Officia poreium
quiatus aut fuga.
Nimagnam volupta-
tem sum. Seite xx
Schwarznuss Seite 10
Unsere Wälder
Neue Baumarten
Kaum ein anderes Thema wird in der europäischen Forstwirtschaft heißer diskutiert als die Frage der Gast-
baumarten, der Fremdländer oder Neobiota, wie sie vom Naturschutz oft bezeichnet werden
Kaum ein anderes Thema wird den nur drei solche Baumarten Die Beweggründe nicht heimi- remeren Standorten statt, auf
in der europäischen Forstwirt- mit nennenswerten Vorräten in sche Baumarten zu bewirtschaf- zu nassen oder zu trockenen.
schaft heißer diskutiert als die Österreichs Wäldern genannt, ten sind meist wirtschaftliche Im (weichen) Auwald, dort wo
Frage der Gastbaumarten, der nämlich die Robinie (0,2% des Zwänge in Gebieten oder auf jährliche Überschwemmun-
Fremdländer oder Neobiota, wie Gesamtvorrates), die Hybrid- Standorten, wo mit heimischen gen normal sind, wachsen nur
sie vom Naturschutz oft bezeich- pappeln (0,2% des GV) und die Baumarten allein zu wenig Geld Schwarz,- Weiß- und Graupap-
net werden. All diese Begriffe Douglasie (0,1% des GV). An- zu verdienen ist. Zunehmend pel und Baumweide, ohne die
meinen Baumarten, die nach der dere von der heimischen Forst- wird dies auch von vielen Wald- Verwendung von Hybridpappel
Entdeckung Amerikas (1492) aus wirtschaft verwendete Baumar- besitzern und Experten als eine (Populus sp.) und Schwarznuss
anderen Erdteilen in Europa an- ten werden nicht erfasst, obwohl der wenigen Möglichkeit der Re- (Juglans nigra) wäre eine Forst-
gepflanzt wurden, hauptsächlich doch einige mit Erfolg bereits be- aktion auf die klimatischen Ver- wirtschaft nicht kostendeckend.
sind es aber amerikanische. wirtschaftet werden, wie die Rie- änderungen argumentiert. Daher werden diese Baumarten
In der neuen Österreichischen sen- oder Küstentanne, die Rot- Der Anbau von neuen Baum- schon seit Jahrzehnten erfolg-
Waldinventur (2007-09) wer- eiche und die Schwarznuss. arten findet vor allem auf ext- reich verwendet, Schwarznuss
| 2 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Riesenlebensbaum Schwarznuss
Die Frage der Vermarktbarkeit den jetzigen Aufforstungsprojek- Spitzenpreise von Gastbaumarten bei
von Holz neuer Baumarten steht ten diese neuen Baumarten ver-
ebenfalls im Mittelpunkt der Be- wendet werden, damit bis Ende
Laubholzsubmissionen von 2005 bis 2014
trachtungen. Grundsätzlich wer- dieses Jahrhundert noch besse-
den nur Baumarten verwendet, re Aussagen über die Standorts- (Veranstalter: Landwirtschaftskammer Niederösterreich)
die in den Ursprungsländern tauglichkeit möglich sind.
vermarktbare Sortimente lie- Neben den erwähnten Baum- Baumart Preis in € pro Festmeter Verkaufsjahr
fern. Zum Beispiel wird Doug- arten könnten in Zukunft noch Gleditschie
241 2007
lasie in Nordamerika und in Ja- folgende eine gewisse Rolle spie- (Gleditsia triacanthos)
pan sehr häufig zum Hausbau len: Baumhasel (Corylus colur- Götterbaum
342 2007
verwendet. Solange natürlich na), Blauglockenbaum (Pau- (Ailanthus altissima)
geringe Mengen vom Holz einer lownia tomentosa), Gleditschie Maulbeerbaum
Baumart vorhanden sind, gibt (Gleditsia triacanthos ), Götter- 221 2008
(Morus sp.)
es meist wenige Verarbeiter, die baum (Ailanthus altissima), Ja- Platane
sich damit beschäftigen. Gera- panlärche (Larix kaempferi), 1.310 2007
(Platanus sp.)
de die Verwertung von geringen Küsten- oder Riesentanne (Abies Riesenlebensbaum
Durchmessern und schlechteren grandis), Platane (Platanus sp.), 345 2012
(Thuja plicata)
Qualitäten erfolgt dann nur über Riesenlebensbaum (Thuja plica-
Riesenmammutbaum
Fase- oder Brennholz. Dickes, ta), Riesenmammutbaum (Se- 310 2014
(Sequoiadendron giganteum)
gesundes, astfreies Holz wird quoiadendron giganteum) und
Robinie
aber von jeder Baumart auch in Tulpenbaum (Liriodendron tul- 557 2005
(Robinia pseudoacacia)
Zukunft gut absetzbar sein. pifera).
