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Wolfgang Amadeus

MOZART
Exsultate, jubilate
KV 165 (158a)
per Soprano solo
2 Oboi (Flauti), 2 Corni
2 Violini, Viola e Basso continuo
(Violoncello / Fagotto / Contrabbasso, Organo)

erstmals auf der Grundlage der autographen Partitur und der Salzburger Stimmen herausgegeben von
First edition based on the autograph score and the Salzburg parts by
Wolfgang Hochstein

Stuttgarter Mozart-Ausgaben · Urtext

Partitur / Full score

Carus 40.767
Inhalt Vorwort
Im Oktober 1772, drei Monate nach seiner Ernennung zum
besoldeten Konzertmeister in Salzburg, brach der sechzehn-
jährige Mozart in Begleitung seines Vaters zur dritten Reise
nach Italien auf. Wichtigster Anlass dieser Fahrt war die Vor-
bereitung des Lucio Silla, der am 26. Dezember 1772 in
Vorwort, Texte II Mailand erstmals über die Bühne ging.1 Bei der Urauf-
Foreword, texts V führung der Oper hatte der Soprankastrat Venanzio Rauz-
Avant-propos, textes VI zini als Primo uomo die Rolle des Cecilio gesungen.2 Für ihn
Faksimile / Facsimile / Fac-similé VII schrieb Mozart in den folgenden Wochen ein Stück, das
dem Stimmumfang, der virtuosen Geläufigkeit, der Treffsi-
cherheit und dem strahlenden Timbre des Sängers voll ent-
1. Arie sprochen haben dürfte: das vorliegende Exsultate, jubilate.
„Exsultate, jubilate“ 1
Die Komposition verkörpert den Typ der geistlichen Solo-
motette nach der bekannten Definition von Johann Joa-
2. Recitativo chim Quantz: „In Italien benennet man, heutigen Tages,
„Fulget amica dies“ / „Tandem advenit hora“ 10 eine lateinische geistliche Solocantate, welche aus zween
Arien und zweyen Recitativen besteht, und sich mit einem
Halleluja schließt [...] mit diesem Namen.“3
3. Arie
„Tu virginum corona“ 11 Die Beschreibung von Quantz ist dahingehend zu präzisie-
ren, dass etwa das zweite Rezitativ auch in den Schluss der
vorangehenden Arie integriert sein oder sogar ganz entfal-
4. „Alleluja“ 16 len kann. Im Hinblick auf Tempo und Charakter weisen die
insgesamt drei Arien eine merkliche Übereinstimmung mit
den Satztypen der italienischen Opernsinfonia auf, und
Kritischer Bericht 22 durch die in Singstimme und Orchester verwendeten Mit-
tel – darunter Koloraturen, Solokadenzen, rauschende
Streicherfiguren und Tremoli – rückt diese Gattung in un-
verkennbare stilistische Nähe zur damaligen Oper. Bei den
Texten der von Quantz beschriebenen Motetten handelt
es sich üblicherweise um lateinische Neudichtungen, in de-
nen sich Bukolisches, Allegorisches und Geistliches vielfach
miteinander verbindet. Werke dieses Genres wurden sei-
nerzeit vor allem an den venezianischen Ospedali, den
Musikausbildungsstätten für Mädchen, gepflegt. Kompo-
nisten wie Hasse, Jommelli oder Sacchini haben zahlreiche
Solomotetten hisnterlassen, die dem Mozartschen Exsulta-
te, jubilate durchaus als Modell gedient haben könnten.
So treffen die meisten der vorangehend erwähnten Eigen-
arten auf diese Komposition auch genau zu. Nach dem Ge-
brauch der Zeit konnten Solomotetten wie diese entweder
in paraliturgischen Andachten oder als Einlagestücke
während der Messe aufgeführt werden; in letzterem Fall
waren Graduale oder Offertorium die bevorzugten Plätze.

1 Vgl. Otto Erich Deutsch (Hg.), Mozart. Die Dokumente seines Lebens,
Kassel 1961, S. 127–129.
2 Zu Rauzzini (1746 –1810) siehe Kathleen Kuzmick Hansell, Artikel
„Rauzzini, Venanzio“ in: The New Grove Dictionary of Opera, Bd. 3,
Zu diesem Werk liegt folgendes Aufführungsmaterial vor: London 1992, S. 1244–1246. – Mozart hatte den Kastraten bereits
Partitur (Carus 40.767), Studienpartitur (Carus 40.767/07), 1767 in Wien in Hasses Oper Partenope singen hören; vgl. Deutsch,
Klavierauszug (Carus 40.767/03), Mozart. Die Dokumente seines Lebens (wie vorangehend), S. 71. Char-
Orgelauszug (Carus 40.767/04), les Burney rühmt an Rauzzini „eine liebliche Stimme mit großem Um-
komplettes Orchestermaterial (Carus 40.767/19). fange, eine schnelle Fertigkeit in Passagien, einen großen Ausdruck und
einen äußerst feinen und richtigen Geschmack“, in: Tagebuch einer mu-
sikalischen Reise [...] 1770–1772, Neuausgabe Wilhelmshaven 1980
The following performance material is available for this work: (Taschenbücher zur Musikwissenschaft 65), S. 259.
full score (Carus 40.767), study score (Carus 40.767/07), 3 Johann Joachim Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere
vocal score (Carus 40.767/03), zu spielen, 3. Aufl. Breslau 1789, S. 288. – Entsprechend ist das Exsul-
organ reduction(Carus 40.767/04), tate, jubilate in den authentischen Quellen auch als „Motetto“ über-
complete orchestral material (Carus 40.767/19). schrieben.

