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Grammatik
des
Finnischen
Anwendungsorientiertes und systematisch aufbereitetes Lehrwerk
Regina Schwojer, Joonas Hemmi, Päivi Niemi, Raisa Laakso & Christine Tettenhammer
Der gesamte Kurs ist so angelegt, dass Sie nach Belieben zwischen verschiedenen Kapiteln des
Sprachkurses und dem Lehrwerk je nach Interesse und Lerngeschwindigkeit hin und her wechseln
können. Das bedeutet, dass dieser Kurs weitaus weniger wie ein klassisches Sprachlehrbuch oder ein
unterrichtsgestützter Kurs aufgebaut ist.
Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, dass sie alleine und für sich stehen und zum Nachschlagen
und Lernen verwendet werden können. Sie können bei diesem Kurs somit alle Vorteile von
computerbasiertem Lernen nutzen. So können Sie selbst steuern, wie, wann und was Sie lernen.
Dieser Sprachkurs beinhaltet eine systematisch aufgearbeitete Grammatik. Anders als zum Beispiel
Lehrbücher, die an jede Geschichte eine Grammatikeinheit knüpfen, möchten wir, dass unsere
Geschichten und Dialoge allein und für sich stehen können. Wenn Sie sich nämlich nicht mit der
Grammatik auseinandersetzen möchten, können Sie diese Sätze auch auswendig lernen und Sie werden
sich im Urlaub in Finnland verständlich machen können.
Wenn Sie sich aber ein solides Grundwissen des Finnischen aneignen möchten, finden Sie in diesem
Lehrwerk alle wesentlichen Phänomene der Sprache systematisch, nachvollziehbar und mit vielen
Beispielen illustriert aufgearbeitet.
Wir erklären die finnische Grammatik aus der Sicht „von Deutschen für Deutsche“
Unsere Grammatiken haben den Anspruch, Ihnen aus der Sicht „von Deutschen für Deutsche“ die
Grammatik des Finnischen näher zu bringen. Aus diesem Grund werden Sie immer wieder auf Sätze
stoßen, wie „anders als im Deutschen …“ oder „aus dem Deutschen kennen Sie …“ – hiermit wollen
wir Sie für Sachverhalte sensibilisieren, die im Finnischen anders oder aber genauso sind, wie im
Deutschen.
Diese Grammatik wurde zudem in enger Zusammenarbeit von deutsch- und finnischsprachigen
Muttersprachlern unter Beachtung aktueller sprachwissenschaftlicher Forschung erstellt. So werden Sie
bald ein sicheres Gefühl für Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Sprachen entwickelt
haben.
Dann wird Ihnen systematisch die Grammatik des Finnischen vorgestellt. Als erstes erfahren Sie alles
Wichtige zu den Substantiven, zum Artikel, zu den Fällen und zu Wortarten wie Adjektiven, Pronomen
und Adverbien. Anschließend werden Sie sich intensiv mit dem Verbsystem des Finnischen auseinander
Mit vielen alltagsrelevanten Beispielen werden wir Ihnen stets die Grammatik-Phänomene erklären. Wir
haben also versucht, in dieser Grammatik noch vieles mehr an zusätzlichem Vokabular unterzubringen.
Nachdem Sie also vieles über die unterschiedlichen Wortklassen erfahren haben, werden Sie sich mit
dem Satzbau des Finnischen beschäftigen.
Schließlich lernen Sie noch in der Fremdsprache zu zählen und erfahren, wie Sie die Zahlen konkret
anwenden können, beispielsweise bei der Bildung von Uhrzeit und Datum.
Den Schluss dieser Grammatik markiert ein Serviceteil mit gebündeltem Konversationswissen. Hier
lernen Sie beispielsweise, wie Sie Menschen begrüßen und verabschieden, wie Sie telefonieren, wie Sie
sich in Notfällen Hilfe holen können und wie Sie Ihre Familie auf Finnisch beschreiben.
Wir haben versucht, die Vorteile von Multimedialität und Hypertext in dieser Grammatik sinnvoll
einzusetzen. In den einzelnen Kapiteln finden Sie immer blau hervorgehobenen Links, die Sie zu
verwandten Kapiteln weiterleiten. So können Sie immer bequem und schnell weiterlesen.
Und nun wünschen wir Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Lernen!
Christine Tettenhammer
Chefredakteurin Sprachenlernen24
Die finnische Sprache gehört zu der finno-ugrischen Sprachfamilie. Andere finno-ugrische Sprachen
sind zum Beispiel Ungarisch und Estnisch, Sami, Karelisch, Epsisch, Lüdisch, Wotisch und Livisch.
Samisch wird im nordskandinavischen Lappland gesprochen; die letzten fünf Sprachen werden im
Staatsgebiet Russlands gesprochen und sind vom Aussterben bedroht.
Die finno-ugrischen Sprachen sind alle sogenannte „agglutinierende“ Sprachen. Keine Sorge, wir
erklären Ihnen in einem eigenen Kapitel neben anderen Besonderheiten des Finnischen auch, was eine
agglutinierende Sprache ausmacht. In seiner Struktur unterscheidet sich das Finnische stark von den
indoeuropäischen Sprachen, zu denen zum Beispiel Deutsch oder Englisch gehören. Doch nicht nur
der Aufbau der Sprache ist anders, auch der Grundwortschatz ist nicht mit den indoeuropäischen
Sprachen verwandt. Das heißt für Sie als Finnisch-Lerner leider, dass es relativ wenige
Überschneidungen zwischen dem deutschen und dem finnischen Wortschatz gibt.
Die Sprachwissenschaftler sind der Meinung, dass Finnisch und andere finno-ugrische Sprachen auf
eine gemeinsame uralische Ursprache zugeführt werden können. Aus dieser Ursprache haben sich die
einzelnen Mitglieder dieser Sprachfamilie durch mehrere Spaltungen und Aufteilungen entwickelt. In
einer ersten Phase der Spaltung entstanden zwei Zweige: der finnische und der ugrische. Aus dem
ugrischen Zweig hat sich später das Ungarische herausgearbeitet. Während Finnisch und Estnisch
relativ nah verwandt sind, haben Ungarisch und Finnisch heute nur noch sehr wenig gemeinsam.
Die finnische Schriftsprache, wie wir sie heute kennen, stammt aus der Reformationszeit. Damals hat
Mikael Agricola, der Bischof von Turku, die Bibel erstmals ins Finnische übersetzt. Der zweite Vater
der finnischen Schriftsprache ist Elias Lönnrot, der im 19. Jahrhundert durch Finnland reiste und die
mündlich überlieferte Volksdichtung im Kalevala-Epos sammelte.
Bis 1809 gehörte Finnland zu Schweden, somit war Schwedisch die Sprache der Verwaltung und des
kulturellen Lebens im ganzen Land, während Finnisch eine eher untergeordnete Rolle spielte. Eine
Folge dieser Zeit sieht man im finnischen Wortschatz, welcher viele Lehnwörter aus dem Schwedischen
übernommen hat.
Von 1809 bis 1917 war Finnland ein autonomer Teil von Russland. Damals begann sich ein finnisches
Nationalbewusstsein zu entwickeln. Diese Nationalbewegung im 19. Jahrhundert hatte auch dem
finnischsprachigen Kulturleben einen neuen Aufschwung verliehen. Seit 1917 ist Finnland eine
unabhängige Republik mit einer eigenen Amtssprache, dem Finnischen.
Ungefähr sechs Prozent der finnischen Bevölkerung sind sogenannte schwedischsprachige Finnen, die
Schwedisch als Muttersprache sprechen. Die 26.000 Einwohner auf der Insel Åland zum Beispiel
verwenden Schwedisch als einzige Umgangs- und Amtssprache. Außerdem wohnen in Finnland kleine
samisch- und russischsprechende Minderheiten. Offizielle Amtssprachen in Finnland sind jedoch nur
Finnisch und Schwedisch. Samisch hat den Status einer offiziellen Minderheitensprache.
In Schweden gilt Finnisch als amtliche Minderheitssprache und wird von rund 300.000 Menschen
gesprochen. Außerdem gibt es kleine finnischsprachige Minderheiten im Norden Norwegens, in
Karelien und in Estland. Auch nach Nordamerika sind viele Finnen ausgewandert.
Bevor Sie sich jetzt ins Studium der finnischen Grammatik stürzen, wollen wir Ihnen zunächst einen
knappen Überblick geben, was Sie erwartet und Sie gleich am Anfang auf einige Unterschiede zum
Deutschen hinweisen.
Wir möchten diese Sorgen ganz bewusst am Anfang ansprechen. Wir hoffen, gleich zu Beginn einige
Schwierigkeiten aus dem Weg räumen zu können, indem wir Sie auf einige wichtige Unterschiede zum
Deutschen hinweisen.
Wenn man eine neue Sprache lernt, gibt es immer ein paar grammatische Eigenheiten, die man
zunächst als sehr exotisch empfindet. Aber das macht ja auch den Reiz der Fremdsprache aus!
• Im Finnischen wird zum Verneinen eines Satzes nicht einfach ein „nicht“ eingefügt, sondern es
gibt ein eigenes Verneinungsverb „ei“. Das Verb, das man verneinen will, steht im Infinitiv.
Beispiel: sanon – ich sage; en sano – ich sage nicht.
• Um Besitzverhältnisse auszudrücken benutzt man nicht das Verb „haben“, sondern eine
Konstruktion mit „sein“ und dem Adessiv. Statt „Anna hat ein Auto“ sagt man also
gewissermaßen „Bei Anna ist ein Auto“ - auf finnisch „Annalla on auto.“
• Beim Anhängen der Endungen kommt es zu einigen lautlichen Veränderungen. Mehr dazu
erfahren Sie in den Kapiteln zur Vokalharmonie und zum Stufenwechsel.
Nun folgen einige Unterschiede, die Sie sich gut anschauen sollten. Wenn sie sich diese Sachen einmal
klar gemacht haben, wird Ihnen das die Arbeit an der übrigen Grammatik und mit Ihrem Sprachkurs
wesentlich erleichtern. Im nächsten Kapitel erklären wir Ihnen was eine agglutinierende Sprache
ausmacht.
Das bedeutet, dass ein finnisches Wort aus verschiedenen Bausteinen besteht, von denen jeder eine
bestimmte Information trägt. Diese Bausteine werden einfach an den Stamm „agglutiniert“ , also
„angeklebt“.
pulloissannekin
sanoisimmeko
Die Bildung neuer Wörter funktioniert übrigens ganz ähnlich: Die Bausteine werden einfach
aneinandergeklebt.
Beispiel:
kahvi (Kaffee) + la = kahvila (Kaffeehaus)
sairas (krank) + la = sairaala (Krankenhaus)
Wenn Sie dieses Prinzip verstanden haben, können Sie sich auch viele noch unbekannte Wörter
erschließen.
Dadurch, dass gewissermaßen alle Informationen in einem Wort stecken, gibt es im Finnischen auch
viele Fälle.
Finnland, das Land der tausend Seen und Finnisch, die Sprache der tausend Fälle? Ganz so schlimm ist
es dann doch nicht. In der Tat aber kennt das Finnische 15 Fälle.
Davon sind jedoch sechs sogenannte Lokalkasus (ortsanzeigende Fälle: Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv,
Ablativ, Allativ), die im Prinzip den deutschen Präpositionen entsprechen. Stellen Sie sich also einfach
vor, man würde die Präposition hinten ans Substantiv ankleben. „Im Auto“ heißt dann „autossa“, „im
Drei der insgesamt 15 Fälle (Abessiv, Instruktiv, Komitativ) sind so selten, dass sie „marginale Kasus“
genannt werden. Über diese sollten Sie sich also erst mal nicht den Kopf zerbrechen.
Wenn man den Essiv und den Translativ kurz außen vor lässt, gibt es also vier Fälle, die man wirklich
draufhaben muss: Nominativ, Genitiv, Akkusativ und Partitiv. Das kann Sie als deutschen
Muttersprachler doch nicht erschrecken, oder?
Im nächsten Kapitel wollen Ihnen kurz einige Symbole erklären, die wir in diesem Lehrwerk
verwenden, um Ihnen den Umgang mit der einschüchternden finnischen Grammatik ein wenig zu
erleichtern .
Wir haben uns bemüht, dieses Lehrwerk in kleinen, einfach zu verstehenden Schritten und Abschnitten
aufzubauen und immer wieder Übungssequenzen einzufügen. Diese haben wir mit einem Ü markiert.
In diesem grammatischen Lehrwerk wollen wir Ihnen darüber hinaus auch helfen, Wichtiges von
weniger Wichtigem zu unterscheiden. Deshalb werden wir im Lehrwerk kennzeichnen, welche
grammatischen Phänomene Sie wirklich beherrschen müssen und welche Sie nur passiv brauchen.
Abschnitte, die Sie als Anfänger nur verstehen, aber nicht anwenden müssen, oder bei denen es sich um
seltene Phänomene handelt, haben wir mit einem P wie „Passiv-Wissen“ gekennzeichnet.
Nach dieser kleinen Einführung sind Sie jetzt bestens ausgerüstet um loszulegen.
Als erstes beschäftigen wir uns mit dem finnischen Lautsystem und dem Alphabet.
Aber keine Sorge, gleich im Anschluss folgt ein weiteres Kapitel zu Besonderheiten bei der finnischen
Aussprache. Dort haben Sie sofort Gelegenheit das Gelernte anzuwenden und umzusetzen.
Der einzige neue Buchstabe ist das å, welches allerdings nur in Fremdwörtern vorkommt. Auch die
Buchstaben b, c, f, q, w, x, z sowie Buchstabenkombinationen wie „ch“ oder „sch“ treten nur in
Fremdwörtern auf.
Eine Übersicht über das Alphabet und Hilfestellungen zur Aussprache finden Sie in dieser Tabelle:
Jetzt, da Sie eine Übersicht über alle finnischen Buchstaben haben, wollen Sie sicher auch wissen, wie
Sie beispielsweise Ihren Namen auf Finnisch buchstabieren.