Roteiche
301 2005
(Quercus rubra)
Die Verwendung von neuen Lesen Sie auf den folgenden
Baumarten wird in Zukunft eine Seiten sieben Baumartenport- Schwarznuss
1.889 2012
(Juglans nigra)
möglicherweise immer wich- raits von wichtigen Gastbaum-
tigere Rolle spielen. Sollte die arten für Niederösterreich von
vorhergesagte Temperaturerhö- den Experten des Bundesfor-
hung von 2 bis 4 Grad in Öster- schungs- und -ausbildungszen-
reich tatsächlich bis 2100 wahr trum für Wald (kurz BFW) DI
werden, so werden einige unse- Werner Ruhm und Ing. Hannes
rer jetzigen Wirtschaftsbaumar- Schönauer.
ten ausfallen und in den tieferen
Lagen wird ohne neue Baum-
arten keine Gewinn bringende DI Karl Schuster
Forstwirtschaft mehr möglich NÖ Landwirtschaftskammer
sein. Dieser Tatsache Rechnung Forstabteilung
karl.schuster@lk-noe.at
tragend, müssen aber schon in
| 4 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Die Douglasie hat ein großes natürliches Verbreitungsgebiet. Wie groß die Leistungsunterschiede zwischen diesen Herkünften sind, zeigten Versuchsanbauten.
Fotos: BFW/Ruhm
Welche Herkunft für den je- Wurzelteller und ist dadurch an- hohe Produktionsleistung zepte gleich.
weiligen Standort die bes- fällig für Windwurf. auch auf mittleren bis schlech- Man pflanzt zirka 2000 Dougla-
te ist, erfährt man unter Die Douglasie bevorzugt tief- teren Standorten, höher als sien pro Hektar im Verband von
www.herkunftsberatung.at. gründige, gut durchlüftete, leich- bei heimischen Baumarten, zwei mal 2,5 Meter. Die Jung-
te bis mittelschwere Böden (Sand ökologische Verträglichkeit, wuchspflege beschränkt sich bei
bis Lehm). Sie stellt aber relativ bodenpfleglich, der oben angeführten Pflanzen-
Der Steckbrief geringe Anforderungen an die gutes Naturverjüngungs- anzahl auf den Aushieb von star-
Douglasien gehören zu den Nährstoffversorgung und den potential, ken Protzen und Zwieseln. Erst-
höchsten Bäumen. In ihrer Hei- Wasserhaushalt. Sie mag es mä- geringeres abiotisches und mals durchforstet man im Nor-
mat erreichen sie ein Alter von bis ßig trocken bis frisch. biotisches Gefährdungspoten- malfall bei einer Bestandshöhe
zu 700 Jahren, Höhen bis zu 100 Dichte, staunasse Böden, ausge- tial als manche heimischen von zwölf bis 15 Metern. Z-Bäu-
Metern und Stammdurchmesser prägte Flachgründigkeit, Frost- Baumarten, me sind als Zukunftsbäume die
(BHD) bis zu 3,5 Metern. In Mit- mulden, starker Nährstoffmangel hervorragende holztechnolo- zukünftigen Wertträger des Be-
teleuropa wurden Höhen bis zu und Böden mit freiem Kalk sollte gische Eigenschaften. standes. Die Anzahl der Z-Bäu-
57 Metern und BHD bis zu 1,15 man meiden, da es sonst zu er- me und die Stärke der Durchfors-
Metern beobachtet. höhtem Windwurfrisiko, schwä- tungseingriffe sind auf das ge-
Im Idealfall, auf tiefgründigen cherem Wachstum oder chloro- Waldbauliche Behandlung wählte Erziehungskonzept und
und gut durchlüfteten Böden, bil- tischen Erscheinungen kommen Je nach Verwendung des Doug- die Verwertung abzustimmen.
det die Douglasie ein dicht ver- kann. lasienschnittholzes ergeben sich Die Verwertung kann erfolgen
zweigtes tiefreichendes Herzwur- Die Douglasie zeichnet sich aus zwei unterschiedliche Erzie- als Bau- und Konstruktions-
zelsystem. Auf flachgründigen, durch hungskonzepte. Die Art der Be- holz
dichten und staunassen Stand- hohe Produktionsleistung in standesbegründung und Jung- Die Anzahl der Z-Bäume soll-
orten entwickelt sie eher flache relativ kurzer Zeit, wuchspflege sind für beide Kon- te bei diesem Konzept etwa
| 5 |
2015 Gastbaumarten Forstwirtschaft
Die Douglasie produziert Qualitätsholz mit hohen Festigkeitswerten, guter Witterungsbeständigkeit und guten Verarbeitungs- Produktionsziel ist Douglasienstark-
eigenschaften. Splint- und Kernholz unterscheiden sich bei der Douglasie deutlich und sind dem der Lärche sehr ähnlich. holz.
