Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
D-4-02/2009
Valentin BATTISTI
Institut für Holzbau und Holztechnologie
Technische Universtiät Graz
Diplomarbeiten/Dissertationen
Diplomarbeiten/Dissertationen
Diplomarbeiten/Dissertationen| |Forschung
Forschung
| Forschung
| Skripten
Skripten
| |Skripten
Skripten
| | Vorträge/Tagungen
|Vorträge/Tagungen
|Vorträge/Tagungen
Vorträge/Tagungen
Faltwerke aus Brettsperrholz
Diplomarbeit von
Valentin Battisti
Eingereicht am
Institut für Holzbau und Holztechnologie
Technische Universität Graz
Begutachtung:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Gerhard Schickhofer
Betreuer:
Dipl.-Ing. Manfred Augustin
Ich erkläre an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde
Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt, und die in den benutz-
ten Quellen wörtlich und inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht
habe.
Valentin Battisti
An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerhard
Schickhofer, Leiter des Institutes für Holzbau und Holztechnologie der TU Graz, für die
abschließende Begutachtung meiner Arbeit und sein Engagement herzlich bedanken.
Ein ganz besonderer Dank gilt meinem Betreuer Dipl.-Ing. Manfred Augustin. Seine Rat-
schläge, Ideen, Anregungen aber auch die fachlichen und oft ermutigenden und moti-
vierenden Gespräche haben ganz wesentlich zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen.
Ein großes Dankeschön gilt all meinen Freunden, mit denen ich eine wunderschöne und
sicherlich unvergessliche Studienzeit in Graz verbracht habe.
Mein größter Dank gilt meinen Eltern Gertraud und Hermann die erst mein Studium er-
möglicht haben, meinen Geschwistern Alexandra, Katharina, Claudia und Dominik. Ich
danke ihnen für die Unterstützung, und das bedingungslose Vertrauen, das sie all die
Jahre in mich gesetzt haben.
Kurzfassung
Das Produkt Brettsperrholz (BSP) gewinnt im konstruktiven Holzbau insbesondere für die
Errichtung von ein- und mehrgeschossigen Wohnbauten, aber auch für die Verwendung
im Industriebau immer mehr an Bedeutung. BSP wird dabei zumeist als Scheibe für
Wandkonstruktionen, noch öfter aber als Platte für Decken eingesetzt. Als großformati-
ges Bauteil ist es auch für den Aufbau sog. Faltwerke, das sind gefaltete und bei Belas-
tung vorwiegend über Membrankräfte lastabtragende Flächentragwerke sehr gut
geeignet.
Im Zuge dieser Diplomarbeit wurde nach einer Einordnung des Tragwerktyps Faltwerk"
in die entsprechenden Tragwerksfamilien, im Besonderen auf dessen Tragverhalten ein-
gegangen. Im Zuge dessen erfolgte eine detaillierte Betrachtung der unterschiedlichen
baustatischen Modelle zur Ermittlung der Bemessungsschnittgrößen sowie deren Berech-
nungsverfahren. Zudem wurde ein Überblick über die Möglichkeiten zur geometrischen
Gestaltung von Faltwerkskonstruktionen gegeben und auf deren Merkmale eingegan-
gen.
Nach einem Überblick über geeignete Holz- und Holzwerkstoffe wurden einige praxisre-
levante Faltwerke unter Verwendung des Holzwerkstoffes BSP berechnet und bemessen.
Die hohe Steifigkeit von Faltwerkskonstruktionen und die daraus folgenden geringen
Verformungen des Gesamttragsystems ermöglicht die Ausführung mit geringen Element-
dicken für relativ großen Spannweiten und damit eine wirtschaftliche Gestaltung dieser
Tragwerke bei Verwendung des großflächig lastabtragenden Holzproduktes Brettsperr-
holz.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Verwendung von Brettsperr-
holz für Faltwerkkonstruktionen anbietet und empfohlen werden kann, dass jedoch die
Kantenausbildung dieses Tragwerkstyps eine genaue und detaillierte Betrachtung erfor-
dert.
Abstract
After giving an overview about the Wood Engineered Products for the purpose of forming
folded-plates some typical structures of practical interest have been analysed and desi-
gned. As a result it can be mentioned that the high stiffness and small deformations of
the main load-carrying structure respectively of this type of structure allows the applica-
tion of thin plates for relatively big spans. As a consequence an economical design with
the big sized wood engineered product CLT is possible and can be suggested.
Finally the design and construction of the details at the edge of the elements have been
done. In particular some different designs of the edges utilising different fastener systems
have been analysed and examined regarding to their relevance in practise.
As a conclusion it can be stated that the utilisation of Cross Laminated Timber elements
for folded-plates is suggestive but it has to be considered that the design of the edge
details require some special attention.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Falten in der Natur ................................................................... 1
Tragsysteme
1 Einteilung der Tragsysteme...................................................... 11
Seite I
Inhaltsverzeichnis
2 Tragwerksbeispiele................................................................. 19
3 Faltwerke .............................................................................. 31
Seite II
3.3.4 Lagerung der Flächen .......................................................................................42
3.3.5 Neigung der Flächen ........................................................................................42
3.3.6 Stabilisierung der Faltenform ..............................................................................43
3.3.7 Auflagerausbildung ...........................................................................................43
3.3.8 Randunterzüge .................................................................................................44
3.3.9 Lasteinleitung ...................................................................................................44
3.4 Grundsätzliches Tragverhalten .......................................................... 45
3.5 Baustatische Faltwerkmodelle ........................................................... 47
3.5.1 Allgemeines biegesteifes Faltwerkmodell ............................................................47
3.5.2 Ingenieurmäßiges biegesteifes Faltwerkmodell .....................................................52
3.5.3 Elementares Faltwerkmodell ...............................................................................53
3.5.4 Stabmodell (Grenzfall des Falwerkmodells) .........................................................62
Seite III
Inhaltsverzeichnis
Seite IV
3.3.2 Scheibe ..........................................................................................................129
3.4 Nachweisführung bei einer Biegebeanspruchung - Platte .................. 131
3.4.1 Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit ....................................................131
3.4.2 Nachweis im Grenzzustand der Gebrauchstauglichkeit .......................................133
3.5 Nachweisführung bei Scheibenbelastung ........................................ 136
3.5.1 Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit ....................................................136
Detailausbildung
1 Allgemeines ......................................................................... 223
Seite V
Inhaltsverzeichnis
Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1 Veröffentlichungen ............................................................... 317
Seite VI
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
1 Prismatisches isotropes Faltwerk ............................................ 324
Seite VII
KAPITEL 1
Einleitung
Bevor auf das eigentliche Thema dieser Diplomarbeit, die Faltwerke, eingegangen wird,
sollen im Rahmen dieser Einleitung Analogien zu bestehenden natürlichen Prinzipien und
Konstruktionen eingegangen werden.
Die Natur selbst gilt schon seit jeher als Vorbild bzw. als Ideengeber für kreativ arbeiten-
de Menschen. Von der Natur zu lernen bedeutet, deren Konstruktionen und Verfahrens-
weisen zu erkennen und begreifen und sie auf technische Anwendungen, analog oder
auch nur annähernd, zu übertragen.
Die Wissenschaft die sich mit dem Verbinden von Biologie und Technik befasst wird als
Bionik bezeichnet. Die Bionik beschäftigt sich mit der technischen Umsetzung bzw. An-
wendung von Konstruktions-, Verfahrens- und Entwicklungsprinzipien biologischer Sys-
teme.
1. 1 Gefaltete Blätter
Die meisten Blätter von Pflanzen liegen in den Knospen in aufgerollter bzw. gefalteter
Form vor. Die Blätter der Rot und Hainbuche zum Beispiel weisen eine relativ einfache
und regelmäßige Faltung auf, um den erforderlich Platz in der Knospe so gering als
Seite 1
Einleitung
möglich zu halten. Der Winkel zwischen der Hauptader und den Seitenadern des Blattes
beträgt dabei zwischen 30° und 50° und stellt somit einen optimalen Winkel für den Ent-
faltungsprozess dar. Durch einen größeren Winkel könnte das Blatt in der Knospe zwar
kompakter gefaltet sein, die Fläche des Blattes nach der Entfaltung wäre aber geringer
und die aufzubringende kinetische Energie bis zur vollen Entfaltung wäre größer als beim
kleinen angegebenen Winkel.
a) c)
b)
Abb. 1.1 Entfaltungsprozess eines Rotbuchenblattes: (a) Knospe, (b) Entfaltungsprozess, (c) entfaltetes
Blatt [26]
Die gefalteten Blätter von Palmen dienen weniger dem Platzsparen in der Knospe, als
vielmehr der Formstabilisierung des Blattes. Die radiale Zick-Zack-Faltung sorgt dabei
für genügend Steifigkeit, besonders bei schwankenden Windbelastungen.
Bei der Ausbildung des Blattes werden besonders beanspruchte Bereiche wie zum Bei-
spiel die Falze, die auch bei Faltwerken im Bauwesen schubstarr ausgebildet werden
müssen, „vorverstärkt“. Auch freie Ränder und der Konsolenpunkt (Punkt an dem der
Stiel ins Blatt übergeht) werden während des Wachstums zusätzlich verstärkt, um das
Blatt zu versteifen und zu verhindern, dass es sich unter Belastung wieder einfaltet.
Seite 2
Falten in der Natur
1. 2 Gefaltete Flügel
Einige Insekten, wie zum Beispiel die rotflügelige Ödlandschrecke besitzen fächerartig
gefaltete Flügel. Der Flügel kann so einerseits schnell und platzsparend zusammengefal-
tet werden, verleiht ihm aber während des Fluges genügend Steifigkeit bzw. Stabilität.
Biologische Faltstrukturen sind aber immer ein Kompromiss zwischen Elastizität und Stei-
figkeit. Technisch gesehen liegt in der Elastizität einer Faltstruktur ein Widerspruch. Doch
gerade dieser Kompromiss dient zur Ausbildung von Aus- und Einfaltmechanismen bei
Insektenflügeln.
So entsteht durch eine komplizierte Kombination von unter Spannung gesetzten, ver-
formbaren Rahmen und Flächen und durch versteifende Faltungen ein komplexer Me-
chanismus zum Ein- und Ausfalten der Fläche.
1. 3 Waben
Seite 3
Einleitung
Rein statisch betrachtet kann diese Wabenkonstruktion mit lediglich einer Mittelebene als
Aussteifung nicht stabil sein. Dass sie andererseits nicht kollabiert muss an Mechanismen
liegen, die sich aus dem Bauprozess und den statischen Bedingungen in der vertikal auf-
gehängten Position ergeben. Vermutlich handelt es sich um einen dynamischen Gleich-
gewichtszustand, der sich aus komplexen Symmetrieverhältnissen ergibt. Das perfekte
Gleichgewicht zeigt allein schon die Tatsache, dass die dünnen, aus Wachs bestehen-
den Zellwände, nicht ausbeulen.
Abb. 1.4 Bienenwabe und Detail der um die Mittelebene aufgebauten, versetzten Zellen
Seite 4
Falten in der Technik
Abb. 2.1 Platte und gefaltete Strukturen ohne und mit Querschotten
2. 1 Spundwand
Spundwände dienen zur Sicherung von Baugruben und können durch ihre trapezförmige
Querschnittsform die hohen Erddrucklasten sehr effizient bzw. materialsparend aufneh-
men und abtragen. Spundwände werden aus einem Stahlblech gewalzt und durch inein-
ander greifende Schlösser zu flächenhaften Strukturen verbunden.
Seite 5
Einleitung
2. 2 Trapezprofil
2. 3 Sandwichpaneele
Sandwichpaneele sind Bauprodukte bei denen der Zwischenraum zwischen zwei Platten
durch eine zusätzliche aussteifende Konstruktion erweitert wird, um die Tragfähigkeit zu
erhöhen.
2. 4 Flugzeugquerschnitt
Auch im Flugzeugbau kommen verrippte Konstruktionen zum Einsatz. Die Rumpf- und
Tragflächenquerschnitte werden schlank und steif ausgebildet werden, bei gleichzeitiger
Gewichts- und Materialminimierung. Es sind zwar keine Faltwerke im eigentlichen Sinne,
haben aber Ähnlichkeiten in der Tragwirkung.
Seite 6
Falten in der Technik
2. 5 Dachkonstruktionen, Faltwerke
In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde eine Reihe von Faltwerken aus Stahlbe-
ton realisiert. Durch ihren hohen Schalungsaufwand, aber auch wegen ihrer meist ein-
tönige Architektur verloren sie aber schon bald wieder an Bedeutung.
Seite 7
Einleitung
Bei der Anordnung der Fertigteile zu einem Dreigelenkrahmen ist eine Erhöhung der
Spannweite auf bis 50 m möglich.
Seite 8
Falten in der Technik
Abb. 2.11 Axonometrie und Längsschnitt einer „Lückenbebauung“ in Köln, Deutschland 2007
Seite 9
Einleitung
Im ersten Teil der Diplomarbeit erfolgt nach vorhergehender Einordnung des Tragwerk-
typs „Faltwerke“ innerhalb der Tragwerksfamilien, eine detaillierte Betrachtung und Dar-
stellung des Tragverhaltens von Faltwerken. Dabei erfolgt eine Betrachtung der
unterschiedlichen baustatischen Modelle und deren Berechnungsverfahren. Zudem wird
ein Überblick über die Möglichkeiten der geometrischen Gestaltung von Faltwerkskon-
struktionen und Konstruktionsmerkmale von Faltwerken gegeben.
Mit einem Überblick über die geeigneten Holz- und Holzwerkstoffe, werden einige pra-
xisrelevante Faltwerke mit dem Holzprodukt Brettsperrholz berechnet und bemessen. Die
hohe Steifigkeit von Faltwerkskonstruktionen ermöglicht die Verwendung von geringen
Plattendicken bei gleichzeitig geringen Verformungen des Gesamttragsystems und damit
eine wirtschaftliche Gestaltung dieser Tragwerke bei Verwendung des großflächig
lastabtragenden Holzproduktes „Brettsperrholz“.
In einem letzten Schritt erfolgt die Detailausbildung der Faltwerkskanten. Dabei wurden
unterschiedliche Kantenausbildungen mit verschiedenen ingenieurmäßigen Verbin-
dungsmittel, wie Schraubenverbindungen, Passbolzenverbindungen und Dübel beson-
derer Bauart, bemessen.
Ziel dieser Diplomarbeit soll es sein den etwas in Vergessenheit geratenen Konstruktions-
typ „Faltwerk“ aufzuarbeiten und gleichzeitig aufzuzeigen, dass sich die Verwendung von
Brettsperrholz für Faltwerkskonstruktionen anbietet. Durch die gefalteten Querschnitte
entstehen Konstruktionen die eine hohe Steifigkeit aufweisen. Die auftretenden Schnitt-
kräfte sind im Allgemeinen mit 5-schichtigen BSP-Elementen abtragbar. In den meisten
Fällen werden ungestüzte Randscheiben auf Grund ihrer großen Verformungen für die
Bemessung maßgebend.
Beim Konstruieren von Faltwerken aus Brettsperrholz, stellt im Allgemeinen nicht die Be-
messung der Brettsperrholz-Elemente ein Problem dar, sondern vielmehr die Ausbildung
der Faltwerkslängskanten. Im Zuge dieser Diplomabreit wurden unterschiedliche ingeni-
eurmäßige Verbindungsmittel auf ihre Anwendbarkeit zur Ausbildung von Faltwerkskan-
ten untersucht und exemplarisch für einige Faltwerkkonstruktionen bemessen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die Verwendung von Brettsperr-
holz für Faltwerkkonstruktionen anbietet und empfohlen werden kann, dass jedoch die
Ausbildung der Faltwerkskanten eine genaue und detaillierte Betrachtung erfordert.
Seite 10
KAPITEL 2
Tragsysteme
Im Folgenden wird für die Einteilung der Tragsysteme ein morphologisches System ein-
geführt, welches die Gesamtheit der Tragsysteme erfasst und diesen Gruppen zuordnet.
Eine Tragwerkseinteilung nach deren primären Funktion in: Träger, Stabzüge, Rahmen,
Bögen, Roste, Schalen usw. und deren weitere Unterteilung in Abhängigkeit von Bean-
spruchung, geometrischer Anordnung usw. scheint nicht sinnvoll, da eine solche Eintei-
lung, durch die Vielzahl unterschiedlicher Systeme, schnell unübersichtlicht wird. Auch
kann sich das Tragverhalten von Systemen innerhalb der selben Tragwerksfamilie unter
Umständen stark unterscheiden. Für diese Arbeit erfolgt deshalb eine Einteilung der Sys-
teme nach Heino Engel [1]. Dabei erfolgt die Einteilung der Tragsysteme nach den cha-
rakteristischen Mechanismen der Umlenkung und Ableitung von Kräften. Dies gilt als
Grundlage für die Hauptgliederung der Tragwerke.
Die Einteilung der Tragsysteme in Tragwerks-Familien erfolgt primär nach deren Kraft-
umlenkung. In der Natur und Technik treten im Wesentlichen vier typische Mechanismen
der Kraftumlenkung auf:
• Formaktive Tragsysteme
• Vektoraktive Tragsysteme
• Schnittaktive Tragsysteme
• Flächenaktive Tragsysteme
Seite 11
Tragsysteme
Ein fünfter Mechanismus spielt zwar schon in allen vier zuvor erwähnten Systemen der
Kraftumleitung eine Rolle, sollte aber wegen seiner besonderen Funktion als eigenstän-
diges Tragwerk angeführt werden:
• Höhenaktive Tragsysteme
Bei Systeme, in denen die Kraftumlenkung durch Zusammenwirkung von zwei oder meh-
reren gleichrangigen Mechanismen erfolgt, spricht man von :
• Hybriden Tragsystemen
1. 1 Formaktive Tragsysteme
Formaktive Tragsysteme sind Systeme, die nur Normalkräfte, d.h. entweder Druck- oder
Zugkräfte übertragen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sich die Tragwerksform an
die Kräfte anpasst. Das Hängeseil und die Stütze bilden die fundamentalste Form form-
aktiver Tragsysteme.
Das Tragseil trägt die Lasten rein über Zugkräfte ab, der Druckbogen, die Umkehrform
des Tragseils wird vorwiegend auf Druck beansprucht und hat deshalb eine größere bau-
praktische Bedeutung.
Die eigentliche Problemstelle bei solchen Konstruktionen ist ihr Aufhänge- bzw. Lage-
rungspunkt. An diesen Auflagerpunkten entstehen horizontale Auflagerkräfte, die in den
Untergrund abgeleitet werden müssen. Bei der Kombination von Tragseil und Stützbo-
gen in einer Konstruktion würden sich die horizontalen Komponenten aufheben.
Mechanik der
Prototyp Kräfte Merkmal
Kraftumlenkung
Stützbogen
Stützlinie
Druck
Hängeseil
oder Kettenlinie
Zug
Kreisring- Kreis
Ballon
Bei formaktiven Tragsystemen kann der verwendete Baustoff optimal ausgenutzt werden,
da das Tragwerk keiner Biegebelastung ausgesetzt ist. Jede Laständerung bzw. Ände-
rung der Auflagerbedingungen bewirkt eine Veränderung der Tragstruktur. Das Tragseil
nimmt dabei die Form einer neuen Hängelinie an, um einer Erhöhung der Belastung ent-
gegenzuwirken.
Formaktive Tragsysteme folgen dem Prinzip des natürlichen Kräfteflusses und entziehen
sich deshalb der freien Formgebung. Ein weiterer Nachteil ist die Leichtigkeit des Trag-
Seite 12
Einteilung der Tragsysteme
seiles bzw. die Schwere des Stützbogens. Diese Effekte können durch Vorspannungen
weitgehend beseitigt werden.
1. 2 Vektoraktive Tragsysteme
Mechanik der
Prototyp Kräfte Merkmal
Kraftumlenkung
Dreieck-
binder
Druck
Dreieck-
und
verband
Zug
Fachwerk-
träger
Druck- und Zugstäbe bilden in einem Dreiecksverband ein stabiles in sich geschlossenes
Gefüge. Werden mehrere Dreiecksverbände zusammen angeordnet und zu einem Sys-
tem zusammengefügt, so entsteht ein Fachwerk.
Die Stellung der Stäbe gegenüber der Richtung des äußeren Kraftangriffes sollte unter
einem bestimmten Winkel erfolgen. Günstig ist im Allgemeinen ein Winkel von 45°-60°
gegenüber der Kraftrichtung, da so eine wirksame Umlenkung mit geringen Vektorkräf-
ten bewirkt werden kann.
Die Kraftumlenkung durch den Vektormechanismus erfolgt nicht nur ausschließlich in ei-
ner Ebene und die Lastabtragung nicht nur in einer Achse, sondern kann sich sowohl in
gekrümmten Flächen als auch in dreidimensionaler Richtung vollziehen.
Seite 13
Tragsysteme
1. 3 Schnittaktive Tragsysteme
Die Grundelemente der schnittaktiven Tragsysteme sind die Linienträger. Diese sind ge-
radlinige, biegesteife Bauelemente, die einerseits Kräfte in Richtung der Stabachse, an-
dererseits auch Kräfte senkrecht zur Achse aufnehmen können. So entstehen Systeme mit
den Schnittkräften Biegemomente, Querkräfte und Normalkräfte. Die Systembauteile
werden dabei aber hauptsächlich auf Biegung beansprucht.
Mechanik der
Prototyp Kräfte Merkmal
Kraftumlenkung
Balken
Biegung
Rahmen Querschnitt-
Schnitt- profil
kräfte
Platte
Der Querschnitt von schnittaktiven Tragsystemen ist deutlich größer als der von vektor-
aktiven, da zur Lastabtragung ein inneres Kräftepaar erforderlich ist.
Durch die Kombination von Linienträger mit Stützen und biegesteif ausgebildeten Ecken
ergibt sich ein Rahmen. Dadurch kann die senkrechte Durchbiegung (bei einer üblichen
horizontalen Beanspruchung deutlich reduziert werden.
Wenn schnittaktive Linienträger rasterförmig angeordnet werden und die Einzelstäbe bie-
gesteif verbunden werden bilden sie einen Trägerrost. Im Trägerrost erhöht sich die
lastabtragende Wirkung, sodass eine Verminderung der Konstruktionshöhe und der Ma-
terialmasse möglich ist.
Bei einer Trägerplatte wird der schnittaktive Mechanismus in zwei Achsen aktiviert. Die
Tragplatte ist ein schnittaktives Flächenelement und ist innerhalb eines bestimmten
Spannweitenbereiches höchst leistungsfähig.
Die Verteilung der Biegebeanspruchung auf die Trägerlänge ist sehr unterschiedlich und
erfordert unterschiedliche Querschnittsabmessungen. Bei schnittaktive Tragsysteme
kann durch Wechseln der Konstruktionshöhe des Querschnittes der Verlauf der inneren
Biegespannungen angepasst werden.
Seite 14
Einteilung der Tragsysteme
1. 4 Flächenaktive Tragsysteme
Bei flächenaktiven Tragsystemen ist es hauptsächlich die Form, welche die angreifenden
Kräfte umlenkt und gleichmäßig über die ganze Fläche verteilt. Man unterscheidet dabei
zwischen Scheiben-, Faltwerk- und Schalentragwerken. Die Systemglieder werden dabei
primär durch Membrankräfte beansprucht, d.h. durch Kräfte, die parallel zur Fläche wir-
ken (Membranspannungszustand).
Mechanik der
Prototyp Kräfte Merkmal
Kraftumlenkung
Scheibe
gefaltete
Platte Membran- Flächen-
kräfte form
Zylinder-
schale
Durch Faltung oder Krümmung wird eine Erhöhung des Flächenwiderstandes erreicht.
Das Faltwerksystem besteht aus schubfest zusammengefügten Platten bzw. Scheiben. Die
örtlichen Lasten werden über die Plattenwirkung auf die Kanten aufgebracht. Diese Kan-
ten-Auflagerkräfte werden mittels Scheibenwirkung in Längsrichtung abgetragen.
Bei den Schalentragwerken unterscheidet man zwischen einfach gekrümmten und dop-
pelt gekrümmten Flächen. Einfach gekrümmte Flächen tragen die Lasten über eine Kom-
bination aus Stützbogen-, Scheiben- und Plattentragwirkung ab.
Seite 15
Tragsysteme
1. 5 Höhenaktive Tragsysteme
Höhenaktive Tragwerke sammeln horizontale Lasten und leiten sie senkrecht ab. Diese
Tragwerke sind gekennzeichnet durch ihre besonderen Systeme zur Lastenbündelung,
der Lastenabführung und der Seitenversteifung.
Sie besitzen keinen eigenen Wirkungsmechanismus, sonder verwenden die Prinzipien
der Kraftumlenkung und Lastabtragung der formaktiven, vektoraktiven, schnittaktiven
oder flächenaktiven Systemen.
Mechanik der
Prototyp Kräfte Merkmal
Kraftumlenkung
Scheibe
Lasten-
komplexe erdung
Kombinati-
onen Stabili-
sierung
Turm
Aufgrund ihrer Höhenausdehnung sind sie sehr anfällig gegenüber horizontalen Belas-
tungen. Ein wesentlicher Bestandteil des Entwerfens ist deshalb die Seitensteifigkeit dieser
senkrechten Tragsysteme sicherzustellen.
Wegen der erforderlichen Kontinuität der senkrechten Lastabtragung sind Hochwerke
durch fortlaufende vertikale Glieder gekennzeichnet.
Zur senkrechten Lastabtragung können Stützen dienen, die jedoch die nutzbaren Ge-
schossflächen einschränken. Durch Aufhängung statt Stützung, kann eine Querschnitts-
reduzierung der lastabtragenden Elemente erreicht werden. Jedoch fordert diese
Krafteinleitung ein übergeordnetes Tragsystem für die endgültige Lastableitung.
1. 6 Hybride Tragsysteme
Seite 16
Einteilung der Tragsysteme
Hybride Tragsysteme können aufgrund der nachfolgende Gründe nicht als eigenständi-
ge Tragwerk-Gattung oder als eindeutiger Tragwerk-Typ gelten:
Das Potential hybrider Tragsysteme liegt aber nicht so sehr in der bloßen Zusammenfüh-
rung zweier Systeme, sondern in den Synergiemöglichkeiten, die sich durch Ausnutzung
von Systemunterschieden ergeben. Durch das Zusammenwirken der unterschiedlichen
Eigenschaften der Einzelsysteme ergeben sich die folgenden Synergiemöglichkeiten:
Seite 17
Tragsysteme
Seite 18
Tragwerksbeispiele
2 Tragwerksbeispiele
[1]; [8]
Im folgenden wird eine Sammlung verschiedener Beispiele getrennt für die fünf Tragsys-
tem-Familien dargestellt.
Die Systemskizzen sollen in einfacher Weise die Mechanik des Kraftflusses darstellen und
damit im engeren Sinn die Funktionsweise des Tragwerkes vermitteln.
2. 1 Formaktive Tragwerke
2. 1. 1 Seil-Tragwerke
Parallele Spannsysteme
Radiale Spannsysteme
Zweiachsige Spannsysteme
Seil-Fachwerke
Seite 19
Tragsysteme
2. 1. 2 Zelt-Tragwerke
Hochpunkt-Zeltsystem
Wellen-Zeltsystem
Indirekte Hochpunkt-Zelte
2. 1. 3 Pneumatische Tragwerke
Lufthallen-Systeme
Luftkissen-Systeme
Luftschlauch-Systeme
Seite 20
Tragwerksbeispiele
2. 1. 4 Bogen-Tragwerke
Lineare Systeme
Gewölbe-Systeme
Stützgitter-Systeme
Seite 21
Tragsysteme
2. 2 Vektoraktive Tragwerke
2. 2. 1 Ebene Fachwerkbinder
Obergurt-Fachwerke
Untergurt-Fachwerke
Zweigurt-Fachwerke
Überhöhte Fachwerke
Lineare Fachwerksysteme
Gefaltete Fachwerke
Gekreuzte Fachwerke
Seite 22
Tragwerksbeispiele
2. 2. 3 Gekrümmte Fachwerke
Sphärische Systeme
2. 2. 4 Raumfachwerke
Ebene Systeme
Gefaltete Systeme
Gekrümmte Systeme
Lineare Systeme
Seite 23
Tragsysteme
2. 3 Schnittaktive Tragwerke
2. 3. 1 Balken-Systeme
Lineare Balken
Überhöhte Balken
Geknickte Balken
Gekrümmter Balken
2. 3. 2 Rahmen-Systeme
Zweigelenk-Rahmen
Dreigelenk-Rahmen
Eingespannter Rahmen
Seite 24
Tragwerksbeispiele
2. 3. 3 Balkenrost-Systeme
Homogene Roste
Abgestufte Roste
Zentralroste
2. 3. 4 Tragplatten-Systeme
Gleichförmige Platten
Rippenplatten
Platten-Rahmen
Seite 25
Tragsysteme
2. 4 Flächenaktive Tragwerke
2. 4. 1 Faltwerk-Systeme
Einachsige Faltwerke
Polyeder Faltwerke
Durchkreuzte Faltwerke
Lineare Faltwerke
2. 4. 2 Schalen-Tragwerke
Kuppel-Schalen
Sattel-Schalen
Lineare Schalen
Seite 26
Tragwerksbeispiele
2. 5 Höhenaktive Tragwerke
2. 5. 1 Raster-Hochwerke
Rahmen-Rastersysteme Ständer-Rastersysteme
Fachwerk-Rastersysteme Scheiben-Rastersysteme
2. 5. 2 Mantel-Hochwerke
Fachwerk-Mantelsysteme Scheiben-Mantelsysteme
Rahmen-Mantelsysteme Ständer-Mantelsysteme
Seite 27
Tragsysteme
2. 5. 3 Kern-Hochwerke
2. 5. 4 Brücken-Hochwerke
Trägerbrücken
Geschoßbrücken
Mehrgeschoßbrücken
Seite 28
Tragwerksbeispiele
2. 6 Hybride Tragwerke
2. 6. 1 Unterspannte Träger
2. 6. 2 Unterspannte Platten
2. 6. 3 Überspannte Rahmen
Seite 29
Tragsysteme
2. 6. 5 Kombinierte Hybrid-Systeme
Dieser Abschnitt sollte einen kurzen Überblick über eine mögliche Einteilung von Trag-
systemen geben. Faltwerke zählen in dieser Einteilung zu den flächenaktiven Tragsyste-
men, die durch ihre Faltungen den Tragwiderstand erhöhen.
Im folgenden Abschnitt wird nun im Besonderen der leistungsfähige Konstruktionstyp
„Faltwerke“ genauer vorgestellt. Dabei wird im Wesentlichen auf mögliche Faltstruktu-
ren, Konstruktionsmerkmale, grundsätzliches Tragverhalten und die unterschiedlichen
baustatischen Modelle eingegangen.
Seite 30
Faltwerke
3 Faltwerke
[9]; [16]; [17]; [18]; [19]
Im Zuge dieser Diplomarbeit werden Faltwerke aus Holz einer genaueren Betrachtung
unterzogen. Im folgenden Kapitel wird ein kurzer Überblick über die Tragkonstruktion
„Faltwerke“ gegeben.
3. 1 Allgemeines
Faltwerke können der Familie der flächenaktiven Tragsysteme zugeordnet werden. Bei
flächenaktiven Tragsystemen wirken neben Zug- und Druckkräften auch Schub- und Bie-
gekräfte. Durch Falten der Flächen entstehen sogenannten „Faltwerke“, deren Tragfä-
higkeit auf diese Art und Weise entscheidend verbessert werden kann.
Die Lastabtragung erfolgt, ähnlich wie bei Schalen, vorwiegend über Membranwirkung
auf die Endquerscheiben, das heißt die Abtragung der Kräfte erfolgt vorwiegend durch
die Scheibenwirkung (Kraftabtragung in Richtung der Mittelebene). Die Plattenwirkung
wird im wesentlichen zur lokalen Querverteilung der Belastung bzw. zur Querschnitts-
aussteifung herangezogen.
3. 2 Mögliche Faltstrukturen
In der klassischen Tragwerkslehre kann eine Einteilung der Faltwerke in drei Gruppen
erfolgen. Eine Gliederung kann erfolgen nach Art der Faltung in:
• Prismatische Faltwerke:
als Grundform dienen rechteckige Scheiben, die durch parallele Faltungen ein
Faltwerke bilden. Durch zusätzlich Faltungen der Faltwerksflächen kann das pris-
matische Faltwerk variiert werden.
Seite 31
Tragsysteme
• Pyramidische Faltwerke:
Die Grundfläche bei einem pyramidischen Faltwerk ist ein Vieleck. Die Seitenflä-
chen bestehen aus Dreiecken, die sich in einem Punkt schneiden. Dadurch ent-
steht z.B. eine Pyramidenform.
• Halbprismatische Faltwerke:
Sie vereinigen die Formen aus prismatischen und pyramidischenFaltwerken
Ein neuen Ansatz zur Einteilung von Faltstrukturen entwickelte K. Leitner im Zuge ihrer
Dissertation „Tragkonstruktinonen aus plattenförmigen Holzwerkstoffen mit der TEXTI-
LEN FUGE“ [9]. Da die bisherige Einteilung in prismatische, pyramidische und halbpris-
matische Faltwerke nur einen kleinen Teil bereits realisierter, teils komplexer
Faltstrukturen kategorisiert, schlägt sie eine neue Gliederung der Faltstrukturen vor.
Dabei erfolgt eine Einteilung der Faltstrukturen (Faltwerke) über die Beschreibung und
Seite 32
Faltwerke
Im Zuge ihrer Arbeit konnte K. Leitner folgende fünf Grundmuster festlegen, nach denen
eine Einteilung der Faltstrukturen, bzw. Faltwerke erfolgen kann:
Seite 33
Tragsysteme
Abb. 3.6 Faltwerksmuster aus Geradenscharen in drei Richtungen (Dreiecksnetze) und aus Geraden
die sich in einem Punkt schneiden
Seite 34
Faltwerke
Seite 35
Tragsysteme
Eine weitere Möglichkeit zur Entwicklung neuer Faltstrukturen, ist die Kunst des „Origa-
mi“. Origami ist die Kunst des Papierfaltens und entwickelte sich unabhängig voneinan-
der in Asien und Europa.
Im 6. Jahrhundert gelangte das Geheimnis der Herstellung von Papier von China nach
Japan, wo das Papierfalten im 12. Jahrhundert spirituellen Zwecken diente. So sollten
„Noshi“ (gefaltete Glücksbringer) den Samuraikriegern im Kampf Glück bringen. Nach
Art der Faltung konnte man den sozialen Status, sowie die Zugehörigkeit zu einer Familie
ableiten. Papier wurde aber auch für sehr ausgereifte Verpackungen verwendet, wie z.B.
zur Aufbewarung von Pulvern und Medizin. Die Verpackungen waren dabei meist wert-
voller als deren Inhalt. Erst mit der industriellen Herstellung von Papier erfuhr die Kunst
der rituellen Faltung eine allgemeine Verbreitung.
Der Begriff Origami wurde erst um 1880 geprägt; „Ori“ bedeutet dabei Falten und „Ka-
mi“ Papier.
In Europa gelangte die Faltkunst mit den Mauren im 12. Jahrhundert nach Spanien. Die
Tradition des Faltens erhielt sich trotz des Rückzugs der Mauren aus Spanien. Die „Pa-
jarita“, eine stark geometrische Faltung eines Vogels, erinnert daran.
Seite 36
Faltwerke
Im 17. Jahrhundert erschienen Bücher über Tischsitten, in denen man Anleitungen zum
Falten von Servietten fand. Diese oft komplexen Faltungen stellen geometrische Figuren,
aber auch Tiere dar.
Im 19. Jahrhundert entwickelt Friedrich Fröbel, der Begründer des Kindergartens, seine
Pädagogik. Durch Faltübungen können Kinder spielerisch die Gesetze der Geometrie
und der Harmonie erfahren. Fröbel ist überzeugt, dass zum Lernen die Neugier der Kin-
der durch Spiel und Handarbeit stimuliert werden muss.
Durch zwei Ausstellungen in New York und Amsterdam von Akira Yoshizawa gegen Ende
der fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts verbreiterte sich das Origami weltweit. Es er-
folgte eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Origami, welche zu Erfindungen
und technischen Entwicklungen führte; so z.B. faltbare Sonnensegel für Satelliten, Air
Bags und künstliche Blutgefäße.
Origami ist heute ein sehr weit reichendes Gebiet mit unterschiedlichsten Falttechniken.
Grundsätzlich kann das Origami aber in drei Grundgattungen unterteilt werden:
• Klassisches Origami:
beschäftigt sich mit figürlichen Darstellungen von Tieren, Menschen, Pflanzen und
Objekten. Sie sind fast immer zweidimensional und werden aus einem qudrati-
schen Blatt Papier ohne Klebstoff und Schere, nur durch Falten erzeugt. Die Kunst-
fertigkeit liegt nicht darin eine möglichst komplexe, realitätsnahe Faltung zu
schaffen, sondern durch wenige Faltungen eine suggestive Form zu skizzieren.
• Modulares Origami:
beschäftigt sich ausschließlich mit geometrischen Körpern. Es werden vor allem
Polyeder aber auch räumliche Gitterstrukturen gefaltet. Die geometrischen Figu-
ren entstehen dabei durch ineinanderstecken oder leimen der einzelnen Baustei-
ne.
• Mosaik-Origami:
ist wie das Modulare Origame geometrisch. Dabei werden zweidimensionale, ge-
ometrische Muster, sogenannete Parkettierungen, auf ein Papier gezeichnet und
anschließend gefaltet. Es können durch die Faltung zweidimensionale aber auch
räumliche Gebilde entstehen.
Seite 37
Tragsysteme
H. Buri versuchte mit seiner Arbeit „Die Technik des Origami im Holzbau - Faltwerkkon-
struktionen aus BSP-Elementen“ [18], die charakteristischen Eigenschaften (Einfachheit,
Materialhomogenität, Biegsamkeit und Formenvielfalt) des Origami auch auf die Kon-
struktionen aus Holzwerkstoffen zu übertragen.
Zur Ideenfindung für den Entwurf von Faltwerken aus Holz, bieten sich das modulare
Origami und vor allem das Mosaik Origami an, da nur Faltmuster interessant sind, die
eine räumlich-tragende Funktion aufweisen.
Als für die praktische Umsetzung problematisch gelten die richtige Wahl der Verbin-
dungstechnik, entlang der Kanten, und die Montage der einzelnen Elemente.
• Akkordeonfaltung:
Die Akkordeonfaltung ist die einfachste räumliche Faltung und besteht aus einer
Reihe von parallelen Berg- und Talfaltungen
• Umkehrfaltung:
Die Umkehrfalte ist ebenfalls eine Grundtechnik im Origami. Dabei kann eine ge-
rade Faltung ihre Richtung wechseln. Durch die Technik der Unkehrfalte kann die
Akkordeonfaltung in einem Winkel zwischen 0° und 180 ° geknickt werden.
Seite 38
Faltwerke
Nach H. Buri können drei Faltmuster unterschieden werden, die für Faltwerkskonstrukti-
onen aus Holzwerkstoffen Relevanz haben [18]:
• Rautenfaltung:
Grundlage dieses Faltmusters ist die in der Diagonale gefaltete Raute. In einem
gleichmäßigen Rautenmuster bilden die Diagonalen parallele Linien. Faltet man
diese zu Talfalten und die Seiten der Rauten zu Bergfalten so erhält das Blatt eine
regelmäßige zylindrische Krümmung. Die Rautenfaltung besteht nur aus dreiecki-
gen und damit ebenen Flächen. Dies ist ein Vorteil in Bezug auf die Konstruktion
mit Holzwerkstoffen.
• Fischgrätenfaltung
Auch dieses Muster geht von der Umkehrfaltung aus, diesmal aber nicht gespie-
gelt sondern versetzt kopiert. Sie beschreibt so eine zweifach geknickte zick-zack-
Linie. Da diese Faltung sowohl in der Längsrichtung als auch in der Querrichtung
zick-zack-förmig gefaltet ist, zieht sie sich beim Schließen der Falten in beide Rich-
tungen zusammen und wird dadurch sehr kompakt.
• Diagonalfaltung:
Basis dieser Faltung ist ein in der Diagonale gefaltetes Rechteck, Parallelogramm
oder Trapez. Mehrere derart gefalteter und aneinandergereihter Flächen ergeben
eine sich schraubenförmig verwindende Konstruktion.
Seite 39
Tragsysteme
Aus diesen drei Faltmustern wählte er ein Fischgrätenmuster mit einer regelmäßigen
Krümmung für seinen ersten Prototyp aus Brettsperrholz.
Das aus einzelnen Trapezen hergestellte Faltwerk, hat eine Spannweite von 6,7 m und
eine Breite von 2,8 m. Die Konstruktion besteht aus sechs parallelen, gefalteten Bögen
mit insgesamt 144 Trapezen. Als Material wurde 21 mm starkes Fichtensperrholz ver-
wendet.
Die einzelnen Paneele sind in versetzter Anordnung alle 50 mm mit 5,0/80 mm Schrau-
ben (Assy Zebra, Würth) verschraubt.
