Tabellenbuch
EN 1090-2
Diese Formel- und Tabellensammlung enthält Informationen zur Ausführung nach EN 1090-2 bis
EXC2 und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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Vorwort
Diese Tabellen- und Formelsammlung wurde speziell für Handwerksunternehmen entwickelt, die
Ihre Tragwerke nach EN 1090-2 bis EXC2 herstellen. Viele wichtige Tabellen aus verschiedenen
Regelwerken wurden zusammengefasst. Nicht relevanten Vorgaben, die nur in EXC3 und EXC4
relevant sind, werden ausdrücklich nicht behandelt.
Die Verfasser haben die Inhalte mit größter Sorgfalt zusammengestellt, trotzdem können Fehler
nie ganz ausgeschlossen werden. Der Landesverband Metall und die Verfasse können für
fehlerhafte Angaben und/oder fehlerhafter Anwendung keine Haftung übernehmen.
Rechtsansprüche aus der Benutzung sind insoweit ausgeschlossen.
Diese Arbeitshilfe wird ständig verbessert. Falls Ihnen Angaben oder Hilfen fehlen, melden Sie
dies bitte an Stephan Stickling (Tel.: 0511 / 909 85 -29 oder s.stickling@lvm.metallhandwerk.de).
Die jeweils aktuellste Version steht im Internet als Download zur Verfügung
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a) Tragkonstruktionen mit
- bis zu zwei Geschossen aus Walzprofilen ohne biegesteife Kopf- Fuß- und Stirnplattenstöße mit einer
maximalen Geschosshöhe von 3 m;
- druck- und biegebeanspruchten Stützen ohne Stoß;
- Biegeträgern mit bis zu 5 m Spannweite und Auskragungen bis 2 m;
- charakteristischen veränderlichen, gleichmäßig verteilten Einwirkungen / Nutzlasten bis 2,5 kN/m² und
charakteristischen veränderlichen Einzelnutzlasten bis 2,0 kN;
b) Tragkonstruktionen mit max. 30° geneigten Belastungsebenen (z.B. Rampen) mit Beanspruchungen durch
charakteristische Achslasten von max. 63 kN oder charakteristische veränderliche, gleichmäßig verteilte
Einwirkungen / Nutzlasten von bis zu 17,5 kN/m² (Kategorie E2.4 nach DIN EN 1991-1-1/NA:2010-12, Tabelle
6.4DE) in einer Höhe von max. 1,25 m über festem Boden wirkend;
c) Treppen, Geländer und Balkone in bzw. an Wohngebäuden bis zu einer Konstruktionshöhe von 12 m;
e) Wintergärten an Wohngebäuden;
f) Gebäude, die selten von Personen betreten werden, wenn der Abstand zu anderen Gebäuden oder Flächen
mit häufiger Nutzung durch Personen mindestens das 1,5-fache der Gebäudehöhe beträgt.
Die Ausführungsklasse EXC 1 gilt auch für andere vergleichbare Bauwerke, Tragwerke und Bauteile.
Die Ausführungsklasse EXC 3 gilt auch für andere vergleichbare Bauwerke, Tragwerke und Bauteile.
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2 Anforderungen an Konstruktionsmaterialien
2.1 Anforderungen an die Prüfbescheinigung
Art der Prüfbescheinigung nach
Baustahlsorte und Güte / Art des Konstruktionsmaterials
EN 1090-2, Tabelle 1
JR Werkszeugnis 2.2a
S235 (EN 10025) J0 Werkszeugnis 2.2 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
JR Werkszeugnis 2.2 a
S275 (EN 10025) J0 Werkszeugnis 2.2 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
JR Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
S355 (EN 10025) J0 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
J2 Abnahmeprüfzeugnis 3.1 a
Nichtrostende Stähle - Abnahmeprüfzeugnis 3.1
Schweißzusätze - Werkszeugnis 2.2
Werksbescheinigung 2.1 oder
Garnituren für Schraubverbindungen
Herstellungsloskennzeichnung
a Nach EN 1090-2, Tabelle 1 sollten die Prüfbescheinigungen für Baustähle neben dem Kohlenstoffäquivalent in der
chemischen Analyse folgende Elemente aufführen: C, Mn, Cr, Mo, V, Ni, Cu, Al, Nb, Ti
Für Stähle bis t > 30 mm und Streckgrenze bis S355 N/mm², an denen geschweißt wird und die in auf Zug
oder Biegezug beanspruchten Bereichen liegen, ist entweder ein Stahl nach Tabelle NA.1 (EN 1993-1-
1/NA:2015-07) zu verwenden oder die Eignung ist über den Aufschweißbiegeversuch nach SEP 1390
nachzuweisen.
