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chen konnte, um sich die nötige Kraft, sche Archäologen kritisieren ägypti-
oder den nötigen Schutz für den Auf- sche Altertumsbehörde“.
stieg zu seinen göttlichen Vorfahren und www.netzeitung.de vom 17.09.2002: „Nicht
den Göttern zu holen. Vielleicht hat aber übertreiben“, Interview mit Prof. Burk-
auch Michael Haase recht, dass es sich hard, Leiter des IAE.
einfach um ein logistisch begründetes www.spiegel.de, Meldung: „Liveshow aus
Bauelement handelt. Er hat bisher als Nekropolis“; und „Hawass im Türen-
einziger Recht behalten mit seiner Vor- wahn“.
aussage, dass sich hinter dem ersten ZDF-Teletext vom 17.09.2001
Verschlussstein ein kleiner Hohlraum ZDF-TV-Dokumentation: „Die Nacht der
befindet, als auch, dass sich im nördli- Pyramiden“ vom 17.09.2002
chen Schacht ebenfalls eine Blockier- Lauer, Jean Philippe: „Die Königsgräber
vorrichtung befindet. von Memphis“, Berg. Gladbach 1988.
Viele Meinungen, die der orthodoxen Der Schacht in der „Königskammer“. Auch er
soll inzwischen durch einen Roboter untersucht
Ansicht entgegenlaufen, werden heut- Anmerkung der Redaktion worden sein und am Ende einen ebensolchen
zutage totgeschwiegen und es gibt ge- (1) Es wurde jedoch im Film nur eine Kar- Verschlussstein aufweisen wie der Schacht in
wiss auch Funde, die uns vorenthalten tusche gezeigt. Tatsächlich gibt es der „Königinkammer“.
werden. Aber wir sollten nicht gleich mindestens drei dieser Beschriftungen.
überall eine Verschwörung wittern. Wenn sich wirklich eine dieser Be- geschobenen Filme. Es ist jedoch im
schriftungen über mehrere Steine er- Gegenteil durchaus nicht gesichert, ob
Literatur streckt, so wird sich Hawass hüten, sie es überhaupt einen Pharao Cheops
Bild; Meldungen vom 17. und 18.09.2002 zu zeigen. Das bezieht sich auch auf die gab, geschweige denn, wie alt die Py-
Panorama vom 21.09.2002; letzte Meldung Beschriftung. ramide wirklich ist.
der HAGIB-Vereinszeitschrift: „Deut- (2) Genau das war auch der Zweck der ein-
K. Walter Haug
Die Entdeckung eines keltisch-
megalithischen Drachenaltars
im östlichen Kraichgau
Angesichts der neuen Funde wird re und Kapellen zum Vorschein, an de- Chronik mehrfach erwähnt und auch
immer deutlicher, wie archäologische nen den bestatteten Vorfahren geopfert exakt lokalisiert „ob der Kupferhälde“,
Zeiträume zusammenschrumpfen und wurde. Offenbar war die keltische Kul- also oberhalb, nördlich dieses Berges.
Epochen zur Deckung kommen, die tur der zeitgleichen ägyptischen in die- Schon 1507 und noch einmal 1526 wird
man bislang um Jahrhunderte, wenn ser Hinsicht ziemlich ähnlich, denn auf er als Brauchstein, als Stein bezeichnet,
nicht Jahrtausende trennte. Keltenzeit der Suche nach einem Eingang zu der an dem Brauchtum gepflegt wurde,
und Megalithikum sind eins. Man kann Stufenpyramide auf dem Oberderdinger heidnische Kulte, wie der Chronist ver-
die großen Bauten aus Stein, die überall Ölmühlenkopf gelang mir diese Entde- mutet, und das noch im Mittelalter!
in Europa zu finden sind, nicht länger ckung quasi per Zufall. Den zweiten Altar fand ich unter
von ihren Erbauern trennen. Wenn es Bei meinen Begehungen rund um zwei Meter Lehm und Steinklötzen ge-
z.B. Sagen gibt, die erzählen, welche den etwa 80 x 100 Meter umfassenden rade gegenüber in der hintersten Ecke
keltischen Könige im Megalithgrab von Pyramidenstumpf war mir ein schma- des Ganges. Es ist ein großer, aus dem
New Grange in Irland bestattet lagen, ler zugemauerter Gang aufgefallen, der gewachsenen Fels gehauener Monolith.
dann haben wir exakte Überlieferungen Das Besondere dabei ist die akkurate
durch die Außenmauer dieser giganti- Bearbeitung. Die perfekt gerade Ostsei-
vor uns, die aber von den Archäologen schen, die ganze Bergkuppe beherr-
ignoriert werden. Archäologen müssen te des Altars führt zu einer schmalen
schenden Stufenpyramide und einer di- schießschartenartigen Lücke in der
das Bauwerk um Jahrtausende älter da- rekt an den Berghang gebauten Umfas-
tieren, um einem chronologischen Sys- umgebenden Felsmauer, und durch die-
sungsmauer gebildet wird, die im Kern se kann exakt der markanteste Berg am
tem gerecht zu werden, das keine Hand aus perfekt geglättetem Fels besteht.