Nach einer ersten Testserie musste man feststellen, dass die gemessenen Verformungen
des Prototypen größer sind als die durch FEM-Programme berechneten.
Der Schwachpunkt dieses Faltwerks stellen die Verbindungen, im Speziellen die ungenü-
genden Randabstände zu den Faltwerkskanten hin, dar.
Seite 40
Faltwerke
3. 3 Konstruktionsmerkmale
[9]
• Auflagerausbildung
• Randunterzüge
• Lasteinleitung
Abhängig vom Faltmuster ergeben sich unterschiedlichste Flächen. Diese können recht-
eckig, dreieckig, beliebig viereckig langgezogen oder gedrungen sein. Gedrungene Flä-
chen (L/H ≤ 4) können nur rechnerunterstützt berechnet werden, da keine geschlossene
Lösung der Platten- bzw. Scheibentheorie existiert.
Je nach Wahl des baustatischen Faltwerkmodells, werden die Kanten bzw. Knoten bie-
gesteif oder gelenkig in der Berechnung berücksichtigt (siehe Abschnitt 3. 5). Deshalb
hat die Modellierung und spätere Ausführung der Kanten einen wesentlichen Einfluss auf
das Tragverhalten des Faltwerks. Biegesteife Kanten verhindern eine Verdrehung der Ein-
zelflächen untereinander und können somit die Formstabilität gewährleisten.
Bei Faltwerken aus Holz ist eine biegesteife Ausführung der Kanten nur unter hohem Auf-
wand umsetzbar. Einfacher ist es gelenkige Kanten auszubilden.
Seite 41
Tragsysteme
Lasten senkrecht zur Mittelfläche der einzelnen Flächen, werden im Faltwerk durch die
Plattenwirkung zu den Kanten hin abgetragen. Je nach Lage der Fläche im und der Art
des Faltwerks, ergeben sich für die Platte entlang der Kanten unterschiedliche Lage-
rungsbedingungen. Einen Einfluss übt auch die Ausbildung der Kanten aus, die entweder
biegesteif oder gelenkig konstruiert werden können.
Für die Bemessung sind meist die Randscheiben der Faltwerke maßgebend, da ihnen
eine Linienlagerung im an der äußersten Kante fehlt. Maßgebend für die Bemessung der
Platte ist in solchen Fällem die Spannweite am freien Rand; es bietet sich deshalb an, an
den freien Plattenrändern zusätzliche Unterstützungen anzuordnen.
Die Kanten im Fachwerk ersetzen einen „Unterzug“ bzw. „Überzug“, dabei sollte der
Knickwinkel zwischen den einzelnen Platten nicht zu flach werden, um größere Verfor-
mungen zu vermeiden. Das heißt je größer der Winkel zwischen den einzelnen Flächen
ist, desto steifer wird das Faltwerk und desto geringer werden die Verformungen der Kan-
ten. Die „Unverschieblichkeit“ der Kanten wird dabei durch die Stabilisierung der Falten-
form mittels Querschotten, Rahmen und Verbänden erreicht.
Seite 42
Faltwerke
Die Faltenform hat maßgebenden Anteil am Tragverhalten der Faltwerke. Die Flächen
sollten keinen zu großen Verdrehungen und Verschiebungen unterworfen sein. Möglich-
keiten die Form des Faltwerks zu stabilisieren sind das Einfügen von Querschotten ent-
lang des Faltwerkes und/oder das Erzeugen von Gegenfaltungen, um die Steifigkeit des
gesamten Faltwerks zu erhöhen.
3. 3. 7 Auflagerausbildung
Eine ideale Auflagerung für ein Faltwerk ist das Herstellen perfekter Endquerschottbedin-
gungen. Das bedeutet, dass der Querschnitt des Endquerschottes in seiner Form erhal-
ten bleibt; in den Ebenen der Endquerschotten treten somit keine Verformungen auf. Die
Verformungskomponenten, in Längsrichtung des Faltwerks sind dabei entsprechend den
Festlegungen der Faltwerkstheorie ungehindert möglich.
Um den Bedingungen des Endquerschotts am nächsten zu kommen sollten die Auflager
als Scheiben oder Rahmen ausgebildet werden.
Seite 43
Tragsysteme
3. 3. 8 Randunterzüge
Die freien Ränder von Faltwerken sind anfällig für große Verformungen. Sie sollten des-
halb durch Randunterzüge unterstützt werden. Der Randunterzug sollte dabei in Richtung
der größten Verformung der Fläche angeordnet werden.
Günstig ist eine Anordnung des Unterzugs senkrecht zur Faltwerkfläche. Da das archi-
tektonisch meist nicht möglich bzw. erwünsch ist, können auch vertikale bzw. horizontale
Unterzüge vorgesehen werden.
3. 3. 9 Lasteinleitung
Die Einleitung der Lasten erfolgt im Regelfall über die Faltwerkflächen. Es können aber
auch sekundäre Tragsysteme ausgeführt werden, welche die Lasten direkt in die Kanten
einleiten. Dadurch werden die Tragwerksflächen nur als Scheiben beansprucht. Diese
Tatsache vereinfacht die Berechnung wesentlich.
Seite 44
Faltwerke
3. 4 Grundsätzliches Tragverhalten
[9]; [17]
Die typische Tragwirkung von Faltwerken lässt sich in folgende Teilzustände zerlegen:
• In den Kanten werden die resultierenden Lasten in Richtung der Mittelebene der
Flächen zerlegt und beanspruchen die Fläche als Scheibe.
Seite 45
Tragsysteme
Faltwerke sind somit innerlich statisch unbestimmt. Bei Anwendung der vollständigen
Theorie treten vier statisch unbestimmte Größen (u, v, w, βx) in den Faltwerkskanten auf.
Durch getroffene Vereinfachungen, werden in der ingenieurmäßigen Biegetheorie der
Faltwerke nur zwei statisch Unbestimmte (Kantenschub und Kantenbiegemoment), bzw.
eine statisch Unbestimmte (Kantenschub) in der „elementaren Faltwerstheorie“ berück-
sichtigt (siehe Abschnitt 3. 5).
Seite 46
Faltwerke
3. 5 Baustatische Faltwerkmodelle
[17]; [19]
Faltwerke können nach insgesamt vier baustatischen Modellen berechnet werden. Dabei
stellt die Anwendung des allgemeinen biegesteifen Faltwerkmodells die universelle Lö-
sung der Berechnung des Faltwerkproblems dar. Dieses Modell deckt alle Spezialfälle
hinsichtlich geometrischer Abmessungen und Steifigkeitsverhältnisse ab.
Wegen der beschränkten Berechnungsmöglichkeiten wurden bereits früh vereinfachte
Ingenieurmodelle entwickelt, welche die charakteristischen Eigenschaften der Faltwerke,
wie Langgestrecktheit und Idealisierung der Querschnittsdeformation, in Abhängigkeit
der Querschnittsausbildung zur Vereinfachung nutzten. Den ingenieurmäßigen Berech-
nungsmodellen ist gemein, dass diese das Tragverhalten klar und anschaulich wieder-
geben.
• Elementares Faltwerkmodell
• Stabmodell
Seite 47
Tragsysteme
Die „exakte“ Berechnung des Faltwerks, unter Berücksichtigung der vier Freiheitsgrade
je Faltwerkskante, hat erst durch die Entwicklung des Computers an Bedeutung gewon-
nen.
[ RS ] = [ KS ] ⋅ [ uS ] (3.1)
RS.............. Kantenbelastungvektor
KS ............. Scheibensteifigkeitsmatrix
uS.............. Scheibenverformungsvektor
Seite 48
Faltwerke
uA
vA
[ uS ] = (3.2)
uE
vE
R XA
R YA
[ RS ] = (3.3)
R XE
R YE
[ RP ] = [ KP ] ⋅ [ uP ] (3.4)
RP .............. Kantenbelastungvektor
KP.............. Plattensteifigkeitsmatrix
uP .............. Plattenverformungsvektor
Seite 49
Tragsysteme
wA
β XA
[ uP ] = (3.5)
wE
β XE
R ZA
R βA
[ RP ] = (3.6)
R ZE
R βE
Seite 50
Faltwerke
ben-Platten-Element.
R XA uA
R YA vA
R ZA K S11 0 K S22 0 wA
R βA 0 K P11 0 K P12 β XA
[ RS – P ] = = ⋅ (3.7)
R XE K S12 0 K S22 0 uE
R YE 0 K P12 0 K P22 vE
R ZE wE
R βE β XE
Die Untermatrizen Kij sind Matrizen der Größe 2x2. Deshalb entsteht für die Gesamtstei-
figkeitsmatrix KS-P eine 8x8 Matrix.
Die lokalen S-P- Randgrößen müssen aber in globale Größen umgerechnet (transfor-
miert) werden. Jedes S-P-Element ist in einem eigenen lokalen Koordinatensystem for-
matiert. Deshalb ist es eforderlich ein raumfestes globales Koordinatensystem
einzufügen, das für alle Elemente in gleicher Weise gilt.
Die Orientierung des globalen Koordinatensystem wählt man zweckmäßig so, dass die
lokalen y’-z’-Ebenen im Allgemeinen mit der globalen y-z-Ebene (=Querschnittsebene)
zusammenfallen. Das bedeutet, dass jede Größe die parallel zu diesen Ebenen liegt
transformiert werden muss. Dazu gehören die Verformungen v’ und w’, sowie die Belas-
tungen RY’ und RZ’.
Auf jene Randverformungsgrößen, welche parallel zur Längskante liegen (u=u’, βX=βX’
bzw. RX=RX’, Rβ=Rβ’) muss keine Transformation angewendet werden, da deren lokale
und globale Orientierung in diesem Fall übereinstimmen.
Die Umrechnung erfolgt mit Hilfe der Transformationsmatrix [T] wie folgt:
uA 1 0 0 0 0 0 0 0 u’ A
vA 0 cos φ – sin φ 0 0 0 0 0 v’ A
wA 0 sin φ cos φ 0 0 0 0 0 w’ A
β XA 0 0 0 1 0 0 0 0 β’ XA
= ⋅ (3.8)
uE 0 0 0 0 1 0 0 0 u’ E
vE 0 0 0 0 0 cos φ – sin φ 0 v’ E
wE 0 0 0 0 0 sin φ cos φ 0 w’ E
β XE 0 0 0 0 0 0 0 1 β’ XE
global lokal
Seite 51
Tragsysteme
Der Winkel φ entspricht dabei dem Verdrehungswinkel zwischen den beiden Koordina-
tensysteme. Die selbe Vorgehensweise ist für den Kantenbelastungsvektor [RS-P] durchzu-
führen. Somit erhält man in verkürzter Schreibform:
Seite 52
Faltwerke
Dieses Modell ist eine gute ingenieurmäßige Lösung des Faltwerkproblems, ermöglicht
einen guten Einblick in das spezifische Tragverhalten langgestreckter Faltwerke (primäre
Längs-Scheibenwirkung, sekundäre Quer-Plattenbiegung), ist aber für die Handrech-
nung meist zu aufwendig.
Das elementare Faltwerkmodell weist nur noch die Kantenlängsverschiebung (u) als
(globalen) Verformungsfreiheitsgrad je Faltwerkskante auf. Alle anderen Freiheitsgrade
können sich frei einstellen.
Der Querschnitt ist deformierbar und entspricht einem ebenen Fachwerk mit gelenkig-
scharnierartig ausgebildeten Kanten.
Dieses Modell ist anwendbar für langgestreckte Faltwerke mit markant ausgeprägten
Kantenwinkeln (45° - 135°) in der Querschnittsform. Der Einfluss der Querbiegewirkung
auf die Systemlängswirkung ist wegen der langgestreckten Form unbedeutend und daher
vernachlässigbar. Daraus ergibt sich eine ebene Fachwerkwirkung in Querrichtung.
Das elementare Faltwerkmodell ermöglicht einen guten Einblick in das spezifische Trag-
verhalten langgestreckter Faltwerke (nur primäre Längs-Scheibenwirkung). Es stellt aber
durch seine modellhaft gelenkige Kantenausbildung und das damit verbundene querbie-
geweiche Verformungsverhalten einen Grenzfall des Faltwerksproblems dar.
Seite 53
Tragsysteme
1. Annahme
Die einzelnen Scheiben-Platten-Elemente weisen eine langgestreckte From auf, das heißt
die Breite B ist klein gegenüber der Stützweite L (B/L<<1).
2. Annahme
3. Annahme
Seite 54
Faltwerke
Der Vorteil dieses Modells liegt darin, dass angreifende Lasten im Inneren der einzelnen
Elemente (Eigengewicht, Schnee, Nutzlasten usw.) nach dem Hebelsgesetz auf die be-
nachbarten Kanten aufgeteilt werden (in Querrichtung entsteht ein System aus Einfeld-
trägern). Dadurch entsteht eine Entkoppelung der Quertragwirkung von der
Längstragwirkung, die durch eine reine Scheibentragwirkung der einzelnen Faltwerkele-
mente stattfindet.
a) b)
Abb. 3.40 Aufteilung der Belastung auf die Kanten (a) und Kantenbelastungen (b)
Seite 55
Tragsysteme
Beim Sonderfall einer belasteten Randscheibe, müssen die Lasten der Endscheibe auf die
angrenzenden Scheiben bzw. Kanten aufgeteilt werden. Der Grund liegt in der für die
Berechnung getroffene Annahme modellhaft ausgebildeter Kanten. Da die Faltwerks-
kanten aber meist biegesteif ausgeführt werden, wie es z.B. bei Betonfaltwerken der Fall
ist, erfordert die belastete Endscheibe einer gesonderten Betrachtung. Für die Berech-
nung wird eine Vereinfachung getroffen. Dabei wird ein Moment aus den Lasten der
Endscheibe ermittelt und dieses wiederum durch ein Kräftepaar ersetzt. Dieses Kräfte-
paar wird dann in Richtung der angrenzenden Scheiben aufgeteilt (siehe Abb. 3.42).
a) b) c)
Abb. 3.42 Belastete Randscheibe (a), Ermittlung Moment (b), Aufteilen des Momentes durch Kräftepaar
auf Faltwerkskanten (c)
4. Annahme
Seite 56
Faltwerke
5. Annahme
Auch bei der Verwendung der Drei-Schübe-Gleichung wird vorausgesetzt, dass die ein-
zelnen Scheiben-Platten-Elemente eine große Biegesteifigkeit in ihrer Ebene haben und
ein Verhältnis B/L << aufweisen. Das bedeutet, dass sich die Teilscheiben eines elemen-
taren Faltwerkmodells in Längsrichtung wie ebene Stäbe mit hochkantigem Querschnitt
verhalten.
Die Belastung der Platte wird wie in Abb. 3.40 dargesetllt auf die Kanten abgetragen;
die Kanten dienen dabei als „feste“ Auflager. Die so ermittelten Auflagerkräfte wirken als
Belastung in Scheibenebene. Die Scheibenbelastung pn bewirkt in den Einzelscheiben
eine obere und untere Kantenspannung (σo und σu) und Dehnungen εo und εu.
In jeder einzelnen Faltwerkscheibe wirkt also neben den Anteilen der Auflagerreaktionen
aus der Balkentragwirkung eine Schubkraft T. Die Randschubkräfte in jedem Element bil-
den ein, der äußeren Beanspruchung entgegengerichtetes, Kräftepaar und werden als
positiv angenommen, wenn sie das „Balkenmoment“ M0 entlasten.
Seite 57
Tragsysteme
σ n – 1, m = σ n, m (3.10)
Das bedeutet, dass in der Kante m die Spannungen der Scheiben n und n-1 gleich groß
sind.
Die Momente Mn-1 und Mn für die Teilscheiben n-1 und n unter Berücksichtigung der
Kantenschubkräfte berechnen sich zu:
hn – 1 hn – 1
M n – 1 = M 0, n – 1 – T m – 1 ⋅ ----------
- – T m ⋅ ----------
-
2 2
(3.11)
h h
M n = M 0, n – T m ⋅ -----n – T m + 1 ⋅ -----n
2 2
M0,n .......... Moment aus Balkenwirkung einer Scheibe [kNcm]
Tm ............. Kantenschubkräfte [kN]
hn.............. Höhe der Scheibe [cm]
Mn ............ resultierendes Moment der Scheibe n [kNcm]
Werden die Spannungen aus den Momenten Mn-1 und Mn und aus den Schubkräften
Tm-1, Tm und Tm+1 berücksichtigt so ergibt sich die Dreischübegleichung.
Seite 58
Faltwerke
Setzt man diese Werte in Gleichung 3.1 ein, so erhält man die Dreischübegleichung:
1 1 1 1
T m – 1 ⋅ ----------- + 2 ⋅ T m ----------- + ----- + T m + 1 ----- =
An – 1 An – 1 An An
(3.12)
1 M 0, n – 1 M 0 , n
--- ⋅ ----------------
- + -----------
2 W y, n – 1 W y, n
Die Verformung des gesamten Faltwerkes (globale Kantenverformung) wird über die Ein-
zelverformungen der Scheiben-Elemente ermittelt. Die (lokale) Verschiebung bzw.
Durchbiegung der einzelnen Faltwerkscheiben kann über die Balkentheorie berechnet
werden.
Mit Hilfe des Williot-Mohr Verschiebungsplan, kann dann die globale Verschiebung ei-
ner Faltwerkskante aus den (lokalen) Verschiebungen der angrenzenden Faltwerkschei-
ben bestimmt werde.
Seite 59
Tragsysteme
Abb. 3.47 Verschiebungsplan zur Ermittlung der globalen Verschiebungen des Faltwerks
[ RS ] = [ KS ] ⋅ [ uS ] (3.13)
Um die weiter oben eingeführte 4. und 5. Annahme umzusetzen wird die vollständige
Scheibensteifigkeitsmatrix durch statische Kondensation reduziert. Dabei sind lediglich
die Kantenlängsverschiebungen uA und uE steifigkeitswirksam; die Kantenquerverschie-
bungen vA und vE treten begleitend frei auf und werden als passive Verformungsgrößen
aus der Scheibensteifigkeitsmatrix eliminiert. Diese Vorgehensweise beruht auf der Tat-
sache der Kräftefreiheit in Querrichtung (siehe Annahme 4).
Durch die Elimination der nicht mehr aktiven Querverschiebungen reduziert sich auch
die Steifigkeitsmatrix auf eine 2x2 Matrix.
Seite 60
Faltwerke
[ R* S ] = [ K* S ] ⋅ [ u* S ] (3.14)
Die Kantenquerverschiebungen ergeben sich auch hier in einfacher Weise nach erfolgter
Systemberechnung durch Konstruktion eines Williot-Mohr Verschiebungsplans.
–1
[ S xx ] = [ K* x ] ⋅ [ R* x ] (3.15)
Dabei setzt sich die Systemsteifigkeitsmatrix [KS*] aus den Steifigkeiten der Einzelscheiben
zusammen:
A An
-----n -----
= 3 6
*
[ KE ]
A An
-----n -----
6 3
A A (3.16)
-----n -----n 0
3 6
*
[ Kx ] = A An An + 1 An + 1
-----n ----- + ------------ -----------
-
6 3 3 6
An + 1 An + 1
0 ------------ -----------
-
6 3
Seite 61
Tragsysteme
M
[ T x ] = ------0- ⋅ 1 (3.17)
B –1
* –1 *
[ S xx ] = [ K x ] ⋅ [ Rx ] (3.18)
erhält man die Kantenlängsspannungen. In einem zweiten Durchlauf werden die lokalen
Scheibenverformungen ermittelt. Anschließend können die Kantenverformungen mittels
Verschiebungsplänen und damit die verformte Figur des Faltwerkquerschnitts konstruiert
werden (siehe Abb. 3.47). Gleichgewichtskontrollen über den gesamten Faltwerksquer-
schnitt komplettieren die Berechnung. Dabei müssen die inneren Biegemomente den au-
ßeren Biegemomenten entsprechen.
Das Stabmodell stellt den zweiten Grenzfall für die Faltwerkstheorie dar. Der Querschnitt
gilt dabei als starr und undeformierbar; es sind deshalb nur Starrkörperverformungen
des Querschnitts möglich.
Da keine Querschnittsverformungen auftreten können, spricht man von einem „querbie-
gestarren Verhalten“. Die Querbiegemomente können erst in einem zweiten Moment
aus den lokalen Gleichgewichtsgleichungen eines Stabelementes rückgerechnet wer-
den.
Das Stabmodell gilt als komplementärer Grenzfall zum elementaren Faltwerksmodell. Im
Vergleich zum querbiegweichen Verformungsverhalten des elementaren Faltwerks, weist
das Stabmodell ein querbiegestarres Verformungsverhalten auf.
Seite 62
Auswirkung der Anisotropie
Im folgenden Abschnitt wird der Einfluss der Anisotropie am Beispiel von Holz bwz. Brett-
sperrholz auf die Berechnung von Flächentragwerken erläutert.
4. 1 Allgemeines [20]
Brettsperrholz ist ein „Verbundwerkstoff“ und ist somit abhängig von den Materialkenn-
werten des Holzes. Durch den geschichteten Aufbau von Brettsperrholz, ist dem für Holz
typischen anisotropen Materialverhalten eine strukturbedingte Anisotropie überlagert.
Aus dem anatomischen Aufbau von Holz lassen sich drei aufeinander senkrecht stehen-
de Hauptachsen ableiten, sodass Holz als ein orthotropes Material beschrieben werden
kann.
Der Spannungszustand für einen Punkt eines räumlichen Körpers lässt sich als Vektor mit
sechs Spannungskomponenten darstellen:
σx
σy
σz
[σ] = (4.1)
τ xy
τ xz
τ yz
Seite 63
Tragsysteme
εx
εy
εz
[ε] = (4.2)
γ xy
γ xz
γ yz
ε ............... Dehnungen [ - ]
γ ............... Schubverzerrungen[ - ]
εx s 11 s 12 s 13 s 14 s 15 s 16 σx
εy s 21 s 22 s 23 s 24 s 25 s 26 σy
εz s 31 s 32 s 33 s 34 s 35 s 36 σz
= ⋅ (4.3)
γ xy s 41 s 42 s 43 s 44 s 45 s 46 τ xy
γ xz s 51 s 52 s 53 s 54 s 55 s 56 τ xz
γ yz s 61 s 62 s 63 s 64 s 65 s 66 τ yz
Die Koeffizienten s11, s22, s33 entsprechen den Kehrwerten der Elastizitätsmoduln, wäh-
rend
1 1 1
s 11 = ---- s 22 = ---- s 33 = ---- (4.4)
Ex Ey Ez
die Koeffizienten s44, s55, s66 dabei den Kehrwerten der Schubmoduln entsprechen.
1 1 1
s 44 = -------- s 55 = -------- s 66 = -------- (4.5)
G yz G zx G xy
1 1
s 12 = – ν xy ⋅ ---- = – ν yx ⋅ ----
Ey Ex
1 1
s 23 = – ν yz ⋅ ---- = – ν zy ⋅ ---- (4.6)
Ez Ey
1 1
s 31 = – ν zx ⋅ ---- = – ν xz ⋅ ----
Ex Ez
Seite 64
Auswirkung der Anisotropie
Alle weiteren Koeffizienten werden als „koppelnde Koeffizienten“ bezeichnet, da sie beim
anisotropen Material Spannungen und Verzerrungen „koppeln“, die beim isotropen Ma-
terial entkoppelt sind.
Für ein orthotropes Material, wie Holz, entfallen die „koppelnden Koeffizienten“. Da-
durch kann das allgemeine Materialmodell für 3D, mit neun Unbekannten, wie folgt be-
schrieben werden:
1 ν ν
---- – -----xy- – -----xz- 0 0 0
Ex Ey Ez
ν 1 ν
– -----yx- ---- – -----yz- 0 0 0
εx Ex Ey Ez σx
εy ν ν 1 σy
– -----zx- – -----zy- ---- 0 0 0
εz Ex Ey Ez σz
= ⋅ (4.7)
γ xy 1- τ xy
0 0 0 ------- 0 0
γ xz G xy τ xz
γ yz 1 τ yz
0 0 0 0 -------- 0
G xz
1-
0 0 0 0 0 -------
G yz
Seite 65
Tragsysteme
Die folgenden aufgestellten Gleichungen gelten für ein homogenes, allgemein anisotro-
pes Material und für Verbundwerkstoffe , die zu ihrer Mittelfläche symmetrisch aufgebaut
sind. Die entsprechenden Gleichungen für zur Mittelfläche nicht symmetrische Verbund-
werkstoffe sind nur durch gekoppelte Differentialgleichungssystemen lösbar. Der Kopp-
lungseffekt zwischen Scheiben- und Plattenschnittkräfte wird nicht berücksichtigt.
n x = ∫ σ x ⋅ dz n y = ∫ σ y ⋅ dz n xy = ∫ τ xy ⋅ dz (4.8)
d d d
Abb. 4.1 Flächenelement mit Scheibenschnittkräften unter Annahme eines ebenen Spannungszustan-
des
εx s 11 s 12 s 13 σx
ε y = s 21 s 22 s 23 ⋅ σ y (4.9)
γ xy s 31 s 32 s 33 τ xy
Die Elastizitätsbeziehung für ein orthotropes Scheibenelement ergibt sich wie folgt:
1 ν
---- – -----xy- 0
Ex Ey
εx σx
εy = –ν 1
-----yx- ---- 0 ⋅ σy (4.10)
Ex Ey
γ xy τ xy
1
0 0 --------
G xy
Seite 66
Auswirkung der Anisotropie
nx c 11 c 12 c 13 εx
ny = c 21 c 22 c 23 ⋅ ε y (4.11)
n xy c 31 c 32 c 33 γ xy
Die Matrix [c] ergibt sich durch Invertierung der Matrix [s]:
–1
[c] = [s] (4.12)
Für ein orthotropes Material ergibt sich die Elastizitätsbeziehung einer Scheibe zu:
Ex ⋅ d ν xy ⋅ E x ⋅ d
-------------------------------
- -------------------------------
- 0
nx ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) εx
ny = ν yx ⋅ E y ⋅ d Ey ⋅ d ⋅ εy (4.13)
-------------------------------
- -------------------------------
- 0
n xy ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) γ xy
0 0 G xy ⋅ d
Seite 67
Tragsysteme
Die folgenden aufgestellten Gleichungen gelten für ein homogenes, allgemein anisotro-
pes Material und für Verbundwerkstoffe , die zu ihrer Mittelfläche symmetrisch aufgebaut
sind. Die entsprechenden Gleichungen für zur Mittelfläche nicht symmetrische Verbund-
werkstoffe sind nur durch gekoppelte Differentialgleichungssystemen lösbar. Der Kopp-
lungseffekt zwischen Scheiben- und Plattentragwirkung wird nicht berücksichtigt.
Unter Voraussetzung eines ebenen Spannungszustandes (σz = τxz = τyz = 0) wirken auf
ein Plattenelement folgende Schnittkräfte, die sich aus der Integration der Spannungen
ermitteln lassen:
q x = ∫ τ xz ⋅ dz q y = ∫ τ yz ⋅ dz
d d
m x = ∫ σ x ⋅ z ⋅ dz m y = ∫ σ y ⋅ z ⋅ dz (4.14)
d d
m xy = ∫ τ xy ⋅ z ⋅ dz m yx = ∫ τ yx ⋅ z ⋅ dz
d d
Abb. 4.2 Flächenelement mit Plattenspannungen unter Annahme eines ebenen Spannungszustandes
Seite 68
Auswirkung der Anisotropie
Abb. 4.3 Flächenelement mit Plattenschnittkräften unter Annhame des ebenen Spannungszustandes
mx k 11 k 12 k 13 κx
my = k 21 k 22 k 23 ⋅ κ y (4.15)
m xy k 31 k 32 k 33 κ xy
Ist eine Platte orthotrop , wie es bei Brettsperrholz-Elementen im Allgemeinen der Fall ist,
erfolgt eine Entkopplung zwischen Biegung und Verdrillung (k13 = k31 = k23 = k32 = 0).
Die Elastizitätsbeziehung ergibt sich somit zu :
3 3
Ex ⋅ d ν xy ⋅ E x ⋅ d
------------------------------------------
- ------------------------------------------
- 0
12 ⋅ ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) 12 ⋅ ( 1 – ν xy ⋅ ν yx )
mx κx
3 3
my ν yx ⋅ E y ⋅ d
= ------------------------------------------ Ey ⋅ d ⋅ κy (4.17)
- ------------------------------------------
- 0
12 ⋅ ( 1 – ν xy ⋅ ν yx ) 12 ⋅ ( 1 – ν xy ⋅ ν yx )
m xy κ xy
3
G xy ⋅ d
0 0 ------------------
12
Seite 69
Tragsysteme
Wird eine Element sowohl als Scheibe als auch als Platte beansprucht entsteht eine kom-
binierte Beanspruchung. Im selben Element treten Scheiben- und Plattenspannungen
auf.
Die Elastizitätsbeziehung bei Membran- und Biegespannung kann wie folgt formuliert
werden:
nx c 11 c 12 c 13 r 11 r 12 r 13 ε x, 0
ny c 21 c 22 c 23 r 21 r 22 r 23 ε y, 0
n zy c 31 c 32 c 33 r 31 r 32 r 33 γ xy, 0
= ⋅ (4.18)
mx r 11 r 12 r 13 k 11 k 12 k 13 κx
my r 21 r 22 r 23 k 21 k 22 k 23 κy
m xy r 31 r 32 r 33 k 31 k 32 k 33 κ xy
Seite 70
Auswirkung der Anisotropie
Ex ⋅ d νx ⋅ Ey ⋅ d
---------------------------
- ---------------------------
- 0 0 0 0
( 1 – νx ⋅ νy ) ( 1 – νx ⋅ νy )
νy ⋅ Ex ⋅ d Ey ⋅ d
nx ---------------------------
- ---------------------------
- 0 0 0 0 ε x, 0
( 1 – νx ⋅ νy ) ( 1 – νx ⋅ νy )
ny ε y, 0
0 0 G xy ⋅ d 0 0 0
n xy γ xy, 0
= Ex ⋅ d
3
νx ⋅ Ey ⋅ d
3
⋅ (4.19)
mx 0 0 0 ---------------------------------------
- ---------------------------------------
- 0 κx
12 ⋅ ( 1 – ν x ⋅ ν y ) 12 ⋅ ( 1 – ν x ⋅ ν y )
my 3
κy
3
νy ⋅ Ex ⋅ d Ey ⋅ d
m xy 0 0 0 ---------------------------------------
- ---------------------------------------
- 0 κ xy
12 ⋅ ( 1 – ν x ⋅ ν y ) 12 ⋅ ( 1 – ν x ⋅ ν y )
3
G xy ⋅ d
0 0 0 0 0 ------------------
12
Die Dehnungen, die Verzerrungen und die Krümmungen, werden üblicherweise auf die
Mittelebene bezogen. Die Verzerrung eines beliebigen Querschnittpunktes ergibt sich
aus den Dehnungen in der Mittelebene und aus dem Produkt aus Verkrümmung mit der
jeweiligen Querschnittsordinate z, wobei z von der Mittelfläche aus anzusetzen ist:
ε x = ε x, 0 + κ x ⋅ z
ε y = ε y, 0 + κ y ⋅ z (4.20)
γ xy = γ xy, 0 + κ xy ⋅ z
Seite 71
KAPITEL 3
Holz ist ein „natürlicher“ und sehr vielseitig einsetzbarer Baustoff. Um die volle Leistungs-
fähigkeit des Holzes ausnutzen zu können, ist es erforderlich dessen physikalische und
mechanische Eigenschaften zu kennen.
Als Naturprodukt weist das Material Holz starke Schwankungen der physikalischen Ei-
genschaften auf. Das beschränkt sich nicht nur auf Schwankungen zwischen verschiede-
nen Holzarten, sondern auch auf Schwankungen innerhalb einer Holzart. Holz ist ein
anisotroper Baustoff, d.h. es hat unterschiedliche Eigenschaften in den drei anatomi-
schen Hauptrichtungen (längs, radial und tangential zur Faserrichtung). Eine Möglichkeit
den Baustoff so homogen wie möglich zu gestalten besteht im Auftrennen, Zerkleinern
und wieder Zusammensetzen des Holzes. Die so neu gewonnenen Holzwerkstoffe (wie
z.B. Brettschichtholz (BSH), Brettsperrholz (BSP)) weisen homogenere mechanische Ei-
genschaften auf, welche den bautechnischen Einsatz des Baustoffes Holz weiter aus-
dehnt. Durch diese Produkte besteht im Holzbau auch die Möglichkeit flächenhafte
Elemente aus Holz einzusezten und ist nicht mehr auf stabförmige Produkte beschränkt.
Dieses Kapitel soll einen kurzen Überblick über die physikalischen und mechanischen Ei-
genschaften des Holzes geben und zudem über die, sich zur Zeit auf dem Markt befind-
lichen Vollholzprodukte und Holzwerkstoffe informieren.
Seite 73
Der Baustoff Holz
Im Folgenden wird auf die wesentlichsten physikalischen Eigenschaften des Holzes, und
deren Einfluss auf die Verwendung im Bauwesen, eingegangen. Diese sind:
• Rohdichte
• Holzfeuchte
• Wärmeleitfähigkeit
Die Rohdichte ρu ist die Masse des Holzes bezogen auf sein Volumen inklusive aller
Hohlräume. Üblicherweise gilt als Rohdichte ρu die Dichte von Holz die sich nach lang-
fristiger Lagerung im Normalklima (20°/65% relative Luftfeuchtigkeit) einstellt. Unter sol-
chen Bedingungen besitzen die meisten mitteleuropäischen Hölzer einen Feuchtegehalt
von ca. u = 12%.
Abhängig von der Rohdichte sind auch andere Eigenschaften des Holzes. So nehmen
mit steigender Rohdichte im Allgemeinen:
Die Rohdichte verschiedener Holzarten ist starken Schwankungen unterworfen und reicht
etwa von 100 kg/m³ (Balsaholz) bis über 1200 kg/m³ (Pockholz, Schlangenholz). Die
im Bauwesen verwendeten Nadelhölzer weisen eine Rohdichte von 450 bis 600 kg/m³,
heimische Nadelhölzer von ca. 700 kg/m³ auf. Die Rohdichte schwankt aber nicht nur
zwischen den verschiedenen Holzarten, sondern auch innerhalb einer Art und ist sogar
abhängig von der Lage im Stamm.
Die Rohdichte hat in der Bemessung z.B. einen Einfluss auf den Verschiebungsmodul Kser
der Verbindungsmittel oder auch die Lochleibungsfestigkeit fh,k.
Holz ist ein hygroskopisches Material und hat deshalb die Eigenschaft je nach Umge-
bungklima Feuchtigkeit aufzunehmen bzw. abzugeben. Bei diesem Vorgang stellt sich
im Holz ein definierter Holzfeuchtegehalt ein, der im Gleichgewicht mit dem Umge-
bungsklima steht (sog. „Gleichgewichtsfeuchte“).
Die Holzfeuchte beeinflusst praktisch alle physikalischen, mechanischen und technolo-
Seite 74
Eigenschaften des Holzes
gischen Eigenschaften des Holzes. Der Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften des
Holzes wird im Rahmen der Bemessung durch das System der Nutzungsklassen berück-
sichtigt. Es gibt drei Nutzungsklassen.
• Nutzungsklasse 1:
ist gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt im Baustoff, der einer Temperatur
von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit der umgebenen Luft entspricht, die
nur für einige Wochen pro Jahr einen Wert von 65 % übersteigt, z. B. in allseitig
geschlosssenen und beheizten Bauwerken (Gleichgewichtsfeuchte 9 ± 3 %), in
allseitig geschlossenen und unbeheizten Bauwerken (Gleichgewichtsfeuchte
12 ± 3 %)
• Nutzungsklasse 2:
ist gekennzeichnet durch einen Feuchtegehalt im Baustoff, der einer Temperatur
von 20 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit der umgebenen Luft entspricht, die
nur für einige Wochen pro Jahr einen Wert von 85 % übersteigt, z. B. bei über-
dachten, offenen Bauwerken (Gleichgewichtsfeuchte 15 ± 3 %)
• Nutzungsklasse 3:
Sie erfasst Klimabedingungen, die zu höheren Holzfeuchten führen, als in Nut-
zungsklasse 2 angegeben, z.B. Feuchträume oder ungeschützte Außenbereiche.
Der prozentuelle Holzfeuchtegehalt u ist der Quotient aus der Masse des in der Holzpro-
be enthaltenen Wassers mu-mo und der Masse der wasserfreien (darrtrockenen) Holzpro-
be m0:
mu – m0
- ⋅ 100 [ % ]
u = -------------------
m0
Seite 75
Der Baustoff Holz
Die Aufnahme bzw. Abgabe gebundenen Wassers führt bei Holz zu Volumenänderun-
gen. Bei der Desorption erfolgt eine Volumenverringerung bzw. zum Schwinden, bei Ad-
sorption hingegen kommt es zu einer Volumenzunahem bzw. zum Quellen. Quellen tritt
nur so lange auf bis der sog. Fasersättigungsbereich erreicht ist. Nach dessen Erreichen
ist der Vorgang des Quellens meist abgeschlossen, da keine Wassermoleküle mehr in
die Zellstruktur eingelagert werden können und somit keine weitere Ausdehnung der
Zellwand möglich ist.
Als Maß für das Quell- und Schwindverhalten des Holzes gelten das Quellmaß α und
das Schwindmaß β. Das Quellmaß bezieht sich auf den Darrzustand, das Schwindmaß
auf den maximalen, gequollenen Zustand.
l2 – l1
- ⋅ 100 [ % ]
α = ------------
l0
l2 – l1
- ⋅ 100 [ % ]
β = ------------
lw
l0, l1, l2 ...... Maße des Holzes in einer anatomischen Hauptrichtung bei den
Holzfeuchtegehalten u0, u1, u2
lw .............. Maß des nassen Holzes in einer anatomischen Hauptrichtung bei einer
Holzfeuchte über der Fasersättigungsfeuchte (u>uFS)
Seite 76
Eigenschaften des Holzes
Die Anisotropie des Holzes gilt auch für das Quell- und Schwindverhalten; man spricht
dabei von Quellungsanisotropie Aq bzw. der Anisotropie der Trocknungsschwindmaße
Aβ. Das bedeutet, dass die Quellmaße in den anatomischen Hauptrichtungen unter-
schiedlich sind.
Für eine vereinfachte Berechnung kann das Quell- und Schwindverhalten auf die zwei
Wuchsrichtungen, tangential und radial beschränkt werden.
α ta
n
αtan
αrad
d
ra
α
αrad αrad
αtan
αtan
Abb. 1.1 Querschnittsverzerrug von Schnittholz durch unterschiedliches Schwinden in tangentialer und
radialer Wuchsrichtung [6]
Einer der Kennwerte zur Beurteilung der Wärmedämmfähigkeit von Baustoffen ist die
Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK]. Diese gibt die Wärmemenge an, die durch einen Würfel
mit einer Kantenlänge von 1 m in einer Stunde hindurchfließt,wenn die Temperaturdiffe-
renz zwischen beiden Seitenflächen 1 °K beträgt.
• Richtung: λ ist in Faserrichtung etwa 2,2-mal größer als quer zur Faserrichtung
Seite 77
Der Baustoff Holz
Das Lebewesen „Baum“ versucht sich den in der Natur auftretenden äußeren Belastun-
gen (Eigengewicht, Wind, Schnee etc.) möglichst materialsparend anzupassen. Das be-
deutet, dass der Baum durch unterschiedliche Einlagerungen des Kambiums
(holzbildende Schichten des Baums), einen über die Baumoberfläche konstanten Span-
nungsverlauf erreicht. Unbelastete oder überbelastete Bereiche werden so vermieden
und jeder Teil des Baumes ist gleichmäßig ausgenutzt. Damit verbunden sind aber un-
terschiedliche Eigenschaften des Holzes je nach Orientierung zur Faserrichtung. Diese
Anisotropie hat einen besonderen Einfluss auf die elastischen Eigenschaften und auf die
Festigkeiten. Man kann drei Hauptrichtungen für den Baustoff Holz festlegen:
• Längsrichtung (L)
Da diese drei Achsen in guter Annäherung rechtwinklig zueinander stehen, kann Holz
auch als orthotroper Werkstoff beschrieben werden.
• IN Faserrichtung
erfolgt.
Seite 78
Eigenschaften des Holzes
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
E0,mean [N/mm²] 11000 12000 10000 11000
E90,mean [N/mm²] 370 400 640 750
G0,mean [N/mm²] 690 750 600 700
G90,mean [N/mm²] 96 75 60 70
„0“ in Faserrichtung; „90“ quer zur Faserrichtung
„mean“ Mittelwert
Tab. 1.2 E-Moduln und G-Moduln in und quer zur Faserrichtung ausgewählter Festigkeitsklassen
• Zugfestigkeit
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
ft,0,k [N/mm²] 14,0 18,0 18,0 24,0
Anmerkung: „0“ in Faserrichtung; „k“ charakteristischer Festigkeitswert
Seite 79
Der Baustoff Holz
Schrägfasrigkeit
• Druckfestigkeit
Die Äste wirken sich bei einer Beanspruchung auf Druck im Vergleich zur Zugfestigkeit
nicht in dieser Größenordnung festigkeitsmindernd aus. Im Gegensatz dazu haben die
Faserabweichungen einen bruchbegünstigenden Einfluss. Bei einem Versagen auf
Druck, tritt ein lokales Knicken von Holzfasern auf, das sich durch das Ausbilden einer
„Druckfalte“ bemerkbar macht. Man kann deshalb von einer „gutmütigen“ duktilen Ver-
sagensform sprechen.