II
II Carus 40.767
Carus 40.767
Die beiden ersten Arien, zwischen denen ein Recitativo sion also nicht stattfindet. Noch größere Bedeutung erhält
semplice steht, besitzen eine zweiteilige, in Kirchenarien das Fehlen der genannten Takte durch den Umstand, dass
häufig anzutreffende Form: Auf ein Orchestervorspiel mit sie auch in Mozarts Autograph offenbar erst nachträglich
Exposition des thematischen Materials folgt der erste Ari- eingefügt worden sind.6 Demnach handelt es sich bei der
enteil, in dessen Verlauf zur Dominante moduliert wird. Salzburger Quelle um eine Abschrift, die älter ist als der
Nach kurzem Zwischenspiel schließt sich der zweite Arien- Eintrag der fraglichen Oboenstimmen im Autograph.
teil an, der bei umgekehrten tonartlichen Verhältnissen Womöglich hat die Aufführung von 1779 den Komponi-
ähnlich aufgebaut ist wie der erste; der Satz endet mit der sten auf die Idee gebracht, diese Takte zu ergänzen. –
Solokadenz der Singstimme und dem Orchesternachspiel. Schließlich fehlt in der Salzburger Quelle die untere Viola-
Im vorliegenden Fall leitet das modulierende Nachspiel der Stimme in den Takten 87 und 89 des ersten Satzes. Es sei
mittleren Arie unter Verzicht auf ein zweites Rezitativ di- dahingestellt, ob es dafür ähnliche Gründe wie die zuvor
rekt in die dritte Arie, das brilliante Schlussalleluja, über, an erörterten gibt.
dessen Ende melodische Übereinstimmungen mit Haydns
späterer „Kaiserhymne“ nicht zu überhören sind. Mozarts Autograph des Exsultate, jubilate galt nach dem
Zweiten Weltkrieg als verschollen und hat den seither er-
Das Exsultate, jubilate mit seiner reichen melodischen Er- schienenen Ausgaben einschließlich der Neuen Mozart-
findung und der unbeschwerten Musizierfreude belegt in Ausgabe nicht als Quelle zur Verfügung gestanden. Inzwi-
eindrucksvollem Maße, wie sehr der junge Komponist in schen ist die Handschrift unter den Beständen der Biblio-
der Lage war, die musikalischen Eindrücke Italiens aufzu- teka Jagiellońska zu Krakow (Krakau) wieder aufgetaucht,
nehmen und zu einem eigenen Idiom umzuschmelzen. Der und wie erwähnt wurde inzwischen auch die Salzburger
Dichter des Textes ist nicht identifiziert. Am 17. Januar Fassung entdeckt. Die vorliegende Ausgabe ist die erste
1773 ist das Werk in der Theatinerkirche zu Mailand erst- überhaupt, die sich auf beide Quellen stützen kann.
mals erklungen.4
Geesthacht/Elbe, im März 2000 Wolfgang Hochstein
Gut sechs Jahre nach der Mailänder Uraufführung ist eine
zweite Fassung von Exsultate, jubilate entstanden. Diese Hinweise zur Ausführung
erst 1978 von Robert Münster entdeckte Version ist in ei-
ner Handschrift Salzburger Provenienz überliefert, an de- Bei den hier verwendeten Vorschlagsnoten handelt es sich
ren Abfassung Leopold Mozart mitgewirkt hat. Nach grundsätzlich um „lange“ Vorschläge, die – ungeachtet
schlüssiger Argumentation Münsters dürfte die sogenann- der stets gleichen Notenform – im halben Wert der folgen-
te „Salzburger Fassung“ am 30. Mai 1779, dem Sonntag den Hauptnote auszuführen sind. Triller beginnen mit ihrer
Tritinatis, während einer Messe in der dortigen Dreifaltig- oberen Nebennote. Wenn nicht (wie in der letzten Arie)
keitskirche zur Aufführung gekommen sein.5 Die auffällig- ausdrücklich anders angegeben, ist die Anfangsdynamik
sten Abweichungen von der Erstversion sind eher äußerer der Sätze forte. Für das Rezitativ gelten die in den zeit-
Art: Die Salzburger Fassung verwendet Flöten statt Oboen genössischen Lehrwerken genannten Ausführungsregeln:7
und enthält teilweise neue Textunterlegungen. Dabei sind Wenn die Melodie von oben kommt, ist vor Zäsuren an-
in der ersten Arie die Texte „Summa Trinitas relevatur“ und stelle zweier gleicher Achtelnoten ein Vorhalt zu singen
„Caro factus homo“ alternativ unterlegt; ersterer ist auf bzw. der Terzsprung wie folgt auszufüllen:
das Dreifaltigkeitsfest bezogen, der zweite auf Weihnach- T. 1 T. 6
ten. Weiterhin fällt auf, dass die Orgelstimme der Salzbur-
ger Fassung unbeziffert und damit für eine Aufführung
nicht zu gebrauchen ist. Ob der Organist – vielleicht Mo- a mi ca di es, re gnabat nox,
zart selbst – aus dem Autograph gespielt hat? Zu den be-
sonders interessanten Unterschieden zwischen beiden Ausführungsvorschlag des Herausgebers für die Soloka-
Versionen gehört, dass die Flöten nach Salzburger Fassung denzen:
in den Takten 98–107 des letzten Satzes pausieren. Diese
Feststellung ist nicht nur deshalb bemerkenswert, weil das 1. Arie, Takt 122–124:
hübsche Wechselspiel zwischen Singstimme und Holzblä-
sern, das uns an dieser Stelle vertraut ist, in der Zweitver-
psal lant ae

4 In gewollt komischer Satzstellung schreibt der Komponist am 16. Januar


1773: „Ich vor habe den primo eine homo motteten machen welche
the ra cum me.
müssen morgen bey Theatinern den producirt wird.“ In: Wilhelm A. Bau-
er und Otto Erich Deutsch (Hg.), Mozart. Briefe und Aufzeichnungen,
Bd. 1, Kassel 1962, S. 475. 2. Arie, Takt 104–106:
5 Vgl. das Vorwort von Robert Münster in: Wolfgang Amadeus Mozart.
Exsultate, jubilate, hg. unter Berücksichtigung der neuentdeckten Salz-
burger Fassung von Hellmut Federhofer und Robert Münster, Kassel
und Stuttgart 1990. – Als damaliger Sänger dieser Fassung kommt der un de su spi rat cor,
Soprankastrat Francesco Ceccarelli in Betracht.
6 Hierauf hat bereits Alfred Einstein in seiner Taschenpartitur-Ausgabe des
Exsultate, jubilate hingewiesen; Näheres im Kritischen Bericht am
Schluss dieser Ausgabe. su spi rat cor.
7 Vgl. Johann Adam Hiller, Anweisung zum musikalisch=zierlichen Ge-
sange, Leipzig 1780, S. 101–104.

Carus
Carus 40.767
40.767 III
III
Text
Text des Autographs

Arie 1 Arie 1
Exsultate, jubilate, Freut euch, jubiliert,
o vos animae beatae, ihr glücklichen Seelen,
dulcia cantica canendo, indem ihr süße Lieder singt.
cantui vestro respondendo, Eurem Gesang antwortend,
psallant aethera cum me. singen die Himmel mit mir Psalmen.

Rezitativ Rezitativ
Fulget amica dies, jam fugere et nubila et procellae; exor- Der freundliche Tag leuchtet, schon fliehen Wolken und
tus est justis inexspectata quies. Undique obscura regnabat Stürme; die gerechte, unerwartete Ruhe ist aufgegangen.
nox, surgite tandem laeti, qui timuistis adhuc, et jucundi Überall regierte die dunkle Nacht; steht also fröhlich auf,
aurorae fortunatae frondes dextera plena et lilia date. die ihr euch bis jetzt gefürchtet habt, und reicht dem glück-
lichen Morgenlicht freudig die rechte (Hand) und Lilien.

Arie 2 Arie 2
Tu virginum corona, Du Krone der Jungfrauen,
tu nobis pacem dona, gib du uns Frieden,
tu consolare affectus, tröste du die Leidenschaft,
unde suspirat cor. unter der das Herz seufzt.

Arie 3 Arie 3
Alleluja. Alleluja.

Text der Salzburger Fassung

Arie 1 Arie 1
Exsultate, jubilate, Freut euch, jubiliert,
o vos animae beatae, ihr glücklichen Seelen,
a) summa Trinitas revelatur a) die höchste Dreieinigkeit wird enthüllt
et ubique adoratur, und überall angebetet;
date illi gloriam. (oder) gebt ihr die Ehre. (oder)

b) caro factus homo, b) Fleisch geworden ist er als Mensch


ubique adoratur, und wird überall angebetet;
date illi gloriam. gebt ihm die Ehre.

Rezitativ Rezitativ
Tandem advenit hora, qua Deum colimus in spiritu et veri- Endlich kommt die Stunde, in der wir Gott in Geist und
tate et nomen illius magnum in omni loco est. Debitum jam Wahrheit anbeten; sein Name ist groß in allen Landen. Ihm
illi sacrificium; sed per Mariam accedamus in fide ad fon- steht das Opfer zu; aber (erst) durch Maria gelangen wir
tem gratiae, ad thronum misericordiae, ut magis accepta- im Glauben zum Quell der Dankbarkeit, zum Thron des Er-
bile sit hoc obsequium. barmens, damit dieses Opfer noch willkommener sei.

