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ERSTER GESANG
ZWEITER GESANG
Ach, ich fürchte, vielleicht du denkst, dass wir uns ergeben
Einem gottlosen Weg zu dem hohen Reich der Gedanken.
Aber es ist die Religion, die öfter gezüchtet
Faule Gottlosigkeiten der Menschen, so muss ich bekennen.
War es doch einst in Aulis, da die erkorenen Führer,
Und an erster Stelle der Helden war der Griechen Berater,
Die befleckt Dianas Altar, der Königin-Jungfrau,
Mit der Tochter Agamemnons, stinkend ermordet.
Da sie spürte den Rosenkranz um die Glieder der Jungfrau
Und die Lüfte flatterten leise auf jeglicher Wange
Und am Altare stand opfernd der trauernde Vater
Und der Priester, der neben ihm das Messer verborgen,
Und die Leute weinten bei Iphigenias Anblick.
Nun mit stummen Schrecken und mit sinkenden Knieen
Fiel sie und konnte nicht das in Anspruch nehmen, was einzig
Einem Könige gab den heiligen Namen des Vaters.
Wieder richtete sie sich auf, und zitternde Mädchen
Trugen sie auf den Altar und dort mit festlichem Ritus
Und mit Hochzeitschören, Hymenäus, o Hymen,
Ohne Sünde die Jungfrau, doch von Sündern geopfert,
Und ein Elternteil hat sie getötet am bräutlichen Tage,
Gab das eigene Kindchen hin als Opfertier, wehe,
Dass die Schiffe bekommen gnädige Winde nach Troja.
Das sind der alten Religionen freche Verbrechen.
DRITTER GESANG
VIERTER GESANG
Dies ist auch der Grund, dass diejenigen, die statt des Stoffes
Als den Ursprung der Dinge nehmen das Feuer an, daraus
Ganz allein wird gebildet die kosmische Summe, dies aber
Heißt, gewaltig vom wahren Ursprungs-Grund zu verfallen.
Und von diesen Denkern der Hauptführer ist in dem Kampfe
Heraklit, der weltberühmt für das Dunkel der Rede
Unter den albernen, aber nicht bei den ernsthaften Griechen,
Die nach der Wahrheit suchen. Denn die Dummköpfe lieben
Und bewundern und verehren nur das Versteckte
Unter verzerrten Worten, halten für Wahrheit den Irrtum,
Wenn der Irrtum nur süßlich kitzelt die Ohren der Dummen.
Oder wenn fein bearbeitet Sätze reizend geschminkt sind!
Wie aber, frag ich, können die Dinge denn so variieren,
Dass aus Feuer Einzelnes wird und Reines gebildet?
Nein, kein Geist würde helfen bei der Kondensation des
Feuers oder des Feuers Verdünnung, wenn alle die Teile
Sich erhalten, des Feuers eigne Natur ist ein Nichts nur!
Wird die Hitze schärfer zusammengedrückt mit den Teilen,
Milder wieder, wenn geschieden oder verstreut sind
Diese Teile, dann kannst du schwanger werden vom Nichtsein,
Dass aus dem Grunde etwas werde, viel weniger aber
Könnte eine Vielzahl von Dingen die Erde gebären,
Wie auch nicht das Feuer, das dichte oder das seltne.
Dies auch: Nehmen sie eine Lücke an in den Dingen,
Kann der Brand kondensieren und werden übrigens selten.
Aber solche Gegensätze des Denkens sie sehen
Aufsteigend gegen sie, ungern nur verlassen die Lücke
Sie, die ungemischte in Sachen, die steil sich dann fürchten
Und verlieren den Weg der Wahrheit. Sie haben zu sehen,
Dass, wenn von den Dingen wir nehmen die innere Leere,
Alle Dinge sind dann kondensiert und aus allen
Wird ein Körper geschaffen, der nicht Macht hat, der Pfeil hat
Schnell von sich selber geworfen irgendwelche Gesetze,
Wenn das Feuer wirft sein Licht, seine Wärme um, geben
Sie dir Beweise ihrer Teile, die nicht kompakt sind.
