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Service-Handbuch

VOITH Retarder 120-3

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Allgemeines Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort ....................................................................................................1/1

2. Allgemeines.............................................................................................2/1
2.1 Retarderkennzeichnung ......................................................................2.1/1
2.2 Baugruppenübersicht .........................................................................2.2/1
Mit Edelstahl-Wärmeaustauscher .........................................................2.2/1
Mit Aluminium-Wärmeaustauscher .......................................................2.2/3
2.3 Funktions- und Steuerschema .............................................................2.3/1

3. Wartung...................................................................................................3/1
3.1 Wartungsarbeiten ..............................................................................3.1/1
3.2 Ölstand prüfen ..................................................................................3.2/1
3.3 Ölwechsel ........................................................................................3.3/1
Mit Edelstahl-Wärmeaustauscher .........................................................3.3/1
Mit Aluminium-Wärmeaustauscher .......................................................3.3/5

4. Diagnose/Fehlersuche ............................................................................4/1
4.1 Fehlersuch-Ablaufschema ...................................................................4.1/1
Elektrischer Anschlußplan ...................................................................4.1/6
4.2 Fehlersuche und -beseitigung ..............................................................4.2/1
4.3 Übersicht Steuerungsteile ...................................................................4.3/1
4.4 Vorratsdruck prüfen ...........................................................................4.4/1
4.5 Stelldruck prüfen ...............................................................................4.5/1
4.6 Proportionalventilstrom prüfen .............................................................4.6/1
4.7 Temperaturanpassung prüfen ..............................................................4.7/1
4.8 Drucksensor prüfen............................................................................4.8/1

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


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Allgemeines Inhaltsverzeichnis
(Fortsetzung)

4.9 Pumpendruck prüfen ..........................................................................4.9/1


4.10 Meßwert-Tabelle .............................................................................4.10/1
4.11 Funktionskontrolle ...........................................................................4.11/1

5. Retarder aus- und einbauen....................................................................5/1


5.1 Retarder aus-, einbauen ....................................................................5.1/1

6. Instandsetzung .......................................................................................6/1
6.1 Bauteilübersicht ................................................................................6.1/1
6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen...........................................6.2/1
6.3 Rückschlagventil (Edelstahl-Wärmeaustauscher)
ausbauen, prüfen, einbauen ................................................................6.3/1
6.4 Schalldämpfer ausbauen, reinigen, einbauen .........................................6.4/1
6.5 Unteren Deckel aus-, einbauen ............................................................6.5/1
6.6 Verschlußdeckel Retardergehäuse prüfen, aus-, einbauen .......................6.6/1
6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Radialwellendichtring erneuern ............................................................6.7/1
6.8 Zentrierdeckel (antriebseitig) aus-, einbauen,
Radialwellendichtring erneuern ............................................................6.8/1

7. Wärmeaustauscher ausbauen, prüfen, einbauen ...................................7/1


7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ..............................................................7.1/1
7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ............................................................7.2/1

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


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Allgemeines Inhaltsverzeichnis
(Fortsetzung)

8. Steuerungsteile .......................................................................................8/1
8.1 Proportionalventil und Dämpfungsplatte aus-, einbauen ...........................8.1/1
8.2 Adapterplatte und Rohrleitung aus-, einbauen ........................................8.2/1
8.3 Temperatursensor Kühlwasser aus-, einbauen .......................................8.3/1
8.4 Temperatursensor Öl aus-, einbauen ....................................................8.4/1

9. Anhang ....................................................................................................9/1
Datenblatt
Anziehdrehmomente
Betriebsstoffvorschriften - Ölspezifikationen
- Kühlwasserqualität
Ersatzteilliste
Sonstiges

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


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Allgemeines 1 Vorwort

Das vorliegende Service-Handbuch dient als Schulungsmaterial des Basiskurses Allgemein.


Darüberhinaus stellen die Informationen und Anweisungen, die Ihnen gegeben werden, die Grundlage
der sachgemäßen und fachgerechten Wartung und Instandsetzung am VOITH Retarder 120-3 dar.

Die Sicherheits- und Warnhinweise, die Sie in diesen Unterlagen finden werden, bitten wir Sie
nachdrücklich zu beachten.

Achtung!

steht für Sicherheitshinweise und für Warnhinweise bei Gefahrensituationen für Personen, bei
Minderung der Arbeitsqualität und der Möglichkeit von Sachschäden.

Hinweis

steht für allgemeine Hinweise zur besseren Handhabung bei der Wartung des Retarders.

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Allgemeines 1 Vorwort
(Fortsetzung)

Achtung!

• Der eingeschaltete Retarder sichert das abgestellte Fahrzeug nicht!

• Bei einem Ausfall des Retarders, oder während die Temperaturanpassung wirksam ist, muß die
Fahrzeuggeschwindigkeit mit der Betriebsbremse angepaßt und ein niedrigst möglicher Gang ein-
gelegt werden (Erhöhen der Motordrehzahl). Dieser Fahrzustand muß so lange gehalten werden,
bis der Retarder wieder mit seiner vollen Leistung zur Verfügung steht.

• Eigenmächtige Veränderungen am Retarder 120-3 sowie die Verwendung von Ersatzteilen, Zube-
hör, Anbaugeräten und Sonderausstattungen, die von uns nicht geprüft und freigegeben sind, kön-
nen die Sicherheit des gesamten Fahrzeuges negativ beeinflussen. Für daraus resultierende
Schäden erfolgt keine Haftung.

• Der Retarder 120-3 ist nach dem Stand der Technik und den anerkannten sicherheitstechnischen
Regeln gebaut. Trotzdem können bei nicht sachgerechter Benutzung, Wartung und Instandset-
zung Gefahren und Sachschäden entstehen.

• Wir übernehmen keine Haftung für Verletzungen und/oder Sachschäden, die durch Nichtbeach-
tung der Sicherheitshinweise des Servicehandbuches oder durch Verletzungen der Sorgfaltspflicht
bei der Handhabung, beim Betrieb, bei der Pflege und Wartung oder Instandsetzung des Retarders
120-3 entstehen.

• Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten dürfen nur von qualifiziertem Fachpersonal durchgeführt


werden.

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Allgemeines 1 Vorwort
(Fortsetzung)

Hinweis

• Die in diesen Unterlagen verwendeten Positionsnummern entsprechen den Positionsnummern in


den Ersatzteillisten im Kapitel 9 „Anhang“.
Ausnahme:
Artikel bzw. Bauteile mit ein-, bzw. zweistelligen Positionsnummern sind keine Ersatzteile bzw.
nicht in den Ersatzteillisten enthalten.
Die Bauteile mit Strichnummern sind keine Ersatzteile bzw. nicht in den Ersatzteillisten enthalten.

• Zwangsläufig ist es uns nicht möglich, vor allen denkbaren Situationen, die für den Ausführenden
Verletzungsrisiken und/oder für dden Retarder 120-3 eine Beschädigung zur Folge haben könnten,
an jeder Stelle in diesem Service-Handbuch ausdrücklich zu warnen. Es ist daher dringend not-
wendig, daß jeder, der mit Bedienung, Pflege, Wartung und Instandsetzung des Retarders 120-3
betraut ist, seine eigene Sicherheit durch die gewählte Arbeitsweise nicht gefährdet und daß der
Retarder keine negativen Beeinträchtigungen, insbesondere sicherheitstechnischer Art erfährt.
Für Personen- und/oder Sachschäden, die durch nicht sach- und fachgemäße Arbeitsweise verur-
sacht werden, haften wir nicht.

• Die einschlägigen Unfallverhütungsvorschriften, die sonstigen allgemein anerkannten Regeln der


Sicherheitstechnik und Arbeitsmedizin und die Straßenverkehrzulassungs-Ordnung sind einzuhal-
ten. Für Schäden, die durch Mißachtung dieser Vorschriften entstehen, haften wir nicht.

• Beim Umgang mit Ölen, Fetten und anderen chemischen Substanzen sind die für diese Produkte
geltenden Sicherheitsvorschriften zu beachten!

• Vorsicht beim Umgang mit heißen Betriebsstoffen! Verbrennungs- und Verbrühungsgefahr!

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Allgemeines 1 Vorwort
(Fortsetzung)

Der VOITH TURBO GmbH & Co. KG ist es nicht möglich, alle Situationen, die für den Ausführenden
Verletzungsrisiken zur Folge haben könnten, in letzter Konsequenz zu bewerten. Es ist daher dringend
notwendig, daß jeder, der Instandsetzungsarbeiten an VOITH Retardern ausführt, sich unter
Anwendung seiner Fachkunde davon überzeugt, daß seine eigene Sicherheit nicht gefährdet wird
und der Retarder keine negative Beeinflussung, insbesondere sicherheitstechnischer Art, erfährt.
Eine Haftung für eingetretene Schäden kann aus diesen Gründen nicht übernommen werden.

Es wird deshalb ausdrücklich darauf hingewiesen, daß alle beschriebenen Arbeitsvorgänge nur unter
Beachtung der gültigen Richtlinien und Vorschriften der örtlich zuständigen Behörden, des Gesundheits-
und des Umweltschutzes durchzuführen sind.

Den technischen Stand der vorliegenden Unterlagen entnehmen Sie bitte dem Änderungsdatum (siehe
Fußzeile links unten). Durch ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der Retarder können zwi-
schen dem tatsächlichen technischen Stand der Retarder und den vorliegenden Beschreibungen Ab-
weichungen bestehen.
Die VOITH TURBO GmbH & Co. KG behält sich vor, Änderungen zu jeder Zeit und ohne vorherige
Ankündigungen vorzunehmen.

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Allgemeines 1 Vorwort
(Fortsetzung)

• Hinweise zum sicheren, sachgerechten und wirtschaftlichen Betrieb des Retarders 120-3 entneh-
men Sie bitte der Betriebsanleitung.

• Bei ungeklärten Fragen und Arbeitsvorgängen, die in diesen Unterlagen nicht beschrieben sind,
wenden Sie sich bitte an den zuständigen Ansprechpartner in der jeweiligen Landesorganisation
oder an:

VOITH TURBO GmbH & Co. KG


Abteilung cb; Voithstraße 1
Postfach 15 55
D-74564 Crailsheim

Telefon (07951) 32-0


Telefax (07951) 32-756
Telex 74 338
e-mail: retarder@voith.de
Durchwahlen:
Kundentelefon und Ersatzteildienst
32-401 / 32-422

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Allgemeines 2 Allgemeines

2.1 Retarderkennzeichnung .............................................................................2.1/1

2.2 Baugruppenübersicht .................................................................................2.2/1


Mit Edelstahl-Wärmeaustauscher ......................................................................2.2/1
Mit Aluminium-Wärmeaustauscher ....................................................................2.2/3

2.3 Funktions- und Steuerschema ...................................................................2.3/1

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Allgemeines 2.1 Retarderkennzeichnung

Die Retarderkennzeichnung (Pfeil) des Retarders 120-3 befindet sich links auf der Abtriebsseite des
Retardergehäuses.

Hier befinden sich folgende Angaben:

1. Seriennummer:
Sechsstellige Zahl

2. Sachnummer:
Achtstellige Zahl

Hinweis 18001

Bitte geben Sie bei Rückfragen oder Bestellungen von Ersatzteilen unbedingt die Seriennummer
und Sachnummer an.

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Allgemeines 2.2 Baugruppenübersicht

Abbildung VOITH Retarder R 120-3


Grundgruppe mit 21000
Edelstahl-Wärmeaustauscher
22000

100/1 Retarderkennzeichnung 30000


1000 Wärmeaustauscher
1200 Rückschlagventil
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5
Außensechskant, SW 24
21000 Dämpfungsplatte 26000
22000 Proportionalventil 33000
26000 Druckluftleitung Stelldruck p y
34000
30000 Drucksensor
33000 Öltemperatursensor
34000 Kühlwassertemperatursensor

1900
100/1

1200

1000

18002

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Allgemeines 2.2 Baugruppenübersicht
(Fortsetzung)

Abbildung VOITH Retarder R 120-3


Grundgruppe mit
Edelstahl-Wärmeaustauscher
(Fortsetzung)

1000 Wärmeaustauscher
1001 Kühlwasserablaßschraube
M 18 x 1,5
Innensechskant, SW 8
1700 Ölablaßschraube Retarder
M 22 x 1,5 1700
Innensechskant, SW 10

1001

1000
18003

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Allgemeines 2.2 Baugruppenübersicht
(Fortsetzung)

Abbildung VOITH Retarder R 120-3


Grundgruppe mit 21000
Aluminium-Wärmeaustauscher
22000
100/1 Retarderkennzeichnung
1000 Wärmeaustauscher 30000
1001 Kühlwasserablaßschraube
M 12 x 1,5 33000
Außensechskant, SW 13
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5
Außensechskant, SW 24 26000
21000 Dämpfungsplatte
22000 Proportionalventil
26000 Druckluftleitung Stelldruck p y
30000 Drucksensor
33000 Öltemperatursensor
1900

Hinweis

Der Wassertemperatursensor ist in der 100/1


Rohrleitung eingebaut.

1000

1001
18004

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Allgemeines 2.2 Baugruppenübersicht
(Fortsetzung)

Abbildung VOITH Retarder R 120-3


Grundgruppe mit
Aluminium-Wärmeaustauscher
(Fortsetzung)

1000 Wärmeaustauscher
1001 Kühlwasserablaßschraube
M 12 x 1,5
Außensechskant, SW 13
1002 Ölablaßschraube Wärmeaus-
tauscher M 12 x 1,5 1700
Innensechskant, SW 6
1700 Ölablaßschraube Retarder
M 22 x 1,5
Innensechskant, SW 10

1002 1001

1000
18005

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Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema

Funktionszeichnung VOITH Retarder 120-3

25 38
AR
44 20 12 50 67
16 7 4 8 69
46 P
21

26 37

23

52

2
19

45
18 4 7 17 15 47 70

53 43 66 1

Ölsumpf Kühlflüssigkeit
Vorratsdruck pV Pumpendruck pP
Stelldruck py

18006

Hinweis

Die in Kapitel 2.3 angegebenen Positions-Nummern sind nicht identisch mit den Positions-Nummern der Ersatzteillisten.

1 Wärmeaustauscher 37 Entlüftungsleitung „ R“
2 Steuergerät 38 Drucksensor
4 Anschluß Pluspol Klemme 15 43 Ölsumpf
7 Sicherungen (5A) 44 Stator
8 Anschluß Masse 45 Statorbolzen
12 Prüfanschluß Pumpendruck 46 Rotor
15 ABS-Signal 47 Geschwindigkeitssignal
16 Retarderstufenschalter 50 Auslaßdrossel D 1
17 Retarder-Kontrolleuchte 52 Fülldrossel D 2
18 Bremslichtrelais 53 Füllkanal
19 Temperatursensor Kühlwasser 66 Rückschlagventil
20 Temperatursensor Öl (Edelstahl-Wärmeaustauscher)
21 Proportionalventil 67 Rückschlagventil
23 Profilentlüftung (Deckel Profilentlüftung)
25 Druckluftleitung Stelldruck p y „A“ 69 Stecker ISO-Schnittstelle (4-polig)
26 Druckluftleitung Vorratsdruck p v „P“ 70 Stecker Zusatzfunktionen (14-polig)

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Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema
(Fortsetzung)

Funktionsbeschreibung
Der VOITH Retarder 120-3 ist eine leistungsstarke, hydrodynamische Dauerbremse in Kompaktbauwei-
se für Omnibusse und Nutzfahrzeuge der mittleren Baureihe. Der VOITH Retarder 120-3 ist im Antriebs-
strang des Fahrzeuges zwischen Getriebe und Hinterachse angeordnet. Dadurch bleibt das Retarder-
Bremsmoment auch dann erhalten, wenn das Getriebe geschaltet wird.
Der eingeschaltete Retarder sichert das abgestellte Fahrzeug nicht.

Die Ansteuerung der VOITH Retarder 120-3 erfolgt über einen maximal 5-stufigen
Retarderstufenschalter (16). Als Sonderausführung kann der Retarderstufenschalter (16), in Verbindung
mit ABS, mit einem 3-stufigen Trittplattenventil oder einer Druckschaltereinheit der Betriebsbremse
kombiniert werden.

Steuerung mit Funktion „Konstante Geschwindigkeit"


Die Betätigung des Retarders erfolgt über einen 5-stufigen Retarderstufenschalter.

Beim Einlegen der Stellung 1 am Retarderstufenschalter wird die momentane Geschwindigkeit


gespeichert und der Retarder hält, im Rahmen des maximal möglichen Bremsmomentes, das Fahrzeug
am Gefälle konstant auf dieser Geschwindigkeit.

Wird nach aktiver Funktion ,,Konstante Geschwindigkeit" der Retarder ausgeschaltet (Stellung 0) oder
eine Bremsstufe eingelegt (Stellung 2 bis 5) wird die Speicherung der ,,Konstanten Geschwindigkeit"
gelöscht.

Ein erneutes Setzen der Funktion ,,Konstante Geschwindigkeit" speichert die neue momentane
Geschwindigkeit. Beim Einlegen der Stellung 2 bis 5 am Retarderstufenschalter wird entsprechend die
Bremsstufe 1 bis 4 angesteuert. In der Maximalstellung des Retarderstufenschalters wird das
höchstmögliche Bremsmoment erreicht.

Bei Überschreitung der maximal möglichen Kühlleistung wird die Retarderbremsmoment angepaßt.

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Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema
(Fortsetzung)

Als Sonderausführung ist die Steuerung mit Funktion „Tastknopf für konstante Geschwindigkeit“
c
erhältlich. Die Betätigung des Retarders erfolgt hier über einen 4-stufigen Retarderstufenschalter.
Durch Drücken des Tastknopfes in beliebiger Position des Retarderstufenschalters wird die momentane
Geschwindigkeit gespeichert. In Bremsstufe 0 wird diese Speicherung wirksam und der Retarder hält,
im Rahmen des maximal möglichen Bremsmomentes, das Fahrzeug am Gefälle konstant auf dieser
Geschwindigkeit. Durch nochmaliges Drücken des Tastknopfes in beliebiger Schalterstellung wird die
Geschwindigkeitsinformation gelöscht.
a b
Während einer Bergabfahrt mit aktivierter Funktion „Konstante Geschwindigkeit“ kann das Fahrzeug,
im Rahmen des maximal möglichen Bremsmomentes und der Temperaturanpassung, bei einem
auftretenden Hindernis (z.B. Kurve) durch Einlegen der Bremsstellungen 1 bis 4 verlangsamt werden.
Beim anschließenden Einlegen der Stellung 0 am Retarderstufenschalter beschleunigt das Fahrzeug
wieder bis auf die vorher eingespeicherte Geschwindigkeit.
18007

Wirkungsweise des Retarders R 120-3 Das hydrodynamische Prinzip


Das Steuermedium für den VOITH Retarder 120-3 ist Druckluft, die dem Luftkessel für a Rotor (46)
Nebenverbraucher des Fahrzeuges entnommen wird. b Stator (44)
c Ölstrom
Durch Betätigen des Retarderstufenschalters (16) erhält das Steuergerät (2) ein Eingangssignal.
Aus diesem Eingangssignal wird im Steuergerät (2) ein Steuerstrom gebildet, der zum
Proportionalventil (21) fließt. Vom Proportionalventil (21) wird je nach Größe des Steuerstromes ein
pneumatischer Stelldruck p y zum Ölsumpf (43) ausgesteuert.

Durch den Stelldruck P y im Ölsumpf (43) wird je nach Betriebszustand (Gelenkwellendrehzahl) eine
bestimmte Ölmenge in den Arbeitsraum zwischen Rotor (46) und Stator (44) gedrückt.

