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WORTERBUCH DER AEGYPTISCHEN SPRACHE ERSTER BAND a Arbogast en. Hina Va tee Stents Corio by Aad Gat © nich sete ven erm yl 92 VORWORT Das Wérterbuch der agyptischen Sprache, dessen erster Band hier erscheint, ist im Jahre 1897 von der PreuBischen Akademie der Wissenschaften ins Leben gerufen worden. Ihr Plan fand bei dem damaligen Referenten im Kultusministerium, Herrn Staats- minister Schmidt-Ott, verstindnisvolle Férderung. Auf seinen Rat wurde die Ausfiihrung ciner Kommission der deutschen Akademien tbertragen, in der Gottingen durch Herrn Pietsch mann, Miinchen durch Heren Ebers und Leipzig durch Herrn Steindorff vertreten war; Berlin vertrat Herr Erman, der auch die Geschifte der Kommission fiihrte. In spiteren Jahren haben die Vertreter der Akademien zum Teil gewechsclt; die Herren Kuhn, v. Bissing und Spiegelberg sind nacheinander fiir Miinchen cingetreten und Herr Sethe fiir Gottingen. AuGerdem sind noch die Herren Junker in Wien und Schafer und Grapow in Berlin in die Kommission gewahlt worden. Die Kosten des Unternehmens wurden huldreichst durch Seine Majestit den Kaiser gedeckt, der in den Jahren 1897 und 1905 aus seinem Dispositionsfonds beim Reich zwei Betrige von zusammen 120000 Mark bewilligte. Auch die Berliner Akademie gewihrte uns seit 1903 jihrliche Zuschiisse, die im Laufe dex Zeit die Hohe von insgesamt fast 40000 Mark erreichten, wihrend die Akademien von Gattingen und Miinchen uns in den schlimmen Jahren 1919—1922 unterstiitzten. So haben wir denn unter der Obhut der Akademicn und unter der Firsorge des PreuBischen Kultusministeriums unsere w Arbeit all die Jahre hindurch fithren kénnen, und selbst det Krieg hat sie nie ganz unterbrocken. Und als die schwere Bedringnis der Nachkriegszeit ihr doch cin Ende 2u bringen drohte, da wurde uns unerwartet und unerbeten Hilfe zuteil von Freunden und friheten Mitarbeitern im Inlande, in Schweden, der Schweiz, England und Amerika, von Mrs. Caroline Ransom Williams und von den Herren v. Bissing, Spicgelberg, HeB, Carlsson, Pehe Lugn, Gardiner, Blackman, Bull, Allen, Wulfing und Breasted. Der Fiirsprache des Letztgenannten verdanken wit es auch, da Herr John D. Rockefeller jun. uns hochherzig die Mittel gewahre hat, um das Worrerbuch in seiner vorlicgenden Gestalt erscheinen zu lassen. Yhm und all den Anderen, die uns in den neunundswanzig Jahren unserer Arbeit mit Rat und Tat beigestanden haben, sci auch an dieser Stelle gedankt. Unser Wérterbuch will kein sogenannter Thesaurus scin, der das gesamte Gut einer Sprache vereinigt; ein solches Werk. mag man in einer fertigen Wissenschaft versuchen, nicht aber in einer, dic wie die unstige noch im Werden ist. Wir kimpfen ja heute noch um das Einfachste, um das volle Verstindnis der Sprache, rund jede Inschrift und jeder Papyrus, der neu cutage trite, pflegt uns noch neue Ritsel zu bringen. Unser Wértesbuch ist daher niches als ein Glied in der langen Kette wissenschaftlicher Arbeit, dic seit Champollions Entzifferung an das alte Agypten gesetzt worden ist, an die Entritsclung seiner vetlorenen Sprache und an die ErschlicBung seiner verschollenen Gedankenwelt. Es setzt da an, wo cinst vor 46 Jahren Heinsich Brugsch seine lexika- lische Forschung abgeschlossen hat. Aplich wie dessen Wérter- buch beruht auch das unsere auf der Duscharbeitung des gesamten uns 2uginglichen Stoffes, und diese Durcharbeitung haben wir in systematischer Weise vorgenommen, Die erste Aufgabe, an die wir gchen muften, war die Ge- winnung des Texte. Vieles davon wat noch unverdffentlicht, und anderes, das verdffentlicht war, lag nur in alten feblethaften Publikationen vor und konnte so nicht fir das Worterbuch be- nutzt werden. Es war daher nétig, die meisten Texte neu auf- zunchmen oder sie doch 2u vergleichen. v Eréffnet wutden diese Arbeiten durch cin Unternehmen der Herren Wilhelm Heintze und Ludwig Borchardt; sic gewannen 1898 unserem Werk seine wichtigste Grundlage, die Pyramidentexte. In den Jahren 1900 und rgor hat dana Herr Breasted die Be- stinde der europiischen Museen aufgenommen. Einen Nachtrag, die Inschriften der Wiener Sammlung, lieferte Hert Wreszinski (1905). Die Papyrus der Musten von Leiden und Turin und ein- zelne aus englischen Sammlungen kopierte Hert Gatdiner (1905); die wichtigsten Papyrus des British Museum verglichen die Herren Erman, Sethe und Steindorff (101). Im Museum von Kaito arbeiteten die Herren Erman (3899), Schafer (1900) und Sethe (1905). In den Gribern Agyptens waren titig die Herren Erman (1899), Borchardt und Steindor (Amarna 1899), und vor allem Herr Sethe, der uns 190 in Theben viele der wichtigen Privat- gtiber des Neuen Reiches gewann. Die Inschtiften det ‘Tempel vesglichen und kopierten die Herren Borchardt (Abydos 1900), Sethe (Theben, alles was 1905 freilag), Breasted (Abusimbel 1908), Rusch (Assuan 1909). Die Tempel der gricchischen Zeit, die gerade auch fiir das Warterbuch so Wichtiges ergeben haben, gewann ihm Herr Junker, zunichst aus Abklatschen (1905 .), dann (seit 1909) an Ort und Stelle. Dabei rettete er auch im Verein mit Herrn Schifer die Inschriften det Tempel von Phili und Unternubicn, bevor diese dem modernen Barbarentum zum Opfer fielen. Diese Arbeit wurde uns durch eine grifere Bewilligung det Preufischen Regicrung erméglicht. Fir die Mitteilung cinzelner Texte sind wir auBer den schon Genannten noch den Herren Abel, Carter, Cetny, . Dyroff, H, O. Lange, Lefébure, Mahler, Naville, Newberry, Reinhardt, Sgulmero, Spiegelberg und anderen sowie Frl. Macdonald 2u Dank verpflichtet. Vor allem auch den Herren Graf Arco und Freiherr v. d. Bussche, die uns 1901 die igyptischen Stelen aus dem Museum von Rio de Janeiro zuginglich machten. Mit be- sonderem Dank gedenken wir auch der Giire des Hertn Gole- nischef, det uns 1905 die unschitebaren Papyrus seiner Samm- lung zur Benutzung fiir dos Worterbuch tberbrachte.

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