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an dieser Stelle darauf hinweisen, daß bei der Durchführung der Anweisungen auf
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Auch liegt die Verantwortung bei der Durchführung der Versuche nicht bei uns,
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Wir möchten betonen, daß die Arbeitsanweisungen nicht für den heimischen Keller,
sondern ausschließlich für die Durchführung in Schul-, Universitäts- bzw.
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sollen. In den Vorschriften selber sind immer nur die benutzten Chemikalien
aufgeführt jedoch werdet Ihr keine Angaben zu Stoffdaten bzw. Arbeitssicherheit
finden, bitte kümmert Euch selber darum !
Also schützt Eure Gesundheit und die Eurer Mitmenschen durch einen
verantwortungsbewußten Umgang mit der Chemie. Erst nachdenken und dann handeln.
Die Gefahr von Chemikalien ist nicht auf den ersten Blick erkennbar.
Organische Chemie
Definition:
Die meisten Verbindungen mit Kohlenstoff sind organisch, mit einigen Aus-
nahmen, wie z.B. CO2 oder Salze der Kohlensäure.
Geschichte:
16-17 Jh. Unterscheidung von mineralischen, pflanzlichen und tierischen Stoffen,
später Zusammenfassung von pflanzlichen und tierischen zu
organischen Stoffen, alle anderen zu anorganischen Stoffen.
1828 Wöhler:
Stellte aus einer anorganischen eine organische Substanz her.
∆t +H O
NH4 − N = C = O
2
→ H2N − CO − NH2
Ammoniumisocyanat Harnstoff
Anfang der organischen Chemie.
Alkane (Paraffine):
Methan, Ethan, Propan und Butan sind Trivialnamen, die weiteren Alkane werden
nach den lateinischen Zahlen benannt und haben immer die Endung -an.
Alkane bilden eine homologe Reihe (Unterscheidung der Formel um ein
Vielfaches). Die Alkane unterschieden sich alle in einer CH2-Gruppe.
Siedepunkt:
Zwischen den unverzweigten Ketten herrschen inner-
molekulare Kräfte, die sogenannten van der Waal’schen
Kräfte.
zwei Hexan-Moleküle →
Zum Aufbrechen der van der Waal’schen Kräfte, also zur Trennung der
Moleküle, braucht man bei unverzweigten Ketten eine Energie von
4,1868 kJ/mol pro C-Atom. Ab C80H162 passiert durch die hohe Energie nicht
nur die Trennung, sondern auch das Zerbrechen der Moleküle. Bei
350,17 kJ/mol zerbrechen die Bindungen zwischen den C-Atomen völlig. Bei
ungerader Anzahl der C-Atome sind die Gitterkräfte geringer als bei Molekülen,
die eine gerade Anzahl von C-Atomen haben.
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Organische Chemie
5. Die Seitenkette wird durch den Rest bezeichnet
6. Gehen von einem C-Atom zwei Seitenketten ab, so wird die Zahl zweimal
genannt
7. Die Zahl wird so benannt, daß für die Restgruppen jeweils die niedrigste
Ziffer zustande kommt (z.B. 5-Ethyl-2-methylheptan, falsch wäre: 3-Ethyl-6-
methylheptan)
8. Die Namen der Substituenten werden in alphabetischer Reihenfolge
genannt
Wenn Klammern für Restbezeichnungen verwendet werden, wird das C-Atom,
das mit der Hauptkette verbunden ist, mit der Ziffer 1 beziffert.
