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Nr. 430
Oktober 2006
(D) € 6,50 • (A) € 7,15 • CHF 12.50
(B) € 7,15 • (L) € 7,15
G3078 E
www.elektor.de
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Elektronikring 1 · 26452 Sande
SMD-Micro-Klemmprüfspitzen
Der Challenger-Clip mit seinen Mini-Klemmen ist
einer der kleinsten und genauesten Klemmprüf-
Profi-Alarmpaket
spitzen. Seine Dimensionen erlauben Messungen
an SMD-Gehäusen mit engsten Kontaktabstän- mit VdS-zertifizierten Meldern
den. Durch die besondere Positionierung sind
auch gleichzeitig Dieses Sparset mit dem unglaublichen Preis /
Reihenkontrollen LeistungsVerhältnis beinhaltet alles, was Sie für die
(Punkt nach Punkt) Installation einer professionellen Alarmanlage benötigen.
möglich. Herzstück des Systems ist die prozessorgesteuerte 9-
ZonenAlarmzentrale mit LCDBedienteil. Zur Absicherung
CLIP 6800 RT rot
von Türen und Fenstern sind 5 Einbau/ Aufbaumagnet-
CLIP 6800 SW schwarz
369.00
kontakte im Set beinhaltet. Raumüberwachung durch
CLIP 6800 BL blau
zwei VdS-PIRBewegungsmelder. Inkl. Schlüssel-
CLIP 6800 GN grün
schalter, Verteiler + Notstromakku AZ 5300
6.
CLIP 6800 GE gelb
15
CLIP 6800 WS
Anschlussadapter
weiß je
Alarmtechnik
Telefonwählgerät - Zusatz-LCD-Bedienteil -
Messleitung,
ruft automatisch Hilfe bei Einbruch, Brand oder wird mittels 4-adriger Leitung an
Ø 0,8 / 4,0 mm
medizinischem Notfall. Wählt bis zu 4 Rufnummern die 9-Zonen-Alarmzentrale an-
CLIP 6810 0.62 an und überträgt einen Haupttext gefolgt
von einem von 4 Ereignistexten
geschlossen. Alle erforderlichen
Einstellungen sowie das Scharf- /
Anschlussadapter Messleitung, Ø 0,8 / 4,0 mm Unscharfschalten der Zentrale
sind somit von unterschiedlichen
ML 6824-10 RT rot Orten aus möglich.
ML 6824-10 SW schwarz · inkl. RFID-Leser
ML 6824-10 BL blau
59.00
ML 6824-10 GN grün
ML 6824-10 GE
ML 6824-10 WS
gelb
weiß je 2.60 AZ 6300 119.00 AZ 5110
RFID-TP 35
LCD-Bedienteil
1.60
RFID-Transponder-Schlüssenanhänger
22.00
FU 7350B NC-Schaltkontakt, 2m Kabel (2-adrig) 4.75 · 12 V / 0,4 A
MK 1010W
MK 1010B
NC-Schaltkontakt, 4m Kabel (4-adrig), VdS-B
NC-Schaltkontakt, 4m Kabel (4-adrig), VdS-B
6.95
6.95
BW 2100
BW 2240
Bewegungsmelder
Wand- / Deckenhalter 8.95 BS 12 12 V, 0,4 A, Metall 12.25
Gesetzliches Rückgaberecht. Alle angegebenen Preise sind freibleibend ab Lager Sande. Es gelten ausschließlich unsere AGB. Zwischenverkauf vorbehalten.
Alle Produktnamen und Logos sind Eigentum der jeweiligen Hersteller. Abbildungen ähnlich. Druckfehler, Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten.
+++ Tagespreise! +++ Stand: 1. 9. 2006 +++ Tagesaktuelle Preise: www.reichelt.de +++ Tagespreise! +++ Stand: 1. 9. 2006 +++ Tagespreise +++
04422-955 286
04422-955 359
6-fach-Steckdosenleiste
USB-Entwicklungstool · Überspannungs- und Blitzschutz bis 10000A
· mit dem in der roten Einschaltsteckdose „Master”
angeschlossenen Gerät werden bis zu 5 Zusatz-
geräte „Slaves” elektronisch ein- / ausgeschaltet
Vollwertiger Programmer / Debugger als USB-Stick, · 90°-Anordnung der Steckdosen zum gleich-‘
passend zur 14-pin MSP430F20XX-Familie. Der Stick zeitigen Anschluss von 6-Elektro-Geräten
enthält ein MSP430D2013-Target-Board mit den Löt- · 2 m Anschlussleitung H05VV-F3G1,0
punkten für alle Pins. Das steckbare Target kann durch · Steckdosen mit Kinderschutz
ein Kabel ersetzt werden, um die Software direkt in der
Applikation zu debuggen.
MSP430 F2001 N
MSP430 F2001 PW
Gehäuse
DIL-14
TSSOP-14
Flash
1k
1k
SRAM
128
128
I/O
10
10
1.40
1.75
und 10 kB RAM, Komparator 12 bit / 8 Ch., ADC
Temperatursensor, 2x USART und I²C-Modul auch
ein- und ausgeschaltet werden
· alle Komponenten durch Hauptschalter
über 2x 12 bit DAC und DMA verfügt. gleichzeitig schaltbar
MSP430 F2011 N DIL-14 2k 128 10 1.75 · Einzelschalter
MSP430 F2011 PW TSSOP-14 2k 128 10 2.45 Damit ist leicht eine komplette Sig-
nalkette „on-Chip” zu realisieren. beleuchtet
MSP430 F2002 N DIL-14 1k 128 10 2.45
MSP430 F2002 PW TSSOP-14 1k 128 10 2.85 · Gesamtanschluss-
MSP430 F2012 N DIL-14 2k 128 10 2.85 leistung: 3500 Watt
MSP430 F2012 PW TSSOP-14 2k 128 10 3.10
39.95
14.85
MSP430 F2003 N DIL-14 1k 128 10 3.70 Gehäuse Flash SRAM I/O POWERBOX M1 Gerätemanager
MSP430 F2003 PW TSSOP-14 1k 128 10 4.10 MSP430 F169 PM LQFP-64 60k 2048 48 POWERBOX M2 Gerätemanager mit Überspannungsschutz 49.95
Ernst Krempelsauer
INHALT 37. Jahrgang
Oktober 2006
Nr. 430
-EKG Grundlagen
16 Der PC als
Elektronik-Baukasten
Praxis
32 GBEKG
Game Boy als Herzmonitor
44 EKG - mit Soundkarte!
50 In-Circuit-
Debugger/Programmer
56 Funkschalter
64 FPGA-Kurs - Teil 5
Bussysteme und Verbindungen
68 Mit Blitz und Knall
Schweißen mit Kondensatoren
Technik
50 In-Circuit-Debugger/Programmer 28 Der elektronische Doktor
60 Entwicklungstipps
PIC-Mikrocontroller der 8-bit- 72 Laborgeflüster:
Serien 16F und 18F sind in Fehlersuche an unzugänglichen ICs
vielen Geräten zu finden und
auch bei ELEKTOR-Lesern sehr 74 Controllerwechsel fürs
beliebt. Allerdings benötigt Flashboard
man eine Schaltung zum
Laden des Programms und
einen In-Circuit-Debugger zur
Info & Markt
Fehlersuche. Beide Aufgaben 8 Mailbox
übernimmt unser Projekt, das mit dem von Microchip vertriebenen ICD2-
Modul weitgehend kompatibel, aber wesentlich kostengünstiger ist. 11 elekTermine
12 Der Multi-Core-Controller
13 Bücher
14 Produkte
20 Simulatoren auf DVD-ROM
56 Funkschalter
84 Vorschau
Die üblichen Funkfernbedienungen arbeiten als
Garagentoröffner, Türschlüssel für Autos oder
Lichtschalter. Diese vielfältigen Anwendungen haben uns
Infotainment
spezialisierte Chips beschert, mit denen der Selbstbau für
77 Hexadoku
das „freie” 433-MHz-Band besonders einfach ist. Die
Sudoku für Elektroniker
Elektronik unseres Senders ist dabei winzig genug,
um mitsamt der passenden Batterie in einem 78 Retronik
Schlüsselanhänger Platz zu finden! Computer im Weltraum
Einzelheft Jahres- und Studentenabonnements (11 Hefte) dauern immer
Deutschland € 6,50 1 Jahr und verlängern sich automatisch um weitere 12
Österreich, Belgien, Luxemburg € 7,15 Monate, wenn nicht spätestens 2 Monate vor Ablauf schriftlich
Schweiz CHF 12.50 gekündigt wird. Probeabonnements (3 Hefte) laufen
automatisch aus; sie müssen nicht gekündigt werden.
Abo-Service Jahresabonnement-Standard Preisänderungen vorbehalten.
Riet Maussen, Marleen Brouwer Deutschland € 67,75
Österreich, Belgien, Luxemburg € 74,00
E-Mail: abo@elektor.de
Schweiz CHF 130.00
Bankverbindungen
Andere Länder € 89,00
Bestellannahme und Bestellservice Commerzbank Aachen
Peter Custers Jahresabonnement-PLUS Konto 1 201 102 (BLZ 390 400 13)
E-Mail: vertrieb@elektor.de Deutschland € 77,70 IBAN/BIC: DE89 3904 0013 0120 1102 00/COBADEFF
Tel. +49 241 88 909-66 Österreich, Belgien, Luxemburg € 83,95 Postgiro Köln
Schweiz CHF 152.00 Konto 229 744-507 (BLZ 370 100 50)
Geschäftszeiten Andere Länder € 98,95 IBAN/BIC: DE17 3701 0050 0229 7445 07/PBNKDEFF
Montag – Donnerstag von 08:30 bis 17:00 Uhr Probeabonnement
Freitag von 08:30 bis 12:30 Uhr Deutschland € 12,50 Bestellungen & Abos für Österreich
Tel. +49 241 88 909-0 Österreich, Belgien, Luxemburg € 12,50
Alpha Buchhandel
Fax +49 241 88 909-77 Schweiz CHF 22.00
Wiedner Hauptstraße 144, 1050 Wien
Andere Länder € 12,50
(zzgl. Porto) Tel. 01/585 77 45, Fax 01/585 77 45-20
Unser Kundenservice berät Sie bei allen Fragen zu Bestellungen, E-Mail: alpha@austrodata.at
Lieferterminen und Abonnements. Änderungen, Reklamationen Studentenabo-Standard Internet: www.erb.at
oder besondere Wünsche (wie z. B. Geschenkabonnement) rich- Deutschland € 54,20
Bestellungen & Abos für die Schweiz
ten Sie ebenfalls an den Kundenservice. Vergessen Sie bitte nicht,
Studentenabo-PLUS Thali AG
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Tel. 041/919 66-66, Fax -77
Technische Fragen bitten wir per E-Mail an Upgrade zum Abo-PLUS E-Mail: bestellung@thali.ch
redaktion@elektor.de zu richten. Alle Länder € 9,95 Internet: www.thali.ch
IMPRESSUM
37. Jahrgang, Nr. 430 Technische Redaktion Der Herausgeber ist nicht verpflichtet, unverlangt einge-
Ton Giesberts, Paul Goossens, sandte Manuskripte oder Geräte zurückzusenden. Auch
Oktober 2006
Luc Lemmens, Karel Walraven wird für diese Gegenstände keine Haftung übernommen.
Nimmt der Herausgeber einen Beitrag zur Veröffentli-
Erscheinungsweise: 11 x jährlich Grafische Gestaltung und Layout chung an, so erwirbt er gleichzeitig das Nachdruckrecht
(inkl. Doppelheft Juli/August) Ton Gulikers, Giel Dols für alle ausländischen Ausgaben inklusive Lizenzen. Die
in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge, insbeson-
ELEKTOR möchte Menschen anregen, sich die Elektronik zu Eigen zu
Geschäftsführer/Herausgeber dere alle Aufsätze und Artikel sowie alle Entwürfe, Pläne,
machen – durch die Präsentation von Projekten und das Aufzeigen von
Entwicklungen in der Elektronik und technischen Informatik. Paul Snakkers Zeichnungen einschließlich Platinen sind urheberrechtlich
geschützt. Ihre auch teilweise Vervielfältigung und Ver-
ELEKTOR erscheint auch in Englisch, Französisch, Niederländisch und Marketing (Leitung) breitung ist grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher
weiteren Sprachen. ELEKTOR ist in über 50 Ländern erhältlich. Carlo van Nistelrooy Zustimmung des Herausgebers gestattet.
Die veröffentlichten Schaltungen können unter Patent-
Verlag Vertrieb (Leitung) oder Gebrauchsmusterschutz stehen. Herstellen, Feilhal-
Elektor-Verlag GmbH Margriet Debeij ten, Inverkehrbringen und gewerblicher Gebrauch der Bei-
Süsterfeldstraße 25, 52072 Aachen träge sind nur mit Zustimmung des Verlages und ggf. des
Tel. 02 41/88 909-0 Anzeigen Schutzrechtsinhabers zulässig. Nur der private Gebrauch
Fax 02 41/88 909-77 ID Medienservice ist frei. Bei den benutzten Warenbezeichnungen kann es
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Internationaler Chefredakteur Bau, Erwerb und Betrieb von Sende- und Empfangsein-
Mat Heffels Vertriebsgesellschaft richtungen und der elektrischen Sicherheit sind unbedingt
zu beachten. Eine Haftung des Herausgebers für die Rich-
IPS Pressevertrieb GmbH
Redaktion ELEKTOR Deutschland tigkeit und Brauchbarkeit der veröffentlichten Schaltun-
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Ernst Krempelsauer (Chefredakteur, v.i.S.d.P.)
Tel. 0 22 25/88 01-0 des technischen Inhalts der veröffentlichten Aufsätze und
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(E-Mail: redaktion@elektor.de) Fax 0 22 25/88 01-199 sonstigen Beiträge ist ausgeschlossen.
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Internationale Redaktion Internet: www.ips-pressevertrieb.de © 2006 Segment B.V.
Harry Baggen, Thijs Beckers,
Jan Buiting, Guy Raedersdorf Vertrieb Österreich Druck i
Pressegroßvertrieb Salzburg/Anif
hoontetijl, Zwolle, Niederlande
V
Redaktionssekretariat
Hedwig Hennekens
Niederalm 300
Tel. +43/62 46/37 21-0
ISSN 0932-5468 w
6 elektor - 10/2006
Termine für
Elektor Nr. 12
Anzeigenschluss:
➔
17.10.2006
Erscheinungs-
termin:
➔
14.11.2006
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Telefon:
(0511) 33 48 436
E-Mail:
service@id-medienservice.de
Internet:
www.id-medienservice.de
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10/2006 - elektor 7
INFO & MARKT MAILBOX
Von Lesern Unter diesem Titel veröffentlichen wir in der Rubrik Mailbox Schaltungen und Ideen von Lesern, die aus ver-
schiedenen Gründen (Platzbedarf, thematische Spezialisierung o.ä.) nicht zu einem ELEKTOR-Projekt geführt
haben beziehungsweise noch entwickelt werden müssen. Diesmal geht es aber um ein Leserprojekt, das eine
für Leser interessante Anwendung für einen in ELEKTOR bereits veröffentlichten Bauvorschlag beschreibt.
8 elektor - 10/2006
Reisepass auslesen mit
denen zum Beispiel das ELEKTOR-RFID-Reader
rechte Signal invertiert oder Ich wollte Sie nur darauf hin-
phasenverschoben zum lin- weisen, dass demnächst jeder
ken Signal ist. Um 90 ° pha- Staatsbürger eine interessante
senverschobene Signale “RFID-Karte” besitzen wird,
sind außerordentlich nütz- wenn er einen neuen Reise-
lich, wenn ein sogenanntes pass beantragt hat: seinen
„orthogonales“ Ringleitungs- Reisepass.
system mit Hilfe von Test- Zumindest die Antikollisions-
schleifen durchgemessen routine bis zum Auslesen der
werden soll. UID kann man mit den beiden
Mitgliedern bestimmter Readern aus dem September- Diese zwei Kontakte verbinden – und das ATX-Netzteil läuft.
Fachverbände stehen spe- heft auslesen, denn die
zielle Mess-CDs zur Verfü- eigentlichen Passdaten sind
gung, mit denen auch weni- ja verschlüsselt und werden nen Sie mir einen Tipp Sie – auch mit einem Programm
ger versiertes Personal quali- mit einer höheren Datenrate geben, wie ich das Netzteil für den PC.
fizierte Messungen übertragen. eventuell überlisten kann? Ihre Vermutung, dass es keine
vornehmen kann. Solche Arno Neumann Herbert Saxer eindeutige Lösung gab, wurde
Messungen sind später auch von einigen anderen Lesern
leicht reproduzierbar. Sie haben ganz Recht, darauf Den Tipp haben wir in ELEKTOR geäußert. Wir können nicht hun-
Auch die ITU hat diverse hätten wir auch hinweisen kön- schon veröffentlicht, und zwar im dertprozentig ausschließen, dass
CDs herausgebracht, zum nen. Im Juniheft dieses Jahres hat- Workshop-Artikel „Halogen- es bei so einem großen Rätsel
Beispiel mit dem Testsignal ten wir schon einen Artikel über Power“ in Heft 4/2006 auf Seite mehr als nur eine Lösungsmög-
P50. Dies ist ein syntheti- den Reisepass (übrigens auch von 64 in Bild 6, das wir hier noch lichkeit gibt. Ein Computerpro-
sches Sprachsignal mit der Gerhard Schalk, dem Entwickler einmal wiedergeben. Auf diesem gramm kann dann Probleme
Modulation und Dynamik des ELEKTOR-RFID-Readers). Dort Foto ist genau zu sehen, welche bekommen und festlaufen.
natürlicher Sprache. Zum ist zu lesen, dass der Reisepass Kontakte man miteinander ver- Allerdings haben alle bis zum
Testen anderer Kommunika- über eine kontaktlose Schnittstelle binden muss, damit das ATX- Schreiben dieser Zeilen (22.
tionssysteme und Datenre- nach ISO/IEC14443 verfügt, die Netzteil auch außerhalb des August) eingesandten vollständi-
duktionsverfahren wurden auch unser Reader bereitstellt. Computers funktioniert. gen Lösungen mit unserer Lösung
von der ITU komplexe Test- Allerdings erhält man bei jedem übereingestimmt. Wir gehen
signale entwickelt, die spezi- Lesen eine andere UID angezeigt, daher davon aus, dass folgende
fisch für unterschiedliche weil der Pass-Chip aus Daten- Lösung die einzig richtige ist:
Geräte- oder Systemklassen schutzgründen anstelle der UID IDRFBV.
verfügbar sind. immer nur eine zufällig erzeugte Harte Nuss Insgesamt waren es bis zu diesem
Zahl (Random ID) aussendet. Wirklich eine Herausforde- Zeitpunkt immerhin schon 49
Ausblick rung, das Alphadoku im richtige Lösungen, darunter auch
Gestützt auf die gewonnen Halbleiterheft! Für mich war solche, die von einem selbst
Erfahrungen steht der Ent- die Herausforderung, ein Pro- geschriebenen Programm gefun-
wicklung eines ausgereiften, gramm in MS-Excel zu schrei- den wurden (mit zwei Stunden
CD-basierten Messgenera- PC-Schaltnetzteil ben, das mir beim Lösen Rechenzeit, wie uns Peter Zeller
tors nichts im Weg. Sicher für Fensterantrieb etwas hilft. Am Schluss hatte berichtete). Ein Kompliment an
wäre eine Tracknummer- Auf Seite 50 des Januarheftes ich ein Programm, das unsere Leser, das war eine tolle
Anzeige nützlich, die direkt (2006) empfehlen Sie für die Sudoku-Rätsel automatisch Leistung!
gewählten Tracks könnten in 12-Volt-Betriebsspannung ein ausfüllt. Normale Sudoku und Harry Baggen
FIFO-Folge in einem Wieder- Netzteil aus einem ausge- auch die bereits erschienenen (niederländische Redaktion)
gabespeicher abgelegt wer- dienten PC. Ich habe nun ein Hexadoku werden ohne Pro-
den. Eine Play-Funktion solches Netzteil ergattern bleme gelöst. Aber beim
könnte die Wiedergabeliste können mit der Bezeichnung: Alphadoku bleibt das Pro-
starten, während eine Newton Power Ltd. gramm nach einiger Zeit ste-
Repeat-Funktion für die konti- Model: NPS-200PB-121A hen, weil es keine eindeutige Dampfradio digital
nuierliche Wiederholung der Möglichkeit mehr findet. Mei- Die ELEKTOR-Schaltungen in
Wiedergabeliste sorgt. Das Problem ist, dass bei ein- ner Meinung nach steckt in Röhrentechnik von Burkhard
Der Musteraufbau auf der geschaltetem Netzteil keine diesem Rätsel ein Fehler – es Kainka fand ich sehr interes-
Basis der von ELEKTOR im Spannung an den Ausgän- ist so nicht lösbar. sant. Ich habe noch ein altes
April 2004 veröffentlichen gen anliegt, obwohl im ein- Franz Tresch Röhrenradio. Leider ist es
„Sound & Music-Box“ ist gebauten Zustand der PC nicht mehr reparabel, aber
trotz einiger noch vorhande- normal mit Power versorgt Das Alphadoku war tatsächlich das Gehäuse ist einfach zu
ner Schönheitsfehler bereits wurde. Auch der interne Lüf- eine harte Nuss, die aber zu kna- schön zum Wegwerfen.
jetzt ein voll einsatzfähiges ter läuft nicht. Mit anderen cken war. Trotz des sehr hohen Daher hatte ich folgende
Messgerät. Worten: Wenn es nicht in Schwierigkeitsgrads haben viele Idee:
den PC eingebaut ist, liefert Leser die Herausforderung ange- Da ja bald alles digitalisiert
Willem K. Verhoog das Netzteil anscheinend nommen. Und das nicht nur mit wird, würde ich gerne auf
keine Spannung mehr. Kön- Papier und Bleistift, sondern – wie dieser Basis einen Empfänger
10/2006 - elektor 9
INFO & MARKT MAILBOX
in Röhrentechnik, aber mit Das wäre wirklich ein echtes Lieb- Verwendung in einem eigenen
Platinen bauen. Mit DRM und haberprojekt. Röhren könnte man Projekt gibt es noch nichts Passen-
DAB in Hybridtechnik und gerade noch ganz am Anfang des. Aber was nicht ist, kann ja
Punktmatrixanzeige oder und am Ende der Signalverarbei- noch werden, und das Röhren-
Grafik-Display für die Sender- tung einsetzen, nämlich für die Radio-Gehäuse ist bei sachgemä-
anzeige im Großformat erste HF-Stufe am Antennenein- ßer Lagerung sicher noch lange
(zwecks Ersatz der alten Sen- gang und für den NF-Verstärker zu gebrauchen…
derskala im Röhrenradio!). zwischen D/A-Wandler und Laut-
Über Schaltungsvorschläge in sprecher. Dazwischen wäre schon
Ihrer Zeitschrift würde ich alles digital. Das Problem sind die
mich freuen. Signalprozessoren und/oder
Jürgen Schurr Module für DAB und DRM. Zur Genaue Werte?
Von einem Kollegen erhielt delt auch unser Senior-Entwick-
ich Ihren Artikel über einen ler Karel Walraven in seiner
Alphadoku-Lösung (zu ELEKTOR Juli/August 06) elektronischen Blinkgeber aus Rubrik „Laborgeflüster“ in ELEK-
Heft 11/2005. Dazu meine TOR 12/2005 auf Seite 63.
T E H Q R O P K M X N D U I W B V G J F A S L Y C
Frage: Sie führen für die Kon- Lesenswert!
Y D P A B R N L W S G C J K M X U O E H T I V F Q
densatoren Werte von
J N F G I H V Y T E O X L B Q M C A S R P U K W D
W L X K V B D J U C S H F A E P I T Y Q O N M R G
150 µF bzw. 270 nF auf. Die
erhältlichen Werte sind aber
S
D
U C
T E
O M G A
H P F Y
I
V
F
J
Q
K
P
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Y
C
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A Q X M
K W J
I
E
G O
B H X
S W 100 - 220 - 470 gestaffelt. MailBox
M O L J C D B W X T V S I H P Y F N G E R Q U K A Was ist zu tun, damit die In dieser Rubrik veröffentlichen wir
G V R B N Q M E S A X J K L F U W H O I D T Y C P Schaltung funktioniert? Kritik, Meinungen, Anregungen, Wün-
U S W F Q I O P L G T M A E Y R K C B D X H N J V Andreas Röder sche oder Fragen unserer Leser.