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Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema
(Fortsetzung)

Der Rotor (46) ist mit der Gelenkwelle zur Hinterachse des Fahrzeuges verbunden, der Stator (44) ist
feststehend mit dem Retardergehäuse verbunden.
Das Öl wird durch die Drehbewegung des Rotors (46) in Bewegung gesetzt und kreist im geschlossenen
Umlaufstrom zwischen Rotor (46) und Stator (44).
Die Verzögerung des Ölstromes in den Statorkammern bewirkt ein Abbremsen des Rotors und somit
auch ein Abbremsen des Fahrzeuges.

Bei einer Bremsung wird die Verzögerungsenergie in Wärmeenergie umgewandelt. Um die Wärme
abführen zu können, wird ständig eine Teilmenge der sich im Arbeitskreislauf befindlichen Ölmenge vom
Rotor (46) durch einen Wärmeaustauscher (1) gepumpt und über Füllkanäle dem Kreislauf direkt wieder
zugeführt. Im Wärmeaustauscher (1) wird die Wärme des Öles an das Kühlwasser des Fahrzeuges
abgegeben und über die Fahrzeugkühlanlage abgeführt.

Beim Retarder 120-3 wird bei Fahrtantritt die Impulsschmierung für die Lagerung und die Dichtungen
des Retarders aktiviert.

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Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema
(Fortsetzung)

Temperatursensor Kühlwasser (19), Öl (20)


Die Temperatursensoren sind im Kühlsystem des Fahrzeuges (Rücklauf vom Retarder zum Kühler) und
im Ölkanal des Retarders eingeschraubt und geben Informationen über Kühlwasser- und Öltemperatur
an das Steuergerät (2) weiter.

Um eine Überschreitung der im Steuergerät vorgegebenen maximalen Wasser- und Öltemperatur zu


verhindern, wird das Retarderbremsmoment zum Schutz der Fahrzeugkühlanlage und des Retarders
entsprechend angepaßt. Es erfolgt eine Anpassung des Stelldruckes p y .

Das Bremsmoment und die damit anfallende Wärme reduzieren sich so lange, bis ein Gleichgewicht
zwischen anfallender Retarderbremsenergie und über das Fahrzeugkühlsystem abführbarer Wärme
entsteht.

Bei Überschreitung des Temperaturgrenzpunktes während einer Bremsung, wird zum Schutz der
Fahrzeugkühlanlage und des Retarders das Bremsmoment angepaßt. Bei Überschreitung des
Temperaturbegrenzungsbereiches, wird kein Bremsmoment mehr ausgesteuert.

Während die Temperaturanpassung wirksam ist, oder bei einem Ausfall des Retarders muß die
Fahrzeuggeschwindigkeit mit der Betriebsbremse geregelt werden.

Zusätzlich paßt das Steuergerät bei zu schnellem Anstieg der Öltemperatur - unabhängig von der
tatsächlichen Öltemperatur - das Bremsmoment an.

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53.2676.10 Seite 2.3/5
Allgemeines 2.3 Funktions- und Steuerschema
(Fortsetzung)

Profilentlüftung (23)
Die im Arbeitskreislauf befindliche Luft wird zu Beginn des Bremsvorganges vom Öl über die
Profilentlüftung (23) aus dem Retarder verdrängt. Ist der Arbeitskreislauf entlüftet, steigt ein Schwimmer
und verschließt die Profilentlüftung.

Statorbolzen (45)
Die Teller der Bolzen leiten im Leerlaufbetrieb die beschleunigte Luft über die Statorschaufeln hinweg
und verhindern den Aufbau einer wirkungsvollen Strömung. Wenn der Arbeitsraum mit Öl gefüllt ist,
drückt dieses die Teller gegen die Federkraft in ihren Sitz zurück und die Kreislaufströmung kann unge-
hindert erfolgen.

Rückschlagventil (66) Edelstahl-Wärmeaustauscher


Das Rückschlagventil (66) verhindert im Leerlaufbetrieb des Retarders die Entleerung der Ölpassagen
des Wärmeaustauschers durch den Luftstrom.

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Wartung 3 Wartung

3.1 Wartungsarbeiten / Ölwechselintervalle.....................................................3.1/1

3.2 Ölstand prüfen............................................................................................3.2/1

3.3 Ölwechsel ...................................................................................................3.3/1


Edelstahl-Wärmeaustauscher ...........................................................................3.3/1
Aluminium-Wärmeaustauscher .........................................................................3.3/5

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53.2676.10 Seite 3/1
Wartung 3.1 Wartungsarbeiten / Ölwechselintervalle

Übersicht der Wartungsarbeiten


Führen Sie nachstehende Wartungsarbeiten bei jedem Ölwechsel durch:

• Sichtkontrolle des kompletten Retarders auf Undichtigkeiten


• Überprüfung der Gelenkwellenschrauben auf korrekten Sitz, ggf. nachziehen. Richtlinien und
Vorgaben des Fahrzeugherstellers beachten!
• Nachziehen aller Verschlußschrauben der Retardergrundgruppe und des Wärmeaustauschers
mit dem vorgeschriebenen Anziehdrehmoment (siehe Anhang).
Davon ausgenommen sind die Befestigungsmuttern und -schrauben des Wärmeaustauschers
(siehe Kapitel 7).

Achtung!

Die Befestigungsmuttern und -schrauben des Wärmeaustauschers dürfen nur im Falle einer eindeutigen
Undichtigkeit zwischen Wärmeaustauscher und Retarder nachgezogen werden.
Anziehdrehmoment: 23 Nm

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Wartung 3.1 Wartungsarbeiten / Ölwechselintervalle
(Fortsetzung)

Einbereichs- Mehrbereichs- Synth./


Mineralöl 1) Mineralöl 1) Teilsynth. Öl 1)

LKW
90.000 km 2) - 135.000 km 2 )
Normaler Einsatz

LKW
45.000 km 2) - 90.000 km 2)
Schwerer Einsatz

BUS 2) 2)
135.000 km 90.000 km 180.000 km 2 )
Normaler Einsatz

BUS
60.000 km 2) 45.000 km 2)
90.000 km 2)
Schwerer Einsatz

1) gemäß Betriebsstoffvorschrift, siehe Anhang


2) wird angegebene Laufleistung innerhalb 2 Jahren nicht erreicht, muß ein Ölwechsel durchgeführt wer-
den.

1. „Normaler Einsatz“

Beispiel:
– Fernreiseverkehr

2. „Schwerer Einsatz“
Beanspruchungen, die über das übliche Maß hinausgehen.

Beispiele:
– Einsätze in Gebieten mit hohen Außentemperaturen (z. B. Saudi-Arabien)
– Hohes zul. Gesamtgewicht bei niedriger Motornennleistung (< 8 PS/Tonne)
– Häufige Berg-Tal-Strecken
– Extreme Kurzstrecken mit hohem Gefälleanteil

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Wartung 3.1 Wartungsarbeiten / Ölwechselintervalle
(Fortsetzung)

Die angegebenen Maximalwerte können unterschritten werden, wenn sich daraus bessere Abläufe, be-
zogen auf die Gesamtwartung des Fahrzeuges, ergeben.

Bei einer Gesamtnutzungsdauer des Retarders von mehr als 10%, bezogen auf die Fahrzeuglauflei-
stung, sowie weiteren, hier nicht aufgeführten Faktoren, die ebenfalls die Alterung des Retarderöls be-
einflussen können, müssen die angegebenen Ölwechselintervalle individuell gekürzt werden.

Bei Einsatz in extremen Kältezonen müssen Öle mit entsprechend niedriger Viskositätsklasse (Trans-
max Z oder SAE 5W-40) verwendet werden.

In Zweifelsfällen bitte Rücksprache mit unserem Kundendienst.

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53.2676.10 Seite 3.1/3
Wartung 3.2 Ölstand prüfen

Abbildung Ölstand prüfen

Hinweis

Die Ölwechselintervalle entnehmen Sie bitte


dem Kapitel 3.1, die Betriebsstoffvorschriften
dem Anhang. 1900

1800 Dichtring A 30 x 36
erneuern
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5
1800
Außensechskant, SW 24, 150 Nm

Hinweis

Die Abbildung zeigt einen Retarder 120-3 mit


Edelstahl-Wärmeaustauscher. Ölstand prüfen
bei Ausführung mit Aluminium-Wärmeaustau-
scher ist identisch.

18008

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.2/1
Wartung 3.2 Ölstand prüfen
(Fortsetzung)

Hinweise

Für einen einwandfreien Retarderbetrieb ist es wichtig, daß die vorgeschriebene Servicebefüllung
eingehalten wird und nur Öle verwendet werden, die in den Betriebsstoffvorschriften (siehe Anhang) für
den entsprechenden Anwendungsfall freigegeben sind.

Servicebefüllung
Die Servicebefüllung für das gesamte Retardersystem ist abhängig von der Ausführung des angebauten
Wärmeaustauschers (WAT) und der Einbaulage (siehe Datenblatt im Kapitel 9).

Zur Anwendung zugelassene Öltypen


Entnehmen Sie bitte die Spezifikationen der zur Anwendung zugelassenen Öltypen dem Anhang.

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.2/2
Wartung 3.2 Ölstand prüfen
(Fortsetzung)

Hinweise

Zur Ölstandskontrolle muß die Temperatur des Retarderöles wärmer als 60°C (Betriebstemperatur)
sein.
Führen Sie die Ölstandskontrolle bei waagerecht stehendem Fahrzeug durch.

Beachten Sie eine geneigte Einbaulage.

Die Differenz zwischen der Minimal- und der Maximalmarkierung an der Ölpeilschraube entspricht
ca. 0,5 Liter Öl.
Arbeitsumfang
1. Steuern Sie den Retarder im Stillstand voll ein (höchste Bremsstufe) und schalten Sie ihn nach
ca. 5 Sek. aus.
Wiederholen Sie den Vorgang zweimal.

Achtung!

Während der Ölstandskontrolle müssen Retarder und Fahrzeugzündung ausgeschaltet sein!


Bei Nichtbeachtung besteht bei herausgedrehtem Ölpeilstab Verletzungsgefahr durch heißes
austretendes Öl!

2. Schalten Sie den Retarder und die Fahrzeugzündung aus und warten Sie 5 Minuten.

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.2/3
Wartung 3.2 Ölstand prüfen
(Fortsetzung)

Achtung! Verletzungsgefahr!
1900
Der Ölpeilstab (1900) ist heiß (Öltemperatur)!
Max
3. Schrauben Sie den Ölpeilstab (1900) heraus und entfernen Sie den Dichtring (1800).
Wischen Sie das Öl am Ölpeilstab ab. Min

4. Setzen Sie den Ölpeilstab (1900) plan auf die Gewindebohrung auf.
Nicht einschrauben!

5. Ziehen Sie den Ölpeilstab (1900) wieder heraus.


Der Ölstand ist korrekt, wenn der Ölpegel zwischen der Minimal- und Maximalmarkierung 18009
des Ölpeilstabes steht.

6. Füllen Sie die eventuell fehlende Ölmenge über die Bohrung des Ölpeilstabes
langsam ein.

7. Schrauben Sie den Ölpeilstab (1900) mit neuem Dichtring (1800) fest.
Anziehdrehmoment 150 Nm

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.2/4
Wartung 3.3 Ölwechsel

Abbildung Ölwechsel R 120-3 mit


Edelstahl-Wärmeaustauscher

1700 Ölablaßschraube Retarder


M 22 x 1,5
Innensechskant, SW10, 66 Nm
1800 Dichtring A 30 x 36
erneuern 1900
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5
Außensechskant, SW 24, 150 Nm

1800

1700

18010

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/1
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

Hinweise

Für einen einwandfreien Retarderbetrieb ist es wichtig, daß Sie die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Tabelle Servicebefüllung auf dieser Seite) einhalten und nur Öle verwenden, die in den
Betriebsstoffvorschriften (siehe Anhang) für den entsprechenden Anwendungsfall freigegeben sind.

nach kompletter Zerlegung


Servicebe- und Reinigung des nach Wechsel des
Wärmeaustauscher Typ
füllung * Retarders, sowie entleertem Wämeaustauschers *
Wärmeaustauscher *

Edelstahl-
4,5 l 5,8 l 6,5 l
Wärmeaustauscher

* Bei geneigter Einbaulage des Retarders bis


ca. 4 ° - Ölfüllmenge um ca. 0,25l reduzieren,
ca. 8 ° - Ölfüllmenge um ca. 0,5l reduzieren.

Zur Ölstandskontrolle muß die Temperatur des Retarderöles wärmer als 60°C (Betriebstemperatur)
sein.

Achtung!

Während des gesamten Ölwechsels muß sichergestellt sein, daß kein Stelldruck auf den Retarder
ausgesteuert wird. Das heißt, der Retarder und die Fahrzeugzündung müssen ausgeschaltet sein!

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/2
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

Arbeitsumfang
1. Steuern Sie den Retarder im Stillstand voll ein (höchste Bremsstufe) und schalten Sie ihn nach
ca. 5 sek. aus. Warten Sie 5 sek. und wiederholen Sie den Vorgang zweimal.
Schalten Sie den Retarder und die Fahrzeugzündung aus und warten Sie 5 Minuten.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Der Ölpeilstab ist heiß (Öltemperatur)!

2. Schieben Sie eine Ölauffangwanne unter den Retarder.

3. Drehen Sie den Ölpeilstab (1900) heraus und nehmen Sie den Dichtring (1800) ab.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschraube Retarder ist heiß (Öltemperatur)!

4. Schrauben Sie die Ölablaßschraube (1700) am Retarder heraus und lassen Sie das Öl ab.

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/3
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

5. Überprüfen Sie den Dichtring der Ölablaßschraube auf evtl. Beschädigungen; ggf. ersetzen Sie
die Ölablaßschraube.

6. Setzen Sie die Ölablaßschraube (1700) in die Bohrung ein und schrauben Sie diese fest.
Anziehdrehmoment 66 Nm

7. Füllen Sie über die Bohrung des Ölpeilstabes (1900) die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Seite 3.3/2) gemäß den Betriebsstoffvorschriften (siehe Anhang) langsam ein.

8. Schrauben Sie den Ölpeilstab (1900) mit einem neuen Dichtring (1800) fest.
Anziehdrehmoment 150 Nm

Hinweise

Bitte lesen Sie die Ölwechselintervalle im Kapitel 3.1 und die Betriebsstoffvorschriften im Anhang nach!

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/4
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

Abbildung Ölwechsel R 120-3


mit Aluminium-Wärmeaustauscher

1002 Ölablaßschraube Wärmeaus-


tauscher M 12 x 1,5
Innensechskant, SW 6, 25 Nm
1700 Ölablaßschraube Retarder
M 22 x 1,5
Innensechskant, SW 10, 66 Nm 1900
1800 Dichtring A 30 x 36 1002
erneuern
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5
Außensechskant, SW 24, 150 Nm
1700

1800

18011

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/5
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

Hinweis

Für einen einwandfreien Retarderbetrieb ist es wichtig, daß Sie die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Tabelle Servicebefüllung auf dieser Seite) einhalten und nur Öle verwenden, die in den
Betriebsstoffvorschriften (siehe Anhang) für den entsprechenden Anwendungsfall freigegeben sind.

Wärmeaustauscher Typ Servicebefüllung * Erst-/Neubefüllung *

Aluminium-Wärmeaustauscher 5,5 l 6,0 l

* Bei geneigter Einbaulage des Retarders bis


ca. 4 ° - Ölfüllmenge um ca. 0,25l reduzieren,
ca. 8 ° - Ölfüllmenge um ca. 0,5l reduzieren.

Zum Ablassen muß die Temperatur des Retarderöles wärmer als 60°C (Betriebstemperatur) sein.

Achtung!

Während des gesamten Ölwechsels muß sichergestellt sein, daß kein Stelldruck auf den Retarder aus-
gesteuert wird. Das heißt, der Retarder und die Fahrzeugzündung müssen ausgeschaltet sein!

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/6
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

Arbeitsumfang

Achtung! Verletzungsgefahr!

Der Ölpeilstab ist heiß (Öltemperatur)!

1. Schieben Sie eine Ölauffangwanne unter den Retarder.


2. Drehen Sie den Ölpeilstab (1900) heraus und nehmen Sie den Dichtring (1800) ab.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschrauben sind heiß (Öltemperatur)!

3. Schrauben Sie die Ölablaßschraube Retarder (1700) und die Ölablaßschraube Wärme-
austauscher (1002) heraus und lassen Sie das Öl ab.

4. Überprüfen Sie die Dichtringe der Ölablaßschrauben auf evtl. Beschädigungen; ggf. ersetzen Sie
die Ölablaßschrauben.

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/7
Wartung 3.3 Ölwechsel
(Fortsetzung)

5. Setzen Sie die Ölablaßschrauben (1700 und 1002) in die jeweiligen Bohrungen ein und
schrauben Sie diese fest.

Ölablaßschraube Retarder (1700), Anziehdrehmoment 66 Nm


Ölablaßschraube Wärmeaustauscher (1002), Anziehdrehmoment 25 Nm

6. Füllen Sie über die Bohrung des Ölpeilstabes (1900) die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Seite 3.3/6) gemäß den Betriebsstoffvorschriften (siehe Anhang) langsam ein.

7. Schrauben Sie den Ölpeilstab (1900) mit einem neuen Dichtring (1800) fest.
Anziehdrehmoment 150 Nm

Hinweise

Bitte lesen Sie die Ölwechselintervalle im Kapitel 3.1 und die Betriebsstoffvorschriften im Anhang nach!

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 3.3/8
Diagnose / 4 Diagnose / Fehlersuche
Fehlersuche

4.1 Fehlersuch-Ablaufschema..........................................................................4.1/1
Elektrischer Anschlußplan................................................................................4.1/2

4.2 Fehlersuche und -beseitigung ....................................................................4.2/1

4.3 Übersicht der Steuerungsteile ....................................................................4.3/1

4.4 Vorratsdruck prüfen....................................................................................4.4/1

4.5 Stelldruck prüfen ........................................................................................4.5/1

4.6 Propstrom prüfen........................................................................................4.6/1

4.7 Temperaturanpassung prüfen ....................................................................4.7/1

4.8 Drucksensor prüfen ....................................................................................4.8/1

4.9 Pumpendruck prüfen ..................................................................................4.9/1

4.10 Meßwert-Tabelle ........................................................................................4.10/1

4.11 Funktionskontrolle ......................................................................................4.11/1

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4/1
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche

Abbildung Beanstandungshauptgruppen

Hinweis

Vor jeder Fehlersuche muß der Retarderölstand geprüft und korrigiert werden
(siehe Kapitel 3.2 „Ölstand prüfen“).
Für einen störungsfreien Retarderbetrieb ist es wichtig, daß die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Kapitel 3.3 „Ölwechsel“ und Anhang) eingehalten wird.

A
Ölundicht über
Entlüftung

Ölundicht

B
Retarder-
Kontroll-
Leuchte
Beanstandung
R 120-3
antriebs- oder
abtriebsseitig C

Keine bzw.
zu geringe
Bremswirkung

D 18012

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


cbtd 2000-01
Seite 4.1/1
53.2676.10
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche (Fortsetzung)

Abbildung Beanstandungshauptgruppe A

Ölundicht über
Entlüftung

Retarder lstand
pr fen

Wasser im l? NOK OK Wasser im l?


