schwerpunkt der Fläche Aó
Anmerkung:Für fy kann je nach Bedarfy,df oder
yk gesetzt werden.
Querkraft:
Normalkraft:
Bereich a:
Stelle b:
(gemäß Definition)
4.10 Interaktion plastischer Schnittgrößen 49
Bereich c:
Interaktionsdiagram m M-V
Verlauf A = parabelförmige r Verlauf,
Verlauf B gemäß vorhergehende r Berechnung ,
Verlauf C = Interaktion nach DIN 18800 Teil 1: Es ist zu beachten, daß beim Vergleich mit DIN
Für 18800 die Interaktion M z-V y herangezoge n
werden muß, weil diese Schnittgröße n nur auf
die Flansche n wirken, also praktisch auf zwei
Rechteckquerschnitte .
Plastisch e Schnittgröße n
A = A G + A S = 2 · 20 · 1, 6 +48, 4 · 1, 0 = 2-32,0 + 48,4 = 112,4 cm2 G = Gurte / S = Steg
Interaktio n My-N
Man hat 2 Bereiche zu unterscheiden :
A) 0 < N pl < Npl,s = 1056 kN
Wie beim Rechteckquerschnit t wird der zur y-Achse nahe Bereich der Normalkraft zugeordnet .
Der Anteil des Steg-Moment sMpl,snimmt quadratisch bis Null ab, das Gurt-Moment M p l ,G bleibt
erhalten.
Interaktionsdiagram m My-N
Im Diagramm ist dem genauen
Interaktions-Verlauf derjenige nach
DIN 18800 Teil 1 gegenübergestellt
:
4.10 Interaktion plastischer Schnittgrößen 51
Interaktio n M y -V z
Interaktion nach DIN 18800
Die Querkraft V z wird allein vom Steg
aufgenommen . Hier treten Stegmo- 0,33 / genaue Interaktion
ment M pl,S und Querkraft V z nach
Maßgabe der Verhältnisse beim Recht-
eckquerschnit t in Interaktion. Es wird
die Variante B) aus Abschnitt 4.10.1
angewendet .
Das Gurtmoment M pl,G bleibt
unangetastet .
Die frühere Forderung V/Vpl < 0,9 be-
steht nicht mehr. Es gilt: V/V pl < 1.
Die Wertetabelle aus Abschnitt 4.10.1
wird entsprechen d abgeändert :
M M/M pl
Rechteck- I-Quer-
DIN 18800
Querschn. schnitt
1 1 1 |
1/6 0,998
1/3 0,971 0,992
0,927 0,980 0,926 Interaktionsdiagram m M y -V z
Interaktio n M z -N
Das Moment M z wird allein von den
beiden Gurten aufgenommen .
Dieses Moment und der Normal-
kraftanteil NG treten nach der Maß-
gabe beim Rechteckquerschnit t in
Interaktion.
Die Normalkraft im StegNpl,Sbleibt
unangetastet . Bis zum Grenzwert
Im vorstehende
n Diagramm ist dem genaue
n Interaktionsverlau
f derjenige nach DIN 18800 Teil 1
gegenübergestellt
:
Interaktio n Mz-Vy
Moment M z und Querkraft Vy werden praktisch beide allein von den Gurten aufgenommen . Die
, wie sie schon in Abschnitt 4.10.1 dar-
Interaktion ist also dieselbe wie beim Rechteckquerschnitt
gestellt worden ist.
Vergleichsspannun
g
g darf jedoch den Wert óv,R,d= fy,d = 21,82 kN/cm2 nicht übersteigen
Die Vergleichsspannun !
Zulässige elastische Querkraf t bei M = Mel,y,d
M M
d Vpl,z, d pl,z, d vpl,y, d A Iy Iz iz i zG
IT I = C
M
IPE NplkN
, d pi,y,
kNm kN kNm kN cm2 cm4
iy
cm cm4 cm cm cm4 cm6
80 167 5,0 7 35, 8 1,2 7 60 7,6 4 80, 1 3,2 4 8,4 9 1,0 5 1,1 8 0,7 0 118
100 225 8,6 0 48, 7 1,5 8 79 10, 3 171 4,0 7 15, 9 1,2 4 1,4 0 1,2 1 351
120 288 13, 2 63, 0 2,3 6 102 13, 2 318 4,9 0 27, 7 1,4 5 1,6 3 1,7 4 890
140 358 19, 3 78, 8 3,3 6 127 16, 4 541 5,7 4 44, 9 1,6 5 1,8 7 2,4 5 1980
160 438 27, 0 96, 1 4,5 4 153 20, 1 869 6,5 8 68, 3 1,8 4 2,0 8 3,6 2 3960
1 18 0 521 36, 3 115 6,0 4 183 23, 9 132 0 7,4 2 101 2,0 5 2,3 2 4,8 0 7430
200 622 48, 1 135 7,77 214 28, 5 194 0 8,2 6 142 2,2 4 2,5 2 7,0 2 1299 0
220 728 62, 3 157 10, 2 255 33, 4 277 0 9,1 1 205 2,4 8 2,7 9 9,1 0 2267 0
240 853 80, 0 180 12, 9 296 39, 1 389 0 9,9 7 284 2,6 9 3,0 3 12, 9 3739 0
270 100 0 106 216 17, 0 347 45, 9 579 0 11, 2 420 3,0 2 3,4 1 16, 0 7058 0
300 1170 137 259 22, 0 404 53, 8 836 0 12, 5 604 3,3 5 3,7 9 20, 2 12590 0
330 137 0 175 301 26, 9 464 62, 6 1177 0 13, 7 788 3,5 5 4,0 2 28, 3 19910 0
| 36 0 159 0 222 350 33, 5 544 72, 7 1627 0 15, 0 104 0 3,7 9 4,2 9 37, 5 31360 0
400 184 0 285 419 39, 9 612 84, 5 2313 0 16, 5 132 0 3,9 5 4,4 9 51, 4 49000 0
450 216 0 370 516 48, 1 699 98, 8 3374 0 18, 5 168 0 4,1 2 4,7 2 67, 1 79100 0
500 252 0 479 622 58, 4 806 116 4820 0 20, 4 214 0 4,3 1 4,9 6 89, 7 1 24900 0
550 293 0 608 745 69, 3 910 134 6712 0 22, 3 267 0 4,4 5 5,1 6 124 1 88400 0
600 340 0 766 878 84, 0 105 0 156 9208 0 24, 3 339 0 4,6 6 5,4 1 166 2 84600 0
Tab. 4.8 Plastisch e Schnittgröße n (für S 235) un d Kennwert e fü r Walzprofil e HEA DIN 1025
N
pl, d M
pl,y, d Vpl,z, d Mpl,z, d vpl,y, d A iy Iz i i G IT I = C
M
HEA kN kN
Iy z z,
Tab. 4.9 Plastisch e Schnittgröße n (für S 235) un d Kennwert e fü r Walzprofil e HEB DIN 1025
N
pl, d Mpl,y, d Vpl,z,d Mpl,z,d v
pl,y, d A Iy iy Iz i x
z,Gur t IT l = C
M
HEB kN k N m kN k N m kN cm2 cm4 cm4 cm
z
cm cm4 cm6
cm
100 568 22, 7 68, 0 9,1 2 252 26, 0 450 4,1 6 167 2,5 3 2,6 9 9,2 9 3375
120 742 36, 0 89, 2 14, 4 333 34, 0 864 5,0 4 318 3,0 6 3,2 4 13, 9 9410
140 937 53, 5 113 21, 4 423 43, 0 1510 5,9 3 550 3,5 8 3,8 0 20, 1 2248 0
160 1180 77, 2 148 30, 3 524 54, 3 2490 6,7 8 898 4,0 5 4,3 1 31, 4 4794 0
180 1420 105 178 41, 3 635 65, 3 3830 7,6 6 1360 4,5 7 4,8 7 42, 3 9375 0
200 1700 140 210 54, 6 756 78, 1 5700 8,5 4 200 0 5,0 7 5,3 9 59, 5 17110 0
220 1990 180 244 70, 5 887 91, 0 8090 9,4 3 2840 5,5 9 5,9 5 76, 8 29540 0
240 2310 230 281 89, 2 1030 106 1126 0 10, 3 3920 6,0 8 6,4 7 103 48690 0
260 258 0 280 305 108 1150 118 1492 0 11, 2 5130 6,5 8 6,9 9 124 75370 0
280 2870 335 347 128 1270 131 1927 0 12, 1 6590 7,0 9 7,5 4 144 1 13000 0
300 325 0 408 389 156 1440 149 2517 0 13, 0 8560 7,5 8 8,0 6 186 1 68800 0
320 3520 469 434 168 1550 161 3082 0 13, 8 9240 7,5 7 8,0 6 226 2 06900 0
340 3730 525 481 176 1630 171 3666 0 14, 6 9690 7,5 3 8,0 5 258 2 45400 0
| 36 0 394 0 585 531 184 1700 181 4319 0 15, 5 1014 0 7,4 9 8,0 3 293 288300 0
400 4320 705 639 197 1810 198 5768 0 17, 1 1082 0 7,4 0 7,9 9 357 3 81700 0
450 4760 869 748 213 1970 218 7989 0 19, 1 1172 0 7,3 3 7,9 7 442 5 25800 0
500 5210 1050 862 230 2120 239 10720 0 21, 2 1262 0 7,2 7 7,9 4 540 7 01800 0
550 5540 1220 984 238 2190 254 13670 0 23, 2 1308 0 7,1 7 7,8 9 602 8 85600 0
| 60 0 5890 1402 1110 246 2270 270 17100 0 25, 2 1353 0 7,0 8 7,8 4 669 1096500 0
650 624 7 159 7 1248 254 2343 286 21060 0 27, 1 1398 0 6,9 9 7,8 0 741 1336300 0
700 6685 181 7 1431 263 2419 306 25690 0 29, 0 1444 0 6,8 7 7,7 3 833 1606400 0
800 7292 2232 1690 271 2494 334 35910 0 32, 8 1490 0 6,6 8 7,6 1 949 2184000 0
900 8101 2746 2015 287 2645 371 49410 0 36, 5 1582 0 6,5 3 7,5 2 1140 2946100 0
1000 872 7 3241 2308 296 2721 400 64470 0 40, 1 1628 0 6,3 8 7,4 3 1260 3763700 0
Tab. 4.10 Plastisch e Schnittgröße n (für S 235) un d Kennwert e fü r Walzprofil e HEM DIN 1025
N
pl, d M
pl,y, d Vpl,z, d Mpl,z, d vpl.,y, d A Iy iy Iz i 1z,Gur t I T I = C
M
HEM kN k N m kN k N m kN cm2 cm4 cm4
z
cm4 cm6
cm cm cm
100 1160 51, 5 151 20, 5 534 53, 2 1140 5,3 6 399 2,7 4 2,9 0 68, 5 9925
120 1450 76, 5 187 30, 4 667 66, 4 2020 5,5 1 703 3,2 5 3,4 5 92, 0 2479 0
140 1760 108 226 42, 8 809 80, 6 3290 6,3 9 1144 3,7 7 4,0 0 120 5433 0
160 2120 147 277 57, 8 962 97, 1 5100 7,2 5 1760 4,2 6 4,5 2 163 10880 0
180 2470 193 321 75, 7 1130 113 7480 8,1 3 2580 4,7 7 5,0 8 204 19930 0
200 2860 248 368 96, 7 1300 131 1064 0 9,0 0 3650 5,2 7 5,6 1 260 34630 0
220 3260 310 418 121 1480 149 1460 0 9,8 9 5010 5,7 9 6,1 6 316 57270 0
240 4360 462 540 179 2000 200 2429 0 11, 0 8150 6,3 9 6,7 8 630 1 15200 0
260 4790 551 584 213 2190 220 3131 0 11, 9 1045 0 6,9 0 7,3 1 722 1 72800 0
280 5240 647 646 249 2390 240 3955 0 12, 8 1316 0 7,4 0 7,8 6 810 2 52000 0
300 6610 890 796 341 3050 303 5920 0 14, 0 1940 0 8,0 0 8,4 7 1410 4 38600 0
320 6810 968 844 348 3110 312 6813 0 14, 8 1971 0 7,9 5 8,4 3 1510 5 00400 0
340 6890 1029 891 348 3110 316 7637 0 15, 6 1971 0 7,9 0 8,4 1 1510 5 58500 0
360 6960 1089 939 346 3100 319 8487 0 16, 3 1952 0 7,8 3 8,3 6 1510 6 13700 0
400 7110 1215 1040 344 3090 326 10410 0 17, 9 1934 0 7,7 0 8,2 9 1520 7 41000 0
450 7320 1381 1160 344 3090 335 13150 0 19, 8 1934 0 7,5 9 8,2 3 1530 9 25200 0
500 7510 1548 1280 341 3080 344 16190 0 21, 7 1915 0 7,4 6 8,1 5 1540 1118700 0
550 7730 1731 1410 341 3080 354 19800 0 23, 6 1916 0 7,3 5 8,0 9 1560 1351600 0
600 7930 1914 1530 339 3070 364 23740 0 25, 6 1898 0 7,2 2 8,0 1 1570 1590800 0 |
650 8153 2107 1662 339 3070 374 28170 0 27, 5 1898 0 7,1 3 7,9 6 1580 18 65000 0
700 8356 2299 1789 337 3064 383 32930 0 29, 3 1880 0 7,0 1 7,8 7 1590 2139800 0
800 8821 2725 2047 335 3053 404 44260 0 33, 1 1863 0 6,7 9 7,7 2 1650 2777500 0
900 9242 3151 2301 333 3043 424 57040 0 36, 7 1845 0 6,6 0 7,6 0 1680 3474600 0
| 100 0 9692 3615 2561 333 3043 444 72230 0 40, 3 1846 0 6,4 5 7,5 0 1710 4301500 0
5 Schraubverbindunge n
ohne Passun
g 0,3 < Ad < 2,0 SL SLV GV
Paßverbindunge
n Ad < 0,3 SLP SLVP GV P
mit SL Scher-Lochleibungsverbindunge
n
SLP Scher-Lochleibungs-Paßverbindunge
n
SLV planmäßig vorgespannt
e Scher-Lochleibungsverbindunge
n
5.1 Schraubenarte n und ihr e Wirkungsweis e 57
Die verschiedene
n Schraubenfestigkeite n und deren charakteristisch
e Werte sind
{1/2} zu entnehmen (siehe Abschnitt 4.4).
Üblich ist die Verwendung von Schraube n mit glattem Schaft. Das Gewinde soll
dann außerhalb der Klemmlänge liegen; der Übergang vom Schaft zum Gewinde
liegt im Bereich der 8 mm dicken Scheibe.
Bei Rohschrau -
ben genügt eine
mutterseitige
Unterlegscheibe.
Klemmlänge
Bil d 5.1 Rohschraub e DIN 7990 mi t Mutte r un d Unterlegscheib e
Paßverbindunge n mit einem Lochspiel < 0,3 mm sitzen sehr stramm. Wegen der
erforderlichen Paßgenauigkei t wir d zumeist ein Aufbohren der mit geringerem
Lochdurchmesse r vorgebohrten Löcher auf den Solldurchmesse r nach dem Heften
der zu verbindenende n Teile erforderlich (teuer!). Paßverbindungen dürfen in
einem Stoßquerschnitt zusammenwirken d mit Schweißnähte n eingesetzt werden.
Planmäßige Vorspannung für HV-Schrauben wir d meistens mit Hilf e von Dreh-
momentenschlüssel n aufgebracht , die bei Erreichen eines einstellbaren Drehmo-
ments deutlich klacken, oder mit elektronisch geregelten Elektroschraubern . Das
einzustellende Drehmoment in Abhängigkeit von Schraubendurchmesse r u nd
Schmierung (eigentlich immer MoS2) ist DIN 18800 Teil 7, Tab. 1, zu entnehmen .
Die Darstellung der Schraube n erfolgte früher allgemein mit Sinnbildern nach DIN
407 Blatt 1 (Tab. 5.2). Diese Darstellung ist gut lesbar und wir d in diesem Buch bei
den meisten Bildern beibehalten .
4.6 DI N 7990
10.9 DI N 6914
Anziehmoment [Nm]
100 250 450 800 1250 1650 2800
Schraube MoS2-geschmier
t
Zusatzsymbole
Baustellen- Baustellen- oben unten
schraube bohrung versenkt versenkt
5.1 Schraubenarten und ihre Wirkungsweise 59
Zeicheneben
e senkrecht zur Schraubenachs
e parallel zur Schraubenachs
e
von vorn von hinten Mutter Senkung
Zusatzsymbol
e ohne ohne
gesenkt gesenkt rechts rechts
Schraubenläng
e [mm] M12 M16 M20 M24 M27 M30
30 6-9 - - - - -
35 10-14 6-10 - - - -
40 15-19 11-15 8-12 - - -
45 20-24 16-20 13-17 9-13 - -
50 25-29 21-25 18-22 14-18 - -
Für HV-Schraube
n gilt eine andere Klemmlängen-Tabelle
.
60 5 Schraubverblndunge n
[1/510] Der Kraftfluß soll möglichst direkt sein. Zwischenlagen und indirekte
Anschlüsse sind möglichst zu vermeiden. Bei mittelbarer Stoßdeckun g über m
Zwischenlagen ist die erforderliche Anzahl der Schraube n je Zwischenlage um
30 % zu erhöhen., siehe Bil d 5.3.
b) in den senkrechte n un d
Zugstabsto ß waagrechte n Schenkel n
unsymmetrisch und symmetrisch Gleichmäßige Beanspruchung
der Stoßlaschen
2 Zwischenlagen (m = 2)
Schnit t
Draufsich t
fü r all e 3 N
Verbindunge n
mittler e Loch -
leibungspressun g
einschnittig e N
Verbindun g N
mittler e Loch -
leibungspressun g N/2
N/2
zweischnittige N/2
symmetrische N
Verbindung N/2-
N1
mehrschnittig e N/2
symmetrisch e N2
Verbindun g N/2
N1
Randabstände Lochabstände
Bei gestanzte
n Löchern sind die kleinsten Randabständ
e 1,5 dL, die kleinsten Lochabständ
e 3 dL.
e dürfen vergrößert werden, wenn keine lokale Beulgefahr besteht und
Die Rand- und Lochabständ
durch besondere Maßnahmen ein ausreichende r Korrosionsschut
z sichergestell
t ist.
Lochdurchmesser
Kraftrichtung
Ausnahme n
Bei Anschlüssen mit mehr als 2 Loch-
reihen in und rechtwinklig zur Kraft-
richtung brauchen die größten
Lochabständ e e u nd e3 nur für die
äußeren Reihen eingehalten zu
werden.
5.3.1 Scher-Lochleibungsverbindunge n
Die senkrecht zur Schraubenachs e zu übertragende Kraft für eine Schraube bean-
sprucht den Schraubenschaft auf Abscheren (ScherSpannung ) und den Schaft wie
auch die Lochränder auf Lochleibungspressun g (Bil d 5.7).
Abschere n
[1/804] Die Grenzscherkraf
t ist
áa n der Festigkeitsklasse
= 0,60 für Schraube n 4.6, 5.6 und 8.8
áa = 0,55 für Schraube
n der Festigkeitsklass
e 10.9
Al s maßgebende
r Abscherquerschnit
t A ist dabei einzusetze
n
• der Schaftquerschnit
t A S c h, wenn der glatte Teil des Schafts in der Scher-
fuge liegt,
64 5 Schraubverbindungen
Bei mehrschnittige
n Verbindungen und bei Verbindungen aus mehreren Schrau-
ben werden die Grenzscherkräft
e addiert. Dann ist nachzuweisen
, daß
Lochleibun g
[1/805] Die Grenzlochleibungskraf
t ist
á1 ist abhängig von Rand- und Lochabstan d der Schrauben. Der Größtwert
max á1 = 3,0
ergibtsichbei Einhaltung der Rand- und Lochabständ
e nach {1/8} (siehe Tab. 5.6).
Tab. 5.7 Bestimmungsgleichunge n fü r á1, wen n obig e Wert e nicht eingehalte n sin d
Gültigkeitsbereich
Für kleinere Rand- und Lochabständ e gelten die Gleichungen (1/50 a-d), die in
Tab. 5.7 wiedergegeben sind. Die Berechnung der Grenzlochleibungskräft e für
diese kleineren Abstände ist umständlich, weshalb man zweckmäßigerweis e auf
Tabellen für gebräuchliche Rand- und Lochabständ e zurückgreift.
Nachzuweise n ist, daß die vorhandene Lochleibungskraft V1 einer Schraube an
einer Lochwandung die Grenzlochleibungskraf
t V1,R,d nicht überschreitet
.
5.3 Nachweise 65
Der Anschlußbereich kann erheblich verbogen werden. Sich dabei öffnende Spalte
bedeuten bei entsprechenden Umwelteinflüssen Korrosionsgefah r (Bild 5.8).
Für den kleineren der beiden Werte aus den beiden Gleichungen (l/55a,b) ist
nachzuweisen , daß die in der Schraube vorhandene Zugkraft N die Grenzzug-
kraft N R ,d nicht überschreitet.
66 5 Schraubverbindungen
Für Gewindestangen
, Schrauben mit Gewinde bis annähernd zum Kopf und auf-
geschweißte Gewindebolze
n ist anstatt Gleichung (l/55a,b) zu rechnen mit
mit fu,k [N/mm2 ] char. Wert der Zugfestigkeit des Teils mit Innengewinde
,
fu,b,k [N/mm2 ] char. Wert der Zugfestigkeit des Teils mit Außengewinde .