Aber wenn sie denken vielleicht wie andere Weise,
Feuer durch Kombinationen könnte abgeschreckt werden
Und verändern die Substanz, sehr gut dann! Und siehe,
Aus dem Feuer wird alles und kein Teil hilft da weiter,
Wärme wird dann ganz und alles wird gehen zugrunde,
Und es hätte dann doch aus dem Nichts sich der Kosmos gebildet.
Aber die Änderungen des Nichts an all seinen Grenzen
Doch bedeutet sofortigen Tod dessen, was da gewesen.
Und so muss etwas fortbestehen, unverletzt bleibend,
Mitten in der Welt, damit die Rückkehr zu Nichts wird
Und, von der Null geboren, Überflüsse gedeihen.
Da nun in der Tat es die sichersten Gremien hier gibt,
Welche halten ihre Art von Ewigkeit immer,
Ein und dasselbe, nach dessen Gehen und Kommen im Innern,
Nach geänderter Reihenfolge, Dinge im Wechsel,
Alle körperlichen Substanzen werden verwandelt,
Es sind an dir diese Ur-Körper, sie sind nicht aus dem Feuer.
Nutzlos wäre es, sollte etwas weggehen, manches
Werden hinzugefügt und manches werden verändert,
Wenn noch alle bewahrten die Natur ihrer Wärme.
Alles, was es geschaffen, wäre immer noch Feuer.
Aber die Wahrheit glaube ich also: Stellen gibt’s, deren
Reibungen und Bewegungen von den Körpern und Formen
Feuer erzeugen und sich auf Bestellung verändern,
Diese haben die Natur der Sachen geschaffen,
Und danach wird nichts mehr gerne schießen und fließen,
Auch was sonst immer Macht hat, ihre Körper zu senden
Und mit Wirkung zu berühren empfindliche Sinne.
FÜNFTER GESANG
SECHSTER GESANG
SIEBENTER GESANG
ACHTER GESANG
NEUNTER GESANG
ZEHNTER GESANG
ELFTER GESANG
Und nun habe ich schon gesagt und die Arten gelehrt der
Samen aller Dinge, und wie sie verschieden getaucht sind
In verschiedene Formen, und selber huschen sie weiter,
Die mit Einer Bewegung hin auf das Ewige zielen,
Und in welchem Modus von ihnen sind Dinge geschaffen,
Jetzt aber nach diesen Dingen soll mein Vers, wie mir dünket,
Die Natur des Geists und der Seele verdeutlichen allen,
Dass sie fahren fort von der Furcht vor dem Acheron drunten,
Hals über Kopf, die so verwirrt unser menschliches Leben
Mit den finsteren Tiefen, übergießend das Ganze
Mit dem schwarzen Tode und lässt nicht auf Erden bestehen
Eine flüssige Freude und unbeflecktes Vergnügen.
Denn das ist es, was manchmal Männer und Frauen behaupten,
Dass sie mehr noch den Tartaros fürchten, die Herrschaft des Todes,
Als die Krankheiten oder ein armes Leben in Schande,
Wissen sie doch, dass die Substanz der Seele das Blut ist
Oder besser gesagt der Wind, gefällts euren Launen,
Und so müssen sie wissen nichts von der Wissenschaft unser,
Du magst gute Kenntnis auch haben von dem, was dem Tod folgt,
Dass sie mehr für den Ruhm und die Ehre wirken auf Erden
Als für den Glauben. Was sind aber solcherlei Leute?
Exilanten, fern von der Heimat, Flüchtlinge ruhlos,
Fern von den Augen der Menschen und belohnt mit dem Übel,
Tief in jedem Elend erniedrigt, aber sie leben,
Sind die Elenden, wo auch immer sie hinkommen, aber
Überall geben sie Sühneopfer den heiligen Ahnen,
Schlachten die schwarzen Schafe und opfern den Göttern der Tiefe,
Bieten den Göttern Ruhm und Ehre und Herrlichkeit, bitter
Fallen sie dann und wenden sich schärfer gegen den Glauben.