(Emulsion) (Emulsion)

Nein Ja W rmeaus- Ja Nein


tauscher pr fen

siehe Kapitel 7

Retarder lstand R cksprache


pr fen VOITH

zu zu
hoch niedrig

Retarder lstand Profilentl ftung


korrigieren pr fen
(Kapitel 6.2)

OK NOK

R ckschlagventil im Profilentl ftung


Edelstahl-W rmeaus- ersetzen
tauscher pr fen (Kapitel 6.2)
(Kapitel 6.3)

OK NOK

OK = In Ordnung
NOK = Nicht in Ordnung
Steuerung pr fen R ckschlagventil im
(Kapitel 4.4 - 4.9) Edelstahl-W rmeaustauscher
ersetzen
(Kapitel 6.3)
18013

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


cbtd 2000-01
Seite 4.1/2
53.2676.10
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche (Fortsetzung)

Abbildung Beanstandungshauptgruppe B

B
Retarder-
Kontroll-
Leuchte

Dauerlicht
ohne
in Stellung 0 blinkt
Funktion
nach Lampentest

Fehlercode
R cksprache Temperatur-
auslesen
VOITH anpassung!
(siehe Kapitel 4.2)

Bedienung pr fen
Fehler beheben und
(Bei Retarderbremsung
Fehlerspeicher
m glichst
l schen
Motoren-Nenndrehzahl)
(siehe Kapitel 4.2)
OK NOK

Temperatursensoren
( l und Wasser) und Fahrer einweisen!
deren Zuleitungpr fen
(siehe Kapitel 4.7)

OK NOK

Fahrzeugk hlanlage Temperatursensor


pr fen: bzw. Zuleitung
ersetzen (siehe
- K hlmittelstand Kapitel 8.3 und 8.4)
- Thermostat
- K hlmittelpumpe
- L fter
- K hlernetz auf
Verschmutzung

OK = In Ordnung
NOK = Nicht in Ordnung 18014

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


cbtd 2000-01
Seite 4.1/3
53.2676.10
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche (Fortsetzung)

Abbildung Beanstandungshauptgruppe C

C
Ölundicht
antriebs- oder
abtriebsseitig

Wasser im l
(Emulsion)

JA NEIN

Radialwellendichtring
W rmeaustauscher
antriebs- bzw. abtriebsseitig
ersetzen
pr fen und ggf. ersetzen
(siehe Kapitel 8)
(Kapitel 6.7, 6.8)

Tritt nach der Probefahrt das


Problem erneut auf
R cksprache VOITH

18015

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


cbtd 2000-01 Seite 4.1/4
53.2676.10
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche (Fortsetzung)

Abbildung Beanstandungshauptgruppe D

Keine bzw.
OK = In Ordnung zu geringe
NOK = Nicht in Ordnung Bremswirkung

Retarder lstand
pr fen

Wasser im l OK NOK Wasser im l


(Emulsion) (Emulsion)

Nein Ja W rmeaustauscher Ja Nein


pr fen

siehe Kapitel 7
py (statisch)
pr fen Retarder lstand
(Kapitel 4.5) korrigieren *

OK NOK
* Tritt nach der Probefahrt das
Problem erneut auf, weiter bei
Profilentl ftung pr fen
Prop.-Strom
pr fen
p (dynam.) (Kapitel 4.6)
pr fen
(Kapitel 4.9) OK NOK
NOK OK
Temperaturabre-
gelung und
Drucksensor
pr fen
R cksprache R cksprache (Kapitel 4.7, 4.8)
VOITH VOITH
OK NOK

Vorratsluft
pr fen
(Kapitel 4.4)
R cksprache R cksprache
OK NOK VOITH VOITH

Fahrzeug-
Proportionalventil
Druckluftanlage
oder
pr fen
D mpfungsplatte
mechanisch
defekt OK NOK

R cksprache R cksprache
VOITH Fahrzeughersteller

18016

Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


cbtd 2000-01
Seite 4.1/5
53.2676.10
Diagnose / 4.1 Fehlersuch-Ablaufschema
Fehlersuche (Fortsetzung)

Elektrischer Anschlußplan Variante 1 (getrennte Anschlüsse der Temperatursensoren)

Steckverbindung 4 pol.
"ISO Schnittstelle"

3 1 2 4
Steckverbindung 8 pol.
"Stufenschalter"
Digiprop 3 CAN-high
2 CAN-Masse Kabel E-Fach
1 CAN-low
6 Stellung 1 rosa 7 Stellung 1
5 Stellung 2 blau 6 Stellung 2
4 Stellung 3 orange 5 Stellung 3
9 Stellung 4 wei
wei§ 3 Stellung 4
8 Stellung 5 grau 2 Stellung 5
7 KL 15 (Z ndschlo ) rot 8 Stufenschalten‘+‘
X1. rot 4
12 ISO K blau/wei
18pol. 11 ISO L orange/wei
10 Stufenschalter‘+‘ violett
violett
15 KL 31 (Masse) braun KL 15 (Z ndschlo ) +
14 braun KL 31 (Masse)
13 KL 30 (Batterie) schwarz
18 Output / high side 1 ‘HS 1‘ beige
17 Output / low side 1 ‘LS 1‘ gelb/gr n
16 Output / high side ‘HS 2‘ schwarz/wei
Kabel Retarder
3 Propventil ‘+‘ rosa Pin 1 Propventil ‘+‘
2 Propventil ‘-‘ grau 2 Propventil ‘-‘
1 Schaltventil ‘+‘ orange 3 Schaltventil ‘+‘
4
X2. 6 Schaltventil ‘-‘ beige Schaltventil ‘-‘
9pol. 5 Wassertemp.‘+‘ gelb/gr n Wassertemp.‘+‘
4 Wassertemp.‘-‘ blau Wassertemp.‘-‘
9 ltemp.‘+‘ violett ltemp.‘+‘
8 lltemp.‘-‘ wei ltemp.‘-‘
7

3 ABS schwarz/wei ABS


2 Tachosignal blau Tachosignal
1 Input / pull-up ‘DIU 1‘ wei
6 Drucksensor - Masse rosa
5 Input / pull-down ‘DID 1‘ blau/wei
4 Input / pull-down ‘DID 2‘ braun/wei
X3. orange/wei
9 Input / pull-down ‘DID 3‘
12pol. 8 Kontrolleuchte gelb/gr n Kontrolleuchte +
7 Drucksensorsignal grau/schwarz
12 Input / p.-down / PWM-in ‘DID 4 ‘ grau
grau
11 Bremslichtrelais orange Bremslichtrelais
10 Drucksensor + 5V rot/wei

3 1 2 4 1 9 5 8 4 3 2 7 6 11 12 10 13 14

Steckverbindung 4 pol. Steckverbindung 14 pol.


"Drucksensor" "Zusatzfunktionen" 18017

Elektrischer Anschlußplan Variante 2 (gemeinsamer Steckanschluß der Temperatursensoren)

Steckverbindung 4 pol.
"ISO Schnittstelle"

3 1 2 4
Steckverbindung 8 pol.
"Stufenschalter"
Digiprop 3 CAN-high
2 CAN-Masse Kabel E-Fach
1 CAN-low
6 Stellung 1 rosa 7 Stellung 1
5 Stellung 2 blau 6 Stellung 2
4 Stellung 3 orange 5 Stellung 3
9 Stellung 4 wei
wei§ 3 Stellung 4
8 Stellung 5 grau 2 Stellung 5
7 KL 15 (Z ndschlo ) rot 8 Stufenschalten‘+‘
X1. rot 4
12 ISO K blau/wei
18pol. 11 ISO L orange/wei
10 Stufenschalter‘+‘ violett
violett
15 KL 31 (Masse) braun KL 15 (Z ndschlo ) +
14 braun KL 31 (Masse)
13 KL 30 (Batterie) schwarz
18 Output / high side 1 ‘HS 1‘ beige
17 Output / low side 1 ‘LS 1‘ gelb/gr n
16 Output / high side ‘HS 2‘ schwarz/wei
Kabel Retarder
3 Propventil ‘+‘ rosa Pin 1 Propventil ‘+‘
2 Propventil ‘-‘ grau 2 Propventil ‘-‘
1 Schaltventil ‘+‘ orange 3 Schaltventil ‘+‘
4
X2. 6 Schaltventil ‘-‘ beige Schaltventil ‘-‘
9pol. 5 Wassertemp.‘+‘ gelb/gr n Wassertemp.‘+‘
4 Wassertemp.‘-‘ blau Wassertemp.‘-‘
9 ltemp.‘+‘ violett ltemp.‘+‘
8 lltemp.‘-‘ wei ltemp.‘-‘
7

3 ABS schwarz/wei ABS


2 Tachosignal blau Tachosignal
1 Input / pull-up ‘DIU 1‘ wei
6 Drucksensor - Masse rosa
5 Input / pull-down ‘DID 1‘ blau/wei
4 Input / pull-down ‘DID 2‘ braun/wei
X3. orange/wei
9 Input / pull-down ‘DID 3‘
12pol. 8 Kontrolleuchte gelb/gr n Kontrolleuchte +
7 Drucksensorsignal grau/schwarz
12 Input / p.-down / PWM-in ‘DID 4 ‘ grau
grau
11 Bremslichtrelais orange Bremslichtrelais
10 Drucksensor + 5V rot/wei

3 1 2 4 1 9 5 8 4 3 2 7 6 11 12 10 13 14

Steckverbindung 4 pol. Steckverbindung 14 pol.


"Drucksensor" "Zusatzfunktionen" 18018

cbtd 2000-01
53.2676.10
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche

Fehlersuche- und beseitigung

Vorbedingung zur Prüfung


 Batteriespannung 18 - 32 V
 Die elektrische Anlage ist nach der Betriebsanleitung des Fahrzeuges geprüft und in Ordnung.
 Die Sicherung zum Retarder-Steuergerät ist geprüft und in Ordnung.
 Druckluft 6 - 11 bar
 Bei Prüfungen mit dem Multimeter muß am Steuergerät (2)
an Pin 15 (Stecker X1) Masse,
an Pin 7 und Pin 13 (Stecker X1) Klemme 15 angeschlossen sein.

Hinweis

Vor jeder Fehlersuche muß der Retarderölstand geprüft und ggf. korrigiert werden
(siehe Kapitel 3.2 „Ölstand prüfen“).

Für einen störungsfreien Retarderbetrieb ist es wichtig, daß die vorgeschriebene Servicebefüllung
(siehe Tabellen Kapitel 3.3), eingehalten wird.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/1
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Hinweis

Die Retarder-Kontrolleuchte hat die Funktion einer Fehleranzeige:

Dauerlicht in Stellung 0 - 5 des Retarderstufenschalters

- leichter Fehler
Bremsvorgänge sind weiterhin, teilweise mit eingeschränktem Bremsmoment, möglich.
- schwerer Fehler
es sind keine Bremsvorgänge mehr möglich - der Retarder ist abgeschaltet.

Hinweis

Wird die Zündung aus- und eingeschaltet, ist der Retarder wieder in Funktion und die Retarder-
Kontrolleuchte erlischt. Bei erneutem Auftreten des Fehlers schaltet der Retarder bei schwerem Fehler
wieder ab und die Retarder-Kontrolleuchte zeigt Dauerlicht in Stellung 0 - 5 des Retarderstufenschalters.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/2
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Anordnung der Kabelsatz-Steckverbindungen und Steckerbelegung

Hinweis

Die Abbildungen zeigen die Kabelstecker immer von der Steckseite.

Stecker X1 Steuergerät
1 Nicht belegt
2 Nicht belegt
3 Nicht belegt
4 Retarderstufenschalter, Stellung 3 (or)
5 Retarderstufenschalter, Stellung 2 (bl)
6 Retarderstufenschalter, Stellung 1 (rs)
7 Klemme 15 (rt)
8 Retarderstufenschalter, Stellung 5 (gr)
9 Retarderstufenschalter, Stellung 4 (ws)
16 13 10 7 4 1
10 Retarderstufenschalter + (vi)
11 ISO-Schnittstelle, L-Leitung (or/ws) 17 14 11 8 5 2
12 ISO-Schnittstelle, K-Leitung (bl/ws)
18 15 12 9 6 3
13 mit Klemme 15 verbunden (sw)
14 Nicht belegt
15 Klemme 31 (br)
16 Output / high side 2 HS2 (sw/ws)
17 Output / low side 1 LS1 (ge/gn) 18019
18 Output / high side 1 HS1 (be)

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/3
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Stecker X2 Steuergerät
1 ohne Funktion (or)
2 Proportionalventil - (gr)
3 Proportionalventil - (rs)
4 Temperatursensor Kühlwasser - (bl)
5 Temperatursensor Kühlwasser + (ge/gn) 7 4 1

6 ohne Funktion / Masse (be)


8 5 2
7 Nicht belegt
8 Temperatursensor Öl - (ws) 9 6 3
9 Temperatursensor Öl + (vi)

18020

Stecker X3 Steuergerät
1 Input / pull-up „DIU 1“ (ws)
2 Tachosignal (bl)
3 ABS-Signal (sw/ws)
4 Input / pull-down „DID 2“ (br/ws)
10 7 4 1
5 Input / pull-down „DID 1“ (bl/ws)
6 Drucksensor Masse (rs) 11 8 5 2
7 Drucksensor Signalspannung (gr/sw)
8 Retarder-Kontrolleuchte (ge/gn) 12 9 6 3

9 Input / pull-down „DID 3“ (or/ws)


10 Drucksensor Versorgungsspannung (rt/ws)
11 Bremslichtrelais (or)
12 Input / pull-down / PWM-in „DID 4“ (gr) 18021

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/4
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Stecker Zusatzfunktionen
1 Retarderstufenschalter + (vi)
2 Input / pull-down „DID 1“ (bl/ws)
3 Input / pull-down „DID 2“ (br/ws)
4 Input / pull-down „DID 3“ (or/ws)
5 Input / pull-down / PWM-in „DID 4“ (gr) 2 4 6 8 10 12 14
6 Input / pull-up „DIU 1“ (ws)
7 Drucksensor Masse (rs) 1 3 5 7 9 11 13
8 Drucksensor Signalspannung (gr/sw)
9 Drucksensor Versorgungsspannung (rt/ws)
10 Output / high side 1 „HS1“ (be)
11 Output / high side 2 „HS2“ (sw/ws)
12 Output / low side 1 „LS1“ (ge/gn) 18022
13 Klemme 15 (rt)
14 Klemme 31 (br)

Stecker ISO-Schnittstelle
1 K-Leitung (bl/ws)
2 L-Leitung (or/ws)
3 Klemme 15 (rt)
4 Klemme 31 (br)
4 3

2 1

18023

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Bajonettstecker Temperatursensor - Kühlwasser


Variante 1
1 Wassertemperatur + (ge/gn)
2 Wassertemperatur - (bl) 4
3 ohne Funktion 2
4 ohne Funktion 1 3

18024

Stecker Temperatursensor- Kühlwasser


Variante 2

18025

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Stecker Proportionalventil
1 Proportionalventil + (rs)
2 Proportionalventil - (gr)
3 ohne Funktion (or)
4 ohne Funktion (be) 4 2
1 3

18024

Stecker Retarderstufenschalter
1 Nicht belegt
2 Stellung 5 - (gr)
3 Stellung 4 - (ws)
4 Retarderstufenschalter + (vi) 5 6 7 8
5 Stellung 3 - (or)
1 2 3 4
6 Stellung 2 - (bl)
7 Stellung 1 - (rs)
8 Brücke zu Pin 4

18026

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Stecker Drucksensor
1 Drucksensor - 5V (rt/ws)
2 Drucksensor - Signal (gr/schw)
3 nicht belegt
4 Drucksensor - Masse (rs) 4 2
1 3

18024

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

A. Mit Fehlercode
Sonderwerkzeug

53.8224.10

Handelsübliche Werkzeuge

Multimeter empfohlen: Fluke 87

Hinweis

Der Fehlerspeicher kann über den Blinkcode der Retarder-Kontrolleuchte, mit Servicekabel oder
Retarderstufenschalter ausgelesen werden.

Weiterhin ist eine Diagnose mittels Software „DigiDia“ möglich. Bitte setzen Sie sich hierzu mit
VOITH TURBO oder mit einem unserer Servicepartner in Verbindung.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/9
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Fehlerspeicher auslesen über Blinkcode der Retarder-Kontrolleuchte

Hinweis

Sind mehrere Fehler gespeichert, so werden die Fehler in der Reihenfolge ihres zeitlichen Auftretens
ausgegeben, wobei stets nur ein Fehler pro Auslösung ausgegeben wird.

Vor und nach jeder Blinkcode-Ausgabe gibt es eine Pause von 3 Sekunden. Während dieser Pause
ist die RKL AUS.

Liegt ein aktueller Fehler vor, (die RKL ist vor der Auslösung des Blinkcodes auf EIN), schaltet die RKL
nach dem Blinkcode wieder auf Dauerlicht.
Liegt nur ein gespeicherter Fehler vor, bleibt sie nach der Ausgabe AUS.

Die Anzahl der Zehner wird zuerst als lange EIN-Zeiten ausgegeben: je 2 Sekunden
Die Anzahl der Einer wird anschließend als kurze EIN-Zeiten ausgegeben: je 0,5 Sekunden
Pausen zwischen jeder EIN-Zeit: je 1 Sekunde

Ausnahme:
Der Fehler „Codierung fehlerhaft“ wird nicht gespeichert, der Blinkcode jedoch ausgegeben.

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Seite 4.2/10
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Für die Aktivierung des Blinkcodes bestehen zwei Möglichkeiten:

a) Fehlerspeicher auslesen mit Hilfe des Retarderstufenschalters


Während der Servicefunktion (d. h. v = 0, Zündung Aus, Zündung EIN) kann mit Hilfe des Retarder-
stufenschalters der Blinkcode ausgelöst werden:

1 sec
1 sec
1 sec
1 sec
1. RSS-Stellung 0 einlegen

0,5 sec

0,5 sec

0,5 sec
2 sec

2 sec
2. RSS-Stellung 1 einlegen ( ≥ 2 Sekunden)
3. RSS-Stellung 0 einlegen
4. Blinkcode des ersten Fehlers wird ausgegeben
5. Wiederholung von Arbeitsschritt 1 bis 3 für weitere Blinkcode-Ausgaben
18027

b) Fehlerspeicher auslesen mit Servicekabel


Anzeigebeispiel: Fehlercode 23

Voraussetzungen E Retarder-Kontrolleuchte ein


A Retarder-Kontrolleuchte aus
 Retarderstufenschalter ist in Stellung O. t Zeit
 Fahrzeug steht, Zündung EIN
1. Die L-Leitung der Service Schnittstelle für länger als 2s auf Masse legen. Hierzu drücken Sie den
„L - Tastknopf“ am Servicekabel.
2. Der Blinkcode des ersten Fehlers wird ausgegeben.
3. Wiederholung von Arbeitsschritt 2 und 3 für weitere Blinkcode - Ausgaben

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Fehlerspeicher löschen
Keine Randbedingungen gemäß Fehlerspeicher auslesen.

1. Zündung: AUS

2. Die L-Leitung der Service Schnittstelle auf Masse legen. Hierzu drücken Sie den
„L - Tastknopf“ am Servicekabel.

3. Zündung: EIN

4. Nach einer Zeit von mehr als 2 s trennen Sie die L-Leitung von Masse.

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Hinweis:

In der Spalte Messung /Prüfanschluß“ bedeuten: X1/15 Ω X3/11, Pin 15 an Stecker X 1,


Multimeter Meßart Ohm, Pin 11 an Stecker X3

Tabelle 1:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß 1 ) Sollwert Abhilfe 2)
zeit

Code (Prüfschritt)

01 Bremslichtrelais leicht 1s - Zündung: AUS X 3/11 Ω X 1/15 bei installier- Leitung, Stecker und
Masseschluß - Stecker X3 von tem Relais: Relais bzw.
Steuergerät 250-350 Ω Verbraucher prüfen
abziehen

02 Ausgang LS 1 leicht 400 ms - Zündung: AUS X 1/17 V X 1/15 0V Leitung, Stecker und
Batterieschluß - Stecker X1 von Verbraucher prüfen
Steuergerät
abziehen
- Zusatzfunktion
(z.B. Lampe oder
Relais abtrennen
- Zündung: EIN

1)
X 1/15 = Masse Steuergerät
2)
Erst wenn Komplettprüfung der Peripherie keine Fehlererkennung ergab: Steuergerät tauschen.