200 Stück je Hektar betragen. Gefährdungen Holzeigenschaften nige Äste und geringer Harzgehalt
Als Ziel wird ungeastete Mas- Häufig auftretender Pflanz- Die Douglasie produziert Quali- sind allgemeine Kennzeichen für
senware mit maximal 50 Zen- schock bei der Kulturbegrün- tätsholz mit hohen Festigkeitswer- gute Holzeigenschaften.
timetern BHD angestrebt. Die dung. ten, guter Witterungsbeständigkeit
Durchforstungseingriffe führt Ausgeprägte Vorliebe von und guten Verarbeitungseigen-
man so aus, dass die Aststär- Rehböcken, junge Dougla- schaften. Splint- und Kernholz
ken möglichst unter vier Zen- sien zu verfegen. unterscheiden sich bei der Dou-
timeter bleiben. Eine je nach Herkunft glasie deutlich und sind dem der DI Werner Ruhm
oder für den Innenausbau und schwankende Anfälligkeit Lärche sehr ähnlich (Abb.2). Ing. Hannes Schönauer
die Möbelindustrie auf verschiedene Formen Je nach Standort und Wuchsbedin- Institut für Waldwachstum und Wald-
bau, Bundesforschungs- und Ausbil-
Die Z-Baumanzahl soll 80 von Frostereignissen (Win- gungen können das Bild des Hol-
dungszentrum für Wald, Naturgefahren
bis 90 Stück je Hektar nicht ter-, Spätfröste, Frosttrock- zes und seine Eigenschaften stark und Landschaft
überschreiten. Das Ziel ist nis). schwanken. Feine Jahresringe, we- werner.ruhm@bfw.gv.at
– ähnlich wie bei der Wert- Nadelschäden in Jungwüch-
holzerziehung des Laubhol- sen und Jungbeständen, zum
zes – ein möglichst kleiner Beispiel Rußige und Rostige
astiger Kern, den man durch Douglasienschütte. Vor al- Douglasien-Herkunftsempfehlungen für den Anbeu
rechtzeitige Astung erreicht lem luftfeuchte Lagen und zu in Österreich (Stand: Jänner 2008)
und anschließend ein breiter dichter Stand rufen die Pilz- Wuchsregion Samenzone Herkunft
astreiner Holzmantel. Man erkrankungen hervor. Manhartsberg, 300-600 m
strebt einen BHD von 80 bis Wurzelfäulepilze, wie Halli- DGL 2 (9.2/sm)
Österreich ÖBf-Purksdorf, Deutschwald, < 400m **
90 Zentimetern an. masch und Rotfäule ÖBf-Kobernaußerwald, 400-900 m **
Deutschland D Sonderherkunft Südbaden
402/2.0 Concrete/W, 450-600 m
653/1.0-2.5 Mount Adams/W, 300-750 m
403/1.0-3.5 Darrington/W, 50-1.050 m
402 Concrete, Pressentin Creek/W, 100 m
042 Yacolt, Spotted Deer/W, 600 m
421/2.5 Old Baldy Mountain/W, 600-750 m
Washington 412 North Bend, Black Lake/W, 350-400 m
412/1.0-2.0 Snoqualmie River/W, 300-600 m
430/1.0-2.0 Randle/W, 300-600 m
430/2.5 Cowlitz Randle/W, 600-750 m
422/2.0 Ashford-Elbe/W, 450-600 m
422 Ashford, Nat. Forest/W, 500 m
652/2.0-3.0 Trout Lake/W, 600-900 m
030 1076-Matlock/W, 120 m
IUFRO-Herkünfte 202 1057-Granite Falls/W, 90 m
402 1050-Marblemount/W, 120 m
461/2.0 Cascadio/O, 450-600 m
Oregon
461/2.5 Abiqua Basin/O, 750 m
Britisch
1050 Centre Creek/BC, 400-500 m *
Columbia
Die Fingerprobe zur Bodenartbestimmung und der Salzsäuretest zur Kalkbestim- * Bedingte Herkunftsempfehlung
** Bedingte herkunftsempfehlung-kurzer untersuchungszeitraum
mung sind wichtige Beurteilungsparameter für den richtigen Douglasienstandort.
| 6 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Die Heimat der Roteiche liegt im Osten Nordamerikas. Schon 1691 wurde sie in die Schweiz importiert.