I K A Y X C H R N U D O Q W G V J S P T L B E M F
Die Redaktion trifft die Auswahl und
O W Q V U M T S Y B A G X F C I N L H P E K J D R Wir haben in unserem Labor
C R N S D L W H O P M I T Y J K E U F X Q A G V B
behält sich Kürzungen vor.
zwar auch 150 µF und 270 nF,
F M T X G J C A K N E W S U R Q D B V Y H L P I O Bitte geben Sie immer an,
aber es kommt wirklich nicht so
B I J P Y U Q G E V H L N D K T R W A O F C S X M auf welchen Artikel und welche Aus-
genau darauf an. Für C1 sind
E H K L A X I D R F B V P Q O S G M C J N Y W T U gabe (Monat/Jahr)
auch 220 µF ganz in Ordnung,
A P S U O E L T H D J Y V G X C M I R B W F Q N K sich Ihr Schreiben oder Mail bezieht.
Q F M R W V U B A Y I P O C S D T E N K G J X L H
und für C2 220 nF. Wenn die
Sie erreichen uns per E-Mail
N C G I T K R X Q O W E B M A F H J U L S V D P Y Blinkfrequenz nicht gefällt, kön-
(redaktion@elektor.de),
H X B D L P J N G W F K R T U O S Y Q V C M A E I nen Sie R3 ändern: Widerstand
per Fax (02 41/88 909-77)
K Y V E J S F C I M L Q H N D A P X W G U O R B T größer = Schaltung blinkt lang-
oder unter der Anschrift:
V J Y M K A S F D L C N G X H W O R T U B P I Q E samer und umgekehrt (Wider-
X Q D N H Y G U C J K T W O V E B P I S M R F A L stand kleiner = Schaltung blinkt Redaktion ELEKTOR
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www.ni.com/seminars/europe.htm Auf der „Hobby & Elektronik“ lassen sich mitunter Schnäppchen machen (Foto: Messe Stuttgart).
10/2006 - elektor 11
„Propeller” – ein Multi-Core-Controller
Neu entwickelte Mikroprozessoren versetzen auch den Profi immer wie- Beim Einsatz der chipeigenen Programmiersprache „Spin“ werden
der in Erstaunen. Aus der Schmiede des amerikanischen Halbleiter- Instruktionen in maximal vier Taktperioden abgearbeitet. Die Pro-
Herstellers Parallax kommt der „Propeller“-Chip, der diesen Eindruck zessorleistung beträgt folglich 8 · 20 = 160 MIPS. Für die zukünftige
noch einmal bestätigt. Der in acht Jahren Entwicklungszeit herange- Weiterentwicklung ist daran gedacht, die Ausführungszeit auf einen
reifte 32-bit-Mikroprozessor arbeitet mit acht Prozessorkernen, hier einzigen Taktimpuls zu reduzieren. Angestrebt werden unter ande-
„COGs“ genannt. Die acht Prozessorkerne greifen gemeinsam unter rem noch wesentlich höhere Taktfrequenzen. Und sparsam ist der
anderem auf ein 32-KByte-ROM, ein 32-KByte-RAM und 32 I/O-Lei- neue Baustein auch: Bei der sehr niedrigen Taktfrequenz 20 kHz
tungen zu. Ein interner Systemmanager, hier „Hub“ genannt, koor- und nur einem COG in Betrieb nimmt der „Propeller“ lediglich 3 µA
diniert die Verteilung der Tasks auf die COGs. Strom auf!
Der Systemtakt steuert normalerweise alle COGs synchron, die Der Chip wird im 40-Pin-DIP-, 44-Pin-QFP- und 44-Pin-QFN-Gehäuse
COGs können jedoch auch von unterschiedlichen Taktsignalen gefertigt. Die Software (Editor, Compiler, Downloader und Tools) ist
gesteuert werden. Der Systemtakt liegt ferner an einem Register, das zusammen mit einer umfangreichen Programmmodul-Bibliothek und
den Namen „System counter“ hat. Dieser 32 bit breite Read-only- zahlreichen Programmbeispielen frei erhältlich. Das mehrere hundert
Counter wird von den Taktimpulsen hoch gezählt, er kann über das Seiten umfassende Handbuch steht als PDF-Dokument und auch als
Register „cnt“ von allen COGs gelesen werden. Das Kommando Print-Ausgabe zur Verfügung.
„waitcnt“ veranlasst den COG, einen beliebig vorgegebenen Regis- Wesentlich erleichtert wird die Programmentwicklung durch ein kos-
terwert abzuwarten. Damit ist das Implementieren von Echtzeit auf tengünstiges, USB-basiertes Entwicklungskit, das mit einem eigenen
einfache Weise möglich. seriellen EEPROM ausgestattet ist.
Zugriffe auf das RAM werden vom Hub gesteuert. Der Hub stellt (067181)gd
sicher, dass nicht zwei COGs gleichzeitig RAM-Inhalte lesen oder
verändern können. Anderenfalls würde die Gefahr bestehen, dass Weitere Informationen:
Fehlfunktionen im Programmablauf auftreten. Eine unübersehbare www.parallax.com/propeller
Stärke des gemeinsamen RAM ist der unkomplizierte Informations-
austausch zwischen den COGs und den von ihnen abzuarbeitenden Vertrieb für Deutschland:
Prozessen. www.elektronikladen.de
Die Sprache, in welcher der „Propeller“ programmiert werden kann, www.sander-electronic.de
heißt „Spin“. Diese objektorientierte Sprache enthält viele Elemente
anderer bekannter Sprachen wie zum Beispiel C++ und Java. Die
Programmiersprache „Spin“ ebnet erheblich den Weg zur effizien- In ELEKTOR Juli/August 2006, Seite 69, wurde eine Schnittstellenschaltung beschrieben, mit wel-
ten Anwendung der Multiprozessor-Architektur des „Propeller“. cher der „Propeller” über eine RS232-Schnittstelle programmiert werden kann (das Entwicklungs-
Der Chip arbeitet mit einer Taktfrequenz von 80 MHz. Wenn sämt- kit hat lediglich einen USB-Anschluss on board). Der Artikel ist natürlich auch auf der ELEKTOR-
liche COGs beschäftigt sind, liegt sein Strombedarf bei 75 mA. Website unter www.elektor.de zum Download erhältlich.
12 elektor - 10/2006
Bücher
10/2006 - elektor 13
INFO & MARKT NEWS
USB-Programmer
Die neuen USB-Programmer von Zeit programmieren. Auch das
Dataman eignen sich für eine gleichzeitige Beschreiben meh-
Vielzahl von Speicher- und Logik- rerer ICs mit verschiedenen
bausteinen. Die Programmierge- Daten ist in dieser Konfiguration
räte sind mit einem USB2-Inter- möglich. Der Dataman-40Pro
face ausgestattet, was vor allem und der Dataman-48Pro verfü-
jenen Entwicklern entgegen- gen über einen In-System-Pro-
kommt, die mit einem Laptop grammier-Adapter mit JTAG-Inter-
arbeiten. face; beim Programmieren kön-
nen die Chips also in der
Der Dataman-40Pro ist ein klei- Anwendung verbleiben. Nach
ner und schneller Programmer oben abgerundet wird die Gerä-
mit einem 40-Pin-Sockel. Unter- teserie durch den Dataman-
stützt werden diverse Speicher- 448Pro für große Stückzahlen,
und Logikbausteine, inklusive der welcher über vier voneinander
neuesten Low-Voltage-Chips. Das unabhängige Programmiermo-
kompakte Gerät eignet sich vor dule verfügt.
allem für den mobilen Einsatz. Alle genannten Programmer wer-
Wer auf noch höhere Program- den über eine anwenderfreund-
miergeschwindigkeiten Wert liche Windows-Software
legt, sollte zum Dataman-48Pro bedient. Software-Updates kann
greifen. Hiermit sind über man gratis von der Firmen-Web-
25.000 Halbleiter-Typen pro- site herunterladen. In Deutsch-
grammierbar, vom 1,5-V- bis land werden die Programmer
zum 5-V-Baustein. Verbindet man von Farnell vertrieben.
mehrere der 48Pro-Programmer
mit demselben PC, lässt sich eine www.dataman.com
große Zahl von Chips in kurzer
Anzeige
Sonderheft Mikrocontroller
Mikrocontroller-Fans sollten sich Sonderheft am Kiosk. Randvoll
schon mal jetzt den 18. Okt- ist es mit Projekten, Grundla-
ober dick im Kalender anstrei- gen-Infos und Praxistipps. Alles
chen. Denn da erscheint nicht geschrieben von kompetenten
nur die ELEKTOR-Ausgabe Experten und für Fortgeschrit-
November 2006, die mit tene und Einsteiger gleicherma-
einem USB-ARM-Konverter, ßen geeignet. Das Special zum
einer Vorstellung der besten Preis von 16,90 Euro - dem
Entwürfe unseres R8C-Wettbe- ebenfalls eine CD-ROM mit
werbs und einem Chipkarten- reichlich Software beiliegt -
Programmierer bereits eine kann man jetzt schon auf unse-
Menge zum Thema bietet. rer Website vorbestellen!
Gleichzeitig liegt auch das
erste ELEKTOR Mikrocontroller- www.elektor.de
14 elektor - 10/2006
USB-Fundgrube
Die neue ELEKTOR-CD-ROM
namens „USB Toolbox“ enthält
neben grundlegenden Informa-
tionen zur USB-Schnittstelle eine
Fülle von Daten verschiedener
ICs – sowohl Mikrocontroller mit
integrierter USB-Schnittstelle als
auch spezielle USB-Controller
werden behandelt. Die CD infor-
miert dabei – unterteilt in die
Abschnitte „Controller“, „Hub“,
„Mikrocontroller und „Other“
über alle für verschiedene
Anwendungsbereiche in Frage
kommenden Bausteine. Enthalten
sind auch die Original-Datenblät-
ter der betreffenden Chips.
Für viele Entwickler dürfte die sehr
umfangreiche Software-Samm-
lung am interessantesten sein, die
Treiber, Tools und Komponenten
für Windows, Delphi und viele
Mikrocontroller-Familien bietet.
Während dieser „Toolbox“-Teil
in Englisch gehalten ist, stehen
ELEKTOR-Artikel und -Projekte
auf der CD auch auf Deutsch zur
Verfügung. Natürlich ist die
benötigte Software ebenfalls mit
dabei. Zu bestellen ist die USB-
Toolbox-CD im ELEKTOR-Shop
(siehe hintere Heftseiten und die
ELEKTOR-Website).
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DVD-Rekorder verbirgt. Auf hörigen Karte) ist der 10. die Chance auf vier Extra-Preise: November in
dem integrierten Funk-Chip ist November 2006! Zweite gute Wir verlosen nämlich zusätzlich München) sind
nämlich eine 14 Hexadezimal- Nachricht: Es sind noch jede drei ELEKTOR-Gutscheine im am Stand von
ziffern lange Seriennummer Menge Gewinn-Nummern nicht Wert von 100 € und als Haupt- ELEKTOR (Halle A5, Stand
gespeichert – 15 dieser Num- gefunden worden! Wie es aktuell preis eine Reise in die ELEKTOR- A5.531) weitere Preise zu
mern haben wir attraktiven steht, erfahren Sie auf unseren Zentrale ins schöne holländische gewinnen!
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Im Septemberheft haben wir die unter www.elektor.de/rfid. Wer Karte schon ausgelesen, aber www.elektor.de/rfid
10/2006 - elektor 15
GRUNDLAGEN SIMULATION
Der PC als
Elektronik-Baukasten
Versuchsaufbauten simulieren
mit SPICE
Von Kees de Groot
Der Lötkolben als wichtigstes Werkzeug des Entwicklers ist durch den PC abgelöst worden,
denn intelligente Simulatoren können auch komplexe Schaltungen nachbilden. Bekannt und
bewährt unter den Simulator-Programmen ist SPICE, dessen Ursprung bis ins Jahr 1972
zurückreicht. Hier beschreiben wir in Kurzform die Grundlagen der Simulation mit SPICE.
SPICE (Simulation Program with Integrated Circuits Port-Bausteine gehören ebenso zu den virtuellen Bauele-
Emphasis) ist ein Programmpaket, das elektronische menten wie Antennen und Übertragungsleitungen.
Schaltungen auf einem Computer nachbildet. Der Ent-
wickler kann messtechnische Größen wie Spannungs-
und Stromwerte betrachten, ohne die Schaltung real auf- Warum simulieren?
bauen zu müssen. SPICE übernimmt den virtuellen Ver- Dem Hobby-Entwickler bietet SPICE ein ideales Terrain, auf
suchsaufbau; Modifikationen werden nicht mehr mit dem dem er neue oder (noch) unbekannte Bauelemente erpro-
Lötkolben, sondern mit der Tastatur und der Maus vorge- ben kann. Die schon lange geplante Röhrenschaltung lässt
nommen! sich an einem regnerischen Sonntagnachmittag schnell vir-
Die zu simulierenden Schaltungen können alle bekannten tuell in die Tat umsetzen, ohne dass zuvor reale Bauele-
Standard-Bauelemente wie Widerstände, Kondensatoren mente eingekauft werden müssen. Auch dem professionel-
und Induktivitäten enthalten. Dioden, bipolare Transisto- len Entwickler leistet SPICE bei der täglichen Arbeit wert-
ren und FETs gehören selbstverständlich ebenfalls dazu. volle Dienste. Das Simulieren von Schaltungen und
Die meisten integrierten Standard-Bausteine stehen in so Systemen macht umständliche Versuchsaufbauten nach
genannten Bibliotheken zur Verfügung. Neue oder unbe- jeder kleineren oder größeren Modifikation überflüssig.
kannte Bauelemente lassen sich vom Anwender definie- Berücksichtigt werden können auch die Toleranzen und Tem-
ren, oder ihre Definitionen sind im Internet frei oder peraturabhängigkeiten der Bauelemente. Auf diesem Weg
gegen Entgelt erhältlich. In der Regel stimmen die Simula- ist schnell abschätzbar, ob die Reproduzierbarkeit der ent-
tionen und die zugehörigen realen Schaltungsaufbauten wickelten Schaltungen für die Serienfertigung ausreicht.
mit guter Näherung überein. Das gilt sogar für Schaltun-
gen, die Signale mit sehr hohen Frequenzen verarbeiten.
Mit den heute verfügbaren Simulatoren lassen sich natür- Entstehungsgeschichte
lich nicht nur analoge Schaltungen, sondern auch digi- Die Entwicklung von SPICE begann im Jahr 1972.
tale Systeme simulieren. Mikrocontroller, Speicher und Damals schrieben Larry Nagel und Donald Pederson an
16 elektor - 10/2006
quelle über einen 10-Ω-Widerstand geladen. Parallel
der Berkeley University im fernen Kalifornien die erste zum Akku liegt ein Drehspulvoltmeter, dessen Innenwider-
Version in der Programmiersprache FORTRAN. Diese Ver- stand 100 Ω beträgt. An Hand der Maschenregel von
sion hatte ebenso wie die folgenden Versionen noch Kirchhoff können zwei Gleichungen aufgestellt werden:
keine grafische Benutzeroberfläche, denn sie musste auf
dem damaligen zentralen Universitätsrechner laufen. U1 - I1 · R1 + U2 = 0 (1)
Speicherplatz war kostbar, und schon deshalb war eine U2 + (I1 – I2) · R2 = 0 (2)
äußerst kompakte Beschreibungsform der zu simulieren-
den Schaltungen notwendig. Auch heute noch können Nach den Regeln der Algebra aufgelöst erhält man aus
SPICE-Modelle und SPICE-Subsysteme auf diese Weise den vorstehenden Gleichungen die Werte von I1 =
beschrieben werden (Bild 1). 1,08 A und I2 = 1,068 A. Die Akku-Rundzelle wird folg-
Die Programmiersprache späterer SPICE-Versionen (unge- lich mit dem Strom 1,068 A geladen.
fähr ab 1985) war die Sprache C. Die erste PC-Version, SPICE verfährt bei der Schaltungssimulation auf die glei-
nun PSPICE genannt, wurde von MicroSim auf den Markt che Weise. Auf jeden Knoten (Verzweigungspunkt) wird
gebracht. die Kirchhoffsche Knotenregel angewendet, und für jede
Inzwischen existieren zahlreiche Simulations-Tools, die Masche wird die Kirchhoffsche Maschengleichung aufge-
mehr oder weniger auf SPICE basieren. Den kommerziel- stellt. Das Ergebnis ist ein System von Gleichungen, das
len Produkten stehen freie Open-source-Versionen gegen- in Form einer Matrix im Arbeitsspeicher abgelegt wird.
über. Für Lehr- und Übungszwecke sind kostengünstige Durch Invertieren der Matrix wird das Gleichungssystem
Versionen verfügbar, bei denen entweder die Größe der aufgelöst. Zur Schaltung können beliebig viele Span-
simulierbaren Schaltungen begrenzt oder die Funktionsfä- nungsquellen, Stromquellen und Widerstände gehören.
higkeit an eine Frist gebunden ist. Heute bieten fast alle
Simulatoren grafische Benutzeroberflächen, so dass die
virtuelle Schaltung auf bequemerem Weg erstellt werden
kann. Die Simulationsergebnisse lassen sich meistens auf
virtuellen Messgeräten betrachten - zum Beispiel auf simu-
lierten Oszilloskopen. Darüber hinaus setzen viele Simu-
latoren die Schaltungen direkt und ohne langwierige
Umwege in Platinenlayouts um.
Für spezielle Bereiche der Elektronik existieren spezielle Bild 1.
Simulatoren. So gibt es zum Beispiel Programme, deren Auszug aus einer
Schwerpunkt auf den analogen und digitalen integrierten Netzliste. Die
Bausteinen liegt. Auch für Schaltungen, die Signale im Bauelemente sind mit
Mikrowellenbereich verarbeiten, für die Filtertechnik, für ihren
die Konstruktion von Antennen und die Ausbreitung Verbindungspunkt-
elektromagnetischer Felder stehen geeignete Simulatoren Nummern - gefolgt von
zur Verfügung. Die Daten können fast immer nach der alt- weiteren Eigenschaften
bewährten Methode in Form von Listen eingegeben wer- - aufgeführt.
den. In solchen Listen werden alle Eingänge, Ausgänge,
Verbindungspunkte, Spannungen, Ströme und natürlich I1
auch die Bauelemente numerisch beschrieben. Die alter-
native grafische Eingabe macht von der Maus Gebrauch. R1
Mit ihr werden auf dem Bildschirm virtuelle Bauelemente
10Ω
zurück zum Ausgangspunkt). Die Summe der Spannun- Die gleiche Schaltung
1V2
gen, so sagt diese Kirchhoffsche Regel, ist Null. wie in Bild 2, hier liegt
Das folgende einfache Beispiel (Bild 2) soll zur Veran- jedoch zusätzlich eine
schaulichung dienen. Eine Akku-Rundzelle, deren Nenn- 060207 - 12
LED in Reihe mit dem
spannung 1,2 V beträgt, wird von einer 12-V-Spannungs- Ladewiderstand.
10/2006 - elektor 17
GRUNDLAGEN SIMULATION
18 elektor - 10/2006
Diese Subsysteme sind so aufgebaut, dass sie das tat-
sächliche reale Verhalten möglichst gut nachbilden. Der I1
Entwickler bemerkt davon am Bildschirm normalerweise R1
nichts, dort erscheint lediglich das vertraute Bauelement-
10Ω
Symbol. Nur beim Betrachten der internen Eigenschaften
oder der Netzliste ist erkennbar, dass es sich nicht um R LED
das theoretische, ideale Bauelement handelt.
0Ω13
Die meisten Halbleiterhersteller stellen für ihre Produkte
SPICE-Modelle zur Verfügung, in denen sich die spezifi- U LED
100Ω
ersetzt. Dadurch
Aus der Praxis 1V2 können Spannungen und
In den virtuellen Schaltungen von SPICE muss stets ein Ströme in einem
Punkt als Bezugspunkt an Masse liegen. SPICE analysiert bestimmten
zunächst die Anfangswerte, bevor die eigentliche Simula- 060207 - 14
Arbeitspunkt berechnet
tion beginnt. Fehler können auftreten, wenn zum Beispiel werden.
drei Kondensatoren in Serie geschaltet sind. Am mittleren
Kondensator kann im Prinzip eine willkürliche Spannung
liegen, sie hängt von den Anfangsladungen der Konden-
satoren ab. Auch wenn die Anfangsladungen Null sind,
kann im mittleren Kondensator eine willkürliche Ladungs- R1
1k
Wenn Fehler auftreten, die zunächst unerklärlich sind, U1
hilft oft der Platzwechsel der einen oder anderen Kompo- Bild 6.
nente. Häufig lassen sich Fehlererscheinungen auch 12V
C1 Das Einschaltverhalten
durch Hinzufügen von 1-MΩ-Widerständen zwischen wird mit Hilfe dieser
1n
dem einen oder anderen Schaltungspunkt und Masse einfachen Schaltung
beseitigen. Diese Widerstände dürfen die Schaltungsfunk- berechnet. Hier lädt
tionen natürlich nicht beeinträchtigen. eine Spannungsquelle
060207 - 15
Es kommt nicht selten vor, dass eine mit virtuellen Bauele- über einen Widerstand
menten simulierte Schaltung hervorragend arbeitet. Wird einen Kondensator auf.
die Schaltung dann tatsächlich aufgebaut, zeigt sie ein
mehr oder weniger stark abweichendes Verhalten. Das
14
liegt häufig daran, dass die realen Bauelemente keine
idealen Werte haben, weil sie beispielsweise der E12-
12
Normreihe entnommen sind. Besonders deutlich wird
U [V]
diese Erscheinung bei Durchlass-Charakteristiken von Fil-
10
terschaltungen. Hier weichen Theorie und Praxis oft
erheblich voneinander ab. Auch bei diesem Problem
kann ein Simulatorprogramm weiter helfen, denn eine so 8
UC
genannte „Monte-Carlo-Simulation“ trägt auch den Tole-
ranzen der Bauelemente Rechnung. 6
Wenn nötig können Schaltungen auch in virtuellen „Wär-
meöfen“ getestet werden. In diesem Fall rechnet der Simu- 4
lator die Schaltung unter Berücksichtigung vorgegebener Bild 7.
Toleranz- und Temperaturwerte durch. Das Ergebnis wird 2 Der von SPICE
berechnete Verlauf
in Form von Kurven in einer Grafik dargestellt, die sich
der Spannung am
möglichst decken müssen. Beim Simulieren von Schaltun- 0
0 1 2 3 4 5 Kondensator in
gen mit realen Standard-Bauelementen können recht merk-
t [µs] 060207 - 16
Abhängigkeit von der
würdige Erscheinungen auftreten, insbesondere wenn die Zeit.
Schaltung mit hohen Signalfrequenzen arbeitet. So kann
zum Beispiel die induktive Komponente eines Widerstands
(die Anschlussdrähte) mehr Einfluss auf das Verhalten che Abneigung gegen „schwebende“ Transformator-Aus-
haben als die ohmsche Komponente. Auch die real unver- gänge. Wenn möglich, muss ein Wicklungsanschluss mit
meidbaren parasitären Kapazitäten können bei Schaltun- Masse verbunden werden, anderenfalls wird er über
gen, in denen hochfrequente Signale auftreten, zu erstaun- einen 1-MΩ-Widerstand an Masse gelegt.
lichen Ergebnissen führen. In die zu simulierende Schal- Ein Fallstrick besteht darin, dass einige SPICE-Versionen
tung sind solche Kapazitäten leicht einzufügen. keinen Unterschied zwischen dem klein geschriebenen
Das Simulieren von Schaltungen mit Operationsverstärkern „m“ und dem groß geschriebenen „M“ kennen. Ein
ist ein weiteres spannendes Kapitel. Bei Schaltungsfehlern Widerstand mit dem Wert 1 MΩ kann hier schnell zu
kann sich die Spannung am Ausgang virtuell in Größen- einem 1-mΩ-Widerstand werden. Diesen SPICE-Versionen
ordnungen von 1 kV und mehr bewegen, während die ist meistens das Präfix „MEG“ für „Mega“ bekannt, so
Ausgangsspannung des realen Operationsverstärkers dass der Wert 1 MΩ im Zweifelsfall als „1 MEG“ oder
längst gegen die Betriebsspannung festgelaufen ist. „1000 k“ geschrieben werden sollte.
