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Gessler 2001
Kryptogamen
1. Begriff heterophasischer isomorpher Lebenszyklus mit physiologischer Diözie bedeutet:
Ascomyceten: Basidiomyceten:
Karyogamie, Reduktionsteilung und Karyogamie und Reduktionsteilung findet
Plasmogamie findet im Ascus statt. nicht im Innern, sondern in Auswüchsen
(Sterigmen) statt.
lange Haplophase kurze Haplophase
Abb. S. 84 Abb. S. 95
verbreitet. Gelangen sie auf den Weizen, keimen sie aus. Die Infektion erfolgt meist über
die Spaltöffnungen.
(4) Das dikaryontische Myzel wächst im Hauptwirt. Ständig werden asexuelle
dikaryontische Uredosporen (= Sommersporen) gebildet, was zur Massenvermehrung auf
dem Hauptwirt führt.
(5) Teleutolager entstehen, wenn die Vegetationszeit zu Ende ist. (Also anstelle von
Uredosporen!) Darin entstehen zweizellige, schwarze, dickwandige Teleutosporen (=
Dauersporen, die der Überwinterung dienen).
(6) In ihnen findet im Spätwinter die Karyogamie statt, die dann unter der
Reduktionsteilung zur quergeteilten Basidie auskeimen. Sie bilden an den Sterigmen vier
haploide Basidiosporen aus, die dann den Zwischenwirt infizieren können.
Die Rostpilze machen also einen Wirtswechsel vom Haplonten- zum Dikaryontenwirt
durch. So sind sie zwei verschiedene, hochspezialisierte Lebewesen. Aus einer
Karyogamie keimen die Teleutosporen zu Basidiosporen. Diese haploiden Sporen befallen
nun den Zwischen- oder Haplontenwirt. Im Dikaryonten- oder Hauptwirt (Weizen) wächst
das dikaryontische Myzel aus, das Sporen für die Massenvermehrung bildet. Gegen Ende
der Vegetationszeit werden Teleutosporen gebildet, die der Überwinterung dienen.
Häufig benutzen die Uredinales für die Haplophase und die Dikaryophase zwei
verschiedene Wirtspflanzen. Die dikaryonten Uredosporen, welche im Hauptwirt gebildet
werden, überleben nur im Sommer. Darauf entstehen Teleutosporen für die
Überwinterung. Aus ihnen entstehen dann die haploiden Basidiosporen, welche den
Zwischenwirt infizieren. Da die Uredinales einen Entwicklungsgang haben, der mehrere
Sporenformen umfasst, können sie verschiedene Wirtsgattungen befallen.
b) Praktisches Beispiel:
Vgl. mit Aufgabe 4.:
Die Teleutosporen können den Winter überleben und deshalb im folgenden Sommer den
Weizen wieder befallen. Man pflanzt nun jedes Jahr (3 Jahres Rhythmus) eine andere Art
an. So kann sich der Pilz nicht weiterentwickeln. Der Boden wird also durch de
Fruchtwechsel biologisch entseucht.
Andere Bekämpfungsarten:
Züchtung resistenter Sorten oder chemische Mittel. Echter Mehltau, Apfelschorf oder
Mutterkorn wird so bekämpft. (bin mir aber nicht 100%ig sicher...)
siehe auch Aufgaben 16, 26, 35 und 61
6. Ein kleiner See ohne Zufluss ist seit Jahren mit Algen verschmutzt und man beobachtete
jährlich ein Fischsterben. Trotz Sanierung der lokalen Abwässern (Bau einer
Klimaanlage) und Verhindern des Einflusses von Dünger aus der Landwirtschaft tritt
keine Besserung ein.
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
7. Warum finden wir in den Pärken städtischer Zentren nur sehr wenige bis keine Flechten?
Algen sind hingegen häufig, und auch Pilze sind zu finden.
Flechten (Symbiose zwischen Alge und Pilz) sind sehr empfindlich gegen
Schwefeldioxid. Die Symbiose zwischen Alge und Pilz kann nicht entstehen, wenn die
Luft einen zu hohen Gehalt an Schwefeldioxid aufweist, was in der Stadt auf Grund der
Abgase häufig der Fall ist. So erfolgt keine Symbiose. Allerdings können sehr wohl Algen
und Pilze für sich alleine in städtischen Zentren siedeln, da sie nicht auf die
Luftverschmutzung reagieren.
siehe auch Aufgaben 28 und 36
8. Zeichnung fehlt
Klasse Chlorophyceae:
Die Chlorophyceae sind die typischen Grünalgen. Die meisten Chlorophyceae sind
vermutlich Haplonten. Sie haben immer nur einen Zellkern pro Zelle. Nur wenige,
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
Klasse Conjugatophyceae:
Die Klasse der Conjugatophyceae kann von den Chlorophyceae und Charophyceae klar
abgetrennt werden dank ihrer eigenartigen sexuellen Vermehrung, der sogenannten
Konjugation (Gametangiogamie). Eine vegetative Zelle wandelt sich ohne äusserliche
Veränderungen in ein Gametangium um, dessen ganzer Inhalt sich mit dem Inhalt eines
zweiten Gametangium vereinigt. Es gibt Isogametangiogamie (2 Kopulationspapillen von
jedem Gametangium wachsen aufeinander zu, in der Mitte entsteht die Zygote) und die
Anisogametangiogamie (eine Zygote kommt in das eine oder andere Gametangium)
Klasse Charophyceae:
Die Charophyceae sind die höchst entwickeltsten Algen. Man könnte sie ohne weiteres als
eigene Abteilung aufführen, da sie ausser den Pigmenten und dem Assimilationsprodukt
(Stärke) nichts gemeinsam haben mit den anderen zwei Klassen. Die Fortpflanzung
erfolgt nur auf sexuelle Art, eine Art Oogamie.
siehe auch Aufgabe 37
10. Erstellen Sie einen dichotomen Entscheidungsschlüssel für parasitische Ascomyceten und
Deuteromyceten mit Beispielen, wie die wichtigsten Gruppierungen unterteilt werden.
Abteilung Ascomycota:
Lediglich die Klasse der Ascomycetes ist ausschlaggebend, da die Endomycetes nicht
parasitisch leben!
Ascomycetes haben eine Karyogamie zwischen 2 konträrgeschlechtlichen Kernen im
Ascus
Sie werden in folgende Unterklassen aufgeteilt:
- Taphrinomycetidae:
Bilden die Asci freistehend auf der Epidermis ihres Wirtes
- Laboulbeniomycetdiae:
Ektoparasiten von Arthropoden (vorwiegend Insekten)
- Ascomycetidae:
nach der Plasmogamie nicht sofort Karyogamie; Zellen teilen sich mitotisch simultan
weiter und werden immer paarweise auf neue Zellen verteilt. System von zwei-
kernigen Zellen (Dikaryon)
Abteilung Deuteromycota:
3 Formordnungen auf Grund der Bildung und der Farbe/Form der Konidien:
- Moniliales:
Konidienträger werden überall auf dem Myzel gebildet
- Melanconiales:
Konidienträger und Konidien in offenen unbegrenzten Lagern
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- Sphaeropsidales:
Konidien werden im Innern von Fruchtkörpern gebildet, die kugelförmig sind und
eine Öffnung haben
11. Erklären Sie die Begriffe ‚Eukaryota‘ und ‚Prokaryota‘ und geben Sie je ein Beispiel
einer solchen „Alge“:
Prokaryota:
Organismen, die keinen echten, von einer Hülle umgebenen Zellkern haben
Deren Zellen enthalten keine Organellen (Kern, Mitochondrien, Plasmide, Golgi-Apparat,
endoplasmatisches Retikulum) und haben keine Plasmaströmung.