(Arien 2 und 3 wie Autograph)

IV
IV Carus 40.767
Carus 40.767
Foreword ably the extent to which the young composer was able to
assimilate musical impressions of Italy and transform them
In October 1772, three months after he had been appoint- into an idiom of his own. The identity of the author of the
ed as the salaried concert master in Salzburg, the sixteen- words is unknown. This work was first performed on the
year-old Mozart left with his father for their third visit to 17th January 1773 at the Theatins’ Church in Milan.4
Italy. The principal reason for their journey was the prep-
aration of Mozart’s Lucio Silla, which was first staged in More than six years after the world première in Milan a
Milan on the 26th December 1772.1 At the world première second version of Exsultate, jubilate was performed. This
of the opera the castrato soprano Venanzio Rauzzini, as version, discovered by Robert Münster as recently as 1978,
primo uomo, sang the part of Cecilio.2 During the follow- has survived in a Salzburg manuscript made partly by Leo-
ing weeks Mozart wrote for him a piece which made full pold Mozart. Münster has put forward convincing reasons
use of the singer’s wide vocal range, virtuosic agility, accu- for believing that this so-called “Salzburg version” was
racy of attack and radiant tone colour: this Exsultate, jubi- performed on the 30th May 1779, Trinity Sunday, during a
late. Mass in Holy Trinity Church, Salzburg.5 The most notice-
able differences between this and the original version con-
The composition comes within the category of the sacred cern superficial details: the Salzburg version uses flutes in-
solo motet, which had been so defined by Johann Joachim stead of oboes, and there are changes to the text. Thus in
Quantz: “In Italy this term is applied nowadays to a Latin the first aria the words “Summa Trinitas relevatur” have
sacred solo cantata which consists of two arias and two been introduced, with an alternative passage beginning
recitatives, concluding with a Halleluja.”3 “Caro factus homo”; the first of these phrases is associated
with the Feast of the Trinity, and the second with the
This description by Quantz should, however, be modified Nativity. It is also noticeable that the organ part of the Salz-
by a note that the second recitative could be integrated in- burg version is unfigured; so that it could not have been
to the end of the preceding aria, or could be omitted alto- used at a performance. Perhaps the organist – possibly
gether. As regards tempo and character, the three arias (in- Mozart himself – played from the autograph score. One of
cluding the “Halleluja“) are strikingly similar to the three the particularly interesting differences between the two
movements of an Italian opera overture (sinfonia), and versions is the fact that the flutes in the Salzburg version do
owing to the use in both voice and orchestra of such ele- not play in bars 98–107 of the last movement. This is
ments as coloratura passages, solo cadenzas, rushing curious, because the attractive interplay between voice
string figures and tremoli – this class of work unmistakably and wind instruments which we are accustomed to hearing
approaches close stylistically to opera of that period. The at this point does not occur. Even more significant is the
texts of the motets which Quantz described were general- fact that the wind parts in these bars were evidently added
ly newly-written Latin poems, in which bucolic, allegorical as an afterthought in Mozart’s autograph score of the first
and sacred elements were joined together. Works of this version.6 This suggests that the Salzburg score was a copy
kind were cultivated especially in the Venetian ospedali, made before the oboe parts of the bars in question had
the musical academies for girls. Composers such as Hasse, been added to the original score. Possibly it was the per-
Jommelli and Sacchini left numerous solo motets which formance in 1779 which gave the composer the idea of
may have served as models for Mozart’s Exsultate, jubila- adding the woodwind figures in these bars. – Finally in the
te. Most of the characteristics mentioned above apply per- Salzburg source the lower viola part in bars 87 and 89 of
fectly to this composition. It was customary at that time for the first movement is missing. There is no way of knowing
a solo motet such as this to be performed either as an ex- whether the reason for this is similar to that for the other
tra-liturgical devotional piece or as an addition to the discrepancy mentioned above.
Mass, in the latter case generally as a “Graduale” or “Of-
fertorium.” Mozart’s autograph score of Exsultate, jubilate was be-
lieved to be lost after the Second World War, and it was
The first two arias, which are divided by a recitativo sem- not available as a source for editions of the work published
plice, are in the two-section form often met within church for many years afterwards, including the one in the Neue
arias: an orchestral introduction with exposition of the im- Mozart-Ausgabe. In the meantime, however, the original
portant thematic material is followed by the first part of the manuscript has come to light among the possessions of the
aria, during whose course the music modulates to the Biblioteka Jagiellońska in Kraków, and – as has already
dominant key. After a short interlude the second part of been mentioned – the Salzburg version has also been dis-
the aria begins, constructed in a similar manner to the first covered. The present edition is the first ever published
although with the opposite key progression; the move- which makes use of both sources.
ment ends with a solo cadenza for the singer and an or-
chestral postlude. In this work the modulatory postlude to Geesthacht/Elbe, March 2000 Wolfgang Hochstein
the central aria leads, without a second recitative, directly Translation: John Coombs
into the third aria, the brilliant concluding “Alleluia,”
whose final melodic figure points forward unmistakably to
a phrase in Haydn’s later “Emperor Hymn.”

Exsultate, jubilate with its richness of melodic invention


and its carefree joy in music making, demonstrates admir-

Carus 40.767
Carus 40.767 V
V
Notes on performance Avant-propos
The grace notes used here are basically “long” appoggia- En octobre 1772, trois mois après avoir été nommé Kon-
ture which – irrespective of the note form used – are to be zertmeister à gages à Salzbourg, le jeune Mozart, alors âgé
given half the value of the principal note which follows. de seize ans, entreprit en compagnie de son père son troi-
Trills begin on the note above. When not directed other- sième voyage en Italie. La raison principale de ce voyage
wise (as in the last aria) the opening dynamic of each était la préparation de son Lucio Silla qui devait être créé le
movement is forte. For the recitative the rules given in in- 26 décembre 1772 au Teatro Regio Ducal à Milan.1 Le cas-
structional works of the period hold good:7 if the melody trat soprano Venanzio Rauzzini, primo uomo, créa le rôle
descends from above, before caesuras an appoggiatura is de Cecilio.2 Au cours des semaines qui suivirent, Mozart
to be sung instead of two quavers (eighth-notes) on the composa à son attention une pièce sans doute taillée sur
same pitch, or a leap of a third is to be filled by the addition mesure, destinée à mettre en valeur l’ambitus, la virtuosité
of the intermediate note. vocale, la justesse d’intonation et le timbre éclatant de ce
chanteur. Il s’agit du motet Exsultate, jubilate présenté ici.
For footnotes, together with suggestions for the solo ca-
denzas in Aria I (bars 122–124) and Aria 2 (bar 104–106), La composition est calquée sur le type du motet spirituel
see the German Foreword. pour soliste tel qu’il a été défini par Johann Joachim
Quantz : « En Italie on désigne par là, de nos jours, une
cantate spirituelle sur un texte latin qui se compose de
Text deux arias et de deux récitatifs et qui se conclut par un
alléluia. »3
Text of the autograph
On ajoutera à cette description que le second récitatif peut
Aria 1 aussi être incorporé à la fin de l’aria qui précède, à moins
Exult, rejoice, qu’il ne soit supprimé, purement et simplement. Du point
you happy souls,
singing sweet songs.
de vue du tempo et du caractère, les trois arias s’apparen-
Responding to your song, tent à la structure caractéristique de la sinfonia de l’opéra
the heavens sing psalms with me. italien. En outre, les procédés mis en œuvre dans le traite-
ment de la voix et de l’orchestre – coloratures, cadences de
Recitative soliste, passages brillants des cordes, trémolos, etc. – con-
The pleasant day dawns, clouds and storms disperse; serene, fèrent à ce genre une tournure stylistique qui le rapproche
unexpected peace has come. Dark night has been overcome, so sensiblement de l’opéra. Conformément aux usages de
arise happily, you who until now have been fearful, and joyfully
give the cheerful morning light your right (hand) and lilies.
l’époque, les textes du type de motet mentionné par
Quantz sont des compositions néo-latines associant des
Aria 2 images bucoliques, allégoriques et spirituelles. Ce genre
Thou crown of virgins fut cultivé tout particulièrement dans le cadre des ospedali
give us peace, vénitiens où l’on assurait la formation musicale des jeunes
console affliction filles. Des compositeurs comme Hasse, Jommelli ou Sac-
under which the heart sighs. chini nous ont laissé d’innombrables motets pour voix seu-
Aria 3
le qui auraient parfaitement pu servir de modèle à l’Exsul-
Alleluja. tate, jubilate de Mozart. Ainsi la plupart des caractéris-
tiques que l’on vient d’évoquer ici se retrouvent également
dans cette composition. Selon une pratique répandue à
Text of the Salzburg version l’époque, ce genre de motet pour voix seule pouvait être
exécuté lors de cérémonies paraliturgiques ou – comme
Aria 1 élément de substitution – dans le cadre de la messe. Dans
Exult, rejoice,
you happy souls,
ce cas, il prenait de préférence la place du graduel ou de
a) the Holy Trinity is revealed and everywhere adored, l’offertoire.
render all glory.
(or) Chez Mozart, les deux premières arias, que sépare un
récitatif semplice, sont en forme binaire, construction fré-
b) He is become a man, quente dans les arie da chiesa. Précédée d’une introduc-
everywhere adored, tion orchestrale, destinée à présenter le matériel théma-
render all glory.
tique, la première partie de l’aria module vers la dominan-
Recitative te. Après un bref interlude commence la seconde partie de
At last comes the hour in which we worship God in spirit and in l’aria dont la structure, tout en inversant les rapports de to-
truth; his name ist great in all lands. His is the offering, but it is nalité, rappelle celle de la première partie. Le mouvement
through Mary that we attain in faith the fount of gratitude, the se termine par une cadence confiée à la voix soliste et un
throne of pity, so that the offering will be still more welcome. postlude orchestral. En l’absence du second récitatif, le
postlude modulant de l’aria centrale enchaîne directement
(Arias 2 and 3 as in the autograph)
sur la troisième aria, le brillant Alléluia final. On observera
d’ailleurs que l’« Hymne impérial » de Haydn fera écho aux