A, a (aa)
B, b (bee)
C, C (see)
D, d (dee)
E, e (ee)
F, f (äf)
G,G (gee)
H, h (hoo)
I, i (ii)
J, j (jii)
K, k (koo)
L, l (äl)
M, m (äm)
N, n (än)
O, o (oo)
P, p (pee)
Q, q (kuu)
R, r (är)
S, s (äs)
T, t (tee)
U, u (uu)
V, v (vee - wie deutsches W)
W, w (tuplavee/kaksoisvee)
X, x (äks)
Y, y (yy - wie deutsches Ü)
Z, z (tseta)
Å, å (ruotsalainen oo)
Ä, ä (ää)
Ö, ö (öö)
In einem finnischen Wörterbuch befinden sich übrigens die Buchstaben Å, Ä und Ö ganz am Schluss.
Im nächsten Kapitel lesen Sie einige unentbehrliche Informationen zur Aussprache und Betonung im
Finnischen.
Im Prinzip wird Finnisch also so geschrieben wie es gesprochen wird. Wenn Sie also einmal das
Alphabet sowie einige grundlegende Regeln zur Aussprache kennen, können Sie Finnisch gut (vor)lesen
und sich problemlos verständlich machen.
Im Finnischen ist es ganz wichtig, lange Laute von kurzen zu unterscheiden. Einen langen Laut im
Finnischen erkennt man daran, dass die betreffenden Buchstaben verdoppelt werden. Ein Dehnungs-h
oder „langes i“ gibt es im Finnischen nicht. Im Unterschied zum Deutschen werden auch Konsonanten
lang gesprochen.
Zum Vergleich: Im Deutschen zeigt ein Doppelkonsonant nur an, dass der Vokal davor kurz
gesprochen wird; deshalb hat also „beten“ ein langes, „Betten“ ein kurzes E. Im Finnischen beeinflusst
der Doppelkonsonant die Länge oder die Aussprache des vorausgehenden Vokals gar nicht. Der
Konsonant muss tatsächlich länger ausgesprochen werden.
In der Regel sind die kurzen finnischen Vokale kürzer als die deutschen und die langen finnischen
Wenn Sie Doppelkonsonanten sprechen müssen, stellen Sie sich vor, dass Ihre Zunge ganz schwer ist,
als würden Sie ein wenig „lallen“. Bei Verschlusslauten, also b/p, g/k, d/t, m, n, müssen Sie Ihre
Lippen einfach länger als im Deutschen aufeinander lassen.
Versuchen Sie das doch gleich einmal selbst mit folgenden Beispielwörtern:
kyllä – ja
nolla – null
viisi - fünf
kuusi - sechs
kymmenen – zehn
tulla – kommen
olla – sein
missä – wo
Wichtig ist auch, dass die Vokale zwar länger ausgesprochen werden, ansonsten aber gleich bleiben: Ein
finnisches „o“ ist als zum Beispiel immer offen, auch wenn es lang ist. Achten Sie auch genau auf die,
von finnischen Muttersprachlern aufgenommenen Hörbeispiele aus Ihrem Sprachkurs und sprechen Sie
diese immer wieder laut nach!
Die Länge der Vokale oder Konsonanten ist nicht nur eine Feinheit, sondern kann die Bedeutung eines
Wortes vollkommen verändern.
Beispiele:
tuli – tulli - tuuli (das Feuer – der Zoll – der Wind)
kansa – kanssa (das Volk – mit)
muta – mutta - muuttaa (der Schlamm - aber - (um)ziehen)
Das R wird immer mit der Zungenspitze gerollt, wie zum Beispiel im Bairischen. Anders als im
Deutschen wird das finnische R auch am Wortende immer deutlich hörbar ausgesprochen.
Die Buchstabenkombination nk entspricht in der Aussprache einem kurzen ŋ-Laut (z.B. Helsinki, kenkä
„der Schuh“ oder kuningas „der König“).
Im Unterschied zum Deutschen liegt der Hauptakzent immer auf der ersten Silbe des
Also wenn das Wort auch noch so lang ist, die Hauptbetonung liegt stets auf der ersten Silbe. Selbst
Fremdwörter (z.B. hotelli) werden immer auf der ersten Silbe betont.
Das folgende Kapitel beschäftigt sich damit, wie man die Diphthonge im Finnischen richtig ausspricht.
Schließen Sie bei der Aussprache der Diphthonge bitte nicht von sich auf andere: Der finnische
Doppellaut „ei“ wird nicht wie ein deutsches „ei“ zum Beispiel in „Bein“ ausgesprochen, sondern
einfach wie ein E mit einem darauf folgenden I.
Im Finnischen werden alle Doppellaute wie zwei aufeinander folgende Vokale gesprochen
und stehen also nicht zusammen für einen anderen Laut.
In der folgenden Tabelle haben wir alle Diphthonge mit einem finnischen Beispielwort aufgelistet.
Typische Fehlerquellen für deutsche Muttersprachler sind blau hinterlegt.
Im nächsten Kapitel lernen Sie, wie die Groß- und Kleinschreibung im Finnischen gehandhabt wird.
Somit schreibt man auch Nationalitäten und Nationaladjektive bzw. Namen von Sprachen im
Finnischen immer klein.
Beispiele:
suomalainen – der Finne, die Finnen, finnisch
suomi – das Finnische (Sprache)
Auch Monatsnamen und die Namen der Wochentage schreibt man klein.
Beispiele:
joulukuu – Dezember
sunnuntai – Sonntag
Aber natürlich wird nicht alles im Finnischen klein geschrieben. Es gibt Ausnahmen zu der oben
gelernt allgemeinen Regel.
Versuchen Sie nun die folgende Sätze mit richtiger Groß- und Kleinschreibung abzuschreiben.
puhuuko kari saksaa? ei, hän on tanskalainen. oletteko te saksalaisia? kyllä, asun bremenissä.
(Spricht Kari Deutsch? Nein, er ist Däne. Sind Sie Deutsche? Ja, ich wohne in Bremen. )
Im nächsten Kapitel stellen wir Ihnen ein wichtiges lautliches Prinzip vor, nämlich die Vokalharmonie.
Die Vokalharmonie
Im Finnischen wird zwischen vorderen und hinteren Vokalen unterschieden.
Die hinteren Vokale sind a, o und u und die vorderen Vokale sind ä, ö und y, also im Prinzip die
deutsche Umlaute.
Die Vokalharmonie legt fest, welche Vokale in einem Wort vorkommen dürfen.
Nach dem Gesetz der Vokalharmonie dürfen die hinteren Vokale niemals zusammen mit den
vorderen Vokalen in einem Wort vorkommen.
Die Vokale e und i sind dabei neutral und können mit allen Vokalen kombiniert werden.
Schauen Sie sich dazu die folgenden Beispielwörter an und teilen Sie sie in folgende Gruppen ein: „nur
hintere Vokale“, „nur vordere Vokale“, hintere oder vordere Vokale gemischt mit neutralen Vokalen“:
matkustaa (reisen), myyjä (Verkäufer, -in), nopea (schnell), pyörä (Fahrrad), syödä (essen), täti (Tante),
vartalo (Körper), uusi (neu)
Deshalb müssen natürlich auch die Endungen an die im Wortstamm enthaltenen Vokale angepasst
werden. Dies führt dazu, dass die meisten Endungen zwei Formen haben, wobei der Vokal variiert.
Beispiele:
pullo – pullossa „die Flasche – in der Flasche“
hylly – hyllyssä „das Regal – im Regal“
Wie Sie bereits wissen, sind die Vokale e und i neutral und können deswegen zusammen mit jedem
anderen Vokal auftreten. Falls das Wort nur neutrale Vokale enthält, werden für Endung die vorderen
Vokale benutzt.
Beispiel:
veri – veressä „das Blut – im Blut“
Bei zusammengesetzten Wörtern richten sich die Endungen und Nachsilben nach dem letzten
Bestandteil.
Beispiel:
kirjahylly – kirjahyllyssä „das Buchregal – im Buchregal“
Faustregel:
Kommt im Stamm des Wortes u, o oder a vor, dann muss in der Endung ein hinterer Vokal
Aus diesem Grund haben alle Endungen, die einen hinteren Vokal enthalten, auch eine Form mit
einem vorderen Vokal. Endungen, die nur die neutralen Vokale e und i enthalten, brauchen natürlich
nur eine Form.
Diese Liste soll Ihnen beispielhaft die Regel verdeutlichen, sie ist aber natürlich nicht vollständig. Wir
werden aber in den entsprechenden Kapiteln zu den Fällen, der Beugung der Verben, der Steigerung
der Adjektiv und vielen weiteren ganz gezielt auf beide Formen eingehen.
Wenn Sie das Gefühl haben, das Kapitel zur Vokalharmonie gut verstanden zu haben, klicken Sie sich
weiter zum Stufenwechsel. Dieses lautliche Phänomen betrifft nicht die Vokale sondern die
Konsonanten.
Der Stufenwechsel betrifft die Konsonanten k, p und t. Das Grundprinzip ist, dass diese Konsonanten
in einer starken und einer schwachen Stufe stehen können.
Diese erste Art des Stufenwechsels heißt quantitativ, weil sich ja sozusagen die Menge der Buchstaben
verändert.
Die zweite Art des Stufenwechsels heißt qualitativ, weil sich die Buchstaben aus der starken Stufe
verändern.
Wenn in der starken Grundstufe ein einzelnes k, p oder t steht, wird es in der schwachen Stufe
entweder zu einem anderen Buchstaben, oder es verschwindet ganz.
Auch den qualitativen Stufenwechsel zeigen wir Ihnen gleich an einigen konkreten Beispielen:
Der qualitative Stufenwechsel kann auch Konsonantenverbindungen mit k, p oder t betreffen. Dabei
gleicht sich meistens der zweite Buchstabe an den ersten an. Die häufigsten Fälle haben wir für Sie in
der nächsten Tabelle aufgeführt.
Achtung: Bei st, sk, sp, ks, ts, hkpt und tk gibt es keinen Stufenwechsel.
Wie Sie vielleicht oben schon bemerkt haben,wird ein Stufenwechsel in der Regel vom Anhängen der
Fallendungen des Substantivs oder der Personalendungen des Verbs ausgelöst. Ob ein Stufenwechsel
stattfindet, hängt von der Endung ab. Ein Stufenwechsel findet statt, wenn ...
Übrigens: Durch Anhängen einer Possessivendung, oder der Partikel -kin (auch), -ko (Fragepartikel)
oder -han (Betonung) kommt es nicht zu einem Stufenwechsel.
PASSIV-WISSEN:
Einige Stufenwechsel kommen nur sehr selten vor. Es reicht also für Sie als Anfänger, wenn Sie
erkennen, von welcher Grundform das Wort abgeleitet wird.
Seltene Stufenwechsel
k-j poika (der Junge) – pojan (des Jungen)
rohkenen (ich traue mich) – rohjeta (sich trauen)
polkea (treten) – poljen (ich trete)
särkeä (brechen) – särjen (ich breche)
k-v luku (die Zahl) – luvun (der Zahl)
kyky (die Begabung) – kyvyn (der Begabung)
Die konjugierten Formen der Verben und z.B. der Genitiv der Substantive stehen in der schwachen
Stufe.
Im folgenden haben wir Ihnen in einer Übersicht zusammengestellt für welche Formen bei welchem
Typ Stufenwechsel welche Stufe benutzt werden muss.
Keine Sorge, wir werden natürlich noch einmal auf die Besonderheiten des Stufenwechsels eingehen,
wenn wir den entsprechenden Kasus oder die Verbform einführen.
Herzlichen Glückwunsch!
Hiermit haben Sie den ersten großen Teil der Grammatik geschafft. Jetzt geht es weiter mit den
Substantiven.
Das Finnische kennt keinen bestimmten (im Deutschen „der“, „die“, „das“) oder unbestimmten (im
Deutschen „ein“, „eine“) Artikel.
Ob etwas bekannt oder unbekannt ist, kann zum Beispiel mit Hilfe von Adjektiven und Pronomen
ausgedrückt werden. Das Wort „eräs“ (oder umgangssprachlich „yksi“ - eins) kann eine solche
Unbestimmtheit ausdrücken.
Beispiele:
Tien toisella puolella oli eräs vanha mies koiransa kanssa. – Auf der anderen Straßenseite war ein alter
Mann mit seinem Hund.
Eräs ystäväni opetti minua soittamaan pianoa. – Ein Freund von mir hat mir das Klavierspielen
beigebracht.
Im Finnischen haben die Substantive auch kein männliches, weibliches oder sächliches Geschlecht.
Darauf müssen Sie also bei der Deklination der Substantive nicht achten!
Deswegen kann „tarjoilija“ auf Deutsch entweder „Kellner“ oder „Kellnerin“ heißen.
Mit der Nachsilbe „-tar“ bzw. „-tär“ kann man das Geschlecht eindeutig bestimmen.
Beispiele:
tarjoilija – Kellner, Kellnerin
tarjoilijatar – Kellnerin
myyjä – Verkäufer, Verkäuferin
myyjätär – Verkäuferin
Diese Formen sind jedoch in der Umgangssprache eher ungebräuchlich.
Im nächsten Kapitel stellen wir Ihnen Singular und Plural der finnischen Substantive vor.
Die Form, die in den finnischen Wörterbüchern als erste Form aufgelistet wird, ist der Nominativ
Singular.
Das ist die Form, bei der noch kein Stufenwechsel eintritt. Der Nominativ Singular der Substantive ist
auch eine Form, die kein besonderes Kennzeichen hat – im Vergleich dazu trägt der Nominativ Plural
Wie viele weitere grammatische Formen des Substantivs, wird der Plural ausgehend vom Genitiv
Singular gebildet. Streicht man von dieser Form das -n weg, erhält man den sogenannten
Flexionsstamm. An diesen Stamm werden die verschiedenen Endungen, vor allem die Kasusendungen
angehängt.
Beispiel:
kauppa (das Geschäft, Nominativ Singular) – kaupan (des Geschäfts, Genitiv Singular)
kaupassa (im Geschäft, Inessiv Singular)
Die Form für den Nominativ Plural erhält man durch das Anhängen der Endung -t an den
Flexionsstamm. Bei allen anderen Fällen wird ein -i angehängt. Zu beachten ist, dass nach der
Pluralendung noch die Kasusendung angehängt wird.