Sie vermehren sich nur asexuell (Zellteilung durch Bildung von Sporen), haben also keine
Meiose!
Glykogen ist ihr Assimilationsprodukt.
Bsp: Archaebacteria und Eubacteria (zu letzteren zählen die Cyanophyta oder
Cyanobacteria (Blaualgen))
Eukaryota:
Organismen, die einen typischen Zellkern mit Kernhülle haben
Deren Zellen enthalten alle Organellen.
Chromosomen und Kernspindeln werden gebildet.
Arbeitsteilung zwischen verschiedenen Organellen.
Stärke ist ihr Assimilationsprodukt.
Bsp: alle höher entwickelten Organismen, also auch alle Algen ausser den Cyanophyta.
siehe auch Aufgaben 38 und 49
12. Welches sind die Merkmale der Oomycetes, welche sie von den anderen „Pilzen“
unterscheiden? Beschreiben und zeichnen Sie die wichtigsten Strukturen.
13. Was bezeichnet man als Mykorrhiza und welche Funktionen haben sie?
14. In natürlichen Ökosystemen sind grosse Epidemien von pilzlichen Krankheiten und
Pflanzen eher eine Seltenheit. Warum beobachten wir hingegen in unseren Agro-
ökosystemen jährlich bedeutende Epidemien, die wir meistens nur durch Einsatz von
Pestiziden verhindern können?
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
15. Phytophthora infestans hat seit Mitte des letzten Jahrhunderts bedeutende Epidemien
verursacht. Warum trat sie so plötzlich mit so grossen Schäden auf?
Phytophthora infestans ist der Erreger des falschen Mehltaus der Kartoffel (Knollenfäule).
Erst durch den Import/Export entstand die weltweite Verbreitung (1842 von den Anden in
die Flandern, 1845 in Irland).In Irland richtete der Pilz grossen Schaden an, da die
Kartoffeln nicht mit einem Schädling umgehen konnten, da sie noch nie einen hatten. Die
Ernte blieb aus, was eine riesige Hungersnot auslöste, da Irland stark von der Kartoffel
abhängig gewesen war.
siehe auch Aufgabe 34
16. Warum nicht immer die gleiche Kultur Jahr für Jahr auf dem gleichen Feld? Gründe dafür
und zwei Beispiele von Kulturen, die nicht auf sich selbst folgen dürfen. Begründung.
Fruchtfolge! Der Pilz stirbt ab nach einer gewissen Zeit ab (man rechnet mit mind. 3
Jahren), wenn er nicht mit dem spezifischen Wirt in Kontakt kommen kann.
Nach Kohl darf nicht Raps gepflanzt werden (Kreuzblütler auf Kreuzblütler!) und
Kartoffeln dürfen auch nicht auf sich folgen (Verhindern der Kraut- und Knollenfäule der
Kartoffeln)!
siehe auch Aufgaben 5, 26, 35, 61
17. Die Meeresverschmutzung ist heute weltweit ein Problem. Erklären Sie die Abfolge und
kausalen Zusammenhänge.
Der Laie oder die Sensationspresse verstehen unter Meeresverschmutzung oft das
Auftreten riesiger Algenteppichen, sogenannten Algen- oder Wasserblüten. Besondere
klimatische Verhältnisse und Überdüngung des Meeres (Stickstoff und Phosphor!) können
zu solchen Algenblüten führen. Die abgestorbenen Algen sinken ab und verbrauchen bei
der Zersetzung den Sauerstoff der unteren Wasserschichten. Durch diese Zersetzung wird
Material für weitere Massenvermehrung frei. Je nach Alge werden Toxine gebildet. Zu
viel Gift wirkt sich tödlich auf die Fische aus, was zur Liquidation der Fischzucht und zu
Ablagerungen in Weichtieren (Muscheln,...) führt. Mit der Einnahme solcher Weichtiere
wird auch der Mensch gefährdet und kann Vergiftungen erleiden!
siehe auch Aufgaben 27 und 47
18. Erklären Sie, warum einerseits die Flechten Pionierpflanzen sind und demzufolge an
extremen Standorten wachsen könne, wo andere Pflanzen sich nie adaptieren konnten, und
andererseits eine extrem langsame (in Bezug auf andere Pflanzen) Evolution aufweisen.
Flechten sind Erstbesiedler extremer Standorte. Sie spielen eine Rolle in der Verwitterung
der Gesteine, da die Hyphen in feine Risse eindringen könne, während Flechtensäuren den
Stein direkt angreifen. Es entsteht somit langsam ein humusreiches Substrat (abgestorbene
Flechten), auf de sich höhere Pflanzen ansiedeln könne. Unter klimatisch extremen
Bedingungen sind sie allen anderen Pflanzen überlegen. Gewisse Arten überleben lange
Trockenperioden mit enormen Temperaturschwankungen (Lecanora esculenta, dient in
Wüstengebieten noch heute als Viehfutter), oder bewohnen die Tundren der Arktis, dort,
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
wo wegen der zu kurzen Vegetationszeit keine Konkurrenz mehr vorhanden ist (Cetraria
islandica, Cladonia rangiferina,... bilden die Hauptnahrung der Rentiere).
Im Skript ist nichts über die langsame Evolution erwähnt. Ich habe mir notiert, dass
Flechten eine langsame Evolution haben, weil sie auch selbst sehr langsam wachsen.
Haben sie sich durch den Wind verbreitet, dauert es meist sehr lange, bis endlich Leben
überhaupt möglich ist, d.h. bis überhaupt Nährstoffe „angezapft“ werden können. Zudem
gibt es kaum Lebensorte, die für Flechten in Frage kommen. Dort, wo sie leben, ist es
meist karg und kaum erträglich. Deshalb wachsen sie auch extrem langsam und
demzufolge ist auch die Evolution nicht unbedingt notwendig – sie überleben so oder so!
Einziges Problem bietet die Stadt, resp. die Zivilisation mit ihren Abgasen. Weil Flechten
eine so langsame Evolution haben, können sie sich auch nicht an Schwefeldioxid anpassen
und sterben in Stadtparks aus.
Zudem: Algen und Pilze bilden in Symbiose eine Flechte, d.h. sowohl Alge als auch Pilz
müssen sich evoluieren, was sie kaum gleichzeitig und effizient machen werden und als
Folge dessen kann auch die Flechte nicht schnell evoluieren!