Eine weitere Eigenart von SPICE ist seine unüberwindli- (060207)gd
10/2006 - elektor 19
INFO & MARKT SIMULATION
Simulatoren
Si a
Von Harry Baggen & Thijs Beckers
Simulator-Programme
auf der DVD-ROM
Nicht nur für das Layouten
Die Programme auf der DVD-ROM dürfen nicht
von Platinen, sondern auch
gewerblich genutzt werden!
für das Simulieren von
Schaltungen und Systemen 5Spice 1.22 5 Spice Analysis Software
bieten einige Dutzend Soft- AIM-Spice 4.3 AIM-Software
20 elektor - 10/2006
auf DVD-ROM
10/2006 - elektor 21
INFO & MARKT SIMULATION
22 elektor - 10/2006
Preisklassen kommen mit umfangreichen Bibliotheken
zum Anwender. In solchen Bibliotheken sind auch die
Daten der Halbleiter-Produkte enthalten, die von den gro-
ßen Herstellern gefertigt werden. Das Einarbeiten in die
Bedien- und Arbeitsweise der Simulatoren dauert heute
nicht mehr Tage oder sogar Wochen. Bereits nach eini-
gen Stunden ist der Anwender in der Lage, erste Simula-
tionen erfolgreich durchzuführen. Die meisten aktuellen
Produkte gehören zu den so genannten Mixed-mode-
Simulatoren, sie können sowohl analoge und digitale
Schaltungen als auch Mischformen beider Schaltungsty-
pen simulieren.
Programm-Kategorien
Simulatoren lassen sich unterschiedlichen Kategorien
zuordnen, die auf der DVD-ROM alle vertreten sind.
Umfangreiche Suites wie MultiSim beherrschen sowohl
das zeichnerische Entwerfen und Simulieren von Schal-
tungen als auch das Layouten der zugehörigen Platinen.
Weitere Programme oder Hilfsmittel sind für die Schal-
tungsentwicklung normalerweise nicht notwendig. Ergänzt werden die Schaltungssimulatoren durch einige
Wegen ihrer Leistungsstärke und ihres Umfangs sind sol- aus dem gewählten Rahmen fallende, aber trotzdem
che Software-Pakete mehr oder weniger kostenintensiv. bemerkenswerte Programme. Sie sind im Ordner „Extras“
Ihre nicht von der Hand zu weisenden Stärken liegen zusammen gefasst. Dort ist zum Beispiel ein Programm
jedoch in der nahtlosen Integration ihrer Komponenten, zu finden, das elektromagnetische Felder simuliert, ein
in der einheitlichen Benutzerführung innerhalb des ges- anderes Programm berechnet die Dimensionierung von
amten Pakets sowie im Support durch einen einzigen Filtern und Timern.
Hersteller.
Die folgenden Kurzbeschreibungen sollen einen ersten
Außer den „All-in-one“-Produkten sind auch Programme Eindruck von den wichtigsten auf der DVD-ROM vertrete-
auf dem Markt, die nur für die Schaltungssimulation kon- nen Programmen geben. Gleichzeitig ist vermerkt, wel-
zipiert sind. Einige Vertreter dieser Kategorie wie zum chen Beschränkungen diese Versionen unterliegen und
Beispiel MicroCap arbeiten vollständig mit grafischen wie viel Platz sie auf der Festplatte belegen.
Oberflächen, bei anderen ist die grafische Eingabe nur Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Aus-
indirekt möglich. Hier muss auf separate Zeichenpro- probieren! >>>
gramme wie zum Beispiel AIM-Spice zurückgegriffen
werden. Einige Programme sind so gestaltet, dass sie in
ein vorhandenes Platinenlayout-Programm integriert wer-
den können (beispielsweise Easy-Spice in Easy-PC). Fer-
ner gibt es eine Reihe von Konvertierungsprogrammen
(zum Beispiel iSim), die die Ausgabe separater Zeichen-
Anmerkung:
programme für die Übernahme in SPICE-basierte Simula- Wir haben die bei Redaktionsschluss aktuellen Versionen der verfügbaren
torprogramme aufbereiten. Programme auf die DVD-ROM aufgenommen. Da die Hersteller ihre Produkte
ständig weiter entwickeln, lässt sich nicht ausschließen, dass inzwischen neue
Versionen erschienen sind. Bevor Sie sich für ein bestimmtes Produkt entscheiden,
Die DVD-ROM informieren Sie sich bitte auf der Website des Herstellers über die aktuelle
Wir haben uns bemüht, die Simulatoren und sonstigen Version.
Programme auf der DVD-ROM so zusammen zu stellen, Ferner haben wir eine Liste zusammengestellt, in der Produkte aufgeführt sind, die
dass ein möglichst umfassender Überblick über das aus unterschiedlichen Gründen (zum Beispiel wegen einer fehlende Zustimmung
aktuelle Marktangebot entsteht. Die Hersteller der rund des Rechte-Inhabers) nicht auf die DVD-ROM aufgenommen werden konnten. Wir
30 auf der DVD-ROM versammelten Produkte gaben dan- empfehlen, auch diese Liste zu beachten.
kenswerter Weise ihre Zustimmung für diese Form der
Alle international tätigen Software-Hersteller sind national durch Niederlassungen
Veröffentlichung.
oder Repräsentanten vertreten. Dies sind die Anlaufstellen, wenn es um
Die Programme sind auf der DVD-ROM in mehreren Ord-
Produktinformationen, Preise und Liefermöglichkeiten geht. Der Kontakt ist immer
nern untergebracht. Wie nicht anders zu erwarten, hat auch in der Landessprache möglich.
der Windows-Ordner den größten Umfang. Die dort ein-
sortierten Programme laufen bis auf wenige Ausnahmen Zum Schluss noch ein obligatorischer Hinweis: Wir haben alle auf der DVD-ROM
gleichermaßen unter den drei Windows-Versionen 98SE, zusammen gestellten Programme auf den unterschiedlichsten Computersystemen
ME und XP. Die Sprache der meisten Programme ist Eng- erfolgreich getestet. Eine Garantie dafür, dass die Programme auch auf Ihrem
lisch, einige Programme stehen auf der DVD-ROM in individuellen System einwandfrei laufen, können wir nicht übernehmen. Bei
mehreren Sprachversionen zur Wahl. Problemen während der Installation oder Programmausführung wenden Sie sich
Der Linux-Ordner enthält einige bemerkenswerte, unter bitte an den Hersteller. Wir können Ihnen leider keine Hilfestellung leisten.
Linux laufende Simulatoren. Einige Programme existieren Entdecken Sie die Leistungsfähigkeit der Programme, die wir für Sie auf der DVD-
sowohl in einer Linux- als auch in einer Windows-Version. ROM zusammengetragen haben. Die Schaltungssimulation ist die
In einem separaten Windows-Ordner sind verschiedene Entwicklungstechnik der Zukunft - mit der DVD-ROM möchten wir Ihnen den Weg
Open-source-Programme untergebracht, sie dürfen frei dazu ebnen!
verwendet und frei verbreitet werden.
10/2006 - elektor 23
INFO & MARKT SIMULATION
24 elektor - 10/2006
Bei Easy-PC lautet das Passwort „kp69ny31“, bei Easy- trale Programm heißt Capture CIS, es verwaltet wie ein
Spice lautet es „wa32pk65“. Manager alle zum Projekt gehörenden Dateien. Hilfestel-
lung beim Einarbeiten leistet ein Tutorial (OrCAD-direc-
tory\OrCAD_10.5_Demo\tools\capture\tutorial\CAPTU-
eSketch (5 MByte) TOR.EXE). Das Simulatormodul PSpice A/D ist nicht über
Dieses kleine Programm präsentiert sich aufgeräumt und Capture CIS erreichbar, es muss von Hand in die Projekte
lässt sich ungewöhnlich leicht handhaben. Allerdings eingebunden werden. Die recht vielfältigen Möglichkei-
können nur passive analoge Schaltungen zeichnerisch ten machen OrCad etwas unübersichtlich, das Einarbei-
erstellt und simuliert werden. Digitale Gatter, Dioden, ten braucht deshalb relativ viel Zeit.
Transistoren und sonstige aktive Bauelemente liegen für Die Funktionsfähigkeit der Demo-Version ist zwar zeitlich
eSketch außerhalb der Möglichkeiten. nicht begrenzt, sie unterliegt jedoch einigen anderen Ein-
Die kostenlose Version ist 15 Tage ohne Einschränkungen schränkungen.
lauffähig.
ProfiLab Expert 4 (17 MByte)
LTSpice/SwitcherCAD III (77 MByte) Erscheinungsbild und Funktionalität erinnern hier an Lab-
Mit SwitcherCAD III von Linear Technology können fast View, doch ProfiLab Expert ist deutlich einfacher gestal-
sämtliche schaltenden Spannungsregler dieses Herstellers tet. Auf der recht aufgeräumten und übersichtlichen Bild-
einschließlich ihres Einschaltverhaltens simuliert werden. schirmarbeitsfläche können Einstellknöpfe, Displays und
Das Programm wird von nützlichen Schaltungsbeispielen andere funktionale Elemente platziert und aneinander
begleitet, natürlich lassen sich auch eigene Schaltungen gekoppelt werden. Die Arbeitsweise des erstellten Schal-
entwerfen. Mag auch die äußere Programmgestaltung tungsaufbaus wird bei der anschließenden Simulation
nicht ganz überzeugen, die hervorragende Funktionalität schnell deutlich.
verdient volle Anerkennung.
LTSpice/SwitcherCAD III ist kostenlos, das Programm ist
uneingeschränkt funktionsfähig.
10/2006 - elektor 25
INFO & MARKT SIMULATION
SIMetrix 5.2 (34 MByte) SIMWinXP wird durch Ausführen von „Setup.exe“ im
Mit SIMetrix können sowohl analoge als auch digitale Ordner von SIMWinXP installiert.
Schaltungen zeichnerisch erstellt und simuliert werden. Die Testversion ist funktional nicht eingeschränkt, sie ist
Durch die Gliederung in mehrere Bildschirmfenster ist jedoch nur 30 Tage lauffähig.
SIMetrix sehr übersichtlich. Die diversen Einstellungen las-
sen sich schnell und intuitiv vornehmen.
Um das Programm zu installieren, ist „SIMetrix Intro“ zu Smash 5.7.0 (424 MByte)
wählen. Dateinamen haben bei SIMetrix Endungen, die aus Das Programm Smash ist ein umfangreicher und leis-
fünf Zeichen bestehen. Dadurch werden Konflikte mit den tungsstarker Mixed-mode-Simulator. Smash hat einige
Dateinamen anderer Programme umgangen. In der Demo- besondere Fähigkeiten wie zum Beispiel das überschlä-
Version ist lediglich die Anzahl der Bauelemente einge- gige Berechnen des Energiebedarfs digitaler Schaltun-
schränkt. Für die Simulation von Schaltnetzteilen wird emp- gen. Eine weitere ungewöhnliche Fähigkeit ist der Mixed-
fohlen, bei der Installation die Option SIMetrix/SIMPLIS zu mode-Betrieb von SPICE mit VHDL-AMS.
wählen. Die Simulationsgeschwindigkeit von SIMPLIS ist in Netzlisten-Dateien können die Dateiformate „.cir“, „.nsx“
diesem speziellen Bereich um einen Faktor 10...50 höher oder „.sp“ haben. Mit anderen bekannten Programmen,
als die komplexere SPICE-Simulation von SIMetrix. unter anderem von Mathlab, Keil und National Instru-
ments, ist Smash kompatibel.
Auffallend bei Smash sind die vielen mitgelieferten PDF-
SIMWinXP 1.10 (261 MByte) Dokumente. Sie enthalten unter anderem Abhandlungen
Der kleinere Bruder der Suite EDWinXP ist SIMWinXP. über Problemstellungen beim Schaltungsentwurf sowie
Dies ist ein Standalone-Programm, mit dem Schaltungen Beschreibungen von Simulationsmethoden. Die Testver-
grafisch erstellt werden können, anschließend werden sie sion erlaubt in der zu simulierenden Schaltung den Ein-
entweder vom mitgelieferten Mixed-mode-Simulator oder satz von maximal 25 analogen Verknüpfungspunkten.
vom EDSpice-Simulator simuliert. EDSpice kann auch
Schaltungen simulieren, die als SPICE-Code definiert
sind. Mit SIMWinXP sind Simulationen analoger und SpiceAge und Spicycle (49 MByte)
digitaler Schaltungen möglich. Für die Installation von SpiceAge (Simulation) und Spicy-
cle (zeichnerischer Schaltungsentwurf) muss der Inhalt
des SpiceAge-Ordners von der DVD-ROM vollständig
und einschließlich der Ordnerstrukturen auf die Festplatte
Web-Adressen der Hersteller nach C:\ kopiert werden.
5 Spice Analysis Software www.5spice.com Mit Spicycle kann der Anwender Schaltungen und Plati-
nenlayouts grafisch erstellen. Simulationen werden von
Abacom www.abacom-online.de
hier gestartet und von SpiceAge ausgeführt. In SpiceAge
AIM-Software www.aimspice.com lassen sich noch viele weitere Parameter einstellen und
AMS www.advancedmsinc.com auch noch andere Simulationen durchführen. Die Benut-
Beige Bag Software www.beigebag.com zeroberfläche von Spicycle und SpiceAge ist transparent
und übersichtlich. Die meisten Bedienelemente sind über
Benelux: www.franklin-industries.com
die Menüleiste zu erreichen.
Bells-Hill www.bells-hill.freeserve.co.uk Auf der DVD-ROM befindet sich eine spezielle Demo-Ver-
Cadence www.cadence.com/orcad sion für ELEKTOR-Leser. Der Umfang der Bauelemente-
Cadmigos www.cadmigos.com Bibliothek ist zwar begrenzt, doch die Funktionsfähigkeit
Capilano Computing www.capilano.com
ist weder funktional noch zeitlich eingeschränkt.
Catena www.catena.uk.com
Dolphin www.dolphin.fr Spice Creator Pro V5.12 (39 MByte) und
Electronics Workbench www.electronicsworkbench.com Visual Spice (39 MByte)
Erwin Rössler www.win-elektronik.de
Diese beiden Programme sind einander zum Verwechseln
ähnlich.
Inca Systems www.incasystems.fi Mit Spice Creator Pro und Visual Spice können analoge
Ing.Büro Friedrich www.ibfriedrich.com und digitale Schaltungen grafisch erstellt und simuliert
Island Logix www.islandlogix.com werden. Ein nützlicher Hilfe-Browser unterstützt die
Labcenter Electronics www.labcenter.co.uk Arbeit, mit ihm lassen sich alle benötigten Funktionen
leicht finden. Die Hauptfenster der Programme erscheinen
Linear Technology www.linear.com
etwas überladen, sie können jedoch leicht an individuelle
Number One Systems www.numberone.com Bedürfnisse angepasst werden.
Penzar Development http://penzar.com Die „Trial“-Versionen unterliegen zahlreichen Einschrän-
Powersim www.powersimtech.com kungen, zum Beispiel sind die Funktionen „Undo“,
„Save“, „Export“, „Print“, und „Copy“/„Paste“ nicht vor-
Schematica Software www.schematica.com
handen. Außerdem ist die Simulation angepasster Schal-
Sonnet www.sonnetusa.com tungen nicht möglich.
Spectrum Software www.spectrum-soft.com
Those Engineers Ltd www.spiceage.com Target 3001! V12 (61 MByte)
Tsien www.tsien.info
Ein CAD-Programm mit erheblich erweiterten Eigenschaf-
Visionix www.visionics.a.se ten, so lässt sich Target 3001! in Kurzform beschreiben.
Zuken www.zuken.com Dieses Programm ist in erster Linie für das zeichnerische
Erstellen von Schaltungen und für die Entwicklung von
26 elektor - 10/2006
Platinenlayouts konzipiert. Darüber hinaus können Schal- gen von Leiterbahnen gehören ebenso zu den Möglich-
tungen simuliert werden, und auch eine EMC-Prüfung keiten wie das Berechnen von Microstrips und gekoppel-
wird durchgeführt. Mit Target 3001! ist ferner der Ent- ten Leitersystemen.
wurf von Frontplatten möglich. Die kostenlose „Lite“-Version unterscheidet sich von der
Das Arbeiten mit dem Programm geht leicht und intuitiv Vollversion durch einige Einschränkungen, sie hat eine
von der Hand. Um auch die weniger offensichtlichen Lauffähigkeit von 30 Tagen. Weitere Informationen gibt
Möglichkeiten auszuschöpfen, ist das Studium des Hand- es auf der Website des Herstellers.
buchs notwendig. Für ELEKTOR-Leser hat der Hersteller (060206)gd
die spezielle Version Target 3001! V12 „light“ zur Verfü-
gung gestellt. Sie bietet wesentlich mehr (400 Pins oder
Pads und zwei Layer) als die gewöhnliche Demo-Version.
Nur der Zugang zur Bauelemente-Bibliothek auf dem Tar-
get-Server ist nicht möglich.
10/2006 - elektor 27
TECHNIK MEDIZIN
Der elektronische
Von Haider Karomi
Eine schnelle und genaue Ferndiagnose kann Leben retten – und spart auch noch Kosten.
Während die elektronische „Überwachung“ von Patienten noch manche politische Frage
aufwirft, sind die technischen Probleme allesamt lösbar.
Behandelnder Arzt
Benutzer HealthCare
Zentrale
Monitor Center
Rettungsdienst
050341 - 14
Telemedizin im Schema (Quelle der Grafik: Paxiva Service / Personal HealthCare Telemedicine)
Was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, könnte bald tion oder beim Transport dorthin.
zum Standard werden: die Ferndiagnose. Hochempfindli- Unter Telemedizin versteht man aber nicht nur eine Dia-
che Sensoren und die moderne Datenübertragungstech- gnose, sondern auch eine Therapie aus der Ferne – oder
nologie erlauben es, den Gesundheitszustand eines Men- auch die Telekommunikation zwischen zwei Ärzten. Mit
schen über beliebige Entfernungen hinweg zu überwa- „Tele Home Care“ bezeichnet man Anwendungen der
chen. So können Spezialisten anhand des vom Notarzt Telemedizin, die sich auf das Internet stützen. Hierunter
aufgenommenen und ins Krankenhaus übermittelten EKGs fallen zum Beispiel webbasierte Beratungen von Experten
erkennen, ob eine akute behandlungsnotwendige Rhyth- untereinander oder die Übertragung der Patienten-Vital-
musstörung vorliegt oder sich ein Infarkt anbahnt. Auf werte (Pulsfrequenz, Blutdruck usw.) vom eigenen Haus
kurzem Wege muss entschieden werden, welche Behand- zum Arzt. In der Tabelle sind verschiedene Anwendungs-
lungen einzuleiten sind - ob zu Hause, auf der Intensivsta- bereiche der Tele Home Care dargestellt.
28 elektor - 10/2006
Doktor Der Tele-Medizin
gehört die Zukunft
Chancen & Risiken
Durch die drastisch verkürzte Zeit bis zur Diagnose – z.B. Bereiche der
bei Herzinfarktopfern – kann Tele Home Care sogar Tele Home Care
Leben retten. Darüber hinaus lassen sich auch Kosten
sparen – können doch Ärzte und medizinisch geschultes Eingreifen im Notfall
Personal gleichzeitig viele Patienten außerhalb eines Tele-ärztliche Betreuung
Krankenhauses überwachen und betreuen. Viele Fahrten Tele-Sprechstunde
und Transporte werden obsolet, was besonders in „Klinisch“ Ferndiagnose
schlecht versorgten Gebieten ins Gewicht fällt. In einer Fern-Behandlung
Gesellschaft, in der die Zahl der chronisch Kranken und Überwachung der Vitalwerte
Pflegebedürftigen ständig wächst, verschwimmen die (z.B. EKG)
Übergänge zwischen gesund und krank zusehends. Die
qualitative Verbesserung der Lebensqualität für jeden Ein- Gesundheitsförderung
zelnen ist das Ziel; demgegenüber steht allerdings die Pflege & Vorbeugung von Krankheiten
dramatische Kostensteigerung im Gesundheitswesen. Die Information Selbstpflege
Lösung dieses Widerspruchs müssen zwangsläufig sin- Ausbildung
kende Kosten durch eine effizientere und zielgenauere
Betreuung sein [1][2]. Elektronisches
Doch wirft Tele Home Care auch politische und rechtliche Fall-Management
Fragen auf [2]. Oft wird die Befürchtung geäußert, dass Administrativ
Fall-Datenbank
die Fernmedizin bei missbräuchlicher Nutzung Grund- Koordination
rechte verletzen könnte. Mit modernen Verschlüsselungs-
systemen kann zumindest ein bisher unerreichter Schutz
gegen das unbefugte Abhören der Informationen gewähr-
leistet werden. Dem Patienten wird dabei eine weit rei- Risikofaktoren beeinflussen den Krankheitsverlauf. Im Hin-
chende Kontrolle über seine eigenen Daten gegeben. blick auf die zu erhaltende Mobilität und Unabhängigkeit
des Patienten, die Kontrolle der Risikofaktoren, die
Begleitung von Rehabilitationsmaßnahmen usw. fällt der
Herzmedizin als Schrittmacher Tele Home Care hier eine besondere Bedeutung zu.
Das größte und gefährlichste gesundheitliche Problem In den letzten Jahren sind daher verschiedene Studien mit
der Deutschen ist die koronare Herzkrankheit. Zahlreiche dem Ziel durchgeführt worden, die Machbarkeit einer
10/2006 - elektor 29
TECHNIK MEDIZIN
Standardisierung 050341 - 11
30 elektor - 10/2006
Bild B. Die Schnittstellen des Telematik-Moduls. Bild C. Das Innenleben des Telematik-Prototypen.
Serielles Grafik-Display
Back-up
Batterie
Zwei RS232-
Anschlüsse
Bild E. Das Herz des Moduls ist ein Mikroprozessor von Rabbit.
10/2006 - elektor 31
PRAXIS SENSOREN
GBEKG
Von Marcel Cremmel
Die Idee, einen Game Boy mit einer Elektroden, während die dritte als Herzklappen in die Herzkammern
ganz anderen Art Cartridge als üblich Masse- bzw. Referenzpunkt fungiert. (Ventrikel) gepresst.
auszustatten, entstand schon nach der Trotz dieser Einfachheit entspricht das QRS-Komplex: Das Zusammenziehen
Veröffentlichung des GBDSO (Game- Resultat sogar professionellen Ansprü- der Herzkammern treibt das Blut aus
boy-Digitalspeicheroszillokop) in chen - zumindest wenn man den dem Herzen in die Lunge (rechte Kam-
ELEKTOR Oktober 2000. An dieser Bewertungen von Kardiologen Glau- mer) und in den Körper (linke Kam-
Stelle ein herzliches Dankeschön an M. ben schenken darf. Mit dem hier vor- mer).
Willis für seine Unterstützung bei die- gestellten Gerät lassen sich mit gebüh- Diese beiden Wellen machen die Herz-
sem Projekt. render Zurückhaltung auch gesund- geräusche aus, die so ähnlich wie
heitliche Fragen klären. Ein Beispiel “kabumm” klingen.
Das hier beschriebene Gameboy- wäre die Kontrolle der Nebenwirkun- T-Welle: Repolarisation der Ventrikel,
Elektrokardioskop benötigt drei gen von bestimmten prophylaktischen Entspannung des Herzmuskels.
Elektroden: Eine links und eine rechts Malaria-Medikamenten, die Einfluss
des Herzens sowie eine dritte auf das so genannte Q-T-Intervall
Elektrode am linken Bein. Die kom- haben (die Zeit zwischen diesen bei- Die Elektronik
plette Elektronik ist in einer Cartridge den Punkten auf der EKG-Kurve, siehe Was sich hinter der Abkürzung GBEKG
untergebracht, die in einen gewöhn- auch Bild 1 [2]). verbirgt, dürfte klar sein: sie steht tat-
lichen Game Boy gesteckt werden sächlich für“Game Boy EKG” ;-)
kann. Sie verstärkt das EKG-Signal und Dieses Bild zeigt den Verlauf des elek- Die komplette Elektronik und die Firm-
wandelt es so um, dass es der Game trischen Potentials, das man als EKG ware (im Flash-Speicher) findet auf der
Boy als EKG-Kurve auf seinem Bild- an der Körperoberfläche messen kann Cartridge Platz. Schiebt man diese in
schirm erstklassig darstellt. und das der mechanischen Aktivität einen Game Boy, dann verwandelt er
Die schon angesprochene Elektroden- des Herzens entspricht. Man unter- sich in einen EKG-Monitor!
anordnung entspricht der so genann- scheidet dabei die im Folgenden
ten Einthoven-Ableitung (siehe Kasten genannten Abschnitte. Wichtigste Aufgabe der Elektronik ist
auf einer der nächsten Seiten). Die P-Welle: Zusammenziehen der Vorhöfe die Verstärkung der schwachen EKG-
linke und die rechte sind die aktiven (Atria): Venöses Blut wird durch die Signale auf einen für die Analog/Digi-
32 elektor - 10/2006
Spezifikationen:
• Cartridge ist mit den Game-Boy-Modellen Classic,
Pocket, Color und Advance kompatibel
Etwas Biologie…
Das Herz ist ein im Grunde autonom arbeitender Muskel, der
vom Gehirn lediglich beeinflusst werden kann: Sein
Rhythmusgenerator ist der so genannte Sinusknoten, der sich
oben auf der rechten Seite befindet. Es handelt sich dabei um Die Technik von damals: Die ersten Patienten mussten noch Hände und Füße in
spezialisierte Muskelzellen, die in der Lage sind, rhythmische mit Salzwasser gefüllte Gefäße stecken, die als Elektroden fungierten.
