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Andreas Ferch

Anthroposophie als frühe


Chronologiekritik
und okkulte Geschichtsforschung (2)
In diesem Beitrag geht es darum, die Frage nach Geschichte und ihrer Chronologie einmal mit der esoterischen Weltanschau-
ung zu konfrontieren, wie sie Rudolf Steiner (1861-1925) begründet hat. Anthroposophie hat den Anspruch, okkulte Geschichts-
wissenschaft zu sein und damit in Tiefen des Verständnisses einzudringen, wohinein die Schulwissenschaft nicht reicht. Folgende
Fragen müssen behandelt werden: Was ist eigentlich Geschichte? Wie korrespondiert Geschichte mit dem menschlichen Bewusst-
sein im Entwicklungsgang?

Die Jungfrau von Orleans, Jeanne Symptom an anderem Ort in Europa, mit eigentlich) bildeten noch auf ihren Kathe-
d´Arc (1412-1431), brachte durch ihren dem neue Lebensverhältnisse in die Men- dralen und Kirchen jene Wesenheiten ab,
spirituell kämpferischen Einsatz den schen einziehen. Die sog. griechisch-latei- die keiner Phantasie entsprangen, sondern
Keim der Unabhängigkeit Frankreichs nische Kulturepoche geht für Steiner, für dem um 1500 bereits weitgehend (Aus-
und Englands voneinander. Was die Le- chronologiekritisches Denken bezeich- nahmen gibt es auch hier) erloschenen al-
gende von engelhafter Weisung dieses nend, erst im 15. Jahrhundert zu Ende. ten Hellsehen des nordischen Menschen:
Auftrages zu berichten weiß, bestätigte Beide den Feuertod erleidenden Neuerer, Greife, Faune, Nixen, Kobolde, Undinen,
sich dem hellseherischen Blick Rudolf die Jungfrau wie der Tscheche, markieren Sphinxgestalten usw. Das römische Impe-
Steiners, und zwar ohne jede Trübung sei- mit dem beginnenden 15. Jahrhundert die rium, das den christlichen Namen usur-
nes Bewusstseins, geschweige denn durch von der geistigen Weltenführung (in etwa pierte, bekämpfte dieses abgelaufene Zeit-
Hypnose, Trance oder andere Hilfstech- Hegels Weltgeist entsprechend) beabsich- alter der schauenden germanischen Religi-
niken, mit denen heutzutage versucht tigte Entfaltung der „Bewusstseinsseele“ on, denn Ragnarök ist längst gewesen.
wird, hinter die äußere Sinneswelt zu bli- für den nächsten Abschnitt des Tierkreises, Wir fragen nun aber: Wie soll der wie-
cken, wobei mitunter die irreführendsten die wesentlich von den Völkern der alten derkommende Baldur heute gefunden
Mitteilungen gegeben werden. Man las- „Wartekultur“, insbesondere Ländern werden? Wie ist er zu erkennen? Wer ist
se einmal die Art und Weise auf sich wir- Mitteleuropas für die Erde impulsiert wer- Widar, der Schweigsame? Und so weiter.
ken, wie Rudolf Steiner Geschichte anders den soll. Das Bewusstsein der neuzeitli- Tiefste Fragen harren der Antwort. Wenn
darstellt: chen Kulturepoche mit der Bezeichnung man sich weigert, den tiefen Wesenszu-
„Solche Jungfrauen von Orleans – das „Bewusstseinsseele“ steht dabei für eine sammenhang zwischen dem Germanen-
heißt nicht mit der Tatkraft, aber mit der höhere Stufe als es reine Verstandesent- tum und dem Christentum in seiner wah-
Seherkraft -, die hat es über ganz Europa wicklung bis dahin zum ausgehenden ren Gestalt, gerade auch in der deutschen
gegeben in diesen Jahrhunderten. Und das Mittelalter war. Geschichte (die man ja sonst als einen ein-
Fundament, auf dem die Jungfrau von Rudolf Steiner erkannte die moderne zigen Irrtum betrachten müsste) aus ide-
Orleans baute, das war eben das über die Geschichtsschreibung als ein schwächli- ologischen Gründen zu erkennen, verbaut
breite Bauernschaft und über die breite ches Kind des Todesbaumes der Erkennt- man sich gerade die Tür, die der Mensch-
Masse des Volkes ausgebreitete Element. In nis des südlichen lateinischen Elementes, heitslehrer Rudolf Steiner vor hundert Jah-
der Jungfrau kam es nur herauf. Man schil- ungeeignet, tiefere Hinweise oder gar Ent- ren einer im Materiewahn verirrten Völ-
dert es nicht für die Leute. Man muss Lud- wicklungsgesetze der Menschheit aus ihr kerfamilie aufgestoßen hat. Aufgebrochen
wig den Dummen – nein den Frommen – zu erkennen. Es war das lateinische Ele- in einer Weise, die heute keineswegs über-
und seine Räte und all das Zeug, was da in ment, das dem Suchen der Völker nach ei- holt ist. Man studiere ihn nur!