Ursprünglich als Park- und Alleebaum angepflanzt, wird sie heute in vielen Bereichen Europas forstwirt-
schaftlich genutzt.
Die Roteiche ist im Osten Nord- verträglicher und vor allem zu- relativ geringe Ansprüche an 4.000 Stück pro Hektar im Ver-
amerikas eine der bedeutendsten wachsstärker. Sie besitzt in der Ju- die Standortsgüte band zwei mal 1,2 bis 1,5 Metern
Laubbaumarten und eine häu- gend ein Pfahlwurzel-, später ein häufige und starke Fruktifika- ein für die natürliche Astreini-
fige Mischbaumart artenreicher stark verzweigtes Herzwurzelsys- tion. gung ausreichender Dichtstand
Laubwälder der Niederungen tem und kann als „sturmfest“ be- besondere Robustheit und da- erzeugt werden. Sind Astungs-
und Mittelgebirge. In den Appa- zeichnet werden. mit geringes Anbaurisiko maßnahmen vorgesehen oder
lachen kommt sie bis über 1600 optische Attraktivität und da- wird brauchbare Naturverjün-
Meter vor. mit Bereicherung des Land- gung miteinbezogen, so kann
schaftsbildes auch mit geringeren Pflanzen-
Blätter sind die zahlen das Ziel der Jungbestands-
Eher geringe Ansprüche an Markenzeichen pflege, die Erziehung eines astrei-
den Boden Die Roteiche verdankt ihren Na- Reinbestand und nen Schaftes, erreicht werden.
Die Roteiche stellt an den Bo- men den Blättern, die sich im leistungsstarke Beimischung
den eher geringe Ansprüche; sie Herbst leuchtend orange bis rot Die Roteiche kann man erfolg-
liebt lockere, kalkarme Böden in verfärben. Die ansonst dunkel- reich in Reinbeständen und auch Gute Astreinigung bei
feucht mildem Klima. Selbst auf grünen Blätter sind mit zehn bis als leistungsstarke Beimischung Dichtstand
Standorten mit mäßiger Wasser- 25 Zentimetern relativ groß, sehr in Buchen- und Nadelholzbe- Die Roteiche wächst nach der
und Nährstoffversorgung zeigt sie tief eingeschnitten mit vorne ständen verwenden. Die Mi- Pflanzung gut an und zeigt von
noch bemerkenswerte Wuchs- spitz zulaufenden Lappen. Die schungsform ist maßgeblich ver- Jugend an ein lang anhaltendes
leistungen. Nur auf Lehm- oder graue Rinde bleibt lange glatt, antwortlich für den waldbauli- und starkes Wachstum, wodurch
Tonböden mit starkem Wasser- später wird eine nicht sehr tiefris- chen Erfolg und den dafür benö- sich die Kulturpflege meist nicht
stau, Vernässungen, kalkhaltigen sige Borke gebildet. tigten Pflegeaufwand. Auf Einzel- sehr aufwendig gestaltet. Die na-
oder sehr trockenen Standorten mischung sollte man verzichten. türliche Astreinigung ist bei ent-
ist von ihr abzuraten. Leistungsstark und attraktiv Gruppen-, horst- oder streifen- sprechendem Dichtstand gut.
Im Vergleich zu den heimischen Die Roteiche zeichnet sich aus weise Mischungsformen führen Bei einer Oberhöhe von 16 bis
Eichenarten ist die Roteiche re- durch: eher zu stabilen Mischbeständen. 18 Metern erreicht die Roteiche
sistenter gegen Schädlinge und sehr gute Qualitäts- und Mas- Bei der Begründung kann mit meist eine astfreie Schaftlänge
Krankheiten, etwas schatten- senleistung Pflanzenzahlen von 3.500 bis von fünf bis acht oder zehn Me-
| 7 |
2015 Gastbaumarten Forstwirtschaft
www.herkunftsberatung.at
Unter www.herkunftsberatung.at finden Sie informationen und Herkunftsempfehlungen zu allen in
Österreich vorkommenden Baumarten.
| 8 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Die Küstentanne ist im westlichen Nordamerika heimisch, wo sie an der Pazifikküste vom südwestlichen
Kanada bis nach Kalifornien, bis in Höhenlagen von 1.600 Metern vorkommt. Meist kommt sie in Mischbe-
ständen vor, vergesellschaftet mit Nadel- und Laubbäumen.