Ausnahmen:
- Trivialnamen (Methan, Ethan, Propan, Butan)
- Eicosan bzw. Icosan = 20
- Heneicosan bzw. Henicosan = 21
1. isopropyl
2. tert. butyl
3. neopentyl
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Organische Chemie
CH4 bis C3H8 keine Kettenisomerie
C4H10 n-Butan, 2-Methylpropan (2)
C5H12 n-Pentan, 2-Methylbutan, 2,2-Dimethylpropan (3)
C6H14 n-Hexan, 2-Methylpentan, 3-Methylpentan, 2,2-Dimethyl-
butan, 2,3-Dimethylbutan (5)
C7H16 n-Heptan, 2-Methylhexan, 3-Methylhexan, 2,2-Dimethyl-
pentan, 2,3-Dimethylpentan, 2,4-Dimethylpentan, 3,3-Di-
methylpentan, 3-Ethylpentan, 2,2,3-Trimethylbutan (9)
Weitere Benennung:
Beispiel: 2,2-Dimethyl-3-ethyl-pentan
Gruppe C-Atome beim Beispiel Beschreibung
Primäre Gruppe 1 und 5 Ein C-Atom als Nachbarn
Sekundäre Gruppe 4 Zwei C-Atome als Nachbarn
Tertiäre Gruppe 3 Drei C-Atome als Nachbarn
Quartäres C-Atom 2 Vier C-Atome als Nachbarn
Aufgabe:
Gemisch Ethyliodid, Propyliodid und Butyliodid wird mit Natrium versetzt.
a) Welche Alkane entstehen ? und b) Wie groß sind die Ausbeuten ?
a) C2H5−I C3H7−I C4H9−I
C2H5−Na Butan Pentan Hexan
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Organische Chemie
Cycloalkane:
Erdöl:
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Organische Chemie
Entschwefelung und Hydrierung von ungesättigten KW-en:
Claus-Verfahren für H2S (Abfall beim Entschwefeln):
H2S + Luft → SO2 + H2O
SO2 + 2 H2S → 3 S↓ + 2 H2O
3. Cracken (Aus großen Molekülen kleinere herstellen):
a) thermisch ⇒ die Hitze erzeugt auch viele ungesättigte KW-e
b) Dampfdruck (Steam)
c) katalytisch
4. Raffination (z.B. Stadtgasanlage)
Alkene:
Beispiel zu b)
5−(2−Propenyliden)−1,3,6,8−deca−tetra
−en
Beispiel zu c)
5−(1−Buten−3−inyl)−1,3,5,7−nona−tetra
−en
Beispiel zu d)
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Organische Chemie
5−(2−Butinyliden)−3,7−dimethyl−3,6−nona−
dien−1,8−diin
Additionsreaktion:
H2C=CH2 + H2 → H3C−CH3 (Mit Katalysator, z.B. Pt, Cu, Pd)
H2C=CH−CH3 + Br2 → BrH2C−CHBr−CH3 bei Raumtemperatur
Substitutionsreaktion
Anstelle der Additionsreaktion kann auch bei ∼400 °C substituiert werden:
H2C=CH−CH3 + Br2 → H2C=CH−CH2Br + HBr
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Organische Chemie
Die Abspaltbarkeit des Protons bestimmt die Geschwindigkeit, wobei sie
bei tertiären C-Atomen größer ist als bei sek., und diese wiederum größer
als bei primären.
Baeyersche Spannungstheorie:
Als erster versuchte A. v. Baeyer eine Erklärung für die unterschiedliche
Bildungstendenz und Stabilität der Cycloparafine in Abhängigkeit von der
Gliederzahl zu geben. Ethylen wurde von Baeyer als 2-Ring gedeutet.
Cumol
Buten:
H3C−CH2−CH=CH2 → H2C=CH−CH=CH2 (−H2 bei 600°C mit Cr2O3, Al2O3)
Buten wird in 1,3-Butadien umgewandelt, welches Synthese-Kautschuk ist.