den Chroniken steht, was sie zusammenge- nem Verstehen des Christlichen stets nur
schrieben haben, als „Geschichte“ kodifizie- den Leichnam am Kreuze als göttliches Das Jahr 1250 als Wendepunkt der
ren und muss den Leuten vormachen, als Ideal vorhalten konnte. Das Nordische geistigen Entwicklung
wenn diese Gutsbesitzer Verwalter von Staa- kommt vielleicht am Schönsten ins Bilde Chronologiekritiker neigen dazu, um
ten gewesen wären und dergleichen. Aber durch Mathias Grünewalds Auferstande- 1350 eine gewaltige physische Weltkata-
das steht doch im Grunde genommen au- nen, der in Colmar zu besichtigen ist. Die strophe zu vermuten, Gunnar Heinsohn
ßerhalb des wirklichen konkreten Lebens. runde, helle Geistessonne – an Baldur und Christoph Marx sprechen seit mehr
Das wirkliche konkrete Leben aber war bzw. die Sonnenkraft erinnernd -, die da als zwei Jahrzehnten vom „letzen großen
durchsetzt, die Geschichte sagt nichts davon, erscheint, ist wie ein Bild für das kos- Ruck“, der exoterrestrisch verursacht wor-
aber es war durchsetzt von dem, was dann misch-geistige Sternenleben - eben Über- den sei. Der These von Kataklysmen, die
in dem Genius der Jungfrau von Orleans sinnliches - das Rudolf Steiner mit allem auf I. Velikovsky zurückgeht, schlossen
an die Oberfläche trat und was hineintrat Irdischen verbinden möchte, wenn die sich dann Uwe Topper, K. Walter Haug,
in das französische Wesen zu einer Zeit, als Menschheit noch eine humane Zukunft zuletzt auch Christoph Pfister u.a. an.
eben die suggestive Sprachkraft ausgeübt haben will. Und diese ist sehr, sehr um- Rudolf Steiner erwähnt davon nichts,
wurde. Und dadurch wurde von unten kämpft, da es viele andere Wesen als den weist demgegenüber aber auf einen gewal-
herauf dasjenige hineingeflutet in das fran- Heiland gibt, die mit dem Menschen ganz tigen seelisch-geistigen Einschnitt hin, der
zösische Wesen, was Volkskraft war. So ist andere Ziele verfolgen. genau 100 Jahre früher lag, im Jahre 1250.
das zustande gekommen.“ (siehe z.B. GA 180 Die vorchristliche Religion, die Uwe Daher schieben wir hier einige Betrach-
„Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpul- Topper und andere Chronologiekritiker tungen zu diesem Zeitpunkt ein:
se. Alte Mythen und ihre Bedeutung“, erkennen und benennen wollen, ist das „Wenn wir die Eigentümlichkeit des
17.1.1918) nicht wesentlich jener nordische Strom, menschlichen Bewusstseins im dreizehnten
An anderer Stelle nennt Rudolf Steiner der oben charakterisiert wurde? Die roma- Jahrhundert ins Auge fassen, so sehen wir,
die reformatorische Tat des Jan Hus ein nischen Kirchen (ein unpassendes Wort
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dass das primitive Hellsehen allmählich ver-
Anthroposophie
schwunden war. Wir wissen, dass alle Men- wie alle sichtbaren Sterne und Planeten ist schiedenen Völker spiegeln sich allerdings
schen früher ein elementares Hellsehen hat- er in Wahrheit nur das Zeichen, die Wir- oft Teilsaspekte der oben genannten Aka-
ten. In der Mitte des dreizehnten Jahrhun- kung, der Zentralpunkt geistiger Wesen- sha-Chronik, welche jedoch von Rudolf
derts gab es in dieser Hinsicht einen Tief- heiten, und diese wirken. Konstellationen Steiner umfassend und exakt erforscht
punkt. In der Mitte des dreizehnten Jahr- sind eine Art Zeitanzeiger, die – ähnlich wurde. Insofern lassen sich die Mythen
hunderts war plötzlich kein Hellsehen mehr unseren Uhren – nichts erzeugen, sondern auch in der Regel organisch in die Anthro-
da. Es trat für alle Menschen eine geistige eben anzeigen, offenbaren, was „aktuell“ posophie eingliedern (siehe Literaturliste).
Finsternis ein. Sogar die erleuchtetsten Geis- geistig-übersinnlich geschieht. Die riesigen Zeiträume von „Milliarden
ter, die höchstentwickelten Persönlichkeiten, Außerdem macht Rudolf Steiner auf- Jahren“ der heutigen Geologie erweisen
auch die Eingeweihten, hatten damals kei- merksam auf eine gewisse Atempulsation sich aus der Akasha-Chronik heraus als Irr-
nen Zugang mehr zu den geistigen Welten des gesamten Weltalls im Rhythmus von tum. Anthroposophie hat allerdings stets
und mussten sich auf das beschränken, was etwa 700 Jahren. So standen die Sterne um betont, dass sie methodisch wie inhaltlich
ihnen durch Erinnerung geblieben war, 1250 am nächsten beieinander und ent- mit einer wahren Naturwissenschaft
wenn sie etwas über die geistigen Welten aus- fernten sich bis Ende des 19. Jahrhundert immer in Einklang stehen wird, jedoch oft
sagten. ... Diese kurze Zeit der Verfinsterung von einander fort, so dass ihre Abstände, im schroffsten Gegensatz zu deren Hypo-
musste damals sein, um das Charakteristi- wenn auch sehr geringfügig, sich stetig thesen und Theorien. Dies gilt insbeson-
sche unseres jetzigen Zeitalters vorzubereiten: vergrößerten. Auf die „Ausatmung des dere in Bezug auf die Geologie.