Zudem bewirken die deutlich geringeren Streuungen, dass deutlich höhere charakteris-
tische Druckfestigkeiten in Rechnung gestellt werden können.
Das Last-Verschiebungs-Diagramm kann in zwei Bereiche unterteilt werden: zu Beginn
zeigt sich ein linear-elastischer Verlauf; mit Beginn des Faserversagens zeigt das Kraft-
Weg-Diagramm einen nichtlinearen plastischen Verlauf.
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
fc,0,k [N/mm²] 21,0 23,0 23,0 26,0
Anmerkung: „0“ in Faserrichtung; „k“ charakteristischer Festigkeitswert
Druckfalte
Abb. 1.4 Bruchbild Druckbeanspruchung in Faserrichtung und zugehöriges Kraft- Weg-Diagramm [6]
Seite 80
Eigenschaften des Holzes
Im Folgenden wird kurz auf die Festigkeiten quer zur Faser eingegangen.
• Querdruckfestigkeit
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
fc,90,k [N/mm²] 2,5 2,7 8,0 8,8
Anmerkung:„90“ quer zur Faserrichtung; „k“ charakteristischer Festigkeitswert
Tab. 1.5 Druckfestigkeiten quer zur Faserrichtung für Schnittholz ausgewählter Festigkeitsklassen
(nach EN 338)
Abb. 1.5 Duktiles Bruchverhalten bei einer Beanspruchung quer zur Faserrichtung [6]
Seite 81
Der Baustoff Holz
• Querzugfestigkeit
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
ft,90,k [N/mm²] 0,4 0,4 0,5 0,5
„90“ quer zur Faserrichtung; „k“ charakteristischer Festigkeitswert
Tab. 1.6 Zugfestigkeiten quer zur Faserrichtung für Schnittholz ausgewählter Festigkeitsklassen
(nach EN 338)
Abb. 1.6 Bruchbild Querzugbeanspruchung quer zur Faser und Kraft- Dehnungs-Diagramm [6]
• Rollschubfestigkeit
Der Rollschub ist eine Schubbeanspruchung quer zur Faserrichtung. Die Versagensform
des „Abrollens“ der Fasern tritt insbesondere bei auf Biegung beanspruchten, mehr-
schichtigen orthogonale verklebten Holzwerkstoffen in den Querlagen auf, da diese
durch die orthogonal stehenden Längslagen beansprucht werden. Der Grund dafür liegt
in den relativ schubweichen Querlagen. Der Schubmodul quer zur Faserrichtung weist
nur ein Zehntel des Schubmoduls in Faserrichtung (G90,mean=0,1*G0,mean) auf. Die zwei-
te Versagensform ist gekennzeichnet durch ein „Aufstellen“ der Querlagen durch die
Verschiebungen der Längslagen. Das Bruchbild wird meist durch eine Kombination bei-
der Versagensformen („Abrollen“ und „Aufstellen“ der Querlagen) geprägt.
Der Rollschub bzw. sein plastisches Bruchverhalten kann jedoch beim Konstruieren mit
Holz planmäßig genutzt werden um ein duktiles Versagen gewährleisten zu können. Im
Last-Verschiebungsdiagramm tritt nach einem anfänglich linear-elastischen Verhalten
ein plastischer Bereich bis zum endgültigen Bruch auf.
Seite 82
Eigenschaften des Holzes
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
fr,k [N/mm²] 1,0 1,0 1,0 1,0
Anmerkung: „k“ charakteristischer Festigkeitswert
Abb. 1.8 Bruchbild einer 7-schichtigen Brettsperrholzplatte bei einem Rollschubversagen und zugehö-
riges Kraft- Weg-Diagramm [6]
Im nachfolgenden Teil erfolgt eine kurze Beschreibung der Festigkeiten, die bei Bean-
spruchung auf Biegung und Schub aus Querkraft von Bedeutung sind.
• Biegezugfestigkeiten
Seite 83
Der Baustoff Holz
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
fm,k [N/mm²] 24,0 30,0 30,0 40,0
Anmerkung: „k“ charakteristischer Festigkeitswert
• Biegedruckfestigkeit
Die Biegedruckfestigkeit weist ähnlich der reinen Druckfestigkeit, ein duktiles Verhalten
auf. Es bilden sich auch hier in der druckbeanspruchten Zone sog. „Druckfalten“ aus.
Ein Versagen in der Druckzone tritt meist nur bei Verwendung von qualitativ hochwerti-
gen Material in den Zugzonen auf, da im Regelfall meist ein Versagen auf Biegezug vor
einem Versagen auf Biegedruck auftritt. Das kann bei Brettschichtholz bei Verwendung
von Lamellen mit höheren Zugkenngrößen, die frei von zugfestigkeitsmindernden Merk-
malen sind, erreicht werden
Das Last-Weg-Diagramm zeigt in einem ersteren Bereich ein linear-elastisches, dann ein
nichtlinear-plastisches Verhalten.
Druckfalte
Seite 84
Eigenschaften des Holzes
• Schubfestigkeit
Wie bereits erwähnt, geht das Versagen eines biegebeanspruchten Balkens in der Regel
von einem Fehler in der Zugzone aus. Nur sehr selten kommt es zu einem Schubversa-
gen im Bereich hoher Querkraftbeanspruchung. Dabei kommt es im Bruchzustand ent-
lang der Symmetrieachse über die Höhe zu einem Verschieben der beiden Bruchteile.
Der Grund dafür liegt im parabolischen Schubspannungsverlauf über die Querschnitts-
höhe, der sein Maximum in der Mitte der Trägerhöhe hat.
Bauschnittholz
C24 C30 D30 D40
fv,k [N/mm²] 2,7 2,7 3,0 3,8
„k“ charakteristischer Festigkeitswert
Seite 85
Der Baustoff Holz
Die im Ingenieurholzbau verwendeten Bauprodukte aus Holz sind vielfältig und finden
unterschiedlichste Anwendungsgebiete für lastabtragende Zwecke im Bauwesen. Im fol-
genden Abschnitt erfolgt eine Auflistung der am Markt befindlichen gängigsten Produkte,
mit einer Beschreibung ihrer wichtigsten Merkmale und verwendeten Abmessungen.
Die Einteilung erfolgt im Allgemeinen nach der erforderlichen Bearbeitung bzw. Herstel-
lung. So können die Bauprodukte aus Holz eingeteilt werden in:
• Vollholzprodukte
• Holzwerkstoffe
In diesem Abschnitt werden Vollholzprodukte behandelt, die für konstruktive, d.h. tra-
gende und/oder aussteifende Zwecke verwendet werden.
Als Vollholzprodukte werden in diesem Zusammenhang jene Baustoffe bezeichnet, die
sich in ihrem Gefüge und ihrem Aufbau nicht oder nur sehr gering verändert wurden.
Die Bearbeitung von Vollholzprodukten beschränkt sich auf die Schritte Sägen, Trock-
nen, Sortieren sowie sofern erforderlich Hobeln und Profilieren.
Für die Vollholz-Produktgruppe wird versucht den „Naturcharakter“ des Holzes, verbun-
den mit einer gesicherten Qualität beizubehalten. Die hohe Qualität wird durch die tech-
nische Trocknung und durch die Sortierung nach Festigkeit, Steifigkeit und/oder
Erscheinung erreicht. Als Grundlagen für die Qualitätssicherung dienen die einschlägi-
gen Normen.
Der Nachteil dieser Produktgruppe besteht in der fehlenden Homogenisierung und somit
dem Beibehalten der anisotropen Eigenschaften des Holzes. Damit verbunden ist die
Möglichkeit des Auftretens von Rissen und einer Beschränkung in der Länge und den
Querschnittsabmessungen.
Seite 86
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Rundholz besteht in der Regel aus von Rinde und Bast befreiten Stämmen oder Stamm-
abschnitten. Für Rundholz sind keine weiteren Veränderungen bzw. Bearbeitung des
Holzquerschnittes und der Oberfläche zulässig. Eine Schädigung der Randfasern ist zu
vermeiden. Im Vergleich zu Schnittholz weist Rundholz in den Randfasern höhere Festig-
keits- und Steifigkeitseigenschaften auf. Dafür ist natürlich eine ungeschädigte Struktur
vorauszusetzen. Die Biege- und Zugkennwerte liegen rund 20 % höher als jene von
Schnittholz.
Abmessungen
Es sind Längen bis zu 20 m erhältlich, wobei Zopfdurchmesser (kleiner Durchmesser am
oberen Ende des Stammes) bis zu ca. 500 mm (je nach Holzart) gebräuchlich sind.
Anwendung
Durch seine Form und Abmessungen bietet sich Rundholz vor allem für in Längsrichtung
durch Normalkräfte (Zug; Druck) beanspruchte Bauteile an und wird deshalb für Stützen
und Fachwerkstäben eingesetzt. Problematisch ist die Ausbildung von Knotenpunkten
und den damit verbundenen Schwierigkeiten in der Verbindungstechnik.
Seite 87
Der Baustoff Holz
Beschreibung
Bauschnittholz wird durch Einschneiden und Profilieren aus Rundholz gewonnen. Die
Querschnitte sind üblicherweise rechteckig und können je nach Verhältis von Höhe und
Breite in Latten, Bretter, Bohlen und Kanthölzer eingeteilt werden. Zu den Veredelungs-
schritten gehören Trocknen, Keilzinken, Hobeln, Fasen und gegebenenfalls weiteres Pro-
filieren.
Abmessungen
Kanthölzer sind bis zu Längen von 16 m erhältlich. Bei Bohlen, Bretter und Latten reichen
die Längen von 1,5 m bis 6,0 m; das Standardmaß für Längen ist 4 m.
Anwendung
Bauschnitthölzer (insbesondere Kantholz, Balken) werden für Stützen, Träger, Balken,
Pfetten und Sparren sowie Stäben in Fachwerken eingesetzt.
Bohlen werden meist für die Herstellung belastbarer Flächen verwendet (Gerüstbohlen,
Laufplanken, Brückenbeläge, Balkone und Terrassen sowie als Auflage über Deckenbal-
ken)
Seite 88
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Bretter und Latten werden hier in eine eigene Produktgrupppe unterteilt, da sie im Un-
terschied zum Bauschnittholz sehr unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
Sie sind wegen ihrer geringeren Dickenabmessungen sehr flexible Bauprodukte und kön-
nen durch Vernagelung bzw. Verleimung zu größeren Bauteilen zusammengefügt wer-
den. Die Herstellung von in einer Richtung gekrümmten Bauwerken ist durchaus
möglich.
Abmessungen
Typische Längen von Brettern und Latten liegen zwischen 1,5 m und 6,0 m; das Stan-
dardmaß/Längenmaß beträgt meist 4 m.
Anwendung
Im Ingenieurholzbau werden Bretter für die Herstellung von Holzrippenschalen und Brett-
stapelbauweise verwendet; Latten werden auch für räumlich gekrümmte Stabrosttrag-
werke eingesetzt.
Bretter dienen weiters als aussteifende bzw. als Dachhaut tragende Dachschalung. Zur
Aussteifung von räumlichen Tragwerken haben Bretter als Diagonalschalung eine zu-
sätzliche baupraktische Bedeutung.
Zudem können Bretter auch als Ausgangsmaterial für verschiedene Holzwerkstoffe, so
z.B. Brettschichtholz, Brettsperrholz u.a. eingesetzt werden.
Latten werden meist als Unterkonstruktionen für Dachdeckungen und Fassaden verwen-
det.
Seite 89
Der Baustoff Holz
Beschreibung
Konstruktionsvollholz ist ein veredeltes Bauschnittholzerzeugnis. Das Ausgangsmaterial
kann dabei aus einem kerngetrennten oder kernfreien Einschnitt stammen. Eine hohe
Formstabilität und eine Minimierung der Rissbildung wird durch die Wahl eines gezielten
Einschnittes, technische Trocknung und Hobeln erreicht. Zusätzliche Sortiermerkmale
tragen dazu bei, ein hohes Maß an Funktionstauglichkeit sowie hochwertige Oberflä-
chen für die sichtbare Anwendung zu gewährleisten. Strukturstörungen können heraus-
getrennt („gekappt“) werden. Durch eine Keilzinkung über den gesamten Querschnitt
kann das Vollholz zu Bauteilen mit größeren Längenabmessungen zusammengefügt wer-
den.
Abmessungen
Je nach Querschnitt sind für nicht keilgezinkte Hölzer Lieferlängen von 5 m; mit Keilzin-
kung sind auch Längen bis zu 14 m erhältlich.
Breite [mm]
Querschnitt
100 120b 140 160 180 200 240
60 + + + + + + +
Dicke [mm]
80 - + + + + + +
100 + - - + + + +
120 - + - + - + +
140 - - + - - - +
Anmerkung: „+“ verfügbare Standardquerschnitte, sogenannte „Vorzugsquerschnitte“
„-“ kein Standardquerschnitt, jedoch lieferbarer Querschnitt
Anwendung
Konstruktionsvollhölzer werden wie Bauschnitthölzer für Stützen, Träger, Balken, Pfetten
und Sparren sowie Stäben in Fachwerken eingesetzt.
Wegen der niedrigen Bauteilfeuchte kann im Allgemeinen auf einen vorbeugenden che-
mischen Holzschutz verzichtet werden.
Seite 90
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Bei Duo- und Trio-Balken werden zwei bzw. drei Bohlen oder Kanthölzer flachseitig und
faserparallel miteinander verklebt. Als Ausgangsmaterial dient vornehmlich (Konstrukti-
ons-) Vollholz, das vorher technisch getrocknet und festigkeitssortiert wurde. Dadurch
entsteht ein hochwertiger, rissarmer Vollholzqueschnitt mit definierten Eigenschaften.
Durch Keilzinkung ist eine Längsverbindung der Einzelhölzer möglich.
Abmessungen
Im Allgemeinen werden Duo- und Trio-Balken in sogenannten „Vorzugsquerschnitten“
angeboten. Dies sind Querschnitte, die in einem definierten Raster abgestuft sind und
das Hauptanwendungsgebiet im Holzhausbau abdecken sollen.
Prizipiell ist der maximale Gesamtquerschnitt gemäß der allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung Z-9.1-440 durch die maximale Breite bzw. Dicke der Einzelquerschnitte be-
grenzt. Diese sind:
Breite [mm]
Querschnitt
100 120b 140 160 180 200 220 240
80 + + + +
Dicke [mm]
100 + + + + + +
120 + + + + +
140 + + + +
160 + + + +
„+“ ....“Vorzugsquerschnitte“
Anwendung
Duo- und Trio-Balken können für alle wesentlichen hochbauspezifischen Aufgaben her-
angezogen werden, insbesondere für (sichtbare) Deckenbalken, Dachkonstruktionen
(Pfette, Sparren) und sonstige Bauteile, die nicht einer direkter Bewitterung ausgesetzt
sind, d.h. für Bauteile in der Nutzungsklassen 1 und 2.
Seite 91
Der Baustoff Holz
Holzwerkstoffe können als stab- oder flächenförmige Produkte hergestellt werden. Sie
entstehen durch Zerlegen des Holzes in kleinere Bestandteile und anschließendes Verlei-
men und Verpressen dieses Ausgangsmaterial. Als Kleber bzw. Bindemittel dienen z.B.
Kunstharze, PU-Kleber sowie mineralische Bindemittel. Als Ausgangsmaterial kommen
Hölzer und Holzprodukte vom Stammholz bis zum recycelten Abfallholz in Frage.
Eine Einteilung der Holzwerkstoffe kann nach dem Zerlegungsgrad des Ausgangsmate-
rials und der Orientierung der einzelnen Bestandteile im Holzwerkstoff erfolgen.
• Fasern
• Späne
• Furniere
• Bretter
a) Fasern b) Späne
c) Furnier d) Brett
Die Eigenschaften der Ausgangsmaterialien (Faser, Span, Furnier, Brett) bestimmen die
Eigenschaften des daraus hergestellten Holzwerkstoffes. Vollholz ist ein anisotroper Bau-
stoff; das bedeutet Festigkeiten und E-Moduln im Holz sind richtungsabhängig. Der Vor-
teil von Holzwerkstoffen besteht darin, dass mit zunehmenden Zerlegungsgrad die
Homogenität des Produkts zunimmt; d.h. man erreicht ein weniger stark anisotropes Ver-
halten. Zudem treten lokale Strukturstörungen, je nach Zerlegungsgrad, mehr oder we-
Seite 92
Bauprodukte aus Holz
• Geschichtete Holzwerkstoffe
Bei geschichteten Holzwerkstoffen werden die Ausgangsmaterialien, aus denen das Pro-
dukt zusammengesetzt wird in jeder Schichte faserparallel orientiert. Durch den Homo-
genisierungseffekt, der mit einer geringeren Streuung der Materialkennwerte verbunden
ist, können die charakteristischen Festigkeiten auch über jenen des Vollholzes liegen
(z.B. bei Brettschichtholz).
Das beim Holz so problematische Quell- und Schwindverhalten sowie die geringe Quer-
zug- und Querbiegefestigkeit normal zur Faser bleiben jedoch erhalten.
• Gesperrte Holzwerkstoffe
Bei gesperrten Holzwerkstoffen, liegt ein bestimmter Anteil der Einzelschichten unter ei-
nem Winkel zu den Faserverläufen in der Deckschicht. Dieser Winkel kann 90° betragen,
also normal zum Faserverlauf in der Deckschicht oder unter beliebigen Winkel („ran-
dom") ausgerichtet sein.
Der Vorteil von gesperrten Holzwerkstoffen liegt in der Tatsache, dass das Quell- und
Schwindverhalten in der Plattenebene sowohl senkrecht als auch parallel zur Faserrich-
tung eingeschränkt ist. Der Grund dafür liegt in der kraftschlüssigen Verbindung der ein-
zelnen Bestandteile, die das Auftreten von Schwind- und Quellverformungen verhindern.
Dadurch erhält man zwar ein formstabiles flächiges Element, muss aber gleichzeitig ei-
nen Festigkeits- und Steifigkeitsverlust in der Hauptrichtung (meist die Orientierung der
Decklagen und Produktionsrichtung) in Kauf nehmen.
Gesperrte Flächen können Lasten in und normal zu ihrer Ebene abtragen.
Seite 93
Der Baustoff Holz
• Plattenwirkung:
Lasten die senkrecht zur Fläche wirken werden über Plattentragwirkung abgetra-
gen (z.B Massivholzdecken, Fahrbahnplatten aus Brettsperrholz).
• Scheibenwirkung
Lasten in der Ebene der Flächen werden über Scheibentragwirkung abgetragen
(Wind, Erdbeben, horizontale Lasten aus Imperfektionen).
Seite 94
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Brettschichtholz ist ein geschichteter, stabförmiger Holzwerkstoff. Es ein vergütetes Voll-
holz, bei dem der festigkeitsmindernde Einfluss wachstumsbedingter Strukturstörungen
bis zu einem gewissen Grad aufgehoben werden („Lamelliereffekt“). BSH besteht aus
mindestens vier faserparallelen miteinander verklebten, getrockneten Brettern bzw. Brett-
lamellen. Die einzelnen Brettlamellen setzten sich aus keilgezinkten und damit längenad-
dierten Brettern zusammen.
Es können neben geraden auch einfach bzw. doppelt gekrümmte Bauteile produziert
werden; auch die Herstellung tordierter Querschnitte ist möglich.
Je nach Querschnittsaufbau wird zwischen homogenem und kombiniertem Brettschicht-
holz unterschieden. Bei kombinierten Querschnitten werden Lamellenlagen unterschied-
licher Sortierklassen miteinander verklebt, wohingegen homogene Querschnitte aus
Lamellen der selben Sortierklasse bestehen.
Bauteile die im Wesentlichen auf Druck oder Zug beansprucht werden sollten symmet-
risch aufgebaut sein.
Seite 95
Der Baustoff Holz
Abmessungen
Höhe: bis 2000 mm (einzelne Hersteller auch bis 3000 mm)
Breite: bis 220 mm (einzelne Hersteller auch bis 300 mm)
Länge: bis 30 m (einzelne Hersteller auch bis 60 m)
Breite [mm]
Querschnitt
60 80 100 120 140 160 180
100 +
120 + + + +
140 +
160 + + + + + +
Höhe [mm]
200 + + + + + +
240 + + +
280 + + +
320 + + + +
360 + + +
400 + +
„+“ ....“Vorzugsquerschnitt“
Anwendung
Brettschichtholz ist geeignet für hoch belastete und weit gespannte Bauteile und/oder
Bauteile, die hohe Anforderungen an die Formstabilität und Ästhetik erfüllen sollen. Es
kommt daher in vielfältiger Weise für lastabtragende Zwecke im Wohn- und im Ingeni-
eurholzbau (Hallenbauten, Sportstätten, Brücken etc.) zum Einsatz.
Seite 96
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung:
Die Platten bestehen aus drei bzw. fünf rechtwinklig zueinander verklebten Brettlagen
oder Furnieren zumeist aus Nadelholz. Zur Verklebung werden vorwiegend modifizierte
Melaminharze und Phenolharze verwendet. Die elastomechanischen Eigenschaften der
Platten können durch die Wahl der verwendeten Holzart und der Dicken der einzelnen
Lagen gezielt beeinflusst werden.
Abmessungen
3-lagig: Dicken 16-75 mm, Formate 1000-3000 x 5000/6000 mm
5-lagig: Dicken 33-80 mm, Formate 1000-3000 x 5000/6000 mm
Anwendung
Mehrschichtige Massivholzplatten können als lastabtragende Bauteile und/oder mittra-
gende und aussteifende Beplankung für die Herstellung von Wand-, Decken-, und
Dachtafeln verwendet werden.
Seite 97
Der Baustoff Holz
Beschreibung
Furnierschichtholz (FSH) entsteht durch Verkleben von rund 3 mm dicken, getrockneten
Schälfurnieren aus Nadelholz mit Phenolharz. Es werden zwei Arten von Furnieranord-
nungen unterschieden: FSH-S und FSH-Q. Bei FSH-S ist die Orientierung der Fasern al-
ler Furnierlagen parallel und wird hauptsächlich für stabförmige und in Achsrichtung
beanspruchte Bauteile verwendet. Bei FSH-Q Platten liegen einzelne Lagen quer zu den
Decklagen. Sie werden für flächige Bauteile und Beanspruchungen mit einer erforderli-
chen Querverteilungswirkung hergestellt.
Die einzelnen Furniere einer Lage werden im Allgemeinen durch eine Schäftung oder
eine Überlappung miteinander verbunden.
Abmessungen
• FSH-S
Dicken: 27 bis 75 mm (in 6-mm-Schritten)
Format: max. 23 000 x 1820 mm
• FSH-Q
Dicken: 21 bis 69 mm
Format: max. 23 000 x 1820 bzw. max. 20 000 x 2500
Anwendungen
Furnierschichtholz wird als stabförmiger Bauteil für Träger, Stützen, Gurte und Stäbe von
Fachwerken verwendet. Als ebenes Flächentragwerk dient FSH zur Ausstefung, für Dä-
cher und Decken.
Wegen der hohen Festigkeiten und des günstigen Verformungsverhaltens in Faserrich-
tung wird es vorwiegend für höher beanspruchte Teile von Tragwerken und als Verstär-
kung von tragenden Holzbauteilen verwendet.
Seite 98
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Bau-Furniersperrholz (BFU) entsteht durch kreuzweise Anordnung und Verklebung ent-
sprechend aufbereiteter Furniere. Diese sind im Allgemeinen symmetrisch zur Mittelebe-
ne angeordnet. Als Klebstoffe werden Harnstoffharze, modifizierte Melaminharze,
alkalisch härtende Phenolharze, Phenol-Resorcinharze und Resorcinharze verwendet.
Die Mehrzahl der Furniersperrhölzer hat eine ungerade Anzahl Furnierlagen. Bei gerader
Lagenanzahl liegen die beiden inneren Lagen faserparallel. Bei Dicken über 12 mm wird
sie auch als Multiplexplatte bezeichnet.
Abmessungen
Dicken: 8 bis 25 mm
Formate: 2500/3000 x 1250/1500, 2400/3050 x 1200/1525,
2150/1220 x 1220 mm
Anwendung
BFU-Platten werden im lastabtragenden Bereich hauptsächlich als mittragende und aus-
steifende Beplankungen für Wände, Decken und Dächer verwendet.
Seite 99
Der Baustoff Holz
Beschreibung
PSL besteht aus ca. 16 mm breiten und ca. 3 mm dicken, parallel zur Balkenlängsachse
ausgerichteten, miteinander verklebten Schälfurnierstreifen aus Douglas Fir (DF) oder
Southern Yellow Pine (SYP). Für die Verklebung wird ein Phenolharzklebstoff verwendet.
Abmessungen
PSL wird im Standardquerschnitt 483 x 280 mm hergestellt. Kleinere Querschnitte wer-
den vom Hersteller zugeschnitten.
Breiten: 44 bis 280 mm
Höhen: 44 bis 483 mm
Längen: bis 20 m
Anwendung
PSL weist hohe Querdruckeigenschaften auf und wird für Träger und Stützen verwendet.
Seite 100
Bauprodukte aus Holz
Beschreibung
Langspanholz besteht aus miteinander verklebten Pappel-Spanstreifen (Abmessungen
von ca. 0,8 mm x 25 mm x 300 mm). Für die Verklebung wird ein MDI Polyurethan-
Klebstoff verwendet. Durch Verändern des Abstandes der Streumaschine zur Plattenober-
fläche (51 mm oder 203 mm) können unterschiedliche Festigkeitsklassen hergestellt
werden. Für den genannten größeren Abstand orientiert sich beim Streuvorgang ein hö-
herer Anteil der Spanstreifen in Plattenquerrichtung, bei dem kleineren Abstand werden
die Spanstreifen eher parallel zueinander ausgerichtet, wodurch die mechanischen
Kenngrößen beeinflusst werden können
Abmessungen
Dicken: 32 bis 89 mm
max. Format: 2438 x 10700 mm
Anwendung
Langspanhölzer in Plattenform (TimberStrand P) haben meist aussteifende Funktionen.
Als stabförmiges Produkt (TimberStrand S) werden sie auch für Träger, Pfetten und als
Stege für I-Querschnitte verwendet.
Seite 101
Der Baustoff Holz
Beschreibung
OSB-Platten bestehen aus großflächigen, vorzugsweise parallel zur Plattenoberfläche
liegenden Langspänen (im Mittel ca. 0,6 mm dick, 75 mm bis 130 mm lang und 35 mm
breit). Zur Verklebung werden phenolharzmodifizierte Melamin-Formaldehydharze und
PMDI-Klebstoffe verwendet. Die Längsspäne verlaufen vorzugsweise in den Deckschich-
ten parallel und in der Mittelschicht quer zur Fertigungsrichtung. Dadurch weisen OSB-
Platten in Längs- und Querrichtung unterschiedliche mechanische Eigenschaften auf.
Die Biegefestigkeit in der Längsrichtung der Platten liegt deutlich höher als in der Quer-
richtung. Durch Ausrichtung der Strands in den jeweiligen Lagen können die mechani-
schen Eigenschaften beeinflusst werden.
Abmessungen
Dicken: 6 bis 40 mm
Formate: 2440-5000 x 1220-2620 mm
Anwendung
OSB-Platten werden im Baubereich meist als mittragende und aussteifende Beplankung
für hölzerne Wände, Böden, Decken und Dächer verwendet.
Seite 102
Bauprodukte aus Holz
Für die Herstellung der im Zuge dieser Diplomarbeit detailiert betrachteten Tragwerks-
familie der Faltwerke eignen sich vorzugsweise großformatige, lastabtragende Holzpro-
dukte. Ein solches Erzeugnis ist z.B. Brettsperrholz, weshalb im Folgenden im Detail auf
die Eigenschaften dieses Produktes eingegangen wird.
Seite 103
Der Baustoff Holz
Das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Brettsperrholzplatten sind Bretter, wobei
ursprünglich meist Holz aus den Stammrandzonen, sogenannte „Seitenware“ , verwen-
det wurde. Diese Seitenware wird in der Sägeindustrie durch geringere Wertschöpfung
als „minderwertiges“ Schnittholz angesehen, obwohl es für gewöhnlich die bessere Zug-
festigkeit, E-Modul und Rohdichte aufweist, da diese Werte von Innen nach Außen zu-
nehmen.
„Hauptware“
Die Abmessungen der Einzelbretter reichen von 80 mm bis 240 mm in der Breite und
von 10 mm bis 35 mm in der Dicke, wobei immer ein Verhältnis Breite zu Dicke von
b:d ≥ 4:1 eingehalten werden sollte.
Verhältnis
b:d ≥ 4:1
Abb. 2.21 Abmessungen von Brettern für die Produktion von Brettsperrholz [6]
Nach der Trocknung werden die Bretter vierseitig gehobelt und anschließend durch eine
Keilzinkung auf die gewünschte Länge gebracht. Die Keilzinkenverbindungen sind
gemäß ÖNORM EN 385 auszuführen. Die Bretter können einen parallelen, profilierten
oder konischen Kantenverlauf aufweisen. Im Allgemeinen finden Bretter mit parallelen
Kantenverlauf die häufigste Verwendung.
Seite 104
Bauprodukte aus Holz
Abb. 2.22 keilgezinkte Brettlamelle mit parallelem, profiliertem oder konischem Querschnitt [6]
Für die Verklebung sollte ein Klebstoff für tragende Bauteile verwendet werden, z.B. Po-
lykondensate (PU-Klebstoffe), Phenoplastharze (Resorcinharze) oder Aminoplastharze
(Melaminharze).
Ein typischer Aufbau einer BSP-Platte erfolgt durch Verklebung der Brettlagen bzw. der
Einschichtplatten unter einem Winkel von 90°. Auch eine Orientierung der Brettlagen
unter einem beliebigen Winkel ist möglich.
Seite 105
Der Baustoff Holz
Schichtaufbauten
Seite 106
Bauprodukte aus Holz
Abb. 2.26 typische Querschnittsaufbauten im Wohnbau für Decken- und Wandelemente [6]
Seite 107
Der Baustoff Holz
Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von BSP zeigen sich an der Produkt und Bauteilva-
riabilität. Es können sowohl großformatige Außen- und Innenwände als auch Dach und
Deckenelemente realisiert werden.
Die einzelnen Elemente können exakt und individuell nach Plan gefertigt werden. Durch
die einfache und systematische Verbindungstechnik entfällt ein langwieriges und schwie-
riges Einpassen und Ausrichten der Elemente. Eine Vormontage von Dämmungen und
Fassadenelementen am BSP-Element führt zu einer schnellen Montage.
Je nach Belastung wirkt das BSP-Element üblicherweise als Scheibe oder als Platte. Mit
einem einzigen Plattenelement kann eine Längs- und Quertragwirkung hergestellt wer-
den, da für gewöhnlich die Einschichtplatten des BSP im rechten Winkel zueinander ste-
hen.
Im Wohnbau sind üblicherweise Decken mit Spannweiten zwischen 4,0 m und 5,0 m mit
5-schichtigen BSP-Platten realisierbar. Bei größeren Spannweiten können Rippenplatten
mit aufgeklebten BSH-Trägern bzw. Kastenquerschnitte mit BSH-Stegen verwendet wer-
den.
Rippenplatte
BSP, 5-s + BSH
Kastenquerschnitt
BSP, 3-s + BSH+ BSP, 3-s
Seite 108
Bauprodukte aus Holz
Brandverhalten
Holz ist als organisches Material zwar „brennbar“, im Falle eines Abbrandes wirkt die
entstandene Verkohlung der Außenzone („Pyrolyseschicht“) aber als Schutzschicht für
den noch nicht abgebrannten Querschnitt. Aufgrund der geringen Wärmeleitfähigkeit
des Holzes bleibt die Temperatur bereits in einem geringen Abstand zur Abbrandzone
unverändert. Die Abnahme der Tragfähigkiet resultiert daher vor allem aus der Quer-
schnittsverringerung des BSP-Elements durch den Abbrand.
BSP ohne Seitenverklebung hat in der Regel eine höhere Abbrandgeschwindigkeit (z.B.
0,78 mm/min für KLH) im Vergleich zu Vollholz (laut ÖNORM 3800-4: 0,65 mm/min).
Als Grund dafür sind die Fugen zwischen den einzelnen Brettlamellen zu nennen, die das
Verhältnis Oberfläche : Volumen erhöhen und dadurch eine größere Oberfläche bzw.
Angriffsfläche für das Feuer im Brandfall bilden.
Beim rechnerischen Nachweis ist zu beachten, dass nach ca. 30 min. eine Brettschicht
abgebrannt ist und sich deshalb die Tragfähigkeit eines z.B. 5-schichtigen Elements auf
eine 3-schichtiges reduziert (2 Längslagen, 1 Querlage). Deshalb müssen für diesen Fall
die effektiven Querschnittswerte neu ermittelt und in die Berechnung einbezogen wer-
den.
Seite 109
Der Baustoff Holz
Mit 5-schichtigen BSP-Elementen einer Dicke von 120 mm lässt sich eine Brandwider-
standsklasse von F 60 „hochbrandhemmend“ erreichen, es kann jedoch auch eine hö-
here Feuerwiderstandsklasse durch entsprechende Dimensionierung bzw. durch
Beplankung mit zusätzlichen Plattenwerkstoffen, wie z.B. Gipskartonplatten erreicht wer-
den.
Längslagen Querlagen
Abb. 2.32 Reduzierung eines 5-schitiges Elements, auf ein 3-schichtiges durch Brandeinwirkung [15]
Seite 110
Bauprodukte aus Holz
Abschließend erfolgt eine kurze Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von Brett-
sperrholz:
Vorteile:
• Die einzelnen Elemente können exakt und individuell nach Plan gefertigt werden
• Durch das geringe Gewicht eignet sich BSP für Aufbauten auf vorhandenen Altbe-
stand (z.B. in der Verwednung im verdichteten Wohnbau bzw. Dachgeschoßauf-
und ausbauten in Altstädten)-
Nachteile:
• Bei der Montage ist auf Grund des höheren Gewichts das Vorhandensein eines
Krans immer erforderlich.
• Für die Haustechnik ist zusätzlich das Anbringen einer Installationsebenen erfor-
derlich.
Seite 111
KAPITEL 4
Anwendungsbeispiele -
Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
1 Allgemeines
Im Zuge dieser Diplomarbeit wurden insgesamt fünf representative Beispiele für Faltwer-
ke aus Brettsperrholz betrachtet, um einen Überblick über Einsatzmöglichkeiten des
Holzwerkstoffes Brettsperrholz, mögliche Faltwerksformen und eine praxisgerechte Be-
messung zu geben.
Zudem erfolgte ein Vergleich der Berechnungsmethode nach der „elementaren Falt-
werkstheorie“ mit einer Finite-Elemente-Berechnung am Beispiel eines prismatischen
Faltwerks unter Berücksichtigung isotroper Materialeigenschaften.
Seite 113
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
2. 1 Einwirkungen
Im folgenden Abschnitt erfolgt eine Ermittlung jener Einwirkungen die für die Vergleichs-
berechnung verwendet wurden. Die Berechnung und der Vergleich der Spannungen und
Verformungen erfolgte für die Lastfälle „Eigengewicht“ und „Schnee“.
2. 1. 1 Eigengewicht
Zur Ermittlung des Eigengewichts nach EN 1991-1-1 bzw. ÖNORM B 1991-1-1 wurde
folgender Dachaufbau gewählt: Abdichtungsfolie, Wärmedämmung (20 cm), Dampf-
sperre, Holzplatte (12cm).
Wichte Flächenlast
Dicke [mm]
[kN/m³] [kN/m²]
Abdichtungsfolie - - 0,10
Wärmedämmung 160 0,3 0,06
Dampfbremse - - 0,02
Holzplatte 120 5,50 0,66
Summe 0,85
Seite 114
Vergleich der Ergebnisse der elementaren Faltwerkstheorie mit einer
FEM-Berechnung
2. 1. 2 Schnee
Die Schneelast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-3
ermittelt. Als repräsentativer Standort wurde der Ort Judenburg in der Steiermark ge-
wählt.
Standort: Judenburg
Seehöhe: 734 m
Lastzone: 2
sk = 2,61 kN/m²
Für Sched- und Kehldächer sind nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 folgende Lastver-
teilungen zu berücksichtigen:
Seite 115
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Die Formbeiwerte ergeben sich laut Abb. 2.4 bzw. Tab. 2.2 zu:
μ1 = 0
μ2 = 1,60
Neigungswinkel α
0° ≤ α ≤ 30° 30° ≤ α ≤ 60° α ≥ 60°
des Pultdaches
μ1 [-] 0,8 0,8(60 - α)/30 0,0
μ2 [-] 0,8 + 0,8*α/30 1,6 -
s(μ1) = μ1 ce ct sk = 0
Seite 116
Vergleich der Ergebnisse der elementaren Faltwerkstheorie mit einer
FEM-Berechnung
Die Berechnung nach der elementaren Faltwerkstheorie erfolgte nach der Deformations-
methode mithilfe einer EXCEL-Tabellenkalkulation. Als Eingangsparameter dienten der
E-Modul, die Spannweite, die Querschnittsfläche und die Scheibenlasten der einzelnen
Faltwerksscheiben. Durch die Annahme von Einfeldträgersystemen in Querrichtung, ent-
sprechen die Kantenbelastungen den Auflagerreaktionen der Einfeldträger. Diese Kan-
tenlasten müssen daraufhin in Richtung der angrenzenden Scheibenelemente aufgeteilt
werden.
a) b) c)
Abb. 2.6 Ermittlung der Auflagerreaktionen (a), Auflagerreaktionen als Belastung (b), Aufteilung in
Scheibenebene (c)
Der Sonderfall einer belasteten Randscheibe durch das Eigengewicht wird wie folgt be-
rücksichtigt:
Da die Ausbildung der Faltwerkskanten gelenkig erfolgt, wird die gesamte Last aus Ei-
gengewicht als Linienlast der zweiten Kante angesetzt. Das Moment aus der belasteten
Randscheibe (siehe Kapitel 2 Abschnitt 3.5.3) wird aufgrund der gelenkig ausgebildeten
Kanten nicht berücksichtigt.
a) b)
Abb. 2.7 Belastete Randscheibe (a), Aufbringen der Resultierenden auf die zweite Kante (b)
Seite 117
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Aus den Scheibenlasten und der Gesamtsteifigkeitsmatrix der Einzelscheiben lassen sich
die Spannungen σx an der Stelle x = L/2 berechnen. Die lokalen Verschiebungen der
Einzelscheiben in Scheibenebene ergeben sich über die Durchbiegungsformel für Ein-
feldträger für jede Scheibe.
Die globale Verschiebungen der Faltwerkskanten werden in einem zweiten Schritt be-
rechnet. Sie setzen sich aus den lokalen Verschiebungen der jeweils angrenzenden
Scheiben zusammen. Die Gesamtverschiebung kann danach über den „Williot-Mohr-
Verschiebungsplan“ ermittelt werden.
2
p⋅L
M 0 = ------------ (2.1)
8
M –1
R x = ------0- (2.2)
B 1
–1
[ S xx ] = [ K System ] ⋅ [ R x ] (2.3)
Lastfall Eigengewicht
L [m] = 20
E [kN/cm²] = 1100
Multiplik
Scheibe
p [kN/m]
Kante
t [cm] Z [cm] Y [cm] B [cm] A [cm²] W [cm³] J [cm4] M0 [kNm] M0/B [kN] Rx [kN] Sxx [kN/cm²]
P [kN]
Seite 118
Vergleich der Ergebnisse der elementaren Faltwerkstheorie mit einer
FEM-Berechnung
In einem zweiten Durchlauf werden die lokalen Scheibenverformungen mithilfe der For-
mel für die Durchbiegung wie folgt ermittelt:
4
5 q⋅L
v = ---------- ⋅ ------------ (2.4)
384 E ⋅ J
Im vorliegenden Fall kann die Berechnung auch direkt mit dem Moment M nach folgen-
der Formel erfolgen:
2
5 M⋅L
v = ------ ⋅ -------------- (2.5)
48 E ⋅ J
S xx, i + 1 – S xx, i
M = ------------------------------ ⋅W (2.6)
2
L [m] = 20
E [kN/cm²] = 1100
f [1] = 0,1041667
Scheibe
Kante
W [cm³] J [cm4] M [kNcm] Vlokal [cm] Sxx [kN/cm²] Z [cm] Y [cm] A [cm²] 'N [cm] 'My [kNcm] 'MZ [kNcm]
Seite 119
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
A
ΔN = --- ⋅ ( S xx, i + S xx, i + 1 ) (2.7)
2
A
ΔM = --- ⋅ ( S xx, i ⋅ ( 2 ⋅ z i + z i + 1 ) + S xx, i + 1 ⋅ ( z i + 2 ⋅ z i + 1 ) ) (2.8)
6
Für die Berechnung mit dem FEM-Programm wurden die Faltwerkskanten in Längsrich-
tung als gelenkig modelliert, sodass in Querrichtung ein System aus Einfeldträgern ent-
steht, wie es in der elementaren Faltwerkstheorie vorgesehen ist.