Bei der Großen Küstentanne Eine der Schnellwüchsigsten als ausgesprochen standortstole- Schwächen auf Kremser
unterscheidet man Küsten- und und Größten rante Baumart mit feuchteren als Versuchsflächen
Inlandsherkünfte. Aufgrund die- Die Große Küstentanne ist eine auch mit trockeneren Standorten Auf den Kremser Versuchsflä-
ser Vielfalt an Lokalrassen ist für der schnellwüchsigsten und zurecht. Sehr kalkhaltige, flach- chen des Instituts für Waldwachs-
Anbauten außerhalb ihres na- größten Tannenarten weltweit. gründige Böden sagen ihr nicht tum und Waldbau des Bundesfor-
türlichen Verbreitungsgebietes Das macht sie für Waldbesitzer so zu. schungszentrums für Wald zeigte
die Herkunft von entscheidender interessant. In ihrem natürlichen die Küstentanne ein gutes Wachs-
Bedeutung. In Europa wurde die Verbreitungsgebiet sind Höhen tum. Im Alter von 42 Jahren er-
Küstentanne bereits seit Anfang bis zu 70 Metern und Durch- Verträgt trockene reichte sie maximale BHD von
des 19. Jahrhunderts angebaut; messer (Brusthöhendurchmes- Sommer gut rund 39 Zentimetern und Höhen
Ende dieses Jahrhunderts gab ser – BHD) von bis zu 1,5 Metern Untersuchungen haben erge- von 27 Metern. Diese Dimensio-
es bereits ein Netzwerk an Ver- möglich. Sie bevorzugt tiefgrün- ben, dass die Küstentanne für nen liegen im Vergleich zur öster-
suchsanbauten. dige, nährstoffreiche, frische, gut die sich abzeichnenden Bedin- reichischen Ertragstafel deutlich
durchlüftete Böden, kommt aber gungen des Klimawandels gut über den Werten der heimischen
geeignet erscheint. Die richtige Tanne. Sie erwies sich jedoch auf
Herkunft vorausgesetzt, ist sie diesem Standort als sturmgefähr-
selbst an ein Klima mit ausge- det und als sehr anfällig auf Hal-
prägter Sommertrockenheit gut limaschbefall, der zum Abster-
angepasst. ben der befallenen Bäume führte.
Aufgrund dieser Ausfälle wurden
In der Jugend ist die Rinde glatt, diese Versuchsflächen mittler-
grau und mit vielen Harzbla- weile aufgelassen.
sen bedeckt, ältere Bäume ha- Auf der einzigen noch bestehen-
ben eine rotbraune schuppen- den Fläche mit Küstentanne im
förmige Borke. Die Nadeln sind Waldviertel bei Ottenstein wur-
relativ lang und dicht und eig- de im Alter von nur 25 Jahren bei
nen sich daher zur Schmuck- einer mittleren Höhe von mehr als
reisig- und Christbaumpro- 20 Metern und einem Durchmes-
duktion; ihre Nadelstreu ist gut ser von rund 28 Zentimetern zwi-
zersetzbar. Die Baumart gilt schen 260 bis 290 Vorratsfestmeter
aufgrund ihrer Pfahlwurzel als erreicht. Im Zuge der Durchfors-
sehr sturmfest, außer auf wech- tung wurden bis dahin zwischen
selfeuchten Standorten. Auch 160 und 270 Vorratsfestmeter ent-
In der Jugend ist die Rinde der Großen Küstentanne glatt, grau und mit vielen gegen Schneebruch ist sie rela- nommen und konnten zum Tan-
Harzblasen bedeckt. tiv unempfindlich. nenpreis verkauft werden.
| 9 |
2015 Gastbaumarten Forstwirtschaft
Schneedruck
Die Große Küstentanne. Abies Granis, bewährt sich auf einer Versuchsfläche bei Die Nadeln der Großen Küstentanne sind relativ lang und dicht und eignen sich
Ottenstein. Zielstärke: In 40 bis 60 Jahren mindestens 45 Zentimeter starkes Holz. daher zur Schmuckreisig- und Christbaumproduktion.
Fotos: Ruhm
Die Schwarznuss,
anspruchsvoll aber wertvoll
Sie benötigt tiefgründige, lockere, gut wasser- und nährstoffversorgte Standorte mit pH-Werten zwischen fünf und sieben. Fotos: BFW/Werner Ruhm
Bei Laubholzsubmissionen der letzten Jahre erzielten die Nussbaumarten Walnuss und Schwarznuss in Ös-
terreich Durchschnittspreise von 500 bis 800 Euro pro Festmeter, Einzelstücke wurden um bis zu 3000 Euro
pro Festmeter verkauft
Für die Wertholzproduktion ist Sturmfest mit hohen Waldbauliches Verhalten Wenn bei solchen Weitverbän-
die Schwarznuss deshalb von be- Bodenansprüchen Auf sehr guten Standorten und den Naturverjüngung zwischen
sonderem Interesse, da sie neben Die Schwarznuss ist ein sommer- bei entsprechender Kronengröße den gepflanzten Schwarznüs-
sehr guten Wuchsleistungen vor grüner, relativ großer Baum mit erreicht die Schwarznuss ohne sen aufkommt, ist es für die er-
allem qualitativ hochwertiges weit ausladender Krone und dun- weiteres Durchmesser (BHD) von wünschte Astreinigung sehr för-
Holz erwarten lässt. Der aktuelle kelgrünen Fiederblättern. Sie ist 60 Zentimetern in 60 bis 70 Jah- derlich.