Potentiale und damit Ströme zu erzeugen. Diese Signale wer-
den von weiteren speziellen Fasern mit spezifischen
Verzögerungen an bestimmte Stellen des Herzens geleitet,
damit sich die Erregung der Muskelzellen systematisch aus-
breitet und die einzelnen Herzmuskelkontraktionen sinnvoll
choregrafiert ablaufen. In medizinischen Termini depolarisie-
ren die Muskelzellen bei Kontraktion und repolarisieren bei
Entspannung. Die elektrochemischen Prozesse beziehungs-
weise deren elektrische Potentiale pflanzen sich bis auf die
Hautoberfläche fort, wo sie ganz unblutig als EKG gemessen
werden können. Die Haut selbst ist kein guter Leiter, weshalb
die benutzten Elektroden an Verstärker mit hoher
Eingangsimpedanz angeschlossen werden und bestimmte
Pasten den elektrischen Kontakt zwischen Haut und
Elektroden verbessern helfen. Die Kurvenform der
Differenzsignale zwischen bestimmten Hautstellen nutzt der Galvanometer: Die beiden Schenkel des Hufeisenmagneten sind zur Kühlung mit
Arzt zur Diagnose von Herzkrankheiten. Wasserleitungen umwickelt. Fotos : Stichting Einthoven Foundation
10/2006 - elektor 33
PRAXIS SENSOREN
Differenzverstärker
Signale im mV-Bereich verstärkt man
I III
am besten mit Hilfe eines (integrierten)
Differenzverstärkers. Bei diesem Vorha-
II ben gilt es allerdings einige Hinder-
nisse zu überwinden: Da wir nicht in
einem Faraday’schen Käfig leben, tum-
meln sich auf der menschlichen Haut
allerlei Signale, die häufig um bis zu
drei Größenordnungen stärker als das
Nutzsignal ausfallen (Netzbrumm) und
beim Messen ganz schön stören. Auch
Induktion in die Kabel der Elektroden
oder elektromagnetische Einstreuun-
gen (Radiosender etc.) können die Sig-
nale verfälschen. Ein einfacher Tiefpass
050280 - 12 mit beispielsweise 10 Hz Grenzfre-
quenz schwächt zwar die meisten Stör-
signale deutlich ab, ist hier aber keine
Bild 2. Mit diesen unipolaren Ableitungen wird ein EKG registriert.
Lösung: Obwohl die Grundfrequenz
des EKGs typischerweise im Bereich
von 0,7...3 Hz liegt (ca. 50...180 Schläge
pro Minute), würde man mit so einem
F1 F2 F3 Filter massiv Oberwellen einebnen, die
EA
Differenz- Differenz- Tief- ECG eben den Kurvenverlauf ausmachen.
EB verstärker verstärker pass Mehr als die Herzfrequenz wäre aus so
AD1 AD2 A3
einem Signal nicht mehr heraus zu
IC1.A + IC1.B IC2.D IC2.C
lesen. Was tun?
F4 F6
Als Erstes hilft die Überlegung weiter,
Σ /2 1
Automatischer dass das allseits bekannte Netzbrum-
F5 Summierer Nullabgleich
Referenz-
men ein Potential gegen Erde darstellt.
EC
K IC1.C IC2.A
spannung An zwei verschiedenen Punkten auf
2V5
der Haut liegt aber fast das gleiche
IC1.D
050280- 13
Brummsignal, es gibt nur einen sehr
kleinen Unterschied. Da wir mit Hilfe
eines Differenzverstärkers eben nur
Bild 3. Blockschaltung des Analogteils. den Unterschied der Potentiale zweier
34 elektor - 10/2006
35
+5V +5V
Bild 4. Die Software im Flash-Speicher IC4 ist der wichtigste Teil des Projekts. IC3 digitalisiert die verstärkte Analogspannung.
+5V
1,0485MHz
D1
+5V C17 C19
BAV99 TP
4 C3 IC1 = TLV2254AID ECG TP TP TP
CS CLK DO TP 100n 10µ
IC1 IC2 = TLV2254AID +5V +5V
11 100n C15 +5V
R1 R3 K2
100n
262,125kHz
C1 C6
2M2
22k
32
R2 5% 8 31 +5V
3 1% CLK 31
47k 560p 100n ECLK
R4
1 12 3 40 WR 30
IC1.A 47k R5 R6 8 PD0/ALE/AS CNTL0/WR WR
2 R8 14 9 2 43 RD 29
1% IC2.D 220k 22k R7 PD1/CLKIN CNTL1/RD RD
8 2 1 42
100k
13 6 28
1% 1% IC2.C 4k7 VIN+ D0 PD2/CSI CNTL2/PSEN RAMCS
10
C2 IC3 TP
1% 3 7 52 23 A0 27
5% VIN- CLK PB0 PB0 ADIO0 A0
R9 51 24 A1 26
33n ADC08831IM PB1 PB1 ADIO1 A1
5
10k
1 TP 50 25 A2 25
VREF CS PB2 ADIO2 A2
DO 49 26 A3 24
PB3 ADIO3 A3
1% R12 CLK CAN 48 27 A4 23
C7 C5 C4 4 PB4 ADIO4 A4
R11
12k
CS 47 28 A5 22
PB5 ADIO5 A5
100k
524,25kHz 45 29 A6 21
K1 ADIO6 A6
Gameboy Connector
100n 100n 100n PB6
ELECTRODES 6 131,0625kHz 44 30 A7 20
R13 R14 PB7 ADIO7 A7
EA 7 1% 32 A8 19
R15 IC1.B 47k 220k +5V ADIO8 A8
EB 5
1% 1%
+5V 33 A9 18
47k ADIO9 A9
EC 4 34 A10 17
+5V P1 D4 PC7/DBE ADIO10 A10
GND 22k 5 35 A11 16
PC6/TDO ADIO11 A11
GND C9 6 36 A12 15
D2 K3 PC5/TDI ADIO12 A12
R17 R18 R10 R16 +5V +5V TDO 7 37 A13 14
PC4/TERR ADIO13 A13
470p
2M2
100k
100k
210k
TDI 10 38 A14 13
PC3/TSTAT ADIO14 A14
R23 +5V 11 39 A15 12
BAV99 C8 C11 BAV99 PC2/VSTBY ADIO15 A15
1%
1M
TMS 12
T1 PC1/TCK
6 TCK 13 22 D7 4
1µ 100n PC0/TMS PA0/D0 D7
10 9 2 7 4 GND 21 D6 5
IC2.B PA1/D1 D6
R19 1 5 IC2 +5V IC4 20 D5 6
C10 IC1.C IC2.A JTAG PA2/D2 D5
11
1k
3 18 D4 7
R24 BC848B C13 PA3/D3 D4
1n C16 R25 PSD813F2A PA4/D4
17 D3 8 D3
+5V
1M
-90M
100k
R20 8 16 D2 9
100n D5 PA5/D5 D2
390k 15 D1 10
D3 100n PA6/D6 D1
TP
R21 TP C12 41 14 D0 11
13 2V5 RESET RST PA7/D7 D0
47k ADD
14
IC1.D R22 2n2 RESET 3
12 9 19 46 RESET
100k TP 2
BAV99 GND AUDIOIN
1
BAV99 GND
C14
100n TP
GND 050280 - 11
10/2006 - elektor
PRAXIS SENSOREN
Die Schaltung
Die Bilder 3 und 4 zeigen das Block-
schaltbild des Analogteils und die
Gesamtschaltung der Cartridge. Die
IC-Bezeichnungen im Blockschaltbild
korrespondieren mit den entsprechen-
den Opamp-Bezeichnungen in Bild 4.
36 elektor - 10/2006
der Mittelwert der Spannungen von • Steuerung: ECLK, WR, RD und lich, womit dieser Chip sogar “in-cir-
EA und EB erzeugt und dessen Abwei- RESET. cuit” programmiert werden kann. Von
chung von 2,5 V verstärkt mit der drit- der Webseite des Herstellers kann
ten Elektrode auf den Körper gelegt. Wem diese Signale vertraut erschei- außerdem die Entwicklungsumgebung
Auf diese Weise kann nicht nur kaum nen: Sie passen zum Bus des Uralt-Pro- „PSDSoftExpres“ kostenlos herunter-
ein Strom zwischen den Elektroden zessors Z80. Und tatsächlich waren die geladen werden.
fließen. Da Fehlersignale gegenphasig ersten Game-Boy-Modelle von 1989 mit Wie in der Schaltung Bild 4 zu sehen
niederohmig auf die Haut gegeben und einer Z80-Variante bestückt. Neuere ist, haben die Signale zur Koppelung
somit gegengekoppelt werden, steigt Modelle sind zwar erheblich leistungs- von Game Boy und PSD813 die glei-
die Unempfindlichkeit gegen Störun- fähiger - den Steckplatz für Cartridges chen Bezeichnungen. Eine Merkwür-
gen und Gleichtakt-Gleichspannungs- hat man allerdings aus Kompatibili- digkeit soll aber erwähnt werden: Der
Signale. Diese Gleichspannungen ent- tätsgründen beibehalten. Datenbus ist verkehrt herum ange-
stehen zwischen Haut und Elektroden- Das IC PSD813F2 ist hervorragend für schlossen! Der Grund dafür ist, dass
material aufgrund der chemischen die Bestückung einer Game-Boy-Car- der Platinenentwurf so ein ganzes
Prozesse, die bei jedem Primärelement tridge geeignet. Es bietet viele Funk- Stück einfacher ausfallen konnte. Nur
Spannung erzeugen. Selbst bei profes- tionen (siehe [3]) auf wenig Raum. In die Programmierung wird etwas
sionellen Elektroden liegen diese Span- Kürze: umständlicher: Man muss immer
nungen unter Umständen im mV- berücksichtigen, dass das LSB (least
Bereich und darüber. Da der Unter- • Ein programmierbares Interface mit significant bit) jetzt die Bedeutung des
schied der DC-Potentiale von unserer Kompatibilität zu allen erhältlichen MSB (most ...) hat und umgekehrt.
Verstärkerschaltung mitverstärkt wird,
muss mit Funktion F6 etwas gegen
diesen störenden Pegel getan werden.
F6 vergleicht den mittleren Pegel an
Messpunkt S3 mit der 2,5-V-Referenz-
Der Autor
spannung. Dieses Fehlersignal wird
integriert (die Zeitkonstante von R16 Marcel Cremmel ist Dozent
und C8 beträgt 2,2 s) und bildet so das für Elektrotechnik und
ZERO-Steuersignal. Dies wiederum Elektronik (französisches
verschiebt kontinuierlich den Pegel Staatsexamen).
von S3, sodass dieser sich langsam Die ersten Jahre unterrichte-
wieder auf 2,5 V einstellt. te er in der Ingenieursschule
Mohammedia in Rabat
(Marokko).
Digitalisierung
Er beschäftigt sich nicht nur
Die A/D-Umsetzung übernimmt IC3. berufsmäßig mit Elektronik
Dieses IC enthält einen Differenzver- und hat auch ein Faible für
stärker als Eingangsstufe und benö- Motorräder.
tigt deshalb eine externe Referenz.
Auch in diesem Fall kommt sie -
gepuffert durch T1 - von R23/R24.
Zwar sind Genauigkeit und Stabilität Seine Webseite: http://electronique.marcel.free.fr/
nicht besonders hoch, aber für diesen
Zweck völlig ausreichend. Der Span-
nungsteiler R3/R12 (siehe Bild 4) legt
den Arbeitspunkt fest. Dieser ist
bezogen auf 2,5 V etwas asymme- 8-bit-CPUs.
Die Software
trisch, da auch das EKG bezogen auf • 128 KByte Flash-Speicher, wovon ca.
seinen Mittelwert etwas asymme- 32 KByte für den EKG-Monitor benö- Das Programm ist vollständig in
trisch ist. Der A/D-Konverter liefert tigt werden, was viel Platz für Assembler geschrieben. Der Autor ver-
entsprechend der Ansteuerung via CS Erweiterungen lässt. wendete dafür das “Game Boy Assem-
und CLK den Datenstrom NECG an • Programmierbare Logik (PLD) für bler Studio” von Nicklas Larsson (Free-
D0. CS startet die Digitalisierung und einen Adressdekoder. ware, siehe [4]). Der größere Teil des
via CLK wird die Abtastfrequenz von • Ein CPLD mit 16 Makro-Zellen zur Programm-Codes dient der Realisie-
447,84 Hz getaktet. Umsetzung des vom A/D-Konverter rung des auto-scrollenden Bildschirms.
gelieferten seriellen Datenstroms in Diese Funktion beansprucht ca. 80%
parallele Daten. Dies entlastet die der CPU-Kapazität älterer Game-Boy-
Das IC PSD813F2 CPU und liefert zudem noch die Modelle, da diese über eine umständ-
Die Steckverbindung einer für einen Rechteckspannung für einen Span- liche Art der Display-Ansteuerung ver-
Game Boy passenden Cartridge führt nungsvervielfacher. fügen. Das Programm erledigt vier Auf-
folgende Bus-Signale der internen • programmierbare I/O-Leitungen.
27 gaben:
CPU: • 2 KByte RAM, hier nicht verwendet.
1. Initialisierung
• Adressen: A15 bis A0 Für Mikrocontroller-Fans: Via K3 ist Nach jedem Reset muss zunächst initi-
• Daten: D7 bis D0 auch noch ein JTAG-Interface zugäng- alisiert werden:
10/2006 - elektor 37
PRAXIS SENSOREN
050280 - 1
050280 - 1
EPS
EPS
EPS
050280 - 1
Bild 7. Die doppelseitige Platine. IC4 ist von Hand kaum zu löten. Deshalb ist die Platine fertig bestückt erhältlich.
Stückliste C2 = 33 n 5%
(Außer K1 alles in SMD) 0671 (z.B. Digikey WM7624CT-ND)
C3...C7, C11, C13...C17= 100 n
Optional für das Verbindungskabel zum
Widerstände: C8 = 1 µ (1208)
C9 = 470 p FlashLink-Programmer:
(0805)
R1 = 2M2 1% C10 = 1 n Molex Connector-Housing, 6 Kontakte,
R2, R15, R21 = 47 k C12 = 2n2
1,25 mm (z.B. Digikey WM1724-ND)
R3 = 22 k C18 = nicht bestücken
C19 = 10 µ (1208P) 6 Leitungen mit Stiften für Molex-
R4, R13 = 47 k 1%
R5, R14 = 220 k 1% Steckverbinder (z.B. Digikey
R6 = 22 k 1% Halbleiter: WM1775-ND)
R7 = 4k7 IC1,IC2 = TLV2254AID
R8, R11 = 100 k 1% IC3 = ADC08831IM (Analog Devices)
R9 = 10 k oder TLC0831CD (Texas Instruments) Elektroden:
R10 = 210 k 1% IC4 = PSD813F2A-90M EKG-Elektroden gibt es im medizinischen
R12 = 12 k (STMicroelectronics, programmiert:
R16 = 2M2 EPS050280-41) Fachhandel in vielen Ausführungen.
R17, R18, R22, R25=100 k D1...D5 = BAV99 SIL-Stecker, 5 Kontakte
R19 = 1 k T1 = BC848B Eventuell 4-mm-Stecker (3x)
R20 = 390 k
R23, R24 = 1 M 6 m abgeschirmtes Audiokabel
Außerdem:
P1 = 22k Trimmpoti (Bourns 3314G) K1 = Molex 89882-405 Type Dubox 5
Kontakte (z.B. Digikey 90148-1102- Aufgrund der schwierigen Montage wird
Kondensatoren: ND)
(0805 außer C8 und C19) die Platine (EPS050280-91) bestückt und
Zur Programmierung:
C1 = 560 p 5% K3 = Molex 6 Kontakte 1,25mm 53261- getestet geliefert.
38 elektor - 10/2006
jedes V-Scans des LCDs aufgerufen.
Die V-Scan Frequenz beträgt 59,73 Hz.
Zu jedem Bildwechsel gehören exakt
zwei neue Sgem-Werte. Die Routine
sorgt daher für eine flackerfreie Bild-
schirmdarstellung.
E F G H
10/2006 - elektor 39
PRAXIS SENSOREN
Endkontrolle
B Dieser Schritt ist zwar nicht zwingend
notwendig, aber man kann damit fest-
stellen, ob der EKG-Monitor auch wie
gewünscht funktioniert und ein ange-
legtes Signal auf dem Display sichtbar
macht. Man benötigt ein Testsignal mit
ca. 1 Hz und ausreichend kleiner
Amplitude. Wenn der Funktionsgene-
rator diese Frequenz noch liefert, muss
man nur noch den Ausgang entspre-
chend abschwächen. Dazu eignet sich
das Hilfsmittel von Bild C (GND ist
unten, der violette Draht ist IN). Es
schwächt ein Signal um den Faktor 100
ab. Man stelle den Funktionsgenerator
auf 1 Hz und einen Ausgangspegel von
140 mVSS ein, wie in Bild D zu sehen.
Die Anzeige reicht dann bis zur ersten
gestrichelten Linie und hat einen
Spitze-zu-Spitze-Wert von sieben Käst-
chen (7 x 200 mV = 1,4 mVSS). Das
passt prima!
C Der Steckverbinder K1 der Cartridge
ist nicht sehr robust. Um das Risiko
von Beschädigungen oder abgerisse-
nen Kabeln zu minimieren, sind die
Weitere Hilfsmittel sind in Foto B tionsgenerator an. Auf diese Weise drei abgeschirmten Kabel mit zwei
abgebildet (von oben nach unten: EA, erzeugt man ein künstliches Gleich- Kabelbindern am Gehäuse fixiert
EB, EC, GND). Der Elko hat eine Kapa- taktsignal. Der Funktionsgenerator (siehe Foto E). Beim Prototypen des
zität von 10 µF (16 V reicht). Man wird auf 50 Hz, Sinusform und eine Autors genügten zur Befestigung vier
steckt den Stecker dieser Konstruktion Amplitude von 1 V eingestellt. Dann Löcher mit 2 mm Durchmesser.
in den Steckverbinder K1 (auf Polarität steckt man die Cartridge in den Game 050280-1
achten) und schließt daran den Funk- Boy, und zwar ohne obere Hälfte des
Der Autor möchte sich an dieser Stelle bei Prof.
Schalij und Prof. Baan von der Universität Leiden
(NL) für ihre Unterstützung bedanken.
Referenzen
und Links:
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/
Willem_Einthoven
[2] http://de.wikipedia.org/wiki/
Elektrokardiogramm -
Nomenklatur_und_Normwerte
D [3] www.st.com/stonline/products
[4] www.devrs.com/gb
40 elektor - 10/2006
Achtung!
Dieses Gerät darf nicht zu medizinischen Zwecken verwen-
det werden. Die Elektroden dürfen nur dann Kontakt mit
der menschlichen Haut haben, wenn das Gerät mit
Batterien bzw. Akkus versorgt wird. Der Betrieb mit
Gebrauchsanleitung Netzteil ist absolut unzulässig und lebensgefährlich!
Wichtig
Bei Tastendrücken wird der aktuelle Bildschirmspeicher
gelöscht.
10/2006 - elektor 41
-
ktronik
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Technische Daten: IF: 350 mA · Ausführung: Diffus · Display
Abstrahlwinkel: 120° · Betriebstemperatur: -40 bis +100 °C. Lieferumfang wie Steckernetzteil, Ethernet-
Dieses hochwertige, modulare Sytem zur
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PRAXIS MESSTECHNIK
Nicht nur mit einem Gameboy (siehe Signal wird 1000fach verstärkt und an sungen lassen sich in einer Datei zur
Artikel in dieser Ausgabe) lässt sich den Sound-Eingang des Computers späteren Analyse aufzeichnen. Test-
ein EKG erstellen. Es geht auch mit angeschlossen. datensätze aus medizinischen Daten-
einer handelsüblichen Soundkarte banken, die im Internet [1] verfügbar
beziehungsweise dem Sound-Eingang Die weitere Verarbeitung erfolgt dann sind, können vom Programm ebenfalls
eines Laptop-Computers. Hierzu durch ein JAVA-Programm, welches das verarbeitet und dargestellt werden.
genügt ein „Sensor“ (Bild 1), der im Signal mittels digitaler Filter aufberei-
einfachsten Fall aus einem Rohr mit tet, speichert und auf dem Bildschirm
zwei Kontaktflächen an den Enden darstellt. Das Programm überwacht EKG
besteht, die man wie die Griffe eines auch den Herzschlag und ermittelt Wie im Gameboy-EKG-Artikel in die-
Fahrradlenkers mit den Händen automatisch die Pulsrate mit digitaler sem Heft etwas ausführlicher beschrie-
umfasst. Das so gemessene schwache und akustischer Anzeige. Eigene Mes- ben wird, sind es elektrische Ströme,
44 elektor - 10/2006
karte!
Technische Daten:
Eingangsimpedanz: > 1 MΩ
Eingangsdynamikbereich: 5 mVSS
Stromverbrauch Messverstärker: ca. 11 mA
Stromverbrauch Optokoppler: ca. 2,2 mA
Gleichtaktunterdrückung (CMRR): > 70 dB
Verstärkung: ca. 1000fach (60 dB)
Bandbreite: ca. 0,4 - 35 Hz (je nach Soundkarte)
10/2006 - elektor 45
PRAXIS MESSTECHNIK
- 4V5B
+4V5B
9V
BT2
ses Filter kann je nach Konfiguration
für jede der erforderlichen Filterfunk-
100 Ω
R18 tionen wie Tiefpass, Hochpass, Band-
040479 - 11
R21
R22
C9
pass und Bandsperre eingesetzt wer-
1n
10k 10k
16V
16V
100 Ω
C7
C8
durch die Netzspannung verursachte
R17
100µ
100µ
Störsignal, während andere Störfre-
- 4V5B
+4V5B
R16
3
220 Ω
filter extrahiert werden, was die
Ermittlung der Pulsrate erleichtert.
- 4V5A
+4V5A
4
IC2
47k
Da sämtliche Filterfunktionen vom
Benutzer zugeschaltet und konfiguriert
R12
R13
RESET
* siehe Text
3M3
* voir texte
Autokorrelationsfunktion verwendet.
IC1 = TL074 /TL084
R11
12
3M3
selbst verglichen wird, kann so dessen
MKT
C3
1µ
* zie tekst
* see text
Messverstärker
IC1.C
47k
43k
R8
R9
10k
R7
1%
1%
1%
MKT
R3
R4
R5
*
C10
1µ
R20
IC1.B
10k 10k
16V
C5
C6
100µ
100µ
27p
C1
C2
10k
R2
R23
R24
1M 1M
stärker“ bekannt. Mit P1 erfolgt ein
Abgleich für maximale Gleichtakt-
unterdrückung. Der Koppelkondensa-
tor C3 am Eingang der folgenden Stufe
mit IC1.D sorgt für die Abtrennung
Bild 3. Die Schaltung des Messverstärkers, der über einen Optokoppler zur galvanischen Trennung zwischen einer am Ausgang des Instrumenten-
Eingang und Ausgang verfügt. verstärkers liegenden Gleichspan-
nung. Für eine möglichst niedrige
untere Grenzfrequenz beträgt die Zeit-
Signalverarbeitung etwa 1 mV rund 1000fach zu verstär- konstante des RC-Glieds C3/R10 über
In Verbindung mit dem Computer ist ken und Gleichtakt- und Gleichstrom- drei Sekunden – entsprechend lange
ein EKG eine spannende Echtzeitauf- signale sowie höherfrequente Signale dauert es auch, bis sich die Spannung
gabe, die zu einem erheblichen Teil in zu unterdrücken. Um ein störfreies am Kondensator beim Einschalten sta-
der Software gelöst wird. Die Hard- oder wenigstens störarmes EKG-Sig- bilisiert. Um den Vorgang abzukürzen,
ware in Form der Messverstärkerschal- nal zu erhalten, ist es notwendig, auf- kann R10 mit dem „Reset-Taster“ S1
tung (Bild 3) hat vor allem die Auf- tretende Störsignale gezielt herauszu- überbrückt werden.
gabe, das schwache Sensor-Signal von filtern. Dies wird mit einem in Software Der Optokoppler IC3 wird von IC2
46 elektor - 10/2006
Stückliste + - + - T
R22
R21
R18
C5 C6
Widerstände: R19
R20 C7 C8 C9
R1, R2, R4, R6, R7, R19…R22 = 10 k C4
R3, R5 = 22 k 1%
R12 IC4
R8 = 47 k
R16
R17
R13
R3
R11
R9 = 43k C1
R23
R1
R10, R11 = 3M3 T R6
R12 = 150 k
S1 IC3
R13 = 4k7
C10
R4
IC1
R14, R16 = 47 k C3
R15 = 220 Ω
R8
R15
R17, R18 = 100 Ω
R10
ROTKELE )C(
1-974040
040479-1
R14
R24
R2
R23, R24 = 1M
C2
P1 = 10 k Trimmpotentiometer R7
R5
IC2
Kondensatoren:
C11
R9
C1, C2 = 27 p P1
C3, C10 = 1 µ/63 V, 5 mm
Rastermaß (kein Elko!)