Beispiel:
kauppa (das Geschäft, Nominativ Singular) – kaupan (des Geschäfts, Genitiv Singular)
kaupat (die Geschäfte, Nominativ Plural), kaupoissa (in den Geschäften, Inessiv Plural)
Um die Pluralform bilden zu können, sind gute Kenntnisse des Stufenwechsels wichtig, da im Genitiv
häufig ein Stufenwechsel auftritt.
Nominativ Plural:
Flexionsstamm + t
Lassen Sie uns dieses Prinzip noch einmal an einem Beispiel verdeutlichen:
Beispiele:
auto (das Auto, Nominativ Singular) – auton (des Autos, Genitiv Singular)
autot (die Autos, Nominativ Plural), autoissa (in den Autos, Inessiv Plural)
katu (die Straße, Nominativ Singular) – kadun (der Straße, Genitiv Singular)
kadut (die Straßen, Nominativ Plural) – kaduissa (auf den Straßen, Inessiv Plural)
Wie der Plural eines Substantivs in allen 15 Fällen des Finnischen aussieht, lesen Sie im nächsten
Kapitel.
Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: Zwischen zwei Vokalen wird das „i“ zu einem „j“! So lässt es
sich leichter aussprechen.
Durch das Pluralzeichen „i“ kann es zu einigen Vokalveränderungen kommen, die wir Ihnen im
nächsten Kapitel näher bringen wollen.
Vokalveränderungen im Plural
Das Pluralzeichen „i“ beeinflusst die Vokale im Stamm des Substantivs und kann so einige
Vokalveränderungen hervorrufen. Dadurch unterscheidet sich die Pluralform von der Singularform.
Wir wollen Ihnen diese Veränderungen in übersichtliche Regeln zusammengefasst und mit einigen
Beispielen präsentieren.
Durch das Anhängen des Pluralzeichens „i“ ergeben sich folgende Änderungen:
• Einfaches „o“, „ö“, „u“ und „y“ verändern sich NICHT vor „i“.
Beispiele:
talossa (im Haus) – taloissa (in den Häusern)
• Ein doppelter Vokal wird einfach.
Beispiele:
maassa (im Land) – maissa (in den Ländern)
• Der erste Bestandteil der Diphthonge „ie“, „uo“ und „yö“ verschwindet.
Beispiele:
työssä (bei der Arbeit) – töissä (bei den Arbeiten)
tiellä (auf dem Weg) – teillä (auf den Wegen)
• Endet das Substantiv auf einen Diphthong, der auf „i“ endet, so verschwindet das „i“, damit
kein Doppel-“i“ entsteht.
Beispiele:
koita (Motte, Part. Sg.) – koita (Motten, Part. Pl.)
• Ein kurzes „e“ verschwindet immer.
Beispiele:
saarella (auf der Insel) – saarilla (auf den Inseln)
lapsella (das Kind, Adessiv Sg.) – lapsilla (die Kinder, Adessiv Pl.)
• Ein kurzes „i“ wird zu „e“.
Beispiele:
lasissa (im Glas) – laseissa (in den Gläsern)
tuolilla (auf dem Stuhl) – tuoleilla (auf den Stühlen)
• Ein kurzes „ä“ verschwindet.
Beispiele:
ystävällä (der Freund, Adessiv Sg.) – ystävillä (die Freunde, Adessiv Pl.)
• Endet das Wort auf „ijä“, „lä“, „nä“ oder „ntä“, so wird das „ä“ zu „ö“.
Beispiele:
pyöräilijällä (der Fahrradfahrer, Adessiv Sg.) – pyöräilijöillä (die Fahrradfahrer, Adessiv Pl.)
kylpylällä (die Therme, Adessiv Sg.) – kylpylöillä (die Thermen, Adessiv Pl.)
päärynällä (die Birne, Adessiv Sg.) – päärynöillä (die Birnen, Adessiv Pl.)
• Bei zweisilbigen Wörtern verschwindet ein kurzes „a“, wenn in der ersten Silbe „u“ oder „o“
steht. Steht in der ersten Silbe „a“, „e“ oder „i“, so wird das „a“ zu „o“.
Beispiele:
matkalla (auf der Reise) – matkoilla (auf den Reisen)
pojalla (der Junge, Adessiv Sg.) – pojilla (die Jungen, Adessiv Pl.)
Im nächsten Kapitel wollen wir Ihnen nun eine Einführung in die finnischen Fälle bieten.
Im Finnischen gibt es 15 Fälle , die bei den Adjektiven, Pronomen, Substantiven und Zahlwörtern
gebraucht werden. Diese 15 Fälle lassen sich in drei Gruppen unterteilen:
• Zu den grammatischen Grundfällen im Finnischen gehören der Nominativ, der Genitiv und
der Partitiv, das ist ähnlich wie im Deutschen auch. Sie drücken Beziehungen zwischen den
einzelnen Satzgliedern aus.
Beispiele:
Lapsen isä – der Vater (Nom.) des Kindes (Gen.)
Isä rakastaa lastaan. – Der Vater (Nom.) liebt sein Kind (Akk.).
Isä ei juo kahvia. – Der Vater (Nom.) trinkt keinen Kaffee (Part.).
• Der Inessiv, Elativ, Illativ, Adessiv, Ablativ und Allativ sind sogenannte Lokalfälle, die Ort oder
Richtung im Finnischen ausdrücken. Stellen Sie sich also einfach vor, man würde eine
Präposition hinten ans Substantiv ankleben.
Beispiele:
„Istun autossa.“ – „Ich sitze im Auto.“
„Työskentelen hotellissa.“ – „Ich arbeite im Hotel.“
„Ajan autolla.“ – „Ich fahre mit dem Auto.“
„Hotellilla on oma tenniskenttä.“ – „Das Hotel hat einen eigenen Tennisplatz.“
• Der Essiv, Translativ, Abessiv, Komitativ und Instruktiv gehören zu den sogenannten
„marginalen“ Fällen des Finnischen. Ihnen entsprechen im Deutschen Präpositionen wie
„ohne“, „indem“ oder „als“. Abessiv, Komitativ und Instruktiv kommen relativ selten vor im
Finnischen.
Im nächsten Kapitel stellen wir Ihnen die Grundprinzipien der Deklination im Finnischen vor.
Oft kann man die Endung einfach an die Grundform, also die Nominativform, des Substantivs
anhängen.
Es gibt jedoch auch Substantive, die verschiedene Stämme haben, je nachdem welche Endung folgt.
Meistens haben die Grundform (also der Nominativ) und die Partitivform einen eigenen Stamm.
Alle andere Endungen werden an einen dritten Stamm angehängt, den sogenannten Flexionsstamm.
Hier wird zuerst der Genitiv Singular des Substantives gebildet und die reguläre Genitivendung „n“ mit
den etwaigen anderen Fallendungen ersetzt. Auf diese Weise können Sie so gut wie alle Fälle im
Finnischen bilden.
Streicht man die Genitiv-Endung „n“ weg, erhält man den Flexionsstamm „miehe-“, mit dem alle
anderen Fälle gebildet werden:
miehettä – ohne den Mann (Abessiv), miehenä – als Mann (Essiv)
Es macht also Sinn, immer Nominativ und Genitiv eines Substantivs zu lernen. Auch den Partitiv sollte
man dazulernen, da seine Bildung oft Sonderregeln folgt.
Beispiele:
auto (das Auto, Nom.), auton (Gen.), autoa (Part.)
lapsi (das Kind, Nom.), lapsen (Gen.), lasta (Part.)
Man kann die Substantive in verschiedene Gruppen einteilen, die verschiedene Grundformen und
Flexionsstämme haben.
Zur Wiederholung:
Den Flexionsstamm – den Genitiv Singular – brauchen Sie als Ausgangsform um alle anderen Fälle zu
bilden.
Wir haben uns bemüht für Sie wirklich nur die wichtigsten Kategorien zusammenzustellen. Die
nachfolgende Liste erhebt also keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern auf den wirklichen
Nutzen, den Sie daraus ziehen. Seltenere Gruppen, bei denen es reicht, wenn Sie diese passiv
beherrschen, haben wir in den folgenden Kapiteln grau hinterlegt.
Schauen wir uns zunächst die Gruppe der Substantive an, deren Grundform auf einen Vokal endet.
Unveränderliche Substantive
Grundform auf -i
Die meisten Substantive, insbesondere alle Fremdwörter, die auf i enden, verändern ihren Stamm nicht.
Grundform auf -e
Bei den meisten Substantiven dieser Gruppe wird das „e“ in der Grundform im Flexionsstamm zu
„ee“.
Beispiele:
erhe – erheen (der Fehler – des Fehlers)
lause – lauseen (der Satz – des Satzes)
pääte – päätteen (die Endung – der Endung)
Bei den Substantiven dieser Gruppe ergeben sich im Singular keine Veränderungen. Im Plural werden
die Doppelvokale durch das Pluralzeichen „i“ einfach und bei Diphthongen auf „i“ fällt ein „i“ weg um
eine Dopplung zu vermeiden.
Beispiele:
maa – maan (das Land – des Landes), aber: maissa (in den Ländern)
puu – puun (der Baum – des Baumes), aber: puissa (in den Bäumen)
koi – koin (die Motte – der Motte), aber: koitta (ohne die Motten)
Schauen wir uns als nächstes die Wörter an, deren Grundform auf einen Konsonanten enden.
Das „s“ in der Grundform wird im Flexionsstamm zu „kse“. Das trifft auch auf Fremdwörter zu, die
auf „s“ enden.
Beispiele:
vastaus – vastauksen (die Antwort – der Antwort)
Bei diesem Typ von Nomen wird das „s“ im Flexionsstamm zu dem Vokal, der dem vorangehenden
Vokal entspricht. In anderen Worten: Der Vokal vor dem „s“ wird verdoppelt.
Beispiele:
oppilas – oppilaan (der Schüler – des Schülers)
kauris – kauriin (der Steinbock – des Steinbocks)
taivas – taivaan (der Himmel – des Himmels)
Achtung:
Leider gibt es keine Regel wie man die Typen die auf kurzen Vokal und „s“ enden unterscheiden kann,
deswegen sollten Sie diese Beispielwörter am besten gleich auswendig lernen.
Bei diesem Typ von Substantiv wird das „s“ im Flexionsstamm zu „de“. (Achtung! Stufenwechsel!)
Beispiele:
rakkaus – rakkauden (die Liebe – der Liebe)
totuus – totuuden (die Wahrheit – der Wahrheit)
pahuus – pahuuden (die Boshaftigkeit – der Boshaftigkeit)
Grundform auf -n
Zu dieser Gruppe gehören nicht viele Substantive. Sie können diese drei Beispielwörter also einfach
auswendig lernen.
Das „ton“ bzw. „tön“ aus der Grundform wird im Flexionsstamm zu „-ttoma“ bzw. „-ttömä“.
Beispiele:
avuton – avuttoman ( der Hilflose – des Hilflosen )
työtön – työttömän ( der Arbeitslose – des Arbeitslosen)
peloton – pelottoman ( der Furchtlose – des Furchtlosen)
Grundform auf -t
Das „t“ in der Grundform wird im Flexionsstamm mit einem „e“ ersetzt.
Beispiele:
olut – oluen (das Bier – des Bieres)
Bei Fremdwörtern, die auf andere Konsonanten enden, wird ein „i“ als Bindeglied eingefügt, da das
Wort sonst zum Zungenbrecher wird. (Aber die meisten Fremdwörter im Finnischen enden sowieso
auf „i“.)
Beispiele:
stadion – stadionin (das Stadion – des Stadions)
Ausnahmen
Zu der letzten Gruppe gehören einige Ausnahmen. Diese Substantive enden meistens auf „el“ oder
„en“. An den Flexionsstamm wird ein „e“ angehängt.
Beispiele:
sävel – sävelen (die Note – der Note)
jäsen – jäsenen (das Mitglied – des Mitglieds)
Je nachdem zu welchem Flexionstyp das Substantiv gehört, wird der Flexionsstamm anders von der
Grundform abgeleitet.
Im nächsten Kapitel gehen wir auf den ersten und einfachsten Fall im Finnischen ein: den Nominativ
(Wer oder Was-Fall).
Nominativ Singular
Wie Sie schon im Kapitel Grundwissen über das Substantiv im Finnischen erfahren haben, gibt es im
Finnischen keinen bestimmten oder unbestimmten Artikel (z.B. der Hund – ein Hund).
• für das Subjekt in bejahten Aussagesätzen. (Juna tulee. – Der Zug kommt.)
• meist für eine konkrete Menge; der Nominativ hat fast immer eine bestimmte Bedeutung, und
wird im Deutschen mit dem bestimmten Artikel wiedergegeben.
Beispiel:
Kadulle parkkeerattu auto on punainen. – Das auf der Straße geparkte Auto ist rot.
• für prädikativ verwendete Satzteile, z.B. „Meine Mutter ist nett.“ oder „Meine Mutter ist
Lehrerin.“ Da sich diese Satzteile direkt aufs Subjekt beziehen, stehen auch sie im Nominativ.
• Achtung!:
Ist das Subjekt etwas Abstraktes („die Liebe“), ein Stoffname („das Wasser“) oder gibt es kein
Subjekt, so steht der Prädikativ nicht im Nominativ, sondern im Partitiv.
Schauen Sie sich die Verwendung des Nominativs in folgenden Beispielsätzen an:
Nominativ Plural
Flexionsstamm + t
Dieses Bildungsschema wollen wir Ihnen anhand der folgenden Tabelle mit Beispielwörtern
veranschaulichen:
Der Nominativ hat fast immer eine bestimmte Bedeutung, die man im Deutschen mit dem bestimmten
Artikel (der, die, das) wiedergeben würde.
Lesen Sie sich dazu auch die Beispielsätze in der nächsten Tabelle durch:
Der Nominativ wird in Lehrbüchern des Finnischen oft dem Partitiv gegenübergestellt, den wir im
nächsten Kapitel behandeln.
In seiner Grundbedeutung beschreibt der Partitiv eine Teilmenge (vgl. lat. pars 'der Teil'). Der finnische
Partitiv kann aber viele verschiedene Funktionen haben; er ist Subjekt-, Objekt-, und Prädikativfall.
Zum Teil übernimmt er also die Funktionen des deutschen Akkusativs.
Wenn das Objekt eine nicht näher begrenzte Menge oder Teilmenge ist
Beispiele:
Tarvitsen kahvia. – Ich brauche Kaffee.