Diene:
Kumulierte Doppelbindungen: H2C=C=CH−CH2−CH3
Konjugierte Doppelbindungen: H2C=CH−CH=CH−CH3 regelmäßige Abstände
Isolierte Doppelbindungen: H2C=CH−CH2−CH2−CH=CH−CH3
Alkine:
Bindungslängen: Benennung:
R−C≡C–H terminal
R−C≡C−R’ interne
H−C≡C− Ethinyl-
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Organische Chemie
Arine, Aryne:
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Organische Chemie
Polymerisation:
C C C C
Radikalkettenpolymerisation:
1.) Startreaktion
Thermisch: Schwingung der Monomere und Aufbrechen der π-Bindung
Photochemisch: UV- oder Gammastrahlung
Radikalisch: Dibenzoylperoxid, α,α´–Azo–isobutyronitril
2.) Wachstumsreaktion
3.) Abbruchreaktion:
- durch Kombination von zwei Makromolekülradikalen
- durch Disproportionierung bei der Kombination von zwei Makro-
molekülradikalen
- durch Radikalzugabe
Ionenkettenpolymerisation:
Kationisch:
Startreaktion (z.B. mit Lewis-Säure BF3 in Wasser):
Wachstumsreaktion:
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Organische Chemie
Polykondensation:
Polyester:
Polyester bestehen aus Terephthalsäure und Diolen (z.B. Ethylenglykol)
HOOC − Ar − COOH + HO - (CH 2 ) 4 − OH → HOOC − Ar − COO − ( CH 2 ) 4 − OH
−H O 2
Ar = Aryl (Benzolring)
Polycarbonate:
n HO − Ar − OH + n COCl2
−2n HCl
→ HO − [ Ar − O − CO − O − Ar ] n − OH
COCl2 = Phosgen (Reaktion beim Einatmen: COCl2 + H2O → 2 HCl + CO2)
Polyamide:
R–COOH + H2N–CH2–R´ → R–CO–NH-CH2–R´ + H2O
Polyaddition:
Bei der Polyaddition sind vor allem zwei Produktgruppen von Bedeutung. Dies
sind die Polyurethane und die Epoxidharze.
Polyurethane (PUR):
Polyurethane entstehen aus Diisocyanaten und mehrwertigen Alkoholen.
(
n HO − CH2 ) 4 − OH + n O = C = N − ( CH2 ) 6 − N = C = O →
HO − ( CH2 ) − O − [ CO − NH − ( CH2 ) − NH − CO − O − ( CH2 ) − O] − CO − NH − ( CH2 ) − NCO
4 6 4 6
Epoxidharze:
Epoxidharze bestehen aus Epichlorhydrin (Chlormethyloxiran) und Bisphenolen
(z.B. Bisphenol A = Bis-2,2-(4-hydroxyphenol)-propan
Zusammenfassung:
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Organische Chemie
Bei der Polymerisation werden gleichartige Monomere zu Makromolekülen
umgewandelt, ohne Entstehung von niedermolekularen Nebenprodukten.
Bei der Polykondensation werden verschiedenartige Monomere zu Makromole-
külen unter Abspaltung niedermolekularer Nebenprodukte.
Bei der Polyaddition werden verschiedenartige Monomere unter Addition zu
den Makromolekülen verbunden. Es gibt keine niedermolekularen Neben-
produkte.
Alkohole (Alkanole):
Allgemein: R–OH Bei einer aliphatischen Anknüpfung ist es ein Alkohol und bei
einer aromatischen Anknüpfung ein Phenol.
Die Wertigkeit eines Alkoholes sagt aus, wieviel OH-Gruppen angeknüpft sind.
Erlmeyer-Regel:
An einem C-Atom kann nur eine OH-Gruppe sein. Ausnahme sind C-Atome,
die zusätzlich sehr polare Gruppen haben. Sonst wird schnell Wasser
abgespalten.
Alkohole können assoziierte Wasserbindungen („Assoziate“)
bilden. →
Es gibt auch die Unterscheidung in primäre, sekundäre und
tertiäre Alkohole. Man geht von dem C-Atom aus, an welchem die
OH-Gruppe ist.
zu 1)
2-Pentanol, 3-Pentanol, 3-Methyl-2-pentanol und Cyclopentanol (4)
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Organische Chemie
zu 2)
2-Methyl-2pentanol, 3-Methyl-3-pentanol, 2,3-Dimethyl-2-butanol und
1-Methyl-cyclopentanol (4)
zu 3)
1,2,3-Propantriol (= Glycerin) HO–CH2–CH(OH)–CH2–OH
zu 4)
2,2,3-Trimethyl-1-butanol
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Organische Chemie
Oxidation von primären und sekundären Alkoholen:
Bei weiterer Oxidation von Carbonsäure und Keton, sowie der Oxidation von
tert. Alkoholen entsteht CO2.