Bedarf an Nussbaumholz in Ös- eine Lichtbaumart, die eine sehr ren. Aus Kostengründen und auf-
terreich ist größer als die heimi- tiefe Pfahlwurzel ausbildet und grund der relativ guten Wuchs- Aber Vorsicht: Als Lichtbaum-
sche Produktion. als sehr sturmfest gilt. Die kuge- formen werden weite Pflanzver- art reagiert sie sehr empfindlich
lige Frucht (Nuss) hat eine gelb- bände bevorzugt. Pflanzabstände auf Seitendruck. Astungs- und
Das natürliche Verbreitungsge- grüne Außenschale, die bei län- von vier bis fünf Metern zwischen Formschnittmaßnahmen zur
biet der Schwarznuss (Juglans gerem Liegen am Boden schwarz den Reihen und drei Meter in der Produktion von Wertholz sind
nigra) erstreckt sich beinahe auf wird und einen Durchmesser von Reihe mit 650 bis 830 Pflanzen bei Weitverbänden unerlässlich.
den ganzen Osten der Vereinig- vier bis sechs Zentimetern hat. pro Hektar sind ein brauchba- Saat, mit ein bis drei Nüssen pro
ten Staaten. Dort kommt sie im Der Samenkern ist grundsätzlich rer Kompromiss, um genügend Saatplatz und ähnlichen Ver-
Auwald und auf guten Laubholz- essbar. Tiefe Wintertemperatu- Pflanzen für die Auswahl der Z- bänden wie bei der Pflanzung,
standorten selten bestandesbil- ren erträgt sie ohne Probleme, je Bäume zu haben und die Pflanz- wurde vielerorts erfolgreich
dend, meist in trupp- und grup- nach Herkunft bis minus 40°C. kosten möglichst gering zu hal- durchgeführt. Durchforstungen
penweiser Mischung vor. Sie kann Sie ist aber sehr empfindlich ten. sollten frühzeitig vorgenommen
dort Höhen bis zu 46 Metern mit gegen Spätfrost. werden, da eine optimal ausge-
langen astfreien Schäften errei- baute Krone die Voraussetzung
chen und bis zu 1,8 Meter dick Die Schwarznuss stellt hohe An- Stammzahlärmere Konzepte für starke Zuwachsleistung ist.
werden. In Österreich kam es sprüche an den Standort. Sie be- erfordern „Treibhölzer“
gegen Ende des 19. Jahrhunderts nötigt tiefgründige, lockere, gut Noch stammzahlärmere Kon- Bei einer Oberhöhe von acht
zu ersten Versuchsanbauten in wasser- und nährstoffversorgte zepte, zum Beispiel zwölf Me- Metern sollte man zwischen 100
den Donau-Auwäldern. Während Standorte mit pH-Werten zwi- ter zwischen den Reihen und bis 120 Z-Baumkandidaten pro
die Schwarznuss als Gastbaum- schen fünf und sieben. Diese ho- drei Meter in der Reihe mit 300 Hektar auswählen, freistellen
art eher wahrgenommen wird, hen Ansprüche schränken die Nusspflanzen pro Hektar, erfor- und asten. Bei einer Oberhöhe
gilt die Walnuss (Juglans regia) Anbaumöglichkeiten stark ein. dern die Pflanzung zusätzlicher von zwölf bis 15 Metern werden
als heimisch. Auch die Walnuss, Kurze Überschwemmungen ver- „Treibhölzer“. Je nach Standort 60 bis 80 Z-Bäume endgültig
ursprünglich in Westasien behei- trägt die Schwarnuss gut, lang- kommen Weiden, Erlen, Hain- ausgewählt, auf Endhöhe geas-
matet, verdankt ihr Vorkommen fristige ab zwei bis drei Monaten buchen oder Traubenkirschen tet und die Kronen konsequent
in Zentraleuropa den Römern. lassen sie absterben. in Frage. freigestellt.
| 11 |
2015 Gastbaumarten Forstwirtschaft
Wertvolles Holz
Die Schwarznuss gehört auch
in ihrer Heimat zu den begehr-
testen Laubhölzern. Das Splint-
Bei einer Oberhöhe von acht Metern sollte man zwischen 100 bis 120 Z-Baum- holz ist weißlich bis hellbraun,
kandidaten pro Hektar auswählen, freistellen und asten. das Kernholz schokoladen- bis
www.bodenlehrpfad.at
Audioguide Bodenlehrpfad
Der Waldbodenlehrpfad Taferlklause bietet seine Informationen auch in Form eines Audioguides.