Näin paljon turisteja Italiassa. – Ich sah viele Touristen in Italien.
Saanko olutta? – Kann ich ein Bier haben?
Matti juo joka päivä maitoa. – Matti trinkt jeden Tag Milch.
Achtung:
Falls die Menge näher bestimmt ist, muss das Objekt im Singular im Genitiv stehen.
Beispiel:
Ahkera oppilas lukee kirjan. – Der fleißige Schüler liest das Buch.
Ist das Objekt eine näher bestimmte Menge im Plural, so steht es im Nominativ.
Ahkera oppilas lukee kirjat. – Der fleißige Schüler liest die Bücher.
Ist eine Tätigkeit noch nicht abgeschlossen und dauert noch an, so steht das Objekt im Partitiv – man
hat ja auch erst einen Teil davon erledigt. Ist die Handlung abgeschlossen, also in ihrer Gänze
vollbracht, steht das Objekt im Genitiv Singular oder Nominativ Plural.
Beispiele:
Ahkera oppilas tekee läksyjä. – Der fleißige Schüler macht gerade seine Hausaufgaben.
Ahkera oppilas teki läksyt. – Der fleißige Schüler hat seine Hausaufgaben gemacht.
Auch das Subjekt eines Satzes kann im Partitiv stehen, wenn es eine unbestimmte Menge ausdrückt.
Steht das Subjekt im Partitiv, so rückt es meistens ans Satzende.
Beispiele:
Pullossa on vettä. – In der Flasche ist Wasser. (wörtlich: In der Flasche gibt es Wasser.)
Hänellä on paljon ystäviä. – Er/Sie hat viele Freunde. (wörtlich: Bei ihm/ihr sind viele Freunde.)
Achtung:
Als Prädikativ, wenn das Subjekt etwas Abstraktes oder ein Stoffname ist, oder es kein Subjekt
gibt
Mit Prädikativ meint man ein Satzglied, das sich direkt auf das Subjekt bezieht und es näher beschreibt.
Meistens ist ein solches Prädikativ mit einem Verb wie „sein“ verbunden.
Beispiele:
Kahvi on makeaa. – Der Kaffee ist süß.
Elämä on monimutkaista. – Das Leben ist kompliziert.
Espanjassa on lämmintä. – In Spanien ist es warm.
Nach Zahlwörtern, außer der Zahl yksi (eins), wird immer der Partitiv benutzt.
Beispiele:
kaksi tyttöä – zwei Mädchen (von den Mädchen)
seitsemän venettä – sieben Boote (sieben von den Booten)
Olen niin nälkäinen, että voisin syödä kymmenen perunaa. – Ich bin so hungrig, dass ich zehn
Kartoffeln essen könnte.
Kolme tyttöä tanssii. – Es tanzen drei Mädchen.
Lentokoneessa on kaksi uloskäyntiä. – Das Flugzeug hat zwei Ausgänge.
ABER: yksi koira – ein Hund
In verneinten Sätzen
Der Partitiv wird auch bei den meisten verneinten Sätzen gebraucht.
Nach dem Verneinungswort „ei“ (nicht, kein) steht das Objekt im Partitiv.
Beispiele:
Minna ei syö lihaa. – Minna isst kein Fleisch.
En tunne häntä. – Ich kenne ihn/sie nicht.
Etkö ymmärrä suomea? – Verstehst du kein Finnisch?
Minulla ei ole autoa. – Ich habe kein Auto. (Dagegen: Minulla on auto. – Ich habe ein Auto.)
Mit den Postpositionen „kohtaan“ (zu) und „varten“ (wegen) steht immer der Partitiv.
Nach den Präpositionen „lähellä“ (in der Nähe), „vasten“ (gegen), „kohti“ (in Richtung auf), „pitkin“
(entlang), „ilman“ (ohne) und „ennen“ (vor) steht ebenfalls der Partitiv.
Beispiele:
Tunnen rakkautta sinua kohtaan. – Ich empfinde Liebe für dich.
Me tulimme tänne vain häntä varten. – Wir sind nur wegen ihm/ihr hierher gekommen.
Asun lähellä Helsinkiä. – Ich wohne in der Nähe von Helsinki.
Hän oli täällä jo ennen minua. – Er/Sie war schon vor mir hier.
En voi elää ilman saunaa. – Ich kann nicht ohne Sauna leben.
Nojasin vasten kylmää muuria. – Ich lehnte mich gegen die kalte Mauer.
Hän juoksee kohti puistoa. – Er/Sie läuft in Richtung Park.
Beispiele:
Hyvää päivää! – Guten Tag!
Hyvää huomenta! – Guten Morgen!
Hyvää yötä! – Gute Nacht!
Hyvää syntymäpäivää! – Alles Gute zum Geburtstag!
Hyvää matkaa! – Gute Reise!
Hyvää uutta vuotta! – Frohes neues Jahr!
Hyvää pääsiäistä! – Frohe Ostern!
Hyvää joulua! – Frohe Weihnachten!
Der Partitiv ist vom Stufenwechsel nicht betroffen, d.h. er steht in der selben Stufe wie der Nominativ.
• Die Endung „a/ä“ kommt vor bei Wörtern, die auf einen kurzen Vokal oder auf „ea“ bzw.
„eä“ enden.
Beispiel:
katu – katua (Straße)
• Die Endung „ta/tä“ kommt vor bei Wörtern, die auf einen Konsonant oder einen langen
Vokal enden.
Beispiel:
maa – maata (Land)
• Die Endung „tta/ttä“ kommt vor, wenn das Wort auf „e“ endet.
Beispiel:
osoite – osoitetta (Adresse)
Partitiv Plural
Der Partitiv Plural hat die beiden Endungen „a/ä“ und „ta/tä“. Wenn ein Wort auf „e“ endet,
bekommt es im Plural trotzdem die Endung „ta/tä“.
Ob die auf „ä“ oder die auf „a“ endende Variante gewählt wird, hängt von der Vokalharmonie ab.
Diese Endungen werden nach der Pluralendung „i“ an den Wortstamm angehängt. Zwischen zwei
Vokalen wird die Pluralendung „i“ zu „j“.
Achtung:
Durch das Anhängen der Pluralendung „i“ kann es zu einigen kleinen Vokalveränderungen kommen!
Dieses Prinzip möchten wir Ihnen gerne anhand einiger Beispielwörter veranschaulichen:
Wichtig:
Der Partitivstamm, den man erhält indem man die Partitivendung abtrennt, wird zur Bildung des Essivs
und des Illativs verwendet.
Schon allein deshalb lohnt es sich, den Partitivstamm immer mitzulernen. Auch ist der Partitivstamm
eines Substantivs manchmal schlichtweg unregelmäßig.
Versuchen Sie Ihr Wissen über den Partitiv gleich in der nächsten Übung umzusetzen.
Hand aufs Herz, haben Sie das gekonnt? Wenn nicht, schauen Sie noch einmal gezielt nach!
Wissen Sie noch warum in diesen Sätzen der Partitiv steht? Wenn Sie sich unsicher sind, dann lesen Sie
doch noch einmal im Kapitel zur Verwendung des Partitivs nach.
Das nächste Kapitel handelt vom Genitiv (Wessen-Fall), der nicht nur im Satzbau, sondern auch zur
Bildung der weiteren Fälle wichtig ist.
Wenn Sie die Genitiv Singular Form eines Substantives beherrschen, können Sie ganz leicht alle
weiteren, wichtigen Fälle im Finnischen problemlos bilden.
Trennen Sie einfach die Genitivendung „n“ ab und ersetzten Sie es mit der entsprechenden Endung des
Falls, den Sie bilden wollen.
Doch der Genitiv ist nicht nur wichtig, um den Flexionsstamm der finnischen Substantive zu bilden.
Der finnische Genitiv wird verwendet, um Besitz oder Zugehörigkeit anzuzeigen. Er entspricht oft
dem deutschen Genitiv oder der Präposition „von“. Genitiv-Konstruktionen können auch mit dem
Verb „jemandem gehören“ ins Deutsche übersetzt werden.
Achtung:
Im Finnischen steht das Genitiv-Attribut immer vor dem Bezugswort!
Die Wortfolge ist zum Beispiel immer 'Finnlands Hauptstadt'. 'Die Hauptstadt Finnlands' ist nicht
möglich.
Oft würde man im Deutschen die Genitiv-Konstruktion mit Präpositionen oder zusammengesetzten
Substantiven wiedergeben:
mit Genitiv-Erweiterung:
Verb – Genitiv-Erweiterung – Subjekt
Außerdem verwendet man den Genitiv vor nachgestellten örtlichen Präpositionen (sogenannten
„Postpositionen“). Genauso wie Präpositionen drücken diese ein Verhältnis zum Substantiv aus, aber
Postpositionen stehen nach dem Substantiv, auf das sie sich beziehen.
Der Genitiv Singular ist im Finnischen auch ein Objektfall. Er wird für direkte Objekte im Singular
eingesetzt. Das heißt, wo im Deutschen der Akkusativ steht, steht im Finnischen der Genitiv. Das gilt
aber nur, wenn das Objekt ein Totalobjekt ist.
Achtung:
Es gibt im Finnischen einen Unterschied zwischen einem partiellen und einem totalen Objekt:
Das partielle Objekt wird mit dem Partitiv gebildet:
Minä syön kakkua. – Ich esse Kuchen. (ein Stück)
Mit dem Partialobjekt bezieht man sich auf einen Teil, mit dem Totalobjekt auf ein Ganzes. Auch wird
mit einem Totalobjekt die Abgeschlossenheit einer Handlung ausgedrückt.
Mehr dazu erfahren Sie im Übersichtskapitel „Wann benutze ich welchen Objektfall“.
Hier noch einige Beispiele zur Verwendung des Genitivs als Objektfall:
Bei Verben oder Konstruktionen, die einen Zwang oder eine Notwenigkeit ausdrücken, muss die
betroffene Person im Genitiv stehen.
Nun, da Sie alles über diesen nützlichen Fall wissen, wollen wir im nächsten Kapitel die Bildung des
Genitiv Singular besprechen.
Zur Wiederholung:
Unterliegt das Substantiv dem Stufenwechsel vom Typ I, so steht in der Grundform die starke Stufe
und im Flexionsstamm die schwache Stufe.
Beispiel:
hattu – hatun (der Hut – des Hutes)
Unterliegt das Substantiv dem Stufenwechsel vom Typ II, so steht in der Grundform die schwache
Stufe und im Flexionsstamm die starke Stufe.
Beispiel:
rikas – rikkaan (der Reiche – des Reichen)
Die Bildung des Flexionsstammes ist leider sehr kompliziert. Die verschiedenen Flexionstypen haben
wir daher schon in einigen Extrakapiteln behandelt. Sie können auch an dieser Stelle noch einmal einen
Blick auf unsere Übersichtstabelle werfen.
Nun wollen wir Ihnen einfach noch ein paar Beispiele für Formen des Genitivs im Singular geben,
bevor wir auf den Genitiv Plural eingehen.
Vielleicht können Sie mit Hilfe Ihrer Übersichtstabelle versuchen zu bestimmen, zu welchem
Flexionstyp diese Beispielwörter gehören.
Natürlich gibt es auch einige Wörter, bei denen der Flexionsstamm genauso lautet wie die Grundform:
Lösung:
Der Genitiv Singular lautet:
postin – der Post
loman – des Urlaubs
kaupungin – der Stadt
elokuvan – des Films
Im nächsten Kapitel widmen wir uns der Bildung des Genitiv Plural.
Die häufigsten Endungen des Genitiv Plural sind -en, -den/-tten, und -ten. Diese Endungen werden
mit -i an die Grundform (Achtung: NICHT an den Flexionsstamm!) angehängt.
Die Bildung des Genitiv Plural funktioniert genauso wie beim Partitiv Plural.
Wenn der Partitiv Plural mit „ta/tä“ gebildet wird, dann wird der Genitiv Plural mit den Endungen
„den“ oder „tten“ gebildet. Das trifft auf Wörter zu, die auf einen Konsonanten, einen langen Vokal
oder auf „e“ enden.
Übrigens:
Die Endungen „den“ und „tten“ kann man gegeneinander austauschen.
Wenn der Partitiv Plural auf „a/ä“ endet, wird der Genitiv Plural mit „en“ gebildet.
Das trifft auf Wörter zu, die auf einen kurzen Vokal enden.
Achtung:
Zwischen zwei Vokalen wird das Pluralzeichen „i“ zu „j“.
Die Endung „-ten“ stellt eine Alternative dar. Diese Endung ist möglich bei Wörtern, bei denen die
Grundform auf einen Konsonanten und die Flexionsform auf einen Vokal endet. Hier haben Sie also
zwei Möglichkeiten:
PassivWissen:
Es gibt noch zwei weitere Alternativformen auf „-in“, die Sie zumindest einmal gesehen haben
sollten.
poika (der Junge) – poikain/poikien (der Jungen)
Yhdysvallat (die Vereinigten Staaten von Amerika) – Yhdysvaltain/Yhdysvaltojen (der Vereinigten
Staaten von Amerika)
Bemühen Sie sich jetzt Ihr soeben erworbenes Wissen anzuwenden, indem Sie zu den vorgegebenen
Wörtern den Genitiv Plural bilden.
In Klammern geben wir Ihnen neben der deutschen Übersetzung als Hilfestellung auch den Partitiv
Plural an.
Fällt Ihnen auf, welchen Fall wir bisher völlig außen vor gelassen haben?
Eine wirkliche Akkusativform gibt es im Finnischen nur bei den Personalpronomen und dem
Fragewort „Wen“.
Da Sie jetzt alle Objektfälle kennengelernt haben, wollen wir Ihnen im nächsten Kapitel noch mal einen
Überblick darüber geben, wann man welchen Objektfall benutzt.
Natürlich können Sie die einzelnen Verwendungen auch in den jeweiligen Kapiteln nachlesen, aber wir
wollen Ihnen hier eine Übersicht präsentieren.
Im nächsten Kapitel geht es um die Lokalfälle, also die Fälle, die eine Ortsangabe ausdrücken.