Weiter: Flechten als ganzes pflanzen sich nur asexuell fort, die sexuelle Vermehrung ist
auf die Pilzkomponente beschränkt. Es gibt also auch kaum eine Chance, Mutationen
durchzuführen. Evolution läuft hauptsächlich über die sexuelle Rekombination ab!
Im Campbell steht auch nichts weiter über die Evolution der Flechten, lediglich über ihre
sonderbare Symbiose (engl. Ausgaben S. 584 Flechten = lichens!).
siehe auch Aufgabe 54
heteromorph: Sporophyt und Gametophyt unterscheiden sich nach dem Aussehen hin
digenetisch: ???
siehe auch Aufgaben 1, 31 und 69
22. Auf welche Merkmale wird bei der Unterscheidung zwischen pflanzenpathogenen
Taphrinomycetidae und Ascomycetidae geachtet? Beschreiben und zeichnen Sie die
Unterschiede zwischen diesen Unterklassen.
Taphrinomycetidae Ascomycetidae
Asci freistehend auf der Epidermis des Asci in von Myzel gebildeten Höhlungen
Wirtes
Dikaryon (= Kerne noch nicht miteinander Dikaryon ist in der Regel ernährungs-
verschmolzen) ernährungsphysiologisch physiologisch nicht selbstständig und auf das
selbstständig haploide Myzel angewiesen
Abb. S. 85 Abb. S. 88
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
Hutpilze (Agaricales)
- Parasiten: Pathogene (oft Feld- und Gartenschädlinge; Apfelschorf, Mehltau,
Mutterkorn)
Ascomycetes
- Symbiose mit Algen (Flechten) oder mit höheren Pflanzen (Mykorrhiza)
Flechten oder Hutpilze
s. S. 63
siehe auch Aufgaben 3 und 32
24. Warum wird empfohlen, die Kräuselkrankheit des Pfirsichs (Taphrina deformans) mit ein
bis zwei Fungizidapplikationen im Winter zu bekämpfen? (Lebenszyklus des Erregers!)
25. Warum ist die durchschnittliche Grösse der Kieselalgen im Zürichsee im Frühjahr grösser
als im Herbst?
Kieselalgen befinden sich fast ständig im Stadium der Kieselzyste, d.h. sie bestehen aus
Einzelzellen oder Cynobien mit kokkaler Organisationsstufe. Die aus Kieselsäure
bestehenden Wände umschliessen den Protoplasten in Form von zwei Schalen: Der
grössere Schalenteil ist die Epitheka (Deckel), der kleiner die Hypotheka (Boden).
Zellteilung erfolgt, indem Epitheka und Hypotheka auseinanderweichen. Der Protoplast
teilt sich und für jeden Tochterprotoplast wird eine neue Hypotheka gebildet. (Der Deckel
bekommt einen neuen Boden; der Boden wird zum Deckel und bekommt einen neuen
Boden.) Als Folge davon werden die Zellen immer kleiner. Wenn eine Minimalgrösse
erreicht wird, gelangen die Kieselalgen mit sexueller Reproduktion wieder zu ihrer
Normalgrösse.
Da die Kieselalgen im Zürichsee im Frühjahr anscheinend grösser sind als im Herbst, ist
anzunehmen, dass die (asexuelle) Zellteilung im Frühjahr beginnt.
s. S. 29/30
siehe auch Aufgabe 43
26. Fruchtfolge!
siehe auch Aufgaben 5, 16, 35 und 61
27. Die Meeresverschmutzung ist heute weltweit ein Problem. Was verstehen der Laie und die
Sensationspresse unter diesem Begriff? Was sind die wirklichen Probleme und
Zusammenhänge?
Der Laie oder die Sensationspresse verstehen unter Meeresverschmutzung oft das
Auftreten riesiger Algenteppichen, sogenannten Algen- oder Wasserblüten. Besondere
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
klimatische Verhältnisse und Überdüngung des Meeres (Stickstoff und Phosphor!) können
zu solchen Algenblüten führen. Die abgestorbenen Algen sinken ab und verbrauchen bei
der Zersetzung den Sauerstoff der unteren Wasserschichten. Durch diese Zersetzung wird
Material für weitere Massenvermehrung frei. In den unteren Schichten entsteht ein
Sauerstoffmangel, in den oberen ein Überfluss. Das führt zu einer Stresssituation für die
Tiere. Zusätzlich werden je nach Alge Toxine gebildet. Zu viel Gift wirkt sich tödlich auf
die Fische aus, was zur Liquidation der Fischzucht führt. Zudem gibt es toxische
Ablagerungen in Weichtieren (Muscheln,...). Mit der Einnahme solcher Weichtiere wird
auch der Mensch gefährdet und kann Vergiftungen erleiden!
siehe auch Aufgaben 17 und 47
28. Warum gibt es an den Bäumen am Zürichberg fast keine Flechten, hingegen sehr viele in
den meisten Alpentälern?
Flechten (Symbiose zwischen Alge und Pilz) sind sehr empfindlich gegen
Schwefeldioxid. Die Symbiose zwischen Alge und Pilz kann nicht entstehen, wenn die
Luft einen zu hohen Gehalt an Schwefeldioxid aufweist, was aber in der Stadt
(Zürichberg) auf Grund der Abgase der Fall ist. So erfolgt keine Symbiose. In den
Alpentälern ist der Stickstoffgehalt geringer, was den Flechten das Leben ermöglicht!
siehe auch Aufgaben 7 und 36
30. Zeichnen Sie für je einen Vertreter der verschiedenen Gruppen der Deuteromyceten die
morphologisch typischen Strukturen.
...zeichnen...
31. Erklären Sie den begriff physiologische Diözie und geben Sie ein Beispiel einer solchen
Alge.
diözisch = zweihäusig. Die Alge besitzt einen männlichen und einen weiblichen
Gametophyten.
Unter physiologischer Diözie versteht man nun, dass die beiden Gametophyten sich
äusserlich nicht unterscheiden, sie sehen also gleich aus.
Bsp: Polysiphonia (Abt. Rhodophyta) S. 43
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
Unterscheiden sich der männliche und weibliche Gametophyt vom Aussehen her, so
spricht man von morphologischer Diözie.
siehe auch Aufgaben 1, 21 und 69
Zusätzlich (wichtig für den Menschen): Hutpilze können verspeist werden (Steinpilz,...),
Penicillin-Arten sind Antibiotikaproduzenten!
siehe auch Aufgaben 3 und 23
Der Pilz befällt die Blätter. Er lebt zwischen der kutikulären Membran und den
Epidermiszellen. Im Herbst besiedelt der Pilz die toten Blätter ganz und bildet darin im
Frühjahr Pseudothecien mit Asci und Ascosporen, die bei Regen aktiv ausgeschleudert
werden. Ausschliesslich diese bilden das Anfangsinokulum.
Folglich kann der Pilz nicht überleben, wenn keine toten Blätter vorhanden sind. Werden
diese gut kompostiert, so kann das helfen, den Pilz auszurotten.
