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09 Architektenkammer
Baden-Württemberg
Körperschaft
des Öffentlichen Rechts
Danneckerstraße 54
70182 Stuttgart
Nachfolgend finden Sie eine Orientierungshilfe als Muster für die Ausarbeitung eines Arbeits-
bzw. Anstellungsvertrages zur Information und weiteren Verwendung. Bitte beachten Sie,
dass es sich hierbei nur um eine Arbeitshilfe und damit um einen unverbindlichen Vorschlag
für die Gestaltung des individuellen Vertragsverhältnisses handelt.
Inhalt: Seite:
Arbeitsvertrag
für Architekten/Architektinnen und technische Mitarbeiter/innen
in Architektur- und Planungsbüros
Zwischen und
(Inhaber/in des Architektur- bzw. Planungsbüros) (Vorname, Name, Berufsbez. Geb.-Datum u.-Ort, Wohnort)
nachfolgend auch als "Arbeitgeber/in" bezeichnet nachfolgend auch als "Mitarbeiter/in" bezeichnet
Während der Probezeit kann das Arbeitsverhältnis mit zweiwöchiger Frist gekündigt
werden.
1.2 Aufgabenbereich
Der/Die Arbeitgeber/in behält sich vor, eine andere zumutbare Arbeit im Betrieb zuzu-
weisen, die seinen/ihren Vorkenntnissen entspricht. Die Zuweisung einer anderen Arbeit
entbindet den/die Arbeitgeber/in nicht von der Verpflichtung, die bisherige Vergütung
weiterzuzahlen.
Beginn und Ende der regelmäßigen Arbeitszeit sowie der Pausen richten sich nach der
betrieblichen Übung.
[1] Die Probezeit darf derzeit maximal sechs Monate betragen. Kürzere Probezeiten können vereinbart werden.
[2] Die Stellenbeschreibung sollte nicht zu eng gefasst sein, da es sonst zu Problemen bei der Zuweisung neuer
Tätigkeiten kommen kann.
Stand: Dezember 2007 MB Nr. 09 AKBW – Arbeitsvertrag Seite 2 von 11
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Im Falle der Teilnahme des Büros an Wettbewerben können außerhalb dieser Übers-
tundenregelung abweichende Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber/in und
Mitarbeiter/in getroffen werden.
2. Vergütung
3.1 Dienstreisen
Bei Benutzung des eigenen Fahrzeugs für dienstlich notwendige Fahrten, für die ein
geschäftseigenes Fahrzeug nicht zur Verfügung steht, wird ein Kilometergeld in Höhe des
jeweilig steuerlich absetzbaren Pauschalbetrages für jeden dienstlich gefahrenen
Kilometer gezahlt.
Die Abrechnung erfolgt nach einvernehmlicher Absprache gegen Nachweis der ge-
fahrenen Kilometer (nach Fahrten gegliederte Aufstellung).
Die Kosten für Reisen, die im Betriebsinteresse notwendig werden, werden mindestens
in Höhe der vom Finanzamt jeweils anerkannten Sätze erstattet.
Benutzt der/die Mitarbeiter/in sein/ihr eigenes Kfz regelmäßig für Dienstfahrten und
schließt er/sie eine Vollkaskoversicherung ab, so beteiligt sich der/die Arbeitgeber/in zu
.................... % an diesen Kosten.
....................
[3] Es handelt sich hier nur um Beispiele für Lohnnebenleistungen. Zum Teil sind andere Formen denkbar und
üblich, z.T. auch lohnsteuerfrei für den Mitarbeiter – ein nicht unerhebliches Element einer attraktiven und
leistungsfördernden Lohnpolitik
Stand: Dezember 2007 MB Nr. 09 AKBW – Arbeitsvertrag Seite 3 von 11
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Fahrtkostenzuschuss für Fahrten zur Arbeit von EUR .................... pro Monat,
jedoch nur bis zu einer Dauer von .......... Monaten nach Ablauf der Probezeit.
....................
Bürotreueprämie:
.................... [4]
Erfolgsprämien:
.................... [4]
....................
.................... [4]
[4] Beispiele für weitere besondere Lohnnebenleistungen; bei Vereinbarung dieser Leistungen sind die
Modalitäten der Gewährung im Einzelfall, auch unter steuerlichen und rechtlichen Aspekten näher zu
bestimmen.
Stand: Dezember 2007 MB Nr. 09 AKBW – Arbeitsvertrag Seite 4 von 11
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4. Urlaub [5]
Die Gewährung von unbezahltem Urlaub ist unter Beachtung der Belange des/der
Arbeitgeber/s/in möglich.