Augenstäbe sind Stäbe oder Formteile zur Aufnahme der Bolzen (Bil d 5.12).
[1/815] Für Bolzen ist der Nachweis auf Abscheren nach [1/804] zu führen.
[1/816+817] Für Bolzen mit einem Lochspiel Ad < 0,1 dL, höchstens jedoch 3 mm,
sind Grenzlochleibungskraf t und Grenzbiegemomen t wie folgt zu ermitteln:
Der Nachweis darf entfallen, wenn M / M R,d < 0,25 oder V a / V a R ,d < 0,25 ist.
Zu beachten ist, daß in (1/69) M maxM aus der zuvor gegebene
n Gleichung ist.
Zugflansch: (1/44)
Druckflansch: (1/45)
Die Vorzeichendefinition der Schnittgröße
n N und M entspricht dabei Bild 4.1.
hF ist der Schwerpunktsabstan d der Flanschen
. Bei Laschenstößen kann hF aus Gleich-
gewichtsgründe n durch den Schwerpunktsabstan d der Laschen hL ersetzt werden.
Steg: V st = V
z (1/46)
Bei Ermittlung der Schraubenkräft
e aus Vst ist zu beachten, daß in den Steglaschen außer
der Querkraft Vst auch das Moment M* = Vst • e übertragen werden muß. e ist der Abstand
von Stoßmitte zum Schraubenschwerpunk t im Steg (siehe dazu Abschnitt 12.3).
Querschnit t Stoßbil d
Schnittgröße n
Bild 5.13 Vereinfacht e Berechnun g vo n Schraubverbindunge n an Biegeträger n
Querschnittswerte Nenndurchmesser
für Schrauben ohne Passung
M12 M16 M20 M24 M27 M30 M36
Vorspannwerte für Festigkeitsklasse 10.9
2
Schaftquerschnitt A
S ch [mm ] 113 201 314 452 573 707 1018
Spannungsquerschnitt A
Sp [mm ] 84 157 245 353 459 561 817
Anziehmoment (M0S2) Mv [Nm] 100 250 450 800 1250 1650 2800
A B S C H E R EN 1
Scherfuge Form / Festigkeit Grenzabscherkraft V a , R ,d [kN ]
L O C H L E I B U N G
2,0 2,5 1,90 49,8 66,3 82,9 99,5 111,9 124,4 149,2
2,5 3,0 2,45 64,2 85,5 106,9 128,3 144,3 160,4 192,4
3,0 3,5 3,00 78,6 104,7 130,9 157,1 176,7 196,4 235,6
ZUG
Ausführungsfor m Vorsp. / Festigkeit Grenzzugkraft N R , d [kN ]
5.5 Beispiel e
Einwirkunge n
Eine veränderliche Einwirkung: ãF = 1,50
Bemessungswer
t für die Einwirkung = Beanspruchun
g des Zugstabes und des Anschlusses
:
NS,d = 1, 50 • 70 = 105 kN
oder
Schraubenabstände
2 x M20, 4.6 (glatter Schaft in der Scherfuge = Regelausführun
g im Stahlbau).
Schraubendurchmesser
: dSch = 20 mm; Lochspiel: 2 mm.
5.5 Beispiele 71
Lochdurchmesser
: dL = 20 + 2 = 22 mm
Überprüfung der Einhaltung der Grenzwerte für die Abstände gemäß Tab. {1/7} :
längs untereinander
:
Grenzscherkraft
:
Nachweis:
Lochleibung:
Nachweis:
oder
72 5 Schraubverbindunge n
Lochleibung: Schraubenabständ
e wie oben.
Mi t Tabelle 5.8: Es ist e1/dL > 2,0 und e/dL > 2,5 und e2 /d L > 1,5.
Anwendbar ist die Zeile für á1 = 1,9:
Damit
oder
Zugstab: Wie zuvor ist ABr/AN > 1,20, also ist der Nachweis im Nettoquerschnit
t maßgebend
.
Lochleibung: e/d-Werte wie zuvor, nur e1/dL = 44/22 = 2,0 (was im Ergebnis nichts ändert
Mi t Tabelle 5.8 und á1 = 1,9 (wie zuvor):
N ÓV
R,d = l,R,d = 2 · 1, 5 · 82, 9 = 248, 7 kN
Eine genauere Nachrechnung bezüglich der Lochleibung mit exaktem á1-Wert ist nicht notwer
dig, weil die Beanspruchbarkei
t des Zugstabes maßgeben d wird.
5.5 Beispiel e 73
Einschrauben-Anschluß
Verbände w e r d en in d en Schraubanschlüsse
n gewöhnlich mit 2 mm Lochspiel ausgeführt. Der
eine Millimeter Überschreitung des angegebene n größten Lochdurchmesser
s w i r d toleriert.
Stabkraft :
Zugstab:
oder
A b s c h e r e n:
oder
Lochleibung:
Winke l mi t Mehrschrauben-Anschluß
Gewählt: 2 Schrauben HV M20 (10.9)
Zugstab:
Abscheren:
G r u n d k o m b i n a t i on 2:
5.5 Beispiele 75
Zugstab:
oder
Laschen: Wegen ÓtLaschen = 21,0 = 2,0 cm >tStab= 1/8 cm sind die Laschen nicht maßgebend
und brauchen nicht nachgewiese n zu werden.
Schrauben: 4 x M24 (4.6): Beanspruchun
g je Schraube (2-schnittig):
V a = V1 = 715,5/4 = 178,9 kN
ÓV
Abscheren: a,R,d = 2 · 98,6 = 197, 2 kN > Va = 178,9 kN
oder
Lochleibung: Lochabstände
: e/dL = 75/25 = 3,00 Tabellenwert á1 = 2,45
e1/dL = 50/25 = 2,00 maßgeben d für Tabelle: á1 = 1,90
e2 /dL = 55/25 = 2,20 > 1,5 also Tabelle anwendbar !
e3 /dL = 110/25= 4,40 > 3,0 desgl.
Nach Tabelle:
oder
5.5.5 Fachwerkknote n
Die Anschlüsse der Diagonalen an das Knotenblech des Fachwerkträger
s sind nachzuweisen
.
Charakteristisch
e Werte der Einwirkungen:
Belastung aus: ständige Last Verkehr
Obergurt links -72 -108 kN
Obergurt rechts -120 -180 kN
Diagonale links -34 -51 kN
Diagonale rechts +34 +51 kN
Werkstoff: S 235. Schrauben
: M16, 4.6 (DIN 7990), Lochspiel 1 mm.
Für den Nachweis des Anschlusse
s der Druckdiagonale
n ist die Auswirkung der Ausmitte Stab-
achse-Schraubenachse zu untersuchen!
76 5 Schraubverbindungen
oder
oder
Lochabstände
:
Tabelle 5.8 mit a1 = 1,9
Lochleibung:
oder
Druckdiagonale 2 x L 70x7
I n Querrichtung:
Insgesamt
:
Abscheren:
Lochleibung:
Fl. 120x10-240
Stab:
78 5 Schraubverbindunge n
insgesamt: A
Brutto = 8, 4 0 + 12, 00 = 20, 4 0
cm2
A
Netto = 20, 40 - 1, 7 · 2 · (0, 6 + 1, 0) = 14, 96 cm2 (maßgebend!
)
Nachweis der Laschen ist nicht erforderlich, weil A L a g c h e n> A S t ab u nd der S c h w e r p u n kt der
Laschen etwa mit d em Schwerpunkt des Stabes zusammenfällt.
Steg: 2 x M16, 2-schnittig.
Abscheren: V 83, 4 /4 = 20, 85 kN < V.a,R,d 43, 9 kN
a,S,d
Lochleibung: e / dL = 5 0 / 17 = 2,94 > 2,5
e 1 / dL = 3 5 / 17 = 2,06 > 2,0
e 2 / d L = 3 5 / 17 = 2,06 > 1,5 Tabelle 5.8 mit á1 = 1,90.
_FI. 260x20
480 Ig.
Gebrauchslasten
: Lastkombination 1 Lastkombination 2
aus ständiger Last N g = 450 kN N g = 450 kN
aus Verkehr N p = 900 kN N p = 1200 kN
Werkstoff: S 235. Schrauben: HV-M24, 10.9 (DIN 6914), Lochspiel 1 mm.
Für Lastkombination 2 soll nur der Steglaschensto
ß um jeweils eine Schraubenquerreih
e ergänzt
werden.
Lastkombination 1
Stoßausführung: Stegstoß
: 4 Schraube
n - Flanschstoß
: je 6 Schraube
n HV-M24.
Stab:
A =
F l a n s ch 2 · 2, 0 · 26, 0 = 104, 0 cm2
insgesamt
: A L a s c h en = 27, 2 + 104, 0 = 131, 2 cm2
Aufteilung der Stabkraft im Verhältnis der Bruttoflächen der Laschen:
Steg:
ÓN
Flanschen
: Flansch = 1958-406 = 1552 kN
80 5 Schraubverbindunge n
V = 7 7 6 /6 = 1 2
l,S,d 9, 3 kN
Lastkombination 2
Stoßausführung: Stegstoß
: 6 Schraube : je 6 Schraube
n - Flanschstoß n HV-M24.
Stab:
ASteg
Laschen: wie zuvor = 27, 2 cm2 A
Flansch = 1 0 4, 0 c m 2
A
insgesamt
: Laschen = 27, 2 + 1 0 4,
0= 1 3 1, 2 c m 2
Schnit t A-A
Nachweis:
Di e zu ü b e r t r a g e n d
e Kraft wir d auf alle Schrauben gleichmäßig verteilt; diese A n n a h me liegt
bezüglich d er Beanspruchbarkei t auf Lochleibung auf d er sicheren Seite. Die erforderliche
Schraubenzah l wir d errechnet u nd mit d er v o r h a n d e n e
n Schraubenzah
l verglichen:
Erforderlich e Schrauben-Zahl, HV M27 (10.9):
Mi t Tabelle 5.8 auf Abscheren: erf n = 2835/286,5 = 9, 90 < 18 = vorh n
auf Lochleibung für e1/dL > 2,0: mit á1 = 1, 90 erf n = 2 8 3 5 / ( 1 ,4 · 111, 9) = 18,1 > 18
82 5 Schraubverblndunge n
Benutzt man nur die Tabellenwerte, so kann hier der Nachweis ausreichende r Tragsicherheit nicht
erbracht werden. Die Überschreitun g ist allerdings nur 0,55 % und damit zweifellos hinnehmbar.
Trotzdem soll nachfolgend ein genauere r Nachweis geführt werden.
Der á1-Wert für die maßgebend e (linke) Schraubenreih e wird genau berechnet:
e/dL =100/28 = 3,57 > 3,5
e1/dL = 60/28 = 2,143 maßgeben d
e2/dL nicht relevant, wegen ausgesteifte
m Rand
e3 /d L = 100/28 = 3,57 > 3,0
Maßgebend
:
Die Tragsicherhei
t ist ausreichend
.
Damit:
Draufsich t Schnit t
durch den angehängten Träger
Aus der v o r a u s g e g a n g e nne Rechnung sieht man, d aß die Aufnahme der möglichen Schrauben
-
kräfte 114 kN für HV-M16 nicht ohne wesentliche Verstärkungen u nd Aussteifungen möglich ist.
84 5 Schraubverbindunge n
Zu beachten ist auch, daß im Oberflansch des angehängten Trägers aus übergeordneter Bean-
spruchung Zugspannunge n entstehen, die mit den berechnete
n örtlichen Spannungen zu Ver-
gleichsspannunge n überlagert werden müssen. Dies kann die Ausnutzbarkeit herabsetzen
!
QR 200x10
Schil d
CD
Ansich t
17.000 '
Seitensich t
Bl 300x25-120 0
Schnit t A-A
Ankerschraube
n
Charakteristisch
e Größen der Einwirkungen (Gebrauchslasten)
:
Schild: Gk = 6,0 kN
QR 200x10: Gk = 2 · 17 · 0,60 = 20,4 kN ausmittig angreifend insges. 26,4 kN
HEB 220: Gk = 2 · 7,0 · 0,72 = 10,1 kN
Gewicht der Fußkonstruktion (2 x): 4,0 kN
Gesamtgewich
t der Stahlkonstruktion:ca
. 40,5 kN, je Stütze: ca. 20,25 kN.
Maßgebend ist Lastfall "Win d von rechts", weil hier die Momente aus Eigenlast (Schild + Q-Rohr)
i m gleichen Sinn wirken. Weil die ständigen Lasten bezüglich der Ankerschraube n entlastend
wirken, ist für deren Bemessun g die Einwirkungskombination mit ãF,G = 1,0 zu untersuchen !
Bemessungswert
e der Einwirkungen (Grundkombination) am Stützenfuß:
N S ,d = 1,0 · 20,25 = 20,25 kN (Druckkraft)
M S ,d = 1,0 · 26,4/2 · 0,21 + 1,5 · 1,25 · (2,0 · 6,0 · 6,0 + 2 · 0,2 · 2,5 · 6,0 + 0,22 · 7,02 /2) = 159,0 k Nm
Aufteilung des Moments in Zug u nd Druck, gewählter H e b e l a rm = Schraubenabstan
d = 0,9 m.
fürBetonC20/25
S t ü t z en
Auch für d en Nachweis der Stützen ist die Einwirkungskombination mit ãF,G = 1,35 maßgebend
.
Nachweis E-E:
Der Nachweis ist nicht erfüllt. Bei Berücksichtigung örtlicher Plastizierung mit (1/38) wir d jedoch:
Nachweis E-P:
N
pl,d = 1 9 9 0 k N N S / d/ N pl = 27,4/1990 = 0,014 < 0,1 ( Nachweis o h ne Interaktion)
Mpl,d = 180 k N m M S , d/ M p l , d = 160/180 = 0,89 < 1 (Querkraft spielt keine Rolle)
A n m e r k u n g e n:
1) Wegen der geringen Normalkraft entfällt hier der Knicknachweis. Ein Nachweis ausreichende
r
Sicherheit gegen BDK ist jedoch noch erforderlich! Behandlung erfolgt später.
2) Die b / t - W e r te sind für Walzprofile in S 235 für reine Biegung bei allen Nachweisarte
n einge-
halten. Di e sehr kleine Normalkraft hat hierauf keinen Einfluß.
86 5 Schraubverbindungen
Die HV-Schraube
n des Zugstab-Anschlusse
s sind zu bemessen
.
Die Schrauben sollen so ausgeleg t werden, daß der Querschnitt IPE 240 des Zugstabes auf die
Normalkraft N voll ausgenutz t werden kann (die Schweißnäht
e sollen voll durchgeschweißt und
die Nahtgüte kontrolliert werden).
Werkstoff: S 235 JR G2.
Zugstab:
je Schraube
:
Nachweis:
Ein Nachweis auf Lochleibung erübrigt sich bei den großen Blechdicken.
Ein Nachweis der Schweißnäht e ist bei der o.g. Ausführungsar
t (durchgeschweißt
e Nähte, kon-
trolliert) nicht erforderlich.
Beim Konstruieren ist darauf zu achten, daß das obere Schraubenpaa
r auch wirklic h eingezoge
n
werden kann! Es ist erlaubt, die HV-Schraube n am Kopf anzuziehen.
6 Schweißverbindunge n
6.1 Schweißverfahre n
6.1.1 Allgemeine s
Unter Schweißen versteht man "das Vereinigen von Werkstoffen in der Schweiß-
zone unter Anwendung von Wärme u n d / o d er Kraft mit oder ohne Schweißzu-
satz. Es kann durch Schweißhilfsstoffe , z.B. Schutzgase, Schweißpulver oder
Pasten ermöglicht oder erleichtert werden. Die zum Schweißen notwendige Ener-
gie wi r von außen zugeführt" (DIN 1910 Teil 1).
Schweißverbindunge
n sind ohne Zerstörung nicht lösbar.Man unterscheidet
:
• Preßschweißverfahre
n (Vermischung durch Druck),
• Schmelzschweißverfahre n (Vermischung des örtlich aufgeschmolzene
n
Bauteilwerkstoffs mit dem abgeschmolzenen Zusatzwerkstoff).
In der Stahlbau-Werkstat
t ist die Schweißverbindun
g die weitaus am häufigsten
angewandte Verbindungsart .
6.1.2 Preßschweißverfahre n
Die Werkstücke werden an der Nahtstelle bis zum oberflächlichen Aufschmelzen
erhitzt und ohneZusatzwerkstoffeunter Druck miteinander verschweißt. Die wich-
tigsten Verfahren sind:
• Feuerschweiße n im Schmiedefeuer . Dieses schon Jahrtausende bekannte
Verfahren ist kaum kontrollierbar und im Erfolg wesentlich vom Können
des Schmieds abhängig. Im Stahlbau ist das Verfahren nicht zugelassen
.
• Gas-Preßschweißen
. Die Gasflamme dient als Wärmequelle.
• Lichtbogenbolzenschweißen . Ein durch Kurzschluß eines elektrischen
Stromkreises erzeugter Lichtbogen zwischen Bolzen und Werkstück
erzeugt die zum Aufschmelzen von Bolzenende u nd Werkstück erforder-
liche Wärme. Der Bolzen wir d in das werkstückseitige Schmelzba d
gedrückt. Der Schweißvorgan g wird mit einem Bolzenschweißgerä t (teil-)
automatisiert durchgeführt. - Varianten: H u b z ü n d u ng / Spitzenzündung .
88 6 Schweißverbindungen
6.1.3 Schmelzschweißverfahre n
Beim Schmelzschweißverfahren werden die Schweißfläche n aufgeschmolzen
und mit oder ohne Schweißzusat
z in flüssigem Zustandmiteinander verbunden.
Das Gasschweißen(Autogenschweißen
) ist im Stahlbau nicht mehr üblich.
Schutzgasschweiße n
Das Schutzgasschweiße n (manuell oder mechanisc h ausgeführt) ist für das
Schweißen in der Werkstatt von zunehmende r Bedeutung. Ein Schutzgas strömt
aus einem Düsenkranz um die meist automatisch zugeführte blanke Elektrode.
Dies verhindert den Zutritt von Luft an Schweißba d und Lichtbogen. Die auto-
matische Drahtzufuhr wir d über die Energiezufuhr geregelt; der praktisch
unendlich lange Draht erspart die beim Elektrodenhandschweiße n auftretende n
oftmaligen Unterbrechungen . Beim Schweißen findet keine Schlackebildung statt
(Zeitersparnis!).
90 6 Schweißverbindungen
Man unterscheidet
:
• WIG-Verfahren (Wolfram-Inertgas). Die Wolfram-Elektrode, um die das
reaktionsunfähige Edelgas (Argon, Helium) ausströmt, schmilzt nicht ab
(Schmelzpunkt von Wolfram bei 3400 °C). Der ggf. erforderliche Zusatz-
werkstoff wir d vorlaufend als artgleicher Schweißstab manuell oder
mechanisiert zugeführt. Vorzugsweise angewende t zur Schweißung
dünner Bleche, im Rohrleitungs- und Behälterbau
.
• MIG-Verfahren (Metall-Inertgas). Im Gegensatz zum WIG-Verfahren ist
die lichtbogenführend
e Elektrode der Zusatzwerkstoff. Anwendung:
Schweißung hochlegierter Stähle und von Aluminium.
• MAG-Verfahren (Metall-Aktivgas). Das reaktionsfähige Schutzgas (meist
CO2, auch Mischgase mit Ar und O2) ergibt hohe Abschmelzleistun g und
tiefen Einbrand. MAG-Schweißsyste m mit Fülldraht-Elektrode
, die eine
Seele als Schlackenbildne r enthält und geringere Schutzgasmenge verwen-
det. Sehr wirtschaftliches Verfahren zum Schweißen un- und niedrig legier-
ter Stähle (Aktivgas billiger als Inertgas).
• Innershield-Verfahren mit selbstschützenden Fülldraht-Elektroden. Es
wir d eine dünne Röhrchendraht-Elektrod
e (d = 3 mm) mit einer Füllung
von Schlacken- und Gasbildner verwendet.
Mechanisch e Schweißverfahre n
Mechanische Schweißverfahre n sind erheblich leistungsfähiger als Hand-
schweißverfahre n und ermöglichen gleichmäßigere Nähte mit hohem Gütegrad.
Nachteilig ist, daß meist nur in Wannenlage geschweiß t werden kann, daß ein
hoher Geräteaufwan d und gründliche Nahtvorbereitun g erforderlich sind.
6.1 Schweißverfahren 91
Anwendung bei langen geraden Nähten mit oftmaliger Wiederholung, z.B. bei
Halskehlnähte n von Trägern, Kehl- und Stumpfnähte
n bei ausgesteifte
n Blech-
tafeln, wi e orthotropen Fahrbahntafeln im Brückenbau.
A m Nahtanfang und -ende ergeben sich oft Unregelmäßigkeiten , die durch Nach-
schweißen von Hand oder An- u nd Auslaufstücke (Überlängen) ausgegliche n
werden können. Es wurden zahlreiche Verfahren entwickelt (viele werkseigene
Patente). A m wichtigsten ist das in Bil d 6.3 dargestellte UP-Schweißverfahren.