die heutige intellektuelle, verstandesmäßige Weltalls“ folgt ab etwa 1900 wieder eine Warnend ruft der Geistesforscher de-
Kultur.“ („Das esoterische Christentum und die „Einatmung“. Dies hat im Menschen sei- nen zu, die meinen, aus Totem Aufschlüsse
geistige Führung der Menschheit“, GA 130, ne Parallelerscheinung in der Bildung ei- über die lebendige Entwicklung des Men-
27.09.1911, sehr ähnlich am 9.2.1912) nes festeren oder sich auflösenderen Be- schengeistes zu gewinnen:
Nach jener kurzen Zeit der Verfinste- griffnetzes, wie z.B. in der Entwicklung „Der menschliche Leib hat sich verfestigt;
rung liegt der Ursprung der Rosenkreuzer- der Physik konstatierbar ist (z.B. „Raum“, in der alten atlantischen Zeit war die Men-
strömung, die auf eine besondere Einwei- „Zeit“ und „Atom“, Vortrag vom 25. Juni 1923 schengestalt, wenn ich mich so ausdrücken
hung des Christian Rosenkreuz zurück- in GA 350). Auf der Erde selbst war der Erd- darf, noch weicher. Daher konnten diese at-
geht, die nur zu dieser Zeit stattfinden boden Mitteleuropas am tiefsten gesenkt lantischen Leiber auch nicht aufbewahrt
konnte. Denn es waren besondere irdische und zeigte ein warmes wohliges Klima, werden, und die heutige Geologie, die Palä-
Bedingungen vorhanden: was sich wiederum auf das Gemüt der ontologie wird schwerlich irgendwelche
„Wenn wir aber vollständig das histori- Menschen auswirkte. Es ist die Zeit des Überreste von den wirklichen atlantischen
sche Geschehen verstehen wollen, dann müs- noch echten, ursprünglichen Minnesan- Menschen finden. Aber es gibt eine andere
sen wir noch berücksichtigen, dass solche ges. Ab 1250 beginnt der Boden Europas Geologie, eine andere Paläontologie, welche
Knotenpunkte der Entwicklung stets mit ge- sich wieder langsam zu heben. Von all dem uns die atlantischen Menschen aufbewahrt
wissen Stellungen der Sterne zusammenhän- gibt es freilich keinerlei physische Doku- hat: das ist die griechische [und germani-
gen, und dass unsere Erdachse im Jahre 1250 mente. Noch weniger nachweisbar ist sche, A. F.] Mythe. Und man sollte nicht in
auch in einer gewissen Stellung war, so dass selbstverständlich die folgende Aussage den geologischen Schichten der Erde graben,
die sogenannte kleine Achse der Ekliptik des Geistesforschers. wenn man die Menschen der Vorzeit kennen
eine ganz besondere Lage hatte zu der Erd- Rudolf Steiner beschreibt, wie gewisse
lernen will, die ihre höheren Leiblichkeiten
achse. Wenn wir also berücksichtigen, dass Geister (Exusiai) während der Zeit der at-
[Ätherleib und Astralleib, A. F.] noch au-
das, was auf der Erde geschieht durch große lantischen Katastrophe sehr stark auf das
Physische einwirkten und das Geistige im ßer dem physischen Leibe hatten. Man tut
Himmelsverhältnisse bewirkt wird, dann damit etwas vollständig Absurdes, wenn
können wir schon an den äußeren klimati- Menschen vorübergehend unberücksich-
tigt ließen, und dass dies Jahrtausende spä- man in den geologischen Schichten der Erde
schen Verhältnissen sehen, dass innerhalb der
ter gerade umgekehrt war. Genau um nachgräbt. Da wird man niemals etwas an-
Erde wieder spezialisiert und differenziert
wird.“ (GA 126, Okkulte Geschichte, 1250 war dies der Fall, wo diese Wesenhei- deres finden als dekadente Produkte dieser
31.12.1910) ten auf die menschliche Persönlichkeit ein- vorgeschichtlichen Menschen. Aber in den
Im Jahre 1250 stand der „Frühlings- wirkten, nicht aber auf die Natur. Schichten des menschlichen Geisteslebens,
punkt“ der Sonne durch die Rückwärtsbe- Rudolf Steiner spricht ab 1250 von ei- namentlich in der geist-geologischen Schich-
wegung desselben im „Platonischen Wel- ner „großen Inspiration“, die das alte Hell- te, welche uns in der wunderbaren griechi-
tenjahr“ durch den Tierkreis einige Grade sehen auf gedankliche Weise ersetzt. Auf- schen [und nordischen, A. F.] Mythologie
weiter Richtung Widder. Dadurch war die gefangen wurde dieser Inspirationsstrom erhalten geblieben ist, finden wir, einge-
Sonne im Zenit (Mittagsort) genau auf exoterisch in der Scholastik, esoterisch schlossen wie die Schnecken- und Muschel-
demselben Lot wie der Sirius, der „Hunds- durch das Rosenkreuzertum. Beide Strö- schalen in den geologischen Schichten der
stern“ (= Konstellation Sirius/Sonne). mungen begannen um 1250. Gleichzeitig Erde, den alten normalen atlantischen
Gerade dieser Fixstern hat starke Wirkun- aber begann, wie es stets der Fall ist bei neu Durchschnittsmenschen. Studieren wir die
gen auf unseren Tageslichtspender. Denn, einschlagenden Kulturbefruchtungen - Konfiguration der Faune, des Pans und des
wie sowohl Rudolf Steiner als auch der ös- ein Strom, der diese Inspiration nicht auf- Silens, dann erhalten wir jene geist-geologi-
terreichische Prophet Jakob Lorber (1800- nahm. Dieser breite, allgemeine Strom schen Überreste, die uns wirklich in die Vor-
1864) darstellen, ist Sirius „die Sonne un- führte letztlich zum Absturz in den abs- menschheit der Erde führen. Damit sehen
serer Sonne“. D.h., es existiert im Gesamt- trakten Materialismus, der jede echte Kul- wir, wie in einer Art, die man heute mei-
all eine von der materialistischen Astrono- tur oder gar Spiritualität erstickt. netwegen schwärmerisch, träumerisch, fan-
mie noch nicht bemerkbare Ordnung von tastisch nennen kann, dennoch das alte grie-
„Sonnen unterschiedlicher Grade“. (Der Geologie der Vorgeschichte chische [und germanische, A. F.] Bewusst-