In den nachstehenden Fällen wird unter Fortzahlung der Vergütung, ohne Anrechnung auf
den Urlaub, Arbeitsbefreiung gewährt:
bei Ausübung von Pflichten aus öffentlichen Ehrenämtern für die nachgewiesene
erforderliche Abwesenheitszeit einschließlich Wegezeiten.
bei ärztlicher Behandlung, wenn diese während der Arbeitszeit erfolgen muss, für die
nachgewiesene erforderliche Abwesenheitszeit einschließlich Wegezeiten.
bei Umzug .................... Tage.
bei eigener Eheschließung .................... Tage.
bei Tod des/der Ehegatten/in oder eines eigenen Kindes .................... Tage.
bei Tod der Eltern oder Geschwister .................... Tage.
bei Eheschließung eigener Kinder .................... Tage.
bei der Niederkunft der Frau .................... Tage.
wenn nach ärztlichem Zeugnis die Beaufsichtigung, Betreuung oder
Pflege eines erkrankten Kindes erforderlich ist und eine andere im
Haushalt lebende Person das Kind nicht beaufsichtigen, betreuen oder
pflegen kann und das Kind das zwölfte Lebensjahr noch nicht vollendet
hat oder behindert und auf Hilfe angewiesen ist, pro Kalenderjahr bis zu .................... Tage.
bei .................... .................... Tage.
In sonstigen dringenden Fällen kann Arbeitsbefreiung unter Fortzahlung der Vergütung
bis zu drei Arbeitstagen pro Kalenderjahr gewährt werden. In begründeten Fällen kann
bei Verzicht auf die Bezüge kurzfristige Arbeitsbefreiung gewährt werden, wenn die
dienstlichen oder betrieblichen Verhältnisse es gestatten.
[5] Im Übrigen gelten die Bestimmungen des Bundesurlaubsgesetzes in der jeweils gültigen Fassung.
Stand: Dezember 2007 MB Nr. 09 AKBW – Arbeitsvertrag Seite 5 von 11
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Im Fall der Erkrankung ist auf besonderes Verlangen vor Ablauf des dritten Kalender-
tages nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit eine ärztliche Bescheinigung über dies
Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer vorzulegen.
Nach Ablauf von drei Krankheitstagen ist ohne besondere Aufforderung eine ent-
sprechende Bescheinigung vorzulegen.
Auf den von dem/der Arbeitgeber/in zur Verfügung gestellten Rechenanlagen darf
andere als die von dem/der Arbeitgeber/in zur Verfügung gestellte Software nur mit
dessen ausdrücklichem Einverständnis eingespeichert oder verwendet werden.
Es ist untersagt, ohne Absprache mit dem/der Arbeitgeber/in von Seiten Dritter
persönlich irgendwelche Zuwendungen in Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit
anzunehmen, sofern diese den gesetzlichen Rahmen der Werbegeschenke überschreiten.
7.1. Nebentätigkeit
Die Genehmigung zur Beteiligung an Wettbewerben außerhalb der Arbeitszeit darf nicht
versagt werden, wenn der/die Arbeitgeber/in sich nicht selbst am Wettbewerb beteiligt
und die Belange des Büros nicht beeinträchtigt werden.
Das Recht, Fachvorträge zu halten und unter eigenem Namen zu publizieren, bleibt
unbenommen. Die Verpflichtung zur Verschwiegenheit bleibt unberührt. Soweit die
Tätigkeit im Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis steht, muss die Kennzeichnung
der Urheberschaft mit dem/der Arbeitgeber/in abgesprochen werden.
Der/die Mitarbeiter/in hat das Recht, von Unterlagen, bei deren Erarbeitung er
mitgewirkt hat, auf seine Kosten Vervielfältigungen zum privaten Gebrauch oder zum
erlaubten Nachweis der eigenen Leistungsfähigkeit zu erstellen.
8. Fortbildung [6]
8.2 Für weitere von dem/der Mitarbeiter/in gewünschte Fortbildungsmaßnahmen ist die
Gewährung von unbezahltem Urlaub unter Beachtung der Belange des/der
Arbeitgeber/s/in möglich.
8.4 Erlangt der/die Mitarbeiter/in durch Fortbildungen während der Arbeitszeit, deren Kosten
der/die Arbeitgeber/in übernommen hat, eine am Arbeitsmarkt verwendbare
Qualifikation, ist eine Vereinbarung möglich, die den/die Mitarbeiter/in verpflichtet,
einen bestimmten Zeitraum in den Diensten des/der Arbeitgebers/in zu bleiben. Für den
Fall der vorzeitigen Kündigung ist eine Regelung zu treffen, die eine anteilige
Rückzahlung von Fortbildungskosten durch den/die Mitarbeiter/in unter Berücksichtigung
von Dauer der Fortbildung und der angefallenen Kosten angemessen festlegt.
[6] Neben der allgemein gehaltenen Verpflichtung der Berufsordnung stellen Regelungen zur Fortbildung und
Übernahme von Leistungen durch den/die Arbeitgeber/in wichtige Elemente einer motivierenden und
leistungsfördernden Lohnpolitik dar.
Stand: Dezember 2007 MB Nr. 09 AKBW – Arbeitsvertrag Seite 7 von 11
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9.1 Das Arbeitsverhältnis endet, ohne dass es einer Kündigung bedarf, mit Ende des Monats,
in dem der/die Mitarbeiter/in das 65. Lebensjahr vollendet, sofern die Regelaltersrente
oder eine gleichwertige Altersversorgung beansprucht werden kann.
10. Berufshaftpflichtversicherung
Soweit einzelne Bestimmungen unwirksam sein sollten, berührt dies die Gültigkeit des
übrigen Vertrages nicht.