Darum ists eine sichere Prüfung des sterblichen Menschen
In den Zweifeln umhergewirbelt, schau, wie die Menschen
Sind inmitten der Widrigkeiten, denn allein in der Not ist
Hörbar die wahre Stimme, gezaubert hervor aus dem Busen,
Wird die Maske abgelegt, zeigt sich das wahre Gesicht erst.
Aber die Begierden wieder und wieder und Wollust!
Welche Kraft der Elenden an dem Rand des Gesetzes!
Kriminelle Minister und verbündete Feinde!
Tage und Nächte mit gewaltigsten Mühen sich mühend,
Um zu den Gipfeln der Leistung ungebunden zu streben!
Diese Wunden des Lebens in nicht geringerem Anteil
Werden entsetzt zuletzt, wenn sich öffnen die Schrecken des Todes!
Immer sehen wir wildes Wollen und Ungnade böse,
Fern vom sicheren Leben und alle Süße verdrängend,
Wie gekrümmte Formen stehn vor den Toren des Todes.
Während die Menschen wollen davor ins Ferne entfliehen,
Angetrieben vom falschen Terror sich weithin entfernen,
Häufen sie ein Vermögen an mit dem Blute der Bürger.
Sie verdoppeln ihre Reichtümer, habgierig, geizig,
Häufen Leichen auf Leichen und lachen ein grausames Lachen
Bei dem tristen Begräbnis ihres eigenen Bruders,
Voller Hass und Angst vor den Tafeln ihrer Verwandten,
Ebenso durch den selbigen Terror sind sie vom Neid voll,
Schauen zu den Hohen, da vor den eigenen Augen
Jener Mann ist ein Adliger, sehen, dass Menschen auf Erden
Werden gegürtet herrlich mit dem Gürtel des Ruhmes,
Während sie sich im Dreck und in der Finsternis wälzen;
Einige gehen zugrunde nur für Statuen, Titel,
Oft in hohem Grade sind sie vor den Schrecken des Todes
Hasserfüllte Feinde des Lebens und himmlischen Lichtes,
Greifen die Menschheit an und sind die Ursache ihrer
Eignen Zerstörung mit einem Herzen voll finsterer Kälte!
Diese vergessen, dass die Todesfurcht Kummer bereitet,
Diese Angst vor der Pest in ihrem Schamgefühl kränkt sie,
So zerbrechen die treuen Bande der Freundschaft der Männer
Und die Menschen verlieren alle Ehrfurcht und Glauben,
Mitten im schlimmsten Gemetzel von Kriegen und Terror. Schon lange
Ist der Verräter im Land. Und die lieben heiligen Eltern
Suchen, wie sie vermeiden des ewigen Acheron Abgrund.
Sie sind wie die Kinder und fürchten und scheuen Gespenster
Blind in der finsteren Dürsternis. Dass wir manchmal uns fürchten
Auch im hellsten Tageslicht vor den Dingen des Todes,
Keinen Deut weniger furchtsam als die Kinder es heucheln,
Wenn sie der Schauder überkommt in den finsteren Nächten.
Dieser Terror und diese dunklen Nächte des Geistes
Schwinden nicht mit den Fackeln des Sonnenaufgangs am Morgen,
Werden auch nicht zerstreut von des Morgenrots glühenden Pfeilen,
Sondern nur die Natur und ihre Gerechtigkeit rettet!
ZWÖLFTER GESANG
Nämlich der Tod ist uns nichts, noch geht er uns an im geringsten,
Da die Natur des Geistes ist sterblich ewige Zeiten.