S. 91
siehe auch Aufgabe 56
34. Zur Bekämpfung der Phytophthora infestans steht: Nur gesundes, vorgekeimtes Saatgut
verwenden. Warum?
Phytophthora infestans ist der Erreger des falschen Mehltaus der Kartoffel. Bei der
Infektion des Wirtsgewebes dringen die Hyphen in die Blätter ein. Erste Symptome sind
braune Flecken auf der Oberseite des Blattes. Bei einer Spätinfektion können auch de
Knollen befallen werden. Der Pilz überwintert als Myzel in den befallenen
Kartoffelknollen. Verwendet man nur gesundes, vorgekeimtes Saatgut, so ist man sicher,
den Pilz nicht einzuschleppen. Unter Umständen würde sonst verpilztes Saatgut wieder
gepflanzt, womit mit gesundem, vorgekeimtem Saatgut abgeholfen werden kann.
S. 69
siehe auch Aufgabe 15
35. Was ist eine Fruchtfolge? Was bewirkt sie in phytopathologischer Hinsicht? Geben Sie
ein schlechtes und ein gutes Beispiel, gültig für eine 3-jährige Periode.
Eine Fruchtfolge ist eine zeitliche Anbaufolge von Blatt- und Halmfrüchten auf
demselben Feld. Die Dreifelderwirtschaft ist ein solches Fruchtfolge-System. Dabei wird
im 3-Jahresrhythmus Wintergetreide, Sommergetreide sowie Brache nacheinander
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Da Flechten sehr empfindlich auf Schwefeldioxid reagieren, sind sie gute Indikatoren für
Luftverunreinigungen. Anhand einer Vegetationskarte der Flechtenarten eines Gebietes ist
es möglich, frühzeitig genaue Prognosen über das Fortschreiten dieser Art von
Verschmutzung zu machen (S. 111). Es gibt keine Algenwüsten, da Algen nicht auf
Luftverschmutzung reagieren!
siehe auch Aufgaben 7 und 28
37. Erstellen und zeichnen Sie einen logischen Einteilungs-Schlüssel um die Grünalgen in
Klassen aufzuteilen.
Klasse Chlorophyceae:
Die Chlorophyceae sind die typischen Grünalgen. Die meisten Chlorophyceae sind
vermutlich Haplonten. Sie haben immer nur einen Zellkern pro Zelle. Nur wenige,
morphologisch hoch entwickelte Grünalgen haben einen isomorphen Generationswechsel.
Chlorophyceae sind vorwiegend Algen des Süsswassers.
Klasse Conjugatophyceae:
Die Klasse der Conjugatophyceae kann von den Chlorophyceae und Charophyceae klar
abgetrennt werden dank ihrer eigenartigen sexuellen Vermehrung, der sogenannten
Konjugation (Gametangiogamie). Eine vegetative Zelle wandelt sich ohne äusserliche
Veränderungen in ein Gametangium um, dessen ganzer Inhalt sich mit dem Inhalt eines
zweiten Gametangium vereinigt. Es gibt Isogametangiogamie (2 Kopulationspapillen von
jedem Gametangium wachsen aufeinander zu, in der Mitte entsteht die Zygote) und die
Anisogametangiogamie (eine Zygote kommt in das eine oder andere Gametangium). Es
sind Haplonten, nur die Zygote ist diploid. Conjugatophyceae kommen alle im Süsswasser
vor.
Klasse Charophyceae:
Die Charophyceae sind die höchst entwickeltsten Algen. Man könnte sie ohne weiteres als
eigene Abteilung aufführen, da sie ausser den Pigmenten und dem Assimilationsprodukt
(Stärke) nichts gemeinsam haben mit den anderen zwei Klassen. Die Fortpflanzung
erfolgt nur auf sexuelle Art, eine Art Oogamie (Eiknospung). Nach der Befruchtung treten
sie in eine Ruhephase ein (diploid). Nach der Keimung sind sie haploid.
siehe auch Aufgabe 9
38. Wichtigste Unterschiede zwischen Organismen der Eukaryota und Prokaryota. Beispiele!
Prokaryota Eukaryota
keine echten Zellkerne, keine Kernhülle Zellkern, bilden Kernspindel & Chromosome
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
39. Welches sind die Merkmale der Ascomyceten, die sie von den anderen Pilzen
unterscheiden? Beschreiben und zeichnen Sie die wichtigsten Strukturen.
Als wichtigstes Merkmal für die systematische Stellung der Ascomyceten gilt der Ascus
(Schlauch). Im Ascus findet – mit wenigen Ausnahmen – die Karyogamie zwischen zwei
Kernen statt. Er ist als einziges Organ für kurze Zeit diploid. In ihm findet auch die
Reduktionsteilung statt, so dass im Ascus meist 8 Kerne vorhanden sind. Anschliessend
differenzieren sich im Ascus die Ascosporen mit je einem haploiden Kern. Die
Ascosporen sind artcharakteristisch und können auch mehrzellig sein. Nach ihrer
Freisetzung keimen sie aus. Dabei teilen sie die haploiden Kerne mitotisch. Zu einem
späteren Zeitpunkt finden dann auch Zellteilungen statt. Das so entstandene Myzel ist oft
aus vielkernigen Zellen aufgebaut. Nach einer gewissen Wachstumszeit oder bestimmten
Umweltbedingungen können sich diese Pilze meist auch asexuell fortpflanzen durch
unbewegliche Sporen (Konidien).
40. Brot, Bier und Wein können nur dank gewisser Organismen hergestellt werden. Welche
sind es und was ist ihre systematische Stellung?
Die sogenannten Hefepilze der Ordnung Endomycetales gehören zur Klasse der
Endomycetes und diese zur Abteilung der Ascomycota.
Brot: ausgewählte Stämme von Saccaromyces cerevisiae
Bier: S. cervisiae und S. carlsbergiensis
Wein: S. ellipsoides
siehe auch Aufgaben 57 und 71
41. Wie entsteht ein Hexenring (kreisförmige Anordnung von Pilzfruchtkörpern)? Warum
sind nur bei Basidiomyceten Hexenringe bekannt?
Im Zentrum steht ein Hutpilz mit Basidiosporen. Die Hutpilze leben als Saprophyten. Der
Pilz fördert mit einem Myzel die Wasser- und Nährstoffversorgung der Wurzeln. Von
diesem Hutpilz aus wächst sein Myzel in alle Richtungen radiär weg. Das Myzel
durchwächst den Boden bis die Bedingungen für die Fruktifikation gut sind. Darauf
keimen die Fruchtköper und durchstossen den Boden. Jahr für Jahr wächst das Myzel
weiter und treibt Fruchtkörper an der noch lebenden Peripherie des Myzels. Stösst es an
ein Hindernis (Baum,...), wird die kreisförmige Anordnung durchbrochen.