„Regulus“ im Löwen ist für unsere Milch- Die geschichtliche Epoche ist damit sein Weltenwunder mit einer tieferen Wissen-
straße der höchstgradige, auf den somit al- abgeschlossen, wir wenden uns nun der schaftlichkeit löste als unsere heutige abstrak-
les hinorientiert ist.) Sirius ist der auch Prähistorie und der Urzeit. Damit sind wir te äußere, nüchterne Verstandeswissen-
„unserer“ Sonne unmittelbar übergeord- in einer Zeit, wo es keinerlei schriftliche schaft.“ (Gesamtausgabe 129, „Weltenwunder,
nete Stern. Er wirkte damals vom Zenit Dokumente, aber auch keine archäologi- Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen“,
her somit durch dieselbe besonders macht- schen Artefakte mehr gibt und geben Vortrag vom 23.8.1911, S. 135)

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voll. Genauer, nicht der Sirius, sondern kann. In den Mythen und Sagen der ver- Atlantis war stufenweise im heutigen
Anthroposophie
atlantischen Ozean versunken, der Rest vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen“ Zillmer hat ferner herausgefunden,
vor etwa 10.000 Jahren. (Ausführliche Studi- (GA 132, 1911) oder in „Die Geheimnisse der bi- dass um die Erde herum eine dicke Nebel-
en bieten neben und auf Rudolf Steiner aufbau- blischen Schöpfungsgeschichte“ (GA 122, 1910) wolkenschicht in den Höhen lagerte, die
end z.B. Sigismund von Gleich und Ernst Ueh- dargestellt. erst gegen Ende der atlantischen Zeit ab-
li, siehe unten) Allerdings erweist sich etwa die Dar- regnete. Auch dies findet bei Rudolf Stei-
Auch Oswald Spengler nimmt stellung des theosophischen Esoterikers ner ausführliche Schilderung und tiefe Be-
übrigens zur Erläuterung seiner „histori- Scott Elliot „Atlantis nach okkulten Quel- gründung. Es ist aber auch exoterisch in
schen Pseudomorphosen“ in seinen len“ (Zürich [1882] 1977/78) als unzuläng- der germanischen Mythe von „Niflheim“
„Welthistorischen Perspektiven“ ein Bild lich: Rudolf Steiner erläutert: „Die Akasha- (entspricht Nebelheim) bereits ausgesagt.
aus der Geologie, um geistesgeschichtliche Chronik ist zwar zu finden im Devachan, Ein weiteres Beispiel, welches zugleich
Vorgänge zu verdeutlichen. (Siehe dazu Ru- doch sie erstreckt sich hinunter bis in die as- das Hauptargument des Verfassers ist, ist
dolf Steiner, Gesamtausgabe 36, Der Goethean- trale Welt, so dass man in dieser oft Bilder der das zeitliche Nebeneinander von Men-
umgedanke TB, S. 95) Akasha-Chronik wie eine Fata Morgana schen und Sauriern. Auch das ergibt sich
Nun gibt es immer häufiger Außensei- finden kann.“ (GA 99, „Die Theosophie des aus der Anthroposophie als Selbstver-
ter der Wissenschaft, die großenteils deren Rosenkreuzers“, 28.5.1907, siehe dazu die Zeich- ständlichkeit vom Ende der lemurischen
Irrtümer fundiert zu widerlegen beginnen nung unten bezüglich Devachan und Astralwelt). bis zur frühen Atlantisepoche vor ca.
und dadurch oft der Anthroposopohie Scott Elliot habe nicht die Akasha-Chro- 28.000 bis 16.000 Jahren (siehe Tabelle
schon sehr nahe kommen, ohne sie zu ken- nik geschaut, sondern deren Spiegelung in unten).
nen. Besäßen die Außenseiter nun eine der Astralwelt. Dort aber ist nicht zu un- Wie andere vor ihm meint auch Zill-
Offenheit für Anthroposophie und wür- terscheiden, ob es sich um Atlantis selbst mer, dass ein Meteoriteneinschlag z.B.
den sie diese bei ihren neuen Thesen be- oder um eine der von Zillmer genannten eine Flutwelle auslöste und riesige Staub-
rücksichtigen, so wäre das bahnbrechend Kolonien handelt. Elliot habe seine Anga- massen aufwirbelte, die dann etwa Mam-
für weitere Erkenntnisse. ben medial und aus nur astraler Quelle ge- muts augenblicklich erfrieren ließen. Eine
Als ein Beispiel sei das Buch von Hans- geben, die sich auf Wiederholung der at- „von Süden kommende Eiswelle“ bestätig-
Joachim Zillmer genannt: „Darwins Irr- lantischen Vorgänge im späteren Mittele- te Rudolf Steiner, wenn auch nicht mit
tum. Vorsintflutliche Funde beweisen: uropa beziehen. - Außerdem gibt es seit nur materialistischen Ursachen wie Mete-
Dinosaurier und Menschen lebten ge- der Zeitenwende zwei Akasha-Chroniken: oriteneinschlag:
meinsam“ (München 2001). Der Autor be- „Bezüglich des „Lesens“ in der Akasha- „Es ist gar nicht anders möglich, als dass
gründet überzeugend, dass die geologische Chronik ist zu bedenken, dass es, seit der da einmal diese Tiere gelebt haben und rie-
Erdgeschichte wesentlich jünger ist als all- Geburt des Christusimpulses durch das Mys- sig schnell eine Eiswelle gekommen sind, die
gemein angenommen. Damit ist auch er terium von Golgatha beginnend, geradezu sich über diese Tiere hinüber ergossen hat, sie
ein Revisionist unserer Chronologie. Auch zwei verschiedene Akasha-Chroniken gibt: eingeschlossen hat, so dass sie Jahrtausende in
das offiziell geleugnete versunkene Atlan- zum einen die alte, den Gottesplan zeigen- demselben Zustand mit dem frischen Fleisch
tis im Atlantischen Ozean wird von Zill- de; zum anderen die, welche die freien Taten erhalten bleiben konnten. ... Diese Dinge
mer anhand geologischer Fakten und eini- Christi enthält, insofern sie nicht im Gottes- können nur kommen von den außerirdi-
ger Mythen überzeugend nachgewiesen. plan als unbedingte Ziele enthalten sind. Sie schen Gestirneinflüssen.“ (GA 350, 25.6.1923,
Zugleich durchschaut er die vielen Fehldi- zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie S. 119 f.)