Also, wie in den Zeiten, die vor uns sind eilig vergangen,
Fühlen wir keinen Hauch vom Übel, wenn rings in der Runde
Kamen zum Kampf nach Roma die karthagischen Heere,
Und die Zeiten, erschüttert durch Turbulenzen des Krieges
Unter den luftigen Küsten niederhängenden Himmels
Schaudernd und zitternd, und die gesamte Menschheit bezweifelt,
Sie bezweifelt, auf wen das Imperium solle nun fallen,
Wasser und Land, und also, wenn wir hier nicht mehr leben,
Wenn sie kommt, die Scheidung unserer Seele vom Leibe,
Dadurch wir sind zu einem einzigen Staate gestaltet,
Wahrlich, nichts ist für uns, dann ist uns nichts existent mehr,
Das kann geschehen, nichts bewegt dann unsere Sinne.
Nein, nicht wenn die Erde verwechselt wird mit dem Meere
Und das Meer mit dem Himmel. Wenn dann nicht die Gefühle
Fühlen die Energie der Seele, des Geistes Naturkraft,
Nach der Scheidung der geistigen Seele vom Körper,
Doch nichts ist es mit uns, dass wir in den irdischen Banden
Leben in der dauernden Ehe von Körper und Seele,
Dadurch wir gestaltet zu einem einzigen Staate.
Und auch wenn die Zeiten nach dem gesammelten Tode
Sehen die Sachen unserer Formen und legen sie ab dann,
Auch an Ort und Stelle im Hier und Nun, und wenn wieder
Wird uns gegeben werden das Licht des Lebens, o wieder,
Dieser Prozess wird uns nicht beschäftigen, das ist auch eitel,
Wenn dann einmal das Selbst die Nachfolge unseres Sinnes
Auseinander gebrochen hat. Und im Hier und im Heute,
Wenig genug ists, Eitles, mit dem wir selbst sind beschäftigt.
Waren wir vordem dennoch, das betrifft unsre Seele,
Litten wir Wunden und Seenot. Solltest du richten die Blicke
Rückwärts hinab in den Abgrund aller gestrigen Zeiten,
Diese unermessliche Zeit ist vielfältig, denke,
Wie die Bewegungen sind der Materie. Könntest du dies auch
Glauben und geben mir einen Kredit: So oft sind die Samen
(Davon sind wir heute lebendig) der Alten gespendet
In der selben Reihenfolge, wie heutigen Tages.
Doch das können wir nicht, das Bewusstsein rufen zurück durch
Die Erinnerung daran. Denn es ist einst gewesen
Eine Zwischenpause des Lebens, und weit sind und breit sind
Die Bewegungen überall hin gewandert aus diesen
Unseren Sinnen. Denn wenn das Wehtum, das Ach und das Wehe
Sind vielleicht bestimmt, dann muss der Mann, der es leidet,
Diesen Fluch ertragen. Er muss hier sein auf Erden,
Hier zu dieser Zeit. Der Tod vervollkommnet dieses,
Er verbietet das Leben, er will nicht dem Publikum dienen,
Er verachtet solche Pflege. Gewährt ist zu wissen,
Dass es nichts für uns an dem Bruder Tod gibt zu fürchten,
Das ist kein Unglück für den Menschen, der nicht mehr lebendig,
Der hat das gleiche Wesen, als ob er nie wär geboren,
Wenn der unsterbliche Tod genommen das irdische Leben.
DREIZEHNTER GESANG
VIERZEHNTER GESANG
FÜNFZEHNTER GESANG
SECHZEHNTER GESANG
Dieses Verlangen ist es, das Venus für uns gewirkt hat,
Daraus erzeugen sich alle Verlockungen brennender Liebe,
Daraus zum ersten rieselten in die Herzen der Menschen
Tropfen der Freuden und Wonnen, die wir ehmals genossen,
Das ist durch kühle Pflege uns gut gelungen. Und wahrlich,
Zwar du hast sie geliebt, doch jetzt ist sie ferne, verschwunden,
Doch die Idole von ihr sind noch in der Nähe des Mannes,
Und ihre süßen Namen umschweben das innere Ohr dir.