3 Wareneingangsprüfung
Möglichst zum Zeitpunkt der Lieferung sind die Produkte, Waren und Dienstleistungen zu
kontrollieren. Lieferungen, welches nicht kontrolliert sind oder bei denen es Abweichungen gibt,
gelten als nichtkonform, bis die Konformität durch Prüfung bewiesen ist. Folgende
Prüfmaßnahmen sind mindestens erforderlich:
- Allgemeiner Zustand
Beschädigung der Verpackung
Beschädigung der Ware
Unzulässige Verformungen
Oberflächenbeschaffenheit und Korrosionsschäden
- Prüfung der Menge und Abmessungen
Abgleich mit dem Lieferschein
Abgleich mit der Bestellung
- Prüfung der Kennzeichnung
Das Material muss eindeutig identifizierbar sein
- Prüfung der Dokumente
Lieferschein auf Plausibilität
Kontrolle von besonderen Eigenschaften
Prüfbescheinigungen nach EN 10204
Das Ergebnis der Wareneingangsprüfung ist auf dem Lieferschein und ggf. auf der
Prüfbescheinigung zu kontrollieren. Wenn Abweichungen vorhanden sind, ist das Material bis zur
Klärung eindeutig als nichtkonform zu kennzeichnen.
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2025
>3 h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm
Ungenügender Wurzeleinbrand
Nur für einseitig geschweißte Stumpfnähte
Kurze Unregelmäßigkeit:
4021 ≥ 0,5 Nicht zulässig
h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm
Durchlaufende Einbrandkerbe
Weicher Übergang wird verlangt.
Wird nicht als systematische Kurze Unregelmäßigkeit: Kurze Unregelmäßigkeit:
Unregelmäßigkeit erkannt. 0,5 bis 3
h ≤ 0,2 t h ≤ 0,2 t
5011
5012
Wurzelkerbe
Weicher Übergang wird verlangt Kurze Unregelmäßigkeit:
0,5 bis 3 h ≤ 0,2 mm + 0,1 t
h ≤ 0,1 t
5013
Kurze Unregelmäßigkeit: Kurze Unregelmäßigkeit:
>3
h ≤ 0,2 t, aber max. 2 mm h ≤ 0,1 t, aber max. 1 mm
Zu große Nahtüberhöhung (Stumpfnaht)
Weicher Übergang wird verlangt.
h ≤ 1 mm + 0,25 b, h ≤ 1 mm + 0,15 b,
502 ≥ 0,5
aber max.10 mm aber max.7 mm
h ≤ 1 mm + 1,0 b, h ≤ 1 mm + 0,6 b,
503 ≥ 0,5
aber max.5 mm aber max.4 mm
Zu große Wurzelüberhöhung
504
h ≤ 1 mm + 0,6 b,
h ≤ 1 mm + 1,0 b,
>3 aber max.4 mm
aber max.5 mm
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Ord.- t
Unregelmäßigkeit EXC1 EXC2
Nr. [mm]
Schroffer Nahtübergang - Stumpfnähte
≥ 0,5 α ≥ 90 ° α ≥ 110 °
≥ 0,5 α ≥ 90 ° α ≥ 110 °
Schweißgutüberlauf
Verlaufenes Schweißgut
Kurze Unregelmäßigkeit: Kurze Unregelmäßigkeit:
509 0,5 bis 3
h ≤ 0,25 t h ≤ 0,1 t
Wurzelrückfall
Weicher Übergang wird verlangt.
Kurze Unregelmäßigkeit:
0,5 bis 3 h ≤ 0,2 mm +0,1 t
h ≤ 0,1 t
515
Wurzelporosität
Schwammige Ausbildung der Nahtwurzel
516 als Folge von Blasenbildungen des ≥ 0,5 Örtlich zulässig Nicht zulässig
Schweißgutes bei der Erstarrung (z.B.
mangelnder Gasschutz der Wurzel)
Ansatzfehler Zulässig. Die Grenze
hängt von der Art der
517 ≥ 0,5 Unregelmäßigkeit ab, die Nicht zulässig
beim Wiederbeginn
auftritt.
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Ord.- t
Unregelmäßigkeit EXC1 EXC2
Nr. [mm]
Zu kleine Kehlnahtdicke
Nicht anwendbar auf Prozesse mit 0,5 bis 3 Kurze Unregelmäßigkeit: Kurze Unregelmäßigkeit:
Nachweis von größerem Einbrand. h ≤ 0,2 mm + 0,1 a h ≤ 0,2 mm
5213
Kurze Unregelmäßigkeit: Kurze Unregelmäßigkeit:
>3 h ≤ 0,3 mm + 0,1 a h ≤ 0,3 mm + 0,1 a
aber max. 2 mm aber max. 1 mm
Zu große Kehlnahtdicke
Die tatsächliche Nahtdicke der Kehlnaht
ist zu groß.
h ≤ 1 mm + 0,2 a
5214 ≥ 0,5 Zulässig
aber max. 4 mm
Kehlnähte
Stumpfnähte
Kurze Unregelmäßigkeiten
Schweißnaht Unregelmäßigkeit, die in einem Abschnitt von 100 mm, der
≥ 100 mm die meisten Unregelmäßigkeiten beinhaltet, die Gesamtlänge der
Unregelmäßigkeiten 25 mm nicht überschreitet.