agnosen bezüglich der Lage der eigentli- Neues, Unvorhersehbares dem Alten harmo- Ein solcher Eingriff geschieht nicht
chen Atlantis: nisch einfügen (GA 155, „Christus und die zufällig, sondern ist stets Ausfluss geistiger
„Die heutigen wissenschaftlichen Er- menschliche Seele“, 15.7.1914). Sind sie einge- Vorgänge, die eben nur der okkulten Ge-
kenntnisse bestätigen die geographischen und fügt, wirken sie jedoch weiter, zum Beispiel schichtsforschung erkennbar sind.
geologischen Angaben in Platons Atlantiser- in einem Rhythmus von 33 1/3 Jahren, wie Ein weiterer Zusammenklang ergibt
zählung in vollem Umfang. Vielleicht Rudolf Steiner darstellt. In diesen Rhythmus sich in der Erkenntnis Zillmers, dass die
stimmt dann auch der restliche Teil der Ge- können auch freie, initiative Menschentaten Gesteinsmassen der Erde weich (kolloidal)
schichte über das Volk der Atlanter? Gab es sich einfügen und mittragen lassen. Diese gewesen sein müssen, als sie gefaltet wur-
nicht nur eine untergegangene Großinsel zweite Akasha-Chronik ist nur christdurch- den, und dass sich diese niemals unter gro-
Atlantis, sondern auch ein hochentwickeltes drungener Initiation zugänglich. Nicht- ßer Hitze und großem Druck so hätten
Volk aus der Zeit vor der Sintflut? Wenn das christliche Impulse der Menschen werden bilden können. Bei Rudolf Steiner war die-
stimmt und dieses Volk die Welt beherrschte, nach einiger Zeit aus der wahren (christli- se Erkenntnis vor ca. 90 Jahren eine sichere
wie vielfach spekuliert wird, findet man At- chen) Akasha-Chronik ,einfach ausgelöscht’. Erkenntnis im Rahmen seiner Schilderun-
lantis überall in der Welt, nämlich als Kolo- Durch diese zweifache Aufzeichnung entste- gen der gemeinsamen Evolution von Erde,
nien, und vielleicht waren diese Städte alle hen schwerwiegende Fehler. Denn solche In- Mensch und Universum vom Schöpfungs-
ähnlich aufgebaut. Dieser Gedanke kam mir itiationen, die an Christus vorbeigehen (es Urbeginn an. Der Mensch ist dabei von
beim Studium der verschiedensten Ansichten gibt deren überall auf der Erde) ermöglichen Anfang an auf die Entwicklung seiner in-
über die sehr kontrovers diskutierte Lage von - vielleicht -richtiges Lesen, jedoch Lesen ei- neren Freiheitsfähigkeit angelegt.
Atlantis. Vielleicht lohnt es sich, über diese ner nicht mehr gültigen Chronik! (Traditi-
Überlegung weiter nachzudenken.“ (S. 196) onelle oder mechanisierte „moderne“ Astro- Geologische Epochen,
Es lohnt sich, es wurde vielmehr schon logie ist oft eine triviale materialistische Ent- Chronologie und Kulturepochen
längst darüber „nachgedacht“! Rudolf sprechung davon). Die durchchristete Aka- Weiter zurückliegend (Zeittafel auf der
Steiner hat das Leben auf der Atlantis vor sha-Chronik ist eingeprägt in die Geistgestalt nächsten Seite) werden Zeitangaben un-
allem in den Schriften „Aus der Akasha- der ERDE. (Einen Hinweis darauf zeigt das sinnig, weil völlig andere kosmische Kon-
Chronik“ (GA 11, 1904, hierin nennt Rudolf Evangelium, wo Christus „mit dem Finger stellationsverhältnisse herrschten,
Steiner selber als Dauer der Atlantischen Kultur in die Erde schreibt“, indem er der Sünderin insbesondere zwischen Sonne, Erde und
noch „eine Million“ Jahre, was er in späteren Äu- vergibt). Die Erde selbst bildete sich jedoch Mond. Mit heutigem Zeitmaßstab gerech-
ßerungen aber stark verkürzt hatte) und „Die zunächst aus der alten, ,väterlichen’’ Chro- net fand die Geburt des damals noch kol-
Geheimwissenschaft im Umriss“ (GA 13, nik heraus. Christi Taten auf Erden befruch- loidal-plastischen Mondes aus der ebenso
1910) sowie in vielen, auf esoterische Art in ten diese alsodann.“ (Werner Schäfer, „Rudolf weichen Erde in der Gegend des heutigen
verschiedener Richtung in unterschiedli- Steiner über Wort, Schrift und Buchdruck“, S. Pazifik vor ca. 30.000 Jahren statt, was
chen Vortragszyklen, z.B. „Die Evolution 28) auch Jakob Lorber ausführlich schildert.