C4 = 10 n
C5…C8 = 100 µ/16 V Elko radial
C9 = 1 n
C11 = 22 p
Halbleiter:
IC1 = TL074 DIP14
IC2, IC4 = TS921 oder TL071 DIP8
IC3 = IL300
Außerdem:
2 Drahtbrücken
2 9-V-Blockbatterien mit Anschlussclip
2 DIP-8-IC-Fassungen
(C) ELEKTOR
040479-1
1 DIP-14-IC-Fassung
Platine EPS 040479-1
PC-Software mit Quellcode auf CD
(EPS 040479-81) oder Gratis-
Download bei www.elektor.de
Bild 4. Die einseitige Platine kommt ohne SMDs aus und lässt sich einfach bestücken.
angesteuert. Der verwendete TS921 ist (im Ausgangs-Tiefpass R17/C9/R18) Messverstärkers dient als zusätzliche
ein „Rail-to-Rail-Opamp“ (aussteuer- auch kurzschlussfesten Ausgang. Sicherheitsmaßnahme – siehe Kasten
bar bis zu den beiden Betriebsspan- Die vollständige galvanische Trennung „Sicherheit“. Aus dem gleichen Grund
nungen), der einen kräftigen Aus- zwischen Eingang und Ausgang des ist für die Schaltung Batteriebetrieb mit
gangsstrom von bis zu 80 mA liefern
kann. Ganz so viel wird für die Sende-
Der Autor
LED im Optokoppler nicht gebraucht,
es sind hier etwa 2,2 mA. Der Strom
durch die Sende-LED wird über die Martin Klaper studierte an der ETH
Rückkopplung von der einen Emp- Zürich Elektrotechnik, war 20 Jahre in
fangsdiode im Optokoppler zum inver- der Telekommunikationsindustrie in ver-
tierenden Eingang so geregelt, dass an schiedenen Positionen tätig und ist seit
R16 (dem Arbeitswiderstand der zwei- 2000 Dozent für Informatik und
ten Empfangsdiode) die gleiche Span- Telekommunikation. Bis 2005 war er an
nung anliegt wie an R14 – und damit der Fachhochschule Solothurn-
die gleiche Spannung wie am nichtin- Nordwestschweiz (FHSO) tätig. Seit
vertierenden Eingang von IC2. Mit Oktober 2005 lehrt er an der
Fachhochschule Zentralschweiz,
anderen Worten: An R16 liegt die Aus-
Hochschule für Technik und Architektur
gangsspannung von IC1.D – nur eben (HTA), in Horw bei Luzern. Dieses
galvanisch getrennt. Projekt wurde an der FHSO begonnen
C11 verhindert ein hochfrequentes und an der HTA weitergeführt. Der
Schwingen der Stufe. Der Opamp am Autor ist zudem aktiver Funkamateur mit dem Rufzeichen HB9ARK und interessiert
Ausgang dient als Pufferverstärker. Er sich zurzeit besonders für Software Defined Radio Konzepte. Er ist verheiratet
sorgt für einen niederohmigen und und hat zwei Söhne.
dank der beiden 100-Ω-Widerstände
10/2006 - elektor 47
PRAXIS MESSTECHNIK
Bild 5. Die bestückte ELEKTOR-Musterplatine. Bei dem ohne Fassung montierten IC handelt es sich um den Der vom Autor verwendete „Sensor“
Optokoppler, dessen Anschlüsse für einen größeren Isolationsabstand etwas „gespreizt“ eingelötet werden. (Aufnehmer) für die Herzsignale besteht
aus zwei leitenden Rohrstücken (Stahl-
rohr verzinkt oder verchromt, zum Bei-
spiel ein Stück Wasserleitungs- oder
getrennten Batterien für Messverstär- signale überdecken. Verwendet man Staubsaugerrohr), die durch ein Stück
ker und Ausgangsstufe vorgesehen. hingegen auf die Haut aufgeklebte Isolationsrohr miteinander verbunden
EKG-Einwegelektroden, so kann man sind. Im ELEKTOR-Labor haben wir es
den Kondensator auch durch eine uns einfacher gemacht und ein durch-
Bau und Teile Drahtbrücke ersetzen. gehendes Rohr verwendet. An den bei-
Beginnen wir mit den Teilen: Für die Sollte der TS921 schwer erhältlich sein, den Enden wurden etwa 10 cm lange
Widerstände R3, R4 und R5 sind kann auch ein TL071 verwendet wer- Abschnitte mit Isolierband umwickelt.
rauscharme Metallfilmwiderstände den. Allerdings ist der dynamische Auf diese Isolierschicht wurde dann
empfehlenswert. C10 sorgt für eine Bereich dann etwas kleiner. Der 43-k- Alufolie aufgewickelt, um die beiden
DC-Entkopplung des Eingangsverstär- Widerstand (E24-Reihe) kann auch Kontaktflächen herzustellen. Das Rohr
kers. Dadurch wird verhindert, dass einen etwas anderen Wert haben, der selbst wurde mit Masse verbunden. Auf
bei Bewegungen der Arme (beim Sen- Abgleich mit P1 eliminiert eine even- die Kontaktflächen (Alufolie) haben wir
sor in Bild 1) Muskelsignale die Herz- tuelle Abweichung. je eine Windung aus verzinntem Schalt-
draht zur Kontaktierung aufgebracht, an
die dann die Messleitungen zur Verbin-
dung mit den beiden Eingängen des
Messverstärkers angeschlossen wur-
den. Auf diese Weise lässt sich der in
Bild 1 gezeigte „Sensor“ ganz einfach
und ohne Bohren oder Sägen herstellen.
An den Ausgang der Platine schließt
man ein abgeschirmtes NF-Kabel mit
einem Stecker an, der in den Audio-
Line-Eingang (eventuell auch Mikro-
fon-Eingang) des Computers passt.
Normalerweise ist das ein 3,5-mm-Ste-
reo-Klinkenstecker.
Software
Die benötigte Windows-Software
Bild 6. Die Paket-Struktur der JAVA-Software zur Signalverarbeitung auf dem PC. wurde vollständig in JAVA geschrie-
48 elektor - 10/2006
ben. Die Paket-Struktur der Software
(Bild 6) orientiert sich an den zu lösen-
den Aufgaben:
• Signalaufnahme von der Soundkarte
(io)
• Signalverarbeitung und Ausfilte-
rung von Störungen (dsp)
• Bedienoberfläche (ecg).
Einen Eindruck von der Bedienoberflä-
che vermittelt Bild 7. Es zeigt das
Haupt-Programmfenster und das Fen-
ster zur Filtereinstellung. Im Haupt-
Programmfenster zeigt die obere Spur
das Original-Signal und die untere
Spur das verarbeitete Signal.
Dazwischen befindet sich die Skalie-
rungsachse. In der rechten unteren
Ecke des Bedienteils ist das BPM-Panel
mit der Anzeige der Pulsrate (BPM), der
Zuverlässigkeit der Anzeige („Confi- Bild 7. Im Haupt-Programmfenster ist oben das Original-Signal und unten das verarbeitete Signal zu sehen.
dence“) und der Akustik-Option
(„beep“) platziert. Das Programm selbst
ist zu umfangreich, um hier wiederge-
geben zu werden. Auf der ELEKTOR-
Website steht aber der Quellcode des
Programms zur Verfügung.
Der Download umfasst mehrere
Dateien. Das PC-Programm hat den Bild 8. Im Fenster „Filter Settings“ lassen sich die in der Software realisierten Biquad-Infinite-Impulse-
Dateinamen „EKG-MonitorV1.0.jar” Response-Filter konfigurieren.
und kann mit einem Doppelklick
gestartet werden. Die Endung „jar” Mit der Wahl der Filter (Bild 8) können JAVA-Software zu diesem Projekt
weist darauf hin, dass es sich um eine Störungen minimiert werden. Die vor- unter der GNU public licence frei
mit Java ausführbare Datei (vergleich- handenen Filter sollen zum Experi- zugänglich ist.
bar mit „exe“ unter Windows) handelt. mentieren ermuntern. Bei der Filte-
Für die Ausführung wird die Runtime- rung bietet sich ein weites Feld für Neben dem Programm und dem Quell-
Version von Java benötigt, den Down- Verbesserungen und eigene Versuche code steht auf der ELEKTOR-Website
load findet man unter [3]. Dort ist die an. Wenn man das Programm weiter- auch eine ausführliche Bedienungsan-
zu Ihrem PC-Betriebssystem passende entwickelt, muss man es allerdings leitung zum Download bereit.
Version „JRE” (Java Runtime Environ- weiterhin allen zur Verfügung stellen. (040479e)
ment) auszuwählen. Dies ist die Bedingung dafür, dass die
Praxis
Die Schaltung eignet sich nur für
Soundkarten mit tiefer unterer Grenz-
Weblinks
frequenz (minimal 0,1 Hz bei -3 dB). Bei [1] EKG Testdaten www.physionet.org/physiobank/
gleichstromgekoppelten Eingängen ist [2] EKG-Know-How www.grundkurs-ekg.de/index.htm
das kein Problem, die meisten sind [3] Java Compiler und Entwicklungsumgebung (JRE, JDK),
aber wechselstromgekoppelt (Ein- Java Runtime Environment (JRE) aktuelle Version 5.0 (für die
gangskondensator). Im ELEKTOR- Programmausführung erforderlich),
Labor funktionierte die Schaltung auch J2SE Development Kit (JDK) aktuelle Version 5.0 (erforderlich, um das
am Soundeingang eines älteren Note- Programm zu verändern und zu übersetzen):
books einwandfrei. Im Zweifelsfall http://java.sun.com/javase/downloads/index.jsp
kann man den Frequenzgang der [4] Einfache Java Entwicklungsumgebung, dazu gibt es ein
Soundkarte mit dem Freeware Pro- Lehrbuch (ideal für Anfänger) www.bluej.org/download/download.html
gramm RMAA [6] ausmessen. [5] Eclipse ist eine luxuriöse Java-Entwicklungsumgebung für den
Die besten Messergebnisse liefern Profi Entwickler www.eclipse.org/downloads/
handelsübliche EKG-Einwegelektro-
[6] RMAA, RightMark Audio Analyser
den. Einfacher als das Aufkleben sol- http://audio.rightmark.org/download.shtml
cher Elektroden auf die Haut des
„Messobjekts“ ist allerdings die Ver- [7] Verschiedene DSP-Themen: www.dspguru.com
wendung des bereits beschriebenen www.musicdsp.org/ archive.php?classid=0
Sensor-Rohrs (Bild 1).
10/2006 - elektor 49
PRAXIS MIKROCONTROLLER
In-Circuit-Debugger/
Für PIC-Mikrocontroller
Von Jürgen Schüle
PIC-Mikrocontroller der 8-
bit-Serien 16F und 18F sind
in vielen Geräten zu finden.
Auch bei ELEKTOR-Lesern sind
diese Controller sehr beliebt.
Allerdings benötigt man eine
Schaltung zum Laden des Programms
und einen In-Circuit-Debugger (ICD) zur
Fehlersuche. Beide Aufgaben übernimmt
dieses Projekt, das mit dem von Microchip
vertriebenen ICD2-Modul weitgehend
kompatibel, aber wesentlich kostengünstiger ist.
Schon mit geringem Aufwand ist es Schalter und drei Widerständen und lig an diesem Konzept ist zunächst,
möglich, interessante Applikationen wird an einem Parallelport betrieben. dass die zum Debuggen benötigten
mit den 8-bit-PICs 16F und 18F aufzu- Häufig wird auch ein so genannter Controller-Ressourcen bei der Pro-
bauen. Die Entwicklungsumgebung Bootloader verwendet, mit dessen Hilfe grammentwicklung freigehalten wer-
einschließlich Assembler und Simula- der Zielrechner das über die serielle den müssen (siehe Tabelle). Außerdem
tor ist beim Hersteller [1] frei erhältlich. Schnittstelle übertragene Programm in ist die Debug-Funktionalität gegenü-
Für die Programmierung in Hochspra- seinen Programmspeicher schreibt. ber einem ICE meist eingeschränkt,
chen bieten verschiedene Hersteller C- Spätestens dann, wenn der program- beispielsweise in der Anzahl der Stel-
Compiler an. mierte Code nicht das gewünschte Ver- len, an denen ein zu untersuchendes
Da es sich in der Praxis um kleinere halten zeigt, wäre es wünschenswert, Programm automatisch angehalten
Projekte handelt, ist die Programmie- in den in der Schaltung eingebauten wird (Breakpoints). Vorteilhaft ist, dass
rung in Assembler durchaus vertretbar Rechner „hineinsehen“ zu können. So die zum Debuggen benötigte zusätzli-
und auch nicht allzu schwer. Der möchte man beispielsweise Registerin-
Befehlssatz von 35 Befehlen beim halte beobachten und modifizieren
PIC16 beziehungsweise 75 Befehlen oder das Programm an definierten Zum Debuggen benötigte
beim PIC18 ist leicht zu erlernen. Nicht Punkten anhalten, um so dem Fehler Ressourcen des 16F877
zuletzt deshalb werden PIC-Controller auf die Spur zu kommen. Dies ermög- I/O-Pins: 2
auch an vielen Hochschulen im Grund- lichen so genannte In-Circuit-Debugger
studium eingesetzt [2]. (ICD) oder In-Circuit-Emulatoren (ICE). Stack: 1 Ebene
Zur Übertragung eines Programms in NOP an Adresse
den Controller sind im Internet eine Programm– 0000h
große Anzahl von Schaltungsvorschlä- ICD, ICE, ICP speicher: Letzte 100h
gen und Freewareprogrammen verfüg- Im Gegensatz zum In-Circuit-Emulator Speicherplätze
bar [3]. Die einfachste Variante besteht verwendet der In-Circuit-Debugger Datenspeicher: 70h,1EBh...1EFh
dabei aus einem Kondensator, einem prozessoreigene Ressourcen. Nachtei-
50 elektor - 10/2006
/Programmer
che Hardware meist nur ein Kommuni- wicklungsumgebung unterstützt, ges und dennoch zum Original weitge-
kations-Modul zwischen dem Zielrech- erfolgt die Programmerstellung, die hend kompatibles Gerät zu erhalten.
ner und dem Entwicklungssystem dar- Übersetzung, die Simulation und der Dies wurde durch folgende Ansätze
stellt und deshalb einfach und kosten- Test in der Zielhardware in einer ein- erreicht:
günstig realisiert werden kann. heitlichen Bedienoberfläche. • 5-V-Spannungsversorgung des
Um die bei der Entwicklung notwendi- Moduls aus der Zielhardware
gen Programmänderungen direkt in
ICD2 • Verzicht auf Schnittstellentreiber
der Zielhardware vorzunehmen, kom- zwischen ICD-Modul und Zielhard-
biniert man einen In-Circuit-Debugger Ausgangspunkt der Entwicklung war ware
üblicherweise mit einem In-Circuit- das von Microchip vertriebene ICD2- • Feste Programmierspannung
Programmer (ICP) genannten Program- Modul, dessen Schaltung in [4] darge- • Beschränkung auf die RS232-Kom-
mier-Modul. Wird die Test- und Pro- stellt ist. Ziel war es, dieses Design auf munikationsschittstelle
grammiereinrichtung wie bei der hier seine Basisfunktionalität zu reduzieren,
vorgestellten Schaltung von der Ent- um ein nachbausicheres, kostengünsti- Da die meisten PIC-Controllerschaltun-
TGT MCLR/THV
+VCC +VCC
K2 C11 12 13
+VCC
1 R25 R13 R14 VL V+ 3
1 S1
100n IN1
10k
10k
10k
2 2
D1
3 +VCC
IC2 14
4 RC0 16 S2
IN2 15
5 TGT PGD R10 RC1 D2
9 S3
IN3 10
D4 R12 R16 +VCC D3
DG411DJ
4k7
4k7
6
D7 8 S4
+VCC IN4 7
D4
5V6 C7 GND V-
GND 400mW POWER R2
5 4
R19 R21
10k
100n
6k8
4k7
11 32
R4 D2
DTR 1 2
1k MCLR/THV RA0/AN0
3
RA1/AN1
D1 2x 15 4
RC0 RA2/AN2 R23
1N4148 16 5 VPROG
R17 RC1 RA3/AN3 6k8
17 6
220 Ω RC2 RA4/T0CKI R20 R22 R24
18 7
RC3 RA5/AN4 C10
2k2
4k7
2k2
R11
23
220 Ω RC4
24 IC1 30
R15 RC5 RD7 100n
25 29
220 Ω TX/RC6 RD6
26 28
RX/RC7 RD5
27
RD4 +VCC
+VCC 33 22
INT/RB0 RD3
34 21
C3 RB1 RD2
1µ 35 PIC16F877 20
RB2 RD1 R5 C13
25V 36 19
RB3/PGM RD0
1Ω
2 37
RB4 100n
K1 1µ 1 V+ 16 38 8
25V C1+ RB5 RE0/RD/AN5 R18
1 39 9 L1
RB6/PGC RE1/WR/AN6
33 Ω
6 3 IC4 40 10
C1 C1– RB7/PGD RE2/CS/AN7 330µH
2 RXD 7 10 IC3
T2OUT T2IN OSC1 OSC2 6
7 RTS 13 12
R1IN R1OUT 12 13 14 31 D3
3 TXD 8 9 7 1
R2IN R2OUT I SENS SWI COL
R3
270 Ω
8 CTS 14 11 3 8
T1OUT T1IN R8 R9 TIM CAP DRI COL 1N5819
4 4 C5 C12 X1
C2 C2+ MC34063A R6
1k
1k
9 2 5
MAX232 1µ 100n
SWI EMI COMP IN 10k
5 1µ 5 15
C2–
D5 D6 20MHz
68 Ω
25V V- C9 C8 C14 R1 C6
4
6
SUB D9 C4 R7
1µ ERROR BUSY 22p 22p 1n 10µ
1k 25V
25V
050348 - 11
Bild 1. Kern der Schaltung ist ein 16F877-Controller, der über die serielle Schnittstelle mit dem PC kommuniziert.
10/2006 - elektor 51
PRAXIS MIKROCONTROLLER
C14
C13
von der Firmware einstellbare Program-
C12 R15
D4
mierspannung kann verzichtet werden,
R5
R4 R6 R11
D1 R1 R16 da sich die gängigen PIC-Controller mit
D2 R7 R12
C5 13 V programmieren lassen.
C11
Die USB-Schnittstelle des Originalge-
IC1 räts ist kaum nachzubauen, da das ver-
D6 wendete IC nur schwer erhältlich ist.
IC2
R9 Auch die proprietären USB-Treiber füh-
D5
R8 C7 ren gelegentlich zu Schwierigkeiten.
D7 Problemlos ist hingegen die Kommuni-
R19
R20
R22
R21
R23
R24
R14
R13
R25
R17
R2
R3
R10
kation über eine RS232-Schnitttstelle;
C8
C9
Schaltung
Kern der Schaltung in Bild 1 ist ein
050348-1
16F877-Controller (IC1), der über den
üblichen RS232-Schnittstellentreiber
MAX232 (IC4) mit dem PC kommuni-
ziert. Die Fluss-Steuerung erfolgt über
ein Hardware-Handshake, außerdem
Bild 2. Die einseitige Platine ist großzügig gelayoutet und lässt sich einfach bestücken. kann der PC über das DTR-Signal den
PIC-Controller IC1 zurücksetzen.
Die Programmierspannung von nomi-
nell 13 V wird mit dem Schaltregler-
Stückliste Halbleiter:
baustein MC34063A (IC3) erzeugt, der
als Hochsetzsteller (Step-up-Konverter)
D1,D2 = 1N4148 beschaltet ist. Die Höhe der Program-
Widerstände: D3 = 1N5819
R1 = 68 Ω
mierspannung ist durch den Span-
D4 = Z-Diode 5V6/400 mW
R2,R6, R13, R14, R25 = 10 k D5 = 3 mm Low-current-LED rot nungsteiler R6, R7 und R1 wie folgt
R3 = 270 Ω D6 = 3 mm Low-current-LED gelb festgelegt:
R4,R7, R8...R10 = 1 k D7 = 3 mm Low-current-LED grün VPROG = 1,25 [1 + R6/(R1+R7)]
R5 = 1 Ω IC1 = PIC16F877 (programmiert: EPS Ein genauer Abgleich der 13-V-Span-
R11,R15,R17 = 220 Ω 050348-41)
R12,R16,R21,R22 = 4k7 IC2 = DG411DJZ (Digikey DG411DJZ-
nung ist mit dem Wert von R1 möglich.
R18 = 33 Ω ND) Bei IC2 handelt es sich um einen Vier-
R19,R23 = 6k8 IC3 = MC34063ECN (Digikey 497- fach-Analogschalter in CMOS-Technik.
R20,R24 = 2k2 4280-5-ND) Er hat die Aufgabe, in Abhängigkeit
IC4 = MAX232 von den Signalen RC0, RC1 und RC2
Kondensatoren:
C1...C5 = 1 µ/25 V radial Außerdem: den Reset-Pin des Zielrechners entwe-
C6 = 10µ/25V radial K1 = 9-polige Sub-D-Buchse, gewinkelt, der mit der Programmierspannung, der
C7,C10..C13 = 100 n für Platinenmontage Betriebsspannung oder mit Masse zu
C8,C9 = 22 p K2 = 6-polige Stiftleiste, einreihig verbinden.
C14 = 1 n X1 = 20-MHz-Quarz
Platine: EPS 050348-1
Die Kommunikation zwischen dem
Induktivität: Bauteilsatz mit Platine und Controller: Debugger und dem Zielrechner erfolgt
L1 = 330 µH radial EPS 050348-71 über die Leitungen TGT PGD (Daten)
und TGT PGC (Takt). Die Werte der
52 elektor - 10/2006
Pull-down-Widerstände R12 und R16 wurden aus dem
Anzeige
Original-ICD-Modul übernommen. Die Serienwider-
stände R11, R15 und R17 begrenzen bei einem Kurz-
schluss in der Zielhardware den Ausgangsstrom auf
einen für IC1 ungefährlichen Wert. D4 schützt die
Schaltung vor Verpolung der Betriebsspannung oder
Überspannung. Wegen der begrenzten Leistungsauf-
nahme dieses Bauteils empfiehlt sich dennoch eine
gewisse Sorgfalt, denn ein auf 30 V und 5 A eingestell-
tes Labornetzteil wird sich von D4 kaum beeindrucken
lassen…
Die Analogeingänge RA0, RA1 und RA3 messen die
Spannung am Reset-Pin der Zielhardware, die Pro-
grammierspannung und die Versorgungsspannung.
Die Messwerte werden von der Entwicklungsumge-
bung überwacht und lassen sich im Fenster „Debug-
ger/Settings/Power“ darstellen. Wer Wert auf Genau-
igkeit legt, kann die Spannungsteiler mit 1-%-Wider-
ständen bestücken.
www.speedmark.de
Die Leuchtdioden D5…D7 signalisieren das Vorhanden-
sein der Betriebsspannung, eine in IC1 laufende Opera-
tion oder einen Fehlerzustand. Wie im Microchip-ICD2
sind die Power-LED (D7) grün, die Busy-LED (D6) gelb
und die Error-LED (D5) rot.
100k
100k
10k
Schlusszeile „MPLAB ICD 2 Ready“.
+13V
TGT MCLR 1
MCLR Das Gerät ist nun einsatzbereit und
PIC16F877 PIC16F877
kann entweder über den Menüpunkt
RS232 „Debugger/Select Tool/MPLAB ICD2“
220 Ω
TGT PGD 40
PGD als Debugger oder über den Menü-
220 Ω punkt „Programmer/Select Program-
TGT PGC 39
220 Ω PGC mer/MPLAB ICD 2“ als Programmier-
VSS VSS gerät verwendet werden.