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Seite 4.2/13
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 2:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

03 Ausgang HS 1 leicht 1s - Zündung: AUS X 1/18 Ω== X 1/15 bei installier- Leitung, Stecker und
Masseschluß - Stecker X1 von tem Relais: Relais bzw.
Steuergerät 250-350 Ω Verbraucher prüfen
abziehen

04 Ausgang HS 2 leicht 1s - Zündung: AUS X 1/16 Ω X 1/15 bei installier- Leitung, Stecker und
Masseschluß - Stecker X1 von tem Relais: Relais bzw.
Steuergerät 250-350 Ω Verbraucher prüfen
abziehen

05 Klemme 15 schwer 60 s - Zündung: AUS X 1/7 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und
Unterspannung - Stecker X1 von Sicherung prüfen
Steuergerät
abziehen
- Zündung: EIN

06 Klemme 15 schwer 10 s - Zündung: AUS X 1/7 V X 1/15 ≤ 32,5 V Elektrische Anlage


Überspannung - Stecker X1 von des Fahrzeuges
Steuergerät überprüfen (siehe
abziehen Herstellerangaben)
- Zündung: EIN
- Motor starten
(Leerlauf)

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 3:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

08 Wassertemp.- leicht 1s - Zündung: AUS X 2/5 Ω X 2/4 20°C ± 10°C = Leitung und Sensor
09 Sensor - Stecker X2 von 1039 - 1117Ω prüfen
Batterieschluß/ Steuergerät
Masseschluß abziehen 60°C ± 10°C =
1099 - 1271Ω

80°C ± 10°C =
1271 - 1347Ω

Hinweis:
Die Messung in
einem Tempera-
turbereich ist in der
Regel aus-
reichend.

* Wenn Öl- und Wassertempereratur-Sensor gleichzeitig defekt sind, wird das als schwerer Fehler gewertet.

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 4:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

11 Öltemp.- Sensor 1s - Zündung: AUS X 2/9 Ω X 2/8 20°C ± 10°C = Leitung und
12 Batterieschluß/ schwer/ - Stecker X2 von 1039 - 1117Ω Sensor prüfen
Masseschluß leicht * Steuergerät
abziehen 60°C ± 10°C =
1099 - 1271Ω

80°C ± 10°C =
1271 - 1347Ω

Hinweis:
Die Messung in
einem Tempera-
turbereich ist in
der Regel ausrei-
chend

* Wenn Öl- und Wassertempereratur-Sensor gleichzeitig defekt sind, wird das als schwerer Fehler gewertet.

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 5:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

13 1 Retarderstufen- schwer 100 ms - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und
schalter - Retarderstufen- Retarderstufen-
undefinierter schalter: X 1/6 V X 1/15 0V schalter prüfen
Zustand Stellung 0 X 1/5 V X 1/15 0V
X 1/4 V X 1/15 0V
X 1/9 V X 1/15 0V
X 1/8 V X 1/15 0V

13 2 - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und


- Retarderstufen- X 1/6 V X 1/15 ≥ 17,5 V Retarderstufen-
schalter: schalter prüfen
Stellung 1 X 1/5 V X 1/15 0V
X 1/4 V X 1/15 0V
X 1/9 V X 1/15 0V
X 1/8 V X 1/15 0V

13 3 - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und


- Retarderstufen- X 1/6 V X 1/15 ≥ 17,5 V Retarderstufen-
schalter: X 1/5 V X 1/15 ≥ 17,5 V schalter prüfen
Stellung 2
X 1/4 V X 1/15 0V
X 1/9 V X 1/15 0V
X 1/8 V X 1/15 0V

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 6:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

13 4 - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und


- Retarderstufen- X 1/6 V X 1/15 ≥ 17,5 V Retarderstufen-
schalter: X 1/5 V X 1/15 ≥ 17,5 V schalter prüfen
Stellung 3 X 1/4 V X 1/15 ≥ 17,5 V

X 1/9 V X 1/15 0V
X 1/8 V X 1/15 0V

13 5 - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und


- Retarderstufen- X 1/6 V X 1/15 ≥ 17,5 V Retarderstufen-
schalter: X 1/5 V X 1/15 ≥ 17,5 V schalter prüfen
Stellung 4 X 1/4 V X 1/15 ≥ 17,5 V
X 1/9 V X 1/15 ≥ 17,5 V

X 1/8 V X 1/15 0V

13 6 - Zündung: EIN X 1/10 V X 1/15 ≥ 17,5 V Leitung, Stecker und


- Retarderstufen- X 1/6 V X 1/15 ≥ 17,5 V Retarderstufen-
schalter: X 1/5 V X 1/15 ≥ 17,5 V schalter prüfen
Stellung 5 X 1/4 V X 1/15 ≥ 17,5 V
X 1/9 V X 1/15 ≥ 17,5 V
X 1/8 V X 1/15 ≥ 17,5 V

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 7:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

14 Retarderstufen- schwer 10 s - Zündung: AUS X 1/10 V X 1/15 0V Leitung und Stecker


schalter - Stecker X1 von prüfen
Batterieschluß Steuergerät
abziehen
- Zündung: EIN
- Retarderstufen-
schalter:
Stellung 0

15 Retarderstufen- schwer 1s - Zündung: AUS X 1/10 Ω X 1/15 Widerstand Stufen einzeln auf
schalter - Stecker X1 von unendlich Masseschluß prüfen
Masseschluß Steuergerät
abziehen
- Retarderstufen-
schalter:
Stellung 5

16 Geschwindig- schwer 2s - Zündung: EIN X 3/2 V X 1/15 ≤ 1V Leitung und Tacho


keitssignal prüfen
Unterbrechung

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Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 8:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

18 Geschwindig- schwer 2s - Zündung: AUS X 3/2 V X 1/15 ≤ 9V Leitung und Tacho


keitssignal - Stecker X3 von prüfen
Batterieschluß Steuergerät
abziehen
- Zündung: EIN

19 ABS Masse- schwer 60 s - Zündung: EIN X 3/3 V X 1/15 ≥ 3,5 V Leitung, Relais und
schluß ABS-Steuergerät
prüfen

21 ABS-Pegel un- schwer 60 s - Zündung: EIN X 3/3 V X 1/15 ≥=16,5 V Leitung, Relais und
definiert ABS-Steuergerät
prüfen

22 Interner Fehler schwer 1s Steuergerät


ABS-Pfad tauschen

23 Proportional- schwer 1s - Zündung: AUS X 2/3 V X 1/15 ≤==10 V Leitung prüfen


ventil - Stecker X2 von
Fehler 1: Steuergerät
Batterieschluß abziehen
- Zündung: EIN

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Seite 4.2/20
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 9:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

24 1 Proportionalventil schwer 1s - Zündung: EIN X 2/2 Ω X 2/3 18-25 Ω Leitung und


Fehler 2: - Stecker X2 von Proportional-
- Kurzschluß Prop.- Steuergerät ventil (Ventil-
Ventil-Magnet abziehen block) prüfen
- Kurzschluß Anschluß-
kabel Prop.-Ventil
- Unterbrechung Prop.-
Ventil-Magnet
- Unterbrechung
Anschlußkabel Prop.-
Ventil
- Masseschluß am Prop.-
Ventil
- Prop.- und Schaltventil
vertauscht
24 2 - Zündung: AUS X 2/3 Ω X 1/15 Wider- Leitung und
- Stecker X2 von stand Proportional-
Steuergerät unendlich ventil (Ventil-
abziehen block) prüfen

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Seite 4.2/21
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 10:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

24 3 - Zündung: AUS X 2/2 Ω X 1/15 Wider- Leitung und


- Stecker X2 von stand Proportional-
Steuergerät unendlich ventil (Ventil-
abziehen block) prüfen

25 Proportionalventil schwer 10 s Steuergerät


Fehler 3: tauschen
Steuergerät defekt

27 Proportionalventil schwer 2s Steuergerät


Fehler 5: tauschen
Steuergerät defekt

28 Klemme 30 schwer 60 s - Zündung: AUS X 1/13 V X 1/15 ≥17,5 V Leitung,


Unterspannung - Stecker X1 von Stecker und Si-
Steuergerät cherung prüfen
abziehen
- Zündung: EIN

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/22
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 11:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

29 Fehler Steuergerät schwer 180 ms Steuergerät


tauschen

31 Steuergerät: schwer 100 ms Steuergerät


Codierung falsch vorschrifts-
mäßig codieren

32 Retarder- schwer 3s - Zündung: AUS X 3/8 V X 1/15 ≥=17,5 V Leitung,


Kontrolleuchte: - Stecker X3 von Retarder-Kon-
Unterbrechung Masse- Steuergerät trolleuchte und
schluß abziehen Sicherung
- Zündung: EIN prüfen

33 Retarder- schwer 3s - Zündung: EIN X 3/8 V X 1/15 ≤==2 V Leitung und


Kontrolleuchte: - Retarderstufen- Retarder-Kon-
Unterbrechung Batterie- schalter: trolleuchte
schluß Stellung 1 prüfen

35 Fehler Steuergerät schwer 500 ms / 123 s Steuergerät


tauschen

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/23
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

Tabelle 12:

Fehler Fehlertext Klasse Fehler- Voraussetzung/ Messung/ Ergebnis/ Ursache/


erkennungs- Betätigung Prüfanschluß Sollwert Abhilfe
zeit

Code (Prüfschritt)

37 Fehler Fußsteuerung leicht 100 ms / 1 s Anlage gemäß


OEM- bzw.
VOITH-Vorga-
ben prüfen

38 1 Fehler Stelldruck leicht 1 s bis 10 s Zündung: EIN 0 bar = Drucksensor


Stellung 0 0,3-0,7 V Kabelsatz
X 3/7 V X 1/15
2,5 bar=
2,8 - 3,2 V

X 3/10 V X 1/15 4,75-


5,25 V Bei Abwei-
chung: Schritt 2

2 Fehlersuche in Kabel-
satz, Drucksensor,
Proportionalventil,
Vorratsluft, ECU (Rück-
sprache mit Voith halten)

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/24
Diagnose / 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
Fehlersuche (Fortsetzung)

B. Ohne Fehlercode

Hinweis

Retarderstörungen ohne Fehlercode werden elektronisch nicht erkannt.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.2/25
Diagnose / 4.3 Übersicht Steuerungsteile
Fehlersuche

Abbildung Steuerung prüfen

33
Hinweis 21 71
25 32 61
Die in Kapitel 4.3 angegebenen Positions- A
Nummern sind nicht identisch mit den
Positions-Nummern der Ersatzteillisten.
P

1 Retarder 11 31
2 Steuergerät
26 35 34
11 Anschluß Proportionalventilstrom
19 Temperaturgeber Kühlwasser 40
alternativ: Positionen 19 und 20 zu-
sammengefaßt im Zentralstecker 2
(siehe elektrischer Anschlußplan 39 20
Variante 2) 19
20 Temperaturgeber Öl
21 Proportionalventil
25 Druckluftleitung Stelldruck p y
(Anschluß A)
26 Druckluftleitung Vorratsdruck p v
(Anschluß P)
31 Druckluftleitung
(Druckregler-Vierkreisschutzventil)
32 Druckluftleitung (Vierkreisschutz- 1
ventil-Luftkessel Nebenver-
braucher) mit Prüfanschluß
33 Druckluftleitung (Bremskreis 1)
18028
34 Druckluftleitung (Bremskreis 2)
35 Druckluftleitung (Feststellbremse)
38 Drucksensor
39 Elektrische Verbindungsleitung
(Temperaturgeber Kühlwasser zum
Steuergerät, 2adrig)
40 Elektrische B11 Verbindungs-
leitung (Temperaturgeber Öl zum
Steuergerät, 2 adrig)
61 Vierkreisschutzventil
71 Luftkessel Nebenverbraucher

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 4.3/1
Diagnose / 4.4 Vorratsdruck prüfen
Fehlersuche

Vorratsdruck pv prüfen
1. Schließen Sie den Prüfmanometer (99/1) an den Prüfanschluß der Druckluftleitung (32)
(Vierkreisschutzventil-Luftkessel Nebenverbraucher) an und prüfen Sie den Vorratsdruck p v .

Mindestdruck: 6 bar

Höchstdruck: 11 bar

Hinweis

Liegt der Druck nicht innerhalb des Sollbereichs, ist die Druckluftanlage des Fahrzeuges nach 32
18029
Herstellerangaben zu prüfen.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.4/1
Diagnose / 4.5 Stelldruck (py) prüfen
Fehlersuche

Vorbedingung zur Prüfung


• Retarderstufenschalter in Stellung 0
• Zündung AUS

Sonderwerkzeug:

53.1403.10

Luftdruckmanometer
0-6 bar

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.5/1
Diagnose / 4.5 Stelldruck (py) prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsumfang Prüfung
1. Schrauben Sie den Ölpeilstab M 30x1,5 (1900) heraus und nehmen Sie den Dichtring (1800) ab.

1900

1800

18030

2. Schließen Sie das Prüfmanometer (99/1) an das Retardergehäuse an.

3. Steuern Sie den Retarder in Schaltstufe 5 und vergleichen den abgelesenen Wert mit den vorgege-
benen Werten des Stelldruckes py gemäß der Tabelle im Kapitel 4.10.

4. Schrauben Sie den Ölpeilstab (1900) mit neuem Dichtring (1800) fest. 99/7
Anziehdrehmoment 150 Nm 99/7

18031

99/7 Prüfmanometer 53.1403.10

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.5/2
Diagnose / 4.6 Proportionalventilstrom prüfen
Fehlersuche

Vorbedingung zur Prüfung


• Batteriespannung 18 - 32 V
• Die elektrische Anlage ist nach der Betriebsanleitung des Fahrzeuges geprüft und in Ordnung.
• Die Sicherung zum Retarder-Steuergerät ist geprüft und in Ordnung.
• Stecker am Proportionalventil, sowie Gegenstecker auf Beschädigung bzw. Verschleiß (Rastfur-
chen) geprüft und in Ordnung.

Sonderwerkzeug:

53.8198.10

Meßadapter Propstrom

Handelsübliches Werkzeug

Multimeter empfohlen: Fluke 87

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.6/1
Diagnose / 4.6 Proportionalventilstrom prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsumfang Prüfung
21
• Ziehen Sie den Stecker vom Proportionalventil (21) ab und schließen ihn an den Meßadapter
„Propstrom“ (99/3) an. 98/8

• Schließen Sie den Stecker vom Meßadapter „Propstrom“ (99/3) an das Proportionalventil (21) an.

• Schließen Sie das Multimeter (98/8) an. Meßart: A.

• Legen Sie den Schalter „Propstrom“ am Meßadapter „Propstrom“ in Stellung „I“ um.

• Steuern Sie den Retarder in Schaltstufe 5 und vergleichen den abgelesenen Wert mit den vorge-
gebenen Werten des Propstromes gemäß der Tabelle im Kapitel 4.10. 99/3
18032

99/3 Meßadapter „Propstrom“ 53.8198.10


99/8 Multimeter
Hinweis

Wird die Stromstärke des Steuerstromes erreicht, aber der Stelldruck nicht, liegen entweder
äußere Undichtigkeiten vor oder das Proportionalventil ist defekt und muß erneuert werden.
Werden beide Werte nicht erreicht, schlagen Sie bitte im Kapitel 4.2 Fehlersuche und -beseitigung
nach.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.6/2
Diagnose / 4.7 Temperaturanpassung prüfen
Fehlersuche

Vorbedingung zur Prüfung


• Batteriespannung 18 - 32 V
• Zündung AUS
• Prüfmanometer Stelldruck angeschlossen
• Meßadapter Propstrom angeschlossen
• Die elektrische Anlage ist nach der Betriebsanleitung des Fahrzeuges geprüft und in Ordnung.
• Die Sicherung zum Retarder-Steuergerät ist geprüft und in Ordnung.

Sonderwerkzeug

Wasser Öl

53.8207.10 53.8279.10

Temperatursimulator Adapterkabel

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.7/1
Diagnose / 4.7 Temperaturanpassung prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsumfang Prüfaufbau
57
1. Schließen Sie den Temperatursimulator (99/2) mit dem Adapterkabel (98/5) an den Stecker des 98/5
Kühlwassertemperatursensors (57) an.

99/2
Hinweis

Achten Sie auf den richtigen Anschluß des Steckers für Wasser!

Die Öltemperaturanpassung kann mit dieser Methode nicht geprüft werden!

18033

99/2 Temperatursimulator 53.8207.10


98/5 Adapterkabel 53.8279.10

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.7/2
Diagnose / 4.7 Temperaturanpassung prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsumfang Prüfung
57
Vorausgegangene Arbeit 98/5

• Zündung EIN

1. Stellen Sie den Drehschalter des Temperatursimulators (99/2) auf 95 o C Kühlwassertemperatur


und steuern Sie den Retarder voll ein. 99/2
Der Stelldruck p y und der Steuerstrom müssen dabei die Werte der nachstehenden Tabelle (siehe
Seite 4.10/1) erreichen.

2. Stellen Sie den Drehschalter des Temperatursimulators (99/2) auf 105 oC Kühlwassertemperatur.
Der Stelldruck muß dabei zeitweilig unter den eingestellten Maximalwert abfallen. Stellen Sie den
Drehschalter des Temperatursimulators auf 125 o C Kühlwassertemperatur ein. Es darf kein Stell-
druck p y mehr ausgesteuert werden. 18033

99/2 Temperatursimulator 53.8207.10


3. Zündung AUS

4. Stecken Sie die elektrische Verbindungsleitung Kühlwasser (39) an den Temperaturgeber Kühl-
wasser (19) wieder auf.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.7/3
Diagnose / 4.8 Drucksensor prüfen
Fehlersuche

Vorbedingungen zur Prüfung


• Zündung AUS
• Manometer Stelldruck angeschlossen
• Retarderstufenschalter in Stellung 0

Sonderwerkzeug:

53.8198.10

Meßadapter

Handelsübliches Werkzeug

Multimeter empfohlen: Fluke 87

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.8/1
Diagnose / 4.8 Drucksensor prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsumfang Prüfung

1. Ziehen Sie den Stecker vom Drucksensor (38) ab und schließen ihn an den 98/8
Meßadapter (99/3) an.

2. Schließen Sie den Stecker vom Meßadapter (99/3) an den Drucksensor (38) an.
38
3. Schließen Sie die Masseleitung des Multimeters (98/8) an Meßbuchse 4 des Adapters (99/3) an.

4. Legen Sie den Schalter „Propstrom“ am Meßadapter in Stellung „I“ um.

5. Schließen Sie die Plusleitung des Multimeters an die Meßbuchse 1 an. 99/3
18034

6. Die hier gemessene Spannung muß bei Zündung EIN zwischen 4,75 und 5,25 V liegen. Messen der Versorgungsspannung an
Meßbuchse 1 und Meßbuchse 4
7. Schließen Sie die Plusleitung des Multimeters an Meßbuchse 2 an.

8. Vergleichen Sie die hier gemessenen Spannungen in Abhängigkeit vom


Stelldruck mit folgenden Werten:
0 bar = 0,3 - 0,7 V 98/8
2,5 bar = 2,8 - 3,2 V

9. Zündung AUS

10. Schließen Sie nach Entfernen des Meßadapters die elektrische Verbindung 38
an den Drucksensor (38) wieder an.

99/3
18035

Messen der Signalspannung an


Meßbuchse 2 und Meßbuchse 4

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.8/2
Diagnose / 4.9 Pumpendruck prüfen
Fehlersuche

Abbildung Pumpendruck prüfen


Vorausgegangene Arbeiten
• Retarderstufenschalter in Schaltstufe 0 101
• Zündung AUS

101 Sechskantschraube M 12 x 1,5


25 Nm (Meßstelle Pumpendruck)

Hinweis

Die Prüfung des Pumpendruckes gibt Auskunft


über innere Undichtigkeiten und über die richti-
ge Funktionsweise des Retarders.
Sonderwerkzeug

53.4788.10

Öldruckmanometer
0-25 bar 18036

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.9/1
Diagnose / 4.9 Pumpendruck prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Vorbedingung zur Prüfung


• Stelldruck (p y ) geprüft und in Ordnung 99/1
• Keine äußeren Undichtigkeiten am Retarder

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Verschlußschraube ist heiß!