• UP-Schweiße n (Unterpulver-Schweißen) . In die z.B. mit einer Kupfer-
schiene unterlegte Schweißfuge wir d von einem entlang der Fuge fahren-
den Traktorfahrwerk mit Schweißkopf Schweißpulve r gegeben u nd eine
blanke im Lichtbogen abschmelzend e Drahtelektrode zugeführt. Nach
Z ü n d u ng erfolgt
Zufuhr des Drahtelektrode Schweißnaht
Schweißpulvers automatische r Vor-
Stromanschluß schub des Fahrwerks
erstarrte Schlacke
geschmolzenes Nahtoberfläche sowie Pulverabgab e
Pulver
und Schweißdraht -
Nahtvorbereitung nachführung. Es
werden qualitativ
Grundmaterial hochwertige Nähte
Stromanschluß
\ Schweißbad erreicht; Schweißpul-
Lichtbogen ver u nd Elektroden
Unterlage Schweißpulver Schweißrichtung"
sind auf d en Grund-
werkstoff abzustim-
Bild 6.3 Unterpulver-Schweißverfahre n (UP-Verfahren )
men.
Besonders geeignet für Stumpfnähte und andere Nähte in Wannenlage ,
auch bei dicken Blechen. UP-Schweiße
n ist bei langen Nähten und häufiger
Wiederholung bis zu 30-mal leistungsfähiger als Handschweißen .
Strahlschweißverfahre n
Laserstrahlschweißen. Die zum Aufschmelzen erforderliche Wärme wir d durch
einen kohärenten , monochromatische n Laserstrahl erzeugt, der durch Lichtleit-
faser (YAG-Laser) oder Spiegel (CO2-Laser) an die Bearbeitungsstell e gelenkt
wird. Aufgrund sehr guter Schweiß- oder Schneidergebniss e (kaum Verzug, sehr
wenig Nacharbeit) wir d der Laser zunehmend eingesetzt . Im Stahlbau ist das
Laserstrahlschweiße n zugelasse n zum Fügen von CrNi-Stählen mit Wanddicken
bis 5 mm. - Einsatz z um Fertigen beliebiger Edelstahlprofile.
Sichtprüfun g
Schon die einfache Sichtkontrolle gibt dem Fachmann Aufschluß über die Naht-
beschaffenheit. Form, Gleichmäßigkeit und Oberflächenbeschaffenhei
t sind Kri -
terien der Qualität.
94 6 Schweißverbindungen
Nähte werden durchstrahlt und belichten einen hinter der Naht liegenden Film.
Fehlstellen rufen Schwärzungen des Films hervor.
6.1 Schweißverfahren 95
Al s Schweißaufsich
t wir d ein Schweißfachmann (mit Prüfzeugnis einer Schweiß-
technischen Lehr- u nd Versuchsanstalt (SLV) nach DVS-EWF 1171 (technische
Basiskenntnisse
) verlangt.
Klasse C. Wie Klasse B, aber auch für wetterfeste und nichtrostende Stähle und
Stahlgußsorten bis S 275, bei reiner Druckbeanspruchun g auch bis S 355.
Al s Schweißaufsich
t wird ein Schweißtechnike
r nach DVS-EWF 1172 (spezielle
technische Kenntnisse) verlangt.
Zusätzlich e Anforderunge n
Für Tragwerke aus Hohlprofilen nach DIN 18808 (10.84) werden in Absatz 7
zusätzliche Anforderungen an betriebliche Einrichtungen (Anpassen zu ver-
schweißende r Hohlprofile) u nd Schweißer (insbesonder
e für das Verschweiße
n
von Rundrohren) gefordert.
6.1.8 Schweißfachingenieu r
Allgemeines , Voraussetzunge n
Ingenieure mit abgeschlossene m Studium können nach dem Besuch eines
Schweißfachingenieur-Lehrgang s die Prüfung als Schweißfachingenieu r able-
gen. Für Betriebe ist die Benennung eines Schweißfachingenieur s Voraussetzun g
für den Erwerb des Nachweises der Befähigung zum Schweißen , insbesondere
für den Großen Eignungsnachwei s nach DIN 18800 Teil 7 (Klasse D). Darüber
hinaus gibt die Qualifizierung als Schweißfachingenieur dem Ingenieur die Mög-
lichkeit, bei schweißtechnische n Belangen als maßgebliche r Ingenieur eines
Betriebes gegenübe r den Abnahmebehörde n zu wirken.
Voraussetzun
g für die Teilnahme an Lehrgang und Prüfung ist die bestanden
e
Ingenieur-Abschlußprüfung an einer Technischen Hochschule (Universität),
Fachhochschule oder Berufsakademie.
Ausbildun g
Der Lehrgang erfolgt entsprechend international einheitlicher Regeln. Die Aus-
bildungsdauer beträgt mindestens 480 Stunden. Darin sind neben Vorträgen und
Laborübungen wenigstens 80 Stunden praktische Grundlagen in Form von
Schweißübungen , Demonstratione n und Versuchen enthalten.
6.2 Schweißnahtformen 97
Das Lehrgangsprogram
m umfaßt:
• Fachkundliche Grundlagen: Schweißtechnisch
e Verfahren und Geräte,
Werkstoffe, Konstruktion (90 Stunden)
• Praktische Grundlagen: Gasschweißen
, Lichtbogenschweißen
, Schutz-
gasschweißen (60 Stunden)
• Hauptlehrgang: Schweißtechnische Verfahren u nd Geräte, Verhalten der
Werkstoffe beim Schweißen
, Konstruktion u nd Berechnung , Fertigung,
Betrieb, Anwendungstechni
k (330 Stunden)
Prüfung , Zeugni s
Schriftliche und mündliche Prüfungen beziehen sich auf den gesamte n im Unter-
richt vermittelten Stoff. Dazu werden 4 bis 10 schriftliche und eine mündliche
Prüfung durchgeführt; Gesamtdaue r rund 25 Stunden.
Ausbildungsstätte n
I n Baden-Württemberg führen die Schweißtechnische
n Lehr- und Versuchsan
-
stalten (SLV) Schweißfachingenieur-Lehrgäng
e durch:
• SLV Fellbach (bei Stuttgart, Tel. 0711-575440
)
• SLV Mannheim GmbH (Tel. 0621-30040
)
I n anderen Bundesländern gibt es für die Ausbildung zum Schweißfachingenieu
r
entsprechend e Ausbildungsstätten .
6.2 Schweißnahtforme n
6.2.1 Stumpfnäht e
Stumpfnähte verbinden Bauteile, die in ein und derselben Ebene liegen, evtl. auch
mit stumpfem Winkel gegeneinande r geneigt sind.
Stumpfnähte werden voll durchgeschweiß t und je nach Nahtform evtl. gegen-
geschweißt. Die Nahtform richtet sich nach Blechdicke, Schweißlage und
Schweißverfahren (EN 29692, siehe Bil d 6.6).
Rechnerisch
e Nahtdicke für Stumpfnähte
: a= t
98 6 Schweißverbindungen
All e Stumpfnähte und Nähte der Formen K, HY, DHY, u.ä. erfordern eine Bear-
beitung der Fugenflanken (Brennschnitte
, fräsen, hobeln oder schleifen). Freie
Nahtenden sollen durch die Verwendung von Auslaufblechen kraterfrei ausge-
führt werden.
6.2.3 Kehlnäht e
Kehlnähte dienen der Verbindung senkrecht oder schräg aufeinanderstoßende r
Teile, insbesonder
e wenn rechnerisch eine geringere Schweißnahtdick e als t1 des
anzuschließende n Teils ausreichen
d ist. Halskehlnähte verbinden Steg und Gurte
geschweißte r Träger. Stirn- und Flankenkehlnäht e verbinden aufeinanderlie -
gende Träger und Bleche von mehrlagigen Gurtpaketen .
Beim T-förmigen Anschluß wir d theoretische r Wurzelpunk t theoretisch e Wurzelpunkt e
meist eine Doppelkehlnah
t ausge-
führt.
Wichtig : Die Kehlnaht ist die im
Einfach e Kehlnah t Doppe l kehlnah t
Stahlhochba u weitaus am häufig-
sten vorkommende Nahtform.
Kehlnähte lassen sich mit einer Nahtlage bis a = 5 mm mühelos, mit Sorgfalt auch
bis a = 6 mm herstellen. Größere Nahtdicken erfordern wenigstens 2 Lagen. Kehl-
nähte mit a = 7 mm sollte man daher schon als Vorgabe in der Statischen Berech-
nung vermeiden.
I n den Werkstattpläne n des Stahlbaus ist oft ein Hinweis zu finden: "All e nicht
bezeichnete n Nähte sind als Kehlnähte a = 4 mm auszuführen. " Dieser Vermerk
erspart viel Zeichenarbeit, erhöht die Übersichtlichkeit der Pläne u nd macht die
Kehlnaht zum generellen Verbindungsmitte l seitlich aneinanderstoßende r Pro-
fil e und Bleche.
Nicht sehr sinnvoll ist der bisweilen auch zu findende Hinweis: "All e nicht
bezeichnete n Nähte sind als Kehlnähte mit a = 0,7 t (bei S 355 a = 0,5 t) auszu-
führen. " Dies erspart zwar (wie aus Abschnitt 6.3.7 ersichtlich) meistens den rech-
nerischen Nachweis der Kehlnähte, wir d aber oft zu statisch überdimensionierte n
(und damit unwirtschaftlichen) Nähten führen.
100 6 Schweißverbindungen
Grenzwert e fü r Kehlnahtdicke n
n mit t > 3 mm sollen folgende Grenzwerte für die
[1/519] Bei Querschnittsteile
Schweißnahtdicke a von Kehlnähten eingehalte n werden:
2 mm ‡ a ‡ 0,7 min t (1/4)
a ˆ maxt - 0, 5 (1/5) mit a und t in [mm].
In Abhängigkeit von den gewählten Schweißbedingunge n darf auf die Einhaltung
von Bedingung (1/5) verzichtetwerden,jedoch soll eingehalten werden:
für Blechdicken t > 30 mm die Kehlnahtdicke a > 5 mm.
Die angegebene n Grenzwerte nach (1/4) sind Empfehlungen . In der Konstruk-
tionspraxis ist die übliche Mindestdicke der Schweißnäht e a = 3 mm (weniger ist
bei Handschweißun g kaum machbar). - Eine Nahtdicke a > 0,7 min t ist bei Dop-
pelkehlnähte n nicht sinnvoll, weil sie statisch nicht ausgenutzt werden kann; bei
einfachen Kehlnähten ist sie wegen der Unsymmetrie nicht empfehlenswert .
Der Mindestwert nach (1/5) wird empfohlen, weil zu dünne Schweißnäht e auf
dicken Blechen bei der Herstellung großen Wärmeabfluß von der Naht weg bewir-
ken, wodurch die Nahtqualität in Frage gestellt sein kann. Bei besondere
n Maßnah-
men (evtl. Vorwärmen) kann eine geringere Nahtdicke gewählt werden.
Rechnerisch
e Schweißnahtlänge
n sind in Tabelle {1/20} festgelegt.
einfach e Kehlnah t a = 6 mm
auf der Ansichtsseite
einfach e Kehlnah t a = 5 mm
auf der abgewandten Seite
a4
Doppelkehlnah t
a = 4 mm
alternative
Darstellung
alternative
Darstellung
Zusatzsymbo l
umlaufende Kehlnaht
6.3 Nachweis e
6.3.1 Rechenannahme n
Die rechnerisch
e Schweißnahtdick
e a ist in {1/19} festgelegt (siehe Abschnitt 6.2).
Wenn die rechnerisch e Schweißnahtläng e nach {1/20} bestimmt wird, dürfen die
Momente aus den Ausmitten des Schweißnahtschwerpunkt s zur Stabachs
e unbe-
rücksichtigt bleiben. Das gilt auch, wenn andere als Winkelprofile angeschlossen
werden.
6.3.3 Kehlnäht e
[1/825] Für Kehlnähte sind die einzelnen Spannungskomponente n für
sich zu berechnen. Aus ihnen ist der Vergleichswert ów,v zu bilden:
(1/72)
Die Längsspannun g ó|| in der Schweißnah t (in Richtung der Schweißnaht) dient
nicht der Kraftübertragung . Sie wir d rechnerisch nicht berücksichtigt.
6.3 Nachweise 103
[1/829] Die G r e n z s c h w e i ß n a h t s p a n ng
u nist:
(1/74)
(1/71)
Di e S p a n n u n g n
e w e r d en auf die rechnerisch
e Schweißnahtdick
e a bezogen
.
Bei Stumpfstöße n von Formstahl aus S 235 JR (St 37-2) und S 235 JR Gl (USt 37-2)
mit t > 16 mm ist ów,R,d = 120 N / m m 2
104 6 Schweißverbindungen
(1/73)
Sy , G u rt ist das Stat. Moment des von der betrachteten Schweißnah t angeschlos
-
senen Querschnittsteils . a ist die Summe der Dicken der tragenden Längsnähte.
Schwerachse
Schweißnähte ln einspringenden
Ecken werden die
I w , y = Trägheitsmomen t der Schweißnäht
e die Schweißnähte
überlappend
z = Abstand von der Naht-Schwerachs
e y-y Stegnähte: berechnet
beidseits aS-1 Schweißnahtlängen
Die Spannung verläuft linear mit der z-Koordinate. = Längen der
Naht e zu r Schweißnahtwurzeln
Übertragung einer Querkraft V z: Momenten -
übertragun g
Zugflansch:
Steg:
Werkstoff Nahtdicken
6.4 Beispiel e
Knotenblech
t = 12 mm
Anmerkung: Die bildliche Darstellung der Schweißnähte mit ist neben den Sinnbildern nicht erforderlich.
Sie erfolgt bei diesen Beispielen nur des besseren Überblicks wegen.
a) Nur Flankenkehlnähte
Überprüfung der Schweißnahtlängen
:
min l w = 120 mm > 6 aw = 24 mm,
> erf l w = 30 mm,
max l w = 200 mm < 150 a = 600 mm.
Anschlußkraft: NS,d = 450 kN
Für S 235 ist ów, R, d = áw · fy,k/ ãM = 0, 95 • 24/1, 1 = 20, 7 kN/cm2 (siehe auch Tabellenwert)
Berechnet man den Durchschnittswer
t der Schubspannun
g in den Schweißnähten
, so wird:
Untere Naht:
6.4 Beispiel e 107
Obere Naht:
Die Reserve
n bei der unteren Schweißnah
t erweisen sich jetzt als erheblich geringer.
Untere Naht:
Obere Naht:
Naht auch
verdeckte n
Bereic h
umlaufende Kehlnatt
Rechnerisch
e Nahtlänge nach {1/20} :
lw = 18 + 10 + 2 • 8 = 44 cm
A w = 0, 3 • 44 = 13, 2 c m2
Durchschnittliche Beanspruchun
g d er Schweißnähte
:
= ô = 225/13, 2 = 17, 05 k N / c m2 < ów,R,d = 20,7 k N / c m2
108 6 Schweißverbindunge n
L 80x 8
umlaufend e
Kehlnah t a = 4 mm
Knotenblec h
s = 5,3 mm 1/2 IPE 180
t = 12 mm
Stumpfnaht ,
durch - und
gegengeschweiß t
Blech t = 12 mm
Schnit t A-A
Detail B
Schweißnähte
:
A w = 2 • 0, 5 • 15 = 15 cm2
ô|| = 170/15 = l l , 33 k N / c m2
W w = 2 • 0, 5 • 1 52 / 6 = 37, 5 c m3
Schwerpunkt
des Winkels
Vergleichswert:
Beanspruchun
g i m Netto-Querschnit
t d u r ch ein Biege-
moment:
Schwerachse
theoretischer
MS,
d = 170 · 0,5 = 85 kNcm Restquerschnitt Restquerschnitt
Netto-Querschnitt
110 6 Schweißverbindungen
Elastischer Nachweis:
Plastische
r Nachweis für S 235:
N p l , d = 9,0 · 24/1,1 = 196 kN
Bemessungswert
e Moment My,d [kNm] Querkraft Vz,d [kN] Längskraft N d [kN]
Schnit t B-B
BI 100x16 - 320
Lastfal l 1
Schweißnähte
A =
w,Gurt 0, 8 · (20 + 2 · 2 + 19) = 0,8·43 = 34, 4 cm2
A
w,Steg = 2·0, 4 · 40 = 32,0 cm2
Vereinfachter Nachweis
Gurte:
Steg:
Lastfal l 2
Vereinfachter Nachweis
Gurte:
Genauerer Nachweis
Biegung:
Schub:
w 32
Vergleich:
Lastfal l 3
Genauerer Nachweis (wie zuvor)
Biegung:
Schub:
maxSy
Stegnaht:
Vergleich:
Lastfal l 4
Nachweis des Trägers, elastischer Nachweis (E-E) "i n einfachen Fällen"
Die Voraussetzunge
n für den Nachweis "i n einfachen Fällen" seien erfüllt (siehe Abschnitt 4.7.2).
Die Beanspruchbarkeite
n sind dann 10 % höher als in normalen Fällen, nämlich für S 235:
und
6.4 Beispiele 113
Träger:
S p a n n u ng am Trägerhals:
Vergleichsspannung
:
Lastfal l 5
Nachweis des Trägers, elastischer Nachweis (E-E) "i n einfachen Fällen"
S p a n n u ng am Trägerhals:
Vergleichs Spannung:
Nachweis:
Interaktionsgleichung
:
für P-P
für P-P
Die Ergebniss
e zeigen, daß die Grenzwerte für b /t bei weitem eingehalten sind.
Lastfal l 3
Nachweis der Aussteifungen am Stützensteg
Eingeleitete Kraft in die Steife etwa:
F = 270 kN
Naht:
M = 1552 kNm
Halsnaht:
6.4 Beispiele 115
6.4.6 Konsolträger-Anschlu ß
a) Der Konsolträge
r ist für eine vertikale Last Qd = 600 kN (Bemessungslast
) nachzuweisen
.
b) Die Belastbarkei
t des Konsolträger
s QR,d ist zu berechnen
.
Werkstoff: S 235.
Schnit t A-A
Schnittgröße
n Vz,S,d =600 kN,
My,S,d= 600 · 15 = 9000 kNcm.
Querschnittswert e Konsol e
Querschnittswert e Schweißnäht e
Faser b:
Faser c:
Faser e:
Es ist
oder
Faser b:
Anschlußebenen
Stäb e mi t
unsymmetrische r
Anschlußeben e
Bild 7.2 Querschnitt e fü r gering e bi s mittler e Zugkräft e (mittiger und ausmittiger Anschluß)
118 7 Zugstäbe
Spannungs-
Dehnungs-
7.2 Querschnittsschwächunge n Diagramm
Rundsta b
(ode r Rundroh r
ode r Quadratrohr ) a
in Lasch e eingeschweiß t a
Rundsta b mi t Gewind e
auf Winkelstüc k abgestütz t
Bei Benutzung von Gleichung (1/28) muß "Vorwiegend ruhende Belastung" besonder s
beachtet werden, damit kein Dauerbruch bei geringer Lastspielzah
l auftreten kann (low-
cycle-fatigue).
Die Anwendung von Gleichung (1/28) auf gestanzte Löcher ist wegen der sonst zu
befürchtenden Kerbbrüche (die allerdings nur bei entsprechende
r Überlastung auftreten
könnten) nicht zugelassen
.
Die allgemeine Gleichung für den ungelochten Stab aus S 235 in Verbindung mit
Gleichung (l/27a) und andererseit s Gleichung (1/28) führen im Grenzfall
A
Bruttc/ANetto = 1, 2 z u m gleichem Ergebnis für die Beanspruchbarkeit
:
Elastischer Nachweis:
für S 235!
Bei Anwendung von Gleichung (l/27b) für S 355 ist die Übereinstimmun
g mit
Gleichung (1/28) wegen Rundungsfehler
n nur annähernd gegeben .
7.2 Querschnlttsschwächungen 121
Bei Zugstäben mit unsymmetrische m Anschluß (vor allem bei einfachen Winkel-
Querschnitten) durch nur eine Schraubeist gilt
7.3 Seil e
Im Hochbau werden Seile z.B. zur Abspannung von Tribünendächern eingesetzt
.
Es können auch Seilnetze ausgebildet werden (Olympia-Dach in München!).
Beanspruchbarkei t hoch-
fester Tragglieder: siehe Seilanschlu ß
DI N 18800 Teil 1, Ab- mit Kauschen
und Klemmen
schnitt 9. Es gilt: für Spiralseile Seilköp f
d = Seilnenndurchmesser
L = Konuslänge = 5 d
a = Konusneigung = 5 ... 9°
Bil d 7.8 Seilforme n un d Seilverankerun g
Hochfeste, kaltgereckte Stähle sind nicht schweißbar . Die Verankerung der Seile
erfolgt in Seilköpfen. Die Litzen werden zu einem "Seilbesen" aufgedrösel t und
vergossen ; das Vergußmateria l (Zink-Blei-Legierung, Kunstharz) muß bei Tem-
peraturen unter 400 °C fließfähig sein. - Spiralseile lassen sich durch Umlenkung
des Seils über Kauschen (Sattelstücke ) und Anbringen von Klemmen verankern.
Die Herleitung der Knicklast verlangt eine Betrachtung nach Theorie IL Ordnung.
Das bedeutet: das Gleichgewicht wir d am verformten System formuliert:
M(x ) = N · w ( x)
Mi t w = w (x) :
Abkürzung:
Lösungsansatz
:
1) x =0 w =0 0 = A ·O+B· l B=0
2) x =l w =0 0 = A • sin (kl)
Aus der Gleichung 2) geht außer der Lösung A = 0 (—> keine Ausbiegung w, labiles
Gleichgewicht!) als Lösung hervor:
sin (kl) = 0
Für diese Last N K i kann gleichzeitig keine Aussage über die Integrationskonstant
e
A gemacht werden. A ist beliebig groß! Das bedeutet, daß bei Erreichen der Euler-
schen Knicklast N K i der Stab die Gleichgewichtslag e mit gerader Stabachse ver-
läßt und sich unbestimmt großeAusbiegungen einstellen. Der ursprünglich gerade
Stab knickt aus!