VI
VI Carus 40.767
Carus 40.767
formules mélodiques mises en œuvre dans la séquence fi- Indications pour l’exécution
nale du motet.
Les appogiatures désignent ici des appogiatures « longues ».
Exsultate, jubilate témoigne d’une imagination mélodique Bien que la forme de ces notes demeure invariable, leur
d’une extraordinaire richesse et d’un insouciant plaisir à durée correspond à la moitié de la note principale qui suit.
faire de la musique. Ce motet illustre également la facilité Les trilles commencent sur la note supérieure. Sauf indication
qu’avait le jeune compositeur d’absorber les impressions contraire (comme dans la dernière aria), chaque mouvement
musicales d’en nourrir son propre langage. L’auteur du tex- débute par un forte. Pour les récitatifs, on tiendra compte
te est inconnu. L’œuvre a été donnée pour la première fois des règles qui figurent dans les traités de l’époque :7 Dans
le 17 janvier 1773 à l’église des Théatins de Milan.4 une mélodie descendante, lorsque deux croches égales
précèdent une césure, il convient d’exécuter une appogiatu-
Six ans après la création milanaise, Mozart donna une se- re (« retard non préparé ») ; le saut de tierce sera être rempli.
conde version de l’Exsultate, jubilate. Cette version, dé-
couverte en 1978 par Robert Münster, est un manuscrit en Pour les notes ainsi que pour les exemples musicaux, le lec-
provenance de Salzbourg. Léopold Mozart a collaboré à sa teur se reportera au texte allemand. Il y trouvera aussi les
rédaction. Selon l’argumentation convaincante de Mün- suggestions de l’éditeur quant à la manière d’exécuter les
ster, la version dite « de Salzbourg » pourrait y avoir été appogiatures et les cadences de soliste de l’aria no 1 (mes.
exécutée le 30 mai 1779, soit le dimanche de la Trinité, lors 122–124) et de l’aria no 2 (mes. 104–106).
de la messe célébrée en l’église de la Trinité.5 Les variantes
les plus évidentes par rapport à la première version n’affec- Textes
tent toutefois pas la structure de l’œuvre : la version de
Salzbourg remplace les hautbois par des flûtes et modifie Texte de l’autographe
certains passages du texte. Ainsi, la première aria pouvait
Aria 1
être chantée sur le texte « Summa Trinitas relevatur » ou
Exultez, jubilez,
bien sur le texte « Caro factus homo ». Le premier se rap- Ô âmes bienheureuses.
porte à la fête de la Trinité, le second à la fête de Noël. On En chantant de doux cantiques.
remarquera en outre que la partie d’orgue de la version de Répondant à votre chant,
Salzbourg ne comporte pas de chiffrage et ne se prête pas, les cieux chantent des psaumes avec moi.
de ce fait, à l’exécution. L’organiste – peut-être Mozart lui-
même – se serait-il servi de l’autographe ? Parmi les dif- Récitatif
férences les plus intéressantes entre les deux versions, on L’aimable jour brille de son éclat, voici que fuient nuées et tempê-
tes ; pour les justes un repos inespéré se lève. Partout régnait la
notera que les flûtes, dans la version de Salzbourg, obser- sombre nuit ; levez-vous enfin pleins d’allégresse, vous qui, jus-
vent un silence de la mesure 98 à la mesure 107 du mou- qu’alors avez vécu dans la crainte, et joyeux, offrez à pleines
vement final. On regrettera donc l’absence de ce charmant mains couronnes de feuillage et lys à l’aurore bénie.
dialogue entre la voix et les bois que nous sommes habi-
tués à entendre ici. Au delà de ce regret, on remarquera Aria 2
enfin qu’apparemment ce passage a lui-même été intégré Toi, couronne des vierges,
après coup dans la version originale de l’autographe de Donnes-nous la paix.
Apaise les tourments
Mozart.6 La version de Salzbourg a donc été copiée avant qui font soupirer le cœur.
que les parties de hautbois n’aient été ajoutées à l’auto-
graphe. L’exécution de 1779 pourrait avoir donné l’idée au Aria 3
compositeur de compléter ces quelques mesures. On no- Alléluia
tera enfin qu’il manque également la partie du second alto
aux mesures 87 et 89 du premier mouvement. Serait-ce Texte de la version de Salzbourg
pour les mêmes raisons ? La question demeure ouverte.
Aria 1
Exultez, jubilez,
Au lendemain de la Seconde Guerre mondiale, la version Ô âmes bienheureuses,
autographe de l’Exsultate, jubilate passait pour disparue. a) La Très-haute Trinité est révélée
Les éditions parues depuis, y compris celle de la Neue Mo- Et partout adorée :
zart-Ausgabe, ne pouvaient donc se référer à cette source. Offrez-lui la gloire. (ou bien)
Entre-temps, le manuscrit autographe a été retrouvé dans
les fonds de la Bibliothèque Jagelonne à Cracovie, tout b) L’Homme est advenu par la chair.
Que partout il soit adoré.
comme a été découverte la version de Salzbourg. La pré- Offrez-lui la gloire
sente édition est donc la première qui puisse se fonder sur
ces deux sources. Récitatif
Enfin vient l’heure où nous adorons Dieu en esprit et en vérité ;
Geesthacht/Elbe, mars 2000 Wolfgang Hochstein son nom est grand en toutes contrées. Le sacrifice lui est dû ; mais
Traduction : C. Henri Meyer, avec ce n’est que par Marie que nous accédons dans la foi à la source
la collaboration d’Ursula Bühler de la grâce, au trône de miséricorde, afin que ce sacrifice reçoive
les plus hautes faveurs.

(Arias 2 et 3 comme dans l’autographe)

Carus
Carus 40.767
40.767 VII
VII
Abb. 1: Wolfgang Amadeus Mozart, Exsultate jubilate. Titelblatt der autographen Partitur, die heute in der Biblioteka
Jagiellońska zu Krakau aufbewahrt wird, Signatur Mus. ms. autogr. Mozart K 165. Näheres unter der Quellen-
beschreibung im Kritischen Bericht.
Abb. 2: Erste Notenseite der autographen Partitur (Quelle wie vorangehend).