(z.B. tert. Butanol (CH3)3C–OH + 6 O2 → 4 CO2 + 5 H2O).
Bei starken Oxidationsmitteln wird ein primärer Alkohol sofort zur Carbonsäure
oxidiert. Dies kann man durch sogenannte „Reaktionsgifte“ verhindern, welche
die Reaktion verlangsamen, weil sie z.B. auch oxidiert werden.
Mehrwertige Alkohole:
Der einfachste mehrwertige Alkohol ist Glykol HO–CH2–CH2–OH (Ethylen-
glykol). Er dient als Frostschutzmittel und wird aus Ethylenoxid und Wasser
synthetisiert.
Glycerin (1,2,3-Propantriol):
Glycerin wurde früher aus der Verseifung von Fett mit NaOH gewonnen.
Fett ist chemisch gesehen der Ester verschiedener Fettsäuren mit Glycerin.
Herstellung:
Cyclisierung:
Diole, wie 1,4-Butandiol werden bei der säurekatalysierten Dehydratisierung
in cyclische Ether überführt. Es handelt sich dabei um den intramolekularen
nucleophilen Angriff einer OH-Gruppe.
Beispiel: Aus 1,4-Butandiol wird durch Cyclisierung Tetrahydrofuran (THF).
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Organische Chemie
Aromatische Alkohole:
Bei aromatischen Alkoholen muß ein Kohlenstoffatom zwischen dem Sauer-
stoffatom und dem Ring sein, da man bei der direkten Verknüpfung von
Phenolen spricht, die eine eigene Gruppe sind.
Benzylalkohol:
Herstellung und Oxidationsprodukte:
Absolute Konfiguration:
2-Methylbutanol:
Ein Sternchen am C-Atom bedeutet, daß dieses C-Atom
ein asymmetrisches C-Atom ist, welches vier verschiedene
Substituenten an sich gebunden hat.
R-/S-System:
Das Atom mit der niedrigsten Ordnungszahl wir nach hinten gestellt.
(R)-Form: (S)-Form:
R = rectus, S = sinister,
bedeutet rechts bedeutet links
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Organische Chemie
Für die Bestimmung der Form wird die Bewegung vom Atom mit der höchsten
über das Atom mit der zweit höchsten zum Atom mit der zweit niedrigsten
Priorität genommen. Wenn diese Bewegung im Uhrzeigersinn ist, ist die (R)-
Form vorhanden, sonst die (S)-Form.
Die (R)- und (S)-Form sind spiegelbildsymmetrisch in Isomerie = Enantiomerie.
Man spricht daher auch von Spiegelbildisomeren bzw. Enantiomeren.
Halogenalkane R-Y:
Radikalische Substitution:
> 300 ° C Neben Monochlormethan entstehen auch Dichlor-
CH4 + Cl2 → CH3 Cl + HCl
hν (=UV ) ,Trichlormethan und Tetrachlorkohlenstoff.
Homolytische Spaltung:
Die Dissozisation kommt nur bei Atombindungen zustande. DH° = ∆H°
Cl–Cl → 2 Cl• ∆H°= 243 kJ/mol
C–H → C• + H• ∆H°= 440 kJ/mol
C–Cl → C• + Cl• ∆H°= 356 kJ/mol
H–Cl → H• + Cl• ∆H°= 431 kJ/mol
Energie zur Spaltung der oben genannten Reaktion: 440 kJ/mol+243 kJ/mol
Energie zur Synthese der oben genannten Reatkion: 356 kJ/mol+431 kJ/mol
Energiedifferenz ∆H: ∆H = 683 kJ/mol–787 kJ/mol = –104 kJ/mol
Diese Energie wird freigesetzt, ist also eine exotherme Reaktion.