Andere Randbedingunge
n (Lagerungen
) ergeben auch andere Knicklasten!
8.1.2 Knickläng e
Für den Stab mit allgemeinenLagerbedingungenan den Stabende
n gilt
Für Stab- und Rahmentragwerk e lassen sich Knicklängenbeiwert e für die druck-
belasteten Stäbe angeben , siehe Bild 8.3. Stäbe mit veränderliche r Normalkraft
behandelt Bil d 8.4. Für Fachwerkstäb e gilt [2/503], siehe dazu Bil d 8.5.
insgesam t
n Pendel -
stütze n
fü r all e Pendelstütze n
gil t in jede m Fall :
s
K,z = Netzlänge
Knicklänge n vo n Gurten :
- in der Fachwerkebene:
S = s
K K,y = Netzlänge
- senkrecht zur Fachwerkebene:
abhängig von der seitlichen
Abstützung der Fachwerk-
knoten
Knickläng e vo n Strebe n
un d Pfosten :
- in der Fachwerkebene:
S
K= sK,y = 0,9 x Netzlänge
- senkrecht zur Fachwerkebene
S
K= sK,z = Netzlänge
(Unter-) Gurt
Weg w
Bil d 8.6 N-w-Diagram m bei m Stabilitäts - un d bei m Spannungsproble m
128 8 Druckstäbe
Mi t Einführung eines Faktors KKi läßt sich ein Verhältnis von der idealen Knicklast
N K i zur plastischen Normalkraft N pl formulieren:
oder
Abkürzungen: Schlankheitsgra
d
bezogene
r Schlankheitsgra
d
Bezugsschlankheitsgra
d
Die Beziehung für KKi beruht aber noch auf einer unbeschränk t großen Streck-
grenze fr Berücksichtigt man, daß die Knicklast nie größer sein kann als die pla-
stische Grenzlast N p l , so ergibt sich KKi < 1.
Die Herstellung dieser aufgelösten Stäbe ist lohnintensiv, die relativ großen Ober-
flächen sind anfällig für Korrosion. Im Gegensat
z zu früher werden heute mehrteilige
Druckstäbe im Hochbau selten verwendet. Bevorzugtes Einsatzgebiet : Mastbau.
130 8 Druckstäbe
Die Bemessun g mehrteiliger Druckstäbe wir d wegen ihrer relativ seltenen Ver-
w e n d u ng hier nicht behandelt! Siehe dazu erforderlichenfalls [2/401 ff.] .
8.4.2 Biegeknicke n
[2/304] In die nachfolgende n Formeln für Biegeknickuntersuchunge n ist als Stab-
kraft N die als Druckkraft positiv definierte Stabdruckkraft nach Theorie I. Ord-
nung einzusetzen . Dabei ist N (= Nd) der Bemessungswertder Stab-Druckkraft.
Der Tragsicherheitsnachwei
s lautet für die maßgebend
e Ausweichrichtung:
(2/3)
bezogene
r Schlankheitsgra
d
Schlankheitsgrad
, bezogen auf die jeweilige Querschnittsachs
e
Bezugsschlankheitsgra
d
Bezugsschlankheitsgra
d ëa 92,93 75,88 67,12 54,81
(2/4b)
mit
Vereinfachend darf gerechne
t werden für
1
(2/4c)
Knickspannungslinie a b c d
Die Abminderungsfaktore
n K können
• mit obigen Gleichungen exakt berechne
t werden oder
• der graphische
n Darstellung (Bild 8.11) entnommen werden oder
• aus Tabelle 8.3 interpoliert werden.
Die Zuordnung der Querschnittsforme n zu den Knickspannungslinie
n kann
Tabelle 8.4 (abgewandel
t aus Tabelle {2/5} ) entnommen werden.
1,0
Euler-Hyperbe l
Biegedrillknickkurve n
0,8
0,6
Biegeknickkurve n
0,4
0,2
Knickspannungslinie
n Biegedrillknicken Euler-
a b c d n = 1,5 n = 2,0 n = 2,5 Hyperbel
0,2 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 25,000
3
I °' 0,977 0,964 0,949 0,923 1,000 1,000 1,000 11,111
0,4 0,953 0,926 0,897 0,850 1,000 1,000 1,000 6,250
I 0,5 0,924 0,884 0,843 0,779 0,924 0,970 0,988 4,000
0,6 0,890 0,837 0,785 0,710 0,878 0,941 0,970 2,778
0,7 0,848 0,784 0,725 0,643 0,822 0,898 0,940 2,041
0,8 0,796 0,724 0,662 0,580 0,759 0,842 0,893 1,563
0,9 0,734 0,661 0,600 0,521 0,694 0,777 0,831 1,235 |
1,0 0,666 0,597 0,540 0,467 0,630 0,707 0,758 1,000
1,1 0,596 0,535 0,484 0,419 0,569 0,637 0,681 0,826
1,2 0,530 0,478 0,434 0,376 0,512 0,570 0,607 0,694
1,3 0,470 0,427 0,389 0,339 0,461 0,509 0,538 0,592
1,4 0,418 0,382 0,349 0,306 0,415 0,454 0,477 0,510 |
1,5 0,372 0,342 0,315 0,277 0,374 0,406 0,423 0,444 |
1,6 0,333 0,308 0,284 0,251 0,338 0,364 0,377 0,391
1,7 0,299 0,278 0,258 0,229 0,306 0,327 0,337 0,346
1,8 0,270 0,252 0,235 0,209 0,278 0,295 0,302 0,309
1,9 0,245 0,229 0,214 0,192 0,253 0,267 0,273 0,277
2,0 0,223 0,209 0,196 0,177 0,231 0,243 0,247 0,250
2,1 0,204 0,192 0,180 0,163 0,212 0,221 0,225 0,227 |
2,2 0,187 0,176 0,166 0,151 0,195 0,202 0,205 0,207
2,3 0,172 0,163 0,154 0,140 0,179 0,186 0,188 0,189
2,4 0,159 0,151 0,143 0,130 0,166 0,171 0,173 0,174
2,5 0,147 0,140 0,132 0,121 0,154 0,158 0,159 0,160 |
2,6 0,136 0,130 0,123 0,113 0,143 0,146 0,147 0,148
2,7 0,127 0,121 0,115 0,106 0,133 0,136 0,137 0,137
2,8 0,118 0,113 0,108 0,100 0,124 0,127 0,127 0,128
2,9 0,111 0,106 0,101 0,094 0,H6 0,118 0,119 0,119 |
| 3,0 0,104 0,099 0,095 0,088 0,108 0,110 0,111 0,111
3,1 0,097 0,093 0,090 0,083 0,102 0,103 0,104 0,104
3,2 0,091 0,088 0,084 0,079 0,096 0,097 0,098 0,098
3,3 0,086 0,083 0,080 0,074 0,090 0,091 0,092 0,092
3,4 0,081 0,078 0,075 0,071 0,085 0,086 0,087 0,087
| 3,5 0,077 0,074 0,071 0,067 0,080 0,081 0,082 0,082
134 8 Druckstäbe
Ausweichen Ausweichen
Querschnitt rechtwinkli g rechtwinkli g
zur y-Achse zur z-Achse
Hohlprofil e
warm gefertigt a a
kalt gefertigt b b
allgemein b b
geschweißte
Kasten-
querschnitte dicke Schweißnah t *)und
hy/ty < 30 und/oder c c
gewalzte I-Profil e
t < 40 mm a b
40 < t < 80 mm b c
t < 80 mm b c
t > 80 mm d d
t < 40 mm b c
geschweißte
I-Querschnitte
t > 40 mm c d
c c
[2/306]: Für Walzträger mit I-Querschnitt und geschweißte I-Träger mit ähnli-
chen Abmessunge n braucht kein Drillknicksicherheitsnachwei s geführt zu
werden. - Stäbe mit Hohlquerschnitte
n können nicht drillknicken.
Druckkraf t im Schwerpunk t -
Für unsymmetrisch e Querschnitte gibt es auch bei mittiger Belastung nur die
Möglichkeit des Biegedrillknickens. Eine zutreffende rechnerische Behandlung
ist mit vertretbaren Mitteln kaum möglich.
136 8 Druckstäb e
8.5 Beispiel e
Vorbemerkung
Bei allen folgenden Beispielen soll die Eigenlast der Konstruktion vernachlässig
t werden.
8.5.1 Pendelstütz e
Die Innenstütze einer Halle wird als 6,60 m lange Pendelstütz
e ausgebildet
.
Gebrauchslaste
n für die Normalkraft N:
aus ständiger Last 185 kN,
aus Schneelas t 360 kN.
Die Stütze ist für verschieden
e Querschnitte
nachzuweisen :
1) HEA-260,
2) HEB-160 + 2 x Fl. 140x10, HEB-160
+ 2 x FI. 140x10 QR 180x10
HEA-260
3) QR 180x10.
Werkstoff: S 235.
Anmerkung: Die Querschnitte haben alle etwa dieselbe Querschnittsfläche
.
Geschweißter Kastenquerschnitt
:
Für Knicken um die y-Achse und Knicken um die z-Achse Knickspannungslini
e b.
8.5 Beispiele 137
b) Rohrquerschnitt
, kaltgefertigt KSL b Kb = 0,576
Maßgeben
d ist also (wegen des kleiner K-Wertes) Knicken um die z-Achse.
138 8 Druckstäbe
Nachweis
IPE 180 23,9 521 7,42 0,870 a 0,753 2,05 1,050 b 0,566 0,980
HEA-140 31,4 685 5,73 1,127 b 0,519 3,52 0,611 c 0,779 0,813
8.5.3 Zweigelenkrahme n
Der Zweigelenkrahme n ist n ur auf Normal-
P = 500 kN P = 500 kN
kraft belastet. Die vorgegebene n Bemessungs-
lasten sind jeweils P = 500 kN.
1) Der R a h m en ist in seiner Ebene auf Biege-
knicken der Rahmenstiele nachzuweisen .
2) Senkrecht z ur Rahmeneben e sind die Eck-
p u n k te des R a h m e ns gelenkig gelagert. Für die
Rahmenstiele ist zu untersuchen , ob hier a u s-
reichende Knicksicherheit besteht, oder ob die 20,0 m
Stiele zusätzlich noch in halber R a h m e n h ö h e
(gleichfalls senkrecht zur Rahmenebene )
gehalten w e r d en müssen. Stützenstellung im Grundriß
N 500 500
= 1 , 5 1 3 >1 Nachweis nicht erßlltl
K •Npl,d 0,180 • 1840 330
Nachweis erfüllt!
Knicken um y-y
Knicken um z-z
Maßgeben
d ist also Knicken um die y-Achse.
Nachweis
horizontal e Halterun g
©
Stützenstellung im Grundriß
Stütze 1
Stütze 3
8.5 Beispiele 141
Stütze 4
Insgesamt
:
Knicklängenbeiwert
:
Knicklänge:
Maßgeben
d ist also Knicken um die y-Achse.
Beanspruchbarkeit
2) Pendelstützen HEA-180
Maßgeben
d ist jeweils Knicken um die z-Achse mit der Knicklänge SK = Stablänge L
Stütze 1
Stütze 3
9.1.1 Schnittgröße n
Bei zur z-Achse symmetrische m Querschnitt, Querbelastung in der x-z-Ebene
(Streckenlasten , Einzellasten) und entsprechender Lagerung ergibt sich einach-
sige Biegung: es treten die Schnittgröße
n M y und V z auf.
9.1.2 Normalspannunge n
Unter Beachtung der Vorzeichen für M y und den Abstand z von der y-Achse
werden die Biegenormalspannunge n óx = ó:
ó > 0 = Zugspannung
, ó < 0 = Druckspannung
.
Die Randspannunge
n sind die größten Zug- und Druckspannungen
:
9.1. 3 Schubspannunge n
Die größte Schubspannun g max ô infolge einer Querkraft V z tritt im Trägersteg
i n Höhe der Schwerachs
e auf:
Der Größtwert der Schubspannun g max ô ist bei üblichen Walzprofilen ca. 5 bis
8 % größer als der Mittelwert ôm.
I n geschweißte
n Trägern ergeben sich Schubspannunge
n in den Hals- u nd Flan-
kenkehlnähten:
9.1.4 Vergleichsspannunge n
Bei einachsige
r Biegung sind außer den Spannungen óx und x infolge Querpres-
sung an den Auflagern und Lasteinleitunge
n auch Spannunge n óz möglich.
Hauptspannungsnachwei s
Die Hauptspannunge n óH geben die Extremwerte der Spannunge
n in der bevor-
zugten schiefen Richtung an:
Vergleichsspannungsnachwei s
Aus dem Vergleich der Gestaltänderungsarbeitgeht die Vergleichsspannun
g óv
hervor:
144 9 Einachsige Biegung und Querkraft
Der Vergleichswert stellt eine auf der sicheren Seite liegende Vereinfachung zur
Beurteilung von Spannungskombinatione n dar.
9.2 Einfeldträge r
e zwei Einfeldträger unter der Wirkung einmal
I n Bil d 9.3 werden vergleichsweis
einer Gleichstreckenlast , zum anderen einer Einzellast in Feldmitte betrachtet.
max M max M
max ó max ó
max v
max ô cons t
max M und max V treten an unter- max M und max M treten in Balkenmitte
schiedlichen Stellen x am Träger auf: gleichzeitig auf:
Vergleichsspannung (bzw. Interaktions- Vergleichsspannung (bzw. Interaktions-
beziehung) wird nie maßgebend! beziehung) kann maßgebend werden!
(1/34)
(1/35)
Für Walzprofile und geschweißt e Träger mit ähnlichen Abmessunge n ist der pla-
stische Formbeiwert ápl,y = M p l , y / M e l ,y etwa 1,14. Damit läßt sich i.a. gegenübe r
dem Nachweis E-E durch Ausnutzung der plastischen Reserven eine Steigerung
der Beanspruchbarkei t von etwa 14% erreichen. Der Nachweis ist beim Einfeldträ-
ger identisch dem vorherigen Nachweis E-E mit örtlich begrenzte r Plastizierung.
Ferner ist nachzuweisen
:
9.3 Biegedrillknicke n
Bei Momentenbeanspruchun g wil l der Druckgurt
seitlich ausweiche n (Biegeknicken), wird aber
durch den Steg und vor allem den Zuggurt zurück-
gehalten, wobei zum seitlichen Ausweichen eine
Verdrehung hinzukommt (Bild 9.4). Der Stabilitäts-
Bild 9.4 Biegedrillknicke n
fall wir d Biegedrillknicken (früher: Kippen) benannt. (Kippen)
(2/12)
mit (2/13)
(2/16)
Abminderungsfakto
r für Biegemoment
e in Abhängigkeit ëM
bezogene
r Schlankheitsgra
d für Momente M y
(2/17)
(2/18)
=
MKi,y,d ideales Biegedrillknickmoment
Für den Beiwert n in (2/18) gilt:
n = n* · k n mit
n* Trägerbeiwert nach Tab. {2/9} :
Walzträger n* = 2,5
geschweißte Träger n* = 2,0
ausgeklinkte Träger n* = 2,0
Wabenträge r n* = 1,5
Bild 9.5 Reduktionsfakto r k n
kn Reduktionsfakto
r nach Bil d (2/14) nach Bild (2/14)
9.3 BJegedrillknicken 149
mit (2/19)
für S 355.
Bei Trägerhöhe
n h < 60 cm darf KM = 1 gesetzt werden, wenn (2/21) erfüllt ist:
Die Einschränkun g (2/21) ist im allgemeinen sehr restriktiv, so daß von dieser Erlaubnis
für KM = 1 nur selten Gebrauch gemacht werden kann.
150 9 Einachsige Biegung und Querkraft
Lastangrif f
für zp = - h/2
Momentenverlauf Beiwert æ
Stützweit e l [m]
Bild 9.8 Kippspannungskurve n nach Mülle r für IPE-Profil e mit zp = - h/2
Das ideale Biegedrillknickmoment M K i , y , d kann auch mit Hilf e von Tabellen oder
Nomogrammen bestimmt werden. Die Fachliteratur ist auf diesem Gebiet reich-
haltig. Auch spezielle Computer-Programm e können weiterhelfen. Trotzdem
wir d man für viele Praxisfälle auf Näherungen angewiese n sein.
Zur Bestimmung der Biegedrillknickspannung werden vier für die neue Norm
überarbeitete Kurventafeln aus Müller "Nomogramme für die Kippuntersu-
9.3 Biegedrillknicken 151
IPE zP = 0
Momentenverlauf Beiwert æ
Stützweit e l [m]
Bild 9.9 Kippspannungskurve n nach Mülle r für IPE-Profil e mit zp = 0
Lastangrif f
für zp = - h/2 HEA zP = -h/2
Momentenverlauf Beiwert æ
Stützweit e l [m]
Bild 9.10 Kippspannungskurve n nach Mülle r für HEA-Profil e mit zp = - h/2
Man beachte: stetig linearer M-Verlauf (keine Krümmung, ohne Knick!) zwischen
den Gabellagern bedeutet, daß zwischen den Lagern keine Querbelastun g auf ritt;
deshalb ist in diesen Fällen immer zp = 0.
9.3 Biegedrillknicken 153
Lastangrif f
fü r zp = 0 HEA zP = 0
Momentenverlauf Beiwert
Stützweit e / [m]
Bild 9.11 Kippspannungskurve n nac h Mülle r fü r HEA-Profil e mi t zp = 0
Die Nomogramme von Künzler [15] erlauben einen sehr schnellen BDK-Nach-
weis. Der Ablesewert K M • Wpl ergibt nach Multiplikation mit fy,d direkt den
Nenner K M • M p l , y, d in (2/16).
Nachteilig ist nur, daß hier nicht nur für jede Profilgattung und für jeden zP-Wert,
sondern auch für jeden æ-Wer t ein eigenes Nomogramm gebraucht wird. Drei der
vielen Tafeln (für IPE, HEA und HEB-Profile, jeweils zP = - h /2 und æ =1,12) sind
auf den folgenden Seiten wiedergegeben . [15] enthält ein umfangreiches Tafel-
werk. Weitere BDK-Tafeln aus [15] finden sich auch in [5].
154 9 Einachsige Biegung und Querkraft
Bild 9.13 BDK-Kurve n nach Künzle r für HEA-Profil e mit z P = - h/2 und æ =1,12
156 9 Einachsige Biegung und Querkraft
9.4 Durchlaufträge r
Dieser Nachweis E-E eignet sich besonder s für ungleichmäßig und mit Einzel-
lasten belastete Träger und für Träger mit unterschiedliche
n Stützweiten.
Die Beanspruchbarkei
t der Querschnitte ist dieselbe wie beim Verfahren E-P.
Besonders große Vorteile bringt das Verfahren P-P für Durchlauf träger mit gleich-
bleibendem Querschnitt, gleichen Stützweiten und gleichmäßig verteilter Strek-
kenlast. In den Endfeldern wie über den ersten Innenstütze n wir d bei Erreichen
der Traglast das Biegemoment :
Auflagerkräft e
Eine verbindliche Regelung für vereinfachte Berechnung von Auflagerkräften an
Durchlauf trägern existiert im Augenblick nicht. Al s sinnvoll und allgemein in der
Praxis angewandt darf für Auflager an Innenstütze n von Durchlauf trägern gelten:
• A = 1, 25 • q • 1 bei Zweifeldträgern mit gleichen Stützweiten,
• A = 1, 0 • q • 1 bei Trägern über mehr als 2 Felder, wenn min 1 > 0,8 max1.
Zweifeldträger sind deshalb als Dachpfetten möglichst zu vermeiden!
9.4 Durchlaufträger 159
9.4.6 Biegedrillknicke n
Es sind dieselben Kriterien wie beim Einfeldträger maßgebend
, ob
• ein Nachweis nicht erforderlich ist,
• ein vereinfachter Nachweis genügt oder
• ein genauererNachweis notwendig wird.
Müssen für den Nachweis vom Momenten- bzw. Normalkraftverlauf abhängige Beiwerte
k c (für (2/13)) bzw. á (für (2/19)) herangezoge
n werden, fällt deren Bestimmung oftmals
schwer, wenn Vorlagen mit entsprechende n Verläufen fehlen. Auf der sicheren Seite liegt
stets kc = 1 bzw. æ =1. Die einschlägige Literatur enthält hierzu zahlreiche Angaben.
[1/705] Ausnahme: Wenn mit dem Verlust der Gebrauchssicherhei t eine Gefährdung von
Leib und Leben möglich ist, gelten für den Nachweis der Gebrauchstauglichkei t die
Regeln für den Nachweis der Tragsicherheit . Der Nachweis ist dann mit denselbe
n Sicher-
heitsfaktoren zu führen. - Beispiel: Durch Verformungen werden Leitungen beschädigt ,
aus denen gefährdend e Stoffe austreten. Oder: Teile von Bauwerken für Kernreaktoren .
Tragwerke aus S 355 weisen voll ausgenutz t gegenübe r gleichartigen aus S 235
1,5-mal so hohe Durchbiegungen auf. Falsch ist es daher, wegen Verformungsbe -
schränkunge n einen höherwertigen Stahl zu wählen!