VIII
VIII Carus40.767
Carus 40.767
Kritischer Bericht
I. Die Quellen außerdem schreibt Mozart mehrere aus heutiger Sicht unnötige War-
nungsakzidentien. Verlängerungsstriche bei der Generalbassbeziffe-
Mozarts Motette Exsultate, jubilate ist offenbar nur in wenigen zeit- rung werden uneinheitlich verwendet; die Bassbezifferungen stehen
genössischen Quellen überliefert. Hauptquelle und Grundlage unserer sowohl über wie unter dem System.
Edition ist das Autograph (Quelle A). Als wichtigste Nebenquelle hat ein
Stimmensatz gedient, der noch zu Lebzeiten des Komponisten Phrasierung und Artikulation sind an Parallelstellen nicht immer iden-
abgefasst worden ist und zu dessen Schreibern sein Vater Leopold tisch. Ebenso ist die Länge von Legatobögen und die genaue Unter-
gehört (Quelle B, „Salzburger Quelle“). Eine Partiturkopie ist in der scheidung von Keilen (Strichen) und Punkten als Artikulationszeichen
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz (Signatur Mus. ms. nicht immer eindeutig. In der Textunterlegung schreibt Mozart exulta-
15 113) nachgewiesen, eine weitere in der Sammlung Karl Pfannhau- te statt exsultate und rispondendo statt respondendo. Einige Wortwie-
ser/Wien.1 Bei diesen um 1860 bzw. um 1810 entstandenen Manu- derholungen sind nicht ausgeschrieben, sondern durch Kürzel ange-
skripten handelt es sich um mehr oder weniger getreue Abschriften des zeigt (./.).
Autographs ohne zusätzlichen Informationswert für unsere Ausgabe;
deshalb konnten diese Quellen hier unberücksichtigt bleiben. Ein zeit- Insgesamt handelt es sich um eine gut lesbare Handschrift mit nur we-
genössischer Erstdruck liegt nicht vor. In Einzelfällen wird auf die Editio- nigen Fehlern. Manche Noten sind allerdings etwas verrutscht ge-
nen von Alfred Einstein (ETP) und Hellmut Federhofer (NMA) sowie auf schrieben (so sieht z. B. die letzte Achtelnote des Soprans im ersten Satz
die neue Ausgabe von Hellmut Federhofer und Robert Münster (FeMü) Takt 29 eher wie c2 statt d2 aus). Bei den Oboenstimmen der Takte 98–
Bezug genommen. Die genannten Editionen werden unter Nr. 3 „Ge- 107 im letzten Satz dürfte es sich um eine spätere Ergänzung handeln:
druckte Ausgaben“ nachgewiesen. Nach freundlicher Mitteilung von Frau Agnieszka Mietelska-Ciepier-
ska, Leiterin der Musikabteilung in der Biblioteka Jagiellońska, wurden
1. Autographe Partitur (Quelle A) diese Noten mit anderer, wesentlich dunklerer Tinte als die übrige Par-
Mozarts eigenhändige Partitur hatte sich ursprünglich im Besitz eines titur geschrieben; mit derselben dunklen Tinte wurde die Titelseite be-
gewissen Gust. André – vielleicht ein Mitglied der Musikverleger-Fami- schrieben. Zu den im Zuge einer späteren Überarbeitung angebrach-
lie? – in New York befunden und war anschließend in die Preußische ten Änderungen gehört auch die eigenhändige Korrektur in Takt 63
Staatsbibliothek Berlin (heute: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer der zweiten Arie: Das Akzidens vor der fünften Note wurde vom Kreuz
Kulturbesitz) gelangt. Nach dem Zweiten Weltkrieg galt die Partitur als zum Auflösungszeichen verändert.
verschollen2 und wurde weder im Hauptkorpus der Neuen Mozart-
Ausgabe (1963) als auch in dem 1990 erschienenen Vorabdruck aus 2. Stimmensatz Salzburger Provenienz (Quelle B)
der Werkgruppe 31 (Nachträge = FeMü) berücksichtigt. Zusammen Zu den Musikalien der Stadtpfarrkirche St. Jakob in Wasserburg am Inn
mit anderen im Krieg ausgelagerten Handschriften ist das Autograph gehört eine frühe Stimmenabschrift von Mozarts Motette (D-WS,
mittlerweile wieder aufgetaucht: Es wird heute in der Biblioteka Jagiel- Signatur WS 1162). Das Manuskript wurde 1978 von Robert Münster
lońska in Kraków (Krakau) aufbewahrt (PL-Kj) und trägt die Signatur bei der Katalogisierung von Musikhandschriften entdeckt und später
Inw.nr. 5950 (1) [ehemals Mus. ms. autogr. Mozart K165]. Das Manu- erstmals beschrieben.3 Die Handschrift wird heute in der Dombiblio-
skript befindet sich in einem Konvolut mit der Rückenprägung thek Freising aufbewahrt (D-FS). Dem Herausgeber haben Fotokopien
MOZART. Geistliche Musik; der Band enthält weitere Kirchenkompo- zur Verfügung gestanden.
sitionen von teilweise falscher Zuschreibung an Mozart (KV 221, 223,
326, 327, 339, 469). Von dieser Quelle hat dem Herausgeber ein Mi- Die Komposition liegt hier in einer Fassung vor, die bis zur Entdeckung
krofilm für seine Arbeiten zur Verfügung gestanden. dieser Quelle unbekannt war: Statt der Oboen sind Flöten besetzt, und
sowohl im ersten Satz wie auch im Rezitativ sind andere Texte als in der
Die Partitur besteht aus 21 unpaginierten Blättern (42 Seiten) im Quer- Fassung des Autographs unterlegt. Der Hauptschreiber des Exemplars