Die Eingabe der Lasten erfolgte nach zwei Methoden: einmal als Linienlasten entlang der
Faltwerkslängskanten und einmal als Flächenlasten. Dabei wurden jeweils zwei Lastfälle
eingegeben: Lastfall Eigengewicht und Lastfall Schnee. Bei der Eingabe der Last als Lini-
enlast wurde die Flächenlast nach dem Hebelsgesetz auf die benachbarten Faltwerks-
kanten aufgeteilt und entsprechen somit den Lasten aus der elementaren
Faltwerkstheorie.
a) b)
Seite 120
Vergleich der Ergebnisse der elementaren Faltwerkstheorie mit einer
FEM-Berechnung
Um die Ergebnisse (Spannungen σx und vertikale Verformungen uz) aus der FEM-Berech-
nung mit jenen der elementaren Faltwerkstheorie vergleichen zu können wurden ledig-
lich die Längsspannungen σx aus der Membranwirkung des Systems betrachtet. Laut
elementarer Faltwerkstheorie sind die Biegespannungen in Längsrichtung vernachlässig-
bar klein.
Zu erwähnen bleibt, dass die Spannungen und Veformungen in den Faltwerkskanten bei
der Längskoordinate x = L/2 verglichen wurden.
Im folgenden Abschnitt erfolgt ein Vergleich der Spannungen bzw. vertikalen Verformun-
gen aus der Berechnung nach der „elementaren Faltwerkstheorie“ mit jenen aus der
FEM-Berechnung (für ein Gelenkssystem) mit isotropen Materialeigenschaften. Für den
Vergleich der Spannungen werden aus der FEM-Berechnung die Membranspannungen
verwendet.
Der Vergleich der Ergebnisse wird auf Grund der bestehenden Symmetrieachse für die
Kanten 1 bis 5 (siehe Abb. 2.1) durchgeführt.
elem.
FEM Abweichung
Faltw.
σx σx
Kante [%]
[kN/cm²] [kN/cm²]
1 0,146 3 0,142
2 -0,164 2 -0,161
3 0,173 -1 0,174
4 -0,166 -1 -0,167
5 0,167 1 0,165
Tab. 2.3 Spannungen σx aus Eigengewicht, Berechung mit FEM und elementarer Faltwerkstheorie
Seite 121
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
elem.
FEM Abweichung
Faltw.
σx σx
Kante [%]
[kN/cm²] [kN/cm²]
1 0,091 26 0,072
2 -0,125 11 -0,111
3 0,168 0 0,168
4 -0,181 -5 -0,192
5 0,185 -6 0,197
Tab. 2.4 Spannungen σx aus Schnee, Berechung mit FEM und elementarer Faltwerkstheorie
Wie aus Tabelle Tab. 2.3 ersichtlich wird stimmen die Ergebnisse aus der FEM-Berech-
nung für den Lastfall „Eigengewicht“ sehr gut mit jenen aus der elementaren Faltwerks-
theorie überein. Es treten dabei maximale Abweichungen der Ergebnisse von 3 % auf.
Diese liegen somit im Rahmen der „technischen“ Genauigkeit von baustatischen Berech-
nungen.
Für den Lastfall „Schnee“ (Tab. 2.4) weichen die Ergebnisse aus der FEM-Berechnung
von jenen aus der „elementaren Faltwerkstheorie“ in wesentlich größeren Ausmaß ab,
als für den Lastfall „Eigengewicht“, im Besonderen die Kanten 1 und 2. Der Grund hier-
für liegt an der freien, ungestützten Randscheibe.
Die äußerste Faltwerksfläche ist unter dem Lastfall „Schnee“ zwar unbelastet, wird aber
durch die Belastung der inneren Flächen und wegen des Fehlens einer Stützung der äu-
ßersten Kante, nach innen gezogen.
elem.
FEM Abweichung
Faltw.
uz uz
Kante [%]
[cm] [cm]
1 0,95 3 0,92
2 0,95 3 0,92
3 1,00 2 0,98
4 0,98 - 0,98
5 0,97 - 0,97
Tab. 2.5 Verformungen uz aus Eigengewicht, Berechungen mit FEM und elementarer Faltwerkstheorie
Seite 122
Vergleich der Ergebnisse der elementaren Faltwerkstheorie mit einer
FEM-Berechnung
Verformungen
|u| [mm]
9.9
9.0
8.1
7.2
6.3
5.4
4.5
3.6
2.7
1.8
0.9
0.0
Max : 9.9
Min : 0.0
X Y
• Lastfall „Schnee“, Last als Linienlast, vertikale Verformungen uz der Kanten 1-5:
elem.
FEM Abweichung
Faltw.
uz uz
Kante [%]
[cm] [cm]
1 0,79 16 0,67
2 0,79 18 0,67
3 1,01 9 0,93
4 1,12 3 1,09
5 1,15 2 1,13
Tab. 2.6 Verformungen uz aus Eigengewicht, Berechungen mit FEM und elementarer Faltwerkstheorie
Verformungen
u
[mm]
17.4
15.8
14.2
12.6
11.0
9.5
7.9
6.3
4.7
3.2
1.6
0.0
Max : 17.4
Min : 0.0
X
Y
Seite 123
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Für den Lastfall „Eigengewicht“ (siehe Tab. 2.5) wird ersichtlich, dass die Abweichungen
lediglich 3 % betragen. Die Ergebnisse liegen somit innerhalb der „technischen“ Genau-
igkeit.
Beim Lastfall „Schnee“ ist der Einfluss der ungestützen Randkante ersichtlich. Die Kanten
1 und 2 weisen die größten Abweichung im Vergleich zur elementaren Faltwerkstheorie
auf. Zur Symmetrieebene hin erfolgt eine gute Annäherung an die elementare Faltwerks-
theorie.
Um auch den Einfluss der Querbiegung zu zeigen, werden die Lasten im FEM-Programm
als Flächenlasten eingegeben. Die Ergebnisse wurden dann wiederum mit den Ergebnis-
sen aus der elementaren Faltwerkstheorie verglichen.
Durch die Eingabe der Lasten als Flächenlasten erfolgt keine Änderung der Ergebnisse
der Kantenspannungen im Vergleich zur Eingabe der Lasten als Linienlasten.
Lediglich beim Vergleich der vertikalen Veformungen, ist zu erkennen, dass beim Lastfall
„Eigengewicht“ die Ergebnisse der äußersten Kante einen Unterschied von 42 % (siehe
Tab. 2.7) aufweisen. Der Grund für die große Verformung liegt in der belasteten End-
scheibe durch das Eigengewicht, das die ungestützte Randkante stark verformt.
elem.
FEM Abweichung
Faltw.
uz uz
Kante [%]
[cm] [cm]
1 1,31 42 0,92
2 0,94 2 0,92
3 0,99 1 0,98
4 0,98 0 0,98
5 0,97 0 0,97
Tab. 2.7 Verformungen uz aus Eigengewicht, Berechungen mit FEM und elementarer Faltwerkstheorie
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass bei dieser Faltwerksgeometrie die Ein-
gabe der Lasten als Flächenlasten keinen Einfluss auf die Verformung der Faltwerkskan-
tenhat. Lediglich ein kleiner Einfluss auf die Zwischenbiegung zwischen den
Faltwerkskanten ist erkennbar. Ausgenommen ist die ungestütze Randscheibe, die bei
Belastung eine genauere Betrachtung erfordert.
Ziel dieses Berechnungsbeispieles sollte es sein, das Tragverhalten von Faltwerken zu il-
lustrieren und aufzuzeigen, dass trotz unter Verwendung von kleinen d/L Verhältnissen
die zulässigen Verformungen und Spannungen bei weiten unterschritten werden.
Seite 124
Bemessung von Brettsperrholz
3. 1 Allgemeines
Der Aufwand einer exakten Lösung der Differentialgleichungen zur Ermittlung der Ver-
formungen und Spannungen von Laminatwerkstoffen bzw. von FEM-Berechnungen ist
für die Bemessung in der Praxis nicht vertretbar. Praxisrelevante Berechnungsmethoden
für geschichtete Strukturen sind z.B. in DIN1052:2004 verankert.
In diesem Abschnitt wird ein Bemessungsverfahren für als Platte bzw. Scheibe bean-
spruchtes Brettsperrholz vorgestellt. Dieses Verfahen basiert auf der Annahme eines qua-
si-starren Verbundes der einzelnen Brettlagen und ermöglicht so eine einfache und
schnelle Bemessung von Brettsperrholzelementen.
Dieses Verfahren wurde auch zur Bemessung der nachfolgend dargestellten Faltwerke
aus Brettsperrholz verwendet (siehe Abschnitt 4).
Im Laufe dieses Kapitels wird ein Überblick über die Ermittlung der Querschnittswerte,
die Spannungsermittlung bei Belastungen in und senkrecht zur Plattenebene und die
Nachweisführung von Brettsperrholzelementen gegeben.
3. 2 Querschnittswerte [10]
Bei der Berechnung der Querschnittswerte können die in BSP vorkommenden Querla-
gen berücksichtigt werden oder auch nicht.
Werden die Querlagen bei der Berechnung der Querschnittswerte berücksichtigt, ist als
Elastizitätsmodul für die Querlagen der Modul E90 zu verwenden.
Da das Verhältnis zwischen den beiden E-Moduln lediglich ca. 1/20 (E0/E90~1/20) be-
trägt, stellt die Mittragwirkung der Querlage an der Gesamttragwirkung nur einen sehr
kleinen Anteil dar.
Die schmalseitige Verleimung der einzelnen Bretter ist nicht immer gegeben bzw. es kön-
nen Risse auftreten. In diesen Fällen sollte die Mitwirkung der Querlagen an der Lastab-
tragung vollkommen vernachlässigt werden; der Elastizitätsmodul E90 wird in diesen
Fällen mit Null angesetzt.
Seite 125
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
längs
Q
M M 'Rollschub' quer
längs
'Rollschub' quer
Q
längs
Abb. 3.1 Spannungsverlauf einer BSP-Platte MIT Seitenverklebnug der Brettlamellen unter
Momenten- und Querkraftbelastung mit E90 ≠ 0 [15]
längs
Q
M M s=0 'Rollschub' quer
längs
Abb. 3.2 Spannungsverlauf einer BSP-Platte OHNE Seitenverklebnug der Brettlamellen unter
Momenten- und Querkraftbelastung mit E90 = 0 [15]
3. 2. 1 Effektive Querschnittsfläche
E
A eff = ∑ ----i ⋅ A i (3.1)
E
Aeff ............ effektive Querschnittsfläche [mm²]
Ei .............. Elastizitätsmodul der Einzelschicht [N/mm²]
E............... Referenz-Elastizitätsmodul [N/mm²]
Ai .............. Querschnittsfläche der Einzelschicht [mm²]
Seite 126
Bemessung von Brettsperrholz
3. 2. 2 Effektives Trägheitsmoment
Das effektive Trägheitsmoment kann, ausgehend von der „Schwerlinie“ des Querschnit-
tes, wie folgt angeschrieben werden:
E E 2
J eff = ∑ ----i ⋅ J i + ∑ ----i ⋅ A i ⋅ e i (3.2)
E E
Jeff ............. effektives Trägheitsmoment des geschichteten bzw. gesperrten
Querschnitts [mm4]
Ji ............... Eigenträgheitsmoment der Einzelschicht i [mm4]
Ei .............. Elastizitätsmodul der Einzelschicht i [N/mm²]
E ............... Referenz-Elastizitätsmodul [N/mm²]
Ai .............. Querschnittsfläche der Einzelschicht i [mm²]
ei .............. Abstand des Schwerpunktes der Einzelschicht zum
Gesamtschwerpunkt [mm]
Im Folgenden sind die effektiven Trägheitsmomente für drei-, fünf- und sieben-schichtige
BSP-Platten, bei Vernachlässigung der Tragwirkung der Querlagen (E90 = 0) und unter
der Voraussetzung gleicher Schichtstärken nach [10] in kompletter Weise angeschrie-
ben:
3
b ⋅ h 26
J eff, 3S = ------------- ⋅ ------
12 27
3
b ⋅ h 99 (3.3)
J eff, 5S = ------------- ⋅ ----------
12 125
3
b ⋅ h 244
J eff, 7S = ------------- ⋅ ----------
12 343
b............... Breite des Querschnitts [mm]
h ............... Höhe des Querschnitts [mm]
Seite 127
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Nach den selben Voraussetzungen lässt sich das effektive statische Moment wie folgt an-
schreiben:
E
S eff = ∑ ----i ⋅ A i ⋅ e i (3.4)
E
Seff ............ effektives statisches Moment [mm³]
Ei .............. Elastizitätsmodul der Einzelschicht [N/mm²]
E............... Referenz-Elastizitätsmodul [N/mm²]
Ai .............. Querschnittsfläche der Einzellagen [mm²]
ei .............. Abstand vom Schwerpunkt der Einzelschicht zum Gesamtschwerpunkt [mm]
3. 3 Spannungsermittlung
Im folgenden Abschnitt wird ein Überblick über die Spannungsermittlung von Brettsperr-
holzelementen gegeben, bei Belastungen senkrecht (Platte) und in (Scheibe) Plattenebe-
ne.
3. 3. 1 Platte [10]
Wird eine quasi-starre Verbindung der Einzellagen vorausgesetzt lassen sich die Span-
nungen aus Biegung und Querkraft nach der Bernoulli-Stabtheorie ermitteln. Für die
Spannungsermittlung werden die Querschnittswerte aus der starren Verbundtheorie he-
rangezogen (siehe Abschnitt 3. 2).
M E
σ ( z ) = ------ ⋅ z ⋅ ----i (3.5)
J eff E
Seite 128
Bemessung von Brettsperrholz
V ⋅ S eff
τ ( z ) = --------------
- (3.6)
J eff ⋅ b
3. 3. 2 Scheibe [27]
Bei einer Scheibenbelastung, d.h. bei einer Belastung in der Ebene des BSP-Elementes,
entstehen Normalkräfte und Schubkräfte in Scheibenebene.
N E
σ = -------- ⋅ ----i (3.7)
A eff E
quer
längs
N N
quer
längs
Zug
quer zur Faser beanspruchte
Brettlamellen (Querlagen)
- geringe Steifigkeit, E = 0
Abb. 3.3 Spannungsverlauf einer BSP-Platte MIT Seitenverklebunug der Brettlamellen unter
Normalkraftbelastung mit E90 ≠ 0
Seite 129
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
s=0 quer
längs
N N
s=0 quer
längs
Zug
quer zur Faser beanspruchte
Brettlamellen (Querlagen)
- keine Steifigkeit, E = 0
Abb. 3.4 Spannungsverlauf einer BSP-Platte OHNE Seitenverklebnug der Brettlamellen unter
Normalkraftbelastung mit E90 = 0
Die Spannungsermittlung bei einer Beanspruchung durch eine Schubkraft erfolgt nach
zwei Schubtragmechanismen in der Scheibenebene (siehe dazu [27]):
n xy
τ S, d = -------
- (3.8)
A eff
Seite 130
Bemessung von Brettsperrholz
M tor a
τ M, S· , d = ----------------
- ⋅ --- (3.9)
∑ n ⋅ JP 2
mit JP (unter der Annahme quadratischer Klebeflächengeometrie):
4
a-
J P = ---- (3.10)
6
τV,S ............ Schubspannung aus Vierendeelträgerwirkung [N/mm²]
Im folgenden Abschnitt wird kurz auf die Nachweisführung im Grenzzustand der Tragfä-
higkeit und Gebrauchstauglichkeit von BSP-Elementen bei Belastungen senkrecht zur
Plattenebene eingegangen.
Der Nachweis im Grenzzustand der Tragfähigkeit wird als Spannungsnachweis über den
Brettsperrholzquerschnitt geführt. Gemäß DIN 1052:2004 ist der Spannungsnachweis
an jeder Einzelschicht zu führen, wobei keine Unterscheidung für die Verbindung der ein-
zelnen Schichten untereinander getroffen wird.
In einem Forschungsprojekt an der TU Graz wurde, der noch nicht berücksichtigte Sys-
temeffekt untersucht. Es wuden dazu Zugprüfungen an Brettern und Biegeprüfungen an
Brettsperrholzplatten unterschiedlicher Breite bzw. Brettanzahlen in den DIN-Regelungen
durchgeführt. Aus diesen Versuchen wurde ein Systembeiwert ksys ermittelt, sowie ein nor-
mativ festgelegter Systembeiwert ausgearbeitet, der dem Systembeiwert k1
(DIN 1052:2004) entspricht. Der verwendete Systembeiwert ksys bzw. k1 ist im Fall von
vier oder mehr Lamellen in den Decklagen gleich 1,1 zu setzen.
Seite 131
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
0, 8
f m, CLT, k = ( 1, 76 + 5, 0 ⋅ COV t ) ⋅ f t, 0, 1, k (3.11)
σ m, d
-≤1
---------------- (3.12)
f m, CLT, d
Beim Schubnachweis von Brettsperrholz, durch Belastungen aus Querkraft, muss unter-
schieden werden zwischen Schub in Faserrichtung und Schub quer zur Faser (Rollschub).
Schub quer zur Faser tritt durch die kreuzweise verklebten Brettlagen in den Querlagen
des Brettsperrholzelementes auf. Der Nachweis auf „Rollschub“ ist dabei in den Lagen-
Seite 132
Bemessung von Brettsperrholz
übergängen zu führen.
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
(3.13)
τ r, d
-≤1
--------------
f r, CLT, d
Der charakteristische Wert der Rollschubfestigkeit von Brettsperrholz ist meist höher als
jener von Brettschichtholz und beträgt fr,CLT,k = 1,25 N/mm² (im Vergleich dazu beträgt
der charakteristische Wert der Rollschubfestigkeit von Brettschichtholz fr,GLT,k = 1,0
N/mm²). Die entsprechenden Werte für Brettsperrholz, können den jeweiligen Zulassun-
gen entnommen werden.
Im Ingenieurbau wird für gewöhnlich die Balkentheorie nach Bernoulli angewendet. Die
darin getroffen Vereinfachungen wie das Ebenbleiben des Querschnittes und die unend-
lich hohe Schubsteifigkeit, verursachen bei isotropen Materialien und bei Schlankheiten
von L/h ≥ 10 tolerierbare Fehler. Beim orthotropen Material Holz hingegen kann die Ge-
brauchstauglichkeit bei Vernachlässigung dieser Faktoren bereits beeinträchtigt sein. Bei
Brettsperrholz, dessen Querlagen im Querschnitt lediglich ein Zehntel des Schubmoduls
des Holzes in Längsrichtung aufweisen ist der Verformungsanteil zufolge Querkraft auf
jeden Fall zu berücksichtigen, denn der Anteil der Schubverformung im baupraktischen
Bereich liegt dabei bei rund 10 - 15 % der Gesamtverformung.
Seite 133
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
1 ’ 1 ’
w ges = w M + w V = ------------- ⋅ ∫ ( M ⋅ M ) dx + ---------------------- ⋅ ∫ ( V ⋅ V ) dx (3.14)
E ⋅ I eff G ⋅ A eff, G
G 1
A eff, G = ∑ ------i ⋅ A i ⋅ --- (3.15)
G κ
Der Schubkorrekturbeiwert κ ist abhängig vom Querschnittsaufbau, sowie von den Ein-
zelschichtensteifigkeiten. Es wird empfohlen die in Tabelle Tab. 3.1 angeführten Schub-
korrekturbeiwerte, basierend auf der Annahme der Vernachlässigung unterschiedlicher
Schichtdicken zu verwenden. Für übliche Querschnitts Aufbauten von drei bis fünf
Schichten ergibt sich ein Schubkorrekturfaktor von κ~5,0.
Seite 134
Bemessung von Brettsperrholz
Da für das Langzeitverformungsverhalten von Brettsperrholz bis vor kurzem noch keine
Versuchsergebnisse vorlagen, wurde an der TU Graz ein Projekt durchgeführt, um das
Kriechverhalten von Brettsperrholz zu erfassen. Ziel war es dabei Richtwerte für das Lang-
zeitverhalten von Brettsperrholz herauszuarbeiten. Da der Deformationsbeiwert kdef le-
diglich für eine 5-schichtige BSP-Platte versuchstechnisch ermittelt wurde, erfolgte für
andere Querschnittsaufbauten die Berechnung eines verschmierten Deformationsbei-
wert kdef,BSP. Die ermittelten Deformationsbeiwerte liegen in der Größenordnung von
Sperrholz laut Eurococde 5.
NK1 NK2
kdef,BSP 0,85 1,1
Tab. 3.2 Deformationsbeiwerte kdef für die Nutzungsklassen NK1 und NK2
Seite 135
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Im folgenden Abschnitt wird kurz auf die Nachweisführung im Grenzzustand der Tragfä-
higkeit bei Belastungen in Scheibenebene eingegangen.
Bei Belastungen in der Ebene des BSP-Elementes entstehen Scheibennormal- und Schei-
benschubkräfte.
Der Normalspannungsnachweis erfolgt wie bei einer Plattenbelastung über die Festig-
keiten von Brettschichtholz. Der Nachweis wird dabei als Verhältnis der Normalspannun-
gen zur Zugfestigkeit bzw. Druckfestigkeit von Brettschichtholz geführt.
σ t, d
-≤1
--------------
f t, CLT, d
(3.16)
σ c, d
-≤1
---------------
f c, CLT, d
• Schubnachweis am Nettoquerschnitt
τ S, d
------------------- ≤1 (3.17)
f v, CLT, S, d
τ M, S, d
------------------- ≤1 (3.18)
f v, T, CLT, d
Seite 136
Faltwerke aus Brettsperrholz
Seite 137
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Dieses erste Faltwerk aus Brettsperrholz hat eine ähnliche Geometrie wie das elementare
Faltwerk, das in Abschnitt 2 berechnet wurde. Der Unterschied besteht in den Abmes-
sungen der verwendeten Faltwerksscheiben: um die maximale herstellbaren Breiten der
Elemente von ca. 2,90 m, ausnützen zu können, wurden die Achsmaße im Querschnitt
mit 2,75 m gewählt. Um große Verformungen der Außenscheibe zu vermeiden erfolgte
in den Drittelpunkten eine Stützung der Randkante mittels einer punktweise wirksamen
Ausfachung.
Für die Berechnung des orthotropen Faltwerks wurde eine 5-schichtige, 146 mm dicke,
Brettsperrholzplatte gewählt. Die Dicken der fünf Einzelschichten betrugen 34/22/34/
22/34 mm.
Seite 138
Faltwerke aus Brettsperrholz
E E 2
J eff = ∑ ----i ⋅ J i + ∑ ----i ⋅ A i ⋅ e i (4.1)
E E
7 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 129,00 0,00 0,00 0,00 0,00
6 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 129,00 0,00 0,00 0,00 0,00
5 1000,00 34,00 11000,00 1,00 34000,00 34000,00 112,00 3808000,00 426496000,00 3275333,33 3275333,33
4 1000,00 22,00 0,00 0,00 22000,00 0,00 84,00 0,00 0,00 887333,33 0,00
3 1000,00 34,00 11000,00 1,00 34000,00 34000,00 56,00 1904000,00 106624000,00 3275333,33 3275333,33
2 1000,00 22,00 0,00 0,00 22000,00 0,00 28,00 0,00 0,00 887333,33 0,00
1 1000,00 34,00 11000,00 1,00 34000,00 34000,00 0,00 0,00 0,00 3275333,33 3275333,33
146000,00 102000,00 5712000,00 533120000,00 9826000,00
4
Tragheitsmoment um Schwerpunkt der ersten Schicht: I= 542946000,00 [mm ]
7 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 129,00 0,00 0,00 0,00 0,00
6 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 129,00 0,00 0,00 0,00 0,00
5 1000,00 34,00 0,00 0,00 34000,00 0,00 112,00 0,00 0,00 3275333,33 0,00
4 1000,00 22,00 11000,00 1,00 22000,00 22000,00 84,00 1848000,00 155232000,00 887333,33 887333,33
3 1000,00 34,00 0,00 0,00 34000,00 0,00 56,00 0,00 0,00 3275333,33 0,00
2 1000,00 22,00 11000,00 1,00 22000,00 22000,00 28,00 616000,00 17248000,00 887333,33 887333,33
1 1000,00 34,00 0,00 0,00 34000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3275333,33 0,00
146000,00 44000,00 2464000,00 172480000,00 1774666,67
4
Tragheitsmoment um Schwerpunkt der ersten Schicht: I= 174254666,67 [mm ]
Die so ermittelten effektiven Trägheitsmomente der beiden Richtungen x und y der Brett-
sperrholzplatte wurden daraufhin mit Hilfe der Formel für das Trägheitsmoment
J = (b d3)/12 in äquivalente Dicken d umgerechnet. Für das Trägheitsmoment J wurden
jeweils die effektiven Trägheitsmomente der beiden Hauptrichtungen eingesetzt
(Jeff,x und Jeff,y). Für eine Plattenstreifenbreite b von einem Meter konnten die beiden äqui-
valenten Dicken dx und dy ermittelt werden. Diese Dicken wurden im FEM-Programm ein-
gegeben, welche dann für die Berechnung der Steifigkeitsmatrix verwendet wurden.
12 ⋅ J x 12 ⋅ 22307, 4
dx = 3 --------------- = 3 ----------------------------------- = 13, 89 cm (4.2)
b 100
12 ⋅ J y 12 ⋅ 3627, 1- = 7, 58 cm
dy = 3 --------------- = 3 ------------------------------ (4.3)
b 100
Seite 139
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Bei der Eingabe der Daten in das FEM-Programm wurde darauf geachtet, dass die
Haupttragrichtung in Längsrichtung des Faltwerks orientiert wurde, d.h. dass drei Lamel-
len der Brettsperrholzplatte in Längsrichtung, zwei Lamellen in Querrichtung verlaufen.
4. 1. 2 Lastaufstellung
Die Ermittlung der Lasten für Eigengewicht, Nutzlast, Schnee und Wind erfolgte nach er
Normenserie ÖNORM EN 1991 bzw. ÖNORM B 1991.
• Eigengewicht
Wichte Flächenlast
Stärke [mm]
[kN/m³] [kN/m²]
Dachfolie - - 0,10
Dämmung 200 0,30 0,06
Dampfbremse 5 - 0,02
BSP
146 5,50 0,80
(5-s; 34/19/34/19/34)
1,00
Seite 140
Faltwerke aus Brettsperrholz
• Nutzlast
ANMERKUNG: Die Flächenlast wirkt dabei auf einer maximalen Fläche von A = 18 m²,
die in ungünstigster Position anzusetzen ist, muss aber nicht mit den Lastfällen Schnee
bzw. Wind überlagert werden. Die Nutzlasten werden nur für lokale Bemessungen an-
gesetzt.
qk = 1,0 kN/m²
Qk = 1,5 kN
• Schnee
Die Schneelast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-3:
2006 ermittelt.
Als repräsentativer Standort wurde der Ort Judenburg in der Steiermark gewählt.
Standort: Judenburg
Seehöhe: 734 m
Lastzone: 2
sk = 2,61 kN/m²
Für Sched- und Kehldächer sind laut ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 folgende Lastvertei-
lungen anzusetzen:
Seite 141
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
s(μ) = μ ce ct sk
s(μ1) = μ1 ce ct sk = 0
• Wind
Die Windlast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-4: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-4:
2006 ermittelt.
Standort: Judenburg
Geländekategorie: III
Höhe: z = 10 m
Seite 142
Faltwerke aus Brettsperrholz
qp qp 2 q qm zmin
Gelände ----- = --------
- c r ( z ) = -----m- = --------
- Iv(z)
qb q b, 0 qb q b, 0 [m]
z 0, 24 z ⎞ 0, 3 z –0, 15
II 2, 1 ⋅ ⎛ ------⎞ ⎛ ------ 0, 18 ⋅ ⎛ ------⎞ 5
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
z 0, 29 z 0, 24 z –0, 21
III 1, 75 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 593 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 29 ⋅ ⎛ ------⎞ 10
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
z 0, 38 z 0, 64 z –0, 32
IV 1, 2 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 263 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 46 ⋅ ⎛ ------⎞ 15
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
Böengeschwindigkeitsdruck:
qp = 1,75 · (10/10)0,29 = 1,75 · 0,26 = 0,455 ~ 0,46 kN/m²
Innendruckbeiwert:
Für die Berechnung ist der ungünstigere Innendruckbeiwert cpi aus den Werten +0,2 und
-0,3 zu verwenden.
Die Innen- und Außendruckbeiwerte sind nach Abb. 4.7 überlagert werden.
Abb. 4.7 Überlagerung von negativen und positiven Innen- und Außendrücken
Außendruckbeiwerte:
Laut ÖNORM EN 1991-1-4: 2005, Abschnitt 7.2.7(1) werden für Sheddächer die Au-
ßendruckbeiwerte für Trogdächer bei einer parallelen Windanströmungsrichtung zu den
Firsten verwendet.
Seite 143
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
In folgender Tabelle erfolgt die Berechnung der wirksamen Winddrücke als maximaler
Betrag aus cpe-cpi.
Tab. 4.4 Außendruckbeiwerte cpe und summierte Druckbeiwerte bei firstparalleler Anströmung
Bei einer Anströmrichtung senkrecht zum First gelten laut ÖNORM EN 1991-1-4: 2005,
Abschnitt 7.2.7(1), ANMERKUNG 2 für die erste Dachfläche die cpe-Werte eines Pultda-
ches. Für die nachfolgenden Flächen gelten die cpe-Werte von Trogdächern (siehe
Abb. 4.9). Für die senkrechte Anströmrichtung, werden die Außendruckbeiwerte nach
Abb. 4.10 abgemindert.
Seite 144
Faltwerke aus Brettsperrholz
In folgender Tabelle erfolgt die Berechnung der wirksamen Winddrücke als maximaler
Betrag aus cpe-cpi
Pultdachabschnitt
Fläche cpe,10 cpi = 0,2 cpi = -0,3
F 0,7 0,5 1
G 0,7 0,5 1
H 0,7 0,5 1
Trogdachabschnitt
H -0,8 -1,0 -0,5
I -0,7 -0,9 -0,4
Tab. 4.5 Außendruckbeiwerte cpe und summierte Druckbeiwerte bei Anströmung senkrecht zum First
Seite 145
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Für die Druckbeiwerte cp werden die resultierenden Druckbeiwerte für die jeweiligen
Dachflächen aus Tab. 4.5 bzw. Tab. 4.4 verwendet.
Für die Bemessung wurde die Anströmrichtung „senkrecht zum First“ gewählt.
In diesem Abschnitt wird auf die Bemessung der Brettsperrholzplatte des prismatischen
Faltwerks eingegangen. Dabei erfolgt in einem ersten Schritt eine kombinierte Bemes-
sung mit Moment m und Normalkraft n in beide Richtungen der Brettsperrholzplatte, also
in x und y-Richtung.
Seite 146
Faltwerke aus Brettsperrholz
Weiters erfolgt eine Bemessung auf Schub aus Querkraft bzw. aus der Scheibentragwir-
kung. Da Faltwerksscheiben sowohl als Scheibe als auch als Platte belastet werden, tre-
ten somit Schubspannungen aus der Querkraft und aus der Scheibenschubkraft auf .
ANMERKUNG: Die auf Grunf der Faltwerkswirkung nur kleinen Dirllmomente in den
Eckbereichen der Platte werden vernachlässigt.
Der Schubnachweis bei einer Belastung durch Querkraft erfolgt nach folgenden Glei-
chungen, wobei im Besonderen auf die Bemessung auf Rollschub zu achten ist.
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
Aufgrund der Dualität der Schubkräfte ergibt sich die maximale Schubspannung auf
Grund der Scheibenschubkraft in jener Richtung mit der geringeren wirksamen Querla-
genanzahl. Bei einem 5-schichtigen BSP-Element sind somit für die Spannungsermitt-
lung, bzw. für die Ermittlung der effektiven wirksamen Querschnittsfläche Aeff zwei
Brettlagen wirksam. Der Nachweis der Schubspannugen aus Scheibenwirkung wird nur
über den Nettoquerschnittsnachweis geführt.
Seite 147
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
n xy
τ S = -------
-
A eff
τS
------------------- <1
f v, CLT, S, d
Wirken in einem Bereich des BSP-Elements sowohl Querkräfte als auch Scheibenschub-
kräfte, erfolgt eine Überlagerung der Schubspannungen. Wird nämlich ein infinitesimal
kleiner Bereich betrachtet, erfolgt die Überlagerung gleichgerichteter Schubspannun-
gen. Da die Schubspannungen aus den Querkräften vx und den Schubkräften nyx in die
selbe Richtung orientierten sind erfolgt die Überlagerung der Spannungen für die Lamel-
le A. Die Überlagerung erfolgt immer in der Richtung mit den maßgebenden, maximalen
Schubspannungen.
Lam
e lle
A
Abb. 4.13 Überlagerung der Scheibenschubspannungen und der Schubspannungen aus Querkraft
Bei der Nachweisführung ist darauf zu achten, dass den jeweiligen Schubspannungen
die richtigen Festigkeitswerte zugewiesen werden. Dem Schub aus Querkraft muss des-
halb die Rollschubfestigkeit gegenübergestellt werden, den Spannungen aus der Schei-
benschubkraft müssen die Scheibenschubfestigkeiten gegenübergestellt werden. Der
Nachweis für die Fuge A ergibt sich somit zu:
τS τr
------------------- -≤1
+ --------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d
Seite 148
Faltwerke aus Brettsperrholz
Wirkt in einem Bereich neben der Schubkraft nyx und der Querkraft vx eine zusätzliche
Querkraft vy, erfolgt eine Kombination der Schubspannungen, für die Lamelle A. Die
Schubspannungen aus Querkraft vy werden dabei den Schubfestigkeiten in Faserrich-
tung gegenübergestellt.
lle A
Lame
Lam
elle
A
Da für eine solche Beanspruchung auf Schub eine Versagenshypothese fehlt, wurde ein
konservativer Ansatz für die Nachweisführung gewählt.:
τS τ r, x τ v, y
------------------- + -------------- -≤1
- + ---------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d f v, CLT, d
Jx = 0,223 · 10-3 m4
Aeff = 3 · 0,034 = 0,102 m²
Jy = 0,036 · 10-3 m4
Aeff = 2 · 0,022 = 0,044 m²
• Spannungen in Längsrichtung
Die für die Bemessung in Längsrichtung relevanten maximalen Schnittgrößen, treten da-
bei entlang der Kante 1 (äußerste Kante) bzw. der Kante 9 (innere Kante) des Faltwerks
auf. Das maximale Biegemoment mx befinded sich in der Außenkante des Faltwerks, die
maximale Normalkraft nx hingegen in der Mittelkante. Die Spannungen aus Normalkräf-
ten und Momenten wurden nach den Gleichungen (3.5) und (3.16) aus Abschnitt 3 er-
mittelt.
Seite 149
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
ht+Schnee
u-Y
Nachweisführung der Bauteile
0.666
0.666
0.666
147.133
147.133
253.227
253.227
327.512
327.512
371.722
371.722
386.411
0.034
0.034
0.034
0.225
0.225
0.264
0.264
0.296
0.296
0.317
0.317
0.327
-3.862
-2.375
-2.375
0.020
2.289
6.838
9.044
6.838
2.289
0.020
-3.862
-2.375
-2.375
-3.862
0.020
0.020
2.289
2.289
6.838
6.838
9.044
Seite 150
Faltwerke aus Brettsperrholz
_
RFEM 0 5 10 15 20 m
F1
LK4: Eigengewicht+Wind Y+Schnee
Grundwerte - n-x
0.224
0.227
0.224
0.227
82.303
82.302
152.107
152.106
176.348
176.348
202.362
202.362
210.920
Abb. 4.18 Verlauf der Normalkraft nx entlang der Kante 1
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Kante 9 1
Eigengewicht+Wind senkrecht
Lastfallkombination Eigengewicht+Schnee
zum First (führend)+Schnee
nx [kN/m] 386,411 200,50
mx [kNm/m] 0,327 -19,071
σ(nx) [N/mm²] 3,80 1,96
σ(mx)Rand [N/mm²] ±0,11 ±6,24
Seite 151
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Der Spannungnacheis erfolgt für eine kombinierte Belastung nach den Gleichungen
(3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3, mit den Festigkeiten aus Tab. 4.1:
σ m, d σ t, d
-≤1
- + --------------
----------------
f m, CLT, d f t, CLT, d
A) 0, 11 + 3
---------------- , 795 = 0, 38 < 1
----------------
20, 87 10, 08
6, 24 1, 96
B) ---------------- + ---------------- = 0, 50 < 1
20, 87 10, 08
• Spannungen in Querrichtung
Der selbe Ablauf erfolgt für die Bemessung in y-Richtung. Die maximalen Schnittgrößen
ergeben sich in der zweiten Platte, unter der Lastfallkombination 2 (Eigenge-
wicht+Schnee), aber an unterschiedlichen Stellen.