9.5 Nachweis der Gebrauchstauglichkeit 161
t q: max w
Gleichstreckenlas
Tab. 9.2 gibt für doppeltsymmetrische Träger aus S 235 Grenzverhältniss e Trä-
gerhöhe h/Stützweite L für Einfeldträger an, bei deren Einhaltung die Anforde-
rung maxw = L/300 gewährleiste t ist:
Tab. 9.2 Wert e grenz(h/L) zur Einhaltun g max w = L/300 fü r I-Träge r au s S 235
Bemessungsverfahre
n E-E E-P E-E E-P
Zweifeldträger: max w =
Dreifeldträger: max w =
Vierfeldträger: max w =
Man erkennt, daß bei Mehrfeldträgern die größte Durchbiegung höchsten s halb
so groß ist wie beim Einfeldträger mit gleicher Stützweite und Belastung.
Bei Trägern über 3 oder mehr Felder treten die größten Durchbiegunge n jeweils
in den Außenfeldern auf. Für Träger mit mehr als 4 Feldern kann genügend genau
die Beziehung für den Vierfeldträger benutzt werden.
Feldweise unterschiedlich
e Belastung kann die größten Durchbiegunge
n gegen-
über durchgehender Belastung um bis zu 70 % erhöhen!
162 9 Einachsig e Biegun g und Querkraf t
9.6 Beispiel e
9.6.1 Einfeldträge r
Beidseits gabelgelagerte
r Einfeldträger.
Stützweite L = 5,00 m.
Querschnitt: IPE 400. Werkstoff: S 235.
Gebrauchslasten:
ständige Last g = 12,5 k N /m
Verkehrslast p = 22,5 k N /m
Lastangriff: Oberkante Träger.
1) All e notwendigen Nachweise, einschließlich Biegedrillknicknachweis
, sind zu führen.
2) Alternativ soll das etwa gleichgewichtige Profil HEA-260 untersucht werden.
Bemessungswert
e der Einwirkungen und Schnittgrößen
qS, d = 1,35 12, 5 + 1,50 · 22, 5 = 50, 62 k N /m
max = F
Vz, d A, d = 50, 62 · 5, 0 / 2 = 1 2 6, 56 k N
2
max My, d = 50, 62 • 5, 0 /8 = 158, 20 kNm
Tragsicherheitsnachweis E-P
Einfacher Momenten-Nachwei
s erfüllt.
Kein Interaktions-Nachwei
s erforderlich!
d.h. zusätzlich wird im Nachweis mit kc die Form des M-Verlaufs berücksichtigt.
9.6 Beispiel e 163
oder genauso
: grenz ëg nicht erfüllt!
c) VereinfachterNachweis:
Mi t (2/13): wird
Walzprofil, Stabendmoment
e
Nachweis:
Momentenform-Beiwert
: æ =1,12
164 9 Einachsig e Biegun g und Querkraf t
Lastangriff OK Träger:
Die Nachweise d) und e) führen - von Ablese-Ungenauigkeite n abgesehe n - zum selben Ergebnis
wie der "genaue" rechnerisch e Nachweis f). Es sei daraufhingewiesen, daß auch dieser Nachweis
nicht als "exakt" gelten darf; es handelt sich auch hier nur um ein Ersatzstab-Verfahren!
Tragsicherheitsnachweis E-P
V/Vpl = 126,56/224 = 0,565 < 0,9
M/M pl = 158,20/201 = 0,787 < 1
Biegedrillknicken
nicht erfüllt!
9.6 Beispiel e 165
b)Mi t wird
Damit:
Nachweis:
Durchbiegung: max w
1) Nachweis E-E
Größtmomen
t über der Stütze:
Mi t
wird
Damit:
166 9 Einachsige Biegung und Querkraft
und MAX
Vergleichsspannunge
n müssen also nicht nachgewiese
n werden.
Damit: grenz qd
Mi t
wird
An der Stütze:
und
Bemessungsmoment
: max M =
Daraus:
Es gilt:
Interaktion:
Der Nachweis ist praktisch exakt erfüllt. Mit sehr guter Näherung gilt: grenz qd = 16,70 kN/m
b/t-Verhältnisse
Die b/t-Verhältnisse müssen bei reiner Biegebeanspruchun g von Walzprofilen aus S 235 für alle
Nachweis-Verfahre n nicht überprüft werden. Siehe hierzu Tabelle 4.5.
168 9 Einachsige Biegung und Querkraft
IPE 200
Feld 1 Feld 2 Feld 1'
5,00 m 6,20 m 5,00 m
2) Nachweis P-P
Das Feldmoment in Feld 2 (Mittelfeld) wird festgesetzt
: M 2 = Mpl, y, d = 48, 1 kNm
9.6 Beispiel e 169
Die Querkraft im Mittelfeld unmittelbar neben der Stütze wird: Vz, d = 19, 0 • 6, 2/2 = 58, 9 kN
Die Querkraft im Seitenfeld unmittelbar neben der Stütze wird:
|Vz, d| = 19,0 · 5,0/2 + 43,2/5,0 = 47,50 + 8,64 = 56,14 kN < 58,9 kN
Gegenübe
r dem Wert bei feldweise veränderl. Verkehrslas
t ist der Wert bei B um 13,6 % zu klein.
Spannunge
n bleiben unter der Fließgrenze
!
170 9 Einachsige Biegung und Querkraft
Bemessungswert
e für die Einwirkungen
Schnittgrößen
Stelle m:
Stelle 1:
Querschnitt
b/t-Wert e
Weil der Wert der größten Druckspannun g im Steg kleiner ist als der Wert der größten Zugspan-
nung, liegt der Wert grenz(b/t) auf der sicheren Seite.
Nachweis E-E für Feldmitte:
9.6 Beispiel e 171
Nachweisetwaerfüllt!
Die Grenznormalspannun
g ist um 0,4 % überschritten
, was hingenomme
n werden kann.
Nachweiserfüllt!.
Halskehlnähte
nicht maßgebend.
500 cm Nachw.erfüllt!
infolge
infolge
172 9 Einachsige Biegung und Querkraft
infolge F = 2 x 40 kN
Bemessungswert
e der Einwirkungen und Schnittgrößen
Querschnittswerte
9.6 Beispiel e 173
Steg:
Schubspannung am Auflager:
oder
Es gelingt zwar nicht der Nachweis, daß ôm < ÔR,d/2bzw. maxx < ÔR,d /2. Es ist jedoch offensicht-
lich, daß keine Vergleichsspannun
g nachgewiese n werden muß.
Biegedrillknicken:
Die Halskehlnäht
e wurden konstruktiv mit a = 5 mm festgelegt, möglich wäre auch a = 4 mm.
Weitere Nachweise sind uninteressant
. Dies gilt bei dem hohen Träger (h/L ~ 1/12) auch für die
Durchbiegung. Tatsächlich errechne
t sich mit den Gebrauchslaste n max w = 18,1 mm = L/663.
9.6.6 Rahmenriege l
Riegel am Zweigelenkrahmen
, Walzpro-
fil IPE 400, S 235.
Siehe hierzu auch Statik Objekt B, Pos. 2.2.
Der Riegel von insgesam t etwa 20 m
Länge weist im mittleren Bereich den
dargestellten Momentenverlau f auf. Die
gleichzeitig auftretende Normalkraft ist
N = 62 kN (Druck). Die Querlast qd greift
Oberkante Riegel an.
Der Dachverban d der Gesamtkonstruktio n hat die Feldweite 5,00 m. In den dargestellte
n Punkten
ist der Träger in seinem Druckgurt seitlich gehalten. Wegen des antimetrische n Verlaufs der Ver-
formungsfigur beim BDK darf in diesen Punkten auch Gabellagerun g angenomme n werden.
Es sollen vergleichend verschiedene Methoden zum Nachweis ausreichende
r Sicherheit gegen
seitliches Ausweichen (Biegedrillknicken) durchgerechne
t werden.
174 9 Einachsige Biegung und Querkraft
1) Es soll gezeigt werden, daß gemäß [2/312], Gl. (2/22) alle Nachweise ohne Berücksichtigung
der Normalkraft N geführt werden dürfen.
2) Der Tragsicherheitsnachwei
s ist nach dem Verfahren E-P zu führen.
3) Gemäß [2/311], Gl. (2/21), ist zu untersuchen
, ob K M = 1 gesetzt werden darf. - Wäre dies
der Fall, müßte überhaupt keine Untersuchun g auf BDK geführt werden.
4) [2/310], Gl. 2/12+13): Untersuchun
g des Druckgurts als Druckstab.
5) [2/310], Gl. (2/14): Vereinfachter BDK-Nachweis.
6) [2/311], Gl. (2/20): Vereinfachte Methode zur Bestimmung von MKi,y,d. Damit Durchführung
des BDK-Nachweises .
Es wird sich zeigen, daß die Verfahren 3), 4) und 6) nicht zum Erfolg führen, d.h. es kann auf diese
Methoden keine ausreichend e Sicherheit gegen seitliches Ausweichen des gedrückten Gurtes
nachgewiese n werden. Folglich muß - sofern nicht konstruktive Änderungen getroffen werden
sollten - ein "genauer" BDK-Nachweis geführt werden. Allerdings genügt auch Verfahren 5)
knapp und erweist sich bei den gegebene n Verhältnisse n als das einfachste.
Für einen genauen BDK-Nachweis ist die Kenntnis des Beiwerts notwendig (siehe hierzu auch
Angaben in den Müller-Nomogrammen) . Oft läßt sich ænicht genau bestimmen, sondern nur
abschätzen . Auch Interpolation schafft nur Näherungswert e (und kann unsicher sein!).
Legt man für den obigen Fall die æ-Angaben der Fälle
1 bis 3 in nebenstehende r Tabelle zugrunde, so
erscheine
n folgende Abschätzunge n zulässig:
• Stets auf der sicheren Seite liegt æ =1.
• Aus der Anschauung auf der sicheren Seite:
æ= 1,12.
• Wichtung ähnlich wie beim Trapez
(etwas fragliches Verfahren!).
Der Schätzwert ergibt etwa: æ =1,26. Schatzwert
7) BDK-Nachweis mit Müller-Nomogramm für alle drei Schätzwerte æ.
8) BDK-Nachweis mit Künzler-Nomogram
m für æ =1,12.
Wertung der Ergebnisse : Auch mit æ =1 reicht der genaue BDK-Nachweis noch aus. Für æ =1,12 muß
sich nach "Müller" und "Künzler" dasselb e Ergebnis (wie auch bei einem rein rechnerische n Nach-
weis) einstellen. Der Nachweis mit dem Künzler-Nomogram m ist besonder s einfach. Die vereinfa-
chenden Verfahren 3) bis 6) lohnen die Untersuchun g meist nur, wenn die Ausgangswert e für einen
genauen Nachweis schwierig zu erhalten sind (z.B. bei nur einfach-symmetrische n Querschnitten) .
Schnittgrößen
: N = 62 kN (Druck); M y = 167 kNm/42 kNm; y = 42/167 ~ 0, 25.
Querschnitt: IPE 400, S 235 JR G2. Geometrie:h = 400 mm; b = 180 mm; t = 13,5 mm; s = 8,6 mm.
A = 84,5 cm2; I y = 23130 cm4; i y = 16,5 cm; I z = 1320 cm4; i z = 3,95 cm;
N p l , d = 1840 kN; M pl,y,d = 285 kNm.
Kb = 0, 399
BDK-Nachweis ohneN!
9.6 Beispiel e 175
Voraussetzun
g für K M = 1, kein BDK.
Nachweis erfüllt.
K M = 0,598
Nachweis erfüllt.
Nachweis erfüllt.
Nachweis erfüllt.
Nachweis erfüllt.
Nachweis erfüllt.
Es sei hier nochmals darauf hingewiesen, daß die unter 7), 8) und 9) gezeigten Verfahren bei glei-
chem æ-Wer t für die Momentenform zum selben Ergebnis führen müssen.Abweichungen begrün-
den sich aus den Ablese-Ungenauigkeite n in den Nomogramme n von Müller und Künzler.
10 Druc k und Biegung , zweiachsig e Biegun g
10.1 Einachsig e Biegun g mit Normalkraf t
(2/22)
10.1.2 Biegeknicke n
[2/314] Nachweis nach dem Ersatzstabverfahren
:
(2/24)
mit
K r nach (2/4) in Abhängigkeit von ëK für die maßge-
Abminderungsfakto
bendeKnickspannungslini
e aus {2/5} für Ausweichen in der Momenten-
ebene
ßm Momentenbeiwer
t für Biegeknicken nach {2/11}
M größter Absolutwert des Biegemomente
s nach E-Theorie I. Ordnung
ohne Ansatz von Imperfektionen
jedoch An ‡ 0,1
Mi t der erlaubten Vereinfachung An = 0,1 liegt man also immer auf der sicheren Seite! Eine
genauere Berechnun g sollte nur ausgeführt werden, wenn der Nachweis mit An = 0,1 knapp
nicht erfüllt ist! Meist ist die Verbesserun
g im Nachweis mit genauem An gering.
Für den Sonderfall M = 0 geht (2/24) im Traglastzustandin (2/3), = mittiger Druck, über.
Die erstgenannt
e Voraussetzun
g A S t/A ˆ 0,18 ist bei den üblichen Walzprofilen erfüllt.
178 10 Druck und Biegung, zweiachsige Biegung
Momenten- Momenten- ßm ßM
verlauf verlauf
graphisch beschreiben
d für Biegeknicken für Biegedrillknicken
jedoch
und
Stabend- ßm < 1 ist nur zulässig
momente bei Stäben mit:
• unverschiebliche r Lage-
rung der Stabenden ,
• gleichbleib. Querschnitt,
• konstante r Druckkraft
• und ohne Querlast
a) Gleichlast:
Momente
aus
Querlast
b) Einzellast: ß
Verzweigungslastfakto
r mit N K i , d = = Eulersche Knicklast
[2/315] Der Einfluß der Querkräfte auf die Tragfähigkeit des Querschnitts ist zu
berücksichtigen, z.B. durch Reduktion der vollplastischen Schnittgröße n nach
{1/16+17}.
10.2 Zweiachsig e Biegun g mit Normalkraf t 179
[2/317] Bei der Bemessung von biegesteifen Verbindungen ist statt des vorhan-
denen Biegemoment s M das vollplastische Biegemoment Mpl,d zu berücksichti-
gen, sofern kein genauerer Nachweis geführt wir d (Theorie IL Ordnung mit
Ersatzimperfektionen).
10.1.3 Biegedrillknicke n
[2/320] Für Stäbe, bei denen keine planmäßige Torsion auftritt, mit konstanter
Normalkraft und doppelt- oder einfach symmetrischem , I-förmigem Quer-
schnitt, deren Abmessungsverhältniss e denen der Walzprofile entsprechen ,
sowie für U- oder C-Profile lautet der Nachweis:
(2/27)
Entsprechen
d den zuvor erläuterten Größen bzw. darüber hinaus bedeuten
:
KM Abminderungsfakto
r nach (2/17+18) in Abhängigkeit von ëM
bezogene
r Schlankheitsgra
d für Normalkraftbeanspruchun
g
jedoch
jedoch
Besonders bei U- und C-Profilen ist zu beachten , daß planmäßige Torsion mit Nachweis
(2/27) nicht erfaßt ist. T-Profile sind durch diese Regelung nicht erfaßt (Drillknickgefahr!).
10.2.1 Biegeknicke n
Die Norm bietet zwei "gleichwertige" Nachweismethode n als Ersatzstabverfah
-
ren an; die Auswahl ist freigestellt. Es handelt sich jeweils um ein Formelwerk,
das auf schwierig durchschaubar e Art Momentenverlau f und Schlankheitsgrade
der Stäbe für beide Momentenrichtungen , wie sie ggf. aus den Knicklängen am
Gesamtsyste m (übergeordnete n System) hervorgehen , berücksichtigt.
180 10 Druck und Biegung, zweiachsige Biegung
[2/321] Nachweismethod e 1
(2/28)
mit
K = min (Ky, K Z ) der kleinere der beiden K-Werte aus der maßgebende
n KSL
jedoc h
jedoch
jedoc h
jedoc h mit
M y u nd M z Größter Absolutwert der Biegemoment
e nach Theorie I.O.
ohne Ansatz von Imperfektionen
Mpl,z,d Bemessungswer t des Biegemoment s M z , wobei die sonst übli-
che Beschränkun g ápl = 1,25 nicht gilt! Hier kann der Bemes-
sungswert Mpl,z,d* verwendet werden, siehe Abschnitt 4.7.3.
ß M , y u nd ßM , z ßM -Werte für Biegedrillknicken(!) nach {2/11} bzw. Tab. 10.1
ápl,y u nd ápl,Z plastische Formbeiwerte für Biegemomente , wobei die sonst
übliche Beschränkung auf ápl = 1,25 nicht gilt!
Eine Näherung auf der sicheren Seite ist mit ky = kz = 1,5 gegeben
.
[2/322] Nachweismethod e 2
(2/29)
mit
K = min (Ky,K z) sowie M y u nd M z wi e zuvor bei Nachweismethod
e 1
ß m , y u nd ßm , z ßm -Werte für Biegeknicken nach {2/11} bzw. Tab. 10.1
An wi e bei einachsige
r Biegung, mit ëK zugehörig zu K
ky u nd k z Beiwerte, die das Verhältnis der bezogenen Schlankheite
n um
beide Achsen berücksichtigen , siehe Tab. 10.2
Tab. 10.2 Beiwert e k y und k z
10.3 Zweiachsig e Biegun g ohn e Normalkraf t 181
10.2.2 Biegedrillknicke n
[2/323] Beziehung (2/27) lautet auf zweiachsige Biegung erweitert:
(2/30)
jedoch
I n allen Nachweisen des Abschnitts 10.2 ist planmäßige Torsion nicht erfaßt.
10.3.1 Biegenachwei s
Nachweis für zweiachsige Biegung, siehe Bil d 4.7 bzw. {1/19} , mitN / N p l , d= 0.
Der Vorbehalt bezüglich der Begrenzung der Querkräfte ist zu beachten .
10.3.2 Biegedrillknicke n
Gleichung (2/30) vereinfacht sich zu
182 10 Druc k und Biegung , zweiachsig e Biegun g
10.4 Beispiel e
Biegeknicken
Untersuchung
, ob Nachweis auf Biegeknicken notwendig ist:
Die Bedingung für "geringe Normalkraft" ist bei weitem nicht erfüllt! Ein Biegeknicknachwei
s
ist erforderlich. Für den Term mit dem M-Anteil gilt:
Parabelförmige r Momentenverlauf : ßm = 1
Es darf An = 0,1 gesetzt werden. Damit wird:
Erfüllt!
Eine genaue Berechnung von An lohnt um so mehr, je näher bei 0 oder bei 1 liegt.
Biegedrillknicken (BDK)
Untersuchung
, ob beim BDK-Nachweis der N-Anteil vernachlässig
t werden kann:
Im BDK-Nachweis ist also der N-Anteil zu beachten (andernfalls hätte der gewöhnliche BDK-
Nachweis nach (2/16) oder ein vereinfachte
s Verfahren genügt)!
Vereinfachend darf mit K M = 1 gerechne
t werden, wennh < 60 cm (hier erfüllt) und nach (2/21):
Wegen 1 = 200 cm > 85 cm ist dies nicht erfüllt! Es darf also nicht mit K M = 1 gerechne
t werden.
Anmerkung: Der Abstand der Kipphalterung ist mit 200 cm angesetzt . Es muß konstruktiv
gewährleiste
t sein, daß durch den Verband zumindest die Druckgurtseite gegen Ausweichen aus
der Systemebene ausreichen d gesichert ist.
Der M-Verlauf im mittleren Drittel des Stabes ist fast konstant. Es ist Mli = M re. Damit ist nach
Bil d 8.11: k n = 0,8 und n = n* • kn = 0, 8 • 2,5 = 2, 0
Damit
Weil der Nachweis knapp nicht erfüllt ist, wird jetzt auch noch ky genau berechnet
:
Maßgeben
d ist der Momenten-Verlau
f im mittleren Drittel des Stabes
:
Verlau f M y
Mi t
und
wird
(2/27):
Der Term K M •Mpl, y,dläßt sich prinzipiell auch mit den Nomogramme n von Künzler bestimmen,
was hier nur daran scheitert, daß im Buch die entsprechend e Tafel fehlt (siehe aber Teil 2!).
Schnittgrößen
:
Verhältniswerte:
interpoliert:
Knicklänge:
Nachweis:
Pendelstütze HEA-200
Knicklänge:
Aber:
maßgebend
!
Nachweis:
10.4 Beispiele 187
E-E:
Die Druckspannun g am oberen Querschnittsran d muß nicht nachgewiesen werden, weil deren
Wert auf jeden Fall kleiner ist als derjenige der Zugspannun g am unteren Rand.
E-E:
Statisches Moment oberer Teil des I 200: Sy, o, I = 124-6,5 16, 7 + 0, 75 6, 52/2 = 31, 3 cm3
Entsprechen
d für die untere Querschnittshälfte
:
Sy, u, I = 124 + 6,5 · 16,7 + 0,75 · 6, 52/2 = 248,4cm3
Sy,u= 248, 4 + 22, 4 • 17, 2 = 633, 7 cm3
eS, u = 633,7/44 = 14,40 cm
Gesamte
r Hebelarm der Querschnittshälften
:
Biegemomen
t aus Ausmitte der Last:
Vollplastische Normalkraft:
Momentenbeiwer
t für Biegeknicken:
2) Nachweis E-P:
Diese Momentenbeanspruchun
g läßt gemäß Bild 4.7 etwa noch zu:
Dachhau t
Für alle Aufgaben (mit Ausnahme von 4) soll angenomme n werden, daß die seitliche Stabilisie-
rung der Pfetten durch die Dachhaut gegeben ist (Biegedrillknicken ist dann nicht möglich).