Nucleophile Substitution:
R–OH + H–Br → R–Br + H2O Diese Reaktion ist eine S N2 -Reaktion.
S N2 -Reaktion (= bimolekulare nucleophile Substitution):
Bei diesem Reaktionstyp der nucleophilen Substitution gibt es zwei
Komponenten, die die Geschwindigkeit bestimmen. Beide Reaktionspartner
sind am Primärschritt beteiligt; er verläuft bimolekular, und zwar hat man sich
den Substituententausch so vorzustellen, daß in dem gleichen Maß, wie C-
X-Bindung gelockert wird, die C-Y-Bindung entsteht. Hierbei wird intermediär
die Bildung eines Übergangszustands angenommen, bei dem die drei
Substituenten mit dem zentralen C-Atom in einer zur Papierebene
senkrechten Ebene liegen. Die Liganden X und Y bewegen sich auf einer
Geraden, die auf dieser Ebene senkrecht steht.
Bei der obengenannten Reaktion handelt es sich um einen primären Alkohol,
der eine sehr polare OH-Gruppe besitzt und damit schnell gegen das polare
Bromid-Ion ausgetauscht wird.
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Organische Chemie
Fluorchlorkohlenwasserstoffe FCKW:
1,2-Dichlor-1,1,2,2-tetrafluorethan C2F4Cl2, bekannt als Frigen oder Freon-114
Erste Ziffer: Anzahl der Kohlenstoffatome um 1 vermindert. Bei Methan wird
die Null nicht mitgeschrieben.
Zweite Ziffer: Anzahl der H-Atome um 1 vermehrt.
Dritte Ziffer: Anzahl der Fluoratome
Der Rest der freien Stellen an den C-Atomen sind mit Chloratomen besetzt.
Reaktion: R–OH + H+Y– → R–Y + H2O (siehe Alkohole: OC.DOC Seite 12)
Die Substitution der OH-Gruppe kann zu verschiedenen Produkten führen.
Bleiben bei der Reaktion von Alkohol mit einer mehrprotonigen Säure noch Säure-
gruppen übrig, so spricht man von sauren Estern. Sind aber alle Säuregruppen
durch die Reaktion mit Alkohlen vernichtet, so spricht man von neutralen Estern.
Dimethylsulfat (H3CO)2SO2:
Dimethylsulfat wird Methylierungsmittel verwendet. Hierbei werden acide H-
Atome von Hydroxyl- (-OH), Mercapto- (-SH), Amino- (-NH2) oder Iminogruppen
(=NH) in Gegenwart von Alkali gegen die Methylgruppe ausgetauscht.
Dimethylsulfat ist eine cancerogene Verbindung und entwickelt giftige Dämpfe.
2 R–COOH + (H3CO)2SO2 → 2 R–COOCH3 + H2SO4
Phosphorsäureester:
POCl3 (Phosphoroxytrichlorid) + 3 R–OH → PO(OR)3 + 3 HCl
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Organische Chemie
Diese Phosphorsäureester haben hohe Siedepunkte:
Kp von Trimethylphosphat ist 197°C, Kp von Triethylphosphat ist 215°C
Wichtige Phosphorsäureester:
Trikresylphosphat:
Kresole sind die stellungsisomeren Hydroxy-Derivate des Toluols. Es gibt
also drei verschiedene Kresole, die sich Ortho-, Meta und Parastellung
zwischen der Hydroxy- und Methylgruppe unterscheiden.
Trikresylphosphat wird als Weichmacher für PVC benutzt.
Parathion bzw. E 605:
O,O-Diethyl-O(4-nitrophenyl)-thiophosphat bzw. E 605.