13.057
17.427
23.543
33.509
0.144
1.949
4.134
6.662
9.586
0.144
1.949
4.134
6.662
9.586
13.057
17.427
23.543
33.509
t+Schnee
46.753
0.433
0.794
1.078
1.276
1.376
1.366
1.236
0.972
0.564
0.433
0.564
0.794
0.972
1.078
1.236
1.276
1.366
1.376
1.398
Seite 152
Faltwerke aus Brettsperrholz
_
RFEM 0 0.5 1 1.5 2 2.5 2.75 m
LK2: Eigengewicht+Schnee -0.847 F3
-0.663
Grundwerte - n-y
-0.356
0.142
0.760
1.400
1.959
2.331
2.411
2.095
1.516
-0.663
-0.356
0.142
0.760
1.400
1.516
1.959
2.095
2.331
2.411
2.411
RFEM
LK2: Eigengewicht+Schnee
Abb. 4.23 Schnittkraftverlauf ny der Fläche 4, bei x = L/2
Grundwerte - m-y
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche Fläche Fläche 4
Eigengewicht+Wind senkrecht
Lastfallkombination Eigengewicht+Schnee
zum First (führend)+Schnee
ny [kN/m] 46,703 1,683
my [kNm/m] 0 1,398
σ(ny) [N/mm²] 1,06 0,04
σ(my)Rand [N/mm²] 0 ±1,52
Seite 153
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Der Spannungnacheis erfolgt für eine kombinierte Belastung nach den Gleichungen
(3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3, mit den Festigkeiten aus Tab. 4.1:
σ m, d σ t, d
-≤1
- + --------------
----------------
f m, CLT, d f t, CLT, d
A) 1, 06 = 0, 11 < 1
0 + ----------------
10, 08
1, 52 0, 26
B) ---------------- + ---------------- = 0, 10 < 1
20, 87 10, 08
• Schubspannungen
A B
maximale Querkraft vx und
maximale Querkraft vy maximale Schubkraft ,nxy
Seite 154
Faltwerke aus Brettsperrholz
• Fall A
RFEM 0 5 10 15 20 m
F1
-32.686
LK4: Eigengewicht+Wind Y+Schnee
Grundwerte - v-x
-9.313
-7.852
-2.371
-2.359
-0.396 -0.396
0.396
7.852
2.359
9.313
2.371
-2.371
-9.313
-2.359
-7.852
0.396
2.359
2.371
7.852
9.313
32.686
RFEM
Abb. 4.25 Querkraftverlauf vx entlang der Kante 1
LK4: Eigengewicht+Wind Y+Schnee
Grundwerte
RFEM - v-y
RFEM 0 5 10 15 20 m
F1
-0.599
-0.599
LK4: Eigengewicht+Wind Y+Schnee
0.175
0.690
0.747
0.371
0.373
0.371
0.747
0.690
0.175
Grundwerte - v-y
-0.599
0.175
0.175
0.371
0.373
0.371
0.690
0.690
0.747
0.747
16.393
Seite 155
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 30
------------- = 0, 15 < 1
1, 94
0, 28
------------- = 0, 31 < 1
0, 9
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0 , 28- = 0, 14 < 1
------------
1, 94
0 , 28- = 0, 31 < 1
------------
0, 9
Da alle drei Schubspannungen im selben Punkt auftreten, erfolgt ein kombinierter Nach-
weis nach folgender Gleichung:
τS τ r, x τ v, y
------------------- + -------------- -≤1
- + ---------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d f v, CLT, d
0 , 28- + 0
------------ , 28- + 0
------------ , 28- = 0, 49 < 1
------------
7, 20 0, 9 1, 94
Seite 156
Faltwerke aus Brettsperrholz
• Fall B
-17.053
Grundwerte - n-xy
14.077
29.056
38.926
45.322
48.704
49.277
47.037
41.750
33.093
22.922
14.077
22.922
29.056
33.093
38.926
41.750
45.322
47.037
48.704
49.277
49.644
Abb. 4.27 Schubkraftverlauf nxy entlang des Linienlagers (Endquerschott) der Fläche 2
n xy 49, 644 kN N
τ S = -------
- = ------------------------ = 1128 ------2- = 1, 13 -----------2-
A eff 2 ⋅ 0, 022 m mm
Der Schubspannungsnachweis für die reine Querkraftbeanspruchung wird nach Glei-
chung (3.13) aus Abschnitt 3 geführt:
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 014
---------------- = 0, 01 < 1
1, 94
0, 013
---------------- = 0, 01 < 1
0, 9
τS τr
------------------- -≤1
+ --------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d
1 , 13- + 0
------------ , 013 = 0, 17 < 1
----------------
7, 20 0, 90
Seite 157
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Die für die Gebrauchstauglichkeits maßgebenden Verformungen werden wie folgt ermit-
telt:
∑j ≥ 1 G k, j ; Q k, 1 + ∑i ≥ 1 Ψ 0, i ⋅ Q k, i ; ∑i ≥ 1 Ψ 2, i ⋅ Q k, i ; wo...Überhöhung [mm]
1) 2) 3)
Verformungen
u
[mm]
15.1
13.8
12.4
11.0
9.6
8.3
6.9
5.5
4.1
2.8
1.4
0.0
Max : 15.1
Min : 0.0
X
Y
Seite 158
Faltwerke aus Brettsperrholz
Verformungen
u
[mm]
4.6
4.2
3.8
3.3
2.9
2.5
2.1
1.7
1.3
0.8
0.4
0.0
Max : 4.6
Min : 0.0
X
Y
Verformungen
u
[mm]
12.5
11.3
10.2
9.1
7.9
6.8
5.7
4.5
3.4
2.3
1.1
0.0
Max : 12.5
Min : 0.0
X
Y
Seite 159
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
vertikale Verformung
Bei der Berechnung der vertikalen Verformung wird die äußerste Kante des Faltwerks be-
trachtet.
w = w32)
w(Qk,1 = Wind) = 6,1 mm
w(Qk,i = Schnee) = 1,8 mm
ψ0,i=0,5
wges,0 = 6,1 mm + 0,5 · 1,8 mm = 7,0 mm
wges,0,Schub = wges,0 · 1,15 = 7,0· 1,15 = 8,05 mm < l/300 = 20000/300 =
66,77 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 8,10 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 10,3 mm
w11)Schub = 10,3 mm · 1,15 = 11,5 mm
ψ2,i = 0
w32 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 8,1 + (11,5 + 0) · 0,85 = 17,9 mm < l/200 = 20000/200 =
100 mm
Seite 160
Faltwerke aus Brettsperrholz
horizontale Verformung
Bei der Berechnung der horizontalen Verformung wird die äußerste Kante des Faltwerks
betrachtet.
w = w32)
w(Qk,1 = Wind) = 10,9 mm
w(Qk,i = Schnee) = 0,3 mm
ψ0,i=0,5 (für Schnee)
wges,0 = 10,9 mm + 0,5 · 0,3 mm = 11,1 mm
wges,0,Schub = wges,0 · 1,15 = 11,1· 1,15 = 12,8 mm < l/300 = 20000/300 =
66,77 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 12,8 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 11,1 mm
w11)Schub = 11,1 mm · 1,15 = 12,8 mm
ψ2,i = 0
w3 2 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 12,8 + (12,8 + 0) · 0,85 = 23,7 mm < l/200 = 20000/200 =
100 mm
Seite 161
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
4. 2 Beispiel 2: Dachausbau 1
Die vier Seitenscheiben, die in der Dachebene liegen, dienen zur Ableitung der horizon-
talen Windlasten bzw. zur Ableitung lokal auftretender vertikaler Lasten. Die Dachnei-
gung beträgt 45°. Die Brettsperrholzkonstruktion des Spitzbodens besteht aus einem
dreieckförmigen, geschlossenen Querschnitt aus BSP. Für die Berechnung wurde eine 5-
schichtige BSP-Platte mit einer Plattendicke von 117 mm und Schichtdicken von 19/30/
19/30/19 mm gewählt. Drei Brettlagen laufen dabei in Faltwerkslängsrichtung, zwei La-
gen laufen in Querrichtung des Faltwerkes.
Seite 162
Faltwerke aus Brettsperrholz
4. 2. 2 Lastaufstellung
Die Ermittlung der Lasten für Eigengewicht, Nutzlast, Schnee und Wind erfolgte nach er
Normenserie ÖNORM EN 1991 bzw. ÖNORM B 1991.
• Eigengewicht
Wichte Flächenlast
Stärke [mm]
[kN/m³] [kN/m²]
Dachdeckung - - 0,50
Dachlattung (3/5) 30 5,50 0,05
Konterlattung (4/6) 40 5,50 0,05
Unterdachbahn - - -
Vollschalung 25 5,50 0,14
Dämmung 160 - 0,05
Dampfbremse - - -
BSP-Platte
117 5,50 0,66
(5-s; 19/30/19/30/19)
1,45
Seite 163
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Nutzlast
ANMERKUNG: Die Flächenlast wirkt dabei auf einer maximalen Fläche von A = 18 m²,
die in ungünstigster Position anzusetzen ist, muss aber nicht mit den Lastfällen Schnee
bzw. Wind überlagert werden. Die Nutzlasten werden nur für lokale Bemessungen an-
gesetzt.
qk = 1,0 kN/m²
Qk = 1,5 kN
• Schnee
Die Schneelast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-3:
2006 ermittelt.
Als repräsentativer Standort wurde der Ort Judenburg in der Steiermark gewählt.
Standort: Judenburg
Seehöhe: 734 m
Lastzone: 2
sk = 2,61 kN/m²
Die Lastverteilungen für Schnee bei Satteldächern werden nach Abb. 4.33 ermittelt.
Seite 164
Faltwerke aus Brettsperrholz
Für einen Neigungswinkel des Daches von α = 45° ergaben sich die Formbeiwerte für
ein Satteldach laut Abb. 4.34 bzw. Tab. 4.11 zu:
α = 45°
μ1 = 0,4
Neigungswinkel α
0° ≤ α ≤ 30° 30° ≤ α ≤ 60° α ≥ 60°
des Pultdaches
μ1 [-] 0,8 0,8(60 - α)/30 0,0
μ2 [-] 0,8 + 0,8*α/30 1,6 -
• Wind
Die Windlast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-4: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-4:
2006 ermittelt.
Standort: Judenburg
Geländekategorie: III
Höhe: z = 10 m
Seite 165
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
qp qp 2 q qm zmin
Gelände ----- = --------
- c r ( z ) = -----m- = --------
- Iv(z)
qb q b, 0 qb q b, 0 [m]
z 0, 24 z ⎞ 0, 3 z –0, 15
II 2, 1 ⋅ ⎛ ------⎞ ⎛ ------ 0, 18 ⋅ ⎛ ------⎞ 5
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
z 0, 29 z 0, 24 z –0, 21
III 1, 75 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 593 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 29 ⋅ ⎛ ------⎞ 10
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
z 0, 38 z 0, 64 z –0, 32
IV 1, 2 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 263 ⋅ ⎛ ------⎞ 0, 46 ⋅ ⎛ ------⎞ 15
⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠ ⎝ 10⎠
Böengeschwindigkeitsdruck:
qp = 1,75 · (10/10)0,29 = 1,75 · 0,26 = 0,455 ~ 0,46 kN/m²
Innendruckbeiwert:
Für die Berechnung ist der ungünstigere Innendruckbeiwert cpi aus den Werten +0,2 und
-0,3 zu verwenden.
Die Innen- und Außendruckbeiwerte sind nach Abb. 4.7 überlagert werden.
Abb. 4.35 Überlagerung von negativen und positiven Innen- und Außendrücken
Außendruckbeiwerte:
Laut ÖNORM EN 1991-1-4: 2005, Abschnitt 7.2.7(1) werden für Sheddächer die Au-
ßendruckbeiwerte für Trogdächer bei einer parallelen Windanströmungsrichtung zu den
Firsten verwendet.
Seite 166
Faltwerke aus Brettsperrholz
Tab. 4.14 Außendruckbeiwerte und summierte Druckbeiwerte bei Anströmung senkrecht zum First
Seite 167
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
ANMERKUNG: Der kleinste bzw. größte Wert für die Bereiche F, G und H sind mit den
kleinsten bzw. größten Werten der Bereiche I und J zu kombiniert werden. Es ist jeweils
der größte Betrag aus den Druckbeiwerten cpe und cpi zu berücksichtigen.
Resultierende Winddrücke:
Seite 168
Faltwerke aus Brettsperrholz
Für die, unter einem Winkel von 45° stehenden BSP-Elemente des Dreieckmoduls, er-
folgte eine Berechnung mit den maximalen Schnittkräften in beide Richtungen der BSP-
Plattenelemente.
Jx = 0,093 · 10-3 m4
Aeff = 3 · 0,019 = 0,057 m²
Jy = 0,041 · 10-3 m4
Aeff = 2 · 0,030 = 0,006 m²
• Spannungen in Längsrichtung
F1
-113.608
-113.608
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
Grundwerte - n-x
-68.115
-68.115
RFEM
32.576
42.199
42.199
32.576
-0.223 -0.223
-0.223 -0.223
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
Grundwerte - n-x
-68.115
-113.608
-127.342
-113.608
-68.115
32.576
32.576
42.199
42.199
59.867
RFEM
Abb. 4.37
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max Schnittkraftverlauf nx entlang der Kante 2
Grundwerte - m-x
RFEM 0 5 10 15 m
F1
-0.344
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
-0.280
-0.280
Grundwerte - m-x
-0.053
-0.053
0.007
0.124
0.153
0.162
0.153
0.124
0.007
-0.053
-0.280
-0.280
-0.053
0.007
0.007
0.124
0.124
0.153
0.153
0.162
Seite 169
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Schnitt_1
Schnitt_1
0.024
0.024
0.072
ht+Wind+Schnee
0.217
0.300
0.403
0.492
0.542
0.601
0.630
0.656
0.670
0.670
-5.862
-3.611
-2.450
-2.061
-1.990
-1.759
-0.758
1.900
6.959
-5.862
-3.611
-2.450
-2.061
-1.990
-1.759
-0.758
1.900
6.959
11.075
Seite 170
Faltwerke aus Brettsperrholz
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche/Kante Kante 2 Fläche 1, auf halber Höhe
Eigengewicht+halber Eigengewicht+Wind senkrecht
Lastfallkombination
Schnee (führend)+Wind zum First (führend)+Schnee
nx [kN/m] -127,342 -2,012
mx [kNm/m] 0,164 0,670
σ(nx) [N/mm²] -2,23 -0,04
σ(mx)Rand [N/mm²] ±0,10 ±0,42
Der Spannungnacheis erfolgt für eine kombinierte Beanspruchung mit den Gleichungen
(3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ c, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
A) 0, 10 + ----------------
---------------- 2, 23 = 0, 15 < 1
20, 87 15, 12
0, 42 0, 04
B) ---------------- + ---------------- = 0, 02 < 1
20, 87 15, 12
Seite 171
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Spannungen in Querrichtung
Bei der Bemessung in y-Richtung sind insgesamt zwei Brettlagen wirksam. Die maximale
Normalkraft ny befindet sich im durch die Seitenscheiben gestützen Bereich. Das maxi-
male Moment my mit zugehöriger Normalkraft ny befindet sich entlang der Scheibe 1 bei
x = L/2.
Schnitt_1
Schnitt_1
_
0 0.5 1 1.5 2 2.333 m
F1
ht+halber_Schnee+WindY_max
-120.772
-78.971
-58.243
-45.519
-36.064
-28.343
-21.683
-15.755
-10.439
-5.897
-2.582
-2.437
ht+halber_Schnee+WindY_max
-2.247
-1.544
-0.586
4.881
3.958
2.869
1.698
0.522
-0.586
-1.544
-2.247
-2.565
-2.437
0.522
1.698
2.869
3.958
4.881
5.593
Abb. 4.45
ht+halber_Schnee+WindY_max Schnittkraftverlauf ny entlang der Fläche 1 bei x = L/2
Seite 172
RFEM
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
Grundwerte - n-y
Faltwerke aus Brettsperrholz
-0.003
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
0.668
1.187
1.557
1.780
1.854
1.780
1.558
1.187
0.668
Grundwerte - m-y
0.668
0.668
1.187
1.187
1.557
1.558
1.780
1.780
1.854
Abb. 4.46 Schnittkraftverlauf my entlang der Fläche 1 bei x = L/2
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Kante 1 im Bereich der Fläche 1, auf halber
Fläche/Kante
seitlichen Stützung Höhe
Eigeng.+halber Schnee Eigeng.+Wind in Y
Lastfallkombination
(führend)+Wind (führend)+Schnee
ny [kN/m] -120,77 0,606
my [kNm/m] - 1,851
σ(ny )[N/mm²] -2,13 0,01
σ(my)Rand [N/mm²] - ±1,89
Seite 173
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Der Spannungnawcheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ c, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
2, 01
A) 0 + ---------------- = 0, 13 < 1
15, 12
B) 1 , 85 0, 01 = 0, 10 < 1
---------------- + ----------------
20, 87 10, 08
• Schubspannungen.
A
maximale Querkraft vx,
maximale Querkraft vy,
maximale Schubkraft nxy
Kante 1, Bereich der
Kante
Schubscheiben
Eigengewicht+ Wind
Lastfallkombination senkrecht zum First
(führend) +Schnee
vx [kN/m] 3,67
vy [kN/m] 7,00
nxy [kN/m] 40,651
τ(vx)max [N/mm²] 0,39
τ(vy)max [N/mm²] 0,28
τ(nxy)max [N/mm²] 0,68
Seite 174
Faltwerke aus Brettsperrholz
Die max. Querkräfte vx, vy und die maximale Schubkraft nxy treten im selben Bereich des
Faltwerks auf (Kante 1, bei x = 3 m)
Schnitt_1
Schnitt_1
RFEM
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
Grundwerte - n-xy Abb. 4.48 Schnitt entlang der Fläche 1bei x = 3 m
• Fall A
-0.158
-0.120
-0.104
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
-0.011 -0.011
-0.003 -0.003
0.483
0.183
0.545
Grundwerte - v-x
-0.120
-0.166
-0.177
-0.158
-0.104
0.183
0.483
0.545
3.668
RFEM
Abb. 4.49 Querkraftverlauf vx entlang der Fläche 1bei x = 3 m
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
Grundwerte - v-y
v x ⋅ S eff 3, 67 ⋅ ( 0, 019 ⋅ 0, 049 + 0, 0095 ⋅ 0, 0047 ) = kN N
τ v, d = ---------------- = ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------
- 38, 5 ------2- = 0, 039 -----------2-
J eff ⋅ b 0, 093 ⋅ 10 ⋅ 1
–3
m mm
v x ⋅ S eff 3 , 67 ⋅ ( 0 , 019 ⋅ 0, 049 ) kN N
τ r, d = ---------------- = ------------------------------------------------------------ = 36, 7 ------2- = 0, 037 -----------2-
J eff ⋅ b 0, 093 ⋅ 10 ⋅ 1
–3
m mm
Schubspannung aus Scheibenschubkraft nxy:
_
RFEM 0 0.5 1 1.5 2 2.333
F1
-40.651
LK4: Eigengewicht+halber_Schnee+WindY_max
-32.238
-28.485
Grundwerte - n-xy
-26.295
-24.542
-22.860
-21.029
-18.812
-15.822
-11.161
1 140
Der Schubspannungsnachweis für die Querkraft vx wird nach Gleichung (3.13) aus
Abschnitt 3 geführt:
cht+halber_Schnee+WindY_max
xy
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
cht+halber_Schnee+WindY_max
0, 039
x ---------------- = 0, 02 < 1
1, 94
0, 037
---------------- = 0, 04 < 1
0, 9
Schubspannung aus Querkraft vy:
-3.717
cht+halber_Schnee+WindY_max
-2.779
-2.044
-1.357
y
-0.683
-0.014 -0.014
2.686
1.928
1.303
0.650
-0.683
-1.357
-2.044
-2.779
0.650
1.303
1.928
2.686
6.988
Der Schubspannungsnachweis für die Querkraft vy wird nach Gleichung (3.13) aus
Abschnitt 3 geführt:
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0 , 13- = 0, 07 < 1
------------
1, 94
0 , 13- = 0, 14 < 1
------------
0, 9
Seite 176
Faltwerke aus Brettsperrholz
Da alle drei Schubspannungen im selben Punkt auftreten, erfolgt ein kombinierter Nach-
weis nach folgender Gleichung:
τS τ r, x τ v, y
------------------- + -------------- -≤1
- + ---------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d f v, CLT, d
0 , 68- + 0
------------ , 037 + 0
---------------- , 13- = 0, 20 < 1
------------
7, 20 0, 90 1, 94
Die vertikale Verformungsberechnung erfolgt für das eigentliche Faltwerk und für die
seitlichen Seitenscheiben getrennt (Lastfallkombination: Eigengewicht, Schnee, Wind
senkrecht zum First).
Die Ermittlung der Durchbiegung erfolgte nach Tab. 4.9.
Verformungen
uZ
[mm]
3.7
3.4
3.0
2.7
2.4
2.0
1.7
1.3
1.0
0.7
0.3
0.0
Max : 3.7
Min : 0.0
X Y
0.8
0.7
0.6
0.6
0.5
0.4
0.3
0.2
0.1
0.0
0.0
Max : 0.9
Min : 0.0
X Y
Seite 177
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Verformungen
uZ
[mm]
0.8
0.7
0.7
0.6
0.5
0.4
0.3
0.2
0.2
0.1
0.0
-0.1
Max : 0.8
Min : -0.1
X Y
M Z 0 8 Mi Z 01[ ]
Abb. 4.54 verformtes Faltwerk unter Windlast (Anströmrichtung senkrecht zum First)
w = w32
w(Qk,1 = Schnee) = 0,5 mm
w(Qk,i = Wind) = 0,3 mm
ψ0,i=0,6 (für Wind)
wges,0 = 0,5 mm + 0,6 · 0,3 mm = 0,68 mm
wges,0,Schub = 0,68 · 1,15 = 0,78 mm < l/300 = 15000/300= 50 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 0,78 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 1,30 mm
w11)Schub = 1,30 mm · 1,15 = 1,50 mm
ψ2,i = 0
w32 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 0,78 + (1,50 + 0) · 0,85 = 2,10 mm < l/200 = 15000/200=
75 mm
Seite 178
Faltwerke aus Brettsperrholz
w = w32
w(Qk,1 = Schnee) = 0,9 mm
w(Qk,i = Wind) = 0,8 mm
ψ0,i=0,6 (für Wind)
wges,0 = 0,9 mm + 0,6 · 0,8 mm = 1,40 mm
wges,0,Schub = 1,40 · 1,15 = 1,61 mm < l/300 = 3677/300= 12,3 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 1,61 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 1,80 mm
w11)Schub = 1,80 mm · 1,15 = 2,07 mm
ψ2,i = 0
w3 2 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 1,61 + (2,07 + 0) · 0,85 = 3,4 mm < l/200 = 3677/200=
18,4 mm
Seite 179
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
4. 3 Beispiel 3: Dachausbau 2
Diese dritte Dachkonstruktion hat die selbe Spannweite, wie das bereits in
Abschnitt 4. 2 dargestellte Faltwerk. Im Gegensatz zu diesem wird bei diesem Beispiel
die Tragwirkung des Spitzbodens nicht berücksichtigt. Die Berechnung erfolgt unter der
Annahme, dass die äußeren Kanten in vertikaler Richtung kontinuierlich gestützt sind.
Wie schon bei dem vorherigen Beispiel (siehe Abschnitt 4. 2. 1) wird auch bei diesem
Faltwerk eine 117 mm dicke Brettsperrholzplatte verwendet. Da das Faltwerk an den En-
den auf Endquerschotten gelagert ist und die Lastabtragung somit vorwiegend in Längs-
richtung erfolgt, werden auch drei Brettlagen in Längsrichtung des Faltwerkes orientiert.
4. 3. 2 Lastaufstellung
Wegen der gleichartigen Geometrie werden für dieses Beispiel die selben Lasten verwen-
det, wie für das Bsp. 2 (siehe Abschnitt 4. 2. 2).
Die Lasten (Eigengewicht, Schnee, Wind) die auf das „Spitzbodendreieck“ wirken werden
dabei über die Auflagerreaktionen auf die darunterliegenden Faltwerkskanten übertra-
gen. Die Berechnung der Auflagerdrücke werden dabei für die Dreigelenkstruktur be-
Seite 180
Faltwerke aus Brettsperrholz
rechnet und anschließend auf die Kanten der Faltwerkskonstruktion angesetzt (siehe
Abb. 4.56).
Im folgenden Abschnitt erfolgt eine Bemessung in Längs- und Querrichtung und eine
Schubspannungsbemessung.
Jx = 0,093 · 10-3 m4
Aeff = 3 · 0,019 = 0,057 m²
Jy = 0,041 · 10-3 m4
Aeff = 2 · 0,030 = 0,006 m²
• Spannungen in Längsrichtung
-112.156
F11
-100.762
-100.762
-81.028
Grundwerte - n-x
-51.551
-51.551
0.464
Seite 181
1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
-
0 5 10 15 m
F11
1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
0.009
0.009
0.009
0.009
0.170
0.175
0.175
0.181
0.181
0.182
0.182
0.184
0.184
0.255
0.255
Abb. 4.58 Schnittkraftverlauf mx entlang der Kante 3
Schnitt_1
Schnitt_1
X Y
ht+Schnee+wind +Y
0.167
x
0.167
0.573
0.757
1.171
1.308
1.627
ht+Schnee+wind +Y
1.715
1.914
1.957
2.026
ht+Schnee+wind +Y
-27.218
-16.339
-9.221
-3.780
28.497
18.246
11.210
5.752
0.979
-3.780
-9.221
-16.339
-27.218
0.979
5.752
11.210
18.246
28.497
46.256
Seite 182
Faltwerke aus Brettsperrholz
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche 2 auf halber
Fläche/Kante Kante 3
Höhe
Eigengewicht+halber Eigengewicht+halber
LK
Schnee (führend)+Wind Schnee (führend)+Wind
nx [kN/m] 115,89 1,024
mx [kNm/m] 0,170 2,03
σ(nx) [N/mm²] 2,03 0,02
σ(mx)Rand [N/mm²] ±0,11 ±1,29
mx 2, 03 kN N
- ⋅ 0, 0585 = 1289 ------2- = 1, 29 -----------2-
σ ( m x ) Rand = ------ ⋅ z = -------------------------------
J eff 0, 093 ⋅ 10
–3
m mm
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ t, d
-≤1
- + --------------
----------------
f m, CLT, d f t, CLT, d
A) 0, 11 + ----------------
---------------- 2, 03 = 0, 21 < 1
20, 87 10, 08
1, 29 0, 02
B) ---------------- + ---------------- = 0, 06 < 1
20, 87 10, 08
Seite 183
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Spannungen in Querrichtung
-17.788
-17.019
-15.944
-14.619
-13.132
-11.566
-10.005
-8.535
-7.246
ht+Schnee+wind +Y
-6.233
-5.569
9
ht+Schnee+wind +Y
1.628
2.901
3.814
4.363
4.546
4.363
3.813
2.900
1.627
1.628
1.627
2.901
2.900
3.814
3.813
4.363
4.363
4.546
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche 2, auf halber
Fläche/Kante Kante3
Höhe
Eigengewicht+Schnee Eigengewicht+Schnee
LK
(führend)+Wind (führend)+Wind
ny [kN/m] -17,79 -11,639
my [kNm/m] - 4,550
σ(ny) [N/mm²] -0,30 -0,19
σ(my)Rand [N/mm²] - ±4,38
Seite 184
Faltwerke aus Brettsperrholz
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ c, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
A) 0, 30 = 0, 02 < 1
0 + ----------------
15, 12
4, 38 0, 19
B) ---------------- + ---------------- = 0, 22 < 1
20, 87 15, 12
Seite 185
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Schubspannungen
A B
maximale Querkraft vx,
maximale Querkraft, vy
maximale Schubkraft nxy
Bereich Fläche 2, Linienlager Kante 2
Eigengewicht+ halber
Eigengewicht+Schnee
Lastfallkombination Schnee (führend) +
(führend) + Wind
Wind
vx [kN/m] 3,63 0
vy [kN/m] 0 4,97
nxy [kN/m] 74,55 0
τ(vx)max [N/mm²] 0,39 0
τ(vy)max [N/mm²] 0 0,09
τ(nxy)max [N/mm²] 1,24 0
S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
xy
Tab. 4.20 Querkräfte und Scheibenschubkraft mit zugehörigen Spannungen
Die maximale Querkraft vx tritt an der selben Stelle mit der maximale Schubkraft nxy auf.
• Fall A
-3.545
-3.255
-3.198
-2.728
-2.626
-2.113
-1.900
-1.695
-0.007
Seite 186
Faltwerke aus Brettsperrholz
24.576
23.031
24.576
32.848
35.241
38.728
40.483
42.420
43.564
44.557
45.428
45.123
45.457
RFEM Abb. 4.67 Schubkraftverlauf nxy entlang des Linienlagers (Endquerschott) der Fläche 2
LK4: 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S n xy 74, 55 kN N
Grundwerte - v-x - = ------------------------ = 1242, 5 ------2- = 1, 24 -----------2-
τ S = -------
A eff 2 ⋅ 0, 030 m mm
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 039
---------------- = 0, 02 < 1
1, 94
0, 037
---------------- = 0, 04 < 1
0, 9
Der Schubspannungsnachweis für die kombinierte Beanspruchung aus Schubkraft nxy
und vx ergibt sich wie folgt:
τS τr
------------------- -≤1
+ --------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d
1 , 24- + 0
------------ , 037 = 0, 22 < 1
----------------
7, 20 0, 90
Seite 187
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Fall B
0.175
0.175
0.175
3.374
3.374
4.526
4.526
4.910
4.910
4.976
4.972
4.975
4.976
4.976
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 09
------------- = 0, 05 < 1
1, 94
0, 09
------------- = 0, 10 < 1
0, 9
Seite 188
Faltwerke aus Brettsperrholz
Die für die Verformungsberchnung maßgebende Stelle bildet die Fläche 2 unter der Last-
fallkombination Eigengewicht+halber Schnee (führend)+Wind.
Verformungen
uZ
[mm]
6.9
6.3
5.6
5.0
4.4
3.8
3.1
2.5
1.9
1.3
0.6
0.0
Max : 6.9
Min : 0.0
X Y
2.3
2.1
1.9
1.6
1.4
1.2
0.9
0.7
0.5
0.2
0.0
Max : 2.5
Min : 0.0
X Y
Abb. 4.70 Verformtes Faltwerk unter Windlast (Anströmrichtug senkrecht zum First)
Seite 189
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
g
uZ
[mm]
3.4
3.1
2.8
2.5
2.2
1.9
1.6
1.2
0.9
0.6
0.3
0.0
Max : 3.4
Min : 0.0
X Y
Die Berechnug der vertikalen Verformung erfolgt für die zweite Faltwerksfläche.
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 5,9 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 6,90 mm
w11)Schub = 6,90 mm · 1,15 = 7,90 mm
ψ2,i = 0
w32 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 5,90 + (7,90 + 0) · 0,85 = 12,6 mm < l/200 = 15000/200=
75 mm
Seite 190
Faltwerke aus Brettsperrholz
4. 4 Beispiel 4: Faltwerksrahmen
Das nachfolgende dargestellte gibt eine weitere Form der Gestaltung eines Faltwerkes
wieder und wurde einem bereits bestehndem Bauobjekt (Musikprobesaal in Thannhau-
sen, Deutschland) nachempfunden. Die Konstruktion weist die Grundrissabmessungen
von 10 m mal 18 m. Der Rahmen überspannt dabei die geringere Länge von 10 m. Die
Wände weisen in ihrem Querschnitt einen zick-zack-förmigen Verlauf auf.
Abb. 4.72 Ansicht der Tragstruktur längs und quer (alle Maße in [cm])
Seite 191
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Für die Wand- und die Dachkonstruktion, wurde eine 5-schichtige Brettsperrholzplatte
mit den Lamellenstärken 19/34/19/34/19 und einer Gesamtdicke von 125 mm ver-
wendet. Für die Dachkonstrultion des Faltwerks verlaufen dabei drei Lagen über die
Spannweite des Rahmens von 10 m. In der Wandkonstruktion verlaufen die drei Lagen
vertikal.
4. 4. 2 Lastaufstellung
Die Ermittlung der Lasten für Eigengewicht, Nutzlast, Schnee und Wind erfolgte nach er
Normenserie ÖNORM EN 1991 bzw. ÖNORM B 1991.
• Eigengewicht
Der Dach- bzw Wandaufbau ist von Außen nach Innen wie folgt auhgebaut: Kupferblech
als Außenhaut, Trapezblech, Trennlage, Rauspundschalung, Wärmedämmung, Dampf-
sperre, BSP-Platte.
Seite 192
Faltwerke aus Brettsperrholz
Die Ermittlung des Eigengewichts kann der folgenden Tabelle entnommen werden:
Wichte Flächenlast
Stärke [mm]
[kN/m³] [kN/m²]
Kupferblech - - 0,06
Trapezblech 35 - 0,08
Trennlage - - -
Rauspundschalung 24 5,50 0,13
Wärmedämmung 80 0,30 0,02
Dampfsperre - - 0,02
BSP-Platte
125 5,50 0,69
(5-s; 19/34/19/34/19)
1,00
• Nutzlast
ANMERKUNG: Die Flächenlast wirkt dabei auf einer maximalen Fläche von A = 18 m²,
die in ungünstigster Position anzusetzen ist, muss aber nicht mit den Lastfällen „Schnee“
bzw. „Wind“ überlagert werden. Die Nutzlasten werden nur für lokale Bemessungen an-
gesetzt.
qk = 1,0 kN/m²
Qk = 1,5 kN
Seite 193
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Schnee
Die Schneelast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-3:
2006 ermittelt.
Als repräsentativer Standort wurde der Ort Judenburg in der Steiermark gewählt.
Standort: Judenburg
Seehöhe: 734 m
Lastzone: 2
sk = 2,61 kN/m²
Der Neigungswinkel der Dachkonstruktion ergibt sich aus der Geometrie zu:
α = 33,70°
Seite 194
Faltwerke aus Brettsperrholz
Die Formbeiwerte und die Schneelasten der beiden Lastverteilungen ergaben sich wie
folgt:
α = 33,7°
μ1 = 0,70
μ2 = 1,60
• Wind
Wie bereits in den vorhergehnden Beispielen ermittelt, ergibt sich ein Böengeschwindig-
keitsdruck von:
qp = 0,46 kN/m²
• Innendruckbeiwert:
Für die Berechnung ist der ungünstigere Innendruckbeiwert cpi aus den Werten
+0,2 und -0,3 zu verwenden.
• Außendruckbeiwerte:
Zur Ermittlung der Außendruckbeiwerte der Faltwerkswände, laut ÖNORM EN
1991-1-4: 2005, wurden die Wände vereinfacht als ebene Flächen betrachtet.
Abb. 4.77 Winddruckverteilung auf Wand für senkrechte und parallele Anströmrichtung
Seite 195
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Tab. 4.22 Wand-Außendruckbeiwerte und summierte Druckbeiwerte für eine parallele Anströmung
Tab. 4.23 Wand-Außendruckbeiwerte und summierte Druckbeiwerte für eine senkrechte Anströmung
Seite 196
Faltwerke aus Brettsperrholz
Laut ÖNORM EN 1991-1-4: 2005, Abschnitt 7.2.7(1), für eine parallele Windanströ-
mungsrichtung zu den Firsten, werden für Sheddächer die Außendruckbeiwerte von
Trogdächer verwendet.
Bei einer Anströmrichtung senkrecht zum First gelten die Festlegungen laut ÖNORM EN
1991-1-4: 2005, Abschnitt 7.2.7(1), ANMERKUNG 2 für die erste Dachfläche die cpe-
Werte eines Pultdaches. Für die nachfolgenden Flächen gelten die cpe-Werte von Trog-
dächern (siehe Abb. 4.79). Dabei sind die Bereiche F, G und J für die erste luvseitige
Dachfläche zu verwenden. Für die übrigen Dachflächen sind die Bereiche H und I zu be-
nutzen. Für die senkrecht Anströmrichtung, werden die Außendruckbeiwerte nach
Abb. 4.80 abgemindert.
Seite 197
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Pultdachabschnitt
Fläche cpe,10 cpi = 0,2 cpi = -0,3
F 0,7 0,5 1,0
G 0,7 0,5 1,0
H 0,4 0,2 0,7
Trogdachabschnitt
H -0,8 -1,0 -0,5
I -0,6 -0,8 -0,3
Tab. 4.25 Außendruckbeiwerte und summierte Druckbeiwerte für Anströmung senkrecht zum First
Seite 198
Faltwerke aus Brettsperrholz
Seite 199
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Seite 200
Faltwerke aus Brettsperrholz
Im folgenden Abschnitt erfolgt eine Bemessung in Längs- und Querichtung und eine
Schubbemessung.
Jx = 0,108 · 10-3 m4
Aeff = 3 · 0,019 = 0,057 m²
Jy = 0,054 · 10-3 m4
Aeff = 2 · 0,034 = 0,068 m²
• Spannungen in Längsrichtung
Die Bemessung in x-Richtung erfolgt wie den vorhergehenden Beispielen im Bereich des
maximalen Biegemomentes und an der Stelle der größten Normalkraft.
RFEM 0 1 2 3 4 5 6 7 8m
-195.256
-195.256
F13
LK1: Eigengewicht+Schnee(verweht)
Grundwerte - n-x
142.737
199.255
231.063
241.868
231.063
199.255
142.737
46.164
46.164
RFEM
LK1: Eigengewicht+Schnee(verweht)
46.164
46.164
Grundwerte - n-x
142.737
142.737
199.255
199.255
231.063
231.063
241.868
RFEM 0 1 2 3 4 5 6 7 8
RFEM 0 1 2 3 4 5 6 7 8m
F13
-3.217
-3.217
LK1: Eigengewicht+Schnee(verweht)
Grundwerte - m-x
0.618
0.491
0.585
0.629
0.645
0.629
0.585
0.491
0.618
0.491
0.491
0.585
0.585
0.618
0.629
0.629
0.618
0.645
1.299
1.299
Seite 201
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
cht+Schnee (verweht)+Wind+Y(-0,3)
x Nachweisführung der Bauteile
2
0 1 2 3 4 5 6 7 8m
F36
-7.281
-7.281
cht+Schnee (verweht)+Wind+Y(-0,3)
x
10.435
3.055
6.089
8.479
9.929
9.929
8.479
6.089
3.055
3.055
3.055
6.089
6.089
8.479
8.479
9.929
9.929
10.435
-34.443
cht+Schnee (verweht)+Wind+Y(-0,3)
139.134
175.678
196.497
203.612
196.497
175.678
139.134
77.736
77.736
x
77.736
77.736
139.134
139.134
175.678
175.678
196.497
196.497
203.612
Abb. 4.84
cht+Schnee (verweht)+Wind+Y(-0,3)
Schnittkraftverlauf nx entlang der Kante 1
x
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche/Kante Kante 3, Dach äußerste Kante, Dach
Eigengewicht+Schnee Eigengewicht+Schnee
LK
verweht verweht+Wind Y (p,i = -0,3)
nx [kN/m] 241,87 203,61
mx [kNm/m] 0,645 10,435
σ(nx) [N/mm²] 4,24 3,57
σ(mx)Rand [N/mm²] ±0,37 ±6,03
Seite 202
Faltwerke aus Brettsperrholz
n 241, 87 kN N
σ ( n x ) = -------x- = ------------------------ = 4243 ------2- = 4, 24 -----------2-
A eff 3 ⋅ 0, 019 m mm
nx 203, 61 kN N
σ ( n x ) = -------- = ------------------------ = 3572 ------2- = 3, 57 -----------2-
A eff 3 ⋅ 0, 019 m mm
mx 0, 645 - ⋅ 0, 0625 = 373 kN
σ ( m x ) Rand = ------ ⋅ z = -------------------------------
N-
------2- = 0, 37 -----------
J eff 0, 108 ⋅ 10
–3
m mm
2
mx 10, 435 kN N
- ⋅ 0, 0625 = 6039 ------2- = 6, 03 -----------2-
σ ( m x ) Rand = ------ ⋅ z = -------------------------------
J eff 0, 108 ⋅ 10
–3
m mm
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ t, d
-≤1
- + --------------
----------------
f m, CLT, d f t, CLT, d
0, 37 4, 24
A) ---------------- + ---------------- = 0, 44 < 1
20, 87 10, 08
6, 03 3, 57
B) ---------------- + ---------------- = 0, 64 < 1
20, 87 10, 08
• Spannungen in Querrichtung
Schnitt_1
Schnitt_1
Seite 203
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
_
0 0.5 1 1.5 1.803 m
F13
-6.263
cht+Schnee(verweht)
-5.263
-4.150
y
-2.810
-1.196
0.556
2.288
3.851
5.077
6.066
cht+Schnee(verweht)
-5.263
-4.150
-2.810
-1.196
y
0.556
2.288
3.851
5.077
6.066
6.938
Abb. 4.87 Schnittkraftverlauf ny entlang der Fläche 2 bei x = L/2
cht+Schnee(verweht)
y
0 0.5 1 1.5 1.803 m
F13
-0.039
-0.002 -0.002
cht+Schnee(verweht)
0.541
1.021
1.375
1.589
1.734
1.648
1.477
1.136
0.597
y
0.541
0.597
1.021
1.136
1.375
1.477
1.589
1.648
1.734
A B
maximale Normalkraft maximales Moment
Fläche/Kante Kante 3 Dachfläche 2
LK Eigeng.+Schnee verweht Eigeng.+Schnee verweht
ny [kN/m] 6,831 0,543
my [kNm/m] - 1,736
σ(ny) [N/mm²] -2,77 0,01
σ(my)Rand [N/mm²] - ±1,40
Seite 204
Faltwerke aus Brettsperrholz
n 6, 831 kN N
σ ( n y ) = -------y- = ------------------------- = 100, 5 ------2- = 0, 10 -----------2-
A eff 2 ⋅ 0, 034 m mm
ny 0, 543 kN N
σ ( n y ) = -------- = ------------------------ = 7, 99 ------2- = 0, 01 -----------2-
A eff 2 ⋅ 0, 034 m mm
my 1, 736 - ⋅ 0, 0435 = 1398 kN
σ ( m y ) Rand = ------ ⋅ z = -------------------------------
N-
------2- = 1, 40 -----------
J eff 0, 054 ⋅ 10
–3
m mm
2
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ t, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
0, 10
A) 0 + ---------------- = 0, 01 < 1
10, 08
B) 1, 40 + ----------------
---------------- 0, 01 = 0, 07 < 1
20, 87 10, 08
• Schubspannungen
Im Folgenden erfolgt eine Bemessung der Schubspannungen aus Querkräften und der
Scheibenschubkraft.
A B
maximale Querkraft vx,
maximale Querkraft, vy
maximale Schubkraft nxy
Kante 1, Bereich der
Kante Fläche 2, Linienlager
Schubscheiben
Eigengewicht+ halber
Eigengewicht+Schnee
Lastfallkombination Schnee (führend) +
(führend) + Wind
Wind
vx [kN/m] 1,057
vy [kN/m] 0 4,389
nxy [kN/m] 39,845
τ(vx)max [N/mm²] 0,01
τ(vy)max [N/mm²] 0 0,07
τ(nxy)max [N/mm²] 0,59
Seite 205
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Fall A
Schnitt_1
cht+Schnee(verweht)
u
cht+Schnee(verweht) Schnitt_1
xy
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9m
F14
-1.057
-1.002
cht+Schnee(verweht)
x -0.856
-0.288
-0.005 -0.005
-0.008 -0.008
1.002
0.856
0.288
0.008
0.005
-0.288
-0.856
-1.002
0.008
0.005
0.288
0.856
1.002
1.057
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9m
F14
-39.845
-38.483
-33.742
cht+Schnee(verweht)
-23.555
xy
-11.970
-6.905
11.970
23.555
33.742
38.483
6.905
-38.483
-33.742
-23.555
-11.970
-6.905
6.905
11.970
23.555
33.742
38.483
39.845
Seite 206
Faltwerke aus Brettsperrholz
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 01
------------- = 0, 01 < 1
1, 94
0, 01
------------- = 0, 01 < 1
0, 9
τS τr
------------------- -≤1
+ --------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d
0 , 17- + 0
------------ , 01- = 0, 03 < 1
------------
7, 20 0, 90
Seite 207
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Fall B
Schnitt_1
Schnitt_1
-4.389
-3.366
-2.378
-1.458
-0.623
2.897
2.266
1.609
0.902
0.171
-0.623
-1.458
-2.378
-3.366
0.171
0.902
1.609
2.266
2.897
3.516
Seite 208
Faltwerke aus Brettsperrholz
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 07
------------- = 0, 04 < 1
1, 94
0, 07
------------- = 0, 08 < 1
0, 9
Seite 209
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Die für die Verformungsberchnung maßgebende Stelle bildet die äußerste Kante unter
der Lastfallkombination Eigengewicht+Schnee verweht (führend)+Wind in Y-Richtung.