190 10 Druck und Biegung, zweiachsige Biegung
Bemessungsmoment
e bei vereinfachtem Traglastverfahren
vereinfachte
P-P:
Interaktion
Gemäß [1/755] ist bei Einfeld- und Durchlaufträgern mit gleichbleibende m Quer-
schnitt ápl,z nicht begrenzt; daher darf hier mit dem Wert M pl,z,d* gerechne
t werden.
P-P:
Bil d 4.7:
Nachweismethode 1
Bei Nachweismethod e 1 ist ápl,z
unbegrenzt ! M pl,z,d* ist deshalb
mit á p l ,z = 1,5 berechne t worden.
Weil die Dachhaut zur seitlichen Stabilisierung der Pfette herangezoge n werden darf, ist Aus-
weichen um die z-Achse nicht möglich. Also gilt kz ‡ 1. Es wird kz = 1 gesetzt.
Auf der sicheren Seite liegend wird außerde
m ky = 1,5 gesetzt.
Nachweismethode 2
Bei Nachweismethod e2
ist ápl,z auf 1,25 begrenzt!
192 10 Druck und Biegung, zweiachsige Biegung
Weil der M-Verlauf an einem Stabende "Null " ist, wird w = 0 und damit: ß = ß = 1.
Beide Nachweismethode
n 1 und 2 sind noch nicht völli g ausgeschöpft
. Genaue Nachrechnung
:
Bei Nachweismethode 1 wird: ky = 1,142 und kz = 0, 976. Damit: n = 0,773 < 1.
Bei Nachweismethode 2 wird: An = 0, 031. Damit: n = 0,776 < 1.
Damit stimmen auch die Ergebniss
e nach beiden Methoden sehr gut überein.
Biegedrillknicken muß wegen vorausgesetzte
r seitlichen Stabilisierung nicht untersucht werden.
Wie vor:
Nachweismethode 1
Mi t ky = kz = 1,5 (auf der sicheren Seite) wird:
Damit: M s-Verhältnis:
10.4 Beispiel e 193
Einzelbeiwerte: und
Damit:
Also:
Also:
Damit:
Nachweismethod
e2
Es ist Damit nach Tab. 10.2: kz = 1
Damit:
Biegedrillknicknachweis
Es kommt nur der "genaue" BDK-Nachweis in Frage.
Die Ermittlung eines zutreffenden -Wertes ist schwierig. Abgeschätz t wird aus ähnlichen Bei-
spielen in der Literatur (siehe auch [5] "Stahlbau Teil 2"): î = 1,5.
Für HEA-Profile mit zP = -h/2, c = 6,0 m, aus Müller-Nomogramm:
Ablesewert: óKi = 19, 5 kN/cm2
Mi t den Werten ky = 1,0 und kz = 1,5 (auf der sicheren Seite) wird:
oder
Also:
Auch dieser genauere Nachweis führt nicht zum Ziel! Die BDK-Sicherheit ist nicht ausreichend.
Es sind konstruktive Änderungen erforderlich! - Der Nachweis wird nur knapp verfehlt, so daß
es durchaus möglich ist, daß eine Berechnun g nach Theorie II. Ordnung doch noch ausreichend
e
Sicherheit aufzeigt; ein solcher Nachweis ist ohne entsprechend e EDV-Programme kaum möglich.
Die Abhängung in der Dacheben e bewirkt eine Halbierung der Stützweite für Biegung um die
schwache Achse. Die Abhängung wird mit Zugstange n ausgeführt (Rundstahl mit Gewinde oder
Flachstahl oder leichtes Winkelprofil). Bei symmetrische
m Dachquerschnitt (Satteldach) kann die
Abhängung über den First geführt werden. Die Umlenkkraft belastet dann die Firstpfette und
über diese den Firstpunkt der Dachbinder. Die Abhängung kann von der letzten Normalpfette
auch schräg zu den Firstpunkten der Dachbinder geführt werden.
Bemessungswert
e der Einwirkun g und Schnittgrößen
Vereinfachte
P-P: Interaktion,
nicht erfüllt!
Hinweis
Zum Nachweis kann auch das Interaktions-Diagram
m Bild 4.7 mit N / N p l = 0 verwendet werden.
Zugstangen
Die Zugkraft in einer Zugstange ist je abgehängt
e Pfette:
Fy = qy • L = q • siná • L' = 3, 37 • 0, 259 • 3, 0 = 2, 62 kN
Wenn die Zugstange n über einen (nicht dargestellten) First umgeleitet und damit im Gleichge-
wicht gehalten werden, erhält die Abhängung aus den 3 dargestellte
n Pfetten (etwa) die Zugkraft:
Z d = 3 • 2, 62 = 7, 9 kN
Gewählt: Gewindestange n M12, 5.6. Z R ,d = 20,8 kN > Z S ,d = 7,9 kN
Schnit t a-a
Dach-
verband
Zugstange
Punk t „A "
siehe Detail!
1) Druckstab HEA-160
Querschnittswerte
: Npl,d = 846 kN; M p l , y , d = 53,5 k Nm Kräftezerlegun g
(Bemessungslastwerte)
Biegeknicken
Momentenbeiwert
:
mit
Interaktionsgleichung
:
N-Anteil:
Randmomenten-Verhältnis
:
Walzprofil: Trägerbeiwert
Mi t
und
wird
Schweißnah
t Zugstange-Anschlußblech
:
2b) Gelenkbolzen
Schraube M 27 (5.6): Paßschraube r als das Nennmaß!
n haben einen um 1 mm größeren Durchmesse
Schaftquerschnitt
:
Grenzmomen
t nach [1/817], (1/67):
Vorhandene
s Moment an der Scherstelle
:
Interaktion:
Grenzlochleibungskraf
t nach [1/816], (1/66):
Maximalmoment:
10.4.7 Giebelwan d
Ansich t
Grundri ß
Al s Tragelement
e der Giebelwand sind nachzuweisen
:
1) Riegel IPE 180, wobei vorausgesetz
t werden darf, daß die Dachhaut den Riegel stabilisiert.
Belastung: g = g Dach = 1,2 kN/m + Eigenlast Riegel,
s = s 3,0
Dach = kN/m.
2) Innenstutze
n HEA-120. Belastung:
aus Pos. 1) + Eigenlast Stutze,
Porenbeton-Sturzplatten , 1,25 m hoch, +6,25 m
Dichte p = 1,08 kN/m2 ,
Wind auf die Giebelwand.
Es ist zu berucksichtigen
, daß aus den PB-Platten
auch ein Biegemomentin die Stutzen eingeleitet wird!
3) Eckstutze HEA-140. Belastung:
aus Pos. 1) + Eigenlast Stutze + PB-Sturzplatten
,
uber Eck + Wind auf die Giebelwand. +5,75 m
Schnee: As = Es = 0, 5 • 3, 0 • 5, 25 = 7, 88 kN
Bs = Cs = D s = 3, 0 • 5, 25 = 15, 75 kN
Nachweis nach dem vereinfachte
n Traglastverfahren
.
e Lastkombination ist GK 1: g + s
Die maßgebend
Belastung: qd = 1, 35 • 1, 4 + 1, 5 • 3, 0 = 6, 39 kN/m
Schnittgröße
: M y = 6, 39 • 5, 252 /l l = 16, 0 kNm
M
IPE 180: pl,y,d = 3 6/ 3 k Nm
2) Innenstütze HEA-120
HEA-120: A = 25,3 cm2; I y = 606 cm4; I z = 231 cm4; i y = 4,89 cm; i z = 3,02 cm;
N p l , d = 553 kN; M pl,y,d = 26,1 kNm; M pl,z,d = 10,5 kNm.
Lasten: ständige Last aus Giebelwandriegel : N = 7,88 kN
Eigenlast Stütze (halbe Last oben angreif.) N ~ 0,50 kN
Fassade : N = 1, 25 • 5, 25 • 1, 08 N = 7,09 kN
M = 7, 09 • 0, 132 M = 0,94 kNm
Schnee aus Giebelwandriegel
: N = 15,75 kN
Wind auf Giebelwand: w = 0, 8 • 0, 5 • 5, 25 w = 2,10 k N /m
Es ist
d.h. die Windlastfläche ist größer als 15 % der gesamte n Giebel-
fläche; andernfalls müßte der Faktor 1,25 berücksichtigt werden.
Maßgebend
e Lastkombination: GK 2: g + s + w
Schnittgrößen
: N d = 1, 35 • (7, 88 + 0, 50 + 7, 09 + 15, 75) = 42, 15 kN
aus Fassade
: M d = 1, 35 • 0, 94 = 1, 26 kNm
H u = 1, 26/5, 75 = 0, 22 kN
insgesamt
:
Knicknachweis erforderlich!
Odermit Künzler-Nomogramm
:
Weiterrechnun
g mit dem genauen Wert für K M · Mpl und mit ky = 1:
Anmerkung: Die Porenbeton-Fassaden-Platte n über und unter dem Fensterban d wirken zwei-
fellos stabilisierend bezüglich BDK, dürfen aber nicht in Rechnung gestellt werden, weil die Nach-
giebigkeit der Verankerung schwierig zu erfasse n ist.
3) Eckstütze HEA-140
HEA-140:
insgesamt
: an der Stelle xu = 5,78/1,96 = 2,95 m
zugehörig:
Nachweismethode 1 für Biegeknicken bei zweiachsige
r Biegung und Normalkraft.
Biegeknicken um z-z: sk = 575 cm i z = 3,52 cm
KC = 0, 244
Knicknachweis erforderlich!
Nachweismethod
e 2:
4) Windverband
Wind-Angriffslänge: halber Rahmenabstan
d + 25 cm Überstand über die Rahmenachse
.
Wind-Angriffshöhe mit 40 cm Dachüberstand
.
Stabilisierung: zu stabilisieren sind die Vertikallasten Giebelwand, die aus den Normalkräften
(charakteristische Werte = Gebrauchlasten ) der vorherigen Positionen ermittelt werden.
Ständ. Last: Vg = 3 • 15, 5 + 2 • 12, 5 = 71, 5 kN H = 71, 5/200 = 0, 36 kN
Schnee: V s = 3 • 15, 75 + 2 • 8, 0 = 63, 3 kN Hs = 63, 3/200 = 0, 32 kN
Die Stabilisierungslaste
n sind sehr gering. Deshalb:
e Lastkombination ist GK 3: g + w(quer).
Maßgebend
H = 1,350, 36+1,5-8, 02 = 12,52 kN
Diagonalstab
:
L 60x40x5:
Geometrie:
HV M16:
5) Konstruktio n
Zu den Themen "Stützenkopf" und "Stützenfuß" siehe Kapitel 11 und 12.
5a) Stützenkopf
Riegel IPE 180 auf Stütze HEA-120 mit Kopfplatte t = 15 mm. Auflagerlast (siehe unter 2):
Lasten: ständige Last aus Giebelwandriegel : N = 7,9 kN
Schnee aus Giebelwandriegel : N = 15,8 kN
Bemessungswert: N d = 1, 35 • 7, 9 + 1, 5 • 15, 8 = 34, 4 kN
Lastausbreitung für steifenlose Krafteinleitung:
l1 = sSt + 5 · (tPl + Rie) = 5 + 5- (15 + 17) = 165 mm
Damit: FR, d = s • 1 · fy, d = 0, 53 • 16, 5 • 21, 82 = 190, 8 kN > FS,d = 34,4 kN
Anschluß konstruktiv mit 4 x M12 (4.6) und Kopfplatte t = 15 mm, o.w.N.
5b) Stützenfuß
Stütze HEA-120 auf Fußplatte 125x225x15 mm auf gleichgroße einbetonierte Platte geschraubt
.
Lasten: ständige Last insgesamt : 7,88 + 1,00 + 7,09 = N = 16,0 kN
Schnee aus Giebelwandriegel : N = 15,8 kN
Bemessungswert: N d = 1, 35 • 16, 0 + 1, 5 • 15, 8 = 45, 3 kN
Biegebeanspruchun
g in den Fußplatten: o.w.N.
Abhebende Kräfte über Verband (mit min N):
Lasten: ständige Last Stütze (Bemessungswert)
: N d = 1, 35 • 16, 0 = 21, 6 kN
abheben
d aus Diagonale (Bem.wert): N d = -18, 6 • 5, 75/7, 7S6 = -13, 7 kN
Am Stützenfuß treten keine abhebende n Lasten auf. Verankerung der Fußplatte konstruktiv mit
einbetonierte
m Kopfbolzendübel , d = 19 mm. Stütze an Fußplatte mit 4 Aufschweißbolzen M 12.
Fußplatte
an Stütze
125x15-225
aufgeschraubt 2 x 2 Schraub-
bolzen
d = 12 mm
w = 60 mm
2 Kopfbolzendübel einbetonierte
d = 19 mm Fußplatte
L = 150 mm 125x15-225
11 Stützenfüß e un d Anschlüss e
Stützen werden je nach gewähltem Sta
tischem System planmäßig unterschied
lich belastet:
a) + b) Fuß und Kopf einer Pendel-
stütze: mittige Normalkraft.
c) Fußpunkt als Gelenk:
Normalkraft + Horizontalkraft.
d) Eingespannte Stütze: Normalkraft
+ Horizontalkraft + Biegemoment .
e) Biegesteife Rahmenecken
. Bil d 11.1 Stützenanschlüss e
11.1 Stützenfüß e
A-A Bewehrung
Bei Teilflächenpressun g (im Bereich des Betons) ist die Erhöhung gemäß DIN 1045,
17.3.3, erlaubt. Im Extremfall ergeben sich fast die 3-fachen Grenzpressungen. Die
geometrische n Voraussetzunge n hierfür sind jedoch sorgfältig zu prüfen.
Spezielle Fugenmörte l sind besser gieß- bzw. verdichtbar als normale Zement-
mörtel nach DIN 1045. Mörtel mit entsprechende r bauaufsichtliche
r Zulassung
erreichen hohe Festigkeiten (bis ca. 100 N / m m2 ) .
11.1 Stützenfüße 207
2 Ankerschraube n
rechnerische
Die Pressun g unter der Fußplatte ist Pressung ócd
wegen der ungleichmäßig verteilten wirkliche
Auflast aus der Stahlstütze u nd der Ver- Pressung
biegung der Fußplatte infolge dieser
Pressung auch ungleichmäßig verteilt. Schnit t A-A
Gewöhnlich rechnet man jedoch mit
gleichmäßiger Verteilung der Druck-
spannung, was schließlich auch wieder Bild 11.3 Stützenfuß mit Mörtelfug e
dem Traglastgedanke n entspricht.
I n diesem Nachweis ist der Querschnitt möglicherweise auf Biegung voll ausge-
nutzt. Die Interaktion mit der Querkraftistnichtberücksichtigt.Machtmanhierfür
einen generellen Abzug von ca. 5 % bei óR,d, so gilt für t:
Al s alternative Vorgehensweis e bietet sich folgendes Verfahren an: man teilt die
Fußplatte in entsprechend e Bereiche ein, für die zul u nicht überschritten ist. So
ergibt sich die Tragfähigkeit der Fußplatte aus:
N A
R ,d = * · óR, cd
Anmerkung: Die Fläche der Löcher für
die Ankerschraube
n ist ggf. abzuziehen
!
Schweißnahtanschlu ß
Die Fußplatte steht rechtwinklig zur Stützenachse . Der Stützenschaft wir d aus-
reichend planeben abgelängt (z.B. Sägeschnitt) . Die Schweißnah t zur Verbindung
Stützte-Fußplatt e hat keine statische Funktion, muß nicht nachgewiese n werden
und ist konstruktiv festzulegen, wobei die Empfehlung Gleichung (1/5) nicht unbe-
dingt eingehalten werden muß (siehe Kapitel 6).
Belastung
K = q·ly·lx
Randmomen
t M xr = K / mx r Platt e
Einspannmomen
t Mey = K / m ey
Seitenverhältnis å = ly/lx
£ 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,25
m
xr 13,1 12,5 12,1 11,7 11,5 11,4 11,5 12,0 13,0 15,2 19,4 29,4 60,2 105
-m
ey 12,1 11,3 10,5 9,8 9,1 8,5 7,9. 7,4 7,1 6,8 6,8 7,1 8,1 9,0
Dreiseiti g eingespannt e Platt e
Belastung q = óc
K = q · ly · lx
Randmomen
t M xr = K / mx r
Einspannmoment
e M er = K / m er
K
M ey = / m ey
Seitenverhältnis å = 1y/1x
å 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,25
m 35,8 33,4 31,0 28,6 26,4 24,3 22,4 20,9 19,9 19,8 21,3 26,8 46,4 77,0
xr
-mer 17,8 16,6 15,3 14,1 12,8 11,6 10,4 9,3 8,2 7,4 6,8 6,8 7,6 8,6
-m 18,7 17,8 17,0 16,2 15,6 15,0 14,5 14,3 14,2 14,7 15,8 18,1 23,0 27,2
em
-m 26,4 24,6 22,8 19,3 17,6 15,8 14,2 12,6 11,1
ey 21,1 9,8 9,0 9,0 9,6
Anmerkung: Der seitliche Überstand u muß für die Anwendung der Werte einer dreiseitig
eingespannte n Platte wenigstens (etwa) so groß sein, daß durch das Kragmoment dem
Wert M em das Momentengleichgewich t gehalten wird. Für die dreiseitig eingespannt
e
Platte ist die Beanspruchun g auch für den Überstand u nachzuweisen .
Die m-Werte in den unterlegten Zeilen ergeben jeweils die größten Biegemomente
!
210 11 Stützenfüße und Anschlüsse
Entlüftungs -
/ Öffnun g
Häufig wir d an die Fußplatte ein kurzes L- oder I-Profil als Schubknagg
e ange-
schweißt, das die H-Lasten planmäßig in den Beton weiterleiten soll.
a) Eine montagefreundlich e Möglichkeit ist das vorherige Einbetonieren einer
Gegenplatte (mit I-Stück und Dollen), auf die mittels nachdem Einbetonieren
aufgeschweißte r Gewindestück e die Stütze dann einfach aufgeschraub t wird.
Dies verlangt jedoch sehr sorgfältiges Einjustieren der Platte, weil ein Fut-
terausgleich in der Praxis meist unbefriedigend e Ergebnisse aufzeigt.
b) Nachträgliches Einbetonieren von Ankern und Schubknagge n umgeht diese
Schwierigkeiten, erfordertjedoch stets höheren Aufwand beim Aufrichten der
Stahlkonstruktion.
aufgeschweißte
Gewindestücke
Schubkinagge
Bild 11.6 S t ü t z e n f ü ß e mi t S c h u b k n a g g e n
212 11 Stützenfüße und Anschlüsse
BeigroßenStützenlastenundStützenquerschnittenkannesjedochnotwendigwer -
den, daß sich die Verformungen planmäßig einstellen sollen bzw. es kann
gewünscht werden, daß die Lasten aus der Stütze planmäßig durch ein Fußgelenk
geleitet (zentriert) werden. Es muß ein echtes Gelenk ausgebilde
t werden.
HA
Zentrierleiste
B-B Knagge
eventuell :
Auftraqsschweißun g
(gehärte t und poliert )
Bild 11.7 Stützenfu ß mi t echte m Gelen k
Hammerkopf -
schraube n
Beanspruchunge
n im Anschluß: a/8 etwa a/8
Zugkraft
Schnittgröße n
Druckkraft Unterkant e
Fußplatt e
Betonspannun
g
Einspannun g in Köcherfundamen t
Diese Ausführungsar t wir d in der Praxis zunehmend bevorzugt. Die Stahlstütze
wir d in den Köcher eingesetzt , ausgerichtet und einbetoniert.
Rechnerisch wir d das Biegemomen t M* (in mittlerer Höhe der Einspanntiefe t)
i n ein horizontales Kräftepaar H o / H u zerlegt. Die Kraftübertragung erfolgt auf
der jeweiligen Druckseite vom Stützenflansc h auf den Beton. Die Kräfte H o / H u
müssen im Stahlbetonköche r durchentsprechend e Bewehrung weitergeleitetwer -
den. Für die Übertragung der Vertikalkraft genügt meist die Fußplatte; andernfalls
können zusätzlich Schubdübe l (Knaggen) angeschweiß t werden.
Bei der Berechnung der I-Querschnit t
Beanspruchunge n im Ein- Flanschbreit e b
Betondruckspannun g
unte r der Annahm e
lineare r Verteilun g
Druckstrebe n
im Beto n
Der so bestimmte Wert erf t muß zumindest um 10 bis 20 % erhöht werden, weil
er wegen M* > M auf der unsicheren Seite liegt.
Querbiegespannunge n im Flansch aus óo und óu werden i.a. nicht nachgewiesen
,
weil sich die einbetonierte
n Flanschen gar nicht entsprechen d verformen können.
11.1 Stützenfüß e 215
Hier können erhebliche Schubspannunge n auftreten, was in der Praxis oft nicht
beachtet wird! Ist ÔR,d bzw. Vpl überschritten
, m uß der Steg verstärkt oder die
Einspanntiefe vergrößert werden.
mit A =
s t eg ( h – t) • s
Auch dieser Wert liegt wegen M* > M etwas auf der unsicheren Seite. Andererseits
enthält der plastische Nachweis noch einige rechnerische Reserven .
11.2 Stützenköpf e
maßgebende Länge 1
wenn statisch
möglich:
vermeiden !
g kreuzt Trägersteg
c) Steifenlose Lasteinleitung. Stützenste . Lasteinleitungs
-
länge 1 wi e dargestellt. Zur Berechnung
: siehe Trägerkreuzungen!
