Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Warren Buffet hat mal gesagt „It takes 20 years to build a reputation, and five minutes to ruin it”
Was soll man sagen, er hatte recht. In Zeiten von Social Media kann das auch noch deutlich
effektvoller vonstatten gehen, siehe Nestlé, Jako & Co. Gut, wenn man vorher strategisch gedacht
hat, und die Diskussionen die in diesem Internet gezielt mitverfolgt.
Das vielzitierte Stichwort in diesem Zusammenhang: Social Media Monitoring. Klingt erstmal
übertrieben englisch, meint aber nichts anderes als ein gezieltes Beobachten der eigenen Marke im
Rahmen von Social Media Anwendungen. Dass dieses Beobachten quasi unersetzlich ist, zeigen die
Reichweitenzahlen rund um Social Media. Im März 2010 erreichte Facebook erstmals höhere
Zugriffszahlen als Google. Schon im Jahr 2008 wurde häufiger nach Social Media Anwendungen
gesucht als nach Pornographie. Bedenkt man, dass Facebook derzeit über 400 Millionen aktive
Nutzer hat, die weltweit pro Woche ca. 3,5 Millionen Beiträge online stellen (Texte, Fotos, Videos,
Links etc.), dann wird deutlich warum es sich lohnt, zuzuhören. Auch andere Social Networks wie
etwa Twitter haben inzwischen eine Relevanz erreicht, die schwer zu missachten ist. So folgen allein
dem US-Schauspieler Ashton Kutcher 5,2 Millionen Menschen, was ca. der Einwohnerzahl Finnlands
(5,3 Mio) entspricht. Fazit: Da draußen sind Menschen, die sich unterhalten. Weltweit, in
menschlicher Sprache und über allerlei Alltagsdinge. Zum Alltag von heute gehören auch Marken und
Produkte. Auch über diese Marken wird im Social Web gesprochen. Auch über Ihre Marke wird
wahrscheinlich irgendwo in den Weiten des Internets gesprochen. Es wäre also fatal, nicht zuzuhören
was Ihre Kunden denken / sagen / fühlen.
Wie macht man nun dieses Social Media Monitoring? Entweder man will Geld in die Hand nehmen
und es professionell haben. Dann helfen Anbieter wie radian6 ab 600 $ pro Monat. Andere Anbieter
nehmen allein für das Setup eine vierstellige Summe. Wenn man es wirklich professionell haben will,
mit allerlei Feinstatistiken und Auswertungsmöglichkeiten ist das sicher ein Mittel der Wahl. Wer
„nur mal so reinhören will“, was denn die Kunden über die eigene Marke sagen, der kann aber ohne
schlechtes Gewissen auch zu einem der vielen kostenlosen Tools greifen. Die Webseite Netzpiloten
listet das riesige Angebot auf (http://www.netzpiloten.de/2010/04/19/social-media-monitoring-
tools/)
Entweder man wählt gezielt einzelne Kanäle aus und durchsucht z.B. mit Hilfe von Google Blogsearch
(http://blogsearch.google.com/) Blogs aller Art nach der eigenen Marke. Seiten wie
http://socialmention.com/ lassen sich dann noch nach den einzelnen Netzwerken filtern, ich kann
also sagen „Zeige mir, was zu Marke X auf Videoseiten gesagt wird“ oder aber ich möchte gezielt nur
Foren durchsuchen, dann kann ich die „Diskussionen-Funktion“ von Google nutzen (Suchergebnis
eintippen und über die Linke Navigationsleiste den entsprechenden Bereich auswählen). Andere
Dienste wie etwa http://www.monitter.com erlauben es, Twitter-Meldungen regional einzugrenzen,
sinnvoll z.B. für ein lokales Geschäft in Berlin.
Wozu macht man das ganze nun? Im Grunde geht es um die drei Bereiche „zuhören“, „auswerten“
und „teilnehmen“. In einem ersten Schritt höre ich zu, was da draußen überhaupt über mich
gesprochen wird. Die erlangten Ergebnisse kann ich z.B. in positive und negative Kommentare
abgrenzen. Ich kann Multiplikatoren ermitteln (welche User sprechen besonders oft über mich?) und
Trends erkennen. Ich kann diese Ergebnisse auch in Regionen abgrenzen, also wo sagt wer, wann was
über mich. Derart detaillierte Auswertungen sind freilich oft nur mit bezahlten und vergleichsweise
teuren Tools möglich. In einem nächsten Schritt kann/sollte man an der Diskussion teilnehmen,
indem man den direkten Dialog mit den Usern sucht. So kann auf unzufriedene User reagiert
werden, man kann aber auch im Sinne eines Issue Managements selbst gezielt Themen setzen und
zur Diskussion anregen. Letztlich folgt dieser Schritt den klassischen Methoden aus der Public
Relations, wenn auch mit sensiblerem / persönlicherem Ton.
Dieser Text wurde als Blogartikel auf www.PRonline.de veröffentlicht. Verlinkung und Kopien sind
mit Quellenangabe der Webseite erlaubt.
Über den Autor: Rico-Thore Kauert (Jahrgang 1982) studiert Wirtschaftskommunikation in Berlin und
arbeitet als Online-Redakteur für verschiedene Internet-Portale. Er betreibt zudem mit seinem
Angebot http://www.PRonline.de eine eigene Agentur, die in den Bereichen Online-PR, Social Media
und Kommunikation berät. Egal ob eigene Facebook-Seite, eigener Blog oder die Erstellung einer
Pressemeldung, Rico-Thore bietet zusammen mit seinem Netz aus Freelancern gute Leistung zu
fairen Preisen.