10.9
9.8
8.7
7.6
6.5
5.4
4.3
3.2
2.2
1.1
0.0
Max : 12.0
Min : 0.0
X
Y
g
uZ
[mm]
6.2
5.3
4.4
3.5
2.7
1.8
0.9
0.0
-0.9
-1.7
-2.6
-3.5
Max : 6.2
Min : -3.5
X
Y
17.0
15.3
13.6
11.9
10.2
8.5
6.8
5.1
3.4
1.7
-0.1
Max : 18.7
Min : -0.1
X
Y
Seite 210
Faltwerke aus Brettsperrholz
w = w32
w(Qk,i = verwehter Schnee) = 18,9 mm
w(Qk,1 = Wind) = 6,2 mm
ψ0,i=0,6 (für Wind)
wges,0 = 18,9 mm + 0,6 · 6,2 mm = 22,6 mm
wges,0,Schub = 22,6 · 1,15 = 26,0 mm < l/300 = 10000/300= 33,3 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 26,0 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 12,0 mm
w11)Schub = 12,0 mm · 1,15 = 13,8 mm
ψ2,i = 0
w3 2 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 26,0 + (13,8 + 0) · 0,85 = 37,7 mm < l/200 = 10000/200=
50 mm
Seite 211
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
Als weiteres Beispiel einer möglichen Faltwerksform, wurde ein freistehendes Dach mit
quadratischem Grundriss gewählt. Diese Konstruktion könnte z.B. als Überdachung für
einen Aussichtturms Verwendung finden. Das Dach hat einen quadratischen Grundriss
mit Seitenlängen von 6,5 m, wobei die Konstruktionshöhe 1,5 m beträgt. Die einzelnen
Dachflächen sind dreiecksförmig und schneiden sich in einem Punkt. Das Faltwerk ist an
den vier Eckpunkten auf Stützen gelagert.
Für eine erste Berechnung wurde eine 5-schichtige, 117 mm dicke BSP-Platte verwendet.
Die einzelnen Lamellenstärken betragen 19/30/19/30/19 mm, wobei die Decklagen
parallel zu den Außenkanten verlaufen. Die äquivalenten Schichtstärken, die für die Ein-
gabe der Orthotropie erforderlich werden, gehen über die effektiven Querschnittswerte
der Platte in die Berechnung ein.
Seite 212
Faltwerke aus Brettsperrholz
4. 5. 2 Lastaufstellung
Die Ermittlung der Lasten für Eigengewicht, Nutzlast, Schnee und Wind erfolgte nach er
Normenserie ÖNORM EN 1991 bzw. ÖNORM B 1991.
• Eigengewicht
Der Dachaufbau, der für dieses Beispiel verwendet wurde, entspricht jenem aus Beispiel
2 bzw. Beispiel 3, wobei auf die Wärmedämmung verzichtet wurde. Der Dachaufbau be-
steht aus: Dachdeckung, Dachlattung (3 cm), Konterlattung (4 cm), Unterdachbahn,
Vollschalung (2,5 cm), BSP-Platte (117 cm).
Wichte Flächenlast
Stärke [mm]
[kN/m³] [kN/m²]
Dachdeckung - - 0,50
Dachlattung (3/5) 30 5,50 0,05
Konterlattung (4/6) 40 5,50 0,05
Unterdachbahn - - -
Vollschalung 25 5,50 0,14
BSP-Platte
117 5,50 0,66
(5-s; 19/30/19/30/19)
1,40
• Nutzlast
ANMERKUNG: Die Flächenlast wirkt dabei auf einer maximalen Fläche von A = 18 m²,
die in ungünstigster Position anzusetzen ist, muss aber nicht mit den Lastfällen „Schnee“
bzw. „Wind“ überlagert werden. Die Nutzlasten werden nur für lokale Bemessungen an-
gesetzt.
qk = 1,0 kN/m²
Qk = 1,5 kN
Seite 213
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Schnee
Die Schneelast wurde nach ÖNORM EN 1991-1-3: 2005 bzw. ÖNORM B 1991-1-3:
2006 ermittelt.
Als repräsentativer Standort wurde der Ort Judenburg in der Steiermark gewählt.
Standort: Judenburg
Seehöhe: 734 m
Lastzone: 2
sk = 2,61 kN/m²
Aufgrund der Geometrie der Dachkonstruktion erschien es sinnvoll die Möglichkeit einer
Schneesackbildung zu berücksichtigen. Die Berechnung der Schneelasten bzw. der
Formbeiwerte erfolgte nach Abschnitt 5.3.4 Kehldächer und Scheddächer der ÖNORM
EN 1991-1-3: 2005.
Seite 214
Faltwerke aus Brettsperrholz
Die Formbeiwerte und die Schneelasten der beiden Lastverteilungen ergaben sich wie
folgt:
α = 25°
μ1 = 0,80
μ2 = 1,50
• Windlast
qp = 0,46 kN/m²
Da in ÖNORM 1991-1-4: 2005 diese spezielle Dachform, die hier berechnet wurde
nicht veankert ist, erfolgte eine Abschätzung der Druckbeiwerte mithilfe der Werte eines
freistehenden Satteldaches. Die maximalen bzw. minimalen Druckbeiwerte wurden wie
folgt gewählt:
cp,1 = +1,20
cp,2 = -1,40
w1 = +0,6 kN/m²
w2 = -0,7 kN/m²
Es wurden insgesamt vier Windbelastungen auf das freistehende Dach berechnet (siehe
Abb. 4.101):
2. Anströmrichtung unter 90° : zwei Dachflächen die an den First anschließen unter
Winddruck, die restlichen Flächen unter Windsog
Seite 215
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
1. 2.
3. 4.
Im folgenden Abschnitt erfolgt die Bemessung in x- und y-Richtung und eine Bemessung
auf Schub.
ANMERKUNG:
Durch die Punktlagerung in den Ecken der Konstruktion entstehen bei der FEM-Berech-
nung singuläre Punkte. Da dieses Berechnungsbeispiel im Grunde als Anschauungsbei-
spiel dient und nur eine Vorbemessung der Konstruktion erfolgt, wird auf dieses Problem
im Zuge dieser Arbeit nicht mehr näher eingegangen. Die für die Bemessung erforderli-
chen Schnittgrößen werden in einem Abstand von 0,75 m vom Auflagerpunkt ermittelt.
Jx = 0,041 · 10-3 m4
Aeff = 2 · 0,030 = 0,006 m²
Jy = 0,093 · 10-3 m4
Aeff = 3 · 0,019 = 0,057 m²
Seite 216
Faltwerke aus Brettsperrholz
• Spannungen in x-Richtung
Im Folgenden erfolgt eine Bemessung mit den maximalen Momenten mx bzw. den ma-
ximalen Normalkräften nx. In x-Richtung wirken zwei Brettlagen:
A
maximale Normalkraft
und maximales Moment
im Bereich der
Fläche/Kante
Faltwerksspitze
Eigengewicht+Schnee
LK
verweht+Winddruck
nx [kN/m] -204,933
mx [kNm/m] -1,583
σ(nx) [N/mm²] -3,42
σ(mx)Rand [N/mm²] ±1,52
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ c, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
A) 1, 52 + ----------------
---------------- 3, 42 = 0, 30 < 1
20, 87 15, 12
Seite 217
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
• Spannungen in y-Richtung
Bei der Bemessung in y-Richtung sind insgesamt drei Brettlagen wirksam. Die maximale
Normalkraft ny und Moment my treten an der Außenkante der Faltwerkskonstruktion,
0, 75 m vom Auflager, auf.
A
maximale Normalkraft
und maximales Moment
äußere freie Kante einer
Fläche/Kante Fläche 0,75 m vom
Auflager
Eigengewicht+Schnee
LK
verweht+Winddruck
ny [kN/m] -503,706
my [kNm/m] 4,159
σ(ny) [N/mm²] -8,84
σ(my)Rand [N/mm²] ±5,11
Der Spannungnacheis erfolgt mit den Gleichungen (3.12) und (3.16) aus Abschnitt 3:
σ m, d σ c, d
-≤1
- + ---------------
----------------
f m, CLT, d f c, CLT, d
2, 62 8, 84
A) ---------------- + ---------------- = 0, 71
20, 87 15, 12
Seite 218
Faltwerke aus Brettsperrholz
• Schubspannungen
Im Folgenden erfolgt die Bemessung der Schubspannungen aus Querkräften und Schei-
benschubkräften.
A
maximale Querkraft vx,
maximale Querkraft vy,
maximale Schubkraft nxy
Bereich Auflagerbereich
Eigengewicht+Schnee
Lastfallkombination
verweht+Winddruck
vx [kN/m] 9,217
vy [kN/m] 18,154
nxy [kN/m] 29,623
τ(vx)max [N/mm²] 0,17
τ(vy)max [N/mm²] 0,19
τ(nxy)max [N/mm²] 0,44
• Fall A
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0, 17
------------- = 0, 09 < 1
1, 94
0, 17
------------- = 0, 19 < 1
0, 9
Seite 219
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
τ v, d
-≤1
---------------
f v, CLT, d
τ r, d
-≤1
-------------
f r, CLTd
0 , 19- = 0, 10 < 1
------------
1, 94
0 , 18- = 0, 20 < 1
------------
0, 9
Zur Ermittlung der Schubspannungen aus der Schubkraft werden für die effektive Fläche
zwei Brettlagen herangezogen.
n xy 29, 62 kN N
τ S = -------
- = ------------------------ = 435, 6 ------2- = 0, 44 -----------2-
A eff 2 ⋅ 0, 034 m mm
Die Nachweisführung bei Schub aus der Scheibenschubkraft ergibt sich wie folgt nach
Gleichung (3.17)
τS
------------------- ≤1
f v, CLT, S, d
0, 44
------------- = 0, 06 < 1
7, 20
Da alle drei Schubspannungen im selben Punkt auftreten, erfolgt ein kombinierter Nach-
weis nach folgender Gleichung:
τS τ r, x τ v, y
------------------- + -------------- -≤1
- + ---------------
f v, CLT, S, d f r, CLT, d f v, CLT, d
·
0, 44 0, 18 + 0 , 17
------------- + ------------- ------------- = 0, 36 < 1
7, 20 0, 90 1, 94
Seite 220
Faltwerke aus Brettsperrholz
Verformungen
uZ
[mm]
1.9
1.8
1.6
1.4
1.2
1.1
0.9
0.7
0.5
0.4
0.2
0.0
Max : 1.9
Min : 0.0
X
Y
Verformungen
uZ
[mm]
3.8
3.4
3.1
2.7
2.4
2.0
1.7
1.4
1.0
0.7
0.3
0.0
Max : 3.8
Min : 0.0
X
Y
Verformungen
uZ
[mm]
0.9
0.7
0.5
0.3
0.1
-0.1
-0.2
-0.4
-0.6 Y X
-0.8
-1.0
-1.2
Z
Max : 0.9
Min : -1.2
Seite 221
Anwendungsbeispiele - Ermittlung der Schnittgrößen und
Nachweisführung der Bauteile
w = w32
w(Qk,i = Schnee) = 3,8 mm
w(Qk,1 = Wind) = 0,9 mm
ψ0,i=0,6 (für Wind)
wges,0 = 3,8 mm + 0,6 · 0,9 mm = 4,3 mm
wges,0,Schub = 4,3 · 1,15 = 4,9 mm < l/300 = 3250/300 = 10,8 mm
w = w32)+(w11)+w33)) · kdef
w32 ) = wges,0,Schub = 4,9 mm
w11)(Gk,i = Eigengewicht) = 1,9 mm
w11)Schub = 1,9 mm · 1,15 = 2,2 mm
ψ2,i = 0
w32 ) = 0
kdef = 0,85
wges,unendlich,Schub = 4,9 + (2,2 + 0) · 0,85 = 6,8 mm < l/200 = 3250/200 =
16,3 mm
Seite 222
KAPITEL 5
Detailausbildung
1 Allgemeines
In diesem Kapitel werden verschiedene Möglichkeiten der Ausbildung von Faltwerkskan-
ten angeführt und für die im Kapitel 4 vorgestellten exemplarischen Berechnungsbeispie-
le bzw. unter Verwendung unterschiedlicher ingenieurmäßiger Verbindungsmittel
berechnet.
Bei der Ausbildung der Faltwerkskante wurde nicht nur auf die statischen Erfordernisse
der Kante eingegangen, sondern auch auf deren gestalterische Ansprüche. Zudem ist
auf die Montagemöglichkeiten des Faltwerks auf der Baustelle, unter Berücksichtigung
der verschiedenen Kantenausbildungen zu achten.
Im Detail wurde auf folgende Parameter zur Bewertung der Faltwerkskante eingegan-
gen:
• Montagemöglichkeit.
Seite 223
Detailausbildung
Die Kante sollte einen klaren optischen Abschluss der einzelnen Faltwerksflächen dar-
stellen um eine klare Ablesbarkeit der Fläche zu garantieren. Diese optischen Ansprü-
chen werden durch zusätzliche Futterhölzer bzw. Stahllaschen gestört. Futterhölzer stellen
einen optischen Bruch der Kante dar, außenliegende Stahllaschen verkleinern hingegen
die Faltwerksflächen.
In der Faltwerkskante müssen bei gelenkiger Ausbildung sowohl Schubkräfte als auch
horizontale bzw. vertikale Gelenkkräfte übertragen werden können. Die Schubkräfte ent-
stehen durch die (globale) Faltwerkswirkung, die horizontalen bzw. vertikalen Gelenks-
kräfte ergeben sich aus Querkräften und Normalkräften auf Grund der lokalen (Quer-)
Biegewirkung bzw. Lastverteilung in den Kanten.
Seite 224
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Montagemöglichkeit
Die Montage des Faltwerks ist von der Wahl der Verbindung der Kante abhängig. Je
nach gewählten Verbindungsmittel bzw. Ausbildung der Faltwerkskante müssen mehr
oder weniger aufwendige Vorarbeiten in der Produktionshalle oder auf der Baustelle an
der Faltwerkskante durchgeführt werden.
a) b)
Abb. 2. 2 Platten auf Futterholz geklebt (a) und Kantenausbildung mit Dübeln besonderer Bauart (b)
a) b)
Abb. 2. 3 Platten auf Balken verschraubt (a) und Kantenausbildung mit Dübel besonderer Bauart (b)
a) b)
Abb. 2. 4 Platten mittels Futterholz verschraubt (a) und eingeklebtes „Klavierband“ (b)
Seite 225
Detailausbildung
a) b)
Abb. 2. 5 eingeschlitztes „Klavierband“ mit Passbolzen (a) und eingeschlitztes Stahlblech (b)
a) b)
a) b)
Abb. 2. 7 1-schnittige Holz-Stahlblech Verbindung (a) und Schraubenverbindung mit Stahlblech (b)
a) b)
Abb. 2. 8 Kante mit „Textiler Fuge“ (a) und Verbindung mit Dübel mit außenliegenden Stahlformteil (b)
Seite 226
Ausbildung der Faltwerkskanten
Verleimte Kanten mit oder ohne Futterholz können biegesteif ausgeführt werden, wobei
diese Ausbildung im Holzbau in den meisten Fällen nicht erwünscht ist. Zudem erfordern
Verleimungen eine Vorfertigung im Werk was wiederum zu Transport- und Montagepro-
blemen führt.
Bei Kantenausbildung mit Holzschrauben, kann die Montage direkt auf der Baustelle er-
folgen. Es sind keine bzw. nur geringe Vorarbeiten im Werk nötig. Auch die klare opti-
sche Ausbildung der Faltwerkskante ist gegeben. Lediglich bei der Verwendung von
Futterhölzern kann die klare „Ablesbarkeit“ der Kante beeinflusst werden. Die Kante ist
bei der Verwendung von Holzschrauben als gelenkig zu betrachten.
Wird die Kante mit Dübeln besonderer Bauart ausgeführt, ist eine teilweise Vorfertigung
im Werk erforderlich. Vorbohren und Ausfräsen der entsprechenden Fläche sind unum-
gänglich. Ein Vorteil der Verwendung Dübel besonderer Bauart ist die hohe Tragfähig-
keit dieses Verbindungsmittels. Die optische Ablesbarkeit der Kante kann durch die
zusätzlichen Futterhölzer beeinträchtigt werden.
Das Ausbilden der Kanten mit eingeklebten Stahlblechen bzw. „Klavierbänder“ scheint
nicht sehr sinnvoll, da die nötige Vorfertigung im Werk zu Transport- und Montage-
schwierigkeiten führt. Wird auf eine Verklebung verzichtet, können die eingeschlitzen
Stahlbleche bzw. „Klavierbänder“ auch auf der Baustelle mittels Bolzenverbindungen
montiert werden.
Kantenausbildungen mit der TEXTILEN-Fuge (siehe Leitner [9]) bzw. die Verwendung tex-
tiler Materialien scheint besonders bei großflächigen Plattenformaten nicht sehr sinnvoll.
Die Vorfertigung im Werk und die damit verbundenen Transportschwierigkeiten spre-
chen dabei dagegen.
Weitere Ideen zur Ausbildung der Faltwerkslängskanten bietet der Möbelbau. Dabei
scheint die Ausbildung und Funktionsweise von Möbelbaubeschlägen zur Kantenausbil-
dung sinnvoll. Die Ausbildung eines großformatigen Scharniers scheint dabei sinnvoll.
Seite 227
Detailausbildung
Im folgenden Abschnitt wird für ein Teil der in Kapitel 4 behandelten Beispiele Faltwerks-
kanten berechnet und nachgewiesen.
Anmerkung: Die Nachweisführung der Verbindungen erfolgt dabei nach enBR.
Abb. 2. 9 Faltwerksquerschnitt
• Schubkräfte nxy
• Normalkräfte ny
• Querkräfte qy
Seite 228
Ausbildung der Faltwerkskanten
Die Schrauben werden unter einem Winkel von 45° zur Längsrichtung des Faltwerks ein-
geschraubt, um die Schrauben vorwiegend auf Herausziehen zu beanspruchen. Laut Zu-
lassung Z-9.1-519 [36], SPAX-S Schrauben mit Vollgewinde als Holzverbindungsmittel,
ist der Bemessungswert nach folgenden Gleichungen zu ermitteln:
⎧ ⎫
⎪ f 1, k ⋅ d ⋅ l ef k mod ⎪
⎪ ------------------------------------------- ⋅ ---------------
- ⎪
2 4
⎪ sin α + --- ⋅ cos α M, Holz 2 γ ⎪
3 Herausziehen
⎪ ⎪
⎪ k mod ⎪
⎪ 2
10 ⋅ d k ⋅ --------------- ⎪
R ax, d = min ⎨ γ M, Holz
-
⎬ Kopfdurchziehen (2.1)
⎪ ⎪
⎪ ⎪
⎪ R t, u , k ⎪ Zugfestigkeit
⎪ ----------------
- ⎪
⎪ γ M, Stahl ⎪
⎪ ⎪
⎩ ⎭
Seite 229
Detailausbildung
Hierbei bedeuten:
f1,k............. charakteristische Wert des Ausziehparameters nach Tab.8.9 der enBR bzw.
aus gültigen bauaufsichtlichen Zulassungen [N/mm²]
d............... Nenndurchmesser der Holzschraube [mm]
lef .............. Gewindelänge im Holz- bzw. Holzwerkstoffteil (inkl. Schraubenspitze) [mm]
α ............... Winkel zwischen Schraubenlängsrichtung und Faserrichtung des Holzes
oder des Holzwerkstoffes
kmod........... Modifikationsbeiwert für das Holz oder den Holzwerkstoff [-]
γM,Holz ........ Teilsicherheitsbeiwert für das Holz oder den Holzwerkstoff
In einem ersten Schritt wird die Schraubenverbindung bei einem Einschraubwinkel von
45° nur auf die Schubkräfte in Kantenlängsrichtung bemessen, also eine Schraubenbe-
anspruchung auf Herausziehen.
Die Ermittlung des Bemessungswertes der Schraube wird für den Schraubenbereich in
der ersten Platte (Teil der Schraube mit Schraubenkopf) und jenen in der zweiten Platte
(Teil der Schraube mit Schraubenspitze) ermittelt:
- Platte 1
Schraubendaten:
l = 450 mm
d = 10 mm
dk = 18,6 mm
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef
⎧ ------------------------------------------- k mod ⎫
⋅ ---------------
-
⎪ 2 4 2 γ M, Holz ⎪
⎪ sin α + --- ⋅ cos α ⎪
R ax, d = max ⎨ 3 ⎬ (2.2)
⎪ 2 k mod ⎪
⎪ 10 ⋅ d k ⋅ ---------------- ⎪
⎩ γ M, Holz ⎭
–6 2 –6 N
f 1, k = 80 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 80 ⋅ 10 ⋅ 380 = 11, 55 -----------2- (2.3)
mm
Seite 230
Ausbildung der Faltwerkskanten
11, 55 ⋅ 10 ⋅ 206
⎧ ------------------------------------------------- 0, 9- ⎫
- ⋅ ------------
⎪ 2 4 2 1 , 25 ⎪
R ax, d = max ⎪⎨
sin 45 + --- ⋅ cos 45 ⎪ = max ⎧ 14686 ⎫ = 14686 N (2.5)
3 ⎬ ⎨ ⎬
⎪ ⎪ ⎩ 2491 ⎭
⎪ 2 0 , 9 ⎪
10 ⋅ 18, 6 ⋅ -------------
⎩ 1, 25 ⎭
- Platte 2
R t, u, k 28000
- = ----------------- = 22400 N
R ax, d = ---------------- (2.8)
γ M, Stahl 1, 25
⎧ 14686 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 17272 N ⎬ = 14686 N (2.9)
⎪ ⎪
⎩ 22400 N ⎭
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird muss die Tragfähigkeit
der Schraube, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy umgerechnet werden. Dabei
wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
R ax, α = R ax, d ⋅ cos 45 + R ax, d ⋅ sin 45 ⋅ μ = 14, 6 ⋅ ( cos 45 + 0, 20 ⋅ sin 45 ) = 12, 4 kN (2.10)
n = 2 / lfm
0, 9 0, 9
n ef = n = 2 = 1, 87 (2.11)
Seite 231
Detailausbildung
Im Randbereich der Faltwerkskante ist lediglich die Schubkraft nxy wirksam. Deshalb er-
gibt sich der Nachweis der Verbindung zu:
n xy 13, 18 = 0, 57 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.13)
R ges, d 23, 2
• Nachweis in Feldmitte
Die einwirkende Normalkraft in der Mitte der Faltwerkskante erfordert eine Bemessung
der Schraubenverbindung auf Abscheren. Die Bemessung erfolgt in einem ersten Schritt
in Feldmitte, da auf halber Spannweite die Schubkraft nxy null und deshalb nur die Nor-
malkraft ny zu übertragen ist.
Seite 232
Ausbildung der Faltwerkskanten
Laut Blaß [23] errechnet sich die Lochleibungsfestigkeit bei Schrauben als Verbindungs-
mittel von BSP-Elementen wie folgt:
– 0, 5
f h, k = 20 ⋅ d (2.14)
1, 24 – 0, 3
0, 022 ⋅ ρ ⋅d
f h, k = -----------------------------------------------------
2 2
- (2.15)
2, 5 ⋅ cos ε + sin ε
Es bedeuten:
t1 = 146 mm
t2 = 172 mm
d = 10 mm
1, 24 – 0, 3 1, 24 – 0, 3
0, 022 ⋅ ρ ⋅ d - ---------- k 0, 022 ⋅ 380 ⋅ 10 - ------------ 0, 9- N
f h, 1, d = ----------------------------------------------------- ⋅ mod- = -------------------------------------------------------------- ⋅ = 7, 17 -----------2- (2.16)
2, 5 ⋅ cos ε + sin ε
2 2 γ M 2, 5 ⋅ cos 45 + sin 45
2 2 1, 25 mm
– 0, 5 k mod 0, 9- N
f h, 2, d = 20 ⋅ d - = 20 ⋅ 10 –0, 5 ⋅ ------------
⋅ ---------- = 4, 55 -----------2- (2.17)
γM 1, 25 mm
f h, d, 2 , 55- = 0, 635
- = 4
β = ----------- ------------ (2.18)
f h, d, 1 7, 17
⎧(a) ⎫ ⎧ 10468 N ⎫
⎪(b) ⎪ ⎪ 7831 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎪ (c) ⎪ ⎪ 3733 N ⎪
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = { 1742 N } (2.20)
⎪(d) ⎪ ⎪ 3364 N ⎪
⎪ (e) ⎪ ⎪ 2988 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (f) ⎭ ⎩ 1742 N ⎭
Seite 233
Detailausbildung
ny = 1,365 kN
n=2
Der Widerstand der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich somit zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 2 ⋅ 1, 74 = 3, 48 kN (2.21)
ny , 36- = 0, 39 < 1, 0
------------- = 1
------------ (2.22)
R ges, d 3, 48
Die Querkraft vy wird an der Faltwerkskante über Kontakt übertragen, dabei erfolgt keine
zusätzliche Belastung der Schraubenverbindung. Aufgrund der ausreichenden Kontakt-
flächen und der geringen Kräfte entfällt der Nachweis auf Querdruck.
• Kombinierter Nachweis (x = 5 m)
Durch die Stützung der Außenscheibe ergibt sich im Bereich der Stützung die maximale
Normalkraft ny. Deshalb erfolgt im Viertelpunkt der Faltwerksscheibe eine kombinierte
Bemessung der Schraubenverbindung auf Herausziehen (mit nxy) und auf Abscheren (mit
ny).
F ax, d⎞ 2 ⎛ F d⎞ 2
⎛ ----------
⎝ R ax, d⎠
- + ----- ≤ 1
⎝ R d⎠
(2.23)
⎛7 , 682⎞ 2 ⎛ 2 , 54 2
---------------- + -------------⎞ = 0, 64 ≤ 1 (2.24)
⎝ 23, 2 ⎠ ⎝ 3, 48⎠
Seite 234
Ausbildung der Faltwerkskanten
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 235
Detailausbildung
Die Schraubenverbindung wird nun auch für die untere Kante des Faltwerks bemessen,
da dort die Schrauben durch eine Zugnormalkraft zusätzlich auf herausziehen bean-
sprucht werden.
Für die Bemessung werden die selben Schrauben bzw. Schraubenanordnung wie für die
obenliegende Faltwerkskante herangezogen.
Die Gesamttragfähigkeit der Verbindung wird wie für die oben liegende Kante berech-
net. Die Tragfähigkeit pro Schraube betrug dort:
Im Randbereich der Faltwerkskante ist lediglich die Schubkraft nxy zu übertragen. Der
Nachweis der Verbindung ergibt sich zu:
n xy , 40- = 0, 10 < 1, 0
------------- = 2
------------ (2.26)
R ges, d 23, 2
Seite 236
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Nachweis in Feldmitte
Die maximale Zugnormalkraft tritt bei x = L/2 auf und wirkt unter 45° zur Schrauben-
achse. Die Reibungskomponente wird, da es sich um eine Belastung durch eine Zugkraft
handelt, nicht in Rechnung gestellt.
in Rechnung gestellt.
ny , 66- = 0, 08 < 1, 0
------------- = 1
------------ (2.29)
R ges, d 19, 3
Die Übertragung der Querkraft erfolgt in diesem Fall über eine Beanspruchung auf Ab-
scheren der Schraubenverbindung.
Der Widerstand der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 2 ⋅ 1, 74 = 3, 48 kN (2.30)
vy , 69- = 0, 77 < 1, 0
------------- = 2
------------ (2.31)
R ges, d 3, 48
Für Feldmitte erfolgt eine zusätzliche Bemessung für eine kombinierte Beanspruchung
der Schraubenverbindung auf Herausziehen und Abscheren:
⎛1 , 66-⎞ 2 ⎛ 2 , 69 2
------------ + -------------⎞ = 0, 60 ≤ 1 (2.32)
⎝ 19, 3⎠ ⎝ 3, 48⎠
Seite 237
Detailausbildung
• Kombinierter Nachweis (x = 2 m)
Für den Randbereich bzw. für den Bereich in Feldmitte wurde die Schraubenverbindung
für eine Belastung aus Schubkraft bzw. Zugnormalkraft bemessen. Zwischen dem Rand-
bereich und der Feldmitte treten aber sowohl Schubkräfte als auch Normalkräfte auf. Für
diesen Fall wird eine kombinierte Beanspruchung der Schraubenverbindung berechnet.
Im Abstand von 2 m vom Rand wird die resultierende Beanspruchung aus Normalkraft
und Schubkraft berechnet. Die beiden Kräfte stehen rechtwinkelig zueinander.
N = 1,77 kN
und wirkt unter einem Winkel zur Faltwerkskante von 54,2°. Da die Schrauben unter ei-
nem Winkel von 45° eingeschraubt sind, ergibt sich ein Differenzwinkel von 9,2°. Die
Tragfähigkeit einer Schraube auf Herausziehen unter Vernachlässigung der Reibungs-
komponente errechnet sich zu:
Seite 238
Ausbildung der Faltwerkskanten
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 239
Detailausbildung
Für die in Abb. 2. 16 gezeigte Kantenausbildung erfolgt die Übertragung der Kräfte in
der Faltwerkskante über eine einschnittige Holz-Stahlblechverbindung mit außenliegen-
den Stahlblech.
Die zu übertragenden Schnittkräfte werden vom vorhergehenden Beispiel für den maß-
gebenden Lastfall „Eigengewicht+Wind senkrecht zum First (führend)+Schnee“, über-
nommen:
Seite 240
Ausbildung der Faltwerkskanten
Laut Blaß [23] errechnet sich die Lochleibungsfestigkeit für Passbolzen als Verbindungs-
mittel wie folgt:
32 ⋅ ( 1 – 0, 015 ⋅ d ) -
f h, k = ------------------------------------------------------- (2.36)
2 2
1, 1 ⋅ sin α + cos α
d............... Durchmesser des Verbindungsmittel [mm]
a............... Winkel zwischen Kraft- und Faserrichtung der Decklagen [°]
Das Fließmoment des Passbolzens wird nach folgender Formel ermittelt zu:
2, 6
M y, k 0, 3 ⋅ 400 ⋅ 12 - N
M y, d = ----------
- = ------------------------------------------ = 69768 -----------2- (2.38)
γ M, St 1, 1 mm
Als Bemessungswert gilt der Mindestwert der Versagensmodi (c) bis (e).
⎧ (c) ⎫ ⎧ 33112 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( d ) ⎬ = min ⎨ 14386 N ⎬ = 7955 N (2.39)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (e) ⎭ ⎩ 7955 N ⎭
n = 2/lfm
a1 α
– α- + n ⋅ ------ 0
- ⋅ 90 500 - ⋅ 90 – 0- + 2 ⋅ ------
0, 9 0, 9
n ef = n ⋅ 4 ------------- --------------- = 2 ⋅ 4 ----------------- --------------- = 2, 66 (2.40)
10 ⋅ d 90 90 10 ⋅ 12 90 90
Seite 241
Detailausbildung
Durch den großen Abstand zwischen den Dübeln ergibt sich formelmäßig eine effektive
Stabdübelanzahl von nef = 2,66. Für die Bemessung der Verbindung wird jedoch mit nef
= 2 gerechnet.
Somit errechnet sich die Gesamttragfähigkeit der Verbindung zu:
n xy 13, 18 = 0, 83 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.42)
R ges, d 15, 9
• Nachweisführung in Feldmitte
ny = 1,36 kN/m
Die Lochleibungsfestigkeit muss für diesen Fall neu berechnet werden, da nun die Kraft-
richtung senkrecht zur Faserrichtung der Decklage steht. Diese ergibt sich zu:
Als Bemessungswert der Tragfähigkeit ergibt sich der Mindestwert der Versagensmodi (c)
bis (e).
⎧ (c) ⎫ ⎧ 30091 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( d ) ⎬ = min ⎨ 13138 N ⎬ = 7585 N (2.44)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (e) ⎭ ⎩ 7585 N ⎭
Somit ergibt sich die Gesamttragfähigkeit für zwei, nebeneinander angeordneten Stab-
dübeln wie folgt:
ny 1, 36 = 0, 10 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.46)
R ges, d 15, 18
Seite 242
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Kombinierter Nachweis (x = 5 m)
Durch die Stützung der Außenscheibe ergibt sich im Bereich der Stützung die maximale
Normalkraft ny. Deshalb erfolgt im Viertelpunkt der Faltwerksscheibe eine Bemessung
der Bolzenverbindung auf Abscheren für die resultierende Kraft aus nxy und ny.
N = 8,09 kN/m
und wirkt unter einem Winkel von 18,3° zur Faltwerkskante bzw. zur Faserrichtung der
Decklage.
Die effektive Dübelanzahl errechnet sich bei gleichmäßiger Belastung wie folgt:
a1 α
– α- + n ⋅ ------ – 18, 3- + 2 ⋅ 18 , 3-
- ⋅ 90 500 - ⋅ 90
0, 9 0, 9
n ef = n ⋅ 4 ------------- --------------- = 2 ⋅ 4 ----------------- ------------------------- ------------ = 2, 53 (2.48)
10 ⋅ d 90 90 10 ⋅ 12 90 90
Als Bemessungswert gilt der Mindestwert der Versagensmodi (c) bis (e).
⎧ (c) ⎫ ⎧ 32762 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( d ) ⎬ = min ⎨ 14241 N ⎬ = 7913 N (2.49)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (e) ⎭ ⎩ 7913 N ⎭
Somit ergibt sich die Gesamttragfähigkeit bei zwei nebeneinander angeordneten Stab-
dübeln nebeneinander wie folgt:
Seite 243
Detailausbildung
ny 7, 91
------------- = ---------------- = 0, 50 < 1, 0 (2.51)
R ges, d 15, 82
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 244
Ausbildung der Faltwerkskanten
Auch für die Passbolzenverbindung wird die maßgebende untere Kante des Faltwerks
untersucht und bemessen.
Dabei müssen folgende Schnittkräfte übertragen werden:
Die Vorgehensweise ist die selbe wie für die obere Kante. In einem ersten Schritt erfolgt
die Bemessung lediglich für Schubkraft nxy an den Enden des Faltwerks. Für die Berech-
nung wird die selbe Passbolzenanzahl und die selben Festigkeiten wie für die bereits
oben durchgeführte Berechnung angenommen.
n xy , 40- = 0, 15 < 1, 0
------------- = 2
------------ (2.52)
R ges, d 15, 9
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Bemessung auf Normalkraft erfolgt in Kantenmitte und ergibt sich zu:
ny 1, 66 = 0, 11 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.53)
R ges, d 15, 18
Seite 245
Detailausbildung
Die Übertragung der Querkraft erfolgt an der unteren Kante über eine Beanspruchung
der Bolzen in Achsrichtung. Der Bemessungswert der Tragfähigkeit Rax,d ergibt sich aus
dem Minimum der Zugfestigkeit, oder der Tragfähigkeit der Unterlagsscheibe:
⎧ A ef ⋅ f y, k ⎫
⎪ ------------------
γ St ⎪
R ax, d = min ⎨ ⎬ (2.54)
⎪A ⋅ f ⋅ k ⎪
⎩ US c, 90, d c, 90 ⎭
2
A ef = 84, 3 mm (2.55)
A ef ⋅ f y, k , 3 ⋅ 240- = 16186 N
R ax, d = ------------------ = 84
--------------------------- (2.56)
γ St 1, 25
Unterlagsscheibe:
2 2
A US = (------------------------------------
58 – 13 ) ⋅ π- = 2509 mm 2 (2.57)
4
150 0, 25 150 0, 25
k c, 90 = k c, 90 ⋅ ⎛ ----------⎞ = 1, 80 ⋅ ⎛ ----------⎞ = 2, 28 (2.59)
⎝ l ⎠ ⎝ 58 ⎠
Tragfähigkeit in Achsrichtung:
⎧ A ef ⋅ f y, k ⎫
⎪ ------------------
γ St ⎪ ⎧ 16186 N ⎫
R ax, d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 12356 N (2.61)
⎪A ⋅ f ⋅ k ⎪ ⎩ 12356 N ⎭
⎩ US c, 90, d c, 90 ⎭
Bei einer Belastung in Achsrichtung des Bolzens ergibt sich die Gesamttragfähigkeit zu:
Seite 246
Ausbildung der Faltwerkskanten
vy 2, 69
------------- = ---------------- = 0, 11 < 1, 0 (2.63)
R ges, d 24, 60
• Kombinierter Nachweis (x = 2 m)
Die Bemessung aus einer kombinierten Beanspruchung aus Normalkraft und Schubkraft
erfolgt in einem Abstand von 2 m vom Randbereich der Faltwerkskante. Die dort auftre-
tenden Schnittkräfte betragen:
N = 1,77 kN
Die Resultierende wirkt unter einem Winkel zur Faltwerkskante bzw. zur Faserorientierung
der Längslagen von 54,2°. Daraus ergibt sich eine Lochleibungsfestigkeit von:
Der Bemessungswert ist der Mindestwert der Versagensmodi (c) bis (e).
⎧ (c) ⎫ ⎧ 31063 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( d ) ⎬ = min ⎨ 13537 N ⎬ = { 7705 N } (2.65)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (e) ⎭ ⎩ 7705 N ⎭
Somit ergibt sich die Gesamttragfähigkeit der Verbindung bei zwei Stabdübeln nebenei-
nander wie folgt:
N 1, 77
------------- = ---------------- = 0, 11 < 1, 0 (2.67)
R ges, d 15, 82
Seite 247
Detailausbildung
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 248
Ausbildung der Faltwerkskanten
Die zu übertragenden Schnittkräfte werden vom vorhergehenden Beispiel für den maß-
gebenden Lastfall „Eigengewicht+Wind senkrecht zum First (führend)+Schnee“, über-
nommen:
Der Bemessungswert der Tragfähigkeit wurde für eine zweischnittige Verbindung mit in-
nenliegendem Stahlblech ermittelt. Es werden die selben Passdübel verwendet wie für die
bereits oben berechneten Beispiele.
Seite 249
Detailausbildung
Die Berechnung der erforderlichen Passbolzenanzahl erfolgt zuerst am Rand der Falt-
werkskante, da dort die Schubkraft ihr Maximum aufweist und zudem die Normal- und
Querkräfte null sind.
Das Fließmoment des Passbolzens wird nach folgender Formel ermittelt zu:
2, 6
M y, k , 3 ⋅ 400 ⋅ 12 - N
- = 0
M y, d = ---------- ------------------------------------------ = 69768 -----------2- (2.69)
γ M, St 1, 1 mm
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h), so-
mit:
⎧ (f) ⎫ ⎧ 15649 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 7868 N ⎬ = 7868 N (2.70)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7955 N ⎭
Bei einer Passbolzenanzahl von n = 2 / lfm erfolgt keine Abminderung der Bolzenanzahl
durch nef. Deshalb ergibt sich ein Tragwiderstand für die zweischnittige Verbindung von:
Seite 250
Ausbildung der Faltwerkskanten
n xy 13, 18
------------- = ---------------- = 0, 42 < 1, 0 (2.72)
R ges, d 31, 20
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Übertragung der Normalkraft ny erfolgt in einem ersten Schritt, wie für die vorherigen
Beispiele in der Mitte der Faltwerkslängsachse.
Die Lochleibungsfestigkeit muss für diesen Fall neu berechnet werden, da nun die Kraft-
richtung senkrecht zur Faserrichtung der Decklage steht. Diese ergibt sich zu:
Somit ergibt sich die Tragfähigkeit für ein Verbindungsmittel je Scherfuge zu:
⎧ (f) ⎫ ⎧ 14225 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 7274 N ⎬ = 7274 N (2.74)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7585 N ⎭
Bei einer Passbolzenanzahl von n = 2 / lfm erfolgt keine Abminderung der Bolzenanzahl
durch nef. Deshalb ergibt sich ein Tragwiderstand für die zweischnittige Verbindung von:
ny 1, 36 = 0, 05 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.76)
R ges, d 28, 28
Die Übertragung der Querkraft erfolgt über Flächenpressung zwischen der BSP-Platte
und dem Stahlblech. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen
Kräfte entfällt der Nachweis auf Querdruck.
Seite 251
Detailausbildung
• Kombinierter Nachweis (x = 5 m)
Durch die Stützung der Außenscheibe ergibt sich im Bereich der Stützung die maximale
Normalkraft ny. Deshalb erfolgt im Viertelpunkt der Faltwerksscheibe eine Bemessung
der Bolzenverbindung auf Abscheren für die resultierende Kraft aus nxy und ny.
N = 8,09 kN/m
und wirkt unter einem Winkel von 18,3° zur Faltwerkskante bzw. zur Faserrichtung der
Decklage.