Der Taferlklaussee liegt male- Besuchern über QR-Code vor
risch in etwa 800 Meter Seehöhe Ort bei den jeweiligen Stationen
an der Verbindungsstraße zwi- zusätzlich Wissenswertes be-
schen Traun- und Attersee am züglich Boden und Umgebung.
Fuß des Höllengebirges. Anhand Die Informationen kann man
von Bodenprofilen und Schau- auch zu Hause abhören oder
tafeln werden verschiedene As- für den Fall eines schlechten
pekte des Waldbodens beleuch- Datenempfangs vor Ort schon
tet. Wasser, Humus, Bodenleben, vorab auf einem mobilen Ab-
Baumwurzeln und Bodenschutz spielgerät, zum Beispiel Smart-
sind Themen, die einen Spazier- phone oder mp3-Player, spei-
gang durch die schöne Land- chern.
schaft begleiten.
Mehr zum Audioguide und den
Hören, sehen und verstehen Downloads unter www.boden-
Im Rahmen des Waldbodenlehr- lehrpfad.at tian.lackner@bfw.
pfades werden Inhalte auch in gv.at
Form eines Audioguides darge-
boten: Wie ist der Taferlklaussee Der Waldbodenlehrpfand wurde
entstanden? Wie sind die Böden vom Bundesforschungszentrum
aufgebaut? Wie hat die letzte Eis- für Wald (BFW) mit Unterstüt-
zeit die Landschaft gestaltet? zung des Landes OÖ eingerichtet.
Der Audioguide vermittelt den
| 12 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Thuja plicata gehört zu den höchsten Nadelbäumen weltweit und wird bis zu 1000 Jahre alt. In europäi-
schen Gärten ist sie als„Heckenpflanze“ weit verbreitet, aber als Waldbaum ist sie eine eher unbekannte
Größe, trotz vielversprechender Versuchsanbauten.
Der Riesenlebensbaum kommt Typisch sind die mit winzigen, rung verbessert die Stabilität und Gefährdungen
im westlichen Nordamerika vor, schuppenförmigen Blättern be- man kann bei der Erstdurchfors- Blätter, Zweige, Stämme und
von Alaska bis Kalifornien und setzten Zweige. Die eiförmigen, tung bereits lohnende Durch- Wurzeln werden von vielen Pilz-
von der Pazifikküste bis zu den etwa ein Zentimeter großen Zap- messerklassen nutzen. und Insektenarten besiedelt, je-
Rocky Mountains. Sein Haupt- fen sind im Sommer gelb, werden doch häufig ohne ernsthafte
verbreitungsgebiet liegt in British im Herbst braun und enthalten Thuja plicata ist aufgrund ihrer Schäden. Lediglich Befall durch
Columbia im Westen Kanadas. durchschnittlich 20 Samen. leicht abbaubaren Streu boden- Hallimasch (Armillaria sp.) kann
Thuja plicata besiedelt Standor- verbessernd. Auf ihr zusagenden zu gravierenden Problemen füh-
te von der Meereshöhe bis zir- Bodenfeuchte wichtiger als Standorten kann sie in den ers- ren. Bei Thuja plicata treten Ver-
ka 2000 Meter im Gebirge. Meist Nährstoffe ten 30 Jahren Höhenzuwächse biss- und Fegeschäden durch
kommt sie einzeln oder in Grup- Die Bodenfeuchtigkeit ist für von 60 bis 90 Zentimeter jährlich Reh- und Rotwild, aber keine
pen gemischt mit der Douglasie, Thuja plicata wichtiger als der erreichen. Schälschäden auf. Der Baum hat
der Riesentanne, der Sitkafichte Nährstoffgehalt. Bevorzugt wer- sich in Mitteleuropa als winter-
und anderen Baumarten vor. Mit- den frische bis feuchte, aber nicht Astung steigert Wertholz- fest erwiesen, ist aber empfind-
te des 19. Jahrhunderts wurde sie staunasse, tiefgründige Standor- anteil bedeutend lich gegen Spätfröste und ext-
erstmalig in Europa eingeführt. te mit pH-Werten zwischen 4,5 Als sehr schattentolerante reme Sommertrockenheit, was
bis 6,5. Ungeeignet sind trockene Baumart eignet sie sich zur Be- zum Absterben der Triebspitzen
Bis sechs Meter und sandige Böden. Die Wurzeln gründung unter Schirm. Sie hat führen kann. Auf feuchten Stand-
Brusthöhendurchmesser sind flach und fein verzweigt. aber eine schlechte natürliche orten besteht aufgrund des sehr
Im Optimum ihres Verbreitungs- Horst- oder gruppenweise ein- Astreinigung. Astungsmaßnah- flachen Wurzelsystems erhöhte
gebietes kann Thuja plicata bringen men können den Wertholzanteil Windwurfgefahr.