Arbeitsumfang
1. Schrauben Sie am Retardergehäuse die Sechskantschraube M12x1,5 (101) heraus.
18037
2. Schließen Sie das Prüfmanometer (99/1) am Retardergehäuse an.
99/1 Prüfmanometer 53.4788.10

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.9/2
Diagnose / 4.9 Pumpendruck prüfen
Fehlersuche (Fortsetzung)

Arbeitsvorgang dynamisch
1. Fahren Sie das Fahrzeug mit einer Gelenkwellendrehzahl n G W = 1000 min -1 .
Direkten Gang (Übersetzung 1:1) einlegen, und mit Motordrehzahl von 1000 min -1 fahren.

2. Steuern Sie, im Fahrbetrieb, am Retarderstufenschalter (16) die Schaltstufe 5 ein und lesen Sie
bei einer Gelenkwellendrehzahl von n GW = 1000 min-1 den dynamischen Pumpendruck
am Prüfmanometer (99/1) ab.

3. Vergleichen Sie den abgelesenen Pumpendruck mit dem Mindestwert des dynamischen
Pumpendruckes gemäß der Tabelle (Seite 4.10/1).

Achtung!

Wird der Stelldruck (p y ) bei der Prüfung im Stillstand erreicht (siehe Kapitel 4.5), der Mindestwert des
dynamischen Pumpendrucks jedoch unterschritten, halten Sie bitte Rücksprache mit VOITH TURBO!

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Verschraubung des Prüfmanometers und der Retarder sind heiß!

4. Schließen Sie das Prüfmanometer ab.

5. Überprüfen Sie den Dichtring der Verschlußschraube auf evtl. Beschädigungen; ggf. ersetzen Sie
die Verschlußschraube.

6. Schrauben Sie die Verschlußschraube (101) fest.


Anziehdrehmoment 25 Nm

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.9/3
Diagnose / 4.10 Meßwert-Tabelle
Fehlersuche

Die Werte entsprechen dem technischen Stand bei Drucklegung.


Änderungen bleiben dem Hersteller vorbehalten.

Einstellwert [Nm] Code Nummer 1) Stromstärke des Stelldruck p y 3) 4 ) Pumpendruck dynamisch 4)


Steuerstroms (statisch) nGW = 1000 min-1
[mA] 2 ) 4) 5 ) Sollwert [bar] Mindestwert [bar]

1500 034 376 - 576 1,75 – 2,05 12

1750 035 396 - 596 2,05 – 2,35 14

2000 036, 054 416 - 616 2,35 – 2,65 16

1)
Die Code Nummer steht auf dem Steuergerät.
2)
Bei Messungen mit einem handelsüblichen Multimeter (ohne echte Effektivmessung) können diese
Werte nicht genau abgelesen werden (Anzeige springt!).
3)
Maßgebend ist der Druck, der sich nach ca. 10 Sekunden aufgebaut hat (stabiler, konstanter Druck).
4)
Retarderstufenschalter in höchster Schaltstufe.
5)
Infolge ständigem Nachregeln im Regelkreis sind die Werte unter Umständen nicht konstant (jedoch
innerhalb des angegebenen Bereichs).

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.10/1
Diagnose / 4.11 Funktionskontrolle
Fehlersuche

Vorbedingung zur Prüfung


• Batteriespannung 18 – 32 V
• Die elektrische Anlage ist nach der Betriebsanleitung des Fahrzeuges geprüft und in Ordnung R
• Druckluft 6 – 11 bar
• Retarderölstand ist in Ordnung

Folgende Betriebszustände werden durch die Retarder-Kontrolleuchte (Pfeil) angezeigt:

Retarder-Kontrolleuchte ohne Anzeige


Der Retarder ist ausgeschaltet. Es wurde momentan kein Fehler erkannt.

Retarder-Kontrolleuchte zeigt Dauerlicht an 18038

Der Retarder ist eingeschaltet, das heißt, eine der vier möglichen Bremsstufen oder die Funktion
„Konstante Geschwindigkeit“ wurde am Retarderstufenschalter angewählt.

Die Retarder-Kontrolleuchte hat die Funktion einer Fehleranzeige.

Die Retarder-Kontrolleuchte zeigt Dauerlicht in Stellung 0 - 5 des Retarderstufenschalters an.

- leichter Fehler
Bremsvorgänge sind weiterhin möglich (teilweise mit eingeschränktem Bremsmoment).

- schwerer Fehler
Es sind keine Bremsvorgänge mehr möglich - der Retarder ist abgeschaltet.

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.11/1
Diagnose / 4.11 Funktionskontrolle
Fehlersuche (Fortsetzung)

Hinweis

Wird die Zündung aus- und eingeschaltet, ist der Retarder wieder in Funktion und die
Retarder-Kontrolleuchte erlischt.
Bei erneutem Auftreten des Fehlers schaltet der Retarder bei schwerem Fehler wieder ab und die
Retarder-Kontrolleuchte zeigt Dauerlicht in Stellung 0-5 des Retarderstufenschalters.
Retarder-Kontrolleuchte blinkt
- während einer Retarderbremsung
Die Temperaturanpassung ist wirksam – der Retarder regelt sein Bremsmoment zurück.
Diese Blinkfunktion ist jedoch nur in bestimmten Steuervarianten realisiert.

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53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.11/2
Diagnose / 4.11 Funktionskontrolle
Fehlersuche (Fortsetzung)

Fehlersuche

Prüfschritt Prüfumfang Voraussetzung Ergebnis / Sollwert Hinweis, Ursache / Abhilfe


Betätigung

1 Retarder-Kontrolleuchte Zündung: EIN Retarder-Kontrolleuchte leuchtet Kein Fehler erkannt


auf und erlischt nach ca. 5 sec.

Retarder-Kontrolleuchte leuchtet Fehlersuche gemäß Seite 4.1/1


nicht bzw. erlischt nicht

2 Retarder Fahrzeug fährt Retarder-Kontrolleuchte leuchtet, Retarder arbeitet fehlerfrei


• Retarderstufen- Retarder bremst in Stufe 1 bis 5
schalter in Stufe 1
bis 5 schalten Retarder-Kontrolleuchte leuchtet Fehlersuche gemäß Seite 4.1/1
nicht bzw. bremst nicht richtig

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 4.11/3
Retarder aus-, 5 Retarder aus-, einbauen
einbauen

5.1 Retarder aus- und einbauen ......................................................................5.1/1

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 5/1
Retarder aus-, 5.1 Retarder aus-, einbauen (Getriebeanbau)
einbauen

Um den Retarder 120-3 vorschriftsmäßig an das Getriebe an-, bzw. vom Getriebe abbauen zu
können, sind bestimmte Arbeitsschritte durchzuführen und verschiedene Montage- bzw. Demontage-
werkzeuge einzusetzen.

Achtung!

Beachten Sie die getriebespezifischen Anbaupläne, Montagebeschreibungen und Montagewerkzeuge.


Diese sind bei VOITH TURBO anzufordern.
Bei Nichtbeachtung dieser Vorschriften ist eine Totalzerstörung des Retarders möglich!

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 5.1/1
Instandsetzung 6 Instandsetzung (Getriebeanbau)
Getriebeanbau

6.1 Bauteilübersichten......................................................................................6.1/1
6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen..............................................6.2/1
6.3 Rückschlagventil (Edelstahl-Wärmeaustauscher)
ausbauen, prüfen, einbauen.......................................................................6.3/1
6.4 Schalldämpfer ausbauen, reinigen, einbauen............................................6.4/1
6.5 Unteren Deckel aus-, einbauen..................................................................6.5/1
6.6 Verschlußdeckel Retardergehäuse prüfen, aus-, einbauen .......................6.6/1
6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Radialwellendichtring erneuern ..................................................................6.7/1
6.8 Zentrierdeckel (antriebsseitig) aus-, einbauen,
Radialwellendichtring erneuern ..................................................................6.8/1

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6/1
Retarder aus-, 6.1 Bauteilübersicht (Retardergrundgruppe)
einbauen

Abbildung Bauteilübersicht (Retardergrundgruppe) für Anbau an DaimlerChrysler-Getriebe GO160 und GO210

3200
3100 2900
2800
2700
2500
3700
2600
3500
3600 2300/1

2301
2300
4600 3000 2300/2
4400
2300/3
4300
4500
101

1900
1800

700 850 800

1100
900

1000
1200

1300
1400
1500
1700 18039

101 Verschlußschraube M 12 x 1,5 2300/2 Schwimmer


Innensechskant, SW 6, 25 Nm 2300/3 Schwimmerkäfig
700 Radialwellendichtring (80 x 100 x 10) 2301 Runddichtring 55 x 3
800 Labyrinthdeckel 2500 Abschirmblech
850 Runddichtring 125 x 2,5 2600 Abstandhalter D 50/42 x 15,5
900 Sechskantschraube M 8 x 25 2700 Scheibe B 6,4
Außensechskant, SW 13, 30 Nm 2800 Zylinderschraube M 6 x 12
1000 Verschlußdeckel Inensechskant, SW 5, 10 Nm
1100 Runddichtring 82 x 4 2900 Deckel oben
1200 Dichtung 3000 Trennplatte mit Dichtung
1300 Deckel unten 3100 Scheibe B 6,4
1400 Scheibe B 8,4 3200 Zylinderschraube M 6 x 30
1500 Zylinderschraube M 6 x 20 Innensechskant, SW 5, 10 Nm
Innensechskant, SW 5, 10 Nm 3500 Schalldämpfer-Entlüftung 30 x 4
1700 Verschlußschraube M 22 x 1,5 3600 Sicherungsring JL 30 x 1,2
Innensechskant, SW 10, 66 Nm 3700 Wellenfeder SSB-0118
1800 Dichtring A 30 x 36 4300 Radialwellendichtring 85 x 105 x 13
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5 4400 Zentrierdeckel D 152 x 43
Außensechskant, SW 24, 150 Nm 4500 Runddichtring 115 x 3
2300 Profilentlüftung, beinhaltet Pos. 2301 4600 Sechskantschraube M 8 x 20
2300/1 Ventileinsatz Außensechskant, SW 13, 25 Nm

cbtd 2000-01
53.2676.10
Retarder aus-, 6.1 Bauteilübersicht (Retardergrundgruppe)
einbauen

Abbildung Bauteilübersicht (Retardergrundgruppe) für Anbau an ZF-Getriebe S6-1600 und S6-85

3200
3100 2900
2800
2700
2500
3700
2600
3500
3600 2300/1

2301
2300
3000 2300/2
2300/3

101

1900
1800

700 850 800

1100
900

1000
1200

1300
1400
1500
1700 18040

101 Verschlußschraube M 12 x 1,5 2300 Profilentlüftung, beinhaltet Pos. 2301


Innensechskant, SW 6, 25 Nm 2300/1 Ventileinsatz
700 Radialwellendichtring (80 x 100 x 10) 2300/2 Schwimmer
800 Labyrinthdeckel 2300/3 Schwimmerkäfig
850 Runddichtring 125 x 2,5 2301 Runddichtring 55 x 3
900 Sechskantschraube M 8 x 25 2500 Abschirmblech
Außensechskant, SW 13, 30 Nm 2600 Abstandhalter D 50/42 x 15,5
1000 Verschlußdeckel 2700 Scheibe B 6,4
1100 Runddichtring 82 x 4 2800 Zylinderschraube M 6 x 12
1200 Dichtung Inensechskant, SW 5, 10 Nm
1300 Deckel unten 2900 Deckel oben
1400 Scheibe B 8,4 3000 Trennplatte mit Dichtung
1500 Zylinderschraube M 6 x 20 3100 Scheibe B 6,4
Innensechskant, SW 5, 10 Nm 3200 Zylinderschraube M 6 x 30
1700 Verschlußschraube M 22 x 1,5 Innensechskant, SW 5, 10 Nm
Innensechskant, SW 10, 66 Nm 3500 Schalldämpfer-Entlüftung 30 x 4
1800 Dichtring A 30 x 36 3600 Sicherungsring JL 30 x 1,2
1900 Ölpeilstab M 30 x 1,5 3700 Wellenfeder SSB-0118
Außensechskant, SW 24, 150 Nm

Achtung!
Im Rahmen des Service-Handbuches ist es bei dem oben aufgeführten Getriebeanbau nicht möglich, den antriebsseitigen Radialwellendichtring zu erneuern!

cbtd 2000-01
53.2676.10
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau

Abbildung Profilentlüftung

3200
Vorausgegangene Arbeiten
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0 3100 2900 2800
• Zündung AUS
• Proportionalventil und Adapterplatte 2700
demontiert (siehe Kapitel 8.1 und 8.2)
2500

2300 Profilentlüftung
2300/1 Ventileinsatz 2600
2300/2 Schwimmer prüfen, ggf. erneuern
2300/3 Schwimmerkäfig
2301 Runddichtring 55 x 3, erneuern, 2300/1
vor Einbau mit silicon- und
3000
säurefreiem Fett bestreichen 2301
2500 Abschirmblech 2300
2600 Abstandhalter 2300/2
2700 Scheibe B 6,4
2800 Zylinderschraube M 6 x 12 2300/3
Innensechskant, SW 5, 10 Nm
2900 Deckel
3000 Trennplatte mit Dichtung, erneuern
3100 Scheibe B 6,4
3200 Zylinderschraube M 6 x 30
Innensechskant, SW 5, 10 Nm

18041

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/1
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau (Fortsetzung)

Dicht-, Reinigungs- und Schmiermittel

Ringsieb Waschbenzin

Runddichtring Silicon- und säurefreies Fett

Schwimmer Spiritus

Sonderwerkzeuge Werkzeug zur Selbstanfertigung

Ø 40,5 mm

Ø 7 mm
Ø 60 mm

Werkstoff: St 37
53.7712.10 53.9428.10 Gewicht: 0,085 kg 18042

Hinweis

Das oben aufgeführte Werkzeug zur Selbstanfertigung kann unter der Voith-Sach-Nummer 67.2757.10
bestellt werden.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/2
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau (Fortsetzung)

Ausbauen
1. Schrauben Sie die Zylinderschrauben (3200) heraus. 99/5

2. Nehmen Sie die Scheiben (3100) ab.


98/7
3. Nehmen Sie den Deckel (2900) vom Retardergehäuse ab.
2300
4. Nehmen Sie die Trennplatte mit Dichtungen (3000) ab und reinigen Sie die Dichtflächen am
Deckel und Retardergehäuse.

5. Schrauben Sie die Zylinderschrauben (2800) heraus und nehmen Sie die Scheiben (2700) ab.

6. Nehmen Sie das Abschirmblech (2500) ab.


18043

7. Nehmen Sie den Abstandhalter (2600) heraus. 98/7 Adapter 53.9428.10


99/5 Schlagabzieher 53.7712.10
8. Ziehen Sie die Profilentlüftung (2300) mit Hilfe des Adapters (98/7) und
Schlagabziehers (99/5) heraus.

9. Anschließend nehmen Sie den Ventileinsatz (2300/1) vom Schwimmerkäfig (2300/3) ab. 2300/1

10. Nehmen Sie den Runddichtring (2301) aus der Nut des Ventileinsatzes (2300/1). 2301

2300/3
18044

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/3
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau (Fortsetzung)

Prüfen
1. Prüfen Sie den Schwimmer (2300/2) auf Beschädigungen der Oberflächen, der Dichtflächen
(Pfeil) und auf Dichtmittelrückstände.

2. Wiegen Sie den Schwimmer (2300/2)


Das Sollgewicht beträgt 11 ± 1 Gramm. Wird das Sollgewicht überschritten, erneuern Sie die
komplette Profilentlüftung.
2300/2

Hinweis

Ist Öl in den Schwimmer eingedrungen, ist die Funktion des Retarders gestört.
18045

3. Prüfen Sie die Dichtkante des Radialwellendichtringes (siehe Pfeil) im Ventileinsatz (2300/1):
Setzen Sie dazu den Ventileinsatz (2300/1) auf den Schwimmer (2300/2) und beschweren Sie
den Ventileinsatz mit dem Prüfring (99/7). Füllen Sie den Hohlraum mit Spiritus. Bei unbeschädig- 99/7
ter Dichtkante darf sich der Flüssigkeitsstand innerhalb 1 Minute nicht verändern. Erneuern Sie
2300/2
ggf. die komplette Profilentlüftung.

2300/1

18046

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/4
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau (Fortsetzung)

Einbauen
1. Ziehen Sie einen neuen Runddichtring (2301) auf den Ventileinsatz (2300/1) und streichen Sie
den Runddichtring mit silicon- und säurefreiem Fett ein. 2300/1

2. Setzen Sie den Schwimmer (2300/2) in den Schwimmerkäfig (2300/3) ein.

Hinweis
2301
Hat der Schwimmer nur eine polierte Seite, bauen Sie den Schwimmer mit dieser Seite nach oben ein.

3. Setzen Sie den Ventileinsatz (2300/1) auf den Schwimmerkäfig (2300/3).


18047
4. Danach setzen Sie die Profilentlüftung (2300) in das Retardergehäuse ein.

5. Schlagen Sie die Profilentlüftung (2300) mit dem Schlagabzieher (99/5) und
dem Adapter (98/9) vorsichtig bis zum Anschlag ein.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/5
Instandsetzung 6.2 Profilentlüftung ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau (Fortsetzung)

7. Setzen Sie den Abstandhalter (2600) ein.

8. Legen Sie das Abschirmblech (2500) auf.

9. Setzen Sie die Zylinderschrauben (2800) mit den Scheiben (2700) ein und schrauben Sie
diese fest. Anziehdrehmoment 10 Nm

Achtung!

Achten Sie auf die richtige Lage der Trennplatte mit Dichtung (3000).

10. Legen Sie eine neue Trennplatte mit Dichtung (3000) und den Deckel (2900) auf das Retarderge-
häuse.

11. Setzen Sie die Zylinderschrauben (3200) mit den Scheiben (3100) ein und schrauben Sie diese
fest. Anziehdrehmoment 10 Nm

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.2/6
Instandsetzung 6.3 Rückschlagventil ausbauen, prüfen, einbauen
Getriebeanbau

Abbildung Rückschlagventil

1400
Hinweis

Das Rückschlagventil kommt nur bei der Aus-


führung mit Edelstahl-Wärmeaustauscher zur 1200/1
Anwendung.
1200 Rückschlagventil (Edelstahl- 1200/2
Wärmeaustauscher)
1200/1 Ventildeckel 1200/3
1200/2 Ventilgehäuse 1200
1200/3 Runddichtring, erneuern,
1200/4
vor Einbau mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen
1200/4 Feder, auf Ermüdung prüfen, ggf.
komplettes Rückschlagventil 1200/5
(1200) erneuern
1200/5 Ventilkolben, Ventilsitz im Wärme-
austauscher und Vulkanisierung
prüfen, ggf. komplettes Rück-
schlagventil (1200), erneuern.
1400 Kombisechskantschraube M 8 x 20
Außensechskant, SW 13, 23 Nm

Schmiermittel 18048

Runddichtringe Silicon- und


säurefreies Fett

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.3/1
Instandsetzung 6.4 Schalldämpfer ausbauen, reinigen, einbauen
Getriebeanbau

Abbildung Schalldämpfer

Vorausgegangene Arbeiten
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Zündung AUS

3500 Schalldämpfer 30 x 4 3700


3600 Sicherungsring JL 30 x 1,2
Die konvexe Seite des
Sicherungsringes muß in Richtung
Schalldämpfer zeigen. 3500
3700 Wellenfeder SSB-0118

3600
Reinigungsmittel

Schalldämpfer Waschbenzin

18049

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.4/1
Instandsetzung 6.5 Unteren Deckel aus-, einbauen
Getriebeanbau

Abbildung unterer Deckel

Vorausgegangene Arbeiten
• Öl vom Retarder abgelassen
(siehe Kapitel 3.3)
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Zündung AUS

1200 Dichtung, erneuern


1300 Deckel unten
1400 Scheibe B 6,4
1500 Zylinderschraube M 6 x 20 1200
Innensechskant, SW 5, 10 Nm

1300

1400

1500

18050

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.5/1
Instandsetzung 6.6 Verschlußdeckel Retardergehäuse
Getriebeanbau prüfen, aus-, einbauen

Sonderwerkzeug

1000

53.7712.10
99/5

Prüfen
1100 1000 18051
1. Prüfen Sie den Verschlußdeckel (1000) auf Dichtheit und erneuern Sie ggf.
die Runddichtringe (1100). 99/5 Schlagabzieher 53.7712.10

Ausbauen
1. Treiben Sie den Verschlußdeckel (1000) mit dem Schlagabzieher (99/5) aus und nehmen Sie die
Runddichtringe (1100) ab.