Aber es obliegt dir, diese Bilder zu fliehen,
Dich erschrecke die Ferne derer, die die Liebe genährt hat,
Wende nun an andere Stelle deine Gedanken,
Lass an die Lüfte fließen deinen glühenden Sperma,
Innen in dir gesammelt, in diversen Kanälen,
Auch sind deine Gedanken noch mit der Liebe beschäftigt,
Halte das für lautere Freude, speichre die Pflege
Deines Selbst und ertrage die unvermeidlichen Schmerzen!
Siehe, wie das Eitergeschwür kommt durch nährende Gifte,
Größer wird das Leben mit hartnäckig werbender Liebe,
Und von Tag zu Tage die Leidenschaft lodert in Flammen,
Und das Wehe des Herzens wird schwerer Stunde für Stunde,
Außer, du wirst mit neuen Liebespfeilen zerstören
Jene ehemaligen Wunden der Liebe, und heilen,
Während sie noch frisch sind, frei von der wandernden Runde
Nach der freiheitlich wandernden, freiheitlich liebenden Venus,
Oder du gießest schweres Blei an die andere Stelle
Der Tumulte deiner Gedanken fliegender Liebe.
Tu nicht, wie der Mensch, der sich fernhält von fruchtbarer Liebe,
Diesem fehlen die Früchte der Venus, nein, du sollst nehmen
Diese Freuden, frei von Strafe, die Freuden der Venus,
Ungemischt für die Sterblichen und die krank an der Psyche,
Ja, für die Herzenskranken von der schmachtenden Liebe!
Ja, in diesem Moment zu besitzen den Segen der Venus
Heißt, dass auf- und absteigt der hitzigen Liebenden Wärme,
Unruhig, unsicher, nicht zu restaurieren vermag man,
Was man zuerst genossen hatte mit Augen und Händen.
Jene Teile, die sich zusammen drücken, stets fester,
Körperliche Schmerzen der Kreaturen, die Zähne
Beißen oftmals die Lippen, die Zungen peitschen mit Küssen,
Mund auf Mund und Atem in Atem, die selbige Freude
Ist das nicht ohne Vermischung, doch darunter sind Stiche,
Welche provozieren den Mann zu böser Verletzung,
Wo auch immer es ist und woher entstanden für ihn sind
Bittere Keime des Wahnsinns! Aber mit sanfter Berührung
Venus dämpft die qualvollen Schmerzen inmitten der Liebe,
Und die Beimischung zärtlichen Streichelns bereitet Vergnügen,
Einzudämmen die Bisse der Leidenschaften. Sie hofften,
Dass durch die liebenden Körper, in denen die Seele gefangen,
Könnten die hitzigen Flammen der feurigen Liebe verlöschen!
Aber der Natur Proteste sind alle ganz anders,
Nämlich die gleiche Liebe ist die einzige Sache,
Davon, je mehr wir haben, desto mehr wir verbrennen
Unsere Brust mit heißen Wünschen. Für Essen und Trinken
Innerhalb unserer Eingeweide sorgt wohl die Liebe,
Da sie kann stoppen bestimmte Teile, und so wird auch leichter
Das Verlangen nach Wasser übersätigt und Speise.
Aber siehe vom menschlichen Antlitz und blühender Schönheit
Nichts dringt in unserer Körper Rahmen, es still zu genießen,
Und wir sparen fadenscheinige Bilder der Götzen,
Aber entschuldigen unsere Hoffnung, vom Winde verwehte.
So wie wenn die Durstigen suchen im Schlummer zu trinken,
Aber das löschende Wasser wird nicht gewährt ihrer Kehle,
Um die Hitze in ihren inneren Gliedern zu stillen,
Aber nach den Götzen der Flüssigkeit strebt man vergebens
Und mit eitler Mühe, und man dürstet auch noch beim Schlucken
In der Mitte des Wasserfalles, so in der Liebe
Venus täuscht die Liebenden mit den schönsten Idolen.