Fälle zu bilden statt Präpositionen zu benutzen, muss also nicht unbedingt komplizierter sein: Stellen
Sie sich einfach vor, Sie müssten die Präpositionen hinten an das Substantiv ankleben!
Teilweise haben die Lokalfälle aber auch abstrakte Aufgaben.
Die Lokalfälle des Finnischen beschreiben Ortsangaben, d.h. sie antworten auf die Fragen „missä“
(wo), „mistä“ (woher) und „mihin“ (wohin).
Die inneren Lokalfälle beziehen sich auf geschlossene oder klar abgegrenzte Räume, wie zum Beispiel
Gebäude oder Länder .
Die äußeren Lokalfälle werden verwendet, wenn man sich auf eine Oberfläche bezieht oder man
ausdrücken will, dass etwas unter, auf oder bei einem Gegenstand oder einer Person ist.
Grundsätzlich werden bei den Ortsangaben auch noch drei Bewegungsrichtungen unterschieden: zu
etwas hin (Frage: „mihin?“ – wohin?), in etwas drinnen (Frage: „missä?“ – wo?) und von etwas her
(Frage: „mistä?“ – woher?).
Wenn Sie dieses Grundschema begriffen haben, ist das schon die halbe Miete!
Da die Fälle zum Teil auch abstraktere Aufgaben haben, gehen wir natürlich bei jedem einzelnen Fall
Bildungsweise und Gebrauch in Ruhe durch. Im nächsten Kapitel gehen wir noch einmal ausführlich
auf die inneren Lokalfälle ein.
Sie drücken sozusagen eine engere Verbindung aus als die äußeren Lokalfälle, welche grob mit „bei“,
„unter“ und „auf“ wiedergegeben werden können.
• Der Inessiv
Er antwortet auf die Frage „missä?“ (wo?) und bezeichnet den Ort, an dem sich etwas oder
jemand befindet.
Beispiel:
Minä olen autossa. – Ich bin im Auto.
• Der Elativ
Er antwortet auf die Frage „mistä?“ (woher?) und bezeichnet einen „Herkunftsort“.
Beispiel:
Minä tulen kylästä. – Ich komme aus dem Dorf.
• Der Illativ
Er antwortet auf die Frage „mihin?“ (wohin?) und bezeichnet die Richtung einer Bewegung.
Beispiel:
Muutan maalta kaupunkiin. – Ich ziehe vom Land in die Stadt.
Außer für Ortsangaben werden Inessiv, Elativ und Illativ auch oft für Zeitangaben eingesetzt.
Im nun folgenden Kapitel stellen wir Ihnen zuerst den Inessiv, den Ortsfall, vor.
Die deutsche Präpositionen „in“ und „im“ werden durch die Endungen „ssa“ und „ssä“ im Finnischen
wiedergegeben. Diese Endungen werden an den Flexionsstamm angehängt. Auch hier gelten die Regeln
des Stufenwechsels, d.h. bei Stufenwechsel Typ I werden die Endungen an den schwachen Vokalstamm
angefügt.
Wann man die Variante mit „a“ oder mit „ä“ benutzt, hängt von der Vokalharmonie ab.
Wie finnische Substantive aussehen, die im Inessiv stehen, zeigen wir Ihnen anhand der folgenden
Beispiele:
Dem Inessiv entsprechen im Deutschen Sätze und Satzteile, bei denen man die Präposition „in“,
(manchmal „an“ oder „auf“) benutzen würde.
Zum Beispiel: im Haus, auf dem Bild oder an der Decke.
Der Inessiv drückt eine unmittelbare oder feste Verbindung aus. Falls vor dem Substantiv im
Finnischen ein Pronomen oder ein Adjektiv steht, passt es sich übrigens in Singular/Plural und im Fall
an das Substantiv an.
In der Grundbedeutung beschreibt der Inessiv, dass sich etwas sich in einem geschlossenen, genau
eingegrenzten Raum befindet.
Der Inessiv kann auch einen begrenzten Zeitraum bezeichnen. Er wird zum Beispiel in
Verbindung mit Monatsnamen verwendet.
Manchmal bezeichnet der Inessiv auch eine Substanz oder ähnliches, die etwas bedeckt.
Die Elativendung „sta“ bzw. „stä“ wird an den Flexionsstamm angehängt. Gehört das Substantiv zum
Stufenwechsel Typ I, so steht das Substantiv in seiner schwachen Form. Ob bei der Endungen die
Variante mit „a“ oder „ä“ gewählt wird, hängt von der Vokalharmonie ab.
Die folgende Tabelle soll die Bildung des Elativs noch einmal veranschaulichen. Wenn Sie vom Genitiv
Singular das „n“ wegstreichen, erhalten Sie den Flexionsstamm.
Die Grundbedeutung des Elativs beschreibt, dass etwas aus einem abgegrenzten Raum
herauskommt.
Der Elativ wird auch bei bestimmten Verben benutzt, die z.B. abstrakte Vorgänge wie Fühlen,
Denken oder Verstehen ausdrücken.
Ausnahmen:
Für einige Verwendungen des Elativs gibt es keine festen Regeln, diese sollten Sie also am besten
auswendig lernen.
Der Elativ wird von bestimmten Verben verlangt und außerdem bei besonderen Ausdrücken benutzt.
Diese Ausdrücke geben oft die Quelle einer Information, den Grund oder das Thema an.
Im nächsten Kapitel lernen Sie schließlich den letzten inneren Lokalfall, den Illativ.
Die Endung -*n wird benutzt bei Wörtern, deren Vokalstamm auf einen kurzen Vokal endet.
Beispiel:
metsä – metsään (der Wald – in den Wald)
Die Endung -h*n benutzt man bei einsilbigen Vokalstämmen und bei Pluralvokalstämmen, die
auf lange Vokale enden.
Beispiel:
maa – maahan (dt. das Land – in das Land)
Die Endung -seen wird bei mehrsilbigen Vokalstämmen benutzt, die auf einen langen Vokal enden.
Bei diesen Wörtern steht im Plural entweder -siin oder -hin.
Beispiel:
kappale – kappaleeseen (dt. das Stück – in das Stück)
Wir haben diese Informationen noch einmal in einer Übersichtstabelle mit einigen Beispielen für Sie
zusammengestellt.
In der Grundbedeutung beschreibt der Illativ eine Bewegung „in etwas hinein“, also eine
Richtungsangabe.
Der Illativ beschreibt auch Zeitspannen, in denen etwas NICHT passiert ist.
• Der Adessiv antwortet u.a. auf die Frage „missä?“ (wo?) und bezeichnet prinzipiell wo oder bei
wem etwas ist.
• Der Ablativ antwortet u.a. auf die Frage „mistä?“ (woher?) und bezeichnet den Herkunftsort
bzw. den Ausgangspunkt einer Bewegung.
• Der Allativ antwortet u.a. auf die Frage „mihin?“ (wohin?) und bezeichnet den Endpunkt oder
das Ziel einer Bewegung.
Die äußeren Lokalfälle werden auch benutzt, wenn es nicht um Orte im eigentlichen Sinne, sondern um
Handlungen oder Aktivitäten geht. Des weiteren werden sie bei Personen eingesetzt. Der Adessiv und
der Ablativ werden auch für Zeitangaben verwendet.
Die entsprechenden deutschen Präpositionen sind „auf“, „bei“, „an“ und „von“.
PassivWissen:
Bei manchen Orts-, Firmen und Gebäudenamen werden die äußeren Lokalfälle auch dann benutzt,
wenn eigentlich die inneren zu erwarten wäre.
Beispiele:
Raumalle – nach Rauma
Tampereelle – nach Tampere
Schauen Sie sich dazu die folgende Tabelle mit Beispielformen an:
Der Adessiv hat relativ viele, verschiedene Funktionen. Schauen wir sie uns der Reihe nach an:
Die Grundbedeutung des Adessivs ist „auf etwas“ oder „in der Nähe von etwas“. Er antwortet hier
auf die Frage „missä?“ (wo?).
Beachten Sie bitte, dass der Gegenstand sich auf einer Fläche befinden muss und nicht innerhalb eines
geschlossenen oder begrenzten Raumes (sonst bräuchte man den inneren Lokalfall Inessiv).
Beachten Sie bitte, dass „mit“ nicht die gleiche Bedeutung hat wie die Postposition „kanssa“
(zusammen mit)!
Beispiel: Asun tyttöystäväni kanssa. – Ich wohne zusammen mit meiner Freundin.
Im Finnischen gibt es kein Wort für 'haben'. Das Besitzverhältnis wird durch eine andere
Konstruktion umschrieben.
Als ganz wörtliche Hilfsübersetzung können Sie sich merken:
Päivillä on auto. – Bei Päivi ist ein Auto. (Päivi hat ein Auto.)
Dabei steht der Besitzer (im Deutschen wäre das das Subjekt des Satzes) im Adessiv. Das deutsche
Objekt (der Besitz), wird im Finnischen zum Subjekt.
Bei einer solchen Konstruktion ist das Verb immer im Singular, auch wenn das Subjekt im Plural steht.
Der Adessiv wird auch bei Zeitangaben (vor allem für Tages- und Jahreszeiten) benutzt, wenn sie
ohne Attribut stehen. Dann antwortet er auf die Frage „milloin?“ (wann).
Im nächsten Kapitel erklären wir den Ablativ, der auf die Frage „woher“ antwortet.
Die Endungen werden an den Flexionsstamm angehängt, den Sie erhalten, indem Sie von der
Genitivform das „n“ wegstreichen. Das Pluralzeichen „i“ wird zwischen Flexionsstamm und
Fallendung eingefügt.
Das Prinzip kennen Sie also schon von der Bildung des Adessiv.
In der Grundbedeutung drückt der Ablativ eine Bewegung „von etwas/jemandem (weg)“ oder „von
der Oberfläche weg“ aus.
Oft wird der Ablativ verlangt bei Verben der Sinneswahrnehmung. In dieser Funktion ist er
manchmal mit dem Allativ austauschbar.
Der Ablativ wird zur Angabe der Uhrzeit und des Jahres benutzt und antwortet dann auf die Frage
„milloin?“ (wann) bzw. „mihin aikaan?“ (zu welcher Zeit).
Zur Erinnerung:
Der Adessiv hingegen wird dagegen für Tageszeiten (morgens, abends) und Jahreszeiten (Frühling,
Herbst) verwendet.
Im nächsten Kapitel behandeln wir den letzten der Lokalfälle, den Allativ.
Beispiel:
Minä annan lapselle ruokaa. – Ich gebe dem Kind zu Essen.
Der Allativ hat die Endung „lle“, die an den Flexionsstamm angehängt wird.
Diesen erhalten Sie, wer hätte es gedacht, indem Sie von der Genitivform das „n“ wegstreichen. Und
natürlich wird auch hier wieder das Pluralzeichen „i“ zwischen Flexionsstamm und Endung eingefügt.
Der Allativ wird in der Grundbedeutung „auf eine Oberfläche zu“ oder „zu jemandem hin“
verwendet.
Der Allativ wird auch benutzt, wenn eine Person das Ziel der Handlung ist.
Herzlichen Glückwunsch!
Die Fragewörter für die inneren Lokalfälle können auch für die äußeren Lokalfälle benutzt werden. Bei
der Antwort muss man dann wissen, ob ein innerer oder äußerer Lokalfall gebraucht wird.
Beispiele:
Missä sinä olit? - Wo warst du?
Olin kirjastossa. Ich war in der Bibliothek. Aber: Olin Liisalla. - Ich war bei Liisa.
Mihin sinä menet? - Wohin gehst du?
Menen kirjastoon. - Ich gehe in die Bibliothek. Aber: Menen Liisalle. - Ich gehe zu Liisa.
• Der Essiv entspricht der deutschen Präposition „als“ und wird auch für viele Zeitangaben
genutzt.
• Der Translativ beschreibt eine Eigenschaft/einen Zustand, oder das Ergebnis einer
Entwicklung bzw. den Endpunkt einer Veränderung oder Bewegung.
Die Endung werden an den Flexionsstamm angehängt, welchen man erhält, indem man von der
Genitivform das „n“ wegstreicht. Das Pluralzeichen „i“ wird zwischen Flexionsstamm und Endung
eingeführt.
Sie sehen also selbst bei diesen zahlreichen Wiederholungen, dass die Fälle im Finnischen nur auf den
ersten Blick kompliziert wirken. Wenn Sie das Prinzip erst einmal verinnerlicht haben, ist alles sehr
logisch!
Achtung!:
Vor der Essivendung findet kein Stufenwechsel statt!
Der Gebrauch in der Grundbedeutung entspricht dem Deutschen Wörtchen „als“. Mit dem Essiv
kann man den Zustand oder die Funktion einer Person oder eines Gegenstandes ausdrücken.
In einem Satz wie „Meine Schwester ist Lehrerin“ steht das Prädikativ natürlich im Nominativ. Als
Faustregel können Sie sich merken, dass bei einer Form von „olla“ (sein) nie ein Essiv steht!
Bei Zeitbestimmungen benutzt man Essiv, wenn es um Wochentage oder Feste geht.
Der Essiv wird auch benutzt, wenn das Substantiv, das die Zeit bestimmt, ein voranstehendes
Attribut hat.
Achtung! Ausnahme:
Bei den Wörtern „ensi“ (nächstes) und „viime“ (letztes) gelten die Kongruenzregeln nicht, d.h. sie sind
unveränderlich.
Beispiele:
Luulen, että olen tulossa kipeäksi. – Ich denke, dass ich krank werde.
Kirjeesi sai minut todella iloiseksi. – Dein Brief hat mich sehr fröhlich gemacht.
Viime aikoina monet ihmiset ovat joutuneet työttömiksi. – In der letzten Zeit sind viele Menschen
arbeitslos geworden.
Tilanne muuttui erittäin vakavaksi. – Die Situation ist sehr ernst geworden.
Der Translativ hat die Endung „ksi“. Diese wird an den Flexionsstamm angehängt. Den
Flexionsstamm erhalten Sie, na raten Sie mal – indem Sie wie gewohnt von der Genitivform das „n“
wegstreichen.
Das Pluralzeichen „i“ wird außerdem genauso wie gehabt zwischen Flexionsstamm und Endung
eingefügt.
In der Grundbedeutung bezeichnet der Translativ eine Eigenschaft oder einen Zustand.
