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"Von dem Eigenthume der Bürger." (Abschnitt 10) von Bernard Bolzano
In Bernard Bolzanos sozialer eigentumstheoretischer Konzeption eines Idealstaates ist
die Handlungsmaxime der Nutzenmaximierung ein essenzieller Bestandteil. Die
Möglichkeit von legitimierten Besitz wird somit durch Vergleichsmethoden, die,
zumindest theoretisch, jede mögliche nießbrauchende Entität berücksichtigen,
hauptsächlich an dem objektiven Bedarf von Gebrauchsgegenständen bemessen.
Das Eigentum an Gegenständen ist demnach nie permanent, sondern immer an die
jeweilige Bedarfssituation geknüpft. Eine Entfernung eines Gegenstandes aus dem
Besitz einer Privatperson ohne Entschädigung stellt für Bolzano keine Enteignung dar,
solange für diese kein Bedarf herrscht.
Für das Erwerbsrecht ergeben sich vier verschiedene Formen von Eigentumserwerb:
1.1) unentgeltlicher Übertrag 1.2) angemessener Tausch oder Zusicherung eines
verpflichtenden Dienstes 2.1) unentgeltlicher Verleih 2.2) Tausch nach eigenem
Ermessen. Die Erwerbsform ist jeweils abhängig davon, ob sich der Erwerbsgegenstand
im Volkseigentum befindet und ob der Käufer in der Lage dazu ist, ein Tauschgeschäft
anzubieten.