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Anthroposophie
aber oftmals nicht einmal diesen Wellen,
Geologische Epochen, Chronologie und Kulturepochen sondern irgendwelchen Stöckchen, die am
(aus anthroposophischer Erkenntnis Dr. Rudolf Steiners, Ufer auf und ab tanzen. Der auf dem
bearbeitet von G. Wachsmuth) Grund liegende Stein entspricht der ge-
Nachatlantische Kulturen: Entsprechungen zur üblichen Geologie: schichtlichen Handlung einer Persönlich-
keit, die aber mit den Methoden der Ge-
(Steinbock -5733 bis -7893 Siebente Kultur) schichtswissenschaft nicht erfassbar ist,
(Wassermann -3573 bis -5733 „Slawische“ Kultur) weil diese die exoterische Oberfläche nicht
Fische 1413 bis 3573 Germanische Kultur, Gegenwart verlassen möchte. Meist sind es zentrale
Widder -747 bis 1413 Griechisch-Lateinische Kultur Gestalten alter und christlicher Mysterien,
Stier -2907 bis -747 Ägypt.-Babylon.-Caldäisch-Jüdische die dadurch zur Fiktion erklärt werden.
Kultur Die hier genannten Beispiele sind Jesus
Zwillinge -5067 bis -2907 Alt-Persische Kultur Christus, Odilie, die Personen rund um
Krebs -7227 bis -5067 Alt-Indische Kultur das Gralsgeschehen des neunten Jahrhun-
derts und Christian Rosenkreuz. Andere
Atlantis Känozoikum (Erdneuzeit)
Löwe -9387 bis -7227 Atlantische Katastrophe / Sintflut /
wesentliche Persönlichkeiten, die zur Zeit
Quartiär wegerklärt werden, sind Wilhelm Tell oder
Jungfrau -11547 bis -9387 Quartiär früher Till Eulenspiegel. Selbst Shakespe-
Waage -13707 bis -11547 Quartiär are droht zu verschwinden!
Skorpion -15876 bis -13707 Quartiär/ Diluvium „Es wird einmal für die Geschichtsbe-
Schütze -18027 bis -15876 Tertiär Pliozän trachtung eines der bedeutendsten Ergebnisse
Steinbock -20187 bis -18027 Tertiär Miozän sein, wenn man darauf kommt, dass man
Wassermann -22347 bis -20187 Tertiär Oligozän erst den Gegenstand der Geschichtsbetrach-
Mittel- und Spät -Lemuria Mesozoikum (Erdmittelalter) Paläozoikum tung finden muss, finden muss, dass der
(Erdaltertum): Strom des geschichtlichen Werdens gar nicht
Fische -24507 bis -22347 Lemurische Katastr. durch Feuer Kreide so da ist wie die Natur, nämlich die Tatsa-
Widder -26667 bis -24507 Kreide chen, die in den Archiven verzeichnet sind,
Sauriernachfahren die in den Dokumenten stehen, die man ge-
Stier -28827 bis -26667 Jura Saurier wöhnlich schon als Geschichte bezeichnet,
Zwillinge -30987 bis -28827 Mondenaustritt Trias (250 Mio J.) sind noch gar nicht Geschichte, Geschichte
Perm liegt in Wirklichkeit erst dahinter. Diese Tat-
Karbon
sachen ragen nur heraus aus dem geschicht-
Devon
Silur
lichen Werden, sind nicht selbst dieses ge-
Kambrium schichtliche Werden.“ (GA 67, „Das Ewige in
der Menschenseele. Unsterblichkeit und Frei-
heit“, 14.3.1918, S. 196 f.)
Das gilt um so mehr für gefälschte Do-
Hier allerdings widerspricht die An- Erde herrscht sogar Gleichzeitigkeit, ande- kumente, aus denen man erst recht nicht
throposophie Hans-Joachim Zillmer, der re Orte hinken nach, wieder andere neh- die waltenden Geschichtskräfte erfassen
meint, dass der Mond als Weltkörper von men künftige Epochen voraus, so dass die kann.
der Erde „eingefangen“ wurde, und der die Erde bis zum Ende der Atlantis noch kein In einem der wesentlichen Zyklen
kürzlich festgestellte „Delle“ im Pazifik einheitliches Bild bot. Eine chronologi- („Das esoterische Christentum und die geistige
nicht auf den Mondaustritt, sondern auf sche Klassifizierung der Erdepochen ist Führung der Menschheit“) sagt Rudolf Steiner
den Einschlag eines Kometen zurückführt. dann global gesehen nicht möglich. Obi- mit Blick auf die übersinnliche geistige Di-
Die lemurische Zeit entspricht geologisch ge Tabelle stellt somit nur eine Möglich- mension, die den Chronologiekritikern
in etwa dem Trias, welches von der Wis- keit der Zusammenschau da, hier von G. eben fehlt:
senschaft auf 250.000.000 Jahre zurück- Wachsmuth, der sich wiederum an Anga- „So sehen wir, dass wir die Dinge, die um
datiert wird, also fast zehntausendmal so ben Rudolf Steiners orientiert.
uns vorgehen, nicht tief genug auffassen
lang, wie die Geistesforschung aus der Zur Zeit findet ein von Anthroposo-
können. Die Erzählungen aus der Geschichte
Akasha-Chronik konstatiert. Bei noch phen ausgetragener Kampf um die Frage
weiter zurückliegenden Erdepochen ent- statt, inwieweit herkömmliche Geologie wären meistens eine Fabel, wenn nicht die-
fernen sich die Zeithypothesen noch weit und anthroposophische Erkenntnisse har- se Auffassung dazukäme.“ (GA 130, 9.2.1912,
S. 275, fehlt noch in früherer Ausgabe von 1962).
extremer von den nur esoterisch erforsch- monieren. Entzündet haben sich die Ge-
An anderer Stelle spricht er von der „Fab-
baren Tatsachen. Sind sie so erforscht, las- müter an dem umfassenden Werk von
Dankmar Bosse („Die gemeinsame Evolution le convenue“.