format. Das Papier ist mit 10 Liniensystemen rastriert. Die erste Seite ist Joseph Richard Estlinger (Eßlinger), ein Salzburger Hoffagottist, der
trägt Mozarts eigenhändige Aufschrift Motetto [weiter rechts:] Com- auch als Kopist für die Mozarts tätig war; die Beschriftung des Titelblatts
posto in Milano nel Gian-aio [sic!] 1773. / del Sgr: Cavaliere Amadeo und einige weitere Eintragungen wurden von Leopold Mozart vorge-
Wolfgango / Mozart Accademico di Bologna / e di Verona; weitere nommen. Auf dem Titelblatt weist der ausradierte, aber rekonstruierba-
Eintragungen stammen von späterer Hand (vgl. Abbildung 1). Es fol- re Besitzvermerk Ad Chorum SS Trinitatis darauf hin, dass der Stim-
gen 40 beschriftete Seiten; die letzte Seite ist leer. Die erste Arie be- mensatz ursprünglich zu den Beständen der Dreifaltigkeitskirche in Salz-
ginnt auf Seite 2, das Rezitativ steht auf Seite 19, und die verbleiben- burg gehört hatte. Obwohl bereits 1815 in Wasserburg nachgewiesen,
den Sätze fangen auf den Seiten 20 und 28 an. In den Ecksätzen sind ist die Bezeichnung der Handschrift als „Salzburger Quelle“ demnach
die Bläser zwischen Viola und Singstimme eingeordnet; hier stehen die gerechtfertigt. Robert Münster nimmt eine Aufführung am Dreifaltig-
beiden Hörner gemeinsam in einem System, während für die übrigen keitssonntag 1779 (30. Mai) in Salzburg an und setzt damit auch einen
Instrumente je ein System vorgesehen ist. Der originale Stimmenvor- spätestmöglichen Zeitpunkt für die Abfassung des Manuskripts.
satz der ersten Arie lautet Violini / Viole / oboè [sic!] / Corni in f fa ut
/ Soprano / Bassi; dabei sind die Angaben für Geigen und Oboen mit- Die Beschriftung der Titelseite lautet Motteto [sic!] / à / Soprano Solo /
ten zwischen die beiden zugehörigen Systeme gesetzt (vgl. Abbildung 2 Violini / 2 Flauti / 2 Corni in F. – NB per la chiesa in G. / 2 Viole / e /
2; ähnliche Angaben im letzten Satz). Vor der zweiten Arie sind nur die Basso. [rechts unten:] Del Sgr: Cav: Amadeo Wolfgango / Mozart Ac-
Instrumente Violini / Viole / Bassi genannt, ohne neuerliche Erwäh- cademico di Bologna / e di Verona; außerdem trägt das Titelblatt zwei
nung der Singstimme. Notenschlüssel schreibt Mozart jeweils nur zu Archivnummern und einen Stempel. Insgesamt besteht das Material
Beginn eines Satzes. Das System der Hörner ist mit zwei Violinschlüs- aus je einer Stimme für Sopran (7 Seiten), Violine I (7 Seiten), Violine II
seln vorgezeichnet. (6 Seiten), Viola (5 Seiten), Flöte I (2 Seiten), Flöte II (2 Seiten), Horn I
(2 Seiten), Horn II (2 Seiten), Violone (6 Seiten) und Orgel (6 Seiten).
Die Schreibweisen der dynamischen Angaben sind p: oder pia: oder pi- Trotz der Nennung zweier Bratschen auf dem Titelblatt gibt es also nur
ano:, f: oder for: sowie cresc: oder crescendo:. Bei längerfristigem Pau- ein Stimmenexemplar für die Viola; der Plural erklärt sich mit dem ge-
sieren der Bläser oder der Singstimme werden in der Regel keine legentlich vorkommenden Divisi-Spiel.
Ganzepausen gesetzt; die entsprechenden Systeme bleiben einfach
leer. Unisono-Spiel der Violinen kann durch die Devise unis. im System Ein Blatt der Violastimme hat als Umschlag gedient; die nach außen ge-
der zweiten Geige angezeigt werden. Entsprechendes gilt für die richtete Seite – sie enthält die Takte 124 bis zum Schluss der ersten Arie
Oboen, während die Oktav-Koppelung der Bratschen an die Streich- und den Anfang bis einschließlich Takt 61 der zweiten Arie – ist stark
bässe durch col basso indiziert wird. Doppelgriffe der Streicher sind abgewetzt und kaum noch lesbar. Im Rezitativ enthält das Exemplar
normalerweise getrennt gehalst. Bei Tonrepetitionen in Achtel- oder
Sechzehntelnoten verwendet Mozart die üblichen Abbreviaturen (ein-
fach oder doppelt durchstrichene Hälse von Halbe- oder Viertelnoten). 1 Vgl. Wolfgang Amadeus Mozart, Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Kritische Be-
Alle Vorschlagsnoten – auch solche vor Viertelnoten wie ab Takt 136 richte. Serie I, Werkgruppe 3: Kleinere Kirchenwerke, hg. von Hellmut Federho-
des letzten Satzes – sind in Form kleiner Achtelnoten mit durchstriche- fer, Leipzig 1964, S. 60 und 107.
nem Fähnchen geschrieben. Die Akzidentien werden nach der im 18.
2 Vgl. u. a. die 7. Auflage des „Köchel-Verzeichnisses“, Wiesbaden 1965, S. 171–
172.
Jahrhundert üblichen Gepflogenheit gesetzt: Sie gelten bei gleichblei- 3 Vgl. das Vorwort zu Wolfgang Amadeus Mozart: Exsultate, jubilate, hg. unter
benden Tönen auch über den Taktstrich hinweg, nicht jedoch inner- Berücksichtigung der neuentdeckten Salzburger Fassung von Hellmut Federhofer
halb desselben Taktes, wenn zwischendurch andere Töne vorkamen; und Robert Münster, Kassel und Stuttgart 1990.