Aber sie können nicht ihre Lust befriedigen, stillen
Ihr Verlangen, mit einem einzigen Blick auf den Körper,
Können auch nicht mit ihren Fingern die Handflächen reiben
Oder andere Extremitäten, während sie streunen
Unsicher über den ganzen Körper, dann aber endlich
Mit den Gliedern verflochten, genießen jungfräuliche Blumen,
Ihre Körper sind süße Vorzeichen schärferer Freuden,
Venus ist etwa bereit, in die Ackerfurche zu säen
Eines Weibes, begierig, deren Körper zu öffnen,
Dass sich vermischen die Sklaven der Venus mit Mündern und Atem,
Atem mit Atem vermischend und beißend mit Zähnen auf Lippen,
Aber ohne Erfolg, da sie machtlos, in seufzender Ohnmacht
Abreiben irgend etwas, übergeben, durchdringen
Mit dem gesamten Körper in Körper und oftmals
Scheinen sie zu kämpfen und streiten im Kriege der Liebe,
Also eifrig hängen sie in den Netzen der Venus,
Während ihre Glieder zusammen schmelzen, bezwungen
Durch die Gewalt der Freuden und Wonnen! Aber wenn schließlich
Wollust, in der die beiden gesammelt, brachte sich selber,
Kommt eine kurze Pause in die tobende Hitze,
Aber dann kommt der Wahnsinn mit den höchsten Renditen
Und die alte Raserei aufs Neue besucht sie,
Wenn sie die einmal gesucht und sehnten sich, sie zu erreichen,
Aber sie wissen nicht, was alle ohnmächtig finden,
Nämlich den Kunstgriff, um zu unterwerfen die Flüche.
Und in diesem ungewissen Zustand verkümmern
Sie mit unsichtbaren Wunden. Hinzugefügt werden
Wunden, sie verschwenden Befugnisse, Arbeiten schwinden,
Und hinzugefügt werden ihre vergeblichen Jahre,
Die verschwenden sie, unter einem andern ist Abruf,
Ihre Aufgaben werden vernachlässigt, und sie verschmachten,
Ihre ehrlichen Namen bleiben als Denkmal der Krankheit,
Ihre Güter im babylonischen Teppich verschwinden.
Aber duftende Salben und hübsche sykonische Schuhe
Lachen an ihren Füßen, und wie ihr sollt euch gewiss sein,
Große Smaragde von grünem Schein sind an goldenen Ringen,
Reichen Meeres purpurnes Kleid, das ständig zerschlissen,
Schäbig wirds, sie sind mit dem Schweiß der Venus gebadet,
Und die wohlverdiente Eigenschaft ist für das Stirnband,
Schleier und Mäntel und schöne alidensische Kleider
Oder von keischer Insel. Und besetzte Bankette,
Seltene Kostbarkeiten, alles ist reichlich bereitet.
SIEBZEHNTER GESANG
ACHTZEHNTER GESANG
Nun hab ich dir gesagt, dass das weltweit große Gewölbe
Sterblich ist und dass ausgebildet ist droben des Himmels
Rahmen, der rechtzeitig ward geboren, und was muss auch immer
Darin gehen und notgedrungen weiter noch gehen,
Das hab ich alles entwirrt, was bleibt, das solltest du nehmen
Neben diesem. Ein für allemal, um in den Wagen
Einzusteigen, den renommierten, die Winde entstehen,
Sie sind besänftigt, so ist alles wieder in Ordnung.
Die da waren, sind nun verändert, vom Zorne beruhigt,
Alle andern Bewegungen gehn durch die Himmel und Erden,
Worauf die Sterblichen richten die Blicke, die ängstlichen oftmals
Mit den Zitter-Gedanken, die demütig oft ihre Meinung
Haben aus Frucht vor den Gottheiten, die sie drückend zerquetschen
Auf der Erde, weil ihr Unwissen groß ist über die wahren
Kosmischen Ursachen, und das zwingt sie, getreu zu erhalten
Alle Dinge im Imperium herrschender Götter
Und die Königsherrschaft einzuräumen den Göttern.