und keinen Fuß mehr hat. ganzen Horizont, der 17 km entfernte
Bürgermeister Breitinger und Dr. Biel Steinsberg angepeilt werden. Ja, der
Hier ist über eine Ausgrabung zu be- vom Landesdenkmalamt in Stuttgart er- achteckige ottonische Turm liegt genau
richten, die dem Autor drei Monate teilten ihr Einverständnis für die For- in der Visur. Im Zuge der Geschichtsre-
schweißtreibender Arbeit abforderten schungsgrabung. konstruktion datiere ich die Zeit des Hei-
und zu einem umwerfenden Ergebnis Den ersten Altar, eine mannsgroße ligen Römischen Reiches Deutscher
führten. Nicht weniger als zwei Altäre Steinplatte, konnte ich innerhalb der ers- Nation vor den großen Kataklysmus, in
der keltischen Megalithkultur konnten ten Wochen durch Wegräumen darauf die megalithische galloromanische Epo-
freigelegt werden, die unter bis zu zwei (absichtlich?) geschütteter Steine frei- che. Deshalb könnte dieser Achteck-
Meter hohem Lehm und Geröll verbor- legen. Die Steinplatte liegt waagrecht turm ein Überbleibsel aus vorsintflutli-
gen lagen. vor einem in die Umfassungsmauer der cher Zeit sein. Das Castel del Monte
Vor fast jedem Pyramidenportal Steinpyramide eingefügten senkrechten Friedrichs II. ist ebenfalls ein Achteck-
Ägyptens brachten Ausgrabungen Altä- Betstein. Dieser wird in der Knittlinger bau und soll fast zur selben Zeit gebaut
me und Völker, die das Territorium be- kas, Asiens und Amerikas ist.
herrschten, konnten Zölle fordern und Als wir den Steinaltar besichtigten,
damit einen immensen Reichtum anhäu- fiel es dem mitangereisten Kraichgau-
fen. Wer die Reichtümer der ägypti- forscher Dieter Balle schwer, eine recht
schen Pharaonen kennt, versteht, war- grobe Skulptur im Fels der Altarrück-
um sie sich derartig große Monumente, wand zu erkennen. Frau Dr. Pellech je-
die Königspyramiden von Gizeh etc. doch bemerkte sofort den Schlangen-
leisten konnten. Vor diesem Hinter- kopf, ein seit der Altsteinzeit bekanntes
grund aber wird erst die immense Grö- religiöses Motiv, das als Drache in die
ße der Bauwerke hier im Ländle ver- vorchristlich-keltische, ägyptische, me-
ständlich, Steinpyramiden, die so über- sopotamische, chinesische und süd-
wältigend sind, dass bis heute kein se- amerikanische Kultur eingegangen ist.
riöser Archäologe an ihre Existenz glau- Und tatsächlich kann man auch hier den
ben kann. Flügel des Drachens erkennen, dessen
Immer deutlicher wird, dass die hier typische Form sich in einer Abflussrinne
entdeckte Hochkultur eine Parallele zu auf der Altarfläche wiederholt. Identi-
den bekannten Hochkulturen Nordafri- sche Flügelformen kennt man auch von Abb. 5 - Die Visurkimme aus Fels
Abb. 7 - Die Flügel: Der eine geht flach vom Drachenkopf weg, der andere fügt sich im rechten
Winkel als Abflussrinne an.
mal auch den Drachenkopf selbst. rung der alten Wissenschaft der Erdver-
Jens Martin Möller („Geomantie in messung handelt, wobei der Caduceus
Mitteleuropa“) macht auf den Menhir die Visierstange des Landvermessers
von Kernuz in der Bretagne aufmerk- darstellt. Merkur ist quasi der Namens-
sam, auf dem Merkur und Herkules als geber der Marksteine und Marktplätze, Abb. 8 - Drachenflügel in der selben Form bei
Relief abgebildet sind, zwischen beiden die nach Fester ursprünglich nur Plätze Athanasius Kircher.
Christoph Pfister
Das Ankh von Bern
Neue Überlegungen zur alten Stadtstruktur von Bern
Bremgarten bei Bern und Aventicum
Einleitung
Nach Redaktionsschluss meines
Buches Der antike Berner Bär im Früh-
jahr 2002 war ich mir bewusst, dass
auch bei einem relativ eng begrenzten
Thema wie der Vorgeschichte von Bern
und Umgebung bald Ergänzungen und
neue Einsichten anfallen würden. –
Anderseits muss man schließlich seine
Erkenntnisse veröffentlichen, auch um
das interessierte Publikum zum Mitden-
ken zu bewegen.
Nicht gerechnet habe ich allerdings
damit, dass für einen zentralen Teil mei-
nes Werkes so schnell Reaktionen kom-
men würden, welche mich veranlassten,
diesen weiterführenden Artikel zu ver-
fassen. Abb. 1: Traditionelle Sicht der Stadtentwicklung Berns (Bearbeitung: Autor), nach: Françoise
Anderseits halte ich mir zugute, Divorne: Berne et les villes fondées par les ducs de Zähringen; Bruxelles 1991, p. 206
dass ich in meinem Buch mit Schluss-
folgerungen über vorgeschichtliche
Strukturen im Aarebogen von Bern zu- Bern als vorgeschichtlicher Platz wiesen sich dabei als ein einzigartiges
rückhaltend war und geahnt habe, dass Meine Untersuchungen über die Vor- und eigenartiges Oppidum-System,
womöglich bald neue Überlegungen geschichte Berns begann ich mit einer nach welchem man in der ganzen alten
dazu kommen. So kann ich hier Ergän- Neubetrachtung des Schlaufensystems Kultur nördlich der Alpen vergeblich
zungen vortragen, ohne deswegen vor- der Aare nördlich von Bern mit seinen nach Vergleichen sucht.
herige Behauptungen widerrufen zu keltischen Spuren. Die Engehalbinsel Aber je mehr ich diese antike Enge-
müssen. und die Halbinsel von Bremgarten er- halbinsel nördlich von Bern betrachtete,