22 Carus40.767
Carus 40.767
des Soprans zusätzlich die Generalbasspartie. Über der Stimme von II. Zur Edition
Flöte I steht Oboe I mo o Flauto Imo; auch wenn der Hinweis auf die
Oboe gestrichen ist, war ursprünglich wohl ein alternativer Gebrauch Unsere Ausgabe hält sich mit größtmöglicher Strenge an die musikalisch
beider Instrumente vorgesehen. Die Flötenstimmen sind nach G-Dur relevanten Lesarten des Autographs. Auf eine völlige Angleichung di-
transponiert. In Verbindung mit der zitierten Titelblatt-Notiz, nach der vergierender Parallelstellen – etwa in Bezug auf Bogensetzung oder Ar-
die Hörner beim Kirchengebrauch in G zu spielen hätten, lässt dieser tikulation – wurde verzichtet; Ausnahmen von diesem Grundsatz sind
Umstand darauf schließen, dass die Orgel der Salzburger Dreifaltig- unter den Einzelanmerkungen (Abschnitt III) aufgeführt.
keitskirche einen Ton höher stand; die Streicher müssen dann entspre-
chend hochgestimmt haben. Die in A fehlenden Tempobezeichnungen In folgenden Punkten weicht die Edition von der Hauptquelle ab: Die
für die zweite und dritte Arie sind hier mehrheitlich vorhanden. Vor- Partituranordnung wurde in die heute übliche Form gebracht und mit
schlagsnoten werden in Form kleiner Achtelnoten geschrieben. Die Besetzungsangaben in standardisierter Schreibweise versehen. Eben-
Orgelstimme ist nicht beziffert. falls standardisiert wurde die Schreibweise der dynamischen Zeichen.
Die Oboenstimmen sind in der Regel in ein System gesetzt und tragen
Zur Textierung: In der ersten Arie ist in den Takten 36–65 und 86–124 normalerweise auch nur eine dynamische Angabe, die für beide Instru-
der Text Summa Trinitas [...] unterlegt, alternativ dazu in den Takten mente gilt. Wenn die Bläser über längere Strecken pausieren, fallen
36–41 und 86–91 der Text Caro factus [...]. Der vom Autograph über- deren Systeme weg; sobald diese Systeme in der Partitur wieder auf-
lieferte Originaltext wird an diesen Stellen nicht mitgeteilt. Das Rezita- tauchen, sind abgekürzte Besetzungsangaben beigefügt.4 Früher ge-
tiv enthält mit Tandem advenit hora [...] einen völlig anderen Text als bräuchliche „Knickbalken“ werden nicht mehr verwendet. Konse-
A. Dabei standen in der Sopranstimme am Ende von Takt 1 ursprüng- quenter als im Autograph wurden die Hornstimmen getrennt gehalst.
lich nur die beiden Sechzehntelnoten a1 und h1 (genauso wie in A). Das Als Abbreviatur geschriebene Achtelrepetitionen wurden aufgelöst,
wegen der neuen Textunterlegung notwendige weitere a1 wurde Sechzehntel-Abbreviaturen in den meisten Fällen beibehalten. Eben-
nachträglich dazwischen geschrieben, doch blieb die vorangehende falls aufgelöst wurden die Unisono- bzw. Col-basso-Devisen bei Oboe
Achtelpause irrtümlich unverändert. Ähnliches gilt für einige der fol- II, Violine II und Viola; kleine Häkchen markieren dabei den Anfang
genden Stellen. Demnach hat Estlinger, der Schreiber dieser Quelle, und das Ende der in der Quelle nicht ausgeschriebenen Partien ( ).
zunächst die Noten nach dem Autograph genau abgeschrieben; bei Vorschlagsnoten, die im Autograph mit durchstrichenem Fähnchen
der anschließenden Textunterlegung stellte sich dann heraus, dass we- geschrieben sind, werden in Form kleiner Sechzehntelnoten wiederge-
gen der Silbenzahl des hier verwendeten Textes einige Änderungen an geben. Unnötige Warnungsakzidentien wurden stillschweigend weg-
der Rhythmisierung vorgenommen werden mussten. Diese Auffas- gelassen. Die vertikale Platzierung der Bezifferung wurde in einigen
sung wird durch den Befund der Violone- und Orgelstimmen von B be- Fällen den tatsächlichen musikalischen Gegebenheiten angepasst (dies
stätigt: Die Violone-Stimme enthält nur die Noten gemäß der Original- gilt z. B. für die Platzierung von Bezifferungen unter Achtelrepetitio-
fassung und überhaupt keine Textunterlegung, die Orgelstimme ent- nen, die in der Quelle als Abbreviatur geschrieben sind). Folgen von
hält dieselben Noten mit der neuen Textunterlegung, aber ohne Ganztaktpausen wurden ohne besondere Kennzeichnung ergänzt. Die
rhythmische Angleichungen wie in der Sopranstimme (Text und Musik Orthographie des Lateinischen richtet sich nach dem heutigen Ge-
passen dort also nicht genau zueinander; zur Orientierung für den Or- brauch; Textwiederholungen wurden ausgeschrieben.
ganisten aber sollte es reichen). In der zweiten und in der letzten Arie
entspricht die Textunterlegung jener des Autographs. Auch B schreibt Die Zusätze des Herausgebers sind wie folgt kenntlich gemacht: Er-
exultate statt exsultate. gänzte Pausen, Akzidentien, Artikulationszeichen (Keile) und dynami-
sche Zeichen sind im Kleinstich wiedergegeben, hinzugefügte Bögen
3. Gedruckte Ausgaben gestrichelt, Ergänzungen von Beischriften wie Satzüberschriften und
Exsultate, jubilate. Motet for Soprano with accompaniment [...] by dynamischen Angaben kursiv gesetzt; ergänzte Akzidentien z. B. vor
Wolfgang Amadeus Mozart, hg. von Alfred Einstein, Zürich [o. J.] (Eu- Vorschlagsnoten sowie für notwendig erachtete Ergänzungen in der
lenburg-Taschenpartitur Nr. 1022) (Sigle: ETP). Einstein lebte von Generalbassbezifferung stehen in eckigen Klammern.5
1927 bis zu seiner Emigration 1933 in Berlin. Da das Vorwort diese
Ortsangabe enthält, dürfte die Ausgabe in dem genannten Zeitraum Alle Abweichungen zwischen Hauptquelle und Edition, die nicht durch
erschienen sein. die voranstehenden Generalhinweise erfasst oder am Erscheinungsbild
zu erkennen sind, werden unter den Einzelanmerkungen aufgeführt.
Wolfgang Amadeus Mozart, Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Serie I: Dies gilt auch für solche Details, die in der Edition wegen ihres Fehlens in
Geistliche Gesangswerke, Werkgruppe 3: Kleinere Kirchenwerke, hg. A als Herausgeberzusätze kenntlich gemacht, aber gleichzeitig in B vor-
von Hellmut Federhofer, Kassel 1963, S. 157–176 (Sigle: NMA). Dazu: handen sind; damit bestätigt B viele der vom Herausgeber vorgenom-
Wolfgang Amadeus Mozart, Neue Ausgabe sämtlicher Werke. Kriti- menen Maßnahmen. Sonstige Unterschiede zwischen B und dem Auto-
sche Berichte. Serie I, Werkgruppe 3: Kleinere Kirchenwerke, hg. von graph (und damit dem Befund unserer Edition) werden nur erwähnt,
Hellmut Federhofer, Leipzig 1964. wenn es sich um relativ bedeutsame Abweichungen handelt. Dies betrifft
z. B. die Texte der „Salzburger Fassung“, die in der ersten Arie alternativ
Wolfgang Amadeus Mozart: Exsultate, jubilate, hg. unter Berücksich- unterlegt und im Rezitativ in einem eigenen System wiedergegeben sind.
tigung der neuentdeckten Salzburger Fassung von Hellmut Federhofer Im übrigen sind die meisten Befunde von B aus FeMü ersichtlich.
und Robert Münster, Kassel und Stuttgart 1990 (= Vorabdruck aus:
Wolfgang Amadeus Mozart, Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Serie X,
Werkgruppe 31: Nachträge, vorgelegt von Hellmut Federhofer und III. Einzelanmerkungen
Robert Münster) (Sigle: FeMü).
Abkürzungen: Bc = Bassi / Basso continuo, Cor = Corno, Fl = Flauto, Hg. = Heraus-
Die drei Editionen unterscheiden sich von A und teilweise auch von B geber, Ob = Oboe, Org = Organo, S = Soprano, T. = Takt, Va = Viola, Vl = Violino,
Vne = Violone.
in erster Linie durch Abweichungen hinsichtlich von Artikulation und
Zu den Quellensiglen vgl. Abschnitt I.
Bogensetzung; darüber hinaus differieren die Ausgaben in einigen wei- Zitiert wird in der Reihenfolge Takt, Stimme, Zeichen im Takt (Noten und Pausen),
teren Details. Vor allem ETP und NMA ist das Bestreben anzumerken, Befund.
Parallelstellen möglichst übereinstimmend einzurichten (Beispiele: die
wiederkehrenden Motive im letzten Satz). Zu den Ergänzungen ge- Arie Exsultate, jubilate
hören auch die kleinen Bögen von Vorschlags- zu Hauptnoten und
2 Vl I 3 B: Achtelnote d2 mit Keil und anschließende Achtelpause
mehrere Bögen bei der Singstimme. Einstein schreibt in seinem Revi-
7 Cor I/II A, B: Lesart mit dem (notierten) gemeinsamen d2 der
sionsbericht (ETP, S. IV): „In der Gesangsstimme wendet Mozart bei Hörner eindeutig. In ETP, NMA und FeMü hat Cor II c2.
Ligaturen nicht immer den Bogen an; z.T. sind also die Bögen Zusatz.
Wo Staccato-Punkte in einer Stimme sich finden, sind sie sinngemäß
auch in den anderen ergänzt.“ ETP unterscheidet nicht nach Punkten 4 Vgl. Partiturseite 7 der Edition.
und Keilen und verwendet nur Staccato-Punkte. In derselben Ausgabe 5 Mehrere Beispiele für die genannten Formen diakritischer Kennzeichnung finden
ist die Taktzählung im Satz Alleluja falsch. sich z. B. auf Partiturseite 19: Um Herausgeber-Ergänzungen handelt es sich bei
der ersten Generalbaßbezifferung von Takt 80, bei den Crescendo-Vorschriften
für Oboen, Hörner und Bratschen in Takt 83, bei dem Bindebogen von Takt 87 zu
ETP, NMA oder FeMü sind für die vorliegende Edition nicht als Quel- 88 in Horn II, bei dem Auflösungszeichen vor dem unteren ersten Bratschen-Ton
len herangezogen worden; wenn sie unter den Einzelanmerkungen zi- in Takt 100 sowie bei den Keilen für Oboe II in den Takten 102 und 103 (anders
tiert werden, geht es vor allem darum, eine heute verbreitete, durch als bei Oboe I, wo die Keile im Autograph vorhanden sind). Der Unterschied zwi-
die authentischen handschriftlichen Quellen aber widerlegte Lesart schen vorhandenen und ergänzten dynamischen Angaben ist etwa auf S. 15 gut
richtigzustellen. zu erkennen (Takte 101–103).