Die Fruchtkörperbildung der Basidiomycota ist von der Somatogamie losgelöst. D.h.
einmal entstandenes dikaryontisches Myzel bildet immer wieder Fruchtkörper (von
Aussenfaktoren gesteuert), was ein wesentlicher Unterschied zu den Ascomycota ist
(Fruchtkörper werden immer wieder neu gebildet).
siehe auch Aufgabe 59
42. Flechten werden für die Allgemeinheit auf eine andere Art klassifiziert als für den
Spezialisten (Flechtensystematiker). Warum dieser Unterschied?
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
Der Pilz ist der dominierende Teil der Flechte, da nur er sich sexuell fortpflanzen kann.
Darum ist die systematische Einteilung der Alge für die Klassifizierung der Flechte von
untergeordneter Bedeutung. Die Systematik versucht daher, die Flechten in das System
der Pilze einzuordnen um die echte Verwandtschaft der Gruppen untereinander deutlich
zu machen.
In Bestimmungsbüchern wird jedoch meistens ein Wuchsformschlüssel verwendet, bei
dem die Aufteilung nach der Wuchsform des Thallus erfolgt.
43. Die Durchschnittsgrösse einer Kieselalge von einer Population reduziert sich unter
optimalen Wachstumsbedingungen kontinuierlich. Warum?
Bei den Kieselalgen wird der Protoplast von zwei schalenförmigen Wänden umschlossen,
die wie bei einer Schuhschachtel ineinander greifen. Der grössere Schalenteil heisst
Epitheka, der kleinre Hypotheka. Bei der Zellteilung erhält jede Tochterzelle einen der
beiden Schalenteile und bildet eine neue Hypotheka. Dadurch werden die Zellen immer
kleiner.
siehe auch Aufgabe 25
44. „Der Geruch der Berberitze macht den Weizen krank“ schrieb Goethe in seinen
naturwissenschaftlichen Betrachtungen. Was hat er beobachtet?
Die Berberitze ist der Zwischenwirt für den Schwarzrost des Getreides (Puccina
graminis), der zu den Rostpilzen (Uredinales) gehört. Goethe hat beobachtet, wenn
Berberitzen in der Nähe eines Weizenfeldes wachsen, der Weizen von diesem Pilz
befallen worden ist. Der Geruch in seinen Beobachtungen entspricht in der Realität den
diploiden Sporen, mit denen der Pilz auf den Weizen gelangt.
siehe auch Aufgaben 4, 44, 58 und 66 oder Skript S. 98
45. In Reisfeldern können verschiedene Algen wachsen. Welche sind es und warum sind diese
erwünscht? Wie kann man sie gegenüber den eher unerwünschten Algen fördern?
46. Um die Jahrhundertwende war der Schorfpilz des Apfels unter dem Namen Spilocea pomi
bekannt. Der Name ist heute noch gültig, wird aber nicht mehr verwendet, da er nur einen
Teil des Pilzes beschreibt. Wie heisst der Pilz heute und warum verwenden wir nur noch
diesen Namen?
Der Pilz heisst Verturia inaequalis. Früher war nur die Nebenfruchtform bekannt. Diese
wurde bei den Deuteromyceten (Pilzen ohne Hauptfruchtform) eingereiht. Da die
Hauptfruchtform dieses Pilzes heute bekannt ist, wird er auch nach dieser benannt.
S. 89 und 91
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
47. Algenblüten führen in den betroffenen Gewässern oft zum Absterben der gesamten Fauna
oder wenigstens bestimmter Teile davon. Welche Faktoren können für dieses Phänomen
verantwortlich sein? (mind. 2 Szenarien angeben!)
48. Erklären Sie den Begriff haploider Organismus. Welche Abteilungen der Kryptogamen
umfassen hauptsächlich haploide Organismen?
Organismus mit einfachem Chromosomensatz. Alle Gameten und oft auch der vegetative
Teil sind haploid.
Chromophyta, Rhodophyta, Chlorophyta, z.T. Ascomycota (Ascomycetes)
siehe auch Aufgabe 72
49. Warum nimmt man an, dass Prokaryonten ältere Organismen sind als Eukaryonten?
Prokaryonten haben keinen echten, von einer Hülle umgebenen Zellkern. Die Zellen
enthalten keine Organellen (Kern, Mitochondrien, Plastiden, Golgi-Apparat,
endoplasmatisches Retikulum). Die Assimilationspigmente sind nicht in Chromatophoren,
sondern in losen Thylakoidstapeln der äusseren Plasmaschicht angelagert. Der Protoplast
ist in ein äusseres Chromatoplasma und ein inneres Zentroplasma aufgeteilt. Das Plasma
hat keine Strömung. Vermehrung nur asexuell.
Eukaryotische Zellen haben hingegen einen typischen Zellkern, der von einer Kernhülle
umgeben ist. Sie bilden eine Kernspindel und Chromosomen. Die Pigmente sind in
Plastiden angelegt, sogenannten Chromatophoren. Zwischen den verschiedenen
Organellen besteht Arbeitsteilung.
Eukaryonten sind wesentlich komplizierter aufgebaut und deshalb kann man auch sagen,
dass sie weiter evoluiert haben.
siehe auch Aufgaben 11 und 38
50. Wie unterscheiden sich Pilze und pilzähnliche Protisten von den anderen Kryptogamen?
Der Vegetationskörper (Thallus) besteht aus verzweigten Fäden (Hyphen), die gesamthaft
das Myzel bilden. Die Fortpflanzung erfolgt durch Sporen. Sexuelle Fortpflanzung
(Hauptfruchtform) und asexuelle Fortpflanzung (Nebenfruchtform) kommen oft
nebeneinander vor; dabei werden oft charakteristisch geformte Fruchtkörper gebildet.
Assimilationspigmente fehlen; sie ernähren sich C-heterotroph als Saprophyten (von toter
organischer Substanz), als Parasiten (von lebenden pflanzlichen oder tierischen
Organismen) oder in Symbiose (als Flechtenpartner oder als Mykorrhiza mit höheren
Pflanzen).
51. Der Hexenbesen der Krische wird von einem Pilz, Taphrina cerasi, verursacht. Geben Sie
die systematische Stellung dieses Organismus an, und beschreiben Sie auf jeder Stufe die
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Fragenkatalog der Systematischen Biologie I, Teil Kryptogamen von C. Gessler 2001
Eigenschaften, die charakteristisch für die Einteilung sind (Art, Gattung, Ordnung,
Unterklasse, Klasse und Abteilung).
(1) Diese Pilze besitzen eine Ascus (Schlauch), ein Sporangium der sexuellen
Fruktifikation (Hauptfruchtform); ihre Thalluszellen werden durch Septenporen –
einfache Öffnungen – verbunden; zweischichtige Zellwände; fädiges, immer regelmässig
septiertes Myzel.
(2) Im Ascus findet die Karyogamie zwischen zwei konträrgeschlechtlichen Kernen
statt. Er ist ebenfalls Ort der Meiose.
(3), (4), (5) Taphrinomycetidae (nur 1 Ordnung, nur 1 Familie mit nur 1 Gattung). Es sind
alles Pflanzenparasiten; sie bilden die Asci freistehend auf der Epidermis des Wirtes.