Einbauen
1. Streichen Sie neue Runddichtringe (1100) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und bauen
Sie diese zusammen mit den Verschlußdeckeln (1000) ein.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.6/1
Instandsetzung 6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern

Abbildung Labyrinthdeckel
Vorausgegangene Arbeiten
• Gelenkwelle abgeflanscht
(siehe Angaben des Fahrzeugherstellers) 700 850
• Retarderflansch ausgebaut
800
(siehe VOITH-Anbaupläne)
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Zündung AUS 900

Hinweis

Dieser Arbeitsschritt kann bei aus- oder


eingebautem Retarder durchgeführt werden.

700 Radialwellendichtring
80 x 100 x 10, erneuern,
vor Einbau dünn mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen
800 Labyrinthdeckel, um Bohrung der
Leckölrückführung dünn mit
Dichtungsmasse Hylomar
einstreichen
850 Runddichtring 125 x 2,5,
erneuern,
vor Einbau dünn mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen
900 Sechskantschraube M 8 x 25 18052
selbstsichernd, erneuern,
Außensechskant, SW 13, 30 Nm

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.7/1
Instandsetzung 6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern (Fortsetzung)

Sonderwerkzeug

53.0742.10

Arbeitsumfang
1. Schrauben Sie die Sechskantschrauben (900) heraus.

2. Drücken Sie den Labyrinthdeckel (800) mit zwei Sechskantschrauben M 8 x 25 (Pfeile) vom
Rotorgehäuse ab.

800

18053

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.7/2
Instandsetzung 6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern (Fortsetzung)

3. Setzen Sie den Labyrinthdeckel (800) auf ein Rohr.

4. Schlagen Sie den Radialwellendichtring (700) mit einem geeignetem Dorn durch die beiden
Bohrungen (Pfeile) aus dem Labyrinthdeckel (800) heraus.

Hinweis

Prüfen Sie die Lauffläche des Radialwellendichtringes an der Hohlwelle auf Riefen und ungleichmäßiges
Laufbild des Radialwellendichtringes. Ist eine Dichtfunktion nicht mehr gewährleistet, halten Sie bitte 800 700
Rücksprache mit VOITH TURBO.

5. Streichen Sie den neuen Radialwellendichtring (700) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein.
18054

6. Pressen Sie den Radialwellendichtring (700) mit dem Einpreßwerkzeug (94/4) bündig bis zum 94/4
Anschlag in den Labyrinthdeckel (800).
Beachten Sie die Einbaulage: Dichtlippe nach oben.

700 800

18055

94/4 Einpreßwerkzeug 53.0742.10

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.7/3
Instandsetzung 6.7 Labyrinthdeckel (abtriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern (Fortsetzung)

7. Streichen Sie einen neuen Runddichtring (850) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und
setzen Sie ihn in den Labyrinthdeckel ein.

8. Setzen Sie den Labyrinthdeckel mit neuen selbstsichernden Sechskantschrauben ein und ziehen
Sie diese fest.
Anziehdrehmoment 30 Nm

850

800

18056

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.7/4
Instandsetzung 6.8 Zentrierdeckel (antriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern

Abbildung Zentrierdeckel

Achtung!
Beim ZF-Getriebeanbau S6-1600 / S6-85 kann
im Rahmen des Service-Handbuches der Radi-
alwellendichtring nicht erneuert werden.

Vorausgegangene Arbeit
• Retarder ausgebaut (siehe Kapitel 5) 4600

4300 Radialwellendichtring, erneuern,


vor Einbau dünn mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen
4400 Zentrierdeckel
4500 Runddichtring, erneuern,
vor Einbau dünn mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen
4600 Sechskantschraube M8 x 20
Außensechskant, SW 13, 25 Nm

Schmiermittel

Runddichtring Silicon- und


säurefreies Fett 4500 4300 4400
18057

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.8/1
Instandsetzung 6.8 Zentrierdeckel (antriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern (Fortsetzung)

Sonderwerkzeug

53.0742.10

Arbeitsumfang
1. Schrauben Sie die Zylinderschrauben (4600), alternativ Sechskantschrauben, heraus.

2. Drücken Sie den Zentrierdeckel (4400) mit zwei Sechskantschrauben M 8 x 30 (Pfeile) vom 4500 4400
Rotorgehäuse ab.

3. Nehmen Sie den Runddichtring (4500) vom Zentrierdeckel (4400) ab.

4. Schlagen Sie den Radialwellendichtring (4300) mit einem geeigneten Dorn aus dem
Zentrierdeckel (4400) heraus.

Hinweis
4400
Prüfen Sie die Lauffläche des Radialwellendichtringes an der Hohlwelle auf Riefen und
ungleichmäßiges Laufbild des Radialwellendichtringes. Ist eine Dichtfunktion nicht mehr gewährleistet, 18058
halten Sie bitte Rücksprache mit VOITH TURBO.

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.8/2
Instandsetzung 6.8 Zentrierdeckel (antriebsseitig) aus-, einbauen,
Getriebeanbau Radialwellendichtring erneuern (Fortsetzung)

5. Streichen Sie den neuen Radialwellendichtring (4300) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein.

6. Pressen Sie den Radialwellendichtring (4300) mit dem Einpreßwerkzeug (94/4) bündig bis zum
94/4
Anschlag in den Zentrierdeckel (4400) ein.
Achten Sie auf die richtige Einbaulage: Dichtlippe nach oben.

7. Streichen Sie den neuen Runddichtring (4500) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und
setzen Sie ihn in den Zentrierdeckel (4400) ein. 4300

8. Setzen Sie den Zentrierdeckel (4400) so ein, daß die Bohrbilder am Zentrierdeckel und am Ro-
torgehäuse übereinstimmen.
4400

Achtung! 18059
94/4 Einpreßwerkzeug 53.0742.10
Der Rechteckring in der Retarderhohlwelle darf nicht über seine Nut hinausragen. Anderenfalls kann der
Rechteckring bei der Montage abgeschert werden.

9. Setzen Sie neue Zylinderschrauben (4600), alternativ Sechskantschrauben, ein und schrauben 4600
Sie diese fest.
Zylinderschrauben Anziehdrehmoment 10 Nm
Sechskantschrauben Anziehdrehmoment 23 Nm
4500
Achtung!

Die Retarderhohlwelle muß sich nach der Montage des Zentrierdeckels (4400) von Hand drehen lassen.
4400

18060

cbtd 2000-01
53.2676.10 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
Seite 6.8/3
Instandsetzung 7 Wärmeaustauscher ausbauen, prüfen,
WAT einbauen

7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen, prüfen, einbauen ......................7.1/1

7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen, prüfen, einbauen ...................7.2/1

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7/1
Instandsetzung 7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen

Abbildung Edelstahl-Wärmeaustauscher

1001

3000
2000
8000

9000
34000 15000
7000
1700

16000

5000 13000
14000
97 5000
96
1000

16000

14000
12000 18061

Vorausgegangene Arbeiten
• Retarder ausgebaut (Kapitel 5.1)
Dieser Arbeitsschritt kann auch bei eingebautem Retarder durchgeführt werden.
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Zündung AUS

96 Schlauchschelle 8000 Stiftschraube M 10 x 50


97 Gummi-Manschette 9000 Runddichtring 45 x 4, erneuern, beim Einbau dünn mit
1000 Wärmeaustauscher silicon- und säurefreiem Fett einstreichen
1001 Kühlwasserablaßschraube M 18 x 1,5 12000 Stutzen
Innensechskant, SW 8, 50 Nm 13000 Stutzen
1700 Ölablaßschraube Retarder M 22 x 1,5 14000 Dichtung, erneuern
Innensechskant, SW 10, 66 Nm 15000 Kombisechskantschraube M 10 x 65
2000 Drosselscheibe (Auslaßdrossel) Außensechskant, SW 17, 46 Nm
3000 Runddichtring 36 x 4, erneuern, beim Einbau dünn mit 16000 Kombisechskantschraube M 10 x 35
silicon- und säurefreiem Fett einstreichen Außensechskant, SW 17, 46 Nm
5000 Bundmutter M 8, selbstsichernd, erneuern, 34000 Temperatursensor Wasser
Außensechskant, SW 13, 23 Nm
7000 Kombisechskantschraube M 8 x 35,
Außensechskant, SW 13, 23 Nm

Daten
Abpreßdruck (ölseitig) max.10 bar

Sonderwerkzeug

Schmiermittel

Runddichtring Silicon- und


säurefreies Fett

53.4786.10

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 7.1/1
Instandsetzung 7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

Hinweis

Wird dieser Arbeitsschritt bei eingebautem Retarder durchgeführt, führen Sie folgende Vorarbeiten vor
dem Ausbau des Wärmeaustauschers durch:

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Kühlwasserablaßschraube und der Temperatursensor sind heiß!

1. Schrauben Sie die Kühlwasserablaßschraube (1001) heraus und lassen Sie das Kühlwasser in
ein sauberes Gefäß ab. Ziehen Sie die Gummi-Manschetten (97) vom Wärmeaustauscher ab.

2. Schieben Sie eine Ölauffangwanne unter den Retarder.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschraube ist heiß (Öltemperatur)!

3. Schrauben Sie die Ölablaßschraube (1700) heraus und lassen Sie das Öl ab.

4. Schrauben Sie die Kühlwasserablaßschraube (1001) und die Ölablaßschraube (1700) wieder
fest.

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.1/2
Instandsetzung 7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

Ausbauen
1. Demontieren Sie den Temperatursensor Kühlwasser.

2. Schrauben Sie die vier Bundmuttern (5000) ab.

Achtung!

Im Wärmeaustauscher befindet sich eine Restölmenge!

3. Schrauben Sie die zwei Kombisechskantschrauben (7000) heraus und nehmen Sie den Wärme-
austauscher (1000) ab.

4. Nehmen Sie die zwei Runddichtringe (9000, 3000) und die Drosselscheibe (2000) vom
Retarder ab.

Hinweis

Einsatz (93/8) mit Drosselscheibe nicht ausbauen.

4. Prüfen Sie den Verschlußdeckel (1000) auf Dichtheit und erneuern Sie ggf. 93/8 2000
die Runddichtringe (1100) (siehe Kapitel 6.6 „Verschlußdeckel prüfen, aus-, einbauen“). 3000
9000

18062

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.1/3
Instandsetzung 7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

Einbauen

Hinweis

Neue Wärmeaustauscher sind wasser- und ölseitig mit Konservierungsöl benetzt.


Lassen Sie vor dem Einbau eines neuen Wärmeaustauschers eventuell angesammeltes
Konservierungsöl ab und spülen Sie den Wärmeaustauscher wasserseitig mit heißem Wasser durch.

1. Streichen Sie die neuen Runddichtringe (9000, 3000) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein. 1700
Setzen Sie neue Runddichtringe in die Zulaufbohrungen im Retardergehäuse ein.

2. Streichen Sie die Drosselscheibe (2000) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und setzen Sie
18063
diese in die rechte Bohrung ein.

3. Nun setzen Sie den Wärmeaustauscher (1000) auf das Retardergehäuse. Schrauben Sie ihn mit
neuen selbstsichernden Bundmuttern (5000) und Kombisechskantschrauben (7000) am Retar-
dergehäuse fest.
Anziehdrehmoment 23 Nm

4. Bauen Sie ggf. den Retarder wieder ein (siehe Kapitel 5.1).

5. Schrauben Sie den Temperatursensor Kühlwasser ein (siehe Kapitel 8.3). Füllen Sie Kühlwasser
ein und entlüften Sie den Kühlwasserkreislauf gemäß den Angaben des Fahrzeugherstellers.

Hinweis

Beachten Sie bezüglich der Kühlwasserqualität die Angaben des Fahrzeugherstellers,


bzw. die VOITH Kühlwasserliste im Anhang.

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.1/4
Instandsetzung 7.1 Edelstahl-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

6. Falls der Wärmeaustauscher (1000) ölseitig undicht war, muß der Retarder gespült werden:

Führen Sie mehrere leichte Bremsungen durch, um das Retarderöl nicht zu stark zu erwärmen.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschraube ist heiß (Öltemperatur)!

Befüllen Sie den Retarder mit 4,0 Liter Motor- oder Spülöl. Spülen Sie durch mehrere leichte
Bremsungen das Retardersystem durch und lassen Sie das Öl an der Ölablaßschraube (1700)
ab. Wiederholen Sie diesen Vorgang zwei bis dreimal bzw. bis kein Wasser mehr im Öl
erkennbar ist.

Schrauben Sie die Ölablaßschraube (1700) fest.


Anziehdrehmoment 66 Nm

7. Befüllen Sie den Retarder mit dem vorgeschriebenen Öl gemäß den Betriebsstoffvorschriften
(siehe Kapitel 3.3 „Ölwechsel“ und Anhang).

Hinweis

Falls Retarderöl in das Kühlwassersystem eingetreten ist, muß die Fahrzeugkühlanlage gemäß
den Angaben des Fahrzeugherstellers gereinigt werden.

8. Entfetten Sie das Kühl- und Wärmesystem des Fahrzeugs gemäß den Herstellervorschriften, falls
der Wärmeaustauscher (1000) undicht war.

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.1/5
Instandsetzung 7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen

Abbildung Aluminium-Wärmeaustauscher

1002
3000
1001
2000

8000

9000

7000

5000
1700
5000

1000
97
96
18064

Vorausgegangene Arbeiten
• Retarder ausgebaut (Kapitel 5.1)
Dieser Arbeitsschritt kann auch bei eingebautem Retarder durchgeführt werden.
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Zündung AUS

96 Schlauchschelle 3000 Runddichtring 36 x 4, erneuern, vor Einbau mit silicon- und


97 Gummi-Manschette säurefreiem Fett einstreichen
1000 Wärmeaustauscher 5000 Bundmutter M 8, selbstsichernd, erneuern,
1001 Kühlwasserablaßschraube M 18 x 1,5 Außensechskant, SW 13, 23 Nm
Außensechskant, SW 17, 50 Nm 7000 Kombisechskantschraube M 8 x 35
1002 Ölablaßschraube Wärmeaustauscher M 12 x 1,5 Außensechskant, SW 13, 23 Nm
Innensechskant, SW 6, 25 Nm 8000 Stiftschraube M 10 x 50
1700 Ölablaßschraube Wärmeaustauscher M 22 x 1,5 9000 Runddichtring 45 x 4, erneuern, vor Einbau mit silicon- und
Innensechskant, SW 10, 66 Nm säurefreiem Fett einstreichen
2000 Drosselscheibe (Auslaßdrossel)
3000 Runddichtring 36 x 4, erneuern, vor Einbau mit silicon- und
säurefreiem Fett einstreichen

Daten
Abpreßdruck (ölseitig) max.10 bar

Sonderwerkzeug
Schmiermittel

Runddichtring Silicon- und


säurefreies Fett

53.4786.10

cbtd 2000-01 Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3


53.2676.10 Seite 7.2/1
Instandsetzung 7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

Hinweis

Wird dieser Arbeitsschritt bei eingebautem Retarder durchgeführt, führen Sie folgende Vorarbeiten vor
dem Ausbau des Wärmeaustauschers durch:

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Kühlwasserablaßschraube ist heiß!

1. Schrauben Sie die Kühlwasserablaßschraube (1001) heraus und lassen Sie das Kühlwasser in
ein sauberes Gefäß ab. Bauen Sie die Gummi-Manschette (97) vom Wärmeaustauscher ab.

2. Schieben Sie eine Ölauffangwanne unter den Retarder.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschrauben sind heiß (Öltemperatur)!

3. Schrauben Sie die Ölablaßschrauben (1002 und1700) heraus und lassen Sie das Öl ab.

4. Schrauben Sie die Kühlwasserablaßschraube (1001) und die Ölablaßschrauben (1002 und 1700)
wieder fest.

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.2/2
Instandsetzung 7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

Ausbauen
1. Schrauben Sie die vier Bundmuttern (5000) ab.

2. Schrauben Sie die zwei Kombisechskantschrauben (7000) und nehmen Sie den Wärmeaustau-
scher (1000) ab.
93/8 2000
3. Nehmen Sie die zwei Runddichtringe (9000, 3000) und die Drosselscheibe (2000) vom
Retarder ab. 3000
9000

Hinweis

Einsatz (93/8) mit Drosselscheibe nicht ausbauen. 18062

4. Prüfen Sie den Verschlußdeckel (1000) auf Dichtheit und erneuern Sie ggf.
die Runddichtringe (1100) (siehe Kapitel 6.6 „Verschlußdeckel prüfen, aus-, einbauen“).

Prüfen
1. Bauen Sie die Abpreßvorrichtung (99/6) an den Wärmeaustauscher (1000) und schließen Sie die
Druckleitungen mit Druckminderer an.

2. Befüllen Sie den Wärmeaustauscher (1000) wasserseitig mit heißem Wasser (ca. 70°C).

3. Nun beaufschlagen Sie den Wärmeaustauscher (1000) langsam von 0 bis max. 10 bar
Überdruck (ölseitig).

Hinweis 99/6 1000


18065
Bilden sich Luftblasen im heißen Wasser, ist der Wärmeaustauscher undicht und muß erneuert werden.
99/6 Abpreßvorrichtung 53.4786.10

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.2/3
Instandsetzung 7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

4. Bauen Sie die Abpreßvorrichtung (99/6) ab.

Einbauen

Hinweis

Neue Wärmeaustauscher sind wasser- und ölseitig mit Konservierungsöl benetzt.


Lassen Sie vor dem Einbau eines neuen Wärmeaustauschers eventuell angesammeltes
Konservierungsöl ab und spülen Sie den Wärmeaustauscher wasserseitig mit heißem Wasser durch.

1. Streichen Sie neue Runddichtringe (9000, 3000) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und
setzen Sie diese in die Zulaufbohrungen im Retardergehäuse ein.

2. Streichen Sie die Drosselscheibe (2000) dünn mit silicon- und säurefreiem Fett ein und setzen Sie
diese in die rechte Bohrung ein.

3. Setzen Sie nun den Wärmeaustauscher (1000) auf das Retardergehäuse. Schrauben Sie ihn mit
neuen selbstsichernden Bundmuttern (5000) und Kombisechskantschrauben (7000) am Retar-
dergehäuse fest. Anziehdrehmoment 23 Nm

4. Bauen Sie ggf. den Retarder wieder ein (siehe Kapitel 5.1).

5. Füllen Sie Kühlwasser ein und entlüften Sie den Kühlwasserkreislauf gemäß den Angaben
des Fahrzeugherstellers.

Hinweis

Beachten Sie bezüglich der Kühlwasserqualität die Angaben des Fahrzeugherstellers,


bzw. die VOITH Kühlwasserliste im Anhang.

cbtd 2000-01
Service-Handbuch VOITH Retarder 120-3
53.2676.10
Seite 7.2/4
Instandsetzung 7.2 Aluminium-Wärmeaustauscher ausbauen,
WAT prüfen, einbauen (Fortsetzung)

6. Falls der Wärmeaustauscher ölseitig undicht war, muß der Retarder gespült werden:

Führen Sie mehrere leichte Bremsungen durch, um das Retarderöl nicht zu stark zu erwärmen.