12 13 14 31
4k7
4k7
GND
Praxistipps
Die in Bild 3 am Beispiel eines Zielrech-
050348 - 12
ners vom Typ 16F877 dargestellte
Schnittstelle zwischen Zielhardware
und Debug-Modul lässt sich auf alle
Bild 3. Die Verbindung des ICD/ICP-Moduls mit dem Zielsystem erfolgt über fünf Leitungen. PIC-Rechner übertragen, die den ICD2-
Debugger unterstützen und mit 5 V
versorgt werden. Im Debug-Modus
bar ist. Bei Verwendung des 16F877A Warn0034: Please ensure that your sys- benötigt der Zielrechner eine Taktver-
besteht allerdings das Risiko, dass der tem’s serial FIFO buffers are disabled“ sorgung, beim Betrieb als Program-
Debugger nicht mehr funktioniert, wenn erscheint auch bei korrekt deaktivier- miergerät ist dies nicht notwendig.
Microchip bei einem künftigen Firm- ten FIFO-Puffern und kann ignoriert Während des Debuggens sollte die
wareupdate auch den Bootloader in der werden. Option „View/File Registers“ nur in
Entwicklungsumgebung MPLAB durch Die Entwicklungsumgebung nimmt Ausnahmefällen eingeschaltet sein, da
eine neue Version ersetzt. nach dem Befehl „Debugger/Connect“ sonst bei jedem Programm-Stopp der
Kontakt mit dem Debugger auf, führt gesamte RAM-Inhalt über die serielle
einen Selbsttest durch und zeigt die Schnittstelle übertragen wird. Dies
Ready Ergebnisse im Fenster führt im Einzelschrittbetrieb zu langen
Ist die Schaltung mit programmiertem „Output/MPLAB ICD 2“ an. Kurioser- Wartezeiten zwischen den einzelnen
IC1 an den PC angeschlossen, kann weise erscheint die Meldung „MPLAB Befehlen.
die Entwicklungsumgebung gestartet ICD 2 Ready“ sogar bei nicht ange- Programme, die im Debug-Modus in
werden. Zunächst wird mit „Debug- schlossenem Debugger. den Zielrechner geladen wurden, sind
ger/Select Tool/MPLAB ICD2“ der Solange sich noch keine zum Zielrech- ohne angeschlossenes Debug-Modul
Debugger-Typ ICD2 ausgewählt und ner passende Firmware in IC1 befin- nicht lauffähig. Nach Abschluss der
anschließend im Menü „Debugger/Set- det, schlägt die Entwicklungsumge- Fehlersuche muss das Programm
tings/Communication“ die serielle bung einen Download vor. Wenn im daher im Programmier-Modus in den
Schnittstelle benannt, an die das Gerät Menü „Debugger/Settings/Status“ die Zielrechner übertragen werden.
angeschlossen ist. Im selben Menü Option „Automatically download firm- Abschließend weisen wir noch darauf
wird die Baudrate auf 57600 gesetzt. ware if needed“ gewählt wurde, hin, dass Microchip für die Selbstbau-
Die anschließende Warnung „ICD- erfolgt der Download auch automa- Schaltung natürlich keinen Support
bietet. Sie können dafür aber die ELEK-
TOR-Projektseite zu diesem Artikel,
das ELEKTOR-Mikrocontroller-Forum
[6] sowie die Homepage des Autors [7]
konsultieren.
(050348e)
Weblinks:
[1] www.microchip.com
[2] www.elektronik.htw-aalen.de/
sge/labor
[4] www.mcu.cz
[3] www.sprut.de
[5] http://icd2clone.narod.ru/
[6] www.elektor.de
[7] www.elektronik.htw-aalen.de/
Bild 4. Nach dieser Meldung ist der Debugger/Programmer einsatzbereit. sge/schuele
54 elektor - 10/2006
TECHNIK LESERSCHALTUNG
Funkschalter
Einfach, kompakt und sicher
Von Gert Baars
Die beiden in diesem Beitrag beschrie- einem einzigen IC. Im kleinen 8-Pin- benötigt, da die integrierte PLL die
benen Schaltungen arbeiten als Sender Gehäuse befindet sich ein kompletter Frequenz mit 32 multipliziert. Da
und dazu passender Empfänger mit quarzgesteuerter ASK-Daten-Sender Quarze nur sehr geringe Toleranzen
433 MHz. Auf diesem so genannten (Amplitude Shift Keying) für Frequen- aufweisen und die Bandbreite des
ISM-Band (Industrial, Scientific and zen von 300 bis 450 MHz. Dank einge- Empfängers groß genug ist, entfällt die
Medical Band) darf lizenz- und geneh- bauter PLL zwecks Frequenzvervielfa- Abstimmung von Sender und Empfän-
migungsfrei gefunkt werden, solange chung kommt er mit niederfrequenten ger aufeinander – wieder ein Abgleich-
die Sendeleistung maximal 10 mW Quarzen aus und ist damit stabiler als punkt weniger.
(10 dBm) beträgt. Die Senderelektronik ein Sender, der z.B. auf einem hochfre- Quarze mit passender Frequenz sind
ist dabei winzig genug, um mitsamt quenten SAW-Resonator (Surface z.B. von der Firma Hong-Kong-Xtals [1]
der passenden 3-V-Lithiumbatterie in Acoustic Wave) basiert. erhältlich. Eine kleine Spule in Serie
einem Schlüsselanhänger Platz zu fin- In dieser Schaltung wird mit genau zum Quarz lässt diesen auf der Serien-
den. Da lediglich kurze Bursts bei 433,92 MHz gearbeitet. Dazu wird resonanzfrequenz schwingen. Das Sen-
8 mA Stromverbrauch gesendet wer- lediglich ein Quarz mit 13,56 MHz der-IC verfügt über eine 10-mW-End-
den, reichen die ca. 200 mAh einer
Knopfzelle selbst bei täglicher Benut-
zung über Jahre.
S1
Der Empfänger benötigt 5 V und kann
leicht von einem preiswerten stabili-
BT1
sierten Steckernetzteil versorgt wer- C1 C4
den. Für den Betrieb am Auto-Akku
CR2032 3V
braucht es noch einen 78L05. Bei 10n
L1
10n
8 7
einem 6-V-Akku muss es allerdings ein * VDD
Low-Drop-Spannungsregler sein. IC1
Damit der Empfänger nicht auf alle 433- 5
PB0 RESET
1 5
EN XTAL1
1
2 7
MHz-Signale, sondern nur auf „seinen“ PB4 PB2 IC2 X1
6 3 6
PB1 PB3
Sender reagiert, arbeitet die Funkstre- DATA
ATTiny15L MAX1472
cke mit Hilfe eines 24-bit-Schlüssels. 4
PAOUT XTAL2
8
Die damit möglichen 16 Millionen C2
4
C3
13,560MHz
Der Sender Bild 1. Der ganze Sender besteht aus zwei kleinen ICs und kann sehr kompakt aufgebaut werden
Der eigentliche Sender besteht mit (zur Spule siehe [2]).
dem MAX1472 von Maxim (Bild 1) aus
56 elektor - 10/2006
C1 C2
+5V
2 7 14
10n 10n
AVDD AVDD DVDD
27 24
PWRDN VDD5
11 15 C11 C12
IRSEL AGCDIS
1 16
XTAL1 XTALSEL
X1 100n 100n
IC1 L1
6
8mm LNAOUT 8
28 Ø 15mm
L1: IN C3 XTAL2 C4 C5
4mm 3 8
LNAIN MIXIN1 IC2 OUT1
26 1 5
1n PDOUT 1n 2p7 RESET PB0
12 25 DATA 7 2
MIXOUT DATAOUT PB2 PB4
FL1 R1 3 6
PB3 PB1
IN
1M
ATTiny15L OUT2
GND MAX1473
10,7MHz
L2: OUT 23 4
5mm 7mm DSP
18 22 R2
IFIN2 DFFB R4 R5
10k
17 20 C6
820 Ω
820 Ω
IFIN1 DSN
9
MIXIN2
19 220p
DFO
4 21
LNASRC OPP R3
D1 D2
AGND AGND DGND 220k JP1
C7 C8 L2 5 10 13 C9 C10
LEARN LOW
CUR
10n 1n 100p 47n
22nH
050364 - 12
Bild 2. Die Empfängerseite kommt trotz komplexerer Aufgaben mit gerade 20 Bauteilen aus.
stufe, die eine Reichweite von mindes- Die Steuerung und die Anlieferung der wiesen ist, fällt die Wahl auf ein Exem-
tens 10 m garantiert. Beim Autor Daten übernimmt ein extra Mikrocon- plar mit 13,2256 MHz aus der gleichen
waren 10 m auch in der Wohnung kein troller. Aus vielerlei Gründen eignet Quelle wie der Sender-Quarz.
Problem. Als Antenne tut es ein Stück sich hierzu die 8-Pin-DIP-Variante Eine weitere Besonderheit des ICs ist
Leiterbahn auf der Platine, obwohl ATtiny15L von Atmel sehr gut. Sein sein integrierter „Image-Rejection-
natürlich eine externe Dipol-Antenne interner Taktgenerator kommt mit Mixer“, was bedeutet, dass sein
bessere Resultate brächte. Auf der einem RC-Glied aus und erreicht mit Mischer schon selbst über eine ausrei-
Senderplatine wurden hierfür extra Hilfe eines Kalibrationsbytes die ange- chende Unterdrückung der Spiegelfre-
zwei je 4 cm lange Kupferbahnen mit peilten 1,6 µHz mit einer Genauigkeit quenz verfügt. Dies wiederum macht
1 mm Breite geätzt. von immerhin 1 %. Das Byte zur Fre- dann ein extra Eingangsfilter und
Das IC besitzt einen Dateneingang für quenzkalibrierung muss mittels Pro- somit wieder einige für „Nicht-HFler“
digitale Signale. Damit lassen sich grammiersoftware im internen Flash- merkwürdige Bauteile überflüssig.
Datenraten bis zu 100 Kbit/s erreichen, Speicher (Adresse 1023 bzw. $3FF) des Außerdem wird so die Anzahl erforder-
wenn auch die Zuverlässigkeit mit Controllers gesetzt werden. Das wird licher Bauteile mit nur etwa 20 erfreu-
dem Tempo abnimmt. Da nur 24 bit am besten gleich mit dem Flashen des lich gering gehalten. Weiterhin gibt es
übertragen werden müssen, kann man Programms erledigt. Bei jedem Start am Empfänger nichts abzugleichen,
dies auch mit gemächlichen 100 bit/s des Controllers wird dann zunächst was ebenfalls ein schönes Resultat ist.
tun und braucht selbst dann gerade dieses Byte eingelesen und damit die Trotz dieser konstruktiven Einfachheit
240 ms für eine Übertragung. Inklusive Frequenz des internen Taktgenerators erreicht der Empfänger eine erstaunli-
einer „Präambel“ und einem Startbit getunt. che Empfindlichkeit von l mV. Weiter
kommt man auf insgesamt 300 ms. Bei verfügt das IC über ein Audio-Aus-
jedem Tastendruck wird also 300 ms gangsfilter, das dazu dient, Rauschen
lang gesendet. Da der Sender dabei ca. Der Empfänger und andere Störsignale zu reduzieren.
8 mA verbraucht, kostet ein Tasten- Als Herz des Empfängers dient ein Nach diesem Filter sorgt ein so
druck somit mindestens 2,4 mAs oder MAX1473 von Maxim (Bild 2). Es ent- genannter „Dataslicer“ für eine auto-
0,67 µAh. Nach dem Burst schaltet der hält einen kompletten HF-Empfänger matische Arbeitspunkteinstellung und
Controller den Sender sofort aus und nach dem Superhet-Prinzip. Wie beim so für die saubere Dekodierung von
geht selbst in einen energiesparenden Sender wird auch hier die Frequenz Digitalsignalen auch bei schwächeren
Modus, sodass lediglich noch etwa des steuernden Quarzes mit dem Faktor Pegeln.
2 mA fließen, solange man den Taster 32 multipliziert. Da ein Superhet eine Auch das Empänger-IC bekommt
drückt. Realistisch muss man also mit ZF (Zwischenfrequenz) benötigt, muss Gesellschaft: Der ATtinyl5L erhält das
ca. 1 µAh Energieverbrauch pro Betä- sich die resultierende Frequenz um die Ausgangssignal des Dataslicers und
tigung rechnen und kommt so auf eine in der HF-Welt etablierten 10,7 MHz dekodiert aus dem Datenburst den
„Kapazität“ von ca. 200.000 Tastendrü- von der Sendefrequenz unterscheiden. Code. Stimmt der Code, dann werden
cken pro Knopfzelle. Da man auf passende Quarze ange- zwei Ausgänge angesteuert. Hierbei
10/2006 - elektor 57
TECHNIK LESERSCHALTUNG
liefert OUTl einen positiven Impuls von Timing an das des Senders anpassen. renzsignals mit 50 % Tastverhältnis jus-
1 s Dauer. So ein Ausgang ist z.B. für Nach der Präambel kommt das Startbit tiert wird. Um so eine Präambel mit
die Betätigung eines Türschlosses gut. zum Zeichen, dass es gleich mit der wirklichen 50 % Tastverhältnis zu reali-
OUT2 hingegen wird mit jeder Betäti- Übertragung des Schlüssels losgeht. sieren, nimmt man gewöhnlich die
gung des Sender wechselweise ein- Nach der Übertragung der Daten wird Manchester-Kodierung zur Hilfe. In
und ausgeschaltet. Er eignet sich das Sender-IC deaktiviert und der Con- Bild 3 ist die Schaltung des Dataslicers
somit prima als Lichtschalter etc. troller versetzt sich selbst in einen abgebildet. Die RC-Zeitkonstante ist
Energiesparmodus. groß gegenüber der Frequenz des Bit-
Stroms. Hierdurch entspricht die Gleich-
Die Software Das Programm des Empfängers hat spannung am invertierenden Eingang
Selbstverständlich sind zwei getrennte andere Dinge zu tun. Es fängt schon dem gemittelten Gleichspannungspe-
Programme notwendig – eines für den damit an, dass es permanent laufen gel aus dem Datenstrom. Bei einem
Sender und eines für den Empfänger. muss, um keine Übertragung des Sen- Tastverhältnis von 50 % dürfte dieser
Der Umfang der Programme liegt im ders zu verpassen. Ist am Ausgang Pegel genau in der Mitte der Pegel von 0
Bereich von ca. 400 Befehlen. Die des Empfänger-ICs datenmäßig etwas und 1 liegen. Damit der Empfänger Rau-
Hauptaufgabe der Sender-Software los, überprüft der Empfänger-Control- schen nicht gleich als Datenstrom inter-
liegt in der Generierung eines gültigen ler zunächst, ob der Datenstrom das pretiert, ist eine gewisse Hysterese not-
Schlüssels. Hierzu wird im internen korrekte Format hat. Dann wird auf das wendig, die in diesem Fall durch Mit-
EEPROM nachgeschaut, ob sich darin Startbit gelauert. Nach dessen kopplung bei R1 und R2 realisiert wird.
schon einer findet (die so genannte Sig- Erscheinen wird der hereinströmende Durch die Hysterese werden außerdem
natur). Im Misserfolgsfalle generiert das Schlüssel gelesen und mit dem im die Synchronisationssignale vollständig
Programm einen 24-bit-Code und spei- EEPROM abgespeicherten verglichen. unterdrückt: Es handelt sich dabei um
chert diesen dort ab, damit das nächste Um dort überhaupt einen Schlüssel eine Folge von Pulsen mit einem 50-pro-
Mal kein neuer Schlüssel erzeugt wer- ablegen zu können - einen Sender also zentigen Tastverhältnis. Das besondere
den muss. Zu diesem Zweck ist ein einem Empfänger zuordnen zu können daran ist, dass die Periodendauer die-
Zufallsgenerator nötig, mit Hilfe dessen – ist ein Jumper vorgesehen. Bei ser Signale sehr viel kleiner ist als die
zufällige 24 bit breite Codes erzeugt gestecktem Jumper befindet sich der RC-Zeit des Dataslicers, um eine rich-
werden können. In unserem Fall wird Empfänger im so genannten „Learn tige Einstellung zu erreichen.
hierzu ein an Pin 2 des Controllers Mode“. Dabei wird der nächste einlau- Bei der hier verwendeten Manchester-
angeschlossener Kondensator genutzt. fende Schlüssel abgespeichert. Codierung handelt es sich, wie schon
Zuerst wird Pin 2 als Ausgang geschal- Anschließend wird der Jumper abge- erwähnt, um eine gut etablierte
tet und der Kondensator entladen. Dann zogen und der Empfänger ist fix an Methode, einem beliebigen Datenstrom
wird Pin 2 wieder als Input geschaltet den Sender gebunden. Jetzt muss der ein Tastverhältnis von 50 % aufzuprä-
und der Kondensator lädt sich über den Empfänger seine Ausgänge aktivieren, gen. Im Prinzip moduliert dabei ein zu
integrierten Pull-Up-Widerstand auf. wenn er „seinen“ Sender empfängt. übertragender Datenstrom ein Taktsig-
Der Controller misst nun die Zeit in Beim Kennenlernen von Sender und nal gleicher Frequenz via XOR-Verknüp-
Taktzyklen, die für das Aufladen not- Empfänger sollten diese nicht allzu fung in der Phase. Es ist klar, dass es
wendig ist. Da diese Zeit abhängig von weit voneinander entfernt sein, damit sich um ein computertechnisch sehr
der Temperatur, der aktuellen Versor- die Funksignale stark genug sind und einfach zu realisierendes Verfahren han-
gungsspannung und anderen „Wacke- Störsignale auf dem 433-MHz-Band delt. Dies gilt ganz besonders deshalb,
ligkeiten“ immer ein bisschen variiert, ausgeblendet bleiben. weil man beim Dekodieren genauso wie
erhält man einen echten Zufallswert. In Eine Besonderheit des Empfänger-Pro- bei Kodieren vorgeht: Auch hier wird
der Zeit bis der Kondensator geladen ist gramms ist die Behandlung des ein Taktsignal via XOR-Verknüpfung mit
sind ungefähr 10.000 Taktzyklen der Watchdog-Timers. Da das Programm dem ankommenden Datensignal ver-
CPU verstrichen. Die Gegebenheiten permanent läuft, kann es vorkommen, rechnet und heraus kommen die
müssten also eine Stabilität von unter dass es durch ein Störsignal auf der ursprünglichen unkodierten Daten.
0,01 % aufweisen, um immer das glei- Spannungsversorgung oder durch
che Resultat zu liefern. Und da schon einen starken Sender (Handy) in der Einen kleinen Nachteil hat diese tech-
die Toleranz eines normalen Kondensa- Nähe zu Situationen kommt, in denen nisch so elegante Lösung doch, denn in
tors im Bereich von 5 bis 10 % liegt, ist sich der Controller aufhängt. Wird der der Technik bekommt man nichts
die Chance, dass zwei gleich aufge- Watchdog-Timer nicht spätestens jede geschenkt: Die benötigte Bandbreite
baute Sender den gleichen Schlüssel Sekunde einmal zurückgesetzt, dann verdoppelt sich, da ja faktisch zwei Sig-
generieren, weit geringer als minimal. startet dieser einfach den kompletten nale so übertragen werden, dass sich
Nach dem Tastendruck auf den Sender – Controller neu. Auf diese Weise wer- im Mittel eine doppelt so hohe Pegel-
nachdem also ein schon generierter den inaktive Empfänger durch „Sys- wechselfrequenz ergibt, als wenn das
Schlüssel einfach ausgelesen oder ein temabstürze“ zuverlässig vermieden. Signal alleine übertragen worden wäre.
neuer generiert wurde – können die Übrigens erhält man beim Dekodieren
Daten nicht einfach in den Äther gepus- auf der Basis der „high“-Pegel des Takt-
tet werden. Zuvor kommt die schon Dataslicer und Manchester-Code signals Daten, die exakt denen entspre-
erwähnte Präambel. Sie hat zwei Zwe- Beim Dataslicer handelt es sich im chen müssen, die man bei der Dekodie-
cke: Mit ihrem Tastverhältnis von genau Wesentlichen um einen im Empfänger- rung auf der Basis von „low“-Pegeln
50 % ermöglicht sie dem Dataslicer auf IC integrierten und als Komparator erhält. Diesen Sachverhalt kann man
der Empfängerseite die genaue Einstel- betriebenen Opamp, dessen Referenz- leicht dazu benutzen, das Timing zu
lung des Arbeitspunkts. Weiterhin kann spannung (bei der er zwischen logisch 0 überprüfen. Sind die Daten nach beiden
der Empfänger mit diesen Signalen sein und 1 umschaltet) mit Hilfe eines Refe- Methoden gleich, ist alles in Ordnung.
58 elektor - 10/2006
Timing passenden Programmiergerät
Eine wichtige Aufgabe sowohl der „geflasht“ werden. R1 R2
der muss seinen Datenstrom mit einer tionsbyte aus dem Signaturspeicher zu R
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10/2006 - elektor 59
TECHNIK ENTWICKLUNGSTIPPS
Dual-Oszillator für µC
Das IC MAX7378 enthält zwei zen. Auch ist eine gute Entkopp-
Oszillatoren und eine Power-on- +UB lung in Form von zwei 100-nF-
reset-Schaltung für Mikrocontrol- Keramikkondensatoren (SMD!)
ler. Mit dem Eingang „speed“ erforderlich.
+UB
selektiert man 32,768 kHz (NF) 100n 100n Das IC hat ein sehr kleines 8-pin-
oder eine höhere Frequenz, die 1 2
µMAX-Gehäuse und ist mit
bereits vorprogrammiert ist. Die MAX7378
VCC VL
Anschlüssen (0,65-mm-Raster) nur
Typennummer bestimmt, welcher 32kHz
3,05 mm x 5,03 mm groß.
Standardwert vorprogrammiert (LF OSCILLATOR) POR
RST/RST
4 RST
Die Präzision des Oszillators ist
ist und welchen Schwellenwert OSC2 leider nicht sehr hoch. Der HF-
ENABLE
der Reset besitzt. Beim Schwel- 7
LOGIC MUX
CLK
5 OSC1
Oszillator ist bei 5 V Betriebs-
lenwert kann man zwischen 3
SPEED
spannung und 25 °C mit ±2 %
zwei Werten wählen, 2,56 V I/O PORT
Abweichung und einer Tempera-
und 4,29 V. Beide Schwellen- 600kHz...10MHz
(HF OSCILLATOR)
turabhängigkeit von maximal
werte sind bei allen Standardfre- GND
6
±325 ppm nicht gerade quarzge-
quenzen erhältlich. Die Frequen- nau, jedoch für die meisten (nicht
054020 - 11
zen in MHz sind: 1,0; 1,8432; zeitkritischen) Anwendungen
3,39545; 3,6864; 4,0; 4,1943 brauchbar. Über den gesamten
und 8,0. Jede Frequenz zwi- davon sind in Gegentakt (Push- Hysterese der Schwellenspan- Betriebsspannungsbereich von
schen 600 kHz und 10 MHz ist pull) ausgeführt, mit aktiv „0“ nung, dann dauert es noch 2,7 V bis 5,5 V ist die Abwei-
jedoch möglich. oder aktiv „1“. Die dritte Variante 100 µs, bis Reset inaktiv wird. chung zwei Mal so groß. Der
ist „Open-drain“, das heißt, der Reset wird sofort aktiv, wenn die 32,768-kHz-Oszillator ist
Eine interne Synchronisierungs- Arbeitswiderstand ist extern anzu- Spannung darunter fällt. genauer und hat bei 5 V und
schaltung sorgt dafür, dass beim schließen. Dies ist die einzige Die Betriebsspannung für das IC 25 °C eine Abweichung von nur
Umschalten zwischen den beiden Standard-Ausführung (daher der liegt an zwei Anschlüssen: An VL 1 % - aber auch das ist für Zeit-
Oszillatoren keine Phasensprünge gestrichelt gezeichnete Wider- für Reset- und Oszillator-Schalt- messungen relativ viel. Der Strom-
auftreten. Der Reset-Ausgang des stand am Reset-Ausgang). kreise, und an VCC für den Rest. verbrauch ist mit 5,5 mA als
MAX7378 ist in drei verschiede- Erreicht die Versorgungsspan- Die beiden Anschlüsse müssen gering zu bezeichnen.
nen Ausführungen lieferbar. Zwei nung einen Wert oberhalb der immer dasselbe Potential besit- (054020ote)
NOPen!
den Suche nach Lötfehlern, Unter- haupt nicht gebraucht wird. Das den meisten Schaltungen werden
brechungen oder Kurzschlüssen gilt gleichermaßen für Selektions- dabei auch die Chip-Selects und
von Leiterbahnen, nach defekten signale wie Chip-Select oder Out- Ähnliches aktiv, so dass sich auch
Bauteilen oder Fallstricken in der put-Enable, die aus dem Adress- hier die richtige Arbeitsweise mit
Software. Dies kann sehr zeitrau- bus decodiert werden und die dem Oszilloskop überprüfen lässt.
bend sein, erst recht, wenn der Kommunikation mit der externen Auf diese Art und Weise kann
Controller auf einen externen Hardware regeln. Oft haben wir man immer die korrekte Adressie-
Daten- und Adressbus verzichtet es dabei mit kombinatorischen rung auf dem Board kontrollieren
und über einen internen Pro- Netzwerken zu tun, unter Umstän- und damit die Basis für das Funk-
grammspeicher verfügt. Fehlt auch den in einem PAL oder GAL, das tionieren eines jeden Mikrocon-
noch jede Dokumentation der Soft- ebenfalls ausfallen kann. Dabei ist trollersystems.
ware, geht meist gar nichts mehr! es nicht leicht heraus zu finden, Aber Achtung: In manchen Syste-
Oft ist es aber gar nicht die Soft- welcher Ausgang zu welchem men steckt ein externer Watch-
ware, sondern die Hardware, die Zeitpunkt aktiv sein soll. dog, ein Baustein, der den Mikro-
für Probleme sorgt. Wenn ein controller zurücksetzt, wenn er
externer Daten-/Adressbus ver- Solche Probleme kann man durch nicht regelmäßig getriggert wird.
wendet wird, ist einem Fehler ein kleines Programm lösen, das Es kann passieren, dass der
recht leicht mit dem Oszilloskop den vollständigen Adressbereich Watchdog die Programmausfüh-
auf die Schliche zu kommen. Der anspricht. In fast allen Fällen hilft rung stoppt, bevor der ganze
Adressbus soll nur „saubere“ das denkbar einfachste Pro- Adressbereich durchlaufen ist.