sen sie sich jedoch gerade durch naturwis-
senschaftliche Tatsachen (nicht deren dar- von Erde und Mensch. Entwurf einer Geologie Geschichtsfälschungen müssen aufge-
an anknüpfende Theorien) voll bestätigen. und Paläontologie der lebendigen Erde“). Im deckt werden. Hier liegt die Stärke der
Das Umgekehrte ist nicht möglich. So, Geistesleben sind solche Kämpfe fair zu Chronologiekritik und ihr Verdienst,
wie auch schon im Sinnlichen z.B. eine nennen und am rechten Platz. Durch sie insbesondere der jüngsten Jahrhunderte
Tierart erst real entdeckt (nicht „erfun- entsteht ein immer wahreres Bild kompli- bis zur Gegenwart. Geschichte zu schrei-
den“) werden muss. Dann kann man sie zierter Zusammenhänge. Kriege resultie- ben, Geschichte zu interpretieren, dies
beschreiben usw. ren aus der Übertragung solcher Konkur- kann sie nicht wirklich leisten, das ist ihre
Die offiziellen geologischen Erdepo- renzen ins Physische. Schwäche und ihre Gefahr. Dazu müsste
chen sind, wie auch Zillmer schreibt, nicht die geistige Welt zumindest berücksichtigt
so streng im Nacheinander geschieden, Resümee werden. Das tut aber kein Chronologiekri-
sondern „alles schiebt sich da ineinander, Wirft man einen Stein ins Wasser, so tiker, sie bleiben auf einer materialisti-
nichts ist pedantisch zu behandeln“ (GA verursacht dieser Wellen. Die schriftlichen schen Ebene stehen. Gefährlich und

EFODON-SYNESIS Nr. 1/2004 41


300a, 25.9.1919). An manchen Orten der Dokumente entsprechen in diesem Bilde grundfalsch wird es dann, wenn sie auf-
Anthroposophie
grund ihres mangelhaften Werkzeuges ge- Keltisches, germanisches, Ägypten, Griechenland, Chatres,
schichtlich tragende Persönlichkeiten als manichäisches Christentum Megalithkultur
nicht existent erklärt. Im Falle des Heilan- Jakob Streit, Sonne und Kreuz. Irland zwischen Mega- Hermann Beckh, Aus der Welt der Mysterien, Basel o.J.
des verbaut man sich und anderen Men- lithkultur und frühem Christentum, Stuttgart 2001 Hermann Beckh, Neue Wege zur Ursprache, Stuttgart
Markus Osterrieder, Schwarzmeerraum und die Chris- 1954 (darin die Abhandlung „Der physische und
schen dadurch auch das Verständnis für tianisierung der europäischen Mitte der geistige Ursprung der Sprache“)
die Zukunft, da mit dem Christus in ganz Bettina Brandt-Förster, Das irische Hochkreuz. Ur- Arnold Wadler, Der Turm von Babel. Urgemeinschaft
neuem Maße zu rechnen sein wird. sprung, Entwicklung, Gestalt, Frankfurt, Berlin, der Sprachen, Wiesbaden 1997
Wien 1980
Gewisse Mythen und Sagen jedoch Maria Schindler, Columban. Geschichtliche Erzählung,
Rudolf Meyer, Kalewala. Der finnische Mythos und das
geben eine Ahnung von dieser in über- Geisteserbe Finnlands, Stuttgart 1964
Stuttgart 1964
Hanna Krämer-Steiner, Geistimpulse in der Geschichte
sinnlichen Gefilden verlaufenden Evoluti- Cornelius Los, Die altirische Kirche. Urchristentum im
des tschechischen Volkes und den Ursagen bis Karl
on, die in ihrem Urbeginne im Arupade- Westen, Stuttgart o.J.
IV., Stuttgart
Hans Mändl, Vom Geist des Nordens, Stuttgart 1966
vachan durchaus als Schöpfungsakt be- Hugo Reimann, Manichäismus. Das Christentum der Kurt Jauch, Kosmisches Maß und Heiligtum. Kultge-
zeichnet werden kann. Aber selbst das Freiheit. Dornach 1980 ometrie und ätherische Kräfte, Schaffhausen 2000
sinnlich-sichtbare Weltall war vor einigen
zehntausend Jahren gemäß Rudolf Steiner Esoterisches Christentum Rosenkreuzertum
„nicht berechenbar“. Es „erstarb“ erst zur Harald Giersch, Rudolf Steiner über die Wiederkunft Johann Valentin Andreae, Die chymische Hochzeit des
regelmäßigen Berechenbarkeit (Konstella- Christi. Leitfaden durch die Schriften und Vorträ- Christian Rosenkreuz anno 1459 (Ausgabe von
ge mit allen Hinweisen und Inhaltsangaben, Dorn- Walter Weber mit einer Einleitung von Rudolf
tionen usw.) im Laufe der „Zeit“. Alle Hy- Steiner), Basel 1978
ach 1991
pothesen sind also Rechnereien! Das All George Adams, Das Rosenkreuzertum als Mysterium
samt Erde werden sich auch wieder ins Religionen der Trinität, Stuttgart 1981
Unberechenbare erheben. Hermann Beckh, Buddha und seine Lehre, Stuttgart
Paul Regenstreif, Christian Rosenkreuz und seine Mis-
Wird diese Dimension der Geisteswis- 1958 sion
senschaft nicht einbezogen, so gilt das
Altes und Neues Testament Geschichte
Wort Goethes: Karl Heyer, sämtliche Werke
Emil Bock, Stuttgart
„Die Vernunft hat nur über das Leben- I Urgeschichte Renate Riemeck, verschiedene Werke
dige Herrschaft; die entstandene Welt, mit II Moses und sein Zeitalter Werner Schäfer, Rudolf Steiner über Wort, Schrift und
der sich die Geognosie abgibt, ist tot. Daher III Könige und Propheten Buchdruck (handelt vom Abstieg und Wiederauf-
kann es keine Geologie geben; denn die Ver- IV Cäsaeren und Apostel stieg des Wortes in der Geschichte), Verein für Me-
nunft hat hier nichts zu thun.“ (Sprüche in V Kindheit und Jugend Jesu dienforschung, Bremen 2001
VI Die drei Jahre
Prosa, 1. Abteilung. Das Erkennen) VII Paulus Geschichte des Mittelalters
Hella Krause-Zimmer, Die zwei Jesusknaben in der bil-
Ignorierte anthroposophische denden Kunst, Stuttgart 2001
Hella Krause-Zimmer,Bernward von Hildesheim und
Literatur der Impuls Mitteleuropas, Stuttgart 1984
Es ist schlichtweg ungeheuerlich, wie Arthur und Gral Hella Krause-Zimmer, Hroswitha von Gandersheim.