(6) Der Pilz überlebt im Holz und verursacht das frühzeitige Austreiben schlafender
Knospen, die sich dann zu Zweigen mit apikaler Dominanz entwickeln. An diesen
Zweigen entstehen schon zur Blütezeit helle Blätter, was die Hexenbesen während der
Kirschblüte gut sichtbar macht.
52. Rotalgen sind systematisch noch wenig aufgearbeitet; so wird oft entdeckt, dass zwei als
verschieden beschriebene Organismen zusammengehören. Wie erklären Sie das?
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54. Flechten entwickeln sich (Evolution) nur äusserst langsam. Andererseits sind gerade sie
fähig, sich an extreme Standorte anzupassen und sie zu besiedeln. Warum gibt es diesen
scheinbaren Widerspruch?
Im Skript ist nichts darüber erwähnt. Ich habe mir notiert, dass Flechten eine langsame
Evolution haben, weil sie auch selbst sehr langsam wachsen. Haben sie sich durch den
Wind verbreitet, dauert es meist sehr lange, bis endlich Leben überhaupt möglich ist, d.h.
bis überhaupt Nährstoffe „angezapft“ werden können. Zudem gibt es kaum Lebensorte,
die für Flechten in Frage kommen. Dort, wo sie leben, ist es meist karg und kaum
erträglich. Deshalb wachsen sie auch extrem langsam und demzufolge ist auch die
Evolution nicht unbedingt notwendig – sie überleben so oder so! Einziges Problem bietet
die Stadt, resp. die Zivilisation mit ihren Abgasen. Weil Flechten eine so langsame
Evolution haben, können sie sich auch nicht an Schwefeldioxid anpassen und sterben in
Stadtparks aus.
Zudem: Algen und Pilze bilden in Symbiose eine Flechte, d.h. sowohl Alge als auch Pilz
müssen sich evoluieren, was sie kaum gleichzeitig und effizient machen werden und als
Folge dessen kann auch die Flechte nicht schnell evoluieren!
Weiter: Flechten als ganzes pflanzen sich nur asexuell fort, die sexuelle Vermehrung ist
auf die Pilzkomponente beschränkt. Es gibt also auch kaum eine Chance, Mutationen
durchzuführen. Evolution läuft hauptsächlich über die sexuelle Rekombination ab!
Im Campbell steht auch nichts weiter über die Evolution der Flechten, lediglich über ihre
sonderbare Symbiose (engl. Ausgaben S. 584; Flechten = lichens!).
siehe auch Aufgabe 18
55. Wie unterscheiden sich Ascosporen, Basidiosporen und Oosporen in ihrer Entstehung und
Funktion? Geben Sie je ein Beispiel eines Organismus, der diese bestimmte Form von
Sporen bildet.
Ascosporen:
Im Ascus findet die Karyogamie zwischen zwei konträrgeschlechtlichen Kernen statt. In
ihm findet auch die Reduktionsteilung statt. Dieser folgt meistens noch eine Mitose,
sodass bei der Mehrzahl der Pilze im Ascus acht Kerne vorhanden sind (möglich sind 4,
16, 32 oder mehr). Anschliessend differenzieren sich im Ascus die Ascosporen mit je
einem haploiden Kern. Die Ascosporen sind artcharakteristisch und können auch
mehrzellig sein. Nach ihrer Freisetzung keimen sie. Dabei teilen sich die haploiden Kerne
mitotisch.
Taphrina deformans (Kräuselkrankheit des Pfirsichs)
Basidiosporen:
Im Gegensatz zu den Vorgängen, die zur Entstehung der Ascosporen im Ascus führen,
wandern die durch Meiose hervorgegangenen haploiden Kerne durch stielartige
Auswüchse der Basidien (Sterigmen) nach aussen. Dort erfolgt exogen die
Sporenbildung. Nach der Meiose folgt normalerweise keine Mitose, es entstehen somit im
Normalfall vier Basidiosporen. Somit ist die Basidiospore dikaryontisch. Es sind, wie bei
den Ascomyceten keine begeisselten Sporenformen bekannt.
Boletus edulis (Steinpilz)
Oosporen:
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56. Der Apfelschorf ist ein typischer Vertreter der phytopathogenen Ascomyceten.
Beschreiben Sie in Stichwörtern seinen Lebenszyklus, geben Sie mögliche
Bekämpfungsmethoden für den Hausgarten an und vergleichen Sie Ihre Vorschläge mit
der Bekämpfung, die in bäuerlichen Intensivobstanlagen gebräuchlich ist.
Der Pilz befällt die Blätter. Er lebt zwischen der kutikulären Membran und den
Epidermiszellen, tritt nach Ende der Latenzzeit mit Konidienträgern an die Oberfläche
und schnürt einzellige Konidien ab. Diese gelangen meistens mit Wassertropfen auf
andere Blätter oder später auf Früchte. Bei Vorhandensein eines Wasserfils bilden sie
Appressorien. Diese dringen ins Gewebe junger Blätter und Fürchte jeden Alters ein. Im
Herbst besiedelt der Pilz die toten Blätter ganz und bildet darin im Frühjahr Pseudothecien
mit Asci und Ascosporen, die bei Regen aktiv ausgeschleudert werden. Ausschliesslich
diese bilden das Anfangsinokulum.
Bekämpfung:
Intensivobstanlagen: Die Infektionsdauer ist temperaturabhängig. Die Gefahr von
Infektionen ist umso grösser, je länger ein Wasserfilm auf den Blättern vorhanden ist und
je höher die dabei herrschende Temperatur liegt. Diese Eigenheiten nützt man aus und
behandelt die Apfelanlagen mit Fungiziden nur bei Bedingungen, die eine Schorfinfektion
erlauben.
Anwendungen für den Hausgarten: Auf den Boden gefallenes Laub entfernen und gut
kompostieren. Da der Pilz auf den Blättern überlebt, müssen diese entfernt/kompostiert
werden, um so sein Überleben zu verhindern!
siehe auch Aufgabe 33
Abteilung: Ascomycota
Klasse: Ascomycetes Endomycetes
Ordnung: Endomycetales
Gattung: Penicillinum (Schimmelpilze) Hefepilze
Herstellung von Käse (Gorgonzola)
org. Säuren (Zitronensäure)
Antibiotika
Art: Saccharomyces ellipsoides:
Gärung v. Traubensaft zu Wein
S. cervisiae & S. carlsbergiensis:
Herstellung von Bier
S. cervisiae:
Zum Backen (bspw. Brot)
siehe auch Aufgaben 40 und 71
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58. Viele Rostpilze können zwei verschiedene aber ganz bestimmte Pflanzenarten befallen,
obwohl sie hoch spezialisiert sind. Dies gelingt keinem anderen Parasiten. Wie kann man
diese Fähigkeit und ihre Exklusivität erklären?