Die effektive Dübelanzahl errechnet sich bei gleichmäßiger Belastung wie folgt:
a1 α
– α- + n ⋅ ------ – 18, 3- + 2 ⋅ 18 , 3-
- ⋅ 90 500 - ⋅ 90
0, 9 0, 9
n ef = n ⋅ 4 ------------- --------------- = 2 ⋅ 4 ----------------- ------------------------- ------------ = 2, 53 (2.78)
10 ⋅ d 90 90 10 ⋅ 12 90 90
⎧ (f) ⎫ ⎧ 15483 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 7799 N ⎬ = 7799 N (2.79)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7913 N ⎭
Bei einer Passbolzenanzahl von n = 2 / lfm erfolgt keine Abminderung der Bolzenanzahl
durch nef. Deshalb ergibt sich ein Tragwiderstand für die zweischnittige Verbindung von:
N = 8 , 09- = 0, 26 < 1, 0
------------- ------------ (2.81)
R ges, d 30, 8
Seite 252
Ausbildung der Faltwerkskanten
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 253
Detailausbildung
Auch für diese Passbolzenverbindung wird die maßgebende untere Kante des Faltwerks
untersucht und bemessen.
Dabei sind folgende Schnittkräfte zu übertragen:
Die Vorgehensweise ist die selbe wie für die obere Kante. In einem ersten Schritt erfolgt
die Bemessung mit der Schubkraft nxy. Für die Berechnung wird die selbe Bolzenanzahl
und die selben Festigkeiten wie für die bereits oben durchgeführte Berechnung ange-
nommen.
n xy 2, 40 = 0, 08 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.82)
R ges, d 31, 20
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Bemessung auf Normalkraft erfolgt in Kantenmitte und ergibt sich zu:
ny 1, 66 = 0, 06 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.83)
R ges, d 28, 28
Die Übertragung erfolgt wie bei der oberen Faltwerkskante über Kontakt zwischen der
BSP-Platte und dem Stahlblech. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der ge-
ringen Kräfte entfällt der Nachweis auf Querdruck.
Seite 254
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Kombinierter Nachweis (x = 2 m)
Die Bemessung aus einer kombinierten Beanspruchung aus Normalkraft und Schubkraft
erfolgt in einem Abstand von 2 m vom Randbereich der Faltwerkskante. Die dort auftre-
tenden Schnittkräfte betragen:
N = 1,77 kN/m
Die Resultierende wirkt unter einem Winkel zur Faltwerkskante bzw. zur Faserorientierung
der Längslagen von 54,2°. Daraus ergibt sich eine Lochleibungsfestigkeit von:
. Daraus ergibt sich die Tragfähigkeit für ein Verbindungsmittel je Scherfuge zu:
⎧ (f) ⎫ ⎧ 14680 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 7464 N ⎬ = 7464 N (2.85)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7699 N ⎭
Somit ergibt sich die Gesamttragfähigkeit der Verbindung bei zwei Stabdübeln nebenei-
nander wie folgt:
Seite 255
Detailausbildung
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 256
Ausbildung der Faltwerkskanten
Die zu übertragenden Schnittkräfte werden vom vorhergehenden Beispiel für den maß-
gebenden Lastfall „Eigengewicht+Wind senkrecht zum First (führend)+Schnee“, über-
nommen:
R t, u, k 28000
- = ----------------- = 22400 N
R ax, d = ---------------- (2.89)
γ M, Stahl 1, 25
Die max. Tragfähigkeit der Schraube pro VM in Achsrichtung ist das Minimum der Trag-
fähigkeit auf Herausziehen und Zugfestigkeit der Schraube:
⎧ 22952 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ – ⎬ = 22400 N (2.90)
⎪ ⎪
⎩ 22400 N ⎭
Seite 257
Detailausbildung
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird, muss die Tragfähigkeit
der Schraube, die in Achsrichtung gilt, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy umge-
rechnet werden. Dabei wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
R ax, α = R ax, d ⋅ cos 45 + R ax, d ⋅ sin 45 ⋅ μ = 22, 4 ⋅ ( cos 45 + 0, 20 ⋅ sin 45 ) = 19, 0 kN (2.91)
n = 2 / lfm
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl für eine Beanspruchung auf Her-
ausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 2 = 1, 87 (2.92)
Im Randbereich der Faltwerkskante ist lediglich die Schubkraft nxy wirksam. Deshalb er-
gibt sich der Nachweis der Verbindung zu:
n xy 13, 18 = 0, 37 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.94)
R ges, d 35, 5
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Drucknormalkraft wird über Flächenpressung zwischen der BSP-Platte und dem
Stahlblech übertragen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen
Kräfte entfällt der Nachweis auf Querdruck.
Die Übertragung der Querkraft erfolgt über eine Beanspruchung der Schrauben auf Ab-
scheren. Der Bemessungswert der Tragfähigkeit wird für eine Stahlblech-Holzverbindung
mit dickem Stahlblech ermittelt.
Seite 258
Ausbildung der Faltwerkskanten
Für den Wert der Lochleibungsfestigkeit wird der selbe verwendet wie unter
Abschnitt 2. 3. 1. 1 für die Verschraubungen in der Schmalfläche der BSP-Platte.
– 0, 5 k mod 0, 9- N
f h, 2, d = 20 ⋅ d - = 20 ⋅ 10 –0, 5 ⋅ ------------
⋅ ---------- = 4, 55 -----------2- (2.95)
γM 1, 25 mm
Für die Einbindetiefe t1 der Holzschraube wird die projizierte effektive Länge der
Schraube verwendet. Die Einbindetiefe t1 ergibt sich somit zu:
M y, k 30000- N
M y, d = ----------
- = ---------------- = 27272 -----------2- (2.97)
γ M, St 1, 1 mm
⎧ (c) ⎫ ⎧ 10374 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( d ) ⎬ = min ⎨ 4465 N ⎬ = 2227 N (2.98)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (e) ⎭ ⎩ 2227 N ⎭
Bei zwei wirksamen Schrauben pro Laufmeter in Kantenlängsrichtung ergibt sich die
Tragfähigkeit der Verbindung auf Abscheren zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 2 ⋅ 2, 23 = 4, 46 kN (2.99)
vy , 08- = 0, 24 < 1, 0
------------- = 1
------------ (2.100)
R ges, d 4, 46
Seite 259
Detailausbildung
• Kombinierter Nachweis (x = 4 m)
Die Bemessung der Schraubenverbindung unter einer Beanspruchung aus Schubkraft nxy
und Querkraft vy erfolgt an der Stelle x = 4 m vom Rand der Faltwerkskante.
Schnittkräfte bei x = 4 m:
nxy = 8,31 kN/m
vy = 1,06 kN/m
F ax, d⎞ 2
⎛ ---------- F d⎞
⎛ ----
2
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- - (2.101)
2 2
⎛8 , 31-⎞ ⎛1 , 06-⎞
------------ ------------
⎝ 35, 5⎠ + ⎝ 4, 46⎠ = 0, 11 ≤ 1 (2.102)
Seite 260
Ausbildung der Faltwerkskanten
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 261
Detailausbildung
Die Vorgehensweise ist die selbe wie für die obere Kante. In einem ersten Schritt erfolgt
die Bemessung lediglich mit der Schubkraft nxy. Für die Berechnung wird die selbe
Schraubenanzahl und dieselbe Tragfähigkeit wie für die bereits oben durchgeführte Be-
rechnung angenommen.
n xy 2, 40- = 0, 07 < 1, 0
------------- = ------------ (2.103)
R ges, d 35, 5
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Bemessung auf Normalkraft erfolgt in Kantenmitte und ergibt sich zu:
ny 1, 66- = 0, 05 < 1, 0
------------- = ------------ (2.104)
R ges, d 35, 5
Die Querkraft vy an der unteren Faltwerkskante wird über Abscheren der Schraubenver-
bindung übertragen. Der Nachweis auf Abscheren erfolgt in der Mitte (x = L/2) der Falt-
werkskante. Die nachfolgend angeführte Querkraft ist zu übertragen:
vy = -2,69 kN/m
Es wird die selbe Tragfähigkeit auf Abscheren angesetzt, wie sie unter Abschnitt 2. 3. 1.
7 berechnet wurde. In einem ersten Schritt erfolgt eine Bemessung nur unter Berücksich-
tigung der Querkraft. Die in Feldmitte gleichzeitig wirkende Normalkraft ny, und die da-
mit verbundene kombinierte Beanspruchung der Schrauben auf Herausziehen und auf
Abscheren wird in einem zweiten Arbeitsschritt nachgewiesen.
Seite 262
Ausbildung der Faltwerkskanten
vy 2, 69
------------- = ------------- = 0, 60 < 1, 0 (2.105)
R ges, d 4, 46
F ax, d⎞ 2
⎛ ---------- F d⎞
⎛ ----
2
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- - (2.106)
2 2
⎛1 , 66-⎞ ⎛2 , 69-⎞
------------ ------------
⎝ 35, 5⎠ + ⎝ 4, 46⎠ = 0, 37 ≤ 1 (2.107)
• Kombinierter Nachweis (x = 2 m)
Die Bemessung aus einer kombinierten Beanspruchung aus Normalkraft und Schubkraft
erfolgt in einem Abstand von 2 m vom Randbereich der Faltwerkskante. Die dort auftre-
tenden Schnittkräfte betragen:
N = 1,77 kN
und wirkt unter einem Winkel zur Faltwerkskante von 54,2°. Da die Schrauben unter ei-
nem Winkel von 45° eingeschraubt sind, ergibt sich eine Differenz der Winkel von 9,2°.
Die Tragfähigkeit einer Schraube auf Herausziehen unter Vernachlässigung der Rei-
bungskomponente (ny ist eine Zugkraft!) ergibt sich zu:
Die Gesamttragfähigkeit der Verbindung wird wie bereits oben berechnet wie folgt an-
genommen:
Seite 263
Detailausbildung
N 1, 77
------------- = ------------- = 0, 04 < 1, 0 (2.110)
R ges, d 41, 3
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 264
Ausbildung der Faltwerkskanten
Für diese Variante wurde die statisch-konstruktive Gestaltung der Faltwerkskante mit ei-
nem Dübel besonderer Bauart des Typs A1 ausgeführt.
Dessen Kennwerte:
In einem ersten Schritt erfolgt die Bemessung der Verbindung unter reiner Schubkraftein-
wirkung im Außenbereich der Kante.
1, 5
⎧ 35, 0 ⋅ d c ⋅ k 1 ⋅ k 2 ⋅ k 3 ⋅ k 4 ⎫
R 0, k = min ⎨ ⎬ ...je Dübel und Scherfuge (2.111)
⎩ 31, 5 ⋅ d c ⋅ k 1 ⋅ k 3 ⋅ h e ⎭
Seite 265
Detailausbildung
Die Faktoren k1 bis k4 werden unter Einhaltung folgender Bedingungenlaut enBR auf 1,0
gesetzt:
Die charakteristische Tragfähigkeit eines Dübels je Scherfuge ergibt sich somit zu:
⎧ 35, 0 ⋅ 95 1, 5 ⋅ 1 ⋅ 1 ⋅ 1 ⋅ 1 ⎫ ⎧ 32408 N ⎫
R 0, k = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 32408 N (2.112)
⎩ 31 , 5 ⋅ 95 ⋅ 1 ⋅ 1 ⋅ 15 ⎭ ⎩ 44887 N ⎭
k mod 0, 9
R d = k α ⋅ R 0, k ⋅ ----------
- = 1 ⋅ 32408 ⋅ ------------- = 23333 N (2.113)
γM 1, 25
mit
1
- = 1, 0
k α = ---------------------------------------------------------------------------------------
2 2
(2.114)
( 1, 3 + 0, 001 ⋅ d c ) ⋅ sin α + cos α
n xy 13, 18 = 1
n erf = ------ = ---------------- (2.115)
Rd 23, 3
Somit wäre lediglich ein Dübel besonderer Bauart je Scherfuge und Laufmeter zur Über-
tragung der Schubkraft nxy erforderlich.
n = 1/lfm
• Nachweisführung in Feldmitte
Für die Übertragung der Normalkraft ny in Feldmitte errechnet sich die Tragfähigkeit ei-
nes Dübels pro Scherfuge zu:
k mod 0, 9
R d = k α ⋅ R 0, k ⋅ ----------
- = 0, 72 ⋅ 32408 ⋅ ------------- = 16799 N (2.116)
γM 1, 25
Seite 266
Ausbildung der Faltwerkskanten
mit
1 1 (2.117)
k α = ---------------------------------------------------------------------------------------
2 2 2
- = 0, 72
- = -----------------------------------------------------------------------------------------------
2
( 1, 3 + 0, 001 ⋅ d c ) ⋅ sin α + cos α ( 1, 3 + 0, 001 ⋅ 95 ) ⋅ sin 90 + cos 90
Der Nachweis der Verbindung unter der Einwirkung der Normalkraft ny unter Berücksich-
tigung eines Dübels pro Laufmeter ergibt sich zu:
n 1, 36
-----y = ------------- = 0, 08 < 1, 0 (2.118)
Rd 16, 8
Die Querkraft an der oberen Kante wird über Flächenpressung zwischen der BSP-Platte
und dem Futterholz übertragen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der
geringen Kräfte entfällt der Nachweis auf Querdruck.
• Kombinierter Nachweis
Durch die Stützung der Außenscheibe ergibt sich im Bereich der Stützung die maximale
Normalkraft ny. Deshalb erfolgt im Viertelpunkt der Faltwerksscheibe eine Bemessung
der Verbindung auf Abscheren für die resultierende Kraft aus nxy und ny.
N = 8,09 kN
und wirkt unter einem Winkel von 18,3° zur Faltwerkskante bzw. zur Faserrichtung der
Decklage.
Die Tragfähigkeit eines Dübels bei einer Kraftrichtung von 18,3° ergibt sich zu:
k mod 0, 9-
R d = k α ⋅ R 0, k ⋅ ----------
- = 0, 96 ⋅ 32408 ⋅ ------------ = 22458 N (2.119)
γM 1, 25
mit
1 1
k α = ---------------------------------------------------------------------------------------
2
- = ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
2 2 2
(2.120)
- = 0, 96
( 1, 3 + 0, 001 ⋅ d c ) ⋅ sin α + cos α ( 1, 3 + 0, 001 ⋅ 95 ) ⋅ sin 18, 3 + cos 18, 3
Seite 267
Detailausbildung
Der Nachweis der Verbindung unter der einwirkenden Resultierenden „N“ unter Berück-
sichtigung eines Dübels pro Laufmeter ergibt sich zu:
- Mindestabstände
a1 ............. in Faserrichtung
a2 ............. senkrecht zur Faserrichtung
a3,t ............ belastetes Ende
a3,c............ unbelastetes Ende
a4,t ............ belasteter Rand
a4,c............ unbelasteter Rand
dc = 95 mm
Seite 268
Ausbildung der Faltwerkskanten
Der Tragfähigkeitsnachweis bei Beanspruchung für die Schubkraft nxy an der unteren
Faltwerkskante wird nicht geführt, da die Schubkraft an der oberen Kanten den Maximal-
wert aufweist und bereits dort nachgewiesen wurde.
• Nachweisführung in Feldmitte
Die Übertragung der Querkraft an der unteren Kante erfolgt über eine Belastung des
Bolzens in Achsrichtung (siehe Abschnitt 2. 3. 1. 4).
⎧ A ef ⋅ f y, k ⎫
⎪ ------------------
γ St ⎪
R ax, d = min ⎨ ⎬ (2.122)
⎪A ⋅ f ⋅ k ⎪
⎩ US c , 90 , d c , 90 ⎭
Seite 269
Detailausbildung
2
A ef = 84, 3 mm (2.123)
A ef ⋅ f y, k , 3 ⋅ 240- = 16186 N
R ax, d = ------------------ = 84
--------------------------- (2.124)
γ St 1, 25
Unterlagsscheibe:
2 2
A US = (------------------------------------
58 – 13 ) ⋅ π- = 2509 mm 2 (2.125)
4
0, 25 0, 25
150 150
k c, 90 = k c, 90 ⋅ ⎛⎝ ----------⎞⎠ = 1, 80 ⋅ ⎛⎝ ----------⎞⎠ = 2, 28 (2.127)
l 58
Tragfähigkeit in Achsrichtung:
⎧ A ef ⋅ f y, k ⎫
⎪ ------------------
γ ⎪ ⎧ 16186 N ⎫
R ax, d = min ⎨ St ⎬ = min ⎨ ⎬ = 12356 N (2.129)
⎪A ⋅ f ⋅ k ⎪ ⎩ 12356 N ⎭
⎩ US c, 90, d c, 90 ⎭
Da der Bolzen unter einem Winkel von 30° zur einwirkenden Querkraft steht, ergibt sich
die Tragfähigkeit des Bolzens zu:
vy , 69- = 0, 25 < 1, 0
----------- = 2
------------ (2.131)
R ax, α 10, 7
Seite 270
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Kombinierter Nachweis
Die Bemessung aus einer kombinierten Beanspruchung aus Normalkraft und Schubkraft
erfolgt in einem Abstand von 2 m vom Randbereich der Faltwerkskante. Die dort auftre-
tenden Schnittkräfte betragen:
N = 1,77 kN
Die Resultierende wirkt unter einem Winkel zur Faltwerkskante bzw. zur Faserorientierung
der Längslagen von 54,2°.
Die Tragfähigkeit eines Dübels bei einer Kraftrichtung von 54,2° ergibt sich zu:
k mod 0, 9-
R d = k α ⋅ R 0, k ⋅ ----------
- = 0, 79 ⋅ 32408 ⋅ ------------ = 18433 N (2.132)
γM 1, 25
mit
1 1 (2.133)
k α = ---------------------------------------------------------------------------------------
2 2 2
- = 0, 79
- = ------------------------------------------------------------------------------------------------------------
2
( 1, 3 + 0, 001 ⋅ d c ) ⋅ sin α + cos α ( 1, 3 + 0, 001 ⋅ 95 ) ⋅ sin 54, 2 + cos 54, 2
Der Nachweis der Verbindung unter der Einwirkung der Resultierenden N unter Berück-
sichtigung eines Dübels pro Laufmeter ergibt sich zu:
Seite 271
Detailausbildung
- Mindestabstände
a1 ............. in Faserrichtung
a2 ............. senkrecht zur Faserrichtung
a3,t ............ belastetes Ende
a3,c............ unbelastetes Ende
a4,t ............ belasteter Rand
a4,c............ unbelasteter Rand
dc = 95 mm
Seite 272
Ausbildung der Faltwerkskanten
Im folgenden Abschnitt erfolgt die Nachweisführung der Faltwerkskanten für das Beispiel
„Dachausbau 1“. Die Berechnung wird dabei für zwei verschiedene Verbindungsmittel-
arten durchgeführt. Diese sind:
• Schraubenverbindung
Als Folge der symmetrische Konstruktion ist die Nachweisführung für die Kante 1 und 2
ausreichend.
2. 3. 2. 11 Schraubenverbindung - Kante 1
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 1 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+halben Schnee (führend)+Wind (Anströmrichtung senkrecht zum First) dar.
ANMERKUNG:
Alle maximalen Schnittgrößen treten im Bereich der seitlichen Stützung durch die Seiten-
scheiben auf.
Seite 273
Detailausbildung
• Kombinierter Nachweis
Für den kombinierten Nachweis, müssen die Schubkraft nxy, die Querkraft vy und ein Teil
der Normalkraft ny übertragen werden. Die Kraftkomponenten aus der Normalkraft ny
werden zum Teil über Kontakt übertragen.
ny = -6,16 kN/m
vy = 1,701 kN/m
Die Holzschrauben werden unter einem Winkel von 45° zur Schubkraft eingeschraubt.
Die Tragfähigkeiten in VM Achse ergibt sich zu:
⎧ 11763 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 16753 N ⎬ = 11763 N (2.135)
⎪ ⎪
⎩ 22400 N ⎭
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird muss die Tragfähigkeit
der Schraube, die in Achsrichtung gilt, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy umge-
rechnet werden. Dabei wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
n = 5 / lfm
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl, für eine Beanspruchung auf her-
ausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 5 = 4, 25 (2.137)
Seite 274
Ausbildung der Faltwerkskanten
n xy 17, 73
------------- = ---------------- = 0, 42 < 1, 0 (2.139)
R ges, d 42, 1
Die Bemessung der Schrauben erfolgt für eine einschnittige Holz-Holz-Verbindung (siehe
Abschnitt 2. 3. 1. 1).
t1 = 117 mm
t2 = 117 mm
d = 10 mm
N
f h, 1, d = 7, 17 -----------2- (2.140)
mm
N
f h, 2, d = 4, 55 -----------2- (2.141)
mm
β = 0, 635 (2.142)
N
M y, d = 27272 -----------2- (2.143)
mm
⎧(a) ⎫ ⎧ 8389 N ⎫
⎪(b) ⎪ ⎪ 5326 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎪ ( c ) ⎪ ⎪ 2819 N ⎪
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = { 1742 N } (2.144)
⎪(d) ⎪ ⎪ 2767 N ⎪
⎪ (e) ⎪ ⎪ 2186 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (f) ⎭ ⎩ 1742 N ⎭
n=5
Der Widerstand der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich somit zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 5 ⋅ 1, 74 = 8, 7 kN (2.145)
N 6, 06- = 0, 69 > 1, 0
------------- = ------------ (2.146)
R ges, d 8, 7
Seite 275
Detailausbildung
- Kombination
F ax, d⎞ 2 ⎛ F d⎞ 2
⎛ ----------
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- ----- (2.147)
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 276
Ausbildung der Faltwerkskanten
Seite 277
Detailausbildung
2. 3. 2. 12 Schraubenverbindung - Kante 2
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 1 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+ Schnee (führend)+Wind (Anströmrichtung senkrecht zum First) dar.
ANMERKUNG:
Alle maximalen Schnittgrößen treten im Bereich der seitlichen Stützung durch die Seiten-
scheiben auf.
• Kombinierter Nachweis
Die Querkraft vy wird über Kontakt zwischen den beiden BSP-Platten übertragen. Auf-
grund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der Nachweis
auf Querdruck.
Die Holzschrauben werden unter einem Winkel von 45° zur Schubkraft eingeschraubt.
Die Tragfähigkeiten in VM Achse ergibt sich zu:
⎧ 11763 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 16753 N ⎬ = 11763 N (2.149)
⎪ ⎪
⎩ 22400 N ⎭
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird muss die Tragfähigkeit
der Schraube, die in Achsrichtung gilt, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy umge-
rechnet werden. Dabei wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
Seite 278
Ausbildung der Faltwerkskanten
n = 2 / lfm
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl, für eine Beanspruchung auf her-
ausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 2 = 1, 86 (2.151)
n xy 1, 32
------------- = ---------------- = 0, 07 < 1, 0 (2.153)
R ges, d 18, 41
Die Bemessung der Schrauben erfolgt für eine einschnittige Holz-Holz-Verbindung (siehe
Abschnitt 2. 3. 1. 1).
t1 = 117 mm
t2 = 165 mm
d = 10 mm
N
f h, 1, d = 7, 17 -----------2- (2.154)
mm
N
f h, 2, d = 4, 55 -----------2- (2.155)
mm
β = 0, 635 (2.156)
N
M y, d = 27272 -----------2- (2.157)
mm
⎧(a) ⎫ ⎧ 8389 N ⎫
⎪(b) ⎪ ⎪ 7512 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎪ (c) ⎪ ⎪ 3260 N ⎪
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 1742 N (2.158)
⎪(d) ⎪ ⎪ 2767 N ⎪
⎪ (e) ⎪ ⎪ 2883 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (f) ⎭ ⎩ 1742 N ⎭
n=2
Seite 279
Detailausbildung
Der Widerstand der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich somit zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 2 ⋅ 1, 74 = 3, 4 kN (2.159)
ny 2, 69- = 0, 79 > 1, 0
------------- = ------------ (2.160)
R ges, d 3, 4
- Kombination
F ax, d⎞
2
⎛ ---------- F d⎞
2
⎛ ----
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- - (2.161)
1, 32 ⎞ 2 ⎛ ------------
⎛ ---------------- 2, 69-⎞ 2
⎝ 18, 41⎠ + ⎝ 3, 4 ⎠ = 0, 63 > 1
(2.162)
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 280
Ausbildung der Faltwerkskanten
Seite 281
Detailausbildung
Für die Berechnung wird ein Stahlblech von t = 8 mm verwendet. Daraus ergibt sich eine
Holzdicke von t1 = 54,5 mm.
Verwendeter Bolzen:
M12 4.6
ANMERKUNG:
Alle maximalen Schnittgrößen treten im Bereich der seitlichen Stützung durch die Seiten-
scheiben auf.
• Kombinierter Nachweis
Für den kombinierten Nachweis, müssen die Schubkraft nxy und die Normalkraft ny über-
tragen werden.
Die Querkraft vy wird über Flächenpressung zwischen BSP-Element und Stahlblech über-
tragen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der
Nachweis auf Querdruck.
- Kombinierter Nachweis
Aus den Schnittkräften nxy und ny errechnet sich folgende resultierende Kraft:
N = 18,77 kN/m
Die Resultierende N steht dabei unter einem Winkel von α = 19,2° zur Faserrichtung der
Decklage.
mit
N
M y, d = 69768 -----------2- (2.164)
mm
Seite 282
Ausbildung der Faltwerkskanten
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 12229 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 6790 N ⎬ = { 6790 N } (2.165)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7913 N ⎭
18, 77 = 0, 70 < 1, 0
N = ----------------
------------- (2.167)
R ges, d 26, 8
Seite 283
Detailausbildung
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 284
Ausbildung der Faltwerkskanten
2. 3. 2. 14 Schraubenverbindung - Kante 2
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 1 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+ Schnee (führend)+Wind (Anströmrichtung senkrecht zum First) dar.
ANMERKUNG:
Alle maximalen Schnittgrößen treten im Bereich der seitlichen Stützung durch die Seiten-
scheiben auf.
• Kombinierter Nachweis
Für den kombinierten Nachweis, müssen die Schubkraft nxy und die Normalkraft ny über-
tragen werden.
Die Querkraft vy wird über Flächenpressung zwischen BSP-Element und Stahlblech über-
tragen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der
Nachweis auf Querdruck.
- Kombinierter Nachweis
Aus den Schnittkräften nxy und ny errechnet sich folgende resultierende Kraft:
N = 2,99 kN/m
Die Resultierende N steht dabei unter einem Winkel von α = 63,8° zur Faserrichtung der
Decklage.
mit:
N
M y, d = 69768 -----------2- (2.169)
mm
Seite 285
Detailausbildung
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 8894 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 5380 N ⎬ = 5380 N (2.170)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 6748 N ⎭
2, 99- = 0, 14 < 1, 0
N = ------------
------------- (2.172)
R ges, d 21, 2
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 286
Ausbildung der Faltwerkskanten
Im folgenden Abschnitt erfolgt die Nachweisführung der Faltwerkskanten für das Beispiel
„Dachausbau 2“. Die Berechnung wird dabei für zwei verschiedene Verbindungsmittel-
arten durchgeführt. Diese sind:
• Schraubenverbindung
Als Folge der symmetrische Konstruktion ist die Nachweisführung für die Kante 1 und 2
ausreichend.
2. 3. 3. 15 Schraubenverbindung - Kante 1
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 1 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+Schnee (führend)+Wind (Anströmrichtung senkrecht zum First) dar.
Die Holzschrauben werden unter einem Winkel von 45° zur Schubkraft eingeschraubt.
Die Tragfähigkeiten auf Herausziehen lassen sich wie folgt ermitteln:
Seite 287
Detailausbildung
- Platte 1
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef
⎧ ------------------------------------------- k mod ⎫
⋅ ---------------
-
⎪ 2 4 2 γ M, Holz ⎪
⎪ sin α + --- ⋅ cos α ⎪
R ax, d = max ⎨ 3 ⎬ (2.173)
⎪ 2 k mod ⎪
⎪ 10 ⋅ d k ⋅ ---------------- ⎪
⎩ γ M, Holz ⎭
–6 2 –6 2 N
f 1, k = 80 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 80 ⋅ 10 ⋅ 380 = 11, 55 -----------2- (2.174)
mm
11, 55 ⋅ 10 ⋅ 165
⎧ ------------------------------------------------- 0, 9- ⎫
- ⋅ ------------
⎪ 2 4 2 1 , 25 ⎪
R ax, d = max ⎪⎨
sin 45 + --- ⋅ cos 45 ⎪ = max ⎧ 11763 ⎫ = 11763 N (2.175)
3 ⎬ ⎨ ⎬
⎪ ⎪ ⎩ 2491 ⎭
⎪ 2 0 , 9 ⎪
10 ⋅ 18, 6 ⋅ -------------
⎩ 1, 25 ⎭
- Platte 2
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef k mod
R ax, d = ------------------------------------------- ⋅ ---------------
- (2.176)
2 4 2 γ
sin α + --- ⋅ cos α M, Holz
3
11, 55 ⋅ 10 ⋅ 235 0, 9-
- ⋅ ------------
R ax, d = ------------------------------------------------- (2.177)
2 4 2 1 , 25 = 16753 N
sin 45 + --- ⋅ cos 45
3
R t, u, k 28000
R ax, d = ----------------
- = ----------------- = 22400 N (2.178)
γ M, Stahl 1, 25
⎧ 11763 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 16753 N ⎬ = 11763 N (2.179)
⎪ ⎪
⎩ 22400 N ⎭
Seite 288
Ausbildung der Faltwerkskanten
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird ist die Tragfähigkeit in
Richtung der wirkenden Schubkraft nxy umzurechnen. Dabei wird die Reibungskompo-
nente mit berücksichtigt.
R ax, α = R ax, d ⋅ cos 45 + R ax, d ⋅ sin 45 ⋅ μ = 11, 76 ⋅ ( cos 45 + 0, 20 ⋅ sin 45 ) = 10, 0 kN (2.180)
n = 3 / lfm
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl bei einer Beanspruchung auf He-
rausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 3 = 2, 69 (2.181)
Im Randbereich der Faltwerkskante ist lediglich die Schubkraft nxy wirksam. Deshalb er-
gibt sich der Nachweis der Verbindung zu:
n xy 23, 16 = 0, 86 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.183)
R ges, d 26, 9
Seite 289
Detailausbildung
• Nachweisführung in Feldmitte
Bei der Übertragung der Normalkraft über die Faltwerkskante werden die Schrauben auf
Abscheren beansprucht. Deren Nachweisführung erfolgt als einschnittige Holz-Holz-Ver-
bindung (siehe Abschnitt 2. 3. 1. 1).
t1 = 117 mm
t2 = 107 mm
d = 10 mm
1, 24 – 0, 3 1, 24 – 0, 3
0, 022 ⋅ ρ ⋅ d - ---------- k 0, 022 ⋅ 380 ⋅ 10 - ------------ 0, 9- N
f h, 1, d = ----------------------------------------------------- ⋅ mod- = -------------------------------------------------------------- ⋅ = 7, 17 -----------2- (2.184)
2, 5 ⋅ cos ε + sin ε γ M 2, 5 ⋅ cos 45 + sin 45 1, 25
2 2 2 2
mm
– 0, 5 k mod 0, 9- N
f h, 2, d = 20 ⋅ d - = 20 ⋅ 10 –0, 5 ⋅ ------------
⋅ ---------- = 4, 55 -----------2- (2.185)
γM 1, 25 mm
f h, d, 2 , 55- = 0, 635
- = 4
β = ----------- ------------ (2.186)
f h, d, 1 7, 17
M y, k N
- = 30000
M y, d = ---------- ----------------- = 27272 -----------2- (2.187)
γ M, St 1, 10 mm
⎧(a) ⎫ ⎧ 8389 N ⎫
⎪(b) ⎪ ⎪ 3255 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎪ (c) ⎪ ⎪ 2749 N ⎪
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 1742 N (2.188)
⎪(d) ⎪ ⎪ 2767 N ⎪
⎪ (e) ⎪ ⎪ 2049 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (f) ⎭ ⎩ 1742 N ⎭
ny = -5,60 kN
n=3
Der Widerstand der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich somit zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 3 ⋅ 1, 74 = 5, 22 kN (2.189)
ny , 60- = 1, 07 > 1, 0
------------- = 5
------------ (2.190)
R ges, d 5, 22
Seite 290
Ausbildung der Faltwerkskanten
Da der Nachweis nicht erfüllt ist, erfolgt für die Versagensfälle (d) bis (f) eine Erhöhung
der Tragfähigkeit um ΔR.
⎧ Rd ⎫
ΔR = min ⎨ ⎬ (2.191)
⎩ 0, 25 ⋅ R ax, d ⎭
Rax,d ist die Tragfähigkeit der Schraube in Achsrichtung, die bereits oben ermittelt wurde.
⎧ 1742 ⎫ ⎧ 1742 ⎫
ΔR = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 1742 (2.192)
⎩ 0, 25 ⋅ 11763 ⎭ ⎩ 2940 ⎭
R d = R d ( f ) + ΔR = 1, 74 + 1, 74 = 3, 48 kN (2.193)
ny 5, 60 = 0, 54 > 1, 0
------------- = ---------------- (2.195)
R ges, d 10, 44
Die Querkraft wird über Flächenpressung zwischen den beiden BSP-Platten übertragen.
Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der Nach-
weis auf Querdruck.
Seite 291
Detailausbildung
• Kombinierter Nachweis (x = 5 m)
Eine eine kombinierte Bemessung der Schraubenverbindung auf Herausziehen (mit nxy)
und auf Abscheren (mit ny) erfolgt im Drittelpunkt der Faltwerkskante.
F ax, d⎞
2
⎛ ---------- F d⎞
2
⎛ ----
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- - (2.196)
⎛8 , 30-⎞ 2 ⎛ 4 , 90-⎞ 2
⎝ 26, 6⎠ + ⎝ 5, 22⎠ = 0, 98 ≤ 1
------------ ------------ (2.197)
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 292
Ausbildung der Faltwerkskanten
2. 3. 3. 16 Schraubenverbindung - Kante 2
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 2 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+Schnee.
Es werden dieselben Tragfähigkeiten, wie für Kante 1 ermittelt, für die Nachweisführung
herangezogen.
n = 4 / lfm
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl, bei einer Beanspruchung auf He-
rausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 4 = 3, 48 (2.198)
Seite 293
Detailausbildung
Im Randbereich der Faltwerkskante ist lediglich die Schubkraft nxy wirksam. Deshalb er-
gibt sich der Nachweis der Verbindung zu:
n xy , 27 = 0, 81 < 1, 0
------------- = 28
---------------- (2.200)
R ges, d 34, 8
• Nachweisführung in Feldmitte
Bei der Übertragung der Normalkraft über die Faltwerkskante, werden die Schrauben
auf Abscheren beansprucht. Die Bemessung der Schrauben erfolgt für eine einschnittige
Holz-Holz-Verbindung (siehe Abschnitt 2. 3. 1. 1).
t1 = 107 mm
t2 = 206 mm
d = 10 mm
1, 24 – 0, 3 1, 24 – 0, 3
0, 022 ⋅ ρ ⋅ d - ---------- k 0, 022 ⋅ 380 ⋅ 10 - ------------ 0, 9- N
f h, 1, d = ----------------------------------------------------- ⋅ mod- = -------------------------------------------------------------- ⋅ = 7, 17 -----------2- (2.201)
2, 5 ⋅ cos ε + sin ε
2 2 γ M 2, 5 ⋅ cos 45 + sin 45
2 2 1, 25 mm
– 0, 5 k mod 0, 9 N
f h, 2, d = 20 ⋅ d - = 20 ⋅ 10 –0, 5 ⋅ ------------- = 4, 55 -----------2-
⋅ ---------- (2.202)
γM 1, 25 mm
f h, d, 2 , 55- = 0, 635
- = 4
β = ----------- ------------ (2.203)
f h, d, 1 7, 17
M y, k N-
30000- = 27272 -----------
M y, d = ----------
- = ---------------- (2.204)
γ M, St 1, 1 mm
2
⎧(a) ⎫ ⎧ 7671 N ⎫
⎪(b) ⎪ ⎪ 9379 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎪ (c) ⎪ ⎪ 3638 N ⎪
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 1742 N (2.205)
⎪(d) ⎪ ⎪ 2565 N ⎪
⎪ (e) ⎪ ⎪ 3507 N ⎪
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩ (f) ⎭ ⎩ 1742 N ⎭
vy = -4,35 kN
n=4
Seite 294
Ausbildung der Faltwerkskanten
Die Beanspruchbarkeit der Schraubenverbindung auf Abscheren ergibt sich somit zu:
R ges, d = n ⋅ R d = 4 ⋅ 1, 74 = 6, 96 kN (2.206)
vy , 35- = 0, 63 < 1, 0
------------- = 4
------------ (2.207)
R ges, d 6, 96
• Kombinierter Nachweis (x = 5 m)
Eine kombinierte Bemessung der Schraubenverbindung auf Herausziehen (mit nxy) und
auf Abscheren (mit ny) erfolgt im Drittelpunkt der Faltwerkskante.
F ax, d⎞ 2 ⎛ F d⎞ 2
⎛ ----------
⎝ R ax, d⎠ + ⎝ R d⎠ ≤ 1
- ----- (2.208)
⎛9 , 63-⎞ 2 ⎛ 4 , 00-⎞ 2
⎝ 34, 4⎠ + ⎝ 6, 96⎠ = 0, 41 ≤ 1
------------ ------------ (2.209)
Seite 295
Detailausbildung
- Mindestabstände
d = 10 mm
Seite 296
Ausbildung der Faltwerkskanten
Für die Berechnung wird ein Stahlblech von t = 8 mm verwendet. Daraus ergibt sich eine
Holzdicke von t1 = 54,5 mm.
Verwendeter Bolzen:
M12 4.6
Bei der Beanspruchung der Verbindung durch die Schubkraft werden die selben Lochlei-
bungsfestigkeiten, wie sie unter Abschnitt 2. 3. 1. 3 ermittelt wurden, angesetzt.
N
f h, d = 18, 9 -----------2- (2.210)
mm
N
M y, d = 69768 -----------2- (2.211)
mm
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 12360 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 6845 N ⎬ = 6845 N (2.212)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7955 N ⎭
Seite 297
Detailausbildung
Bei einer Passbolzenanzahl von n = 2 / lfm erfolgt keine Abminderung der Bolzenanzahl
durch nef, da der Abstand zwischen den Bolzen sehr groß ist. Deshalb ergibt sich ein
Tragwiderstand für die zweischnittige Verbindung von:
n xy 23, 16 = 0, 85 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.214)
R ges, d 27, 20
• Nachweisführung in Feldmitte
Bei der Belastung durch die Normalkraft ny muss die Lochleibungsfestigkeit neu berech-
net werden, da nun die Kraftrichtung senkrecht zur Faserrichtung der Decklage steht. Die
Lochleibungsfestigkeit ergibt sich zu:
N
f h, d = 17, 18 -----------2- (2.215)
mm
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 11235 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 6371 N ⎬ = 6371 N (2.216)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7585 N ⎭
ny 5, 6- = 0, 22 < 1, 0
------------- = ------------ (2.218)
R ges, d 25, 2
Die Querkraft wird über Flächenpressung zwischen BSP-Platte und Stahlblech übertra-
gen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der
Nachweis auf Querdruck.
Seite 298
Ausbildung der Faltwerkskanten
• Kombinierter Nachweis
Eine kombinierte Bemessung der Verbindung mit nxy und mit ny erfolgt im Drittelpunkt
der Faltwerkskante.
N = 9,64 kN/m
Die Resultierende N steht dabei unter einem Winkel von α = 30,5° zur Faserrichtung der
Decklage.
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 12040 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 6710 N ⎬ = 6710 N (2.220)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 7851 N ⎭
ny 9, 6- = 0, 36 < 1, 0
------------- = ------------ (2.222)
R ges, d 26, 8
Seite 299
Detailausbildung
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 300
Ausbildung der Faltwerkskanten
Die maßgebende Lastfallkombination für die Kante 2 stellt die Kombination aus Eigen-
gewicht+Schnee.
Es werden die selben Tragfähigkeiten wie bereits für Kante 1 ermittelt verwendet:
n xy , 27 = 1, 04 > 1, 0
------------- = 28
---------------- (2.224)
R ges, d 27, 20
Da der Nachweis für die Schubkraft nicht erfüllt ist, erfolgt eine Erhöhung der Tragfähig-
keit um den Faktor ΔRd.
⎧ 0, 25 ⋅ R d ⎫
ΔR d = min ⎨ ⎬ (2.225)
⎩ 0, 25 ⋅ R ax, d ⎭
mit:
⎧ A ef ⋅ f y, k ⎫
⎪ ------------------
γ St ⎪
R ax, d = min ⎨ ⎬ (2.226)
⎪A ⋅ f ⋅ k ⎪
⎩ US c , 90 , d c , 90 ⎭
Die Tragfähigkeit in Achsrichtung Rax,d des Bolzens wurde bereits unter Abschnitt 2. 3. 1.
4 ermittelt und ergibt sich zu:
⎧ 0, 25 ⋅ 6, 8 ⎫ ⎧ 1, 7 ⎫
ΔR d = min ⎨ ⎬ = ⎨ ⎬ = 1, 7 kN (2.228)
⎩ 0 , 25 ⋅ 12 , 4 ⎭ ⎩ 3, 1 ⎭
Seite 301
Detailausbildung
Die Tragfähigkeit ergibt sich somit für den Versagensfall (g) zu:
R d = R d, ( g ) + ΔR = 6, 8 + 1, 7 = 8, 50 kN (2.229)
n xy 28, 27 = 0, 83 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.231)
R ges, d 34, 00
• Nachweisführung in Feldmitte
Der Nachweis bei der Beanspruchung durch Normalkraft ny ergibt sich zu:
ny 16, 44 = 0, 65 < 1, 0
------------- = ---------------- (2.232)
R ges, d 25, 20
Die Querkraft wird über Flächenpressung zwischen BSP-Platte und Stahlblech übertra-
gen. Aufgrund der ausreichenden Kontaktflächen und der geringen Kräfte entfällt der
Nachweis auf Querdruck.
