Das Erwachen fällt schwer in diesen Zeiten. Innere Unruhe, Schlaflosigkeit und ein
insgesamt niedriges Energielevel sind ebenfalls typisch für die dunkle Jahreszeit. Der
wissenschaftlich einwandfrei belegbare Einfluss der Zirbeldrüse wird dabei nach wie
vor stark unterschätzt.
Liebe Freunde,
die geistigen und körperlichen Kraftreserven vieler Menschen sind derzeit stark angegriffen,
denn der Winter hat seinen Höhepunkt erreicht. In diesem Artikel soll es vorwiegend um die
Schwierigkeiten der kalten Jahreszeit für die Bewusstseinsarbeit gehen. Es ist der Zeitpunkt
des Jahres, indem unsere Zirbeldrüse (Epiphyse) besonderen Anforderungen ausgesetzt ist.
Vielen Menschen ist das gar nicht bewusst. Sie spüren allerdings sehr deutlich, dass nicht nur
ihre allgemeine Vitalität und Lebenskraft geschwächt ist, sondern dass es auch viel
schwieriger wird in die innere Ruhe und in transzendentale Zustände zukommen.
Zwar regt geringeres Tageslicht die Aktivität der Zirbeldrüse grundsätzlich an, die
Veränderung des Hirnstoffwechsels im Winter, insbesondere von Melantonin und Serotonin
bringt das seelische Gleichgewicht allerdings stark durcheinander. Emotionen können nicht
mehr angemessen verarbeitet werden. Ein- und Durchlafstörungen, innere Unruhe, allgemeine
Gefühlsarmut, bis hin zu depressiven Episoden (die berühmte Winterdepression) sind die
Folge. Keine leichte Zeit für jede Form von spiritueller Ausrichtung und Übung. Ohne
ausgeglichene Zirbeldrüsenfunktion ist ein Erwachen – besonders für Ungeübte – nur schwer
möglich.
Im Wesentlichen spielen dies Hormone Melantonin und Serotonin hierbei eine Rolle.
Melatonin wird von den Pinealozyten in der Zirbeldrüse aus Serotonin produziert wird, dafür
braucht es Tageslicht. Durch das schwindende Licht im Winter wird die Zirbeldrüse zur
Produktion des müde machenden Hormons Melatonin angeregt. Manche Menschen vertragen
das besser, oder können auch mit sehr wenig Tageslicht einen ausgeglichen
Melantoninhaushalt vorweisen. Anderen geht es zunehmend schlechter.
Folgende Symptome können ein Hinweis dafür sein, dass die Zirbeldrüse zu viel Melantonin
produziert:
• innere Unruhe
• Tagesmüdigkeit
• Einschlafschwierigkeiten
• innere Abgeschlagenheit
• leichte Depressivität
• allgemeine Energie- und Kraftlosigkeit
• Schwierigkeiten bei spiritueller Übung wie Meditation, Kontemplation, Yoga, etc.
Diese Symptome können natürlich auch anderen Ursprungs sein und bei stärkeren
Beschwerden sollte unbedingt medizinischer Rat eingeholt werden. Wer in der dunklen
Jahreszeit aber größere Probleme beim Meditieren oder ein verstärktes Gefühl von verloren
sein und getrennt sein vom Kosmos (von Gott, Brahman, der Quelle, etc.) spürt, für den kann
eine verstärkte Harmonisierung der Zirbeldrüsenfunktion notwendig sein. Dazu gebe ich in
diesem Artikel ein paar hilfreiche Hinweise.
Von wissenschaftlicher Seite wissen wir heute sehr genau, weshalb uns die Zirbeldrüse das
Eintauchen in höhere Dimensionen des Bewusstseins oder auch ein Erwachen ermöglicht.
Dafür sorgt neben dem bereits erwähnten Melatonin und Serotonin, ein weiterer sehr
wichtiger Botenstoff namens DMT (Dimethyltryptamin). DMT ist ein sogenanntes
halluzinogenes Tryptamin-Alkaloid, welches auch Anwendung als Psychedelikum und
Entheogen findet. Es findet sich nicht nur im Menschen, sondern auch in etlichen Pflanzen,
und Säugetieren wieder. Insbesondere dieser Botenstoff DMT ist es, der für meditative und
emotionale Zustände von Wohlbefinden, Glück, aber auch Euphorie zuständig ist. Für seine
Produktion und Verarbeitung ist die Zirbeldrüse von ganz besonders entscheidender
Bedeutung.