Rechtecksignale führen, am gramm: Nichtstun! Der gesamte Dann hilft nur, den Reset-
Datenbus können auch „halbe Programmspeicher wird mit Anschluss des Mikrocontrollers
Pegel“ erscheinen, wenn sich ein- NOPs (No Operation Instruction) vom Watchdog zu trennen und
Von Luc Lemmens zelne Leitungen im Tri-state- gefüllt, wodurch der Programm- mit einem RC-Netzwerk (siehe
Zustand befinden. zähler schön Schritt für Schritt den Datenblatt des Controllers) zu ver-
Es ist keine Seltenheit, dass ein vollständigen Adressbereich sehen. Alternativ kann man den
frisch aufgebautes Mikrocontroller- Wenn sich auf einer Datenleitung durchläuft. Die unterste Adresslei- Triggereingang des Watchdogs
board nicht arbeitet oder ein älte- überhaupt nichts zeigt, deutet dies tung A0 weist die höchste Schalt- vorübergehend lösen und an eine
res nach Jahren plötzlich die nicht unbedingt auf einen defek- frequenz auf, A1 die Hälfte die- niedrige Adressleitung (etwa A0)
Arbeit verweigert. Das ist meist ten Controller hin. Es kann auch ser Frequenz, A2 wieder die anschließen.
der Anfang einer nervenaufreiben- sein, dass der Adressbereich über- Hälfte davon und so weiter. In (060072rg)
60 elektor - 10/2006
Akku-Entlader
Von Gérard Guilhem
2Ω2
2Ω2
Spannung der Akkuzelle selbst
22 Ω
bei voller Ladung nur 1,2 V
beträgt, reicht sie nicht aus, um 060160 - 11
eine LED leuchten zu lassen. Aus * siehe Text 060160 - 12
10/2006 - elektor 61
TECHNIK ENTWICKLUNGSTIPPS
Zusammendrücken ist niedrig, die ten und in vielen Ausführungen Pinzette kann man im gut sortier- erscheint diese Pinzette möglicher-
Pinzettenspitzen sind abgeflacht, erhältlichen „Schweizer Offiziers- ten Fachgeschäft als Ersatzteil ein- weise zu klein, um mit ihr effizient
und die Pinzette ist im Handel messers“ von Victorinox. zeln erwerben. arbeiten zu können. Doch der
leicht erhältlich. Vermutlich ist der Wer ein solches Taschenmesser Die Wahl eines Werkzeugs hängt Preis (etwa 3,50 €) dürfte kein
eine oder andere Elektronik-Prak- mit dem Schweizer-Kreuz noch natürlich immer auch von indivi- Hindernis sein, um es einmal zu
tiker bereits im Besitz dieser Pin- nicht sein eigen nennt, muss es duellen Vorlieben und Gewohn- probieren.
zette, denn sie ist Teil des bekann- nicht unbedingt anschaffen. Die heiten ab. Manchem Praktiker (060229)gd
Platinen radieren
Bekanntlich müssen Produkte der verbannt ist. die Flussmittel haben, die in den wir, unbestückte Platinen mög-
Elektronik seit dem 1. Juli 2006 Wenn man heute den Katalog Metalllegierungen eingebettet lichst luftdicht verpackt zu lagern.
ROHS-verträglich sein. So darf eines Elektronik-Sortimenters auf- sind. Der Grund ist weniger das etwas
zum Beispiel bleihaltiges Lötzinn schlägt, hat man, was die Lötmit- Auch auf die Lötinseln der von unschöne Aussehen als die Tatsa-
für Geräte aus laufender Produk- tel betrifft, die Qual der Wahl. ELEKTOR vertriebenen Platinen che, dass Lötmittel auf Silberoxid
tion nicht mehr verwendet wer- Das Angebot an unterschied- wurden seit langer Zeit Lötmittel nur mühsam fließen.
den. Natürlich ist keine Regel lichen Legierungen ist so umfang- aufgetragen, die Blei enthielten. Ist die Lötseite einer Platine nach
ohne Ausnahme. Die Ausnahmen reich geworden, dass die Ent- Vor einigen Monaten wurde die längerer Lagerung an der Luft
betreffen insbesondere die Auto- scheidung schwer fällt. Doch trotz Produktion umgestellt. Seitdem bereits schwarz angelaufen,
mobil-Industrie sowie den Bereich des vielfältigen Angebots haben sind die Lötinseln nicht mehr ver- schafft ein einfacher, weicher
der medizinischen und militäri- etwa neun von zehn Lötmitteln zinnt, sondern versilbert. Das Radiergummi Abhilfe. Die Oxida-
schen Systeme. Das wird unter eine Eigenschaft gemeinsam: Löten der versilberten Lötpunkte ist tionsschicht lässt sich mit diesem
anderem damit begründet, dass Zinn ist Zinn geblieben, aber das zwar etwas gewöhnungsbedürf- „Putzmittel“ leicht abtragen. Das
die mechanische Langzeitstabilität Metall Blei wurde durch das tig, doch schwieriger als bisher ist anschließende Löten geht wesent-
der Lötstellen, die mit den neuen Metall Silber ersetzt. Unterschied- dieser Arbeitsgang nicht. Aller- lich leichter von der Hand.
Lötmitteln hergestellt werden, lich ist dagegen der Anteil des Sil- dings hat Silber die weniger will- Danach ist das Problem ein für
noch nicht als gesichert gilt. Für bers in der jeweiligen Legierung. kommene Eigenschaft, dass es an alle Mal gelöst. Wir konnten
Reparaturen älterer Geräte darf Außer Zinn und Silber gehört oft der Luft oxidiert. Ebenso wie das noch nicht feststellen, dass Lötstel-
ebenfalls noch bleihaltiges Lötmit- auch noch eine geringe Menge ererbte Tafelsilber laufen die versil- len oxidieren, die mit silberhalti-
tel verwendet werden. Aus den eines dritten Metalls dazu, um die berten Lötinseln noch unbestück- gen Lötmitteln gelötet wurden.
genannten Gründen wird es noch chemischen und thermischen ter Platinen mit der Zeit schwarz Das Putzen von Lötstellen bestück-
eine ganze Weile dauern, bis Eigenschaften des Lötmittels ver- an, besonds dann, wenn sie mit ter Platinen wird daher auch in
das Schwermetall Blei aus der bessert. Unterschiedliche Eigen- schwitzenden Fingern in Berüh- Zukunft nicht notwendig sein!
Welt der Elektronik vollständig schaften können natürlich auch rung kamen. Deshalb empfehlen (060230)gd
62 elektor - 10/2006
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Ausschneiden und in einem Briefumschlag an obenstehende Der Verlag haftet nicht für Irrtümer und Druckfehler.
10/2006 - elektor 63
PRAXIS FPGA
FPGA-Kurs
Von Paul Goossens
Der typische Systembus eines her- men für den Systembus nicht benutzt, Master und einem Slave besteht, ist in
kömmlichen Mikroprozessor-Systems die Tristate-Technik ist hier auf die Bild 1 dargestellt. Vorhanden sind dort
besteht aus dem Datenbus, dem Ausgangsports beschränkt. zwei richtungsabhängige, unidirektio-
Adressbus und einigen Systemsignal- Häufig arbeiten der zentrale Prozessor nale Datenbusse, von denen ein Daten-
Leitungen wie zum Beispiel der und die Peripherie mit unterschiedlichen bus vom Master zum Slave führt, wäh-
RD/WR-Leitung. Die zentralen und peri- Taktfrequenzen. Der reibungslose rend der zweite Datenbus vom Slave
pheren Bausteine setzen Informationen Datentransport muss dann durch ein zum Master gerichtet ist.
auf den Datenbus, sobald die Informa- Handshake-Verfahren gesichert werden. Die Signale STB (Strobe), CYC (Cycle)
tionen von anderen Busteilnehmern Um diesen und anderen Problemen aus und ACK (Acknowledge) sind beim
angefordert werden. Während der inak- dem Weg zu gehen, wurden für FPGA- Datentransfer für den notwendigen
tiven Zeiten sind ihre Datenbus- Systeme spezielle Standard-System- Handshake zuständig.
Anschlüsse hochohmig, so dass die busse entwickelt. Nachfolgend wollen Der Slave darf nur auf die Wishbone-
übrigen Bausteine den Datenbus benut- wir ein Bussystem betrachten, das sich Bussignale reagieren, wenn sowohl
zen können. Die Datenbus-Anschlüsse inzwischen etabliert hat und unter das STB_I-Signal als auch das CYC_-
haben „Tristate“-Eigenschaften, sie dem Namen „Wishbone Bus“ bekannt Signal „1“ ist. Das Signal WE (Write
können drei Signalzustände annehmen. ist. Der Wishbone-Bus wird unter Enable) ist „1“, wenn der Master
anderem von der Website www.open- Daten in den Slave schreibt. Während
cores.com gepflegt. Dies ist eine recht der Master Daten aus dem Slave liest,
Wishbone-Bus nützliche Adresse, von ihr können auch ist das WE-Signal „0“.
Die meisten FPGA-Typen sind nicht freie FPGA-Entwicklungen herunter Nachdem der Slave die Verarbeitung
imstande, interne Signalleitungen geladen werden. der empfangenen Daten beendet hat,
hochohmig zu schalten. Entwurfsfeh- setzt er das Signal ACK auf „1“, und
ler können dazu führen, dass Leitun- der Master reagiert darauf, indem er
gen kurz geschlossen werden, so dass Minimalsystem das Signal STB auf „0“ legt. Danach
die Bussignale gestört sind. Tristate- Ein mit dem Wishbone-Bus arbeiten- muss der Slave auf seiner Seite das
Leitungen werden in solchen Syste- des Minimalsystem, das nur aus einem ACK-Signal auf „0“ setzen.
64 elektor - 10/2006
Teil 5: Bussysteme und Verbindungen
Durch das Handshake-Verfahren kann
auch ein langsamer Slave mit einem
schnellen Master kommunizieren. Der Clock
Slave setzt das Signal ACK erst dann en
Reset
auf „1“, wenn er die empfangenen Master Slave
Daten tatsächlich verarbeitet hat und (b. v. 8052) (b. v. OUTPUT)
zur nächsten Aktion bereit ist. Das Dia- CLK I CLK I
gramm in Bild 2 zeigt den zeitlichen RST I RST I
Ablauf einer verzögerten Leseopera- DAT O7...O0 DAT I7...I0
tion. Dort benötigt der Slave bis zum DAT I7...I0 DAT O7...O0
Abschluss der Leseoperation zwei ADR O15...O0 ADR I15...I0
zusätzliche Taktzyklen. WE O WE I
STB O STB I
CYC O CYC I
Beispiel ACK I ACK O
Intern OUT IN WE XX XX
10/2006 - elektor 65
PRAXIS FPGA
(S1_SEL=’1’) ELSE
S2_DAT_I WHEN (S2_SEL=’1’)
ELSE x”00”;
Vielseitig
Der Wishbone-Bus ist wegen des
Handshake-Verfahrens recht vielseitig
einsetzbar. Außer den schon genann-
ten Möglichkeiten kann er zum Bei-
Bild 3. Diese einfache Schaltung wird durch zwei VHDL-Dateien und eine Grafik-Datei beschrieben. spiel durch ein Error-Signal erweitert
werden. Dadurch können sich mehrere
Master einen gemeinsamen Bus teilen.
ACK muss auf „0“ gesetzt werden als mit dem der Master kommuniziert. Nähere Informationen enthalten die
Reaktion darauf, dass die Signale STB In Beispiel „ex14“ ist der Controller mit von Opencores herausgegebenen Stan-
oder CYC auf „0“ gehen. zwei Slaves verbunden. Diese Slaves dards für den Wishbone-Bus, die als
sind mit dem Slave des vorangegange- PDF-Dokument auf der Opencores-
nen Beispiels nahezu identisch. Der Website zum Download bereitstehen.
Experiment Adresseingang ist entfallen, da nur Außer dem recht bekannten Wishbone-
Das Programm legt an die Ausgänge noch ein Register vorhanden ist, in das Bus existieren noch andere SoC-Busse.
20000 mal nacheinander den gleichen geschrieben werden kann, sowie ein Die meisten von ihnen arbeiten eben-
Wert. Auf diese Weise wird die Lauf- Register, das gelesen wird. Ferner falls mit Handshake-Protokollen. Mit
licht-Geschwindigkeit so weit herab- besitzen diese Slaves acht Eingänge. diesem Verfahren lassen sich Brücken
gesetzt, dass der Effekt mit dem Auge Der Adressdecoder („wishbone_deco- zwischen unterschiedlichen Bussyste-
sichtbar ist. der“) hat die Aufgabe, abhängig von men leicht realisieren.
In „wish_output“ wird das ACK-Signal der Adresse entweder den ersten oder
um zehn Taktzyklen verzögert. Durch den zweiten Slave zu selektieren. Dazu
Erhöhen der Anzahl der Taktzyklen kann werden die Signale S1_SEL und VHDL hierarchisch
die Lauflicht-Geschwindigkeit weiter S2_SEL benutzt, sie werden „1“, wenn Bisher haben wir für alle Beispiele die
herabgesetzt werden. Dieses Experi- die zugehörige Adresse auf dem Wish- grafische Benutzeroberfläche von
ment ist leicht durchführbar. Ersetzen Sie bone-Bus liegt. Signal S1_SEL wird wie Quartus benutzt. Die diversen „Blö-
Zeile 87 in der Datei „wish_output.vhdl“ folgt gesteuert: cke“ wurden auf diesem Weg aneinan-
durch folgende Zeile: der gekoppelt. Mit Quartus können
S1_SEL<=’1’ WHEN ADR_I=x”8000” Projekte jedoch auch vollständig in
IF (COUNT=200) THEN ELSE ‘0’; VHDL entwickelt werden. Dies soll mit
den beiden folgenden Beispiele
Compilieren Sie das modifizierte Pro- In diesem Fall wurde als Adresse für demonstriert werden.
jekt und laden Sie es in den FPGA. Slave 1 die Adresse 0x8000 gewählt. Das Beispiel „ex15“ ist eine einfache
Danach muss die Lauflicht-Geschwin- Ein Datentransfer zwischen Slave und Schaltung, sie besteht aus zwei VHDL-
digkeit deutlich niedriger als vor der Master findet nur statt, wenn die Sig- Dateien und einer Grafik-Datei. Die Gra-
Änderung sein. Gleichzeitig ist dies nale CYC und STB logisch „1“ sind. fik-Datei ist die so genannte Top-level-
ein Beweis dafür, dass ein langsamer, Diese Signale können für Slave 1 leicht Entität, sie steht in der Hierarchie an
am Wishbone-Bus liegender Slave den generiert werden: oberster Stelle. Ihre Aufgabe ist das
Master bremst. Verzögerungen treten Aneinanderkoppeln der Teilprojekte
jedoch nur auf, wenn zwischen Master S1_STB_O <= STB_I AND S1_SEL; sowie das Verbinden interner Signallei-
und Slave Lese- oder Schreiboperatio- S1_CYC_O <= CYC_I AND S1_SEL; tungen mit den von außen zugänglichen
nen stattfinden. Alle übrigen Instruk- FPGA-Anschlüssen. Wir haben uns bis-
tionen werden vom Prozessorkern mit Die vorstehenden Zeilen bewirken, her ausschließlich dieser Methode
regulärer Geschwindigkeit ausgeführt. dass die Signale STB und CYC für bedient. Bild 3 gibt die zu dem Beispiel
Slave 1 nur dann „1“ werden, wenn „ex15“ gehörende Schaltung wieder.
dieser Slave adressiert ist. Beim Beispiel „ex16“ handelt es sich
Mehrere Slaves um das gleiche Projekt, hier ist jedoch
Zu einem Controller-System gehören in Zum Schluss muss noch der Datenbus eine VHDL-Datei an die Stelle des Top-
aller Regel außer einem I/O-Slave noch angepasst werden, der vom Slave zum level-Dokuments getreten.
weitere Slaves. Auch diese Slaves Master gerichtet ist. Wenn Slave 1 Am Anfang der Datei „ex16.vhdl“
müssen mit dem Controller über den adressiert wird, müssen die Daten von (siehe Kasten) steht eine Standard-
gleichen gemeinsamen Bus kommuni- Slave 1 zum Master transferiert werden, Entity-Deklaration. Die Eingänge und
zieren. Damit dies geschehen kann, ist für Slave 2 gilt dies natürlich in gleicher Ausgänge dieser Entität werden nach-
zusätzliche Hardware in Form eines Weise. Bewerkstelligt wird dies durch folgend mit den FPGA-Anschlüssen
Adressdecoders notwendig. Der die folgenden Programmzeilen: verbunden, da dies das Top-level-
Adressdecoder selektiert den Slave, DAT_O_MASTER <= S1_DAT_I WHEN Dokument ist.
66 elektor - 10/2006
Ferner werden in Zeile 13 bis 19 die
Eingangs- und Ausgangssignale des Listing ex16.vhdl
Teilprojekts AND_2IN beschrieben. Die
hier verwendeten Signalbezeichnun- LIBRARY ieee;
gen müssen mit den Signalbezeich- USE ieee.std_logic_1164.all;
nungen in der Datei „AND_2IN.vhdl“
exakt übereinstimmen. Das Gleiche ENTITY ex16 IS
gilt auch für das Teilprojekt OR_2IN. PORT
Anschließend werden die im Projekt (
SWITCH1, SWITCH2, SWITCH3, SWITCH4 : IN STD_LOGIC;
verwendeten Signale deklariert, ihre
LED1, LED2, LED3 : OUT STD_LOGIC
Namen sind mit den Bezeichnungen in );
Beispiel „ex15“ identisch. In jenem END ex16;
Beispiel waren die Signale grafisch
erstellt und mit Labeln versehen wor- ARCHITECTURE arch OF ex16 IS
den. In VHDL entspricht dies den Sig- COMPONENT AND_2IN
nalen des Typs STD_LOGIC. PORT
In Zeile 38 wird an eine Komponente (
der Name „inst1“ vergeben. Diese A,B : IN STD_LOGIC;
Referenz-Bezeichnung ist vergleichbar OUT_SIGNAL : OUT STD_LOGIC
mit einer Bauelement-Bezeichnung );
wie „IC1“ in einer herkömmlichen END COMPONENT;
Schaltung. Nach dem Doppelpunkt ist
COMPONENT OR_2IN
angegeben, welcher Komponenten-Typ PORT
an dieser Stelle eingesetzt werden (
muss. In diesem Fall ist dies die Kom- A,B : IN STD_LOGIC;
ponente „AND_2IN“. OUT_SIGNAL : OUT STD_LOGIC
Zum Schluss, beginnend in Zeile 41, );
werden die Eingänge und Ausgänge END COMPONENT;
der Komponente mit den Signalen
verbunden. SIGNAL IN1,IN2,IN3,IN4 : STD_LOGIC;
Wenn man die Beispiele „ex15“ und SIGNAL AND1_OUT,AND2_OUT, OR_OUT : STD_LOGIC;
„ex16“ miteinander vergleicht, wird
das Grundprinzip der Vorgehensweise BEGIN
IN1 <= SWITCH1;
schnell deutlich.
IN2 <= SWITCH2;
IN3 <= SWITCH3;
Kompatibel IN4 <= SWITCH4;
10/2006 - elektor 67
PRAXIS WORKSHOP
Dass sich mit dem Kurzschließen von Elkos herrliche Fun- kleiner ist, wirkt sich der Vorgang nicht auf die gesamte
ken erzeugen lassen, weiß jeder, der sich mit Elektronik Akkuzelle aus. Zur Bereitstellung des dazu erforderlichen
beschäftigt. Je höher die Spannung und die Kapazität, Stromes genügt sogar ein ganz normaler Elko. Die hier
desto prächtiger das „Feuerwerk”. Manchmal sind die gezeigte Schaltung profitiert von dieser Tatsache und
Enden des Elkos mit dem Metall, das den Kurzschluss sorgt für einen „kontrollierten” Elko-Kurzschluss. Da die
erzeugt hat, sogar fest verschweißt! Zu diesem Effekt gibt zum Schweißen benötigte Energie nicht aus dem Netz
es eine praktische Anwendung. stammt, ist die Schaltung nahezu ungefährlich.
68 elektor - 10/2006
Schweißen mit Kondensatoren
teter MOSFETs des Typs BUZ11. Diese Transistoren sind Metall), so wartet der Mikrocontroller eine Sekunde und
gut und preiswert erhältlich und verkraften Ströme bis sorgt dann dafür, dass die MOSFETs durchschalten.
30 A. Die Mindest-Zahl der benötigten Transistoren lässt Dadurch steht genügend Zeit zum richtigen Positionieren
sich rechnerisch nur schwer ermitteln. Sie kann aber, der Elektroden und zur Vorbereitung auf den „großen
wenn auch auf unorthodoxe Weise, durch Probieren her- Knall” zur Verfügung.
ausgefunden werden. Obwohl die Aufgabe des Mikrocontrollers auch durch
Beginnen Sie dabei zunächst mit fünf MOSFETs. Sollte ein ein paar Logikchips erfüllt werden kann (ein Komparator
Exemplar durchbrennen, so zeigt dies, dass es noch wei- und zwei Monoflops), haben wir uns dennoch für einen
terer Transistoren bedarf. Diese lassen sich hinzufügen, ATTiny13 entschieden. Auf diese Weise steht zukünftigen
ohne dass am Rest der Schaltung etwas verändert werden Erweiterungen wie speziellen Trigger- und Zündungspro-
muss. Die FETs werden durch eine Spannung an ihren grammen nichts mehr im Wege.
Gates angesteuert. Sie werden umso leitender, je weiter Für den Mikrocontroller wurde ein gesondertes 5-V-Netz-
die Gate-Drain-Spannung ansteigt. Um diesen Effekt opti- teil vorgesehen, das über eine entsprechende Filterung
mal auszunutzen, sind die MOSFETS nicht direkt, sondern sowie Pufferkondensatoren verfügt. Dies ist notwendig,
über eine Transistorstufe mit der Zündeinheit verbunden. da im Rest der Schaltung recht hohe Strom- und Span-
Diese Methode sorgt für eine höhere Steuerspannung und nungsimpulse auftreten - während des Schweißens sind
damit für eine noch weitreichendere Ansteuerung. es möglicherweise über 100 A!
Die MOSFETs. Sie sind hier über den Kondensatoren „fliegend“ Hier sind noch die Steuerstufe (links unten), das 5-V-Netzteil (rechts
verdrahtet - denn eine Platine wäre ganz schön groß geworden. oben) und der Mikrocontroller (an Drähten) dazugekommen.
10/2006 - elektor 69
PRAXIS WORKSHOP
Der erste Test: Es funkt(ioniert)!!! Das zeigt, dass die Wie verbinden wir nun zwei Akkuzellen? Hier die Dinge, die wir
Kondensatorbank die gespeicherte Ladung gut und schnell los wird. brauchen: Die Akkus und ein Stück Metall als „Lötbändchen“ (ein
Bitte eine Schutzbrille tragen! Stückchen Blech oder etwas ähnliches eignet sich gut).