• Kombinierter Nachweis
Eine kombinierte Bemessung der Verbindung mit nxy und mit ny erfolgt im Drittelpunkt
der Faltwerkskante.
N = 18,67 kN/m
Die Resultierende N steht dabei unter einem Winkel von α = 59° zur Faserrichtung der
Decklage.
Seite 302
Ausbildung der Faltwerkskanten
Der Tragwiderstand ergibt sich aus dem Minimum der Versagensfälle (f), (g) und (h).
⎧ (f) ⎫ ⎧ 12537 N ⎫
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
R d = min ⎨ ( g ) ⎬ = min ⎨ 6919 N ⎬ = 6919 N (2.234)
⎪ ⎪ ⎪ ⎪
⎩(h) ⎭ ⎩ 8012 N ⎭
18, 67 = 0, 68 < 1, 0
N = ----------------
------------- (2.236)
R ges, d 27, 6
- Mindestabstände
d = 12 mm
Seite 303
Detailausbildung
3 Momentenstoß
Durch die begrenzten Abmessungen von maximal 3 m der BSP-Elemente in der Breite,
werden in diesem Abschnitt verschiedene Möglichkeiten zur Ausbildung von Momenten-
stößen betrachtet.
Die Berechnung der Momentenstöße erfolgt für den „Dachausbau 2“, da dort BSP-Ele-
mente erforderlich werden, die die maximalen Breiten von ca. 3 m überschreiten.
Wird die zweite Faltwerksscheibe auf ihrer halben Breite gestoßen, sind folgende Schnitt-
größen zu übertragen:
ANMERKUNG:
Das Biegemoment my bleibt auch bei wirkenden Windsog immer positiv.
Eine Möglichkeit das Moment my über die Querlagen zu übertragen wird durch Aufteilen
des Moments in ein Kräftepaar erreicht. Die dabei entstehende Druckkraft im oberen
Plattenbrereich wird über Kontakt übertragen. Voraussetzung dabei ist die Verwendung
einer Fugenmasse. Die Zugkraft im unteren Teil der Platte muss über die Verbindung auf-
genommen werden.
Seite 304
Momentenstoß
Unter Verwendung einer 117 mm dicken Platte mit Schichtstärken von 19/30/19/30/19
mm ergibt sich ein innerer Hebelsarm von rund 50 mm (30/2+19+30/2).
Die zu übertragende Zug-, bzw. Druckkraftergibt sich zu:
4, 5 = 90, 0 kN ⁄ m (3.1)
Z M = – D M = ----------------
0, 050
n 11, 6
Z = Z M – ----y = 90, 0 – ------------- = 84, 2 kN ⁄ m (3.2)
2 2
Für die Berechnung wurden folgende Nägel bzw. Kerto Q-Platten verwendet:
Nägel, vorgebohrt:
d = 3,8 mm
l = 100 mm
fu,k = 600 N/mm²
t2 = 79 mm
Die Lochleibungsfestigkeit in der BSP-Platte errechnet sich für Nägel in den Seitenflächen
laut Blaß [23] zu:
1, 24 – 0, 3 1, 24 – 0, 3
0, 022 ⋅ ρ ⋅d - 0, 022 ⋅ 380 ⋅ 3, 8 - N
f h, 2, k = -----------------------------------------------------
2 2
= ---------------------------------------------------------------
2 2
= 23, 30 -----------2- (3.5)
2, 5 ⋅ cos ε + sin ε 2, 5 ⋅ cos 90 + sin 90 mm
k mod , 90-
- = 23, 30 ⋅ 0
f h, 2, d = f h, 2, k ⋅ ---------- ------------ = 16, 78 N/mm² (3.6)
γM 1, 25
2, 6 2, 6
M y, k 0, 30 ⋅ f u, k ⋅ d , 30 ⋅ 600 ⋅ 3, 6 - = 5790 Nmm
M y, d = ---------- - = 0
- = --------------------------------------- ------------------------------------------------ (3.7)
γ M, St 1, 10 1, 10
Seite 305
Detailausbildung
f h, 2, d 16, 78
β = -----------
- = ---------------- = 0, 46 (3.8)
f h, 1, d 36, 57
t1 21
k M = ----------------------- - = 3, 25
- = -------------------------------------- (3.9)
M y, d 5790
----------------------------------
--------------------
f h, 1, d ⋅ d 36, 57 ⋅ 3, 80
t
k t = ---2- = 79
------ = 3, 76 (3.10)
t1 21
Mit Hilfe des Möller-Diagramm, lässt sich der Versagensmechanismus auf die Fälle (d)
und (f) einschränken. Da der Schnittpunkt der Parameter im Grenzbereich der genannten
Versagensmechanismen liegt, werden beide Fälle berechnet
Seite 306
Momentenstoß
⎧(d) ⎫ ⎧ 1032 N ⎫
R d = min ⎨ ⎬ = min ⎨ ⎬ = 1007 N (3.11)
⎩ ( f ) ⎭ ⎩ 1007 N ⎭
3
Z- = 84 , 20 ⋅ 10 = 84 (3.12)
n erf = ---- ------------------------------
Rd 1007
a1 α
– α- + n ⋅ ------
- ⋅ 90
0, 9
n ef = n ⋅ 4 ------------- --------------- (3.13)
10 ⋅ d 90 90
0, 9 100
n ef = 4 ⋅ 4 ------------------------ = 4, 34 (3.14)
10 ⋅ 3, 80
Seite 307
Detailausbildung
Die Nägel werden senkrecht zur Faserrichtung versetzt um 1 d angeordnet. Bei 21 Nä-
geln nebeneinander ergibt sich ein nef,ges von:
Z = 84 , 2- = 0, 99 < 1, 0 (3.17)
------------- ------------
R ges, d 84, 6
Eine Momentenstoßausführung mit Nägeln scheint nicht sehr sinnvoll, da pro Verbin-
dungsseite 84 Nägel erforderlich sind. Pro Laufmeter sind somit 168 Nägel erforderlich,
es wäre eine unwirtschaftliche Verbindung. Es ist sinnvoller die Verbindung als Nagel-
pressverklebung auszuführen.
Die Schrauben werden unter einem Winkel von 45° eingeschraubt und deshalb vorwei-
gend auf Herausziehen beansprucht.
- Kerto Q
d = 39 mm
ρk = 480 kg/m³
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef
⎧ ------------------------------------------- k mod ⎫
⋅ ---------------
-
⎪ 2 4 2 γ M, Holz ⎪
sin α ⋅ cos α
= max ⎪⎨ ⎪
+ ---
R ax, d 3 ⎬ (3.18)
⎪ 2 k ⎪
⎪ 10 ⋅ d k ⋅ --------------- mod
- ⎪
⎩ γ M, Holz ⎭
–6 2 –6 2 N
f 1, k = 60 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 60 ⋅ 10 ⋅ 480 = 13, 82 -----------2- (3.19)
mm
Seite 308
Momentenstoß
13, 82 ⋅ 8 ⋅ 55
⎧ ------------------------------------------------- 0, 9- ⎫
- ⋅ ------------
⎪ 2 4 2 1 , 25 ⎪
R ax, d = max ⎪⎨
sin 45 + --- ⋅ cos 45 ⎪ = max ⎧ 3753 N ⎫ = 3753 N (3.20)
3 ⎬ ⎨ ⎬
⎪ ⎪ ⎩ 1641 N ⎭
⎪ 2 0 , 9 ⎪
10 ⋅ 15, 1 ⋅ -------------
⎩ 1, 25 ⎭
- BSP-Platte
–6 2 –6 2 N
f 1, k = 60 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 60 ⋅ 10 ⋅ 380 = 11, 55 -----------2- (3.21)
mm
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef k mod
R ax, d = ------------------------------------------- ⋅ ---------------
- (3.22)
2 4 2 γ
sin α + --- ⋅ cos α M, Holz
3
11, 55 ⋅ 8 ⋅ 85 0, 9-
- ⋅ ------------
R ax, d = ------------------------------------------------- (3.23)
2 4 2 1 , 25 = 4847 N
sin 45 + --- ⋅ cos 45
3
R t, u, k 17000
- = ----------------- = 13600 N
R ax, d = ---------------- (3.24)
γ M, Stahl 1, 25
⎧ 3753 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 4847 N ⎬ = 3753 N (3.25)
⎪ ⎪
⎩ 13600 N ⎭
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird muss die in Achsrich-
tung gültige Tragfähigkeit der Schraube, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy um-
gerechnet werden. Dabei wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
Z- = 86 , 0- = 26, 5
n erf = ---- ------------ (3.27)
Rd 3, 18
Für die Bemessung werden pro Laufmeter 39 Schrauben pro Verbindungsseite gewählt:
Seite 309
Detailausbildung
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl, für eine Beanspruchung auf He-
rausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 39 = 27, 03 (3.28)
Z 84, 2
------------- = ---------------- = 0, 98 < 1, 0 (3.30)
R ges, d 85, 86
Die Übertragung der Normalkraft ny erfolgt über Flächenpressung zwischen den beiden
BSP-Platten. Voraussetzung dabei ist, dass die Fuge mit einer Fugenmasse ausgegossen
wird. Aufgrund der großen Fläche wird der Nachweis auf Flächenpressung nicht geführt.
Die Schubkraft nxy wird über eine zusätzliche Verschraubung im Falz übertragen.
Schraubenkennwerte:
Vollgewindeschrauben
l = 140 mm
d = 8 mm
- Platte 1
lef,1 = 101 mm
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef
⎧ ------------------------------------------- k mod ⎫
⋅ ---------------
-
⎪ 2 4 2 γ ⎪
sin α ⋅ cos α M, Holz
= max ⎪⎨ ⎪
+ ---
R ax, d 3 ⎬ (3.31)
⎪ 2 k mod ⎪
⎪ 10 ⋅ d k ⋅ ---------------- ⎪
⎩ γ M, Holz ⎭
–6 2 –6 2 N
f 1, k = 60 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 60 ⋅ 10 ⋅ 380 = 11, 55 -----------2- (3.32)
mm
Seite 310
Momentenstoß
11, 55 ⋅ 8 ⋅ 101
⎧ ------------------------------------------------- 0, 9- ⎫
- ⋅ ------------
⎪ 2 4 2 1 , 25 ⎪
R ax, d = max ⎪⎨
sin 45 + --- ⋅ cos 45 ⎪ = max ⎧ 5759 N ⎫ = 5759 N (3.33)
3 ⎬ ⎨ ⎬
⎪ ⎪ ⎩ 1641 N ⎭
⎪ 2 0 , 9 ⎪
10 ⋅ 15, 1 ⋅ -------------
⎩ 1, 25 ⎭
- Platte 2
–6 2 –6 2 N
f 1, k = 60 ⋅ 10 ⋅ ρ k = 60 ⋅ 10 ⋅ 380 = 11, 55 -----------2- (3.34)
mm
f 1, k ⋅ d ⋅ l ef k mod
R ax, d = ------------------------------------------- ⋅ ---------------
- (3.35)
2 4 2 γ
sin α + --- ⋅ cos α M, Holz
3
11, 55 ⋅ 8 ⋅ 39 0, 9-
- ⋅ ------------
R ax, d = ------------------------------------------------- (3.36)
2 4 2 1 , 25 = 2223 N
sin 45 + --- ⋅ cos 45
3
R t, u, k 17000
- = ----------------- = 13600 N
R ax, d = ---------------- (3.37)
γ M, Stahl 1, 25
⎧ 5759 N ⎫
⎪ ⎪
R ax, d = min ⎨ 2223 N ⎬ = 2223 N (3.38)
⎪ ⎪
⎩ 13600 N ⎭
Da die Schraube unter einem Winkel von 45° eingeschraubt wird muss die in Achsrich-
tung gültige Tragfähigkeit der Schraube, in Richtung der wirkenden Schubkraft nxy um-
gerechnet werden. Dabei wird die Reibungskomponente mit berücksichtigt.
n xy , 1- = 24, 5
n erf = ------ = 46
------------ (3.40)
Rd 1, 88
Seite 311
Detailausbildung
Die Ermittlung der effektiven Verbindungsmittelanzahl, für eine Beanspruchung auf He-
rausziehen ergibt sich wie folgt:
0, 9 0, 9
n ef = n = 38 = 26, 4 (3.41)
n xy , 1- = 0, 93 < 1, 0
------------- = 46
------------ (3.43)
R ges, d 49, 6
Eine Momentenstoßausführung mit Schrauben ist nicht sehr wirtschaftlich Es ist sinnvoller
die Verbindung als Schraubenpressverklebung auszuführen.
Seite 312
Momentenstoß
3. 1. 3 Verklebung
Die wohl zur Zeit gängigste Ausbildung von biegesteifen Stößen sind Nagelpress- bzw.
Schraubenpressverklebungen. Dabei werden die beiden Brettsperrholzplatten über au-
ßenliegende Laschen miteinander biegesteif verleimt. Die zur Verleimung notwendigen
Pressdrücke werden durch eine Verschraubung bzw. Vernagelung erreicht.
Seite 313
KAPITEL 6
Schlussbetrachtung
Ziel dieser Diplomarbeit war es das Potenzial des Konstruktionstyps „Faltwerk“ als effizi-
ente Tragstruktur für den großflächig lastabtragenden Holzwerkstoff Brettsperrholz auf-
zuzeigen.
Dazu wurden mehrere praxisrelevante Faltwerkkonstruktionen aus Brettsperrholz berech-
net und bemessen. Es zeigte sich die Leistungsfähigkeit der Konstruktion: durch gegen-
seitige Abstützung der Brettsperrholzelemente in den Faltwerkslängskanten entsteht ein
sehr steifes und somit leistungsfähiges Tragwerk.
Für die Ausbildung der Faltwerke wurden 5-schichtige BSP-Platten verwendet, die für die
üblichen Beanspruchungen ausreichend sind. Die auftretenden Schnittkräfte bzw. Spa-
nungen können dabei mit gängigen 5-schichtigen Plattenaufbauten abgetragen werden.
Für die Bemessung sind meist die ungestützten Randscheiben auf Grund ihrer großen
Verformungen maßgebend. Spannweiten in der Größenordnung von 15 m bis 20 m sind
auf Grund der gefalteten und dadurch steifen Konstruktion wirtschaftlich realisierbar. Die
Verwendung von 3-schichtigen Platten sollte für Faltwerkskonstruktionen nicht in Be-
tracht gezogen werden, da für die Querverteilung der Lasten auf die Faltwerkskanten le-
diglich die Mittellage wirksam wäre, bzw. im Brandfall nicht genügend Tragreserven
vorhanden wären.
Seite 315
Schlussbetrachtung
Im Zuge dieser Diplomarbeit zeigte sich, dass nicht die Bemessung der Brettsperrholze-
lemente den ausschlaggebenden Punkt bei der Realisierung von Faltwerken darstellt,
sondern vielmehr die Kantenausbildung. Bei der Wahl der Kantenausbildung sollten da-
bei nicht nur die statischen Anforderungen erfüllt werden, sondern auch der damit ver-
bundene Arbeitsaufwand beachtet werden. Schlecht gewählte Kantenausbildungen
können den Montageablauf ganz wesentlich beeinflussen und erschweren.
Diese Arbeit sollte eine Anregung geben Faltwerke bzw. Faltstrukturen als Tragsysteme
für das Produkt Brettsperrholz zu nutzen und anzuwenden. Die ausgearbeiteten Beispiele
dienen dazu einen Überblick über mögliche Faltstrukturen zu geben die auch in der Pra-
xis von Relevanz sein könnten. Im Bereich der Kantenausbildung wurden im Zuge dieser
Diplomarbeit lediglich bereits bekannte Verbindungsmittel auf deren Anwendbarkeit zur
Detailausbildung untersucht, wobei in diesem Bereich sicherlich noch ein Entwicklungs-
potenzial steckt.
Seite 316
ANHANG A
Literaturverzeichnis
1 Veröffentlichungen
[1] Engel, H.;
Tragsysteme - Structure Systems
2. Auflage, Gerd Hatje Verlag
Ostfildern-Ruit, 1999
Seite 317
Literaturverzeichnis
Seite 318
Veröffentlichungen
[15] Schickhofer, G.; Katzengruber, R.; Hasewend, B.; Ebner, H.; Höfler, K.;
Die Holzmassivbauweise am Beispiel von Brettsperrholz
Mehrgeschossiger Wohnbau in Österreich Holzskelett- und Holzmassivbau-
weise
proHolz Information
Wien, Februar 2002
Seite 319
Literaturverzeichnis
[24] Nachtigall,W.
Bauformen der Natur
Teil II: Technische Biologie und Bionik von Platten- und Faltkonstruktionen
Zeitschrift: Naturwissenschaften
Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Berlin, 1992
[25] Kaiser, C.
Bionisches Bauen
Baubiologie, 2005, Heft Nr. 3
Seite 320
Normen und Zulassungen
Seite 321
Literaturverzeichnis
3 Internet
[39] www.dlubal.de
Seite 322
ANHANG B
Im folgenden Anhang erfolgt eine Zusammenstellung der Eingabedaten, die für die Be-
rechnung der Faltwerke mit dem FEM-Programm RFEM 3 eingegeben wurden.
Seite 323
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
INHALT INHALT
Struktur 1 Liniengelenke 1
Materialien 1 Belastung 2
Flächen 1 Lastfälle 2
Knotenlager 1 LF 1 - Eigengewicht 2
Linienlager 1 LF 2 - Schnee 2
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
FLÄCHEN
Fläche Mater. Dicke Exzentr. Integrierte Objekte Nr.
Nr. Flächentyp Begrenzungslinie Nr. Nr. Typ d [cm] e z [cm] Knoten Linien Öffnungen
1 Eben 3,4,1,27,2 1 Konstant 12.00 0.00 24
2 Eben 8,7,28,6,3 1 Konstant 12.00 0.00 24
3 Eben 9,10,25,11,5 1 Konstant 12.00 0.00 25
4 Eben 5,12,28,7,14 1 Konstant 12.00 0.00 25
5 Eben 13,15,29,16,17 1 Konstant 12.00 0.00 27
6 Eben 18,19,30,20,13 1 Konstant 12.00 0.00 27
7 Eben 21,16,29,22,23 1 Konstant 12.00 0.00 26
8 Eben 23-25,10,26 1 Konstant 12.00 0.00 26
KNOTENLAGER
Lager Lagerdrehung [°] Stütze Lagerung bzw. Feder [kN/m] [kNm/rad]
Nr. Knoten Nr. Folge um X um Y um Z In Z u X' u Y' u Z' M X' M Y' M Z'
1 8 XYZ 0.00 0.00 0.00
LINIENLAGER
Lager Bezugs- Lagerdrehung Wand Feste Stützung bzw. Einspannung
Nr. Linien Nr. achse E [°] In Z uX uY uZ MX MY MZ
1 2,4,6,8,9,11,12, Global
14,15,17,18,20-
22,24,26
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
1 3 1 -
3 7 2 -
5 5 4 -
7 25 3 -
9 23 8 -
11 16 7 -
13 13 5 -
15 28 2 -
17 29 7 -
19 10 3 -
Seite 324
Prismatisches isotropes Faltwerk
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
Schnee
Seite 325
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
INHALT INHALT
Struktur 1 Belastung 3
Materialien 1 Lastfälle 3
Flächen 1 LF 1 - Eigengewicht und Aufbau 3
Knotenlager 1 LF 2 - Schnee 3
Linienlager 1 LF 3 - Wind in +Y 3
Liniengelenke 1 LF 4 - Wind in +X 4
Orthotrope Flächen 2 Lastfallkombinationen 4
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
FLÄCHEN
Fläche Mater. Dicke Exzentr. Integrierte Objekte Nr.
Nr. Flächentyp Begrenzungslinie Nr. Nr. Typ d [cm] e z [cm] Knoten Linien Öffnungen
1 Eben 3,31,4,1,32,27,33, 1 Orthotrop 14.60 0.00
2
2 Eben 8,7,28,6,31,3 1 Orthotrop 14.60 0.00
3 Eben 9,10,25,11,5 1 Orthotrop 14.60 0.00
4 Eben 5,12,28,7,14 1 Orthotrop 14.60 0.00
5 Eben 13,15,29,16,17 1 Orthotrop 14.60 0.00
6 Eben 18,19,30,20,13 1 Orthotrop 14.60 0.00
7 Eben 21,16,29,22,23 1 Orthotrop 14.60 0.00
8 Eben 23-25,10,26 1 Orthotrop 14.60 0.00
9 Eben 50-57 1 Orthotrop 14.60 0.00
10 Eben 58-62 1 Orthotrop 14.60 0.00
11 Eben 63-67 1 Orthotrop 14.60 0.00
12 Eben 68-71,51,50 1 Orthotrop 14.60 0.00
13 Eben 72,73,65,64,74 1 Orthotrop 14.60 0.00
14 Eben 67,75,60,59,76 1 Orthotrop 14.60 0.00
15 Eben 62,77,70,69,78 1 Orthotrop 14.60 0.00
16 Eben 79,81,82,80,72 1 Orthotrop 14.60 0.00
KNOTENLAGER
Lager Lagerdrehung [°] Stütze Lagerung bzw. Feder [kN/m] [kNm/rad]
Nr. Knoten Nr. Folge um X um Y um Z In Z u X' u Y' u Z' M X' M Y' M Z'
1 8 XYZ 0.00 0.00 0.00
LINIENLAGER
Lager Bezugs- Lagerdrehung Wand Feste Stützung bzw. Einspannung
Nr. Linien Nr. achse E [°] In Z uX uY uZ MX MY MZ
1 2,4,6,8,9,11,12, Global
14,15,17,18,20-
22,24,26,52,57,
58,61,63,66,68,
71,73-80
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
3 7 2 -
4 69 12 -
5 5 4 -
6 62 15 -
7 25 3 -
8 60 10 -
9 23 8 -
10 67 14 -
11 16 7 -
12 64 11 -
13 13 5 -
14 72 13 -
15 28 2 -
16 70 12 -
Seite 326
Beispiel 1: prismatisches orthotropes Faltwerk
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
17 29 7 -
18 65 11 -
19 10 3 -
20 59 10 -
21 3 1 -
22 31 1 -
23 51 9 -
24 50 9 -
25 30 6 -
26 19 6 -
ORTHOTROPE FLÄCHEN
Fläche Orth. Richtung Schub-Dicke Richtung x' Richtung y' Drillsteifigkeit
Nr. Definitionsart E [°] t* [cm] Mater. Dicke dx' [cm] Mater. Dicke dy' [cm] Wirkung [%]
1 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
2 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
3 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
4 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
5 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
6 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
7 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
8 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
9 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
10 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
11 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
12 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
13 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
14 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
15 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
16 Dicken 0.00 1 13.89 1 7.58 25.00
Seite 327
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht und Aufbau 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
Schnee
3 Wind in +Y 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
4 Wind in +X 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
Seite 328
Beispiel 1: prismatisches orthotropes Faltwerk
LASTFALLKOMBINATIONEN
LK
Nr. LK-Bezeichnung Kombinationskriterium
1 Eigengewicht+Schnee+WindY 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S + 0.9*LF3/S
Eigengwicht+Schnee+Windy
2 Eigengewicht+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S
Eigengewicht+Schnee
3 Eigengewicht+Windx (Abheben) LF1/S + 1.5*LF4/S
Eigengewicht+Windx (Abheben)
4 Eigengewicht+Wind Y+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 1.05*LF2/S
5 Eigengewicht+Wind in +Y 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S
Seite 329
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
3 Beispiel 2: Dachausbau1
INHALT INHALT
Struktur 1 LF 1 - Eigengewicht und Aufbau 2
Materialien 1 LF 2 - Schnee 2
Flächen 1 LF 3 - Schnee halb 2
Linienlager 1 LF 4 - Wind in +Y_minimale_werte 2
Liniengelenke 1 LF 5 - Wind +Y_maximale werte 2
Orthotrope Flächen 1 LF 6 - Wind in +X 2
Belastung 2 Lastfallkombinationen 2
Lastfälle 2
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
FLÄCHEN
Fläche Mater. Dicke Exzentr. Integrierte Objekte Nr.
Nr. Flächentyp Begrenzungslinie Nr. Nr. Typ d [cm] e z [cm] Knoten Linien Öffnungen
1 Eben 1,28,2,34,3,30,4, 1 Orthotrop 11.70 0.00 9,22
33
2 Eben 8,30,3,6,5,29 1 Orthotrop 11.70 0.00 14,18
4 Eben 15,12-14 1 Orthotrop 11.70 0.00
6 Eben 18,19,16,17 1 Orthotrop 11.70 0.00
7 Eben 26,28,1,24,29,5 1 Orthotrop 11.70 0.00 9,14,18,
22
8 Eben 9-11,25 1 Orthotrop 11.70 0.00
9 Eben 22,7,20,21 1 Orthotrop 11.70 0.00
LINIENLAGER
Lager Bezugs- Lagerdrehung Wand Feste Stützung bzw. Einspannung
Nr. Linien Nr. achse E [°] In Z uX uY uZ MX MY MZ
1 11,12,16,20 Global
2 2,4,6,8,33,34 Global
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
2 1 7 -
3 28 7 -
4 3 1 -
5 30 1 -
7 14 4 -
8 5 7 -
9 29 7 -
10 18 6 -
20 22 9 -
21 9 8 -
ORTHOTROPE FLÄCHEN
Fläche Orth. Richtung Schub-Dicke Richtung x' Richtung y' Drillsteifigkeit
Nr. Definitionsart E [°] t* [cm] Mater. Dicke dx' [cm] Mater. Dicke dy' [cm] Wirkung [%]
1 Dicken 0.00 1 10.40 1 7.86 25.00
2 Dicken 0.00 1 10.40 1 7.86 25.00
4 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
6 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
7 Dicken 0.00 1 10.40 1 7.86 25.00
8 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
9 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
Seite 330
Beispiel 2: Dachausbau1
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht und Aufbau 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
3 Schnee halb 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
4 Wind in +Y_minimale_werte 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
5 Wind +Y_maximale werte 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
6 Wind in +X 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
LASTFALLKOMBINATIONEN
LK
Nr. LK-Bezeichnung Kombinationskriterium
1 Eigengewicht+schnee+WindY 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S + 0.9*LF5/S
2 Eigengewicht+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S
3 Eigengewicht_WindX (Abheben) LF1/S + 1.5*LF6/S
4 Eigengewicht+halber_Schnee+Wi 1.5*LF1/S + 0.9*LF5/S + 1.5*LF3/S
dY_max
5 Eigengewicht+Wind+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF5/S + 0.9*LF3/S
Seite 331
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
4 Beispiel 3: Dachausbau 2
INHALT INHALT
Struktur 1 Belastung 3
Materialien 1 Lastfälle 3
Flächen 1 LF 1 - Eigengewicht und Aufbau 3
Knotenlager 1 LF 2 - Schnee 3
Linienlager 1 LF 3 - Schnee halb 3
Liniengelenke 1 LF 4 - Wind in +Y min Werte 3
Orthotrope Flächen 2 LF 5 - Wind in +Y max Werte 4
Querschnitte 2 LF 6 - Wind in +X 4
Stabendgelenke 2 Lastfallkombinationen 4
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
FLÄCHEN
Fläche Mater. Dicke Exzentr. Integrierte Objekte Nr.
Nr. Flächentyp Begrenzungslinie Nr. Nr. Typ d [cm] e z [cm] Knoten Linien Öffnungen
7 Eben 26,29,1,24,31,5 1 Orthotrop 11.70 0.00 21,22,
24,26
10 Eben 5,31,15,2,30,17 1 Orthotrop 11.70 0.00 21,26
11 Eben 23,34,3,27,7,33,1, 1 Orthotrop 11.70 0.00 22,24
29
12 Eben 4,6,28,8,3,27 1 Orthotrop 11.70 0.00
13 Eben 9,10,32,11,30,2 1 Orthotrop 11.70 0.00
KNOTENLAGER
Lager Lagerdrehung [°] Stütze Lagerung bzw. Feder [kN/m] [kNm/rad]
Nr. Knoten Nr. Folge um X um Y um Z In Z u X' u Y' u Z' M X' M Y' M Z'
1 6 XYZ 0.00 0.00 0.00
LINIENLAGER
Lager Bezugs- Lagerdrehung Wand Feste Stützung bzw. Einspannung
Nr. Linien Nr. achse E [°] In Z uX uY uZ MX MY MZ
1 4,7-9,11,15,17, Global
23,24,26,33,34
2 6,10,28,32 Global
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
26 2 10 -
28 3 11 -
30 27 11 -
33 30 10 -
41 29 7 -
42 1 7 -
43 31 7 -
44 5 7 -
Seite 332
Beispiel 3: Dachausbau 2
ORTHOTROPE FLÄCHEN
Fläche Orth. Richtung Schub-Dicke Richtung x' Richtung y' Drillsteifigkeit
Nr. Definitionsart E [°] t* [cm] Mater. Dicke dx' [cm] Mater. Dicke dy' [cm] Wirkung [%]
7 Dicken 0.00 1 10.10 1 7.11 25.00
10 Dicken 0.00 1 10.10 1 7.11 25.00
11 Dicken 0.00 1 10.10 1 7.11 25.00
12 Dicken 0.00 1 10.10 1 7.11 25.00
13 Dicken 0.00 1 10.10 1 7.11 25.00
Rechteck 10/10
QUERSCHNITTE
Quers. Querschnitts- Mater. I T [cm 4 ] I y [cm4 ] I z [cm 4 ]
Nr. Bezeichnung Nr. A [cm 2 ] A y [cm 2 ] A z [cm2 ] Kommentar
1 Rechteck 10/10 1 1406.67 833.33 833.33
100.00 83.33 83.33
STABENDGELENKE
Gelenk Axial/Quer-Gelenk bzw. Feder [kN/m] Momentengelenk bzw. Feder [kNm/rad]
Nr. N Vy Vz MT My Mz Kommentar
1
Seite 333
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht und Aufbau 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
3 Schnee halb 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
4 Wind in +Y min Werte 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
5 Wind in +Y max Werte 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
6 Wind in +X 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
FLÄCHENLASTEN LF1
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 10,11 Kraft Konstant ZL p 1.450 kN/m 2
2 7 Kraft Konstant ZL p 0.660 kN/m 2
FLÄCHENLASTEN LF2
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 10,11 Kraft Konstant ZP p 1.050 kN/m 2
FLÄCHENLASTEN LF3
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 11 Kraft Konstant ZP p 1.050 kN/m 2
2 10 Kraft Konstant ZP p 0.530 kN/m 2
FLÄCHENLASTEN LF4
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 11,12 Kraft Konstant z p -0.100 kN/m 2
Seite 334
Beispiel 3: Dachausbau 2
FLÄCHENLASTEN LF4
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
2 10 Kraft Konstant z p -0.250 kN/m 2
3 13 Kraft Konstant z p 0.250 kN/m 2
FLÄCHENLASTEN LF5
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 11 Kraft Konstant z p 0.460 kN/m 2
2 10 Kraft Konstant z p 0.140 kN/m 2
3 12 Kraft Konstant z p 0.506 kN/m 2
4 13 Kraft Konstant z p 0.100 kN/m 2
FLÄCHENLASTEN LF6
Last- Last- Last- Lastparameter
Nr. An Flächen Nr. Art Verlauf Richtung Symbol Wert Einheit Kommentar
1 10-12 Kraft Konstant z p -0.400 kN/m 2
2 13 Kraft Konstant z p 0.400 kN/m 2
LASTFALLKOMBINATIONEN
LK
Nr. LK-Bezeichnung Kombinationskriterium
1 Eigengewicht+Schnee+wind +Y 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S + 0.9*LF5/S
2 Eigengewicht+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF2/S
3 Eigengewicht+Wind +X LF1/S + 1.5*LF6/S
(Abheben)
4 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
5 eigengewicht+Wind 1.35*LF1/S + 1.5*LF4/S + 0.75*LF3/S
+Y(max)+halber Schnee
Seite 335
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
5 Beispiel 4: Faltwerksrahmen
INHALT INHALT
Struktur 1 LF 1 - Eigengewicht 3
Materialien 1 LF 2 - Schnee konstant 3
Linienlager 1 LF 3 - Schnee verweht 3
Liniengelenke 1 LF 4 - Wind +X (-0,3) 3
Orthotrope Flächen 2 LF 5 - Wind +X (0,2) 4
Querschnitte 2 LF 6 - Wind +Y (0,2) 4
Stabendgelenke 2 LF 7 - Wind +Y (-0,3) 4
Belastung 3 Lastfallkombinationen 4
Lastfälle 3
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
LINIENLAGER
Lager Bezugs- Lagerdrehung Wand Feste Stützung bzw. Einspannung
Nr. Linien Nr. achse E [°] In Z uX uY uZ MX MY MZ
1 1-12,14-24,77 Global
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
1 50 25 -
2 51 26 -
3 52 28 -
4 53 27 -
5 54 29 -
6 58 30 -
7 57 32 -
8 56 31 -
9 55 33 -
10 59 34 -
11 72 10 -
14 38 35 -
15 40 33 -
16 39 34 -
17 41 32 -
18 42 31 -
19 44 29 -
20 43 30 -
21 45 28 -
22 46 27 -
23 48 25 -
24 47 26 -
25 75 13 -
26 76 14 -
27 78 16 -
28 79 15 -
29 80 17 -
30 81 18 -
31 82 20 -
32 83 19 -
33 84 21 -
34 85 22 -
35 26 2 -
37 25 1 -
38 27 3 -
39 28 4 -
40 30 6 -
41 29 5 -
42 31 7 -
43 32 8 -
44 34 10 -
45 33 9 -
46 35 11 -
49 71 9 -
50 66 7 -
51 70 8 -
52 67 6 -
53 68 5 -
Seite 336
Beispiel 4: Faltwerksrahmen
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
54 65 3 -
55 69 4 -
56 64 2 -
57 63 1 -
58 62 37 -
59 74 36 -
60 36 37 -
61 37 38 -
62 49 38 -
ORTHOTROPE FLÄCHEN
Fläche Orth. Richtung Schub-Dicke Richtung x' Richtung y' Drillsteifigkeit
Nr. Definitionsart E [°] t* [cm] Mater. Dicke dx' [cm] Mater. Dicke dy' [cm] Wirkung [%]
1 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
2 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
3 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
4 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
5 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
6 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
7 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
8 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
9 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
10 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
11 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
13 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
14 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
15 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
16 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
17 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
18 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
19 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
20 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
21 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
22 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
23 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
25 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
26 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
27 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
28 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
29 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
30 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
31 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
32 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
33 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
34 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
35 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
36 Dicken 0.00 1 10.92 1 8.67 25.00
37 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
38 Dicken 90.00 1 10.92 1 8.67 25.00
Rechteck 10/10
QUERSCHNITTE
Quers. Querschnitts- Mater. I T [cm 4 ] I y [cm4 ] I z [cm 4 ]
Nr. Bezeichnung Nr. A [cm 2 ] A y [cm 2 ] A z [cm2 ] Kommentar
1 Rechteck 10/10 1 1406.67 833.33 833.33
100.00 83.33 83.33
STABENDGELENKE
Gelenk Axial/Quer-Gelenk bzw. Feder [kN/m] Momentengelenk bzw. Feder [kNm/rad]
Nr. N Vy Vz MT My Mz Kommentar
1
Seite 337
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee konstant 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
3 Schnee verweht 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
4 Wind +X (-0,3) 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
5 Wind +X (0,2) 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
6 Wind +Y (0,2) 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
7 Wind +Y (-0,3) 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
Seite 338
Beispiel 4: Faltwerksrahmen
LASTFALLKOMBINATIONEN
LK
Nr. LK-Bezeichnung Kombinationskriterium
1 Eigengewicht+Schnee(verweht) 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S
2 Eigengewicht+Schnee 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF7/S
(verweht)+Wind+Y(-0,3)
3 Eigengewicht+Schnee(verw)+Win 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF6/S
+Y(0,2)
4 Eigengewicht+Schnee(verw)+Win 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
+X(0,2)
5 Eigengewicht+Schnee(verw)+Win 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF4/S
+X(-0,3)
6 (Abheben)Eigengewicht+Wind+X( LF1/S + 1.5*LF5/S
0,2)
Seite 339
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
INHALT INHALT
Struktur 1 LF 1 - Eigengewicht 2
Materialien 1 LF 2 - Schnee gleichmäßig 2
Flächen 1 LF 3 - Schnee verw 2
Knotenlager 1 LF 4 - Wind_1 2
Liniengelenke 1 LF 5 - Wind_2 2
Orthotrope Flächen 1 LF 6 - Wind_3 3
Belastung 2 LF 7 - Wind_4 3
Lastfälle 2 Lastfallkombinationen 3
MATERIALIEN
Material Material- Elast.-Modul Schubmodul Querdehnz. Sp. Gewicht Wärmedehnz. Beiwert
Nr. Bezeichnung E [kN/cm2 ] G [kN/cm 2 ] P [-] J [kN/m 3 ] D [1/°C] J M [-]
1 Nadelholz C24 1100.00 69.00 0.000 6.00 5.0000E-06 1.300
FLÄCHEN
Fläche Mater. Dicke Exzentr. Integrierte Objekte Nr.
Nr. Flächentyp Begrenzungslinie Nr. Nr. Typ d [cm] e z [cm] Knoten Linien Öffnungen
1 Eben 3,4,2,18 1 Orthotrop 11.70 0.00
2 Eben 21,12,3,13 1 Orthotrop 11.70 0.00
3 Eben 15,22,13,14 1 Orthotrop 11.70 0.00
4 Eben 14,16,17,10 1 Orthotrop 11.70 0.00
5 Eben 10,11,20,9 1 Orthotrop 11.70 0.00
6 Eben 23,8,9,7 1 Orthotrop 11.70 0.00
7 Eben 6,24,7,5 1 Orthotrop 11.70 0.00
8 Eben 19,1,5,4 1 Orthotrop 11.70 0.00
KNOTENLAGER
Lager Lagerdrehung [°] Stütze Lagerung bzw. Feder [kN/m] [kNm/rad]
Nr. Knoten Nr. Folge um X um Y um Z In Z u X' u Y' u Z' M X' M Y' M Z'
1 1,2,7,9 XYZ 0.00 0.00 0.00
2 XYZ 0.00 0.00 0.00
LINIENGELENKE
Gelenk Linien- Flächen- Axial/Quer-Gelenk [kN/m2 ] Momentengelenk [kNm/rad/m]
Nr. Nr. Nr. Seite N Vy Vz MT My Mz
1 13 2 -
3 14 3 -
5 10 4 -
7 9 5 -
9 7 6 -
11 5 7 -
13 4 8 -
15 3 1 -
ORTHOTROPE FLÄCHEN
Fläche Orth. Richtung Schub-Dicke Richtung x' Richtung y' Drillsteifigkeit
Nr. Definitionsart E [°] t* [cm] Mater. Dicke dx' [cm] Mater. Dicke dy' [cm] Wirkung [%]
1 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
2 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
3 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
4 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
5 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
6 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
7 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
8 Dicken 90.00 1 10.40 1 7.86 25.00
Seite 340
Beispiel 5: Freistehende Überdachung
LASTFÄLLE
LF Berechnungs-
Nr. LF-Bezeichnung LF-Faktor Lastfalltyp Eigengewicht Theorie
1 Eigengewicht 1.0000 Ständig - I. Ordnung
2 Schnee gleichmäßig 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
3 Schnee verw 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
4 Wind_1 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
5 Wind_2 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
6 Wind_3 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
7 Wind_4 1.0000 Veränderlich - I. Ordnung
Seite 341
Eingabedaten für die FEM-Berechnung
LASTFALLKOMBINATIONEN
LK
Nr. LK-Bezeichnung Kombinationskriterium
1 Eigengewicht+Schnee verw 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S
2 Eigengew+Schnee verw+Wind_1 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF4/S
3 Eigengew+Schnee verwe+Wind_2 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF5/S
4 Eigengew+Schnee verw+Wind_3 1.35*LF1/S + 1.5*LF3/S + 0.9*LF6/S
5 Eigengewicht+Wind4 LF1/S + 1.5*LF7/S
Seite 342
Dies ist eine Veröffentlichung des
D – Diplomarbeiten/Dissertationen | F – Forschungsberichte
S – Skripten, Vorlesungsunterlagen | V – Vorträge, Tagungen
Institutskennzahl:
1 – Allgemeine Mechanik | 2 – Baustatik | 3 – Betonbau
4 – Holzbau & Holztechnologie | 5 – Stahlbau & Flächentragwerke
6 – Materialprüfung & Baustofftechnologie | 7 – Baubetrieb & Bauwirtschaft
8 – Hochbau & Industriebau | 9 – Bauinformatik
10 – Labor für Konstruktiven Ingenieurbau