Der Translativ wird für Zeitangaben benutzt, wenn eine bestimmte Zeitdauer gemeint ist oder
zeitliche Begrenzungen vorliegen. Dann antwortet er auf die Frage „für wie lange“ oder „bis zu
welchem Zeitpunkt“.
Außerdem lässt sich der Abessiv fast immer mit der Präposition „ohne“ übersetzen. Vor allem in der
Umgangssprache wird statt dem Abessiv oft die Präposition „ilman“ (ohne) vorgezogen.
In der Umgangssprache kommt oft statt der Abessivendung das Wort „ilman“ (ohne) vor.
Es reicht also, wenn Sie den Abessiv passiv beherrschen. Dasselbe gilt auch für den nächsten Fall: Auch
der Instruktiv kommt im heutigen Finnisch sehr selten vor.
Der Instruktiv antwortet auf die Frage „mittels was?“. Er bezeichnet also die Art und Weise auf die die
Handlung vollzogen wird.
Der Instruktiv hat die Endung -(i)n. Der Instruktiv kommt in der Regel nur im Plural vor, deshalb ist
das Pluralzeichen „i“ in der Endung diesmal schon inbegriffen.
In seiner Grundbedeutung drückt der Instruktiv die Art und Weise aus. Am besten ist es aber, wenn
Sie die wenigen feststehenden Ausdrücke einfach auswendig lernen.
Endspurt! Im nächsten Kapitel lernen Sie Ihren letzten finnischen Fall: den Komitativ.
Die Komitativendung ist -ine. Weil „i“ eigentlich eine Pluralendung ist, gibt es keinen Unterschied
zwischen Komitativ Singular und Komitativ Plural. Nach der Fallendung kommt immer eine
Possessivendung.
Der Komitativ wird im Deutschen durch „mit“, „in Begleitung von“ oder „einschließlich“
wiedergegeben.
Herzlichen Glückwunsch!
Jetzt haben Sie alle finnischen Fälle gelernt. Als letztes Kapitel im Substantiv-Teil haben wir Ihnen eine
Gesamtübersicht über alle Fälle, ihre Endungen und die deutschen Entsprechungen zusammen gestellt.
Wir hoffen, dass Sie Ihnen trotzdem zum schnellen Nachschauen oder als Merkzettel nützlich sein
wird.
Im nächsten großen Teil Ihrer Finnisch-Grammatik dreht sich alles um Adjektive und Adverbien.
Die folgenden Kapitel bauen auf vielem auf, das Sie im Teil zu den Substantiven bereits gelernt haben.
Die ganze Mühe hat sich also gelohnt! Sollten Sie sich mal nicht mehr ganz sicher sein, können Sie
einfach im Grammatikteil über die Substantive nachlesen und ihr Gedächtnis auffrischen.
Steigen wir in dieses Thema doch mit ein paar deutschen Beispielen ein:
„schön, teuer, groß, klein, dick, dünn, laut, nah“ ... das sind alles Adjektive.
Das Adjektiv ist eine Wortart, die ein Objekt näher beschreibt und ihm Eigenschaften oder Merkmale
zuteilt. Andere Bezeichnungen, die Sie vielleicht noch aus der Schulzeit kennen, lauten:
Eigenschaftswort, Artwort und Wie-Wort.
Ein Adjektiv bezieht sich also oft auf ein Substantiv, welches näher beschrieben wird.
An dem obigen Beispiel erkennen Sie auch die zwei verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten von
Adjektiven:
Was lernen Sie in diesem Teil Ihrer Grammatik über finnische Adjektive?
• sich in Fall und Numerus (Singular/Plural) an das Substantiv angleichen, auf das sie sich
beziehen.
• in verschiedenen Fällen stehen, wenn sie prädikativ gebraucht werden.
• wie im Deutschen, in attributiver Stellung immer vor dem Substantiv stehen.
• zwei Steigerungsformen haben:
Die erste Steigerungsform, genannt Komparativ: schöner, teurer, lauter, näher
Die zweite Steigerungsform, genannt Superlativ: am schönsten, teuersten, lautesten, nächsten
• teilweise unregelmäßig gesteigert werden; genau wie im Deutschen: gut, besser, am besten; viel,
mehr, am meisten
Im nächsten Kapitel geht es um die Stellung des Adjektivs und seine Anpassung an das Substantiv.
Achtung:
Manche Adjektive sind nicht deklinierbar, d.h. ihre Form verändert sich nicht.
Undeklinierbare Adjektive
viime letzter
tosi echt (umgangssprachlich)
pikku klein
koko ganz
joka jeder
eri verschieden
ensi nächster
Dieses Phänomen möchten wir Ihnen gerne anhand eines konkreten Beispiels erklären:
Päivi ist wahnsinnig nett.
Das Adjektiv „nett“ beschreibt eindeutig „Päivi“. Und das Adjektiv „wahnsinnig“? Offensichtlich ist
nicht gemeint, dass „Päivi“ wahnsinnig und nett ist!
Das Adjektiv „wahnsinnig“ beschreibt hier ein anderes Adjektiv näher. Im Finnischen steht ein solches
Adjektiv immer im Genitiv, ganz egal in welchem Fall das Bezugsadjektiv steht.
Als nächstes wenden wir uns dem prädikativen Gebrauch der Adjektive zu.
Hinter dieser kompliziert klingenden Bezeichnung verbirgt sich die folgende, sehr einfache
Konstruktion:
Das prädikative Adjektiv kann entweder im Nominativ oder im Partitiv stehen. Welcher Fall gewählt
wird, hängt von der Art des Subjekts ab.
Nicht zählbare Begriffe bezeichnen vor allem Stoffe (Wasser, Kaffee, Mehl, Stahl, Zucker) oder
Abstrakta (Liebe, Musik, Trauer, Leben). Diese kann man nur über Hilfskonstruktionen in die
Mehrzahl setzen (ein Liter Wasser, eine Tasse Kaffee).
Achtung:
Bei der Entscheidung zwischen Nominativ und Partitiv ist es völlig egal, ob das Subjekt bekannt oder
Bei subjektlosen Sätzen, die Sie im Deutschen mit „es“ wiedergeben würden, steht der Partitiv:
Beispiele:
On kiva nähdä sinua. – Es ist schön, dich zu sehen.
Lapissa on niin kylmää. – Es war so kalt in Lappland.
Bei subjektlosen Sätzen, bei denen hingegen klar ist, dass das weggelassene Subjekt eine Person ist,
steht das Adjektiv im Nominativ.
Beispiele:
Ole hiljaa. – Sei still!
Suomessa ollaan erittäin kohteliaita. – In Finnland ist man sehr höflich.
Gut, besser, am besten! Im nächsten Kapitel widmen wir uns der Steigerung der Adjektive.
Die 1. Steigerungsform (Komparativ, Mehrstufe) hat die Funktion, einen Vergleich zwischen zwei
Objekten zum Ausdruck zu bringen. Dem ersten Objekt wird dabei eine andere Qualität zugeschrieben
als dem zweiten – eine „Mehr“-Qualität.
Beispiele:
Alex läuft schnell. Bertolt läuft schneller.
Mein Stück Kuchen ist größer als deines.
Die 2. Steigerungsform (Superlativ, Meiststufe) bringt zum Ausdruck, dass eine Eigenschaft eines
Gegenstandes oder einer Person in ihrer größtmöglichen Ausprägung vorhanden ist.
Der Superlativ ist die höchste Form der Steigerung eines Adjektivs.
Beispiele:
Du bist der Beste in Mathe!
Hans-Jörg schläft sonntags am längsten von allen.
Mein Lexikon ist am dicksten.
Die Komparativendung im Finnischen ist -mpi. Diese Endung wird an den Flexionsstamm angehängt.
Um zu verstehen, wie man ein gesteigertes Adjektiv flektiert, ist es am einfachsten, nacheinander die
folgenden Schritte zu durchdenken:
• Die Endung der Steigerung „mpi“ wird zu „mpa“ bzw. „mpä“ – je nach Vokalharmonie.
• Auf der schwachen Stufe wird „mpa/mpä“ zu „mma/mmä“ (Stufenwechsel).
• Vor dem Pluralzeichen „i“ verschwindet das „a/ä“.
• Danach wird die Fallendung angehängt.
Man benutzt die 1. Steigerungsform im Finnischen tatsächlich nur, um zwei Dinge konkret miteinander
zu vergleichen, nicht im Sinne von „Finnland ist ein reicheres Land.“, sondern „Finnland ist reicher als
Rumänien.“
Will man im Finnischen einen Vergleich anstellen, so benutzt man das Wort „kuin“ (als).
„Kuin“ kann aber auch durch den Partitiv des Vergleichs ersetzt werden. Hierbei wird das Bezugswort
des Vergleichs in den Partitiv gesetzt.
Wenn Sie sich soweit sicher fühlen, können Sie ja gleich das nächste Kapitel zur 2. Steigerungsform in
Angriff nehmen.
Der Superlativ wird ebenfalls mit Hilfe einer Endung gebildet. An den Flexionsstamm wird die Endung
-in angehängt.
• Die Endung der Steigerung „in“ wird zu „impa“ bzw. „impä“ – je nach Vokalharmonie.
• Auf der schwachen Stufe wird „impa/impä“ zu „imma/immä“ (Stufenwechsel).
• Vor dem Pluralzeichen „i“ verschwindet das „a/ä“.
• Danach wird die Fallendung angehängt.
Achtung:
Sie merken schon, dass sich die 2. Steigerungsform von der ersten nur minimal unterscheidet, nämlich
durch ein „i“. Hier also gut aufpassen!
* Vor dem “i” werden lange Vokale gekürzt, deshalb lautet der Flexionsstamm hier „rikka-“.
Im nächsten Kapitel stellen wir Ihnen noch einige unregelmäßige Steigerungsformen vor.
Unregelmäßige Steigerungsformen
Grundform 1. Steigerungsform (Komparativ) 2. Steigerungsform
(Superlativ)
hyvä – gut parempi – besser paras – am besten
pitkä – lang pidempi, pitempi – länger pisin – am längsten
lyhyt – kurz lyhyempi, lyhempi – kürzer lyhyin, lyhin – am kürzesten
kiva – nett kivempi – netter kivoin – am nettesten
uusi – neu uudempi – neuer uusin – am neusten
usea – mancher useampi – mehrere useimmat – die meisten
Nun, da Sie die Adjektive gemeistert haben, geht es in den nächsten Kapiteln um die finnischen
Adverbien.
Uns Deutschen fällt es oft schwer Adjektive und Adverbien auseinander zu halten, da in den meisten
anderen Sprachen konsequenter zwischen diesen beiden Wortarten unterschieden wird als im
Deutschen.
Im Deutschen haben die Adverbien keine gemeinsame Form oder Endung, an denen man sie erkennen
könnte. Im Englischen zum Beispiel, enden die Adverbien auf -ly.
Das Adverb wird also zur näheren Beschreibung des Verbs benutzt.
Auch im Finnischen werden viele Adverbien von einem Adjektiv abgeleitet. Aber es gibt auch eine
ganze Reihe von Adverbien, die nicht von Adjektiven abgeleitet werden und meist nach ihrem Sinn
unterschieden werden in:
• temporale Adverbien (die Zeit betreffend): z.B. heute, bald, oft
• modale Adverbien (die Art und Weise betreffend): leider, ärgerlicherweise
• lokale Adverbien (den Ort betreffend): hier, dort, oben
Wir haben für Sie eine Übersicht der wichtigsten temporalen, lokalen, und modalen Adverbien
zusammengestellt.
Im nächsten Kapitel lernen Sie, wie Adverbien vom Adjektiv abgeleitet werden.
Im Deutschen sehen diese genauso aus wie Adjektive auch, das heißt sie unterscheiden sich in ihrer
äußeren Form nicht von Adjektiven.
Im Finnischen dagegen werden solche Adverbien gebildet, indem man an das Adjektiv die Nachsilbe „-
sti“ anhängt.
Zur Erinnerung:
Den Flexionsstamm erhält man, indem man von der Genitivform das „n“ am Ende weglässt.
Achtung:
Leider gibt es auch einige wenige Adjektive, die ihr Adverb unregelmäßig bilden.
Natürlich können Adverbien genauso wie Adjektive gesteigert werden. Mehr dazu lesen Sie im
nächsten Kapitel.
Beispiele:
Aki läuft schnell. (Adverb in der Grundform)
Eemil läuft schneller. (Adverb in der 1. Steigerungsform)
Jukka läuft am schnellsten. (Adverb in der 2. Steigerungsform)
Jede Steigerungsform hat eine eigene Endung, die – genauso wie die Endung der Grundstufe – an den
Flexionsstamm des Adjektivs angehängt wird.
Wie Sie sehen, ist auch bei den Adverbien der Unterschied zwischen 1. und 2. Steigerungsform
minimal; er besteht auch hier nur aus einem „i“. Sie müssen also genau achtgeben!
Allerdings kommt es durch das Anhängen der, mit „i“ beginnenden Superlativendung, zu einigen
Lautveränderungen:
Da die Bildung der Steigerungsformen sonst nicht weiter schwierig ist, wollen wir Ihnen gleich die
Anwendung dieser Formen anhand einiger konkreter Beispiele demonstrieren.
Leider gibt es auch einige unregelmäßige Steigerungsformen, die wir im nächsten Kapitel
zusammengestellt haben.
Im nächsten und letzten Kapitel dieses großen Teils Ihrer Grammatik bieten wir Ihnen einen Überblick
über die wichtigsten Temporal-, Lokal- und Modaladverbien.
Aber vielleicht können wir ja Ihre Sammelleidenschaft wecken und Sie können diese Liste nach und
nach um andere Adverbien ergänzen, die Ihnen im Laufe Ihres Lernprozesses begegnen.
Temporaladverbien machen Angaben über den Zeitpunkt, die Dauer oder die Häufigkeit.
Häufige Temporaladverbien
pian bald
tähän asti, tähän mennessä bisher
aina immer
ennen vorher
usein oft
nyt jetzt
tänään heute
huomenna morgen
eilen gestern
sitten dann
joskus manchmal
harvoin selten
ei koskaan, ei ikinä nie
heti sofort
Häufige Modaladverbien
Häufige Kausaladverbien
siksi deshalb
nimittäin, näet nämlich
silti trotzdem
muutoin andernfalls, sonst
sillä denn
niin so, also
pikemmin eher
Lokaladverbien geben den Ort, die Richtung oder die Herkunft an.