11.3 Beispiel e
I 260
Mörtelfuge
d = 30 mm
2 Ankerschrauben M20
Beto n C20/25
Schnit t A-A
80 260 80 I
420
Plastischer Nachweis
er/t = 0, 3 4 - 8 , 0 - 7 0 90 = 2, 5 8 - 2 , 6 cm
Kontrolle der Interaktionsbedingunge
n für t = 26 mm:
Kein Interaktionsnachwei
s erforderlich!
Schweißnähte
EmpfohleneSchweißnahtdick
e für Plattendicke t = 30 mm:
aw
min = maxt – 0, 5 = V30 - 0, 5 ~ 5 mm
w
n dieses Maß oft etwas unterschritten
In der Praxis wird bei Fußkonstruktione : gewählt a = 4 mm.
HEB-260
Bl 300x30... 450
Mörtelfuge
d = 30 mm
2 Ankerschrauben M24
Beto n C20/25
Schnit t A-A
95 260 95
450
Maßgeben d ist das betragsmäßi . Es ist M = K/m, also ist der kleinste Bei-
g größte Biegemoment
wert m festzustellen.
Seitenverhältnis
:
Damit:
Nachweis plastisch:
HEB-300
Bl 290x20x73 0
Bl 550x30x75 0
Schnit t A-A
4) Fußplatte Beanspruchun
g infolge Zugkraft in den Ankerschrauben
:
M = 110 • 5, 0 = 550 kNcm
Unterlegscheibe
: dScheibe = 66 m m
mitwirkende Breite etwa: b m = 180 mm
11.3 Beispiele 223
5) Zugkraf t im Flansch
Doppelkehlnaht
, ca. 17 cm Länge:
Betonpressung
:
11.3.4 Köcherfundamen t
Mi t den Einwirkungen wie zuvor sind für Einspannun
g in ein Köcherfundamen
t nachzuweisen
:
1) Betondruckspannungen
,
2) Aufnahme der größten Querkraft im eingespannte
n Teil der Stahlstütze
,
3) Aufnahme der Normalkraft. Kann die Normalkraft auch ohne die Fußplatte unter der Stahl-
stütze aufgenomme
n werden?
4) Bodenpressun g (zul ó = 0,25 MN/m 2 ) und Gleitsicherheit ((p = 27,5°) für das Fundament
.
Dabei ist mit einer Erdüberschüttun
g bis auf ±0 zu rechnen.
5) Bewehrung des Köchers und der Fundament-Fußplatte
.
±0
Erdreich ,
Auffüllun g
Fußplatte Alle Maße in [cm]!
280x15-60
Beto n C 20/25
85 25 27,5 27,5 25 85
105
105
275
150
224 11 Stützenfüße und Anschlüsse
1)
2)
Schubspannun
g im Steg des HEB-300:
Ein Nachweis der Vergleichsspannun g ist nicht erforderlich, weil die Biegenormalspan
-
nungen in der Stütze in Mitt e Einspanntiefe nicht mehr sehr groß sind.
3) Mi t Fußplatte:
4) t (p = 25 kN/m3) + Erdüberdeckun
Gewicht Fundamen g (p = 18 kN/m3) von ±0 bis -1,10 m:
GF + E = 2, 75 • 1, 5 • (0, 3·25 + 0, 8 • 18) + 1, 05 ·1, 05 • 0, 8 · (25 - 18) = 96, 5 kN
Für die Gebrauchslaste
n aus GK2 (g+s+w) werden die Schnittgröße
n auf Höhe -1,10 m:
N d = 125/1,35 + 96,5 = 92,6 + 96,5 = 189 kN
V =
z,d 75/1,35 = 55, 6 kN
My , d = 140/1, 35 + 55, 6 • 1, 10 = 103, 7 + 61, 2 ~ 165 kNm
Lastausmitte
:
Teilflächenpressung
:
Gleitsicherheit:
5) Köcher. Berechne
t wird die oben bzw. unten erforderliche Horizontalbewehrung
:
(1/30)
(1/29)
Hierin bedeuten
:
s Stegdicke des Trägers
1 mittragende Länge im Trägersteg
óx Normalspannun g im maßgebende n Schnitt mit der Länge 1
a Auflagerkraf t am Trägerend e Einze l las t im Feld oder
Auflagerkraf t an Zwischenstütz e
1:2,5
Unterzu g
Zentrierleist e
12.3 Trägerstöß e
12.3.1 Laschensto ß
Genauer Nachwei s
Beim geschraubte n Laschensto
ß eines symmetrische
n I-Querschnitts werden die
SchnittgrößenMy , V z undNentsprechendderSteifigkeitderStoßlaschenaufgeteilt
.
Gurt-un d Steglaschen : A Gur t
Schwerpunkt der A
Ste g
Schraubengruppe
des Steges = beide
rechts vom Stoß Laschen
Gur t
Aufteilun g der M V N
Schnittgrößen
Schnittgrößen Gurt
am Stoß
Steg
A = 2 A G + A St = gesamte Laschenfläch
e (brutto)
I = I G + I St = gesamte
s Trägheitsmomen
t der Laschen
Bil d 12.3 Geschraubte r Laschensto ß mit IG = AG ·h2/2
Gurtstoß:
Vertikalkomponente
:
Horizontalkomponente
:
Gesamte Schraubenkraft
:
Vereinfachter Nachweis
[1/801] In doppeltsymmetrische
n I-förmigen Trägern dürfen die Verbindungen
vereinfacht berechne
t werden mit:
Zug-/Druckflansch: NZ, D = N / 2 ± M y / h F (1/44,45)
Deckblechsto ß
geschweiß t
Ander e Nachweisverfahre n
Die Anwendung der zuvor angegebene n
Formeln setzt voraus, daß die Gurt- und
Steglasche
n etwa den Verhältnissen des
ungestoßene n Trägers angepaß t sind.
12.3.2 Stirnplattensto ß
Vereinfacht e Berechnun g
Bündig e Stirnplatte n
Zerlegung des Biegemoment
s M y:
und
Je Schraube ist:
hp = h - t = mittlerer Flanschabstan
d
Voraussetzun
g für die Anwendung typisierter Stirnplattenstöß
e sind:
a) vorwiegend ruhende Beanspruchun g der zu verbindenden Bauteile,
b) Walzprofile entsprechen d DIN 1025 aus S 235 JR G2 (IPE, HEA, HEB),
c) Stirnplatten aus S 235 JRG2, auf einwandfreie Walzung geprüft (z.B. Schallen),
d) Vorgespannt e hochfeste Schraube n nach DIN 6914, Festigkeitsklasse 10.9.
Wesentliche Vorteile bei der Anwendung typisierter Anschlüsse sind:
a) einfacher Statischer Nachweis: tabellierte Beanspruchbarkeiten , normierte
Angaben für den Konstrukteur (Kurzbezeichnun g der Typen),
b) einfache zeichnerisch e Bearbeitung, insbesonder e beim Einsatz von CAD,
wenn entsprechend e Makros abgerufen werden können,
c) einfache Fertigung: nur Kehlnähte, keine Schweißkanten-Vorbereitung , nor-
mierte Platten, die vorgefertigt werden können,
d) einfache Montage: wenige Schrauben , einheitliche Schraubendurchmesser .
12.3 Trägerstöß e 231
2 1,00 d s
überstehend
4 1,25 d s
2 1,50 d s
bündi g
4 1,70 ds
In [12] werden für jedes gängige Walzprofil auf einer Doppelseite alle relevanten
Querschnittswert e zusammengestellt . Dazu sind Winkelanschlüsse , Stirnplatten-
anschlüsse , Trägerverbindunge n und Trägerausklinkunge n typisiert. Schließlich
sind die biegesteifen Stirnplattenanschlüsse in allen sinnvollen Formen typisiert,
d.h. nichtnurstatisch, sondern auch geometrischfestgelegt. Ein Auszugfürdas Profil
HEA-300 wird nachfolgend wiedergegeben .
I n [12] werden die Werte Mel,y,d und Vel,z,dals um 10 % erhöhte wirkliche Werte (für
einen "Nachweis der Tragsicherhei t in einfachen Fällen", siehe Abschnitt 4.7.2) ange-
geben; diese gelten nur, wenn keine Stabilitätsnachweis e geführt werden müssen.
Tab. 12.4 bis 12.6 geben eine auszugsweis e Zusammenstellun g der Tragfähigkeits-
werte für IPE-, HEA- und HEB-Profile (letztere begrenzt bis 450 bzw. 500 mm Nenn-
höhe) und deren typisierte Stirnplattenstöß e nach [12] wieder. - Die Tabellenwerte
M e l , y , d, Mpl,y,d und Vpl,z,d sind, abweichend von [12], hier die korrekt errechneten
Werte.
232 12 Träger - Anschlüss e und Stöße
Nach Mitteilung des Autors sind in der Folgeauflage noch Änderungen zu den
Voraussetzungen u nd Rechenannahme n zu erwarten.
Trägerausklinkunge n
Typbezeichnung
: IK # #.##
# = Ty p / Ausklinkungshöhe e [cm ] / Ausklinkungslänge a [cm ]
Einseitig e Ausklinkunge n Beidseitig e Ausklinkunge n
Querkraftbeansprucht e Stirnplattenanschlüss e
Typbezeichnung
: IS(H) ## # ##
# = Sehrauben- Anzahl der Schraube
n / Wurzelmaß w [cm]
H steht bei Verwendung von Schrauben der Güteklasse 10.9
Tabelliert sind:
FA,R,d Grenzanschlußkraf t
su erforderliche Dicke des lastannehmende n Bauteils
a Dicke der Doppelkehlnah t
hp Stirnplattenhöhe; max hP = h - 1,5 t - r
dp Stirnplattendicke
Querkraftbeansprucht e Winkelanschlüss e
Typbezeichnung
: IW(H ) ## ## Hstehtbei Schraube n der Güteklasse 10.9
## = Schrauben-0
## = Schraubenzah
l in horizontaler/vertikale
r Richtung
Tabelliert sind:
FA,R,d Grenzanschlußkraf t
su erforderl. Dicke des lastannehmende
n Bauteils
s Stegdicke des anzuschließende n Profils
wt Anreißmaß
hWi Höhe des Winkels
Tab. 12.2 zeigt beispielhaft die linke Seite aus [12] für das Walzprofil HEA-300
i n S 235. Aus der dort gegenüberliegende n Seite für dasselbe Profil wir d in Tab.
12.3 nur die Zusammenstellun g der Paramete r für die verschiedene n Typen von
Stirnplattenanschlüsse n wiedergegeben , einschließlich Definition der Geometrie.
c (2 )
I Ty p MR, d MR , d * V
R, d dS dp hP bP a1
»2 a2 e1 e
2 e
3 e
4 w1 w
2 w3 aF a
s
167, 0 167, 0 266, 0 30 40 330 300 75 20 140 95 150 75 94 6 4
IH1 A 135, 5 135, 5 266, 0 27 40 330 300 75 20 140 95 150 75 100 5 4
106, 1 106, 1 266, 0 24 30 330 300 65 20 160 85 150 75 106 4 4
289, 4 289, 4 266, 0 30 45 330 360 75 20 140 95 130 70 45 74 7 4 (1)
IH 1A IH 2A IH 3A IH 4A
Tragfähiekeitswerte
Walzprofils
M M Vpl,z,d
el,y,d Pl ,y,d
| 120 11,6 13,2 63,0 16 12,7 56,7
| 140 16,9 19,3 78,8 16 18,6 70,9
Tragfähigkeitswerte
des Walzprofil s
M M V
el,y,d pl,y,d pl,z,d
| 120 | 23,2 26,1 66,8 19,3 60,1 25,2 60,1 25,2 17,6 60,1
140 33,9 37,9 86,3 16 21,2 77,6 37,3 77,6 37,3 20,0 77,6
20 35,1 97,3 52,8 97,3
160 48,0 53,5 108,1
16 25,1 97,3 51,2 97,3 52,8 24,2 97,3
64,8 109,9
180 64,1 70,9 122,1 20 41,5 109,9 70,5 109,9
29,4 109,9 58,6 109,9 70,5 28,8 109,9
24 63,8 132,6
200 84,8 93,7 147,4 20 47,4 132,6 93,3 132,6 93,3 40,5 132,6
16 34,0 132,6 66,9 132,6 82,2 34,0 132,6
24 73,0 157,9 123,7 157,9
220 112,4 124,0 175 20 54,6 157,9 108,8 157,9 120,1 51,0 157,9
16 90,9 40,0 157,9
27 101,2 185,4 162,0 185,4
24 77,6 185,4 126,9 185,4 162,0 64,6 185,4
240 147,3 162 206
20 57,9 185,4 107,3 185,4 135,5 54,2 185,4
16 99,6 42,6 185,4
27 111,9 201,9 200,7 201,9
24 86,2 201,9 144,5 201,9 200,7 80,0 201,9
260 182 201 224
20 65,0 201,9 126,8 201,9 153,3 60,9 201,9
16 108,5 48,6 201,1
| 30 151,9 233,1 243,1 233,1
27 122,9 233,1 236,2 233,1
280 221 243 259 24 95,3 233,1 163,8 233,1 227,1 89,9 233,1
20 139,9 233,1 170,6 68,1 233,1
16 117,4 55,2 201,1
| 30 167,0 266,0 289,4 266,0
27 135,5 266,0 263,4 266,0 302,3 122,9 266,0
300 275 302 296 24 106,1 266,0 197,3 266,0 250,3 100,4 266,0
20 155,5 266,0 188,3 77,5 266,0 302,3 146,7 266,0
| 30 328,9 300,5
27 291,9 300,5 331,5 135,9 300,5
320 323 355 334
24 227,8 300,5 269,0 112,3 300,5
20 200,9 88,5 300,5 355,0 163,6 300,5 |
| 30 366,0 337,6 402,8 152,3 337,6
27 315,6 337,6 355,1 140,5 337,6
340 366 404 375 24 247,6 337,6 288,5 115,9 337,6
| 20 213,9 91,2 314,2 402,8 166,8 337,6
30 342,1 377,0 444,0 171,2 377,0
27 319,7 377,0 376,6 152,7 377,0
360 413 456 419
24 247,7 377,0 306,0 127,0 377,0
20 226,8 101,5 314,2 | 431,8 182,4 377,0 |
| 30 421,7 462,7 498,4 208,9 462,7
27 370,2 462,7 422,9 177,2 462,7
400 504 559 514 24 291,4 462,7 341,4 149,2 452,4 554,7 232,3 462,7
| 20 253,1 121,7 314,2 486,3 213,5 462,7 |
| 30 524,1 546,3 566,3 255,7 546,3
27 432,1 546,3 480,6 211,2 546,3
450 632 702 607
24 344,1 546,3 385,6 180,8 452,4 695,1 301,7 546,3
20 285,8 151,8 314,2 554,5 257,6 546,3
12.3 Trägerstöße 237
Tragfähigkeitswerte
des Walzprofil s
od
el,y,d Mpl,y,d
X
M V
pl,z,d ds
| 120 31,4 36,0 89,2 19,9 80,3 34,6 19,9 80,3
Die Futter sind mittig unter den Schraube n zu plazieren und unter Berücksich-
tigung der örtlichen Schweißnäht e und der Stegausrundunge n so groß wi e mög-
lich auszuführen . Gewählt wir d dF ~ dp .
12.3 Trägerstöße 239
Bündige Stirnplatten auf der Zugseite können gemäß Bild 12.9 angeschlosse
n wer-
den. Auf der Druckseite können die Schweißnähte konstruktiv ausgebilde
t werden.
Trägerflansch;
a G = 1,2 a F
Die geometrischen Abmessunge n der Stirnplatten sind gleich gehalten wie in [12],
die Stirnplattendicke
n aber auf das statische Minimum ausgereizt . Es sind nur
AnschlüssemitbündigenStirnplattenerfaßt , wobei die zugseitige (obere) Flansch-
naht versenkt ausgebilde
t werdenkann; damit vermeidetmanbe i Verbundträger n
ungewollte Endverdübelun g zwischen Stahlrahme n und Betondecke .
versenkte Naht aG
(Doppelkehlnah t
wi e unte n möglich )
Z s = F/2 + K
Schraubenkräft e Z s
Anschlu ß Randknote n (ß = 1) Anschlu ß Innenknote n (ß = 0) bei Abstützkräfte n K
Die Versagensbilde r sind wegen der weichen Stirnplatten kompliziert. Hier tritt
auch der Fall auf, daß die Flanschzugkraf t F in den beiden zugbeanspruchte n
Schrauben wegen der Abstützkräfte K im Bereich der Stirnplattenkante n Schrau-
benkräfte ZS = F /2 + K hervorruft. Auch sind die Verhältnisse im Schubfeld
schwieriger zu erfassen als bei ausgesteifte
n Knoten.
Tab. 12.8 Anschlu ß eine s Riegel s IPE 400 an ein e Innenstütz e (ß = 0) - Vergleic h
12.3.6 Schweißstöß e
Geschweißte Stöße von Formstählen (IPE, HEA, ...) werden vor allem als Werk-
stattstöße ausgeführt. Sie können erforderlich werden, wenn
• Profile über Lieferlängen hinaus verlängert werden müssen,
• Profile mit Winkelabweichunge t werden müssen (z.B.
n zusammengesetz
Dachbinder im Firstpunkt),
• Profilsprünge auftreten.
Baustellen-Schweißstöß
e können z.B. erforderlich werden, wenn
• an vorhandene Konstruktionen angeschlosse
n werden soll oder
• nicht genügend Platz für einen Schraubsto
ß vorhanden ist.
Die Stoßflächen sollen rechtwinklig zur Stabachs
e liegen.
AufZttgwndB/egezwgbeanspruchteStumpfstöß e
sollen möglichst vermieden werden. Sollen sie
doch ausgeführt werden, bemüht man sich, die
Stoßstelle nicht an die Stelle statischer Größtbe-
anspruchun g zu legen. Bei statisch voll ausge-
nutzten, zugbeanspruchte n Nähten muß die
Nahtgüte nachgewiesenwerden. Für Formstähle
S 235 mit t > 16 mm ist beruhigter Stahl zu ver-
wenden (sh. {1/21} : Schweißnahtspannungen) .
Konstruktiv e Verbesserungsmöglichkei t
Stoßausbildun g mit zwischengelegter Stirn-
platte mit beidseitigen Kehlnahtanschlüssen
.
12.3.8 Trägeranschlüss e
Querkraftbeanspruchte r Anschlu ß mi t Doppelwinke l
Dies ist der von der Nietbauweise über- Schnit t a-a
Hauptträger a
nommene klassische Anschluß, bei dem
die Schraube n nur senkrecht zur Schrau-
benachse beanspruch t werden (wie das
bei Nietbeanspruchun g gefordert war). Neben-
träger
Berechnung des Anschlusse
s am Haupt-
träger:
Vertikalkomponente
:
Horizontalkomponente
:
Gesamte Schraubenkraft
:
12.4 Beispiel e
12.4.1 Universal-Schraubsto ß
Der dargestellte Schraubsto
ß eines HE A-300 ist als SLV-Verbindung ausgeführt. An der Stoßstelle
sind die Bemessungswert e der Schnittgrößen :
M y,d = 225 kNm Vz,d = 90 kN N x d = 115 kN
Werkstoff: S 235, HV-Schraube
n mit 2 mm Lochspiel.
Fl. 300x15 - 520 12 x HV M24
1) Der Träger ist im maßgebende n Netto-Querschnit t (und mit dem dort auftretenden Biege-
moment) nachzuweisen .
2) Die Bemessun g soll mit "genauer" Aufteilung der Schnittgrößen auf Steg- und Flanschla-
schen durchgeführt werden.
3) Alternativ ist zu untersuchen , ob auch ein vereinfachter Nachweis für die Aufteilung der
Schnittgröße n nach [1/801] genügt.
Nachweis E-E:
246 12 Träger - Anschlüss e und Stöße
A
Laschen [cm2] ILaschen [cm4] M[kNm] V[kN ] N[kN] |
Laschen Flanschen 2 x 300x15 2 x 45,0 20930 216,7 2 x 45,4
Laschen Steg 2 x 200x6 24,0 800 8,3 90,0 24,2
Insgesamt 114,0 21730 225,0 90,0 115,0 |
Flanschstoß (Zugseite)
Laschenkraft:
Lasche:
Schrauben
, 6 x HV M24:
Stegstoß
Gesamte Schraubenkraft
:
HV M16, 2-schnittig:
Lochabstände
:
mit á1= 2,45
3) Vereinfachter Nachweis
Gemäß [1/801] und (1/44-46) ist folgende Aufteilung bei I-förmigen Biegeträger
n erlaubt:
Zugflansch:
Schrauben
, 6 x HV M24:
Flanschlaschen
: (alle Beanpruchbarkeite
n wie zuvor)
Stegstoß
:
insgesamt
:
HV M16, 2-schnittig:
Lochabstände
:
mit á1= 2,45
Nachweis der Steglasch
e ist auch hier nicht erforderlich.
12.4.2 Stirnplattensto ß
Mi t denselbe n wie zuvor ist der Träger HE A-300 mittels Stirnplattensto
n Schnittgröße ß zu stoßen.
1) Der Stoß ist mit überstehende
r Stirnplatte zu entwerfen und nachzuweisen
.
2) Zum Vergleich ist ein typisierter Stirnplattensto
ß zu wählen. Die nach [12] möglichen Stoß-
formen sollen festgestellt und verglichen werden.