Carus
Carus 40.767
40.767 23
23
26 Fl I B: forte vorhanden 96 Bc 2 A: separat gehalste Achtelnote; Edition wie B
26 Ob I/II, 98 Vl II 5–6 A, B: separat gebalkt; Edition nach Vl I
Vl I/II, Va A: letzte fünf Achtelnoten zusammengebalkt; Einrich- 102 Vl I 8–9 B: Bogen vorhanden
tung vom Hg. 104 Va B: obere Stimme nur punktierte Halbenote a1 mit
26 Fl II, Vl I/II, Va B: letzte fünf Achtelnoten zusammengebalkt; Va mit Überbindung nach T. 105
Keil auf vierter Note 113 Orchester B: In allen Instrumentalstimmen außer Va ist über der
27 Bc A: piano unter ganzen Takt geschrieben; in B (Violone) ersten Note eine Fermate von fremder Hand nachge-
in Taktmitte platziert tragen, um den Satz bei Bedarf hier zu beenden.
33/34 Cor II B: forte Anfang T. 34
34 Vl II 3–4 B: Bogen vorhanden Arie Alleluja
35 Ob II, Fl II 1–3 A, B: einfach punktierte Viertelnote mit zwei nachfol-
genden Sechzehnteln; Einrichtung nach den anderen 2, 6, 7 und Parallelstellen
Stimmen vom Hg. Orchester Achtelnoten in A und B manchmal zu zweien und
35 Va A, B: Bögen auf 2–4 und 5–6; Anpassung an Vl I vom Hg. manchmal zu vieren zusammengebalkt; Edition: ein-
36 Vl II B: Bogen auf 1–4; 5 mit Keil heitlich vier Achtel an einen Balken gesetzt.
36, 38 S5 A: irrtümlich c2; Edition nach B 2 Ob I/II, Fl I 3–4 A, B: Keile statt Bogen (wie T. 6); Angleichung an Vl so-
38, 39 Vl II B: piano zu Beginn von T. 38 und forte in T. 39 wie an Ob/Fl in T. 128 vom Hg.
39 Vl I 3, 4 B: Keil vorhanden, piano fehlt 13 S 2–3 A: zusammengebalkt und ohne klare Zuordnung der
40–41 Va B: Bogen 40.2–41.1 Silbe -le-; Edition nach B
42 Vl I B: Bogen auf 1–4; 5 und 6 mit Keilen 14 Vl II 1–2 B: mit Keilen statt Bogen
46 S1 A: sieht aus wie c2; B: eindeutig d2 23 Vl I 3–4 A, B: mit Bogen statt Keilen. Angleichung an T. 7 und an
46 S2 A, B: eindeutig d2; in ETP, NMA und FeMü mit e2 wie- Vl II vom Hg.; vgl. auch T. 61
dergegeben 28 S2 B: Viertelpause vorhanden
47 Va 2 B: forte vorhanden 33–36,
48 Vl I/II, Va, Bc 1 ETP, NMA und FeMü ergänzen piano, das in A und B 41–44 Bc A: Die zwischen den Bezifferungen stehenden Striche
aber erst in T. 56 auftritt. Anders als die Oboen sollen sind vermutlich so zu deuten, dass die angegebenen
die Streicherakkorde also kräftig bleiben. Akkorde tatsächlich unter den Viertelnoten und nicht –
54, 113 S B schreibt denselben Rhythmus wie A, obwohl es we- den Oberstimmen entsprechend – ein Achtel später zu
gen der anderen Textierung eine Silbe weniger gibt. spielen sind.
Viertelhalsung für den Alternativtext vom Hg. 38–39 Vl I A, B: statt Überbindung 38.3–39.1 ganztaktiger Bogen
64 Va 1 A, B: Achtelrepetitionen; Änderung in Sechzehntelre- über T. 39; Einrichtung vom Hg. gemäß Vl II und
petition nach dem Kontext und nach T. 118 vom Hg. T. 46–47.
65 Vl I 9 A: Bogen bis 66.1; Einrichtung vom Hg. nach den um- 38–39,
gebenden Stellen und nach B 46–47 S A, B: 38.3–39.1 und 46.3–47.1 jeweils übergebunden.
70 Va 1 A: irrtümlich eine Hilfslinie zuviel; Edition nach B Dadurch ist die gewünschte Textzuordnung nicht ganz
73 Bc 1 A: überflüssiges Auflösungszeichen vor der durchstri- eindeutig. B setzt die Silbe -al- unter die erste Note von
chenen 6 T. 39 bzw. 47 und deutet durch Keile auf den (ebenso
74 Va 8 B: Viertelnote c1 fehlt, statt dessen g auf drittem Vier- wie in A zusammengebalkten) Achteln von T. 39 an,
tel und Viertelpause am Taktende (vermutlich Fehler dass die beiden letzten Silben diesen Noten zu unterle-
beim Abschreiben aus A) gen sind. A hingegen schreibt die Silbe -al- mit unter die
83 Va A: hinter der ersten Note irrtümlich zwei Achtelpausen; letzte Note von T. 38 bzw. 46 und geht offenbar von der
Edition nach B im Italienischen üblichen Vokalverschleifung aus (ähn-
87, 89 Va B: nur obere der beiden Stimmen vorhanden sowie je- lich wie in Tu virginum corona T. 29 u.a.). Unter Ver-
weils forte am Taktanfang; T. 89 mit Bogen 1–2 und zicht auf die Überbindung wurde dieser Lesart in der
Keil auf 3 Edition der Vorzug gegeben; möglich wäre aber auch:
89 Vl I A, B: Bogen nur 1–2; Einrichtung gemäß den Parallel-
stellen vom Hg.
93 Va 3 B: mit Keil
96 Vl I 6 B: Keil vorhanden ja, al le lu (ja)
96 Vl II 3 B: Keil vorhanden
45 Va 5 B: Keil vorhanden
96 Bc 8 NMA irrtümlich ohne Auflösungszeichen
47 Bc A: Bezifferungsstriche am Taktanfang zweimal hinter-
106 Bc ETP und NMA irrtümlich mit Achtelrepetitionen
einander gesetzt
110 S5 A, B: separat gehalste Achtelnote; Einrichtung vom Hg.
51–52 Bc A: Unnötiger Bezifferungsstrich unter der Taktgrenze
113 Vl I 1 NMA irrtümlich mit Doppelgriff c1/f1
53 Va B: irrtümlich forte zu Taktbeginn
114 S A: Textunterlegung con statt cum; Angleichung an die
58, 80 Bc 1 A: zwei untereinanderstehende Bezifferungsstriche;
Parallelstellen vom Hg.
Edition: Bezifferung vom Hg. ergänzt
117 Va A, B: bereits hier Sechzehntelrepetitionen; Einrichtung
61 Vl I 3–4 A, B: mit Bogen statt Keilen. Angleichung an T. 7 und an
vom Hg. mit Achtelrepetitionen in Analogie zu Vl I/II
Vl II vom Hg.; vgl. auch T. 23
und zu T. 63
62 Ob I/II A: piano nur bei Ob I
119 Orchester A, B: Platzierung von forte: in A bei Ob I, Vl II und Bc
77 Vl II B: zwei Viertelnoten f1, keine Pause
am Taktanfang, bei Cor I/II und Vl I in der Taktmitte
83 Va B: cresc. in T. 84 vorhanden
(bei Ob II und Va nicht vorhanden); in B bei Vl II unter
84 Bc 3 A: obere Zahl der Bezifferung irrtümlich 6 statt 5
2 (mit Keil auf 1), bei Vne auf 1 und bei allen anderen
88–89 Ob II B: Bogen bei Fl II vorhanden
Instrumenten einschließlich Fl II und Va in der Taktmit-
95–126 Fl I/II B: Pausen im gesamten Abschnitt, sodass auch das
te. Edition nach dem überwiegenden Befund von B.
Wechselspiel mit der Singstimme in T. 98 und 101 ent-
119–122 Va, Bc B: Va, Vne, Org ohne Keile (nachträgliche Ergänzung
fällt.
Mozarts in A?).
101 Ob I/II A: piano nur bei Ob II
108–109 Cor II B: Bögen vorhanden
Arie Tu virginum corona
111–112 Cor I, II ETP und NMA lassen die Hörner irrtümlich in diesen
Takten pausieren; erst in FeMü korrigiert.
1 Vl I/II, Va 2–3 B: Bogen vorhanden
123 Va B: Bogen auf 1–2 und Keil auf 3 vorhanden
5 Va 5–7 B: Bogen vorhanden
123, 131 Bc A: Bezifferung 7 genau bei der Viertelnote; Einrichtung
17 Vl II 1–2 B: Bogen erst ab 2, kein Punkt auf 1
vom Hg.
21 Vl I 3 A, B: irrtümlich e1; Korrektur vom Hg.
133 Ob/Fl I,
25 Vl II 2–3 B: Bogen vorhanden
Vl I/II 3–4 A, B: mit Bogen statt mit Keilen; Angleichung an T. 7
28 Bc 1–4 A: Achtelrepetition als Abbreviatur (Halbenote mit
und an Ob/Fl II vom Hg.
Querbalken im Notenhals) geschrieben, darunter steht
135, 137,
forte; B schreibt forte in Vne und Org unter 1. Platzie-
143, 145 Vl I, Va, Bc A: Es kann forte unter der ersten und piano unter der
rung unter 2 vom Hg. gemäß den Oberstimmen.
letzten Note gelesen werden (wie NMA und FeMü)
31 S6 A: cis2; Edition nach B und nach Vl I
oder fortepiano unter der ersten (wie überwiegend in
35 Vl II 1 A: Augmentationspunkt fehlt; Edition nach B und nach
B und in ETP). Edition: Vertikale Angleichung der Dy-
Vl I
namik an die eindeutige Lesart von Vl II; dies entspricht
47 Vl I 1–6 A, B: alle Noten an einem Balken; Edition nach Vl II
im Prinzip dem Befund von B.
59 Bc A: piano steht erst bei T. 60 (ebenso Vne in B); Edition
143 Cor II B: c2 statt c1
nach B (Org)
63 Vl I 5 B: Kreuz-Akzidens statt Auflösungszeichen; so offen-
bar auch in A vor einer späteren Korrektur
65 S2 B: irrtümlich a1, vermutlich infolge der nach unten ver-
rutschten Platzierung in A
67 Vl I B: Bogen auf 1– 4, Keil auf 5
87 Va 3–4 B: mit Keilen.
89 Vl II, Va 2–3 B: Bögen vorhanden
89 Va 4–5 B: mit Keilen

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