Schweißnaht Unregelmäßigkeit, deren Gesamtlänge der Unregelmäßigkeit
< 100 mm 25 % der Länge der Schweißnaht nicht überschreitet
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- Der Umfang der ergänzenden ZfP bezieht sich nicht zwingend auf einzelne Aufträge, sondern auf die
laufende Fertigung.
- Die Angaben gelten für Schweißnähte im Rahmen der Herstellung und auf der Baustelle.
- Längsnähte verlaufen parallel zur Bauteilachse, andere Nähte gelten als querverlaufende Nähte.
- Allgemein ist bei Stumpfnähten die Ultraschall- oder Durchstrahlungsprüfung und bei Kehlnähten die Eindring-
oder Magnetpulverprüfung anzuwenden.
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1 sichtbar
2 unsichtbar (kann nach dem Strahlen offen
sein)
Kanten, hergestellt durch Stanzen, Kein Teil der Kante Die Kanten müssen Die Kanten müssen
Schneiden oder Sägen darf scharf sein; die halbwegs glatt sein. mit einem
Kanten müssen frei Mindesradius von 2
von Graten sein. mm gerundet sein.
1 Stanzen
2 Schneiden
thermisch geschnittene Kanten Die Oberfläche Kein Teil der Kante Die Schnittfläche
muss frei von darf ein muss
Schlacke und losem unregelmäßiges Profil nachgearbeitet und
Zunder sein. haben. die Kanten müssen
mit einem
Mindestradius von 2
mm gerundet sein.
Löcher und Krater Löcher und Krater Löcher und Krater Die Oberfläche
müssen ausreichend müssen ausreichend muss frei von
offen sein, um den offen sein, um dem Löchern und
Beschichtungsstoff Beschichtungsstoff Kratern sein.
ein Eindringen zu ein Eindringen zu
erlauben. erlauben.
Schuppen Die Oberfläche Die Oberfläche muss frei von sichtbaren
muss frei von Schuppene sein.
abgehobenem
Material sein
Überwalzungen und Trennungen Die Oberflächen Die Oberfläche muss Die Oberfläche
müssen frei von sich frei son sichtbaren muss frei son
abhebendem Überwalzungen und sichtbaren
Werkstoff sein Trennungen sein. Überwalzungen und
Trennungen sein.
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6 Konstruktion EN 1090-2
6.1 Ausschnitte (EN 1090-2, Abschnitt 6.7)
Einspringende Ecken sind mit einem Radius auszuführen. Einspringende Ecken sind Ecken, bei
denen der offene Winkel zwischen den Stirnseiten kleiner als 180° ist. Das Überschneiden ist
nicht zulässig.
Anforderungen:
Möglichkeit EXC1
Möglichkeit EXC2
Hinweis: Die Steghöhe muss
entsprechend der Statik erhalten
bleiben, um die Querkraft
planmäßig ableiten zu können!
Möglichkeit EXC2
Möglichkeit EXC2
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Nenndurchmesser der
Schraube d 12 14 16 18 20 22 24 ≥ 27
[mm]
Normale runde Löcher 1 1,2 2 3
1 Bei beschichteten Verbindungsmittel kann das Nennlochspiel von 1 mm um die Überzugsdicke des
Verbindungsmittels erhöht werden.
2 Unter Bedingungen nach EN 1993-1-1-8 dürfen Schrauben mit einem Nennlochspiel von 2 mm eingesetzt
werden.