1) Rechnerischer Nachweis
248 12 Träger - Anschlüss e und Stöße
Zugkraft:
Druckkraft:
Schraubenkraft
:
Gewählt: 4 x HV M24:
Stirnplatte: gewählt dp = 25 mm
Flanschnähte
:
gewählt: aF = 7 mm
Querkraft: V a , S c h r a u be =
Stegnähte
: konstruktiv gewählt: aS =3 mm
Damit:
Mi t den Werten Tabelle 12.4 aus [12] läßt sich für das Walzprofil HEA-300 zusammenstellen
:
Auch die Schrauben-Abständ e sind in [12] normiert. Die Darstellung auf der vorhergehende
n
Seite entspricht (auch mit ihren Symbolen) dem typisierten Stoß IH3A - M 24.
Gemäß Typenprüfbeschei
d ist zusätzlich der Tragsicherheitsnachwei
s für den Träger zu führen:
N / N p l , d = 115/2455 < 0,1 V/V p l , d = 90/296 < 0,33 M/M pl,d = 225/302 < 1
12.4 Beispiel e 249
Verschieden e Trägeranschlüss e
Die dargestellte
n Trägeranschlüss
e sind jeweils für die AuflagerkraftAS,d = 200 kN nachzuweisen
.
Werkstoff: S 235, alle Schraube
n M 20 (4.6) mit 2 mm Lochspiel.
Verteilun g der
Schraubenkräft e
Schnit t a-a
kN
Abscheren:
Lochleibung:
Anschlußseite Hauptträger
2 x 3 Schraube
n M 20 (4.6), einschnittig.
Vereinfacht nur:
Genauer: außerde
m
Damit insgesamt
:
Abscheren:
Lochleibung:
Schweißnaht
: Nw, R, d
4 Schraube
n M 20 (4.6):
Lochleibung:
Trägerausklinkun g
Bei gleicher Trägerhöhe von Haupt- und Nebenträge r muß der Nebenträge
r beidseitig ausge-
klinkt werden. In Frage kommen die Typen IK 2 und IK 4.
Aus der Flanschbreite des Hauptträgers von 300 mm ist das Maß a > 140 mm.
IK 2 ist einfacher herzustellen (Ausrundung durch Abbohren). Mit a > 140 mm ist jedoch:
FA , R ,d = 67,84 kN < FA, d = 80 kN
In Frage kommt deshalb nur Typ IK 4 5.14:
F
A,R,d = 81,83 kN > FA, d = 80 kN
mit dem Parameter
: hP = 190 mm
Schraube
n und Schweißnah t an Stirnplatte (tp = 10 mm) sind gesonder
t nachzuweisen
. Dies kann
wiederum mit typisierten Werten erfolgen:
Querkraftbeanspruchter Stirnplattenanschluß
Gewählt: Typ IS 16 2 (2 Schraube
n M 16, 4.6):
FA,R,d = 82,45 kN > FA, d = 80 kN
mit den Parametern
: su = 3,9 mm < vorh. su = 8,5 mm (Stegdicke HEA-300)
a = 3 mm Doppelkehlnah t Steg-Stirnplatte
hp = 70 mm < vorh. ha = 190 mm
dp = 10 mm = vorh. dp (gemäß Mindest-Vorgabe IK-Stöße)
Querkraftbeanspruchter Winkelanschluß
Gewählt: Typ IW 20 12 (2 Schraube
n M 20, 4.6):
FA,R,d = 96,26 kN > FA, d = 80 kN
mit den Parametern
: su = 2,7 mm < vorh. su = 8,5 mm (Stegdicke HEA-300)
hW i = 129 mm < vorh. ha = 190 mm
w t = 109 mm Anreißmaß am Hauptträger
Rippenlose Trägerkreuzung
Lasteinleitungsbreit
e für HEA-300: cK = 122 mm
Größter Tabellenwert für Lasteinleitung: maxcK = 120 mm < 122 mm
F
Dafür ist die übertragbar
e Kraft: K,R,d = 5 3 1 ,9 kN
Zum Maß cK
siehe Bild 12.1 (b)
Diese Begrenzung beinhaltet den Bezug F K , r , d < 2 • 0, 9 •Vpl,z,d
Da die Begrenzung der Querkraft auf 0,9Vpl,z,dinzwischen aufgehobe n worden ist, werden über-
arbeitete Tabellen wahrscheinlich höhere Werte ausweisen .
252 12 Träge r - Anschlüss e un d Stöß e
M. 1:10
Pressungsfläch e A2
Pressungsflächen
: A1 = (3, 3 + 8, 6) • 0, 86 = 10, 2 cm2
Vorhandene
s Moment an der Scherstelle
:
Grenzlochleibungskraf
t nach [1/816], (1/66):
Maximalmoment:
Vertikalkomponente
: Lochbil d
und
Aktione n
Schraube (1):
Schraube
n (2,3):
Reaktione n
Maßgeben
d also Schraube
n (2 und 3). Gesamte Schraubenkraf
t jeweils:
Schraube
n M 20 (4.6):
Lochleibung:
mit á1 = 1,9 (o.w.N.)
13 Rahmentragwerk e
13-1 System e
Rahmen sind Tragwerke mit wenigstens einer biegesteifen Ecke. Räumliche
Rahmentragwerke sind möglich; am häufigsten werden ebene Systeme gebildet.
Rahmen werden vor allem als Quersystem e von Hallen verwendet und können
sehr unterschiedlich ausgebildet werden. Die Wahl des Systems hängt ab von den
geometrische n Abmessunge n des Bauwerks (Spannweite , Höhe), Nutzung und
vorgesehen e Belastung des Systems (z.B. Kranbahnen in der Halle), den Mög-
lichkeiten für die Gründung (Baugrundverhältnisse , Nachbarbebauung) , u.a.
Einspannstütz e
Einspannrahme n einhüftige r Einspannrahme n mit Pendelstütz e
(kein Rahmen! )
c) Rahmen mit geknicktem Riegel und Zugband: die Biegemoment e der Rah-
menriegel werden stark reduziert, jedoch ist das Lichtraumprofil der Halle
durch das Zugband etwas eingeschränkt ,
d) Rahmen mit Fachwerkriegel
: für weitgespannt
e Hallen ab etwa 25 m,
e) Rahmen mit zentraler Pendelstütze : für Spannweite
n ab etwa 30 m. Hier kann
man die Pendelstütz e z.B. nur an jedem zweiten Rahmen aufstellen und die
dazwischenliegende n Rahmen in ihrer Mitt e über Längstraverse n abfangen;
dies ergibt weniger Stützen im Halleninnern.
0 © ©
Zweigelenkrahme n
Zweigelenkrahme n Zweigelenkrahme n
mit geknickte m Riege l
(Grundform ) mit geknickte m Riege l
un d Zugban d
Z weigelenkrahme n
mi t Fachwerkriege l © Zweigelenkrahme n mi t
zentrale r Pendelstütz e
13.2 Berechnungsmethode n
I n Rahmensysteme n sind die Stiele immer, die Riegel meistens Stäbe, die auf
Druck und Biegung beanspruch t werden. Dementsprechen d sind die Nachweise
für diese Stäbe in der Regel unter besonderer Beachtung von DIN 18800 Teil 2
zu führen. Für die Untersuchung der Systeme in Rahmeneben e stehen vor allem
zwei unterschiedlich e Methoden zur Verfügung:
• das Ersatzstabverfahren
,
• die Berechnung nach Theorie II . Ordnung.
Beide Verfahren stehen gleichwertig nebeneinander
, sind in der Anwendung
jedoch grundverschieden.
13.2.1 Ersatzstabverfahre n
Beim Ersatzstabverfahre n werden die einzelnen Stäbe des Rahmens jeweils für
sich mit den üblich berechnete n und unter Berücksichtigung
n Schnittgröße
ihrer Knicklänge in Rahmeneben e nachgewiesen. Außerdem sind die druckbe-
anspruchte n Stäbe auch auf Ausweichen aus der Rahmeneben e (Biegedrillknic-
ken) nachzuweisen . Stabilisierungslaste
n müssen nicht angesetz
t werden.
Das Verfahren ist für einfache Rahmen gut anwendbar. Bei komplizierten Syste-
men (z.B. Rahmen mit ungleichen Stiellängen, geknicktem Riegel, zusätzlichen
Pendelstützen, ungleichmäßig verteilten Lasten) kann die Bestimmung der
Knicklänge jedoch schwierig werden.
Außerdem ist für Nachweise nach Th. II.O. in der Regel eine Vorverformung
anzusetzen, die baupraktisch unvermeidliche Imperfektionen des Systems
berücksichtigen soll.
13.3 Rahmenecke n
Aus Fertigungs-, Transport- und Montagegründe n sind Rahmen üblicherweise
an den Ecken (oder in deren Nähe) gestoßen
, meist mittels HV-Verbindungen als
Stirnplattenstoß oder mit Zuglaschen.
Wegen des steilen Anwachsens der Biegemoment e im Rahmenriege l auf die Ecken
zu werden die Riegel fast immer mit Vouten versehen , die eine wirtschaftlichere
Dimensionierung erlauben als unverstärkt durchlaufende Querschnitte . Zudem
bringt die Voute den Vorteil größerer Konstruktionshöh e beim Stoß in der Ecke.
Das bei den meisten Stoß- und Eckausbildunge n auftretende "Schubfeld" ist auf
Schub, Normal- und Vergleichsspannunge n sorgfältig zu untersuchen . Typi-
sierte Stirnplattenstöß
e sind deshalb nicht ohne Zusatznachweis e anwendbar !
Rahmenecke mit a2
äußeren Lasten a1
e und He q = Gleichstreckenlast auf dem Riegel
I
i = maßgebende Stell
für den Nachweis der Zerlegung der Schnitt-
Vergleichsspannung positive Definition der großen an der Stelle 1
Schnittgrößen an der in Zugkraft Z (für die
Rahmenecke HV-Schrauben) und
Druckkraft D
Stelle (1):
Stelle (2):
Stelle (3):
-Abdeckun g
-Randwinke l Abdichtun g
Wärmedämmun g
Lastvert .
platt e
übrig e Schraube n 4.6
Schubfel d
Gurtblech
Vout e
Schweißnaht a = t eingeschwei ß
Steife n mit Gegenschweißung
(beidseits ) Stegblec h
Stirnplatt e
Stütz e
(Walzprofil) Bild 13.5 Rahmeneck e
13.3 Rahmenecken 259
Zuglasche
warm machen
und aufbiegen
Zwickel
einschweißen
Vollständi g geschweißt e
Vout e durc h Profilaufschneide n Rahmeneck e
Vorteil: geringerer Materialver-
-Vorteil: minimierter Material-
brauch, klare Form.
verbrauch, evtl. auch durch
Nachteil: hohe Lohnkosten für
konisch verlaufende Stütze,
Schneiden und Schweißen
sowie Stoß nahe M-Nullpunkt.
machen diese Lösung unattraktiv.
Nachteil: viel Schweißarbeit.
2 HV-Schrauben
HV-Schrauben
Einwirkun g N vz My N vz My N vz My N vz My
a stand. Last •43/5 -20,2 33,4 -43,5 -20,2 -67,4 -20,2 31,5 -67,4 -20,2 0 50,7
b Schnee -47,0 -28,8 47,7 -47,0 -28,8 -96,3 -28,8 45,0 -96,3 -28,8 0 72,5
d H (rechts) -1,5 -6,6 22,0 -1,5 -6,6 -11,1 -6,6 1,5 -11,1 -6,6 1,5 0
1) Maßgebende Grundkombinatio n
Für die Einspannstelle (1) w e r d en die G r u n d k o m b i n a t i o n n
e bereitgestellt:
GK1: g+s My, d = 1, 35 • 33, 4 + 1, 5 • 47, 7 = 116, 6 4 k Nm
V z, d = - 1 , 35 • 20,2 - 1,5 • 28, 8 = - 7 0 ,5 kN
Nx, d = - 1 , 3 5 - 4 3 , 5 - 1 , 5 - 4 70, = -129, 2 kN
Steifigkeitsbeiwert:
Knicklängenbeiwert
:
Knicklänge der Stützen:
3) Abgrenzungskriterium
Bezogene
r Schlankheitsgrad
:
Abgrenzungskriterium
: ist erfülltl
t werden.
Das heißt: Es darf nach Theorie I. Ordnung gerechne
4) Rahmenecke
Umrechnung der Schnittgröße
n auf Unterkante Rahmenecke
:
GK2: kNm
Nachweis:
M pl,d 408
V 75
= 0,193 < 0,33
Weitere Nachweise für Stützen oder Riegel sind offensichtlich nicht erforderlich.
262 13 Rahmentragwerke
5) Stabilisierungslast
Reduktionsfaktoren
:
Stabilisierungslast
:
Die Stabilisierungslas
t ist gleichzeitig und gleichgerichte
t mit der Windlast anzusetzen
.
6) Durchbiegung in Riegelmitte
Berechnung mit dem Arbeitssatz
Schnittgröße
n aus den Gebrauchslaste
n für GK1, siehe Bild!
M am beidseits gelenkig gelagerten Riegel (Reduktionssatz!)
:
Schrauben
: HV M 24,10.9: ZR, d = 256, 7 kN > 186,4
Darstellun g bei Punk t 4 |
Stirnplattendicke
: dp = 25 mm > 1,0 ds
Schweißnähte
: Flansch: aw,F1 = 10 mm Steg: aw,Steg =5 mm o.w.N.
Dicke der Flanschen
: tF1 = 19 mm = 0,8 ds ausreichend
, kein Futter erforderlich.
V/V =
Schubfeld: P l,d 745/389 = 1,92>1 zusätzliche Schubblech
e notwendig!
Gewählt: e t = 8 mm, ringsum verschweißt mit aw = 6 mm.
beidseits Zusatzblech
Die Querkraft verteilt sich proportional zu den Stegflächen
; M/M p l , d bleibt aber!
Querkraft: Óts = 2 • 8 + 11 = 27 mm V/Vpl , d = 11/27 • 1, 92 = 0, 78 < 1
Interaktion: 0,88 • 0, 578 + 0, 37 • 0, 78 = 0, 80 < 1
14 Fachwerkträge r un d Verbänd e
14.1 Fachwerkträge r
Fachwerke sind Systeme, die aus geraden Stäben zusammengesetz t sind, in deren
Schnittpunkten (Fachwerkknoten ) für die Berechnung reibungslose Gelenke ange-
nommen werden. Man unterscheide t ebene Fachwerke u nd Raumfachwerke .
Äußere Lasten können in Fachwerken nur in den Knotenpunkten angesetz t wer-
den. Fachwerkstäbe können daher primär nur auf Normalkraft (Zug oder Druck)
beansprucht werden.
Sekundär können Stäbe auch auf Biegung (z.B. durch Querbelastung)beanspruch t
werden. Bei großen Fachwerken (z.B. im Brückenbau) kann auch die Fiktion der
reibungsfreien Gelenke aufgegebe n werden. Dies erfordert zusätzliche Untersu-
chungen an Sekundärsystemen .
Fachwerke sind geeignet, große Spannweite n bei relativ geringem Materialauf-
wand zu überspannen . Dem steht ein erhöhter Fertigungsaufwan d gegenüber .
I m Hallenbau werden Fachwerke mit Vorteil ab Spannweite n von ca. 25 m ein-
gesetzt, nach oben bestehe
n keine praktischen Grenzen. Raumfachwerk e in Kup-
pelform können größte Flächen überdecken .
Parallelgurtbinde
r haben eine beson- Dreiecksbinde r
ders einfache Geometrie. Eine geringe
Dachneigung kann durch verschiede n
hohe Unterfütterung der Pfettenerreich
t
werden. Werden etwas größere Dach- Stützweite I
neigungen gewünscht, erhält der Ober-
gurt dachförmige Neigung. Bild 14.1 System e ebene r Fachwerk e
Der Anschluß der Stäbe erfolgt direkt durch Schweißung (Bil d 14.2) oder über
Knotenbleche (Schweißung oder Schraubung) . Für Tragwerke aus Rohrprofilen
ist DIN 18808 (10.84) zu beachten
; die Norm regelt besonder
s die Dickenverhält-
nisse der Rohre und deren Schweißverbindungen .
Es werden möglichst große Einheiten in der Werkstatt gefertigt. Auf der Baustelle
werdendie Träger vorder Montage am Bodengestoßen , wobei die Stöße geschraubt
ausgeführt werden sollen (Laschensto ß oder Stirnplattenstoß). Auch Baustellen-
schweißung ist möglich. Danach erfolgt die Montage des Fachwerkträger s mög-
lichst in einem Stück, oft mit mehreren Kranen.
14.1 Fachwerkträge r 265
14.1.2 Raumfachwerk e
Für weitgespannte Konstruktionen
eignen sich Raumfachwerk
e mit unter-
schiedlichen Formen:
• Dreigurt- und Mehrgurtbinder als
Fachwerkträger ,
• ebene Fachwerke für waagerecht e
Überdachungen ,
• räumlich gekrümmte Fachwerke
für tonnenförmige oder kuppei-
förmige Überdachunge n in großen
Abmessungen .
Ein Dreigurtbinder entsteht durch Anein-
anderreihen von Pyramiden über recht-
eckiger Grundfläche; dies ergibt ein
statisch bestimmtes Raumfachwerk . Bil d 14.3 Dreigurtbinde r
Der Vorteil dieser Träger liegt in den zwei Obergurten (= Druckgurte) gegenübe
r
einem Untergurt (= Zuggurt) und der einfachen und sehr wirksamen seitlichen
Aussteifung der gedrückten Obergurte durch einwaagerechtliegende s Fachwerk.
Die Berechnung der Gurtkräfte ist so einfach wie bei einem ebenen Fachwerk,
bei der Berechnung der Diagonalen ist beim Gleichgewicht die räumliche Schräge
zuberücksichtigen!-De r Dreigurtbinderläß t sichauchumgedrehtmiteine m Ober-
und zwei Untergurten ausführen.
Legt man zwei Dreigurtbinder nebeneinande r und verbindet auch die beiden
Untergurte gleichfalls durch Diagonalen und Pfosten, entsteht ein Fünfgurtbinder
mit großer Tragkraft und sehr guter räumlicher Stabilität.
Reiht man immer mehr Fachwerkbinde r aneinande
r und verbindet sie entspre-
chend, entsteht ein Raumfachwerk , das übergeordnet wie eine Platte wirk t und
auch entsprechen d als Flächentragwerk berechne
t werden kann. Grundelemen t
ist vorzugsweise die Pyramide über quadratische
m Grundriß (halber Oktaeder).
Durch unterschiedlich
e Ablängung der Stäbeeines Raumfachwerk s in Obergurten
(=Außenhaut) und Untergurten (= Innenhaut) erreicht man die einfache oder dop-
pelte Krümmung für gekrümmte Träger oder für Schalentragwerke .
14.2 Verbänd e
Bei Hallenbauten benötigt man i.a. Verbände in Dachebene
, in den Längswände
n
und in den Giebelwände n um
• ankommende Horizontallasten weiterzuleiten,
• Knicklängen gedrückter Stäbe oder Gurte zu reduzieren.
Das gängigste System für Verbände sind gekreuzte Diagonalen bzw. in verschie-
denen Feldern gegenläufig gerichtete Diagonalen, die immer nur auf Zug bemes-
sen werden u nd bei allfälliger Druckbeanspruchun g einfach ignoriert werden.
Diagonalen, die rechnerisch auf Zug und Druck beanspruch t werden, vermeidet
man nach Möglichkeit.
Dargestellt ist eine Halle mit Verbänden. Die hintere Giebelwand ist als Rahmen
ausgeführt, um z.B. die Halle in dieser Richtung problemlos später verlängern
zu können. Die Beanspruchun g der Verbände erfolgt durch Wind längs oder quer
Distanzstäbe (im Verbandsfeld
Die Lasten Q und W Q=G+ S = Pfosten des Dachverbands)
sind Flächenlasten!
Dach-Querverband
Endrahmen
(z.B. für spätere
Hallenerweiterung
Pendel- Rahmen (mit Vouten
stützen in den Rahmenecken)
Längswandverband
Giebel wand-
verband
Wlängs
Bild 14.4 Hall e mi t Zweigelenkrahme n un d Verbände n
14.2.1 Dachverbänd e
Bei Hallen, deren Quersyste
m aus Rahmen besteht (wie in Bil d 14.4), ist ein Dach-
Querverband erforderlich. Der Verband liegt möglichst nahe der Ebene der
gedrückten Gurte der Dachbinder (= Rahmenriegel) . Seine Elemente sind:
• Gurte (Zug- u nd Druckgurt) = Obergurte der Dachbinder,
• Pfosten, die drucksteif ausgebilde
t sein müssen,
• Diagonalen, die nur auf Zug bemesse n werden.
14.2 Verbände 267
Stabilisierungslas t
windiastw
Obergurt = Dachbinder-Druckgurt
V Zugdiagonale
Pfosten
Untergurt = Dachbinder-Druckgurt
Spannweite L
I n der Praxis werden hierfür häufig die von Gerold [21] hergeleitete
n Beziehunge
n
benutzt (hier wir d die Bezeichnung Q für die Querkraft beibehalten!):
Der Einfluß der Th. ILO. ist für die Windlast w leicht zu erkennen, für die Gurt-
kraftsumme ÓHi bringt Th. ILO. überhaupt erst einen Einfluß!
Aus M ergeben sich zusätzliche Kräfte für den Druckgurt der Dachbinder:
Aus Q ergeben sich die Kräfte V für die Pfosten und D für die Diagonalen: