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Heizsysteme
Industriesysteme
Kühlsysteme
2/3
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 4
1.1 Ursprung und Entwicklung der
Energieeinsparverordnung (EnEV) 4
1.2 Weitere Regelungen 5
– Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) 5
– Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in
Baden-Württemberg (EWärmeG) 5
1.3 Das Wichtigste zur EnEV 2014 im Überblick 7
1.4 Wegweiser zu dieser Fachreihe 7
4 Anforderungen ab 2016 20
4.1 Auswirkung auf Heizungssysteme im Neubau 21
4.2 Bewertung von Heizsystemen 22
5 Anhang 24
5.1 Änderungen in der EnEV 2014 gegenüber
der EnEV 2009 24
5.2 Strom aus erneuerbaren Energien
in der EnEV 2014 25
5.3 Viessmann Produktvorteil 26
1 Einleitung
Hinweis 1.1 Ursprung und Entwicklung der Ener- Zunächst wurden also die Wärmedämmung
gieeinsparverordnung (EnEV) und die eingesetzte Heizungs- bzw. Kühltech-
Die Angaben zur Klas- nik eines Gebäudes getrennt voneinander
sifizierung von Gebäu- In Folge der Energiekrisen der siebziger Jahre betrachtet und energetisch bewertet. Die
den in der EnEV stehen wurde 1976 in Deutschland das erste Energie- erste Energieeinsparverordnung (EnEV) für
in keinem Zusammen- einsparungsgesetz (EnEG) erlassen. Dieses Deutschland wurde 2002 erlassen und löste
hang mit der ab 2015 bildete die rechtliche Grundlage für mehrere die bis dahin geltenden WSchV und HeizAnlV
vorgeschriebenen Effi- Versionen von Wärmeschutz-Verordnungen ab. In der EnEV 2002 wurde erstmals die
zienzklassifizierung (WSchV) und Heizungsanlagen-Verordnungen energetische Betrachtung von Wärmeschutz
von Heizungsanlagen (HeizAnlV), welche ab 1977 gültig waren. Das und Heizungsanlage eines Gebäudes vereint.
(Ökodesign-Richtlinie). erklärte Ziel war es, verbindliche Regeln zur Das ermöglichte nun eine primärenergetische
effizienten Energienutzung in Neubau und Be- Bewertung der Gesamtenergiebilanz eines
stand festzuschreiben. Gebäudes hinsichtlich Heizung, Warmwasser
4/5
und Lüftung. Zugleich wurden die energe- Abb. 1-1 Entwicklung der Energieeinspar-Regelungen
tischen Anforderungen im Vergleich zu den
vorherigen Verordnungen verschärft.
1976 Ab 1976 Energie-Einsparungsgesetz (EnEG)
in mehreren Überarbeitungen
Mit der EnEV 2007 wurde ein neues Verfah-
ren zur energetischen Bewertung von Gebäu-
1977 – 1995 Wärmeschutzverordnungen (WärmeschutzV)
den nach DIN V 18599 eingeführt, welches
unter anderem auch Kühlung und Beleuchtung 1978 – 1998 Heizungsanlagenverordnungen (HeizanlV)
integrierte. Die EnEV 2007 forderte darüber
hinaus erstmals die Erstellung von individuel- 1995 1995 WärmeschutzV
len Gebäude-Energieausweisen. In der darauf Einführung wesentlicher Elemente aktueller Regelungen
folgenden EnEV 2009 wurde das primärener- (Wärmebedarfsausweis, k-Wert Vorgaben, Bilanzverfahren,
Kennzahlen, Heizwärmebedarf, Lüftungsanlagen)
getische Anforderungsniveau erneut um ca.
30 Prozent verschärft und das Referenzgebäu-
deverfahren eingeführt.
2002 EnEV 2002
Die aktuell gültige Fassung der EnEV trat am • Gesamtenergiebilanz eingeführt
1.Mai 2014 in Kraft (EnEV 2014). Sie bein- • Heizung, Warmwasser und Lüftung berücksichtigt
haltet deutlich strengere Regeln zur „Sicht- • Jahres-Primärenergiebedarf als Maßstab eingeführt
barmachung der energetischen Einstufung“
von Bestandsobjekten (Angaben aus dem 2004 EnEV 2004
• Lediglich eine Reparatur-Novelle
Energieausweis) sowie zur Kontrolle über die
• Verweise auf geänderte DIN-Normen aktualisiert
Einhaltung der Vorgaben. Darüber hinaus wur-
den die primärenergetischen Anforderungen
erneut verschärft und zwar um 25 Prozent ab EnEV 2007
2007
1.Januar 2016. • Gebäuderichtlinie 2003 vollständig umgesetzt
• Energieausweise im Bestand eingeführt
Zusätzlich wurde eine Klassifizierung des Ge- • DIN V 18599 für Nichtwohngebäude eingeführt
samtgebäudes (bezogen auf den Endenergie- • Einführung des Referenzgebäudeverfahrens
bedarf pro m2) eingeführt.
2009 EnEV 2009
Zweck der schrittweise erhöhten energeti- • Energetischen Anforderungen im Neubau und bei Bestands-
sanierung verschärft
schen Anforderungen an Wärmedämmung
• Nachrüstpflichten im Bestand erweitert
und Anlagentechnik ist es, das von der EU • Aufwandszahl für neue Heizsysteme beschränkt
geforderte Ziel des Niedrigstenergiestandards
im Neubau („nearly zero energy building“) bis
zum Jahre 2020 zu erreichen und den Markt
über die EnEV stufenweise darauf vorzube- 2014 EnEV 2014
reiten. Darüber hinaus besteht das politisch • Nachweis bei An- und Ausbau vereinfacht
gewollte Fernziel, bis 2050 einen nahezu • Energieeffizienzklasse im Energieausweis Wohnbau
2021 Ab 2021
Nur noch Niedrigstenergie-Neubauten gemäß EU-Richtlinie 2010
2050 2050
Politisches Fernziel: Nahezu klimaneutraler Gebäudebestand
1 Einleitung
Im Rahmen des EnEV-Nachweises ist auch die Erfüllung des EEWärmeG nachzuweisen.
6/7
Hinsichtlich der Art der Gebäude, auf die sich Ebenso gilt die EnEV 2014 für gewerblich
die EnEV 2014 bezieht, hat sich im Vergleich genutzte Gebäude mit niedrigen Innentem-
zur Vorgängerversion wenig geändert. peraturen, d. h. Gebäude, die nach ihrem
Verwendungszweck auf eine Innentemperatur
Sie gilt bei Neu- und Bestandsbauten für Ge- von mindestens 12 °C ausgerichtet sind und
bäude mit normalen Innentemperaturen, d. h. jährlich mehr als vier Monate beheizt werden.
Gebäude, die ihrem Verwendungszweck nach Dabei eingeschlossen sind deren heizungs-
auf eine Innentemperatur von mindestens und raumlufttechnische Anlagen sowie ihre
19 °C ausgerichtet sind und jährlich mehr als Anlagen zur Trinkwassererwärmung.
vier Monate beheizt werden sowie für Wohn-
gebäude, die ganz oder deutlich überwiegend
zum Wohnen genutzt werden.
8/9
Die EnEV 2014 gilt nicht für: Es ist ein häufiges Missverständnis, die EnEV
hätte nur für neu zu errichtende Gebäude
■■ Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen Bedeutung. Die Regelungen gelten aber ein-
deutig auch für den Gebäudebestand – sie
■■ Betriebsgebäude, die überwiegend der sind im Vergleich zum Neubau jedoch etwas
Tierhaltung oder der Aufzucht von Pflan- komplizierter.
zen dienen
Soll ein bestehendes Gebäude verkauft oder
■■ Betriebsgebäude, die über lange Zeiträu- vermietet werden, muss ein Energieausweis
me hinweg offen gehalten werden müssen erstellt und dieser den Interessenten unaufge-
fordert zugänglich gemacht werden.
■■ Gebäude, die nicht für eine durchgängige
Nutzung vorgesehen sind, z. B. Kirchen Bei Veränderungen an der Gebäudehülle
sind die Regelungen der EnEV ebenfalls zu
■■ unterirdische Bauwerke beachten, sobald bei einem Gebäude mehr
als 10 Prozent der Gebäudehülle verändert
■■ Traglufthallen, Zelte und ähnliche Gebäu- werden soll. Dies betrifft das Dach in Bezug
de, die wiederholt aufgebaut und zerlegt auf die Gesamtdachfläche, die Fenster in Be-
werden müssen. zug auf die Gesamtfensterfläche, die Wände
in Bezug auf die Wandfläche in der jeweiligen
Deutlich schärfer als in den Vorgängerver Himmelsrichtung sowie die Böden gegen
sionen sind die Regelungen zur Erfüllung der unbeheizte Räume in Bezug auf die gesamte
EnEV gefasst: Grundsätzlich ist immer der Bodenfläche gegen unbeheizte Räume.
Besitzer des Gebäudes für die Einhaltung der
EnEV-Vorgaben verantwortlich. Bei Neubau- Soll ein Gebäude um neue beheizte oder ge-
oder Sanierungsmaßnahmen sind allerdings kühlte Räume erweitert werden, so gelten die
auch Fachunternehmen jeweils im Rahmen Vorschriften der EnEV für diese Erweiterung
Ihrer Tätigkeit für die EnEV-gemäße Umset- dann ebenfalls.
zung ihrer Gewerke verantwortlich.
Ja Ja
Die Bundesländer sind verantwortlich für die Es ist damit zu rechnen, dass die Einhaltung
korrekte Umsetzung der EnEV. Der Vollzug der EnEV zukünftig stärker kontrolliert wird,
wird durch die jeweilige Landesbaubehörde da der Gesetzgeber dieses in der Verordnung
überwacht und kontrolliert. Stichprobenkont- ausdrücklich so festgelegt hat. Auch das ist
rollen der jeweils einzeln registrierten Energie- ein Grund, mit den Regelungen der EnEV
ausweise sind gemäß EnEV festgelegt. Ver- nicht nachlässig umzugehen.
stöße gegen die Vorgaben der EnEV werden
nach dem zugrundeliegenden Energieeinspa-
rungsgesetz (EnEG 2013) als Ordnungswid-
rigkeiten gewertet und geahndet. Es können
dabei teilweise erhebliche Bußgelder anfallen.
3 Begriffe und Berechnungen
System- Primärenergie-
Nutzenergiebedarf wirkungsgrad Endenergiebedarf faktor Primärenergiebedarf
Umwandlung, Erzeugung,
Verteilung Transport
Gas 1,1
0,9 Brennwertkessel
Holz
0,8 Biomassekessel
0,2
Strom
Wärmepumpe
3,5 2,4
Bei gleichem Nutzenergiebedarf ergeben sich je nach Energieträger sehr unterschiedliche Werte für den Endenergie- und Primärenergiebedarf.
14/15
18599-1: 2011-12) herangezogen. Insbeson- Fossile Brennstoffe Heizöl, Erdgas, Flüssiggas, Steinkohle 1,1
Einteilung der
Energieeffizienzklassen
Das Gebäude hat einen Endener-
Endenergiebedarf < 30 < 50 < 75 < 100 < 130 < 160 < 200 < 250 > 250
giebedarf von 78 kWh/(m2 · a) und
in kWh/(m2 · a)
entspricht damit der Gebäudeeffi-
zienzklasse C.
Schritt 2
2. Berechnung des Transmissionswärme- Der berechnete Transmissionswär-
meverlust H'T darf nicht größer sein
verlust H'T des geplanten Gebäudes als der Referenzwert.
Im nächsten Schritt werden nun die U-Werte
der tatsächlich geplanten Materialien dieser
Bauteile erfasst. Aus dieser Rechnung ergibt
Referenzgebäude Gebäude, geplant
sich der tatsächlich zu erwartende Transmissi-
onswärmeverlust.
Ist der Transmissionswärmeverlust des ge-
H'T = Transmissionswärmeverlust
des geplanten Gebäudes H'T, Ref ≥ H'T
planten Gebäudes nicht größer ist als der des
Referenzgebäudes, ist die erste Bedingung
erfüllt. Schritt 3
Der Endenergiebedarf QE des
geplanten Gebäudes wird ermittelt
3. Berechnung des Endenergiebedarfs des (vereinfacht, ohne solare Gewinne etc.).
geplanten Gebäudes
Die Summe aus Transmissionswärmebedarf
(in kWh/(m2 · a)) und Wärmebedarf für Lüftung
Gebäude, geplant
und Trinkwarmwasser ergibt den Endener- QE = Endenergiebedarf des
geplanten Gebäudes
giebedarf des geplanten Gebäudes, mit dem
dann weitergerechnet werden kann.
QT =
QV =
Transmissionswärmebedarf
Lüftungswärmebedarf QT + QV + QTW = QE
QTW = Trinkwasserwärmebedarf
EnEV-easy
Mit der Neufassung der EnEV 2014 hat
der Gesetzgeber die Möglichkeit für einen
vereinfachten Nachweis geschaffen. Neue,
ungekühlte Wohngebäude sollen keine Be-
rechnungen als EnEV-Nachweis benötigen,
wenn das Haus bestimmte Anwendungsvo
raussetzungen erfüllt und gemäß einer der
vorgegebenen Standard-Ausstattungen errich-
tet wird. Eine Voraussetzung ist, dass im Wär-
meschutznachweis der zulässige Transmissi-
onswärmebedarf nicht überschritten wird.
Anforderungen ab 2016
Schon mit der EnEV 2014 sind die Maßstäbe an die Gebäudeeffizienz
im Jahr 2016 definiert worden. So kann sich auch das Fachhandwerk
rechtzeitig darauf einstellen.
Im Neubaubereich wird vor allem eine Ände- und die Verwendung der Referenzanlage mit
rung einen starken Einfluss auf Gebäudehülle Öl-Brennwertkessel, Solaranlage zur Trink
und Anlagentechnik haben: Der berechnete wassererwärmung und Abluftanlage. Mit
Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes Inkrafttreten der EnEV 2016 wird das allein
muss ab dem 1. Januar 2016 (es gilt das Da- nicht mehr ausreichen.
tum der Einreichung von Bauanzeige/-antrag)
mit dem Faktor 0,75 multipliziert werden. Der Letztlich ist es die Entscheidung des Bau-
zulässige Höchstwert des Primärenergiebe- herrn, ob der geringere Primärenergiebedarf
darfs sinkt damit um 25 Prozent gegenüber durch Verbesserungen an der Gebäudehülle,
dem bisher gültigen Standard. an der Anlagentechnik oder durch eine Kom-
bination aus beidem erreicht wird. Ausschlag-
Der derzeit gültige Referenzwert des Primär- gebend werden in aller Regel die Kosten sein,
energiebedarfs definiert sich über die Ein- die die Veränderungen auf der einen oder der
haltung der maximalen U-Werte der EnEV anderen Seite verursachen.
20/21
Schritt 5 / NEU
Der berechete Primärenergiebedarf
QP darf ab 2016 nicht größer sein
als der Referenzwert 2014 x 0,75.
In anderen Fällen werden aber den ab 2016 ■■ Einsatz einer kontrollierten Wohnraumlüf-
noch engeren Grenzen für Transmissions- tungsanlage mit Wärmerückgewinnung –
wärmeverluste mit einer ausgesucht guten ein zentrales System oder mehrere dezen-
Anlagentechnik zu begegnen sein. Ein gut trale Systeme
informierter Fachhandwerker kann im Pla-
nungsprozess wertvolle Tipps zur optimierten ■■ Erweiterung der Solaranlage auf eine so-
Anlagentechnik geben und somit ggf. auch lare Heizungsunterstützung und teilweise
Optionen bei der Gebäudegestaltung aufzei- Ergänzung durch dezentrale Lüftungssys-
gen. teme mit Wärmerückgewinnung
Geht man für ein geplantes Gebäude von ■■ Einsatz einer Gas-Wärmepumpe mit So-
den minimalen Anforderungen an die Gebäu- laranlage
dehülle aus – also maximal zulässiger Trans-
missionswärmeverlust – wird deutlich, dass ■■ Einsatz einer stromerzeugenden Heizung,
die Referenzanlagentechnik allein nicht mehr je nach Auslegung teilweise mit Ergänzung
ausreicht, die Vorgaben der EnEV ab 2016 zu durch dezentrale Lüftungssysteme mit
erfüllen. Wärmerückgewinnung
Soll den Anforderungen allein mit verbesser- ■■ Einsatz einer Hybridlösung aus Gaskessel
ter Anlagentechnik (Referenzanlage mit Gas- und Wärmepumpe
Brennwertkessel) entsprochen werden, bieten
sich folgende Möglichkeiten an:
4 Anforderungen ab 2016
Abb. 4-3 Potentiale optimierter Anlagentechnik Bei Ergebnissen „hart an der Grenze“ können
auch effizientere Heizungsregler oder Photo
voltaik-Anlagen (mit Eigenstromerzeugung
Grenzwert Grenzwert
ab 2016 EnEV 2014 für die Anlagentechnik) hilfreich sein. Eine
kurze Übersicht der genannten Möglichkeiten
Vitodens, Vitosol (TWW) ist in Abb. 4-3 dargestellt. Zusätzlich gibt
es im Anhang eine ausführliche Darstellung
der Optionen, mit regenerativ oder in KWK-
Vitodens, Vitosol (TWW), Vitovent (zentral)
Anlagen erzeugten Strom die Anforderungen
zu erfüllen. Grundsätzlich gilt: Es wird auch ab
Vitodens, Vitosol (HU), Vitovent (dezentral) 2016 immer möglich sein, die Anforderungen
der EnEV für jedes Gebäude mit Viessmann
Anlagentechnik zu erfüllen.
Vitosorp
(A)
Gas-/Öl-Brennwertkessel, Solaranlage (Trinkwas- mit größeren Verbesserun- bei korrektem Verhältnis nur mit Verbesserung der Referenzkosten
sererwärmung), zentrale Abluftanlage gen an der Gebäudehülle Grundfläche / Kollektorfläche Gebäudehülle
Anlagentechnik
A
Gas-/Öl-Brennwertkessel, Solaranlage (Trink- mit geringen Verbesserun-
wassererwärmung und Heizungsunterstützung), gen an der Gebäudehülle
zentrale Abluftanlage
A
Gas-/Öl-Brennwertkessel, bei korrektem Verhältnis
Solaranlage (Trinkwassererwärmung), Grundfläche / Kollektorfläche
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
(A)
Gas-Wärmepumpe mit geringen Verbesserun- nur mit Verbesserung der
mit Erdwärmetauscher gen an der Gebäudehülle Gebäudehülle
A
Gas-Wärmepumpe,
Solaranlage (Trinkwassererwärmung)
(B)
Gas-/Öl Brennwertkessel, Kraft-Wärme-Kopplung mit geringen Verbesserun- abhängig vom Wärmebedarf nur mit Verbesserung der abhängig vom Anteil
gen an der Gebäudehülle (Deckungsgrad KWK-Anteil) Gebäudehülle Eigenverbrauch Strom
B
Gas-/Öl-Brennwertkessel, Kraft-Wärme-Kopp- abhängig vom Wärmebedarf abhängig vom Anteil
lung, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Deckungsgrad KWK-Anteil) Eigenverbrauch Strom
A+
Luft/Wasser-Wärmepumpe abhängig von
Stromtarif Wärmepumpe
A+
Sole/Wasser-Wärmepumpe (Erdsonde, Erdkollek- abhängig von
tor oder Eisspeicher) Stromtarif Wärmepumpe
A+
Hybridsystem Gas-/Öl-Brennwertkessel mit abhängig von Stromtarif
Wärmepumpe Wärmepumpe
C
Biomassekessel
B
Biomassekessel, Solaranlage (Trinkwassererwär-
mung und Heizungsunterstützung)
5 Anhang
Anhang
Was hat sich seit 2009 geändert? Welche Rolle spielt Strom aus
erneuerbaren Energien? Was ist eine Gleichwertigkeitsbescheinigung?
Hier finden Sie die Antworten.
5.1 Änderungen in der EnEV 2014 gegen- ■■ Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind und
über EnEV 2009 mit flüssigen oder gasförmigen Brenn-
stoffen betrieben werden, müssen außer
Die wesentlichen Änderungen der EnEV 2014 Betrieb genommen werden. Ausnahmen
gegenüber der Vorgängerversion EnEV 2009: gelten für Niedertemperatur- und Brenn-
wertkessel sowie Anlagen, bei denen nach
■■ Das Referenzgebäude hat sich bezüglich 2002 kein Besitzerwechsel mehr stattge-
des Energiestandards im Vergleich zur funden hat.
EnEV 2009 nicht geändert. In der EnEV
2014 wird allerdings gefordert, dass der ■■ Der Primärenergiefaktor für bezogenen
berechnete Primärenergiebedarf des Re- Strom ändert sich von 2,6 auf 2,4 (ab 2016
ferenzgebäudes ab dem 1. Januar 2016 auf den Wert 1,8) und für eingespeisten
mit dem Faktor 0,75 multipliziert wird. Strom (Verdrängungsmix) auf 2,8.
Der zulässige Höchstwert sinkt also um
25 Prozent.
24/25
■■ Es besteht Vorlagepflicht – der Energieaus- ■■ Die Ausnahmen für Gebäude, die nicht un-
weis muss dem Käufer oder neuen Mieter ter die EnEV fallen, sind neu definiert.
bei Kauf oder Vermietung ausgehändigt
werden. ■■ § 5 der EnEV regelt die Anrechnung von
Strom aus erneuerbaren Energien und ver-
■■ Es gibt ein Kontrollsystem für die Inspek weist auf das Berechnungsverfahren nach
tionsberichte von Klimaanlagen. DIN V 18599.
Abb. 5-1 Strombedarf und Stromerzeugung 5.2 Strom aus erneuerbaren Energien in
der EnEV 2014
700
Wird in unmittelbarem räumlichen Zusammen
600 hang mit einem Gebäude Strom aus erneuer
500
baren Energien zum vorrangigen Eigenver-
brauch erzeugt, so kann dieser im Rahmen
Strom (kWh)
KWK-Anlagen arbeiten in der Regel wärmegeführt, d. h. bei geringem Wärmebedarf stellen sie nur einen Teil Auch wenn der Strom über eine KWK-Anlage
des Strombedarfs zur Verfügung. Und auch davon wird ein Teil eingespeist, da er im Moment der Erzeugung
mit Primärenergie Erdgas oder Erdöl erzeugt
nicht verbraucht werden kann.
wird, ergibt sich noch ein primärenergetischer
Vorteil, da der Gesamtwirkungsgrad des
KWK-Systems (Wärme und Strom) dann
deutlich höher ist als bei einem Bezug des Be-
darfsstroms für das Gebäude aus dem Netz.
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