Uredinales (Rostpilze) sind obligat biotroph. Sie befallen zwei verschiedene Arten von
Pflanzen. dies lässt sich dadurch erklären, dass die meisten Rostpilze in einer Haplo- und
in einer Dikaryophase auf verschiedenen Wirtspflanzen leben. Sie machen also einen
Wirtswechsel vom Haplonten- zum Dikaryontenwirt durch. So sind sie zwei verschiedene,
hoch spezialisierte Lebewesen. Im Hauptwirt (es wird nur Weizen befallen) wächst das
dikaryontische Myzel, das Sporen bildet, die der Massenvermehrung dienen. Gegen Ende
der Vegetationszeit werden Teleutosporen gebildet, die der Überwinterung dienen. Später
geht eine Karyogamie vor und sie keimen zu Basidiosporen. Diese haploiden Sporen
befallen nun den Zwischen- oder Haplontenwirt.
Häufig benutzen die Uredinales für die Haplophase und die Dikaryophase zwei
verschiedene Wirtspflanzen. Die dikaryonten Uredosporen, welche im Hauptwirt gebildet
werden, überleben nur im Sommer. Darauf entstehen Teleutosporen für die
Überwinterung. Aus ihnen entstehen dann die haploiden Basidiosporen, welche den
Zwischenwirt infizieren. Da die Uredinales einen Entwicklungsgang haben, der mehrere
Sporenformen umfasst, können sie verschiedene Wirtsgattungen befallen.
siehe auch Aufgaben 4, 44 und 66
59. Erklären Sie die Entstehung eines Hexenringes mit seinen jährlich wiederkommenden
Fruchtkörpern, die in einem Kreis angeordnet sind, der immer grösser wird.
Im Zentrum steht ein Hutpilz mit Basidiosporen. Die Hutpilze leben als Saprophyten. Der
Pilz fördert mit einem Myzel die Wasser- und Nährstoffversorgung der Wurzeln. Von
diesem Hutpilz aus wächst sein Myzel in alle Richtungen radiär weg. Das Myzel
durchwächst den Boden bis die Bedingungen für die Fruktifikation gut sind. Darauf
keimen die Fruchtköper und durchstossen den Boden. Jahr für Jahr wächst das Myzel
weiter und treibt Fruchtkörper an der noch lebenden Peripherie des Myzels. Stösst es an
ein Hindernis (Baum,...), wird die kreisförmige Anordnung durchbrochen.
Die Fruchtkörperbildung der Basidiomycota ist von der Somatogamie losgelöst. D.h.
einmal entstandenes dikaryontisches Myzel bildet immer wieder Fruchtkörper (von
Aussenfaktoren gesteuert), was ein wesentlicher Unterschied zu den Ascomycota ist
(Fruchtkörper werden immer wieder neu gebildet).
siehe auch Aufgabe 41
60. Welches sind mögliche Gründe dafür, dass eine Massenvermehrung von Algen in einem
kleinen See zu einem Fischsterben führt?
Durch Massenvermehrung der Algen sterben diese ab und sinken auf den Grund. Dort
braucht es viel O2. Es entsteht ein Mangel an O2 am Grund. An der Wasseroberfläche
entstehen neue Algen, welche O2 produzieren, was zu einem Überschuss führt. Diese
Unausgeglichenheit von der O2-Konzentration führt zu einer Steresssituation (vor allem
für die Fische, aber auch für die Pflanzen!) und die Fische sterben ab. Es gibt allerdings
auch Algen, die Toxine bilden können und damit die Fische vergiften.
Lösungsvorschläge:
Die Verbesserung der Wasserqualität durch Aufbereitung der Kläranlage und Stoppen der
Düngemittelzuflüsse ist sehr wichtig. Dies alleine genügt nicht! Deshalb ist es zusätzlich
notwendig, O2 in untere Schichten der Gewässer zu bringen (Hört man allerdings damit
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auf, könnte sich die Ursprungssituation wieder einbringen!) und Nährstoffe zu entfernen
(Algen, die absterben, setzen Nährstoffe frei!).
siehe auch Aufgabe 6
62. Teilen Sie jeden Kernphasenzyklus der entsprechenden Abteilung oder Klasse zu.
Die Bilder fehlen! Habe allerdings eine kleine Zusammenfassung geschrieben über die
jeweilige charakteristische Fortpflanzung der Klassen:
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stattgefunden hat.
63. Die Algen werden auf Grund ihrer Assimilationspigmente in Abteilungen und Klassen
aufgeteilt. Welches ist das Konzept der Aufteilung innerhalb der Klassen? Bitte mit
Beispielen belegen.
Chlorophyceae:
Aufteilung in Ordnungen auf Grund der morphologischen Entwicklungsreihe:
- monadoid (Volvocales)
- monadoid-kokkal (Tetrasporales)
- kokkal (Chlorococcales)
- trichal bis thallös (Ulotrichales)
- siphonal (Bryopsidales)
- siphonokladal (Siphonocladales)
Abb. 4.1 S. 19
Conjugatophyceae:
Aufteilung in Ordnungen nach Art der sexuellen Vermehrung.
Bsp: Spirogyra (Abb. 7.6)
Charophyceae:
Aufteilung in Ordnungen nach dem Ausscheidungsprinzip: Charophyceae haben nur
Pigmente und Stärke als Assimilationsprodukt mit den Algen gemeinsam. Sie sind also
die höchstentwickeltsten Algen. Trotzdem kommen die meisten nur noch fossil vor.
Bsp: Characeae
Rhodophyceae:
Es ist dies eine künstliche Systematik, da neueste zytologische Untersuchungen und
phylogenetische Betrachtungen auf eine baldige Zusammenlegung der Unterklassen
schliessen lässt.
Chromophyta:
Beispiel anhand der Klasse der Chrysophyceae:
Rhizochrysidales: rhizopodial organisiert
Chrysocapsales: kapsal organisiert
Chrysosphaerales: kokkal organisiert
Phaeothamniales (Chrisotrychales): trichal organisiert
siehe auch Aufgaben 9 und 37
64. Warum finden wir oft Fliegenpilze (Amanita muscaria) und Steinpilze (Boletus edulis)
zeitlich und räumlich zusammen?
Hutpilze leben als Saprophyten (Abbau von Pflanzenresten) oder bilden als Symbionten
von Waldbäumen eine Lebensgemeinschaft mit deren Wurzeln (Mykorrhiza).
Fliegen- und Steinpilze gehören zu den Basidiomyceten. Sie ernähren sich also auf
dieselbe Art und Weise und sind aus diesem Grund oft am selben Ort und zur selben Zeit
aufzufinden (beide kommen im Herbst aus dem Boden, bilden also oberirdische
Fruchtkörper, um sich zu vermehren).
siehe auch Aufgaben 3, 23 und 32
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65. Erklären Sie die unten aufgeführten Begriffe und geben Sie zu jedem ein Beispiel (Name
des Organismus).
66. Versuchen Sie zu begründen, warum nur die Uredinales (Rostpilze) spezifisch zwei
verschiedene Wirtsgattungen befallen können.