Häufige Lokaladverbien
ylhäällä oben
täällä hier
tuolla, siellä dort
tuolla, siellä da
sisällä drinnen
eteenpäin vorwärts
jossakin irgendwo
oikealla rechts
vasemmalla links
alhaalla unten
sisällä, sisäpuolella innen
ulkona, ulkopuolella außen
kaukana fern, weit weg
Herzlichen Glückwunsch!
Hiermit haben Sie bereits den dritten Teil Ihres Grammatiklehrwerks durchgearbeitet!
Wenn Sie jetzt zum nächsten Kapitel dieser Grammatik weiterblättern, kommen Sie zu einem erfreulich
einfachen und „fall-losen“ Teil der finnischen Sprache: dem Verbsystem.
Das Finnische kennt vier Tempora oder zu Deutsch „Zeitstufen“, die wir Ihnen natürlich alle der Reihe
nach vorstellen werden.
Diese sind:
• Präsens (Gegenwart)
• Imperfekt (1. Vergangenheit)
• Perfekt (2. Vergangenheit)
• Plusquamperfekt (Vorvergangenheit)
Vielleicht ist Ihnen ein großer Unterschied zum Deutschen schon aufgefallen:
• Für Sie am wichtigsten ist der Indikativ, also die ganz normale Wirklichkeitsform, wie Sie sie
auch aus dem Deutschen kennen.
• Vielleicht können Sie den Imperativ (auch bekannt als Befehlsform) bald brauchen, wenn Sie
zum Beispiel Bitten oder Aufforderungen ausdrücken wollen.
• Den Konditional (die Möglichkeitsform) könnten Sie sich für ein späteres Lernen aufheben:
Er wird benutzt um höfliche Bitten zu formulieren, Hypothetisches oder Unwahrscheinliches
auszudrücken. Im Deutschen kann man diesen Modus mit dem Konjunktiv oder mit „würde“
wiedergeben.
• Den Potential können wir in diesem Lehrwerk mit einem großen „P“ für PassivWissen
kennzeichnen:
Das Passiv im Finnischen ist nicht, wie im Deutschen, die Umkehrung eines aktiven Satzes (also „Ein
Bier wird von Kimi getrunken“ statt „Kimi trinkt ein Bier.“), sondern eher wie eine vierte Person. Das
finnische Passiv drückt ähnlich wie das deutsche „man“ einen „unpersönlichen Täter“ aus, also „In
Finnland trinkt man auch gerne Bier.“.
Die finnischen Verben werden in sechs Konjugationen oder Verbtypen unterteilt. Diese stellen wir
Ihnen gleich im nächsten Kapitel vor.
Wenn Sie die Endungen wegnehmen, die in den Zwischenüberschriften dieses Kapitels nach dem
ersten Pluszeichen stehen, erhalten Sie übrigens den Infinitivstamm. Bei der ersten Konjugationsklasse
„Vokal + a / ä) endet der Infinitivstamm also auf einen Vokal; der Infinitivstamm von „lukea“ ist dann
„luke-“.
An dieser Stelle wollen wir Sie darauf hinweisen, dass der Infinitivstamm in manchen
Finnischlehrwerken anders definiert ist. Wir haben uns bemüht, eine Beschreibung zu wählen, die für
Sie einfach zu lernen ist.
Konjugationsklasse I: Vokal + a / ä
Die erste Konjugationsklasse endet auf „a“ oder „ä“, wobei davor noch ein Vokal kommt. Beispiele für
diese Konjugationsklasse sind:
Bei der zweiten Konjugationsklasse folgt auf einen langen Vokal oder einen Diphthong (einen
Doppellaut) die Endung „da“ oder „dä“. In diese Konjugationsklasse fallen zum Beispiel diese Verben:
Die meisten finnischen Verben gehören zur ersten oder zweiten Konjugationsklasse, das heißt diese
beiden sollten Sie sich besonders gut merken.
Bei der dritten Konjugationsklasse endet der Infinitivstamm auf die Konsonanten l, n, r oder s. Die
ersten drei erwähnten Konsonanten werden einfach verdoppelt, nur nach einem s folgt ein t. Das heißt,
die Verben können auf lla/llä, nna/nnä, sta/stä, oder rra/rrä enden.
Bevor wir aber lange um den heißen Brei herumreden, zeigen wir Ihnen lieber ein paar Beispielverben.
Bei der vierten Konjugation endet der Infinitivstamm auf einen kurzen Vokal (nicht i oder e) plus „t“;
dann wird noch die Infinitivendung „a“ bzw. „ä“ angehängt. Bitte lesen Sie sich diese Beispiele durch:
Die fünfte und sechste Konjugation decken sozusagen all die Fälle ab, die bei der vierten
Konjugationsklasse ausgeschlossen sind.
Bei der fünften Konjugationsklasse erhält man den Infinitivstamm, indem man „it“ und „a“/“ä“
wegstreicht.
Beispielverben für diese Konjugationsklasse sind „tarvita“ (brauchen, benötigen), „valita“ (wählen),
„hävitä“ (verschwinden, verlieren) und „harkita“ (überlegen).
Konjugationsklasse VI: et + a / ä
Diese letzte Konjugationsklasse enthält nicht sehr viele Verben, und die meisten dieser Verben sind
auch nicht besonders gebräuchlich.
Sie ist hier eher der Vollständigkeit halber aufgeführt.
Wir hoffen, dass wir Ihnen in diesem Kapitel einen ersten Überblick über die Konjugationsklassen
verschaffen konnten.
Hier sind noch einmal alle sechs Konjugationsklassen auf einen Blick:
Nun sind Sie an der Reihe: Ordnen Sie diese Verben in die richtige Konjugationsklasse ein
Mit Hilfe der oben stehenden Tabelle ist es für Sie sicher nicht schwer, die folgenden Verben der
richtigen Konjugation zuzuordnen:
tuntea (fühlen, kennen), vihata (hassen), haistaa (riechen), katsoa (schauen), nähdä (sehen), kuulla
(hören), maata (liegen), kantaa (tragen), vastata (antworten), edetä (vorankommen), ajatella (denken),
tietää (wissen), vanheta (altern)
I III IV VI
tuntea (fühlen, kennen) kuulla (hören) vihata (hassen) edetä (vorankommen)
haistaa (riechen) ajatella (denken) maata (liegen)
katsoa (schauen) vastata (antworten)
kantaa (tragen) vanheta (altern)
Jetzt, da Sie die Konjugationsklassen beherrschen, können wir uns gleich ans Lernen des Präsens
wagen.
Vielleicht wollen Sie an dieser Stelle auch schon einen ersten Blick auf die Personalpronomen im
Finnischen werfen.
Zu den Personalpronomen wollen wir an dieser Stelle nur so viel sagen:
• Die Personalpronomen der 1. und 2. Person können auch weggelassen werden.
• Das Pronomen „hän“ kann sowohl „er“ als auch „sie“ bedeuten und ersetzt Personen.
• Tiere, Pflanzen und Gegenstände werden im Singular mit „se“ (es) und im Plural mit „ne“
wiedergegeben.
• Für die Höflichkeitsform verwendet man nicht wie im Deutschen die dritte Person, sondern die
zweite Person Plural. Dem entsprechend kann „te sanotte“ sowohl „ihr sagt“, als auch „Sie
sagen“ bedeuten.
Präsensendungen
Die Präsensendungen lauten für alle Konjugationen gleich. Wir zeigen Ihnen diese am Beispiel des
Verbs „sanoa“ (sagen).
Die Personalendungen
1. Person Sg. -n
2. Person Sg. -t
Mit „Vokalverlängerung“ in der 3. Person Singular ist gemeint, dass der letzte Vokal verdoppelt wird.
Ob in der dritten Person Plural „vat“ oder „vät“ angehängt wird, hängt von den Vokalen im
Verbstamm ab. Dazu können Sie im Kapitel zur Vokalharmonie noch einmal das Wichtigste nachlesen.
Diese Endungen brauchen Sie übrigens nicht nur um das Präsens zu bilden: Sie sind in allen Zeitstufen
gleich.
Merken Sie sich diese Endungen also auch für das Imperfekt, den Konditional und den
Potential.
Nun gilt es aber noch einige Besonderheiten bei der Präsensbildung zu beachten. Bitte lesen Sie gleich
weiter!
Die erste Besonderheit kommt ganz regelmäßig bei allen Verben der dritten, vierten, fünften und
sechsten Konjugationsklasse vor. Dies muss man sich also unbedingt einprägen.
Bei der dritten, vierten, fünften und sechsten Konjugationsklasse wird zwischen Infinitivstamm und
Personenendung immer noch ein Zusatz eingefügt.
Zu Ihrer Orientierung:
Eine weitere Schwierigkeit ist, dass es bei der Konjugation der Verben zu einem Stufenwechsel
kommen kann.
Dies wollen wir Ihnen natürlich sofort anhand einiger Verben konkret vor Augen führen.
In der nachfolgenden Tabelle finden Sie Beispiele für den Stufenwechsel vom Typ I:
Demselben Typ von Stufenwechsel unterliegen unter anderem auch folgende Verben:
Stufenwechseltyp II
In dieser Tabelle zeigen wir Ihnen Beispiele für den Stufenwechsel vom Typ II:
In der 3. Konjugationsklasse kommt der Stufenwechsel allerdings nur bei dreisilbigen (oder noch
längeren) Verben vor, die auf -la oder -lä enden.
Wir raten Ihnen, immer die erste Person Singular eines jeden neuen Verbs mitzulernen.
Als nächstes stellen wir Ihnen die unregelmäßigen Verben des Finnischen vor, von denen es
erfreulicherweise nur drei Stück gibt.
olla – sein
In dieser Tabelle finden Sie die Präsensformen des Verbs „olla“ (sein):
Zur Erinnerung:
Die Formen dieses Verbs werden Ihnen sicher ganz häufig begegnen. Auch Besitzverhältnisse werden
mit Hilfe dieses Verbs ausgedrückt. Es dient auch als Hilfsverb zur Bildung des Perfekt.
Die beiden Verben „nähdä“ (sehen) und „tehdä“ (tun) weichen auf ganz ähnliche Weise von der Norm
ab:
Die Formen der Verben „nähdä“ (sehen) und „tehdä“ (tun, machen)
Infinitiv „nähdä“ (sehen) „tehdä“ (machen)
1. Person Sg. näen (ich sehe) teen (ich mache)
2. Person Sg. näet (du siehst) teet (du machst)
3. Person Sg. näkee (er sieht) tekee (er macht)
1. Person Pl. näemme (wir sehen) teemme (wir machen)
2. Person Pl. näette (ihr seht) teette (ihr macht)
3. Person Pl. näkevät (sie sehen) tekevät (sie machen)
Auch zu diesen Verben wollen wir Ihnen ein paar Beispielsätze präsentieren.
Im nächsten Kapitel erklären wir Ihnen, wie die Verneinung im Finnischen funktioniert.
Die Verneinung im Finnischen funktioniert ganz ähnlich wie im Englischen, mit einem
Hilfsverb.
Im Englischen sagt man zum Beispiel: „I don't eat meat” und nicht “I not eat meat”.
Auch im Finnischen wird die Verneinung durch ein konjugiertes Verneinungsverb ausgedrückt.
Mit diesem Verneinungsverb bilden Sie übrigens nicht nur das verneinte Präsens, sondern auch die
verneinten Formen der anderen Zeitstufen und Modi, sowie die negative Antwort auf eine Frage.
Es wird also generell jede Art der Verneinung mit dem Hilfsverb gebildet.
Im nun folgenden Kapitel zeigen wir Ihnen, wie man in der Gegenwart (dem Präsens) die Verneinung
bildet.
Im nächsten Kapitel wollen wir Ihnen erklären, wie man das finnische Partizip Perfekt bildet.
Auf die Bildung dieser Zeitstufen kommen wir an entsprechender Stelle noch einmal ganz ausführlich
zu sprechen.
Aber nun wollen wir Ihnen erst die Bildung des Partizip Perfekt erklären.
Für die erste, zweite und dritte Konjugation ist der erste Bestandteil der Infinitivstamm des Verbs.
Bei der vierten, fünften und sechsten Konjugation erhält man den ersten Bestandteil, indem man vom
Infinitiv das finale „a“ wegstreicht.
Der zweite Bestandteil ist im Singular die Endung „nut“ oder „nyt“ (abhängig von der Vokalharmonie),
und im Plural „neet“. Das Partizip passt sich also an den Numerus (Singular oder Plural) des Subjekts
an.
erster Bestandteil:
Infinitivstamm (Konj. I, II, III) ODER Infinitiv ohne „a“ (Konj. IV, V, VI)
+ zweiter Bestandteil:
Bei der 3. Konjugation passt sich das „n“ der Partizipendung, an den davorstehenden Konsonanten des
Infinitivstamms (also l, r oder s) an.
Bei der 4., 5. und 6. Konjugation wird das „t“, auf den der erste Bestandteil enden würde, an das „n“
der Partizipendung angepasst, so dass ein Doppel-n entsteht.
Zugegeben, diese Regeln sind einigermaßen kompliziert: Aber bestimmt wird Ihnen das alles klarer,
wenn Sie sich die Bildung anhand unserer Beispielverben anschauen:
Alles verstanden?
Dann haben Sie jetzt alles gelernt, um das Perfekt bilden zu können.
Man kombiniert die Präsensform von „olla“ (sein) mit dem Partizip Perfekt.
Wie Sie sehen, gibt es im Finnischen nur ein Hilfsverb für das Perfekt. Nehmen Sie also immer die
Formen von „olla“, egal ob im Deutschen „sein“ oder „haben“ steht.
Sicher ist Ihnen auch aufgefallen, dass das Partizip im Plural eine andere Endung hat.
Wie Sie sehen haben wir für jede Person ein anderes Verb gewählt. Bilden Sie die fehlenden Formen!
Das verneinte Perfekt wird gebildet, indem man eine Form des Verneinungsverbs mit der
entsprechenden Form des Verbs „olla“ und dem Partizip Perfekt kombiniert.