Aber jene Menschen, welche sehr wohl gelehrt sind,
Dass die Gottheiten führen ein langes sorgloses Leben,
Wenn auch mittlerweile sie sind mit Plänen beschäftigt,
So kann es weitergehen, und von höheren Dingen
Über uns an ätherischen Küsten beobachtet, wieder
Kehrt man zurück zu den Ängsten und beeilt sich, die alte
Religion der Götter und Göttinnen wieder zu stiften,
Strenge Meister, aber allmächtig. Unglückbeladen,
Unwissend, was man kann und was nicht, die törichten Menschen,
Und mit welchem Recht man sich ihrem Umfang verschrieben,
Ihren Grenzsteinen, die so so tief in die Zeiten gehängt sind.
Darum desto mehr sind sie zum Wandern getragen
Mit verbundenen Augen auf den unteren Gründen.
Memmius, du mit deinen Gedanken wirst dies bespucken,
Du treibst fern von dir die Gedanken alle, die unwert
Sind der heiligen Götter und fremd ihrer seligen Ruhe,
Dann wird der Heilige oft die Majestäten verehren
Jener hohen Götter und Göttinnen, die sind nicht schädlich,
Wie in deinen Gedanken gebildet, nicht ist das höchste
Wesen des Gottes der Götter so empört wie im Zorne,
Um den Durst nach Rache zu suchen, sondern weil du dich
Plagst mit der Vorstellung falscher Götzen und Götteridolen,
Aber die Himmlischen ruhen immer in heiterer Ruhe,
Rollst du auch die mächtigen Wellen von Zorn über Zorn auf,
Dennoch wirst du mit einem ruhigen Busen betreten
Tempel und Schreine der Gottheiten, und du wirst fähig sein, deine
Ruhige Ruhe anzunehmen und wissend zu wissen
Diese Bilder, die sich aus ihren heiligen Körpern
Eingebildet in dem Verstand der gläubigen Menschen,
Wie der weise Sprecher ihrer göttlichen Formen.
Welche Art von seligem Leben aber danach kommt,
Das ist an dir, es zu sehen. Aber ferne von uns sei
Irgend ein Grund, der könnte dieses Leben vertreiben,
Vieles aber bleibt noch, um verschönert zu werden
In polierten Versen, allerdings hab ich schon vieles
Vorgestellt und ausgestellt, und siehe, da ist das
Gottesgesetz und alle reinen Aspekte des Himmels,
Um begriffen zu werden. Da gibt es Unwetter-Zeiten
Und die elektrischen Blitze, um besungen zu werden
Wegen dem, was sie tun, und aus welcher Ursache immer
Sie sind heran getragen, damit du müssest nicht zittern,
Abzuzirkeln die Regionen des prophetischen Himmels
Für die Omen, o ihr töricht verstockten, ihr Sünder,
Selbst woher die fliegende Flamme ist zu uns gekommen,
Oder in der Hälfte des Himmels stellt es sich ein, wie
Durch ummauerte Orte, wie sie sich schlängelte, oder
Man kann sagen, dass die Gottheit behauptet die Herrschaft,
So wird es weiter beschleunigt, worüber keinerlei Weise
Wissen die Ursachen Männer und denken sich Götter am Werke.
Handle, o Kalliope, meine genialische Muse!
Wonne der Sterblichen und o Freudenmädchen der Götter,
Weise auf meinen Kurs hin, wie ich das Rennen gefahren
Bis zur ruhmreichen weißen Linie des obersten Zieles,
Dass ich mit Signalen bekomme die Krone des Lobes,
Meine Führerin, o Kalliope, mit dir zusammen!