Parathion gehört zu einer Reihe von Estern der Phosphor- und Thio-
phosphorsäure, welche als Insektizide bei der Schädlingsbekämpfung
wirksam sind
Adenosintriphosphat ATP:
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Organische Chemie
Aus Borsäureanhydrid und Methanol entsteht beim Erwärmen der flüchtige Bor-
säuretrimethylester (Trimethylborat), der mit grüner Flamme brennt und zum
analytischen Nachweis der Borsäure dient:
2 H3BO 3 → B 2 O 3
konz. H2SO 4
B 2 O 3 + 6 H3 C − OH
H2SO 4
→ 2 B( OCH3 ) 3 + 3 H2 O
Wenig konz. Schwefelsäure katalysiert die Veresterung der Borsäure.
Amine (aliphatisch):
⊕
J + AgOH
⊕
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Organische Chemie
Gabriel-Synthese:
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Organische Chemie
Tertiäre Amine:
Sekundäre Amine:
Primäre Amine:
Azide:
Ether:
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Organische Chemie
1,3-Dimethoxy-benzol
Ether-Darstellung:
Formal:
2 C 2H5 OH
Kat: Al2O 3
→ H5 C 2 − O − C 2H5 + H2 O
Technisch führt man die Dehydratisierung von Ethanol zu Diethylether am
Aluminiumoxid-Kontakt bei etwa 240-260 °C durch.
2 C 2H5 OH
( konz. H2SO 4 )
→ H5 C 2 − O − C 2H5 + H2 O
Diethylether entsteht auch beim Erhitzen von Ethanol (im Überschuß) mit
konz. Schwefelsäure auf etwa 130 °C.
Reaktionsmechanismus:
Williamson-Synthese:
CH3–I + CH3–O–Na → CH3–O–CH3 + NaI
2
Diese nach SN -Mechanismus verlaufende Substitution ist von der Alkyl-
gruppe abhängig, so daß zuweilen auch eine E2-Reaktion eintreten kann.
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Organische Chemie
Mercaptame, Thiole:
Thioether (Dialkylsulfid):
Die allgemeine Formel für einen Thioether ist R–S–R’. Es gibt wie bei den
Ethern gemischte und einfache Thioether. Beispiel C4H10S:
H3C–S–C3H7 Methylpropylsulfid gemischter Thioether
H5C2–S–C2H5 Diethylsulfid einfacher Thioether
Sulfoxide:
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Organische Chemie
Dimethylsulfoxid (DMSO) ist Lösungsmittel für PVC, PU und Perlon. Die
Oxidation des Thioether geschieht durch H2O2 und verd. HNO3.
Sulfone:
Durch die Oxidation mit konz. HNO3 oder KMnO4 entsteht mit einem Überschuß
an H2O2 aus dem Sulfoxid ein Sulfon.
Sulfonsäuren:
Nitroalkane:
Die Nitroverbindungen leiten sich von den Alkanen, indem ein H-Atom durch die
Nitrogruppe, –NO2, ersetzt wird. Das heißt, daß der Stickstoff direkt am
Kohlenstoff haftet. Die Nitroalkane sind isomer mit den Alkylestern der salpetrigen
Säure, den Alkylnitriten, in denen das Sauerstoffatom die Bindung zum C-Atom
übernimmt.
H3C–NO2 (Nitromethan) H3C–O–NO (Methylnitrit)
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Organische Chemie
Nitrogruppe:
Bezeichnung:
Die Bezeichnung ist wie bei den Alkoholen:
primäre Nitroalkane R–CH2–NO2
sekundäre Nitroalkane R2CH–NO2
teriäre Nitroalkane R3C–NO2
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Organische Chemie
Namensreaktionen:
Das Gleichgewicht wird durch Entfernen des gebildeten Acetons, z.B. durch
azeotrope Destillation im Sinne der Reduktion verschoben. Da die Reaktion unter
sehr milden Bedingungen abläuft, können auch Carbonyl-Verbindungen mit
weiteren funktionellen Gruppen, z.B. mit Doppelbindungen reduziert werden.
Clemmensen-Reduktion:
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Organische Chemie
Reduktion von Ketonen oder Aldehyden mit Hilfe von amalgamiertem Zinkstaub
und 5–40%iger Salzsäure, wobei die Carbonyl-Gruppe zur Methylen-Gruppe
reduziert wird.