Verstärkte spirituelle Übung: Meditation, so intensiv wie möglich! Man kann es gar nicht
oft genug betonen, wie wichtig und hilfreich eine tägliche Meditationspraxis ist. Ich rate den
Menschen üblicherweise, täglich mindestens eine halbe Stunde zur Ruhe zu kommen und sich
in kontemplativer Weise zu versenken. Für Anfänger reicht eine schlichte Ausrichtung auf
den Atem aus. Diese Form der Bewusstseinsarbeit solltet ihr im Winter unbedingt
intensivieren. Aber ganz unabhängig von der Meditation empfehle ich, auch andere
Übungspraxis wie Yoga, Tai Chi, etc. um wenigstens ein paar Minuten zu verstärken. Es ist
hilfreich, Euren inneren Fokus dabei hin und wieder verstärkt auf die Zirbeldrüse zu lenken.
Einsatz einer Tageslichtleuchte: Sie erzeugt ein künstliches Licht, dessen Eigenschaften
jenen des Tageslicht ähneln. Zur Beschreibung der Lichtqualität dient einerseits die
Farbtemperatur von ca. 5500 Kelvin und eine dem natürlichen Licht entsprechende spektrale
Zusammensetzung, man spricht daher auch von Vollspektrumlampen. Ein solches Gerät
gehört nach meiner Auffassung in jeden Haushalt. Eine Tageslichtlampe strahlt Licht ab,
dessen Eigenschaften jenen des natürlichen Tageslicht ähneln. Die Lichttherapie wird
mittlerweile in Kliniken großflächig bei der Behandlung von Depressionen eingesetzt. Ihre
Wirkung ist mittlerweile sehr gut wissenschaftlich belegt.
Durch dieses künstliche Tageslicht kann der Melatonin und Serotoninhaushalt in seinen
natürlichen Rhythmus gehalten werden. Vorausgesetzt, wir lassen dieses Licht nicht bis in die
Nacht hinein leuchten. Wir sollten nicht vergessen, dass Zirbeldrüse unsere innere Uhr ist, die
alle körpereigenen Rhythmen steuert. Sie weis sehr genau darüber bescheid, dass wir uns
möglichst vor 22 Uhr in die nächtliche Ruhe (Dunkelheit) begeben sollten. Gegen sie zu
steuern, wäre auch mit einer Tageslichtleuchte nicht angebracht. Wenn wir das tatsächlich
berücksichtigen, kann sich der Schlaf verbessern, innere Ruhe einkehren und das
Glücksempfinden sich stetig steigern lassen. Transzendentale Zustände können wieder
leichter hergestellt werden. Erfahrungsgemäß liegt die optimale tägliche Anwendung
zwischen 30 Minuten und 2 Stunden. Es dauert circa zwei Wochen bis eine nachhaltige
Wirkung eintritt.
dass es in unseren Breitengraden zu einer zyklischen „Verdunklung des Himmels“ kommt, hat
eine besondere Bedeutung, die in unserer Kultur eine Reihe von guten, aber auch weniger
guten Wirkungen hervorgebracht hat, und immer noch hervorbringt. Dass unsere westliche
Hemisphäre derart verstandesgeprägt ist, kann wohl auch auf die teilweise sehr harten
Winterphasen zurückgeführt werden. Über Jahrtausende fiel es den Menschen hier in dieser
Zeit sehr schwer sich mit Bewusstseinsebenen zu verbinden, die größer als der rationale
Verstand sind. Das hatte natürlich starke Auswirkungen auf unsere westliche Welt. Dies hat
sicher seinen Sinn, denn es ist auffällig, dass gerade unsere abendländische Kultur so viele
wissenschaftliche „Verstandesleistungen“ hervorgebracht hat. Auf jeden Fall freue mich
darauf, dass die Tage bald wieder länger werden und wir uns dann nicht mehr so viel in
geschlossenen Räumen aufhalten müssen, wie in den dunklen Wintermonaten. Das natürliche
Sonnenlicht hat bei all den genannten Möglichkeiten, sein Ausbleiben in der dunklen
Jahreszeit ausgleichen zu können, immer noch einen unersetzlichen Wert.