Häufig benutzen die Uredinales für die Haplophase und die Dikaryophase zwei
verschiedene Wirtspflanzen. Die dikaryonten Uredosporen, welche im Hauptwirt gebildet
werden, überleben nur im Sommer. Darauf entstehen Teleutosporen für die
Überwinterung. Aus ihnen entstehen dann die haploiden Basidiosporen, welche den
Zwischenwirt infizieren. Da die Uredinales einen Entwicklungsgang haben, der mehrere
Sporenformen umfasst, können sie verschiedene Wirtsgattungen befallen.
Die Rostpilze machen also einen Wirtswechsel vom Haplonten- zum Dikaryontenwirt
durch. So sind sie zwei verschiedene, hochspezialisierte Lebewesen. Aus einer
Karyogamie keimen die Teleutosporen zu Basidiosporen. Diese haploiden Sporen befallen
nun den Zwischen- oder Haplontenwirt. Im Dikaryonten- oder Hauptwirt (Weizen) wächst
das dikaryontische Myzel aus, das Sporen für die Massenvermehrung bildet. Gegen Ende
der Vegetationszeit werden Teleutosporen gebildet, die der Überwinterung dienen.
siehe auch Aufgaben 4, 44 und 58
68. Warum wird empfohlen, die Kräuselkrankheit des Pfirsichs (Taphrina deformans) mit ein
bis zwei Fungizidapplikationen im Winter zu bekämpfen?
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Bei allen Pflanzen mit Ausnahme der Moose und ihrer Verwandten ist der diploide
Sporophyt grösser und auffälliger!
siehe auch Aufgaben 1, 21 und 31
70. Warum kann sich eine Flechte nie sexuell vermehren? Welches ist die Vermehrungsart,
die man bei Flechten findet?
Bei Flechten kann man eine teilweise aufgebrochene Rinde sehen, wo man mehr oder
weniger kugelige Algenpakete findet, die dicht vom Myzel umschlossen sind und so vor
Austrocknung, Hitze und Fäulnis geschützt sind. Diese ungeschlechtlichen
Fortpflanzungsorgane (Soredien) werden durch Wind und Wasser verbreitet und können
ungünstige Verhältnisse längere Zeit überdauern.
Abteilung: Ascomycota
Klasse: Ascomycetes Endomycetes
Ordnung: Endomycetales
Gattung: Penicillinum (Schimmelpilze) Hefepilze
Herstellung von Käse (Gorgonzola)
org. Säuren (Zitronensäure)
Antibiotika
Art: Saccharomyces ellipsoides:
Gärung v. Traubensaft zu Wein
S. cervisiae & S. carlsbergiensis:
Herstellung von Bier
S. cervisiae:
Zum Backen (bspw. Brot)
siehe auch Aufgaben 40 und 57
Seite 22
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72. Erklären Sie die Begriffe „haploider-, diploider-, und dikaryontischer Organismus“.
Nennen Sie für jeden Begriff zwei verschiedene Beispiele mit der entsprechenden
Ordnung oder Klasse.
Dikaryontischer Organismus:
Ein spezieller Fall der genetischen Heterogenität tritt während des sexuellen Zyklus der
Pilze auf. Die sexuelle Vereinigung von zwei Zellen erfolgt in zwei zeitlich voneinander
getrennten Abschnitten, Plasmogamie (Fusion des Cytoplasmas) und Karyogamie
(Verschmelzung der Kerne). Nach der Plasmogamie fusionieren die Kerne nicht sofort,
sondern sie bilden ein Dikaryon. Solche Paare von Kernen können in einem
Dikaryontischen Myzel für lange zeit koexistieren und sich synchron teilen. Aus dem
Dikaryon gehen dann die Asci hervor, in denen dann die Kernverschmelzung stattfindet. s.
S. 115
Basidiomycetes: Agaricales: Coprinus lagopces S. 97
Uredinales S. 99
siehe auch Aufgabe 48
73. Die Kräuselkrankheit des Pfirsichs wird von einem Pilz, Taphrina deformans, verursacht.
Geben Sie die systematische Stellung dieses Organismus an und beschreiben Sie auf jeder
Stufe die Eigenschaften, die charakteristisch für die Einteilung sind (Art, Gattung,
Ordnung, Unterklasse, Klasse und Abteilung).
Abteilung: Ascomycota
- besitzen Ascus (= Sporangium der sexuellen Fruktifikation)
- Thalluszellen stehen untereinander in Verbindung durch
Septenporen (= einfache Öffnungen)
- Zellwände zweischichtig
- fädiges Myzel ist immer regelmässig septiert
Klasse: Ascomycetes
- Im Ascus findet Karyogamie zwischen zwei konträrgeschlechtlichen
Kernen und Meiose statt. Ascus für kurze Zeit diploid.
- Können sich meist auch asexuell durch stets unbewegliche Sporen
(Konidien) fortpflanzen
Unterklasse: Taphrinomycetidae:
- alles Pflanzenparasiten
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74. Welches sind die Merkmale des Erregers des Falschen Mehltaus der Rebe, welche ihn
von den anderen „Pilzen“ unterscheiden? Beschreiben und zeichnen Sie die wichtigsten
Strukturen.
75. Rotalgen sind systematisch noch wenig aufgearbeitet; so wird oft entdeckt, dass zwei als
verschieden beschriebene Organismen zusammengehören. Wie erklären Sie das?
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76. Blau- und Rotalgen können unter dem Mikroskop leicht unterschieden werden. Auf
welche Unterschiede achten Sie?
Blaualgen gehören zu den Eubacteria und damit zu den Prokaryonten. Rotalgen hingegen
sind Eukaryonten. Da Prokaryonten im Gegensatz zu Eukaryonten keine
Zellkompartimente aufweisen (z.B. Zellkern, Mitochondrien, Chloroplasten), sind sie sehr
einfach unter dem Mikroskop zu unterscheiden.
siehe auch Aufgaben 11, 38 und 49
78. Ein Weinbauer möchte die Graufäule auf seinen Trauben verhindern. Diese erscheint oft
während der Reife kurz vor Ernte. Er möchte darum mit einem Fungizid die Trauben bis
zur Ernte schützen. Dieses Vorgehen ist aber untersagt und spät behandelte Trauben
werden von den Kellereien nicht angenommen. Erklären Sie dem Bauern den Grund des
Verbotes und widerlegen Sie sein Argument: „Meine Tomaten darf ich bis zu drei Tage
vor der Ernte behandeln“.
Die eingesetzten Fungizide (Botrytizide) sind sehr spezifisch und daher ist bei grosser,
resp. langer Anwendung die Gefahr von Resistenzbildung vorhanden. Aus diesem Grund
werden nur 3-4 Spritzungen vor dem Traubenschluss und 3-4 Wochen vor Ernte
vorgenommen. Spät behandelte Trauben weisen Reste von Fungiziden auf, welche die
Hefe bei der Fermentation beeinflussen und so das Risiko nicht einsetzender oder
verzögerter Fermentation entsteht.
Tomaten werden nicht fermentiert...!
79. Flechten als ganzes vermehren sich nur asexuell, die sexuelle Vermehrung ist auf die
Pilzkomponente beschränkt. Welches sind die Vorteile, resp. Nachteile dieser zwei
Vermehrungsarten für die Flechte?
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