Eine Karmastudie, Stuttgart 1995
durch ignorante Ablehnung und Abwen- Rudolf Meyer, Zum Raum wird hier die Zeit. Die
Gralsgeschichte, Frankfurt 1983 Theodor Maurer, Die heilige Odilie. Legende und Ge-
dung von den zeitgemäßen Esoterik- und schichte, Dornach 1982
Kulturquellen durch die maßgebenden Gerhard von dem Borne, Der Gral in Europa. Wurzeln
und Wirkungen, Stuttgart 1976 Herbert Wimbauer: Nibelungen-Schicksal und germa-
„Autoritäten“ in Wissenschaften, Religio- Walter Johannes Stein, Der Tod Merlins, Dornach nisch-deutsches Wesen, Groß Malchau 1986
nen, Politik, Kunst und Kultur den wahr- 1984 Herbert Wimbauer, Kaiser, Papst und Christentum,
haft Strebenden seit über 80 Jahren eine Elisabeth Leu-Schmidt, Ein Gralsimpuls im Osten, Groß Malchau 1987
Kenntnisnahme derselben verdeckt wor- Dornach 1980 Herbert Wimbauer, Der Kelch der Ketzer im Herbst
Frank Teichmann, Der Gral im Osten. Motive aus der
den ist. Wieviel zielsicherer, exakter, irr- Geistesgeschichte Armeniens und Georgiens, Stutt-
des Mittelalters, Groß Malchau 1988
tumfreier, positiver und kraftvoller hätte gart1986
alle Forschung mit Einbezug dieser Bibli- Willem Veltmann, Tempel und Gral, Frankfurt 2003 Wissenschaftsgeschichte
otheken füllenden Arbeiten geleistet wer- Werner Schüpbach, Der Arabismus. Seine historischen
und spirituellen Hintergründe und sein Fortwirken
den können, auch – und gerade „Alterna- Mysteriengeschichte in der Gegenwart, Schaffhausen 1986
tiven“ auf allen Lebensfeldern! So auch für Ernst Uehli:
die so wichtige Revision unserer Geschich- Nordisch-germanische Mythologie als Mysterienge-
te. Auf die Unmengen sensationell-esote- schichte Geologie und Menschheits-Geschichte
Atlantis und die Rätsel der Eiszeitkunst.
rischer Veröffentlichungen, die den Buch- Die Geburt der Individualität aus dem Mythos als Dankmar Bosse, Die gemeinsame Evolution von Erde
markt überschwemmen, fiele man nicht künstlerisches Erlebnis Richard Wagners, und Mensch. Entwurf einer Geologie und Paläon-
mehr so leicht herein. Doch die den Tem- Stuttgart 1921 tologie der lebendigen Erde, Stuttgart, 2003
pelvorhof der Esoterik bevölkernden Krä- Zwischen Sphinx und Gral, Dornach 1922 Walther Cloos, Lebensstufen der Erde. Beiträge zu ei-
ner organischen Gesteins- und Mineralkunde, Frei-
mer und Marktschreier, Händler und Sigismund von Gleich: burg 1958
Wechsler haben wie so oft schon, vom We- Der Mensch der Eiszeit und Atlantis Walther Cloos, Werdende Natur. Betrachtungen über
sentlichen und Fortschrittlichen siegreich 7000 Jahre Urgeschichte der Menschheit den Kiesel, die Metalle und die „drei Prinzipien“ in
ablenken können ... Marksteine der Kulturgeschichte, 4 Bände: ihren Beziehungen zum Werden von Mensch und
Um ein wenig diese Misere zu mildern, I. Babylonien und Ägypten Erde, Dornach 1966
sei auf eine Auswahl wichtiger Bücher zum II. Syrien, Saba und Phönizien Günther Wachsmuth, Erde und Mensch. Ihre Bilde-
III. Hellas und Kleinasien kräfte, Rhythmen und Lebensprozesse, Band I
Thema detailliert aufmerksam gemacht
IV. Mysterien-Dämmerung und Christus-Erscheinung Die Entwicklung der Erde. Kosmogonie und Erdge-
(eine ähnliche Liste könnte für jedes ande- schichte, ein organisches Werden, Band II, Dorn-
re Lebensgebiet, z.B. Medizin, Naturer- Hans Gsänger: ach, 1950
kenntnis, Astrologie, Pädagogik, die ver- Eine Reihe mit vielen Titeln „Mysterienstätten der
Menschheit“ Werdegang der Menschheit. Kosmische Evolution, Er-
schiedenen Künste, Sozialleben und Poli- Die Externsteine, Sizilien, Golgatha, Irland, Ephesus, denverkörperung, Völkerwanderung, Geistesge-
tik usw. erstellt werden). Auf die ca. 360 Delphi, schichte, Band III


Bände Rudolf Steiners, die „Primärlitera- Frank Teichmann: Andreas Suchantke, „Mitte der Erde“, Stuttgart 1988
tur“, wird hier verzichtet, sie wurde im Eine Reihe mit dem Titel „Der Mensch und sein Tem-

42 EFODON-SYNESIS Nr. 1/2004


Text jedoch stets angegeben. pel“

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