R
+ Zn in (Zn/Hg)
C O + 4 HCl R CH2 R + 2 ZnCl2 + H2O
R
Cannizzaro-Reaktion:
Von Cannizzaro entdeckte Disproportionierung (Dismutation) eines Aldehyds
unter dem Einfluß von Alkalien in Alkohol und Carbonsäure:
2 R − CHO + NaOH → R − COONa + R − CH2 − OH
Die Cannizzaro-Reaktion findet bevorzugt bei Aldehyden statt, die nicht zur Aldol-
Addition neigen, vor allem bei aromatischen Aldehyden. Gehen zwei verschiedene
Aldehyde die Reaktion ein, so spricht man von einer gekreuzten Cannizzaro-
Reaktion, die unter anderem bei der alkoholischen Gärung eine wichtige Rolle
spielt.
Tischtschenko-Reaktion:
Die Tischtschenko-Reaktion funktioniert wie die Cannizzaro-Reaktion, aber man
läßt statt Alkalien Natrium- oder Aluminiumalkoholate auf Aldehyde einwirken, so
daß im wasserfreien (alkoholischen) Medium nach der Dismutation aus der
Cannizzaro-Reaktion sich die Ester bilden.
Al(OC2H5)3
2 H3C CHO H3C CO O C2H5
Gattermann-Koch:
Herstellung aromatischer Aldehyde mit Hilfe eines Gemisches aus Kohlenmonoxid
und Salzsäure, das sich bei Anwesenheit von Kupfer(I)-chlorid und
Aluminiumchlorid ebenso wie (unbeständiges) Formylchlorid verhält.
O + AlCl3 O
CO + HCl H C H C
Cl Cl AlCl3
Formylchlorid
O
HCl, CuCl, AlCl3
H3C + CO H3C C
H
Cope-Umlagerung:
Von Cope systematisch untersuchte Valenzisomerisierung. Der Prototyp der
Cope-Umlagerung ist die Isomerisierung von 1,5-Hexadien, die entartet ist, da bei
der Umlagerung die Positionen der Bindungen, nicht aber die Struktur verändert
wird (Topomerisierung). Sowohl mit cyclischen als auch acyclischen Systemen ist
die Cope-Umlagerung bekannt. Im letzteren Fall befindet sich oft ein ungesättigter
Substituent in 3-Stellung, der nach der Umlagerung mit einer Doppelbindung in
Konjugation treten kann.
2 2
H5 C6 3 H5 C6 3
1
1
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Organische Chemie
Friedel-Crafts-Reaktion:
Bei der Friedel-Crafts-Alkylierung von aromatischen Verbindungen wird ein
aromatischer Wasserstoff unter dem Einfluß eines Friedel-Crafts-Katalysators
durch einen Alkyl-Rest ausgetauscht, wobei als Alkylierungsmittel Alkyl-
halogenide, Alkene, Alkine, Alkohole u.a. Verwendung finden. Als Friedel-Crafts-
Katalysatoren lassen sich Lewis-Säuren (AlCl3, SbCl5, FeCl3, SnCl4, BF3, ZnCl2),
Protonensäuren wie H2F2, H2SO4, H3PO4 u.a. einsetzen.
Bei der Friedel-Crafts-Acylierung wird ein aromatisches Keton durch Reaktion der
aromatischen Verbindung mit einem Acylierungsmittel unter dem Einfluß eines
Friedel-Crafts-Katalysators gebildet.
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Organische Chemie
werden können. In Abhängigkeit von den gewählten Reaktionsbedingungen
entstehen unterschiedliche Anteile von ortho- und para-Produkt. Bei Temperatu-
ren von unter 100 °C wird das para-Produkt bevorzugt, bei Temperaturen darüber
das ortho-Produkt.
Claisen-Umlagerung:
Umlagerung von Allylethern der Phenole oder Enole zu C-Allylhydroxy-Derivate
durch Erwärmen; Beisp.: Allylphenylether gibt 2-Allylphenol (R=H):
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