Wie Sie im Kapitel zum Verneinungsverb nachlesen können, steht nach dem Verneinungsverb immer
eine Form des Vollverbs, die gebildet wird, indem man von der 1. Person Singular das „n“ abzieht. Für
das Verb „olla“ lautet die 1. Person Singular „olen“; die Form, die nach dem Verneinungsverb kommt,
wäre dann also „ole“.
Aber schauen Sie sich die Bildung doch einfach anhand einiger Beispielverben an:
Wie Sie sehen, passt sich auch hier das Partizip im Singular und Plural an das Subjekt des Satzes an.
Verneintes Perfekt:
Die Verwendung des Perfekt erklärt sich am besten zusammen mit der Verwendung des Imperfekt,
welches wir Ihnen als nächstes vorstellen.
Ich kam, ich sah, ich siegte: Bildung und Verneinung des Imperfekts
Wir wünschen Ihnen natürlich, dass Ihre Auseinandersetzung mit dem Imperfekt genauso triumphal
und erfolgreich verläuft, wie Cäsars Auseinandersetzung mit den Galliern.
Stamm + i + Personalendungen
Die Personalendungen sind genau dieselben, die auch zur Bildung des Präsens verwendet werden. Nur
die 3. Person Singular ist endungslos bzw. es tritt keine Vokalverlängerung auf.
Im nächsten Kapitel schlüsseln wir die Bildung des Imperfekts noch einmal mit all ihren
Besonderheiten nach den sechs Konjugationsklassen auf.
Zuerst wollen wir Ihnen aber schnell noch die verneinte Form des Imperfekts vorstellen.
Diese wird nämlich, anders als die bejahte Form, mit Hilfe des Verneinungsverbs und dem Partizip
Perfekt gebildet.
Verneintes Imperfekt:
Achtung:
Der einzige Unterschied zum verneinten Perfekt ist das fehlende „ole“.
Geben Sie hier also bitte genau Acht!
Sie sehen, dass sich das Partizip in Singular und Plural nach dem Subjekt richtet.
Da es aber bei den meisten Konjugationen zu weiteren Besonderheiten kommt, wollen wir Ihnen diese
nun übersichtlich aufgeschlüsselt präsentieren. So sind Sie bestimmt schnell in der Lage das Imperfekt
auch selbst bilden zu können.
Versuchen Sie nicht, sich alles auf einmal zu merken, sondern arbeiten Sie sich Schritt für Schritt weiter
vor. Suchen Sie sich in den Texten Ihres Sprachkurses Imperfektformen heraus und nehmen Sie diese
genauer unter die Lupe.
Außerdem kann man sich eine abstrakte Regel mit Hilfe eines Beispielverbs leichter einprägen!
Allgemein kann man sagen, dass das „i“, welches als Merkmal des Imperfekts eingeschoben wird,
Vokalveränderungen verursacht.
• Unbeeindruckt von dem eingefügten „i“ zeigen sich folgende (alleinstehenden) Vokale: u, y, o,
ö.
Beispiele:
istun (ich sitze) – istuin (ich saß)
sanon (ich sage) – sanoin (ich sagte)
• Die Vokale „e“ und „ä“ verschwinden, d.h. sie werden durch das „i“ ersetzt.
Beispiele:
luen (ich lese) – luin (ich las)
tulen (ich komme) – tulin (ich kam)
tarvitsen (ich brauche) – tarvitsin (ich brauchte)
pakenen (ich fliehe) – pakenin (ich floh)
kiitän (ich danke) – kiitin (ich dankte)
• Endet der Stamm sowieso schon auf ein „i“, so sind die Präsens- und Imperfektformen bis auf
die 3. Person Singular gleich.
Beispiele:
etsin (ich suche, ich suchte)
hän etsii (er sucht), hän etsi (er suchte)
opin (ich lerne, ich lernte)
Stufenwechsel im Imperfekt
Kommt bei einem Verb im Präsens ein Stufenwechsel vor, so tritt derselbe Stufenwechsel auch im
Imperfekt auf.
Hiermit haben wir Ihnen die häufigsten Vokalveränderungen im Imperfekt vorgestellt. Im nächsten
Kapitel wird die Verwendung der beiden Zeiten – Imperfekt und Perfekt – gegenübergestellt.
Wir möchten an dieser Stelle der Verwendung dieser beiden Zeitstufen ein eigenes Kapitel widmen, da
sie sich sehr deutlich von der Verwendung im Deutschen unterscheidet. Zunächst wollen wir uns mit
der Frage beschäftigen, in welchen Fällen man das Perfekt verwendet.
Zunächst muss gesagt werden, dass das Perfekt nicht so häufig verwendet wird, wie im Deutschen.
• für Handlungen, die in der Vergangenheit beginnen und bis in die Gegenwart andauern.
Beispiele:
Ich lebe seit 2001 in Turku. – Minä olen asunut Turussa vuodesta 2001 lähtien.
Ich arbeite in dieser Firma seit drei Jahren. – Minä olen työskennellyt tässä yhtiössä kolme
vuotta.
• für Handlungen, die für die Gegenwart relevant sind, bzw. deren Folgen man noch sieht.
Beispiele:
Du hast die Küche geputzt. – Sinä olet siivonnut keittiön.
Jemand hat meine Handtasche gestohlen. – Joku on varastanut minun käsilaukkuni.
• für Handlungen, die noch nicht stattgefunden haben, aber noch stattfinden können.
Beispiele:
Er war noch nie in Finnland. – Hän ei ole koskaan ollut Suomessa.
Ich habe noch nie „Kalakukko“ probiert. – Minä en ole koskaan maistanut kalakukkoa.
• für eine zuerst einsetzende Handlung beim Sprechen über aufeinander folgende Ereignisse in
der Zukunft – so wie im Deutschen auch.
Beispiele:
Wenn ich fertig gegessen habe, werde ich meine Schwester anrufen. – Kun minä olen syönyt,
soitan minun siskolleni.
• Sobald er angekommen ist, wird er dir helfen. – Hän auttaa sinua, heti kun on tullut.
Das Imperfekt wird im Finnischen häufiger verwendet, da es auch in der Umgangssprache die
eigentliche Erzählform ist.
• zur Schilderung einer Handlung in der Vergangenheit – im Gegensatz zum Deutschen, ist das
Imperfekt auch in der Umgangssprache die eigentliche Erzählform.
Beispiele:
Als Kind bin ich jedes Jahr mit meinen Eltern ans Meer gefahren. – Lapsena minä matkustin
joka vuosi merelle vanhempieni kanssa.
Letzten Sommer waren wir in Finnland. – Viime kesänä me olimme Suomessa.
Gestern bin ich ins Kino gegangen. – Minä kävin eilen elokuvissa.
• wenn ein bestimmter Zeitpunkt angegeben wird.
Beispiele:
Damit Sie mit den beiden Zeiten nicht durcheinander kommen, merken Sie sich bitte diese Faustregel:
Perfekt: Handlung dauert bis zur Gegenwart an, jetzt relevant und gültig
Natürlich ist die Entscheidung zwischen Perfekt und Imperfekt nicht immer ganz eindeutig, sondern
vom Kontext oder von der subjektiven Interpretation abhängig.
Nun fehlt Ihnen noch eine letzte Zeitstufe in der Vergangenheit: das Plusquamperfekt.
Schauen Sie sich zur Verdeutlichung die folgenden deutschen Beispiele an:
Mein Vater kam erst nach Hause, als wir schon längst gegessen hatten.
Nachdem wir zwei Wochen in Finnland herumgefahren waren, ging unser Auto kaputt.
Zwei weitere Sachen können Sie direkt aus dem Deutschen ins Finnische übernehmen:
• Das Plusquamperfekt kommt in Sätzen vor allem in Verbindung mit dem Imperfekt vor.
• Das Plusquamperfekt wird eigentlich genauso wie das Perfekt gebildet, außer dass das Hilfsverb
im Imperfekt steht.
Die Bildung des Plusquamperfekts ist sehr einfach, vor allem wenn Sie das Perfekt und das Imperfekt
schon beherrschen.
Wie Sie sehen, haben wir in der obigen Tabelle verschiedene Verben verwendet.
Konjugieren Sie diese Verben nun bitte für die restlichen Personen durch!
Das verneinte Plusquamperfekt lehnt sich in der Bildung auch an das verneinte Perfekt an.
Faustregel:
Verneinungsverb + ollut / olleet (Partizip Perfekt von „olla“) + Partizip Perfekt des Verbs
Diese Regel wollen wir Ihnen gleich an den Beispielverben von oben veranschaulichen:
Wie Sie sehen, passt sich auch hier das Partizip in Singular und Plural an das Subjekt an.
Wie Sie sehen, haben wir in der obigen Tabelle verschiedene Verben verwendet. Konjugieren Sie diese
Verben für die restlichen Personen durch!
Nun wollen wir Ihnen die soeben gelernte Zeitstufe noch mit einigen Beispielsätzen näher bringen.
Geh weg! Helfen Sie mir! Sei nicht so frech! – Der Imperativ
Wie Sie vielleicht schon aus der Überschrift dieses Kapitels erahnen, dreht sich hier alles um die
Befehlsform im Finnischen, den sogenannten Imperativ.
Es gibt kaum eine nützlichere Verbform als den Imperativ, um andere Mensch dazu zu bewegen, das zu
tun, was man will. Der Imperativ (zu deutsch: die Befehlsform) drückt allerdings nicht nur Befehle aus,
wie zum Beispiel: Hör sofort auf! Bleib stehen! Lasst mich in Ruhe!
Der Imperativ kann auch eine Bitte oder eine Aufforderung zum Ausdruck bringen:
z.B. Bitte helfen Sie mir! Bitte lass mich nicht allein! Komm mich doch in Turku besuchen!
Wenn Sie mit unbekannten Personen sprechen, ist es aber höflicher eine Aufforderung im Konditional
zu formulieren.
Wie im Deutschen, wird auch im Finnischen beim Imperativ unterschieden, ob man zu einer Person
spricht (Hilf mir! 2. Person Singular) oder zu mehreren Personen (Helft mir! 2. Person Plural).
Im Singular bildet man ihn, indem man von der 1. Person Singular hinten das „n“ wegstreicht – er
entspricht also in den meisten Fällen dem Infinitivstamm.
Den Imperativ Plural bildet man, indem man an an einen ersten Bestandteil die Endung -kaa bzw. -kää
anhängt. Welche Variante man verwendet, hängt von der Vokalharmonie ab.
Dieser erste Bestandteil ist für die erste, zweite und dritte Konjugation der Infinitivstamm; für die
vierte, fünfte und sechste Konjugation erhält man den ersten Bestandteil, indem man von Infinitiv das
finale „a“ wegstreicht.
Der Imperativ Plural ist gleichzeitig die Sie-Form.
Im Singular stellt man vor die soeben gelernte Imperativform das Wörtchen „älä“ (eine Form des
Verneinungsverbs).
Der verneinte Plural des Imperativs wird mit der Form des Verneingsverbs „alkää“ und dem Hauptverb
geformt. Dieses Hauptverb bilden Sie, indem Sie bei der Imperativform „kaa“ bzw. „kää“ durch „ko“
bzw. „kö“ ersetzen.
Konkrete Anwendung
Nun wollen wir das gelernte Wissen in einigen lebensnahen Sätzen anwenden.
Es gibt auch einen Imperativ der 1. und 3. Person, der aber sehr selten vorkommt und deshalb von uns
als PassivWissen markiert wurde. Entweder Sie führen sich dieses Kapitel trotzdem zu Gemüte, oder
Sie springen weiter zum Konditional.
Die Formen der 3. Person im Singular und Plural sind sehr selten und drücken nicht wirklich Befehle
aus – er wird gewöhnlich mit „mögen“, „können“ oder „sollen“ wiedergegeben.
Die Formen der 1. Person Plural kommen nur noch in älteren Texten und feierlicher Sprache vor. Es
reicht also wirklich völlig aus, wenn Sie diese Formen nur passiv beherrschen. Eine Form für die 1.
Person Singular gibt es aus logischen Gründen nicht.
Beim verneinten Imperativ steht eine bestimmte Form des Verneingsverbs, an den Infinitivstamm des
Hauptverbs wird die Nachsilbe „ko“ bzw. „kö“ angehängt.
Im nächsten Kapitel stellen wir Ihnen eine höflichere Möglichkeit vor, Aufforderungen und Bitten zu
formulieren, nämlich mit Hilfe des Konditionals.
Vielleicht konnten Sie mit Hilfe der obigen Beispiele schon eine Vermutung über die Bildung des
Konditionals anstellen.
Zur Bildung orientiert man sich am Infinitivstamm und den selben Zusätzen wie im Präsens. Die
Ausgangsform ist also dieselbe wie der Stamm im Präsens. An diese Form wird das Konditionalzeichen
„isi“ und dann die Personalendungen angehängt.
Wie Sie sehen, haben wir Ihnen die sechs verschiedenen Personalformen mit sechs verschiedenen
Verben vorgestellt. Ergänzen Sie die restlichen Formen zu diesen Verben!
Bei der Bildung des Konditionals kommt es zu einigen Vokalveränderungen im Verbstamm, also dem
Infinitivstamm und den Zusätzen. An den Konsonanten ändert sich jedoch nichts:
Verneinter Konditional
Um den Konditional zu verneinen, benutzt man das Verneinungsverb im Präsens; da dieses schon die
Person ausdrückt, fehlt dem Hauptverb nur noch die Personalendung.
Konditional Perfekt
Hier haben wir die Beispielverben aus der Tabelle oben verneint:
Wie Sie sehen, haben wir Ihnen die sechs verschiedenen Personalformen mit sechs verschiedenen
Verben vorgestellt. Ergänzen Sie die restlichen Formen zu diesen Verben!
Bilden Sie sowohl die bejahten, als auch die verneinten Formen.
Da die Verwendung des Passivs im Finnischen recht anders ist, wollen wir diese Verbform zunächst
explizit mit Ihrer Muttersprache vergleichen.
Im Aktivsatz ist der Handelnde das Subjekt, und der „Behandelte“ das Objekt.
Im Passivsatz ist der Behandelte das Subjekt, und der Handelnde ist nur noch ein Präpositionalobjekt
und kann auch weggelassen werden.