Rand- und
Minimum Maximum
Lochabstände
Randabstand e1
1,2 ∙ 𝑑0
in Kraftrichtung EN 1993-1-8 enthält in
Randabstand e2 Tabelle 3.3 zusätzliche
1,2 ∙ 𝑑0
quer zur Kraftrichtung Grenzwerte für
Randabstand e3 maximale
1,5 ∙ 𝑑0
bei Langlöchern Randabstände bei
Randabstand e4 Korrosionsbelastung
1,5 ∙ 𝑑0 und Lochabstände für
bei Langlöchern
Lochabstand p1 Korrosionsbelastung
2,2 ∙ 𝑑0 und Druckbelastung in
in Kraftrichtung
den Bauteilen
Lochabstand p2
2,4 ∙ 𝑑0
quer zur Kraftrichtung
Lochdurchmesser 𝑑0
Ø9 Ø 11 Ø 13 Ø 14 Ø 18 Ø 22 Ø 24
[mm]
Randabstand [mm]
11 13 16 17 22 26 29
(e1 und e2) 𝟏, 𝟐 ∙ 𝒅𝟎
Lochabstand p1
in Kraftrichtung [mm] 20 24 29 31 40 48 53
𝟐, 𝟐 ∙ 𝒅𝟎
Lochabstand p2
quer zur Kraftrichtung [mm] 22 26 31 34 43 53 58
𝟐, 𝟒 ∙ 𝒅𝟎
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6.4 Schraubenmaße
- Klemmlängen (wird nachgereicht)
- Produktnormen (wird nachgereicht)
- Festigkeiten (wird nachgereicht)
-
7 Formgebung
7.1 Warmumformen
Tabelle 7-1 - Anforderungen zum Warmumformen
Hinweis: DIN EN 10025-2, Tabelle 12 enthält Werkstoffe bis S355 und Blechdicken bis t = 30 mm.
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Wenn festgelegt, können geringere Mindestinnenbiegeradien zugelassen werden. Siehe EN 1090-2, Abschnitt 6.5.4.
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In anderen Fällen ist das Schweißen im entsprechenden Bereich nur dann zulässig, wenn
durch Prüfung bewiesen werden kann, dass dies für eine besondere Anwendung zulässig ist. Hohlprofil
8 Toleranzen
Toleranzart Sind anzuwenden
immer, falls falls
immer nicht anders vereinbart/
festgelegt festgelegt
a) Grundlegende Toleranzen (EN 1090-2 Anhang D.1) X
b) Ergänzende Toleranzen - Klasse 1 (EN 1090-2, Anhang D.2) X
c) Ergänzende Toleranzen – Klasse 2 (EN 1090-2, Anhang D.2) X
d) Besondere Toleranzen (EN 1090-2, Abschnitt 11.1) X
e) Alternative Kriterien (EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3) X
f) Interne Toleranzen (nicht Bestandteil der Bauteilspezifikation) aus betrieblichen Gründen und
zur Risikominderung.
a) Grundlegende Toleranzen sind geometrische Grenzwerte, um den Annahmen der statischen Berechnung zu
genügen. Werden Toleranzen überschritten, muss der Statiker informiert werden, um ggf. zusätzliche Maßnahmen
zu ergreifen.
b), c) Ergänzende Toleranzen dienen der Gebrauchstauglichkeit hinsichtlich Aussehen und Passgenauigkeit. Diese
normativen Anforderungen beschreiben häufig nicht die wirklichen Anforderungen. Häufig ist es deshalb sinnvoll
besondere Toleranzen zu vereinbaren.
d) Besondere Toleranzen sind häufig erforderlich, wenn die Ergänzenden Toleranzen nicht ausreichend die Grenzen,
hinsichtlich der Passgenauigkeit und Aussehen, beschreiben oder wenn andere Regelwerke Toleranzen fordern
(z.B. DIN 18065 Gebäudetreppen). Sie ergänzen die normativen Ergänzenden Toleranzen. Sie sind in der
Bauteilspezifikation zu beschreiben und mit dem Auftraggeber zu vereinbaren.
e) Als Alternative zu den Ergänzenden Toleranzen können die Kriterien gem. EN 1090-2, Abschnitt 11.3.3 vereinbart
werden. Siehe Beschreibung unterhalb der Tabelle.
f) Interne Toleranzen sind nicht Bestandteil der normativen Bauteilspezifikation. Sie schaffen bei Bedarf einen
Abstand zu den Grenzen, die mit dem Auftraggeber vereinbart sind, um z.B. Probleme aus der Addition der
Toleranzen zu vermeiden.
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Zu e) Für geschweißte und für nicht geschweißte Tragwerke gelten die folgenden Klassen nach
EN ISO 13920, falls vereinbart/festgelegt:
- Klasse C für Längen- und Winkelmaße
- Klasse G für Geradheit, Ebenheit und Parallelität
- in anderen Fällen ist für jede Abmessung d eine zulässige Abweichung ± Δ
erlaubt, die entweder d/500 oder 5 mm entspricht (der größere Wert ist jeweils
maßgebend).
Tabelle 5 - Grenzabmaße für Längenmaße
Nennmaßbereich [mm]
30 120 400 1.000 2.000 4.000 8.000 12.000 16.000
(bezieht sich auf die bis bis bis bis bis bis bis bis bis
>
längere Seite der 20.000
120 400 1.000 2.000 4.000 8.000 12.000 16.000 20.000
Oberfläche)
Toleranz-Klasse C
1,5 3 5,5 9 11 16 20 22 25 25
Δ [mm]
Nennmaßbereich [mm]
(Länge oder kürzerer Schenkel) ≤ 400 400 bis 1000 > 1000
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