Achtung! Verletzungsgefahr!

Die Ölablaßschraube ist heiß (Öltemperatur)!

Befüllen Sie den Retarder mit 5,0 Liter Motor- oder Spülöl. Spülen Sie durch mehrere leichte
Bremsungen das Retardersystem durch und lassen Sie das Öl an der Ölablaßschraube (1700)
ab. Wiederholen Sie diesen Vorgang zwei- bis dreimal bzw. bis kein Wasser mehr im Öl erkenn-
bar ist.

Schrauben Sie die Ölablaßschrauben (1002,1700) fest.


Ölablaßschraube WAT (1002): 25 Nm
Ölablaßschraube Retarder (1700): 66 Nm

7. Befüllen Sie den Retarder mit dem vorgeschriebenen Öl gemäß den Betriebsstoffvorschriften
(siehe Kapitel 3.3 „Ölwechsel“ und Anhang).

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Steuerungsteile 8 Steuerungsteile

8.1 Proportionalventil aus-, einbauen ...............................................................8.1/1


8.2 Adapterplatte und Rohrleitung aus-, einbauen...........................................8.2/1
8.3 Temperatursensor Kühlwasser aus-, einbauen..........................................8.3/1
8.4 Temperatursensor Öl aus-, einbauen.........................................................8.4/1

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Instandsetzung 8.1 Proportionalventil aus-, einbauen
WAT

Abbildung Proportionalventil

32000
33000

34000
24000

23000 21000
24000
25000

25000

23000
22000

18066

Hinweis

Alternativ kann das Ventil auch am Rahmen verbaut sein.


Vorausgegangene Arbeiten
• Vorratsdruck abgelassen
• Retarderstufenschalter auf Schaltstufe 0
• Stecker am Proportionalventil, sowie Gegenstecker auf Beschädigung bzw. Verschleiß (Rastfurchen) geprüft und in Ordnung.
• Bajonettstecker vom Proportionalventil abgeschraubt
• Zündung AUS

Achtung! Verletzungsgefahr!

Austretende Drucklluft!

21000 Dämpfungsplatte
22000 Proportionalventil
23000 Kombisechskantschraube M8x20, erneuern, 23 Nm
24000 selbstsichernde Sechskantmutter mit Bund M8, erneuern, 18 Nm
25000 Runddichtring 16x3, erneuern
32000 Halteblech für Bajonettstecker Proportionalventil und Temperatursensoren
33000 Anschlußkabel Proportionalventil, Drucksensor und Öltemperatursensor
34000 Kühlwassertemperatursensor

Achtung!

Werden im Rahmen von Reparaturarbeiten das Proportionalventil (22000) und / oder die Dämpfungsplatte (21000) ausgebaut, muß die Dämpfungsplatte
(21000) auf mechanische und altersbedingte Beschädigungen überprüft und ggf. erneuert werden.

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Instandsetzung 8.2 Adapter und Rohrleitungen aus-, einbauen
WAT

Abbildung Adapter und Rohrleitungen

35000 30000

21000
36000

29000

26000
27000

28000

29000

18067

Vorausgegangene Arbeiten
• Vorratsdruck abgelassen
• Proportionalventil ausgebaut (siehe Kapitel 9.1)

Achtung! Verletzungsgefahr!

Austretende Drucklluft!

21000 Runddichtring 30x3, erneuern


26000 Rohr "A" für Stelldruck
27000 Hohlschraube, 80 Nm
28000 Verschraubung, 80 Nm
29000 Dichtring A22x27 CU
30000 Drucksensor, SW 27, 30 Nm
35000 Adapterplatte
36000 Kombisechskantschraube M8x45, SW 13, 23Nm

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Steuerungsteile 8.3 Temperatursensor Kühlwasser aus-, einbauen

Achtung! Verletzungsgefahr!

Das Kühlwasser sowie der Temperatursensor ist heiß!


34000
Vorausgegangene Arbeiten

• Kühlwasser abgelassen

34000 Kühlwassertemperatursensor mit Bajonettstecker

18068
Hinweis

Der folgende Arbeitsumfang bezieht sich nur auf bei Ausführung mit Edelstahl-Wärmeaustauscher. Al-
ternativ kann der Kühlwassertemperatursensor in der Rohrleitung verlegt sein.

Arbeitsumfang

1. Trennen Sie an der Bajonettverbindung die Zuleitung zum Temperatursensor.

2. Schrauben Sie den Bajonettstecker vom Halteblech ab und entfernen Sie die Kabelbinder.

3. Schrauben Sie den Kühlwassertemperatursensor (34000) heraus.


Anziehdrehmoment 25 Nm

4. Bei Einbau des Temperatursensors verfahren Sie in der umgekehrten Reihenfolge.


Auf die korrekte Befestigung des Kabels mit Kabelbinder ist zu achten.

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Steuerungsteile 8.4 Temperatursensor Öl aus-, einbauen

17000
Achtung! Verletzungsgefahr!

Der Öltemperatursensor ist heiß!

Vorausgegangene Arbeiten

• Retarderstufenschalter in Stellung 0
• Zündung aus

17000 Temperatursensor mit Kabel (Kabel nicht dargestellt)

18069
Arbeitsumfang

1. Trennen Sie an der Bajonettverbindung die Zuleitung zum Temperatursensor.

2. Entfernen Sie die Kabelbinder.

3. Ziehen Sie die Stecker vom Proportionalventil und vom Drucksensor ab.

4. Schrauben Sie den Öltemperatursensor (17000) heraus.


Anziehdrehmoment 25 Nm

5. Bei Einbau des Temperatursensors verfahren Sie in der umgekehrten Reihenfolge.

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Anhang 9 Anhang

Datenblatt
Anziehdrehmomente
Betriebsstoffvorschriften - Ölspezifikationen
- Kühlwasserqualität
Ersatzteilliste
Sonstiges

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Service-Handbuch VOITH Retarder R 120-3
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Anhang 9 Datenblatt

Datenblatt VOITH Retarder 120-3

Max. mögliches Bremsmoment an der Gelenkwelle M (Br) m ax 2000 Nm

Max. Retarderdrehzahl = max. Gelenkwellendrehzahl n (ma x.) 3000 min -1

Arbeitsmedium Öl gemäß Betriebsstoffvorschrift

Ölfüllmengen: * mit L+R WAT mit AKG WAT

- Servicebefüllung (Ölwechsel, Ölkontrolle) 4,5 Liter 5,5Liter

- nach kompletter Zerlegung und Reinigung des Retarders 5,8 Liter ** -

- Erst-/Neubefüllung 6,5 Liter 6,0Liter

Aggregatgewicht (inkl. Flansch, Wärmeaustauscher, ohne Öl-/Wasserbefül- ca. 70 kg *** ca. 65 kg ***
lung)

* Bei geneigter Einbaulage des Retarders bis


ca. 4 ° - Ölfüllmengen um ca. 0,25l reduzieren,
ca. 8 ° - Ölfüllmengen um ca. 0,5l reduzieren.

** Wärmeaustauscher entleert

*** Je nach Anbauausführung kann das Aggregatgewicht geringfügig abweichen.

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Anhang 9 Anziehdrehmomente

Anziehdreh-
Pos.-Nr. Benennung (Einbauort) Abmessung
moment

101 Verschlußschraube (Meßstelle Pumpendruck) M 12 x 1,5, Außensechskant SW 13 25 Nm

900 Sechskantschraube (Labyrinthdeckel) M 8 x 25, Außensechskant SW 13 30 Nm

1001 Kühlwasserablaßschraube (Wärmeaustauscher) M 18 x 1,5, Innensechskant SW 8 50 Nm

1002 Ölablaßschraube (Wärmeaustauscher) M 12 x 1,5, Innensechskant SW 6 25 Nm

1400 Kombisechskantschraube (Rückschlagventil) M 8 x 20, Außensechskant SW 13 23 Nm

1500 Zylinderschraube (Deckel unten) M 6 x 20, Innensechskant SW 5 10 Nm

1700 Ölablaßschraube (Retarder) M 22 x 1,5, Innensechskant SW 10 66 Nm

1900 Ölpeilstab (Retarder) M 30 x 1,5, Außensechskant SW 24 150 Nm

2800 Zylinderschraube (Abschirmblech) M 6 x 12, Innensechskant SW 5 10 Nm

3200 Zylinderschraube (Deckel Profilentlüftung) M 6 x 30, Innensechskant SW 5 10 Nm

4600 Sechskantschraube (Zentrierdeckel) M 8 x 20, Außensechskant SW 13 23 Nm

5000 Bundmutter (Wärmeaustauscher) M 8, Außensechskant SW 13 23 Nm

7000 Kombisechskantschraube (Wärmeaustauscher) M 8 x 35, Außensechskant SW 13 23 Nm

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Anhang 9 Anziehdrehmomente
(Fortsetzung)

Anziehdreh-
Pos.-Nr. Benennung (Einbauort) Abmessungen
moment

15000 Kombisechskantschraube (Wärmeaustauscherstutzen) M 10 x 65, Außensechskant SW 17 46 Nm

16000 Kombisechskantschraube (Wärmeaustauscherstutzen) M 10 x 35, Außensechskant SW 17 46 Nm

17000 Öltemperatursensor (Retarder) M 14 x 1,5, Außensechskant SW 19 25 Nm

23000 Kombisechskantschraube (Dämpfungsplatte) M 8 x 20, Außensechskant SW 13 23 Nm

24000 Bundmuttern (Proportionalventil) M 8, Außensechskant SW 13 18 Nm

27000 Hohlschraube (Rohr „A“ für Stelldruck) M 22 x 1,5, Außensechskant SW 27 80 Nm

28000 Rohrverschraubung (Rohr „A“ für Stelldruck) M 22 x 1,5, Außensechskant SW 27 80 Nm

30000 Drucksensor (Adapterplatte) M 16 x 1,5, Außensechskant SW 27 30 Nm

34000 Kühlwassertemperatursensor (Wasserstutzen) M 14 x 1,5, Außensechskant SW 19 25 Nm

36000 Kombisechskantschraube (Adapterplatte) M 8 x 45, Außensechskant SW 13 23 Nm

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VOITH
Voith Retarder
Ölwechselintervalle / Betriebsstoffvorschrift / Ölvorschriftsliste
Stand: März 1999

Anmerkung:
Die Angaben des Fahrzeugherstellers sind gültig. Liegen keine Angaben vor, sind nachstehende Angaben zu
beachten.

Ölwechselintervalle, Betriebsstoffvorschrift
Einbereichs- Mehrbereichs- Synth./
Mineralöl 1) Mineralöl 1) Teilsynth. Öl 1) 2)

LKW 90.000 km 3) – 135.000 km 3)


Normaler Einsatz

LKW 45.000 km 3) – 90.000 km 3)


Schwerer Einsatz

Bus 135.000 km 3) 90.000 km 3) 180.000 km 3)


Normaler Einsatz

Bus 60.000 km 3) 45.000 km 3) 90.000 km 3)


Schwerer Einsatz

1) gemäß unten aufgeführten Spezifikationen


2) darf nicht bei Voith Retarder 115 H - Anbau Eaton TS verwendet werden!
3) wird angegebene Laufleistung innerhalb 2 Jahren nicht erreicht, muß ein Ölwechsel durchgeführt werden!

1. „Normaler Einsatz“ Die angegebenen Maximalwerte können unterschritten


werden, wenn sich daraus bessere Abläufe, bezogen auf
Beispiel: die Gesamtwartung des Fahrzeuges, ergeben.
– Fernverkehr
Bei einer Gesamtnutzungsdauer des Retarders von mehr
2. „Schwerer Einsatz“ als 10 %, bezogen auf die Fahrzeuglaufleistung, sowie wei-
Beanspruchungen, die über das übliche Maß hinausgehen. teren, hier nicht aufgeführten Faktoren, die ebenfalls die Al-
terung des Retarderöls beeinflussen können, müssen die
Beispiele: angegebenen Ölwechselintervalle individuell verkürzt wer-
– Einsätze in Gebieten mit hohen Außentemperaturen den.
(z. B. Saudi-Arabien)
– Baustellen- und Langholzfahrzeuge Bei Einsatz in extremen Kältezonen müssen Öle mit ent-
– Hohes zul. Gesamtgewicht bei niedriger Motornennlei- sprechend niedriger Viskositätsklasse (Transmax Z oder
stung (< 8 PS/Tonne) SAE 5W 40) verwendet werden.
– Häufige Berg-Tal-Strecken
– Extreme Kurzstrecken mit hohem Gefälleanteil In Zweifelsfällen bitte Rücksprache mit unserem Kunden-
dienst nehmen.

Zur Anwendung zugelassene Öltypen müssen nachfolgende Spezifikationen erfüllen:

Stoffgruppe Kennbuchstabe Viskositätsklasse Leistungsklasse


nach DIN 51502 nach DIN 51511

Einbereichs- HD SAE 10W API - CC/SF


Mineralöl SAE 20W 20 und höher
SAE 30
Mehrbereichs- HD alle Klassen API - CC/SF
Mineralöl und höher

Synthetisches Öl / HC SAE 0W 40 API - CC/SF


Teilsynthetisches Öl SAE 5W 30 und höher
SAE 5W 40
SAE 5W 50
SAE 10W 30
SAE 10W 40

Bitte beachten Sie die Ölvorschriftsliste auf den folgenden Seiten!

Seite 1/4 67.2246.11


Update: 25.03.99
Stoffgruppe
Mineralöl Synth./ Teilsynth.
Einbereich Mehrbereich
Firma Ölsorte

Agip Agip Diesel Sigma S Agip Superdiesel Multigrade Agip Sigma TFE
Agip Motoroil HD Agip Sigma Multi Agip Sigma Super TFE
Agip Sigma Turbo Agip Sigma Ultra TFE
Agip Blitum T
Agip Universal Motoröl
Agip Profi 15W-40
Agip Universal Multifleet

Amsoil Amsoil 10W-30

Antar Antar Grapholia MS Antar Grapholia MS 15W40 Antar Maxolia 10W40


Antar Traxolia Z Antar Traxolia Z 15W40
Antar Grapholia TX 15W40

Aral Aral BasicTurboral Aral PlusTurboral SAE 15W-40 Aral ExtraTurboral SAE 10W-40
Aral MultiTurboral SAE 15W-40 Aral HighTurboral SAE 10W-40
Aral SuperTurboral SAE 5W-30
Aral MegaTurboral SAE 10W-40
AVIA AVIA SPECIAL HDC AVIA MULTI HDC 15W-40 AVIASYNTH 5W-40
AVIA MOTOR OIL HD AVIA SUPER 365 15W-40 AVIA MULTI CFE 10W-40
AVIA MULTI HDC EXTRA 15W-40 AVIA MULTI CFE PLUS 10W-40
AVIA TURBOSYNTH CFE 10W-40
AVIA TURBOSYNTH HT-E 10W-40

BP Oil BP Vanellus C3 BP Vanellus Multigrad BP Vanellus FE 10W-40


BP Vanellus C3 Multigrad BP Vanellus FE Extra 10W-40
BP Vanellus C3 Extra BP Vanellus HT 10W-40
BP Vanellus HT Extra 10W-40

Castrol Castrol CRD-DB Castrol RX Super Plus SAE 15W-40 Castrol Syntruck SAE 5W-40
Commercial Castrol RX Super SP SAE 15W-40 Castrol Dynamax SAE 10W-40
Castrol Turbomax SAE 15W-40 Castrol Transmax Z

Caltex Delo 500 SAE 10W Delo 500 Miltigrade SAE 15W-40
Delo 500 SAE 30 Delo 350 Miltigrade SAE 15W-40
Delo 350 SAE 10W
Delo 350 SAE 30

Chevron Chevron Delo 400 Multigrade SAE 15W-40

DEA DEA Cronos Super DEA Cronos Super DX SAE 15W-40 DEA Cronos Synth SAE 5W-40
DEA Regis DEA Cronos Super TDL SAE 15W-40 DEA Cronos Premium HC SAE 10W-40
DEA Cronos Premium XL SAE 10W-40
DEA Cronos Premium FX SAE 10W-40
DEA Cronos Premium LD 10W-40
Elf Elf Performance XC Elf Performance XC 15W-40 Elf Ecomax FE 10W-40
Elf Performance XR Elf Performance XR 15W-40 Elf Ecomax FE plus 10W-40
Elf Performance 3D Elf Performance 3D 15W-40 Elf Performance Experty 10W40
Elf Performance Super D Elf Performance Super D 15W-40 Elf Performance Experty FE 5W40
Elf Performance Trophy DX 15W40

ESSO Essolube X 301 Essolube XT 401 ESSO ULTRA


Essolube X 201 Essolube XT 301 ESSO ULTRON
Essolube XT 201 ESSO ULTRA DIESEL
ESSO Uniflo 15W-40, 10W-40 Essolube XTS 301
ESSO Uniflo Diesel Essolube XTS 501
Fina Fina Kappa Super Fina Kappa Supra 15W-40 Fina Kappa First SAE 15W-40
Fina MILKANO TC Fina Kappa Turbo DI 15W-40 Fina Kappa Ultra SAE 10W-40
Fina Kappa FE SAE 10-40 Fina First 5W-40
Fina Kappa Extra SAE 15W-40

Stoffgruppe
Mineralöl Synth./ Teilsynth.
Einbereich Mehrbereich
Firma Ölsorte

Fuchs Titan Universal HD Titan Universal HD SAE 15W-40 Titan Unic MC SAE 10W-40
Titan Truck SAE 15W-40 Titan Unic Plus MC SAE 10W-40
Titan Cargo MC SAE 10W-40

Henkel Emgard MTF 4200

HRD HRD Prexima 30 HRD Prexima 15W40 HRD Maxima LD 10W40

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HuilesRenault Diesel HRD Maxima 15W40
HRD Maxima RLD 15W40

Klüber Klübersynth GEM 4-68

Koramo Mogul Diesel DT 15W-40 Mogul Diesel DTT Plus 10W-40


Mogul Diesel DTT 15W-40

Krafft SAE 30 Serie III Multigrado Serie III 20W-40 Sintetic 10W40 Gasolina
Supermultigrado 20W-50 Sintetic 10W40 Diesel
Supermultigrado 15W40 D
15W40 Turbo

Mobil OIL Mobil Delvac 1300-Serie Mobil Delvac MX 15W-40 Mobil Delvac XHP 10W-40
Mobil Delvac HP 15W-40 Mobil Delvac XHP Extra 10W-40
Mobil Delvac Super FL 10W-40 Mobil Delvac 1 SHC 5W-40

Mol Carrier Turbo S Carrier Turbo Diesel 15W-40 Carrier Diesel Sint 10W-40
Carrier Super Diesel 15W-40

Motorex Extra Turbo SK SAE 10W-40 MC POWER 3 SAE 10W-40


Cobra Turbo SK SAE 15W-40 MC plus SAE 10W-40
Universal SAE 10W-40 Star-Synt SAE 5W-50
Universal SAE 15W-40
Cobra SAE 10W-40
Cobra SAE 15W-40
Multimiles Multimiles R/5 mono Multimiles S/6 uni 15W-40 Multimiles MM-1 Bioil chem. 0W-30/40
Multimiles S/7 SHPD Diesel 15W-40 Multimiles Fut. 3 MM-23 D-2 10W-40
Multimiles P/4 MF 10W-40 Multimiles Fut. 2 MM-23 F-H 10W-40
Multimiles S/4 uni 20W-50 Multimiles Fut. 2 MM-23 F-HP 10W-40
Multimiles P/7 MFB 10W-40 Multimiles Fut. 2 MM-23 F-P 5W-50

Oest OEST DIMO HDC OEST GIGANT UNIVERSAL HD 15W-40 OEST GIGANT TURBO FE 10W-40
OEST HDC MOTORÖL SAE 15W-40

Paramo TYRSK SUPER TURBO M7ADS IV 15W-40 TRYSK TOP TIR - FE 10W40

Repsol Repsol Serie 3 SAE 10W Repsol Super Gasolina 20W-50 Repsol Competicion 5W-40
Repsol Serie 3 SAE 30 Repsol Super Turbo Diesel 15W-40 Repsol Sintetico Gasolina 10W-40
CS Mizar Serie 3 SAE 10W Repsol Multi G Gasolina 10W-30 Repsol Sintetico Diesel 10W-40
CS Mizar Serie 3 SAE 30 Repsol Multi G Gasolina 20W-40
CS Mizar HD SAE 20W Repsol Multi G Diesel 20W-40
CS Todogrado 20W-40
CS Dieselgrado 20W-40
Repsol Telex W 10W-20

Shell Shell Rimula X Monograde Shell Rimula TX Shell Myrina TX 5W-30


Shell Myrina X Shell Myrina TX 10W-40
Shell Engine Oil DG 1040

Sofomil Glap Diesel Glap Camius 15W-40 Glap Synth D 1040


Glap Orion Glap Camius 20W-40
Glap Galaxia LD

Stoffgruppe
Mineralöl Synth./ Teilsynth.
Einbereich Mehrbereich
Firma Ölsorte

SRS Wintershall Rekord 10W Wintershall Multi-Rekord Wintershall TFX


Wintershall Rekord 20W-20 Wintershall Multi-Rekord Plus Wintershall TFE
Wintershall Rekord 30 Wintershall TFG

Texaco Ursa Super LA Ursa Super LA 15W-40 Ursa Super TDX 10W-40
Ursa Super TD 15W-40

Total Total rubia S Total rubia XT Total rubia TIR 8600


Total rubia 4400
Total rubia TIR 6400
Unocal Unocal Firebird HD Motor Oil Unocal Firebird HD Motor Oil SAE 15W-40

Wameco Wameco Green Rallenter Fluid N


Wameco Red Rallenter Fluid N

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Voith Retarder
Kühlwasserqualität / Korrosions- und Frostschutzmittel
Stand: August 1997

Generell sind die Angaben des Fahrzeugherstellers gültig und einzuhalten! Liegen jedoch keine Angaben
vor, sind nachstehende Vorgaben zu beachten.