Unterschriften
Mit der Unterschrift bestätigen die Vertragsparteien den Erhalt je einer Vertragsausfertigung.
Unterschriften
..................................................................... .....................................................................
Der/Die Arbeitgeber/in Der/Die Mitarbeiter/in
Allgemein ist zur Verwendung von "Vertragsmustern und -formularen" anzumerken, dass bei
deren Verwendung immer auch auf die Vermeidung von Verstößen gegen gesetzliche
Regelungen und insbesondere die Vorschriften über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen –
AGB – geachtet werden muss, beispielsweise durch die Vermeidung von sogenannten über-
raschenden Klauseln:
"Zu empfehlen ist, die einzelnen Vertragsklauseln individuell zwischen den Vertrags-
partnern auszuhandeln, so dass nach gemeinsamer Entwicklung ein eigener Vertragstext
entsteht. Kommt ein vorformulierter Vertrag, auch in Form eines Formulars, zur
Anwendung, unterliegen die einzelnen Klauseln im Streitfall der Überprüfung der Wirk-
samkeit. Wird ein Vertragspartner nach "Treu und Glauben" erheblich benachteiligt oder
handelt es sich um eine Überraschungsklausel kann dies zur Unwirksamkeit der
betreffenden Vertragsklausel führen.
...
Es gibt keine sogenannten „wasserdichten“ oder rechtssicheren, aber faire Verträge. Der
Vertrag soll die wesentlichsten Aufgaben, Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien
unter Berücksichtigung der zu erwartenden spezifischen Bedingungen wiedergeben."
Die vorliegende Orientierungshilfe will Hinweise für die zu regelnden Inhalte mit Vorschlägen
für deren Festlegungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten geben. Bei der Aus-
arbeitung sollten die Interessen beider Vertragspartner angemessen berücksichtigt werden
und sind insbesondere – wie bei jedem Vertrag – einerseits die zu erbringenden Leistungen
und andererseits deren angemessene Vergütung möglichst konkret zu vereinbaren.
Dabei spielen eine Vielzahl von Faktoren wie die individuellen Fähigkeiten und Qualifikationen
des Mitarbeiters und seiner praktischen Erfahrungen ebenso wie die individuelle wirtschaft-
liche und strukturelle Situation des arbeitgebenden Büros eine Rolle, so dass konkrete
Empfehlungen zu den einzelnen Inhalten verständlicherweise nicht möglich sind. Gehalt und
zusätzliche Leistungen beispielsweise in Form von Weihnachtsgratifikation oder Urlaubsgeld,
aber auch alle sonstigen Rahmenbedingungen für die Beschäftigung wie Arbeitszeit, Urlaubs-
anspruch oder die Übernahme von Fortbildungsmaßnahmen sind daher individuell auszu-
handeln. Beispielsweise dienen die Vorschläge für Lohnnebenleistungen als Anregungen für
das nicht unerhebliche Element einer attraktiven, motivierenden und leistungsfördernden
Vertragsgestaltung. Es sind andere Formen denkbar und üblich, viele auch lohnsteuerfrei für
den Mitarbeiter.
Berufsordnung
Tarifverträge
Weitere Informationen
Das zuständige Bundesministerium für Arbeit und Soziales bietet Broschüren zum Arbeitsrecht
bzw. zu verschiedenen Teilaspekten wie Entgeltfortzahlung oder Kündigungsschutz an, die im
Internet unter http://www.bmas.bund.de/ abgerufen oder auch bei der Landesgeschäftsstelle
der Architektenkammer in Stuttgart bestellt werden können.
Hinweise zum Arbeitsrecht und Orientierungshilfen für Anstellungsverträge sind auch bei den
anderen Architektenkammern wie
der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen – www.aknw.de – und
der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen – www.akh.de – erhältlich.
Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen hat ihre Broschüre Nr. 15 "Arbeitsrecht im
Architekturbüro" 2004 aktualisiert und neu aufgelegt. Diese Broschüre behandelt sowohl für
Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer und Freie Mitarbeiter die Kernfragen des Arbeitsrechts
und kann zum Preis von
- 20,00 Euro für Mitglieder anderer Architektenkammern
- 26,00 Euro für Nichtmitglieder
bezogen werden.
Nicht zuletzt aufgrund möglicher Änderungen von Gesetzen und der Rechtsprechung wird
empfohlen, sich gegebenenfalls vor dem Abschluss eines Vertrages über weitere zulässige
Gestaltungsmöglichkeiten beraten zu lassen. Für allgemeine Fragen zum Vertrag über dieses
Merkblatt hinaus steht Mitgliedern der Architektenkammer auch unsere Rechtsauskunft zur
Verfügung:
Recht@akbw.de, Sekretariat Telefon 0711 / 2196-118, Fax 0711 / 2196-121
- Herr Morlock, Telefon 0711 / 2196-120
- Herr Weng (Mo-Do), Telefon 0711 / 2196-104
- Herr Weber (Mo-Fr vormittags), Telefon 0711 / 2196-138
- Frau Pfaundler (Di-Do vormittags), Telefon 0711 / 2196-122