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Gebühren-Kommission KEF - Brisanter Bericht enthüllt

angebliche Geld-Tricksereien von ARD-Intendanten

Ulrich Wilhelm, Vorsitzender der ARD und Intendant des BR

Samstag, 17.02.2018, 13:18

Die Gebühren-Kommission KEF, verantwortlich für die Überprüfung des Finanzbedarfs der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, soll in einem aktuellen Bericht schwere Vorwürfe
gegen mehrere Intendanten der ARD erheben: Die Funktionäre beließen es demnach nicht
dabei, Geld zu verschwenden – sie betrügen offenbar wissentlich die Gebührenzahler.

Die ARD widerspricht. In dem bisher unveröffentlichten Bericht, der der "Bild"-Zeitung
nach eigenen Aussagen vorliegt, rügt die KEF unter anderem den Intendanten des
Bayerischen Rundfunks, Ulrich Wilhelm: Dieser habe für den Neubau eines
Medienkomplexes einen Kredit von 200 Millionen Euro aufgenommen – obwohl er nur 160
Millionen Euro benötigt hätte. In der Sprache der Prüfkommission heißt das laut "Bild": "Der
BR hat sich einen kreditfinanzierten Liquiditätsspielraum ohne erneute Anmeldung und
Prüfung durch die Kommission verschafft." Aus diesem Grund kürze die Gebühren-
Kommission dem Bayerischen Rundfunk den Finanzbedarf um 40 Millionen Euro.

ARD widerspricht "Bild"-Bericht


Die ARD wehrt sich gegen die Berichterstattung. In einer Stellungnahme schreibt der Sender:
"Richtig ist vielmehr, dass die verwendbaren Gebühren- oder Beitragsmittel der ARD auf
dem Niveau des Jahres 2009 stagnieren und sich im Zeitraum 2009 bis 2020 sogar unterhalb
der allgemeinen Preissteigerung, insbesondere unterhalb der rundfunkspezifischen Teuerung
bewegt haben. In diesem Jahr liegen die Beitragseinnahmen der ARD im Übrigen bei 5,5
Mrd. Euro.

Die Mehrerträge, die sich aus der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag im Vergleich zur
früheren Rundfunkgebühr ergeben haben stehen laut ARD den Rundfunkanstalten nach
Vorgaben der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) anders als "Bild" schreibt
nicht zur Verfügung und mussten auf einem Sonderkonto zurückgelegt werden. Unhaltbar ist
laut ARD zudem die Kritik an der Kreditaufnahme des Bayerischen Rundfunks, die nach dem
Kenntnisstand des Senders zudem auf einem überholten Entwurf des KEF-Berichts basiert.
Für sein Neubauprojekt wird der BR selbstverständlich die volle Summe des Darlehens
benötigen und wie gesetzlich gefordert zweckgebunden verwenden.

Die Gebühren sind nicht gestiegen – die Einnahmen der


ARD schon

Tom Buhrow, Intendant des WDR Jan Metzger

Wie es in dem Medienbericht weiter heißt, habe auch der Intendant der ARD, Tom Buhrow,
irreführende Aussagen über das Budget des Senders gemacht: Er soll behauptet haben, seit
dem Jahr 2009 habe es keine Gebührenerhöhung für die Öffentlich-Rechtlichen mehr gegeben
– und die ARD habe seitdem keine höheren Einnahmen mehr verzeichnet. Tatsache ist jedoch
laut "Bild": Obwohl die Gebühren seit 2009 auf dem gleichen Niveau geblieben waren, sind
die Einnahmen des ARD jedoch um 2,35 Milliarden Euro gestiegen.

Jan Metzger, Indendant von Radio Bremen, hat angeblich sogar bewusst falsche Angaben
zum Finanzbedarf des Senders gemacht: Er habe sein Budget demnach höher angesetzt als
tatsächlich erwartet – damit ihm im Jahr darauf nichts gekürzt werden könne, heißt es laut des
Medienberichts. Obwohl er sich dementsprechend geäußert habe, würde Metzger mittlerweile
behaupten, er sei falsch zitiert worden.

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