1. Wasser

1.1 Zur Aufbereitung des Kühlmittels soll sauberes Wasser gemäß den Vorgaben in den Kapiteln 2.1,
2.2 und 2.3 verwendet werden. Im Normalfall, jedoch nicht immer, erfüllt Trinkwasser die ge-
wünschten Anforderungen. Nicht geeignet sind Meerwasser, Brackwasser, Solen und Industrie-
abwasser. Schwebeteile, besonders Cu-haltige, sind im Wasser zu vermeiden.

Auskünfte über Wasserqualitäten teilen die örtlichen Wasserwerke bzw. zuständigen Wasser-
versorgungsunternehmen auf Anfrage mit. Steht keine Information über die Wasserqualität zur
Verfügung, ist zum Ansetzen destilliertes oder vollentsalztes Wasser zu verwenden. Erfüllt das
Wasser die zulässigen Analysewerte nicht, so ist es in geeigneter Weise aufzubereiten.

Die zulässigen Analysewerte entnehmen Sie bitte dem Kapitel 2.

2. Kühlmittelzusammensetzung

2.1 Normalfall

50 Vol. - % Wasser
50 Vol. - % Korrosions-/Frostschutzmittel*; Gefrierschutz bis ca. -37 °C

Zulässige Analysewerte:

Summe der Erdalkalien (Wasserhärte): max. 3,6 mmol/l = max. 20° deutsche Härte
= max. 36° französische Härte
= max. 25° britische Härte
= max. 21° amerikanische Härte

pH-Wert bei 20 °C: 6,5 bis 8,5


Chlorionengehalt: max. 100 mg/l
Summe Chloride + Sulfate: max. 200 mg/l
max. zulässige Gebrauchsdauer: 3 Jahre

*siehe Kapitel 4

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 1/10 67.2224.10


2.2 Einsatz in frostfreien Ländern

Anwendungsbereich: bei ständigen Umgebungstemperaturen über dem Gefrierpunkt.

90 Vol. - % Wasser
10 Vol. - % Korrosionsschutzzusatz (Kühlmittelzusatz)**; zulässige Abweichung ± 1 Vol. - %

Zulässige Analysewerte:

Summe der Erdalkalien (Wasserhärte): max. 2,7 mmol/l = max. 15° deutsche Härte
= max. 27° französische Härte
= max. 19° britische Härte
= max. 16° amerikanische Härte

pH-Wert bei 20 °C: 6,5 bis 8,0


Chlorionengehalt: max. 80 mg/l
Summe Chloride + Sulfate: max. 160 mg/l
max. zulässige Gebrauchsdauer: 1 Jahr

**siehe Kapitel 5

Achtung:
Korrosionsschutzzusätze nicht mit Korrosions-/Frostschutzmittel oder Veredelungsmittel vermischen!

2.3 Ausnahmefall in frostfreien Ländern

Anwendungsbereich: bei ständigen Umgebungstemperaturen über dem Gefrierpunkt und wenn


nachweislich weder freigegebene Korrosions-/Frostschutzmittel noch Kühlmittelzusatz verfügbar
sind, kann Kühlmittel aus folgender Mischung bestehen:

99 Vol. - % Wasser
1 Vol. - % Veredelungsmittel***

Zulässige Analysewerte:

Summe der Erdalkalien (Wasserhärte): max. 2,7 mmol/l = max. 15° deutsche Härte
= max. 27° französische Härte
= max. 19° britische Härte
= max. 16° amerikanische Härte

pH-Wert bei 20 °C: 6,5 bis 8,0


Chlorionengehalt: max. 80 mg/l
Summe Chloride + Sulfate: max. 160 mg/l
max. zulässige Gebrauchsdauer: 6 Monate

***siehe Kapitel 6

Für das Nachfüllen ist eine Emulsion von 0,5 - 1,0 Vol. - % zu verwenden. Bei Neubefüllung oder
Befüllung nach kompletter Reinigung 1,5 Vol. - %.

Achtung:
Zu hohe Konzentrationen (> 1,5 Vol. - %) wirken sich nachteilig auf Dichtungen und Schläuche
aus!

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 2/10 67.2224.10


3. Sonstiges

3.1 Entsorgung

Das Kühlmittel darf nicht in die Kanalisation eingeleitet werden. Es muß der Wiederverwertung
bzw. der Entsorgung zugeführt werden.

Die gesetzlichen Regelungen bzw. Abwasservorschriften können länderspezifisch abweichen


und sind bei der Entsorgung von gebrauchten Kühlmitteln zu beachten.

3.2 Sicherheit

Vor Anwendung der ab Kapitel 4 genannten Kühlmittelflüssigkeiten sind die Sicherheitsdaten-


blätter und Produktinformationen des jeweiligen Herstellers zu beachten und einzuhalten.

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 3/10 67.2224.10


4. Empfohlene Frostschutzmittel mit Korrosionsschutz

4.1 Motortyp: CATERPILLAR - NFZ

Hier liegt uns keine Auflistung des Motorenherstellers vor, in der Frostschutzmittel mit Korrosions-
schutz namentlich aufgeführt sind. Die zur Verwendung kommenden Kühlflüssigkeiten müssen jedoch
den Vorgaben von CATERPILLAR entsprechen. Bei Unklarheiten halten Sie bitte Rücksprache mit
Voith Turbo.

4.2 Motortyp: CUMMINS - NFZ

Hier liegt uns keine Auflistung des Motorenherstellers vor, in der Frostschutzmittel mit Korrosions-
schutz namentlich aufgeführt sind. Die zur Verwendung kommenden Kühlflüssigkeiten müssen jedoch
den Vorgaben von CUMMINS entsprechen. Bei Unklarheiten halten Sie bitte Rücksprache mit
Voith Turbo.

4.3 Motortyp: DAF - NFZ

Hier liegt uns keine Auflistung des Nutzfahrzeugherstellers vor, in der Frostschutzmittel mit Korrosions-
schutz namentlich aufgeführt sind. Die zur Verwendung kommenden Kühlflüssigkeiten müssen jedoch
der DAF-Norm 74001 entsprechen. Bei Unklarheiten halten Sie bitte Rücksprache mit Voith Turbo.

4.4 Motortyp: Daimler-Benz - NFZ

außer: OM 601, OM 602, OM 603, M 102

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Agip Petroli S.p.A., Rom / Italien Agip Antifreeze Plus


Agip Petroli S.p.A., Rom / Italien Agip Langzeit-Frostschutz
Aral AG, Bochum Aral Kühler-Frostschutz A
Aral AG, Bochum Aral Kühlerschutz D
Aral AG, Bochum Aral Kühlerschutz Extra
Augros GmbH & Co., Ostfildern Augros-Kühlerschutz
Avia Mineralöl-AG, München Avia Antifreeze APN
Avia Mineralöl-AG, München Avia Frostschutz
BASF AG, Ludwigshafen Glysantin
BASF AG, Ludwigshafen Glysantin mit Protect Plus
BP Chemicals Ltd., London / England BP Napgel C 2270/1
BP Oil Deutschland GmbH, Hamburg BP anti-frost X 2270 A
Bremin Mineralöl GmbH + Co., Mülheim a.d. Ruhr Glyco Star
Bucher + Cie. AG, Langenthal / Schweiz Frostschutz Motorex
Caltex Services (UK) Ltd., London / England Caltex Engine Coolant DB
Castrol Ltd., Swindon / England Castrol Anti-Freeze 0
Chem. Industrielle Ges. mbH & Co., Hamburg Gusofrost LV 505
Deutsche Shell Chemie GmbH, Eschborn Glyco Shell
Dow Europe S.A., Horgen / Schweiz Automotive Coolant DOW 007/400 F
Dow Europe S.A., Horgen / Schweiz Automotive Coolant DOW D 542/1993

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 4/10 67.2224.10


Hersteller Bezeichnung

Elf Lubrifiants, Paris / Frankreich Glaself SX


ESA, Burgdorf / Schweiz ESA Frostschutz MB blau
Eurol Mineralöl, Ried / Österreich Eurol Afrostin
Fouman Chimie Co., Teheran / Iran Caspian Super Antifreeze
Fuchs Mineralölwerke GmbH NL West, Eschw. Long Life Kühlerfrostschutz
Fuchs Mineralölwerke GmbH NL West, Eschw. Long Life Plus NF
Fuchs Mineralölwerke GmbH, Mannheim Fricofin
Georg Oest Mineralölwerke, Freudenstadt Oest-Frostschutz
Ginouves Georges S.A., La Farléde / Frankreich York LT 716
Henkel Härtol GmbH, Magdeburg Frostox MB 02
Igol France, Paris / Frankreich Igol Antigel Type DB
Karipol, Leipzig Kühlerfrostschutzmittel Super
Karl Käppler, Stuttgart Frostop Kühlerfrostschutzmittel
Labo Industrie, Nanterre Cedex / Frankreich Labo FP 100
Mobil Oil AG, Hamburg Frostschutz 500
Motul S.A., Aubervilliers / Frankreich Motul Anti-Freeze
ÖMV AG, Wien / Österreich ÖMV-Frostschutzmittel
Orly International, Vieux-Thann / Frankreich Orlygel 3002
Shell International, London / England Shell Safe Premium
Sotragal S.A., St. Pries / Frankreich Antigel DB 486
Total Deutschland GmbH, Düsseldorf OZO Frostschutz S
Total Deutschland GmbH, Düsseldorf Total Multiprotect
Total Raffinage Distr., La Défense / Frankreich Total Antigel S-MB 486
Valvoline International, Dordrecht / Niederlande Valvoline Anti-Freeze
Veedol International Ltd., Swindon / England Veedol Antifreeze 0

Die unter Kapitel 4.5 angegebenen Produkte können für diese Anwendung auch verwendet werden.

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.5 Motortyp: Daimler-Benz PKW-Motor im NFZ (z. B. OM 601)

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Aral AG, Bochum Aral Antifreeze


Aral AG, Bochum Aral Kühler-Frostschutz
Avia Mineralöl-AG, München Avia Kühlerschutz
BASF AG, Ludwigshafen Glysantin Anti Korrosion
BP Southern Africa (PTY) LTD, Roggebaai BP Isocool
Bucher + Cie. AG, Langenthal / Schweiz Frostschutz Motorex Glysantin
Bucher + Cie. AG, Langenthal / Schweiz Anti-Korrosion G05
Caltex Service (UK) Ltd., London / England Caltex CX Antifreeze Coolant
Castrol Ltd., Swindon / England Castrol AF
Castrol Ltd., Swindon / England Castrol Anti-Freeze MB
Daimler-Benz AG, Stuttgart MB Korrosion-/Frostschutzmittel
Daimler-Benz AG, Stuttgart 000 989 08 25
Deutsche Shell Chemie GmbH, Eschborn GlycoShell N
Engen Marketing Ltd., Kapstadt / Südafrika Engen Antifreeze and Summer Coolant

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 5/10 67.2224.10


Hersteller Bezeichnung

Engen Marketing Ltd., Kapstadt / Südafrika Trek Antifreeze and Summer Coolant
ESA, Burgdorf / Schweiz ESA Frostschutz G05
Henkel Härtol GmbH, Magdeburg Frostox MB
Hoechst AG, Frankfurt/Main Genantin Super
Mobil Oil AG, Hamburg Mobil Frostschutz 911 plus
Raloy Lubricantes, S.A. de C.V., Santiago, Mex. Antifreeze RL-Plus
Sasol Oil, Johannesburg 2000 / Südafrika Sasol Freezol
Shell South Africa, Cape Town / Südafrika Shell Tri Guard
Total (Pty) Ltd., Johannesburg / Südafrika Total Antifreeze and Summer Coolant
Total Deutschland GmbH, Düsseldorf Total Frostfrei
Unico Manufacturing Co., Durban / Südafrika Engman's - Super Antifreeze Coolant
Valvoline International, Dordrecht / Niederlande Valvoline Antifreeze ALU G05
Veedol International Ltd., Swindon / England Veedol AF
Veedol International Ltd., Swindon / England Veedol Antifreeze MB

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.6 Motortyp: Detroit Diesel - NFZ

Hier liegt uns keine Auflistung des Motorenherstellers vor, in der Frostschutzmittel mit Korrosions-
schutz namentlich aufgeführt sind. Die zur Verwendung kommenden Kühlflüssigkeiten müssen jedoch
den Vorgaben von Detroit Diesel entsprechen. Bei Unklarheiten halten Sie bitte Rücksprache mit
Voith Turbo.

4.7 Motortyp: Hino

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Hino Hino Diesel LLC-EX

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.8 Motortyp: IVECO

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

FIAT LUBRIFICANTI S.P.A. Paraflu 11

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 6/10 67.2224.10


4.9 Motortyp: LIAZ

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Spolana Neratovice Fridiol K


Spolana Neratovice Fridiol Extra
Spolana Neratovice Fridex Super
Spolana Neratovice Fridex - eco

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.10 Motortyp: MAN - NFZ

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Agip Deutschland AG Agip Antifreeze Plus


Agip Schmiertechnik Autol-Werke GmbH Agip / Autol Langzeitfrostschutz
Aral AG Aral Kühler-Frostschutz A
Aral AG Aral Kühlerschutz Extra
Avia-Mineralöl AG Avia Frostschutz
Avia-Mineralöl AG Avia Antifreeze APN
BASF / USA BC Antifreeze G 9313
BASF AG Glysantin 9313
BASF AG Glysantin G 48
BASF AG Glysantin mit Protect Plus
Bucher u. Cie. AG / Schweiz Frostschutz Motorex
Caltex Services Ltd. Caltex CX Engine Coolant
DEA Mineralöl AG DEA Kühlerschutz
Deutsche Shell Chemie GmbH GlycoShell
DOW Chemical Europe S.A. DOW Gefrierschutzmittel D 824-13F
DOW Chemical Europe S.A. DOW Kühlmittel D 542/1993
Elf Lub / Frankreich Elf Antifreeze Special
Elf Lub / Frankreich Glacelf SX
EUROL Mineralölhandels GmbH Eurol Afrostin
EVVA / Österreich EVVA Antifreeze
Fina Europe S.A. Fina Termidor P 100
Fuchs Mineralölwerke GmbH Fricofin Kühlerfrostschutz
Genol Genol Antifreeze
Hoechst Genantin Extra (8021 S)
INA Industrija Zagreb / Kroatien INA Antifriz Al Super
Mobil Oil AG Frostschutz 500
Mobil Oil AG Frostschutz 500 Plus
ÖMV AG ÖMV Frostschutzmittel
Ravensberger Ravenol Alu-Kühlerfrostschutz
Shell Aseol AG / Schweiz Aseol Antifreeze 26-30
Shell Aseol AG / Schweiz Aseol FN 26-33

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 7/10 67.2224.10


Hersteller Bezeichnung

Shell Austria AG Glycoshell AF 511


SRS GmbH Salzbergen Wintershall Kühlerschutz
Texaco Technology Europe Ghent Texaco Kühlerfrostschutz NF (ETX 6024)
Total Deutschland GmbH Total OZO Frostschutz S
Total Deutschland GmbH Total Multiprotect

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.11 Motortyp: MMC FUSO (Mitsubishi)

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

KATO Kato genuine LLC


KOBELCO Kobelco genuine LLC
MITSUBISHI Fuso Diesel LLC
TADANO Tadano genuine LLC

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.12 Motortyp: ND (Nissan Diesel)

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

TADANO Tadano genuine LLC

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

4.13 Motortyp: RVI (Renault)

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Huiles Renault Diesel Ultra cooling D


Fertiggemisch; kein Wasser zusetzen!

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 8/10 67.2224.10


4.14 Motortyp: Volvo Bus

Achtung:
Generell: Nie Kühlflüssigkeiten verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Volvo Parts; Götheburg, Schweden Coolant 1089240

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 9/10 67.2224.10


5. Empfohlene Korrosionsschutzzusätze ohne Gefrierschutzanforderung

5.1 Motortyp: Daimler-Benz - NFZ

außer: OM 601, OM 602, OM 603

Achtung:
Generell: Nie Korrosionsschutzzusätze verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Daimler-Benz AG, Stuttgart DB-Korrosionsschutzmittel


A 000 989 13 25 10
Hoechst Burghausen VP 1749

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

6. Empfohlene Kühlwasser-Veredelungsmittel (Korrosionsschutzöl)

6.1 Motortyp: Daimler-Benz - NFZ

Achtung:
Generell: Nie Veredelungsmittel verschiedener Typen mischen!

Hersteller Bezeichnung

Deutsche Shell AG, Hamburg Shell Oil 9156


Daimler-Benz AG, Stuttgart DB-Veredelungsmittel 000 989 20 22

Stand: August 1997


vorbehaltlich Änderungen des Motorenherstellers

Voith Turbo GmbH & Co. KG


D-74564 Crailsheim

Voith Turbo GmbH & Co. KG Abteilung cb; Voithstraße 1


Produktgruppe Retarder Telefon (07951) 32-0
Schulung / Dokumentation Telefax (07951) 32-756

i. V. i. V. Durchwahlen:
Kundentelefon und Ersatz-
Jürgen Friedrich Guido Künzel teildienst 32-401 / 32-422

cbtddoku/kühlwa.xls Seite 10/10 67.2224.10


Übersicht Lieferumfang - Stand: 2000-04-13

Gruppe Katalog Benennung Typ