IC2
D2
+6V...+30V 1N4148 78L05
R1 R2
10k
33k
C1 C2 C7 C8
IC1
6 1
PB1 RES
BC550C 7
T2 T3 T4 T5 R7 PB2
33k
ATTiny13
8x 10000µ 35V R4 R6 R8
T6
33k
33k
33k
4x BUZ11 065119 - 11
Das Metallstück sollte man an der Stelle, an der es festgeschweißt Verbinden Sie das Bändchen mit einer der Schweißelektroden.
wird, gut verzinnen. Zinn schmilzt nämlich besser als das Blech oder Mit der anderen Schweißelektrode berühren Sie den Akkukontakt.
der Batteriekontakt selbst. Fertig machen zum Funkenflug!
70 elektor - 10/2006
Über die Wahl des Trafos bzw. über die Einstellung des
verwendeten Labornetzteils lässt sich die geeignete Span-
nung leicht finden.
Der Widerstand des (Schweiß-)Strompfades muss so nie-
drig wie möglich sein. Die Verbindungen zwischen Elkos,
MOSFETs und Elektroden sollten daher mit möglichst
dickem Draht hergestellt werden.
Damit der interne Widerstand der Elkos möglichst niedrig
ist, liegt es nahe, nicht einen einzigen, großen Kondensa-
tor zu verwenden, sondern mehrere Exemplare parallel
zu schalten. Low-ESR-Elkos sind zum Schweißen ideal
geeignet, doch es funktioniert auch mit herkömmlichen
Exemplaren.
Als Elektroden haben wir die Mess-Spitzen eines alten
Multimeters verwendet, aber mit sehr dickem Installations-
draht geht es ebenfalls recht gut.
Auf der anderen Seite des Bändchens wiederholen wir diese Übung.
Warnhinweise
Obwohl ein Kondensator-Schweißgerät durch seine
schwächere Leistung nicht so gefährlich ist wie ein her-
kömmlicher, großer Apparat zum Schweißen, liegt es auf
der Hand, einige Sicherheitsmaßnahmen zu beachten:
WebLinks:
[1] www.elektuur.nl Ziel erreicht! Die zwei Akkuzellen sind bestens miteinander verbunden.
[2] sprite.student.utwente.nl/~jeroen/projects/capwelder/
10/2006 - elektor 71
TECHNIK LABORGEFLÜSTER
Kontakt-Anzeige
Fehlersuche an unzugänglichen IC-Anschlüssen
Von Karel Walraven
Wir empfinden es als technischen Fortschritt, wenn die uns umgebenden elektronischen
Geräte immer kleiner und damit auch immer Platz sparender werden. Doch wenn das
Innenleben dieser Hightech-Produkte einmal streikt oder verrückt spielt, bleibt nur die
Entsorgung, denn reparieren lassen sich solche Winzlinge zumeist nicht – oder etwa doch?
Ein kleines, aber deutliches Beispiel, das zunächst etwas 70 mal 70 Zentimeter (100 – 2 · 15), was 4.900 Qua-
abwegig klingen mag: Wer hat sich nicht schon darüber dratzentimeter ergibt. Das sind sogar 100 Quadratzenti-
gewundert, dass die auf einer Landkarte gesuchten Orte meter weniger als die Hälfte der Gesamtfläche.
meistens am Rand und nicht im mittleren Bereich liegen? Dies gilt auch für die Peripherie elektronischer Mini-Schal-
Das ist kein ungewöhnlicher Zufall, sondern ein statistisch tungen, vor allem, wenn es sich um die immer populärer
leicht zu erklärendes Phänomen: Die Fläche des Randes werdenden Geräte mit drahtloser Kommunikation han-
einer Landkarte wird ab einer Randbreite von etwa delt. Die Anschlüsse der ICs benötigen immer mehr Platz,
15 Prozent größer als diejenige des mittleren Bereiches. der zur Unterbringung weiterer Bauelemente nicht mehr
Betrachten wir eine quadratische Landkarte mit 100 cm genutzt werden kann.
Seitenlänge - und einem Rand von 15 Zentimetern. Die Eine beliebte Lösung dieses Problems bie-
Gesamtfläche umfasst ten so genannte “Square
100 mal 100 = 10.000 Quadratzentime- Packs” (Foto). Hier lie-
ter. Die Fläche der Mitte ist nur gen alle ICs dicht
nebeneinander,
72 elektor - 10/2006
wobei die erforderlichen Verbindungen auf der Unterseite
ausgeführt sind. Vor allem bei kleinen Chips ist der Platz- 1
gewinn hier besonders hoch: Anschluss-Pins besitzen
nämlich immer die gleiche Länge, so dass sie bei kleinen
Chips (relativ betrachtet) bis zu doppelt so viel Platz
benötigen als bei großen.
Bei der Fehlersuche in elektronischen Schaltungen wird
normalerweise immer direkt an den IC-Pins gemessen, da
man nie sicher sein kann, ob zwischen IC und Leiterbahn
ein guter Kontakt besteht. Der Grund für das Fehlverhal-
ten von Square Packs besteht in den meisten Fällen in
schlechten Lötverbindungen der Anschlüsse. Selbst bei
industriell gefertigten Platinen wird mit einem festen Pro-
zentsatz an Fehlern gerechnet. Da bei Square Packs die
Anschlüsse nicht mehr zugänglich sind, lassen sich bei
Kontaktunterbrechungen zwischen Pin und Leiterbahn die
an ihnen anliegenden Spannungen und Signale nicht
mehr messen. Doch es gibt zum Glück eine Möglichkeit,
Unterbrechungen mit einem Multimeter aufzuspüren!
Die dabei angewendete Technik ist nicht zuletzt sehr
wertvoll für jeden, der SMDs selbst verlötet; zum Beispiel
mit dem im Januarheft beschriebenen Reflow-Ofen.
Die meisten Digitalmultimeter besitzen eine Möglichkeit
2 V+
zum Messen von Dioden. In diesem Bereich wird die
Durchlass-Spannung der Diode mit einem kleinen Strom
von etwa 1 mA gemessen, der durch die Diode fließt.
Genau diesen Strom brauchen wir für unsere Zwecke.
Überprüfen Sie, ob Ihr Multimeter solch einen Strom zur
Verfügung stellt (Bild 1).
Verwenden Sie zum Test zunächst eine normale und dann
eine Schottky-Diode. Die dabei gemessenen Spannungen
müssen Werte von etwa 0,65 V beziehungsweise 0,35 V
aufweisen. Sie sind jetzt bestimmt schon gespannt auf
den “Trick”: Wie lässt sich damit ein physikalisch nicht
erreichbarer IC-Pin testen? V- 065103 - 12
10/2006 - elektor 73
TECHNIK MIKROCONTROLLER
Controllerwechsel
AT89S8253
ersetzt
AT89S8252
Von Burkhard Kainka
74 elektor - 10/2006
fürs Flashboard
Die wichtigsten Verbesserungen sind ein größerer Flash-
Speicher, ein Page-Modus für die schnellere Programmie-
rung und die Option einer doppelten Rechengeschwindig- Verbesserungen
keit. Die Tabelle gibt eine Übersicht über die neuen Errun-
genschaften. AT89S8253 gegenüber AT89S8252:
Dass der AT89S8253 den AT98S8252 im Flashboard erset- • 12 KByte Flash statt bisher 8 KByte
zen kann, zeigt sich bei einem ersten Test. Man nimmt • Page Mode für schnellere
den bisherigen 52er-Controller aus der Fassung, steckt Programmierung
den 53er rein, programmiert ihn mit der gewohnten Firm-
ware und startet ihn. Erfreuliches Ergebnis: Alles funk- • Doppelte Rechengeschwindigkeit mit der
tioniert genau wie bisher. x2-Clock-Option
• Power-on-Reset-Funktion und
Ein kleiner, allerdings unerheblicher Unterschied betrifft
Brownout-Detection
den Quarzoszillator. Bedingt durch die niedrigere untere
Betriebsspannungsgrenze und den neuen Energiespar- • Betriebsspannung 2,7 V bis 5,5 V
modus ändert sich die Oszillatorschaltung etwas. Die
empfohlenen Kapazitätswerte für die Beschaltung des
Quarzes (C1 und C2 auf der Flashboard-Platine) sind jetzt
5 pF ±5 pF. Man kann also die bisherigen 22-pF-Konden- Protokoll beachten. Außerdem kann man nun nicht mehr
satoren einfach weglassen. Allerdings ist das nicht zwin- einfach neue Bytes über die alten schreiben, weil sich dies
gend notwendig, denn auch mit 22 pF schwingt der ver- nicht mehr mit dem möglichen Block-Modus verträgt. Viel-
wendete 11,0592-MHz-Quarz sauber an. Es muss also mehr muss vor dem Programmieren der gesamte Flash-
wirklich nichts geändert werden, und man kann wahl- speicher mit Chip Erase gelöscht werden. Nach dem
weise den neuen und den alten Controller im selben Löschen muss ein Reset ausgelöst werden, um dann
Board verwenden. erneut in den Programmiermodus einzutreten. Nach dem
Umschalten des Reset-Zustands ist jeweils eine ausrei-
Programmiersoftware
Der AT89S8252 war beim Programmieren etwas langsam,
was vor allem auffiel, wenn man volle 8 KByte übertragen
wollte. Da Zeit immer wertvoller wird, konnte Atmel das
nicht auf sich sitzen lassen. Das Programmierinterface
wurde daher gründlich überarbeitet. Heraus kam ein ganz
neues Protokoll, das nun auch einen Page-Modus kennt.
Man darf 64 Bytes in einem Rutsch übertragen, die dann
gleichzeitig geflasht werden. Das spart viel Zeit. Während
der alte Controller mindestens 12 s für 8 KByte brauchte,
kommt der neue mit weniger als einer Sekunde für die gan-
zen 12 KByte aus. Allerdings braucht man dafür eine neue
Programmiersoftware. Die neueste Version des Programms
ATMELISP.exe (Bild 1) von Ulrich Bangert (DF6JB) unter-
stützt den Chip bereits. Man wählt einfach den gewünsch-
ten Controller und die Hardware „DK7JD“ (= ELEKTOR-
Flashboard). Bei einigen PCs kann es darüber hinaus nötig
werden, ein größeres Clock-Delay zu wählen. Danach funk-
tioniert alles wie gewohnt.
Im Basiskurs Mikrocontroller wurden zwei spezielle
89S8252-Download-Tools eingesetzt, die jetzt für den neuen
53er ersetzt werden müssen. MicroFlash53 ist das neue
Programmiertool speziell für den 89S8253 (Bild 2). Es
erlaubt die Übertragung von Hex- und Bin-Dateien bis zur
maximalen Größe von 12 KByte.
Speziell für die bequeme Programmentwicklung in Assem-
bler wird das Programm TasmEdit eingesetzt, für das es
nun ebenfalls eine neue Version speziell für den 89S8253
gibt: TASMedit53 (Bild 3).
Wer eigene Programmiersoftware schreiben will, muss
anstelle des bisherigen 3-Byte-Protokolls das neue 4-Byte- Bild 1. ATMELISP.exe
10/2006 - elektor 75
TECHNIK MIKROCONTROLLER
Bild 3. TASMedit53.exe
Downloads:
Die jeweils neueste Version von AtmelIsp findet
man auf der FAQ-Seite zum Buch
„Basiskurs Mikrocontroller“:
www.b-kainka.de/basismifaq.htm
76 elektor - 10/2006
RÄTSEL INFOTAINMENT
Hexadoku
Sudoku für Elektroniker
Einsenden
Schicken Sie die Lösung (die
Zahlen in den grauen Käst-
chen) per E-Mail, Fax oder
Post an:
Elektor Redaktion
Süsterfeldstraße 25
Unsere ganz spezielle Sudoku-Variante hat sich mittlerweile zu einer kleinen 52072 Aachen
Attraktion gemausert, die nicht nur von unseren Lesern geschätzt wird. In Fax: 02 41 / 88 909-77
E-Mail: hexadoku@elektor.de
jedem Fall arbeiten die kleinen grauen Zellen auf Hochtouren, und das ist
(als Betreff bitte nur die
bekanntlich nicht nur für Elektroniker gesund! Hier also unsere Oktober-Ver- Lösung angeben)
sion. Machen Sie mit – es winken tolle Preise!
Einsendeschluss ist der
31. Oktober 2006 !
Die Regeln dieses Rätsels sind 4 x 4 Kästchen (markiert
ganz einfach zu verstehen. durch die dickeren schwar-
Bei einem Hexadoku werden zen Linien) genau einmal Die Gewinner des extra-schwierigen Alphadokus
die Hexadezimalzahlen 0 bis vorkommen. Einige Zahlen
(Lösung in der Rubrik Mailbox in diesem Heft) stehen fest!
F verwendet, was ganz im sind bereits eingetragen, was
Stile von Elektronikern und die Ausgangssituation des
Programmierern ist. Füllen Sie Rätsels bestimmt.
Das E-blocks Die 50€-Gutscheine haben gewonnen:
das Diagramm mit 16 x 16 Wer das Rätsel löst - sprich Starter Kit Professional Klaus Fischer (Kirchheim/Derndorf),
Kästchen derart aus, dass die Zahlen in den grauen geht an Helmut Maier (Massing) und
alle Hexadezimalzahlen von Kästchen herausfindet - kann Peter Stuchlik (Wien).
0 bis F (also von 0 bis 9 und wie jeden Monat einen Markus Hübl
A bis F) in jeder Reihe, jeder Hauptpreis und drei „Trost- aus Markt. Herzlichen Glückwunsch!
Spalte und in jedem Fach mit preise“ gewinnen!
. & # '
& # + $ % . " - '
Mitmachen
, + " - * . und gewinnen!
* . ! % ) & - + , #
Unter den Einsendern mit
dem richtigen Ergebnis ver-
. ) , ! *
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% . - # !
gruppe Segment B.V. zusammengeschlossenen
Verlage und deren Angehörigen.
10/2006 - elektor 77
INFOTAINMENT RETRONIK
CDP1802 –
Von Jan Buiting heuer populär machte. Viele
Computer-Begeisterte sprangen
Der Weltraum – unendliche Wei- auf den CMOS-Zug auf und kehr-
ten. So etwa könnte die ten bekannteren Chips (8080
Geschichte von Dr. Joseph Weis- oder 6502) den Rücken, da
becker - einem begnadeten Ent- diese viel Strom verbrauchten.
wickler von RCA - beginnen. Zum ELF-System gab es dann eine
1975 ließ er sich von Intels 4004 ganze Reihe von Nachfolgepro-
inspirieren und entwarf zwei jekten und jede Menge Hard-
Chips. Mit dem CDP1801R und ware-Erweiterungen nebst Soft-
dem CDP1801U konnte er seinen ware (z.B. die Programmierspra-
eigenen Mikroprozessor realisie- chen FORTH und Tiny BASIC,
ren. Anfang 1976, als RCA die Diskettensteuerungen und sogar
IC-Fertigung optimierte, passten farbige Video-Ausgabe). (darunter) 4K EPROM,
beide Teile sogar auf einen Chip: Die Mundpropaganda funktio- UPS, „auto-timing“
Der als „Cosmac“ bekannte nierte prächtig. Doch auch Profis serielle I/O
CDP1802 war geboren. Die Takt- wurden auf den Chip aufmerk-
frequenz konnte von 2 MHz auf sam. Insbesondere war der
sagenhafte 6,4 MHz bei 10 V CDP1802 die erste CPU, die sich
gesteigert werden. Das ist umso für spezielle Herstellungsverfah- 1-bit-DAC-Sound-System
erstaunlicher, als die damaligen ren wie „silicon on sapphire“
TTL- und NMOS-ICs durchweg für (SOS) eignete, was die Wider-
5 V designt waren, viel Strom ver- standsfähigkeit gegenüber Welt-
brauchten und zu heiß zum raumstrahlung erhöhte. Es dau- Doppelseitige, in Handar-
Anfassen wurden. Es handelte erte auch nicht lange, bis der beit erstellte Platine
sich außerdem um die erste erste 1802 in den Weltraum
CMOS-CPU überhaupt. Niedri- geschossen wurde. Die in
ger Stromverbrauch, erweiterte CMOS/SOS-Technologie gefer- 3,58-MHz-Quarz für
Versorgungsspannungs- und Tem- tigten Chips fanden in verschiede-
NTSC
peraturbereiche sowie eine nie- nen Weltraum-Missionen wie
drigere Störempfindlichkeit waren UoSAT-1, UoSAT-2, Viking, Voya-
entscheidende Vorteile. Dazu ger und Galileo Verwendung. Mit
Die „coolste“ CPU
kam noch die Kompatibilität zur außergewöhnlichem Erfolg: Der
dieser Zeit
CMOS-4000er-Reihe. Einphasi- Chip bewies unter schwierigsten
ger Takt und sogar statischer Betriebsbedingungen seine Zuver-
Betrieb war möglich: Der Takt ließ lässigkeit, und das bei einigen
sich anhalten, und der momen- Missionen über Jahrzehnte! Q-Flag-Host-Indikator
tane Status blieb bei 0 Hz und Meine Erfahrungen mit dem
minimalem Stromverbrauch erhal- 1802 begannen 1981, als ich
ten. Für die damalige Zeit war ein Buch von Bob Stuurman
das sensationell und die Begeiste- kaufte, das eine verbesserte und 2-Digit-7-Segment-
rung groß. europäisierte Variante des ELF- LED-Display
Systems beschrieb. Der Autor ist
Die 8-bit-CPU verfügte über einen übrigens noch heute gelegentlich
Satz von sechzehn 16 bit breiten für ELEKTOR tätig! Bei einem
Registern. Jedes Register konnte Freund hatte ich schon mitbekom- Virus-Protection on/off
als „program counter“ oder als men, wie sperrig ein 8085-Sys-
„stack pointer“ fungieren. Der tem sein kann - was mich vor
Chip verfügte außerdem über eigenen Frustrationen mit Intel-
DMA sowie über vier Logik-Ein- Chips bewahrte. Nur einige Single Step
gänge, die direkt mit Befehlen Wochen später stand ein funktio-
abgefragt werden konnten. Es nierender selbstgebauter Einplati-
standen insgesamt sieben Aus- nen-Computer vor mir und ich
gangskanäle mit 1 Byte Breite zur war dank meiner „Kenntnisse“ in Clear Input
Verfügung. der Lage, eine LED mit einem an
1976 veröffentlichte Joe Weisbe- den Computer angeschlossenen
cker in der Zeitschrift „Popular Taster ein- und auszuschalten! Ich
Electronics“ einen Artikel über konnte sogar ein Weihnachtslied Enter / EF4-Flag
einen „ELF“ genannten Selbstbau- aus einem Ohrhörer erklingen las-
Computer, was den Chip unge- sen! Und niemand konnte verste-
78 elektor - 10/2006
Computer im Weltraum
hen, warum ich völlig aus dem mal vom deutschen Zoll konfis-
Parallel-I/O & 8-bit- Häuschen war... ziert… ;-)
ADC/DAC Die Verbesserungen meines „Cos- Die komplette Kiste konnte man
micos“ getauften Systems gegen- innerhalb von Minuten vollkom-
über dem ursprünglichen Konzept men zerlegen und die Innereien
bestanden in der Verwendung wie Mainboard mit Hex-Tasten-
von Standard-ICs für die Periphe- feld und Sieben-Segment-Anzeige
rie in Verbindung mit einer Pla- freilegen.
tine, die schon für spätere System- Nur kurz zur Erinnerung: Die
erweiterungen konzipiert war. Geschichte spielt im Vor-Internet-
Bus-Erweiterungsplatine Darüber hinaus schaffte ich es, Zeitalter. Datenblätter und andere
europäische Bauteile zu verwen- Informationen mussten auf alther-
den, und wo ELF ein NTSC-Signal gebrachte und absolut unelektroni-
0,004 MByte erzeugte, kam mein Cosmicos sche Weise in Form von Papier
statisches RAM bereits mit PAL daher. und Büchern ganz avirtuell
Mit den Jahren wurde das abge- beschafft werden. Computer-
bildete Cosmicos-System als Clubs zwecks Informationsaus-
Alarmanlage, als Drucker-Puffer tausch ganz ohne SMS waren
(mit immerhin 48 KByte D-RAM), elementar.
als Video-Spiel und als Testbild- Glücklicherweise beschäftigten
und Titelgenerator für meine sich viele freundliche Amerikaner
Amateur-TV-Station eingesetzt. ebenfalls mit dem 1802. Und sie
Bis vor kurzem tat es klaglos sei- waren so nett und schickten mir
Multifunktions-Fast- nen Dienst als Steuerung für Tem- Bücher, Zeitschriftenartikel und
Grafik-Anzeige (MFFGA) peratur und Luftfeuchtigkeit in hunderte von Fotokopien lediglich
einem Gewächshaus. Ursprüng- gegen Portoerstattung. Down-
lich programmierte ich „direkt“ loads gab es ja noch nicht und
mit Hilfe der ca. 90 leicht zu als Ende der 80er endlich Box-
merkenden Opcodes, später Systeme auftauchten, da konnte
Memory Disable
dann in Assembler und zum man für viel Geld gerade mal
Schluss mit „Chip-8“, einem Modems mit dem abenteuerlichen
wundervoll einfachen Interpreter, Tempo von 75/1200 kaufen.
2048-bit-Flush-Memory der für eine ganze Reihe von Ich bin mir sicher, dass ich ohne
8-bit-CPUs verfügbar war. meine Erfahrungen im Bau und
Wenn ich mich recht erinnere, in der Programmierung meines
dann verfügte mein System in sei- 1802-Systems niemals Redakteur
Logik-ICs, hauptsächlich ner höchsten Ausbaustufe über von ELEKTOR geworden wäre.
aus der 4000er Serie eine mit 8,86 MHz getaktete 1985 waren meine späteren
CDP1806-CPU, 128 K D-RAM, Kollegen sehr erstaunt über mein
ein Diskettenlaufwerk mit Boot- System, das durchaus mit dem
strap-Loader, ein Modem, eine ELEKTOR-Junior-Computer mithal-
einfache Farbgrafik-Karte und ten konnte.
einen Sound-Ausgang. Es war gut
Run für Assembler/Disassembler, Heute ist die CDP1802-Familie
FORTH, Chip-8, Tiny BASIC, anachronistisch. Trotzdem sind
einige Spiele und eine ganze viele dieser CPUs noch immer in
Load
Sammlung nützlicher Hilfspro- Betrieb und verrichten ihren Job
gramme, die alle von einer in Ampelsteuerungen oder Regis-
„coffee break“ 5,25“-Diskette oder von Kassette trierkassen. Noch Anfang der
geladen werden konnten. Die 90er-Jahre verkaufte eine nieder-
Reset komplette Elektronik war in ein ländische Firma einen Home-
19“-Tischgehäuse eingebaut, das Computer mit 1802-CPU. Dieses
mit der Zeit viele Macken bekam, COMX-35 genannte System hatte
Binäre optische Anzeige da es im Kofferraum meines allerdings Konkurrenz von Com-
Autos landauf, landab zu den modore und Atari und konnte
unmöglichsten Einsatzorten beför- kein Erfolg werden.
Binäres Eingabe-Tasten- dert wurde. Es wurde sogar ein- (065062-1)
feld - mit Druckpunkt!
In der Rubrik “Retronik” stellen wir Historisches und Antikes aus der Welt der Elektronik vor – darunter natür-
lich auch legendäre ELEKTOR-Projekte aus dem vorigen Jahrhundert. Beiträge, Vorschläge und Anfragen sind
willkommen. Bitte senden Sie Ihre E-Mail mit dem Betreff “Retronik” an: redaktion@elektor.de
10/2006 - elektor 79
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10/2006 - elektor 83
INFO & MARKT VORSCHAU
CHIPKARTEN-PROGRAMMER
Für das Entwickeln oder Testen von Schaltungen in Verbindung mit Chipkarten benötigt man passende Karten-Lese- und
Programmiergeräte. Da es sehr viele unterschiedliche Arten von Chip- und Smartkarten gibt, stellen wir in der nächsten
Ausgabe zwei Karten-Programmer vor, die den größten Teil der Angebotspalette abdecken. Der eine Leser eignet sich für
Karten vom Typ FUN und Jupiter, der zweite für die Typen Phoenix, SmartMouse und JDM.Dazu gehört natürlich auch
ein umfangreicher Grundlagenartikel, der über die wesentlichen Eigenschaften und Protokolle informiert.
TEST LÖTSTATIONEN
Eine Lötstelle ist nur so gut, wie es Lötmittel und Lötwerkzeug zulassen. Ohne eine geeignete Lötstation wird es unnötig
schwierig, ein gutes Ergebnis zu erzielen, und bei SMDs braucht man ohne das richtige Equipment erst gar nicht anzufan-
gen. Für den Test haben wir eine Auswahl aus dem Marktangebot im Preisbereich von etwa 40 bis 400 Euro getroffen.
Im Endeffekt haben wir 15 Lötstationen einem Praxistest im Labor unterzogen. Über die nicht immer zu erwartenden
Ergebnisse lesen Sie im nächsten Heft.
84 elektor - 10/2006
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