Baumhöhen von 50 bis 75 Metern Thuja plicata tritt in ihrer Heimat bedeutend steigern. Sie produ-
und Brusthöhendurchmesser bis nie in Reinbeständen auf. Des- ziert große Samenmengen und Holzeigenschaften und
sechs Meter erreichen. Sie besitzt halb sollte man der horst- oder reichlich Naturverjüngung. Wie Verwendung
einen geraden, leicht abholzigen gruppenweisen Einbringung den bei den meisten Gastbaumar- Im Nordwesten Amerikas ge-
Schaft mit faseriger rotbrauner Vorzug geben. Verbände von zwei ten ist auch bei Thuja plicata die hört Thuja plicata zu den forstlich
Rinde und eine kegelförmige Kro- mal zwei Meter oder drei mal 1,5 Frage der Herkunft von zentra- wichtigen Baumarten. Das Holz
ne mit aufrechtem Wipfeltrieb; Meter haben sich bewährt, dies ler Bedeutung und muss noch wird unter dem Namen Red Cedar
im Gegensatz zur Scheinzypresse entspricht Pflanzenanzahlen von in weiteren Versuchsanbauten gehandelt, ist besonders dauer-
(Chamaecyparis), die einen über- 2000 bis 2500 Stück pro Hektar. endgültig geklärt werden. haft, aber weich, spröde, grob-
hängenden Wipfel besitzt. Rechtzeitige Standraumregulie- fasrig und sehr leicht, im lufttro-
| 15 |
2015 Gastbaumarten Forstwirtschaft
Naturverjüngung im Wienerwald
| 16 | Forstwirtschaft Gastbaumarten 2015
Mischungsformen trupp-, gruppen- oder streifenweise in drei bis fünf Reihen an- Die Baumhasel nimmt im Alter einen breitkronigen Habitus an.
geordnet, mit Verbandsweiten wie sie bei Edellaubhölzern üblich sind, führen zu Fotos: BFW/Ruhm
stabilen Mischbeständen.
Gastbaumarten in der
österreichischen Forstwirtschaft
Für die einen invasiv für die anderen unentbehrlich
www.noe.lko.at/beratung
lk-Beratung
Beratung, die Werte
Grundberatung: schafft
Forstwirtschaft
Ihre Situation: Sie benötigen Informationen zu allgemeinen Fragen Kostenbeitrag:
der Waldbewirtschaftung. kostenfrei,
30 Euro Hofpauschale
Beratungsort: vor Ort
Unser Angebot für Sie: Sie erhalten von uns fachlich fundierte Antworten zu folgenden Themen:
Waldbau Ihr Ansprechpartner:
Forstschutz Forstsekretär
Forsttechnik Ihrer Bezirksbauernkammer
Holznutzung
Holzvermarktung
die Anlage von Christbaum- und Energieholzkulturen
rechtliche, steuerliche und naturschutzrechtliche Themen aus dem
Bereich der Forst- und Holzwirtschaft.
Ihr Nutzen: Durch unsere Beratung können Sie die Bewirtschaftung Ihres Waldes
deutlich verbessern.
Forstsekretäre:
BBK Bruck/L. und BBK Gänserndorf DI Heinrich Steindl, heinrich.steindl@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24306
BBK Gmünd und BBK Waidhofen/Thaya DI Josef Weichselbaum, josef.weichselbaum@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24305
BBK Horn und BBK Hollabrunn DI Gerhard Mader, gerhard.mader@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24307
BBK Korneuburg, BBK Mistelbach DI Heinrich Steindl, heinrich.steindl@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24306
BBK Neunkirchen und BBK Wr. Neustadt DI Nikolaus Bellos, nikolaus.bellos@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24308
BBK Scheibbs und BBK Lilienfeld DI Johann Haas, johann.haas@lk-noe.at, Tel. 05 0259 41500,
BBK St. Pölten und BBK Tullnerfeld DI Josef Öllerer, josef.oellerer@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24301
BBK Waidhofen/Ybbs, BBK Amstetten DI Leo Schwaighofer, leopold.schwaighofer@lk-noe.at, Tel. 05 0259 24304